Glas Project Ak e V innovative tools and methods
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Innovative Tools and Methods for Consumer Education in the GLAS-Project
— English Summary — Paper by Klaus Müller, Agentur Kultur e.V.
Looking at the well established methods and tools in adult education in the context of the GLAS-Project Agentur Kultur e.V. considers the storytelling–approach to be especially suitable and powerful in consumer education with the focus to reach sustainability goals. In the paper the reasons for this approach are presented in detail. Some key points are briefly summarized. Since the early days of human history storytelling plays an important role in the formation of the human brain as well as in the the development of rules for ethical and social behaviour. Good practice examples for the key elements of a culture of sustainability are often related to individuals that have become „icons“ up to today like Franz von Assisi and Hildegard von Bingen. This is reflected in their lives and their testimonies but also in the stories told about them. In the context of the GLAS-Project the storytelling-approach is embedded into the holistic workshop design developed by Agentur Kultur and accepted by project partners as a common basis. Storytelling also allows to deal adequately with complex issues that have great importance for individuals and societies. Using storytelling as a method it is also easier to bridge the gaps between the shortcomings of todays realities and better solutions in the future. Storytelling might also help to stimulate a climate for creative strategies in problem-solving-processes. To implement the storytelling-approach successfully it is essential to select the chosen stories carefully, to make sure that the key messages of the stories are focussed and that they are supplemented by the appropriate mix of didactical tools. Only then storytelling will be a successful tool in the process to support change and development of consumer´s behaviour.
In the paper it is demonstrated how stories fit well into the didactic concept for GLAS-workshops. For this purpose two examples are chosen for the focus areas „nutrition“ and „mobility“ of the GLAS-Project. These stories are „The apple sniffer lady“ and „Brompton – my folding bike“. Both stories are contributions of Agentur Kultur to the GLAS – Project. The stories are fulfilling the following main criteria: Focus on at least one key aspect of sustainability. Being suitable for different target groups and people with different learning-backgrounds. Allowing to generate learning-progress on various levels and to include learning aspects like cognitive, emotional, social and behavioural competences. To be useful in various phases of the learning process like „getting in“, „developing“, „integration“. To be helpful in the process of „socially integrated“ learning. To support different settings in the learning process like individual learning, group learning, learning in plenary sessions. The paper also gives important impulses to combine the word-based storytelling-approach with other methods relating to audio-, visual- and interactive- dimensions of the learning process. In this context it is suggested to also consider to include in various workshops simple techniques of illustration and/or photography.
Essentials for the story telling approach in the context to the GLAS project• Storytelling means: Using stories in a specific way focussed on a special topic. In the context of our
GLAS project it is the topic “sustainability”.• Storytelling can be a starting point for changes in the field of consumer attitudes and the development
of new consumers’ behavior.• Storytelling is not only a method, it is an attitude as well.• In telling stories we also share experiences. This supports communication and personal involvement. • Storytelling is a counterweight to one-way communication.
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Innovative Formen und Methoden der Konsumentenbildung im Project GLAS u.a. am Beispiel der short stories „The apple sniffer lady“ und „Brompton – my folding bike“: Storytelling und Bildgeschichten mit Illustration und Digitalfotografie Das GLAS – Projekt hat einen Schwerpunkt in neuen Formen der Konsumentenbildung und damit auch in der Suffizienzstrategie. Diese hat die Veränderung der Konsumstile zum Ziel. Es geht dabei um Maßhalten, um Selbstbegrenzung und damit auf ein weniger materiell bestimmtes Verständnis von Wohlstand (good life). Soweit sie nicht überhaupt als Kümmerform der Nachhaltigkeit verachtet ist, wird Suffizienz der kulturellen Dimension der Gesellschaft zugewiesen und damit der Einsicht des Einzelnen und einem allmählichen Wandel der Lebensstile. Hier sind u.a. die Erwachsenenbildung und die kulturelle Bildungsarbeit gefragt. Aber wie können solche Einsichten gefördert und entwickelt werden? Welche Formen der Konsumentenbildung sind erfolgreich und welche Methoden sind besonders geeignet? Wenn wir in der Geschichte zurückblicken finden wir u.a. große europäische Bildungs-‐Ikonen eines spirituellen Wandels für einen nachhaltigen Lebensstil. In der Agentur Kultur e.V. haben wir uns z.B. mit. Franz von Assisi und Hildegard von Bingen beschäftigt.
Sie stehen in einer langen Erzähltradition der Heiligenverehrung und haben Teile der ökologischen Bewegungen nachhaltig begleitet und inspiriert. Für uns hat sich daraus ergeben, dass der Storytelling–Ansatz ein interessanter und innovativer Weg für die Konsumentenbildung sein kann. Denn: Geschichten und Mythen zu erzählen ist eine zentrale menschliche
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Tradition, die bis in die Urzeiten zurückgeht. Nicht nur ganz am Anfang der Menschheitsgeschichte haben Geschichten geholfen, das Überleben zu sichern. In einer Ära, in der er es heute in globaler Dimension um die Sicherung des Überlebens geht, kann eine neue Kultur des Geschichtenerzählens zum Überleben helfen und zu einem wertvoller Teil der Suffizienzstrategie werden.
Warum ist der Storytellling-‐Ansatz besonders geeignet?
• Storytelling heißt, Geschichten gezielt, bewusst und gekonnt zu einer Thematik einzusetzen. In unserem Projekt zum Thema „Nachhaltigkeit“ und „Gutes Leben“.
• Storytelling kann eine gute Basis für Wandel und Entwicklung im Konsumentenverhalten sein.
• Denn Storytelling ist nicht nur eine Methode, sondern auch eine Haltung. • Durch Erzählen teilen wir Erfahrungen. Geschichten verbinden und
involvieren uns. • Storytelling ist ein Gegenpol zur Einweg-‐Kommunikation und besonders
wirksam in der „face to face“ -‐ Situation. • Mit persönlichen und biografischen Geschichten werden individuelle
Werthaltungen deutlich und • das eigene Erzählen ist ein persönliches Angebot an die Anderen. • Das Erzählen muss eingebettet sein in einen größeren Zusammenhang.
Mit allgemeinen Geschichten werden kollektive Haltungen und Geschehnisse deutlich.
• Storytelling eröffnet Räume zwischen Wirklichkeit und Möglichkeit. Visionen und phantasievolle Lösungsstrategien gehören zu einer positiven Suffizienzstrategie.
Geschichten zum Thema „Nachhaltigkeit und gutes Leben“ können also Personen, Produkte, Handlungen und Gefühle zu positiven Assoziationsketten verknüpfen und bei regelmäßiger und gelungener Kommunikation und Präsentation im Kopf des Konsumenten verankern. Die angeregte Emotion
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führt zum Verhalten, der Verstand begründet dieses schließlich und segnet eine Verhaltensänderung ab.
Gute Geschichten werden zudem gerne weitererzählt.
Storytelling meint aber nicht nur, gute Geschichten zur nachhaltigen Lebensführung zu erzählen, sondern auch neue Geschichten zu ermöglichen. Zielgruppen miterzählen zu lassen ist deshalb eine weitere methodische Möglichkeit des Storytelling-‐Ansatzes in der Konsumentenbildung.
Zielgruppe miterzählen lassen. Beispiele aus unserer Praxis.
• Ein Workshop „World of simple things“ regt Mitarbeitende in der interkulturellen Entwicklungsarbeit an, Geschichten zu Alltagsgegenständen aus unterschiedlichen regionalen und nationalen Kulturkreisen zu erzählen.
• In einer Erzählwerkstatt werden unter dem Motto „Meine AUTObiografie“ Geschichten gesammelt, die persönlichen Erlebnisse mit dem Automobil und darüber hinaus mit alternativen Mobilitätsformen verbinden. Überlegen Sie zudem, welche Geschichten dazu im kulturellen Gedächtnis stark verankert sind. Z.B. erste Fahrt von Berta Benz von Bad Cannstatt nach Pforzheim. Das Wirtschaftswunder und der VW-‐Käfer. Mit dem VW-‐Bulli auf Europa – und Weltreise. Die Wiederentdeckung des Fahrrades in der Postmoderne.
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• In einem Ernährungskurs für Eltern werden die Ersterlebnisse und Erfahrungen in Kindheit und Jugend zu unterschiedlichen Ernährungs-‐ und Essgewohnheiten als Geschichten präsentiert und erzählt. Diese prägenden Erlebnisse bieten sich sehr gut als Anknüpfungspunkte zur Entwicklung alternativer Essgeschichten an. „Der Mensch ist, was er isst „. Dieser Satz stammt vom deutschen Zukunftsphilosphen Ludwig Feuerbach. Auch mit solchen Schlüsselsätzen lassen sich gute Geschichten generieren.
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Erweiterung des Storytelling-‐Ansatzes mit bildhaften Elementen ( Fotografie und Illustration)
Oft reichen Worte allein nicht aus, um einen Inhalt verständlich zu machen. In Anlehnung an die Sinnesorgane, die beim Lernen beteiligt sind, spricht man von auditiven, visuellen, kommunikativen und motorischen Lerntypen.
Wenn wir den Storytelling – Ansatz mit den Mitteln der Illustration und/oder Fotografie erweitern, sind die Lernebenen auditiv, visuell und kommunikativ beteiligt. Dann ist die Stunde der Bildgeschichte gekommen – und für den Betrachter der Moment, in dem Inhalte erhellt, Geschichten lebendig und Botschaften plakativ werden.
In unseren GLAS – Workshops wollen wir darüber hinaus und in besonderer Weise auch den motorischen Lerntyp fördern. Menschen, die gerne fotografieren oder eigene Skizzen und Illustrationen erstellen, sollen motiviert werden ihre eigene „persönliche Handschrift“ und künstlerische Ausdrucksweise zu entwickeln.
Klm&art © 2015
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Ganz bewusst fördern wir deshalb mit illustrativen Arbeitstechniken und der Digitalfotografie das kreative Zusammenspiel von freier und angewandter Bilderzählung. Wir vermitteln beides parallel – stets im Hinblick darauf, dass bildhafte Elemente die Erzählkunst erweitern und vertiefen. Die Teilnehmenden werden zu Hörern, Schreibern, Zeichnern, Fotografen und Erzählern. (Holistic approach. It means that we are interested in engaging and developing the whole person. )
Verfassen eines story boards
Die Ausgestaltung der Geschichte halten wir in einem story board fest. Dieses Skript umfasst zum Beispiel Einzelereignisse, die Charakterisierungen und Handlungen der Figuren, ihre Motive und Werthaltungen, das Festlegen der Bühne und Requisiten. Die konkrete Planung einzelner Szenen und Bildfolgen mit Skizzen und Digitalkamera. Wichtig ist hierbei einen eigenen und treffsicheren Stil zu entwickeln, der zum Lernprojekt und seinen Produkten passt.
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Short stories „The apple sniffer lady“ und „Brompton – my folding bike“ -‐ methodische Bausteine der Erwachsenenbildung und Konsumentenbildung
Aus der Arbeit der Agentur Kultur e.V. stellen wir u.a. zwei short stories für das GLAS-‐Projekt zur Verfügung. Sie können als methodische Bausteine zu den Themen Ernährung und Mobilität verwendet werden.
Using our workshop design DIDACTIC GRID
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Bei der Verwendung unserer didaktischen Strukturhilfe erfüllen beide short stories folgende Kriterien:
1. Die Themen sind fokussiert auf einen besonderen Aspekt der Nachhaltigkeit. 2. Sie eignen sich für verschiedene Zielgruppen und Lernmilieus. 3. Sie berücksichtigen einen Lernzielmix von Head /Knowledge -‐ cognitive level;
Heart-‐emotional level ,Changes of approaches and attitudes and Hand/Capability -‐, new cognitive and practical skills-‐ Pragmatic level. (Kopf/Wissensvermittlung -‐ kognitive Ebene; Herz-‐emotionale Ebene, Veränderungen von Einstellungen und Haltungen; Hand/Können -‐, neue kognitive und praktische Fähigkeiten-‐ pragmatische Ebene)
4. Sie können eingesetzt werden bei den Lernphasen o Getting in (Einsteigen) o Developing (Erarbeiten) o Integration (Integrieren)
5. Lernen ist ein soziales Geschehen. Hier interagieren Menschen miteinander. Indem wir eine bestimmt Sozialform auswählen, entscheiden wir über eine wichtige Bedingung für die Interaktionsstruktur auf dem Lernweg. Storytelling , in Verbindung mit Illustration und Fotografie, wird in allen vier Sozialformen umgesetzt und angewandt. (Learning is a social process. It’s a process of integration. Choosing a certain social form we decide upon an important condition for the interaction structure on the teaching /learning road. Storytelling, combined with Illustration und photography, will be applied and implemented in all four social forms)
o Single work o Partnership o Group work o Plenum
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Quellen:
"Storytelling – Das Praxisbuch"von Karolina Frenzel, Michael Müller, Hermann Sottong; Hanser-‐Verlag 2006, ISBN: 978-‐3-‐44640-‐698-‐
GLAS Workshop / Workshop Design: DIDACTIC GRID; Agentur Kultur e.V. 2014
Short stories „The apple sniffer lady“ und „Brompton – my folding bike“; 2 pdf-‐documents , produced by Agentur Kultur e.V. © 2014
Illustrationsarchiv Klaus Müller (klm&art) © 2014/2015
Fotoarchiv Jürgen Halberstadt © 2014/2015
written by Klaus Müller, Agentur Kultur e.V., September 2015