German-American Day | Deutsch-Amerikanischer Tag 2019 in … · Federation of German-American Cul...
Transcript of German-American Day | Deutsch-Amerikanischer Tag 2019 in … · Federation of German-American Cul...
Federation of German-American Clubs e. V.
Verband der Deutsch-Amerikanischen
Clubs
August 2019 | No 2
IN DIESER
AUSGABE
IN THIS ISSUE
Einladung zum DA-Tag 2019 in KarlsruheHilla von Rebay – von Teningen nach New YorkEmily Silliman: Homegoing and Going Home70jähriges Jubiläum des Internationalen Frauenclubs Kassel
» 04» 08» 22» 30
German-American Day | Deutsch-Amerikanischer Tag 2019 in Karlsruhe
2 gazette N° 2 | 2019
Richard Grenell
Botschafter der USA
in Deutschland
(Foto © US-Botschaft)
Prof. Dr. Werner
Weidenfeld
(Foto © CAP)
Georg Friedrich
Prinz von Preußen
(Foto © WikiMedia)
E H R E N M I T G L I E D E R I M V O R S T A N D | H O N O R A R Y B O A R D M E M B E R S
I M P R E S S U M
Herausgeber | Publisher:
Verband Deutsch-Amerikanischer Clubs /
Federation of German-American Clubs e. V.
c/o Sigrid Behnke-Dewath
Apollostraße 10 · 96178 Pommersfelden
Tel. 09548 8234 · [email protected]
Redaktion | Editorial office:
Dana Kittel · E-Mail: [email protected]
Alle englischen Texte ohne Namen sind
von Anne Hayner-Hefner übersetzt.
All English texts without bylines are
translated by Anne Hayner-Hefner.
Die „gazette“ ist die offizielle Zeitschrift des
„Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs /
Federation of German-American Clubs e. V.“
The “gazette“ is the official publication of the
“Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs /
Federation of German-American Clubs e. V.“
(a registered non-profit organization).
Namentlich gekennzeichnete Beiträge
geben nicht unbedingt die Meinung der
Redaktion wieder. Die Redaktion behält
sich Änderungen und Kürzungen vor.
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Arno Pfleghar Medien,
Holderäckerstr. 31 · 70499 Stuttgart
Erscheinungsort: Stuttgart
gazette online: www.vdac.de
Titelbild:
Schloss Karlsruhe © Adobe Stock
Die gazette 3/2019 erscheint im Dezember 2019.
Redaktionsschluss: 20. Oktober 2019.
Senden Sie bitte Ihre Beiträge als Worddatei und
Ihre Fotos in einer Mindestgröße von 1 MB / 1000 KB
ausschließlich an die gazette-Redaktion:
Bitte nicht vergessen: Autor und Fotograf müssen
immer genannt werden.
The gazette 3/2019 will be published
in December 2019.
Editorial Deadline: October 20th, 2019.
Please submit your articles as a Word file and
your photos in a minimum size of 1 MB / 1000 KB
to the gazette editor: [email protected] .
Please don’t forget to include the names
of authors and photographers.
Horst Seehofer
Bundesminister
des Innern, für
Bau und Heimat
(Foto © CSU)
Peter Beyer
Koordinator für
transatlantische
Zusammenarbeit im
Auswärtigen Amt
(Foto Frank Nürnberger)
Fred B. Irwin
Ehrenpräsident der
American Chamber of
Commerce in Germany
D A N K E ! Sie möchten die Arbeit des Verbandes der
Deutsch-Amerikanischen Clubs (VDAC) e. V. mit ei-
ner Spende unterstützen?
Der VDAC e. V. ist als gemeinnützige und besonders för-
derungswürdige Organisation im Sinne des § 5 Abs. 1
Nr. 9 KStG durch das Finanzamt Wiesbaden aner-
kannt und stellt Ihnen selbstverständlich gerne eine
Spenden bescheinigung aus.
Folgende Bankverbindung steht Ihnen zur
Verfügung:
T H A N K Y O U ! Do you wish to support the work of the Federation
of German-American Clubs (FGAC)
with a donation?
The FGAC is a non-profit organization for
the welfare of German-American international
friendship relations and given non-profit-
status under § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG by the
Federal German Tax Bureau in Wiesbaden.
Bank and Account information for your
kind consideration:
Der Schatzmeister bittet darum, auf dem Überwei-
sungsformular immer zuerst die Stadt, dann den Club
und dann den Verwendungszweck einzutragen.
The Treasurer requests: When making bank transfers
to the Federation, please always list the city first,
then the Club and then the intended use of the funds.
Kasseler Sparkasse · IBAN: DE17 5205 0353 0001 1932 20 · BIC: HELADEF1KAS
3gazette N° 2 | 2019
das Brückenbauen ist aktuell so wichtig wie sel-
ten zuvor, und diesmal können Sie sich ganz konkret
beteiligen: Spenden Sie für einen Jugendlichen, ei-
nen Studenten oder steuern Sie etwas zur Gründung
unserer Stiftung bei.
Bei unserer Mitgliederversammlung in Berlin
haben wir beschlossen, eine Stiftung zu gründen.
Wir hoffen damit die Spendenfreudigkeit derjenigen
anzusprechen, die wie wir überzeugt sind, dass die
transatlantische Freundschaft gestärkt werden muss.
Vor 70 Jahren hat General Lucius D. Clay dafür
gesorgt, dass die Berliner Bevölkerung die Sowjet-
blockade überstand. Wir als VDAC sorgen seit über 70
Jahren dafür, dass die Freundschaft zwischen unseren
beiden Völkern weiter besteht.
Viele wenden sich jetzt von den USA ab, aber ge-
rade in schwierigeren politischen Zeiten ist es umso
wichtiger an die Zukunft zu denken, und die sehen
wir gefestigt, in dem wir umso mehr den Jugend- und
Studentenaustausch fördern und unterstützen. Dazu
benötigen wir vom Verband Ihr Engagement und damit
Ihre finanzielle Unterstützung.
Denken Sie immer daran: Unsere Jugendlichen, die
im Sommer in die USA reisen, die Studierenden aus
den Staaten und unsere deutschen Studierenden sind
Botschafter ihres jeweiligen Landes. Etwas Besseres
können wir gar nicht unterstützen!
Aus diesem Grund bitten wir alle Clubs und unsere
externen Unterstützer um Spenden für die Stiftungs-
gründung, damit eine noch bessere finanzielle Basis
für die Verbandsziele geschaffen werden kann.
Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Sommer,
erholsamen Urlaub und freue mich, Sie in Karlsruhe
zum D-A-Tag am 12. Oktober begrüßen zu können.
Ihre
Sigrid G. Behnke-Dewath,
Präsidentin
I N H A L T | C O N T E N T SE D I T O R I A L
VDAC AKTUELL | FGAC NEWSEinladung und Anmeldung zum DA-Tag in Karlsruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Convention 2019 in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Festungsfest auf der Festung Ehrenbreitstein. . 7Audienz mit Frühstück bei Botschafter Grenell . 7
FORUM | FORUM„Germans in America“: Hilla von Rebay – von Teningen nach New York . . . . . . . . . . . . . . 8DAFC Heidelberg: Good bye Heidelberg . . . 10Mark-Twain-Center für Transatlantische Beziehungen . . . . . . . . . . 12Barack Obama in Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
STUDENTAUSTAUSCH | STUDENT EXCHANGEDeutsche Austauschstudenten 2019/20 . . . . . . 15Studentenseminar in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . 16Studentenseminar in Tübingen. . . . . . . . . . . . . . 17
VDAC – WICHTIGE ADRESSEN | FGAC – IMPORTANT ADDRESSES Vorstandsmitglieder, Website-Team American Liaison, Clubs . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
VDAC JUGENDARBEIT | YOUTHWORKVDAC-Jugendreise in die USA 2020: Über Ostern in die Vereinigten Staaten . . . . . 20
VDAC ALUMNI Emily Sillliman: Homegoing and Going Home. . . . . . . . . . . . . . 22
CLUB NEWS DA Frauenarbeitskreis Mannheim: Mit Elan und Schwung ins Frühjahr. . . . . . . . . 23 DAHC München: Die Senatorenwürde ist unantastbar . . . . . . . 24Pfaffenwinkel – Heimat des bayerischen Rokoko . . . . . . . . . . . 25IFC / IWC Karlsruhe: Opera on tap . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2652. Spendenvergabe in Karlsruhe . . . . . . . . . . 26IFC Kassel: 70jähriges Jubiläum des IFC Kassel . . . . . . . . 27DAC Berlin: Exkursion nach Erfurt und Weimar . . . . . . . . . . 28DAFC Nürnberg-Fürth: Der DAF feierte seinen 70. Geburtstag . . . . . . 30Über den Reben schweben . . . . . . . . . . . . . . . 30IWC Bamberg: US-Generalkonsulin besucht den IWC . . . . . . 32DAFC Hamburg: Ereignisreiches Clubleben . . . . . . . . . . . . . . . . 33DAFC / GAWC München: Happy 4th of July. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342019 – das Jubiläumsjahr . . . . . . . . . . . . . . . . 35DAFC Heidelberg: Jugendposterwettbewerb 2019. . . . . . . . . . . . 36Die Brücke: Brücke startet neues Praktika-Programm . . . . 37Roboter zeigt beim Brücke-BBQ, was er kann. 37
Sigrid Behnke-Dewath
Präsidentin
President
Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen, Freunde und Unterstützer des VDAC, Dear friends and
supporters of FGAC,
building bridges has become more important than
it was ever before and this is the time when you can
participate very concretely in doing so. Donate for a
youth, a student or contribute in the establishment
of our Foundation.
At our convention in Berlin we decided to establish
a Foundation. We hope that this will help us to appeal
to those interested parties who share our conviction
that the transatlantic friendship must be strengthened.
70 years ago General Lucius D. Clay made sure
that the population of the City of Berlin survived the
Soviet Blockade. We as FGAC have made sure for an
equally long time that the friendship between our two
countries is a lasting one.
Nowadays quite a number of people turn away
from the USA but it has become even more important
in difficult political periods of time to think of the
future. We believe that promoting and supporting
the exchange program for youths and students forms
a solid ground to this goal. This is where we need
your commitment and of course your financial support.
Keep in mind: Our youths who travel in the summer
to the USA, the students from the States and our
German students are embassadors of their respective
countries. There is nothing better to support!
For this reason we ask all Clubs and our external
supporters for contributions to the establishment of
the Foundation and thus for an even better financial
base for achievement of our goals.
I wish all of you a beautiful summer, relaxing
vacations and I look forward to seeing you in Karlsruhe
for the G-A-Day on October 12th.
Yours
Sigrid G. Behnke-Dewath
President
4 gazette N° 2 | 2019
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
E I N L A D U N G I N V I T A T I O N
Der Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs e.V.
und der IWC Karlsruhe e.V. laden ein zum
Deutsch-Amerikanischen Tag 2019
am 12. Oktober 2019 um 13.00 Uhr in den Bürgersaal des Karlsruher Rathauses
Ausgezeichnet mit der Lucius D. Clay Medaille 2019wird der diplomatische Korrespondent der Chefredaktion
des Berliner Tagesspiegels
Dr. Christoph von MarschallSeine Verdienste um die deutsch-amerikanischen Beziehungen würdigt
Sigmar Gabriel.
The Federation of German-American Clubs e.V.
and the IWC Karlsruhe e.V. will celebrate the
Ceremony of the German-American Day 2019
on October 12th 2019, 1.00 pmat the Bürgersaal Karlsruhe
Highlighting our celebration this year FGAC will award the Lucius D. Clay Medal the diplomatic Correspondent
of the chief editor of the Berliner Tagesspiegel
Dr. Christoph von MarschallHis merits to German-American relations are honored by
Sigmar Gabriel.
TagungsprogrammFreitag, 11. Oktober 2019 ab 15.00 Uhr individuelle Ankunft und Registrierung in den Hotels ab 19.00 Uhr Get together im „Vogelbräu“, Kapellenstraße 50, Karlsruhe, Tel: 0721 377571 (Selbstzahler)
Samstag, 12. Oktober 201909.30–11.30 Uhr VDAC Präsidententreffen, Achat Plaza Hotel, Mendelssohnplatz, Karlsruhe, Tel: 0721 37170, Tagungsgebühr: 15 €13.00–15.00 Uhr Verleihung der Lucius D. Clay Medaille im Bürgersaal, Rathaus Karlsruhe, Karl-Friedrich-Straße 10, Tel: 0721 133015.00–16.00 Uhr Empfang19.30 Uhr Dinner, Achat Plaza Hotel, Mendelssohnplatz, Karlsruhe, Tel: 0721 37170, 35 € p.P. ohne Getränke Vorauskasse: DE17 5205 0353 0001 1932 20
Sonntag, 13. Oktober 20199.30–12.30 Uhr VDAC Vorstandssitzung · Achat Plaza Hotel, Mendelssohnplatz, Karlsruhe, Tel: 0721 37170
RahmenprogrammSamstag, 12. Oktober 2019 10.00–11.30 Stadtführung, max. 25 Teilnehmer Treffpunkt Achat Plaza Hotel, Mendelssohnplatz, Tel: 0721 37170
Social ProgramSaturday, October 12th, 201910.00 - 11.30 am City Tour, max. 25 participants, Meeting Point Achat Plaza Hotel, Mendelssohnplatz, Tel: 0721 37170
AgendaFriday, October 11th, 2019from 03.00 pm Individual arrival and registration at the hotelsfrom 07.00 pm Get together at „Vogelbräu“, Kapellenstraße 50, Karlsruhe, Tel: 0721 377571 (Payment on site)
Saturday, October 12th, 201909.30 - 11.30 am FGAC Presidents Meeting, Achat Plaza Hotel, Mendelssohnplatz, Karlsruhe, Tel: 0721 37170, Conference.Fee: 15 Euro 01.00 - 03.00 pm Presentation of the Lucius D. Clay Medal at Bürgersaal, Rathaus Karlsruhe, Karl-Friedrich-Straße 10, Tel: 0721 133003.00 - 04.00 pm Reception07.30 pm Dinner, Achat Plaza Hotel, Mendelssohnplatz, Karlsruhe, Tel: 0721 37170, 35 Euro p.P. without drinks, Prepayment: DE17 5205 0353 0001 1932 20
Sunday, October 13th, 201909.30 am - 12.30 pm FGAC Board Meeting – Achat Plaza Hotel, Mendelssohnplatz, Karlsruhe, Tel: 0721 37170
Sigrid Behnke-DewathPräsidentin VDAC
Sigrid Behnke-DewathPresident FGAC
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5gazette N° 2 | 2019
Anmeldung / Registration Deutsch-Amerikanischer Tag 2019 in Karlsruhe
Name, Titel | Name, Title:
Vorname | First Name:
Anschrift | Mailing Address:
Telefon | Phone:
Email-Adresse | Email address:
Club:
Ich werde teilnehmen an (bitte ankreuzen) | I will participate in (Please mark check box). Bitte die entsprechende Zahl der Begleitpersonen (Partner, Familie) einsetzen / Please fill in number of accompanying persons (spouse, family members)
bis 11. September 2019 erbeten | reservation deadline September 11th, 2019
Freitag / Friday
ab 15.00 / from 03.00 pm Individuelle Ankunft und Registrierung in den Hotels / Individual arrival and registration at the Hotels
ab 19.00 / from 07.00 pm Get together im / at “Vogelbräu”, Kapellenstraße 50, Karlsruhe, Tel: 0721 377571 Selbstzahler / payment on site Samstag / Saturday
09.30 –11.30 / 09.30 –11.30 am VDAC Präsidententreffen, Treffpunkt / FGAC Presidents Meeting: Achat Plaza Hotel Mendelssohnplatz, Karlsruhe, Tel: 0721 37170, Tagungsgebühr / Conference.Fee: 15 €
10.00 –11.30 / 10.00 – 11.30 am Stadtführung, max. 25 Teilnehmer / City Tour, max. 25 participants, Treffpunkt / Meetingpoint Achat Plaza Hotel, Mendelssohnplatz, Tel: 0721 37170
13.00 –15.00 / 01.00 pm – 03.00 pm Verleihung der Lucius D. Clay Medaille im Bürgersaal, Rathaus Karlsruhe / Presentation of the Lucius D. Clay
Medal at Bürgersaal, Karlsruhe, Karl-Friedrich-Straße 10, Tel: 0721 1330
15.00 –16.00 / 03.00 pm –04.00 pm Empfang /Reception
19.30 / 07.30 pm Dinner, Achat Plaza Hotel, Mendelssohnplatz, Karlsruhe, Tel: 0721 37170
35 € p.P. ohne Getränke / without drinks, Vorauskasse / Prepayment: DE17 5205 0353 0001 1932 20 Sonntag / Sunday
09.30 –12.30 / 09.30 am – 12.30 pm Vorstandssitzung VDAC / FGAC Board Meeting, Achat Plaza Hotel, Mendelssohnplatz, Karlsruhe, Tel: 0721 37170
Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine offizielle Bestätigung. Bitte bringen Sie eine Kopie Ihrer Anmeldung mit zum DA-Tag! You will receive an official confirmation of your registration. Please bring a copy of your registration to the GA Day!
ACHAT PLAZA HOTEL vom 11.–13.10.2019Mendelssohnplatz, 76131 KarlsruheTel: 0721 3717382, Fax: 0721 3717333Mail: [email protected] 15 DZ/Double: 99 € Night15 EZ/Single: 99 € Nacht / inkl. Frühstück / Breakfast incl.Promocode: Reservierung 17 Reservierung/Reservation bis 30.8.2019
ANMELDUNG | REGISTRATIONOnline: http://www.vdac.dePer E-Mail: [email protected] Post: Brigitte LeverenzIm Oberkämmerer 21, 67346 Speyer
Hotels | Accommodation
Bitte kein Geld überweisen. Alle Kosten werden vor Ort bezahlt. / Please send no money. All costs will be paid directly on site.
Bitte nutzen Sie die Möglichkeit der Anmeldung über unser Onlineformular: www.vdac.de/events / Please use the online form: http://www.vdac.de/events
LEONARDO HOTEL KARLSRUHE vom 11.–13.10.2019Ettlinger Straße 23, 76137 Karlsruhe Tel: 06221 36089-10, Fax: 06221 508 680 E-Mail: [email protected] Zimmer/Rooms DZ/Double: 109 € Nacht/Night, EZ/Single: 99 € Nacht/Night; inkl. Frühstück/Breakfast incl.Promocode: VDAC-Leonardo Hotel Karlsruhe Reservierung/Reservation bis 30.8.2019
Hotelempfehlung / Hotel Recommendation: HOTEL KÜBLER, Bismarckstr. 37, Karlsruhe, Tel. 0721 1440
Hinweis / Note: Baustellen in der Innenstadt / Construction sites in the city center
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6 gazette N° 2 | 2019
Text Lukas Posch Fotos Mike Pilewski
Convention 2019 in Berlin
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
Den VDAC mitsamt seinen umfangreichen
Programmen fit für die Zukunft machen – dar-
um drehte sich die Mitgliederversammlung im
71. Jahr des Bestehens unseres Verbands in
Berlin. Fast alle Clubs folgten der Einladung in
die Hauptstadt, wo drei Clubs die Versammlung
organisierten. Neben der Initiative junger Trans-
atlantiker waren dies der Deutsch-Amerikani-
sche Club von Berlin und der VDAC Alumni e.V.,
die dabei tatkräftig von unserer Event Chairper-
son unterstützt wurden.
Zentral stand die Frage im Mittelpunkt, ob der
VDAC durch die Gründung einer Stiftung bei seiner
Spendenakquise eine neue Professionalität an den Tag
legen soll – und gleichzeitig neue potentielle Spender
erreichen könnte. Schon beim Präsidententreffen in
Erfurt im Januar 2019 trugen die Vertreterinnen und
Vertreter der Clubs mit einer großen Mehrheit die
Ausarbeitung einer Stiftungssatzung auf. Doch vor
Verabschiedung einer solchen Satzung zeigte sich
am 18. Mai in Berlin, dass noch gewisser Diskus-
sionsbedarf vor der endgültigen Entscheidung besteht,
denn vor dem Einwerben zusätzlicher Mittel geht es
zunächst um das Aufstellen eines Stiftungsstocks.
Zahlreiche Clubs erklärten sich
bereits in Berlin dazu bereit, die
Gründung der Stiftung mit zusätz-
lichen Mitteln zu unterstützen. Ist
die Stiftung erst einmal gegründet,
geht es an die Arbeit, die darin
besteht, Mittel für den Studenten-
austausch und die Jugendarbeit
einzuwerben. Auf diese Weise kann
der Austausch wieder wachsen –
wenn die Nachfrage ist weiterhin
vorhanden!
Abseits aller finanzieller Diskus-
sionen wurde ein Fakt schnell deut-
lich: Der VDAC ist „here to stay“ –
das starke Engagement aller Clubs
in den jeweiligen Regionen ist nicht
nur notwendig, sondern stößt auch
bei jungen Generationen auf anhal-
tendes bzw. wachsendes Interesse. Entsprechend
konnten auch neue Gesichter bei der Versammlung
begrüßt werden.
Den krönenden Abschluss einer erfolgreichen
Convention bildete das gemeinsame Abendessen, bei
welchem auch unsere Studentinnen und Studenten
ihre Urkunden überreicht bekamen und zu ihren Erfah-
rungen in Deutschland sprachen. Mit mehr als fünfzig
Teilnehmern stellte die Convention 2019 einen großen
Erfolg dar. Zudem begrüßten wir unsere US-amerika-
nische Partnerin beim Jugendprogramm, die für den
VDAC aus Asheville nach Berlin gereist war.
Für die Gäste und Begleitungen unserer Präsiden-
tinnen, Präsidenten und weiterer Stimmberechtigter
stand indes ein Besuch im Alliiertenmuseum auf dem
Programm, welcher in individuellem Tempo durch-
geführt werden konnte. Die reiche Vergangenheit
Berlins ermöglicht dabei einen Blick in die Tiefe –
oder aber einen raschen Überblick, den das Museum
ebenso bietet.
Und während die Planungen und Arbeiten am Auf-
bau einer Stiftung voranschreiten und die Mitglieds-
clubs vor Ort weiterhin vollen Einsatz zeigen, bleibt
lediglich eine Frage offen: Wo findet die Convention
2020 statt? Jeder Club kam mehrfach zu Wort – und die
engagierte Diskussion führte dazu, dass die Frage aller
Fragen gar nicht mehr angesprochen werden konnte.
Ein weiterer Grund, um bei unserem Deutsch-Ameri-
kanischen Tag im Oktober vorbeizusehen. Dort wird
nicht nur der neue Clay-Preisträger gewürdigt, sondern
auch ein Ort gefunden, an dem die fast zwei Dutzend
Clubs im nächsten Mai zusammentreffen.
Lukas Posch bei seiner Eröffnungsrede Katie Wilson, die US-amerikanische Partnerin des
Jugendprogramms
7gazette N° 2 | 2019
100 Jahre Amerikanische Präsenz in Rheinland-Pfalz
Text Lukas Posch Foto US-Botschaft Berlin
Text und Fotos Dana Kittel
Festungsfest auf der Festung Ehrenbreitstein
Audienz mit Frühstück bei US-Botschafter Grenell
V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S
Ob in München, Berlin, Hamburg oder im Rest der
Republik – die Mitglieder der Jungen Transatlantiker
treffen sich jedes Jahr zu zahlreichen Events. Neben
den allmonatlichen Get Together Events begrüßen wir
regelmäßig zu Hintergrundgesprächen und Podiumdis-
kussionen. Aber mit dem US-Botschafter zu frühstü-
cken? Das ist selbst für uns eine Neuheit. Gemeinsam
mit Freunden von IFAIR, einer befreundeten und gleich-
gesinnten Organisation, folgten wir der Einladung des
Botschafters der Vereinigten Staaten in Deutschland,
seiner Exzellenz Richard A. Grenell, zu einer Audienz
am Pariser Platz. Was aber
fragt man den US-Botschaf-
ter, wenn man mehr als eine
Stunde Zeit dafür hat? Die
anfängliche Aufregung sorgt
für Spannung – und diese
wird durch den umgänglichen
Botschafter rasch abgebaut.
Nach einer Vorstellung sei-
nes Werdegangs und der po-
litischen An- und Aussichten
der U.S. Mission Germany ging
es dabei bei Kaffee und Früh-
stück in die Fragerunde. Hervorragend vorbereitete
Teilnehmer trafen dabei auf einen wortgewandten
Botschafter, der sich in seinen mittlerweile nicht mehr
so neuen Posten gut eingearbeitet hat.
Rasch wird deutlich, dass Botschafter Grenell kom-
plizierte Sachverhalte verständlich aufbereitet und
interessante Analogien ziehen kann – und so können
sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Lächeln
nicht ganz verkneifen, als der Botschafter plötzlich
zur Beantwortung einer Frage auf Popsängerin Brit-
ney Spears zurückgreift. Auch das ist Diplomatie im
21. Jahrhundert.
Wie sieht der Botschafter die Rolle der Medien
und welche Herausforderung stellen Fake News dar?
Welchen Einfluss besitzen soziale Medien zu einer
Zeit, in der der US-Präsident mittels Twitter binnen
Sekunden Millionen Menschen im O-Ton erreichen
kann? Zahlreiche Fragen später wurde deutlich, dass
wir alle noch den ganzen Tag hierbleiben könnten,
würde es der gedrängte Terminplan unseres Gast-
gebers erlauben.
Am Ende der Veranstaltung wurde deutlich: Solche
Gesprächsrunden braucht es öfter – und zwar nicht
nur in Berlin, sondern auch in den Regionen. Als junge
Transatlantiker nehmen wir die Herausforderung an
und freuen uns, ab dem zweiten Halbjahr die Diskus-
sion entsprechend quer durch Deutschland zu tragen.
Gäste sind dabei natürlich stets herzlich willkommen!
Zum Abschluss möchten wir uns nochmals herz-
lich bei der Botschaft der Vereinigten Staaten, dem
Botschafter und dem Team vor Ort bedanken, das uns
diesen Einblick in die Arbeit eines Vertreters unseres
wichtigsten Verbündeten erlaubt hat!
Seit 100 Jahren sind US-Amerikaner Teil der
rheinland-pfälzischen Geschichte und prägen
das Land.Auch wir als VDAC e.V. waren unter
den zahlreichen Ständen vertreten und konn-
ten über unsere Arbeit informieren. Unterstützt
wurden wir durch aktuelle Austauschstudenten
und Alumni.
Es gab ein buntes Programm mit Big-Band-Sound,
Country Music und Squaredance ebenso wie Dar-
bietungen von verschiedenen Football- und Base-
ballteams. Die Patchwork Gilde Deutschland e.V.
präsentierte kostbare Quilts von weltbekannten
Künstlern und Quilts von der Mitgliederausschreibung
„No Rules – Just Jeans“. Das kulinarische Ange-
bot bot leckere Burger, Hot Dogs und viele weitere
Spezialitäten, die das Beste aus zwei Nationen ver-
binden. Viele Mitmachaktionen für Groß und Klein
rundeten das Angebot stimmungsvoll ab. Wer sich
umfassend über die geschichtlichen Hintergründe
und die besondere Rolle von Koblenz in der Zeit der
Besetzung nach dem Ersten Weltkrieg informieren
wollte, konnte sich die zweisprachige Wanderausstel-
lung „Stars and Stripes am Deutschen Eck“ anschauen.
Unsere Austauschstudentin Sara Villalobos bekam an
diesem Tag ihre Urkunde, da sie zur Connvention nicht
anwesend sein konnte.
Alexander Keulmann, Sara Villalobos, Brigitte Leverenz, Ursula
Bell-Köhler, Emily Lamb, Klaus-Jochen Gühlke und Taylor Huwe
Sara Villalobos erhält ihre Urkunde von Vize-
präsident Klaus-Jochen Gühlke
8 gazette N° 2 | 2019
F O R U M | F O R U M
Liebe Leserinnen und Leser der gazette,
es wird Ihnen schon aufgefallen sein, diesmal lag
die gazette nicht in Ihrem Briefkasten. Keine Angst,
es bleibt bei drei Ausgaben jährlich. Wir werden
jedoch zukünftig nur eine Ausgabe drucken, jeweils
die erste im Jahr. Das hat verschiedene Gründe:
Zeitgeist, Umweltgedanke und natürlich auch finan-
zielle Gründe. Das Geld möchten wir lieber in die
Studenten- und Jugendarbeit investieren.
Und nun zur aktuellen Ausgabe: ich habe wieder
viele interessante Themen für Sie zusammengestellt.
Bei meiner Recherche für „Deutsche in Amerika“ bin
ich auf Hilla von Rebay gestoßen. Vielen Dank an
dieser Stelle nochmals an die ehrenamtlichen Mitar-
beiter des Rebay-Hauses in Teningen für den Artikel.
Das Rebay-Haus ist einen Besuch wert, genauso
wie das 2018 neu eröffnete Mark Twain Center für
trans atlantische Beziehungen in Heidelberg. Auch
nach dem Abzug der Streitkräfte möchte man hier
die deutsch-amerikanischen Beziehungen am Leben
erhalten. (S.13)
Besonders freue ich mich über den Artikel von
Emily Silliman. Erst Austauschstudentin, dann Alum-
ni und nun ist sie nach Erfurt zurückgekehrt, um ihren
Master zu absolvieren (S. 22).
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Ihre
Dana Kittel RedakteurinEditor
Hilla von Rebay wurde am 31. Mai 1890 als
Tochter eines preußischen Offiziers in Straßburg
geboren. Schon früh erkannten ihre Eltern ihre
künstlerische Begabung und förderten sie.
Ihre besondere Leidenschaft galt der darstellenden
Kunst. Da sie damals als Frau nicht an einer staatlichen
Akademie studieren konnte, besuchte sie ab 1908
private Akademien in Düsseldorf, München und Paris,
wo sie verschiedene Stilrichtungen und Kunstrichtun-
gen kennenlernte.
Durch Hans Arp lernte sie die Collage-Technik
kennen. Diese geklebten Bilder, wie sie sie nannte,
wurden ihr ureigenes Medium, dem sie bis in die
späten Jahre treu geblieben ist.
Germans in America
Hilla von Rebay – von Teningen nach New York
Ab 1916 beschäftigt sie sich mit Kandinskys Theo-
rie „Über das Geistige in der Kunst“. Für sie und viele
zeitgenössischen Künstler wurde diese Theorie eine
wesentliche Schaffensgrundlage. Ab 1914 lebte Hilla
in Berlin und kam dort mit der Berliner Kunstwelt in
Kontakt. In der Galerie „Der Sturm“ lernte sie Chagall,
Delaunay, Leger, Marc, Ernst, Gleizes, Klee, Kokoschka,
Noholy-Nagy und viele andere kennen, die dort ihre
Werke ausstellen konnten. Auch Hilla von Rebay und
Rudolf Bauer, mit dem sie eine Liebesbeziehung hat-
te, stellten hier aus.Beide, Rudolf Bauer und Hilla
von Rebay, waren glühende Anhänger der Modernen,
insbesondere der nicht-gegenständlichen Kunst, wie
sie sie ab circa 1927 nannten.
Hilla von Rebay, Selbstporträt, Öl, 1920er Jahre. Original im Rebay-Haus in Teningen
Text Brigitte Scheelen, Rebay-Haus Teningen Fotos Archiv Rebay-Haus Teningen
9gazette N° 2 | 2019
F O R U M | F O R U M
Eine schwere Lebenskrise, auch die schwierige
Beziehung zu ihrem Freund Rudolf Bauer, führten dazu,
dass sie 1927 nach Amerika reiste,
wo sie bald Solomon Guggenheim
porträtieren durfte. Sie konnte ihn,
einen der reichsten Männer der
Welt, für die moderne Kunst begeis-
tern. Durch ihren Einfluss wurde sei-
ne Sammlung zu einer der größten
und bedeutendsten Sammlungen
nicht-gegenständlicher Kunst.
Sie vergaß nie ihre Wurzeln in
Deutschland, ihre Eltern lebten noch
in Süddeutschland in Teningen. Sie
hatte auch einige gute Freunde in
Deutschland, auch im Bauhaus und so reiste sie ge-
meinsam mit Solomon Guggenheim nach Europa, wo
sie gezielt Künstler besuchte, Bilder auswählte und
für Guggenheim kaufte.
Als die Situation in Deutschland wäh-
rend des Hitlerregimes für die Künstler der
Modernen schwierig wurde, unterstütze
sie viele durch den Kauf ihrer Bilder und
sicherte so deren Existenz. Als 1937 die
Solomon R. Guggenheim Foundation ge-
gründet wurde, war Guggenheim der erste
Präsident, Hilla die Kuratorin.
1939 wurde im „Museum of Non-Ob-
jective Painting“ in einem alten Auto haus
die umfangreiche Sammlung gezeigt. Seitdem war
Hilla immer Direktorin des Museums. Als solche war
Hilla inzwischen in der Kunstwelt eine bekannte, um-
triebige, geschätzte Kennerin und Förderin der moder-
nen Kunst geworden.
Obwohl getrennt von ihm, war Hilla von Rebay
immer von Rudolf Bauer als genialem nicht-gegen-
ständlichen Künstler überzeugt. Leider führte ihre
grenzenlose Begeisterung und ihre ungezügelte
Wertschätzung für ihn, die sie öffentlich und laut
äußerte, in der Kunstwelt zu großen Irritationen und
Verstimmungen. Viele Künstler fühlten sich durch
diese einseitige Unterstützung von Bauer
herabgesetzt. Dies polarisierte und führte
zu Kritik an ihrer Person als Kunstexpertin.
Dennoch hielt Solomon Guggenheim fest
zu ihr und beauftragte sie mit der Suche
nach einem Architekten für ein Museum,
das seine Sammlung beherbergen sollte.
1943 konnte sie Frank Lloyd Wright für
den Bau des Museums gewinnen. Sie selbst
wirkte bei der Planung maßgeblich mit.
Erst 1956 wurde das Museum dann endlich gebaut,
Schuld an der Verzögerung war die Inflationskrise
und der 2. Weltkrieg. Als das Museum 1959 eröffnet
wurde, lebten Guggenheim und Wright nicht mehr
und Hilla war nicht eingeladen. Sie hat das Museum
nie betreten.
Bis zu ihrem Tod 1967 lebte sie in ihrem Haus in
Connecticut, wo sie malte und Collagen anfertigte.
Sie unternahm viele Reisen in alle Welt, besuchte oft
ihre Familie und Freunde in Deutschland, zu denen sie
immer den Kontakt gehalten hat.
Auch mit Teningen stand sie zeitlebens in Ver-
bindung. Hier besaß sie bis 1938 das Bürgerrecht,
dann schenkte sie das Elternhaus der Gemeinde. Auf
ihren eigenen Wunsch wurde sie im Familiengrab in
Teningen beerdigt.
Heute befindet sich in ihrem Elternaus in Tenin-
gen ein Museum, das sich Hilla von Rebay widmet.
Es wird eine große Sammlung ihres künstlerischen
Schaffens ausgestellt, mit Ölgemälden, Aquarellen
und vor allem mit ihren zarten und so kunstfertigen
Collagen. Auch ihrem Verdienst für die moderne Kunst
wird Rechnung getragen. Sie hat mit ihrem Weitblick
und künstlerischen Verständnis eine legendäre Samm-
lung aufgebaut und damit der abstrakten Malerei zu
internationalem Durchbruch verholfen.
Erst 2005 erlebte ihr Werk eine Renaissance.
Es wurde ihr eine Ausstellung im Guggenheim
Museum in New York gewidmet, die dann im
Schloss Museum in Murnau, in der Villa Stuck
in München und im Guggenheim Berlin gezeigt
wurde. Inzwischen ist diesseits und jenseits
des Atlantiks ihre einmalige Bedeutung für die
moderne Kunst unbestritten.
Hilla von Rebay, Solomon Guggenheim, Frank Lloyd
Wright bei einem gemeinsamen Treffen.
Hilla von Rebay, Collage, 1920er Jahre
Original im Rebay-Haus Teningen
Hilla von Rebay: Sammlung im Rebay-Haus
Teningen
10 gazette N° 2 | 2019
Deutsch-Amerikanischer Frauenclub Heidelberg e.V.
Text Carolyn Harris Fotos Archiv DAFC Heidelberg
„Good bye Heidelberg“, sagten die Amerikaner 2013 – Was nun DAFC Heidelberg?
F O R U M | F O R U M
Immer mal wieder höre ich in Gesprächen
den Satz: „Ich wusste nicht, dass es noch den
Deutsch-Amerikanischen Frauenclub gibt. Die
Amerikaner sind doch 2013 abgezogen.“
Am 30. März 1945, war der Krieg für die Einwohner
Heidelbergs zu Ende. Die Amerikaner waren da. Am
Ostersonntag, 1. April 1945, konnten die Heidelberger
den ersten Ostergottesdienst in Frieden feiern. Zu
Beginn verfolgten die Amerikaner eine Politik des
Fraternisierungsverbotes, jedoch wurden die Verord-
nungen und die Verbote gelockert.
Die ersten zwanglosen Zusammenkünfte von
amerikanischen Offiziersfrauen und Heidelberger
Frauen führten am 1. Oktober 1948 zur formellen
Clubgründung.
Das Fundament des DAFC sind zurzeit 143 Mit-
glieder. Mehr als 20 Interessengruppen, interessante
Monatstreffen und festliche Veranstaltungen wie die
Spendenvergabe und der Weihnachtstee gehören zu
den Angeboten für Mitglieder und Gäste.
Die 3 Säulen des DAFC sind die örtlichen
sozialen Projekte, der Studentenaustausch ein-
schließlich Jugendarbeit und der Pfennigbasar.
Der alljährlich stattfindende Pfennigbasar ist
eine der populärsten Veranstaltungen in Heidelberg
und Umgebung. Angefangen hatte er in den fünfzi-
ger Jahren mit einem Weihnachtsmarkt. Dann hatte
Mrs. Gladys Fischer die großartige Idee, in einer Zeit,
in der es noch keine Flohmärkte gab, einen „rummage
sale“ zu veranstalten: Spenden aus der Heidelberger
Bevölkerung wurden gesammelt, d.h. ihnen wurde
die Möglichkeit geben, Kleider, Geschirr, Schuhe etc.
abzugeben, um diese dann an Menschen zu verkaufen,
denen sie noch Freude bereiten würden und die sie
aus finanziellen Gründen „neu“ nicht kaufen konnten.
Der erste Pfennigbasar fand am 11. und 12. April 1960
in der Stadthalle in Heidelberg statt.
Damals wie heute werden aus den Einnahmen der
Pfennigbasare soziale Einrichtungen in Heidelberg
unterstützt. Außerdem ist es möglich, gemeinsame
deutsch-amerikanische Projekte zu finanzieren, wie
den Studentenaustausch und die Jugendarbeit. Hier
setzt der Basar Zeichen. Auch die Stadt Heidelberg,
hat dies längst erkannt, hilft und unterstützt uns in
vorbildlicher Weise. Die Verdienste aller Damen zu
erwähnen, die sich im Laufe der Jahre oft bis an die
Grenzen ihrer Belastbarkeit für die große soziale Auf-
gabe engagiert haben, würden Seiten füllen.
Der Pfennigbasar hat nun im Laufe der Zeit viele
Veränderungen – Ort und abwechselnde Aufteilung
in Kleider- und Haushaltsbasar – erfahren. Immer
dabei die Bücher und selbstgebackenen Kuchen in
der Cafeteria. Auch wenn in Cent und Euro bezahlt
wird – der Name Pfennigbasar wurde beibehalten
und ist ein Begriff. Im Club laufen die Vorbereitungen
schon Monate vorher. Die Spendenvergabe aus dem
Erlös im Juni setzt immer
einen Schlussstrich un-
ter den jährlichen Basar.
Heute hat sich der Pfennigbasar des Deutsch-Amerika-
nischen Frauenclubs einen festen Platz im öffentlichen
Leben Heidelbergs und des Landkreises erobert, und
der meist im Zeitraum von Februar bis April stattfin-
dende Basar ist zu einer feststehenden Institution und
Tradition geworden.
Wenn ich mal wieder zu hören bekomme, dass die
Clubarbeit 2013 endete, werde ich meinen Gesprächs-
partner zu einer Tasse Kaffee und Kuchen bei dem
60. Pfennigbasar im Jahr 2020 einladen. Ja, einige
Amerikaner verließen Heidelberg, aber viele Ameri-
kaner leben weiterhin in ihrer Wahlheimat Heidelberg
und tragen zu einem „gesunden“ deutsch-amerikani-
schen Verhältnis bei. Ich möchte den Rückblick mit in
die Zukunft weisende Worte von Militärgouverneur
General Clay schließen:
„Die Demokratie kann nur durch Freundschaft,
Verständigung und uneingeschränkte Diskussi-
on wachsen.“
Quellen: Rhein Neckar Zeitung 30.3.2018; www.gawc.de; 60 Jahres DAFC Festschrift, Heidelberg 2008
11gazette N° 2 | 2019
“Goodbye Heidelberg,” said the Americans. What about the Heidelberg GAWC?
F O R U M | F O R U M
Ever so often, it comes up in conversation,
“I didn’t realize the GAWC still existed. Didn’t
the Americans leave in 2013?”
For the residents of Heidelberg, the war ended
on March 30, 1945 with the arrival of the Americans.
On April 1, 1945, a mere two days later, the people
of Heidelberg were able to celebrate Easter Sunday
in peace. Initially, the American forces enforced a
strict non-fraternization policy between Germans and
Americans. Over time, this strictly enforced policy,
became looser and looser.
After the first casual gatherings between American
officers’ wives and women of Heidelberg, the GAWC
was established on October 1st, 1948. Nearly seventy
years later, the Heidelberg GAWC consists of 143
members, 20 special interest groups, interesting
monthly meetings and annual festive events such as
the Spendenvergabe and the Weihnachtstee.
Three pillars form the focus of the GAWC: the
support of local social initiatives, our student-
exchange program and last, but not least, the
Pfennigbasaar.
The annual Pfennigbasaar is a highly popular
event in Heidelberg and the Rhein-Neckar region.
The idea of the Pfennigbasaar started in the 1950s
with a Christmas market. It wasn’t until later when
Mrs. Gladys Fischer had the brilliant idea to have a
rummage sale. This was in an era before flea markets
were common occurrences. Mrs. Fischer suggested
gathering donations of clothing, household items,
shoes, and so on and then reselling these to individuals
who might not have the financial means to buy these
items new. Between April 11th and 12th,
1960, the first Pfennigbasaar was held in
Heidelberg’s Stadthalle, city hall.
Few things have changed between
that first Pfennigbasaar and present-day.
The revenue is still donated to local social
organizations. Additionally, a portion of the
revenue finances German-American projects
such as the student-exchange and youth work.
Even the city of Heidelberg has acknowledged
the social value of the Pfennigbasaar and readily
supports and assists it. To even attempt to accurately
convey the blood, sweat and tears invested by the
women of the GAWC for this charitable event would
fill pages.
Over time, the Pfennigbasaar has undergone
changes; the location and biennially alternating
between selling clothing and household items. Books
and homemade cakes in the cafeteria are available
each year. Preparations for this momentous undertaking
begin months in advance. Usually, the Pfennigbasaar
is held for three days around February and April. The
festive Spendenvergabe in the month of June conclude
the annual Pfennigbasaar. Even if thrifty shoppers pay
in euros and cents not deutschmarks and pfennigs, the
name Pfennigbasaar has been held onto. Today, the
German American Womens Club’s Pfennigbasaar has
cemented its place as an institution and well-loved
tradition in the Heidelberg community.
So, the next time someone asks me if the
GAWC ended in 2013, I will invite them to stop
by for coffee and cake at the 60th Pfennigbasaar
in 2020. Yes, some Americans left, but a good
number remain in their adopted home, fostering
healthy German-American relationships. To
conclude this review of our past, I would like to look
toward our future with the words of General Clay:
„Democracy can only grow through friendship,
understanding and unrestricted discussion“
Translation: Minnie Marie Harris
12 gazette N° 2 | 2019
F O R U M | F O R U M
Die Geschichte Heidelbergs steht exemplarisch
für einen grundlegenden Wandel der deutsch-ameri-
kanischen Beziehungen im vergangenen Jahrhundert.
Deutschen und Amerikaner ist es gelungen, in einem
oftmals konfliktreichen Prozess seit dem Ende des
2. Weltkriegs eine wertebasierte transatlantische
Partnerschaft zu entwickeln. Grundlegend war dabei
nicht zuletzt die Anwesenheit der bedeutendsten In-
stitutionen der US-Army in Heidelberg. Damit erinnert
die, seit 1948 als Campbell Barracks firmierende, Ka-
serne wie kaum ein anderer Ort in Deutschland an die
Präsenz von mehr als 15 Millionen US-Amerikanern im
Europa der Nachkriegszeit und an die Verankerung der
Bundesrepublik Deutschland im westlichen Bündnis.
Die Stadt Heidelberg hat bereits kurz nach dem
Abzug der amerikanischen Streitkräfte im Jahr 2013
begonnen, diesen Teil ihrer Geschichte lebendig zu
halten. Im November 2018 hat der Gemeinderat der
Stadt mit seiner Zustimmung zum Betreiberkonzept
endgültig den Weg freigemacht für die Einrichtung des
„Mark Twain Center für transatlantische Beziehungen“
(MTC). Das MTC entsteht im Gebäude der ehemali-
gen Kommandantur (Keyes-Building) im Heidelberger
Süden. Im vergangenen Jahr wurde das Gebäude mit
Unterstützung durch Bundesmittel technisch instand-
gesetzt und der Zugang für Personen mit Einschrän-
kungen baulich ermöglicht.
Geschichte und Zukunft der deutsch-amerikanischen Beziehungen in Heidelberg
Text und Bilder Dr. Uwe Wenzel, Leiter / Director des-Mark Twain Center für transatlantische Beziehungen
Mark Twain Center für transatlantische Beziehungen
ca. 900 m² realisiert werden soll. Historisch besonders
bedeutsame Räume im MTC (Kommandantenzimmer,
Konferenzraum) werden Teil der Präsentation und
werden ergänzt um multimediale Installationen zu
zentralen Vermittlungs- und Gestaltungsräumen.
Im Rahmen der Ausstellung soll Multiperspekti-
vität ermöglicht und Fragen an die Geschichte Raum
gegeben werden. Die Verbindungen zwischen Deut-
schen und Amerikanern waren ständigen Wandlun-
gen unterzogen und entziehen sich einfachen histori-
schen Einordnungen bzw. dominierenden Sichtweisen.
Mark Twain Center, Front- und Rückansicht
Das Ziel des neuen
Zentrums ist es, den Blick
auf die Vergangenheit mit
Perspektiven aus Kultur
und Wissenschaft zusam-
menzubringen und den
deutsch-amerikanischen
Dialog in Hinsicht auf Zu-
kunftsfragen zu fördern. Die
Aktivitäten des Zentrums
sollen die Erinnerung an
die amerikanische Präsenz
in Heidelberg wachhalten
und den transatlantischen
Dialog intensivieren. Das MTC soll überdies ein Ort
des Austausches und der Kooperation von Fachinsti-
tutionen und Vereinen der deutsch-amerikanischen
Zusammenarbeit auf lokaler, nationaler und interna-
tionaler Ebene werden. Mit dem Deutsch-Amerikani-
schen Frauenclub e.V. Heidelberg sind bereits erste
gemeinsame Aktivitäten für die nächste Zeit geplant.
Das MTC begreift sich als lebendiger Erinnerungs-
ort, an dem ein regelmäßiger Austausch von und für
Zeitzeugen, Jugendliche, Experten oder Touristen und
andere Interessierte möglich wird. Dazu ist die Ein-
richtung einer Dauerausstellung zur deutsch-amerika-
nischen Geschichte geplant, die auf einer Fläche von
Dr. Uwe Wenzel (rechts) bei Eröffnung der Fotoausstellung von Steffen
Diemer im MTC am 12.10.2018,
13gazette N° 2 | 2019
F O R U M | F O R U M
Besucherinnen und Besucher sollen erleben können,
wie ein Miteinander im Freund-Feind-Verhältnis der
Nachkriegsjahre möglich wurde, welche Spannungen
und Konflikte in der Folgezeit auf lokaler Ebene ent-
standen sind und in welcher Weise solche Konflikte
– wenn überhaupt – gelöst werden konnten.
Gegenseitige deutsch-amerikanische Wahrnehmun-
gen sind dabei nicht nur durch die Nachkriegsgeschichte
geprägt. Heidelberg und die USA verbinden intensive
gegenseitige Erfahrungen wie der Aufenthalt Mark
Twains in der Stadt oder die Massenauswanderung von
Deutschen aus der Pfalz. Für das historische Verständnis
ist deshalb in der Ausstellung auch der Rückblick auf
diese historischen Verbindungen von Bedeutung.
Gezeigt wird, wie Deutsche und Amerikaner
sich seit dem 18. Jahrhundert wechselseitig beein-
flusst haben und welche Rolle US-Amerikaner in
der Entwicklung Heidelbergs seit dem 2. Weltkrieg
gespielt haben. Dabei werden gesellschaftliche,
politische, ökonomische und militärische Aspekte der
deutsch-amerikanischen Beziehungen gleichberech-
tigt berücksichtigt.
Die Gestaltung der Präsentation orientiert sich
stark am Prinzip des biografischen Erkundens und
Lernens. Entwicklungen sollen anhand von Einzelbio-
grafien deutlich gemacht werden, die durch historische
Einordnungen ergänzt und erläutert werden. Besu-
chende sollen so anhand verschiedener Stationen in
der Ausstellung, z.B. die Biografie einer Soldatin, eines
Zivilbeschäftigten oder eines Heidelberger Clubbesit-
zers erkunden können. Die Vermittlung funktioniert
primär mit Hilfe multimedialer Stationen und spieleri-
scher Elemente, die zum Ausprobieren und Mitmachen
einladen. Die technikgestützte Gestaltung ermöglicht
es, die Ausstellung immer wieder zu ergänzen und so
mittel- und langfristig neue wissenschaftliche Erkennt-
nisse und neue individuelle Zeugnisse zu integrieren.
Auf einer zusätzlichen Ausstellungsfläche von ca.
130 m² werden zwei Sonderausstellungen pro Jahr ge-
zeigt werden können. Darüber hinaus stehen Seminar-
und Projekträume und ein großer Konferenzraum für
wissenschaftliche Tagungen, Lehrveranstaltungen und
pädagogische Angebote des Zentrums zur Verfügung.
Das MTC wird bis auf Weiteres in der Trägerschaft der
Stadt Heidelberg verbleiben und ist als eigenständige
Abteilung an das Kurpfälzische Museum Heidelberg
angebunden.
Die Realisierung der Dauerausstellung und der
weiteren Programmangebote im MTC wird in ver-
schiedenen Schritten bis 2021 erfolgen. Die Arbeit
des Zentrums beginnt aber bereits im Herbst dieses
Jahres mit einem Angebot zur Mitwirkung an der Ent-
wicklung unserer multimedialen Präsentation zu den
deutsch-amerikanischen Beziehungen. Alle Bürge-
rinnen und Bürger sind eingeladen, an dem Aufbau
der Sammlung mitzuwirken und Fotos, Filme und Ob-
jekte aller Art beizutragen. Dazu beginnt im MTC am
26. September 2019 eine offene Gesprächsrunde für
alle Interessierten, die dann jeweils monatlich am
letzten Donnerstag eines Monats stattfinden wird.
Darüber hinaus bereitet das MTC gemeinsam mit dem
Mark Twain House and Museum in Hartford, Conn.,
eine Sonderausstellung zum Thema „Travel is fatal to
Historische Wandtapete aus den Campbell Barracks, die im MTC gezeigt wird
AbstractThe Mark Twain Center for Transatlantic Re-
lations was established in 2018 as an initiative
of the City of Heidelberg. Based in a location of
historic significance, the Center’s mission is to
combine living memory with academic research
and culture. The central focus is to provide a
‘Heidelberg perspective’ on the elements that
have united German and American people for
centuries and on how we can work together to
shape our future.
The Mark Twain Center has been established
in the former Keyes Building at Campbell Bar-
racks. At present, the Center’s team is working
I N B R I E F
prejudice – Mark Twain in Heidelberg“ vor, mit der wir
an den fünfmonatigen Aufenthalt des bekanntesten
US-amerikanischen Schriftstellers in Heidelberg und
den Jahrestag der Publikation seiner Reisebeschrei-
bungen im Jahr 1880 erinnern wollen.
Ab März 2020 wollen wir damit den Namens geber
unseres Zentrums würdigen, der Deutschen und Ame-
rikanern immer wieder sehr prägnant und oft sarkas-
tisch den Spiegel vorgehalten hat.
Weitere Informationen zum MTC und zu un-
seren aktuellen Veranstaltungen finden Sie auf der
Homepage unter: www.mark-twain-center.com.
to establish a multimedia presentation of Ger-
man-American history across an area of around
900 m². A special 130 m² exhibition area will
be used for historical, political and cultural dis-
plays. Organizing academic research as well as
academic exchange will also be part of the Cen-
ter’s work. The Mark Twain Center offers a wide
range of opportunities to be involved in it’ work,
e.g. the participation in our Developing a Collec-
tion working group which starts on 26 September
2019. At present, the Center’s team is preparing
a first special exhibition on Mark Twain’s stay in
Heidelberg which will be presented in spring and
summer 2020 “Travel is fatal to prejudice – Mark
Twain in Heidelberg).
14 gazette N° 2 | 2019
F O R U M | F O R U M
Text und Bilder Frank Heitkamp, Vizepräsident DAFN e.V.
Barack Obama in Köln
Am 4. April 2019 besuchte der ehemali-
ge US-Präsident Barack Obama Köln, um
bei der Veranstaltung „Gedanken tanken –
World-Leadership Summit“ in der Lanxess-
Arena, aufzutreten, um im Interview Fragen zu
beantworten. Untergebracht war er in einer
Suite im Hyatt-Hotel in Köln.
Viele Passanten warteten am Eingang zur Rezep-
tion, um ihn bei seiner Ankunft zu sehen. Falsch ge-
dacht. Der Polizeikonvoi deutscher Motoradpolizisten
geleitete den gepanzerten Wagen mit Barack Obama
direkt in die Tiefgarage. Klar, ein solches Risiko kann
nicht eingegangen werden. Gerade am Rheinufer
gibt es viele unübersichtliche Stellen. Jeder zeigte
Verständnis.
So begab ich mich Richtung Lanxess-Arena. Das
„Einchecken“ in das Gebäude war mit versierten Sicher-
heitskontrollen sehr gut organisiert. Ich saß ganz weit
oben im Rang, nähere Plätze hatten sehr stolze Preise.
Aber die Großleinwand brachte alles absolut gut zu
den Zuschauern herüber.
Nach dem Auftritt von deutschen Coaches für Füh-
rungskräfte (Herr Dr. Stefan Frädrich und Herr Boris
Gundl, später noch Sabine Asgodom und Frank Thelen),
die sehr interessante Beiträge abgaben, war es dann
soweit. Gegen 20:00 Uhr betrat die ältere Schwester
von Barack Obama, Dr. Auma Obama, die Bühne und
kündigte in einwandfreiem Deutsch ihren „kleinen“
Bruder an, wie sie es selber beschrieb.
Lächelnd kam Barack Obama auf seine Schwes-
ter zu und umarmte sie herzlich. Ca. 14.000 Besu-
cher empfingen ihn mit tosendem Applaus. Es folgte
ein Interview. Mit dem sichtlich entspannten Barack
Obama wurde ein unterhaltsames Interview geführt,
dessen Fragestellungen er mit treffenden Antworten
und Vorschlägen beantwortete. Auf die Frage, was in
seiner Präsidentschaft am prägnantesten schiefgelau-
fen wäre, beantwortete er mit seinem Versuch, am
Anfang seiner Präsidentschaft im Weißen Haus einen
Kaffee zu kochen. Sollte man lieber dem Personal dort
überlassen. Der Witz saß und das Publikum lachte mit
dem berühmten Redner. Junge Leute sollten wählen
gehen ist ein Anliegen von Barack Obama, sie würden
sich ja auch nicht von den
Großeltern vorschlagen
lassen, welche Kleidung
sie tragen würden. Frauen
sollten in die Politik gehen,
wünscht er sich, sie ha-
ben viel Power. Seine Frau
Michelle Obama stände
auch immer an seiner Sei-
te und er hat zwei sehr lie-
be Töchter, auf die er als
Vater stolz ist. Die Umweltverschmutzung und deren
Bekämpfung war ein weiteres Thema. Und eben die
Wahrung der Demokratie als einzige freiheitliche
Regierungsform.
Er war wieder ganz dieser brillante Redner mit
inno vativen Vorschlägen. Immer wieder gab es tosen-
den Applaus für ihn. „Wir vermissen Sie sehr“, sagte
der Interviewer zum Schluss und es gab Standing
Ovations der Gäste. Diese lässige, herzliche Verab-
schiedung Barack Obamas von seinem deutschen
Publikum – Obama mit dem dynamisch winkenden
Arm – erinnerte mich sehr an John F. Kennedy, und
ich merkte wieder diese tiefe Verbundenheit zwischen
den Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland.
Ein glückliches Phänomen, wie ich finde.
Im Hyatt gab der frühere US-Präsident noch ein
Dinner mit VIP-Gästen und die Möglichkeit von Selfis.
Barack Obama reiste noch weiter nach Berlin. Am
5. April hielt er eine weitere Rede in der Bundes-
hauptstadt und besuchte die Bundeskanzlerin Angela
Merkel. Es war kein Staatsbesuch, aber ein Treffen
unter gleichgesinnten Politikern, die einander sehr
schätzen. Ich wünsche mir sehr, dass Barack Obama
in den nächsten Jahren Deutschland wieder besucht
und würde versuchen, wieder dabei zu sein.
Deutsche Austauschstudenten 2019–2020*
Vorname Nachname Deutsche Uni US-Uni Hauptfächer Club
Isabelle Maria Alexie Hof Tucson Finanzmanagement Nürnberg
Michael Biehler Karlsruhe Georgia Tech Wirtschaftsingenieurwesen Karlsruhe
Franziska Bringmann Kassel Tuscaloosa Geschichte LA Kassel
Justin Alexander Dauti Duisburg Troy BWL Niederrhein
Fabian Kilger München TU Georgia Tech Informatik München
Ronja Charline Nierle Hamburg CMU Erziehungswissenschaft Hamburg
Jakob Nießner Heidelberg Delaware Physik Heidelberg
Niklas Padberg Kassel Dartmouth English/American Studies Kassel
Natalie Simmel Bamberg Concordia Amerikanistik, Komm.wiss. Bamberg
Lucie Maria Weismüller Erfurt Oberlin Internationale Beziehungen Erfurt
Theodor Marius Wienert Berlin TU Delaware Informatik Berlin
S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E
Die deutschen Austauschstudenten: v.l. Jakob Nießner, Lucie Weismüller, Natalie Simmel, Fabian Kilger (im Vordergrund), Theodor Wienert, Justin Dauti,
Ronja Nierle, Franziska Bringmann, Michael Biehler, Isabelle Alexie, Niklas Padberg Foto Mike Pilewski
1515gazette N° 2 | 2019
16 gazette N° 2 | 2019
S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E
Ein Ort mit viel Geschichte: Studentenseminar in Berlin
Lukas Posch mit Sigrid Behnke-Dewath
Freizeit in BerlinPräsentation der Urkunden
VDAC-Vorstand
Einer der wesentlichen Gründe für die fünf
Wochen endseminare, die der Verband jedes Jahr für
seine Austauschstudenten abhält, ist, ihnen – vor
allem den amerikanischen Studenten – einen Einblick
in verschiedene Aspekte der Geschichte Deutschlands
zu bieten. Nachdem sie im Februar Speyer, eine der
bedeutendsten Städte des Mittelalters, kennenlernten,
bot sich die Gelegenheit, sie in Berlin mit der neueren
deutschen Geschichte vertraut zu machen.
Die Jugendherberge liegt in Fußweite des Potsda-
mer Platzes, wo heute nur ein winziger Rest der Beton-
mauer steht, die fast drei Jahrzehnte lang ein Volk von
sich selbst trennte. Inzwischen steht die Mauer seit
weiteren drei Jahrzehnten nicht mehr. Für Studenten,
die in den späten Neunzigern geboren sind, ist dies
eine abstrakte, historische Vorstellung: dass um die
Philharmonie herum eine unbebaute Sandwüste lag,
dass unter dem Potsdamer Platz ein von Soldaten be-
wachter „Geisterbahnhof” war, dass die Flucht von Ost
nach West so abenteuerlich und riskant sein musste.
Den Alltag in der DDR kennt man zwar seit „Good-
bye, Lenin” – der Film ist mittlerweile ein Klassiker,
der gerne Germanistikstudenten gezeigt wird – aber
hier in Berlin zu sein, damals die Hauptstadt eines
anderen Deutschlands, das erregt schon Neugierde.
Somit brachten wir die Gruppe ins DDR-Museum, das
gerade auf Eindrücke des Alltags ausgerichtet ist. Man
Text Mike Pilewski Fotos Mike Pilewski, Nathalie Sgoff
kann sich dort in einen Trabi setzen, eine DDR-Schreib-
maschine benutzen und sogar den Lipsi, eine von der
sozialistischen Regierung sanktionierte Antwort auf
den Rock ’n’ Roll, nachtanzen. Man kann aber auch ein
nachgebautes DDR-Wohnzimmer und -Küche betre-
ten – oder außerhalb über versteckte Wanzen in eben
diesem Wohnzimmer andere Besucher belauschen.
Dass die Zeit vor der DDR auch nicht einfach
war, konnte durch einen Besuch in der Gedenkstätte
Deutscher Widerstand verdeutlicht werden. Dass es
einen Widerstand gegen das Dritte Reich gab, oder
dass es sogar verschiedene Formen des Widerstands
gab, ist außerhalb Deutschlands wenig bekannt. In
Deutschland selbst kennt man vielleicht die Namen
von Stauffenberg und die Weiße Rose, aber die Ge-
denkstätte vermittelt eben, dass es schon einige wei-
tere Versuche gab, die alle mit den Leben der Betei-
ligten bezahlt wurden.
Zeit für das Positive und das Heutige musste na-
türlich auch sein, weshalb die Studenten auch Freizeit
hatten, um die Hauptstadt auf eigene Faust zu erkun-
den, bevor es abends zum Festakt ging. Als Teil des
Programms bekamen die amerikanischen Studenten
Urkunden über ihre erfolgreiche Teilnahme am Aus-
tauschprogramm überreicht.
17gazette N° 2 | 2019
S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E
Ein Ende? Nein, ein Anfang! Studentenseminar in Tübingen
Ein Jahr geht zu Ende, und danach fängt das nächs-
te Abenteuer an. Für unsere amerikanischen Studenten
war das Seminar Mitte Juni in Tübingen eine abschlie-
ßende Erfahrung, bevor sie nach Hause fliegen. Unsere
deutschen Studenten hatten der Bewerbungsprozess
und die Klärung diverser Einzelheiten mit ihren künfti-
gen Gastuniversitäten nun hinter sich und konnten sich
auf konkrete Vorbereitungen konzentrieren.
Dieses Seminar bringt beide Gruppen zusammen,
damit sie konkrete Informationen über die jeweiligen
Studienorte austauschen können. Einige Rückkehrer
und Ehemalige geben auch zahlreiche Tips dazu, wie
man sich einlebt und einrichtet, was generell zu be-
achten sei, was man von einem solchen Jahr wirklich
erwarten kann und was nicht. Was bieten amerika-
nische Universitäten und ihr Campus-Leben an sich?
Welche Versicherungen braucht man? Wie geht man
mit den vielen bürokratischen Hürden um? Lohnt sich
der Autokauf, gerade wenn keine Supermärkte in der
Nähe sind? und viele weitere Fragen sorgten für lange
Diskussionen. Wie jedes Jahr wird auch Mut gemacht,
für neue Erfahrungen offen zu sein.
Das Studentenaustauschkomitee, ergänzt durch
unser neues Mitglied Swaantje Katz aus Karlsruhe
stellte den VDAC, seine Geschichte und seine Arbeit
vor und vermittelte einen Eindruck davon, was unsere
Organisation in den letzten 70+ Jahren alles erreicht
hat. Der VDAC Alumni e.V. und die anwesenden Ame-
rikaner stellten in einer Diashow die amerikanischen
Partneruniversitäten vor.
Text und Fotos Mike Pilewski
Zwischen den Seminarteilen besuchten wir das
Deutsch-Amerikanische Institut, das durch weit-
reichende Unterstützung der Stadt Tübingen nach
wie vor Erfolg feiert. Die Studenten erkundeten die
Stadt in einer mittlerweile zur Tradition gewordenen
Schnitzeljagd. Der Besuch der Burg Hohenzollern in
den malerischen Bergen außerhalb der Stadt bleibt
das Highlight dieses Seminars und wir bedanken uns
bei Prinz Georg von Preußen für seine Einladung. Der
Ausklang des Seminars mit einer Stocherkahnfahrt am
Neckar, mit freundlicher Unterstützung der Burschen-
schaft Germania, durfte natürlich auch nicht fehlen.
Für die amerikanischen Studenten ist es zwar ein
Abschied, aber für viele erst der Anfang eines neuen
Lebens. Ein Auslandsjahr führt nicht selten zu einem
weiteren – vielleicht ein Praktikum, vielleicht ein
Berufsjahr oder sogar ein permanenter Ortswechsel.
Mehrere Studenten sprachen von ihren Plänen, bis
spätestens Ende des Jahres wieder in Deutschland zu
sein. Wir schicken alle wieder in die Welt und hoffen,
ab und zu mal von ihnen zu hören.
Montgomery & Mary-Ann Meigs70 Marvelle RoadFayetteville, NY, [email protected]
Gie Kyrios4477 Longmadow Dr.Sarasota, FL 34235Tel.: +1-941-3775236
Marie Hoffmann5340 Alhambra Valley RoadMartinez, CA 94553-9742Tel. +1-925-372-6665E-Mail: [email protected]
n VDAC Alumni e. V.Alexandra Piekarska
n BambergInternational Women’s Club Bamberg
e. V.
Ulrike Berner, Tel. 0951 [email protected]
n Berlin Atlantische Initiative Berlin e. V.
Dr. Johannes Bohnen
Tel. 030 20 63 37 88Fax 030 20 63 37 90bohnen@atlantische-initiative.orgwww.atlantische-initiative.org
German-American Club of Berlin/
D-A Club von Berlin e. V.
Doris Linne
Tel. 030 8470 [email protected]
n BielefeldDeutsch-Amerikanische Gesellschaft
Ostwestfalen-Lippe e. V. Bielefeld
Rosemarie Kelle
Tel. 0521 [email protected]
n Dresden Initiative Junger Transatlantiker/
Young Transatlantic Initiative
Lukas Posch
Postfach 11321220432 HamburgMobil +49 152 23 11 62 [email protected]
n DuisburgD-A Freundeskreis Niederrhein e. V.
Andreas Klose
mobil +49 160 888 6889eFax 0201 825 695 [email protected]
WEBSITE TEAM CLUBS
AMERICAN LIAISONS
Anja Seitz
Steinstr. 2012169 BerlinTel. 030 54 772 [email protected]
n Beauftragte für die Jugendarbeit | Youth Work ChairpersonAntonia Schröter
Dorfstraße 5199820 Hörselberg-Hainich, OT WolfsbehringenTel. +49 157 [email protected]
n Vizebeauftragter für die Jugendarbeit | Youth Work Vice Chairperson:Oliver Scheele
Peschkestraße 1312161 BerlinTel. +49 162 [email protected]
n Media Coordinator [email protected]
n Berater in Verfahrensfragen | ParliamentarianHans-Georg Augustinowski
Platzl 480331 MünchenTel. 089 [email protected]
n Alumni [email protected]
n Event-Beauftragte | Event ChairpersonBrigitte Leverenz
Im Oberkämmerer 2167346 SpeyerTel. 06232 [email protected]
n Präsidentin | PresidentSigrid Behnke-Dewath
Apollostraße 1096178 PommersfeldenTel. 09548 8234Fax 09548 [email protected]
n Vizepräsident | Vice PresidentKlaus-Jochen Gühlcke
Juri-Gagarin-Ring 133/080499084 ErfurtTel. 0157 [email protected]
n Schriftführer | SecretaryJan Hahnemann
Rigaer Str. 4 99091 [email protected]
n Schatzmeister | TreasurerLukas Posch
Singapurstraße 5 20457 HamburgMobil +49 152 23 11 62 [email protected]
n Vizeschatzmeister | Vice TreasurerPawel Bobinski
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n gazette Redakteurin | EditorDana Kittel
Schlehdornweg 3099097 ErfurtTel. +49 176 [email protected]
n Vorsitzender Studenten-austausch | Student Exchange ChairpersonMike Pilewski
Pognerstraße 1481379 MünchenTel. +49 172 [email protected]
V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O R T A N T A D D R E S S E S
VORSTANDSMITGLIEDER | BOARD MEMBERS
1818 gazette N° 2 | 2019
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n ErfurtD-A Gesellschaft Erfurt e. V.
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n HamburgD-A Frauenclub Hamburg e. V.
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n HeidelbergD-A Frauenclub / G-A Women’s Club
Heidelberg e. V.
Carolyn Harris
(Deutsche Präsidentin)
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Brenda Fellmer
(Amerikanische Präsidentin)
Postfach 110127 69071 Heidelberg Mobil +49 176 [email protected]
n KaiserslauternDAIF Club / GAIW Club
Kaiserslautern e. V.
Christine Schneider
Tel. 0631 89 24 [email protected]
n KarlsruheInternational Women’s Club
Karlsruhe e. V.
Annerose Lauterwasser
Tel. +49 721 [email protected]
n KasselInternationaler
Frauenclub Kassel e. V.
Angelika Hüppe
[email protected] Kausch
n Koblenz-HahnInternationaler Frauenclub
Rhein-Mosel e. V.
Erika Pohlmann
Tel. & Fax 02621 [email protected]
n Mannheim D-A Frauenarbeitskreis
Mannheim e. V.
Doris Petereit
n MünchenD-A Frauenclub e. V./
G-A Women’s Club e. V.
Traudl Schmid Emil-Geis-Str. 48 81379 München Tel.: 089 7233528 mobil +49 171 8301010 [email protected]
D-A Herrenclub München e. V. /
G-A Men’s Club Munich e. V.
Ulrich Dornseifer
Mobil +49 172 9073426Fax 08106 2304512 [email protected]
n Nürnberg-FürthG-A Women’s Club
Nürnberg-Fürth e. V.
Sigrid Behnke-Dewath
n SiegenD-A Gesellschaft Siegerland-
Wittgenstein e. V.
Volker Schüttenhelm
Postfach 12 01 4457022 Siegen Tel. 0271 23868 [email protected]
n StuttgartG-A Club 1948 Stuttgart
Walter Scott Beard
Tel. 07181 [email protected]
Deutsch Amerikanischer Frauenclub
Stuttgart / German American
Women’s Club – GAWC
Teresa Schernikau & Tracy Viana
Deutsche Präsidentin / American
president
[email protected] Tel. +49 174 906 8667
n WürzburgInternationaler Frauenclub
Würzburg e. V.
RAin Mona Laudam
Eichhornstraße 3 97070 Wü[email protected]
1919gazette N° 2 | 2019
20 gazette N° 2 | 2019
Über Ostern in die Vereinigten StaatenVDAC-Jugendreise 2020
Warten macht tatsächlich einen großen Teil der
Anreise aus, wie sich knapp eineinhalb Stunden später
herausstellt: Ein Abnahmeformular der Technik hat es
nicht an Bord geschafft. So drehen wir wortwörtlich
eine Runde um das Satellitengebäude von Terminal 2
und erfahren am eigenen Leib, wie groß der Flughafen
München doch mittlerweile ist.
13:39 Uhr. Abflug. Wohin? Charlotte, NC? Nun,
nicht ganz. Erfahrene gazette-Leserinnen und
-Leser wissen natürlich, wo Asheville, NC liegt, viele
Amerikaner aber nicht! Das erfahren wir
immer wieder im Dialog mit ihnen, wenn
sie uns unsicher fragen: Nashville? Nah
dran – zumindest für US-amerikanische
Verhältnisse. Aus deutscher Sicht sind 295
Meilen immer noch eine lange Strecke –
selbst die „nur“ 131 Meilen, die wir nach
unserer Ankunft in Charlotte gemeinsam
nach Asheville zurücklegen.
Wir, das sind nicht nur Antonia und
ich, sondern auch das Team rund um Katie,
unsere US-amerikanische Kontaktperson,
die die Jugendlichen in Charlotte in Empfang nahm.
Für uns als Betreuer ist die Anreise tatsächlich ein
großes Vergnügen, denn wir bekommen zahlreiche Fra-
gen zu unseren persönlichen Erfahrungen in den USA.
V D A C J U G E N D A R B E I T | Y O U T H W O R K
Wie funktioniert die Einreise? Warum sind die Ameri-
kaner diesbezüglich so penibel? Warum überholt hier
jeder kreuz und quer? Weshalb gibt’s Bebauung direkt
neben der Autobahn? Wie funktionieren die Schulen
hier? Fahren die Amerikaner wirklich nie ins Ausland?
Letzte Frage können wir hier übrigens schon klä-
ren: Selbst North Carolina besteht aus drei großen
Regionen, von denen wir zwei durchfahren – ein
Land, das sich eher anfühlt wie ein Kontinent, ist so
vielseitig, dass schon die Reise durch einen Bundes-
staat ganz unterschiedliche Lebensrealitäten aufzeigt.
Für uns geht es aber quer durch das Piedmont in die
Berge – genauer gesagt, in die Hügel der Blue Ridge
Mountains. Diese bilden für die nächsten zwei Wo-
chen eine optische Einfassung aller Erfahrungen, die
die fünfzehn Jugendlichen in Asheville selbst und im
Umland gesammelt haben werden.
Was macht man also in Western North Carolina?
Wenngleich Asheville für zahlreiche Brauereien be-
kannt ist, ist das für unsere Jugendlichen natürlich
kein Programm. Wie gut, dass ein umfangreiches Pro-
gramm bereitsteht: Neben fast täglichen Sprachlekti-
onen geht es quer durch die Stadt und in die Natur. Im
Vordergrund steht dabei der gemeinnützige Gedanke.
Denn während die Clubs des VDAC mit ihren
zahlreichen Spenden die Teilnahme der Jugend-
lichen ermöglichen, wollen wir diesen dabei helfen,
verschiedene Formen gemeinnütziger Arbeit kennen-
zulernen. Dazu gehört das Schaffen einer willkom-
men heißenden Atmosphäre für Menschen, die aus
Fünfzehn Jugendliche. Vierzehn Tage. North
Carolina. Was man nicht alles macht, wenn der
VDAC ruft! Das gilt aber nicht nur für uns Betreu-
er, sondern insbesondere für die fünfzehn Teil-
nehmerinnen und Teilnehmer, die nicht nur ihr
erstes Osterfest außerhalb der gewohnten Um-
gebung und ohne ihre Familien verbringen, son-
dern die auch ein ungewöhnliches Programm
vor sich haben. In Gastfamilien untergebracht
verzichtet der Großteil von ihnen auf die wohl-
verdienten Osterferien, um stattdessen in den
Vereinigten Staaten die Schulbank zu drücken
und neue Erfahrungen zu sammeln.
Und so hieß es für die Gruppe am 15. April: Good-
bye Germany, good afternoon, USA! Schon der gemein-
same Check-in, das Aufgeben des Gepäcks sowie das
Durchschreiten von Sicherheits- und Passkontrolle
rufen uns Begleitern in Erinnerung, dass das für alle
Beteiligten eine ganz neue Erfahrung darstellt. Und so
macht jugendliche Lautstärke einer ruhigen Neugierde
Platz, die sich erst wieder legt, als wir uns am Gate
nach Charlotte, NC setzen. Und warten.
Text und Fotos Lukas Posch
21gazette N° 2 | 2019
V D A C J U G E N D A R B E I T | Y O U T H W O R K
unterschiedlichen Gründen kein Geld haben, um sich
täglich ein warmes Mittagessen zu ermöglichen, ge-
nauso wie das Vorbereiten einer Tafel bei Bounty & Soul.
Im Zentrum steht immer der einzelne Mensch und
das Gespräch miteinander. Das hilft dabei, Vorurteile
abzubauen und neue Sichtweisen kennenzulernen.
Die nicht immer angenehme Arbeit umfasst auch
Dinge, die wir in Deutschland gerne anderen Men-
schen überlassen oder auf die lange Bank schieben –
so z.B. das Sortieren von Gemüse, das entweder noch
essbar oder wegzuwerfen ist, oder das Servieren von
Essen. Während wir alle gerne bedient werden, fra-
gen wir uns möglicherweise zu selten, wie es den
Menschen geht, die diese Umgebung schaffen.
It takes a village, würde der Amerikaner dazu sagen.
Und gemeinsam erkunden wir dieses Dorf und lernen
uns selbst und einander besser kennen.
Seite des Atlantiks bleibt trotz der umfangreichen
medialen Bericht erstattung ein Unbekannter. Vielleicht
liegt es auch an der Berichterstattung und dem Fokus
derselben?
Während wir zu jeder Tages- und Nachtzeit alles
Mögliche und Unmögliche über die US-Regierung er-
fahren können, bleibt uns das Treiben in den fünfzig
Bundesstaaten verborgen. Dabei gibt es viel zu ent-
decken, und das merken auch die Jugendlichen: Tag
für Tag nehmen wir so wahr, wie sich junge Köpfe
in einer unbekannten Umgebung zurechtfinden und
feststellen, dass es verschiedene Sichtweisen auf
denselben Sachverhalt gibt, die allesamt legitim sind.
Und auch das zaubert uns Betreuern ein Lächeln
auf die Lippen: Freundschaften entwickeln sich, die
ein Leben lang halten werden. Nicht nur zwischen den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern unseres Programms,
sondern auch zwischen den Gastfamilien und ihren
kurzzeitigen Schützlingen.
Gerade im Jahr 2019, in welchem wir eigentlich
alle Informationen auch im Internet finden und damit
von unseren Wohnzimmern aus fast in Asheville sein
könnten, scheint der persönliche Kontakt umso wichti-
ger, denn unser „großer Verbündeter“ auf der anderen
Asheville ist dabei auch ein interessanter Ort der
Gegensätze – eine blaue Insel inmitten einer roten
Region. Vereinfacht gesagt: Hier treffen begeisterte
Waffenbesitzer auf langhaarige Großstadtflüchtlin-
ge und fromme Abstinenzler auf Bierenthusiasten.
Kurz gesagt: Asheville ist eine all-American experi-
ence und wir sehen aus nächster Nähe dabei zu, wie
die nächste Generation heranwächst, die die transat-
lantische Beziehung mit Leben füllen wird.
Diese Möglichkeit wahrzunehmen ist weder
für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch für
uns selbstverständlich. Und so reisen wir nach
zwei Wochen wohlbehalten und voller neuer
Erfahrungen wieder zurück – bis es im Sommer
heißen wird: auf ein Neues!
22 gazette N° 2 | 2019
Time is a tricky thing. Sometimes it moves quickly,
like the currents of the Missouri and Mississippi Riv-
ers that conflux in my hometown, St. Louis, Missouri.
While other phases of life move at a much smoother,
more measured pace, similar to the mild currents of
the Gera River that runs through my new Heimat of
Erfurt, Thuringia. Thirteen months after returning from
my VDAC sponsored exchange year in Erfurt, I find
myself back in the Green Beating Heart of Thuringia.
No matter what anyone tries to tell you: re-
verse-culture shock is a real thing! I found myself
slipping into a depression rather quickly upon returning
to Florida Atlantic University (hence FAU). I missed
the slow-paced student life that had fit me so well in
Erfurt. It was difficult to spend so much time stuck in
traffic, and all the while knowing that in other parts
of the world there are trams and bike paths in abun-
dance, enough to make commuting to school and work
comfortable for everyone. I spent the majority of my
senior year at FAU hanging out with Lisa Zink, the new
VDAC exchange student from Kassel whom I had met
Homegoing and Going HomeEmily Silliman (St. Louis, Missouri – Erfurt)
at the Rückkehrer-/Begrüßungs-Seminar in Tubingen
during June 2017.
Interestingly enough, Lisa and I both attended this
past Tubingen seminar as alumni. The city was as
beautiful as ever, exactly as I remembered it from two
years ago. The same weeping willows looking over the
Neckar, the same scent of summer flowers hanging in
the air, the same crowded streets full of selfie taking
tourists and stressed out students. However, I was
not the same. My perspective on life has changed,
widened since my exchange year.
My reasons for returning to Erfurt are many and var-
ied, far too complex to cover in a two-page Bericht, but,
in short, my experiences abroad
have served to shape me into an
individual who no longer thrives
in the hectic pace that contempo-
rary American society embodies. I
found a sense of contentment in
Erfurt that I haven’t been able to
find elsewhere. Perhaps it will not
always be that way, as visas tend
to expire faster than desired, and I
miss other aspects of my American
life. Yet, for now – for this time in
my life: I want the slow summer
days spent grilling with my friends at Klein-Venedig;
I want peaceful evenings spent studying at the Univer-
sity’s library; I want morning bike rides through Erfurt’s
medieval Innenstadt, taking in the crisp, clean air.
While I am happy with my decision to move back
to Germany, there are draw-
backs that I had not anticipat-
ed. It is sharply painful to be
so continuously far away from
my family. There are still times
when I feel so out of place, so
obviously foreign that I have to
fight back the tears until I get
back to my tiny student dorm
and call my mom. There are
times when I worry that I will
never have roots in one place
that I will forever be torn between two continents.
The rational, more realistic voice of reason in my head
reassures me that wherever I am, either side of the
Atlantic, there I’ll be. Enigmatic, I know - true to form,
as I am a Literature student, after all.
There are trials and tribulations at nearly ever
intersection of life, whether that life crosses conti-
nents or not. Whatever the future holds, I am ready
- come what may. My time with the VDAC has given
me more chances and opportunities than I could have
ever imagined possible. My exchange year allowed
me to dream about what manner of life I wanted to
lead. Without that chance to dream, I would have
never had the courage to complete and send off my
Master’s application to the University of Erfurt. For
the time being, I will try to bridge the transatlantic gap
in my life; between my family in the States and my
new life here in Germany. My parent’s already have
a trip booked to visit this summer, and I plan to return
home every Christmas to celebrate with my brother
and our extended family.
As for the future? We shall see – as only time
will tell.
V D A C A L U M N I
23gazette N° 2 | 2019
Im Februar 2019 hat der 37. Pfennigbasar statt-
gefunden und war, zur Freude aller Clubmitglieder,
sehr erfolgreich.
Die große Vario-Halle im Mannheimer Rosengar-
ten war wieder drei Tage lang Schauplatz und Einkaufs-
El Dorado für Schnäppchenjäger. Ein „Heer“ von über
100 Helfer*innen hatten das in gemeinsamer, 4-tägiger
Sortierarbeit ermöglicht. Der große Zulauf der Bevölke-
rung und die entsprechenden Verkaufserfolge spornten
uns alle an und lassen uns hoffen, im nächsten Jahr den
38. Pfennigbasar ausrichten zu können.
Mit Elan und Schwung ins FrühjahrText Barbara KitzelmannFotos / In Brief Karla Schlichtmann
D-A Frauenarbeitskreis Mannheim e. V.
In February, the German-American Women’s
Club of Mannheim held its 37th successful “Pfen-
nigbasar”. An enthusiastic crowd of more than 100
volunteers worked four days to set up the three-
day long event, which drew a throng of happy
bargain hunters.
I N B R I E FThis was followed by the Club’s 17th Spring
Concert on March 24; this year organized by Edgar
Lauer in memory of his wife Erika. The Police Mu-
sical Band of Mannheim, conducted by W. Rothen-
heber, entertained the well-filled hall with music
both lively and contemplative. A thanks goes out
to Chief of Police Thomas Kober, who made the
concert possible.
Als zweiten Event veranstaltete unser Club am
24. März in der Festhalle Baumhain im Luisenpark
zum 17. Mal das traditionelle Frühlingskonzert.
Herr Edgar Lauer hatte es ganz im Sinne seiner
leider verstorbenen Frau Erika organisiert.
Das Polizeimusikkorps Mannheim unter Leitung von
W. Rothenheber unterhielt die gut gefüllte Halle mit
schmissiger, aber auch besinnlicher Musik, was vom
Publikum mit stürmischem Applaus bedacht wurde. Unser
Dank geht an Polizeipräsident Thomas Kober, der uns das
Konzert seines Korps ermöglichte.
Seit der Gründung 1950 bemüht sich der DAFAK
durch möglichst vielfältige Veranstaltungen die finan-
zielle Grundlage zur Unterstützung zahlreicher sozialer
Projekte in der Region zu schaffen.
C L U B N E W S
24 gazette N° 2 | 2019
C L U B N E W S
Die Senatorenwürde ist unantastbarText und Foto Prof. Dr. Dieter Anselm
Deutsch-Amerikanischer Herren Club München e. V.
Wie jedes Jahr wird Anfang Dezember an der Tech-
nischen Universität München (TUM) der »Dies Aca-
demicus« gefeiert. Als Dies Academicus bezeichnet
man einen, an vielen Universitäten üblichen, einmal
im Jahr stattfindenden akademischen Feiertag, an
dem die reguläre Lehrtätigkeit unterbrochen wird. An
diesem Tag gibt der Präsident einen Überblick über Er-
reichtes und anstehende Projekte, über heraus ragende
Leistungen und wichtige Entwicklungen an der TUM.
Das war gerade im abgelaufenen Jubiläumsjahr in-
teressant, wo die Universität auf 150 Jahre seit der
Gründung durch König Ludwig II zurückblickte. Auch
für den Präsidenten Prof. Wolfgang A. Herrmann war
es ein besonderer Tag, denn nach 23 Jahren beendet
er 2019 sein Präsidialamt.
Doch nicht nur für ihn, sondern auch für das Ehe-
paar Schmucker war es ein ganz besonderer Tag. Denn
aus den Händen von Präsident Herrmann haben beide
die Urkunden zum Ehrensenator überreicht bekommen.
Der Präsident würdigte ihre bedeutenden Verdiens-
te um die Entwicklung der TUM und das außerge-
wöhnliche Engagement für die Universitätsgemein-
schaft. Beispielgebend ist ihr mäzenatisches Wirken
zugunsten der TUM Universitätsstiftung. Robert und
Renate Schmucker haben außerdem auch zahlreiche
hilfsbedürftige Menschen in schwierigen Lebens-
situationen unterstützt. Dafür wurden beide schon
vor drei Jahren mit dem »Bayerischen Verdienst orden«
gewürdigt.
Renate Schmucker war lange Jahre Präsidentin
des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs in München.
Ihr großes Anliegen im Club war Spenden zu sammeln
für bedürftige, wohltätige Organisationen in und um
München. Auch der Studenten- und Jugendaustausch
zwischen Amerika und Deutschland lag ihr am Herzen.
Robert Schmucker war auch einige Jahre Präsident
des Deutsch-Amerikanischen Herrenclubs in München,
wo er sich, wie seine Frau, besonders für den Stu-
denten- und Jugendaustausch einsetzte. Prof. Dr.-Ing.
Robert Schmucker ist Professor für Raumfahrttech-
nologie an der TUM und hat die »Wissenschaftliche
Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raum-
fahrt« gegründet. Gerade in den letzten Monaten war
sein Rat besonders gefragt und in aller Munde. Er
analysierte die Raketentests des nordkoreanischen
Diktators Kim Jong-Un und gab sein Expertenwissen
an die Presse, das Fernsehen und in Vorträgen weiter.
Verleihung der Ehrensenatorwürde an Renate und Prof. Schmucker durch den Präsidenten der Technischen
Universität Prof. Herrmann (am Rednerpult mit Amtskette)
Last December, the Technical University of
Munich celebrated its “Dies Academicus”. On this
holiday, the president of the university reports on
outstanding achievements and important develop-
ments at the institution. In 2019, Prof. Wolfgang A.
Herrmann, who is retiring after 23 years in office,
presided. This year was particularly interesting, as
the university commemorated its 150-year founding
by the Bavarian King Ludwig II.
The ceremony was also important for Robert and
Renate Schmucker, who were named Honorary Se-
nators of the university. President Herrmann praised
their considerable accomplishments in supporting
I N B R I E F the development of TUM, their commitment to the
university community as well as their sponsorship
of the TUM University Foundation.
Renate Schmucker was a long-time President
of the German-American Women’s Club of Munich.
One of her main goals there was to collect dona-
tions for charitable organizations in Munich. She
was also a patron of student and youth exchange.
Prof. Dr.-Ing. Robert Schmucker was President of the
German-American Men’s Club of Munich, where he,
as his wife, supported student and youth exchange.
He is a professor of aerospace technology at TUM
and founded the “Scientific Workgroup for Rocke-
try and Space Flight”. In the last few months his
work has been in focus worldwide as he analyzed
the rocket tests of the North Korean Dictator Kim
Jong-Un for professional forums, the press and TV.
25gazette N° 2 | 2019
C L U B N E W S
Wenn Engel reisen, freut sich der Himmel. So auch
bei der ersten großen Ausflugsfahrt des Deutsch-Ameri-
kanische Herrenclubs München in 2019 in das bayerische
Alpenvorland. Unser Ziel war dieses Mal die mit volks-
tümlichem Namen bezeichnete Region Pfaffenwinkel
zwischen den Flüssen Lech und Loisach mit den bekann-
ten Kirchen in Wies und Rottenbuch. Die hügelige Land-
schaft ist geprägt durch Wiesen, Wälder, Moore, Seen
und Flussläufe und liegt auf einer Höhe von etwa 550 bis
1750 Meter. In kaum einer anderen Region in Deutschland
gibt es eine derartige Dichte an Klöstern.
Da die Wieskirche im Jahr von rund 1 Million Besu-
chern aufgesucht wird, bekommt man von der Kirchen-
verwaltung zur Besichtigung ein Zeitfenster zugewiesen.
Unseres lag am frühen Nachmittag. So ließen wir uns vor
der Führung im gegenüber der Kirche gelegenen Gasthof
Der Pfaffenwinkel – Heimat des bayerischen Rokoko
Text Prof. Dr. Dieter AnselmFotos Uli Dornseifer
Deutsch-Amerikanischer Herren Club München e. V.
In 2019, the first major trip of the German-Ame-
rican Men’s Club of Munich was to the so-called
“Pfaffenwinkel” in the foothills of the Alps. This
area received its name because of the many mo-
nasteries located there.
The Wieskirche, the fabulous Rococo pilgrimage
church set in a meadow in Steingaden, was the
first stop: But not before a lunch of Bavaria culinary
favorites. This UNESCO World Heritage Site was
built from 1745 to 1754 by the Zimmermann brothers
I N B R I E F (Johann Baptist and Dominikus) and today attracts
more than 1 million visitors a year.
The next sight was the monastery of Rotten-
buch, just 12 kilometers away. Founded in 1073,
the former Romanesque basilica was given its flam-
boyant Rococo decoration in the middle of the 18th
century by Joseph Schmuzer (famous for his work
at Wessobrunn).
After a stay in the cold church, a warm coffee
cheered the group for its trip home to Munich, du-
ring which they enjoyed the beauty of the Bavarian
countryside.
Schweiger die bayerischen Schmankerln schmecken.
Frisch gestärkt und voller Tatendrang wurde uns eine
einstündige Führung bei empfindlich kalten Temperaturen
im Kirchenraum nahegebracht.
Die Wieskirche ist eine bemerkenswert prächtig aus-
gestattete Wallfahrtskirche in der Gemeinde Steingaden.
Die Gründung der Kirche geht auf eine Wallfahrt zur
Verehrung einer im oberbayrischen Kloster Steingaden
angefertigten Statue im Jahr 1739 zurück. Als die Teilneh-
merzahlen an den Wallfahrten immer weiter anschwollen,
entschloss sich der Konvent des Prämonstratenserklos-
ters eine große Kirche „zum Gegeißelten Heiland auf
der Wies“ zu bauen. Das heute unter dem Namen Wies-
kirche bekannte Juwel wurde von 1745 bis 1754 von den
Brüdern Johann Baptist und Dominikus Zimmermann im
Stile des Rokoko erbaut. 1983 wurde die Wieskirche zum
Weltkulturerbe erklärt. Sie ist regelmäßig auch Veranstal-
tungsort von kirchenmusikalischen Konzerten.
Rund zwölf Kilometer nordöstlich der Wieskirche
liegt über dem Ammertal das Kloster Rottenbuch.
Das ehemalige Stift der Augustiner-Chorherren wird heu-
te von Don-Bosco-Schwestern betreut. Das St. Peter und
Paul und Mariä Geburt geweihte Kloster wurde 1073
durch Herzog Welf I. von Bayern gegründet. Die aus dem
11. Jahrhundert stammende romanische Basilika wurde
später im gotischen Stil erweitert und Mitte des 18. Jahr-
hunderts von dem Wessobrunner Stuckateur Joseph
Schmuzer im Hoch-Rokokostil ausgeschmückt. Für mein
Empfinden wirkt das beeindruckende Innere der Kirche
mit den vielen Verschnörkelungen und Vergoldungen
etwas überladen.
Nach Besichtigung und Führung in der eiskalten Kir-
che brauchten wir dringend eine Aufwärmung, die wir
uns bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen im nahe-
gelegenen „Kunstcafé am Tor“ holten. Gut gelaunt und
mit vielen neuen Eindrücken kehrten wir zum Bus zurück
und ließen uns vom Fahrer durch das wunderschöne,
bayerische Oberland zurück nach München kutschieren.
Ein interessanter, erlebnisreicher Tag ging damit zu Ende.
Augustiner-Chorherrenstift in Rottenbuch Inneres der Kirche zu Rottenbuch
Rokokoausstattung der Wieskirche
Wieskirche zu Steingaden (Weltkulturerbe)
C L U B N E W S
International Women‘s Club Karlsruhe e.V.
Text Christa Philipp Fotos Dagmar Moisei-Haas
Text Christa Philipp Fotos Dagmar Moisei-Haas
Opera on tap
52. Spendenvergabe am 7. Mai 2019 in Karlsruhe
Wie köstlich ist es, wenn man im Sommer mit
einem frisch eingeschenkten Bier seinen Durst lö-
schen kann. Diesen Durst verspürten auch unsere
Club-Damen, aber nicht nach einem gezapften Bier,
sondern nach der Veranstaltung „Opera on tap“ in der
Hemingway-Lounge in Karlsruhe. Hier wurde ihnen in
der urigen und gemütlichen Kultbar durch drei junge
Künstler ein erfrischendes musikalisches Programm
serviert, das den Genuss eines kühlen Getränkes bei
weitem übertraf. Eng gedrängt und fast hautnah konn-
te man den Darbietungen folgen, die die Sopranistin
Marian Grieshaber, der Bariton Merlin Wagner und
die Pianistin Lisa Golovnenko für diesen Abend zusam-
mengestellt hatten. Sie führten die Zuhörer durch die
Opern-und Operettenwelt bis hin zum ernsten Lied-
gut. Im Duett oder Einzelvortrag bezauberten sie das
Wer von den sozialen Einrichtungen in Karlsruhe
eine Einladung zur Spendenvergabe des Internationa-
len Frauenclubs erhält, weiß, dass er an diesem Abend
nicht mit leeren Händen nach Hause geht. Ein in einem
Antrag geäußerter Wunsch geht in Erfüllung. So war
es auch wieder am 7. Mai 2019, als in der Durlacher
Karlsburg in festlichem Rahmen 111.157 € aus dem
Erlös des letzen Pfennigbasars an 32 Hilfsorganisati-
onen verteilt wurden.
Bei der Übergabe durch die Präsidentin Anne-
rose Lauterwasser und die Vizepräsidentin Christa
Keim kam es zu spontanen Äußerungen einiger
Spendenempfänger, die so in aller Öffentlichkeit ihre
Dankbarkeit zeigen wollten. Viel Lob für die Organi-
sation des Basars, die große Leistung und harte Arbeit
erfuhren die Clubdamen zuvor in den Reden von Karina
Langeneckert als Vertreterin der Stadt Karlsruhe und
von Sigrid Behnke Dewath, der Präsidentin des VDAC.
Der Studentenbeauftragte des Verbands Mike Pilew-
ski durfte, wie schon die Jahre zuvor, eine stattliche
Spende für den Deutsch-Amerikanischen Studenten-
austausch entgegennehmen.
Bevor die Karlsruher Präsidentin alle Besucher mit
einer nachdenklichen, aber auch zukunftsweisenden
Rede begrüßte, mussten die Gäste die Zeit bis dahin
nicht gelangweilt und in ungeduldigem Warten ver-
bringen. Voll Interesse verfolgten sie die Vorführung
eines Trailers über den letzten Pfennigbasar. Alle,
die mitgeholfen hatten, freuten sich, wenn sie sich
im Bild wiederfanden, den anderen wurde nicht nur
ein Eindruck von dem immensen Umfang des Basars
vermittelt, sondern auch gezeigt, mit welchem Spaß
die Mitarbeitenden ihren großen Einsatz einbrachten.
In den letzten Worten des Abends wurde von dem
Geschäftsführer der AWO, Markus Barton, ebenfalls
ein Dank im Namen der Spendenempfänger an den
IWC ausgesprochen und nach einer globalen Bezug-
nahme dessen Solidarität mit dem hiesigen Gemein-
wohl besonders hervorgehoben.
Zu der heiteren und fröhlichen Stimmung dieser
Veranstaltung trugen auch die Musikbeiträge der Band
„Los Catacombos“ bei, und natürlich durften zur Ab-
rundung die im Anschluss geführten Gespräche und
Begegnungen bei Häppchen und Sekt nicht fehlen.
Publikum mit der Musik von Mozart, Gounod, Lehar
und Mahler. Vieles war aus der gängigen Literatur
bekannt und verleitete fast zum Mitsingen. Auch das
Innehalten bei den von Merlin Wagner vorgetragenen
Liedern von Gustav Mahler tat gut. Die Begeisterung
für den erfolgreichen und gelungenen Abend zeigte
sich nicht nur im Beifall, sondern auch in dem reich-
lichen „Trinkgeld“, das für das „Frischgezapfte“ durch
die Absolventen der Musikhochschule Karlsruhe beim
Ausgang in einen Zylinder gelegt wurde.
2626 gazette N° 2 | 2019
27gazette N° 2 | 2019
C L U B N E W S
Bei schönstem Wetter und in stilvollem Ambiente
feierte der Internationale Frauenclub Kassel e.V. am
23. Juni 2019 in der Kaskadenwirtschaft im Bergpark
sein 70jähriges Jubiläum. Mit dem Ziel der Völkerver-
ständigung und des Einsatzes für das Wohl Bedürftiger
wurde 1949 der Deutsch-Amerikanische Frauenclub
Kassel von amerikanischen und deutschen Frauen
als erster Serviceclub in Kassel gegründet. Er ist ein
Grundstein für die Zusammenarbeit und Solidarität
unter Frauen.
70jähriges Jubiläum des Internationalen Frauenclub Kassel e.V
Text Angelika Hüppe, Fotos Harry Soremski, Reinhard Hüppe
Internationaler Frauenclub Kassel e. V.
v.li. Sieglinde Braun, Antonia Schröter, Ute Vehrs-Schmidt, Wilson Xu Stipendiat, Sigrid Behnke-Dewath, Angelika Hüppe, Beate Kausch. Foto Harry Soremski
Überreichung der Ehren-plakette der Stadt Kassel v.li. Irmgard Schulte-Bonsfeld, Angelika Hüppe, Ilona Friedrich, Bürgermeisterin von Kassel.Foto Reinhard Hüppe
v.li.: Beate Kausch, Angelika Hüppe, Leonie Rittmeier Stipendiatin, Marcel Förster Stipendiat, Ute Vehrs-Schmidt, Niklas Padberd Stipendiat, Wilson Xu, Stipen diat, Iris Augustinski, Stipendiatin, Lisa Zink, Stipendiatin, Sigrid Behnke-Dewath.Foto Harry Soremski
51 amerikanischen und 60 deutschen Studierenden
hat der Internationale Frauenclub inzwischen den Aus-
tausch ermöglicht – stets in enger Zusammenarbeit
mit dem Verband der Deutsch Amerikanischen Clubs
und der Universität Kassel.
Der Wohltätigkeitsgedanke des Internationalen
Frauenclubs wurde viele Jahre umgesetzt durch die
Patenschaft für die Internate „Hessisch Lichtenau“,
heute sind es wechselnde Projekte, mit denen Kinder
und Jugendliche in unserer Region unterstützt werden.
In diesem Jahr sind das das „Institut Lauterbad“ und
der „Verein für beatmete und intensivpflichtige Kinder
und Jugendliche e.V.“. Finanziert werden die Projekte
im Wesentlichen durch Spenden, den Adventstee mit
großer Tombola und die Womenpower der Clubdamen.
Gekrönt wurde das 70. Jubiläum durch die Über-
reichung der Ehrenplakette der Stadt Kassel. Über-
reicht wurde diese von Bürgermeisterin Ilona Friedrich
für das ehrenamtliche Engagement des Internationa-
len Frauenclubs Kassel e.V.
Der IFC Kassel ist für die Zukunft gut auf-
gestellt: er hat derzeit 76 Mitgliedsdamen, ist
gut vernetzt mit den anderen Serviceclubs in
Kassel und seine Ziele sind nach wie vor aktuell.
28 gazette N° 2 | 2019
C L U B N E W S
Exkursion nach Erfurt und WeimarText und Fotos Eberhard Ninow
German-American Club of Berlin / Deutsch-Amerikanischer Club von Berlin e.V.
Frau Sarah Schreier rief zur zweitägigen
Exkursion nach Erfurt und Weimar, und sieben
„members“ sowie zwei Nahestehende folgten
diesem Ruf und fuhren am Mittwoch, 22.5.2019,
mit dem ICE in weitem Bogen um Berlin herum
nach Erfurt.
Dort angekommen wurden wir von Dana Kittel,
Mitglied der DAG Erfurt, in Empfang genommen und
zu unserem Hotel Radisson Blu gebracht.
Kurze Zeit zum Auffrischen und schon ging es los,
erst mal zu einer kleinen Stärkung im Gildehaus und
dann zur Stadtführung „Mittelalterliches Erfurt“. Mit
dem Stadtführer, Herrn Reiner Bosecker, hatten Frau
Schreier und Frau Kittel einen wirklich glücklichen Griff
getan: Herr Bosecker stellte sich als kenntnisreicher
und witziger Erzähler der Stadtgeschichte und des
Lebens in Erfurt heraus. Zu allen Gebäuden wusste er
die tollsten Geschichten zu erzählen, ob die Architektur
betreffend, das Innenleben oder das soziale Umfeld.
Am Rathaus startete die kurzweilige Tour: Alle
Architekturstile des 18.–20. Jahrhunderts sind hier
vertreten. Das Haus zum Breiten Herd, das Haus zum
Roten Ochsen, das Gildehaus, das neugotische Rat-
haus, das Sparkassengebäude aus den 90er Jahren
des 20. Jahrhunderts stechen heraus.
Und da erhebt sich auch noch der „Roland“ auf
seiner Säule, der aber keiner ist, da Erfurt keine reichs-
freie Stadt, sondern bis 1802 Teil des Erzbistums Mainz
war. An den Renaissance- und Barockbauten begeis-
tern vor allem die Fassadenverzierungen.
Wir wanderten zur Predigerkirche und ich muss
sagen, wir waren überwältigt von diesem gotischen
Bau. Wenn man in der unendlich hohen Säulen halle
nach oben schaut und die prachtvollen Gewölbe-
schlusssteine erspäht, kriegt man ein Gefühl dafür,
wie ergriffen die mittelalterlichen Menschen von die-
sem Bauwunder waren. Es gibt viele Besonderheiten
in dieser Kirche. Eine will ich erwähnen: Graffiti am
Chorgestühl – aus dem 18. Jahrhundert! (Bild oben li.)
Schließlich begaben wir uns zum Domplatz. Auch
hier konnte uns Herr Bosecker an seinem profunden
historischen Wissen teilhaben lassen, z.B., dass
Bonifatius der Gründer des Doms und des Bistums
war und dass das politische Gewicht und der Reichtum
Erfurts begründet wurde durch das Stapelrecht, das
bereits von Karl d. Gr. gewährt wurde.
Der dritte wesentliche Teil der Stadtführung be-
fasste sich mit dem alten Universitätsviertel. Hier
erzählte er uns viel aus dem Leben Luthers als jun-
ger Augustinermönch. Auch auf die Auswirkungen
des Sinneswandels der SED-Leitung 1983 zur Person
Luthers wies er uns hin: Dieser tat der Rettung der
Bausubstanz sehr wohl. Eine besondere Geschichte
ist die Wiederherstellung der Erfurter Musikschule, an
der Herr Bosecker, selber Musiker, wesentlich beteiligt
war. Mit seinem Charme und Witz konnte er Margot
Honnecker dazu überreden, die notwendigen Gelder
und Baumaterialien zur Verfügung zu stellen..:
Schließlich gingen wir über die Krämerbrücke zu
Gera, wo wir uns, vollgestopft mit Wissen und Ge-
schichten zum alten Erfurt, nach 2½ Stunden Stadt-
führung, von Herrn Bosecker verabschiedeten. Also,
dieser Stadtgang war ein wirkliches Erlebnis, das wir
29gazette N° 2 | 2019
C L U B N E W S
nicht so schnell vergessen werden. Diesen schönen
Tag beendeten wir mit einem gemütlichen Abendessen
im Restaurant „Faustus“.
Donnerstag Morgen begaben wir uns zum Haupt-
bahnhof Erfurt, verstauten dort unsere Koffer in
Schließfächern und fuhren nach Weimar.
Da wir noch Zeit hatten, schlenderten wir in
Richtung Bauhaus-Museum, vorbei am pompösen
Nazi-Forum, in einen anheimelnden Park hinter dem
Bauhaus-Museum, wo wir in der Sonne saßen und
es uns wohl ergehen ließen.
Und dann zogen wir ein ins Museum. Man muss
es sich erobern. Die steilen Treppen erinnern an eine
Burg. Aber der Anstieg hat sich gelohnt.Wieder hat-
ten wir eine kenntnisreiche Führerin, die uns durch
mehrere Stationen der Geschichte des Weimarer
Bauhauses führte.
Da war zunächst die Darstellung der Chefeta-
ge, Walter Gropius und Johannes Itten. Dabei war
Gropius mehr der Organisator, der das Bauhaus als
Betrieb aufrecht erhielt, Itten war mehr der „spiritus
rector“, der die Schule zu einer neuen geistigen Hal-
tung führte. Das Bauhaus in Weimar hatte bedeutende
Unterstützer wie etwa Rosa Luxemburg oder Friedrich
Nietzsche. Aber dem größeren Teil der Weimarer Be-
völkerung war die Lebensweise der Absolventen und
die Richtung der „neuen Sachlichkeit“ sehr suspekt,
was dann schließlich auch zum Umzug des Bauhauses
nach Dessau führte.
Die Absolventen durchliefen eine streng geregelte
dreijährige Ausbildung, wobei alle in einer halbjähri-
gen elementaren Vorlehre arbeiten mussten, nach de-
ren Bestehen sie sich spezialisierten auf verschiedene
Materialien und Techniken. Nach der Gesellenprüfung
konnten sich besonders Begabte weiter ausbilden, um
zu Fachmeistern zu avancieren..
In allen Lebensbereichen entwickelten die Mit-
glieder des Bauhauses neue Formen und neue Inhalte,
ob nun in der Architektur oder dem Design oder der
Kunst. So waren berühmte Maler wie Lionel Feininger
oder Wassily Kandinsky Meister und lebten in den
Meisterhäusern.
Unsere Führerin zeigte uns Ausstellungsstücke zur
Wohnungseinrichtung, wobei wir auch auf einer Aus-
wahl der verschiedenen Stuhlmodelle Platz nehmen
konnten. Wir sahen die Baupläne und das Modell des
zuerst realisierten „Haus Am Horn“ und natürlich die
moderne Küche, die bei ihrer Entstehung zu größten
Protesten führte.
Es entstanden auch richtig edle Gebrauchsgegen-
stände, von denen mich zwei besonders beeindruckt
haben: ein Teppich aus der Weberei und ein Kaffee-
service aus Silber.
Nach 2½ Stunden und weiteren Klettertouren ent-
ließ uns unsere Führerin nach einer beein druckenden
Führung durch das Bauhaus-Museum über eine be-
sonders steile Treppe, von der man immerhin einen
guten Blick auf den berühmt-berüchtigten Ettersberg
(KZ Buchenwald) hatte.
Wir begaben uns auf die Suche nach einem Café. In
einer Seitenstraße neben dem Goetheplatz fanden wir
ein schattiges Plätzchen unter Bäumen. Da konnten
wir es uns richtig gut gehen lassen.
Nach dem Essen war noch Zeit und so streiften
wir in kleinen Gruppen durch Weimar, bis wir uns am
Bahnhof wieder trafen und nach Berlin zurückfuhren.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Schreier
für die Organisation dieser rundum gelungenen Reise.
Da warten wir schon auf das nächste Angebot.
30 gazette N° 2 | 2019
C L U B N E W S
Der Deutsch-Amerikanische Frauenclub Nürnberg-Fürth feierte seinen 70. Geburtstag
Über den Reben schweben
Deutsch-Amerikanischen Frauenclub Nürnberg-Fürth e. V.
Vergnügungsreise des DAFC Nürnberg-Fürth e.V. vom 02.–05. Mai 2019
Text und Fotos Gusti Alfa-Stahl
Text und Fotos Gusti Alfa-Stahl
Die Geburtstagsfeier unseres Clubs am 20. März
im Hotel Maritim Nürnberg war wirklich ein besonders
schönes Fest im Kreise von siebzig Besuchern. Es
kamen Gäste aus Fulda mit einer Spende von € 50,00
und auch Damen aus Bamberg. Gefreut haben wir uns
auch über die Urkunde anlässlich unserer 60jährigen
Mitgliedschaft beim VDAC e.V.
Wir haben der Federation einen Spendenscheck
über € 10.000,00 überreicht für den Studenten-
austausch und die Jugendarbeit des Verbandes.
Großen Anklang fanden auch die Grußworte
von der Frauenbeauftragten der Stadt Nürnberg,
Frau Hedwig Schouten, Fürths Zweiter Bürgermeister
Herrn Markus Braun, der Vize-Konsulin des Amerika-
nischen Generalkonsulats, Frau Stephanie Sobek, der
Präsidentin des VDAC, Frau Sigrid G. Behnke-Dewath
und von Herrn Prof. Dr. Falke, das verlesen wurde. Alle
Redner/innen haben sehr persönliche Worte gefunden.
Begeisterung riefen auch die „Ohrwürmer“ der
40er Jahre unseres Klavierspielers Herrn Budde
Thiem hervor. Ein köstliches Mittagessen und eine
deutsch-amerikanisch dekorierte Riesentorte rundeten
die Veranstaltung ab. Wir haben auch eine Festschrift
herausgegeben.
Vielen herzlichen Dank an die Helfer, die
mit Ihrer wunderbaren Dekoration den Saal so
hübsch gestaltet haben.
Vizekonsulin Stephanie Sobek und VDAC
Präsidentin Sigrid Behnke-Dewath
Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg, Hedwig
Schouten, 2. Bürgermeister der Stadt Fürth, Markus
Braun u. Präsidentin des DAFC Nürnberg-Fürth,
Hella Heide Dressel
Sigrid Behnke-Dewath und Hella Heide Dressel bei
der Scheckübergabe
Wie in jedem Jahr machten unsere Damen
auch heuer wieder eine 4-tägige Busreise, es
ging in den märchenhaften Rheingau mit seinen
Burgen, Schlössern und pittoresken Weinorten.
1. TAG:
Mit 21 Teilnehmern geht es zuerst zum roman-
tischen Wasserschloss Mespelbrunn im grünen
Spessart. Dort ist eine Führung gebucht und wir
erfahren, dass das heutige Renaissanceschloss
seine Entstehung einer Schenkung des Mainzer Erz-
bischofs Johann II. von Nassau verdankt. Wir werden
durch den Ostflügel geführt und hören viel über die
Lebensgeschichte derer von Echter und erfreuen uns
an den hübsch eingerichteten Jagdzimmern. Ganz ver-
liebt waren die Damen in dieses Wasserschlösschen
und schon geht es weiter zum 2. Ziel, in die berühmte
Wein-, Sekt- und Rosenstadt Eltville am Rhein.
Dort machen wir mit einer Stadtführerin einen
Rundgang durch die bezaubernde Altstadt und be-
suchen dann die Kurfürstliche Burg, 1330 erbaut von
31gazette N° 2 | 2019
C L U B N E W S
Balduin, Kurfürst und Erzbischof von Trier. 1635 war die
Burg allerdings durch die Schweden zerstört worden
und heute existiert nur noch der 1682 wieder aufge-
baute Ostflügel, der eine Gutenberg-Gedenkstätte, das
Standesamt und Konzertsäle beinhaltet.
Die Weiterfahrt führt uns zu unserem Domizil, dem
Hotel „Central“ in Rüdesheim am Rhein, wo wir sehr
gut aufgehoben sind.
2. TAG:
Heute machen wir eine Schifffahrt mit der „MS
Stolzenfels“ stromaufwärts von Rüdesheim nach
St Goarshausen, vorbei an vielen berühmten Wein-
orten und unzähligen Burgen – es ist wie eine Reise
durch ein Märchenbuch. Mit dem Bus geht es dann
auf den 132 m hohen Loreleyfelsen, wo wir im Touris-
tikcenter einen 3D-Film über das Mittelrheintal sehen,
die Aussicht genießen und im dortigen Restaurant zu
Mittag essen. Weiter geht es nun hinauf zum Nieder-
walddenkmal, 1883 errichtet zur Erinnerung an den
Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 und an die
Errichtung des deutschen Kaiserreiches 1871. Wir sind
total fasziniert von diesem riesigen Monument mit
der 11,8 m hohen Bavaria. Unterwegs sind wir hier
mit einer Kabinen-Seilbahn, wo wir mit Vergnügen
„über den Reben schweben“.
3. TAG:
Heute steht Koblenz auf dem Programm. Noch
einmal sehen wir auf der Busfahrt dorthin die Bur-
genpracht und werden, in der Stadt angekommen,
von einer Stadtführerin durch den Ort geführt und
ausführlich über die Geschichte informiert. Sie sagt,
dass die Stadt Koblenz auf eine Gründung der Römer
zurückgeht.
Seit der Merowingerzeit war die Stadt Königs-
hof und ging 1018 an die Trierer Erzbischöfe.1815
wurde die Stadt preußisch und war von 1822-1945
Provinzhauptstadt. Sie ist eine der ältesten Städte
Deutschlands und hat entsprechend viele historische
Sehenswürdigkeiten zu bieten. In einem wunderschö-
nen Weindorf direkt am Rheinufer nehmen wir an-
schließend unser Mittagessen ein und kosten den
berühmten Rheinwein. Nun geht es vom „Deutschen
Eck“ aus mit der Seilbahn auf das 850 m hohe Plateau
der Burg Ehrenbreitstein. Die Festung, erbaut zwischen
1817 und 1827, bildet den Kern eines die ganze Stadt
umspannenden Festungssystems. Auch hier haben wir
eine Führung mit viel Information.
4. TAG, Heimreise:
Auf dem Weg in die Heimat gibt es ein weite-
res Highlight, wir machen eine 2-stündige Busfahrt
durch die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden.
Ausführliche Information gibt es wieder von unserem
Stadtführer. Wir erfahren viel über die Geschichte und
den Kurbetrieb, der den unzähligen heißen Quellen zu
verdanken ist. Das Kurhaus können wir besichtigen,
Pracht und Herrlichkeit erwartet uns in den Innenräu-
men. Die Stadt strahlt einen Hauch von Luxus aus und
die Damen staunen.
Den Abschluss bildet ein Besuch des 245 m hohen
Neroberges, dem Hausberg Wiesbadens. So genie-
ßen wir die Aussicht auf die Stadt und den Taunus
und werden die Eindrücke dieser schönen Reise im
Maiengrün und Sonnenschein nie vergessen.
32 gazette N° 2 | 2019
C L U B N E W S
Am 03.05.2019 kam die amerikanische
General konsulin Meghan Gregonis mit Vize-
konsulin und zwei Konsulen auf Einladung des
Internationalen Frauenclubs nach Bamberg.
Geladen hatten die Präsidentin des VDAC Sigrid
Behnke-Dewath und die Präsidentin des Internatio-
nalen Frauenclubs Ulrike Berner, die sich schon viele
Jahre um gute deutsch-amerikanische Verbindungen
bemühen.
Die Studenten- und Jugendbeauftragte des Clubs,
Lisa Pagan, hatte den Besuch der Generalkonsulin im
E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium organisiert. Die Schü-
lerinnen und Schüler empfingen ihre Gäste zunächst
mit dem großen Mittelstufenchor. Nach einem kurzen
Vortrag, in dem Meghan Gregonis ihre Aufgabe im
diplomatischen Dienst erläuterte, beantwortete sie
Fragen. Unter anderem wurden folgende Themen be-
handelt: Der in den USA diskutierte New-Green-Deal,
US-Generalkonsulin besuchte den Internationalen Frauenclub Bamberg
Text Natalie Simmel Gruppenbild M.Hoch
International Women‘s Club Bamberg e. V.
waffentragende Lehrer in Florida und die Bekämpfung
von Terrorismus, wobei das gesamte Gespräch in Eng-
lisch gehalten wurde.
Sie vermittelte unzweifelhaft, dass der diplo-
matische Dienst und damit die Friedensvermittlung
zwischen den Nationen ihre Leidenschaft sei und
machte darauf aufmerksam, wie wichtig respekt volle
Zusammenarbeit für den Friedenserhalt zwischen den
Völkern ist.
In dem Gespräch zwischen den Schülern und der
Generalkonsulin wurde den Zuhörern die Wichtigkeit
der deutsch-amerikanischen Verbindung wiederholt
deutlich gemacht. Sie selbst habe diese Berufswahl
aufgrund ihrer deutschen Freunde gewählt, teilte Meg-
han Gregonis den Schülern mit.
Im Anschluss wurde der Besuch mit einem Es-
sen, an dem sowohl Oberbürgermeister Andreas
Starke als auch Damen des Clubs teilnahmen, in der
Mahrsbräu-Brauerei fortgesetzt.
Foto E.T:A.-Hoffmann Gymnasium von Privat.
Als Highlight konnten die Anwesenden, darunter
auch der diesjährige Austauschstudent des VDAC Mat-
thew Francis aus Florida, dann die neuen E-Scooter, die
Bamberg als Teststadt zur Verfügung gestellt wurden,
ausprobieren. Alle hatten dabei viel Vergnügen.
Begeistert von der Stadt und der Möglichkeit, die
fränkischen Radwanderwege zu erkunden, versprach
die Generalkonsulin, bald wieder nach Bamberg zu
kommen.
33gazette N° 2 | 2019
C L U B N E W S
Ereignisreiches ClublebenDeutsch-Amerikanischer Frauenclub Hamburg e.V.
Text Britta Hueck-EhmerFotos Christine Odermann
Das erste Halbjahr 2019 war voll besonderer
Ereignisse. Neben dem normalen Clubleben –
mit dem Meeting jeweils am 1. Donnerstag im
Monat – stand erneut der Freundschaftstag an.
Hatte er im letzten Jahr ausfallen müssen - weil
er wegen der zu komplizierten Auflagen nicht im Kon-
sulat stattfinden konnte – so war er in diesem Jahr
doch wieder dort möglich. Und so strömten die Gäs-
te zu einigen anregenden Stunden in die vertrauten
Räume – das allerdings vermutlich zum letzten Mal,
weil es heißt, dass das Konsulat in die Hamburger
Hafencity umziehen soll.
Der demnächst scheidende Konsul und seine
reizende deutsche Frau waren wieder freundlichste
Co-Gastgeber, denn eigentlich waren wir es ja, die die
Gäste eingeladen hatten und in den vertrauten Räu-
men empfangen konnten. Nachdem Konsul Yoneoka
uns herzlich begrüßt hatte trat unsere Präsidentin
Dorothee Hagen ans Rednerpult, um ausführlich zu
berichten. Herzliche Worte fand anschließend die
Präsidentin der Deutsch-Amerikanischen Clubs in
Deutschland, Sigrid Behnke-Dewath, die uns die Ehre
ihrer Teilnahme gab. Danach widmeten sich die Gäste
lebhaftem Gedankenaustausch und erfreuten sich am
reichhaltigen Buffet!
Das Clubleben konzentriert sich indes vor allem
auf die Meetings mit ihrem relativ gleich bleibendem
Rhythmus. Doch Besonderheit im letzten halben Jahr
war die Neuaufnahme von mehreren Damen, die auf
unterschiedliche Weise auf uns aufmerksam gewor-
den waren und die inzwischen voll integriert sind. Ihr
Engagement gilt nun schon dem nächsten Charity-
Bazaar – unser statement „Nach dem Bazaar ist vor
dem Bazaar“ hat sie elektrisiert! Und so freuen wir
uns über diesen Eifer und profitieren in bestem Sinn
davon!
Das Clubleben wäre aber
nichts ohne einige besondere
Events nur für die Mitglieder.
So konnten sich zum Valen-
tinslunch eine stattliche Zahl
von uns an einer langen Tafel
versammeln und ein späte-
rer Besuch zu Führungen im
Komponistenquartier fand auch lebhaften Zuspruch.
Sommerliches Ereignis war dann eine Fahrt zur
Nord-Art in Büdelsdorf, in der Nähe von Büsum. Zeitge-
nössische Kunst lockte uns zu einem weiten, geführten
Spaziergang. Nun aber ist noch keine Sommerpause,
denn die Einladung an die Spielhäuser zum inzwischen
traditionellen Besuch im Tierpark Hagenbeck wird zum
Ferienbeginn ca 120 Kindern Freude machen!
Und für Ende August, wenn wir den traditionellen
„Summerlunch with Hat“ wieder in der schönen Loca-
tion des NRV an der Außenalster veranstalten, haben
schon jetzt die Vorbereitungen begonnen!
Die „wilden Tiere“ in Büdelsdorf.
DAFC Hamburg e.V. beim Besuch der NORD-ART in Büdels dorf.
Foto: Unsere Führerin Hanna Mare
In der großen Halle in Büdelsdorf.
34 gazette N° 2 | 2019
Happy Fourth of July!German-American Women‘s Club of Munich / Deutsch-Amerikanischer Frauenclub München e.V.
Text Elke Rilke-MaiFoto Heinz Hoffmann
C L U B N E W S
Das wünschte Meghan Gregonis, die ameri-
kanische Generalkonsulin in München, den ca.
1000 Gästen, die bei strahlendem Sommerwetter
mit ihr das „243rd Anniversary of the Indepen-
dence of the United States of America“ feierten.
Eröffnet wurde der Empfang durch die feier-
liche Präsentation der Flaggen durch das „Marine
Security Guard Detachment Munich“. Die Big Band
des Bundespolizeiorchesters München spielte die
Bayern hymne, danach die deutsche und amerikani-
sche Nationalhymne.
Nach einem Jahr ihrer dreijährigen Dienstzeit
im Freistaat ist Ms Gregonis bereits in ganz Bayern
zuhause. Sie hat nicht nur als Generalkonsulin alle
Regionen Bayerns besucht, sondern privat als begeis-
terte Radfahrerin bereits 5000 Kilometer auf Bayerns
Straßen zurückgelegt. Besonders am Herzen liegt ihr
der Kontakt mit jungen Menschen. Das MeetUS-Pro-
gramm des Generalkonsulats hat Brücken gebaut zu
bayerischen Schulen, die Türen für zahlreiche Schü-
lergruppen geöffnet und die Möglichkeit geboten zum
direkten Gespräch mit bayerischen Schülern.
In ihrer Ansprache ging Ms Gregonis auch auf
politische Themen ein. Sie betonte das „Commitment“
Amerikas zur transatlantischen Partnerschaft, das bei
der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz be-
kräftigt worden sei. Sie erklärte, dass die Vertiefung
der deutsch-amerikanischen Partnerschaft im Bereich
Sicherheit eine „Top-Priorität“ bleibt und sagte: „Da-
her haben wir alle unsere NATO-Verbündeten, inklu-
sive Deutschland, dazu aufgefordert, ihre Zusagen zu
erfüllen, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für
Verteidigungsaufgaben zu verwenden.“ Gleicherma-
ßen ist es Ms. Gregonis und ihrem Team ein Anliegen,
günstige wirtschaftliche Bedingungen zu schaffen für
einen fairen und ausgewogenen Handel auf beiden
Seiten des Atlantiks. Bayerische und US-Firmen in
Bayern sollen enger zusammengebracht werden.
Ein nagelneuer BMW X7, vor wenigen Monaten in
South Carolina vom Band gelaufen, konnte im General-
konsulat als Beispiel für die amerikanisch-bayerische
Partnerschaft bewundert werden. Ein Elektro-Auto von
Tesla und e-Roller von Bird präsentierten die amerika-
nische Innovationswirtschaft.
Die Bayerische Regierung war von Dr. Florian
Herrmann, MdL, Leiter der Staatskanzlei und Staats-
minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und
Medien vertreten. In seiner Begrüßung erinnerte er:
„Bayern hatte das Glück ab 1945 zur amerikanischen
Besatzungszone zu gehören. Sie waren großmütige
Sieger. Dieses Leben in Frieden und Freiheit haben wir
vor allem den Amerikanern zu verdanken. Wir werden
dies nicht vergessen.“
Mit amerikanischer Kulinarik wie „Pulled-Pork-Bur-
ger“, Hamburger, Donuts, Brownies und CocaCola
wurden die Gäste verwöhnt. Linda Jo Rizzo und die
„sixtiebeats“ begleiteten den Abend musikalisch.
Generalkonsulin Meghan Gregonis mit
Dr. Florian Herrmann und dem „Marine Security
Guard Detachment Munich“
Foto Elke Rilke-Mai
35gazette N° 2 | 2019
2019 – Das Jubiläumsjahr!Text und Foto Elke Rilke-Mai
C L U B N E W S
An viele Jubiläen werden wir in diesem Jahr er-
innert. An 70 Jahre Grundgesetz, an 50 Jahre erste
Mondlandung und viele andere. Und auch an:
30 Jahre Fall der Berliner Mauer und 30 Jahre Städtepartnerschaft
München-Cincinnati!
Die Berliner Mauer. Sie war ein Sinnbild der
Unterdrückung und Menschenverachtung und wurde
nach ihrem Fall 1989 zu einem Sinnbild der Freiheit.
Mauerstücke mahnen in vielen Ländern der Welt für
Frieden und Freiheit. Auch Münchens Partnerstadt Cin-
cinnati bewarb sich um ein Stück Berliner Mauer und
die Stadt Berlin schenkte ihr ein 2,5 Tonnen schweres
Mauerstück. 2010 war es soweit: Es wurde zu einem
Exponat des Freedom Center Museums in Cincinnati.
Das Berlin Wall Memorial.
The Wall Net berichtet: „In the end it was the
result of a joint effort of the twin cities Cincinnati and
Munich and other involved persons and organizations,
led by Mark Malory, Mayor of Cincinnati: the Freedom
Center Museum is housing a segment of the Berlin
Wall since 2010. The mission of the museum also
explains the mission of the Wall segment: The Free-
dom Center is a monument for the fighters of freedom
to inspire future generations courageously to defend
freedom in the world.“
Die Städtepartnerschaft München-Cincin-
nati wurde 1989 im Jahr des Mauerfalls gegründet.
Die Munich Sister City Association pflegt seitdem
die deutsch-amerikanischen Beziehungen zwischen
den beiden Städten. Präsidentin Ute Päpke erzählte
bei einem Empfang in der Residenz der Münchner US
Generalkonsulin Meghan Gregonis von den vielfälti-
gen Aktivitäten der Association. Von der Herausfor-
derung, die Mauer nach Cincinnati zu holen und über
das umfangreiche Austauschangebot der Association.
Delegationen von Lehrern, Künstlern, Rechtsanwälten
und Menschen aus vielen anderen Berufen reisen nach
München und Cincinnati, sie bereichern ihr Leben und
ihre Berufe durch diesen Austausch und halten die
deutsch-amerikanischen Freundschaft lebendig!
München und Cincinnati verbindet eine lange
Geschichte. Die vielen deutschstämmigen Bürger der
Stadt waren über die Jahrhunderte hinweg eng mit
ihrer deutschen Heimat verbunden. Der bayerische
König Ludwig I. genehmigte seinerzeit eine großzügige
finanzielle Unterstützung der katholischen Gemeinde
in Cincinnati und die Bürger von Cincinnati spendeten
nach Kriegsende eine große Summe für den Wieder-
aufbau der Münchner Kirche Alter Peter.
Ein Brunnen für die Freundschaft. Ein außer-
gewöhnlicher Transport fand 1871 statt. In New York
lief ein Schiff ein mit 13 Brunnenfiguren, Basreliefs
und einer 9 Tonnen schweren Zentralfigur, insgesamt
24 Tonnen. Angefertigt von der Erzgießerei Ferdinand
von Miller in München. Zusammen mit 85 Tonnen
Granit wurde der Tyler-Davidson-Brunnen im Zentrum
Cincinnatis errichtet. Er wurde zu einem Wahrzeichen
der Stadt und der Verbundenheit mit München. Rund
um diesen 13 Meter hohen gewaltigen Brunnen findet
jedes Jahr das „größte Oktoberfest der Vereinigten
Staaten“ statt.
Die University of Cincinnati wird in diesem
Jahr 200 Jahre alt. Ein besonderes Jubiläum für
die Stadt am Ohio River! 1819 gegründet, bietet die
Universität heute ca. 45.000 Studenten die Möglichkeit
zum Studium. Darunter sind auch regelmäßig deut-
sche Studenten, die im Rahmen des deutsch-ameri-
kanischen Studentenaustauschprogramms des VDAC
ein Studienjahr an dieser ehrwürdigen Universität
verbringen.
30 Jahre Städtepartnerschaft München-Cincinnati!
Herzlichen Glückwunsch!
Tyler Davidson Brunnen bei Nacht
Gedenkstätte „Berliner Mauer“ – Zeichen der Freiheit Foto Cincinnatirefined.com
36 gazette N° 2 | 2019
Jugendposterwettbewerb 2019 des DAFC Heidelberg
Deutsch-Amerikanischer Frauenclub Heidelberg e.V.
Text und Fotos Marina Langschmidt, Jugendbeauftragte DAFC Heidelberg
C L U B N E W S
Bereits seit drei Jahren wird der Jugend-
poster wettbewerb vom Deutsch-Amerikani-
schen Frauenclub in Heidelberg und seit zwei
Jahren in Kooperation mit dem Stadtjugendring
Heidelberg jährlich ausgeschrieben. Das Thema
dieses Jahr lautete: „Klimawandel - WAS TUN?“
11 Schulen und 84 Schülerinnen und Schüler im
Alter von 6 bis 19 Jahren nahmen am Wettbewerb
teil. Die zahlreichen Plakate zeigen, wie wichtig das
diesjährige Thema „Klimawandel – WAS TUN?“ für
alle Beteiligten ist.
Das Ziel des Wettbe-
werbs war es, Klimawandel,
Klimaschutz und verantwor-
tungsbewussten Umgang mit
Ressourcen in den Fokus zu
stellen. Wir freuen uns über
die rege Beteiligung und die
vielen kreativen Ideen. Die
hohe Anzahl der eingereich-
ten Plakate zeigt, dass die
Heranwachsenden die Be-
deutung des Klimawandels und des Klimaschutzes
für die eigene Zukunft deutlich spüren. Wie eine der
Gewinner gruppe es formulierte: „Die Zeit läuft uns
davon!“.
Es gab viele Ideen und Vorschläge: Bäume pflanzen
statt abholzen, Fahrrad statt Auto fahren, öffentliche
Verkehrsmittel stärker nutzen statt Autofahren, Plastik-
abfälle vermeiden, regional und fair einkaufen, Fleisch-
konsum gering halten, CO2-Filter und Energiespar lampen
verwenden, erneubare Energien stärker ausbauen, mehr
recyceln, Müllabfälle vermeiden, Mehrwegtrinkfla-
schen verwenden, Stofftaschen zum Einkaufen statt
Plastiktüten verwenden und sich für den Klimaschutz
engagieren. Viele von diesen Vorschlägen können wir
bereits jetzt in unserem Alltag umsetzen. Wie eine der
Gruppe es formulierte: „Change starts with us!“ – „Die
Veränderung beginnt mit uns!“
Es gab zwei Kategorien beim Jugendposterwett-
bewerb: Einzel- und Gruppenarbeit. In den Alters-
gruppen 6–10, 11–13 und 14–19 wurden Einzel-
bewertungen vorgenommen, deshalb gibt es drei
Hauptgewinnerinnen und -gewinner in beiden Kate-
gorien und jeder Altersstufe.
Die feierliche Preisverleihung fand am 1. Juli statt.
Fast 100 Gäste, darunter die Schülerinnen und Schüler,
ihre Eltern und Lehrer sowie Clubmitglieder waren
anwesend. Alle Plakate wurden im Rahmen einer
öffentlichen Ausstellung im Stadtjugendring Heidel-
berg ausgehängt. Die Ausstellung findet im Foyer im
Stadtjugendring bis Anfang September 2019 statt.
37gazette N° 2 | 2019
BRÜCKE startet neues Praktika-Programm mit Partnerunternehmen INTERKULTUR
Roboter zeigt beim BRÜCKE-BBQ, was er kann
„Die Brücke“ e. V. · Gießen/Wetzlar
Text und Fotos Roger Schmidt
Text und Fotos Roger Schmidt
C L U B N E W S
Der Deutsch-Amerikanische Club DIE BRÜCKE
Gießen-Wetzlar hat aktuell mit dem US-amerikani-
schen Studenten Andrew Price Watson aus Alaba-
ma das neue Brücke-Internship-Programm starten
können. Bisher war der transatlantische Klub schon
im Jugend- und Studentenaustauschprogramm im
Verband Deutsch-Amerikanischer Clubs (VDAC) aktiv.
Der Amerikaner aus dem US-Südstaat Alabama trat
ein dreimonatiges Praktikum bei der Kulturorganisatin
INTERKULTUR in deren Zentrale in Fernwald an. Das
für das Praktika-Programm zuständige Brücke-Vor-
standsmitglied Helmut Ott bedankte sich nach den
erfolgreichen Verhandlungen bei Interkultur-Präsident,
dem Pohlheimer Günter Titsch für die Möglichkeit,
die sich dem jungen US-Amerikaner beim Einblick in
die Organisation und Durchführung von weltweiten
Chorfestivals durch das mittelhessische Kulturunter-
nehmen bietet. Watson freut sich im Ausblick, dass
er beim 11. Internationalen Johannes-Brahms-Chor-
festival und Wettbewerb in Wernigerode im Harz vor
Ort in der Betreuung der Juroren eingesetzt werden
Neues Brücke-Programm für junge Leute!
BRÜCKE-Vorstandsmitglied und zuständig für das
neue Internship-Programm Helmut Ott (rechts) mit
Interkultur-Präsident Günter Titsch (links) beim ers-
ten Praktikum-Tag von dem US-Amerikaner Andrew
Price Watson (Mitte); hinten seine neuen Interkul-
tur-Kolleginnen, Projektleiterin Jelena Dannhauer
(links, hinten) und Julia Hoppe für die kommenden
drei Monate
soll und dabei Chöre aus aller Welt treffen wird. Der
junge Mann ist selbst Musiker und Sänger. Seine
deutschen Sprachkenntnisse und sein Wissen konn-
te er in den Musikwissenschaften als Austausch-
student bereits im vergangenen Semester an der
Justus-Liebig-Universität Gießen erweitern.
In diesem Jahr hatte der Deutsch-Amerikanische
Klub DIE BRÜCKE Gießen-Wetzlar junge amerikani-
sche Gäste von der Wiesbaden US Highschool beim
traditionellen BBQ zu Gast. Die Gruppe von Schülern
waren mit ihrem Lehrer Brian Barns in den Kleintier-
park in Steinbach gekommen und präsentierten dabei
einen von ihnen entwickelten und gebauten Roboter.
Damit demonstrierten sie ihre Arbeit aus der 25-köpfi-
gen Projektgruppe „RoboWarriors FIRST Team #3011“
mit Schülern im Alter von 10 bis 17 Jahren mit der
sie an dem FIRST-Robotics-Wettbewerb teilgenom-
men hatten. Das internationale Programm soll die
Jugendlichen an Technik und Wissenschaft heran-
führen, so lautete diesmal das Projekt zum Bau eines
Roboters für eine Weltraumstation „Destination: Deep
Space“. Das komplexe Modell hatte dabei Aufgaben
des Transports zu lösen. Eines der FIRST-Programme
für Jugendliche soll bald in Mittelhessen etabliert
werden, kündigte Brücke-Präsident Roger Schmidt
gemeinsam mit dem verantwortlichen Brücke-Vor-
standsmitglied Henri Becker Planungen für 2020 an.
#3011-Robo sowie
Schüler von der
Wiesbadener
US Highshool mit
Lehrer Brian Barns
präsentieren ihren
Roboter.
Erste Gespräche mit den zentralen deutschen Orga-
nisatoren in Leipzig wurden bereits geführt. Unter-
stützung aus Politik, Bildung und Wirtschaft wurden
bereits für die neuen Brücke-Projekte in Mittelhessen
signalisiert, so waren bei der Roboter-Präsentation
in Fernwald während des BBQ unter anderem auch
die beiden hessischen Landtagsabgeordneten Frank-
Tilo Becher (Gießen) und Frank Steinraths (Lahn-Dill)
interessierte und staunende Gäste über die komplexe
Projektarbeit der US-Amerikanischen Jugendlichen.
Sie hatten nur sechs Wochen in ihrer Arbeit nach dem
regulären Unterricht gebraucht. Für die Klassenkasse
gab es schon mal eine Brücke-Spende von 200 Euro
für die Highschool-Schüler sowie Baseball-Club-Caps
als Erinnerung an ihren Besuch. Erfolgreich war
auch schon für die Brücke der Start des Praktikum-
programms in diesem Jahr. Projektverantwortlicher
Helmut Ott konnte hier mit den Brücke-Mitgliedern
gemeinsam Joshua Pietz von der Univerität Wiscon-
sin begrüßen, der bei der Firma ESE Engineering und
Software-Entwicklung drei Monate im Bereich der
künstlichen Inteligenz (KI), dank Vermittlung des dort
tätigen Mitglieds Daniel Pal, tätig ist. Ein weiterer
Praktikant ist mit Price Andrew Watson aus Alabama
zurzeit bei der Kulturorganisation INTERKULTUR in
Fernwald tätig.
Verband der Deutsch-Amerikanischen ClubsFederation of German-American Clubs e. V. Apollostr. 10 · 96178 Pommersfelden · Tel. 09548 8234