Gewalt in Teenager-Beziehungen Vorstellung einer Homepage zum Thema

„Teen Dating Violence“

Was ist Teen Dating Violence?

2

• International keine einheitliche Definition

• Kontrollverhalten, emotionale Grenzüberschreitungen (Beleidigen, Beschimpfen, Drohen), sexualisierte Gewalt, körperliche Gewalt im Rahmen von Teenagerbeziehungen oder Dates

• Altersgruppe ca. 12-18 Jahre

• Relevant aufgrund der Folgen für gesundheitliches Wohlbefinden und schulische Leistungsfähigkeit, Risikofaktor für Partnergewalt

Ergebnisse der TeDaVi- Prävalenzstudie

3

• „Persons at risk“: 181 Schülerinnen (78,4 %) und 173 Schüler (74,9 %)

• Gewalt: 65,7 % der Mädchen und 60,1 % der Jungen „at risk“

• zum Vergleich: Barter et al. 2009:

*gewichtet

Ergebnisse der TeDaVi- Prävalenzstudie

Die Zahlen der von Teen Dating Violence Betroffenen machen deutlich…

• dass weiterhin deutschlandweit Forschungsbedarf besteht- insbesondere Studien mit größerem, tatsächlich repräsentativen Sample

• dass Bedarf an Primär- und Tertiärpräventionsangeboten für Jugendliche besteht

• dass Präventionsangebote neben körperlicher- und sexualisierter Gewalt insbesondere auch die Frage nach der eigenen Grenzziehung und Formen emotionaler Gewalt berücksichtigen sollten

• dass Prävention und Intervention primär die Peers einbeziehen muss

Wie kann die Prävention von Teen Dating Violence gestaltet werden?

Prävention von TDV ?

5

• Prävention von Teen Dating Violence- wirkt vermindernd auf die Entstehung von Intimpartner- und sexualisierte Gewalt im späteren Leben (Foshee et al. 2009)

• Anti- Teen-Dating-Violence- Programme werden von WHO als größte Primärpräventionspotentiale für Partnergewalt gegen Frauen bewertet (WHO & LSHTM 2010)

Prävention von TDV?

• Prävention wird unter anderem an Schulen durchgeführt

– USA/ Schweiz: „Save Dates“

– Deutschland: „Heartbeat – Beziehungen ohne Gewalt“, theaterpädagogische Projekt „Grenzgebiete – Sexuelle Übergriffe unter Jugendlichen“, „Am Ende der Angst – Das Theaterprojekt zu sexueller Gewalt unter Jugendlichen“

In den Evaluationen zeigen sich teilweise positive Effekte auf Einstellungs- und Veränderungsverhalten (z.B. Foshee et al. 1998; Foshee et al. 2004)

Bei deutschen Projekten stand Akzeptanz der teilnehmenden Jugendlichen im Vordergrund

Aktuelle Übersichtsarbeit (De La Rue et al. 2014): Wirksam auf Einstellungen und Wissen, Veränderung des Verhaltens nicht nachweisbar

Inwieweit kann Schule alleine der ideale Ort sein, um mit Jugendlichen über ihr Verhalten im Kontext erster Liebesbeziehungen zu sprechen?

Prävention von TDV im Social Web?

7

Äußere Realität Jugendlicher ist zunehmend durch Massenmedien bestimmt

Massenmedien

Einstellungen und Verhalten der Jugendlichen

Ansprüche und Erwartungen an Sexualität, an Männlichkeit, Weiblichkeit und Partnerschaft im Jugendalter und im späteren Erwachsenenalter

Wahrgenommene Handlungsalternativen und inwieweit Gewalt in diesem Kontext toleriert, verurteilt, akzeptiert oder selbst ausgeführt wird

Prävention von TDV im Social Web?

8

Freundinnen/Freunde

Eltern

Geschwister

Internet

Beratungsstelle

andere Personen

Keinem

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Jungen Mädchen

Bei wem würden sich Jugendliche im hypothetischen Fall Unterstützung suchen?

Entwicklung der Homepage

2012 Studierende des Studienganges Gesundheitsförderung der HS Fulda entwickeln einen ersten Entwurf der Homepage

2013 Der Homepageentwurf wird in Fokusgruppen mit Jungen und Mädchen sowie gemischten Jugendgruppen evaluiert

2013 In einer Expertenfokusgruppe werden die Ergebnisse der Fokusgruppen mit Experten diskutiert

2013-2014 ein neuer Homepageentwurf wird erstellt

Kooperation der LJS und der HS Fulda

2014 Elemente werden in Fokusgruppen mit Jugendlichen evaluiert; es werden digitale Präventionselemente erstellt

2014 25 Homepages in englisch, französisch, spanisch und deutsch werden gesichtet, nur 1 ist evaluiert

Auszug aus den Ergebnisse der Fokusgruppen mit Jugendlichen

• Das Thema muss je nach Erfahrungslevel unterschiedlich thematisiert werden

• Die Homepage wird für Jugendlichen vor allem bei Betroffenheit als sehr relevant eingeschätzt Jugendliche würden sich vor einem Date eher nicht auf einer solchen Homepage informieren Primärprävention?

• Um eine Auseinandersetzung mit dem Thema anzuregen/ zu fördern, ist ein Dialog unverzichtbar könnte in pädagogischen Kontext eingebettet werden.

Startseite der Homepage

Hauptmenü

Respektvoll zusammen sein

Wenn die Beziehung stresst

Wenn Grenzen überschritten werden

Hilfe suchen/ Beraten lassen

Beispeilseite Interner Aufbau

Gliederungspunkt

Informationstext • Sachlich, einfach

geschrieben, Bezug zu Jugendsprache

Beispielgeschichte • Aus Perspektive

einer/ eines Jugendlichen geschrieben

• Im Stil eines Tagebucheintrags

Interner

Aufbau

Artikel

• Kurze Eingangserzählung aus Perspektive einer Jugendlichen

• Beratende, moderierende Passage, inwieweit die Homepage Hilfe/ Unterstützung zu dieser Problematik liefert

• Verlinkungen zu

Gliederungspunkten

15

www.was-geht-zu-weit.de

Fazit

• Ansätze zur Prävention im Rahmen von TDV sind vorhanden

• Erkenntnisse über Wirksamkeit digitaler Prävention zu TDV sind kaum vorhanden

• Onlinebefragung der Nutzerinnen und Nutzer von www.was-geht-zu-weit.de könnte die Kenntnisse in diesem Bereich ausweiten

• Internet weniger Form der Primärprävention, eher Sekundärprävention?

• Noch ist unklar, ob digitale Prävention für sich alleine stehend wirksam sein kann oder nur in Ergänzung zu anderen Präventionsmaßnahmen oder andere Zugangswege