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NR. 4489A Kursliste mit dem Mehrwert KW 18 WOCHENENDKURSTEIL DES BÖRSE EXPRESS - KURSE VOM 02.05.2020 Liebe Börse Express-Community, nach einer in Summe sehr erfreulichen Woche - der ATX gewann 6,4% - liegt der Wiener Aktienmarkt YTD (Kalen- derwoche 18) nun bei minus 30,1 Prozent. Wie’s bei den Einzeltiteln aussieht, findet Ihr auf den Folgeseiten Eurer wöchentlichen Kursliste des Börse Express. Inklusive di- verser Fundamentaldaten ... dazu ein Blick auf Rohstoffe, FX und Anleihen. Und einer auf die besten Aktien-Fonds. Plus einer auf die Aktien von Bayer und Deutsche Börse. Alexander Sablatnig wirft einen Blick auf den Immobi- lienmarkt, Andre Koppers einen auf Gewinner am Ak- tienmarkt und Rainer Beckmann outet sich als Silberfan. Ein schönes Wochenende Euch. Fotocredit: Pixabay Die aktuellen News des Tages rund um die Themen Bo rse, Finanzen & Geldanlage gibt’s 07/24 auf www.boerse-express.com Impressum

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NR. 4489A

Kursliste mit demMehrwert KW 18

WOCHENENDKURSTEIL DES BÖRSE EXPRESS - KURSE VOM 02.05.2020

Liebe Börse Express-Community,

nach einer in Summe sehr erfreulichen Woche - der ATXgewann 6,4% - liegt der Wiener Aktienmarkt YTD (Kalen-derwoche 18) nun bei minus 30,1 Prozent. Wie’s bei denEinzeltiteln aussieht, findet Ihr auf den Folgeseiten Eurerwöchentlichen Kursliste des Börse Express. Inklusive di-verser Fundamentaldaten ... dazu ein Blick auf Rohstoffe,FX und Anleihen. Und einer auf die besten Aktien-Fonds.Plus einer auf die Aktien von Bayer und Deutsche Börse.Alexander Sablatnig wirft einen Blick auf den Immobi-lienmarkt, Andre Koppers einen auf Gewinner am Ak-tienmarkt und Rainer Beckmann outet sich als Silberfan.Ein schönes Wochenende Euch.

Fotocredit: Pixabay

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BÖRSE EXPRESS

KOMMENTAR

Die ganze Welt befindet sich nach gaĥngiger Defini-tion in einer Rezession. Insolvenzen sind derzeitzwar ruĥcklaĥufig, das liegt lt. ksv aber eher an den

aufgelegten Hilfspaketen bzw. dem Moratorium auf Kon-kursantraĥge, als dass es die Realitaĥt korrekt abbildet. Eskann durchaus mit einem Aufholeffekt an Firmenpleitenab der Mitte des Jahres bis ins Jahr 2021 hinein gerech-net werden. Dies wird wohl Auswirkungen auf den Re-tail- und Buĥromarkt haben. Insbesondere muss man auchim Hinterkopf haben, dass viele Unternehmen im Zugeder Krise einen Onlinehandel aus dem Boden gestampfthaben bzw. stampfen mussten. Es wird zu beobachtensein, ob teure Retailflaĥchen kuĥnftig zu Gunsten des weit-

aus billigeren Onlineauftrit-tes geopfert werden.

Heere an Arbeitslosenhaben derzeit andere Sor-gen als eine groĥßere Woh-nung oder den Ankaufeiner Eigentumswohnungals Anlageobjekt. Die Panikbzw. Stimmung der letztenWochen koĥnnte durchauszu weniger Konsum undauch weniger Investitions-bereitschaft fuĥhren, nachdem Motto „brauche ichdas wirklich zum Leben?“.Und wenn schon an Veran-lagung und Investition ge-dacht wird, dann wird wohldie weitaus liquidere Asset-klasse Aktien – da immer

interessanter gepreist – vorgezogen. Verordnete Miet-preisstundungen, wie sie derzeit Usus sind, tragen auchnicht zur Attraktivitaĥt der Anlageform Mietwohnung bei.Vieles spricht also fuĥr einen Einbruch oder zumindestAbschwung am Markt.

Auch wenn es in der Immobilienbranche noch durch-aus Zweifel gibt, ob der Markt erneut ein Gewinner derKrise sein wird – wie schon 2009 – so stehen all diesenArgumenten und Entwicklungen trotzdem auch Effekteentgegen, die durchaus das Potenzial dazu haĥtten, denMarkt zu stuĥtzen.

Da waĥre zum einen die Tatsache, dass derzeit – denZentralbanken sei Dank – viel billiges Geld auf der Suche

nach Rendite im Umlauf ist. Zusaĥtzlich verpfaĥnden mo-mentan wohlhabende Personen und Familien rund umden Globus ihre (bisher unbelasteten) Anwesen, um angenuĥgend freien (und guĥnstigen) Cash fuĥr die Zeit danachzu kommen. Eine Personengruppe also, von der mandenken wuĥrde, dass sie es nicht noĥtig hat, kratzt so vieleMittel wie moĥglich zusammen, um groß auf Einkaufstourzu gehen. Es wird wohl nicht alles davon in Immobilienfließen, wenn man aber einen durchschnittlichen Immo-bilieninvestmentgrad bei HNWI und UHNWI von 8-18%zu Grunde legt, sollte schon rein statistisch betrachtetein Teil des frischen Geldes hier landen.

Außerdem wird sich zeigen, wie sehr die Erfahrungenaus dem Lockdown die „Kaufgewohnheiten“ der Immobi-lieninteressenten in Zukunft beeinflussen werden. Dabeikoĥnnen die folgenden Uĥberlegungen eine Rolle spielen:!

- Wie sehr hat wochenlanges Home-Office einen Ein-druck hinterlassen? Waĥre es gut ein eigenes Zimmer imHome-Office zu haben? Das spraĥche also fuĥr groĥßereWohnungen. Im Umkehrschluss koĥnnte dieser Gedankeaber negativ auf den Buĥromarkt durchschlagen. Home-Office wurde bisher von heimischen Arbeitgebern eherstiefmuĥtterlich behandelt, da der Mitarbeiter ja nur leis-tet, wenn die Fuĥhrungskraft ihn im Auge hat... Nach Co-rona koĥnnte sich das durchaus aĥndern.

- Es ist gut sich aus dem Weg gehen und hinter sich dieTuĥre schließen zu koĥnnen, was ebenfalls fuĥr groĥßere pri-vate Einheiten, oder zumindest solche mit mehrerenZimmern, spricht.

Nach Corona wird sich zeigen, ob es zu einer Schei-dungswelle oder einem Baby Boom kommt. In den USAruĥsten sich die Kanzleien schon fuĥr „Covidivorce“. Daswuĥrde vorerst fuĥr einen zusaĥtzlichen Bedarf an singleWohneinheiten fuĥr die dann ausziehenden Partner, spre-chen. Ein Babyboom wiederum wuĥrde groĥßere Einheiten(Stichwort Kinderzimmer) beguĥnstigen.

Auch die geltenden Reisebeschraĥnkungen koĥnnten deroĥsterreichischen Immobilienwirtschaft zu Gute kommen.Die Huĥtte im Salzkammergut oder das Haĥuschen am Neu-feldersee sind fuĥr die Zukunft ein Ausweg, um bei ge-schlossenen Grenzen und Flughaĥfen, nicht noch einenSommer auf Balkonien in der Wiener-, Grazer- oder Salz-burger Innenstadt verbringen zu muĥssen

Welche Auswir-kungen wird Corona hier zei-gen? Auf den ers-ten Blick koĥnnteman durchausdavon ausgehen,dass die derzei-tige Krise dazugeeignet ist, demImmobilienmarkteinen merklichenDaĥmpfer zu verpassen.

COVID-19: Immobilien-markt – quo vadis?

VON ALEXANDER SABLATNIG GRUĥNDER UND GESCHAĥFTSFUĥHRER VON AFOM ADVISORS LTD

Foto: anncaPixabay

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BÖRSE EXPRESS

KOMMENTAR

Waĥhrend bei all dem erwaĥhnten noch ein wenig Unsi-cherheit herrscht, so kann an anderer Front aber jeden-falls mit steigender Nachfrage (und damit wohl Preisen)gerechnet werden. Logistik- und Lagerkapazitaĥten. Wennsich ein Land wie Oĥsterreich kuĥnftig ein wenig unab-haĥngiger von Importen machen will (speziell im Hinblickauf Medizinprodukte, Schutzausruĥstung und derglei-chen), so wird man nicht umhin kommen dafuĥr die noĥti-gen Kapazitaĥten aufzubauen.

Noch was spricht fuĥr das Betongold und zwar die Fragenach den Alternativen.

- Staatsanleihen rentieren entweder negativ – wenn sieguter Bonitaĥt sind – oder sind ausfallsgefaĥhrdet – wennsie nennenswerte Zinsen abwerfen sollen.

- Gold hat eine Rally hinter sich, muss gelagert und ver-sichert werden und zahlt keine Zinsen oder Dividenden

- Bargeld am Bankkonto koĥnnte demnaĥchst (zusaĥtzlichzur Inflation) auch den Negativzinsen zum Opfer fallen.Außerdem sind Barvermoĥgen nur bis EUR 100.000 abgesi-chert – der Rest kann durchaus von einem Haircut be-troffen sein (siehe Zypern 2013).

- Edelsteine, Kunst, Oldtimer und Uhren liefern zwarvereinzelt beeindruckende Renditen, sind aber fuĥr dieMasse als Anlageobjekt nicht geeignet

- Aĥhnliches gilt fuĥr Private Equity Fonds bzw. Direktbe-teiligungen an Unternehmen

- Bleiben noch Aktien. Diese sind derzeit sehr interes-sant gepreist und zahlen meist zusaĥtzlich eine nicht zuunterschaĥtzende Dividende. Trotzdem koĥnnten sich In-dexruĥckschlaĥge von 30 und mehr Prozent bei potentiel-len Investoren eingepraĥgt haben. Es wird sich zeigen wielange diese Eindruĥcke nachwirken.

Allzu groß sollte aber die Schadenfreude gegenuĥberden anderen Assetklassen nicht werden, denn das Zins-haus in Wiener Innenstadtlage wirft eine Nettorenditevon 2,5 – 3% ab. Wenn das Gebaĥude dann noch halbwegsin Schuss gehalten werden soll kann man gut und gernenoch 0,8 – 1,2% p.a. abziehen. Die Hoffnung des Anlegersruht also weniger auf der laufenden Rendite, als viel-mehr der Wertsteigerung. Man koĥnnte dann gleich eineStufe vorher beginnen und sich unbebaute Grundstuĥckeals Investment naĥher ansehen. Geringe Aufschließungs-kosten gepaart mit praktisch nicht vorhandenen Erhal-tungskosten, treffen auf eine quasi in ganz Oĥsterreichflaĥchendeckend gegebene Wertsteigerung, zumindestkonstant uĥber der Inflation. Und bis man verkauft, kannman ja noch das eine oder andere Familien-Picknick dortveranstalten.

Abschließend kann man getreu noch Churchill, Twainoder Valentin wohl sagen, dass Prognosen auch hier sehrschwierig sind, weil sie ja leider die Zukunft betreffen.Ganz grundsaĥtzlich kann aber wohl davon ausgegangenwerden, dass die Assetklasse Immobilien die Krise ganzgut uĥberstehen wird. Wie gut, das wird sich allerdingserst zeigen.

Zur Person: Alexander Sablatnig ist Gruĥnder und Ge-schaĥftsfuĥhrer von AFOM Advisors Ltd., einem auf Finanz-Consulting und Family Office Services spezialisiertenUnternehmen. Basierend auf seiner langjaĥhrige Erfah-rung als Unternehmensberater und Consultant im Pri-vate Banking auf nationaler und internationaler Ebene,bietet er seinen Kunden ein breitgefaĥchertes Beratungs-portfolio. - auf Linkedin hier. Zur Unternehmenshome-page hier <

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AKTIEN & INDIZES

UBM Development AG 36,00 56,00 25,87 -23,73 -9,35 6,90 0,82 6,83

BAWAG Group AG 31,02 40,00 24,28 -23,60 -24,47 9,35 0,79 5,87

Warimpex 1,29 1,70 11,74 -21,17 -3,48 — 0,44 —

Erste Group Bank AG 19,83 26,00 11,28 -40,93 -42,09 9,31 0,57 4,36

OMV AG 29,90 37,00 9,85 -40,30 -34,90 16,67 0,89 6,51

Palfinger AG 19,82 23,00 9,50 -32,24 -31,89 37,81 1,28 1,89

Wienerberger AG 17,05 22,00 9,09 -35,47 -14,59 14,04 1,05 2,89

Verbund AG 41,36 38,00 6,98 -7,55 -5,57 26,00 2,44 1,84

AT&S 15,68 23,30 6,81 -21,83 -7,95 49,78 1,05 0,57

Vienna Insurance 18,38 24,50 5,15 -27,64 -22,52 7,88 0,46 5,98

Agrana Beteiligungs AG 16,82 19,90 4,60 -9,57 -11,32 20,77 0,80 6,24

Lenzing AG 52,20 55,20 4,50 -36,96 -47,85 128,89 0,92 2,39

Rosenbauer International AG 32,20 44,50 4,21 -19,90 -25,08 12,45 0,99 4,14

Raiffeisen Bank International AG 15,73 18,60 4,17 -29,75 -30,82 8,43 0,44 5,06

Mayr Melnhof Karton AG 125,40 128,50 3,98 4,85 8,67 13,15 1,67 2,89

Telekom Austria AG 6,42 7,50 3,55 -11,81 -0,89 10,79 1,60 3,69

AMAG Austria Metall AG 27,60 31,20 3,37 -9,51 -12,10 25,32 1,57 4,17

Marinomed Biotech AG 97,50 133,00 3,17 -2,50 23,42 20,14 13,19 —

Flughafen Wien AG 26,65 33,00 3,09 -29,40 -30,44 128,43 1,62 3,61

POLYTEC Holding AG 5,20 9,00 2,56 -39,88 -47,41 — 0,47 1,92

Porr Ag 15,66 17,00 2,35 1,42 -30,32 15,98 0,76 3,99

voestalpine AG 18,90 18,90 0,99 -23,99 -30,98 — 0,61 2,16

S IMMO AG 16,96 22,60 0,59 -23,95 -9,91 15,19 0,84 4,12

Strabag SE 25,55 35,00 0,59 -17,58 -10,94 8,60 0,69 4,70

Frequentis AG 16,55 22,09 -0,48 -16,62 — 24,16 1,91 0,91

CA Immobilien Anlagen AG 29,05 37,15 -0,68 -22,43 -4,48 20,22 0,91 3,63

Österreichische Post AG 34,40 33,50 -0,86 1,18 -0,86 17,09 3,37 5,60

Kapsch TrafficCom AG 17,80 30,00 -1,11 -37,98 -43,58 — 0,97 3,51

UNIQA Insurance Group AG 6,14 8,75 -1,29 -32,49 -31,07 14,36 0,55 4,60

Zumtobel Group AG 5,91 8,50 -1,34 -35,34 -8,09 8,73 0,93 0,85

DO & CO AG 45,60 73,00 -1,94 -46,92 -38,84 18,28 2,02 1,41

Addiko Bank AG 7,78 13,00 -2,02 -45,97 — 7,61 0,18 20,87

EVN AG 14,24 16,00 -2,06 -15,33 10,13 12,62 0,61 3,46

IMMOFINANZ AG 16,88 25,35 -3,54 -29,37 -23,31 14,55 0,58 5,60

Schoeller-Bleckmann Oilfield 27,00 32,10 -4,09 -46,32 -67,20 55,79 1,16 3,62

Semperit AG Holding 11,40 14,05 -4,20 2,33 -17,39 — 1,64 —

ANDRITZ AG 30,00 37,00 -5,06 -21,88 -29,41 11,89 2,63 3,92

FACC AG 7,31 12,50 -5,92 -34,38 -49,29 21,98 1,09 2,05

ATXPrimeKURSE OHNE GEWÄHR - UPDATE: 02.05.2020 QUELLE: BLOOMBERG/BE

Kurs Kursziel Diff%5T Diff.% YTD Diff%12M≠ KGVe K/BWe Div.Rendite

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BÖRSE EXPRESS

AKTIE IM FOKUS

jedoch bedeckt und verwies bei der Bilanz-Pressekonferenzim Februar noch auf den Kapitalmarkttag Ende Mai - dieserist inzwischen allerdings wegen der Corona-Pandemie inden Herbst verschoben worden. Weimer, der seit Anfang2018 an der Konzernspitze steht und dessen Vertrag An-fang des Jahres bis 2024 verlängert wurde, ist nach frühe-ren Angaben auf der Suche nach Verstärkung imDevisenhandel.

Falls sich ein teures, interessantes Übernahmeziel ergebe,für das mehr Geld nötig sei, könnte die Deutsche Börseaber auch neue Aktien ausgeben. Weimer geht davon aus,dass das Interesse von Investoren in diesem Fall groß seindürfte. Er will den Börsenbetreiber unter anderem mitÜbernahmen unabhängiger vom Aktien- und Derivatege-schäft machen.

Zuletzt hatte die Deutsche Börse eher kleinere Zukäufegetätigt und war bei größeren Deals leer ausgegangen. Dergroße geplante Wurf mit der Refinitiv-Devisenhandels-plattform FXall blieb Weimer verwehrt, da sich der Kon-kurrent aus London, die London Stock Exchange<GB00B0SWJX34> (LSE), für 27 Milliarden Dollar den Fi-nanzdatenanbieter Refinitiv im Ganzen schnappte.

Im Raum stehende Gerüchte, dass die Deutsche Börse In-teresse an der State-Street-Tochter Currenex habe, wollteWeimer nicht näher kommentieren. Allerdings schaue sichder Börsenbetreiber alle Unternehmen an, die auf denMarkt kommen.

Die Analysten. Von den seit Februar im dpa-AFX-Analysererfassten Marktexperten sprechen sich immerhin siebenfür den Kauf der Deutsche-Börse-Aktie aus, fünf Analystenempfehlen hingegen, die weiteren Entwicklungen genauzu beobachten und die Papiere zu halten. Zum Verkauf rätniemand. Es überwiegt die Zuversicht, dass die Papieretrotz der aktuellen Krisenlage über genug Potenzial verfü-gen, perspektivisch wieder dauerhaft zuzulegen.

Mit einem Kursziel von 165 Euro hat die britische In-vestmentbank HSBC den höchsten Wert auf dem Zettel. Ob-wohl Analyst Johannes Thormann kürzlich sein Ziel senkte,beließ er seine Einstufung auf "Buy" und geht davon aus,

Für die Deutsche Börse <DE0005810055> liefen die Ge-schäfte im vergangenen Jahr rund. Der Dax-Konzernlegte starke Zahlen vor, ein Milliardengewinn stärkte

das Selbstvertrauen für künftige Projekte und Zukäufe.Einen richtig großen Fisch an Land gezogen hat Konzern-chef Theodor Weimer bislang jedoch nicht. Und die Turbu-lenzen der Corona-Krise ließen auch die Aktie desMarktplatzbetreibers zwischenzeitlich ins Trudeln geraten.

Während etliche Branchen und Unternehmen wegen derFolgen der Coronavirus-Pandemie am Stock gehen, profi-tierte die Deutsche Börse zuletzt von den Marktturbulen-zen. Mit zirka 300 Milliarden Euro wurde dasHandelsvolumen an den Kassamärkten im März mehr alsverdoppelt. Nach anhaltenden Diskussionen hatte der Bör-senbetreiber Mitte März mitgeteilt, dass die durch die Kriseausgelöste Talfahrt am deutschen Aktienmarkt kein Grundzur Einstellung des Handels sei. Eine Schließung würde dieVerwerfungen noch verstärken, hieß es.

Für Aufregung sorgte Mitte April eine stundenlange Stö-rung im Xetra-Handel, wodurch Anleger nicht über dasXetra-System handeln konnten. Auch die Derivate-TochterEurex war von der Störung betroffen, ebenso Länderbörsenin Österreich, Tschechien, Ungarn und Slowenien. DenGrund der Panne nannten die Frankfurter Börsenbetreibernicht.

Bei der Bilanzvorlage Mitte Februar hatte Weimer für dasJahr 2019 einen Gewinn auf Rekordniveau verkündet. Al-lerdings dämpfte er die Erwartungen an die neue Strategie.Eine Notwendigkeit, die Richtung fundamental zu ändernoder das Ruder herumzureißen, gebe es nicht, sagte Wei-mer. Stattdessen bleibe Wachstum aus eigener Kraft einestarke Priorität. Allerdings setzt der frühere Chef der Hy-povereinsbank auch auf Zukäufe, um das Geschäft des Bör-senbetreibers auszubauen.

Für das laufende Jahr hat sich Weimer vorgenommen, diedie Nettoerlöse aus eigener Kraft um mindestens fünf Pro-zent zu steigern. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinnsoll um etwas mehr als acht Prozent auf rund 1,20 Milliar-den Euro wachsen. Am 29. April legt das Dax-Unternehmennun erst einmal die Zahlen für das erste Quartal vor.

Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Börse davon pro-fitiert, dass wegen der Verunsicherung infolge von Han-delskonflikten und des Dramas um den Brexit mehrWertpapiere gehandelt wurden. Auch die Stärkung desIndex-Geschäftes mit der Übernahme des Anbieters Axiomamachte sich bezahlt. Zudem sicherte sich die Deutsche-Börse-Tochter Clearstream im Januar die Mehrheit an derUBS-Fondsvertriebsplattform Fondcenter.

Für mögliche weitere Zukäufe hatte die Deutsche Börsenach Weimers Aussage zuletzt zwei Milliarden Euro zurVerfügung. Zu möglichen Übernahmezielen hielt er sich

DEUTSCHE BÖRSE Deutsche Börse seit 10 Jahren (Quelle: Bloomberg/BE)

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BÖRSE EXPRESS

AKTIE IM FOKUS

Profiteur extremer Kursschwankungen aber wieder berg-auf. Derzeit bewegen sich die Papiere bei knapp 140 Euround haben seit ihrem Tief wieder rund 50 Prozent an Wertgewonnen. In dem seit 24. Februar laufenden Corona-Crashgab das Papier bisher dennoch knapp zehn Prozent nach,ist damit aber einer der besten Dax-Titel.

Bis zum Beginn der Virus-Krise und der damit einherge-henden Kursrutsche hatte sich die Aktie des Börsenbetrei-bers über einen langen Zeitraum hinweg prächtigentwickelt. Mit Blick auf die zurückliegenden drei Jahrelegte der Kurs um rund 60 Prozent zu. Auf längere Sichtsieht es noch besser aus: So beläuft sich die Wertsteigerungder Titel in den vergangenen fünf Jahren auf etwa 80 Pro-zent.

Derzeit kommt die Deutsche Börse auf eine Marktkapi-talisierung von knapp 27 Milliarden Euro. Damit liegt derFrankfurter Marktplatzbetreiber weiter mit großem Ab-stand vor den ebenfalls in der Mainmetropole angesiedel-ten Finanzinstituten Deutsche Bank (zwölf Milliarden Euro)und Commerzbank (vier Milliarden Euro), die zusammenrund elf Milliarden Euro weniger an Börsenwert auf dieWaage bringen.<dpa-AFX>

dass die Deutsche Börse im ersten Quartal vom sehr hohenHandelsvolumen im Zuge des Corona-Crashs profitierthaben und operativ ein Rekordergebnis (Ebitda) ausweisendürfte.

Ähnlich positiv gestimmt gibt sich Jan Lennertz vom Ana-lysehaus Independent Research. Seiner Ansicht nach dürftesich der Trend zu gestiegenen Handelsumsätzen, der schonim März zu beobachten gewesen sei, wegen der stärkerenSchwankungen an den Märkten fortsetzen. Der Börsenbe-treiber gehöre zu den Profiteuren der aktuellen Situation.

Während Martin Price vom Analysehaus Jefferies her-vorhebt, dass das Abwicklungsgeschäft gut laufe, die struk-turellen Wachstumsinitiativen in der Spur seien und eszudem aktuell keine Restriktionen bei Dividenden und Ak-tienrückkäufen gebe, zeigt sich die Credit Suisse skepti-scher. Deren Analystin Haley Tam gibt zu bedenken, dasspositive Effekte durch das erhöhte Handelsaufkommenund das gestiegene Clearinggeschäft im ersten Quartaldurch die niedrigeren Zinsen mehr als zunichte gemachtwürden.

Die Aktie. Die Coronavirus-Pandemie geht auch an derDeutschen Börse nicht spurlos vorbei. Vor allem die Furchtvor einer möglichen Börsenschließung setzte dem Markt-platzbetreiber zwischenzeitlich zu. Angesichts der heftigenVerwerfungen und der Vernichtung von Aktienwerten inimmensem Umfang war der Druck, den Handel auszuset-zen, immer größer geworden.

Kostete ein Anteilsschein der Deutschen Börse am 19.Februar kurz vor dem einsetzenden Corona-Crash noch158,90 Euro und erreichte damit Rekordniveau, sackte derKurs im Zuge der Panik an den Märkten um mehr 40 Pro-zent nach unten. Am 18. März lag er unterhalb von 93 Euro- einem Bereich, den er zuletzt Ende 2017 erreicht hatte.

Seitdem geht es für die Deutsche Börse als eigentlichem

Foto: Deutsche Börse

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AKTIEN & INDIZES

Deutsche Bank AG 6,78 5,60 17,60 -2,23 -6,53 — 0,25 —

Daimler AG 31,54 33,00 12,14 -35,81 -42,10 41,43 0,55 1,43

MTU Aero Engines Holding AG 124,30 130,00 11,37 -51,32 -41,03 20,35 2,70 1,66

Continental AG 77,20 75,00 10,95 -32,83 -47,53 27,31 1,01 3,08

HeidelbergCement AG 43,38 55,00 9,55 -32,74 -37,74 10,14 0,51 4,42

Bayerische Motoren Werke AG 54,05 56,50 9,00 -26,17 -25,32 12,69 0,60 2,97

Infineon Technologies AG 16,95 18,25 7,86 -16,09 -19,07 27,43 1,92 1,52

Allianz SE 168,88 200,00 7,66 -21,87 -16,87 10,24 0,96 5,70

Münchener Rückt 200,80 219,00 7,54 -19,73 -0,96 13,58 0,95 4,98

Volkswagen AG 128,22 163,00 7,26 -27,38 -15,16 10,70 0,55 2,35

Siemens AG 84,68 100,00 6,79 -25,02 -18,30 15,33 1,46 4,36

RWE AG 26,24 28,50 6,73 -4,39 18,26 16,21 0,95 3,34

E.ON SE 9,15 10,80 6,47 -4,22 -0,13 14,44 2,62 5,25

BASF SE 46,69 53,00 5,72 -30,39 -32,57 16,46 1,01 6,79

Deutsche Telekom AG 13,33 17,00 5,62 -8,99 -10,96 13,31 1,98 4,59

Deutsche Lufthansa AG 8,16 6,10 5,39 -50,16 -60,52 — 0,39 —

Bayer AG 60,14 82,00 4,99 -13,64 5,64 8,57 1,22 4,87

Deutsche Post AG 27,15 32,00 4,30 -20,20 -8,87 13,75 2,38 4,41

Deutsche Börse AG 141,75 143,50 4,29 0,64 21,15 21,50 4,25 2,25

Fresenius SE & Co KGaA 39,63 51,50 3,62 -21,94 -21,63 11,53 1,30 2,12

Henkel AG & Co KGaA 81,04 80,00 3,57 -12,62 -10,71 18,45 1,89 2,14

Fresenius Medical Care AG & Co 71,66 80,00 3,31 7,88 -3,33 16,15 1,78 1,72

Merck KGaA 106,10 114,00 3,12 0,28 11,30 17,15 2,57 1,28

Vonovia SE 45,05 56,00 3,11 -6,12 4,15 20,15 1,27 3,65

Covestro AG 30,68 34,00 2,46 -26,51 -37,71 — 1,00 5,36

adidas AG 209,20 230,00 1,55 -27,78 -7,31 53,60 6,13 1,51

Beiersdorf AG 95,58 91,50 1,53 -10,17 -1,32 31,38 3,56 0,73

SAP SE 108,94 121,50 0,82 -10,02 -4,26 22,03 4,21 1,54

Linde PLC 168,50 192,38 0,39 -11,31 7,14 24,84 1,96 2,06

Wirecard AG 90,40 150,00 -34,29 -15,46 -32,12 20,71 4,85 0,29

DAXKURSE OHNE GEWÄHR - UPDATE: 02.05.2020 QUELLE: BLOOMBERG/BE

Kurs Kursziel Diff%5T Diff.% YTD Diff%12M≠ KGVe K/BWe Div.Rendite

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AKTIE IM FOKUS

Anwaltskanzleien geeinigt habe. Der Kompromiss sehe lautInsidern eine Zahlung in der Größenordnung von zehn Mil-liarden US-Dollar vor, hatte es geheißen.

Ob der Zeitplan angesichts der Virus-Krise zu halten ist,scheint aber fraglich. Ein erneutes Misstrauensvotum derAktionäre wie im vergangenen Jahr muss Baumann diesesJahr wohl dennoch nicht fürchten. Dass ein Vergleich wo-möglich nicht vor der Hauptversammlung gefunden wer-den konnte, sei kein Malus, sagt Mark Tüngler von derDeutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW)."Entscheidend ist, dass ein nicht zu schmerzhafter Vergleichkommt, nicht wann er kommt."

Zudem stellen sich einflussreiche angelsächsische Aktio-närsberater dieses Jahr nicht offen gegen die Konzernspitze.Der Institutional Shareholder Services (ISS) fürchtet zwarweitere Belastungen für Wert und Reputation durch denGlyphosat-Rechtsstreit, rät aber, für Baumanns Entlastungzu stimmen. Glass Lewis rät zur Stimmenthaltung.

Mit Blick auf die Kosten eines möglichen Vergleichs siehtBayer sich jedenfalls gut gerüstet. Das hatte FinanzchefWolfgang Nickl bereits Ende Februar betont. Allein der Ver-kauf der Tiermedizin soll Bayer 7,6 Milliarden Dollar (rund7 Mrd Euro) einbringen - den Großteil davon in bar, einenkleineren Teil in Aktien des Käufers Elanco.

Womöglich kommt alles im Falle einer coronabedingtenVerzögerung auch ganz anders als gedacht, und Bayer war-tet die Berufungsverhandlungen in den erstinstanzlich ver-lorenen Prozessen ab. Sollte hier eine Entscheidungzugunsten der Leverkusener fallen, könnte das alles ändern.

Die Analysten: Analysten sind Bayer gegenüber mehrheit-lich positiv gestimmt. Neun der 13 seit der Vorlage der Jah-reszahlen für 2019 Ende Februar im dpa-AFX-Analysererfassten Experten raten zum Kauf der Aktien, vier sagen"Halten". Eine Verkaufsempfehlung spricht keiner aus.

Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei rund81 Euro, also mehr als 35 Prozent über dem aktuellen Niveau.Dabei sehen alle durch die Bank Luft nach oben. Zu den zu-mindest mit Blick auf das Kursziel eher vorsichtigen Expertengehört dabei Ulrich Huwald von Warburg Research. Er sieht mit-

Die Aktionäre des Pharma- und AgrarchemiekonzernsBayer <DE000BAY0017> erleben seit Monaten einAuf und Ab. Nach langer Kurstalfahrt im Sog der teu-

ren Glyphosat-Streitigkeiten in den USA trieb die Hoffnungauf eine Einigung mit den Klägern eine Kurserholung an.Die Corona-Pandemie macht all das zunichte, obwohl dieLeverkusener laut Experten vergleichsweise wenig unterder Krise leiden und sich das Tagesgeschäft nach teilsschwierigen Zeiten sogar weiter erholt.

Derzeit ächzen viele Konzerne unter den Lasten der Corona-Krise. Anders bei Bayer: Zwar könnte die Krise im Jahres-verlauf Kratzer hinterlassen, insgesamt stehen dieLeverkusener aber recht gut da.

Gerade in den USA dürfte das Geschäft mit Mais- und So-jasamen dieses Jahr besser laufen, nachdem 2019 Über-schwemmungen in Teilen des Mittleren Westens denBauern das Leben schwergemacht hatten. Zugleich bleibtdas Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten der SparteConsumer Health auf Erholungskurs. Der Umbau des Seg-ments inklusive des Verkaufs schwächelnder US-Geschäfts-teile rund um Sonnenschutz und Fußpflege zahlt sich aus.Im Pharmageschäft bleibt abzuwarten, ob die Verschiebungnicht dringend notwendiger Behandlungen wegen des Platz-bedarfs der Krankenhäuser für Corona-Patienten gebremsthaben. Am ehesten könnte sich das Experten zufolge aufdas Augenmedikament Eylea und - weniger stark - auf denGerinnungshemmer Xarelto auswirken.

Zu Xarelto gab es zuletzt positive Nachrichten: Analystenlobten Studiendaten zu Patienten mit Durchblutungsstö-rungen in den Beinen, die sich deswegen einem Eingriff un-terziehen mussten. Sie hoffen nun auf noch mehr Umsatzfür einen der wachstumsstärksten Kassenschlager vonBayer. Und auch zum Hoffnungsträger Vericiguat gegenHerzinsuffizienz gab es zuletzt positive Studiensignale.

Die Leverkusener stärken zudem beständig das Arsenal anMitteln zur Behandlung von Krebs. So darf Darolutamid seitjüngstem auch zur Behandlung von Prostatakrebs in der Eu-ropäischen Union verkauft werden. Überdies sicherte sichBayer vor einiger Zeit die Rechte am Krebswirkstoff Laro-trectinib (Vitrakvi), der in den USA und der EU zur Behand-lung bestimmter Tumore zugelassen ist.

Abseits des Tagesgeschäfts treibt Investoren und Analys-ten das Thema Glyphosat weiter um. Eigentlich rechnetenExperten mit einer Lösung im US-Rechtsstreit um angebli-che Krebsrisiken des Unkrautvernichters vom übernomme-nen US-Saatgutkonzern Monsanto bis zurHauptversammlung am 28. April. Dem Vernehmen nachdürfte dies das Ziel von Bayer gewesen sein, auch um Druckvon Konzernchef Werner Baumann zu nehmen.

So hatte das "Wall Street Journal" Mitte März über einenVergleichsentwurf berichtet, auf den sich Bayer mit sechs

BAYER Bayer seit 10 Jahren (Quelle: Bloomberg/BE)

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AKTIE IM FOKUS

deren Unternehmen dieses Jahr überhaupt die Aktionäream Gewinn teilhaben lässt.

Die Aktie: Bis zum Beginn des Corona-Crashs an den Ak-tienbörsen waren die Bayer-Papiere auf Erholungskurs. Mitetwas mehr als 78 Euro kosteten sie Anfang Februar so vielwie zuletzt im Herbst 2018. Im Sog des Corona-Kurssturzes,der ab dem 24. Februar so richtig Fahrt aufnahm, ging esdann bis auf weniger als 45 Euro nach unten.

Aktuell kosten die Anteilsscheine knapp 60 Euro. Miteinem Plus von rund 34 Prozent seit dem Corona-Tief liefendie Bayer-Papiere damit dem deutschen Leitindex Dax sogarein wenig voraus. So erholte sich das Börsenbarometer vomCrash-Tief bislang um gut 27 Prozent.

Längerfristig bleibt das Bild trüb: Seit der ersten Glypho-sat-Prozessschlappe im August 2018 steht auf dem Kurszet-tel immer noch ein Minus von rund 36 Prozent. VomRekordhoch von 146,45 Euro von aus dem Frühjahr 2015ging es sogar um fast 60 Prozent abwärts.

Immerhin schafft es Bayer mit einem Marktwert von 59Milliarden Euro noch unter den Top 10 im Dax. Allerdingsbringen die Leverkusener damit auf Basis des aktuellenEuro-Dollar-Wechselkurses nun in etwa so viel auf die Bör-senwaage, wie sie für Monsanto gezahlt haben. Im April2015 auf Kurs-Rekordniveau hatten sie mit einer Marktka-pitalisierung von 120 Milliarden Euro noch den Spitzenplatzim Dax inne.

Damals konnte in Sachen Börsenwert nur Volkswagenden Leverkusenern knapp das Wasser reichen. Nach Diesel-skandal und Autoflaute ist der Wert der Wolfsburger aberauch eingebrochen, und zwar auf zuletzt rund 63 Milliar-den Euro. Damit hinken die Börsenwerte der beiden Kon-zerne dem einsamen Dax-Spitzenreiter SAP, der es auf rund132 Milliarden Euro bringt, sogar zusammenhinterher.<dpa-AFX>

telfristig Luft bis 66 Euro. Huwald rechnet mit einen guten Jah-resstart des Dax-Konzerns und geht von einer Bestätigung derJahresziele bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal aus.Bayer dürfte die Jahresprognosen trotzt der Corona-Krise errei-chen, glaubt Huwald. Das Unternehmen sei mit rezeptfreienund verschreibungspflichtigen Medikamenten gut positioniert,um die geringere Nachfrage nach Medikamenten im Zusam-menhang mit chirurgischen Eingriffen wie dem Gerinnungs-hemmer Xarelto sowie nach dem Augenmittel Eyleaauszugleichen. Gleichzeitig sollte das Agrargeschäft stabilisie-rend wirken, auch weil die Anbauflächen der Farmer in Nord-amerika dieses Jahr größer sein dürften, nachdem ihnen letztesJahr schlechtes Wetter einen Strich durch die Rechnung ge-macht hatte.

Insgesamt erscheine Bayer recht robust, was die Folgender weltweiten Coronavirus-Pandemie angeht, sagt auchAnalyst Markus Mayer von der Baader Bank. Zwar würdenviele nicht dringend notwendige Operationen in Kranken-häusern verschoben, was auf der Nachfrage etwa nach demGerinnungshemmer Xarelto lasten könnte. Bei anderen Me-dikamenten - gerade bei denen gegen Krebs - könnte dasaber anders aussehen. Die Nachfrage nach rezeptfreien Mit-teln gegen Erkältungen und Grippe dürfte vom Coronavirusprofitiert haben. Mit Blick auf das Agargeschäft sieht Mayerzumindest vorerst kaum Einschränkungen, da Landwirt-schaft zur kritischen Infrastruktur zähle.

Mayer zählt mit einem Kursziel von 105 Euro zu den größ-ten Optimisten. Das Potenzial von Bayer erscheine auf demaktuellen Niveau nicht ausreichend eingepreist, erklärt er.Das gelte auch mit Blick auf die erwartete Einigung im Gly-phosat-Streit, wenngleich die Virus-Krise einen Vergleichverzögern könnte. Der Experte rechnet mit der Einigungzwischen April und Juni und sieht sie als möglichen größe-ren Kurstreiber. Für Bayer spricht in seinen Augen zudemdie Dividendenrendite - also, dass Bayer anders als viele an-

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AKTIEN & INDIZES

American Express Co 88,32 102,00 6,19 -28,41 -23,32 27,45 3,38 1,97

Visa Inc 175,57 200,00 4,93 -6,43 8,50 34,74 11,75 0,68

Walt Disney Co/The 105,50 125,00 4,26 -27,06 -21,70 42,72 2,09 1,75

Boeing Co/The 133,37 167,50 3,40 -58,81 -63,76 — — 1,54

Home Depot Inc/The 218,57 222,50 3,01 0,79 12,87 22,52 — 2,68

JPMorgan Chase & Co 93,25 105,00 2,80 -31,95 -16,38 16,79 1,23 3,90

Chevron Corp 89,44 91,00 2,79 -24,91 -20,86 — 1,17 5,72

Dow Inc 33,93 38,00 2,45 -36,91 -35,74 21,27 1,95 8,40

Apple Inc 289,07 315,00 2,16 -1,32 39,12 23,33 15,94 1,12

3M Co 148,60 157,00 1,09 -14,99 -17,24 18,37 8,42 3,95

Pfizer Inc 37,64 41,00 0,70 -2,95 -4,09 13,21 3,30 4,01

Coca-Cola Co/The 45,60 53,00 0,37 -16,92 -3,20 24,03 10,52 3,60

Goldman Sachs Group 177,10 214,00 0,06 -22,50 -11,53 13,04 0,75 2,86

Microsoft Corp 174,57 200,00 0,01 11,00 38,32 30,75 11,57 1,14

McDonald’s Corp 182,66 205,00 -0,74 -6,97 -3,65 32,62 — 2,77

Exxon Mobil Corp 43,14 43,00 -1,35 -37,28 -42,33 — 0,95 8,16

Procter & Gamble Co/The 116,82 131,00 -1,65 -5,29 14,19 23,63 6,48 2,59

Verizon Communications Inc 56,83 60,00 -1,90 -5,47 4,86 11,96 3,91 4,38

International Business Machines 121,87 125,00 -2,29 -8,12 -9,25 10,84 5,41 5,42

UnitedHealth Group Inc 284,51 327,50 -2,33 -2,84 24,74 17,57 4,51 1,62

Caterpillar Inc 110,88 130,00 -2,77 -23,73 -17,20 22,36 4,30 3,83

Intel Corp 57,47 63,00 -3,02 -3,50 15,87 11,99 3,19 2,26

NIKE Inc 85,54 95,00 -3,20 -15,33 0,66 36,59 14,71 1,10

Raytheon Technologies Corp 61,11 78,00 -3,66 -30,48 -25,26 16,94 1,26 3,52

Cisco Systems Inc 40,92 45,00 -3,76 -13,28 -24,15 13,46 4,88 3,45

Johnson & Johnson 148,29 162,00 -4,24 2,32 7,39 19,11 6,37 2,67

Merck & Co Inc 77,67 93,00 -4,62 -13,92 1,47 14,52 7,61 3,10

Travelers Cos Inc/The 96,05 116,00 -4,73 -29,37 -31,24 10,56 0,96 3,54

Walgreens Boots Alliance Inc 41,66 48,00 -4,76 -28,72 -19,76 7,55 1,55 4,45

Walmart Inc 122,92 130,50 -5,04 3,90 23,62 24,11 4,66 1,77

Dow JonesKURSE OHNE GEWÄHR - UPDATE: 02.05.2020 QUELLE: BLOOMBERG/BE

Kurs Kursziel Diff%5T Diff.% YTD Diff%12M≠ KGVe K/BWe Div.Rendite

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Zwei Branchen werden einen großen Anschub durchdie Krise erfahren. Zum einen wird die globale Digi-talisierung sprunghaft und massiv vorangetrieben.

Home Office, Online Konferenzen und schneller standort-unabhängiger Datenaustausch und Zugriff haben quasiüber Nacht existenziell an Bedeutung gewonnen. Unter-nehmen wie Microsoft, Alphabet, Cisco und Apple werdenweiterhin profitieren. Sehr große Cash-Reserven machensie darüber hinaus weniger anfälliger als Unternehmenderen Bilanzen schon vor dem Virus Ausbruch “auf Kantegenäht waren”.

Zweite große relative Gewinner werden Aktien aus demGesundheitssektor in vielerlei Form sein. Der langfristige

Trend zur immer älterenund wohlhabenderen Ge-sellschaft ist schon langeein Thema. Man solltesich auf keine Wette ein-lassen und versuchen inden zukünftigen Entwick-ler eines COVID-19 Impf-stoffes oder Heilmittelszu investieren. Vielmehrwerden globale Markt-führer für Medikamente

und Medizintechnik in Zukunft weiterhin stark gefragtsein. Roche, Medtronic, Fresenius, Abbott Laboratoriesoder auch eine Johnson & Johnson könnten - um nur ei-nige zu nennen - davon profitieren. Jetzt und vor allemnach Bewältigung des Virus wird ein sehr hoher Druckauf dem politischen Entscheider liegen, die teilweise ma-roden, überalterten und völlig unterdimensionierten Ge-sundheitswesen vieler Staaten massiv aufzuwerten.

Die Automobilindustrie wird es mit großer Wahrschein-lichkeit schwer haben die Produktion schnell wieder an-laufen zu lassen. Viele global ausgerichtete Lieferkettensind stark gestört oder völlig zum Erliegen gekommen.Dazu kommt ein Einbruch bei der Nachfrage, denn vieleKonsumenten werden nicht ohne finanzielle Einbußenaus den kommenden Monaten gehen. Ob da auf privaterwie gewerblicher Ebene eine Anschaffung eines neuesFahrzeuges oder LKWs ganz oben auf der Prioritätenlistesteht, darf bezweifelt werden.

Das Branchen wie Tourismus, Kreuzfahrten und Luft-fahrt noch einen ganz langen Weg vor sich haben istselbsterklärend. Wer heute kein neues Handy, TV oderMöbelstück kauft, macht es mit großer Wahrscheinlich-keit in den kommenden Monaten und der Umsatz ist fürdie Branche teilweise nur aufgeschoben. Einen Urlaubkann man im Normalfall für die breit Masse an Menschennicht einfach nachholen und im kommenden Herbst odernächsten Sommer zwei bis drei Mal in den Urlaub fahren.Für den Bereich Tourismus etc. sind weite Teile des 2020Umsatzes und Gewinns unwiederbringlich verloren.

Entweder können Anleger mit einem gewissen Aufwandund Sachverstand sich ein Portfolio aus vielen verschiede-nen Aktien zusammenstellen und investieren. Für vieledieser Anleger kann der Griff zu einem breit aufgestellteninternationalen Aktien oder Mischfonds eine gute Alterna-tive sein. Hier ist es Aufgabe des Fondsmanagers sich Ge-danken zu den aussichtsreichsten Werten für die Zukunftzu machen. < Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Mei-nungen und Anlagestrategien finden Sie auf www.v-check.de.

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BLOG DER VERMÖGENSVERWALTERVON ANDRE KOPPERS, GESELLSCHAFTER & PROKURIST DER OBERBANSCHEIDT & CIE.VERMÖGENSVERWALTUNGSGESELLSCHAFT MBH IN KLEVE

Covid 19: Gewinner undVerlierer

Foto: Pixabay/geralt

Man sollte sich aufkeine Wette einlas-sen und versuchenin den zukünftigenEntwickler einesCOVID-19 Impfstof-fes oder Heilmit-tels zu investieren.

Die Farbe: noch neu. Die Leistung: noch besser.

www.alles-bleibt-besser.com

COMMERZBANK ZERTIFIKATE IST JETZT SOCIETE GENERALE ZERTIFIKATE

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ANLEIHEN

AmerikaUSA 0,612 -130,6 0,541 1,917Kanada 0,522 -117,4 0,522 1,696Brasilien (USD) 4,405 N.A.Mexiko (USD) 4,415 N.A.Asien/PazifikJapan -0,031 -1,2 -0,179 0,052Australien 0,862 -50,7 0,605 1,41Neuseeland 0,718 -91,8 0,718 1,741Südkorea 1,495 -1,7 1,316 1,719China 2,502 -62,9 2,467 3,135EMEASchweiz -0,592 -5,7 -1,028 -0,287Deutschland -0,591 -40,1 -0,861 -0,162Dänemark -0,369 -19,2 -0,829 -0,084Niederlande -0,323 -25,6 -0,659 0,055Finnland -0,205 -24,1 -0,485 0,256Österreich -0,192 -19,6 -0,482 0,268EFSF -0,155 N.A.Schweden -0,154 -28,6 -0,542 0,165Frankreich -0,116 -22,8 -0,392 0,33Belgien -0,035 -11,7 -0,339 0,377Irland 0,032 -7,4 -0,236 0,475Großbritannien 0,244 -56,7 0,152 0,817Litauen 0,247 -6,9 0,012 0,317Lettland 0,256 14,2 -0,233 0,274Bulgarien 0,573 -8,2 0,036 0,173Slowakei 0,576 42,9 -0,211 0,792Norwegen 0,582 -94,2 0,582 1,524Slowenien 0,65 39,2 -0,077 0,865Spanien 0,713 25,5 0,166 1,211Israel 0,791 0 0,42 1,41Portugal 0,804 37,9 0,219 1,432Kroatien 0,869 29,6 0,507 0,895Tschechien 1,173 -38,6 0,869 1,67Polen 1,436 -66,3 1,281 2,33Italien 1,758 35,1 0,901 2,422Zypern 1,835 130,5 0,402 2,102Ungarn 1,995 2,4 1,726 3,301Griechenl. 2,114 71,9 0,914 3,667Island 2,34 -59 3 3,3Russland (USD) 2,979 N.A.Rumänien 4,667 32,7 3,699 5,941Russland 6,09 -26 5,94 8,37Türkei (USD) 7,862 N.A.Ukraine (USD) 9,882 349,1 5,601 13,707Südafrika 10,227 122,1 8,67 12,342Nigeria 10,877 -160,3 12,659 12,762Türkei 11,35 -42 9,81 14,05

Staatsanleihe-Renditen 10 JahreRegion Rendite YTD-Renditediff. BP YTD-Tief YTD-Hoch

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ANLEIHEN & INDIZES

Global

Global Aggregate 519,7754 70,00 1,017 7,36 1,58 0,87 1,615

Treasuries 236,2275 21,00 0,485 8,71 2,67 0,383 0,961

Credit 273,5355 191,00 2,171 7,10 -0,97 1,619 3,264

USA

U.S. Universal 612,8941 152,00 2,102 6,01 3,22 1,852 3,033

U.S. Aggregate 2.333,13 76,00 1,344 6,16 4,86 1,311 2,312

U.S. Gov/Credit 2.706,53 86,00 1,44 7,48 5,49 1,261 2,222

U.S. Treasury 2.578,48 1,00 0,537 7,13 8,81 0,494 1,794

Government-Related 375,3817 105,00 1,532 5,83 1,38 1,505 2,406

Corporate 3.275,41 206,00 2,721 8,36 1,08 2,218 4,577

U.S. MBS 2.314,48 41,00 1,029 2,94 3,47 0,933 2,688

Europe/Asia

Pan-Euro Aggregate 247,9608 88,00 0,462 8,15 0,40 0,139 0,864

Euro-Aggregate 264,7751 100,00 0,363 7,45 0,05 -0,038 0,727

Asian-Pacific Aggregate 153,4685 6,00 0,746 8,53 -0,72 0,625 0,894

Hochverzinslich

Global High Yield 1.254,545 904,00 9,448 4,51 -11,31 5,474 12,441

US Corporate High Yield 1.988,12 745,00 8,053 4,26 -8,92 4,979 11,687

Pan-European High Yield 372,1255 658,00 7,297 4,18 -9,88 3,154 10,602

Sonstige

EM USD Aggregate 1.123,457 623,00 6,82 6,40 -7,1 4,557 7,883

Global Inflation-Linked 357,6165 - - - 0,44 - -

Municipal Bond 1.251,846 - 2,192 4,99 -1,55 1,142 3,518

Renten-IndizesKurs OAS Rendite Duration Return YTD YTD Tief YTD Hoch

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Mit einem dramatischen Kursrückgang von fast 19US-Dollar pro Feinunze auf 11,68 US-Dollar in-nerhalb weniger Handelstage verlor der Silber-

preis über 38 Prozent an Wert. Im Vergleich dazu fiel derRückgang des Goldpreises um gut 237 US-Dollar proUnze mit nur knapp 14 Prozent in der gleichen Periodesehr bescheiden aus.

Zwangläufig hinterfragt man diesen Preisabsturz, manbekommt aber nicht die passende Antwort. Mögen es dieeinsetzenden „margin calls“ (also Nachschusspflichtenbei bestimmten Börsenaktivitäten) aufgrund der starkenAktienkursverluste durch die Corona-Krise gewesen sein,die den Preissturz ausgelöst haben, oder aber die Furcht

von einem starken Rück-gang der Silbernachfragean den Metallmärktendurch die bevorstehendeRezession. Ein verstärk-ter Abbau von Future-Long-Positionen sorgtewohl zusätzlich für star-ken Druck, und brachteden Silbermarkt in einetotal überverkaufte Lage.Über mögliche Manipula-tionen sei an dieserStelle nur gemutmaßt.

Wir sind ja auch mit den prozentual schärferen Rück-schlägen beim Silber gegenüber Gold vertraut, aberdiese starke Diskrepanz hatte neue Ausmaße. Das Ergeb-nis dieser erratischen Bewegung war ein noch nie da ge-wesenes Gold-Silber-Ratio von über 126 Punkten. Fürden Silber-Fan beginnt bei einem solch hohen Wert al-lerdings die Kaufpanik. Schauen wir uns jedoch paralleldazu den Markt der physischen Silbermünzen an, sostellen wir fest, dass die Preise beziehungsweise die Auf-gelder der gängigen Ein-Unzen-Münzen explodiert sind,was sich nur durch eine massive Nachfrage nach Silber-münzen, ausgelöst durch die Corona Krise, erklärenlässt. Die großen Münzprägeanstalten kommen derzeitmit ihren Lieferungen nicht nach.

Zusammenpassen tut dies allerdings aktuell in keinerWeise. Noch haben wir ja genug Silber in den Minen, dieuns aufgrund der bekannten Nachfragemengen und derVorkommen noch mindestens 20 Jahre lang Silber för-dern lassen. Aber was kommt danach? Derzeit werden

ca. zwei Drittel der weltweiten Jahresförderung ver-braucht, das heißt sie sind weg vom Markt, solange Sil-ber nicht stärker recycelt wird. Das andere Drittelwandert in Form von Münzen und Barren in die Schatul-len und Safes der Privatpersonen, als das sogenannteGold des kleinen Mannes. Die derzeit starke Privatnach-frage im physischen Bereich wird sich meiner Meinungnach auch weiterhin fortsetzen, da der Goldpreis inzwi-schen für viele Anleger zu teuer geworden ist, um jetztnoch Gold zu erwerben, denn ein Gramm Gold kostet in-zwischen auch schon fast 50 Euro.

Hat sich der Goldpreis von seinem vorübergehendenRückschlag schon fast wieder erholt, so ist dies beim Sil-ber im Moment noch nicht der Fall. Aber den Spekulan-ten und „Short Sellern“ wird auch hier wieder der Marktbeweisen, wer der Stärkere ist. Hier nur ein kleiner Ex-kurs meinerseits: Was man nicht besitzt, sollte bezie-hungsweise darf man auch nicht verkaufen (shortselling), um es später zu vermeintlich niedrigeren Prei-sen mit Gewinn wieder zurückzukaufen. Ginge es nachmir, sollte das short selling total verboten werden.Warum verbieten dies zum Beispiel Nationen in dieserschweren Phase des Corona-Virus an verschiedenen eu-ropäischen Aktienmärkten?

Zurück zum Silber: Ich sehe in den derzeitigen Preisenvon ca. 15,50 US-Dollar einen historisch günstigen Mo-ment, um Silber zu kaufen. Corona wird gehen und dieindustrielle Nachfrage wird wieder steigen. So viel Silbergibt es auf dieser Welt gar nicht mehr, um auf nochniedrigere Preise zu warten. Die Verknappungstenden-zen bei Münzen und Barren mit ihren derzeit hohenAufschlägen werden sich wieder normalisieren. Nur derextrem hohe Stand des Gold-Silber-Ratios von aktuell ca.110 ist für mich das Kaufargument Nummer 1. Chart-technische Betrachtungen unterstützen meine bullisheKaufbereitschaft zusätzlich.

Deshalb hier ein klare Antwort: Silber hat eine großeZukunft und ist zurzeit eine klare Kaufempfehlung miteiner langfristig hochinteressanten Perspektive. < Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Meinungen und An-lagestrategien finden Sie auf www.v-check.de.

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Silber adè? No way!Gedanken zum Silberpreis

Foto: Pixabay/Geizkragen69

Die Silberpreisent-wicklung der letzten Wochengibt einem wirklich Anlass zuder Frage: Hat Silber überhauptnoch eine Zukunft?

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ROHSTOFFE

Rohreis 30,51 63,76 20,68 -11,7 3,09

Orangensaft 16,28 20,99 35,07 -15,78 0,6

Gold 14,12 35,94 18,94 -11,8 1,9

Palladium 1,04 42,86 52,69 -47,17 0,82

Sojamehl -2,07 -0,01 17,88 -15,53 0

Kakao -2,64 3,74 27,4 -26,2 0,14

Weizen -4,62 22,39 27,46 -18,31 0,82

LME NASAAC -6,37 -7,37 21,47 -20,26 -0,34

Raps -6,74 4,73 11,72 -7,17 0,41

Sojabohnen -8,19 3,77 16,49 -12,97 0,23

LME Aluminiumlegierung -8,28 -10,09 26,34 -21,24 -0,38

Mag. Schweine -10,04 -25,64 61,75 -59,59 -0,42

LME Zinn -10,35 -20,62 25,38 -33,2 -0,81

Erdgas -11,77 -25,66 46,59 -45,77 -0,55

LME Nickel -12,93 0,2 29,22 -40,34 0,01

LME Blei -14,1 -12,13 24,94 -30,81 -0,49

LME Zink -14,59 -30,8 23,01 -36,67 -1,34

Silber -15,25 3,98 33,48 -39,48 0,12

Kupfer -15,29 -15,24 20,14 -26,24 -0,76

LME Kupfer -15,53 -15,83 19,51 -26,5 -0,81

Baumwolle -16,29 -22,86 26,7 -35,26 -0,86

Zucker -16,47 -8,72 28,28 -41,63 -0,31

LME Primäraluminium -16,75 -17,13 15,02 -22,63 -1,14

Bauholz -17,55 -3,2 45,36 -43,89 -0,07

Kaffee -17,7 17,69 39,04 -28,07 0,45

Mais -17,91 -12,43 26,77 -33,42 -0,47

Platin -18,59 -7,81 35,23 -41,51 -0,22

Sojaöl -22,55 -2,33 21,22 -28,95 -0,11

Lebendrind -28,5 -21,86 27,82 -34,22 -0,79

RBOB Benzin -53,88 -61,21 86,07 -80,03 -0,71

Brentrohöl -59,06 -61,81 68,7 -73,38 -0,9

NY Hafen ULSD -59,89 -60,85 51,43 -71,25 -1,19

ICE Gasöl -63,38 -64,71 51,29 -71,33 -1,27

WTI Rohöl -66,9 -67,26 110 -0,61

FuturesErtrag YTD (%) Ertrag 12M (%) Volatilität Max Draw Risikobereinigter Ertrag

KURSE OHNE GEWÄHR - UPDATE: 02.05.2020 QUELLE: BLOOMBERG/BE

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FX

Myanmarischer Myat 6,91Ägyptisches Pfund 4,29Japanischer Yen 3,92Afghanischer Afghani 3,61Neuer Taiwan-Dollar 3,12Ruanda-Franc 2,95Costa-Rica-Colon 2,94Schweizer Franken 2,82Hongkong-Dollar 2,68Macao Pataca 2,66Philippinischer Peso 2,66Jemen-Rial 2,48Libanesisches Pfund 2,42Trinidad-und-Tobago-Dollar 2,41Aserbaidschan-Manat 2,40Guinea-Franc 2,36Bolivianischer Boliviano 2,24Katar-Riyal 2,21

Ägyptisches Pfund 11,47Myanmarischer Myat 9,75Schweizer Franken 8,03Costa-Rica-Colon 7,43Japanischer Yen 6,51Neuer Taiwan-Dollar 6,21Tunesischer Dinar 5,47Philippinischer Peso 5,35Israelischer Schekel 4,82Afghanischer Afghani 3,85Macao Pataca 3,66Hongkong-Dollar 3,53CFA-Franc BEAC 3,31Armenischer Dram 2,73Jemen-Rial 2,56Bolivianischer Boliviano 2,35Katar-Riyal 2,32US-Dollar 2,31

YTD Top 12 Monate TopWährung vs. Euro Diff.% YTD Währung vs. Euro Diff.% 12 Monate

Angolanischer Kwanza -41,23Argentinischer Peso -31,88Sambischer Kwacha -29,94Brasilianischer Real -26,88Seychellen-Rupie -22,12Südafrikanischer Rand -21,93Lesothischer Loti -21,93Namibia-Dollar -21,93Swasiland Lilangeni -21,93Mexikanischer Peso -21,85Haiti Gourde -17,28Chilenischer Peso -17,08Uruguayischer Peso -16,25Kolumbianischer Peso -16,08Usbekischer Soum -14,65Norwegische Krone -14,47Isländische Krone -14,33Georgischer Lari -13,51

12 Monate FlopWährung vs. Euro Diff.% 12 Monate

Brasilianischer Real -24,93Südafrikanischer Rand -24,15Lesothischer Loti -24,15Namibia-Dollar -24,15Swasiland Lilangeni -24,15Sambischer Kwacha -22,15Mexikanischer Peso -21,83Seychellen-Rupie -20,96Kolumbianischer Peso -15,06Russischer Rubel -14,84Isländische Krone -14,61Türkische Lira -13,43Norwegische Krone -13,22Botswanischer Pula -12,00Angolanischer Kwanza -11,95Old Belarusian Ruble -11,18Uruguayischer Peso -10,92Kirgisien-Som -9,81

YTD FlopWährung vs. Euro Diff.% YTD

KURSE OHNE GEWÄHR - UPDATE: 02.05.2020 QUELLE: BLOOMBERG/BE

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FONDS-RANKING

Quelle: Bloomberg, * annualisiert, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name ISIN Anlagefokus Perf. 1 Jahr*Kostenquote AA**

MULTIPARTNER-KON GOLD EQTY-B LU0175576296 Edelmetallsektor 81,08 1,83 1,50

STRATEGIE INDICE OR FR0000983579 Rohstoffsektor 75,77 0,00 0,00

NESTOR GOLD FONDS-B LU0147784465 Edelmetallsektor 75,01 2,28 3,00

EDMOND D ROTH GOLDSPHERE-A FR0010657890 Edelmetallsektor 73,99 0,00 3,00

C-QUADRAT GOLD & RESOURCES T AT0000A07HE7 Edelmetallsektor 65,34 1,97 5,00

BKRSTLL GLBL PRECIOUS MTL I2 LU0357130771 Edelmetallsektor 65,27 0,00 5,00

LCL ACTIONS OR MONDE FR0007374145 Edelmetallsektor 64,80 0,00 2,00

AMUNDI GOLD STOCK-A AT0000857040 Edelmetallsektor 60,60 1,66 4,00

SPROTT-FALCON GOLD EQUITY-A CH0002783535 Ausländische Mischung 56,84 1,91 0,00

FALCON GOLD EQTY UCITS-AUSDA LU0794517200 Edelmetallsektor 54,81 2,08 0,00

GLOBAL GOLD AND PRECIOUS FR0007047527 Edelmetallsektor 44,53 0,00 4,00

Die besten Fonds mit Schwerpunkt Aktien (1 Jahr)

Quelle: Bloomberg, * annualisiert, **AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name ISIN Anlagefokus Perf. 3 Jahr*Kostenquote AA**

BGF-WRLD TECH-A2 USD LU0056508442 Entwickelte Märkte 24,90 1,81 5,00

JPMF-US TECH-A USD ACC LU0082616367 Technologiesektor 22,74 1,80 5,00

POLAR CAPITAL-GLB TECH-USUSD IE0030772275 Technologiesektor 21,78 0,00 5,00

MORGAN ST-US GROWTH FD-A LU0073232471 USA 21,33 1,64 5,75

DANSKE INVEST TEKNOLOGI FUND DK0016023229 Technologiesektor 20,19 2,13 1,55

BNP DISRUPTIVE TECH-CD LU0823421846 Technologiesektor 19,25 1,95 3,00

AB SICAV I-INTL TECH-A USD LU0060230025 Technologiesektor 18,69 2,26 5,00

NYKREDIT INVEST GLOBALE AKTI DK0016048994 Ausländische Mischung 18,37 0,45 0,00

FRANK-TECHNOLOGY-A ACC USD LU0109392836 Technologiesektor 18,11 1,81 5,75

VITRUVIUS GREATER CHINA-BUSD LU0431685097 Großchina 18,11 3,14 3,00

POLEN FOCUS US GROWTH-USD IN IE00B8DDPY03 USA 17,97 0,00 0,00

Die besten Fonds mit Schwerpunkt Aktien (3 Jahre)

Quelle: Bloomberg, * annualisiert, **AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name ISIN Anlagefokus Perf. 5 Jahr*Kostenquote AA**

BKRSTLL GLBL PRECIOUS MTL I2 LU0357130771 Edelmetallsektor 22,87 0,00 5,00

POLAR CAPITAL-GLB TECH-USUSD IE0030772275 Technologiesektor 20,50 0,00 5,00

BGF-WRLD TECH-A2 USD LU0056508442 Entwickelte Märkte 19,83 1,81 5,00

JPMF-US TECH-A USD ACC LU0082616367 Technologiesektor 19,20 1,80 5,00

MORGAN ST-US GROWTH FD-A LU0073232471 USA 17,05 1,64 5,75

FRANK-TECHNOLOGY-A ACC USD LU0109392836 Technologiesektor 16,93 1,81 5,75

NORDINTERNET DE0009785303 Technologiesektor 16,72 1,21 5,00

FIDELITY FNDS-GL TECH FD-EUR LU0099574567 Entwickelte Märkte 16,28 1,92 5,25

POLEN FOCUS US GROWTH-USD IN IE00B8DDPY03 USA 16,25 0,00 0,00

RAIFFEISEN-TECHNOLOGIE-AKT-A AT0000688841 Thematischer Sektor 16,18 0,00 5,00

BNP DISRUPTIVE TECH-CD LU0823421846 Technologiesektor 16,14 1,95 3,00

Die besten Fonds mit Schwerpunkt Aktien (5 Jahre)

KURSE OHNE GEWÄHR - UPDATE: 02.05.2020 QUELLE: BLOOMBERG/BE

MINDESTENS 5 JAHREAM MARKT