Geschäftsbericht 2016 · Dr. Maria Bahati arbeitet nun am Huruma Hospital in Rombo Elizabeth Genja...
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Geschäftsbericht 2016
Inhalt Editorial Partnerorganisation AAIDRO Gefährdete Kinder und Jugendliche Canaan Children´s Center: Waisenhaus für HIV-positive Kinder Zentrum für behinderte Kinder in Monduli Frauenprogramme bei den Maasai Partnerorganisation LWCC Living Water Children Center und Yakini School Partnerorganisation TRMEGA Ernährung und Landwirtschaft, Hilfe zur Selbsthilfe
Öffentlichkeitsarbeit Geplante Initiativen Kooperationen Finanzen 2016 Ausblick: Finanzierungsbedarfe 2017 Ausblick: Kommende Projekte 2017 Mitgliederliste, Kontakt, Spendenkonto
Partnerschaft für Afrika e.V. International
Vorläufig
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Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer,
„Wir tun alles, damit aus Menschen keine Flüchtlinge werden!“ – das ist und bleibt unser Leitsatz für unsere Arbeit in Afrika. Wir konnten etlichen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen helfen, eine Perspektive für ein selbstbestimmtes Leben in ihrer Heimat zu bekommen. Danke dafür an alle, die sich mit uns dafür eingesetzt haben, an der richtigen Stelle genau das Richtige zu tun! Julius Siria hat sein Agrarstudium an der Sokoine University of Agriculture abgeschlossen, Happiness Mtei und Prisila Tarimo haben ihre Prüfung als Krankenschwestern bestanden und Moses Mhina arbeitet jetzt als ausgebildeter Tourismus-Guide. Paulo und Jennifer Mlay sind Lehrer geworden – nur einige Beispiele. Die nächste Generation ist immer die Wichtigste: sie zu befähigen, das eigene Leben und die Geschicke der Gesellschaft selbst in die Hand zu nehmen, ist unser Ziel. Es geht uns immer wieder das Herz auf, wenn wir sehen, was man hier bewegen kann. Deshalb möchten wir auch im kommenden Jahr wieder Kindern und Jugendlichen (vor allem Waisen und auch behinderten Kindern) ermöglichen, eine Behandlung zu bekommen, Schule, Ausbildung, College oder ihr Studium fortzusetzen. Wir möchten weiterhin unser „Canaan Children Center“ für HIV-positive und nicht-infizierte Waisen unterstützen, indem wir Patenschaften für die Kinder vermitteln. Zur weiterführenden Schulbildung steht in 2017 die Eröffnung der Secondary School des Living Water Children Centers an, deren Bau und Ausbau wir in 2016 maßgeblich mitgetragen haben. Eine gute Gesundheitsversorgung ist ebenso wichtig: solange Operationen in nicht-sterilen und schlecht belüfteten OP´s durchgeführt werden, wird eine gut ausgebildete Mittelschicht versuchen, das Land zu verlassen. Das St. Elisabeth Hospital in Arusha muss 3000 Geburten und 900 Kaiserschnitte pro Jahr unter grenzwertigen Bedingungen bewältigen. Deshalb machen wir uns in den kommenden Jahren stark für ein Projekt zur Errichtung und Ausstattung moderner Operationssäle für dieses wichtige Krankenhaus. Wir denken: unsere gemeinsame Aufgabe ist es – vor allem im Sinne der Menschen in Afrika – nachhaltig die Lebenssituation vor Ort zu verbessern und Perspektiven zu schaffen. Radikalität und Flucht dürfen keine Alternative zu Schule, Bildung und eigenem Lebensunterhalt werden. Danke an alle, die uns hierbei unterstützen, dies möglichst vielen Menschen zu ermöglichen. You can make a
difference! Bleiben wir dran. Sie alle wissen: Von jedem Euro kommen 100 Cent dort an, wo sie benötigt
werden. Dank Ihres Vertrauens konnten wir in diesem Jahr knapp 320.000 Euro aufwenden. Unser aufrichtiger Dank gilt allen Spenderinnen, Spendern, Kooperationspartnern und Partnerorganisationen!
Herzlichst, Dr. Günter Heidenhof Friederike Heidenhof (Vorsitzender d. Vorstands) (Geschäftsführend. Vorstand)
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Partnerorganisation AAIDRO Grundsätzlich führt "Partnerschaft für Afrika e.V." keine eigenen Projekte durch, sondern arbeitet mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen. Der Grund: Das Wissen über den genauen Bedarf, das Know-How zur Umsetzung und die Kenntnis der lokalen Besonderheiten wird von den
lokalen gut ausgebildeten Experten am besten selbst erbracht. AAIDRO ist die Hilfs- und Entwicklungsorganisation der katholischen Kirche in Tansania und wurde im Jahr 2002 vom amtierenden Erzbischof von Arusha, Josaphat L. Lebulu, ins Leben gerufen. Hier werden zahlreiche in einander verzahnte Projekte und Programme durchgeführt, von denen wir seit Jahren einige unterstützen: das MVC-Program für gefährdete Kinder, das Rehabilitationszentrum für behinderte Kinder, Frauenprojekte bei den Maassai, die Versorgung HIV-positiver und –negativer Waisenkinder im Canaan Children´s Center und das St. Elisabeth-Krankenhaus. Das Spektrum von AAIDRO und der Erzdiö-zese von Arusha ist jedoch wesentlich umfas-sender und deckt viele Bereiche moderner Hilfs- und Entwicklungsmaßnahmen ab: Kran-kenhäuser, Dispensaries (kleine Kranken-stationen und Apotheken), Vorschulen, Landwirtschaft und Umweltprogramme etc. AAIDRO steht für "Archdiocesan Integrated Development and Relief office" - es wird also Nothilfe und
Entwicklung in einem integrierten Ansatz verfolgt. Erzbischof Lebulu ist ein weitsichtiger und sehr engagierter Bischof, der nah bei den Menschen ist und deshalb weiß, wo Hilfe und Entwicklung notwendig ist. Er hat AAIDRO aus einer Vorgänger-Organisation aufgebaut, die wegen Korruption seines Amtsvorgängers geschlossen wurde. Deshalb ist bei AAIDRO von Anfang an sehr viel Wert auf Transparenz, Controlling und Information gelegt worden. Oben: Meeting mit dem Team von AAIDRO Unten: Erzbischof Josaphat L. Lebulu mit PFA-Vorstand
Dr. Günter Heidenhof
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Gefährdete Kinder und Jugendliche
Programm: MVC-Programm (Most Vulnerable Children) Leitung: Sr. Agreda Mosha, AAIDRO Basisfinanzierung: Partnerschaft für Afrika e.V.
Hintergrund: Vulnerable children ist der Begriff, hinter dem sich die ganze Verletzlichkeit von Kindern verbirgt. Gefährdet sind Kinder vor allem dann, wenn ihnen ein fürsorgliches Elternhaus fehlt. Dies kann mehrere Ursachen haben: entweder durch Versterben der Eltern, aber auch weil diese wegen Straftaten im Gefängnis einsitzen oder zu krank sind. Außerdem führen häufig Alkohol und Frustration zu Gewalt in den Familien, die sich auch gegen die Kinder richten kann. Dazu kommen Frühschwangerschaften von Jugendlichen, die sehr früh - mit 13, 14 oder 15 - Kinder bekommen. Solche Kinder und Jugendlichen, die häufig als HIV-Waisen auf sich selbst gestellt leben, sind in mehrfacher Hinsicht gefährdet: rein physisch, da insbesondere Mädchen in den Slums häufig der Gefahr von Vergewaltigungen ausgesetzt sind, und konkret durch Hunger oder aber durch politisch/religiöse Radikalisierung.
Verwendung der Spenden: Mit unseren Spenden ermöglichen wir solchen Kindern einen Schulbesuch. Außerdem sorgen wir für eine bescheidene, aber saubere und sichere Unterkunft, für ein Bett sowie Kleidung und Lebensmitteln, um ihnen ein würdiges Leben ermöglichen. Wir hoffen, so zu verhindern, dass diese Jugendlichen auf der Straße in Kriminalität und Prostitution abrutschen, weil sie ohne Schulbildung kaum eine Chance haben, ihr Überleben zu sichern. Außerdem machen wir sie standfester gegenüber möglichen unguten Einflüssen von außen.
Ein besonderer Schwerpunkt unserer Projektreise ist immer der Besuch der von uns betreuten
Waisenfamilien in den Slums von Arusha mit Sr. Agreda und ihren Mitarbeitern. Wir besuchen die von uns
betreuten Kinder und Jugendliche, deren Eltern zumeist an HIV verstorben sind und die auf sich alleine
gestellt leben. Hier im Übrigen genau ist unser Ansatzpunkt, alles dafür zu tun, damit aus Menschen keine
Flüchtlinge werden….und das geht im Wesentlichen über Schulbildung.
Winfrieda Valerian ist HIV-positiv. Ihre beiden älteren Kinder Neema und Julieth machen eine Ausbildung bzw. gehen in
die Secondary School. Isaac und Rita sind bei der Mutter, die sich aber bisher nicht selbst versorgen kann. Wir helfen mit
Schulgeldern und Nahrungsmitteln und gaben ihr einen Kleinkredit für ein eigenes Business: ein bescheidener Obst- und
Gemüseverkaufsstand. Für Rita und Isaac suchen wir noch Paten!
Über einige der Kinder haben wir schon berichtet: Goodluck und Godlisten zum Beispiel, die beiden
Zwillingsjungs, die wir von etwa drei Jahren ins Programm aufgenommen haben. Vor einiger Zeit konnten wir
ihnen endlich, dank emsiger Spendensammlungen ihrer „Paten“, eine neue Unterkunft beschaffen, in der die
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beiden und ihre Nachbarin als Betreuerin genügend Platz haben und die eine würdige Behausung darstellt.
Die beiden haben soeben die Yakini-Grundschule erfolgreich abgeschlossen und werden aufgrund ihrer
guten Leistungen nun in die neue Yakini Secondary School aufgenommen.
Die neue Wohnung von Goodluck und Godlisten bietet zwar schon mehr Platz, so dass auch ihre Nachbarin
und Betreuerin mit umziehen konnte, doch optimal ist es immer noch nicht. Wir suchen weiter….
Auch Ally und Mwanaharusi haben wir schon zu Hause besucht, nun war es aber Zeit, mal wieder nach dem
Rechten zu sehen. Mwanaharusi macht zur Zeit eine Berufsausbildung als Hotelangestellte. Dank Sr. Agreda
konnte ihr aber ein Ausbildungsplatz in einer gemeinnützigen Einrichtung vermittelt werden. Ally ist zwar
fertig mit seiner Lehre als Elektriker und hat sich mit einem kleinen Business selbständig gemacht. Ein guter
Anfang, er benötigt jedoch noch ein wenig Startkapital, um daraus eine richtige Lebensgrundlage zu machen.
Ally und Mwanaharusi werden langsam erwachsen, doch beide benötigen noch ein wenig Unterstützung, um beruflich
Fuß zu fassen.
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Ally und Mwanaharusi in ihrem zu Hause; Ally ist stolz auf seinen Computershop, in dem er gegen Entgeld Spiele und
Computerservices anbietet. Er hat schon viel auf die Beine gestellt….sehr clever!
Einoth, dem vor Zwangsheirat geflohenen Maasai-Mädchen, die inzwischen eine junge Frau und Lehrerin ist,
haben wir diesmal in der Stadt im Caffee getroffen, um die weitere Vorgehensweise in Sachen
Auslandsstudium zu besprechen. Sie wird nun im Januar ihr Masterstudium in Education in Nairobi beginnen
und hatte am Tag nach unserem Besuch ihre Graduation-Zeremonie. Sie ist mit recht sehr stolz und hoch
motiviert, noch mehr lernen und leisten zu wollen!
Aus Einoth, hier Bilder von Febraur dieses Jahres, wird noch etwas werden! Sie wird im Januar ein
Masterstudium in Nairobi beginnen!
Paulo und sein Bruder Japhet im Büro von Sr. Agreda, zusammen mit Projektassistnt Gerald Ngaiza. Paulo wird nun
einen intensiv-Englischkurs besuchen, da sein Englisch nicht gut genug ist, um einer privaten Schule lehren zu können.
Japhet geht weiter zur Grundschule.
Paulo Mlay haben wir diesmal im Büro von Sr. Agreda getroffen, er hat seinen Bruder Japhet mitgebracht,
und mit uns übers seine weitere Zukunft gesprochen. Sein erster Ausbildungsabschnitt als Lehrer ist
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abgeschlossen, nun wartet er darauf, dass er einen Platz für die praktische Ausbildung an einer staatlichen
Schule bekommt. Die Wartezeit überbrückt er nun mit einem intensiv-Englischkurs, um eventuell auch an
einer englischen Privatschule unterichten zu können, wenn die Regierung ihn noch länger warten lässt. Auf
jeden Fall ist seine Unterstützung auch deshalb weiter wirchtig, weil er zusammen mit seiner Schwester
Jennifer (auch Lehrerin) eine Familie für den kleinen Bruder Japhet bildet. Japhet geht weiter zu Grundschule
und entwickelt sich prima.Unsere Philosophie ist es ja, die Jugendlichen so zu fördern, dass sie auch wirklich
auf eigenen Beinen stehen können. Wir versuchen also alles, um sie in Arbeit oder zur weiteren Ausbildung
bzw. Studium zu bekommen.
Apropos Studium: inzwischen haben wir die Zusage bekommen, dass auch in 2017 wieder 40 Auszubildende,
College- oder Uni-Studenten ein Stipendium erhalten können. Das ist natürlich großartig und wir haben uns
zum Ziel gesetzt, lieber weniger Jugendliche, aber entsprechend ihrem potential auszubilden, als alle nur bis
zur Grundschule zu fördern.
Sowohl die Studenten als auch die Boarding-Schüler können wir nicht regelmäßig besuchen, da die Schulen
zum Teil hunderte Kilometer weit entfernt sind. Wir arbeiten mit Sr. Agreda und der Kirche eng zusammen
und die Experten vor Ort treffen die Jugendlichen regelmäßig und berichten und von ihren Fortschritten.
Einige Beispiele:
Dr. Maria Bahati arbeitet nun am Huruma Hospital in Rombo
Elizabeth Genja arbeitet am gleichen Hospital als Buchhalterin
Jennifer Mlay ist Lehrerin an der High Reach Primary School in Arusha
Severine Lomba ist Lehrerin an der Manyara Secondary School
Godfrey Kundi ist Mechaniker an einer Reparaturwerkstatt in Arusha
Rose Alfred Remi in Secondary Teacher in Monduli
Frank Kauki ist Lehrer an der Babati Primary School in Arusha
Viola Vincent Maya arbeitet in einer Kantine in Arusha
Moses Mhina ist tourguide beim Safarianbieter „And Beyond….“
Frank Kauki zeigte uns 2011 das Foto seiner
verstorbenen Mutter; nun war er alleine mit seinem
Bruder Barnabas. Dass Frank nun Lehrer ist und
Barnabas zur Schule geht, haben wir unseren
Spendern zu verdanken.
Dreht man die Uhr ein paar Jahre zurück, trafen
wir zu dieser Zeit die gleichen Jugendlichen, die
heute in die Schule gehen oder eine Ausbildung
machen, in völlig hoffnungslosem Zustand. Was
sollen sie auch tun, wenn sie null Einkommen
und Besitz haben, und trotzdem jeden Tag selbst
nichts zu beißen und zudem noch kleine Geschwister zu versorgen? Die Hemmschwelle ist sehr gering, sein
Leben zu riskieren und dem Traum von einem besseren Leben in Europa nachzugehen.
Sr. Agreda und ihr Team, allen voran Gerald Ngaiza, leisten vor Ort immens wichtige Arbeit. Die Jugendlichen
fühlen sich aufgehoben, jemand nimmt sich ihrer an, und sie sind motiviert zu lernen und hart zu arbeiten,
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um sich aus der Misere zu befreien. Nicht zu vergessen, dass sie ja auch den Tod ihrer Eltern zu verkraften
haben, was vielen Kindern schon reichen würde, um in Hoffnungslosigkeit zu verfallen.
Alle Kinder, die über Sr. Agredas Programm in die nahegelegene und ebenfalls durch uns seit Jahren
geförderte Yakini Schule gehen, konnten wir wiederum persönlich besuchen. Hier die neuen Eindrücke:
Die von unseren Paten unterstützten Kinder aus Sr. Agredas Programm gehen zum Teil in die Yakini School. Von rechts
nach links: Omega, Stella, Asia, Angela, Esther, Emmanuel, Elizabeth, Josephine, David. Bald wird auch dort die von uns
finanzierte Secondary School fertig gestellt, so dass wir die Garantie haben, die Jugendlichen dort unterbringen zu
können.
Anthony war wie ein Freund für uns: Seit mehr als zehn Jahren hat er uns in Arusha treue Dienste als
Taxifahrer geleistet, und so manche Information über die Lebenswirklichkeit von ihm bekommen. Einen Tag
nach unserem letzten Besuch im Februar ist er nun plötzlich verstorben. Leider kann man anhand dieses
Schicksals ziemlich genau ablesen, was passiert mit einer ehemals intakten Familie, wo der Mann ein
bescheidenes Einkommen hat und die Kinder zur Schule gehen. Das Familien-Gebäude fällt von einem Tag
auf den anderen zusammen, da es keine soziale Sicherung gibt. Stella, Anthony´s Witwe, hat keinen Beruf
erlernt und war zunächst völlig aufgeschmissen. Die Kinder sind alle noch minderjährig, zu den drei eigenen
hatte die Familie den Sohn des verstorbenen Bruders aufgenommen. Glücklicherweise hat die Familie einen
engagierten Unterstützer gefunden, so dass alle Kinder weiter zur Schule gehen können und die Familie in
einem sicheren Haus wohnen kann. Wir sind es Anthony schuldig, und um seine Familie gut zu kümmern…..
Anthony´s Witwe Stella ist glücklich und traurig zugleich: so schmerzh aft der Verlust ihres Mannes ist, so glücklich ist sie
über die Unterstützung bei Haus, Lebensunterhalt und Schulgeld. Inzwischen ist sie Teil einer Selbsthilfegruppe des
TRMEGA-Projektes und hat einen kleinen Shop als eigenes Business aufgemacht.
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Waisenhaus für HIV-positive
Kinder Einrichtung: Canaan Children´s Center
Programm: AAIDRO, Erzdiözese von Arusha
Projektleitung: Dr. Alex Lengeju
Basisfinanzierung: Erzdiözese von Arusha mit
„Partnerschaft für Afrika e.V.“ und anderen Kooperationspartnern
Hintergrund: Insbesondere Kinder, die von ihren Eltern mit HIV infiziert wurden, sind nach deren Tod schwer an Heime oder Pflegefamilien zu vermitteln. Diese Kinder haben kaum eine Chance für die Zukunft und drohen zu verwahrlosen. Deshalb griffen wir eine Idee des Bischofs auf, für solche Kinder ein Waisen-haus zu bauen, in welchem sie zusammen mit nicht-infizierten Kindern aufwachsen und gleichzeitig eine gute medizinische Versorgung erhalten. Inzwischen sind 35 Kinder in das Waisenhaus eingezogen, von denen etwa die Hälfte HIV-positiv ist.
Verwendung der Spenden: In diesem Jahr konnte mit Hilfe von eigenen Spendengeldern und der Unterstützung von „Sternstunden e.V.“ das ehemalige Dispensary Gebäude zum Spiel- und Lerncenter umgebaut und in Betrieb genommen werden. Es dient nun als Lern- und Freizeitstätte für die älteren Kinder und ist offen für Dorfbewohner, die mit ihren Kindern zum Spielen kommen.
Seit unserem letzten Besuch im Februar hat sich viel getan im Canaan Center für HIV-positive Waisen. Die
Kinder haben sich gut eingelebt und gehen tagsüber zur Yakini School, außer den ganz kleinen. Sie lernen im
hauseigenen Kindergarten schonmal, sich auf die Grundschule vorzubereiten.
Fotos von sich machen zu lassen ist nicht halb so spannend wie selbst auf den Auslöser zu drücken!
(linkes Bild Mitte: Patenkind Emmanuel, rechtes Bild rechts: Patenkind Jaqueline)
Die beste Nachricht: Grace, eines der schwächsten Mädchen bei der Einlieferung ist nun quasi HIV-frei. Nun
hat der aktuellste Test ihrer Viruslast ergeben: das Virus ist nicht mehr nachweisbar. Man kann noch nicht
mit allerletzter Sicherheit sagen, dass sie virusfrei ist, jedoch stehen die Zeichen gut für sie. Die Kinder haben
eine gute Chance, ein normales Leben zu führen. Grace geht nun in die 2. Klasse der Yakini-Grundschule und
gehört zu den 5 Besten ihrer Klasse. Am liebsten aber sitzt sie nachmittags auf der Schaukel des Spielplatzes
im Center. Ihren Betreuern macht sie die Freude, dass sie immer auf ihre Kleidung achtet und alles fein
säuberlich zusammenfaltet. Mit neun.....
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Patenkind Grace, ein neunjähriges Mädchen, war sehr schwächlich, als sie ins Center kam.
Nun ist sie nach den jüngsten Tests quasi virusfrei. Ein Wunder!
Höhepunkt des Jahres ist die Eröffnung des neuen Spiel- und Lerncenters, welches in dem bisherigen
Dispensary-Gebäude entstanden ist und nun als Erweiterung des Canaan Centers genutzt wird. Das von
Sternstunden e.V. und privaten Spendern geförderte Projekt wurde nun fertig gestellt. Die Gebäude wurden
saniert und renoviert, ein Zaun zur Sicherheit der Kinder wurde gezogen, ein Security-Haus wurde gebaut
und der Spielplatz neu angelegt. Innen wurden Möbel ergänzt und Spiel- und Lernmaterialien angeschafft.
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Das neue Spiel- und Lerncenter konnte nunmit Unterstützung von Sternstunden e.V. seinen Betrieb aufnehmen. Es
fungiert auch als Begegnungsstätte für die Heimkinder mit Dorfkindern und deren Eltern, um Isolation zu vermeiden.
Das Spiel- und Lerncenter wurde aber nicht nur für die Waisen aus dem Canaan Center gebaut, sondern
steht auch den Dorfbewohnern und ihren Kindern offen. So können die Heimkinder mit der übrigen
Bevölkerung in Kontakt kommen und es werden nebenbei auch noch ein paar Einnahmen über
Kinderbetreuung und den Verkauf von Snacks und Getränken zu generieren.
Besonders wichtig war auch die Vermittlung zahlreicher Kinder an Paten, die ihre Schulgelder und Schul-
Nebenkosten übernehmen. Die sind unsere „Patenkinder“, und wir sind stets auf der Suche nach weiteren
Eltern:
.
Linkes Bild: Patenkinder Rose, Deborah und Swaba, rechtes Bild: Patenkind Deborah im blauen Kleid, Sarah im roten
Kleid, Irene im grünen Batikkleid. Sada im blauen Pulli und Bright Emmanuel im bordeaux Polo mit gelb
Links: Patenkind Luciana im rosa-gestreiften Shirt, Francisco im roten Polo, Selemani in blau-rot, Emmanuel im
dunkelblauen Shirt (zweiter von rechts). Rechts: Patenkind Messia im weißen Pulli.
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Linkes Bild: Patenkind Redemptor im türkisen Kleid; rechtes Bild: oben Mitte Bryson Evaristo im dunkelblauen Shirt,
rechts Deborah, links Emmanuel.
Links oben: Redemptor, Jaqueline, Rose, unten: Irene, Frieda, Hagai, Deborah; rechtes Bild: Oliva
Links: ganz links Patenkind Elia mit seinen Freunden, rechts Gruppenbild mit fast allen Kindern.
Apropos Einnahmen: Um das Center nachhaltig zukunftsfähig zu machen, wurden weitere Maßnahmen zur
Erwirtschaftung von eigenen Einkommen ergriffen: das Chicken & Sheep-Projekt! Was machen Schafe in
einem Waisenhaus? Das was sie überall tun – hauptsächlich Gras fressen. Und zwar das Gras des
Fußballfeldes des Centers, das zuvor teuer und mühsam bewässert wurde, um anschließend das gemähte
Gras zu entsorgen. „Kompletter Unfug“, sagt Centerleiter Dr. Alex Lengeju. Wir bezahlen erst das Wasser,
dann den Gärtner und haben nichts davon.“ So lag der Entschluss nahe, eine kleine Schafherde als
Rasenmäher und einträgliche Geldquelle anzuschaffen.
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Schafe zur Einkommenserwirtschaftung waren eine gute Idee: jedoch wurde das Wasser knapp, so dass das Center nun
auf Hühner umgestiegen ist. Eier, Fleisch und Verkaufserlöse sollen helfen, das Center finanziell unabhängig zu machen.
Die Eigenversorgung mit Fleisch ist ebenso ein Ziel des Unterfangens. Im Handumdrehen waren 70 Schafe
eingezogen, welche die Vorhut bildeten, um mit den ersten erzielten Erlösen später Hühner anschaffen zu
können. Viele der 35 Kinder zeigen sich als ausgesprochen interessiert und talentiert, was die Versorgung der
Tiere angeht. Neben dem Schulgarten bot ihnen nun auch der Stall die Möglichkeit, wirklich etwas für´s
Leben zu lernen. Doch dann die Krise: die Wasserversorgung aus dem benachbarten Dorf brach zusammen
und aufgrund der Trockenheit konnten die Tiere nicht mehr genug Gras bekommen und mussten, zum Glück
ohne Verlust, verkauft werden. Um noch unabhängiger von Regen und Wasser zu sein werden stattdessen
nun Hühner und Kaninchen angeschafft. Wir drücken die Daumen, dass diesmal alles gut klappt!
Nachhaltigkeit ist weiterhin das große Thema des Centers. Damit das Center die laufenden Kosten selbst
übernehmen kann, müssen die Leiter und die Kirche große Anstrengungen unternehmen. Mehr als die Hälfte
der laufenden Kosten werden inzwischen durch lokale Spenden aus der tansanischen Bevölkerung in den
Gemeinden gesammelt.
Erzbischof Lebulu hat einen „Sustainability Fund“ angelegt, einen Nachhaltigkeitsfonds, über den das
Aufsichtsgremium des Centers nach Bedarf verfügt, um Anschaffungen und unvorhergesehene Kosten
bestreiten zu können. Zum Befüllen des Fonds wird nun eigens ein Komitee eingerichtet, das nichts anderes
tun soll, außer Spenden für den Fonds zu sammeln. Zielstellung: 15.000 Euro pro Jahr. Wir bemühen uns
weiterhin, den Fonds tatkräftig zu unterstützen und trotzdem noch die anstehenden tagesaktuellen
Aufgaben lösen.
Wir hoffen, dass wir noch mehr Paten für unsere Schützlinge finden, die uns dabei unterstützen, auch für
dieses und nächstes Jahr alle Schulgelder aufbringen zu können.
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Zentrum für behinderte Kinder in Monduli / Hospital Programm: Health Department der Erzdiözese Leitung: Mireile Capilima Basisfinanzierung: Caritas international
Hintergrund: Besondere Aufmerksamkeit verdienen solche Einrichtungen, welche sich um diejenigen kümmern, die das letzte Glied der Kette in der Gesellschaft bilden: die Behinderten. Wir unterstützen daher seit einigen Jahren das Rehabilitationszentrum für Behinderte (Kinder) in Monduli, nahe Arusha in Tansania. Das Zentrum wird von Caritas grundfinanziert. Wir steuern zusätzliche Mittel bei, um Kinder behandeln zu können, wenn die Eltern die Kosten nicht aufbringen können. Ein Problem sind auch weiterhin die verkrüm-mten Beine vieler Kinder, die unter dem hohen Fluorgehalt des Trinkwassers leiden. Auf jeden Fall müssen diese Kinder dringend behandelt werden, da sie ansonsten keine Chance auf einen Schulbesuch haben und sehr gefährdet sind, ein Leben in absoluter Armut zu führen.
Verwendung der Spenden: Im vergangenen Jahr konnten wir mit Spenden Kinder und Jugendliche behan-deln lassen bzw. ihnen Prothesen verschaffen. Zudem haben wir das Outreach Programm unterstützt. Sozialarbeiter fahren in die Dörfer, um behinderte Kinder zu finden, die vernachlässigt werden. Diese ehren-amtlichen Leute erhalten meist noch nicht einmal die Reisekosten erstattet. Da wir das Programm aber sehr wichtig finden, möchten wir es auch weiterhin unterstützen.
In dem vorbildlich geführten Rehabilitationszentrum in Monduil, das von Caritas errichtet und grundfinan-
ziert wird, kann man traurigerweise besichtigen, zu welchen Ergebnissen schlechte Gesundheitsversorgung,
zum Beispiel bei der Geburt führt. Die noch immer in weiten Teilen der Maasai-Community praktizierte
Beschneidungspraxis führt häufig dazu, dass die Geburt verzögert verläuft, da der Geburtskanal durch
Zunähen nicht frei ist. Die Frauen trauen sich nicht, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen oder der Weg
hierhin ist viel zu weit. So kommt es während der Geburt zu Sauerstoffmangel und damit zu körperlichen
und geistigen Behinderungen.
Das Rehabilitationszentrum in Monduli ist vorbildlich geführt und wir unterstützen es mit kleineren Beträgen seit Jahren.
Physiotherapeutin Eva Moshi untersucht ein Mädchen, dass aufgrund einer Beinverkrümmung operiert werden musste.
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Durch den Bau der neuen OP´s im St. Elisabeth Hospital erhoffen wir uns einerseits, dass vielen Frauen
besser und schneller geholfen werden kann, andererseits können körperliche Behinderungen dann besser
operiert werden. Operationen am Knochen erfordern absolute hygienische und sterile Verhältnisse, da sonst
durch Infektionen mehr Schaden als Nutzen entsteht.
Mireille Capilima, die Leiterin des Centers, ist eigentlich Prothesenspezialistin und arbeitete als solche schon
viele Jahre im Center, bevor sie die Gesamtleitung übernahm. Wir hoffen sehr, dass wir sie bald noch besser
bei ihrer Arbeit unterstützen können, wenn wir in Deutschland günstiger Rohstoffe für die Herstellung von
Prothesen beschaffen können. Hier hoffen wir auf die Unterstützung eines namhaften Herstellers, mit dem
wir Kontakt aufgenommen haben.
In der Prothesenwerkstatt werden künstliche Gliedmaßen hergestellt, meist aus Rohstoffen, die schwierig und nur sehr
teuer zu beschaffen sind. Wir hoffen hier immernoch auf einen guten Kontakt zu einer renommierten Herstellerfirma in
Deutschland.
Wir berichten den Mitarbeitern über eine Spendenaktion für das Rehabilitationszentrum, das im September
stattgefunden hat: Unter dem Motto Handicapped children run for handicapped fand in Kaarst ein
Spendenlauf der besonderen Art statt: wir durften dabei sein, wie sich die 75 Schülerinnen und Schüler der
Sebastianus-Förderschule ins Zeug gelegt haben, um behinderten Kindern in Afrika helfen! Gesponsort von
ihren Eltern, Geschwistern und Freunden traten die Kids auf der Aschenbahn an - zu Fuß, im Rolli oder
geschoben von Helfern. Der Streckenrekord lag bei 20 Runden eines einzelnen Schülers. Das Mitlaufen hat
Spaß gemacht und es war besonders toll, auf diese Weise mit den Schülern ins Gespräch zu kommen.
Unser Outreach Program, das wir seit einigen Jahren unterstützen, trägt dazu bei, dass Sozialarbeiter in den
Dörfern gezielt nach möglicherweise versteckt gehaltenen behinderten Kindern Ausschau hält und die
Familien über die Ursachen und möglichen Behandlungen aufklärt. Die Sozialarbeiter sind über 80 Mal pro
Jahr in 60 Distrikten unterwegs, um abgeschlossene Fälle erneut aufzusuchen, Sprechstunden zu halten und
aufzuklären. Neue Fälle werden auf diese Weise automatisch identifiziert. Unser Beitrag bewirkt außerdem,
dass jedes Jahr ein paar mehr Kinder operiert werden können und eine entsprechende physiotherapeutische
Nachsorge bekommen können. Rollstühle, Gehhilfen und spezielle Geräte werden dringend benötigt. Hier
kommt jeder Cent denen zu Gute, die ganz am Ende der Kette leben und um die sich sonst niemand wirklich
kümmern würde. Wir danken allen, die hierzu einen Beitrag geleistet haben!
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Frauenprogramme
bei den Maasai
Projekt: WID/GAD (Women in Development / Gender And Development) Leitung: Mrs. Magdalena Mhina Basisfinanzierung: ehemals Misereor
Hintergrund: Eine ganz besondere Gruppe Menschen lebt im Norden Tansanias: die Maasai, Nomaden, die einem stark patriarchalen Denken folgen. Die Maasai-Frauen haben bei Entscheidungen, auch wenn sie Frauen betreffen, kaum Mitspracherecht. Maasai-Frauen erledigen täglich harte körperliche Arbeit und sind aber weitgehend ohne Einfluss und Rechte. Menschenrechtsverletzende Praktiken, wie beispielsweise die Genitalverstümmelung bei Mädchen, werden noch immer fortgeführt. Trotz der scheinbaren Idylle, dem üppigen Schmuck und den bunten Farben der Tücher kann nichts darüber hinwegtäuschen, dass viele Maasai – und besonders die Frauen – stets unmittelbar betroffen von Dürren sind. AAIDRO´s Projekte beschäftigen sich in vielfältiger Weise damit, die Lebensbedingungen der Maasai erträglicher zu machen und in Einklang zu bringen mit den Anforderungen der modernen Gesellschaft um sie herum. In den Frauenprojekten von Magdalene Mhina geht es vor allem darum, die Rolle der Frauen in der Gesellschaft zu stärken und sie zu ermutigen, ihre Rechte wahrzunehmen und zu artikulieren. Dies geht am besten über das Erlernen von Lesen und Schreiben sowie durch kleine einkommensgenerierende Maßnahmen. Die Maasai-Frauengruppe in Marowua nahe der Kenianischen Grenze hatte im vorvergangenen Jahr alles zusammengespart und eine Maismühle angeschafft - in einer Art Kooperative.
Unsere Spenden aus den vorvergangenen Jahren wurden vor allem dazu verwendet, um den Frauen Lesen und Schreiben sowie die Grundzüge einen kleinen Business zu vermitteln. Der größte Wunsch der Frauen ist es, dies auch für andere Maasai-Frauengruppen in Zukunft zu ermöglichen, weil sie gemerkt haben, welche Horizonte sich für sie eröffnet haben.
Auch diesem Jahr wurde die Basisfinanzierung der Maasai-Projekte durch Misereor nicht fortgesetzt. Da
dieses Projekt sehr aufwändig und umfangreich ist, konnte die Basisfinanzierung durch Partnerschaft für
Afrika nicht übernommen werden. Ohne ein Basisprojekt war es leider auch nicht möglich, auf bestehende
Projektstrukturen aufzusetzen und einen zusätzlichen Beitrag, wie in den vergangenen Jahren, zu leisten.
Deshalb wurde in diesem Jahr lediglich die Erhaltung der bisher geschaffenen Infrastruktur unterstützt, um
eine Überbrückung zu einem möglichen Projektfortgang in den kommenden Jahren herzustellen. Unsere
Unterstützung beschränkte sich daher auf den persönlichen Besuch der Community und die Reparatur der
im vorvergangenen Jahr beschafften Mehlmühle als Grundlage zur Fortführung der Kleinbusiness-Aktivitäten
der Maasai-Frauen.
Die Maasai-Frauen sind Dank des jetzt ausgelaufenen Projektes nun besser „aufgestellt“.
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Partnerorganisation LWCC
Das LWCC besteht aus dem kleineren Waisenhaus, das 2002 von der tansanischen Familie Kimaro gegrün-
det wurde, sowie der Yakini School, die später dazu gebaut wurde: Nachdem Anza und Dora Kimaro ein
Waisenkind nach dem anderen aus der Nachbarschaft aufnahmen, obwohl sie selbst vier Söhne haben,
mussten sie fortan an- und ausbauen, bis sie letztendlich ein neues Grundstück erwarben und nun für über
siebzig Waisen sorgen. In die Yakini-Schule kommen über 600 Kinder, die meisten davon bleiben während
des gesamten Schuljahres im Internat. Abgesehen von den Waisen hinaus besuchen die übrigen Kinder die
Schule gegen Schulgebühren. Inzwischen arbeiten auch die älteren Söhne David und Walter Kimaro als
Manager und Lehrer im Center. Living Water Children Center / Yakini School
Projekt: Wohnhaus und Grundschule für Waisenkinder Leitung: Dora und Anza Kimaro Basisfinanzierung: Spenden, Eigeneinnahmen aus dem Schulbetrieb
Hintergrund: Das ursprüngliche Living Water Children Center am Stadtrand von Arusha dient heute als Vorschule, Schlafstätte und Ferienheim für die Waisenkinder. Spenden werden vor allem benötigt für Lebensmittel, Kleidung, Schulmaterial, und den täglichen Unterhalt der Kinder, aber auch für die Erwei-terung von Gebäuden, die Ausstattung mit Computern, Schulmöbeln, Betten, Elektrizität, Wassertanks etc. Besonders die herzliche Art der Familie Kimaro überzeugt: Hier wird jedes Kind als Teil der Familie be-trachtet. Wir unterstützen die eingetragene gemeinnützige Organisation LWCC seit vielen Jahren. So haben unsere Spender in den vergangenen Jahren zu der Erweiterung und Weiterentwicklung der neu gebauten Yakini School beigetragen: die Elektrifizierung wurde vorangetrieben, Wassertanks wurden beschafft und eine Computerklasse wurde mit modernen PC ausgestattet. Es wurden neue Schlafsäle wurden finanziert und Lebensmittel beschafft. Ferner wurde eine Solaranlage ergänzt und ein Lagergebäude für Grundnah-rungsmittel gebaut, damit diese zu niedrigen Preisen nach der Ernte beschafft und gelagert werden können.
Durch kontinuierliche große Spenden konnten die ersten acht Klassenräume der Secondary School fertig gestellt werden. Mit Unterstützung der Handaufstiftung und anderer Spender wurden die Räume möbliert. Danach wurden das Administrationsgebäude und die Toiletten fertig gestellt. Anschließend konnte durch die Unterstützung des Sternstunden e.V. ein Laborkomplex mit drei Einheiten erstellt werden. Es ist eine Schule für 320 Kinder entstanden, die im Januar 2017 mit den ersten 60 Schülern in Betrieb geht. So wird sicher gestellt, dass die Kinder auch im Anschluss an die Grundschulausbildung weiterhin eine gute Schule besuchen können.
Seit mehr als zehn Jahren unterstützen wir die Organisation „Living Water Children Center“, welche auf die
Initiative der Gründerfamilie Kimaro ins Leben gerufen wurde. Anza und Dora Kimaro haben selbst vier
Söhne und begannen vor 12 Jahren damit, Waisen aufzunehmen. Das kleine Waisenhaus am Stadtrand von
Arusha liegt einen Steinwurf vom Wohnhaus entfernt und ist der Mittelpunkt des Familienlebens.
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Dan unserer langjährigen Unterstützung der Aufbauarbeit können inzwischen 116 Waisenkinder versorgt
werden und zur Schule gehen. Weitere Unterstützung kommt von Sponsoren aus den USA und aus
Deutschland.
Natürlich besuchen wir auch die von unseren Spendern unterstützen Patenkinder: Violeth und Elihuruma leben noch im
LWCC, Neema geht inzwischen in die Yakini School und freut sich über ihren neuen Pulli.
Goodluck und Godlisten, die beiden Zwillingsjungs aus dem Programm von Sr. Agreda haben nunmehr die
Grundschule in Yakini abgeschlossen. Auch Bryce, der ebenfalls von einer unserer Gründungsmitglieder
unterstützt wird, ist nun fertig. Seine Schwester Angela muss noch ein wenig pauken. Als wir Sonntags zu
Besuch in der Schule waren, gab es gerade Lunch und konnten dem bunten Treiben folgen.
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Lunchtime am Sonntag in der Yakini School! Und weil wir nicht dabei waren, haben wir die stolzen Jungs Goodluck und
Godlisten bei ihrer Graduation-Zeremonie aus dem Album abfotografiert.
….Ob sie sich unter dem albernen Hut wohl gefühlt haben?
Kinder, die über Sr. Agredas Waisenprogramm vermittelt wurden, lernen zusammen mit den HIV-positiven
Waisen aus dem Canaan Center und weiteren Kindern aus den umliegenden Dörfern. Die Kinder aus den
Slums erfahren hier eine ganz neue und für sie unfassbar gute Welt, im Vergleich zu ihrer Herkunft. In
entsprechend aufgeräumte und fröhliche Gesichter blickt man dann auch…..
Unsere Kinder kommen entweder über das Programm von Sr. Agreda zur Yakini School oder vom Canaan Children
Center. Omega, Stella, Asia, Angela, Esther, Emmanuel, Elizabeth, Josephine, David und die anderen haben hierdurch
Chancen, die sie sonst nie bekommen hätten.
Nachdem nun die ersten Kinder durch die Grundschule gegangen sind, sind einige von ihnen reif für die
Secondary School. Der Staat drängte, und der eigene Antrieb, die gute Schulbildung fortzusetzen tat sein
Übriges: das Projekt „Secondary School“ wurde geboren. Der Baufortschritt nach unserem Besuch im
Frühjahr war wiederum enorm: Administrationsgebäude, Schlafsäle, Toiletten und 8 Klassenräume sind
fertig und müssen nur noch kurz vor der Eröffnung fertig angestrichen werden (da jede Regenzeit unnötig an
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der Farbe zehrt….). Die Laborräume sind im Bau und werden zu Jahresbeginn fertig gestellt sein. Die
Eröffnung ist für Januar 2017 vorgesehen, die Betriebsgenehmigung wurde erteilt und der Betrieb startete
mit den ersten 17 Schülern. Derweil wächst die Aufnahmeliste für die ersten 60 Schüler, von denen 15
Waisen aus dem Living Water Children Center sein werden. Auch die Schüler von Sr. Agreda und Canaan-
Center können sich auf die Schule bewerben.
Die ersten 8 Klassenräume der Secondary School sind nun fertig. Auch Schulmöbel gibt es schon, es fehlen noch Tische
und Bänke für drei der 8 Räume, für die noch Sponsoren gesucht werden.
Das Gelände der Yakini-School ist nun Dank anderer Spender aus Deutschland (time2help) mit einer Mauer versehen,
damit die Kinder geschützt sind. Das Gelände ist groß genug, um eines Tages auch das Waisenhaus LWCC hierhin
umziehen zu können. Kühe, Ziegen und Schafe sowie der Anbau von Mais tragen derzeit zur Minimierung der Kosten bei.
Der aktuelle Baufortschritt konzentriert sich nun auf die Laborräume, die auf unseren Projektantrag hin von
Sternstunden e.V. finanziert werden: Biologie, Physik und Chemie soll hier gelehrt werden. Alle Räume sind
fertig, es müssen noch Decken und Böden eingezogen werden, Verputz und Anstrich fehlen noch und das
Equipement ist in der Mache.
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Gleich hinter dem Gebäude mit den 8 Klassenräumen entstehen derzeit die drei Laborräume für Physik, Chemie und
Biologie. Anschließend geht es mit dem Bau weiterer Klassenräume weiter.
Kurz vor Weihnachten wurde schließlich und endlich nach langen Mühen und unzähligen Behördengängen
die Betriebsgenehmigung erteilt. Wir wünschen dem Living Water Children Center und Familie Kimaro von
Herzen viel Erfolg für die Eröffnung der Schule im nächsten Jahr!
.
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Partnerorganisation TRMEGA
Projekt: Ernährung und Anbau von Nahrungsmitteln und Heilpflanzen;
Hilfe zur Selbsthilfe für HIV-Patienten, Frauen und benachteiligte Menschen
Leitung: Helen Nguya
Basisfinanzierung: Eigeneinnahmen, Spenden
Eine junge Organisation namens TRMEGA wurde 2010 ins Leben gerufen von der ehemaligen AAIDRO-Direktorin Helen Nguya, die fachlich international Anerkennung genießt. Das Ziel der Organisation ist es, vor allem Menschen mit HIV an das Thema "gesunde Ernährung" heranzuführen und ihnen zu vermitteln, wie man Obst, Gemüse und Heilkräuter hinter dem Haus oder der Hütte selbst anbauen und vermarkten kann. TRMEGA vermittelt außerdem Kenntnisse zur Einkommensgenerierung mit selbständiger Arbeit.
Helen Nguya ist die Gründerin des Lehrgartens für HIV-positive Menschen, die hier lernen, gesunde Nahrungsmittel und Heilkräuter anzubauen und damit ihren Gesundheitszustand verbessern sowie ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften.
Ernährung und Landwirtschaft, Hilfe zur Selbsthilfe
Hintergrund: Das Thema ausreichende, gesunde und ausgewogene Ernährung spielt eine besondere Rolle bei HIV-Patienten. Eine eiweißreiche und vitaminhaltige Kost ist aber häufig nicht an der Tagesord-nung. Vielmehr gibt es tradierte und eingefahrene Ernährungsgewohnheiten, wie beispielsweise der Verzehr von Ugali - einem Maisbrei - zu allen Mahlzeiten des Tages. Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch und Eier werden häufig vernachlässigt. Dass dies keine Luxusdiskussion ist, liegt insbesondere dann auf der Hand, wenn es wichtig ist, das körpereigene Immunsystem zu stärken. Zu diesem Zweck hat die Grün-derin der Organisation TRMEGA, Helen Nguya, einen Lehr- und Demonstrationsgarten angelegt, in dem geeignete Nahrungspflanzen vermehrt und angebaut werden. Außerdem widmet sich TRMEGA der Wiederbelebung alten Wissens um nützliche und gesundheitsfördernde Natursubstanzen aus Kräutern und Pflanzenteilen zu gewinnen. Diese Substanzen helfen den HIV-infizierten Menschen vor allem bei der Behandlung zahlreicher Nebeninfektionen.
Unsere Spenden: In diesem Jahr konnte eine weitere Gruppe HIV-positiver Mitglieder des TRMEGA-Programms geschult werden, um den eigenen Anbau von Obst und Gemüse zu lernen. Hierzu zählte in diesem Jahr auch eine Gruppe aus dem AAIDRO-Programm von Sr. Agreda: die (HIV-kranken) Mütter der Halbwaisen aus den Slums von Arusha wurden in das Projekt aufgenommen. Darüber hinaus wurde der neue Imbaseni Versuchsgarten weiter ausgebaut.
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Das TRMEGA-Projekt wurde vor fünf Jahren von Helen Nguya ins Leben gerufen, die zuvor als AAIDRO-
Direktorin einen Masterabschluss in „HIV and Development“ absolvierte und danach ihre eigene NGO
aufsetzte. Sie startete damals mit 8 Klientinnen, inzwischen sind es neun Gruppen zu je etwa zehn Frauen
und Männern, die mit HIV leben. Herzstück des Programms sind Lehrgarten und Seminare zu gesunder
Ernährung und dem Aufbau eines Kleinbusiness. Die Gruppen erhalten Trainings, Lebensmittel aus dem
Garten und Saatgut, um selbst etwas anzubauen. Sie bekommen außerdem Unterstützung für Schulgelder
für Halbwaisen, wenn die Väter an HIV verstorben sind und die Mütter alleine dastehen. Eine der Gruppen
haben wir dieses Jahr mit einem umfangreichen Training unterstützt, eine zweite Gruppe haben wir ins
Leben gerufen.
Die Frauen der letztjährigen Gruppe haben inzwischen ein Training in Anbau, Ernährung und Kleinbusiness erhalten, das
sie befähigt, auf eigene Füße zu kommen und sich und ihre Kinder zu ernähren.
Die neu gegründete Gruppe besteht aus Frauen eines anderen Projektes, das wir unterstützen. Dank unseres
Netzwerks können nun die Mütter des Waisenprogramms von Sr. Agreda der Kirche ebenfalls ein Training
erhalten. Es sind HIV-positive Mütter, deren Kinder und heranwachsenden Jugendlichen wir mit
Schulgeldern und Lebensunterhalt unterstützen.
Winfrieda Valerian, die Mutter von vier Kindern Neema, Julieth, Isaac und Rita, ist HIV-positiv und hat keinen Job. Wir
unterstützen die Kinder und sorgen über TRMEGA dafür, dass sie ebenfalls bald auf eigenen Füßen stehen kann.
Die Mütter erhalten ebenfalls einen Beitrag zum Leben und die Miete, weil sie meist nichts gelernt und
keinen Beruf haben, wenn die Väter sterben und sie mit den Kindern alleine dastehen. Doch wenn unsere
Unterstützung für die Kinder endet, weil sie einen Beruf gefunden haben, sollten die Mütter ebenfalls auf
eigenen Füßen stehen. Daher haben wir die neue AAIDRO-Gruppe unter dem Namen „Neema“ gegründet.
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Theresa Wajuga, ebefalls Mitglied der Gruppe, fand in ihrem kleinen Garten eine Pflanze, die sie bisher als
Unkraut empfunden hat. Helen Nguya zeigte ihr, was man alles aus dieser Pflanze machen kann. Sie wirkt
unter anderem als Heilpflanze gegen Diabetes, und so hat Maria Krankenhäuser kontaktiert und die
Patienten mit ihrem Unkraut versorgt. Ergebnis: 80.000 TsH, was für ihre Umstände eine Menge Geld ist.
In Helen Nguyas Lehrgarten lernen die Frauen, wie man Gemüse in kleinen Säcken oder Kanistern anbaut, wenn wenig
Platz ist.
Das vor zwei Jahren neu hinzugekaufte Grundstück ist inzwischen voll in den Lehrgarten integriert. Es
wachsen dort z.B. Cassava, Pigeon Peas, Bananen, Elefantengras als Viehfuttter (als Einkommensquelle!) und
vieles mehr. In diesem Jahr konnten wir zwei große Wassertanks mit der dörflichen Wasserleitung
verbinden, eine Pumpe ist inzwischen installiert und muss nur noch elektrifiziert werden. Der Strommast
steht schon und in den nächsten Tagen müsste das Kabel folgen.
Gardener Jane zeigt uns stolz ihre Tomatenernte: eine kleine wilde Sorte, die widerstandsfähig gegen Schädlinge und
Pilze und vortrefflich schmeckt!
Der neue Wassertank ergänzt das schon bestehende Reservoir im Boden, in das das durch eine Pumpe im
nebenliegenden Brunnen aus großer Tiefe Wasser fördert wird. Die Tanks werden ebenfalls verbunden und versorgen die
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Sprinkler zur Bewässerung.
In der vergangenen großen Regenzeit sind alle Zäune von den Fluten verschont geblieben, dank der Vorsorge
die wir getroffen haben. Nun muss noch ein Ablauf her, der quer durch das Grundstück führt, sowie die
dazugehörigen Ein- und Auslässen unter dem Zaun hindurch.
Die erste Ernte: Banane, Elefantengras, Tomaten und Cassava sind nur einige Früchte der Arbeit von TRMEGA.
Wir freuen uns mit
TRMEGA-Mitarbeiterin
Jane auf die nächste
Ernte in diesem Jahr und
hoffen, dass TRMEGA
auch diesmal von den
Fluten verschont bleibt!
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Öffentlichkeitsarbeit Die wertvollste Öffentlichkeit ist und bleibt die Mundpropaganda. Die authentische Kommunikation zu interessierten Menschen ist unsere treibende Kraft bei der Suche und Überzeugung neuer Unterstützer. Wir danken an dieser Stelle allen, die uns dabei sehr unterstützen! Wir werden durch diese persönliche Schiene weiterhin als vergleichsweise kleine Organisation wahrge-nommen und sind stolz darauf, dass wir mit unseren Spendern persönlich kommunizieren können. Internet und soziale Netzwerke unterstützen uns dabei, und auch die Presse ist unserer Arbeit wohlgesonnen.
Arusha-Reports: Im Gegensatz zu Newslettern bieten die per E-Mail versandten Reports die
Möglichkeit, einzelne Spender individuell anzusprechen und diese über die Verwendung der
Spenden zu informieren. Viele Fotos veranschaulichen die
Projektarbeit auf unterhaltsame Weise.
Facebook: Die "Partnerschaft für Afrika"-Seite bei Facebook
wird ebenfalls laufend „gefüttert“. Diese Plattform eignet
sich vor allem dazu, auch kleinere, weniger spektakuläre
Informationshappen zu veröffentlichen. Durch die
Freundschaftskontakte unserer bisherigen Spender werden
auch bisher Unbeteiligte auf unsere Arbeit aufmerksam. Ein
besonderes Highlight waren fast 30.000 erreichte Nutzer
bei der Teilaktion mit PferiaTV in Sachen „Reiter für Afrika“.
.
Newsletter: in 2016 haben wir drei Newsletter versendet, der die Spender über aktuelle Fortschritte
und Herausforderungen in der Projektarbeit informiert. Da ein Newsletter bei den Lesern eher die
Erwartung einer größeren Neuigkeit weckt (Baubeginn, Eröffnung etc.), wird dieser nur versandt,
wenn eine größere Aktion bevorsteht oder abgeschlossen ist.
Homepage: Unsere Homepage ist weiterhin das wichtigste Medium, um interessierte Unterstützer
auf dem Laufenden zu halten, aber auch um potentiellen Spendern einen ersten informations-
überblick zu geben.
Road Bike Charity: Zu unserer Aktion „Road Bike Charity Tour
wurde von dessen Initiator, Tim Rulands eine Homepage und eine
Facebookseite einreichtet. Außerdem haben wir einen Aufruf auf
Betterplace platziert sowie Plakate und Visitenkarten gedruckt, um
diese bei der Sponsorengewinnung einzusetzen. Insgesamt war die
Aktion ein voller Erfolg und es wurden rund 11.000 Euro Spenden
gesammelt. Ein bunter Abschlussabend hat nochmals die
herausragende Leistung von Tim Rulands unterstrichen, der mehr als 2000 Kilometer auf seinem
fahrrad zurück gelegt hat. Zahlreiche Unterstützer gaben ihm Unterkunft und Verpflegung, und so ist
die Aktion zu einem Gemeinschaftsevent geworden, das nicht nur für den Sportler einen hohen
Erlebniswert hatte!
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Aktionen: In diesem Jahr fand die Öffentlichkeitsarbeit vor allem
unter dem Schwerpunkt der Initiative „Reiter für Afrika“ statt.
Durch Aktionen soll in den Vereinen und bei Veranstaltungen zum
Sammeln von Spenden für die Projekte von „Partnerschaft für
Afrika“ aufgerufen werden. Dazu wurde ein Aktionslogo entwickelt
und eine Aktionshomepage freigeschaltet. Zum Zweck der
Spendenwerbung konnten zahlreiche Sponsoren aus der
Reiterszene gewonnen werden, die Preise
für Tombolas oder Verkaufsaktionen
spendeten. Zusätzlich wurden Flyer,
Tassen, Spardosen und Sattel-
Schabracken hergestellt, die in
Kooperation mit einer Marketing-Agentur
(Klahn Marketing) vertrieben werden.
Die Presseresonanz war durchweg positiv und die Verbreitung der Idee erfolgreich: St. Georg, Rheinlands Reiter&Pferde sowie zahlreiche online-Medien berichteten.
Reiter für Afrika im Einzelnen:
o Informationsstände und Verkauf von Tassen, Hufkratzern und
Schabracken beim Seminar in Reken, bei PM-Seminaren mit Uta
Gräf und Christoph Hess, beim Bundeschampionat etc.
o Offenes Training bei Uta Gräf: Ein Teil der Eintrittsgelder,
Kuchenverkauf und eine Tombola brachten mehr als 2.000 Euro
Spenden ein.
o Facebook und Blog: Mehere Facebookaktionen und Blogs, unterstützt von PferdiaTV und
dem prominenten Zugpferd Uta Gräf, brachten eine hohe Verbreitungszahl und viel
Aufmerksamkeit für die neue Initiative in der Reiterszene.
o Spardosenaktion: Verteilung von Spardosen in Reitvereinen und Apotheken
o Pferdeversteigerung: Versteigerung eines wild gehaltenen Pferden bei d. Auktion Thüringeti
Weitere Aktionen: Zahlreiche weitere Firmen und Privatleute setzten sich im Rahmen von Spenden-
aktionen für die Projekte in Tansania ein - sei es bei der Sammlung anlässlich Weihnachten,
Geburtstagen, Rotary/Lions-Abenden, Weihnachtsbasaren oder Jubiläen, zum Beispiel:
o Sammlung anlässlich Beerdigungen und Geburtstagsfeiern
o Sammlung des Lions Clubs Wiesbaden, Rotary Club
Wuppertal
o Weihnachtsmailing zum Fundraising
Persönliche Anschreiben an alle Patenspender sowie
o Versand von Kalendern „Way of Life in Africa“
o Weihnachtsaktion „Geschenkgutschein“
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Geplante Initiativen
Auch im kommenden Jahr werden alle Anstrengungen fortgesetzt, um noch mehr Interessenten für unsere Arbeit zu gewinnen und auf diese Weise vermehrte Spenden zu akquirieren. Folgende Aktivitäten waren zur Zeit der Berichtserstellung in der Planung:
Allgemein
o Mitnahme von Gästegruppen zur Projektbesichtigung vor Ort
o Weitere Spendenkationen in der Reiter- und Pferdeszene für „Reiter für Afrika“
o Aufruf zur Übernahme von Patenschaften für das Canaan Children´s Center, das Living Water
Children Center sowie für das Programm für gefährdete Kinder und Jugendliche
o Infostand, Vorträge, Präsentationen
o Pressearbeit
MVC: Programm
o Fortsetzung der Aktivitäten zur Vermittlung von Patenschaften
o Mailingaktionen zu Weihnachten, Kalenderverkauf
o Aktionen auf facebook
Waisenhaus für HIV-positive Kinder in Kisongo
o Werbung von Paten für die Übernahme von Schulgeldern
o Projektanträge für weitere Ausbauschritte im Hinblick auf Kosteneinsparung und
einkommens-generierende Maßnahmen
TRMEGA - Ernährung, Anbau, Hilfe zur Selbsthilfe
o Spendenakquise zur Konsolidierung der baulichen Anlagen
Waisenhaus Living Water Children Center und Yakini School
o Aktionen zur Gewinnung von Kinderpatenschaften
o Gewinnung der Kooperationspartner für weitere Projektschritte (Sternstunden)
Zentrum für behinderte Kinder in Monduli
o Weietere Kontaktierung der dt. Firma Otto Bock über private Kontakte (Hersteller von
Prothesen) zur Beschaffung von Rohstoffen
o Beschaffung von gebrauchten Prothesen aus Deutschland
St. Elisabeth-Hospital: OP-Bau
o Kontaktierung von Stiftungen zur Spendenakquise
o Spendenaktion mit Klinik am Chiemsee
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Kooperationen Überschneiden sich die Ziele verschiedener Organisationen, dann kann es Sinn machen, die Kräfte zu
bündeln und gemeinsame Sache zu machen. Vermutlich wäre dies noch viel häufiger sinnvoll, aber
oftmals braucht es Zufälle, um die richtigen Beteiligten zur richtigen Zeit zusammen zu bringen.
Sternstunden: Die Zusammenarbeit mit Sternstunden basiert nun schon auf
einer langjährigen Verbindung. In diesem Jahr konnten wir erfolgreich einen
Projektantrag für den Ausbau des Canaan Children Centers platzieren und
damit den Bau eines Spiel- und Lerncenters abschließen. Außerdem
finanzierte Sternstunden e.V. den Bau eines Laborkomplexes der neuen
Secondary School des Living Water Children Centers – bestehend aus einem
Physik-, Chemie- und Biologielabor inclusive Ausstattung.
action medeor: Mit dem Medikamentenhilfswerk in Tönisvorst nahe Krefeld
stehen wir in engem Austausch über anstehende Projekte in Tansania. Für
2017 ist eine Kooperation zum Bau eines Operationssaales für das lokale St.
Elisabeth Hospital geplant und ein gemeinsamer Projektantrag wurde beim
Bundesentwicklungsministerium eingereicht.
Handauf-Stiftung: Die ebenfalls in Krefeld angesiedelte „Handauf-Stiftung“ unterstütze in diesem Jahr die
Ausstattung eines Klassenraumes der neuen Secondary School mit Schulmobiliar. Wir freuen uns über die
Kopperation mit Institutionen im Krefelder Raum, so dass wir Hand in Hand arbeiten können.
Lions Club: Die Lions-Clubs Untertaununs und Wiesbaden gehören zu unseren treuen Unterstützern.
Rotary Club: Der Rotary Club Wuppertal unterstützt und in diesem Jahr bereits zum
zweiten Mal.
Zonta-Club: Der Zonta-Club Krefeld fördert unsere
Projekte zum dritten Mal mit einer größeren Summe.
KHISA e.V.: Mit der Auflösung ihres Vereins KHISA e.V. hat Familie Kröber das Stiftungsvermögen Partnerschaft für Afrika übereignet. Ähnliche Ziele und gleiche Interessen haben den Boden bereitet für eine zukünftig intensive Kooperation mit den „Reitern für Afrika!“ DSAG e.V.: Die Deutsch-Südamerikanische Arbeitsgemeinschaft hat aufgrund des Ruhestands ihres örtlichen Leiters ihre Hilfe für Projekte in Peru eingestellt und seine Spender gebeten, von nun an ihre Zuwendungen an Partnerschaft für Afrika zu überlassen.
Klahn Marketing: Unterstützt uns bei der Vermarktung von Merchandising-Artikeln der Initiative Reiter für Afrika.
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Finanzen 2016
Spendenkonten Im Berichtsjahr sind Spenden in Form von Geld- und Sachspenden eingegangen. Seit dem 1. April 2011 wird das Vereinskonto bei der Postbank geführt und alle Transaktionen werden hierüber abgewickelt. Sach-spenden werden gesondert aufgeführt, da die Spender auf die Ausstellung einer Spendenquittung verzichtet haben. Die eingegangenen Spenden werden den jeweils zugedachten Spendenzwecken zugeordnet und entsprechend eingesetzt. Die eingegangenen Geldspenden wurden zeitnah nach dem Eingang an die jeweils vorgesehenen Part-nerorganisationen weiter geleitet bzw. dem abgestimmten Zahlungsplan gemäß angewiesen. Bei nicht zweckgebundenen Spenden wurde mit der jeweiligen Partnerorganisation abgestimmt, welchem drin-genden Zweck die Mittel dienen sollen. Der Spendeneingang wurde jeweils vom Leiter der Organisation bestätigt. Zusätzlich wurde eine Bestätigung vom Projektleiter eingeholt, wenn die Mittel innerhalb der Organisation zu den Projekten weiter gebucht wurden. Einnahmen- Überschussrechnung Übertrag aus dem Vorjahr
Eröffnungsbilanz 2016 Betrag EUR
Übertrag Postbank aus Vorjahr 65.861,41
Einnahmen
Eingang Geldspenden 2016 Betrag EUR
Geldspenden Postbank Partnerschaft für Afrika 332.974,09
Sonstige Einnahmen 254,90
Ausgaben
Jahresabschluss 2016 (Konto Postbank) Betrag EUR
Zuwendung an Projekte -323.639,80
Kosten ideeller Bereich -11.375,43
Summe -335.015,23
Saldo
Saldo Betrag EUR
Saldo aus Einnahmen und Ausgaben 2016 (Einnahmen-Überschussrechnung zum 31.12.16)
9.588,95
Kontostand Spendenkonto zum Jahresabschluss 2016
60.451,08
Kontostand Parkkonto 14.999,28
Summe 75.450,36
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Spendenausgang
Aus Zuwendungen v. Partnersch f. Afrika 2016 Betrag EUR
Rehabilitationszentrum für behinderte Kinder in Monduli (AAIDRO)
-7.024,85
Waisenhaus für HIV-positive Kinder in Kisongo (AAIDRO)
-12.900,01
Allein lebende Waisen im MVC-Programm (früher OVC) (AAIDRO)
-127.480,70
Frauenprogramm WID/GAD (AAIDRO) -215,29
AAIDRO Health Department -1.003,57
TRMEGA - Training Ernährung und Landwirtschaft, Hilfe zur Selbsthilfe
-6.119,99
Living Water Children Center und Yakini School -109.520,20
Living Water Children Center und Yakini School - aus Zuwendung „Förderung Sternstunden“
-48.000,00
Summe -323.639,80
Entwicklung der Spendenausgänge seit 2006
Jahr Geldspenden Sachspenden Summe
2006 6.993,00 2.720,00 9.713,00
2007 14.009,04 3.470,00 17.479,04
2008 7.760,00 - 7.760,00
2009 17.000,00 400,00 17.400,00
2010 147.600,00 - 147.600,00
2011 (Gründungsjahr) 265.393,03 21.024,30 286.417.33
2012 306.796,87 - 306.796,87
2013 183.956,04 - 183.956,04
2014 226.484,68 - 226.484,68
2015 284.537,09 - 284.537,09
2016 323.639,80 - 323.639,80
Summe 1.784.169,49 27.614,30 1.811.783,79
Ergebnis des Wirtschaftsprüfberichts Auf freiwilliger Basis hatten Vorstand und Geschäftsführung 2014 die Durchführung einer Buchprüfung durch ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen, die Kölner Kanzlei Lauffenberg, Michels und Partner, in Auftrag gegeben. Geprüft wurde exemplarisch der Jahresabschluss des Vorjahreszeitraumes sowie die Anlage und Führung der Belegakten. Als Ergebnis der Prüfung wurde „keine Beanstandung“ dokumentiert. Aufgrund dieses Ergebnisses erfolgte in 2015 und 2016 keine Prüfung.
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Aufwände zur Vereinsführung und Nebenkosten Die ausgewiesenen Aufwände zur Vereinsführung setzen sich aus Stundenpauschalen, Reisekosten und sonstigen Nebenkosten zusammen. Die Entnahmen werden von drei Spendern ausgeglichen, damit die entstandenen Kosten nicht zu Lasten der Spenden Dritter bzw. der Projekte gehen. Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass die Belastung der sonstigen Spender mit Verwaltungsaufwänden de facto gleich null ist. Würde man dennoch die Aufwände und Nebenkosten in Bezug zum Spendeneingang setzen, läge der prozentuale Anteil bei ca. 3,5 Prozent und damit am unteren Rand der üblichen "Verwaltungsaufwände" für vergleichbare Einrichtungen. Einen wichtigen Beitrag zur Minimierung der Aufwände leistet außerdem die ehrenamtliche Mitarbeit - vor allen in Sachen Steuern und Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit. Dank des Einsatzes engagierter Freunde unserer Arbeit konnten wir erhebliche Kosten einsparen, die nunmehr der Hilfeleistung zur Verfügung stehen. Zudem werden technische Geräte (PC, Bildschirm, Kopiergerät, Kamera etc.) aus privaten Mitteln angeschafft und dem Verein zur Nutzung zur Verfügung gestellt.
Sonstige Kosten/Einnahmen Betrag EUR
Aufwandsentschädigungen -7.773,03
Reisekosten -912,09
Büromaterial -596,37
Nebenkosten Geldverkehr -872,48
Zinsen, Bankspesen -40,08
Sonstige Kosten -817,97
Werbekosten -363,41
Summe -11.375,43
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Mittelaufteilung innerhalb der Projekte
Allein lebende Waisen im MVC-Programm (früher OVC) (AAIDRO) Betrag EUR
Zuwendungen über Partnerschaft f. Afrika 2016
127.480,70
Verwendung Betrag EUR
Administrationskosten des Programms (gesondert gespendet) 12.187,93
Projetassistenz 860,10
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2016 3.009,87
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2016 5.796,76
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2016 498,43
Projektassistenz 861,14
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2016 1.501,53
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 410,88
Studiengebühren, Lernmittel etc. für 40 Studenten 2017 8.934,16
Studiengebühren, Lernmittel etc. für 40 Studenten 2017 8.991,07
Studiengebühren, Lernmittel etc. für 40 Studenten 2017 8.917,03
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2016 9.100,84
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2016 1.003,57
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2016 5.678,17
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2017 12.408,04
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2017 12.450,48
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2017 12.450,48
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2017 12.450,48
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2017 7.995,51
Schulgelder, Lernmittel und Lebensunterhalt 23 Waisen-Familien 2016 974,23
Living Water Children Center und Yakini School
Betrag EUR
Zuwendungen über Partnerschaft f. Afrika 2016 124.262,94
Verwendung Betrag EUR
Secondary School, Bau Klassenräume 5-8 (1. Etage) 9.518,77
Secondary School, Bau Klassenräume 5-8 (1. Etage) 8.820,29
Secondary School, Bau Klassenräume 5-8 (1. Etage) 7.934,06
Secondary School, Bau Klassenräume 5-8 (1. Etage) 8.815,62
Secondary School, Bau Klassenräume 5-8 (1. Etage) 8.815,62
Schulmöbel Klasse Nr. 5 3.231,33
Bau Sekundarschule, Laborkomplex 10.040,39
Bau Sekundarschule, Laborkomplex 10.040,39
Bau Sekundarschule, Laborkomplex 7.953,02
Bau Sekundarschule, Laborkomplex 9.940,83
Bau Sekundarschule, Laborkomplex 9.940,83
Schulgelder Canaan-Kinder 8.453,09
Sekundarschule: Wasser, Elektrizität, Solarpower, Büromöbel 10.040,23
Sekundarschule: Wasser, Elektrizität, Solarpower, Büromöbel 10.040,23
Sekundarschule: Wasser, Elektrizität, Solarpower, Büromöbel 7.103,66
Schulmöbel Klasse 6, Schulgeld Patenkind Miriam 4.197,32
Sekundarschule: Wasser, Elektrizität, Solarpower, Büromöbel 8.745,52
Sekundarschule: Wasser, Elektrizität, Solarpower, Büromöbel 12.261,84
Schulgeld Patenkinder Neema, Violeth 1.627,16
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TRMEGA - Training Ernährung und Landwirtschaft, Hilfe zur Selbsthilfe Betrag EUR
Zuwendung über Partnerschaft für Afrika 2016 6.119,99
Verwendung Betrag EUR
Training HIV-Frauengruppe Ernährung und Kleinbusiness 1.280,52
Imbaseni Lehrgarten 2.414,95
Training HIV-Frauengruppe Ernährung und Kleinbusiness (MVC/AAIDRO-Gruppe) 2.040,59
Schulgeld Chijinga 383,93
Waisenhaus für HIV-positive Kinder (AAIDRO)
Betrag EUR
Zuwendungen über Partnerschaft f. Afrika 2016
12.900,01
Verwendung Betrag EUR
Einkommensbeschaffungsprojekt (Chicken & Sheep) 5.421,77
Schuluniformen, Nachhaltigkeitsfonds 7.478,24
Frauenprogramm WID/GAD (AAIDRO)
Betrag EUR
Zuwendungen über Partnerschaft f. Afrika 2016
215,29
Verwendung Betrag EUR
Reparatur Mehlmühle für Kleinbusiness 215,29
Rehabilitationszentrum für behinderte Kinder in Monduli (AAIDRO) Betrag EUR
Zuwendungen über Partnerschaft f. Afrika 2016
7.024,85
Verwendung Betrag EUR
Behandlung behinderter Kinder, Prothesen, Outreach-Arbeit 7.024,85
AAIDRO Betrag EUR
Zuwendungen über Partnerschaft f. Afrika 2016
1.003,57
Verwendung Betrag EUR
Capacity Building 1.003,57
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Ausblick: Finanzierungsbedarfe 2017 Während der Projektbesichtigungsreise im Januar 2017 wurde mit den Leitern der Partnerorganisationen sowie mit den Projektkoordinatoren besprochen, welche weiteren Finanzierungsbedarfe voraussichtlich in 2017 bestehen.
Gefährdete Kinder (Waisen - MVC-Program Sr. Agreda Mosha)
Projekt Maßnahme Schätzkosten
Unterstützung von 23 Familien aus allein lebenden Waisen-kindern und –jugendlichen: Schulgeld und Nebenkosten (Transport, Unterkunft, Uni-form, Bücher, Schreib-material); fällig im November 2017 für 2018
55.000 Euro
Mittel zur Unterstützung von 40 Studenten, die auf sich selbst gestellt leben; Schulgelder und Nebenkosten für College und Universität; fällig im November 2017 für 2018
27.800 Euro
Rehabilitationszentrum für behinderte Kinder in Monduli
Unterstützung von Kindern mit Operationen, Behand-lungen, Prothesen, Beschaffung von Rohstoffen für Prothesen
3.000 Euro
Unterstützung des Outreach-Programms, einschließlich Deckung von Zusatzkosten für Nahrungsmittel
2.000 Euro
Waisenhaus für HIV-positive Kinder in Kisongo
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Projekt Maßnahme Schätzkosten
Schulgeld für ca. 25 schul-pflichtige Waisenkinder, die im Living Water Children Center zur Schule gehen; fällig im November 2017 für 2018
12.000 Euro
Beschaffung von Tischen und Stühlen für den Essbereich
2.000 Euro
Beschaffung von Kleiderschränken für die Schlafsäle
2.000 Euro
Umbau des Staff-Houses und des Play-Centers zur zusätzlichen Unterbringung von 5 Kindern
5.000 Euro
Bauprojekt zur Erweiterung: Schlafraum für zukünftige Ferienheimkehrer Gesamtschätzkosten 80.000 EUR auf 4 Jahre
20.000 Euro
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Living Water Cildren Center und Yakini School
Projekt Maßnahme Schätzkosten
Weiterbau einer Secondary School: 8 Klassenräume
70.000 Euro
Weiterbau einer Secondary School: Studienkomplex (Library und Computerraum)
50.000 EUR
Ausstattung von 6 neuen Klassenräume (zwei existierende, 4 neue)
16.000 Euro
Innenausstattung und Schulbedarfsmaterial
10.000 Euro
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TRMEGA - Ernährung und Anbau, Hilfe zur Selbsthilfe
Projekt Maßnahme Schätzkosten
Fertigstellung des provisorischen Seminargebäudes
5.000 Euro
Trainings für HIV-positive, behinderte und benach-teiligte Menschen, um ihren eigenen Lebens-unterhalt bestreiten zu können; Vermittlung von Wissen zum Nahrungs-mittelanbau
2.000 Euro
Health Department – St. Elisabeth Hospital
Projekt Maßnahme Schätzkosten
Neubau von zwei Operationssälen und Nebenräumen – Eigenanteil 2017
40.000 Euro
Vorstudie: Machbarkeit, Business-Plan, architektonische Umsetzung, Prozessanalyse
9.300 Euro
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Ausblick: kommende Projekte 2017/18
Health Department / St. Elisabeth Hospital Programm: Health Department der Erzdiözese Leitung: Dr. Joseph Mardai Basisfinanzierung: Erzdiözese von Arusha
Wir begleiten das St. Elisabeth Hospital nun schon
seit mehr als 10 Jahren in seiner Entwicklung, ohne aber selbst einen substantiellen Beitrag geleistet zu
haben. Es hat sich von einer Krankenstation in ein richtiges Hospital entwickelt, und das ist nicht zuletzt –
oder nur – Dr. Mardai zu verdanken, der viele Jahre in Deutschland in Ibbenbühren an einem Krankenhaus
gearbeitet hat, welches auch Namenspate für das hiesige Krankenhaus ist. Es wäre Dr. Mardais größter
Wunsch, sein Lebenswerk mit einem neuen OP abschließen zu können, denn die derzeitigen Kapazitäten sind
vollständig überfüllt angesichts von ca. 3000 Geburten pro Jahr (seit der Registrierung des Krankenhauses für
staatliche Förderung waren die Zahlen sprunghaft gestiegen). Der derzeitige OP erfüllt nicht die Standards,
die für größere Operationen notwendig sind.
Nun geht es in großen Schritten voran im St. Elisabeth Hospital in Arusha: die von action medeor finanzierte
Kinderstation ist nach den Privat Wards nun auch fertig gestellt worden und in Betrieb. Hierzu haben wir
zwar nichts beigetragen, aber es war die Basis für unsere Initiative, zusammen mit action medeor einen
Projektantrag beim BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit) zu stellen, um die alten
OP´s durch drei neue zu ersetzen. Die alten Op´s gleichen eher einer Garage, ohne Klimaanlage und belüftet
mit einem Kippfenster waren sie bei 35 Grad nicht hygienisch und nicht steril.
Neue Operationssäle für das St. Elisabeth Hospital – warum?
Das St. Elisabeth Krankenhaus im Norden Tansanias wurde vor 30 Jahren unter der Leitung der Diözese von
Arusha gebaut. Ziel war und ist es, die Gesundheitsversorgung der ländlichen und unterversorgten
Bevölkerung von Arusha und Umgebung nachhaltig zu verbessern. Viele der Patienten sind Angehörige der
Volksstämme Massai, Arusha und Meru. Über 120 Ärzte, Krankenschwestern und weiteres medizinisches
Fachpersonal kümmern sich um die medizinische Versorgung von mehr als 80.000 Patienten jährlich.
Massai-Kind in Rehabilitation nach einer OP. Gast Prof. Dr. Clayton Kraft begutachtet die Ergebnisse.
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Besonders die schlimme Tradition der Beschneidung bei den Masaai, die offiziell verboten ist, aber dennoch
weit verbreitet praktiziert wird, führt zu schweren Problemen bei der Geburt. Behinderungen sind häufig die
Konsequenz. Erschwerend hinzukommt, dass der Bau und die Ausstattung der Chirurgie und der
Operationssäle nicht mehr den nationalen Richtlinien entsprechen. Neben veraltetem und teilweise
fehlendem medizinischem Equipment, gibt es erhebliche Mängel was das 30 Jahre alte Design der OPs
betrifft. So verursacht die fehlende Lüftungs- und Klimaanlage ein hohes Infektionsrisiko für die Patienten,
insbesondere aber für Neugeborene und ihre Mütter. Zudem können diese durch das Fehlen von
Aufwachräumen, die traumatische Erfahrung eines Notkaiserschnittes oft nur schlecht verarbeiten. Sie
müssen nach der Operation direkt auf die Krankenstation verlegt werden. Auch ein Anästhesie- und
Sterilisationsraum ist derzeit nicht gegeben.
Nachdem das Krankenhaus zum „District Hospital“ ernannt wurde und dadurch das Leistungsspektrum um
kostenfreie Behandlung von Schwangeren und Kindern unter 5 Jahren erweitert werden musste,
schnellten die Patientenzahlen rapide in die Höhe. Während in 2011 rund 55.000 Kinder, Frauen und Männer
im Krankenhaus medizinisch versorgt wurden, stieg die Zahl der ambulanten und stationär behandelten
Patienten/Innen auf rund 77.200 in 2015 an. Besonders spürbar ist der dramatische Anstieg der
Geburtenzahl. Während in 2011 rund 700 Kinder entbunden wurden, waren es 2014 schon 3.000. Mit den
steigenden Geburten stieg gleichzeitig die Zahl der Notoperationen bzw. Kaiserschnitte, die das
Krankenhaus an die Grenze seiner Kapazitäten bringen. Heute sind die zwei Operationssäle sowie das
Fachpersonal durch die steigende Zahl der kostenfrei angebotenen Kaiserschnitte dauerhaft belegt.
Geplante Operationen können nicht wie vorgesehen durchgeführt werden und chirurgischen Notfällen wie
Verkehrsunfälle oder Brandverletzungen müssen häufig in andere Referenzkrankenhäuser überwiesen
werden.
3000 Geburten und bis zu 900 Kaiserschnitte müssen pro Jahr vom Krankenhaus (kostenlos) erbracht werden
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Besichtigung der alten OP-Räume durch Fachleute aus Deutschland keine sterile Umgebung, keine Klimaanlage,
überfüllte (Frauen)-stationen
Geplantes Projekt – Ziele und Aktivitäten
Um zu einer umfassenden Gesundheitsversorgung für Arushas marginalisierte Bevölkerung beizutragen und
um das Tansanische Gesundheitssystem zu stärken, ist der Bau einer neuen Chirurgie-Station mit drei
Operationssälen geplant, da ein Umbau der vorhandenen Säle nicht möglich ist. Ebenso wie das Design der
existierenden Operationssäle, ist das medizinische Equipment in den OPS veraltet, größtenteils nicht mehr
den Standards entsprechend oder nicht mehr funktionsfähig. So ist
auch hier die Anschaffung neuer Geräte geplant. Zusätzlich zum
bereits existierenden Team, wird ein Chirurg eingestellt, welcher in
der Durchführung von komplexen chirurgischen Verfahren,
beispielsweise in der Operation von Klumpfüßen, spezialisiert ist. So
kann das Krankenhaus der Bevölkerung wieder ein breites Band an
chirurgischen Eingriffen wie Orthopädie, Beschneidung von Männern
als Präventionsmaßnahme gegen HIV/Aids, und Kaiserschnitte zur
Prävention der Mutter-Kind Übertragung von HIV anbieten.
Projektbudget
Basierend auf einer umfangreichen Machbarkeitsstudie steht nun das Budget fest: 1.8 Millionen Euro
werden insgesamt für die Verwirklichung der geplanten Maßnahmen benötigt. Der größte Teil des Budgets
ist für Investitionen vorgesehen. Beim Bau der Operationssäle müssen hohe Regularien im Hinblick auf
hygienische und technische Standards eingehalten werden. Die Baukosten werden sich auf über 800.000
Euro belaufen. Zusätzlich müssen 600.000 Euro für den Kauf von medizinischen Geräten zur Ausstattung der
OP-Säle eingeplant werden. Für das Projekt bewirbt sich action medeor um Ko-Finanzierung durch das
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Jedoch erfordert die
Förderung des BMZ einen Eigenbeitrag zum Projekt durch action medeor und Partnerschaft für Afrika von,
25% des Budgets . Das sind 460.000 Euro. Um diese Finanzlücke zu füllen bitten action medeor und
Partnerschaft für Afrika um Ihre Mithilfe. Wir suchen engagierte Partner welche dieses Projekt unterstützen
möchten. Jeder Euro hilft, unserem Ziel – der neuen Chirurgischen Station – näher zu kommen!!
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Exkurs: Wie Spenden helfen können
Die zwei größeren Operationssäle kosten je 140.000 EUR, der kleinere OP kostet 95.000 EUR.
Beispiel für neue, sterile Operationssäle in Afrika
Das Orthopädische Equipment kostet 57.000 EUR
Beispiel für neues orthopädisches Material für die neunen OP´s
Die Sterilisationsgeräte werden 85.000 EUR kosten
Beipiele für neue Sterilisationsgeräte
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Schon 55.000 Euro für einen Generator verhindern, dass ein Stromausfall das Leben der Patienten
im St.Elisabeth Krankenhaus gefährdet. Auch eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (UPS)
welche die wenigen Sekunden vor Einschalten des Generators überbrückt, und ein „Stabilisator“
welcher die Gerätschaft vor hoher Lastspannung bei Zurückkehren des Stroms schützt, könnten
damit finanziert werden.
Beispiel für einen Stabilisator und einen Generator
Nur 40.000 Euro könnten ein sehr teures, aber dringend benötigtes Narkosegerät finanzieren.
Insgesamt braucht das Krankenhaus zwei dieser Geräte.
Beispiel für eine Anästhesiemaschine für den neuen OP
Auch das Lüftungssystem kostet 40.000 Euro. Mit 20 Luftänderungen pro Stunde reduziert das
System die Gefahr von Infektionen für Patienten und das Operationsteam.
Auch das Monitoring und die Supervision vor Ort ist besonders. 28.500 Euro können zum Gelingen
dieses Projekts beitragen und die lokale Supervision der Bauarbeiten vor Ort finanzieren. Dieser
Beitrag kann die Gehälter lokaler Architekten, Statiker und Elektriker sichern.
Der Aufbau von Know-How benötigt finanzielle Unterstützung. Oft treten Krankenhausmanagement
und Buchhaltung neben großen Baumaßnahmen in den Hintergrund. Diese Aspekte sind jedoch
entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts – auch nach Abschluss der Bauarbeiten.
Auch das medizinische Personal wird von gezielten Trainingsmaßnahmen zu Hygiene- und
Qualitätsmanagement profitieren. Zudem werden die Chirurgen im Betrieb einer Chirurgie Station
ausgebildet. Diese Maßnahmen mit 69.600 Euro budgetiert.
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Hintergrund-Information
In 2011 erhielt das St. Elisabeth Krankenhaus, welches sich über die Jahre einen sehr guten Ruf
aufgebaut hatte, den staatlich anerkannten Status eines sogenannten Counsil Designated
Hospitals (CDH). Die Auflage eines CDH‘s ist u.a. die kostenfreie Behandlung von Schwangeren und
Kindern unter fünf Jahren. Mit dem CDH Status erhält das Krankenhaus staatliche Zuschüsse für
Gehälter und Medikamente, das Krankenhaus bzw. die Diözese von Arusha muss jedoch für
Investitionen wie zum Beispiel Ausbau von Stationen oder Operationssälen aufkommen.
Das Gesundheitsministerium hat das Krankenhausmanagement bereits auf die baulichen Mängel
hingewiesen und mit der Schließung der Operationssäle gedroht. Das Krankenhaus hat jedoch
keine eignen finanziellen Ressourcen, um einen Neu- und Ausbau der Chirurgie zu finanzieren. Bei
einer Schließung der Operationssäle verliert nicht nur das Krankenhaus den CDH Status und somit
wichtige staatliche Zuschüsse zu Gehältern und medizinischer Ausstattung – auch die arme und
benachteiligte Bevölkerung der Region Arusha verliert einen sicheren Zugang zu einer umfassen-
den Gesundheitsversorgung. Mit großen Schwierigkeiten die täglichen Kosten des Krankenhauses
zu decken trat Die Erzdiözese von Arusha nun mit der Bitte um Hilfe an action medeor und
Partnerschaft für Afrika heran.
Skizzen der geplanten drei neuen Operationssäle:
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Mitgliederliste, Kontakt, Spendenkonto Mitglieder Der Verein hat sechs Mitglieder, die gleichzeitig auch Gründungsmitglieder sind. Weitere Mitglieder wurden nicht geworben.
Vorsitzender des Vorstandes:
Dr. Günter Heidenhof, Hubert-Houben-Weg 15, 47803 Krefeld
Initiatorin und Geschäftsführender Vorstand:
Friederike Heidenhof, Hubert-Houben-Weg 15, 47803 Krefeld
Weitere Gründungsmitglieder
Dr. Simon Flümann, Steinstraße 97, 47798 Krefeld
Dr. Ursula Leuchtenberg, Willi-Lauf-Allee 10, 50858 Köln
Karsten Lutte, Am Timpen 2, 49179 Ostercappeln
Dr. Iris Rommerskirchen, Friedrich-Ebert-Str. 16, 47799 Krefeld
Ehrenamtliche Mitarbeiter
Dagmar Plenker, Krefeld (Finanzen)
Liane Klahn, Nürnberg (PR, Marketing)
Kontakt:
Partnerschaft für Afrika e.V.
Friederike Heidenhof
Hubert-Houben-Weg 15
47803 Krefeld
0172-1792889
www.partnerschaft-fuer-afrika.de
Spendenkonto
Bitte volle Anschrift angeben, um eine Spendenquittung zu erhalten Empfänger: Partnerschaft für Afrika e.V. Bank: Postbank Konto: 998 255 438 BLZ: 360 100 43 IBAN: DE12360100430998255438, BIC: PBNKDEFF