Geographischen Instituts der Universität Heidelberg · Project 1: Age and recharge rate of...

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INHALT Jahrgang 6, Ausgabe 4 | 2010 Zeitschrift von und für Studenten/innen des Geographischen Instituts der Universität Heidelberg themen 02 „Global Change and Globalization“ Der interdisziplinäre Projektverbund gibt Einblick in den Wandel der Welt 07 Vertretung im Wintersemester Prof. Dr. Johannes Rehner und Prof. Dr. Harald Bathelt lehren in der Wirtschafts- geographie 09 Berufsfeld Immobilienwirtschaft Erfahrungen aus der Summer School: „Real Estate Market Research“ 11 Geographie studiert ̶ und dann?! Angebote zur Berufsorientierung am Geo- graphischen Institut 16 Desertec Stromgewinnung in der Wüste 20 Fahr mal hin Winterspezial: Skierlebnisse in Heidelberg 22 Der unruhige Planet Das Programm der HGG ausland 14 Praktikum Johannes Anhorn berichtet von seinem Praktikum auf den Philippinen rubriken 23 Neuigkeiten 24 Impressum 14 Praktikum auf den Philippinen im Bereich des Disaster Risk Management im urbanen Raum 02 Welt im Wandel 16 Desertec Revolutionierung der Strombranche Der interdisziplinäre Projektverbund „Global Change and Globalization“

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I N H A L T Jahrgang 6, Ausgabe 4 | 2010

Z e i t s c h r i f t v o n u n d f ü r S t u d e n t e n / i n n e n d e sG e o g r a p h i s c h e n I n s t i t u t s d e r U n i v e r s i t ä t H e i d e l b e r g

t h e m e n

02 „Global Change and Globalization“

Der interdisziplinäre Projektverbund gibt Einblick in den Wandel der Welt

07 Vertretung im Wintersemester

Prof. Dr. Johannes Rehner und Prof. Dr. Harald Bathelt lehren in der Wirtschafts- geographie

09 Berufsfeld Immobilienwirtschaft Erfahrungen aus der Summer School: „Real Estate Market Research“

11 Geographie studiert ̶ und dann?! Angebote zur Berufsorientierung am Geo- graphischen Institut

16 Desertec

Stromgewinnung in der Wüste

20 Fahr mal hin Winterspezial: Skierlebnisse in Heidelberg

22 Der unruhige Planet Das Programm der HGG

a u s l a n d

14 Praktikum

Johannes Anhorn berichtet von seinem Praktikum auf den Philippinen

r u b r i k e n

23 Neuigkeiten24 Impressum14 Praktikum auf den Philippinen im Bereich des

Disaster Risk Management im urbanen Raum

02Welt im Wandel

16DesertecRevolutionierung

der Strombranche

Der interdisziplinäre Projektverbund „Global Change and Globalization“

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Die Welt ist im Wandel. Dies ist unübersehbar. Sowohl unsere eigene

Erfahrung, als auch der Blick in Zeitungen, Fernsehsendungen und Online-Medien lehrt uns das. Die Veränderungen umfassen ein breites Spektrum unserer Lebens-wirklichkeit von den Naturräu-men über Siedlungen und Verkehr bis hin zur Wirtschaft. Man denke nur an Stichworte wie Klimawan-del, Artensterben, Wirtschaftskri-se oder Atomausstieg. All diese Begriffe bezeichnen Prozesse, de-nen wir uns gegenüber sehen und die wir verstehen wollen. Gemein-sam ist diesen Themen, dass sie sich allesamt nur in komplizierten Systemen beschreiben lassen, dass sie aber in gleichem Maße auch die ganze Menschheit unmittel-bar angehen und politische und wirtschaftliche Entscheidungen von großer Tragweite beinhalten. Dies bedeutet eine Herausforderung für die Wissenschaft, denn Po-litiker und Manager sind darauf angewiesen, dass ihnen aus der Forschung Erkenntnisse zur Ver-

ist. Schon die natürlichen Prozes-se sind durch eine Vielzahl von Wechselwirkungen geprägt. Steigt die Temperatur, verdunstet mehr Wasser, was zu einer erhöhten Wolkenbildung führt. Die Bewöl-kung ihrerseits sorgt jedoch dafür, dass die Sonnenstrahlung, die aus dem Weltraum auf die Oberseite der Atmosphäre trifft, nicht kom-plett auf der Erdoberfläche an-kommt, was wiederum die Tem-peratur mindert. Dieser einfache Zusammenhang lässt bereits die Komplexität erahnen. Wenn nun noch der Mensch und sein Wirken hinzu treten, nimmt das System eine schier unüberblickbare Ver-wobenheit an. Wir alle wissen mittlerweile, dass das Verbrennen fossiler Energieträger eine Erhö-hung des Kohlendioxidgehaltes der Atmosphäre zur Konsequenz hat. CO2 als Treibhausgas bewirkt einen Temperaturanstieg. Man un-tersucht zum einen in der Natur-wissenschaft die Auswirkungen der Treibhausgase auf das Klima, inklusive der ausgelösten Feed-backprozesse innerhalb des Kli-

fügung gestellt werden, an denen sie sich orientieren können.

Als WissenschAftler hAt man das Ziel, möglichst exakte Ergebnisse zu produzieren und sich mit einem bestimmten Teil-gebiet vertieft auseinander zu set-zen. Das ist Voraussetzung für das Verständnis detaillierter Prozesse und Systeme. Man muss einen gewissen „Scheuklappen-Blick“ haben, sich ganz in die eigene For-schungsfrage vertiefen, also ein wirklicher Fachmann werden. Für viele Fragestellungen ist das die einzig geeignete Herangehenswei-se. Doch betrachtet man Probleme wie die oben genannten, kommt man mit dem Verharren in Einzel-disziplinen nicht weit. Als Beispiel sei der Klimawandel angeführt. Grundlage des Verständnisses ist selbstverständlich die Physik der Atmosphäre, der Ozeane, des Bo-dens, der Vegetation und anderer Teile des Naturraums. Man muss bis ins kleinste Detail verstehen, was abläuft. Doch schnell wird klar, dass dies nur der Anfang

Welt im Wandel

. Text: Dr. Nicole Vollweiler

Der interdisziplinäre Projektverbund „Global Change and Globalization“

Global Change and Globalization Global Change and Globalization2 >> << 3

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masystems, zum anderen widmen sich aber eine Fülle von anderen Fächern diesem Thema. Denn die Natur ist nur eine Komponente. Wirtschaft und Energie spielen eine ebenso wichtige Rolle. Damit sind also die Gesellschaftswissen-schaften angesprochen. Genauso bedeutsam sind aber juristische Fragen, wenn es um die Umset-zung von Entscheidungen natio-nal und international geht. Die gesamte Wirtschafts- und Um-weltpolitik bedarf der rechtlichen Ausgestaltung. Die Psychologie liefert wichtige Erkenntnisse in diesen sich ändernden Wirkungs- und Entscheidungsgefügen. Auch die Geisteswissenschaften sind gefordert, wenn es darum geht, die Prozesse beispielsweise philo-sophisch zu reflektieren oder, wie die Altertums- und Geschichts-wissenschaften es tun, in einen historischen Kontext zu stellen.

es setzt sich also eine Vielzahl von Fächern mit der sich wandeln-

versität das gesamte Spektrum abdeckt, also Exzellenz in den Einzelfächern mit Vielfalt in der Ausrichtung vereint. Auf diesem Hintergrund hat sich in den ver-gangenen zwei Jahren ein Pro-jektverbund formiert, der unter dem Motto „Global Change and Globalization“ Vertreter der Geo-graphie, Umweltphysik, Geowis-senschaften, Biologie, Umwelt-ökonomie, Rechtswissenschaften, Psychologie und Altertumswis-senschaften vereint. Ziel ist es, Fragen des Globalen Wandels und der Globalisierung nachzugehen mit dem Schwerpunkt, anhand der zunehmenden Ressourcenver-knappung und der zentralen Pro-blemfelder Wasser, Energie und Biodiversität so genannte „Hot Spots“ und „Tipping Points“ in den Blick zu nehmen. Die Haupt-antragsteller sind Prof. Hans Geb-hardt (Geographie), Prof. Timo Goeschl (Umweltökonomie) und Prof. Ulrich Platt (Umweltphy-sik). Insgesamt 16 Unterprojekte

den Welt auseinander. Doch jede Disziplin für sich allein genom-men kann wenig ausrichten. Das Stichwort „Interdisziplinarität“ ist in diesem Zusammenhang in aller Munde. Ganz offensichtlich muss man sich also über die Grenze des eigenen Fachs hinaus bewegen, wenn man das Gesamtsystem in den Blick nehmen will. Der erste Schritt besteht in der Verknüpfung von separat gewonnenen Ergeb-nissen. Für eine wirkliche Durch-dringung der Problemstellungen ist es jedoch erforderlich, die Forschungsvorhaben von Grund auf gemeinsam anzugehen. Denn nur auf diese Weise kann Themen Raum gegeben werden, die im Kontext des Einzelfachs gar nicht auf der Agenda stünden und es können Wissenschaftlerteams ge-bildet werden, die von vornherein vernetzt arbeiten.

Die Universität heiDelberg bietet hierfür glänzende Voraus-setzungen, da sie als Volluni-

Sandsturm im JemenFoto: Prof. Dr. Hans Gebhardt

Gaskrater mit LKWFoto: Prof. Dr. Hans Gebhardt

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(siehe Tabelle) haben im Sommer 2009 ihre Arbeit aufgenommen und 14 Doktoranden fertigen in diesem Rahmen ihre Disserta-tionen an. Aus der Tabelle wird die Schwerpunktbildung und die umgesetzte Interdisziplinarität deutlich. Die Geographie nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Sie ist prädestiniert für Fragestel-lungen, die sowohl die Natur als auch den Menschen im Fokus ha-ben, so dass sowohl die Physische Geographie, vertreten durch Prof. Olaf Bubenzer und seine Dokto-randin Barbara Brilmayer Bakti, als auch die Anthropogeographie mit Prof. Hans Gebhardt und Tho-mas Bonn wichtige Säulen im Ge-

rem auf dem spannenden Terrain des so genannten Climate Engi-neering betätigen. Dabei geht es um die Bewertung der noch schwer abschätzbaren Möglichkeiten und Grenzen von Technologien, mit deren Hilfe der Temperatur-anstieg auf der Erde vermindert werden könnte. Hierzu zählen unter anderem das Einbringen von Schwefel in die Atmosphäre und das Düngen von Meeresal-gen mit dem Ziel, Kohlendioxid zu binden. Es liegt auf der Hand, dass die Zusammenarbeit von Na-turwissenschaftlern, Juristen und Ökonomen Voraussetzung für das ganzheitliche Erfassen und Bear-beiten dieser Probleme ist.

samtkonzept bilden. Dabei kommt dem traditionellen Heidelberger Schwerpunkt der Trockengebiets-forschung eine große Bedeutung zu. Gerade das Thema Wasserver-fügbarkeit spielt im Bereich des Umweltwandels und der Ressour-cenverknappung eine entscheiden-de Rolle. Die „Global Change and Globalization“-Projekte untersu-chen diesen Aspekt in Jordanien und verknüpfen ihre Ergebnisse aus Umweltphysik, Physischer Geographie, Anthropogeographie, Zoologie, Umweltökonomie und Umweltrecht. Unser Projekt ko-operiert darüber hinaus eng mit dem Marsilius-Kolleg, wo sich Heidelberger Forscher unter ande-

Global Change and Globalization

Group I: Water in sensitive regions – Handling limited water resources in sensitive regions of the Near East (Egypt, Jordan).

Project 1: Age and recharge rate of groundwater reserves in the Nubian and Disi Aquifers (Prof. Dr. Wer-ner Aeschbach-Hertig and Tillmann Kaudse, Institute of Environmental Physics)Project 2: Local assessment of water and sediment quality as a prerequisite for integrated water manage-ment strategies in the Near East (Prof. Dr. Thomas Braunbeck, Franziska Förster, Institute of Zoology and Prof. Dr. Lothar Erdinger, Institute of Hygiene)Project 3: Palaeodrainage systems, hydroclimatic changes and traditional water use in Egypt and Jordan (Prof. Dr. Olaf Bubenzer and Barbara Brilmayer Bakti, Institute of Geography)Project 4: Water in the Middle East as an instrument of power – water conflicts, actors and discourses (Prof. Dr. Hans Gebhardt and Thomas Bonn, Institute of Geography)Project 5: Water Management in arid regions – a comparative legal study with a specific focus on groundwater utilization (Prof. Dr. Ute Mager and Silvan Eppinger, Institute for German and European Administrative Law)Project 6: Water and economic development – assessing contributions and constraints to growth in the Near East (Jun.-Prof. Travis Warziniack PhD , Research Centre for Environmental Economics)

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Group II: Global change and the energy system: Assessing options and their impacts.

Project 1: Global change and the energy system: Assessing options and their impacts – the physical perspective (Prof. Dr. Werner Aeschbach-Hertig , Prof. Dr. Ulrich Platt and Tobias Tröndle, Institute of Environmental Physics)Project 2: Global change and the energy system: assessing options and their impacts – the economic per-spective. (Prof. Timo Goeschl PhD and Ole Grogro, Research Centre for Environmental Economics)Project 3: Global change and the energy system: assessing options and their impacts – the geographical perspective. Prof. Dr. Hans Gebhardt and Thomas Bonn, Institute of Geography.Project 4: Global change and the energy system: assessing options and their impacts – the legal perspec-tive. Prof. Dr. Wolfgang Kahl and Philip Stomberg, Institute for German and European Administrative Law.

Group III: Element cycles and socioeconomic dynamics – Understanding global processes on a local scale (Canary Islands).

Project 1: Cycles of elements, nutrients and pollutants, and formation age of soil and sediments on the Canary Islands (Prof. Dr. Ulrich A. Glasmacher, Dr. Bernd Kober, Prof. Dr. Heinz Friedrich Schöler, Apl. Prof. Dr. Mario Trieloff and Markus Heidak, Institute for Earth Sciences)Project 2: The Laurel Forest: An example of relict biodiversity hotspots threatened by human impact and global change (Prof. Dr. Marcus A. Koch, Anja Landau, Institute for Plant Science (HIP) and Dr. Mike Thiv, State Museum of Natural History Stuttgart)Project 3: Carbonates as indicators for ocean acidification events (PD Dr. Stefan Götz and Enric Pascual Cebrian, Institute for Earth Sciences)Project 4: Tourists and bananas – trade-offs and synergies for island environmental management in a globalized world (Prof. Timo Goeschl PhD and Larissa Weidert, Research Centre for Environmental Economics)Project 5: Modeling and valuation of ecological impacts of land cover and land use changes on the Cana-ry Islands (Prof. Dr. Alexander Siegmund , Simone Naumann and Sebastian Günthert, Research Group for Earth Observation, Department of Geography at University of Education Heidelberg)

Group IV: The psychology and neuroeconomics of ageing societies managing complex climatic systems: Hotter and greyer.

Project 1: Cognition and decision of elderly related to environmental aware acting – comparison of healthy and cognitive impaired persons (Prof. Dr. Joachim Funke, Institute of Psychology, Prof. Timo Goeschl PhD, Dr. Christiane Schwieren, Research Centre for Environmental Economics, Prof. Dr. Johan-nes Schröder and Karola Güttler, Clinic of Psychiatry)

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Global Change and Globalization Vertretung im Wintersemester6 >> << 7

Dr. Nicole Vollweiler hat an den Universitäten Mannheim, Heidelberg und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich Geo-graphie (Diplom mit den Nebenfächern Geologie und Biologie) studiert. An der Forschungsstelle „Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften mit Sitz am Insitut für Umweltphysik der Universität Heidelberg hat sie bei Prof. Dr. Augusto Mangini (Zweitgutachter Prof. Dr. Olaf Bubenzer) im Bereich der Paläoklimatologie promoviert. Mit Hilfe von Stalagmiten rekonstru-iert sie die Klimabedingungen der vergangenen Jahrtausende, betreibt interdisziplinäre Forschungsprojekte gemeinsam mit Historikern und Al-tertumswissenschaftlern und widmet sich Fragestellungen des aktuellen Klimawandels und der Aufbereitung wissenschaftlicher Ergebnisse für eine breitere Öffentlichkeit. Neben der naturwissenschaftlichen Arbeit war sie viele Jahre im Kulturmanagement und im Journalismus tätig. Seit August 2010 ist sie für die Koordination des Projektes „Global Change and Globalization“ zuständig und engagiert sich im Rahmen des Aufbaus des „Heidelberg Center for the Environment“.

„globAl chAnge AnD Globa-lization“ ist jedoch nur eines der Beispiele für Kooperationen in-nerhalb der Heidelberger Umwelt-wissenschaften. Da man erkannt hat, welches Potential in dieser Verknüpfung liegt, will man in Zukunft diese Stärken noch weiter ausspielen. Das neu zu gründende „Heidelberg Center for the Envi-ronment“ wird die institutionelle Plattform sein, den Austausch und die Kooperation vorantreiben und neue Forschungsinitiativen anre-gen. Es steht allen Fächern und

lichst weitsichtige Entscheidungen treffen zu können. Neben der fächerübergreifenden Forschung wird das „Heidelberg Center for the Environment“ aber auch im Bereich der Lehre neue Wege ge-hen. Studenten sollen bald schon eine umweltwissenschaftliche Ausbildung erhalten können, die neben der Spezialisierung auf ein bestimmtes Fach (Geographie, Physik, Ökonomie etc.) einen deutlich interdisziplinären Anteil beinhaltet.

Wissenschaftlern der Universität offen, fasst Forschungsergebnis-se zusammen und macht sie für den Dialog mit der Öffentlichkeit nutzbar. Die Aufbereitung von Forschungsergebnissen ist eine überaus wichtige Aufgabe, der wir uns stellen wollen. Sowohl die Bürger, als auch politische Ent-scheidungsträger und Medien sind auf verlässliche Informationen und wissenschaftlich fundierte Stellungnahmen angewiesen, um den globalen und regionalen Wan-del richtig bewerten und mög-

Nähere Informationen zum Projekt unter http://www.iup.uni-heidelberg.de/ExzellenzinitiativeDr. Nicole Vollweiler, Koordination „Global Change and Globalization“Institut für Umweltphysik der Universität HeidelbergIm Neuenheimer Feld 229, 69120 HeidelbergTelefon +49 (0)6221 54 [email protected]

Dr. Nicole VollweilerFoto: Thomas Hedrich

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Prof. Dr. Johannes Rehner

ist gegenwärtig Professor für Wirt-schaftsgeographie an der Pontifi-cia Universidad Católica de Chile. Sein Studium der Wirtschaftsgeo-graphie, Kommunikationswissen-schaft und Raumplanung hat er 1997 an der LMU in München als Diplomgeograph abgeschlossen. Anschließend arbeitete er am Ins-titut für Wirtschaftsgeographie in München als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Hans-Dieter Haas, wo er auch 2003 zum Thema „Netzwerke und Kultur. Unternehmerisches Handeln deut-scher Manager in Mexiko“ pro-movierte. Neben der Netzwerkfor-schung hat sich Johannes Rehner auch schon früh für Themen der Ressourcenökonomie interessiert. Hier beschäftigt er sich unter an-derem mit der Entwicklung von Großstädten und Risiken. Wäh-rend zu seiner Münchner Zeit sein

und passt somit optimal in das Heidelberger Modell. Der Master ist primär für chilenische Studen-ten gedacht, aber auch Heidelber-ger Studierende sollen an dem Programm teilnehmen können. Weitere Informationen werden in einer der nächsten Columbus-Aus-gaben folgen.

regionaler Fokus vor allem auf China ausgerichtet war, interes-siert sich Professor Rehner aktu-ell stark für Lateinamerika. Inte-ressant ist, dass Professor Rehner nicht nur im Kontext dieser Ver-tretungsprofessur mit der Heidel-berger Geographie verbunden ist. Im Rahmen des Projektes „Gover-nance of Risks and Resources“, in dem das Geographische Institut der Universität Heidelberg mit der Universidad Católica de Chile sowie der Universidad de Chile kooperiert, ist Johannes Rehner Koordinator und Ansprechpartner für die chilenische Seite. Bei dem Projekt handelt es sich um einen gemeinsamen Master der deut-schen und chilenischen Universi-täten, der in Chile angesiedelt sein wird und sich gerade in der Ent-stehungsphase befindet. Er vereint aufgrund der gewählten Thematik die Human- und Physiogeographie

. Text: Martina Ries

Zwei interessante Wirtschaftsgeographen zur Vertretung

im Wintersemester am Institut

Im Wintersemester 2010/2011 zeigt sich die Heidelberger Wirtschaftsgeographie mit zwei neuen Ge-sichtern: Professor Johannes Rehner und Professor Harald Bathelt vertreten Professor Glückler in der Lehre, da dieser aufgrund eines Marsilius-Fellowships einem Forschungsfreisemester nachgeht. Mit Harald Bathelt und Johannes Rehner haben wir in diesem Semester zwei außerordentlich interessante Wirtschaftsgeographen am Institut – was für euch eine tolle Chance ist, um die beiden näher kennen-zulernen und möglicherweise künftige Kontakte nach Kanada oder Lateinamerika zu knüpfen. Damit ihr euch eine Vorstellung machen könnt, wen ihr in den kommenden vier Monaten vor euch habt, hier jeweils eine Kurzvorstellung zu den beiden.

Prof. Dr. Johannes RehnerFoto: http://www.geo.puc.cl/html/academicos.html

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Prof. Dr. Harald Bathelt lehrt und forscht an der Universi-ty of Toronto, wo er zugleich zwei Lehrstühle innehat. Er ist sowohl Professor am Institut für Politische Wissenschaften, Lehrstuhl für “Innovation and Governance”, als auch am Institut für Geographie und Planung. Professor Bathelt gehört zu den führenden Wirt-schaftsgeographen Deutschlands und ist einer der meistzitierten Wissenschaftler seines Faches. Im Mittelpunkt seines Forschungsin-teresses steht der technologische, wirtschaftliche und gesellschaftli-che Wandel in räumlicher Perspek-tive. Darüber hinaus interessiert er sich auch für Themen der Cluster-forschung. Professor Bathelt hat Geographie, Volkswirtschaftsleh-re und Statistik an der Universi-tät in Gießen studiert, wo er 1991 promovierte und sechs Jahre spä-ter auch habilitierte. Bereits in den 1990er Jahren war Harald Bathelt als Gastprofessor an der Wilfrid

daher besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Inzwischen arbeiten Professor Bathelt und Professor Glückler an der dritten Auflage des Buches, und werden auch die gemeinsame Zeit in Heidelberg dazu nutzen, diese Neuauflage mit einer weiterentwickelten Struktur voranzutreiben.

Laurier University in Kanada tä-tig, folgte aber erst 2006 dem Ruf auf einen Canada Research Chair (CRC) mit Schwerpunkt Innova-tion & Governance, wodurch er Deutschland den Rücken kehrte. Zuvor arbeitete er jeweils vier Jah-re an den Universitäten in Frank-furt/Main sowie in Marburg. In Frankfurt war es dann auch, wo er intensiv mit Johannes Glückler zusammenarbeitete – mit dem Er-gebnis der Neukonzeption der re-lationalen Wirtschaftsgeographie. Das Ergebnis in Form des UTB-Lehrbuchs „Wirtschaftsgeogra-phie - Ökonomische Beziehungen in räumlicher Perspektive“ dürfte fast allen unter euch ein Begriff sein. Unter der relationalen Wirt-schaftsgeographie verstehen die beiden eine Grundkonzeption, die ökonomisches Handeln in räumli-cher Perspektive in das Zentrum der Analyse rückt und als soziales Handeln begreift. Akteuren und ihren Handlungskontexten wird

Johannes Rehner und Harald Bathelt teilen sich die Lehrveranstaltungen für das Winterse-mester. Das heißt konkret: In der ersten Hälfte (November und Dezember) wird Professor Rehner eine Vorlesung zu „Wirtschaftsgeographischen Aspekten der Ressourcenökonomie und natürlicher Risiken“ (Mo und Do, 9-11 Uhr) sowie ein Hauptseminar („Steuerung na-türlicher Risiken und Katastrophenmanagement“) abhalten, Professor Bathelts Vorlesung „Economic Geography, Institutions and Political Economy“ (ebenfalls Mo und Do, 9-11 Uhr) sowie sein Hauptseminar zu „Innovation and Governance in Spatial Context“ (Blocktermi-ne) finden dann im Januar und in der ersten Februarhälfte statt.

Prof. Dr. Harald BatheltFoto: http://www.harald-bathelt.com/

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Vertretung im Wintersemester Summer School8 >> << 9

. Text: Stephanie Pedlow. Fotos: Institut für Humangeographie, Universität Frankfurt

Dass gerade Geographen oft in dieser Bran-che ein Zuhause finden, konnte die Summer School eindrucksvoll vermitteln. Die meis-

ten Referenten hatten ein Geographie-Studium hinter sich. Während manche Referenten, die schon länger in der Branche tätig sind, eher durch Zufall in der Immobilienbranche gelandet sind, fanden die meis-ten Ihren Einstieg durch Praktika, Diplomarbeit oder Trainee-Programme.

vor Allem im Bereich des Immobilien-Research sind Geographen gesucht. Ihre raumwissenschaft-liche Kenntnisse und ihre Fähigkeit „über den Tellerrand zu schauen“ sind bei der Analyse von Standorten und Märkten gefragt. Seit der Immobili-enkrise ist der Stellenwert des Immobilien-Research gewachsen. Investoren setzen wieder vermehrt auf sichere Investitionen anstatt risikoreicher Anlagen. Die Recherche von Marktdaten bringt daher Trans-parenz in die Immobilienlandschaft. Ein Investor, der in einen neuen Markt einsteigen will, möchte das Risiko seiner Investition kennen. Messbar wird die Transparenz durch die Verfügbarkeit von Daten zum Immobilienmarkt, aber auch andere Dinge wie Kor-ruption oder die Stabilität des politischen Systems spielen eine Rolle.

in Der sUmmer School wurde verdeutlicht, dass eine Immobilie ein Anlageprodukt ist. So legen bei-

spielweise Pensionskassen oder Versicherungen das Kapital Ihrer Kunden in Form von Immobilien an. Wer in der Sparte Real Estate Investment tätig ist, fällt Entscheidungen zum Kauf von Immobilien und erstellt Portfolios aus verschiedenen Immobilien zur Minimierung des Anlagerisikos.

Als Weiteres berUfsfelD gibt es das Asset Ma-nagement. Hier ist man direkt für eine Immobilie verantwortlich und kümmert sich um die Umsetzung der strategischen Ziele. Darunter fallen beispielswei-se die Erarbeitung einer Vermarktungsstrategie und die Auswahl der Mieter. Verwandte Tätigkeiten sind die des Property Managers und des Facility Mana-gers, die sich vor Ort um alle Belange der Mieter und des Objekts kümmern.

im rAhmen eines Workshops konnten die Teilneh-mer die Arbeit eines Projektentwicklers nachvollzie-hen. Dazu wurden Fallbeispiele zu den drei Themen-feldern Büro, Einzelhandel und Wohnen erarbeitet. Als Projektentwickler ist man für die Planung und Erstellung eines größeren Projekts verantwortlich, meist angefangen von der Suche nach einem geeig-neten Grundstück bis hin zur Baureifmachung und zum Verkauf. Als Aufgaben fallen zum Beispiel die Ansiedlung eines Shopping-Centers oder die Konver-sion einer Brachfläche zu einem Wohnquartier an. So wurde im Workshop beispielsweise die Aufgabe ge-

Berufsfeld Immobilienwirtschaft Eindrücke von der II. International Summer School „Real Estate Market Research“

Die Immobilienwirtschaft ist ein attraktiver Arbeitgeber – auch für Geographen. Im August 2010 veranstal-tete daher das Humangeographische Institut der Universität Frankfurt am Main eine zweiwöchige Summer School zum Thema „Real Estate Market Research“. Das Tagesprogramm war gefüllt mit Vorträgen von Referenten, die aus renommierten Unternehmen der Immobilienbranche stammten, und Workshops, wo das Gelernte in Fallbeispielen angewendet werden konnte.

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Summer School Berufsorientierung10 >> << 11

stellt, ein Wohnnutzungskonzept für ein Grundstück im Mainzer Zollhafen zu finden. Daraufhin mussten in einer Makroanalyse Daten zu Mainz recherchiert werden, wie es denn mit der Kaufkraft, der Demo-graphie oder den Pendlerbeziehungen in Mainz be-stellt sei. Danach wurden der Mikrostandort und der Wohnungsmarkt näher betrachtet. Wie ist die umlie-gende Nutzung? Wie sehen Angebot und Nachfrage aus? Welche Miet- oder Verkaufspreise wurden für vergleichbare Projekte erzielt?

nAch Der getroffenen Entscheidung, Luxus-Geschosswohnungen am Hafenstandort zu reali-sieren, musste eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt werden, um Kaufpreis und Rendite festzustellen. So blieb die Summer School nicht nur auf der theoretischen Ebene, sondern vermittelte auch wichtige Praxistools.

Der einstieg in die Immobilienbranche findet oft über die Sparte Immobilien-Research statt. Man soll-

te belastbar sein und eine Bereitschaft zu flexiblen Arbeitszeiten mitbringen - 50-Stunden-Wochen sind laut Referenten keine Seltenheit. Außerdem sind gute Englischkenntnisse durch das internationale Umfeld der Unternehmen Pflicht. In der Immobilienbranche führt keine Weg an Frankfurt vorbei. Die Branchen-größen haben alle ihren Sitz in der Mainmetropole, hier ist auch oft die Research-Abteilung angesiedelt.

insgesAmt WAr Die Summer School eine span-nende Ergänzung zum Lehrprogramm der eigenen Uni und hat Einblicke in Themenfelder ermöglicht, die hier im Studium eher selten auf dem Lehrplan stehen. Auch die Chance, Kontakte zu Geographie-Studenten aus ganz Deutschland zu knüpfen und da-mit sein eigenes Netzwerk aufzubauen, war ein tol-ler Nebeneffekt der Summer School. Wer also noch nicht weiß, was er in den nächsten Semesterferien mit seiner freien Zeit anfangen soll, dem kann ich den Besuch einer Summer School nur empfehlen.

40 Geographie-Studenten aus ganz Deutschland lernten zwei Wochen die Immobilienbranche näher kennen – hier beim Be-such von Frankfurts neustem Büroturm, dem Opernturm.

Hoch hinaus: Die Immobilienwirtschaft bietet gute Job-möglichkeiten für Geographen

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bsolventinnen UnD Absol-

venten der Geographie bietet sich auch jenseits von Schule und Universität ein breites und span-nendes Spektrum an potentiellen Tätigkeitsfeldern. Geographinnen und Geographen finden sich heute in Tätigkeitsbereichen wie Stadt-, Regional-, Verkehrs- oder Frem-denverkehrsplanung, Immobilien-management, Standort- und Markt-forschung, Wirtschaftsförderung und Entwicklungszusammenar-beit ebenso wie beispielsweise im Bereich geographisch-geowis-senschaftlicher Gelände- und La-borarbeiten oder Begutachtungen, Landschafts- und Umweltplanung, Geoinformationsverarbeitung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit oder in journalistischen Tätigkei-ten und der Verlagsarbeit.

ihre beruflichen Erfahrungen vor und geben Tipps zu Einstiegsmög-lichkeiten und den notwendigen Kompetenzen in ihrem Berufs-feld. Zu den Sitzungen des Kol-loquiums sind alle Interessierten herzlich eingeladen!

für Alle bAchelor-stUDie-

renDen wird das Kolloquium als Bestandteil des Moduls „Geogra-phie in Praktikum und Beruf“ (GPB2/2) von einem Tutorium begleitet, in welchem sie in meh-reren Praxisphasen die Grundla-gen eines Bewerbungsverfahrens kennen lernen.

PrAxisorientierte vorträge

können zudem oftmals auch in den Veranstaltungen der Heidelber-ger Geographischen Gesellschaft (HGG), des Institutskolloquiums und des Geoinformatik-Kolloqui-ums gehört werden.

Der ArbeitsmArkt zeigt je-doch auch, dass ein Hochschul-abschluss allein nicht den erfolg-reichen Einstieg in die Berufswelt garantiert. Vielmehr ist es notwen-dig, sich bereits während des Stu-diums über mögliche berufliche Perspektiven zu informieren, um die jeweils geforderten Zusatzqua-lifikationen durch Praktika oder außeruniversitäre Weiterbildung gezielt erwerben zu können.

DAs geogrAPhische institUt bietet seinen Studierenden ergän-zend zum fachlich und metho-disch orientierten Lehrangebot in vielerlei Hinsicht Unterstützung, um sie bei einer selbstständigen und aktiven Studien- und Berufs-orientierung zu begleiten.

im kolloqUiUm „geogrAPhie in verschiedenen Berufsfeldern“ stellen Geographen aus den unter-schiedlichsten Tätigkeitsfeldern

Geographie studiert – und dann?!!Angebote zur Berufsorientierung am Geographischen Institut

. Text: Christina Preusker

. Fotos: Geographisches Institut, Universität Heidelberg

Kolloquium „Geographie in verschiedenen Berufsfeldern“ &

weitere Vortragsreihen

Weitere Informationen: http://www.geog.uni-heidelberg.de/studium/bachelor_praxismodu-le.html

A

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Berufsorientierung Berufsorientierung12 >> << 13

regelmässig bieten Dozenten des Instituts oder auch die Prakti-kumsinitiative Geographie (PIG) ein- oder mehrtägige Exkursionen an, welche den Studierenden einen Einblick in potentielle geographi-sche Berufsfelder geben und die Gelegenheit bieten, persönliche Kontakte für ein späteres Prakti-kum oder eine entsprechende Be-rufstätigkeit zu knüpfen.

Der reADer „tätigkeits-

felDer für Geographen“ ist eine überwiegend aus studentischen Beiträgen entstandene Zusammen-stellung einer breiten Auswahl un-terschiedlicher Tätigkeitsbereiche für Geographen, die in den kom-menden Semestern stetig weiter ausgebaut werden wird. Studien-interessierten wie auch Studieren-den in der beruflichen Orientie-rungsphase bietet der Reader eine Hilfestellung bei der Studien- und Berufsorientierung – ebenso soll der Reader zur Öffentlichkeitsar-beit für die Geographie beitragen.

berUfsorientierte PrAkti-

kA ermöglichen Studierenden einen ersten persönlichen Brü-ckenschlag zwischen ihrer Aus-bildung an der Hochschule und den Anforderungen im späteren Berufsleben. Mittlerweile in allen Studiengängen fest verankert sind mehrwöchige Pflichtpraktika, in denen die Studierenden das er-lernte fachliche und methodische Wissen anwenden, individuelle berufliche Perspektiven und Qua-lifikationsprofile entwickeln und Kontakte zu potentiellen Arbeit-gebern knüpfen.

Die Pig hAt es sich zur Auf-gabe gemacht, potentielle Tätig-keitsfelder für Geographen zu erschließen, Kontakte zwischen der Universität und ausgewählten Unternehmen oder Behörden aus-zubauen, Studierende über ihre beruflichen Möglichkeiten zu in-formieren sowie sie bei der Suche nach einem geeigneten Prakti-kumsplatz zu unterstützen.

bis heUte konnte die PIG über 1000 Praktikumsadressen im In- und Ausland erschließen, die ein breites Spektrum sowohl anthropo- als auch physiogeogra-phischer Tätigkeitsbereiche um-fassen. Unabhängig davon hängt die PIG aktuelle Praktikums- und

Reader „Tätigkeitsfelder für Geographen“

Weitere Informationen: http://www2.geog.uni-heidelberg.de/media/studium/reader_tätig-keitsfelder.pdf

Außeruniversitätspraktikum

Praktikumsinitiative Geographie (PIG)

Weitere Informationen: http://www.geog.uni-heidelberg.de/institut/veranstaltungen.html

Exkursionen „Geographie in verschiedenen Berufsfeldern“

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Berufsorientierung Berufsorientierung12 >> << 13

Berufseinstieg. Das General Studies-Tutorienprogramm un-terstützt die Studierenden in der Herausbildung dieser und weiterer Schlüsselkompetenzen vom ersten Semester bis zu deren Abschluss.

neben Der kontAktmöglich-

keit für Geographen nach dem Studium, stehen bei der Absolven-tenbetreuung und Alumni-Arbeit des Geographischen Instituts der Erfahrungsaustausch in beruf-lichen Fragen, die Erschließung geographischer Berufsfelder für die Absolventen, die Vermittlung von Praktika und Abschlussar-beiten für Studierende sowie die Unterstützung des Instituts bei der Durchführung praxis- und berufs-bezogener Veranstaltungen durch die Ehemaligen an erster Stelle.

Als ersten schritt fand am 10. Juli 2009 eine Absolventenfei-er die mit rund 200 Gästen in der Alten Aula mit anschließendem Empfang in der Bel Etage statt. Auch in diesem Jahr, am Freitag, den 5. November, wird den Ab-solventen des Geographischen Instituts wieder eine Verabschie-dung in angemessenem Rahmen gegeben, die den Grundstein für eine langjährige Zusammenarbeit legen soll.

Absolventenbetreuung/Alumni-Arbeit

Weitere Informationen: http://www.geog.uni-heidelberg.de/institut/alumni.html

Stellenangebote vor dem PIG-Büro aus, welche parallel zum Aushang nach Eintrag in den PIG-Verteiler auch per E-Mail erhältlich sind. Darüber hinaus organisiert die PIG u. a. verschiedene berufsori-entierende Veranstaltungen, pflegt eine ausführliche Bücher- sowie Linkliste zu den Themenbereichen Bewerbung und Vorstellungsge-spräch, geographischen Berufsfel-dern und (Auslands-)Praktika und bietet regelmäßige Sprechzeiten für Studierende an.

orgAnisAtions- UnD teAmfä-

higkeit, eigenverantwortliches Denken und Handeln sowie siche-res persönliches Auftreten zählen neben der fachlichen Qualifikation zu den wichtigsten Grundvoraus-setzungen für ein zielbewusstes Studium und einen erfolgreichen

Weitere Informationen: http://www.geog.uni-heidelberg.de/institut/pig.html

General Studies-Tutorienprogramm

Weitere Informationen: http://www.geog.uni-heidelberg.de/studium/tutorien.html

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Page 14: Geographischen Instituts der Universität Heidelberg · Project 1: Age and recharge rate of groundwater reserves in the Nubian and Disi Aquifers (Prof. Dr. Wer-ner Aeschbach-Hertig

A ls ich mich im März 2010 für ein Prakti-kum auf den Philippinen im Bereich Disa-ster Risk Management im urbanen Raum

(UDRM) bewarb, war ich zunächst nicht davon aus-gegangen, dass die Stellenausschreibung, die bereits Monate zuvor über den Verteiler der Praktikumsin-itiative des Geographischen Instituts veröffentlicht worden war, überhaupt noch zu besetzten sei. Doch bereits am nächsten Tag hatte ich eine Antwort des Projektleiters der Gesellschaft für Technische Zu-sammenarbeit (GTZ) von den Philippinen, dass man sich auf eine Bewerbung meinerseits freuen würde. Nachdem der Ausschreibungstext nochmals ausgie-big studiert, der Lebens- und Studienverlauf poliert und ein entsprechendes Anschreiben formuliert war, ging alles recht schnell und nach einigen E-mails war der Vertrag schon unterwegs.

nUn hiess es sich thematisch und inhaltlich auf die bevorstehende Aufgabe vorzubereiten: Für ein lokales Flut-Frühwarnsystem sollten bestehende Ge-ländedaten und neuere Satellitendaten des Satelliten ASTER für eine Überflutungsmodellierung mithilfe von Fernerkundungs- und GIS-Analysen auf fehler-hafte Bereiche untersucht und entsprechend Korrek-turalgorithmen entwickelt werden. Daneben standen diverse Karten für andere Projektteile und die aktive Mitarbeit am Wissenstransfer zwischen den lokalen behördlichen Einrichtungen und den GTZ-Experten auf dem Plan.

beDingt DUrch ihre geographisch exponierte Lage kommt es auf den Philippinen immer wieder zu Extremereignissen wie Starkniederschlägen, Tai-funen oder Erdrutschen. Leider entwickeln sich diese

Prakt ikum au f den Ph i l ipp inen. Text und Fotos: Johannes Anhorn

Mit Kooperationspartnern auf dem Fluss

Fieldtraining

Runoff Messungen im Einzugsgebiet

Praktikum Philippinen Praktikum Philippinen14 >> << 15

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Naturereignisse durch unzureichende Präventions-maßnahmen, „schlechten“ (Früh-)Warnsystemen und der Exponiertheit von Menschen und Gütern häufig zu (Natur-) Katastrophen. Die GTZ ist die ausfüh-rende Entwicklungshilfeorganisation des Bundesmi-nisteriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Sie versucht durch Implemen-tierung von Flut-Frühwarnsystemen für ausgewähl-te betroffene Gebiete, die zum Teil dramatisch zu nennende Situation zu verbessern. Dazu gehören die technische Installation von automatischen Regen-messern, Abflussloggern und das Ausrüsten örtlicher Rettungskräfte mit Funkgeräten etc.

ebenso im blickfelD des Engagements steht das Capacity- und Awareness-Building lokaler Behörden und öffentlicher Einrichtungen (Schulen, Kindergär-ten etc.) im Hinblick auf unterschiedliche Georisiken. Als dritte Säule der Bemühungen sind Lobbyarbeit und Upscaling (z.B. Implementierung von Disaster Mangement in die nationale Politik und Recht- sprechung) zu nennen.

Die reine comPUterArbeit war daher reichlich aufgelockert durch diverse Fieldtrips in das Untersu-chungsgebiet, sei es für die Punktaufnahme mit GPS oder das Ground-Trouthing relevanter Geländepara-meter.

Alle Drei genAnnten Arbeitsbereiche der GTZ auf den Philippinen konnten im Rahmen des Prakti-kums „beschnuppert“ werden, sei es mit der Durch-führung von GPS/GIS Trainings und Präsentationen bei örtlichen Behörden oder auch einem Vortrag bei der nationalen Kartenbehörde über die Verwendung von Satellitendaten im Bereich Disaster Risk Ma-nagement.

Alles in Allem war es ein sehr lohnenswertes Praktikum, das neben all den inhaltlichen und fach-lichen Dingen herausfordernd und spannend war.

DEM Korrektur GPS-GIS Training für Local Government Units

Tacloban, Einsatzort auf den Philippinen

Praktikum Philippinen Praktikum Philippinen14 >> << 15

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Desertec Desertec16 >> << 17

Derzeit werden etwa 85% des weltweiten Bedarfs an Energie durch fossile

Energiequellen gedeckt, d.h. mit-hilfe von u.a. Erdöl, Erdgas und Biomasse. Die europäische In-dustrie ist zum größten Teil vom Strom aus fossilen Energieträgern abhängig, dessen Verbrennung große Mengen an umweltschädli-chen CO2-Gasen produziert und damit maßgeblich für die Erder-wärmung und den Klimawandel verantwortlich ist.

US-Dollar bedeutet eine weltwei-te Zusatzbelastung der Wirtschaft um 31 Milliarden US-Dollar. Steigt der Gaspreis ebenfalls um denselben Betrag, so verdoppelt sich die wirtschaftliche Zusatzbe-lastung auf ca. 62 Milliarden US-Dollar. Nehmen wir für Deutsch-land eine Strompreissteigerung von nur 0,1 Cent/kWh an, so sind das bereits 550 Millionen Euro an zusätzlichen Kosten im Jahr für die deutsche Ökonomie. Allein aus Gründen des Umweltschutzes

volksWirtschAftlich ist

Die Verwendung von Öl und Gas ein teures Vergnügen. Die Ver-knappung der Öl- und Gasvorräte sowie Konflikte in den Förder-ländern ließen die Preise in der Vergangenheit enorm steigen. Seit dem Jahr 2000 kletterte der Preis eines Barrel Öls von 26,80 US-Dollar auf 78,92 US-Dollar im Jahr 2010, d.h. dass innerhalb von 10 Jahren der Ölpreis um 294,48% angestiegen ist. Bereits die Erhö-hung des Barrel-Preises um einen

DESERTEC

. Text: Sebastian Buciak

Eine Initiative aus vornehmlich deutschen Unternehmen will die Strombranche revolu-tionieren. Ihr Name: Desertec. Ziel ist die Einspeisung von ökologischem „Wüstenstrom“ aus Nordafrika und dem Nahen Osten in das europäische Netz.

ParabolspiegelQuelle: Solar Millenium

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Desertec Desertec16 >> << 17

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spezielle Öle) und erhitzen diese. Der daraus gewonnene Dampf treibt dann Turbinen zur Stromer-zeugung an. Diese Wärme könnte später in entsprechenden Flüs-sigsalztanks gespeichert und in der Nacht zur Stromgewinnung genutzt oder Nachfragespitzen abgedeckt werden. Damit kann eine 24-stündige Stromentnahme gewährleistet werden. Mit dem Ausbau dieser Anlagen könnte für Deutschland der Ausstieg aus der Atomkraft endlich in denk- und realisierbare Nähe rücken. Das Projekt steht jedoch vor einer ge-waltigen Aufgabe mit ebenso ge-waltigen Investitionssummen.

für Den bAU der Windkraft- und solarthermischen Anlagen mit einer Gesamtfläche von mehr 50 km² müssten bis 2050 mindes-tens 355 Mrd. Euro investiert wer-den. Ab 2050 könnte das Deser-tec-Konsortium anschließend mit einem Jahresumsatz von etwa 35 Mrd. Euro rechnen. Die derzeitige Kostenschätzung geht davon aus, dass der „Wüstenstrom“ zwischen

und der stetig steigenden Kosten für Energie bietet es sich an nach alternativen und kostengünstigen Energiequellen zu suchen.

geht es nAch Aussagen von Desertec, könnten „mit heute ver-fügbarer Technologie […] mehr als 90% der Weltbevölkerung auf ef-fiziente Weise durch Wüstenstrom mitversorgt werden.“ Ein Projekt also, dass die Energie- und Um-weltprobleme der Menschen lösen könnte?

in Der theorie zumindest könnte es durchaus funktionie-ren. Durch so genannte HGÜ-Leitungen würde der durch Wind-kraftwerke und solarthermische Anlagen gewonnene Strom nach Europa geliefert werden. Für die

langen Transportstrecken eig-nen sich nur Spezialleitungen, da herkömmliche Kabel über eine Strecke von 3000 km einen Lei-stungsverlust von 45% hätten. Die HGÜ-Kabel hingegen nur einen von ca. 10%. Der Nachteil: Diese Leitungen sind sehr teuer. Nach Berechnungen des DLR müssten allein für den Bau von 20 HGÜ-Leitungen mit einer Leistung von je 5 GW in der EUMENA-Region eine Gesamtinvestitionssumme von 45 Mrd. Euro aufgewendet werden.

Der strom WürDe dann vor allem mit solarthermischen Kraftwerken gewonnen werden. Sie fangen mit großen Parabolrin-nenkollektoren Licht ein, lenken sie auf eine Trägerflüssigkeit (z.B.

CO2 Kohlenstoffdioxid

DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

EUMENA Europe, Middle East, North Africa

HGÜ-Leitungen Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen

GW Gigawatt

kWh Kilowattstunde

Karte: StromerzeugungQuelle: DII GmbH

Technische DarstellungQuelle: Solar Millenium

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Desertec Desertec18 >> << 19

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10 und 20 Cent/kWh inklusive des Transports aus Nordafrika oder dem Nahen Osten kosten würde. Damit wäre der Strom im deut-schen Strommarkt durchaus kon-kurrenzfähig. Langfristig könnte Europa bis zu 85% seines Stroms aus alternativen Quellen beziehen und im Vergleich zum Jahr 2000 bis 2050 seinen CO2-Ausstoß um ein Viertel reduzieren.

Doch bevor Desertec die ersten Kraftwerke bauen wird, müssen die politischen Rahmen-bedingungen geklärt werden. Insbesondere die des Technolo-gietransfers und der Versorgungs-sicherheit. Kann sich die EU erlau-ben von ausländischen Versorgern bzw. von wenigen Bezugsquellen abhängig zu sein? Kritiker wenden ein, dass sich Europa durch die Auslagerung der Stromproduktion politisch erpressbar machen oder es aufgrund von Lieferstopps zu wirtschaftlichen Ausfällen kom-men könnte. Auf jeden Fall wird es strategisch geboten sein eine Diversifizierung der Energiezu-

Arbeitskräfteabgang und mit dem Vertrauensverlust von künftigen Investoren quittiert werden.

norDAfrikA UnD Der Nahe Os-ten könnten durch die Kooperation mit Desertec einen sozioökonomi-schen Aufschwung erfahren. Zum einen würde die nationale Wirt-schaft gestärkt, die Abhängigkeit von teuren Energieimporten dras-tisch reduziert und zum anderen könnte mithilfe des Solarstroms Meereswasser entsalzt und damit Trinkwasser hergestellt werden. Des Weiteren wäre es möglich Wasserstoff für den Automobil-verkehr nutzbar zu machen.

lieferer voranzutreiben. Aus die-sen Gründen ist die Forcierung der Gaspipelines „Nord Stream“, „Nabucco“ und der Ausbau der alternativen Energiequellen in Europa notwendig. Im schlimm-sten Fall der Fälle würde wohl die EU und weiterführend die NATO beim Ausbleiben einer diploma-tischen Konfliktbewältigung eine robustere Option zur Einlenkung der MENA-Staaten in Erwägung ziehen. Doch dies ist ein eher the-oretisches Szenario, denn zum ei-nen könnte Europa durch die Be-reitstellung eigener ökologischer Energiequellen und zum anderen durch entsprechende Reserven an Gaskraftwerken oder Gasimpor-ten einen Ausfall des Wüstenstroms durchaus eine Zeitlang kompen-sieren. Eine Unter-brechung des So-larstromexportes seitens der ME-NA-Länder würde zu wirtschaftli-chen Ausfällen, Funktionsweise

Quelle: Solar Millenium

ParabolspiegelQuelle: Solar Millenium

Technische DarstellungQuelle: Solar Millenium

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- CO2-Reduzierung- Niedriges Risiko von Dekontamination- Solarenergie fast unbegrenzt- Umweltschonende Technologie- Belebung ökologischer Energieforschung- Sozioökonomische Belebung der MENA-Staaten- Weitgehender Verzicht auf fossile Energieträger- Herstellung von Trinkwasser & Wasserstoff

- Extrem hohe Investitionssummen- Versorgungssicherheit problematisch- MENA- Staaten als politischer Risikofaktor- Technik (noch) nicht ausgereift- Große Energieversorger zentralisieren Solarmarkt- Sandsturmproblematik

Vor- und Nachteile Quelle: Eigene Darstellung

Verlegung von HGÜ-KabelnQuelle: ABB

Parabolspiegel Quelle: Solar Millenium

Desertec Desertec18 >> << 19

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. Text: Jacob Hörisch

Die Skisaison steht vor der Tür – und vielen Studierenden fehlt es an Zeit und Geld für den großen Skiurlaub. Wer dennoch nicht

auf das Wintersporterlebnis verzichten möchte kann aufatmen, da in der Umgebung einige Alternativen zu Verfügung stehen.

in heiDelberg selbst kann am Kohlhof hinter dem Königsstuhl gerodelt und sogar auf Skiern den Hang hinunter gerutscht werden. Der Bus 39 bringt euch in gut 20 Minuten ins Schneevergnügen auf ca. 500m Höhe.

AUch in Dossenheim steht bei ausreichend Schnee ein Skihang zur Verfügung. Ob und wann der Lift geöffnet ist, kann unter http://www.skiclubdossen-heim.de eingesehen werden. Eine kleine Hütte sorgt

bei Glühwein sogar für einen Hauch von Après-Ski. Nur in einem sind die Dossenheimer streng: Rodler und Snowboarder sind auf ihrem Skihang nicht er-wünscht.

freUnDe Des norDischen Wintersports kom-men dagegen eher in Wilhelmsfeld auf ihre Kosten: Drei Loipen unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen spurt der Luftkurort auf ca. 400-500m Höhe. Die an-spruchsvollste Loipe ist 10km lang.

WährenD WilhelmsfelD mit dem Bus 734 in ca. einer halben Stunde erreichbar ist, muss man für ei-nen Schneetag in Waldbrunn für eine knappe Stunde ins Auto steigen. Auch hier finden sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Langläufer das passende Angebot, da auf 4 verschiedenen Loipen zwischen

Fahr mal hinDie Skisaison ist eröffnet:

Ein Tag im Schnee direkt vor der Haustür

Fahr mal hin Fahr mal hin20 >> << 21

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Page 21: Geographischen Instituts der Universität Heidelberg · Project 1: Age and recharge rate of groundwater reserves in the Nubian and Disi Aquifers (Prof. Dr. Wer-ner Aeschbach-Hertig

gut 500 und 626m ü NN alle Schwierigkeitsgrade be-dient werden. Am Katzenbuckel, den mit 626m ü.NN höchsten Berg des Odenwaldes, sind außerdem ein Rodelhang sowie eine Skizunft vorhanden, für alle, die sich fürs Langlaufen noch zu jung fühlen.

Wer etWAs höher hinaus möchte ist gut beraten einen Tagestrip in den Schwarzwald zu unternehmen. Am Feldberg stehen 24 Pistenkilometer zwischen 945 und 1445 Höhenmetern zur Verfügung. Für 27€ (Tageskarte) eröffnen sich dem Brettlliebhaber nicht nur blaue, rote und schwarze Pisten, sondern auch

eine FIS-Rennstrecke sowie ein Snowboard-Funpark. Weitere Alternativen im Schwarzwald sind die Ski-gebiete von Muggenbrunn, Heidstein und Todtnau-berg (siehe Kasten).

Doch AUch in den Vogesen lässt es sich mit schmalem Geldbeutel und wenig Zeit gut brettern. Besonders das Skigebiet „La Bresse / Hohneck“ stellt mit 21 Pistenkilometern zwischen 910 und 1350m eine echte Alternative zum Feldberg dar. Auch hier werden wie zum Feldberg Tagestouren inklusive Bustransfer und Skipass angeboten. Ein einfaches Tagesticket für Studenten kostet je nach Saison und Wochentag ca. 20€.

Wie so viele französische Skigebiete wirbt auch La Bresse – Hohneck damit, dass mittlerweile fast alle Pisten durch Schneekanonen die komplette Sai-son schneesicher sind. Ob man diesem Ruf folgen möchte, bleibt wohl jedem Schneeverrückten selbst überlassen. Wer nicht nur auf den Geldbeutel, son-dern auch auf das Gewissen hören möchte und etwas mehr Zeit mitbringt, kann sich unter anderem auf http://www.cipra.org über ökologischere Varianten des Wintersports sowie über dessen Auswirkungen auf die Umwelt informieren.

Skigebiete im Schwarzwald und den Vogesen

Pistenkilometer Höhe [m ü.NN] Internetpräsenz

Feldberg 24 950-1445 www.liftverbund-feldberg.deLa-Bresse 21 910-1350 www.labresse.labellemontagne.comHeidstein 12 860-1230 www.skilifte-muenstertal-wieden.deTodtnauberg 7 990-1300 www.todtnauer-ferienland.deMuggenbrunn 5 980-1380 www.skizentrum-muggenbrunn.de

Der Skihang in DossenheimQuelle: www.skiclubdossenheim.de/

Fahr mal hin Fahr mal hin20 >> << 21

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HGG Neuigkeiten22 >> << 23

Programm der HGG für das Wintersemester 2010

Der unruhige Planet

Quelle: HGG

Dienstag, 19.10.2010, 19 Uhr: Der Studentische Vortrag (INF 235, gHS)Alexander Erlewein, Uni Heidelberg

Ablasshandel gegen Klimawandel? Der Clean Development Mechanism zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Dienstag, 26.10.2010, 19 UhrProf. Dr. Paul Reuber, Uni Münster

Politische Geographie

Dienstag, 02.11.2010, 19 UhrProf. Dr. Christoph Schneider, RWTH Aachen

Klimawandel regional - global: ein Streifzug von Aachen bis in die Arktis

Dienstag, 23.11.2010, 19 UhrProf. Dr. Britta Klagge, Uni Osnabrück

Das deutsche Banken- und Finanzsystem zwischen Markt und Staat: Wirtschaftsgeographische Über-legungen anlässlich der globalen Finanzkrise

Dienstag, 30.11.2010, 19 Uhr Prof. Dr. Richard Dikau, Uni Bonn

Naturgefahren – vom gefährlichen Naturereignis zum Szenario

Dienstag, 11.01.2011, 19 Uhr OB Boris Palmer, Oberbürgermeister der Stadt Tübingen

Der Besondere Vortrag - Stuttgart 21 im Kontext von Nachhaltigkeit

Ort der Abendvorträge:Otto-Haxel-Hörsaal des Kirchhoff-Instituts für Physik (KIP)Gebäude INF 227 (Nähe Mensa) - Im Neuenheimer Feld

Eintrittspreise: 3,50 € (Studierende und Schüler 2 €),Mitglieder frei, Schulklassen in Begleitung ihrer Lehrer frei

Heidelberger Geographische GesellschaftBerliner Straße 48, 69120 Heidelbergwww.hgg-ev.de

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Page 23: Geographischen Instituts der Universität Heidelberg · Project 1: Age and recharge rate of groundwater reserves in the Nubian and Disi Aquifers (Prof. Dr. Wer-ner Aeschbach-Hertig

Mitarbeiter gesuchtWer beim COLUMBUS mitarbei-ten will, ist jederzeit willkom-men. Kommt doch einfach mal bei uns vorbei oder schreibt uns eine e-mail.

N E U I G K E I T E N !

Alles was wichtig ist, wer neu

ist im Institut und was sonst so

läuft erfahrt ihr hier

Antonia Koch und Tim Frese haben das Institut zum Ok-

tober 2010 verlassen: Antonia Koch war seit Oktober 2008

wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Physiogeog-

raphie und zuvor langjährige studentische Hilfskraft im Labor

für Geomorphologie und Geoökologie. Sie unterstützte das

Institut vor allem bei der Durchführung physiogeographischer

Geländepraktika und Exkursionen sowie bei der Einführungs-

veranstaltung für Erstsemester. Tim Frese war seit März

2008 am Institut beschäftigt und kümmerte sich neben der

Durchführung der Einführungsveranstaltung für Erstsemes-

ter, physiogeographischen Geländepraktika und Exkursionen

schwerpunktmäßig um die Implemtierung der HIS-POS Soft-

ware, dem webbasiertes Hochschulinformationssystem zur

Prüfungsorganisation von Bachelor-Studiengängen.

Wir wünschen Antonia Koch und Tim Frese weiterhin alles

Gute in ihren neuen Tätigkeitsfeldern im Bereich Windenergie

und Umweltberatung.

@ Fragen, Anregungen, Kritik? Schreibt uns eine e-mail

[email protected]

Zentrum für Lehrerbildung

Seminarstraße 2

(Carolinum / Zentrale Universitätsverwaltung)

Zimmer 137 und 145 (1. OG)

Lageplan/Anreiseinformationen:

http://zlb.uni-hd.de/aktuelles/zlb-anreiseinfo.html

Offene Lehramtsberatung (ohne Terminvereinbarung):

Di 10:00-12:00 (Carolinum, Zimmer 137)

Terminvereinbarungen unter Tel. (06221) 545454

E-Mail: [email protected]

Homepage: http://zlb.uni-hd.de

Mailingliste zlb-info:

http://zlb.uni-hd.de/kommunikation/zlb-info.html

Blog: http://lehrerbildung.blog.uni-heidelberg.de/

Laura Kaeding hat seit Oktober die Stelle von Tim Frese übernommen und kümmert sich ab sofort um die Verwaltung der Prü-fungsleistungen unserer Bachelorstudenten in HIS-POS. Ihr Promotionsvorhaben möchte Laura Kaeding am Lehrstuhl von Prof. Glückler realisieren.

GeoNet.MRN ist Sieger im Wettbewerb Re-gionale Cluster Baden-Württemberg. Das “Netzwerk Geoinformation der Metropolregion Rhein-Neckar (GeoNet.MRN)” wurde als einer der

Sieger im Wettbewerb “Regionale Cluster” des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg aus-

gezeichnet. Diese Initiative des Lehrstuhls Geoin-

formatik zusammen mit weiteren Firmen, Institu-tionen und Kommunen in der Metropolregion zeigt

einerseits die Bedeutung des Wirtschaftsgutes Geoinformation als auch die in der Metropolregion

Rhein-Neckar im Bereich Geoinformatik angesie-

delte Kompetenz und Innovationskraft. Die Sieg-

erehrung durch Wirtschaftsminister Pfister findet

am 06.12.2010 in Stuttgart statt.

HGG Neuigkeiten22 >> << 23

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Page 24: Geographischen Instituts der Universität Heidelberg · Project 1: Age and recharge rate of groundwater reserves in the Nubian and Disi Aquifers (Prof. Dr. Wer-ner Aeschbach-Hertig

Auch im Wintersemester 2010/11 findet wieder das Kolloquium „Geographie in verschiedenen Berufsfeldern“ statt. Im Kol-loquium stellen Geographen aus den unterschiedlichsten Tätig-keitsfeldern ihre beruflichen Erfahrungen vor und geben Tipps zu Einstiegsmöglichkeiten und den notwendigen Kompetenzen in ihrem Berufsfeld. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Die einzelnen Termine findet Ihr auf der Instituts-Homepage.

Prof. Marcus Nüsser wird im laufenden Wintersemester von PD Dr.

Lasafam Iturrizaga vertreten. Frau Iturrizaga bringt viel internationale

Erfahrung mit. Nach ihrem Studium an den Universitäten in London,

Calcutta und den USA forschte sie nicht nur in der Keele University in

Großbritannien, sondern auch an der Hokkaido University in Japan.

Bevor sie nach Heidelberg kam, war sie in den vergangenen Monaten

an der Universidad de Chile als Stipendiatin am Institut für Geologie.

Ihre Forschungsinteressen liegen vor allem im Bereich der Hochge-

birgsforschung, sie beschäftigt sich aber auch mit Naturgefahren und

Mensch-Umwelt-Beziehungen. Im Rahmen der Vertretungsprofessur

am SAI bietet Frau Iturrizaga neben einer großen Exkursion nach

Chile und Argentinien auch zwei Seminare und eine Vorlesung an.

Gewinn des Hengstberger-Preises 2010 ermöglicht internationales Symposium “Towards Digital Earth”. Dr. B. Höfle aus der Abteilung Geoinformatik zählt zu den Siegern des Klaus-Georg und Sigrid Heng-stberger-Preises 2010. Dieser er-möglicht der Abteilung Geoinformatik die Durchführung eines international hochrangig besetzten wissenschaftli-chen Geoinformatik-Symposiums zum Thema “Towards Digital Earth - 3D Spatial Data Infrastructures” im Sep-tember 2011.

Robert Panitz unterstützt seit September 2010 als neuer Wis-senschaftlicher Mitarbeiter die Abteilung Wirtschafts- und Soz-ialgeographie von Prof. Glückler. Er studierte an der Katholischen Universität Eichstätt und der University of Nottingham (UK) Geographie mit den Nebenfäch-ern Betriebswirtschaftslehre und Informatik. Gegenwärtig arbeitet er an einem interdisziplinären Forschungsprojekt mit dem Fokus auf Anteils- und Produk-tionsverflechtungen deutscher Unternehmen. Ab dem nächsten Semester wird er zudem auch in der Lehre tätig sein.

imPressUm

herAUsgeber

Columbus - RedaktionsteamRuprecht-Karls-Universität

Geographisches InstitutBerliner Str. 48

69120 Heidelberg

Email:[email protected]

Internet:www.geog.uni-heidelberg.de/direkt/columbus.html

(Hier können auch die alten Ausgabengelesen werden)

chefreDAktion

Claudia Kämper

r e D A k t ion s t e A m

Sebastian Buciak, Vanessa Didion, Verena Flörchinger, Jacob Hörisch, Claudia Kämper, Constanze Lucht, Stephanie Pedlow, Martina Ries,

Natascha Schneider Für den Inhalt der Beiträge sind die

Autoren/innen verantwortlich.

l A y o U t UnD gestAltUng

Verena Flörchinger

r e D A k t ion s s c h l U s s

31.12.2010

Stefanie Minderlein und Benjamin Kopp, die beide ihr Diplom in der Geoökologie an der Universität Bayreuth abgeschlossen ha-ben, arbeiten seit September 2010 an dem vom BMBF geförderten Projekt ‘Integriertes Wasserressourcenmanagement in Zentral-asien: Modellregion Mongolei (MoMo)’ in der zweiten Projektphase zum Teilmodul ‘Regionale Hydrologie’, das von Prof. Dr. Lucas Menzel, Lehrstuhl für Physische Geographie, betreut wird. Hierfür sind hydro-klimatische, boden- und vegetationskundliche Feldex-perimente im Übergangsbereich zwischen Trockengrassteppe und borealen Wäldern im Nordosten der Mongolei geplant, die zum Teil bereits diesen Herbst begonnen haben. Hierbei geht es um die Entwicklung von Prozessverständnissen in den Bereichen Boden, Wasser und Atmosphäre, die in die Anwendung einer öko-hydrolo-gischen Modellierung (TRAIN) einfließen sollen.

Im Rahmen der Marsilius-Herbstschule 2010 „Bridging the water gap – interdisci-plinary perspectives“ findet ein öffentlicher Vortrag statt, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind: Prof. Dr. Wolfram Mauser von der LMU in München referi-ert am 10.11.2010 um 19 Uhr zum Thema „Die Ressource Wasser – Stand und Perspektiven einer globalen Analyse“. Der Vortrag findet im Internationalen Wissen-schaftszentrum in der Hauptstr. 242 statt.

Neuigkeiten Neuigkeiten24 >> << MF

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