Geschichte der Deutschen Sprache Plan 1. Der indogermanische Ursprung der heutigen europäischen...

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Geschichte der Geschichte der Deutschen Sprache Deutschen Sprache Plan Plan 1. 1. Der indogermanische Ursprung der Der indogermanische Ursprung der heutigen europäischen Sprachen. heutigen europäischen Sprachen. 2. 2. Die Entstehung des Germanischen. Die Entstehung des Germanischen. 3. 3. Die Gliederung und Verbreitung Die Gliederung und Verbreitung der germanischen Sprache. der germanischen Sprache. 4. 4. Nationalsprache und territoriale Nationalsprache und territoriale Dialekte. Dialekte. 5. 5. Die Periodisierung der Die Periodisierung der Geschichte der Deutschen Geschichte der Deutschen Sprache. Sprache.

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Geschichte der Geschichte der Deutschen SpracheDeutschen Sprache

PlanPlan1.1. Der indogermanische Ursprung der Der indogermanische Ursprung der

heutigen europäischen Sprachen.heutigen europäischen Sprachen.2.2. Die Entstehung des Germanischen.Die Entstehung des Germanischen.3.3. Die Gliederung und Verbreitung der Die Gliederung und Verbreitung der

germanischen Sprache.germanischen Sprache.4.4. Nationalsprache und territoriale Nationalsprache und territoriale

Dialekte.Dialekte.5.5. Die Periodisierung der Geschichte der Die Periodisierung der Geschichte der

Deutschen Sprache.Deutschen Sprache.

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Obligatorische Literatur:Obligatorische Literatur:

1. Москальская О.И. 1. Москальская О.И. Deutsche Deutsche Sprachgeschichte. Sprachgeschichte. – М.: Просвещение, 1977. – М.: Просвещение, 1977. – 288 с.– 288 с.

2. Жирмунский В.М. История немецкого 2. Жирмунский В.М. История немецкого языка. – М.: 1965. – 388 с.языка. – М.: 1965. – 388 с.

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Zusätzliche Literatur:Zusätzliche Literatur:1. Bach, Adolf 1. Bach, Adolf "Geschichte der deutschen Sprache", Wiesbaden, 8. Aufl. 1962"Geschichte der deutschen Sprache", Wiesbaden, 8. Aufl. 19622. Braune, Wilhelm / Ebbinghaus, Ernst A.2. Braune, Wilhelm / Ebbinghaus, Ernst A. "Gotische Grammatik", Tübingen, 19. "Gotische Grammatik", Tübingen, 19.

Aufl. 1981Aufl. 19813. Braune, Wilhelm / Ebbinghaus, Ernst A.3. Braune, Wilhelm / Ebbinghaus, Ernst A. "Abriß der althochdeutschen "Abriß der althochdeutschen

Grammatik", Tübingen, 14. Aufl. 1977Grammatik", Tübingen, 14. Aufl. 19774. Braune, Wilhelm4. Braune, Wilhelm "Althochdeutsches Lesebuch", Halle a.d. Saale, 9. Aufl. 1928 "Althochdeutsches Lesebuch", Halle a.d. Saale, 9. Aufl. 19285. Caesar, Gaius Iulius5. Caesar, Gaius Iulius "De bello gallico" (Vom gallischen Krieg), Paderborn, o.J. "De bello gallico" (Vom gallischen Krieg), Paderborn, o.J.6. Helm, Karl / Ebbinghaus, Ernst A.6. Helm, Karl / Ebbinghaus, Ernst A. "Abriß der mittelhochdeutschen "Abriß der mittelhochdeutschen

Grammatik", Tübingen, 5. Aufl. 1980Grammatik", Tübingen, 5. Aufl. 19807. Hutterer, Claus Jürgen7. Hutterer, Claus Jürgen "Die germanischen Sprachen", Budapest, 1975 "Die germanischen Sprachen", Budapest, 19758. Kluge, Friedrich / Alfred Götze8. Kluge, Friedrich / Alfred Götze "Etymologisches Wörterbuch der deutschen "Etymologisches Wörterbuch der deutschen

Sprache", Berlin, 16. Aufl. 1953Sprache", Berlin, 16. Aufl. 19539. Koch, Hans Jürgen (Hg.)9. Koch, Hans Jürgen (Hg.) "Die deutsche Literatur - Mittelalter I", Stuttgart, 1976 "Die deutsche Literatur - Mittelalter I", Stuttgart, 197610. König, Werner10. König, Werner "dtv-Atlas zur deutschen Sprache", München, 10. Aufl. 1994 "dtv-Atlas zur deutschen Sprache", München, 10. Aufl. 199411. Lexer, Matthias11. Lexer, Matthias "Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch", Stuttgart, 37. Aufl. "Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch", Stuttgart, 37. Aufl.

1983198312. Ranke, Friedrich / Hoffmann, Dietrich12. Ranke, Friedrich / Hoffmann, Dietrich "Altnordisches Elementarbuch", "Altnordisches Elementarbuch",

Berlin, 5. Aufl. 1988Berlin, 5. Aufl. 198813. Schwarz, Ernst13. Schwarz, Ernst "Kurze deutsche Wortgeschichte", Darmstadt, 2. Aufl. 1982 "Kurze deutsche Wortgeschichte", Darmstadt, 2. Aufl. 198214. Tacitus, Cornelius14. Tacitus, Cornelius "De origine et situ Germanorum liber" (Germania), Reclam- "De origine et situ Germanorum liber" (Germania), Reclam-

Ausgabe, Stuttgart, 1972Ausgabe, Stuttgart, 1972 Wolff, GerhartWolff, Gerhart "Deutsche Sprachgeschichte", Frankfurt a.M., 1986 "Deutsche Sprachgeschichte", Frankfurt a.M., 1986 Zimmer, DieterZimmer, Dieter "Deutsch und anders - Die Sprache im Modernisierungsfieber", "Deutsch und anders - Die Sprache im Modernisierungsfieber",

Hamburg, 1998 Hamburg, 1998

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1. Der indogermanische Ursprung 1. Der indogermanische Ursprung der heutigen europäischen der heutigen europäischen

SprachenSprachen

Alle heute noch lebenden europäischen SprachenAlle heute noch lebenden europäischen Sprachen sind (sind (mit Ausnahme des Finnischen, des mit Ausnahme des Finnischen, des Ungarischen und des BaskischenUngarischen und des Baskischen) – ) – indogermanischen Ursprungs.indogermanischen Ursprungs.

Außerhalb Europas gehören noch die Außerhalb Europas gehören noch die Hauptsprachen des indischen Subkontinents Hauptsprachen des indischen Subkontinents ((Hindi bzw. UrduHindi bzw. Urdu), ), das Armenische und das das Armenische und das PersischePersische der der indogermansichen indogermansichen SprachfamilieSprachfamilie an. an.

Die Verwandschaft wurde um 1820 von dem Die Verwandschaft wurde um 1820 von dem Berliner Professor Berliner Professor Franz BoppFranz Bopp entdeckt. entdeckt.

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SprachenSprachen sind nicht statisch, sie sind nicht statisch, sie verändern sichverändern sich, , verzweigen sichverzweigen sich weiter und weiter und sterben aussterben aus..

Für sprachliche Veränderungen gibt es viele Für sprachliche Veränderungen gibt es viele Gründe. Einer der wichtigsten Gründe ist, Gründe. Einer der wichtigsten Gründe ist, dass Stämme und Völker sich trennen, dass dass Stämme und Völker sich trennen, dass Volksgruppen abwandern, in der neuen Volksgruppen abwandern, in der neuen Heimat auf Bewohner anderer Sprachen Heimat auf Bewohner anderer Sprachen treffen und sich vermischen, dass sie neue treffen und sich vermischen, dass sie neue Dinge kennen lernen, denen sich ihre Sprache Dinge kennen lernen, denen sich ihre Sprache anpassen muss.anpassen muss.

So verästeln sich in einheitliche „Hochsprachen“ So verästeln sich in einheitliche „Hochsprachen“ zunächst in Dialekte, aus denen letztlich neue zunächst in Dialekte, aus denen letztlich neue Sprachen geboren werden.Sprachen geboren werden.

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2. Die Entstehung des 2. Die Entstehung des GermanischenGermanischen

DDie erste (germanische) Lautverschiebungie erste (germanische) LautverschiebungDie germanischen Sprachen unterscheiden sich von den anderen Die germanischen Sprachen unterscheiden sich von den anderen Zweigen der indogermanischen Sprachfamilie dadurch, dass Zweigen der indogermanischen Sprachfamilie dadurch, dass bestimmte Konsonanten mehr oder weniger regelmäßig bestimmte Konsonanten mehr oder weniger regelmäßig verändert worden sindverändert worden sind..

„„germanische Lautverschiebung“ (1500-200 v.Chr.)germanische Lautverschiebung“ (1500-200 v.Chr.) – Jacob Grimm – Jacob Grimm (1785-1863):(1785-1863):

Sie Sie betrifft die indogermanischen Verschlusslautebetrifft die indogermanischen Verschlusslaute, , nämlich die Lippenlaute nämlich die Lippenlaute bb und und pp (("Apfel""Apfel" - - keltisch: keltisch: aabballall, ,

altslaw: altslaw: aabblukoluko - - engl: engl: aapppplele, , niederl: niederl: aappppelel, , altsächs: altsächs: ææppppelel)) die „Dentallaute“die „Dentallaute“ dd und und tt, , (("zwei""zwei" - - latein: latein: dduouo, , polnisch: polnisch: ddwawa - -

engl: engl: ttwowo, , niederl: niederl: ttweewee, , dänisch: dänisch: ttoo))

die Rachenlautedie Rachenlaute gg und und k k (("Knie""Knie" - - hethitisch: hethitisch: ggenuenu, , latein: latein: ggenuenu - - engl: engl: kkneenee, , gotisch: gotisch: kkniuniu, , schwed: schwed: kknänä ) )

Wo im Indogermanischen – und in allen Sprachen, die nicht an der Wo im Indogermanischen – und in allen Sprachen, die nicht an der Lautverschiebung teilgenommen haben – ein Lautverschiebung teilgenommen haben – ein bb vorkommt, tritt im vorkommt, tritt im Germanischen ein Germanischen ein pp an die Stelle; aus ursprünglichem an die Stelle; aus ursprünglichem pp wird wird ff..

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Der Der „Stammbau„Stammbaum“ der m“ der europäischen europäischen SprachenSprachen

Herkunft und Herkunft und Verwandtschaft Verwandtschaft der heutigen der heutigen Sprachen in Sprachen in Europa aus Europa aus gemeinsamer gemeinsamer indogermanischindogermanischer Wurzeler Wurzel

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die Periode die Periode zwischen 1200 und 1000 v.Chr.zwischen 1200 und 1000 v.Chr. - - der der Verschmelzungsprozeß im Norden Verschmelzungsprozeß im Norden EuropasEuropas

die Periode die Periode bis etwa 200 v.Chr.bis etwa 200 v.Chr. - - die Zeit des die Zeit des "Urgermanischen""Urgermanischen"

(In Skandinavien, Jütland und in der Nordhälfte Deutschlands, vom (In Skandinavien, Jütland und in der Nordhälfte Deutschlands, vom heutigen Belgien im Westen bis in den baltischen Raum muss heutigen Belgien im Westen bis in den baltischen Raum muss eine ziemlich einheitliche Sprache gesprochen worden sein. Es eine ziemlich einheitliche Sprache gesprochen worden sein. Es gibt praktisch keine schriftlichen Belege.)gibt praktisch keine schriftlichen Belege.)

die Periode die Periode bis ca. 200 oder 300 n.Chr.bis ca. 200 oder 300 n.Chr. - - die die "gemeingermanische" Zeit"gemeingermanische" Zeit

(Sprachliche Überlieferungen haben bereits vorliegen, diese aber nicht (Sprachliche Überlieferungen haben bereits vorliegen, diese aber nicht ausreichen, um schon bedeutende dialektale Differenzierungen ausreichen, um schon bedeutende dialektale Differenzierungen innerhalb des weiten germanischen Sprachraums erkennen zu können.)innerhalb des weiten germanischen Sprachraums erkennen zu können.)

Mit Beginn der Wanderungen von Goten und Wandalen nach Süden Mit Beginn der Wanderungen von Goten und Wandalen nach Süden gerät die gesamte Germania in Bewegung, es werden gerät die gesamte Germania in Bewegung, es werden Gruppierungen innerhalb der germanischen Gemeinschaft Gruppierungen innerhalb der germanischen Gemeinschaft erkennbar, deren Auseinanderdriften in eine Reihe von erkennbar, deren Auseinanderdriften in eine Reihe von Einzelsprachen mündet.Einzelsprachen mündet.

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Gliederung und Verbreitung der Gliederung und Verbreitung der germanischen Sprachegermanischen Sprache

3 Gruppen der Germanischen Sprachen:3 Gruppen der Germanischen Sprachen:Ostgermanische Sprachen (lauter tote Sprachen):Ostgermanische Sprachen (lauter tote Sprachen): GotischGotisch

(westgotisch und (westgotisch und Ostgotisch – Krimgotisch), Burgundisch, Ostgotisch – Krimgotisch), Burgundisch, Langobardisch, Bastardisch, Rugisch, Herulisch, Gepigisch, Langobardisch, Bastardisch, Rugisch, Herulisch, Gepigisch, WandalischWandalisch..

Nordgermanische Sprachen:Nordgermanische Sprachen: SchwedischSchwedisch (ist auch in Finnland (ist auch in Finnland verbreitet, viele Schweden gibt es auch in Amerika), verbreitet, viele Schweden gibt es auch in Amerika), Norwegisch, Dänisch, Isländisch, FäröischNorwegisch, Dänisch, Isländisch, Färöisch ( (фарерскийфарерский). Die ). Die ersten drei Sprachen weisen große Ähnlichkeit auf.ersten drei Sprachen weisen große Ähnlichkeit auf.

Westgermanische Sprachen:Westgermanische Sprachen: Deutsch, Englisch, Holländisch Deutsch, Englisch, Holländisch (Niederländisch), Flämisch, Friesisch, Jiddisch, Afrikaans(Niederländisch), Flämisch, Friesisch, Jiddisch, Afrikaans. In . In dieser Gruppe ist das Englische gegenüber den festländischen dieser Gruppe ist das Englische gegenüber den festländischen westgermanischen Sprachen sehr eigenartig geprägt. Das westgermanischen Sprachen sehr eigenartig geprägt. Das erklärt sich durch die frühe Trennung des Angelsächsischen erklärt sich durch die frühe Trennung des Angelsächsischen von den anderen westgermanischen Stammesdialekten nach von den anderen westgermanischen Stammesdialekten nach der Eroberung Britanniens (5./6. Jh.) und durch den Einfluss der der Eroberung Britanniens (5./6. Jh.) und durch den Einfluss der französischen Sprache infolge der Eroberung Englands von den französischen Sprache infolge der Eroberung Englands von den Normannen (1066). Am nächsten zum Englischen steht von den Normannen (1066). Am nächsten zum Englischen steht von den westgermanischen Sprachen Friesisch. Das Niederländische westgermanischen Sprachen Friesisch. Das Niederländische und das Deutsche stehen einender ziemlich nahe, insbesondere und das Deutsche stehen einender ziemlich nahe, insbesondere sind das das Niederländische und das Niederdeutsche.sind das das Niederländische und das Niederdeutsche.

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Die Germanischen SprachenHistorischer Überblick über den Entstehungsweg der heutigen germanischen Sprachen

Indogermanisch (Indoeuropäisch) 2500 v.Chr Urgermanisch

Germanisch 500 v.Chr.

Nordgermanisch Westgermanisch Ostgermanisch 200 n.Chr.

Westnordisch(Altnordisch)

Ostnordisch 500 n.Chr.

Nordseegermanisch Wese-Rhein-

Germanisch Elbgermanisch

1. Altniederfränkisch2. Niedersächsisch3. Angelsächsisch

4. Altfriesisch

1. Rheinfränkisch2. Mittelfränkisch3. Thüringisch

4. Schlesisch

1. Langobardisch2. Ostfränkisch3. Alemannisch

4. Bairisch

1. Burgundisch2. Wandalisch3. Suevisch

4. Gotisch

Altisländisch Altdänisch ,

Altschwedisch Altenglisch /

Altsächsisch Althochdeutsch 800 n.Chr.

1. Mittelniederländ.2. Mittelniederdt.3. Mittelenglisch

4. Mittelfriesisch

Mittelhochdeutsch 1200

Frühneuhochdeutsch Krimgotisch (bis 1600) 1600

Isländisch ,

Norwegisch Dänisch ,

Schwedisch 1. Niederländisch (+ Afrikaans)2. Niederdeutsch (= "Plattdt.")3. Englisch (Brit. + Amerik.)

4. Friesisch

Deutsch , Jiddisch ,Schweizerdeutsch

heute

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Die Verwandtschaft der germanischen SprachenDie Verwandtschaft der germanischen Sprachen ist auch ist auch heute trotz jahrhunderte langer eigenständiger heute trotz jahrhunderte langer eigenständiger Entwicklung unverkennbar. Sie Entwicklung unverkennbar. Sie findet ihren Ausdruckfindet ihren Ausdruck::

1. in gemeingermanischem Wortschatz1. in gemeingermanischem Wortschatz::Vater (d), father (e), vader (nied.), fader (schwedisch)Vater (d), father (e), vader (nied.), fader (schwedisch)Wort (d), word (e), woord (nl.), ord (schw.)Wort (d), word (e), woord (nl.), ord (schw.)2. in der Ähnlichkeit vieler grundlegender Elemente der 2. in der Ähnlichkeit vieler grundlegender Elemente der

morphologischer Strukturmorphologischer Struktur, z.B.:, z.B.: in der Bildung verbaler Grundformen mittels des in der Bildung verbaler Grundformen mittels des

AblautsAblauts::trinken-trank-getrunken, drink-drank-drunk, drinken-dronk-gedronken trinken-trank-getrunken, drink-drank-drunk, drinken-dronk-gedronken

(nl.),(nl.), in der Bildung analytischer Zeitformenin der Bildung analytischer Zeitformen:: ich habe getrunken (d.), I have drunk (e.)ich habe getrunken (d.), I have drunk (e.) in der Bildung der Steigerungsstufen der Adjektivein der Bildung der Steigerungsstufen der Adjektive:: lang-länger-längst (d.), long-longer-longest (e.)lang-länger-längst (d.), long-longer-longest (e.)3. in gemeinsamen Wortbildungsmitteln3. in gemeinsamen Wortbildungsmitteln,, z.B.: z.B.: -schaft: Freundschaft (d.), -ship: friendship (e.), -schap: vriendschap (nl.)-schaft: Freundschaft (d.), -ship: friendship (e.), -schap: vriendschap (nl.)

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Die zweite LautverschiebungDie zweite LautverschiebungDer Lautwandel vollzog sich Der Lautwandel vollzog sich von 500 bis 750von 500 bis 750 (Je weiter südlich ein Dialekt (Je weiter südlich ein Dialekt

beheimatet war, desto gründlicher hat sich die Konsonantenverschiebung beheimatet war, desto gründlicher hat sich die Konsonantenverschiebung ausgewirkt. Am vollständigsten ausgewirkt. Am vollständigsten im Bairischen und Alemannischenim Bairischen und Alemannischen.).)

Die Dialekte in der Südhälfte Deutschlands setzen sich von den übrigen Die Dialekte in der Südhälfte Deutschlands setzen sich von den übrigen germanischen Sprachen ab.germanischen Sprachen ab.

Merkmale:Merkmale:- Verhärtung der stimmhaften ReibelauteVerhärtung der stimmhaften Reibelaute v (b, p)v (b, p), , ð (d, t)ð (d, t) und und gg

(wie (wie jj) ) (g, k)(g, k)"Rabe""Rabe" - engl: - engl: raravvenen, niederl: , niederl: raaraaff,, dänisch: dänisch: raravvnn - - mittelhochdt: mittelhochdt: rarabb oder oder

rarapppp "Vater""Vater" - - engl: engl: fafaththerer, , altnord: altnord: fafaððirir, , gotisch: gotisch: fafaððarar - - althochdt: althochdt: fafatterer "Gast""Gast" - altfries: - altfries: jjestest, , niederl: niederl: ggastast , , (gesprochen 'ch') - (gesprochen 'ch') - althochdt: althochdt: ggastast

- Erweichung stimmloser Verschlußlaute (Explosiva) zu Reibelauten - Erweichung stimmloser Verschlußlaute (Explosiva) zu Reibelauten oder Affrikatenoder Affrikaten (z.B. (z.B. p (pf, f)p (pf, f),, t (tz, ss)t (tz, ss)

"Pfeife""Pfeife" - engl: - engl: ppipeipe, , niederl: niederl: ppijpijp, , dänisch: dänisch: ppibeibe - - mittelhochdt:mittelhochdt: pfpfiif(e)iif(e) "Straße""Straße" - altengl: - altengl: stræstrætt, , niederl: niederl: straastraatt, , dänisch: dänisch: stræstræddee - - althochdt: althochdt:

strâstrâzzzzaa

Als Folge entsteht der Als Folge entsteht der GegensatzGegensatz der oberdeutschen und mitteldeutschen der oberdeutschen und mitteldeutschen MundartenMundarten nicht nur nicht nur zu den nordgermanischen und ostgermanischen zu den nordgermanischen und ostgermanischen SprachenSprachen, sondern innerhalb des Westgermanischen nun auch , sondern innerhalb des Westgermanischen nun auch zu den zu den nord- und westdeutschen Dialektennord- und westdeutschen Dialekten..

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Nationalsprache und Nationalsprache und territoriale Dialekteterritoriale Dialekte

NationalspracheNationalsprache - - das wichtigste Verständigungsmitteldas wichtigste Verständigungsmittel, die , die Lautsprache, die eine ganze Nation bedient.Lautsprache, die eine ganze Nation bedient.

NationalspracheNationalsprache besteht aus der besteht aus der LiteraturspracheLiteratursprache und der und der territorialen Dialektenterritorialen Dialekten, die sich hauptsächlich auf dem Lande , die sich hauptsächlich auf dem Lande im alltäglichen Umgang erhalten haben (im alltäglichen Umgang erhalten haben (Orts- und Orts- und LokalmundartenLokalmundarten). Man spricht auch von ). Man spricht auch von städtischen städtischen HalbmundartenHalbmundarten (landschaftliche Ungangssprachen). (landschaftliche Ungangssprachen).

Die territorialen DialekteDie territorialen Dialekte hängen von der Literatursprache ab, hängen von der Literatursprache ab, weil sie weil sie keinen eigenen grammatikalischen Baukeinen eigenen grammatikalischen Bau haben. Viele haben. Viele Wörter dringen aus der Literatursprache in die Dialekte ein. Wörter dringen aus der Literatursprache in die Dialekte ein. Andererseits sind die territorialen Dialekte eine wichtige Andererseits sind die territorialen Dialekte eine wichtige Quelle der Bereicherung der Lexik der Literatursprache. Quelle der Bereicherung der Lexik der Literatursprache.

Der Deutsche Sprachatlas verzeichnet Der Deutsche Sprachatlas verzeichnet 67 verschiedene mundartliche 67 verschiedene mundartliche Aussprachevarianten für WASAussprachevarianten für WAS: : was, wos, waas, woos, wäs, wes, wös, was, wos, waas, woos, wäs, wes, wös, wus, waos, waus, waös, wäus, woas, woes, wois, wous; bas, bos, ua.wus, waos, waus, waös, wäus, woas, woes, wois, wous; bas, bos, ua.

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Das VerbreitungsgebietDas Verbreitungsgebiet der deutschen der deutschen Mundarten ist heute überwiegend auf die Mundarten ist heute überwiegend auf die Bundesrepublik Deutschland, ÖsterreichBundesrepublik Deutschland, Österreich, , Luxemburg, LiechtensteinLuxemburg, Liechtenstein, das , das Siedlungsgebiet der Siedlungsgebiet der DeutschschweizerDeutschschweizer, dem , dem dänischen Sönderjylland (Südjütlanddänischen Sönderjylland (Südjütland bzw. bzw. NordschleswigNordschleswig) und auf ) und auf SüdtirolSüdtirol verteilt. verteilt.

Sprachinseln sind in Sprachinseln sind in Polen, Tschechien, Slowakei, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien und NamibiaUngarn, Slowenien und Namibia, sowie , sowie PennsylvaniaPennsylvania erhalten geblieben. erhalten geblieben.

Die Sprachgrenzen decken sich aus historischen Die Sprachgrenzen decken sich aus historischen Gründen vielfach nicht mit den Staatsgrenzen.Gründen vielfach nicht mit den Staatsgrenzen.

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Die Periodisierung der Geschichte der deutschen

Sprache

Die Die AlthochdeutscheAlthochdeutsche Periode Periode (750-1050)(750-1050)

Die Die MittelhochdeutscheMittelhochdeutsche Periode Periode (1050-1350)(1050-1350)

Die Die FrühneuhochdeutscheFrühneuhochdeutsche Periode Periode (1350-(1350-1650)1650)

Die Die NeuhochdeutscheNeuhochdeutsche Periode Periode (1650 bis (1650 bis heute)heute)

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Die Die AlthochdeutscheAlthochdeutsche Periode Periode (750-(750-1050)1050)

Umfasst die Zeit des frühen Feudalismus. Zu Beginn der Umfasst die Zeit des frühen Feudalismus. Zu Beginn der Periode befand sich Periode befand sich das Zentrum des ökonomischen, das Zentrum des ökonomischen, politischen und kulturellen Lebens politischen und kulturellen Lebens in Frankreichin Frankreich Karls des Karls des Großen (742-814)Großen (742-814) (seit 768 König der Franken, seit 774 (seit 768 König der Franken, seit 774 auch der Langobarden und ab 800 Kaiser des Heiligen auch der Langobarden und ab 800 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs). Römischen Reichs).

Unter ihm befestigte sich die Klassenherrschaft des neuen Unter ihm befestigte sich die Klassenherrschaft des neuen Feudaladels, und viele freie Bauer gerieten in ökonomische Feudaladels, und viele freie Bauer gerieten in ökonomische und juristische Abhängigkeit. und juristische Abhängigkeit.

Nach dem Tode Karls der Großen löste sich das große Reich Nach dem Tode Karls der Großen löste sich das große Reich auf und wurde 843 unter seinen Enkeln aufgeteilt. auf und wurde 843 unter seinen Enkeln aufgeteilt.

Es entstanden drei Reiche: Es entstanden drei Reiche: West-FrankenWest-Franken (Karl der Kahle)(Karl der Kahle),, jetzt Frankreich jetzt FrankreichOst-FrankenOst-Franken (Ludwig der Deutsche)(Ludwig der Deutsche), jetzt Deutschland, jetzt DeutschlandLotaringenLotaringen (Lothar)(Lothar), jetzt Italien., jetzt Italien.

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Die Die AlthochdeutscheAlthochdeutsche Periode Periode (750-(750-1050)1050)

Die Die mit der zweiten Lautverschiebungmit der zweiten Lautverschiebung entstandene entstandene deutsche Sprache ist seit dem 8.Jh. schriftlich deutsche Sprache ist seit dem 8.Jh. schriftlich bezeugtbezeugt..

HochHoch-Deutsch-Deutsch ist nicht gleichbedeutend mit ist nicht gleichbedeutend mit „Standardsprache“, sondern ist „Standardsprache“, sondern ist wiewie OberOber-Deutsch-Deutsch geographisch zu verstehengeographisch zu verstehen..

Althochdeutsche Texte erscheinen in Althochdeutsche Texte erscheinen in - bairischerbairischer, , - alemannischer Mundartalemannischer Mundart, sowie in den , sowie in den - drei drei fränkischenfränkischen Varianten: Varianten: OstfränkischOstfränkisch

(Würzburg, Fulda, Bamberg), (Würzburg, Fulda, Bamberg), RheinfränkischRheinfränkisch (Mainz, Worms, Weißenburg) und (Mainz, Worms, Weißenburg) und MittelfränkischMittelfränkisch (Köln, Trier).(Köln, Trier).

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Die Schreiborte – KlösterDie Schreiborte – Klöster (Geistliche waren ziemlich die (Geistliche waren ziemlich die einzigen Menschen, die in jener Zeit schreiben konnten einzigen Menschen, die in jener Zeit schreiben konnten – religiöse Texte schreiben bzw. vervielfältigen)– religiöse Texte schreiben bzw. vervielfältigen)

Lateinische SpracheLateinische Sprache (aber auch einzelne Übersetzungen (aber auch einzelne Übersetzungen in die Muttersprache, sowie Aufzeichnungen von in die Muttersprache, sowie Aufzeichnungen von vorchristlichen Heldengeschichten und Zauberformeln)vorchristlichen Heldengeschichten und Zauberformeln)

Die Die InitiativeInitiative in großer Zahl in großer Zahl Klöster zu errichtenKlöster zu errichten und diese und diese zu Stätten der germanisch-deutschen Kulturpflege zu zu Stätten der germanisch-deutschen Kulturpflege zu machenmachen kam von ganz obenkam von ganz oben: :

Auftrag von Karl dem GroßenAuftrag von Karl dem Großen (seit 768 König der (seit 768 König der Franken, seit 774 auch der Langobarden und ab 800 Franken, seit 774 auch der Langobarden und ab 800 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs), Kaiser des Heiligen Römischen Reichs), christliche christliche Schriften, christlich übertünchte nach heidnischen Schriften, christlich übertünchte nach heidnischen Stoffen, in seiner und der Sprache seines Volkes zu Stoffen, in seiner und der Sprache seines Volkes zu verfassenverfassen. Er rief angelsächsische, langobardische und . Er rief angelsächsische, langobardische und westgotische Gelehrte an seinen Hof und vertraute westgotische Gelehrte an seinen Hof und vertraute ihnen die Leitung von Klösterlichen Schreibstätten an.ihnen die Leitung von Klösterlichen Schreibstätten an.

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Viele Früchte des „Kulturprogramms“ wurden von Viele Früchte des „Kulturprogramms“ wurden von Karls königlichen Nachfolgern zunichte Karls königlichen Nachfolgern zunichte gemacht:gemacht:

1.1. Sein Sohn, Sein Sohn, Ludwig der FrommeLudwig der Fromme war ein war ein primitiver christlicher Eiferer, primitiver christlicher Eiferer, hatte kein hatte kein Interesse an Klöstern als Stätten von Kultur und Interesse an Klöstern als Stätten von Kultur und BildungBildung..

2.2. Das BeschreibmaterialDas Beschreibmaterial, aus Tierhäuten , aus Tierhäuten hergestelltes Pergament, war hergestelltes Pergament, war sehr teuersehr teuer, wurde , wurde vielmals wieder verwendetvielmals wieder verwendet, indem , indem man ältere man ältere TexteTexte, die man nicht mehr verstand oder für , die man nicht mehr verstand oder für unwichtig hielt, unwichtig hielt, von der Oberfläche wegkratztevon der Oberfläche wegkratzte..

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Die Die MittelhochdeutscheMittelhochdeutsche Periode Periode (1050-(1050-1350)1350)Die Periode des voll entwickelten Feudalismus, die Die Periode des voll entwickelten Feudalismus, die

Periode der Blütezeit der Ritterkultur, des Periode der Blütezeit der Ritterkultur, des Ritterromans und des MinnesangsRitterromans und des Minnesangs (Legende von (Legende von König Artus und seiner ritterlichen Tafelrunde, König Artus und seiner ritterlichen Tafelrunde, Heldendichtung über Motive der germanischen Heldendichtung über Motive der germanischen Völkerwanderung, Minnelieder, Völkerwanderung, Minnelieder, Heiligenlegenden, Chroniken, politische Lieder, Heiligenlegenden, Chroniken, politische Lieder, Rechtstexte). Rechtstexte).

Die Hauptzentren befanden sich in dieser Periode Die Hauptzentren befanden sich in dieser Periode im Südenim Süden und hier spielten 3 oberdeutsche und hier spielten 3 oberdeutsche Dialekte:Dialekte:

- Bayrisch- Bayrisch - Schwäbisch- Schwäbisch - Alemannisch- Alemannischdie Hauptrolle bei der Bildung der deutschen die Hauptrolle bei der Bildung der deutschen

LiteraturspracheLiteratursprache. .

Page 21: Geschichte der Deutschen Sprache Plan 1. Der indogermanische Ursprung der heutigen europäischen Sprachen. 2. Die Entstehung des Germanischen. 3. Die Gliederung.

Die Die FrühneuhochdeutscheFrühneuhochdeutsche Periode Periode (1350-(1350-1650)1650)

Die Periode des späten Feudalismus und die Periode der Die Periode des späten Feudalismus und die Periode der Reformation und des Bauerkrieges, und des 30-jährigen Reformation und des Bauerkrieges, und des 30-jährigen Krieges. In dieser Periode war die Erfindung Guttenbergs, Krieges. In dieser Periode war die Erfindung Guttenbergs, und die Buchdruckerkunst entwickelte sich sehr rasch.und die Buchdruckerkunst entwickelte sich sehr rasch.

Das Wort Das Wort „Hochsprache“„Hochsprache“ bekommt einen neuen Sinn. Es bekommt einen neuen Sinn. Es bezeichnet nicht mehr die Dialekte der hochgelegenen bezeichnet nicht mehr die Dialekte der hochgelegenen deutschen Länderdeutschen Länder, sondern es , sondern es steht für ideelle steht für ideelle StandardspracheStandardsprache. Die gibt es im Mündlichen nach wie vor . Die gibt es im Mündlichen nach wie vor nur theoretische, da Dailekte und mundartliche Färbugen nur theoretische, da Dailekte und mundartliche Färbugen immer noch existieren.immer noch existieren.

Die wichtigsten Zentren des ökonomischen, politischen und Die wichtigsten Zentren des ökonomischen, politischen und kulturellen Lebens befanden sich damals kulturellen Lebens befanden sich damals im Ostenim Osten und und im im SüdenSüden des Landes. Drei ostmitteldeutsche Mundarten des Landes. Drei ostmitteldeutsche Mundarten

- Obersächsisch- Obersächsisch - Meisnisch- Meisnisch - Schlesisch- Schlesischspielten damals die Hauptrolle bei der Bildung der deutschen spielten damals die Hauptrolle bei der Bildung der deutschen

Literatursprache. In dieser Periode wurden mehrere Literatursprache. In dieser Periode wurden mehrere Universitäten gegründet und das begünstigte die Universitäten gegründet und das begünstigte die Entwicklung der Wissenschaft und des Bildungswesens. Entwicklung der Wissenschaft und des Bildungswesens.

Page 22: Geschichte der Deutschen Sprache Plan 1. Der indogermanische Ursprung der heutigen europäischen Sprachen. 2. Die Entstehung des Germanischen. 3. Die Gliederung.

Die Die NeuhochdeutscheNeuhochdeutsche Periode Periode (1650 bis (1650 bis heute)heute)Seit 1650Seit 1650 hat sich hat sich am lautlichen Zustandam lautlichen Zustand der deutschen Sprache der deutschen Sprache

nicht mehr viel verändertnicht mehr viel verändert..

DagegenDagegen ist ist der Wortschatz enorm bereichertder Wortschatz enorm bereichert worden: worden:

1.1. Durch Durch freie Übertragungfreie Übertragung französischer und lateinischer französischer und lateinischer BegriffeBegriffe ins Deutsche; ins Deutsche;

2.2. Durch erfinderische Durch erfinderische NeubildungenNeubildungen aus deutschen Wörtern. aus deutschen Wörtern.

→ → das Streben nach einer lautlich einheitlichen Hochsprachedas Streben nach einer lautlich einheitlichen Hochsprache wie wie die Bereinigung von Fremdwörtern, ist Dichtern wie die Bereinigung von Fremdwörtern, ist Dichtern wie Martin Martin OpitzOpitz (1597-1639), (1597-1639), Friedrich von LogauFriedrich von Logau, , Paul FlemmingPaul Flemming, , Philipp von ZesenPhilipp von Zesen und und Andreas GryphiusAndreas Gryphius (1616-1664) zu (1616-1664) zu verdanken.verdanken.

Die Die in Niedersachsen gesprochene Sprachein Niedersachsen gesprochene Sprache repräsentiert heute repräsentiert heute das, was wir die das, was wir die neuhochdeutsche Standardspracheneuhochdeutsche Standardsprache nennen. nennen.

Ihr entsprechen auch die 1898 getroffenen Ausspracheregeln für Ihr entsprechen auch die 1898 getroffenen Ausspracheregeln für das hochdeutsche Theater, die auch in Österreich und in der das hochdeutsche Theater, die auch in Österreich und in der Schweiz anerkannt werden.Schweiz anerkannt werden.