Glaube und Vernunft (5.7.05): Pascals Wette

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Glaube und Vernunft Glaube und Vernunft (5.7.05): (5.7.05): Pascals Wette Pascals Wette Daniel von Wachter http://www.lrz-muenchen.de/~dvw/lv/05ss/

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Glaube und Vernunft (5.7.05): Pascals Wette. Daniel von Wachter http://www.lrz-muenchen.de/~dvw/lv/05ss/. Plan. Wiederholung Kutschera Pascals Wette Schlesinger. Wh. Kutschera. Sind Überzeugungen Entscheidungssache?. Franz von Kutschera. Drei Sinne von „glauben“ - PowerPoint PPT Presentation

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Daniel von Wachterhttp://www.lrz-muenchen.de/~dvw/lv/05ss/

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PlanPlan

Wiederholung KutscheraPascals WetteSchlesinger

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Wh. KutscheraWh. Kutschera

Sind Überzeugungen Entscheidungssache?

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Franz von KutscheraFranz von Kutschera

Drei Sinne von „glauben“– Jemand glaubt, daß etwas der Fall ist.

doxastisch. Subjektive Wahrscheinlichkeit 1! [ist das eine gute Idee?]

– Jemand glaubt jemandem. doxastisch + Zutrauen Zutrauen ist eine Art fiduzieller Glaube

– Jemand glaubt an jemanden. doxastisch + ein fiduzieller Glaube

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KutscheraKutschera

Glaube an die Existenz Gottes = dox. Glaube, daß Gott existiert, + x– Was ist x? (124) Überzeugend?

Was ist Glaube an Gott? (125)

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KutscheraKutschera

KierkegaardWie argumentiert Kutschera dafür, daß

Überzeugungen durch den Willen gebildet werden?

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DiskussionDiskussion

Luther meinte, gute Werke folgten notwendig dem Glauben, als „Früchte des Glaubens“. – Meinte er etwas anderes als Swinburnianisches

„Vertrauen“? – Was heißt im Zusammenhang mit christl.

und „dem Kreuz“? (Apg 2:38) RS (122): „By far the greater number of uses

of the words normally translated into English as ‚faith‘ and ‚believe in‘ ... are better translated as ‚trust‘ and ‚put trust in‘ than ‚Belief‘ and ‚believe that‘.“

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Pascals WettePascals Wette

Pensées, Fragment 233 Gott ist unbegreiflich. Warum?

– Da er weder Teile noch Grenzen hat Christen können und sollen keinen Beweis/ rationalen

Grund für ihren Glauben geben. – Einwand: Stimmt das? Gibt P hier nicht einen

Vernunftsgrund dagegen? Man muß aber auf eines setzen, darauf daß es einen Gott gibt oder darauf, daß es keinen gibt.

Zweierlei gilt es möglichst zu meiden:– Elend– Irrtum

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Pascal contPascal cont

Die Wahrscheinlichkeit für Gewinn und Verlust sind als gleich groß anzusehen.

Was ist der zu erwartende Gewinn und Verlust beim Setzen auf Gottes Existenz? – „Es gibt eine Ewigkeit an Leben und Glück zu

gewinnen“– Zu verlieren: Irrtum

„Sie würden unklug handeln, wenn Sie, da sie einmal spielen müssen, Ihr Leben nicht einsetzen wollten, um es dreifach in einem Spiel zu gewinnen, wo die Chance für Gewinn und Verlust gleich groß ist.“

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Pascal contPascal cont

„Die Wahrscheinlichkeit des Gewinns steht einer endlichen Zahl der Wahrscheinlichkeit des Verlustes gegenüber, und was sie ins Spiel einbringen, ist endlich.“

„Überall, wo das Unendliche ist und keine unendlich große Wahrscheinlichkeit des Verlustes der des Gewinns gegenübersteht, gibt es nichts abzuwägen, muß man alles bringen.“ – Stimmt das? Auch, wenn es gute Evidenz für die

Falschheit gibt?

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Pascal contPascal cont

Woher kommt die „Unfähigkeit zu glauben“? – „Nicht dem Mangel der Beweise, sondern

Ihren Leidenschaften“.– „Bemühen Sie sich also, sich nicht etwas

durch eine Vermehrung der Gottesbeweise zu bekehren, sondern durch eine Verminderung der Leidenschaften.“

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Pascal contPascal cont

Was empfiehlt Pascal? – „Handeln Sie so, wie sie handelten, wenn sie

glaubten.“ Was wird man dabei gewinnen, was

verlieren?– Man wird rechtschaffen etc.– „Allerdings die verderblichen Vergnügungen,

Ruhm, Genüsse werden Sie nicht haben.“– Aber dafür anderes. „Ich sage Ihnen, Sie werden

dabei in diesem Leben gewinnen ... immer mehr die Gewißheit des Gewinnes und die Nichtigkeit des Einsatzes erkennen.“

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Einwände gegen PascalEinwände gegen Pascal

Was sind die Alternativen? Sind Pascals Alternativen erschöpfend? – Es gibt einen Gott versus es gibt keinen.– Das Christentum ist wahr versus es ist

falsch. Was sind die möglichen Güter und Übel? Stich: „A third possibility [with P>0] is belief in a

jealous non-Christian God who will see to our damnation iff we are Christans.“

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Schlesinger 1994Schlesinger 1994

S behandelt drei Einwände gegen Pascals Wette. – 1. Wettregeln sind der Sache

unangemessen. – 2. Selbst wenn das Argument logisch

korrekt ist, führt es nirgendwohin– 3. Das Argument ist zu erfolgreich

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Zur nächsten Sitzung studierenZur nächsten Sitzung studieren

PascalStichSchlesingerHackingSwinburne (siehe Internetseite)

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Proseminar „Glaube und Vernunft“, Proseminar „Glaube und Vernunft“, 12.7.2005: Pascals Wette12.7.2005: Pascals Wette

Daniel von Wachterhttp://www.lrz-muenchen.de/~dvw/lv/05ss/

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Drei Argumente in Pascals Drei Argumente in Pascals Fragment 233Fragment 233

– Siehe http://www.science.uva.nl/~seop/entries/pascal-wager/ und Ian Hacking, 1972, „The Logic of Pascals Wager“

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1. Das Superdominanz-Argument1. Das Superdominanz-Argument

God exist God does not exist

Wager for God Alles gewinnen Status quo

Wager against God Elend Status quo

Wagering for God superdominates wagering against God: the worst outcome associated with wagering for God (status quo) is at least as good as the best outcome associated with wagering against God (status quo); and if God exists, the result of wagering for God is strictly better that the result of wagering against God. (The fact that the result is much better does not matter yet.) Pascal draws the conclusion at this point that rationality requires you to wager for God.

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2. Das Argument der Erwartung2. Das Argument der Erwartung

1. Die Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes ist 0,5.

2. Auf Gott wetten (Christ werden) bringt unendlichen Gewinn, wenn Gott existiert

Deshalb sollte man auf die Existenz Gottes wetten (und Christ werden).

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3. Pascals Wette3. Pascals Wette

Rationality requires the probability that you assign to God existing to be positive, and not infinitesimal.

Rationality requires you to perform the act of maximum expected utility (when there is one).

Conclusion 1. Rationality requires you to wager for God.

Conclusion 2. You should wager for God.

Gott existiert Gott ex. nicht

Auf Gott wetten ∞ f1

Gegen Gott w. f2 f3

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Berechnung des zu Berechnung des zu erwartenden Nutzenserwartenden Nutzens

E(wager for God) = ∞*p + f1*(1 − p) = ∞ E(wager against God) = f2*p + f3*(1 − p) Welche anderen Werte für den zu erwartenden

Nutzen kann man behaupten und wie ändert sich das Argument dadurch?

Gott existiert Gott ex. nicht

Auf Gott wetten ∞ [g] f1

Gegen Gott w. f2 f3

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EinwändeEinwände

„Pascal‘s Wager“ in SEP Welche Optionen gibt es für (Gott existiert &

Gegen Gott wetten)?– Ewige Höllenstrafen: ∞– Endliche Höllenstrafen: endlicher Schaden– Annihilation: kein Schaden oder ein geringer?– Allversöhnung: kein Schaden

Wie groß ist das Übel von (Gott existiert nicht & Auf Gott wetten)?

Stephen Stich bestreitet das folgende Prinzip:– “All endeavors that might possibly result in such a

catastrophe should be prohibited.”

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Wette ohne FideismusWette ohne Fideismus

Gibt es ein schwacheres, aussichtsreicheres Argument– Ist das Verhältnis des zu erwartenden Nutzens

relevant für die Entscheidung für oder gegen das Christentum?

– Ist der Betrag von g größer als der von f1?– E(Wette auf Gott) = gp + f1(1 − p)– Wann ist Wetten auf Gott rational? – Wie wettet man auf Gott? – Welche Rolle spielen Alternativen zum

Christentum?