Georg Philipp Telemann (1681 Georg Philipp Telemann ... · Grafik: Daniel Rothen Georg Philipp...

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Grafik: Daniel Rothen Georg Philipp Telemann (16811767) ist mit rund 3600 ver- zeichneten Werken einer der produkvsten Komponisten der Musikgeschichte. Während seiner über vierzigjährigen Tägkeit als Musikdirektor in Hamburg war er der bekann- teste und erfolgreichste Komponist der deutschsprachigen Welt. Als Telemann 1725/26 den »Harmonischen Goesdienst« herausgab, war er schon längst ein bedeutender Kantaten- komponist. Bei der Komposion ließ Telemann den Aspekt der prakschen Umsetzung, das heißt Rücksichtnahme auf möglicherweise begrenzte Ressourcen, nicht außer Acht. Die insgesamt 72 Kantaten des »Harmonischen Goes- dienstes«, die sich als ein Kantaten-Jahrgang auf die Epi- steln des Kirchenjahres beziehen, waren in ihrem Format Arie-Rezitav-Arie überschaubar, ebenso in der Besetzung für eine Singsmme, ein Soloinstrument und Generalbass. Telemann vermied extreme smmliche Breite und Virtuo- sität, im musikalischen Ergebnis kommt diese Begrenztheit jedoch nicht zum Tragen. Telemanns Melodie- und Text- lösungen überschreiten selbstbewusst diese Grenzen. Die Rücksichtnahme auf die mögliche Aufführbarkeit bescher- te dem »Harmonischen Goesdienst« weite Verbreitung, auch nachdem Maheson 1728 in seinem »Musicalischen Patrioten« ihn als Standardwerk wertvoller Hausmusik re- zensiert und Telemanns Vielfalt der Melodieerfindung ge- rühmt hae. Insgesamt sieben Kantaten sollen im Verlauf des nächsten Kirchenjahres im sonntäglichen Goesdienst der Kasseler Karlskirche von Studierenden der Musikakademie Kassel »Louis Spohr« zur Aufführung gebracht werden. Die ausge- wählten Werke beziehen sich auf die jeweils für den Sonn- tag vorgesehenen Bibeltexte und berücksichgen in ihrer Besetzung die derzeigen Möglichkeiten der Musikakade- mie. Dieses Kooperaonsprojekt eröffnet den Studieren- den reizvolle kammermusikalische Aufgabenstellungen, für die Kirchengemeinde bedeutet der Zyklus eine musikali- sche Bereicherung des Goesdienstes. Evangelische Kirchengemeinde Kassel-Mie Marnsplatz 5 a ∙ 34117 Kassel, Telefon: 0561 102636 ∙ Telefax: 0561 6027892 E-Mail: [email protected] www.ekkw.de Musikakademie der Stadt Kassel »Louis Spohr« Karlsplatz 7 ∙ 34117 Kassel ∙ ÖPNV: Rathaus Telefon: 0561 41065 ∙ Telefax: 0561 41066 E-Mail: [email protected] www.musikakademie-kassel.de Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Musikakademie Kassel e.V. Evangelische Kirchengemeinde Kassel-Mitte Georg Philipp Telemann Harmonischer Goesdienst »Louis �pohr«

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Georg Philipp Telemann (1681–1767) ist mit rund 3600 ver-zeichneten Werken einer der produktivsten Komponisten der Musikgeschichte. Während seiner über vierzigjährigen Tätigkeit als Musikdirektor in Hamburg war er der bekann-teste und erfolgreichste Komponist der deutschsprachigen Welt.

Als Telemann 1725/26 den »Harmonischen Gottesdienst« herausgab, war er schon längst ein bedeutender Kantaten-komponist. Bei der Komposition ließ Telemann den Aspekt der praktischen Umsetzung, das heißt Rücksichtnahme auf möglicherweise begrenzte Ressourcen, nicht außer Acht. Die insgesamt 72 Kantaten des »Harmonischen Gottes-dienstes«, die sich als ein Kantaten-Jahrgang auf die Epi-steln des Kirchenjahres beziehen, waren in ihrem Format Arie-Rezitativ-Arie überschaubar, ebenso in der Besetzung für eine Singstimme, ein Soloinstrument und Generalbass. Telemann vermied extreme stimmliche Breite und Virtuo-sität, im musikalischen Ergebnis kommt diese Begrenztheit jedoch nicht zum Tragen. Telemanns Melodie- und Text-lösungen überschreiten selbstbewusst diese Grenzen. Die Rücksichtnahme auf die mögliche Aufführbarkeit bescher-te dem »Harmonischen Gottesdienst« weite Verbreitung, auch nachdem Mattheson 1728 in seinem »Musicalischen Patrioten« ihn als Standardwerk wertvoller Hausmusik re-zensiert und Telemanns Vielfalt der Melodieerfindung ge-rühmt hatte.

Insgesamt sieben Kantaten sollen im Verlauf des nächsten Kirchenjahres im sonntäglichen Gottesdienst der Kasseler Karlskirche von Studierenden der Musikakademie Kassel »Louis Spohr« zur Aufführung gebracht werden. Die ausge-wählten Werke beziehen sich auf die jeweils für den Sonn-tag vorgesehenen Bibeltexte und berücksichtigen in ihrer Besetzung die derzeitigen Möglichkeiten der Musikakade-mie. Dieses Kooperationsprojekt eröffnet den Studieren-den reizvolle kammermusikalische Aufgabenstellungen, für die Kirchengemeinde bedeutet der Zyklus eine musikali-sche Bereicherung des Gottesdienstes.

Evangelische Kirchengemeinde Kassel-MitteMartinsplatz 5 a ∙ 34117 Kassel,Telefon: 0561 102636 ∙ Telefax: 0561 6027892E-Mail: [email protected]

Musikakademie der Stadt Kassel »Louis Spohr«Karlsplatz 7 ∙ 34117 Kassel ∙ ÖPNV: RathausTelefon: 0561 41065 ∙ Telefax: 0561 41066E-Mail: [email protected]

Mit freundlicher Unterstützung der

Gesellschaft der Freunde der Musikakademie Kassel e.V.

Evangelische Kirchengemeinde Kassel-Mitte

Georg Philipp TelemannHarmonischer Gottesdienst

»Louis �pohr«

Sehr geehrte Damen und Herren,

wer den Karlsplatz in Kassel kennt, weiß, die Musikakademie der Stadt Kassel »Louis Spohr« und die Karlskirche befinden sich in en-ger räumlicher Nachbarschaft. Auch wenn in unserer Zeit die Bezie-hungen zwischen Stadt und Kirche nicht mehr so verflochten sind wie zu Telemanns Zeiten, der gleichzeitig als geistlicher Kantor und weltlicher Musikdirektor durch den Rat der Stadt Hamburg einge-stellt und später zum Operndirektor in seiner Wahlheimat wurde, so sind sie doch weiterhin eng und vielfältig, wie nicht nur die re-gelmäßig in der Karlskirche stattfindenden Konzerte belegen. Die Stadt Kassel und die evangelische Kirche in Kassel sind durch re-gelmäßige Kontakte und einen regen Austausch von Gedanken und Erfahrungen verbunden. Diese Zusammenarbeit zu erhalten und zu fördern, sehe ich als persönliche Aufgabe, damit Kassel gläubigen Menschen aller Konfessionen und Religionen eine liebenswerte Heimat sein kann. Unsere Stadt feiert 2013 das 1100. Jahr ihrer urkundliche Erst- erwähnung. Dies sind auch 1100 Jahre Geschichte der Religionen in Kassel. Als Oberbürgermeister und Kulturdezernent freue ich mich daher über das gemeinsame Jubiläumsprojekt »Harmonischer Got-tesdienst« Ich wünsche allen Beteiligten gutes Gelingen, vor allem den Besucherinnen und Besuchern der Gottesdienste aber viele genussvolle Momente.

Oberbürgermeister Betram Hilgen

Liebe Freunde und Freundinnen der Kirchenmusik,

am 1. Advent 2012 startet eine Reihe von Kantatengottesdiensten in der Karlskirche, die in Zusammenarbeit mit der Musikakademie entstanden sind. Das Jahr 2012 stand für die Evangelische Kirche in Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 unter dem Thema »Reformation und Kirchenmusik« und hat die Bedeutung der Musik für den Gottesdienst und für den persönlichen Glauben besonders in den Blick genommen. Dass das neue Kirchenjahr am 1. Advent mit einer Reihe von Telemann-Kantaten beginnt, die sich durch das ganze Jahr 2013, dem Festjahr Kassels, hindurch ziehen, empfinde ich als eine große Bereicherung.Ich danke allen, die sich dafür engagiert haben, dass aus einer ers-ten Idee das nun vorliegende, einladende und ansprechende Pro-gramm wurde. Den Akteuren wünsche ich interessierte Zuhörerin-nen und Zuhörer und den Gästen in der Karlskirche wünsche ich in diesen Gottesdiensten ein neues Hören und Erleben.

Stadtdekanin Barbara Heinrich

2. Dezember 2012

Kantate Nr. 68 „Lauter Wonne, lauter Freude“

Lyung-Jung Kim, SopranRenate Reitemeyer-Schäfer, Blockflöte Akiko Hikita, OrgelMika Lee, Violoncello

3. Februar 2013

Kantate Nr. 12 „Was ist mir doch das Rühmen nütze?“

Benjamin Hühne, BaritonAlexandra Jost, QuerflöteMario Jurczyk, OrgelMisol Chang, Violoncello

3. März 2013

Kantate Nr. 70„Jauchzet, frohlocket, der Himmel ist offen“

Yeo-Jin Lee, MezzosopranXiang Li, ViolineAkiko Hikita, OrgelMarlene Siemes, Violoncello

24. März 2013

Kantate Nr. 19„Gott will Mensch und sterblich werden“

Martina Hümmer, Sopran Xiang Li, ViolineVera Osina, OrgelMarlene Siemes, Violoncello

19. Mai 2013

Kantate Nr. 31„Zischet nur, stechet, ihr feurigen Zungen“

Hyun Joo, BaritonNagisa Suzuki, OboeVera Osina, OrgelMisol Chang, Violoncello

7. Juli 2013

Kantate Nr. 44„Kein Vogel kann im weiten Fliegen“

Yeo-Jin Lee, MezzosopranYuan Xue, QuerflöteMario Jurczyk, OrgelAntonia Lang, Violoncello

3. November 2013

Kantate Nr. 57 „Locke nur, Erde, mit schmeichelndem Reize“

Sunae Park, SopranRenate Reitemeyer-Schäfer, BlockflöteAkiko Hikita, OrgelMika Lee, Violoncello

Einstudierung: Prof. Gregor Hollmann und Ruth Altrock

Ort: Karlskirche, KarlsplatzBeginn: Sonntags, jeweils um 10.00 UhrDer Eintritt ist frei