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Äffle und Pferlde als Weltbürger im StN-Buch „Goht’s no?“ Zeichnung: Manuel Kloker mit freundlicher Genehmigung von Lang-Film Medienproduktion (www.aeffleundpferdle.de) Mode-Party am Penthouse-Pool mit Models des Labels einelinie Foto: Karolin Züll Von Uwe Bogen STUTTGART. Über den Dächern des Killes- bergs ist die Aussicht auf den Talkessel atemberaubend – und manchmal auch der Blick auf die Ladys. Wenn man in Immobi- lienanzeigen „HHL“ liest, ist alles klar. „HHL“, die Halbhöhenlage, steht für schi- ckes Wohnen zu oft horrenden Preisen. Wer die Chance hat, ganz hoch auf eine „HHL“ zu steigen, kann ein blaues Wunder erleben. Von unten ahnt’s keiner – doch ganz oben auf der Penthouse-Wohnung tut sich ein Pool auf, der größer ist als das Durchschnitts- wohnzimmer in Deutschland. Was für eine traumhafte Location für eine Mode-Show! Die hat der Designer Tobias Siewert mit einer Möbel-Präsentation seiner Bohnen- viertel-Nachbarn von der Schreinerei Has- selwander für 65 gute Kunden und Killes- berg-Nachbarn der Penthouse-Besitzerin veranstaltet. Musicalsängerin Kimberly Trees sang zu Recht „Sunny“ – es blieb schön, ohne dass Regen in den Pool tropfte. Im Trend liegt Kaschmir. Die Stoffe von Siewerts Label einelinie fühlen sich nicht nur sanft an, sondern sehen auch edel aus – wie geschaffen für den Killesberg. Die Gäste genossen die vielfältigen Aussichten – nah dran an Models und erhaben über der Stadt. Schwäbische Bescheidenheit? Das Leben in dieser Stadt folgt nicht immer dem Klischee. Mode mit Aussicht Kaschmir für den Killesberg: Laufsteg am Penthouse-Pool 333 notiert Gell, da glotsch! Äffle: „I gang zum Friseur.“ Pferdle: „Ris- kier bloß nix, Kerla.“ Manchmal reicht es, daheim zu bleiben, damit man die Haare schön hat. Der Illust- rator Manuel Kloker führt’s vor. Er hat für das StN-Buch „Goht’s no?“ die blaue Turm- frisur, die bisher vor allem in amerikani- schen Simpsonskreisen beliebt ist, aufs schwäbische Sofa geholt. ’s Äffle freut sich diebisch, ’s Pferdle mit der Pracht von Marge Simpson aufzubre- zeln. Gell, da glotsch! Es war höchste Zeit dafür. Denn die US- Zeichentrickkollegen von Äffle und Pferdle haben was Wichtiges gelernt. Die schwätzet neuerdings Schwäbisch wie mir au. Der Entertainer Dodokay alias Dominik Kuhn hat die Abenteuer aus der fiktiven Ami- Stadt Springfield in eine endlich verständli- che Sprache übersetzt. Als Comic sind die Simpsons auf Schwäbisch ein Renner. Schwäbisch goht emmer! Au um de Globus rum ond num. In einem Buch, das sich mit dem „Lieben, Leben, Leiden im Land der Schwaben“ befasst, dürfen Äffle und Pferdle nicht feh- len. Nun sind die Simpsons und das schwä- bische Duo in „Goht’s no?“ quasi fusioniert. Liebe Leserinnen und Leser, goht’s Ihna gut? Hoffentlich noch besser, wenn wir uns am Freitag. 25. September, 17 Uhr, bei Witt- wer an der Königstraße treffen. Wir haben die Simpsons eingeladen, aber höchstwahr- scheinlich kommen sie nicht. Die haben immer viel zu tun. Deshalb müssen Sie kom- men! Uff älle Fäll sind zwei begeisterte Stuttgarter da, der Illustrator Kloker und der Schreiber dieser Zeilen. Beim Signieren des StN-Kolumnenbuches „Goht’s no?“ (Belser-Verlag) wollen der Buchdesigner und ich gern mit Ihnen über die Schwaben schwätzen, was sie häbbi oder kreuznarrret macht. Wir sind gespannt auf Ihre Lieb- lingswörter unseres tollen Dialekts. Ein Dankeschön an dieser Stelle an die Buchhandlung Wittwer, die im Stammhaus ihr schönstes Schaufenster (links neben dem Haupteingang) nur mit dem StN-Büchle dekoriert hat. Blickfang ist das Poster, auf dem drei „Goht’s-no?“-Unterstützer zu sehen sind: der Ballettchef Eric Gauthier, der zum Kuss zu Travestie-Lady Frl. Wommy Wonder hochspringt, staunend beobachtet von der Wirtin Laura Halding-Hoppenheit. Denken Sie rechtzeitig an Weihnachten! Gern schreiben wir nächsten Freitag Wid- mungen für Ihre Liebsten, Opas, Enkel, für Schwabenfreunde, die Sie beschenken, wie auch für Schwabenhasser, die Sie vom Gegenteil überzeugen wollen. Wie gefällt dem Pferdle die neue blaue Hochfrisur? I han’s angerufa. ’s Pferdle hat net lang überlega müsse. „I kann halt älles traga“, hat es gesagt, also der Heiko Volzder Autor von Äffle und Pferdle 2.0. Aber nicht alle Schwaben sind so freund- lich wie ’s Pferdle. Dies darf auch gar nicht sein. Sonst würden die wunderbaren schwä- bischen Flüche nie zu hören sein. Bei uns gehört das Bruddeln zur Lebens- qualität.Schwaben sind fantasievolle Laut- maler. Lustvoll hauen sie mit Donnerworten um sich. Ihren Ärger lassen sie gern am Stück raus und gönnen sich im Zustand des Ärgers keine Atempause. Herrgoddskreizdonnderweddrabberau! Hemmelherrgoddsagramentleggmeam- arschscheißglo’mbverreggts! Die einfachen Flüche beginnen oft mit dem Vorwort soen oder soa: Soen Schoof- scheiß, soen Bäbb, soa Läddagschwädz, soa Lumbakruschd. Zunächst wird alles im Bruddelton vernuschelt. Es grummelt und grollt. Da braut sich was zusammen, was zu zweierlei führen kann: Entweder es ver- pufft, weil der Schwabe in letzter Sekunde denkt, dass er beim Schweigen keine Fehler macht. Oder er sieht ein, dass Runterschlu- cken ein Magengeschwür macht und er bes- ser granatenmäßig explodiert, bis die Wän- de wackeln. Schwäbische Flüche sind wie gute Rockmusik, die jeder versteht, weil sie in Mark und Bein geht. Hemmer’s? Von Uwe Bogen 07 11 / 7 20 57 - 333 [email protected] Helda wie mir! Ob Äffle, Pferdle oder Simpsons – alle schwätzet Schwäbisch! Illustrator Manuel Kloker hat unseren Volkshelden daher die blaue US-Hoch- frisur verliehen. Zu sehen im Buch „Goht’s no?“, das aus der 333-Kolumne entstanden ist. Bei Wittwer gibt’s am 25. September eine Signierstunde dazu. Cannstatter Schnüffler „mit Herz und Fauscht“ „Huck“-Darsteller Patrick von Blume stellt in Winnenden seine CD vor Von Dirk Herrmann STUTTGART/WINNENDEN.  Eigentlich war’s ja ganz amüsant, wie der neue TV- Detektiv Huck (der Mann ohne Vornamen) zum Auftakt der Serie im Vorabendpro- gramm durch Cannstatt schlich oder sich mit seinem Kumpel, den türkischen Ge- müsehändler Cem, kabbelte. Doch mit den Einschaltquoten dürften weder die ARD- Verantwortlichen noch die beiden Haupt- darsteller Patrick von Blume und Aykut Kayacik zufrieden gewesen sein. „Nächs- ter Vorabend-Fehlstart im Ersten“, diag- nostiziert ein TV-Kritiker mit Blick auf le- diglich 1,17 Millionen Zuschauern. Der Branchendienst Meedia urteilt: „Im Ers- ten versagte mit ,Huck’ die nächste Vor- abendserie mit sehr ernüchternden 5,4 Prozent im Gesamtpublikum.“ Weiter etablieren kann sich „Huck“ al- lerdings auch am nächsten Dienstag nicht, denn wegen des EM-Qualifikationsspiels der deutschen Fußballfrauen gegen Kroa- tien muss der Cannstatter Schnüffler pau- sieren. „Huck“-Fans aus der Region kom- men in der nächsten Woche dennoch auf ihre Kosten. Es gilt das Paul-Kuhn-Motto: Geben Se dem Mann am Klavier noch n Bier! Denn der gebürtige Ravensburger von Blume beherrscht nicht nur den schwäbischen Dialekt, sondern kann sei- ne Finger auch schwungvoll über die Tas- ten gleiten lassen. In „Huck“ wartet der 46-Jährige gelegentlich mit Tom-Waits- Interpretationen auf. Dazu gibt’s seit kur- zem eine auf dem Winnender Label 7us media group erschienene CD, Titel: „Mit Herz und Fauscht“, auf der neben den Waits-Titeln auch fünf Blumsche Eigen- kompositionen zu hören sind. Am Sams- tag, 26. September, stellt er um 20 Uhr das Werk vor – ebenfalls in Winnenden, in Ka- ti’s Bistro (Ringstraße 66) von Inhaberin Katalin Spataro. Eintritt: acht Euro. Schauspieler Patrick von Blume alias „Huck“ singt und spielt Piano Foto: ARD Musical sucht kleinen Tarzan STUTTGART (StN). Wer will als kleiner Tar- zan durch den Musicaldschungel von Möhringen schweben? Für das Apollo- Theater sucht die Stage-Entertainment Jungs aus Stuttgart und Umgebung, die mindestens acht Jahre alt und maximal 1,35 Meter groß sein sollen. Bisher haben es 25 Kinderdarsteller geschafft, die Rolle zu verkörpern. Am 10. Oktober findet nun das nächste Casting statt. „Unser Musical ist eine sehr anspruchsvolle Show, das gilt auch für unsere Kinderrolle“, sagt Tho- mas Hirscheld, der künstlerische Leiter der Kinder am Apollo-Theater, „die Jungs fliegen nicht nur über die Bühne, sondern haben auch einen Soloauftritt.“ Dafür werden immer wieder junge Talente ge- sucht, da aus Kinderschutzgründen nur wenige Auftritte erlaubt sind. Wer sich be- werben will, schreibt eine E-Mail bis zum 1. Oktober an: kindercasting.apollothea- [email protected]folgende Angaben werden benötigt: Name, An- schrift, Alter, Größe, Foto, Telefonnum- mer und E-Mail-Adresse. Großer Andrang beim Freiluftkino STUTTGART (her). Äußerst zufrieden sind die Verantwortlichen des Mercedes-Benz- Museums mit der diesjährigen Sommer- saison. Mehr als 200 000 Besucher wurden demnach registriert. Spitzentag war der 18. August mit 4850 Gästen. Ebenfalls als Publikumsmagnet erwies sich das mittler- weile neunte Open-Air-Kino im Amphi- theater vor dem Museum. Zu den 16 Film- nächten kamen insgesamt 10 262 Besu- cher. „Das entspricht einer Gesamtauslas- tung von mehr als 90 Prozent und ist das beste Ergebnis des Open-Air-Kinos bis- her“, teilt eine Museumssprecherin mit. Ausgesprochen erfolgreich verlief auch die Reihe Cars & Coffee an den Sonntag- vormittagen mit bis zu 100 klassischen Fahrzeugen auf dem Hügel vor dem Mu- seum. Das nächste besondere Ereignis im Museum ist am Samstag, 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) von 9 bis 16.30 Uhr die siebte Mercedes-Benz-Sammlerbörse, wobei auch Modellautos, Anstecknadeln oder Accessoires anderer Auto- mobilmarken angeboten werden. Schaufenster mit dem 333-Buch Foto: Belser 28 Nummer 217 • Samstag, 19. September 2015 Stuttgart Flair

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Äffle und Pferlde als Weltbürger im StN-Buch „Goht’s no?“ Zeichnung: Manuel Kloker mit freundlicher Genehmigung von Lang-Film Medienproduktion (www.aeffleundpferdle.de)

Mode-Party am Penthouse-Pool mit Models des Labels einelinie Foto: Karolin Züll

Von Uwe Bogen

STUTTGART. Über den Dächern des Killes­bergs  ist  die  Aussicht  auf  den  Talkesselatemberaubend – und manchmal auch derBlick auf die Ladys. Wenn man in Immobi­lienanzeigen  „HHL“  liest,  ist  alles  klar.„HHL“, die Halbhöhenlage, steht für schi­ckes Wohnen zu oft horrenden Preisen. Werdie Chance hat, ganz hoch auf eine „HHL“zu steigen, kann ein blaues Wunder erleben.Von unten ahnt’s keiner – doch ganz oben aufder  Penthouse­Wohnung  tut  sich  ein  Poolauf,  der  größer  ist  als  das  Durchschnitts­wohnzimmer in Deutschland. Was für einetraumhafte Location für eine Mode­Show!

Die hat der Designer Tobias Siewert miteiner  Möbel­Präsentation  seiner  Bohnen­viertel­Nachbarn von der Schreinerei Has­selwander für 65 gute Kunden und Killes­berg­Nachbarn  der  Penthouse­Besitzerinveranstaltet.  Musicalsängerin  KimberlyTrees  sang  zu  Recht  „Sunny“  –  es  bliebschön, ohne dass Regen in den Pool tropfte.

Im Trend liegt Kaschmir. Die Stoffe vonSiewerts  Label  einelinie  fühlen  sich  nichtnur sanft an, sondern sehen auch edel aus –wie geschaffen für den Killesberg. Die Gästegenossen die vielfältigen Aussichten – nahdran an Models und erhaben über der Stadt.Schwäbische Bescheidenheit? Das Leben indieser Stadt folgt nicht immer dem Klischee.

Mode mit AussichtKaschmir für den Killesberg: Laufsteg am Penthouse-Pool

333 notiert

Gell, da glotsch!

Äffle: „I gang zum Friseur.“ Pferdle: „Ris­kier bloß nix, Kerla.“ 

Manchmal reicht es, daheim zu bleiben, damit man die Haare schön hat. Der Illust­rator Manuel Kloker führt’s vor. Er hat für das StN­Buch „Goht’s no?“ die blaue Turm­frisur, die bisher vor allem in amerikani­schen Simpsonskreisen beliebt ist, aufs schwäbische Sofa geholt. 

’s Äffle freut sich diebisch, ’s Pferdle mit der Pracht von Marge Simpson aufzubre­zeln. Gell, da glotsch! 

Es war höchste Zeit dafür. Denn die US­Zeichentrickkollegen von Äffle und Pferdle haben was Wichtiges gelernt. Die schwätzet neuerdings Schwäbisch wie mir au. Der Entertainer Dodokay alias Dominik Kuhn hat die Abenteuer aus der fiktiven Ami­Stadt Springfield in eine endlich verständli­che Sprache übersetzt. Als Comic sind die Simpsons auf Schwäbisch ein Renner. 

Schwäbisch goht emmer! Au um de Globus rum ond num.

In einem Buch, das sich mit dem „Lieben,Leben, Leiden im Land der Schwaben“ befasst, dürfen Äffle und Pferdle nicht feh­len. Nun sind die Simpsons und das schwä­bische Duo in „Goht’s no?“ quasi fusioniert. 

Liebe Leserinnen und Leser, goht’s Ihnagut? Hoffentlich noch besser, wenn wir uns am Freitag. 25. September, 17 Uhr, bei Witt­wer an der Königstraße treffen. Wir haben die Simpsons eingeladen, aber höchstwahr­scheinlich kommen sie nicht. Die haben immer viel zu tun. Deshalb müssen Sie kom­men! Uff älle Fäll sind zwei begeisterte Stuttgarter da, der Illustrator Kloker und der Schreiber dieser Zeilen. Beim Signieren des StN­Kolumnenbuches „Goht’s no?“ (Belser­Verlag) wollen der Buchdesigner und ich gern mit Ihnen über die Schwaben schwätzen, was sie häbbi oder kreuznarrret macht. Wir sind gespannt auf Ihre Lieb­lingswörter unseres tollen Dialekts. 

Ein Dankeschön an dieser Stelle an die Buchhandlung Wittwer, die im Stammhaus ihr schönstes Schaufenster (links neben demHaupteingang) nur mit dem StN­Büchle dekoriert hat. Blickfang ist das Poster, auf dem drei „Goht’s­no?“­Unterstützer zu sehen sind: der Ballettchef Eric Gauthier, der zum Kuss zu Travestie­Lady Frl. Wommy Wonder hochspringt, staunend beobachtet von der Wirtin Laura Halding-Hoppenheit.

Denken Sie rechtzeitig an Weihnachten!Gern schreiben wir nächsten Freitag Wid­mungen für Ihre Liebsten, Opas, Enkel, für Schwabenfreunde, die Sie beschenken, wie auch für Schwabenhasser, die Sie vom Gegenteil überzeugen wollen.

Wie gefällt dem Pferdle die neue blaue Hochfrisur? I han’s angerufa. ’s Pferdle hat net lang überlega müsse. „I kann halt älles traga“, hat es gesagt, also der Heiko Volz, der Autor von Äffle und Pferdle 2.0. 

Aber nicht alle Schwaben sind so freund­lich wie ’s Pferdle. Dies darf auch gar nicht sein. Sonst würden die wunderbaren schwä­bischen Flüche nie zu hören sein. 

Bei uns gehört das Bruddeln zur Lebens­qualität.Schwaben sind fantasievolle Laut­maler. Lustvoll hauen sie mit Donnerworten um sich. Ihren Ärger lassen sie gern am Stück raus und gönnen sich im Zustand des Ärgers keine Atempause. 

Herrgoddskreizdonnderweddrabberau!Hemmelherrgoddsagramentleggmeam­

arschscheißglo’mbverreggts!

Die einfachen Flüche beginnen oft mit dem Vorwort soen oder soa: Soen Schoof­scheiß, soen Bäbb, soa Läddagschwädz, soa Lumbakruschd. Zunächst wird alles im Bruddelton vernuschelt. Es grummelt und grollt. Da braut sich was zusammen, was zu zweierlei führen kann: Entweder es ver­pufft, weil der Schwabe in letzter Sekunde denkt, dass er beim Schweigen keine Fehler macht. Oder er sieht ein, dass Runterschlu­cken ein Magengeschwür macht und er bes­ser granatenmäßig explodiert, bis die Wän­de wackeln. Schwäbische Flüche sind wie gute Rockmusik, die jeder versteht, weil sie in Mark und Bein geht. Hemmer’s?

Von Uwe Bogen

07 11 / 7 20 57 - 333

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Helda wie mir! Ob Äffle, Pferdle oder Simpsons – alle schwätzet Schwäbisch! Illustrator Manuel Kloker hat unseren Volkshelden daher die blaue US-Hoch-frisur verliehen. Zu sehen im Buch „Goht’s no?“, das aus der 333-Kolumne entstanden ist. Bei Wittwer gibt’s am 25. September eine Signierstunde dazu.

Cannstatter Schnüffler „mit Herz und Fauscht“„Huck“-Darsteller Patrick von Blume stellt in Winnenden seine CD vor

Von Dirk Herrmann

STUTTGART/WINNENDEN.   Eigentlichwar’s ja ganz amüsant, wie der neue TV­Detektiv Huck (der Mann ohne Vornamen)zum Auftakt der Serie  im Vorabendpro­gramm durch Cannstatt schlich oder sichmit seinem Kumpel, den türkischen Ge­müsehändler Cem, kabbelte. Doch mit denEinschaltquoten dürften weder die ARD­Verantwortlichen noch die beiden Haupt­darsteller Patrick von Blume und AykutKayacik zufrieden gewesen sein. „Nächs­ter Vorabend­Fehlstart im Ersten“, diag­nostiziert ein TV­Kritiker mit Blick auf le­diglich  1,17  Millionen  Zuschauern.  DerBranchendienst Meedia urteilt: „Im Ers­ten versagte mit ,Huck’ die nächste Vor­abendserie  mit  sehr  ernüchternden  5,4Prozent im Gesamtpublikum.“

Weiter etablieren kann sich „Huck“ al­lerdings auch am nächsten Dienstag nicht,denn wegen des EM­Qualifikationsspielsder deutschen Fußballfrauen gegen Kroa­tien muss der Cannstatter Schnüffler pau­sieren. „Huck“­Fans aus der Region kom­men in der nächsten Woche dennoch aufihre Kosten. Es gilt das Paul­Kuhn­Motto:Geben Se dem Mann am Klavier noch nBier!  Denn  der  gebürtige  Ravensburgervon  Blume  beherrscht  nicht  nur  denschwäbischen Dialekt, sondern kann sei­ne Finger auch schwungvoll über die Tas­ten gleiten lassen. In „Huck“ wartet der46­Jährige  gelegentlich  mit  Tom­Waits­Interpretationen auf. Dazu gibt’s seit kur­zem  eine  auf  dem  Winnender  Label  7usmedia group erschienene CD, Titel: „MitHerz  und  Fauscht“,  auf  der  neben  denWaits­Titeln auch fünf Blumsche Eigen­kompositionen zu hören sind. Am Sams­tag, 26. September, stellt er um 20 Uhr dasWerk vor – ebenfalls in Winnenden, in Ka­ti’s Bistro  (Ringstraße 66) von InhaberinKatalin Spataro. Eintritt: acht Euro.

Schauspieler Patrick von Blume alias „Huck“ singt und spielt Piano Foto: ARD

Musical sucht kleinen TarzanSTUTTGART (StN). Wer will als kleiner Tar­zan  durch  den  Musicaldschungel  vonMöhringen  schweben?  Für  das  Apollo­Theater  sucht  die  Stage­EntertainmentJungs aus Stuttgart und Umgebung, diemindestens  acht  Jahre  alt  und  maximal1,35 Meter groß sein sollen. Bisher habenes 25 Kinderdarsteller geschafft, die Rollezu verkörpern. Am 10. Oktober findet nundas nächste Casting statt. „Unser Musicalist eine sehr anspruchsvolle Show, das giltauch  für  unsere  Kinderrolle“,  sagt  Tho­mas  Hirscheld,  der  künstlerische  Leiterder Kinder am Apollo­Theater, „die Jungsfliegen nicht nur über die Bühne, sondernhaben  auch  einen  Soloauftritt.“  Dafürwerden  immer wieder  junge Talente ge­sucht,  da  aus  Kinderschutzgründen  nurwenige Auftritte erlaubt sind. Wer sich be­werben will, schreibt eine E­Mail bis zum1. Oktober an: kindercasting.apollothea­ter@stage­entertainment.de;  folgendeAngaben  werden  benötigt:  Name,  An­schrift,  Alter,  Größe,  Foto,  Telefonnum­mer und E­Mail­Adresse. 

Großer Andrang beim FreiluftkinoSTUTTGART (her). Äußerst zufrieden sinddie Verantwortlichen des Mercedes­Benz­Museums mit der diesjährigen Sommer­saison. Mehr als 200 000 Besucher wurdendemnach  registriert.  Spitzentag  war  der18. August mit 4850 Gästen. Ebenfalls alsPublikumsmagnet erwies sich das mittler­weile neunte Open­Air­Kino  im Amphi­theater vor dem Museum. Zu den 16 Film­nächten  kamen  insgesamt  10 262  Besu­cher. „Das entspricht einer Gesamtauslas­tung von mehr als 90 Prozent und ist dasbeste  Ergebnis  des  Open­Air­Kinos  bis­her“,  teilt  eine  Museumssprecherin  mit.Ausgesprochen  erfolgreich  verlief  auchdie Reihe Cars & Coffee an den Sonntag­vormittagen  mit  bis  zu  100  klassischenFahrzeugen auf dem Hügel vor dem Mu­seum. Das nächste besondere Ereignis imMuseum ist am Samstag, 3. Oktober (Tagder Deutschen Einheit) von 9 bis 16.30 Uhrdie siebte Mercedes­Benz­Sammlerbörse,wobei auch Modellautos, Anstecknadelnoder  Accessoires  anderer  Auto­mobilmarken angeboten werden.

Schaufenster mit dem 333-Buch Foto: Belser

28 Nummer 217 • Samstag, 19. September 2015 Stuttgart Flair