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GEBRANDMARKT OKTOBER 2018 UNABHÄNGIGES MAGAZIN ZUR YALLA MEDIA AKADEMIE, HERAUSGEGE- BEN VON DER JUGENDPRESSE DEUTSCHLAND E.V. UND EED BE EED

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GEBRANDMARKT

OKTOBER 2018 UNABHÄNGIGES MAGAZIN ZUR YALLA MEDIA AKADEMIE, HERAUSGEGE-BEN VON DER JUGENDPRESSE DEUTSCHLAND E.V. UND EED BE EED

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WELCHES EI SCHMECKT BESSER? IHR WERDET ES NIE ERFAHREN, WENN IHR NICHT HINTER DIE SCHALE GUCKT.

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W ie kann ein Mensch Brot warm-herzig mit jemandem teilen und

ihn dann kaltblütig als Feind töten? Wie können Nachbarinnen und Nachbarn zu Erzfeinden werden? Es ist einfach, Men-schen abzustempeln und über sie zu urteilen. Es ist auch einfach, sie nach unseren Maßstäben zu verurteilen und zu behandeln. Wir haben sie in Kon-zentrationslager geschickt und vergast. Heute schicken wir sie auf Boote und das Meer verschluckt sie.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fragten sich viele Forschende, wie der Holocaust passieren und die Be-völkerung dem Regime folgen konn-te, obwohl es um Menschen ging, die sie kannten. Waren die Mörderinnen und Mörder neurotisch und geistes-krank? Oder sind normale Menschen fähig, unter gesellschaftlichem Druck zu morden? 1963 führte der amerika-nische Psychologe Stanley Milgram ein Experiment durch, um herauszufinden, ob ein Mensch anderen Leid zufügen kann. Und tatsächlich ist er unter Um-ständen dazu bereit.

MENSCHEN TEILEN IN „WIR“ UND „DIE“ EIN

„Wir Menschen sind gut zu unserem eige-nen Stamm, wir sind hilfsbereit und groß-zügig“, erklärt der Professor für Biologie und Neurologie Robert Sapolsky die bi-ologische Grundlage von Gewalt. „Aber anderen gegenüber sind wir feindselig und manchmal grausam.“

Sapolsky hält es für unmöglich, dass der Mensch diese Denkweise än-dern kann. Denn es liege in seiner Na-tur, seine Umgebung in „wir“ und „die“ einzuteilen. Versuche haben gezeigt, dass der menschliche Verstand sekun-denschnell das, was er sieht, verarbei-tet und Menschen wegen ihrer Ethnie und ihres Aussehens in Gruppen ein-teilt.

Das Hormon Oxytocin ist zustän-dig, Menschen aneinander zu binden und ihr Vertrauen ineinander zu stär-ken. Das gilt aber nur für die, die wir als „wir“ bezeichnen. Wenn wir Oxy-tocin, das Mütter an ihre Kinder bin-det und Menschen an ihre Gruppe, im Trinkwasser verteilen würden, würden wir die Menschen um uns herum mehr lieben. Doch ebenso würde unser Hass auf andere steigen. Denn Oxytocin stärkt die Zuneigung zu denen inner-halb der Gruppe und die Abneigung gegenüber denen außerhalb.

FAKTEN INS GESICHT SEHEN

„Rassismus gehört zur Geschichte der Menschen und ist nicht ungewöhn-lich“, sagt Samuel Schidem vom Do-kumentationszentrum für Verbrechen im Nationalsozialismus „Topographie des Terrors“. „Rassismus tritt auf ver-schiedene Weisen auf, nicht nur bei verschlossenen oder rückschrittlichen Gesellschaften.“

Die Wissenschaft erklärt das Be-dürfnis unsere Umgebung einzuteilen, damit, dass unser Verstand sie nur so verstehen kann. „Vorurteile sind Teil unserer Wahrnehmung und unseres Erinnerungsvermögens“, sagt der Sozi-alpsychologe Jens Förster. Biologinnen und Biologen glauben, dass wir uns so entwickelt haben, weil es für das Überleben nötig war, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Doch Ras-sismus darf nicht trivialisiert werden, egal was der ursprüngliche Zweck war.

VERHALTEN FLEXIBEL

Laut Schidem ist es keine Lösung, Ras-sismus zu verheimlichen. Vielmehr müsse man sich ihm stellen. Denn um menschliches Verhalten zu beein-flussen und zu ändern, müssten wir verstehen, wie Rassismus funktioniert.Eine Erkenntnis der Sozialpsycholo-gie ist, dass menschliches Verhalten flexibel ist. Sapolsky sagt, dass der menschliche Verstand seine Umgebung in nur 20 Sekunden in „wir“ und „die“ unterteile – nur anhand der Hautfarbe, der Religion, des Alters oder der Na-tionalität. Er glaubt, dass das unver-meidlich sei. „Wir müssen zwischen

‚uns‘ und ‚denen‘ unterscheiden. Doch wer zu ‚uns‘ und wer zu ‚denen‘ ge-

hört, das kann sehr leicht manipuliert werden, denn diese Einteilung basiert auf fragilen und zufälligen Maßstäben.“ Der Einfluss des Oxytocins ist auf die beschränkt, die wir zu unserer Gruppe zählen. Doch wir sind in der Lage, un-sere Definition von Gruppe zu erwei-tern und andere darin aufzunehmen. Wir können mit dem Oxytocin spielen, anstatt sein Spielball zu sein.

Auch der Soziologe Michael Sau-ter erzählt, dass alle Menschen ihm bei einem Besuch in Daressalam in Tansa-nia zunächst gleich schienen. Doch als er begann, mit ihnen zu sprechen und sie als Individuen kennenzulernen, fin-gen seine Vorurteile an zu bröckeln. Er war in der Lage, seine Denkmuster zu verlassen. „Kinder spielen im Kinder-garten sofort zusammen, ohne dass sie erst zwischen Farben und Gruppen un-terschieden“, fügt die Psychotherapeu-tin Gisela Dinsel hinzu. „Doch die Ge-sellschaft vermittelt ihnen Stereotype und bringt ihnen bei, zu unterteilen.“ Doch Dinsel sieht eine Lösung: „Wir sind dazu in der Lage, das Programm in unserem Kopf neuzustarten und an-dere in unseren Kreis aufzunehmen.“

EDITORIAL

INHALT

DER FLUCH DES OXYTOCINSSEKUNDENSCHNELL TEILEN MENSCHEN ANDERE WEGEN IHRER ETHNIE ODER IHRES AUSSEHENS IN GRUPPEN EIN. DOCH SIE KÖNNEN IHREN KOPF NEUPROGRAMMIEREN. HEBA ALKADRI HAT RECHERCHIERT, WIE DAS FUNKTIONIERT.

Heba Alkadri

24 Jahre

Anstatt uns von der Masse beeinflussen zu lassen, sollten wir aufklären.

»himmlisch« Wie ein Restaurant zur Inte-

gration beiträgt und so Ras-

sismus bekämpft.

Seite 4

»politisch« Im Interview erzählt Canan

Bayram, welche Rolle Ras-

sismus im Bundestag spielt.

Seite 6

»Erfahrung« Wie es ist ein, Opfer von

Rassismus zu werden.

Seite 9

Heba Alkadri im Gespräch mit Samuel Schidem

Liebe Leserinnen und Leser,

Angriffe auf Kippaträger, unverhoh-lene Naziparolen, Hetzjagden auf Ausländer: Offen gelebter Rassismus scheint mittlerweile zum Alltag zu gehören – nicht nur in Deutschland sondern weltweit. Allein in Deutsch-land nimmt die rechtsextremistisch motivierte Gewalt stetig zu. Laut Bundesamt für Verfassungsschutz registrierten Sicherheitsbehörden 2016 allein 1.190 fremdenfeindliche Gewaltaten mit rechtsextremisti-schem Hintergrund.Fast täglich berichten Medien über solche Geschehnisse. Alle rassisti-schen Übergriffe geschehen angeb-lich im Namen der Meinungssfrei-heit.Doch Ereignisse wie die Jagd auf Migranten durch Rechtsextreme in Chemnitz Ende August oder Auf-märsche in Köthen Mitte September 2018, bei denen rechtes Gedanken-gut offen präsentiert wird, haben da-mit garantiert nichts zu tun.Es stimmt: Das Recht auf Meinungs-freiheit und Demonstrationen ist verfassungsmässig erlaubt. Das ist auch gut so. Dennoch hat kein Mensch das Recht andere auf Grund ihrer Hautfarbe, Nationalität oder Religion auszugrenzen oder gar an-zugreifen. Die Würde des Menschen ist unantastbar! Die Mehrheit der Bevölkerung sieht das auch so. Sie steht für Weltoffenheit und zeigt Zi-vilcourage gegen Rassismus. Genau das gibt jedoch immer wie-der Anlass zu Diskussionen: Was ist überhaupt Rassismus? Und was ist erlaubt? Die Redaktion der Yalla Media Akademie hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt. In dieser gemeinsamen Ausgabe von politiko-range und Eed Be Eed könnt ihr le-sen, was Rassismus ist, welche For-men er haben kann und was es für Gründe dafür gibt. Vor allem aber werdet ihr auch sehen, wie Men-schen mit Rassismus umgehen und welche Antirassismusstrategien sie entwickelt haben. Wir hoffen, dass wir so einen kleinen Beitrag geleistet haben und über Rassismus aufklären können.

Viel Spaß beim Lesen!

Christina Heuschenund Hussein Al Zoubi(Chefredaktion)

Foto: Nour Alabras

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E twas schwerfällig schleppt sich Müller unter den mahagonifar-

benen Biergartentischen hindurch, die sich in Berlin in der Yorckstraße an der St.-Bonifatius-Kirche aufreihen. Die Französiche Bulldogge mit dem schwarz-weiß gefleckten Fell lässt sich mit einem Seufzer im Restaurant

„Kreuzberger Himmel“ nieder. Hier hat sich mittlerweile eine Gruppe junger Männer am Tresen versammelt. In schwarze Hemden und Kellnerschür-zen gekleidet, warten sie auf die ersten Gäste des Abends.

Aus Lautsprechern dringen leise die dumpfen Töne elektronischer Mu-sik und aus der Küche schon die er-sten Gerüche. Sie erfüllen die Luft mit einem Hauch Minze und in der Pfanne schmelzender Ghee-Butter. Ein Blick in die Karte verrät, welche Köstlichkeiten hinter den weißen Schwingtüren, die den Gästebereich von der Küche tren-nen, zubereitet werden: Gerichte aus der syrischen Küche, wie man sie in Damaskus findet. So sind das auf Reis basierende Festtagsgericht Kab-seh, Kibbeh – eine Art Boulette – oder auch ein cremig leichter Nachtisch mit wahlweise Vanille oder Schokolade und Nüssen – genannt Mihlaya – fester Bestandteil des kulinarischen Reper-toires. Zubereitet und verteilt werden die Speisen aber nicht nur von Men-schen aus Syrien, sondern auch aus Afghanistan, Pakistan und dem Irak. Manche von ihnen sind Muslime, ande-re Hindus, Juden, Christen oder auch

Atheisten. Eines haben die 14 Mitar-beitenden jedoch gemeinsam: Sie sind vor nicht allzu langer Zeit als Geflüch-tete nach Deutschland gekommen. Im

„Kreuzberger Himmel“ haben sie einen Job gefunden.

FÜR INTEGRATION UND GEGEN DISKRIMINIERUNG

Der 2015 gegründete Verein „Be an An-gel e.V.“ rief das Projekt ins Leben. Eine Gruppe von Journalistinnen und Journalisten und Menschen aus dem Kulturbetrieb schloss sich damals zu-sammen, um Geflüchtete bei ihren ersten Schritten in Deutschland zu unterstützen. Anfangs stellten sie den Ankommenden Schlafplätze zur Verfü-gung. Im Februar diesen Jahres öffnete dann das Restaurant. Ziel ist nun die ganzheitliche Integration. Damit leistet der „Kreuzberger Himmel“ auch einen Beitrag gegen Rassismus.

Elegante Lampen hängen tief von den hohen Decken. Trotz des durch die hohen Fenster einfallenden Tages-lichts, brennen ihre Glühbirnen. Sie werfen einen matten Schein über die in Grau gehaltenen Tische und eben-holzfarbenen Stühle und Bänke. Die Wände erstrahlen in einem kräftigen Kupferrot und verleihen dem Raum eine warme Atmosphäre. An einer von ihnen hängt an Kleiderhaken ein silberner, aus Buchstaben geformter Heliumballon. „Love“ steht darauf. Auch die Atmosphäre unter den Mit-

arbeitenden scheint alles andere als kühl. Immer wieder dringen Sprach-fetzen, meist auf Arabisch aber auch auf Deutsch, und Gelächter von den Männern am Tresen herüber. Amüsiert schildert der Vorsitzende des Vereins Andreas Tölke, wie er nun die Rolle des interkulturellen Vermittlers einge-nommen hat. Aufgrund ihrer Herkunft seien die Mitglieder seines Teams sehr unterschiedlich sozialisiert, weshalb man einzelne bisweilen anhalten müs-se, sich zu mäßigen oder nicht wegen jeder Kleinigkeit gekränkt zu sein. So seien einige Afghanen eher reserviert und kämpften oft mit dem aufbrausen-den Temperament mancher Syrer. Die Tatsache, dass Tölke selbst jüdischer Abstammung ist, habe jedoch nie ein ernsthaftes Problem dargestellt.

JÜDISCH-MUSLIMISCHEBEZIEHUNGEN

Mit einem Juden zusammenzuarbei-ten, das hätte Rami Adham, der aus Damaskus stammt und über deutsche Freunde von Tölkes Restaurant gehört hatte, sich vor zwei Jahren noch nicht vorstellen können. Der 27-jährige Syrer mit dem dichten schwarzen Haar und dem strahlenden Lächeln arbeitet dort als Serviceangestellter. „In Syrien gibt es sehr viel anti-israelische und anti-jüdische Propaganda“, erklärt Adham mit ernstem Gesicht. Dass Tölke selbst Jude aber nicht Israeli ist, erleichterte dem Familienvater die Sache anfangs

Sofia Nett

23 Jahre

Das Spannende am Journalismus ist, Men-schen und Geschichten kennenzulernen, von denen man ansonsten kaum erfahren hätte.

ungemein. Er senkt den Blick und fährt dann mit einem zögernden Lächeln fort, dass er aber mittlerweile Tanz-stunden bei einem aus Israel stammen-den Coach nehme.

Der Schlüssel zu einem erfolg-reichen Miteinander scheint in der Be-gegnung zu liegen. Diskriminierende Denk- und Handlungsweisen können so merklich eingeschränkt werden. Im

„Kreuzberger Himmel“ ist man dabei auch um eine absolute Gleichstellung aller Mitarbeitenden bemüht. Als Töl-ke als Chef des Restaurants bezeichnet wird, verzieht er das Gesicht.

Das kann Adham bestätigen. Mal auf Arabisch, mal auf Deutsch und Englisch beschreibt er, wie es ist, im Team des Restaurants zu arbeiten. „Der Laden geht fair mit Geflüchteten um. Es interessiert hier niemanden, ob Mit-arbeiter früher in einem Restaurant ge-arbeitet haben“. Alle sollen eine Chan-ce bekommen. Tölke erklärt, dass das Auswahlkriterium grundsätzlich die Dringlichkeit einer Ausbildungsstel-le oder eines Arbeitsvertrages sei, um zum Beispiel eine drohende Abschie-bung zu verhindern. Dass er bei der Auswahl neuer Mitarbeitender somit bisweilen gezwungen ist, als mora-lische Instanz zu handeln, sieht er als große Belastung an.

BEGEGNUNGSORT GEGENDISKRIMINIERUNG

Und dennoch ist die Stimmung gut. Bull-dogge Müller liegt weiterhin auf dem kühlen Boden unter einem der Tische. Tölke, der auf einer der Bänke sitzt, blickt immer wieder zu den Männern. Sie albern gerade mit einem Feuerzeug herum und lachen ausgelassen. „Ob wir hier gescheitert sind? Wenn ich mir das so ansehe, sind wir das“, bemerkt Tölke schmunzelnd. „Fackel mir bloß die Bude nicht ab!“, ruft er dem jungen Mann mit dem Feuerzeug zu. „Wir sind zwar versichert, aber nicht so gut“.

Andreas Tölke arbeitete 30 Jahre lang als Journalist. Heute ist er Vorsitzender von Be an Angel. Foto: Nafee Kurdi

DER „HIMMEL“ALS BEGEGNUNGSORT DAS RESTAURANT „KREUZBERGERHIMMEL“ STELLT AUSSCHLIESSLICH GEFLÜCHTETE MITARBEITENDE EIN. SIE KOMMEN AUS DER GANZEN WELT UND GEHÖREN VERSCHIEDENEN ETHNIEN SOWIE RELIGIONEN AN. DAMIT TRÄGT ES NICHT NUR ZUR ERFOLGREICHEN INTEGRATION BEI, SONDERN KÄMPFT AUCH GEGEN RASSISMUS. VON SOFIA NETT

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B is in die 1990er Jahre hinein galt das Apartheid-Regime in Südafri-

ka als klassisches Beispiel für Rassis-mus. Doch dass auch in Deutschland Rassismus in allen Facetten alltäglich ist, wollte lange niemand wahrhaben, sagt die Erziehungswissenschaftlerin Iman Attia. Das Problem werde auf andere Kontinente, vor allem Afrika und Amerika, verlagert. „Deutschland hat ein Rassismus-Problem“, sagte der SPD-Politiker Stephan Weil dem Tages-spiegel. Aber was ist Rassismus nun?

IDEOLOGIE DERAUSGRENZUNG

Laut dem Informations- und Dokumen-tationszentrum für Antirassismusar-beit e.V. (IDA) ist es „die Summe aller Verhaltensweisen, Gesetze, Bestim-mungen und Anschauungen, die den Prozess der Hierarchisierung und Aus-grenzung unterstützen. Sie beruhen auf ungleichen Machverhältnissen.“ Rassismus basiert daher auf einer „wir-ihr“-Wahrnehmung. Konkrekt heißt das, dass eine rassistisch denkende Person sich selbst in die Gruppe einer

homogenen Mehrheitsgesellschaft kon-struiert. Damit grenzt sie sich gleich-zeitig von Personen aus einem anderen Land oder einer anderen Religion ab. In der Kolonialzeit wurden so die Skla-verei und Ausbeutung der Menschen in Kolonien gerechtfertigt. Im Zweiten Weltkrieg wurden Jüdinnen und Juden aufgrund ihres Glaubens, dem Unter-scheidungsmerkmal zur Wir-Vorstel-lung der Nationalsozialisten, vernich-tet. „Juden“ werden in dieser Ideologie als Bedrohung gesehen, die angeblich versucht die Weltordnung zu ändern. Dieser Hass auf Menschen jüdischen Glaubens heißt Antisemitismus. Nicht zu verwechseln ist dies mit Antizionis-mus. Dieser richtet sich nämlich gegen den Staat Israel und dessen Gründung, heißt es im Glossar bei IDA.

ISLAMISMUS NICHT GLEICH ISLAM

Doch nicht nur im Zusammenhang mit dem Judentum tauchen Definitionspro-bleme auf, sondern auch beim Islam. Der Islam selbst ist eine Offenbarungs-religion. Sie besagt, dass Mohammed

im fünften Jahrhundert nach Christus Gottes Wort empfing. Der Koran ist die Verschriftlichung dessen. Im Gegensatz zur Religion Islam ist der Islamismus eine politische Ideologie. „Islamismus ist eine Sammelbezeichnung für alle politischen Auffassungen und Hand-lungen, die im Namen des Islam die Errichtung einer allein religiös legiti-mierten Gesellschafts- und Staatsord-nung anstreben“, sagt der Politikwis-senschaftler Armin Pfahl-Traughber.

Doch entgegen einer weit verbrei-teten Meinung sind nicht alle Musli-minnen und Muslime Islamistinnen und Islamisten. Genau darauf basiert antimuslimischer Rassismus. Angeb-lich „orientalisches Aussehen“ oder die arabische Sprache werden zum Ausgrenzungsmerkmal. Der Nahe Osten wird dabei im Gegensatz zum Westen als rückständige Kultur darge-stellt. Der Politologe Ozan Keskincilic sagt, dass es „jahrhundertealte Dualis-men zwischen ,Orient‘ und ,Okzident‘ und ,dem Islam‘ als Kontrastbild zu

,dem Westen‘“ sind, die wie er meint, aus „Vorstellungen von Norm und Mo-ral, Geschlecht, Sexualität, Kultur und

Religion“ entstanden. Bei antimusli-mischem Rassismus schleichen sich häufig Debatten um das Kopftuch ein. So spielen in Aussagen wie der „Islam gehöre nicht zu Deutschland“ Symbole wie das Kopftuch eine große Rolle. Da-mit wird der Islam plakativ auf einzel-ne Elemente reduziert, auf die der Hass sich richten kann. Iman Attia fordert daher, dass alle Formen des Rassismus als solche anerkannt werden müssen und nicht als Rechtsextremismus oder Fremdenfeindlichkeit getarnt werden. Rassismus konstruiert das „Ande-re“ immer negativ, ob nun wegen der Hautfarbe in Südafrika oder wegen ei-ner Kopfbedeckung in Deutschland.

M enschen wie dich hat mein Opa früher erschossen“ oder „Schi-

cken Sie sie besser auf die Hauptschule, da ist sie unter ihresgleichen“: Seit Juli verbreiten sich Aussagen wie diese ver-mehrt in sozialen Netzwerken. Unter dem Hashtag #MeTwo teilen betroffene Menschen ihre Erlebnisse und Erfah-rungen mit rassistischer Diskriminie-rung – im Kindergarten, bei der Ausbil-dungs- und Wohnungssuche, während Fahrten im Bus, bei Besuchen beim auf dem Amt.

Alle halten der Mehrheitsgesell-schaft einen Spiegel vor und machen auf noch immer bestehende Einstellungen und Strukturen aufmerksam, die ande-re Menschen rassistisch diskriminieren. Doch das stößt nicht überall auf Gegen-liebe. Viele reagieren abwehrend, gar aggressiv. „Wir haben in Deutschland wenig gelernt und geübt, dass individu-elle Geschichten zentral sind und nicht ethnische, nationale oder religiöse. Wenn jemand dann von seinen persön-lichen Erfahrungen spricht, schalten viele auf Abwehr. Dann geht es um die

Diskriminierung von ,uns Deutschen‘, also einer Gruppenzugehörigkeit, über die man sich selbst als Opfer stilisieren möchte“, sagt der Ethnologe Wolfgang Kaschuba in der Frankfurter Allgemei-nen über die Situation. Genau hier setzt antirassistische Arbeit an.

ANTIRASSISMUSARBEIT ALS LÖSUNGSANSATZ

So zeigt sie einerseits Betroffenen von rassistischer Diskriminierung Empower-ment-Ansätze, bildet Unterstützungsnetz-werke und stellt Hilfsangebote bereit. An-dererseits richtet sich antirassistische Arbeit an diejenigen, von denen rassi-stische Diskriminierung ausgeht. Auch Jürgen Schlicher bietet mit seinem Unternehmen „Diversity Works“ Work-shops, Seminare und Trainings für Ein-zelpersonen, Schulklassen oder Teams aus beispielsweise Verwaltung, Polizei und Behörden an. Denn der Glaube, dass Rassismus lediglich von Rechtsex-tremen ausgeht, trügt. „Antirassistische Arbeit soll auch den Angehörigen der

Mehrheitsgesellschaft erlauben zu er-kennen, dass sie rassistische Denk-, Vorurteils- und Kategorisierungsstruk-turen so tief verinnerlicht haben, dass sie permanent auf- und abwerten“, er-klärt der Trainer. Dass sich die eigene Haltung und auch Handlungsweisen ändern, passiere nur dann, wenn Men-schen erkennen, dass sie etwas anders machen müssen.

Ansgar Drücker vom Informa-tions- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit sagt, dass das Ziel daher ein Perspektivwechsel sei.

„Diversitätsbewusste Pädagogik will für das Vorhandensein oder die Mög-lichkeit verschiedener Perspektiven sensibilisieren, sie will vorhandene oder mögliche Heterogenität bewusst machen und ihre Chancen aufzeigen sowie die oft unbewusste und selbst-verständliche Vorannahme, dass alles so ist, wie ich es selbst kenne oder wahrnehme, hinterfragen“, sagt er. Ob-wohl es durchaus Menschen mit einer geschlossenen rechtsextremen Haltung gibt und es kaum mehr möglich ist, die-

se zu durchbrechen, scheint der viel größere Teil der Menschen empfäng-lich dafür zu sein, eigene Muster zu reflektieren und zu überarbeiten. Das zeigt auch die große Nachfrage nach Trainings, das wachsende Angebot und die zunehmende Anzahl an Multipli-katorinnen und Multiplikatoren. Viel-leicht tragen auch die Berichte unter dem Hashtag #MeTwo ihren Teil dazu bei. Alle haben eine richtige Reaktion gemeinsam: zuhören und lernen.

Melina Kohr

27 Jahre

… aus so vielen Perspektiven auf das Thema Rassismus zu schauen, hat auch mei-nen eigenen Blickwinkel verändert.

Katharina Petry

20 Jahre

... findet eine Unter-scheidung der Begriffe wichtig, um Rassismus benennen zu können.

DER KONSTRUIERTE ANDERE IN DENGESELLSCHAFTLICHEN, POLITISCHEN UND MEDIALEN DEBATTEN SIND RASSISMUS, ANTISEMITISMUSUND ISLAMISMUS ZUM DAUERTHEMA GEWORDEN. DENNOCH WERDEN SIE DURCHEINANDERGEWORFEN ODER FALSCH VERWENDET. ES HERRSCHT EIN CHAOS DER BEGRIFFE. KATHARINA PETRY KLÄRT AUF.

PERSPEKTIVWECHSEL ERMÖGLICHEN VOM HASHTAG #METWO BIS ZUR „DEUTSCHEN KARTOFFEL“: EINE SOCIAL-MEDIA-DEBATTE MACHTAUF DEN RASSISMUS IN DER GESELLSCHAFT AUFMERKSAM. DIE REAKTIONEN MACHEN DEUTLICH, DASS NOCH VIEL GETAN WERDEN MUSS. ANTIRASSISTISCHE ARBEIT VERSUCHT IHREN BEITRAG ZU LEISTEN. MELINA KOHR HAT SICH INFORMIERT, WIE DAS FUNKTIONIERT.

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FRAU BAYRAM, GANZ DEUTSCHLAND DISKUTIERT ÜBER RASSISMUS. ZEHNTAU-SENDE JUNGE MENSCHEN TEILEN IHRE ERFAHRUNGEN AUF TWITTER UNTER #METWO. HABEN SIE ALS TOCHTER TÜR-KISCH-KURDISCHER ELTERN IN IHRER KINDHEIT UND JUGEND AUCH ERFAHRUNGEN MIT RAS-SISMUS MACHEN MÜSSEN?

Eher nicht. Ich bin einem kleinen Dorf aufgewachsen, wo wir eine der weni-gen Gastarbeiterfamilien waren. Meine erste derartige Erfahrung habe ich im Studium gemacht. Ein Bafög-Sachbe-arbeiter meinte kurz vor meinem Ab-schluss zu mir: „Dann fallen Se durch ne Prüfung und dann zahlt der Staat weiter Ihre Kosten.“ Das war für mich ein Ansporn zu bestehen und den Ty-pen nie wieder zu sehen.

HABEN SIE IN IHRER POLI-TISCHEN KARRIERE RASSI-STISCHE VORFÄLLE ERLEBT?

Ja, als ich in der Berliner SPD-Fraktion frauenpolitische Sprecherin war. Als Politik-Neuling hatte ich ein großes Selbstbewusstsein und persönlich noch wenige Rassismuserfahrungen. Thilo Sarrazin hat als damaliger Fi-nanzsenator berechnet, wie viel mehr Geld das Land Berlin hätte, wenn man allen Migranten keine Sozialleistungen gewähren würde. Das fand ich super rassistisch und gegen das Grundgesetz. Auf einmal habe ich gespürt, dass ich einen Migrationshintergrund habe. Ich bin vor eine Mauer gestoßen, an so ei-nen Typen, dem Migranten- und Frau-enrechte egal waren. Das war wirklich ein Ekelpaket.

KÜRZLICH SPRACHEN SIE AUF TWITTER AUCH VON EINER DIF-

FAMIERUNG DURCH STEPHAN BRANDTNER VON DER AFD. WAS GENAU IST PASSIERT?

Es ging in seiner Rede um die Erfas-sung von Straftaten mit Messern in der polizeilichen Kriminalstatistik. Man wusste schon, dass die Innenmini-sterkonferenz dies bereits beschlossen hatte. Das Ding war eigentlich erledigt, aber der hat dann so eine rassistische Rede à la „Messermänner“ gehalten.

Daraufhin habe ich eine dagegen-gehalten. Schon als ich zum Pult ging, aber auch während meiner Rede, riefen Abgeordnete von ganz Rechts: „Natur-blond?“, „Entspannen Sie sich!“ und

„Gehen Sie zum Frisör!“ Ein Kollege, Herr Wendt von der sächsischen CDU, hat das gehört und mich in seiner Rede nach einer Frage von Brandtner auch persönlich angesprochen. Er wollte nicht, dass die mit mir so umgehen. Da dachte ich, es ist echt gut, dass er eine Grenze zieht und sich solidarisch zeigt.

DER BUNDESTAG PRÄSEN-TIERT IN SEINER AKTUELLEN ZUSAMMENSETZUNG NICHT DIE DEUTSCHE BEVÖLKE-RUNG: ES GIBT ZU WENIGE FRAUEN UND NICHT MAL JEDER ZEHNTE ABGEORDNETE HAT EINE MIGRATIONSGE-SCHICHTE. IM GEGENSATZ DAZU HAT JEDER VIERTE DEUTSCHE EINEN MIGRATI-ONSHINTERGRUND. WARUM IST DIESE BEVÖLKERUNGS-GRUPPE SO UNTERREPRÄSEN-TIERT IM BUNDESTAG?

Es ist eine Mischung von verschie-denen Dingen. Auf der einen Seite ist es so, dass es schwieriger ist, wenn man nicht über bestimmte Netzwerke verfügt. Manche Politiker kennen sich schon aus Schul- oder Studienzeiten. Auf der anderen Seite hat es auch was

Die Bundestagsabgeordnete bezeichnet die AfD als krassen Ausschlag nach rechts. Rassismus gibt es allerdings auch in anderen Parteien. Foto: JUNO PHOTO . Julia Nowak

„DIE ECKKNEIPE, WO SICH FRÜHER ALLE GETROFFEN HABEN, GIBT ES NICHT MEHR“ DIE GRÜNE BUNDESTAGSABGEORDNETE CANAN BAYRAM

BEZEICHNET SICH WEGEN IHREN TÜRKISCHEN WURZELN SELBST ALS AUSNAHME IN DER

POLITIK. KATHARINA PETRY UND PAUL STEGEMANN HABEN MIT IHR ÜBER RASSISMUS IM BUNDESTAG UND

MÖGLICHKEITEN FÜR BEGEGNUNGEN GESPROCHEN.

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mit Relevanz zu tun. Sich politisch zu präsentieren ist auch nicht für alle gleich wichtig. Interessant ist, dass we-der die ehemalige Integrationsbeauf-tragte der SPD mit türkischen Wurzeln von ihrer Partei in einem anderen Re-gierungsamt aufgestellt, noch jemand der wenigen Politiker mit Migrations-hintergrund seitens der anderen Regie-rungsfraktionen befördert wurde. Man gewinnt den Eindruck, im Moment geht die positive Entwicklung einen Schritt zurück.

DIE EINZIGE BUNDESMINI-STERIN MIT MIGRATIONSHIN-TERGRUND IST KATHARINA BARLEY VON DER SPD, DIE EIN ENGLISCHES ELTERNTEIL HAT. BRAUCHT ES EINE MIGRA-TIONSQUOTE IN DER DEUT-SCHEN POLITIK?

Ich finde eine Quote schon interessant, weil so Hürden abgebaut werden. In meiner Partei haben wir eine Arbeits-gemeinschaft Diversität, die sich mit dem Thema beschäftigt. Die Frauen-quote ist fest in der Satzung verankert, die Quote für queere Menschen ist nicht festgelegt – funktioniert aber.

Momentan wird aber noch über den Migrationsbegriff gestritten. Wir haben als Grüne mit Ramona Popp eine Migrantin im Abgeordnetenhaus, die in Rumänien zur Welt gekommen und als Jugendliche nach Deutschland gezogen ist. Im Unterschied zu mir hat sie in einem Flüchtlingsheim gewohnt, als sie nach Deutschland gekommen ist. Ich finde schon, dass es etwas an-deres ist, wenn jemand wirklich als Geflüchtete nach Deutschland kommt und heute Senatorin bei uns ist. Es gibt Leute, die spielen das runter. Auch in der AG Diversität sagen einige, dass sie eine Deutsche aus Rumänien sei, die nach Deutschland gekommen ist – aber das ist Quatsch. Niemand kann in Fra-ge stellen, dass sie eine krasse Migra-tionsgeschichte hat. Es wird diskutiert,

was sind sichtbare Migranten? Ist das Katharina Barley, ist das Ramona Popp oder bin ich das? Bei mir würden die meisten sagen: „Kein Zweifel, die ist sogar Gastarbeiterkind, das ist eine ein-deutige Migrantin.“ Bei Ramona würde man sagen: „Die hat deutsche Wurzeln, die ist jetzt wieder nach Deutschland gekommen“ und bei Katharina Barley heißt es dann: „Das ist EU, die ist eben schon optisch oder religionstechnisch gleich.“

WIE WÜRDEN SICH INHALTE IM BUNDESTAG ÄNDERN, WENN DIE LEBENSREALITÄTENBESSER REPRÄSENTIERTWÜRDEN?

Ich bin mir sicher, dass tägliche He-rausforderungen anders beantwortet werden könnten. Wenn Migranten bes-ser vertreten würden, hätten sie stär-kere Stimmen und ihre Themen wür-den in ihrer Wertigkeit steigen. Als ich noch im Berliner Abgeordnetenhaus war, gab es wirklich CDU-Politiker, die sich über Antidiskriminierungsgesetze und die Antidiskriminierungsstelle lu-stig machten. Solange Leute denken, dass die Gesellschaft mit dem Thema belastet wird, fehlt offensichtlich das Bewusstsein dafür, dass die Gesell-schaft nur so stark ist wie ihr schwäch-stes Glied.

Ich finde, das ist auch eine Ge-nerationenfrage. Gerade beim Thema Flucht und Internationalität: Die junge Generation hat Erfahrungen im Aus-land, ein FSJ gemacht oder engagiert sich in Helferinitiativen. Sie haben ein ganz anderes Weltbild und sehen ihre eigene Verantwortung.

ALLERDINGS BERICHTET GE-NAU DIESE ANGESPROCHENE JUNGE GENERATION UNTER DEM #METWO VON IHREN ALLTÄGLICHEN RASSISMUS-ER-FAHRUNGEN IN DER SCHULE

ODER BEI DERWOHNUNGSSUCHE.

Ja, aber das ist eine Stärke! Die alte Ge-neration der Betroffenen meinte noch:

„Das sind die Deutschen, mit denen ha-ben wir nichts zu tun, unsere Zukunft liegt in einem anderen Land.“ Die jun-gen Leute nehmen es in die Hand und sagen: „Ey eigentlich ist das voll das schöne Land. Das ist auch unser Land und das wollen wir gestalten!“ Deswe-gen ist das eine gute Debatte und die junge Generation hat tatsächlich die-sen Anspruch: Es gibt eine Welt, da ist jeder Mensch gleich viel wert. Es ist unsere Verantwortung, daran zu arbeiten, dass das Wirklichkeit wird, egal ob die Menschen Migrationserfah-rungen haben oder nicht.

WIE GEHEN SIE BEIM THEMA RASSISMUS IN IHREM EIGE-NEN WAHLKREIS UM?

Was für mich spannend ist, dass ich diesen Ost-West Wahlkreis habe, der auch einen hohen Migrantenanteil hat. Es geht darum, dass ich mit allen Grup-pen vernetzt bin und sie gut repräsen-tiere. Wenn ich zu einer Initiative gehe, die sich für bezahlbaren Wohnraum einsetzt, dann gibt es dort Migranten, genauso wie Ostdeutsche. Es wird sich gemeinsam gewehrt. Alle können und sollen einen Raum haben, in dem sie ihr Anderssein leben können und man einander respektvoll begegnet.

WAS KANN DIE MENSCHEN AUS DIESEN VERSCHIEDENEN MILIEUS VERBINDEN, WENN SIE GERADE NICHT DAS GLEI-CHE ANLIEGEN HABEN?

Die Eckkneipe, in der sich früher alle getroffen haben, gibt es nicht mehr. In vielen Gegenden gibt es auch diese türkischen Männer-Cafés kaum noch. Was wir heute brauchen, sind staatlich organisierte Begegnungen. Die Alter-

nativen können Nachbarschaftshäuser, aber auch wissenschaftlich begleitete, koordinierte Demokratiezentren sein.

Um mal ein Beispiel zu nennen: In Marzahn-Hellersdorf wurde ein Contai-nerstandort eingerichtet. In der Vorbe-reitung gab es einen Beirat, in dem der Bürgermeister, eine Bürgerinitiative und ein bestehender Träger der Volks-solidarität waren. Dort gab es Abende, wo gefragt wurde: Was bedeutet die Un-terkunft, was passiert hier, wie verän-dert sich unsere Gegend? Dann wurde ein bisschen was Geselliges organisiert, es gab Essen und Trinken. Teilweise haben sich Leute aus demselben Block an diesem Abend zum ersten Mal ge-troffen und kennengelernt. Es wurden Horrorgeschichten über Flüchtlinge korrigiert, da die Menschen sich selbst vergewissern konnten: Nein, in den Wohnungen ist kein Luxus-Fernseher und nein, die Zimmer sind nicht grö-ßer als mein eigenes. Ich glaube, dieses Korrektiv fehlt in manchen Regionen.Wenn man den Staat als Bürger nicht als etwas Positives erlebt, der was tut, dann ist es viel dramatischer, das Ge-fühl zu haben, dass er mir noch zusätz-lich etwas zumutet. In dieser Situation sollte sich der Staat dann fragen: Ma-che ich eigentlich alles richtig und was ist unsere Idee von Begegnungen?

Canan Bayram glaubt, dass eine Migrationsquote in der Politik Hürden abbauen würde. Foto: JUNO PHOTO . Julia Nowak

Katharina Petry und

Paul Stegemann,

beide

20 Jahre

... möchten sich für das nächste Interview in einer Eckkneipe treffen.

ZUR PERSON

CANAN BAYRAM

wurde 1966 in der Türkei geboren. Aufgewachsen ist sie im Nettetal am Niederrhein, wo sie nach ihrer kaufmännischen Ausbildung über den zweiten Bildungsweg ihr Ab-itur nachholte. Anschließend stu-dierte sie Jura in Bonn und begann sich in der Fachschaft politisch zu engagieren. 2006 zog Bayram erst-mals in das Berliner Abgeordne-tenhaus für die SPD ein, wechselte aber später zu den Grünen. Ihre Schwerpunktthemen sind die Mi-grations-, Integrations- und Flücht-lingspolitik sowie die Rechtspolitik. Seit der Bundestagswahl 2017 sitzt sie als Abgeordnete für den Wahl-kreis Kreuzberg-Friedrichshain und Prenzlauer Berg Ost im Bun-destag und im Rechtsausschuss

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I m April dieses Jahres beleidigte ein junger Mann arabischer Herkunft

einen Kippa tragenden Mann in Berlin und griff ihn körperlich an. Nach dem Übergriff kam es zu einem Aufschrei und das Problem des Antisemitismus in Deutschland rückte wieder in den Fokus. Schnell wurde in Debatten über Rassismus und Antisemitismus gespro-chen. Allzu häufig wurde pauschali-siert. Und das ist kein Einzelfall. Immer wieder wird Araberinnen und Arabern Antisemitismus vorgeworfen. Genau hier kommt es zu weiteren Problemen.

Der Begriff Antisemitismus ist wörtlich genommen eine Missbildung. Würde man Antisemitismus nämlich wortwörtlich übersetzen, so bedeutete dies die Ablehnung aller, die von No-ahs Sohn Sem abstammen. Dazu gehö-ren unterschiedliche Gruppen, die den Nahen Osten bevölkert haben – unter anderem die Aramäer, die Assyrer und die Kanaan. Laut dieser Definition sind also nicht nur Jüdinnen und Juden Se-miten sondern auch Araberinnen und Araber. Heute wird Antisemitismus jedoch meist in anderer Form benutzt. Denn der Begriff, der im 19. Jahrhun-dert im Umfeld des Deutschen Wilhelm Marr entstand, beschreibt nun die Ab-lehnung von Jüdinnen und Juden als Gruppe.

MANGELNDES BEWUSSTSEIN

Aber warum können arabische Men-schen dann Antisemitinnen und An-tisemiten sein, obwohl sie auch als Semitinnen und Semiten gelten? Das Problem liegt meiner Meinung nach in einer Vermischung verschiedener Ebenen. So richtet sich die Wut vie-ler Araberinnen und Araber eigentlich gegen die Politik Israels, da Palästi-nenserinnen und Palästinenser ihrer Meinung nach ihrer Rechte beraubt werden. Doch obwohl der israelisch-palästinensische (arabische) Konflikt eine politische Realität ist, wird er im-mer wieder auf die Religion bezogen. Klar ist, jeder Mensch kann kritisieren, wie Palästinenserinnen und Palästi-nensern behandelt werden. Doch die Ablehnung von Jüdinnen und Juden als Religionsgruppe und die Behaup-tung, dass sie die Welt beherrschen oder die Leugnung des Holocaust sind falsch. Die Leugnung des Holocaust und Gewalttaten sind zu Recht strafbar. Nachdem mehrere arabische Staaten in Krisen gerieten, kamen viele arabische Flüchtlinge mit diesem Gedankengut in westliche Länder. Dies führt nicht nur dazu, dass Flüchtlinge auf eine Mehrheitsbevölkerung treffen, die den Holocaust als schändlichen Teil ihrer

Geschichte verinnerlicht hat, sondern es führt auch dazu, dass Neuankömm-linge Begrifflichkeiten nutzen, die in Deutschland als antisemitisch wahrge-nommen werden. Manche von ihnen sind sogar gewaltbereit. Sie sind oft Op-fer ihres mangelnden Wissens. Medien haben in ihrer Rolle versagt, ihnen die Unterschiede zu verdeutlichen. Darü-ber hinaus haben aggressive, religiöse Prediger die Situation missbraucht und ihre hasserfüllten Botschaften verbrei-tet. Leider haben viele Menschen diese verinnerlicht.

ANTISEMITISMUS HAT VIELE GESICHTER

In diesem Zusammenhang sollte man beachten, dass Antisemitismus nicht genuin etwas Arabisches oder Musli-misches ist. Antisemitismus hat eine viel ältere Geschichte. So warfen Chri-stinnen und Christen Jüdinnen und Juden im ersten Jahrhundert nach Christus vor, Jesus gekreuzigt zu ha-ben. Allein aus diesem Grund wurden Jüdinnen und Juden aus vielen Teilen Europas in die ganze Welt – auch in arabische Länder – vertrieben.

Ich finde, dass es zu viele Miss-verständnisse rund um den Begriff des Antisemitismus und einen zu starken

Hesham Moadamani

27 Jahre

... findet Aufklärungsar-beit im Bereich Antise-mitismus wichtig.

Missbrauch des israelisch-palästinen-sischen Konfliktes gibt. Aber egal in welcher Form Antisemtismus auftaucht, er ist grundsätzlich nicht tolerierbar. Insgesamt braucht es eine stärkere Auf-klärungsarbeit: Es muss sowohl über Antisemitismus als auch über Antizio-nismus aufgeklärt werden.

Es braucht mehr Aufklärung gegen Antisemitismus – so wie beim Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“. Foto: Nour Alabras

ZWISCHEN ANTISEMITISMUS UNDANTIZIONISMUS ARABERINNEN UND ARABERN WIRDIMMER WIEDER ANTISEMITISMUS VORGEWORFEN. DOCH WORAN LIEGT DAS? HESHAM MOADAMANIKOMMENTIERT DAS PROBLEM.

MEINUNG

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I ch fuhr gerade die Rolltreppe hinun-ter. In diesem Augenblick spuckte

eine Frau auf meine Klamotten und Hände und beschimpfte mich. Dann ging sie weiter. Ich konnte ihre Nati-onalität nicht ausmachen, obwohl sie Deutsch sprach“, erzählt Hoda Alshuai-bi. Sie sei auf dem Weg von der Schule nach Hause gewesen, als der Übergriff passierte.

„Als Geflüchtete erlebe ich so etwas häufiger“, sagt Alshuaibi. Sie glaubt, dass sie Opfer dieses Übergriffs geworden sei, weil sie ein Kopftuch trug. Alshuaibi ist aus Syrien geflohen. Heute lebt sie in Hamburg. „Menschen haben vor allem Vorurteile, was die Religion betrifft. Das ändert sich dann, wenn sie mehr und mehr Geflüchtete kennenlernen und durch den Umgang mit ihnen bemerken, dass ihre Vorur-teile falsch sind.“

RASSISMUS IST VIELFÄLTIG

Alshuaibis Erlebnis ist nur eine Form von Rassismus, doch bei weitem nicht die einzige. Denn es geschieht auch

und in anderen Teilen der Welt. Das zeigt die Geschichte von Yara Saeed aus Syrien.

„Als ich in der Schule war, lebte ich in einem Teil der Stadt, der vor allem von konservativen Muslimen bewohnt wurde“, erzählt Saeed. Sie selbst ist Drusin. Aus diesem Grund sei sie von vielen Aktivitäten ausgeschlossen wor-den, an denen ihre Freundinnen in der Schule teilnahmen.

„Was mich am meisten verletzte, war, dass meine beste Freundin mich nicht mehr treffen durfte, nur weil ich einen anderen Glauben hatte. Das ist nicht ihre Schuld, denn ihre Familie bekam Angst, wenn sie Freunde hatte, die einer anderen Religion angehörten. Sie glaubten, dass Vielfalt schlecht für alle sei.“

Oft habe sie versucht, mit der Fa-milie ihrer Freundin zu sprechen und sie zu überzeugen, dass ihre Freund-schaft nichts mit Religion zu tun habe, fährt Saeed fort. „Doch leider war die Macht der Ablehnung gegenüber An-dersartigem größer. Doch das, was ich erlebt habe, gilt nicht für alle Teile Syri-

ens. Als wir in eine andere Gegend um-zogen, konnte ich gesunde und soziale Beziehungen aufbauen.“

EIN PROBLEM,UNTERSCHIEDLICHEREAKTIONEN

Obwohl beide Frauen mit Rassismus konfrontiert wurden, reagierten sie nicht gleich.

Alshuaibi erschrak, ihr Körper erstarrte. Sie konnte einfach nicht rea-gieren. Sie sah sich nur um, ob jemand anderes gesehen hatte, was passiert war – nur um sicherzugehen, dass es kein Albtraum war. „Als mir klar wurde, was passiert war, wurde ich sehr trau-rig. Ich brauchte zwei Tage, um darü-ber hinwegzukommen. Ich fühlte mich abgelehnt“, sagt Alshuaibi heute. Saeed sagt hingegen: „Für mich war das eine gute Erfahrung, auch wenn ich das da-mals natürlich nicht so empfand. Nach-dem diese Phase jedoch vorbei war, erkannte ich, dass alle Interaktionen im Leben auf gegenseitigem Respekt basieren müssen. Nur dann können wir

diese Probleme lösen.“ Auch Alshuaibi glaubt daran, dass man Vorurteile be-kämpfen muss. In diesem Fall trügen die Menschen, die Rassismus erfahren haben, eine Verantwortung. Denn sie können andere dazu bewegen, ihre Vor-urteile zu überdenken. Doch wieviel Zeit und Energie werden wir brauchen, um Menschen zu einem Umdenken zu bewegen?

V iele kritische Stimmen wurden in der Euphorie der ersten Wochen

und Monate nicht gehört oder sie wur-den als rassistisch oder rechtsnational abqualifiziert. Das war ein Fehler“, sagt Frank Bachner vom Tagesspiegel, wenn er die Berichterstattung über Geflüch-tete im Sommer 2015 betrachtet. Vor allem öffentlich-rechtliche Medien ha-ben gravierende Fehler begangen, glau-ben die meisten Medienwissenschaftle-rinnen und Medienwissenschaftler.

Laut einer Studie des Magazins „Monitor“ setzten sich mehr als die Hälfte der politischen Diskussions-runden 2016 mit der AfD und ihren Haupthemen Flüchtlinge, Islam und Terrorismus auseinander.

MEDIEN ALS KATALYSATOR

Samuel Schidem vom Dokumentations-zentrum für Verbrechen des National-sozialismus „Topographie des Terrors“ sagt, dass Medien Geflüchtete durch ihre Rhetorik aber auch dämonisiert

hätten. Sie hätten negative Begriffe verwendet, um arabische und musli-mische Gefllüchtete zu beschreiben.

„Medien waren der Katalysator dafür, dass sich Bürger zunehmend für diese Themen interessierten“, sagt er. Den-noch glaubt Schidem nicht, dass sie für den Ausgang der Wahlen verantwort-lich waren.

Forschungen der Technischen Universität München zeigen hingegen, dass es zumindest einen Zusammen-hang zwischen der Berichterstattung und den Ergebnissen von Meinungs-umfragen gibt. Der Studienleiter Simon Hegelich erklärt: „Wir untersuchen, wie oft die AfD in Medien erwähnt wurde und stellten fest, dass dies eine Auswirkung hatte. Je mehr die AfD in Medien erwähnt wurde, desto besser wurden innerhalb von fünf Wochen ihre Ergebnisse in den Umfragen.“

Bernd Gäbler von der Universi-tät Bielefeld sagt, dass die Grenzüber-schreitungen der AfD absichtlich gewe-sen seien. Die AfD habe diese Strategie

intern geplant. „Damit schaffte sie es, dass Journalisten über die Provokati-onen und angeblichen Fehler der Rech-ten berichteten und ihnen eine Bühne gab, auf der sie sich vor ihren Anhän-gern als Opfer darstellen konnten,“ er-klärt er.

NICHT IN DIE FALLE TAPPEN

Aber wie sollen Medien vorgehen, um nicht der Strategie der AfD zu folgen? Gäbler rät Medienschaffenden, sich nicht missbrauchen zu lassen. Den-noch dürfe die populistische, extreme Rechte nicht marginalisiert werden. Die Berichterstattung müsse objektiv bleiben.

Frank Bachner glaubt, dass dieses Problem nie zufriedenstellend gelöst werden könne. „Es ist stets eine Abwä-gung. Verschweigt man zu viele Dinge, die die AfD sagt, dann provoziert man den Vorwurf, dass Medien bewusst manipulierten und die Realität nicht entsprechend abbildeten. Viele Äuße-

rungen der AfD sind aber als bewusste Provokation angelegt. Auf sie sollte man nach Möglichkeit gar nicht oder nur sehr zurückhaltend eingehen.“

Ihaab Haj Khalf

27 Jahre

... fragt sich, ob Medien nun darauf achten, ob sie mit ihren Publika-tionen die Stimmung in der Bevölkerung beeinflussen.

Jilan Alsaho

18 Jahre

... fragt sich, welchen Preis Menschen noch zahlen müssen, damit Rassismus endlich der Vergangenheit angehört.

RASSISMUS MAL ZWEI SIE HABEN NICHT DEN GLEICHENGLAUBEN, WOHNEN IN VERSCHIEDENEN LÄNDERN UND SIND ANDERS AUFGEWACHSEN. DENNOCHHABEN SIE EINS GEMEINSAM: HODA ALSHUAIBI UND YARA SAEED WURDEN OPFERVON RASSISMUS. JILAN ALSAHO BERICHTET.

DIE VERTEUFELUNG DERGEFLÜCHTETEN IMMER WIEDER WIRD DIE SCHULD FÜR DEN AUFSTIEG DER AFD ZUR NUN ZWEITSTÄRKSTEN POLITISCHEN KRAFT IN DEUTSCHLAND DEN MEDIENZUGESCHOBEN. IHAAB HAJ KHALF HAT RECHERCHIERT, WORAN DAS LIEGT.

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N irgends akzeptiert man uns. In der Bekaa-Region wurde ich an-

gefeindet, weil ich ein Christ bin, in Beirut haben sie ein Problem mit mir, weil ich aus Syrien komme“, sagt Romy Samman. Obwohl der Libanon seit Ausbruch des Krieges zunächst mit offenen Armen aufgenommen hat, sind Syrerinnen und Syrer in ihrem Nach-barland mittlerweile eher unerwünscht. Auch Samman hört immer wieder, dass er nach Syrien zurückgehen solle. Die Stimmung ist gereizt.

So wird die soziale Spannung, die seit dem Bürgerkrieg im Land herrscht, durch die hohe Zahl an Flüchtlingen immer größer. Die wirtschaftliche Lage ist prekär. Denn im Libanon gibt es nicht nur rund eine halbe Million Palästinenserinnen und Palästinen-ser, die nach 1948 in das Land flüch-teten. Nach Angaben des Flüchtlings-hilfswerks UNHCR hat das Land seit 2011 außerdem ungefähr eine Million syrische Geflüchtete aufgenommen. Romy Samman ist einer von ihnen. Vor drei Jahren floh er aus seiner Heimat-stadt Damaskus in den Libanon, um dem Militärdienst in der Assad-Armee zu entkommen. Das Leben im Libanon, so erzählt er, sei jedoch nicht, wie er es sich vorgestellt hatte.

RASSISMUSALS ALLTAGSPROBLEM

„Rassismus war im Libanon schon im-mer ein großes Problem. Dabei wa-ren die Hauptbetroffenen bisher vor

allem Palästinenserinnen und Palä-stinenser und Arbeitskräfte aus dem südostasiatischen Raum“, sagt Wadih Al-Asmar vom libanesischen Zentrum für Menschenrechte. Die hohe Zahl an syrischen Geflüchteten habe aber den Rassismus verstärkt. Mittlerweile den-ken die meisten, dass das Land keine Menschen mehr aufnehmen könne. Sie sagen, sie haben keine Jobs. Rassismus sei in der Öffentlichkeit lauter und all-täglicher geworden, kritisiert Al-Asmar. Auch Samman hat die Erfahrung ge-macht: „Auf der Suche nach einem Job wurde mir immer wieder gesagt, Syrer seien hier nicht erwünscht. Auch bei der Wohnungssuche hat mir ein Ver-mieter gesagt, in seinem Haus seien nur Libanesen willkommen.“

Doch nicht nur die alltäglichen Anfeindungen der libanesischen Bürge-rinnen und Bürger, sondern auch das Rechtssystem macht es Geflüchteten aus Syrien schwer, ein würdevolles Le-ben in ihrer neuen Heimat zu führen. Denn der Libanon hat weder die 1951 beschlossene Genfer Flüchtlingskon-vention je unterzeichnet, noch gibt es laut dem Issam Fares Insitute for Pu-blic Policy and International Affairs nationale Gesetze im Hinblick auf den Umgang mit Geflüchteten.

Und so werden Syrerinnen und Syrer offiziell nicht als Flüchtlinge, wie in der Flüchtlingskonvention defi-niert, anerkannt, sondern rechtlich als Vertriebene oder „displaced persons“ angesehen. Ein Recht auf Arbeit nach der UN-Flüchtlingskonvention haben

sie damit nicht. Vielmehr werden sie häufig mit unerfüllbaren Auflagen kon-frontiert.

RECHTLICHER STATUSUNGEKLÄRT

„Wir haben keine rechtlichen Rahmen-bedingungen für Flüchtlinge hier im Li-banon, was zu rechtlicher Diskriminie-rung gegenüber allen Geflüchteten, die hierherkommen, führt. Sie werden zu Staatenlosen und es ist sehr schwierig eine Arbeitserlaubnis zu bekommen, was viele in die Illegalität zwingt“, be-stätigt Al-Asmar die Situation.

Immer öfter kommt es in den letzten Jahren laut einem Bericht von Human Rights Watch sogar zu gewalt-tätigen Übergriffen von Libanesinnen und Libanesen auf syrische Geflüchtete und auch humanitäre Helferinnen und Helfer. Allein im September letzten Jahres wurden demnach 24 solcher Fäl-le an Behörden gemeldet. Die meisten Übergriffe blieben laut Human Rights Watch aber unbekannt, da die Betrof-fenen oft Angst vor der Polizei hätten.

Al-Asmar fordert deshalb, dass aktiver gegen Rassismus im Land vor-gegangen werden soll. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Öffentlichkeit auf eine solch diskriminierende Art und Weise gegen Syrer und Menschen anderer Herkunft hetzt. Dagegen brau-chen wir Gesetze,“ sagt er. In der Tat ist die Situation schwierig. So gibt es zum Beispiel keine Gesetze gegen Hatespeech im Internet oder in den

Pauline Jäckels

19 Jahre

... Es liegt in der Verant-wortung unserer Genera-tion, gegen Rechtsdruck und Ausländerhass anzukämpfen.

Medien sowie gegen Verbrechen, die aus rassistischen Motiven heraus be-gangen werden. Politische Lösungsan-sätze gibt es nicht.

Romy Samman hat bereits aufge-geben. Im Interview per Skype fragt er, ob ihm nicht jemand helfen könne, nach Europa zu gelangen. „Ich ver-suche irgendwie das Land zu verlassen, nach Syrien kann ich nicht zurück ge-hen. Aber hier ist die Situation uner-träglich.“

Auch Romy Samman hört immer wieder, dass er nach Syrien zurückgehen solle. Karrikatur: Hussam Sara

NICHT ERWÜNSCHT DER LIBANON BIETETPALÄSTINENSERINNEN UND PALÄSTINENSERN SEIT 1948 EINEN ZUFLUCHTSORT. SEIT EINIGER ZEIT SIND AUCH SYRISCHE GEFLÜCHTETE DAZUGEKOMMEN. DIE RESSOURCEN WERDEN KNAPP, LÖSUNGENGIBT ES KAUM. EINE FOLGE: RASSISMUS. PAULINE JÄCKELS BERICHTET, WIE DAS AUSSIEHT.

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D er Deutschaufsatz ist ja gut ge-worden – gut für einen Türken“,

sagt die Lehrerin einer achten Klasse in Frankfurt. In Bremen greift eine äl-tere Dame in die Haare der seit zehn Jahren in Deutschland lebenden Äthio-pierin und auf YouTube läuft die neue Werbung von Hornbach, die mit dumm wirkenden dunkelhäutigen Mienenar-beitern im Körper des weißen, starken Mannes wirbt. „Jabba-ja-ja-jippie-jip-pie-jeah.“

SELBSTGERECHTEWAHRNEHMUNG DERWIRKLICHKEIT

Gleichzeitig genießt man in Deutsch-land die kulinarische Vielfalt. Unzäh-lige Jugendliche fliegen jedes Jahr um die Welt, um „einfach mal etwas anderes sehen“ und die Eltern sehen diesen Drang ihrer Kinder als Zeugnis ihrer ach so weltoffenen und Rassis-

mus ablehnenden Erziehung. Die deut-sche Mehrheitsbevölkerung denkt, sie sei liberal und sehr tolerant. Doch der Blick ist trüb. Er ist eng und unreflek-tiert: Deutschland hat ein Rassismus-Problem.

Undifferenzierte Bilder und Aus-sagen, die gerne mit diesen eigenen Erfahrungen belegt werden, vertiefen die Gräben in unserer Gesellschaft. Um Sichtweisen zu vereinfachen, pauscha-lisieren und bedienen sich ihre Nutze-rinnen und Nutzer an Stereotypen – oft mit dem Zusatz, dass die Simplifizie-rung nicht böse gemeint sei, sondern dass man die Kultur des Anderen sehr schätze. Verstärkt werden diese Stereo-type durch die Benutzung unbedachter Worte, deren rassistisches Ausmaß wir unterschätzen.

Denn diese ständige Kategorisie-rung fördert klare Grenzen zwischen

„uns“ und „den Anderen“. „Wir“ seien die „Bio(graphie)-Deutschen“ und

„die“ alle anderen, die auch hier leben, aber irgendwie nicht so richtig dazu ge-hören sollen.

GEFAHR DES GESAGTEN

Es ist diese Art der Sprache und der unreflektierte Gebrauch von eigenen Erfahrungen oder Annahmen als all-gemeine Fakten, die Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund stigmatisieren. Damit fördern wir un-terschwellig die Ausbreitung von Ras-sismus und Hass in der Gesellschaft. Mehr noch: Wir legitimieren und för-dern sie sogar. Somit sind wir auch ver-antwortlich für alle negativen Folgen, die man mit geöffneten Augen bereits an jeder Ecke sehen kann.

Die Aufgabe einer jeden Person muss es deshalb sein, bewusst mit der Verwendung von Worten, Bildern und sonstigen subjektiven Erfahrungen umzugehen. Wir haben die Verantwor-

tung, dafür zu kämpfen, dass niemand menschenfeindliche Ideologien durch unsere Leichtfertigkeit weiterverbrei-ten kann. Anderenfalls vergrößert sich unser Problem, bis es unlösbar ist.

P lötzlich lag eine Bibel auf dem Tisch von Davuthan Wieczo-

riek. „Hier, lies mal was Sinnvolles“, sagte sein Mitschüler nur dazu. Im-mer wieder erlebt Wieczoriek solche rassistische Situationen – alles auf Grund von Vorurteilen gegenüber Reli-gionen oder Nationalitäten. Wieczorek schließt sich nicht aus. Auch er habe Vorurteile: „Der Russe trinkt Wodka, der Araber geht gerne in die Shisha-Bar.“

Differenzen sind normal, das Zu-sammenleben funktioniert nicht über-all. Doch wenn Vorurteile zu Ausgren-zung und Rassismus führen, wird es mehr als problematisch. Was aber ha-ben diese Vorurteile mit der Identität einer Person zu tun? Und spielen nati-onale Identitäten und Vorurteile einem Land gegenüber im Zusammenhang mit Rassismus eine so große Rolle?

IDENTITÄT GLEICHNATIONALITÄT?

Wenn man versucht Identität zu defi-nieren, fällt man immer wieder auf die Biografie zurück. Charlotte Neidhardt, Fachärztin für Neurologie und Psychi-

atrie, bezeichnet die Entwicklung eines Bewusstseins über sich selber als den Kernpunkt für die Bildung einer eige-nen Identität. „Einflussfaktoren wie das Umfeld und Interaktion spielen dabei die größte Rolle. Identität ist nie zu Ende“, sagt Neidhardt. „Sie ist eine Entwicklung!“ Diese Entwicklung ste-he immer in Abhängigkeit zur Zugehö-rigkeit zu einer Gruppe. Carla Wagner kann das bestätigen. Für die Studentin kommt es dabei aber immer auf die Situation an: „Wenn ich in den USA bin, dann fühle ich mich dem Sprach-raum Deutschland zugehörig. In sol-chen Kontexten, wie #metoo dann eher Frauen.“

Das ist nicht ungewöhnlich. Im-mer wieder werden Kulturraum, Tra-ditionen und Philosophie eines Lan-des zum identitätsstiftenden Merkmal. Laut dem statistischem Bundesamt leben 10,6 Millionen Menschen aus al-ler Welt in Deutschland. Auch Arsalan Jamil ist einer von ihnen. Seit fünf Jah-ren lebt er in Deutschland, aufgewach-sen ist er in Pakistan.

Doch er sieht Nationalität kritisch: „Es ist ein gemachtes Konstrukt. Es ist zwar Zufall, wo ich aufgewachsen bin,

aber es ist nicht bedeutungslos!“ The-oretisch sei er Pakistaner, praktisch nicht. Der Ort an dem er lebt, mache es für ihn aus. In Pakistan sei er mehr

„der Deutsche“, in Deutschland eher „der Pakistaner“. Wieczoriek, dessen Eltern aus der Türkei kommen, hat das gleiche Problem: „Ich fühle mich Ber-lin zugehörig. Ich würde nicht sagen, dass ich Deutscher, Kurde oder Türke bin, das wäre vielleicht rassistisch.” Dennoch werden beide immer wieder mit Nationalität und den damit einher-gehenden Vorurteilen konfrontiert.

MIT VORURTEILEN ERTAPPT

Für Charlotte Neidhardt stellen Vor-urteile nur fehlende Neugier dar und existieren rein aus Bequemlichkeit – schon existierende Urteile werden ein-fach angenommen.

Carla Wagner stimmt dem zu. Das Auseinandersetzen und Kennenlernen einer Person sieht sie als den wesent-lichen Kernpunkt, um Vorurteile zu entkräften. Ausnehmen will sie sich aber davon auch nicht: „Klar habe ich Vorurteile. Manchmal ertappe ich mich da auch bei. Wenn ich zum Bei-

spiel davon ausgehe, dass jemand nicht deutsch spricht, weil er nicht weiß und mitteleuropäisch aussieht.“

Vorurteile einem Land und damit einer Identität gegenüber, sind also auch immer in gewisser Weise ein Ras-sismusproblem. Aber was fehlt? Die Bereitschaft zu revidieren, zu evalu-ieren, Situationen und Gespräche zu nutzen. Für Arsalan Jamil, Davuthan Wieczoriek und Carla Wagner ist klar, dass Kontakt die Lösung ist. „Wenn wir alle in so einem super Austausch ste-hen würden, gäbe es vielleicht weniger Rassismus!“, sagt Wagner.

Aaron S. Krings

22 Jahre

... hätte gerne einen Pass mit der Nationalität Mensch.

Paul Stegemann

20 Jahre

... kommt aus einem Dorf bei Hannover, aber seine Großmutter kommt eigentlich aus Ostpolen (Schlesien).

DEUTSCHLAND,DU HAST EIN PROBLEM DIE LIBERALE,FREIHEITLICH-DEMOKRATISCHE MEHRHEITSBEVÖLKERUNG REAGIERT SCHOCKIERT UND EIN BISSCHEN GEKRÄNKT AUF DAS ERSTARKEN VON RECHTEN KRÄFTEN IN DEUTSCHLAND UND EUROPA. DASRASSISTISCHE FUNDAMENT HAT SIE ALLERDINGS SELBST GELEGT, FINDET PAUL STEGEMANN.

NATIONALITÄT ALS PROBLEM MENSCHEN AUSALLEN LÄNDERN LEBEN IN DEUTSCHLAND. WELCHE ROLLE SPIELT DA NOCH NATIONALITÄT? AARON S. KRINGS IST DER FRAGE NACHGEGANGEN.

MEINUNG

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D ie gesellschaftliche Lage ist ange-spannt. Ob beim Job, in der Uni-

versität oder im Privatleben: Rassismus scheint überall salonfähig zu werden. Doch egal an welchem Ort es geschieht, Rassismus vermittelt Betroffenen ein Gefühl von Minderwertigkeit, weil sie einer bestimmten Gruppe zugeordnet werden, auch wenn sie sich nicht selbst dazu entschieden haben. Im schlimm-sten Fall hält es sie sogar davon ab, ihre Rechte einzufordern. Gerade junge Syrerinnen und Syrer scheinen immer häufiger ein Problem damit zu haben.

INSTITUTIONELLER RASSISMUS

Razan Rida studiert an der Fakultät für Elektrotechnik der Universität Bochum. Sie macht sich große Sorgen, wenn sie mitbekommt, dass an ihrem Können ge-zweifelt wird, weil sie Syrerin ist und in einem technischen Bereich studiert. Die Professorinnen und Professoren glaub-ten nicht, dass sie ihren Abschluss machen würde. Ein Dozent sagte so-gar: „Lern erstmal Deutsch. Dann geh an eine andere Uni, denn hier wirst du keinen Abschluss schaffen.“

Das geschah vor drei Jahren. Mitt-lerweile steht Rida kurz vor ihrem Ab-schluss. Ihre Erfahrung belastete sie psychsisch und sozial sehr. Sie sieht darin auch den Grund, warum sie es schwer hatte, Beziehungen zu ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen

aufzubauen. Doch Rida führt dies nicht auf Rassismus zurück. Es seien ledig-lich Vorurteile, die Deutsche gegen-über syrischen Geflüchteten hätten. Oft musste sie erklären, dass Syrien aus verschiedenen gesellschaftlichen Grup-pen bestehe und dass man nicht alle Menschen in eine Schublade stecken dürfe, sagt Rida. Denn das sei unge-recht und unmenschlich.

Auch Ahmed Al Deen erlebte Ras-sismus an der Universität. Er glaubt, dass sein BaföG-Antrag aus diesem Grund nicht genehmigt worden sei.

„Die Mitarbeiterin sagte mir, ich müsse neben dem Studium arbeiten“, erinnert sich Al Deen. Er antwortete, dass er studieren wolle, um etwas in Deutsch-land aufzubauen und einen Beitrag zu leisten. Er könne nicht gleichzeitig arbeiten und Medizin studieren, da es ein schwieriges Studium sei – vor allem da Deutsch nicht seine Muttersprache sei. Die Reaktion der Sachbearbeite-rin? „Deutschland braucht dich nicht, studiere und geh in dein Land zurück“, sagte sie. Er beauftragte einen Anwalt mit seinem Fall. Nach wie vor wartet er auf eine Entscheidung des Gerichts.

ABSEITS DER UNIVERSITÄT

Sandy Jomra hingegen erlebte kei-nen Rassismus an der Universität. Sie glaubt auch, dass Rassismus eine negative Eigenschaft ist, findet aber,

dass man diese ignorieren sollte. Jeder Mensch könne unabhängig von seiner Religion und seiner Sitten in der Ge-sellschaft vorankommen. Sie sagt, dass es Syrerinnen und Syrern und anderen, die nach Deutschland kommen, klar sein müsse, dass sie Schwierigkeiten bekommen könnten – falls sie Gesetze brechen würden oder andere belästi-gten. Das habe nichts mit Rassismus zu tun.

Ihrer Meinung nach sagen viele Geflüchtete in Deutschland, dass Deut-sche ihnen das Leben schwer machen, weil sie Fremde seien. Jomra glaubt aber, viele hätten einfach noch nicht gelernt, bestimmte Verhaltensweisen und Gesetze zu befolgen. Sie sollten Geduld haben und darüber nachden-ken, wie sie einen Ausgleich zwischen der Persönlichkeit, die sie aus ihrem Land mitgebracht haben, und der in Deutschland finden können.

RASSISMUS BELASTETPRIVATLEBEN

Samy Hanna, der in Köln studiert, sagt, dass er auch in seinem Privatleben Pro-bleme habe. Im Vergleich zu früheren Jahren sei es für ihn schwieriger gewor-den, andere Menschen kennenzuler-nen. „Wenn ich mich in den sozialen Netzwerken vorstelle, sage ich, ich sei Italiener“, sagt Hanna. Er glaubt, dass Frauen den Kontakt zu ihm ablehnen,

Kinora Touma

25 Jahre

... fordert mehr Auf-klärungsarbeit gegen Rassismus.

wenn er ihnen sagt, dass er Syrer sei. Für Hanna ist das einer von vielen Gründen, warum er darüber nachdenkt, nach Kanada zu gehen. Denn Rassis-mus, so sagt er, belaste ihn sehr. Er wolle in einer Gesellschaft leben, ohne sich immer rechtfertigen oder verstellen zu müssen.

Nicht allen Menschen stehen die Türen offen: Viele erleben Rassismus. Foto: Nour Alabras

NICHT ORTSGEBUNDEN JUNGE SYRERINNEN UND SYRER WERDEN SENSIBLER, WAS RASSISMUS ANGEHT. ABER WIE SIEHT ES FÜR SIE AN DERUNIVERSITÄT ODER IM PRIVATLEBEN AUS? KINORA TOUMA HAT SICH UMGEHÖRT.

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S chmutzige, klebrige Füße streifen über schwarzes, zerkratztes Par-

kett. Die Frauen, denen die Füße gehö-ren, bewegen sich teils schnell tanzend oder ruhig mit Armbewegungen, die einer Schwimmübung gleichen. Ein melodisches Klavier-Gitarren-Ensemble ertönt aus einer kleinen Musikbox. Je-den Mittwoch treffen sich dort Frauen zwischen 25 und 70 Jahren in den Räu-men der Arbeiterwohlfahrt in einem un-scheinbaren Hinterhaus in Berlin Mitte. Sie kommen aus Peru, Kolumbien, Chi-le, der Ukraine, der Türkei, Israel und aus Deutschland. Acht Wochen lang tanzen sie und spielen nun zusammen Theater. Die gemeinsame Sprache ist die Körpersprache.

„Die ist mit Gefühlen verbunden. Wir müssen die Sprache nicht im Kopf verstehen, wir verstehen sie hier“, sagt die Leiterin des Projektes Bárbara Gale-go und legt ihre Hand aufs Herz. „Sie sehen und hören sich, wenn sie auf ihrer Muttersprache miteinander reden und das, obwohl sie fast alle unter-schiedliche Sprachen sprechen.“ Was in Galegos Projekt einfach scheint, ist an vielen Theatern ein Problem. Die Teilnehmerin Leyla* glaubt, mit ih-rem Akzent in Deutschland kaum eine Chance zu haben. „Diskriminierung ist Alltag. Wenn du nicht die richtigen Pa-piere hast, bist du nichts. Es gibt nur schwarz und weiß. Schon lange will ich auf der Bühne sein. Meine Schuld ist es nicht, dass das nicht geht. Die Struk-turen entscheiden das.“ Das Projekt ist für sie eine Möglichkeit, doch irgend-wie in Deutschland spielen zu können. Galego freut das. Auch sie hat Diskri-

minierung an Theatern erfahren. Ihre Schauspielschule in Brasilien sei im in-ternationalen Ranking eine der besten.

„Aber wer schaut das nach“, fragt sie und lacht. Es zähle nicht. Daher sei es leichter, in ein Projekt zu kommen, in denen sie explizit nach Ausländerinnen schauen.

MEDEA UND MIGRATION

Vier Monate hat Galego nach einem Raum zum Proben gesucht, Flyer auf-gehängt, Organisationen kontaktiert und Werbung in Newslettern gemacht.

„Ich wollte theaterpädagogisch mit der Metapher des Medea-Mythos und den Erfahrungen der Frauen arbeiten.“ Im Zentrum des antiken Mythos’ steht die Frau Medea, die von ihrem Mann Jason verlassen wird, da er sich mit einer an-deren Frau mehr Macht erhofft. Aus Ra-che tötet sie ihre gemeinsamen Söhne. Auf die Frage, ob Medea für das Projekt nicht etwas krass sei, verneint Galego. Leyla stimmt zu. „Medea ist eine starke, mächtige Frau, von Anfang bis Ende entscheidet sie alles selbst.“ Ein Sym-bol der Freiheit also. Klar habe sie eine grausame Seite. Doch Medeas Willens-stärke stehe im Vordergrund.

Während die Frauen tanzen, blät-tert Galego in den Medea-Texten und Büchern über Postkolonialismus sowie Feminismus. Von Zeit zu Zeit blickt sie auf und beobachtet die Frauen. Ziel-strebige Bewegungen zeichnen ihre Schritte. Die eine ist gebückt, das eine Bein hat sie wie ein Flamingo nach hin-ten geknickt. So schaut sie den anderen mit zusammengekniffenen Augen ins

Gesicht. Plötzlich springt sie auf und hüpft mit durchgestrecktem Körper wie ein Flummi auf der Stelle.

Die Frauen spielen miteinander, nehmen die Bewegung der anderen auf, wandeln sie um, bewegen sich synchron, halten Augenkontakt. Eine Improvisation, die sitzt. Dann kommen die Medea-Texte zum Einsatz. Wahl-weise auf der eigenen Muttersprache oder auf Deutsch, proben die Frauen die Szene, in der Medea die Trennung ihres Mannes anklagt. Zwei Frauen tragen den Text vor. Die anderen zwei kombinieren ihre eigene Ankommens-geschichte mit dem Inhalt des Textes.

KEIN EMPOWERMENT NÖTIG

Aber ob das hilft Rassismus zu be-kämpfen und Frauen zu empowern? Die Abwehr, den sie gegen diesen Begriff hegt, steht Galego ins Gesicht geschrie-ben. „Primär ist das Ziel, die Frauen zu vernetzen. Die Gruppe macht sie stär-ker.“ Das Ziel sei auch nicht Integration. Die Teilnehmerinnen sollen in einem geschützten Raum spielen.

„Die Frauen brauchen kein Em-powerment“, sagt Galego. „Empower-ment, Empowerment, Empowerment. Alle sprechen über Empowerment. Das ist nur um Geld für Projekte zu krie-gen.“ Galego findet nicht, dass den Frauen geholfen werden muss, ihre ei-gene Stärke zu finden. Also beschäftigt sie sich mit Autorinnen und Autoren, die andere Erklärungen und Lösungs-möglichkeiten vorschlagen – so wie Gayatri Chakravorty Spivak, amerika-nische Literaturwissenschaftlerin und

Hannah Bernstein

22 Jahre

... interessiert sich für konstruktiven Journalis-mus, der nicht nur nach dem Problem sucht, sondern auch Lösungs-ansätze diskutiert.

Mitbegründerin der Postkolonialen Theorie. „Was wir brauchen ist, gehört zu werden“, sagt Galego. Damit knüpft sie an den berühmten Aufsatz „Can the subaltern speak“ von Spivak an. Die Subalternen sind in Spivaks Aufsatz marginalisierte Gruppen, die angesichts eines übermächtigen Herrschaftssy-stems zwar sprechen können, jedoch nicht gehört werden.

„Wir brauchen nur Leute, die uns hören. Wir können sprechen. Auch wenn unser Deutsch nicht perfekt ist. Auch wenn wir einen Akzent haben, wollen wir im Theater arbeiten. Wo ich herkomme, ist das anders. Wir machen sehr viel mit dem Körper und der Kör-persprache. Es ist nicht schlimm, einen Akzent im Portugiesischem zu haben“, sagt Galego. In ihrem Projekt ist das auch so. Deshalb ist der Raum, den Ga-lego den Frauen gibt, einfach nur eine Möglichkeit, eine Ermunterung. Denn:

„Power“ findet Galego, „haben sie ge-nug.“

*Aus persönlichen Gründen wer-den die Nachnamen aller Teilnehmerin-nen nicht mitveröffentlicht.

Was bringt die Reise in ein neues Land mit sich? Daniela und Tamara verbinden ihre Erfahrungen zu einer Geschichte. Foto: Nour Alabras

SIE BRAUCHEN KEIN EMPOWERMENT, SIE WOLLEN GEHÖRT WERDENEINE THEATERGRUPPE NUR FÜR MIGRANTINNEN UND EIN THEMA: DIE SELBSTWUSSTE UND KALTBLÜTIGE MEDEA. HANNAH BERNSTEIN WAR NEUGIERIG, WIE DIESE ART DES EMPOWERMENTS RASSISMUSBEKÄMPFEN SOLL. WAS SIE ERWARTETE, WAR JEDOCH KEINE THEATERPÄDAGOGIK GEGENDISKRIMINIERUNG, SONDERN EIN VIEL EINFACHERES KONZEPT.

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E ine Wohnungseigentümerversamm-lung irgendwo in Berlin. Folgende

Szene spielt sich so oder so ähnlich ab: Themen rund um das Wohnhaus wer-den angesprochen. Irgendwann gegen Ende meldet sich ein deutsches Paar zu Wort. Es wendet sich gezielt an einen Eigentümer, der mit seiner Familie in seiner Eigentumswohnung wohnt. Das Anliegen des deutschen Paares: Es will nicht, dass die Familie weiterhin in ih-rer Muttersprache kommuniziert. Im Wohnhaus solle Deutsch gesprochen werden.

BERATUNG UND POLITISCHE VERNETZUNG

Der Fall kann als beispielhaft gelten. Remzi Uyguner von der Fachstelle „Fair mieten – Fair wohnen“, einem Projekt des Türkischen Bundes in Berlin–Bran-denburg und „UrbanPlus“, ein Zen-trum für Stadtforschung und Urbanität, erfährt regelmäßig von solchen Fällen. Uyguners Aufgabe ist es, Menschen mit diskriminierenden Erfahrungen auf dem Wohnungsmarkt zu beraten.

Carina Diesenreiter begleitet das Projekt aus einer strategischen Per-spektive für „UrbanPlus“. Neben der Beratung ist nämlich auch Öffentlich-keitsarbeit und politische Vernetzung Teil der Arbeit, um – wie der kompakte Flyer der Fachstelle betont – eine Kul-tur diskriminierungsfreier Vermietung in Berlin zu stärken. Das Logo der Fachstelle: Ein Haus mit geöffneter Tür.

INTERSEKTIONALITÄTVERSTÄRKT DIE PROBLEMATIK

Bei „Fair Mieten – Fair Wohnen“ kön-nen sich die melden, die sich auf dem Wohnungsmarkt ungerecht behandelt fühlen: Das können Menschen mit Behinderung, queere aber auch ältere Menschen sein. Über die Hälfte der Betroffenen kontaktiert die Initiative jedoch aufgrund ethnischer Diskrimi-nierung. Laut Antidiskriminierungs-stelle des Bundes fühlen sich fast 70 Prozent der Menschen mit Migrations-hintergrund bei der Wohnungssuche benachteiligt. Besonders schwer auf dem Wohnungsmarkt haben es die, die in mehrere Bereiche von Diskriminie-rung fallen. Uyguner erzählt von einem Syrer im Rollstuhl, der sich auf bar-rierefreie Wohnungen bewarb. Keine einzige Zusage bekam er. Rechtliche Schritte wollte er trotzdem nicht ein-leiten, denn dann müsste er seinen Na-men öffentlich nennen. Die Angst ist zu groß, danach noch mehr benachtei-ligt zu werden.

Tatsächlich sieht das allgemei-ne Gleichbehandlungsgesetz vor, dass jegliche Art von Diskriminierung und Rassismus verhindert werden muss. Deshalb sei es der erste Referenzpunkt im Falle einer Klage aufgrund von Dis-kriminierung bei der Wohnungssuche, sagt Uyguner. „Um erfolgreich vor Ge-richt zu ziehen, ist es wichtig, so ge-nau wie möglich zu dokumentieren, was vorgefallen ist.“ Innerhalb von

zwei Monaten unmittelbar nach der Tat müsse die Beschwerde vorliegen, an-sonsten sei die Tat hinfällig. Schließlich könnten Betroffene Schadensersatz, meistens in Form einer finanziellen Entschädigung, geltend machen. Dafür habe man bis zu drei Jahre Zeit.

Meistens geht es bei den Klagen jedoch nicht ums Geld: Vielmehr möch-ten die Betroffenen ein grundsätzliches Problem ansprechen. „Viele wollen an und für sich keinen Streit, es geht selten um Vergeltung, sondern einfach um ein friedliches und harmonisches, diskriminierungsfreies Miteinander“, erklärt Uyguner.

DIE GESETZE VERSCHÄRFEN

Da der Wohnungsmarkt in Deutschland zu zwei Dritteln privat organisiert ist und der Rest sich aus kommunalen, öf-fentlichen sowie privatwirtschaftlichen Wohnungsunternehmen und Genossen-schaften zusammensetzt, sind staat-liche Eingriffe schwierig zu organisie-ren. Die Bundestagsabgeordnete Canan Bayram wünscht sich dennoch mehr staatliche Regulierungen, um Diskrimi-nierung bei der Wohnungssuche vor-zubeugen – auch in den landeseigenen Wohnbaugesellschaften. Politischen Handlungsspielraum sieht Bayram bei der Formulierung der Gesetze: „Man könnte das allgemeine Gleichbehand-lungsgesetz noch verschärfen.“ Ähn-lich sehen es Diesenreiter und Uygu-ner: Eine Erleichterung sei es, wenn

Katharina Petry

20 Jahre

... findet es problema-tisch, dass das Thema Diskriminierung in Debatten um bezahl-baren Wohnraum oft untergeht.

Reemzi Uyguner und Carina Diesenreiter bekämpfen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt. Foto: Nour Alabras

DIE UNSICHTBAREN TÜREN DESWOHNUNGSMARKTES VON ABSAGEN BEI DERWOHNUNGSSUCHE BIS HINZU SCHIKANEN IN DEN EIGENEN VIER WÄNDEN: RASSISMUS MACHT AUCH VOR DEM THEMA WOHNEN KEINEN HALT. DOCH WIE KANN MAN RECHTLICH DAGEGEN VORGEHEN?KATHARINA PETRY HAT RECHERCHIERT.

die sogenannte Verbandsklage im Zu-sammenhang mit Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt zugelassen wür-de. So könnten sich mehrere Betroffene mit einem ähnlichen Problem zusam-menschließen und eine Sammelklage einreichen. Das spare Zeit und Geld.

KLAGEN FÜR EINE TOLERANTE GESELLSCHAFT

Diskriminierung ist für viele Betroffene ein sehr emotionales Thema: Tränen und Unsicherheiten gehören laut Uy-guner zu fast jedem Gespräch dazu. In einigen Fällen vermittelt die Fachstelle ihre Klientinnen und Klienten an eine psychologische Beratungsstelle. Eine Wohnungsvermittlung sei die Initiative jedoch nicht: „Viele Menschen kom-men in der Hoffnung, dass wir eine Wohnung organisieren. Das können wir nicht. Selbst in nachgewiesenen Diskri-minierungsfällen sieht das Gesetz eine Entschädigung oder einen Schadener-satz vor, nicht aber die Vermietung an die Betroffene, da die Gesetzeslage dies nicht zulässt.“

Im Fall der Wohnungseigentümer, die anderen verbieten wollten, sich in ihrer Muttersprache zu unterhalten, hat Uyguner bereits einen Plan. Denn das Verhalten dürfe nicht geduldet werden. Er befürchtet zwar, dass keine konkreten Konsequenzen auf die Kla-ge folgen werden. Doch das sei kein Hindernis. Es gehe vielmehr um ein Ideal: darum, eine Gesellschaft zu ge-stalten, in der alle gut leben und die Türen zu bezahlbarem Wohnraum für niemanden verschlossen seien. Für Carina Diesenreiter von „Urban Plus“ steht das außer Frage: „Wohnen ist ein-fach ein Grundrecht, und jeder Mensch, der sich nicht in seiner Wohnung oder seinem nachbarschaftlichen Umfeld wohlfühlt, tut sich auch in allen ande-ren Bereichen des Lebens schwer. Eine zufriedenstellende Wohnsituation ist die Basis für vieles andere.“

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Diese gemeinsame Ausgabe von politik-

orange und Eed Be Eed entstand im Rah-

men der Yalla Media Akademie vom 6. bis

12. August 2018 in Berlin. Die Yalla Media

Akademie ist ein gemeinsames Projekt der

Jugendpresse Deutschland e.V. und Eed

Be Eed e.V. Sie wird von der Bundeszentra-

le für politische Bildung gefördert.

Herausgeber und Redaktion

politikorange

c/o Jugendpresse Deutschland e.V.

Alt-Moabit 89, 10559 Berlin

www.politikorange.de

und

Eed Be Eed e.V.

Käthe-Niederkirchnerstraße 18, 10407 Berlin

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Chefredaktion (V.i.S.d.P.)

Christina Heuschen und Hussein Al Zoubi

Redaktionsleitung Online

Nuray Hanım Atila

Redaktionsleitung Video

Nafee Kurdi

Printredaktion

Heba Alkadri, Jilan Alsaho, Hannah Bernstein,

Niels Heudtlaß, Pauline Jäckels, Ihaab Haj

Khalf, Melina Kohr, Aaron S. Krings, Hesham

Moadamani, Sofia Nett, Katharina Petry, Paul Stegemann, Kinora Touma

Onlineredaktion

Hevin Ali, Milena Franke

Videoredaktion

Mohammad Almostafa, Marcel Kupfer, Hes-

ham Moadamani, Saad Yaghi

FotografieNour Alabras, Nafee Kurdi,

JUNO PHOTO . Julia Nowak

Übersetzungen

Anas Albasha, Mohamad Naanaa,

Mohammad Fares, Muhammad Albasha,

Hannah El-Hitami

Layout und Illustrationen

Hussam Sara

Projektleitung

Inga Dreyer und Ahmad Denno

Druck:

Bechtle Verlag&Druck

Auflage: 21.000 Exemplare

P rintmagazine, Blog und Videos: po-litikorange erreicht sein Publikum

über viele Kanäle und steht neuen We-gen offen gegenüber. Junge, kreative Köpfe berichten in wechselnden Redak-tionsteams aus einer frischen Perspekti-ve. Ob aktuelle Themen aus Politik und Gesellschaft oder die kritische Begleitung von Veranstaltungen – politikorange ist mittendrin.

POLITIKORANGE –DAS MULTIMEDIUM

politikorange wurde 2002 als Veranstal-tungszeitung ins Leben gerufen. Rund 130 Ausgaben wurden seither produ-ziert. Seit Anfang an gehören Kongresse, Festivals, Parteitage und Events zum Programm. 2004 kamen Themenhefte hinzu, die aktuelle Fragen aus einer ju-gendlichen Sichtweise betrachten. 2009 nahm politikorange Video und Blog ins Portfolio auf und präsentiert spannende Beiträge unter den Labels politikorange TV und blog.politikorange.de.

WO KANN ICH POLITIKORANGE LESEN?Gedruckte Ausgaben werden direkt auf Veranstaltungen und über die Landes-verbände der Jugendpresse Deutschland e.V. verteilt. Im Online-Archiv auf poli-tikorange.de können digitalisierte Ma-gazine durchgeblättert und Videos auf-gerufen werden. Printausgaben können kostenlos nachbestellt werden – natür-lich nur, solange der Vorrat reicht. Für das Stöbern auf dem Blog genügt der Aufruf von blog.politikorange.de.

WARUM EIGENTLICH POLITIKORANGE?

Welchen Blick haben Jugendliche auf Politik und gesellschaftliche Verände-rungen? politikorange bietet jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren eine Plattform für Meinungsaustausch und den Ausbau eigener Fähigkeiten. Engagement und Begeisterung sind die Grundpfeiler für journalistisch an-spruchsvolle Ergebnisse aus jugendli-

cher Perspektive. Frei nach dem Motto: frisch, fruchtig, selbstgepresst.

WER MACHT POLITIKORANGE?

Junge Journalistinnen und Journalisten – sie recherchieren, berichten und kom-mentieren. Wer neugierig und engagiert in Richtung Journalismus gehen will, ist bei politikorange an der richtigen Adresse. Genauso willkommen sind be-geisterte Fotografinnen und Fotografen, Videoredakteurinnen und -redakteure sowie kreative Köpfe fürs Layout. politi- korange funktioniert als Lehrredaktion: Die Teilnahme ist kostenlos und wird für jede Ausgabe neu ausgeschrieben – der Einstieg ist damit ganz einfach. Den Rahmen für Organisation und Vertrieb stellt die Jugendpresse Deutschland. Du willst dabei sein? Infos gibt es unter po-litikorange.de, in unserem Newsletter und via Facebook und Twitter.

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IMPRESSUM FRISCH, FRUCHTIG, SELBSTGEPRESST – [email protected]

Großer Dank gilt all unseren Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern und dem Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“. Besonderer Dank gilt auch der Bundeszentrale für politische Bildung, die dieses Projekt mit ihrer Förderung ermöglicht hat.

Foto: Nour Alabras

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NICHT AUFGEGEBEN IMMER WIEDER HABEN MENSCHEN IM LAUFE DER GESCHICHTE RASSISMUS ERLEBT. VIELE VON IHNEN HABEN DAGEGEN GEKÄMPFT UND DIE HOFFNUNG NICHT AUFGEGEBEN. DIE REDAKTION DER YALLA MEDIA AKADEMIE HATVERSCHIEDENE REAKTIONEN AUS DER GANZEN WELT GESAMMELT. DIESE PERSONEN HABEN MENSCHEN WELTWEIT BEEINDRUCKT UND INSPIRIERT.

ROSA PARKS

„Die Menschen sagen immer, ich hätte meinen Sitzplatz nicht her-gegeben, weil ich müde war. Aber das stimmt nicht. Ich war nicht physisch müde; nicht mehr als ich es am Ende eines Arbeitstag normalerweise war. Ich war nicht alt, obwohl einige Menschen dieses Bild von mir haben. Ich war 42. Nein, ich war es nur Leid nachgeben zu müssen.“

RIGOBERTA MENCHÚ TUM

„Wenn die indigene und die europäische Bevölkerung sich auf eine friedliche und harmonische Art und Weise begegnet wäre – ohne Zerstörung, Ausbeutung, Diskriminierung und Armut – hätte sie ohne Zweifel bessere und wertvollere Dinge für die Menschheit erobert.“

MAHMUD DARWISCH

„Hier, an den Hängen der Hügel, im Angesicht der sinkenden SonneUnd des Schlundes der Zeit Nah‘ den schattenberaubtenGärtenTun wir, was Gefangene tunohne Arbeit:Wir züchten die Hoffnung.“

NELSON MANDELA

„Niemand wird geboren, um einen anderen Menschen wegen sei-ner Hautfarbe, seiner Lebensgeschichte oder seiner Religion zu hassen. Menschen müssen zu hassen lernen, und wenn sie has-sen können, dann kann ihnen auch beigebracht werden, zu lieben. Denn Liebe empfindet das Herz viel natürlicher als ihr Gegenteil.“

MARTIN LUTHER KING JR.

„Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden.“

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لا تستسلم... نحن محكومون بالأمل.

أغسطس. 2018 16

لقد عانى الناس مراراً وتكراراً من العنصرية على مرّ التاريخ. وحاربها الكثير منهم ولم يفقدوا الأمل.إدارة التحرير لأكاديمية يلا الاعلامية قامت بجمع بعض الاقوال المؤثرة بهذا الصدد لأشخاص من مختلف أنحاء العالم سجلوا حضورهم

في تاريخ الإنسانية

توم منشو ريغوبيرـ

سلمية بــطــريــقــة ــن ــيـ ــيـ والأوروبـ الأصــلــيــيــن ــان ــك ــس ال اجــتــمــع “لـــو لَــحَــصــلــوا تــفــرقــةٍ وفـــقـــرٍ- ــالٍ، ــغ ــت ــرٍ، اس ــي ــدم ت ومــتــنــاغــمــة- دون ــة”. ــري ــش ــب ــل ل ــة ــم ــي ق ــر ــ ــث ــ وأك ــل ــضـ أفـ ــاء ــ ــي ــ أش عـــلـــى ــك ــ ش دون

درويش محمود

“هنا، عند مُنْحَدرات التالِ، أمامَ الغروبِ

هَةِ الوقتِ، وفُوَّ

، قُربَ بساتينَ مقطوعةِ الظلِّ

نفعَلُ ما يفْعِلُ السُجَناءُ،

وما يفعلُ العاطلون عَن العَمل:

نُرَبِي الَأملْ”

آني فرانك

الانـــتـــظـــار إلــــــى أحــــــد يـــحـــتـــاج لا أن رائـــــــــع، ــو ــ هـ “كــــــم ــطء!” ــ ــب ــ ــم ب ــ ــال ــ ــع ــ ــي تـــغـــيـــيـــر ال ــ ــدة دقـــيـــقـــة لـــلـــبـــدء فـ ــ ــم ــ ل

روزا باركس

ــي مــقــعــدي لأنني ــطـ ــن لِأُعـ ــي لــم أكـ ــن ــون دائـــمـــً، أن ــول ــق “الـــنـــاس يكــنــت مــتــعــبــً. لــكــن هـــذا غــيــر صــحــيــح. لـــم أكـــن مــتــعــبــً جــســديــً، ــن تــعــب نــهــايــة يـــوم عمل. ــر م ــث ــن تــعــب لــيــس أك فــمــا كـــان لـــدي م

الصورة هذه لديهم الناس بعض أنَ من الرغم على مسنً، أكن لم .“ لاستسام اضطررتُ لأنني ذلك كان لا، سنة. 42 عمري كان لقد عني،

مانديلا نيلسون

“لم يولد أحدٌ ليكره شخصً آخر بسبب لون بشرته، أو دينه. الناس يتعلمون يتعلموا أن أيضا فيمكن الكره يتعلموا أن بإمكانهم كان وإذا الكره، نقيضتها”. من أكثر طبيعية أنها على المحبة يرى القلب لأن المحبة.

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حقوق النشر

تم إنجاز هذا الإصدار بالتعاون المشترك بين مجلة )بوليتيك أورانج( وصحيفة )إيد بـ إيد(

“مشروع مشترك بين . )صحافة الشباب في ألمانيا( و )إيد بـ إيد e.v( مُمولة من قبل

الوكالة الاتحادية للتعليم السياسي”.

خال ورشة العمل التي نظمتها“أكاديمية ياميديا“ خال الفترة ) 6 - 12 / آب / 2018 (،

في مدينة برلين

النشر والتحرير تم من قبل الإنتاج المشترك بين )بوليتيك أورانج( ومجلة )إيد بإيد(

النشر وإدارة التحرير

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ترجمةأنس الباشا، محمد نعناع، محمد فارس،

محمد الباشا، هنا الحطامي

الإخراج الفني والرسوم:حسام سارة

إدارة المشروع:إنغا درير، أحمد دينو

الطباعة:Bechtle Verlag&Druck:

الطبعة: 20.000 نسخة

إيد بإيدالاجتماعية القضايا بمختلف تهتم مجلة هــي و الأوســـط، والــشــرق ألمانيا في والثقافية والسياسية موجهة بشكل خاص للناطقين باللغة العربية و الألمانية إلى ذلك خال من وتهدف الإنكليزية، الناطقين وأيضً وكسر المختلفة المجتمعات بين والحوار التفاهم تعزيز تهتم نفسه الوقت وفي بينهم، فيما الثقافية الحواجز و ألمانيا في السياسي بالنظام الجدد القادمين بتعريف الاتحاد الأوروبي، وأيضً التركيز على أهمية بعض المفاهيم والمساواة والديمقراطية والحرية الإنسانية الكرامة مثل

والعدالة.

12. 01 منذ بإيد إيد منظمة قبل من المجلة تصدر والألمانية والإنجليزية العربية وهي لغات بثاث 2017.

وأيضا بالمجلة، الخاص الإلكتروني الموقع على وذلك بدأت منذ 01 .12 .2017 بالصدور بشكل مجلة مطبوعة

باللغة العربية.

إلى أي حزب تنتمي بإيد مجلة مستقلة ولا إيد وتعد بها الخاص التحرير فريق ويرفض دينية، جهة أو سياسي جوانبه، بمختلف والتعصب التطرف أشكال من شكل أي وتتولى رئاسة تحرير المجلة الصحفي جهاد الرحيم للغة

العربية و سيباستيان ستاتشورا للغة الألمانية.

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لإيجاد طريقهم في المشهد الإعامي الألماني.

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Eed Be Eed ist ein Magazin, das Themen aus Kultur, Gesellschaft und Politik in Deutschland und dem Na-hen Osten behandelt. Es richtet sich insbesondere an deutsch- und englischsprachige Berliner*innen sowie die arabischsprachige Community. Ziel ist es, das Ver-stehen und den Dialog zwischen den Communities zu fördern, um so die Barrieren zwischen den Kulturen zu überwinden. Gleichzeitg soll das Magazin Newcomern das europäische Rechtesystem und Gepflogenheiten näherbringen. Grundwerte wie Menschenwürde, Frei-heit, Demokratie, Gleichheit und Gerechtigkeit sind dabei von großer Bedeutung.

Das Magazin wird seit 2017 von Eed Be Eed e.V. he-rausgegeben und erscheint sowohl als Print- als auch als Onlineausgabe in den drei Sprachen Arabisch, Deutsch und Englisch. Eed Be Eed ist unabhängig und gehört keiner politischen oder religiösen Gruppierung an. Exremistische Ansichten und Intoleranz jeglicher Form lehnt die Redaktion ab.

Neben der Publikation des Magazins bietet der Verein jungen Menschen die Möglichkeit, in Workshops jour-nalistische Grundlagen zu erlernen und ihre journalis-tischen Fähigkeiten auszubauen. Unter Anleitung er-fahrener Journalisten erstellen sie Artikel oder Videos und setzen sich mit den jeweiligen Themen auseinan-der. Gleichzeitig unterstützt Eed Be Eed Journalisten aus anderen Ländern dabei, sich in der deutschen Me-dienlandschaft zurecht zu finden.

Wer sich für das Magazin interessiert oder an einem der Workshops teilnehmen möchte, findet weitere In-formationen auf www.eedbeeed.de oder schreibt an [email protected].

Eed Be Eed

شكرا جزيا لجميع المشاركين معنا والشركاء في المقابات ومركز التوثيق “طبوغرافيا الإرهاب”. كما نوجه الشكر الخاصإلى الوكالة الاتحادية للتربية المدنية ، التي جعلت هذا المشروع ممكنا بتمويله.

صحافة الشباب - إيد بـ إيد

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أغسطس. 2018 14

لأصحاب اجتماع هناك كان المركز في المنازل في برلين، تتم خاله مناقشة المواضيع التي تتعلق بالسكن، وفي نهاية الاجتماع تحدّث زوجان ألمانيان بشأن مستأجر يعيش مع عائلته في شقته الخاصة بالقرب منهما. هم يريدان ألا بلغتهم بعضهم مع بالتواصل العائلة تستمر الأم. فهم يرون أن على العائلة في هذا المنزل

أن تتحدث باللغة الألمانية.

السياسية والشبكات الاستشارة

“الإيجار بـ المتخصص المركز من أويغدر” “رمزي تابع مشروع هو الــعــادل” السكن ـ المنصف )TBB( براندنبورغ ـ برلين في التركي لاتحاد هذه بمثل ويبحث ،”UrbanPlus“ بلس واوربــان تقديم ووظيفته الــزوجــيــن، الــحــالات..حــالــة في للتفرقة تعرّضوا الذين للأشخاص النصائح

سوق الإسكان.

أطلقها مبادرة خال من “رمزي” ويحاول ثقافة تقوية أجل من العام ونصف عام منذ التفرقة والاعتبارات بعيداً عن برلين “الإيجار” في شروحا ويقدم بالعنصرية، وصفها يمكن التي عنصرية لإشكاليات يتعرضون الذين للأشخاص وكذلك الألماني، والقانون الحياة طبيعة حول المؤجرين لمُساءلة الازمة القانونية الإجــراءات

الذي يمارسون العنصرية والتفرقة.

المعضلة من يزيد التقاطع

في هذار المركز، مركز “الإيجار المنصف ـ السكن

أولئك مــن العديد مشاهدة يمكن الــعــادل” والذين العادلة غير المعاملة من يعانون الذين يشعرون بالعجز عن الحصول على سكن، بسبب العنصرية وبشكل خاص التفرقة العرقية، وفقً ما فإن التفرقة، لمكافحة الاتحادية للوكالة يشعرون المهاجرين الأشخاص من 70٪ يقارب

بالاضطهاد عندما يبحثون سكن.

ســوري شخص عــن حــادثــة روى ــزي” “رمـوقد متحرك، كرسي ويستخدم حركيا، معاق لذوي المتاحة الشقق من العديد إلى تقدم أية على يحصل لم لكنه الخاصة. الاحتياجات إجراء أيُّ اتخاذ يريد لا هو ذلك ورغم موافقة.

ذكر عندها عليه سيتوجب كان لأنه قانوني، من للمزيد يتعرض أن يخشى فهو علنً، اسمه

الاضطهاد.

القانون أن رغم المانيا في يحدث هذا العام للمساواة في المعاملة )AGG( ينص على أنه يجب منع جميع أشكال التفرقة والعنصرية.

وهذه أول نقطة مرجعية في حالة اتخاذ إجراء ضد التفرقة أثناء البحث عن سكن.

حدث ما توثيق المهم من “رمزي”: يقول شكوى تُسلم أن يجب المحكمة، أمام بدقة الحادثة بعد شهرين غــضــون فــي التفرقة ويمكن باطلة، الحادثة ستكون وإلا مباشرةً، للشخص المعني المطالبة بالتعويض عن الضرر،

وعادة ما يكون التعويض ماليا”.

الدعاوى تكون لا الغالب، “في ويضيف: المتضررون يريد بل بالمال: متعلقة القضائية أثر، وتــرك المبدأ حيث من المشكلة معالجة

المشكات فــي الــدخــول يــريــدون لا “كثيرون للتعاون بحاجة ببساطة المسألة الآخرين، مع

والابتعاد عن التفرقة والعنصرية”.

القوانين تشديد

مما يزيد من صعوبة تدخل الدولة الالمانية في ثلثي تمثل الخاصة الملكية أن الإسكان سوق للبلديات وشركات والباقي تعود ملكيته الأبنية

الإسكان العامة والخاصة والجمعيات التعاونية، البرلمان مجلس عضو ترى السياق هذا وفي وهي بايرام” “كانان “الخضر” حزب عن الألماني والتفرقة التمييز بمكافحة المهتمين مــن تشديد من لابد أنه ترى، سكن، عن البحث أثناء بحيث العامة، المعامات في المساواة قانون المشاكل ذوي ومن المتضررة للأطراف يُسمح ــوة دع وتــقــديــم ــوى ــق ال تــوحــيــد المتشابهة جماعية لتوفيرالوقت والمال” مشيرة إلى وجود حماية مجال في منها سابقة، شبيهة دعوات

المستهلك على سبيل المثال.

شكاوى من أجل مجتمع متسامح

المتضررين للكثيرمن بالنسبة التفرقة تعتبر فالدموع جــداً. حساسً موضوعً بالعنصرية لأويغودر” ــزي “رم لـ وفقً ــان الأم عدم وشعور المركز في لقاء كل من جــزءً تقريبً يشكان المراجعين بإرشاد الحالات ببعض يقوم الذي وهذا نفسية، استشارات على الحصول تجاه المراجعين من الكثير فعله، يمكن ما أقصى يأتون على أمل أن يوفر لهم المركز شقة، لكن هذا الامر ليس من اختصاص المركز فالقانون لا

يسمح بذلك.

الذين المنزل أصــحــاب يخص فيما ــا أمالأم بلغتهم التحدث من الآخرين منع يريدون التي وردت في بداية هذا المقال، فيرى “رمزي” أنه لا يجب التسامح مع سلوك المؤجرين في برلين.

Ur�“ من ديزنرايتر كارينا ترى وكما أخيرا أساسي”، حق ببساطة هو السكن :”ban Plusأوفي منزله في بالراحة يشعر لا شخص وكل جميع فــي صعوبة سيجد الــمــجــاورة، بيئته مجالات الحياة الأخرى، فظروف السكن المريحة

تعد أساسا للعديد من الأمور الأخرى.”

ويحاول “رمزي” من خلال مبادرة أطلقها منذ عام ونصف العام من أجل تقوية ثقافة “الإيجار” في برلين بعيداً عن التفرقة والاعتبارات التي يمكن

وصفها بالعنصرية

من لا يشعر بالراحة في منزله سيجد صعوبة في جميع مجالات الحياة الأخرى

العنصرية خلف أبواب المنازل..الدموع حاضرة في كل لقاء

تظهر العنصرية أيضاً عندما يتعلق الأمر بالبحث عن السكن. فقد لا تحصل على سكن بسب “اصلك”، ورغم أن هذا الأمر نادر الحدوث، لكنه يحدث.كاتارينا بيتري أجرت بحثا حول هذا الموضوع في مركز “الإيجار المنصف ـ السكن العادل”.

يكافحرمزي أويغونر

وكارينا ديسنريترالتمييز في سوق

الإسكان.

تصوير:نور الأبرص

إيد بإيد كاتارينا بتري

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بين ما نساء تجتمع أربعاء، يوم كل في الخيرية، العمال رابطة في سنة 70 و 25 الـ عمر ينحدرن الوسطى، برلين في بسيط بيت في وشيلي، وكولومبيا، بيرو، مختلفة: أصــول من

وأوكرانيا، وتركيا، وإسرائيل، وألمانيا،

يجتمعن، وهــن أســابــيــع ثمانية لــمــدة اللغة معً. المسرحية الأدوار ويُـــؤدُنَّ يرقصن

المشتركة هي لغة الجسد.

علينا يجب لا بالمشاعر، مرتبط الأمر “هذا فهم اللغة باستخدام عقلنا، نحن نفهمها هنا” تشير وهي غاليغو” “باربرا المشروع مديرة تقول

إلى قلبها.

وتضيف: “أنت ترى وتسمع عندما يتحدثن لغتهن الأم مع بعضهن البعض، على الرغم من

أن معظمهن تقريبً يتكلمن لغات مختلفة”.

“غاليغو” مشروع في بسيطً يبدو ما إن وفي بل المسارح، من العديد في مشكلة يُعد الحياة أيضا..فالمُشاركة ليلى تعتقد أنها بسبب في فرصة على الحصول تستطيع لا لكنتها يكن لم وإذا يوم، كل تحدث فالتفرقة ألمانيا،

لديك الأوراق الصحيحة، فأنت لا شيء.

تتابع ليلى: لا يوجد سوى الأسود والأبيض، أريد أن أكون على المسرح. منذ وقت طويل وأنا

ليس ذنبي أنّ هذا غير ممكن”

لليلى بالنسبة المسرحي المشروع هذا فرصة لتكون قادرة على التمثيل بطريقة ما في ألمانيا، وهذا امر يسعد “غاليغو”، فهي أيضً قد

شهِدت مواقف التفرقة على المسارح.

فيها درســت التي التمثيل مدرسة تعدُّ ضمن المدارس أفضل من واحدة البرازيل، في تتساءل ذلك” يرى من “ولكن الدولي. التصنيف لذلك، الحُسبان، في ــر الأم يُؤخذ لا ضاحكةً. مــشــروع، ــى إل ــدوم ــق ال الأســهــل مــن سيكون

يبحثون فيه بشكل جليّ عن الأجانب.

والهجرة ميديا قصة

غرفة عــن غاليغو بحثت أشــهــر، أربــعــة لمدة للتدريب، قامت بتعليق النشرات الاعانية، الاتصال الإخبارية. النشرات في والإعـــان بالمنظمات تربوية مع اقتباسٍ من أن أقدم مسرحية “أردّتُ

اسطورة ميديا وخبرات النساء.”

السيدة تقف القديمة الأســطــورة فــي ميديا، التي تركها زوجها جاسون، لأنه يأمل في منه وانتقاما أخرى. امرأة مع النفوذ من المزيد قامت بقتل أطفالها. عندما سُئلت عمّا إذا كانت قصة ميديا أمراً مبالغً فيه ، رفضت غاليغو ذلك.

وأيّدتها ليلى أيضا.

وتقرر سلطة، ذات قوية امرأة هي “ميديا تعد لذلك النهاية.” إلى البداية من شيء كل رمزاً للحرية. بالطبع لديها جانب قاسٍ لكن إرادة

ميديا هي في المقدمة.

“غاليغو” تتصفح نساء، أربع ترقص وبينما المرحلة حول وكُتب ميديا قصة نصوص عبر حين ومن النسائية، والحركة الاستعمار بعد ما لآخر، تنظر إلى النساء وتراقبهن. حركات هادفة ، تثني إحدى ترسمها خطواتهن. تنحني احداهنَّتقفز فجأة، كالفامينغو... للخلف الساقين

وتثب على الفور نحو الأعلى ككرة المطاط.

بعضهن ــع م أدوارهـــــنّ الــنــســاء ــؤدي تـ

ويوجهن الُأخريات، حركات ويستوعبن البعض، على ويحافظن بتزامن، ويتحركن نفسهن،

التواصل بالنظر.

توظيف يتم ثم واضحً. يظهر الارتجال نصوص ميديا، اختياريً إما بلغتهن الأم أو باللغة الــذي المشهد على النساء تــتــدرب الألمانية. حيث عنها، بالانفصال زوجها ميديا فيه تتهم قصة أُخريات اثنتان وتدمج النص، امرأتان تسرد

رحلتهم الخاصة مع محتوى النص.

للتمكّن لا حاجة

العنصرية محاربة في يساعد ذلــك هل لكن وتمكين دور المرأة؟

ليس الأساسي “الهدف “غاليغو” تقول تجعلهن فالمجموعة النساء، ترابط بل الإندماج

التمكّن، التمكّن إلى يحتَجن لا النساء أقــوى، التمكّن، عن يتحدث الجميع التمكّن. التمكّن، ــن أجــل ــال م ــم هـــذا فــقــط لــلــحــصــول عــلــى ال

المشاريع”.

ولا ترى غاليغو أن النساء بحاجة للمساعدة للعثور على نقاط قوّتهنّ. لذا فهي تتعامل مع مؤلفين، يقترحون تفسيرات وحلول أخرى - مثل غاياتري شاكرافورتي سبيفاك، الباحثة الأمريكية بعد ما لنظرية المشاركة والمؤسِسة الأدبية

الاستعمار.

يتم أن هو نحتاجه “مــا غالغيو: توضح سماعنا” وقد بَنَت ذلك اعتماداً على مقال شهير أن للمرؤوس يمكن “هل بعنوان “سبيفاك” لـ هم “سبيفاك” مقالة في المرؤوسون يتكلم”. الحكم نظام إلى بالنظر مهمشة مجموعات لا أنها إلا التحدث، تستطيع أنها صحيحٌ القاهر،

تُسمع.

“نحن نحتاج فقط إلى أشخاص يسمعوننا. يمكننا التحدث. حتى لو كانت لغتنا الالمانية غير المكان المسرح، في نعمل أن نريد نحن مثالية، عن نُعبّرُ نحن مهم. غير أمرٌ هو منه أتيتُ الذي الكثير بواسطة لغة الجسد، ليس من السيئ أن

تكون اللكنة برتغالية” هذا ما قالته غالغيو.

في بها يعملن التي الطريقة هي هذه تمنحها التي المساحة فــإن لــذا، مشروعهن. من فلهن تشجيع فرصة مجرد للنساء غاليغو

الطاقة ما يكفي.”

*لأسباب شخصية، فإن جميع أسماء المشاركات لن يتم نشرهم. عائلات

إيد بإيد هانا برنشتاين

لا يوجد سوى الأسود والأبيض، منذ وقت طويل وأنا أريد أن أكون على المسرح. ليس ذنبي أنّ هذا غير

ممكن”

أسطورة ميديا ..الجميع يتكلم لغة واحدة.. لغة الجسد

أقدام متسخة لزجة تتجول على أرضية الصالة الخشبية السوداء المخدوشة. تتحرك النساء ذوات تلك الاقدام تارة بسرعة وتارة بهدوء مع حركات الذراع التي تشبه تمارين السباحة..أصوات معزوفات فرقة البيانو-والغيتار صادرة عن صندوق موسيقى صغير... إنه المسرح

ما الذي تجلبه الرحلة إلى بلد جديد معهم؟ دانييلا وتمارا

تجمعان تجاربهما في قصة.

تصوير:نور الأبرص

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أغسطس. 2018 12

لموقف تعرضنا أننا نعلم متى العنصرية عنصري وما هي

العملي؟ بمفهومها

تأخذ فقد وتختلف، العنصرية أشكال تتنوع عرقيً،وغيرها دينيً، عشائريً، مختلفة، أشكالا من الأنماط المتعددة التي تطلق على مجموعة من الأشخاص بصيغة سلبية تزرع فيهم الشعور بالنقص أو التدني لمجرد انتماءه لجماعة معينة، مما ضمنها، النشوء في القرار له أصا يكن لم على الحصول من يحرمه وقد سلبً، عليه يؤثر النشوء حيث من متساويً أنــه رغــم حقوقه

الإنساني.

امتدادا المانيا بوقف هل نجحت النازي؟ الفكر

مقدسة شبه كــانــت حــالــة لــلــنــازيــة، الانــتــمــاء على قائمة متسقة منظومة فهي لحامليها، ليلة بين تندثر أن الصعب ومن العرق، أســاس عشرات منذ مترسخة عقيدة فتغيير وضحاها، السنين يحتاج لكثير من الجهد خاصة وأن الوضع الآن أصبح مختلفً تمامً عن السابق، حيث تكاد لا الأجانب من شارع أو جامعة أو مؤسسة تخلو ومن العالم بــاد كافة مــن ينحدرون الــذيــن اقتصادية مختلفة ــداف ولأه ــراق الأع مختلف

وتعليمية وغيرها.....

شخصية تجارب

الالكترونية الهندسة كلية في طالبة “رزان” القلق من الكثير ينتابها “بوخوم” جامعة في من مسامعها على يتردد لما والآخر الحين بين تشكيك بقدراتها لمجرد أنها من سوريا، وتختص الأساتذة شكك لطالما إذ تقني، مجال في من ومنهم التخرج، على بقدرتها الجامعيين

وصل بل الألمانية، للغتها بانتقاده ذلك عبرعن تخلو لا التي القسوة تقصد أن بأحدهم الأمر من إهانة أكثر من مرة، وقال لها “اذهب وتعلم لن لأنــك ــرى أخ جامعة إلــى ــودي ع ثــم اللغة

تستطيعي الانتهاء منها”.

“رزان” الآن تحضر مشروع تخرجها النهائي، منذ معها حدثت التي القصة هذه تروي وهي نفسية معاناتها تخللها ــا وم ســنــوات، ــاث ثواجتماعية في الجامعة الأمر الذي أدى لصعوبة بناء عاقات مع زمائها، لكن “رزان” لم تعزو ذلك إلى العنصرية، بل إلى الصورة النمطية الموجودة في ذهن الإنسان الألماني عن الاجئين السوريين، أن ففي كل مرة كانت تحتاج لأن تشرح وتوضح

سوريا تتكون من نسج اجتماعية مختلفة، وأنه لا يجب أن نتعامل مع أي شعب بالاسلوب نفسه، عليها ونبني واحــدة نمطية صورة نضع أن ولا مواقفنا من الآخرين فبهذا الشكل لأنه سيؤذي

الآخرين، ويخسرنا الكثير من قيمنا الإنسانية.

الــدول من ــدة واح الألمانية الجمهورية قدوم مع لاسيما العنصرية، من عانت التي إعادة في لتساهم إليها الخارجية العاملة اليد الحرب نتيجة المدمرة شبه التحتية البنى بناء العالمية الثانية، هذه العمالة القادمة من خلف لنهوض وتجنبا السكاني، التنوع تفسر الحدود من يحد قانون المانيا وضعت النازي التفكير ببعض علنً بها يجهر الذي وياحق العنصرية

لم ذلك أن إلا ردعه، شأنها من التي العقوبات يلغ وجود الحالات العنصرية بشكل كلي.

البافوغ..

شهرية مساعدة هو “البافوغ” الطابي القرض السوريين، لاجئين الالمانية الحكومة تمنحها الموظفة لأن “احـــمـــد” عليها يــحــصــل لــم

المسؤولة حرمته منها.

يـــروي أحــمــد مــا حصل مــعــه: “قـــال لي ــى جانب الـ الــعــمــل ــف: يــجــب عــلــيــك ــوظ ــم الالمانيا لبناء الدراسة يريد بأنه فأجابها دراستك” والعمل الدراسة على قــادر وغير والمساهمة

وبلغة للغاية صعبة الطب دراســـة لأن معً مختلفة عن لغته الأم، فردت الموظفة بالقول: وطنك”، إلى وعد ادرس اليك تحتاج لا المانيا “وخاصة بأنه أنهى فقط سنة واحدة في المانيا، أي يحق له قانونيً الحصول على المساعدة. الأمر الذي دفعه لأن يوكل محاميا للدفاع عن قضيته

ولا يزال قيد بانتظار ما سيقرره القضاء.

موقف لأي تتعرض فلم “ســانــدي” أمــا مكتب من أو المساعدات مكتب من عنصري هي العنصرية أن وترى الجامعة، في الأجانب والإثبات تجاهلها ويجب سلبية صفة عن عبارة دائما بأن الانسان أيً كان دينه أو عاداته يستطيع السوري على أن أيضا مشيرة قدمً، المضي

المانيا أن يدركوا أنهم الوافدين إلى أوغيره من حال فــي المانيا فــي صعوبات سيواجهون لا وهذا الآخرين ازعاجهم أو للقانون خرقهم من الكثير فهناك العنصرية، إطار في لايندرج الوافدين يقولون أن الالمان ياحقوننا ويتقصدوا الكثير أن أرى ولكنني غرباء، أننا لمجرد إزعاجنا بالقانون ــزام ــت الال فــكــرة على جــديــد منهم المرء يتأنى أن “يجب الخاص وبرأيي وبالتالي شخصيته بين يــوازن أن يستطيع كيف ويفكر التي يحملها من بلده وبين ما سيكون عليه في كسلوك الاعتبار بعين القانون تأخذ التي المانيا

حياة”.

ــر وعــلــى هــامــش حديثي مــن جــانــب آخالمانيا، في هنا السوري الشباب من الكثير مع تفوق الذكور الشباب معاناة أن القول يمكنني الإناث بكثير في بناء العاقات، وفي هذا السياق إن “كولن” جامعة في الطالب “سامي” يقول مقارنة اصعب أصبح الألمانية الفتاة إلى التودد بالسنوات الأولى عندما كان عدد السوريين أقل

مما هو عليه الآن.

عن أعــرف أن أريــد عندما “سامي”: يقول أقدم الاجتماعي التواصل شبكات عبر نفسي ايطالي، فهذه وسيلة لكي لا أنني نفسي على ترفضني الفتاة الالمانية، التي لن تتقبله في حال

علمت أنه سوري.

التي دفعته وهذا الأمر من جملة الأشياء كما فالعنصرية، كندا، إلى بالهجرة للتفكير أن يريد وهــو تــوازنــه، من الكثير تفقده يشير، دائمة تبريرات بدون المجتمع إلى نفسه يقدم

وتمثيل مصطنع.

النمطية ــورة ــص ال بـــأن ــول ــق ال يمكننا العنصري الشخص لــدى المتكونة المسبقة الشخص بثقافة الاحتكاك عــدم نتيجة هي علينا فيجب لها حا اردنــا وإن المختلف، الآخر والأحكام النمطية الأفكار ومحاربة الوعي نشر

المسبقة.

إيد بإيد كينورا توما

المشكلة ليست بالإنسان الألماني بل بالصورة النمطية الموجودة في ذهنه عن اللاجئين السوريين

أقدم نفسي على أنني ايطالي، فالفتاة الالمانية ترفضني عندما تعلم أنني سوري

العنصرية.. تطبخ في مصنع الصورة النمطية...

تأخذ العنصرية أشكالا مختلفة فهي تختبئ وراء الدين مرة وخلف العرق أحيانا، وتأخذ شكل العشيرة مرة، وأيا كان شكلها، فهي وبقدر ما تهب حالة وهمية من الاعتزاز بالانتماء لشريحة ما، هي في الوقت نفسه تزرع الشعور بالنقص عند الآخر الذي يتعرض لأذاها..

العنصرية هي نتاج التعميم الخاطئ الذي

يؤدي الى مجتمع غير متزن«

تصوير:نور الأبرص

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ينتمي العنصريون في كثير من الأحيان المسبق الحكم بسبب ذلك كل - لذلك

عن الأديان أو الجنسيات.

فهو نفسه، يستبعد لا فيتسوريك الروسي إن مسبق: بشكل أيضً يحكم حانة إلى يذهب العربي الفودكا، يشرب العيش طبيعي، أمر الاختاف النرجيلة.” عندما ولكن مكان. كل في ينجح لا معً والعنصرية، الاستبعاد إلى التحيّز يــؤدي عاقة هي ما لكن مشكلة. يصبح فإنه ما؟ شخص بهوية المسبق الحكم هذا القومية والتحيّزات الهويات تلعب وهل

لبلد ما دوراً كبيراً فيما يتعلق بالعنصرية؟

هل الهوية تعادل الجنسية؟

يعود الهوية، تحديد المرء يحاول عندما شارلوت تشير الذاتية. السيرة على دائمً الأعصاب علم في أخصائية نــايــدهــارت،

الذاتي الوعي تطور إلى النفسي، والطب تلعب حــيــث ــة، ــوي ه لتشكيل كمفتاح والتفاعل البيئة مثل المؤثرة العوامل

معها دوراً مهمً.

تنتهي لا “الــهــويــة نــايــدهــارت: تقول انتماء على دائمً يعتمد تطور إنها ــداً، أبكما ذلــك ويعتمد المجموعات”. ــدى إحعلى فاغنر” “”كارلا الجامعية الطالبة ترى أكون “عندما تقول: إذ الموقف طبيعة

أنتمي أنني أشعر ، المتحدة الولايات في إلى منطقة اللغة الألمانية، الاطار الثقافي والتقاليد والفلسفة في بلد ما، تصبح مرة

تلو الأخرى، ميزة لخلق الهوية”.

الاتــحــادي، الإحــصــاءات لمكتب وفقا أنحاء جميع من شخص مليون 10.6 يعيش العالم في ألمانيا، أرسان جميل هو واحد منهم أيضً. يعيش في ألمانيا منذ خمس في يقول باكستان، فــي ونشأ ســنــوات

أكون أن الممكن من نظريً، “ الشأن: هذا الذي المكان عمليً. ليس ولكن باكستانيً، باكستان في هويته. يعكس فيه يعيش ينظر إليه أكثر على أنه “ألماني، وفي ألمانيا

ينظر إليه كباكستاني”.

فيتسوريك، الذي أتى والديه من تركيا، لديه ذات المشكلة: “أشعر أنني أنتمي إلى برلين. لن أقول أنني ألماني، كردي أو تركي،

قد يكون ذلك عنصريً”.

ــراراً م يــواجــهــان كاهما ذلـــك، ــع وموتكراراً مشكلة الجنسية والحكم المسبق

المرتبط بهما.

ضُبط بالحكم المسبق:

فإن ــايــدهــارت، ن شــارلــوتــي ــى إل بالنسبة الحكم المسبق هو مجرد افتقار للفضول، حيث الآخــر، تعرف يجعلك الذي الفضول

يتم قبول الأحكام القائمة بالفعل.

نفسه. الأمــر فاغنر كــارلا ــرى ت أيــضــً، فالتعرّف على الشخص الآخر نقطة رئيسية لتبديد الحكم المسبق. ومع ذلك، فهي لا وتقول: ذلك من نفسها تستبعد أن تريد

“بالطبع لدي أحكام مسبقة.

إن الحكم المسبق عن بلد ما وبالتالي الأشــكــال ــن م بشكل ــو ه ــة، ــوي ه تــجــاه

مشكلة عنصرية.

ــان ــوت داف جــمــيــل، ــان ــ لأرس بالنسبة التواصل فــاغــنــر، ــارلا وكـ فيكتسوغيك،

والاطاع ومعرفة الآخر هو الحل.

مثل في جميعا كنا “لو فاغنر: تقول هناك يكون لربما العظيم، التواصل هذا

عنصرية أقل!”

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الوعي الذاتي بمثابة مفتاح لتشكيل الهوية، كما تلعب العوامل المؤثرة مثل البيئة الاجتماعية

والتعليمية والتفاعل معها دوراً مهماً.

ثنائية الجنسية والهوية.. أنا هنا وأنا هناك.

إيد بإيد آرون اس. كرينغس

شيطنة اللاجئ .. الإعلام وصعود اليمين المتطرف..

ــام الإع ــى إل الاتــهــام أصــابــع وجهت “البديل” الحزب صعود في لدوره الألماني اليميني ليصبح ثالث اكبر قوة سياسية في صيف خال البرلمانية الانتخابات في الباد نحو 13 على الحزب حاز حيث العام 2017 ، اعتبر ما وهو الناخبين، أصوات من بالمئة وخاصة ــرى الأخ للأحزاب كبرى انتكاسة

الحاكمة.

الباحثون اغلب عليه اتفق الذي الأمر وسائل ارتكاب هو الإعامي، المجال في فادحة أخطاء الحكومية لاسيما الإعام، إبــان الأحـــدث مــع تعاطيها طريقة فــي أواخر المانيا شهدتها التي موجة اللجوء ثقافة اعتبرت حين الــعــام 2015 ، صيف الترحيب أمراً واجبً, وبذلك اتهمت الـأصوات الآداب بمخالفة والــمــحــذرة المعارضة بالتطرف اتهامهم حد وصل الأمــر حتى في الصحفي أكــده مــا وهــذا اليميني، من “كان جريدة Tagesspiegel بقوله: الخطأ تجاهل الأصوات المنددة وتصنيفها أو نازية”مشيرا متطرفة يمينية كأصوات إلى أن: “الإعام في تلك الفترة لم يتحدث المواطن سماعها أراد التي المشاكل عن

حقا”.

في Monitor مجلة توصلت فيما

المواضيع نصف من أكثر أن إلى لها بحث الإعــام وسائل طرحتها السياسية التي برامجها خال العام 2016 في الحكومية الحوارية كانت منصبة على الحزب المعادي كمسألة الرئيسية ومواضيعه للأجانب البرامح وأن ــاب، والإســام والإره الاجئين، قدمت التلفزيونية القنوات على الحوارية لعرض استغلها الــحــزب منصة لليمين

المزيد من الاستفزازات بحسب المجلة.

شيطنة اللاجئ..

يقول مدير برامج التربية والتوعية السياسية النازية ألمانيا جرائم توثيق المركز في إن شيدم”: “سمؤيل الٍارهاب( )طبوغرافية الضيغة خال من الاجئ شيطن الإعام نشر ــي ف استخدمها الــتــي الخطابية الإعــام وسائل استخدمت إذ أخبارهم، الإنسان ــف وص فــي مصطلحات سلبية

المهجر العربي والمسلم”.

كانت الإعـــام ــل وســائ “ان ــاف: ــ وأضانتباه جــذب في ملحوظ لتزايد المحفز “شيدم” ولكن لهذه المواضيع”. المواطن لا يرى أن الإعام هو المسؤول عن النتيجة بالفرضية ذلك ويصف السيئة لانتخابات

الخاطئة.

من جهة أخرى استطاع الباحثون في جامعة “ميونخ التقنية” إثبات وجود عاقة بين التغظية الإعامية للحزب والنسب التي

ظهرت في استطاعات الرأي.

Semon Hegelich البحث وقال مدير ان نستطيع خاله من ببحث قمنا “لقد : وسائل في البديل الحزب يذكر كم نرى

هذا سببي، مؤثر وجود ولاحظنا الإعــام يعني انه كلما ذكر حزب AfD في الإعام ايحابية نتائج الرأي استظاعات في تظهر

تمتد لخمسة اسابيع”.

في الأســتــاذ Brend G.bler يصف جاءت دراسة إطار في Bielefeld جامعة وحزب الاعامية “التغطية عنوان تحت المحظور وتخطي ــزازات ــف ــت الاس “ AfD بالطريقة الحزب قبل من بشكل مقصود اهتمام على يحظى أن بها استطاع التي الساحة الإعامية وبالتالي انتباه رأي الشارع

العام”.

اتخذها الاستراتيحية تلك ان ويضيف: جعل مــا وهــو داخــلــيــة كخطة الــحــزب لتغطية ممتنين بتهافتون الصحفيون للجناح المفترضة والهفوات الاستفزازات العام الرأي منصة الى اليميني لتقديمها أمــام كضحية اليمين أظهر ــذي ال ــر الأم

جمهوره”.

تجنب الوقوع في مصيدة الحزب

الصحفيين على التي الاستراتيجية هي ما اتباعها لمواجهة استراتيجية حزب “البديل” أجاب ســؤال وراءهـــا؟ الانجرار يجب وهل عليه الإعام ي G.bler بعدد من النقطاط،

إذ يرى أنه:

يجعلوا لا ان الإعاميين على يجب * انه أي لاستغال، عرضة أنفسهم من من الواجب عليهم تمييز الاستفزازات من يجب استفزازي تصريح كل فليس غيرها

التعليق عليه.

اليمين تــهــمــيــش ــة ــاول ــح م ــدم ــ *عالشعبوي المتطرف واقصاءه، والمحافظة المتطرفون فاليمينيون على الموضوعية يعانون من صعوبات في حال توجيه اسئلة

ملموسة ومحددة لهم.

الحساسة ذات الــمــواضــيــع *تجنب كانت التي الاسئلة هنا ويقصد العالية: “المواطنون كـ الحوارية في البرامج تطرح إجرام مع التصرف -كيفية بمأمن ليسو

المهاجرين؟”

السياسي: الحياد على المحافظة * خطير، أمر ملحوظ بشكل الحزب محاربة بموقع وضــعــه الـــى ــؤدي ــي ذلـــك س لأن لهذا الحزب استغال وبالتالي الضحية

الوضع.

Frank Bachner الصحفي ولكن هذه ان اكد Tagesspiegel جريدة في قطعي بشكل حلها لايمكن المشكلة هو فعله الصحفي على يجب ما وانما الحزب عــن اخــبــار مــن مــا يغطيه تقدير كان وإن استفزازا كان اذا فيما ومعرفة

يقصد به إثارة الرأي العام أم لا.

هـــل ســيــســتــطــيــع الإعــــــام بــهــذه في ايجابي تغيير احــداث الاستراتيجية للأيام أن أم الالمانية الساحة السياسية المقبلة كام آخر في تقرير مصير حزب له سؤال المتغيرات؟ مع في التعامل الخبرة مفتوح الإجابة عليه رهن المقبل من الأيام..

إيد بإيد ايهاب معضماني

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أغسطس. 2018 10

يقول السوري رومي سمان”: “لم يُرحّب البقاع منطقة في مكان، أي في ولا بنا مسيحي، لأنني ــك وذل علي الاعــتــداء تم لأنني تجاهي مشكلة لديهم بيروت في لبنان أن من الرغم على ــك وذل ســـوري”، البلد المجاور استقبل السوريين في البداية من يسمع بات “سمان” أن إلا رحب، بصدر السوريين على أن ، وتكراراً مراراً اللبنانيين،

العودة إلى بلدهم..

والناتج لبنان فــي الاجتماعي التوتر بات الطويلة، الاهلية الحرب سنوات عن من الكبير الــعــدد بسبب ــورا، ــض ح اكــثــر من السياسي الموقف جــراء الاجئين، المشكات أن عن فضا السوري الحدث على تعلق باتت لبنان فــي الاقتصادية الذي لجأ لبنان السوريين.، الاجئين شماعة من هجروا فلسطيني، مليون نصف إليه وفقًا بل اليهم انضم ،1948 عام أرضهم حوالي الاجئين لشؤون العليا للمفوضية “رومي 2011 عام منذ ســوري لاجئ مليون هاجر سنوات، ثاث فقبل أحدهم سمان” من مسقط رأسه دمشق إلى لبنان هربً من

الخدمة العسكرية لدى جيش الأسد.

العنصرية كمشكلة يومية

اللبناني المركز من الأسمر” “وديــع يقول

مشكلة العنصرية إن الإنــســان، لحقوق كبيرة في لبنان، وفي السابق كان ضحاياها والعمال الفلسطينيين منها تضررا والأكثر آسيا، شرق جنوب منطقة من القادمين الاجئين من الكبير العدد إليهم وانضم شيوعا أكثر العنصرية وأصبحت السوريين

وتحدث بشكل يومي بين الناس.

عمل عن البحث ّأثناء “ســمــان”: يــروي مرحب غير السوريين أنَّ لي قيل ما كثيرا كنت عندما لي قال وأحدهم هنا، بهم

أبحث عن شقة للإيجار أنه يرحب باللبنانيين فقط”.

فقط ليست السوري الاجئ مشكلة قبل من اليومي العنصري السلوك مع النظام أيضا ولكن اللبنانيين، المواطنين القانوني يزيد من صعوبة أن يعيش الاجئ السوري حياة كريمة، فلبنان لم يُوقّع على

الاجئين، بشأن ]1951 لعام جنيف اتفاقية تعنى وطنية قوانين لديه ليس أنه كما بالاجئي، ولذلك فإن السوريين غير معترف في محدد هو كما كاجئين، رسميً بهم من بهم معترف بــل الاجئين، اتفاقية “نازحين”. أو كمشردين القانونية الناحية بموجب العمل في الحق لديهم ليس

اتفاقية الأمم المتحدة لاجئين.

الوضع القانوني غير واضح

بقوله: الوضع هذا الأسمر” “وديــع “يؤكد في هنا لاجئين قانوني إطار لدينا “ليس ضد القانوني التمييز إلى يؤدي مما لبنان، حيث هنا، إلى يأتون الذين الاجئين جميع الصعب ومن الجنسية، عديمي يصبحون الذي الأمــر عمل، تصريح على يحصلوا أن يجبر الكثير منهم على ممارسة العمل غير

الشرعي”.

منظمة عــن ــادر ــ ص لــتــقــريــر ووفــقــً العنيفة الهجمات فــإن الإنــســان، حقوق السوريين الاجئين على اللبنانيين قبل من والعاملين في المجال الإنساني قد ازدادت في السنوات الأخيرة. ففي أيلول من العام الماضي وحده، تم الإباغ عن 24 حالة. ومع مجهولة الهجمات معظم ظلت ذلــك لأن الإنسان حقوق لـمنظمة وفقً الهوية،

الضحايا يخافون من الشرطة.

أكثر إجراءات اتخاذ إلى “الأسمر” ودعا ألا “يجب الباد: في العنصرية ضد فعالية مثل على بالتحريض العام للرأي نسمح والأشخاص السوريين ضد الأفعال هــذه نحن عنصرية. بطريقة أخــرى، أصول ذوي

بحاجة لقوانين ضد ذلك”.

وأضاف: “في الواقع الأمر صعب، على سبيل المثال، لا توجد قوانين ضد الخطابات في أو الإنترنت على بالكراهية المفعمة المرتكبة الجرائم وضــد ــام الإع وسائل لا نفسه الوقت وفــي عنصرية، لــدوافــع

توجد حلول سياسية”.

“رومي دفعت العنصرية الممارسات معه مقابلتي فخال لاستسام، سمان” سأل: إذا ما كان هنالك أي شخص يمكن أن “أحاول بطريقة أوربا. إلى يساعده للوصول إلى العودة أستطيع لا الباد، مغادرة ما

سوريا. لكن الوضع هنا لا يطاق”.

إيد بإيد بولين جاكلز

من الصعب أن يعيش اللاجئ السوري حياة كريمة، في لبنان لأنه لم يُوقّع على اتفاقية جنيف لعام

1951 الخاصة باللاجئين.

التوتر الاجتماعي في لبنان والناتج عن سنوات الحرب الاهلية الطويلة، بات أكثر حضورا بسبب العدد

الكبير من اللاجئين.

أنت سوري، أنت غير مرغوب بك.. هنا لبنان

شكل لبنان واحدة من الدول المستقبلة للاجئين الفلسطينيين منذ العام 1948، وبعد أكثر من ستين سنة جاء إليهم السوريون، الذين باتوا هدفا لعنصرية الكثير من اللبنانيين.. والذريعة الدائمة ضعف الموارد

كاريكاتير: حسام سارةأيضا، يسمع رومي سمان مرارا وتكرارا أنه يجب عليه العودة إلى سوريا.

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العنصرية لا هوية لها... هدى ويارا ترويان التفاصيل

العنصرية لا هوية لها، هي سلوك لا يقتصر فعله على جنسية أو دين أو مذهب أو عرق، وقد نلحظ هذا السلوك في أي بلد وضمن الديني منشأه النظر عن بغض بشرية أي او العرقي او حتى اللوني، فرضية تؤكدها حادثاتان حصلت مع امرأتين مختلفين من

حيث الانتماء الديني والتنشئة الاجتماعية.

مثالنا الاول “هدى” امراة سورية لاجئة تقيم “للبصق” تعرضت هامبورغ مدينة فــي على التعرف تستطع لم اخرى امرأة من الذي الفعل يكون أن مرجحة جنسيتها،

تعرضت له بسبب ارتدائها الحجاب.

انني المؤكد من كاجئة هــدى: ” تقول معي، حدث ما قبيل من الكثير سأواجه لاسيما من الاشخاص الذين لديهم احكام المتعلق القسم فــي لاسيما مسبقة، بالدين، إلا أن هذه المسألة، من المؤكد أنها الاجئ على يتعرفون عندما ستتاشى أن تعامله خــال من ويثبت فأكثر أكثر النظرة والأحكام المسبقة لديهم خاطئة”

“في معها: حدث ما تفاصيل هدى توضح عائدة المنزل الى كنت متجهة الايام أحد الهبوط مشارف على وكنت المدرسة، من اللحظة، تلك ــي وف كهربائي درج مــن

ويدي مابسي على بالبصق امــراة قامت عجزت وحينها طريقها وتابعت وشتمتني عن تحديد جنسيتها إلا أنها كانت تتحدث

اللغة الألمانية” .

ــدى هـــو نـــمـــوذج من ــ ــل مـــع ه ــص مـــا حالوحيد، ليس لكنه العنصرية، السلوكيات مكان وفي معاكس سلوك أيضا فهناك الحادثة إلــى نشير وهنا العالم، من آخــر في ــارا” “ي الفتاة مع حصلت التي الثانية

سوريا.

تقول “يارا” ”عندما كنت في المدرسة، كنت الطابع عليها يغلب منطقة في اقطن الاسامي المحافظ، وانا من أتباع المذهب خروجي في سببا كان الامر وهذا الــدرزي، بها يقمن الــاتــي النشاطات كافة مــن

صديقاتي في المدرسة”.

ان جرحني مــا أكثر “لكن ــارا”: ــ “ي تضيف فقط من رؤيتي منعت المقربة صديقتي ليس وهــذا وفكريا، دينيا مختلفة لانني بالرعب أصيبت فعائلتها فهي الفتاة ذنب اصدقاء مع بخروجها التفكير مجرد من من ديانات اخرى ورؤية الاختاف الذي يبدو

أنه ليس أمرا ممتعا للجميع”.

التحدث كثيرا ”حاولت روايتها: “يــارا” تتابع مع عائلة صديقتي وإقناعها بان صداقتنا لا تمت للدين بصلة لكن لاسف سلطة عدم وفي النهاية اكبر كانت المختلف تقبل انتقلت للسكن في منطقة اخرى حيث ان كافة على ينطبق لا عايشته الذي الوضع استطع الحصول لعلي السورية، المناطق

على عاقات اجتماعية سليمة”

ردود ايضا اختلفت التجربتين وباختاف عنما ــك ذل ماحظة ونستطيع الفعل

اكملت هدى:

تتجمد اطرافي جعلت صدمة صدمت ” لم اعد قادرة على اعطاء رد فعل حتى اني ذلك راى غيري ما احد كان ان لارى نظرت كثيرا حزنت ما، كابوس في انا لأتأكد هل عندما استوعبت ما حدث واحتجت يومين لي، المرأة تسببته الــذي الحزن من لأخــرج

حالة ترافقت مع الشعور بأنني مرفوضة”.

انا شخصيا لي “بالنسبة فتقول: “يــارا” أما في طبعا ايجابي، التجربة تلك تاثير كان كذلك، تفكيري يكن لــم ــات الاوقـ تلك وكنت الفترة تلك انقضت ان بعد لكن مداركي المختلف،توسعت الشخص انا الاوضاع كل أ، أدركت الموقع، هذا لفهم

الحياتية لابد ان تقوم على أسس الاحترام الحلول نجد من هنا وانطاقا المتبادل

لتلك المشكلة .”

“يارا” ترى في الوعي واحترام الآخر منطلقا لا ــي وه العنصرية، مشكلة لمعالجة على تؤكد التي “هــدى” ــة رؤي عن تبتعد تغيير بمحاولة ببساطة يكمن الحل أن الامر وهــذا المسبقة، والأحــكــام النظرة الذين نفسه الأشخاص مسؤوليته يتحمل يتعرضون للعنصرية، إذ عليهم أن يقدموا الآخر افكارا وسلوكيات تساهم في دفع السؤال لكن المسبقة.. أحكامه لتغيير كم من الوقت والجهد نحتاج حتى نثبت او

نظهر عكس ما يظنه الناس..

مختلفتين ضفتين من امراتان وهدى يارا كانتا ضحية لافكار مغلوطة وحكم سابق

مجحف..

لتبقى الأسئلة مفتوحة.. متى وكيف وبأي ثمن سنتوقف عن الخوف من الآخر.

إيد بإيد جيلان السهو

يشكلون الــذيــن الليبراليون أصــيــب بمفاهيم والمؤمنون السكان أغلبية تعزز جراء بصدمةٍ والحرية الديمقراطية وأوروبــا ألمانيا في اليمينية القوى وجــود بالفعل أسست القوى هذه عام، بشكل

القاعدة للعنصرية.

في الــثــامــن للصف مُـــدرِّســـة تــقــول الصحافة أصبحت “لــقــد فــرانــكــفــورت: الألمانية جيدة - جيدة كفاية بالنسبة إلى

تركي”.

بشدِّ مسنة سيدة تقوم بريمن، وفي عشر منذ ألمانيا في تعيش أثيوبية شعر ــوات، وعــلــى الــيــوتــوب، يُــعــرض إعــان ــن سيظهر فيه عمال مناجمٍ ذوو بشرةٍ داكنةٍ لشخصٍ جسدٍ ضمن بغباء فيه يتصرفون

ومؤشرات نماذج فقط هذه البشرة، أبيضِ لا يمكن وصفها سوى بالعنصرية.

الإدراك الذاتي الحقيقي للواقع

على نفسها ألمانية سكان أغلبية تــرى للغاية، لكن هذه ليبرالية ومتسامحة أنها لديها فألمانيا واقعية، وغير عامة النظرة الكثير يعتقد إذ العنصرية، مع مشكلة الألماني الشاب سفر مجرد أن ــاء الآب من كل عام إلى الخارج دليل على أن تربيتهم

منفتحة على الآخر ورافضة للعنصرية.

تعميم خــال من العنصرية تتعمق وصور بتصريحات وتعزيزها خاصة تجارب عمق من يزيد الــذي الأمــر موضوعية، غير المسألة ــذه وه المجتمع، ــل داخ الشرخ لمستخدمي جــلــيــلــة خـــدمـــة تـــقـــدم والأفكار النمطية الصور ومستخدمات

المسبقة، وهي مسألة يمكن كسرها من تقدير خال من بل السيئة الغايات خال غير الكلمات عن والابتعاد الآخرين، ثقافة المنضبطة التي من شأنها أن تعزز الحدود ì ”الـ “نحن الواضحة بين “نحن” و “الآخرين”، الآخرون، “آخرين” “هم” والـ و ألمان الأصل” انهم رغم ولكنهم هنا، يعيشون الذين إلينا، ينتموا أن ينبغي لا معنا يعيشون الآخر ثقافة احترام عــدم يعززه ما هــذا الأحكام على المعاملة في والاستناد

المسبقة والصورة النمطية.

خطورة ما يتم قوله

شــأن ــن م ــى، ــ الاول الــتــواصــل اداة الــلــغــة على المبنية المستخدمة المصطلحات خاطئ بشكل وتعميمها خاصة تجارب واعتبارها حقائق عامة أن تشجع على نشر عاوة المجتمع. في والكراهية العنصرية

المصطلحات استخدام فــإن ذلــك، على يعطي أن شأنه من وتداولها الخاطئة سنتحمل فإننا وبــالــتــالــي لــهــا. شرعية

بالنتيجة أيّةِ عواقب سلبية يمكن رؤيتها.

تــقــع عــلــى كاهل ــا ســبــق، ووفـــق معند بوعي التعامل مهمة شخص كل والــتــجــارب ــور ــص وال الكلمات اســتــخــدام عاتقنا على تقع كما الأخــرى. الشخصية من بكل والاستهزاء التجاهل مسؤولية فستزداد وإلا الــنــاس كــره عقيدة ينشر

مشكلتنا حتى تصبح غير قابلة للحل.

صورة توضيحية

التالي: أن يكون على الشكل سؤال يمكن أنت هنا، من لست أنت ألماني، تبدو لا أنت نور الصورة: مختلف! أنت لهم- تنتمي لا

الأبرص

تتعمق العنصرية من خلال تعميم تجارب خاصة وتعزيزها بتصريحات وصور غير موضوعية، الأمر الذي

يزيد من عمق الشرخ داخل المجتمع.

الوعي واحترام الآخر هما المنطلق لمعالجة مشكلة العنصرية، و الحل يكمن ببساطة بمحاولة تغيير

النظرة والأحكام المسبقة

ألمانيا..لديك مشكلة؟.. لغتنا هي السبب!.

إيد بإيد باول شتيجمان

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أغسطس. 2018 8

بالمعنى السامية، معاداة مصطلح فالترجمة مغلوط. تعبيرٌ هــو الحرفي، رفض تعني المصطلح لــهــذا الحرفية ــن مـــن ســـام ابـــن نـــوح. ــدري ــح ــن ــم كـــل القطنت المختلفة المجموعات وهـــذه الآراميين منهم - الأوســـط الــشــرق فــي لهذا ووفــقــً والكنعانيين. والآشــوريــيــن ــوا هم ــس ــي ــود ل ــه ــي ــإن ال ــ ــف، ف ــري ــع ــت الــرب. ــع ــً ال ــض ــا أي ــم فــقــط الــســامــيــون وإن

مصطلح يُستخدم مــا غالبً الــيــوم، لأن مختلف، بشكل السامية ــاداة ــع مالألماني صــاغــه ــذي الـ المصطلح، هــذا بات عشر، التاسع القرن في مار فيلهلم كمجموعة. اليهود ــض رف منه يفهم

نقص الوعي

لماذا يعادي العرب “السامية” وهم ساميون؟

عدد في ــي رأي في تكمن المشكلة العرب مــن الــعــديــد فغضب الــمــنــاحــي، إســرائــيــل، ســيــاســة ــد ض بالفعل مــوجــه حرموا الفلسطينيين أن يعتقدون لأنهم الصراع أن من وبالرغم حقوقهم. من هو )الــعــربــي( الإسرائيلي-الفلسطيني بالدين. يربطه الكثير إلا سياسي، الواقع

يستطيعون الجميع أن الــواضــح من ــل بها ــام ــع يُ الــتــي ــة ــق ــري ــط ال ــاد ــق ــت انالــفــلــســطــيــنــيــون. لــكــن رفـــض الــيــهــود كمجموعة دينية والزعم بأنهم يحكمون العالم أو إنكار المحرقة اليهودية هو خطأ. بل إن إنكار المحرقة اليهودية وأعمال العنف منكرها. يعاقب اليهود بحق ارتكبت التي

ــدول ال مــن الــعــديــد وقــعــت أن بعد ــة، قـــدم الــعــديــد من ــ ــي أزم الــعــربــيــة فالــدول مــن وغيرها المانيا إلــى الاجئين الفكرة. بهذه محمل وبعضهم الاوروبية اصطدام إلــى فقط يــؤد لم ــر الأم ــذا وهاستوعبوا الذين السكان بغالبية الاجئين ولكنه لتاريخهم، مُهين كجزء المحرقة يستخدمون الجدد القادمين يجعل أيضً

على ألمانيا في إليها يُنظر مصطلحات الغالب في وهم للسامية، معادية أنها ويمكن المعرفة. لنقص ضحايا يقعون فشلت بدورها ــام الإع وسائل أن القول بعض أن كما الاخــتــافــات. توضيح فــي التعبير أساءوا العدوانيون الدينيون الدعاة ولسوء الكريهة. رسائل بنشر وساهموا ذلك. الناس من الكثير تقبّل لقد الحظ،

معاداة السامية لها وجوه كثيرة

في هذا الصدد، تجدر الإشارة إلى أن معاداة إسامية. أو عربية حقيقة ليست السامية، بكثير. أقدم تاريخ لديها السامية معاداة في اليهود المسيحيون اتهم وهــكــذا، عيسى. النبي بصلب الميادي الأول القرن من اليهود طرد تم وحــده، السبب لهذا أنحاء جميع ومن ــا أوروب من كثيرة أجــزاء

العالم.

أعتقد أن هناك الكثير من سوء الفهم والكثير السامية معاداة مفهوم حــول ــن الانــتــهــاكــات لــلــصــراع الإســرائــيــلــي- مشكل عن النظر بغض لكن الفلسطيني. لا المبدأ، حيث من فإنه السامية، معاداة حاجة هناك عــام، بشكل قبوله. يمكن حاجة هناك التربوي: العمل من لمزيد ومعاداة السامية معاداة حول للتثقيف

الصهيونية.

إيد بإيد هشام معضماني

ويمكن القول أن وسائل الإعلام بدورها فشلت في توضيح الاختلافات. كما أن بعض الدعاة الدينيون العدوانيون أساءوا التعبير وساهموا بنشر رسائل

الكريهة. ولسوء الحظ، لقد تقبّل الكثير من الناس ذلك.

بين معاداة السامية ومعاداة الصهيونية..قصة مصطلحات

في نيسان من هذا العام، قام شاب من أصل عربي بإهانة رجل يرتدي الطاقية اليهودية في برلين وهاجمه جسدياً، بعد الهجوم، ظهر احتجاج عنيف وأعاد قضية معاداة السامية في ألمانيا إلى بؤرة الاهتمام، وسرعان ما أثيرت الجدالات حول العنصرية ومعاداة السامية، وبشيء من التعميم، وهذه

ليست حالة وحيدة، إذ لطالما اتهم العرب مراراً وتكراراً بمعاداة السامية. ومن هنا بالضبط نشأت مشاكل أخرى.

متحف جرائم ألمانيا النازية )طبوغرافية

الٍارهاب(.

تصوير:نور الأبرص

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الصورة من الانترنتكاتان بيرم في احدى جلسسات البرلمان الالماني

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يكون فأحيانا كثيرة، أسباب الأمــر لهذا من الصعب أن يتوفر لديك شبكة معارف جديدة، هناك قسم من الساسة يعرفون كانوا أنهم اعتبار على البعض بعضهم ومن الجامعية. الحياة أو المدرسة زماء لذلك أهمية يرى لا من هناك أخرى ناحية يؤدي لا الأمر وهذا السياسية، الناحية من لم أنه لاستغراب المثير فمن التطور، إلى لحزب السابق الاندماج مفوض تثبيت يتم الجذور ذوي الاشتراكيين الديمقراطيين وهذا آخــر، حكومي مكتب في التركية الإيجابي التطور بأن انطباعا يعطي الأمر

في هذه اللحظة يأخذ خطوة إلى الوراء.

لديه الــذي الوحيد الاتــحــادي الــوزيــر **ــرة هي ــج ــه ــة عـــن ال مــعــرفــة كــافــيالديمقراطي الحزب من بارلي كاتارينا الاجــتــمــاعــي، واحـــد والــديــهــا مــن أصل

إنكليزي ؟

في تنوع لدينا الخضر، حــزب حزبي، في للنساء ثابتة نسبة هناك العمل، مجموعة للمنحرفين ونسبة الأساسي، النظام في تماما مفعلة ليست النسبة هذه جنسيً، لكنها تعمل. حاليا، أما فيما يتعلق بالهجرة

لا يزال هناك جدال حول مفهومها.

الأخــضــر، الــحــزب بصفتنا نحن واضــافــت وهي بوب، رامونا النواب مجلس في لدينا وانتقلت رومانيا في ولدت لقد مهاجرة، المراهقة. سن في ألمانيا إلى ذلك بعد عندما الاجئين مخيم في عاشت لقد جاءت إلى ألمانيا. أعتقد أن الأمر مميز بعض ألمانيا إلى ما شخصً يأتي عندما الشيء مجلس في عضواً اليوم ويصبح كاجئ من يقللون أشخاص هناك معنا. الشيوخ شأن ويقولون أنها ألمانية من أصل روماني

ولكن هذا هراء..

يدور النقاش حاليً، من هم المهاجرين رامونا أم بارلي كاثرينا هي هل فعليً؟ يقول قــد لــي، بالنسبة ــا؟ أن هــو أم ــوب بطفلة هذه أن حتى شك “لا معظمهم: أنها الواضح ومن المهاجرين، العمال أحد

يقول أن يمكن لرامونا بالنسبة لاجئة.” إلى الآن وعــادت ألمانية جــذور “لها المرء: من “فهي بارلي: لكاتارينا بالنسبة ألمانيا”،

الاتحاد الأوروبي.

البرلمان محتوى سيتغير كيف **الحياة واقــع تمثيل تــم إذا الألــمــانــي

بشكل أفضل؟

أنا متأكدة أنه سيتم التعامل مع التحديات تمثيل تــم إذا مختلف بشكل اليومية المهاجرين بشكل أفضل، سيكون لديهم

أصوات أقوى وستزداد قضاياهم قيمة.

النواب مجلس في أزال لا كنت عندما سياسيون بالفعل هناك كان برلين، في

المسيحي الديمقراطي الاتحاد حزب من للتفرقة المناهضة القوانين من يسخرون وطالما التفرقة. مكافحة مكتب ومــن يدل فهذا التفرقة من المعاناة استمرت على أن نقص الوعي، وأعتقد أيضا أن هذه الشابة فالأجيال بالأجيال، تتعلق مسألة لديهم وبالتالي البلد، خــارج خبرة لديها

وجهة نظر مختلفة.

بالفعل المعنيين الشباب جيل قدم #metwo الهاشتاغ عنوان تحت تقاريراً

اليومية العنصرية تجاربهم خلال من عن البحث أثناء في أو المدرسة في

السكن، ما رايك؟.

نعم، هذه نقطة قوة! لا يزال الجيل القديم الألمان، هم “هــؤلاء يقول: المعنيين من بلد في مستقبلنا بهم، لنا عاقة لا الذين الشباب عن الأمر ويقولون: “هذا آخر”. يعبّر أن ونريد بلدنا أيضا هذا جميل. بلد حقًا النقاش هذا يُعد السبب “لهذا ذلك! نثبت بالفعل لديه الشباب جيل أن كما جيداً، متساوية حقوق إنسان لكل الحق، هذا مع الآخرين. ومن مسؤوليتنا العمل لجعله لديهم الناس كان سواء واقعية، حقيقة

تجربة عن الهجرة أم لا.

في العنصرية مع تتعاملون كيف **دائرتكم الانتخابية؟

الأمر المهم بالنسبة لي هو أن دائرتي التي تمتد من الشرق إلى الغرب، الانتخابية المهاجرين، من كبير قسم على تحتوي جميع مع التواصل عن ناتج الأمــر وهــذا تمثيلهم بشكل جيد. المجموعات بهدف فأنا عندما أذهب إلى مبادرة توفر السكن مهاجرين وجود ألاحظ ميسورة، بأسعار

وهناك الشرقيين، للألمان مساوٍ بعدد أدافع عن الجانبين، وأرى أنه على الجميع أن يكون لديهم بيئة مجتمعية يمكنهم من ومعاملتهم الآخرين مع العيش خالها

باحترام.

** ما الذي يساعد على توثيق العلاقات ومنابت مختلفة أوساط أناس من بين

ببعضهم ؟

من منظمة لقاءات هو اليوم نحتاجه ما منظمة ديمقراطية مراكز أو الدولة، قبل ومدعومة علميً، في السابق كان الجميع يعد لم ــر الأم هــذا الحانة بــزاويــة يلتقي

موجودا في العديد من المناطق.

ــي قرية ــم ف لــنــقــدم لــكــم مــثــالًا: تأثناء للحاويات. موقع إنشاء هيلر مارتسان التجهيز للأمر، كان هناك مجلس استشاري في سُئل وقد البلدية، رئيس فيه تواجد ماذا المأوى، معنى ما الأمسيات: بعض تم ثم منطقتنا؟ تتغير كيف هنا، يحدث التجهيز لبعض الفعاليات الاجتماعية، حيث من أناسٍ التقى وشرابً. طعامً هناك كان المساء هذا في مرة لأول المنطقة نفس

وتعرفوا على بعضهم.

المرعبة عن القصص وقد تم تصويب الاجئين، كما تمكن الناس من التأكد بذلك الاجئين، حياة طبيعة حقيقة بأنفسهم تلفزيون المثال سبيل على يوجد لا إذ من أكبر الغرف وليست الشقق في فاخر التصويب هذا أن أعتقد الاجئ. غير غرف أن الدولة المناطق. وعلى في بعض غائب تسأل نفسها: هل أفعل كل شيء بشكل

صحيح وما هي غايتنا من هذه اللقاءات؟

سيتم التعامل مع التحديات اليومية بشكل مختلف إذا تم تمثيل المهاجرين بشكل أفضل في

البرلمان

لقد صدمت من رجل لا يهتم بشؤون المهاجرين وحقوق المرأة

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أغسطس. 2018

النائب في البرلمان الالماني “كانان بيرم”: على الدولة أن تسأل نفسها ..

هل أفعل كل شيء بشكل صحيح

جميع في نقاش موضوع العنصرية الشباب آلاف عشرات ويشارك ألمانيا، أنحاء met� هاشتاغ تحت تويتر على تجاربهم من لوالدين ابنة انــك اعتبار وعلى .#woاصول كردية وتركية، هل عانيتي أيضً من

تجربة العنصرية في طفولتك وشبابك؟

قرية في نشأت لقد لا، الحقيقة في العاملة ــر الأس ــدى إح كنا حيث صغيرة الحادثة، هذه أورد أن يمكن لكن القليلة. أثناء دراستي قال لي أحد موظفي مكتب بالبافوك يدعى ما او الطابية القروض ترسبي “لا تخرجي: من قصيرة فترة قبل

بدفع الدولة ستستمر عندها امتحان، بأي النجاح على لي حافزاً ذلك كان نفقاتك”.

وعدم رؤية الرجل مرة أخرى.

في عنصرية لمواقف تعرضتِ **هــل مسيرتك السياسية؟

نعم، عندما كنت ناطقة باسم المرأة في البرليني. الاجتماعي الديمقراطي الحزب السياسي، المجال في مبتدئة وباعتباري فقد كان لديّ قدرٌ كبير من الثقة بالنفس القليل الشخصي، الصعيد على وخضت من التجارب العنصرية. إذ قام تيلو سارازين،

مقدار بحساب ــذاك، ــ آن الــمــالــي الــمــديــر ولاية عليها ستحصل كانت التي الأمــوال الاجئين جميع مُنح قد يكن لم لو برلين

ذلك وجدتُ لقد الاجتماعية. المساعدات للدستور، ومخالفة العنصرية في قمة مهاجرة، ــول أص من أنــي شعرت وفجأة بشؤون يهتم لا ــل رج مــن صدمت لقد حقا هذا كان المرأة، وحقوق المهاجرين

امراً يدعوا لاشمئزاز.

عن تويتر عبر أيضاً مؤخراً تحدثوا **التشهير الذي قام به ستيفان براندتنر

ألمانيا. ما أجل البديل من التابع لحزب الذي حدث بالضبط؟

ــال “رج يخص عنصريً خطابً ألقى لقد عندما ــرى أخ جلسة وفــي السكاكين”. إلقاء وخال الخطاب، منصة إلى صعدت “أشقر اليمين: أقصى نــواب نــادى كلمتي “اذهبي و فضلك!” من “اهدئي طبيعي”، إلى الحاق!” أحد الزماء، وهو فيندت التابع الديمقراطي، المسيحي الاتــحــاد لحزب تحدث إليَّ شخصيً أثناء خطابه بعد سؤال معي يتعاملوا أن يشأ لم براندتنر. من

بهذه الطريقة.

بتشكيلته الالماني البرلمان يمثل لا **عدد فهناك الألمان، السكان الحالية واحدٍ يوجد ولا النساء من جدا قليل من أصل كل عشرة أعضاء في البرلمان تمثيل يتم لا لماذا هجرة في تاريخ له في كــافٍ بشكل السكان مجموعة

البرلمان؟

تتحدث عضو حزب “الخضر” في البرلمان الالماني “كانان بيرم” في هذا الحوار عن عن رؤيتها لكيفية معالجة مشكلة العنصرية وعن تجربتها كسياسية ألمانية من والدين تركي وكردي..

الصورة: جوليا نوفاكويشير نواب البرلمان إلى الحزب البديل لألمانيا باعتباره طفحاً صارخاً نحو اليمين. ومع ذلك، لا تزال العنصرية قائمه في الأحزاب الأخرى.

إيد بإيد كاتارينا بيتري

وباول ستيكيمان

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“زاوية الحانة، حيث كان يلتقي الجميع يجتمعون، لم تعد موجودة..

كانان بيرم

ì ولدت في عام 1966 في تركيا. نشأت فيالسفلي، الراين نيتيتال في منطقة نهر بعد الــثــانــوي تعليمها أكملت حيث الانتهاء من تعليمها في مجال الأعمال. ثم درست القانون في مدينة بون وبدأت بالمشاركة السياسية في مجلس اتحاد الطاب. في عام 2006، انتقلت بايرام لأول مرة إلى مجلس النواب في برلين لصالح لكنها الاشتراكي، الديمقراطي الحزب

تحولت فيما بعد إلى حزب الخضر.

ì سياسة بقضايا رئيس بشكل تهتم الاجئين وسياسة والانــدمــاج الهجرة

والسياسة القانونية.

ì ،2017 عام في الفيدرالية الانتخابات منذ كرويتسبيرغ- دائرة في عضو أصبحت

أوست بيرغ وبرينزلاوير فريدرششاين Kreuzberg�Friedrichshain und(البرلمان في )Prenzlauer Berg Ost

الألماني وفي اللجنة القانونية.

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المشكلة مع الآخر.. فوضى المفاهيم

“ أنُاسٌ مثلك قتلوا جدي ” ..الوعي مدخل لتغيير الرؤية النمطية

الماضي، القرن من التسعينات في جنوب في العنصري الفصل نظام كان لكنه للعنصرية كاسيكيً مثالًا أفريقيا العنصرية فتشكل المانيا في أما انتهى. اليومية، الحياة مــن ــزءً ج جوانبها بكل تؤكده ما هذا يعترف، أن يريد أحد لا لكن

التربوية “إيمان عطية”.

السياسي يقول وكما ذلــك، من بدلا فــي الــحــزب الاشــتــراكــي الــدمــقــراطــي صحيفة مع مقابلة في ــل” وي “ستيفان نقل سيتم .)Tagesspiegel( اليوم مرآة إفريقيا خاصة أخرى، قارات إلى المشكلة مشكلة لديها ألمانيا أن مؤكدا وأمريكا،

مع العنصرية.

ما هي العنصرية الآن؟

حول والتوثيق المعلومات لمركز وفقً ،).IDA e.V( مسجلة( )جمعية العنصرية السلوكيات، كل “مجموع هي العنصرية ــن، والأحـــكـــام والــمــعــتــقــدات، ــي ــوان ــق والالهرمي التسلسل عملية تــدعــم الــتــي القوة عاقات على تقوم والتي والإقصاء العنصرية تأسست لقد المتكافئة.، غير يعني، هذا وأنتم”. “نحن” مفهوم على الفكر صاحب الشخص أن صريح، وبشكل مجتمع ضمن نفسه ــكــونّ يُ العنصري نفسه يحجب وبذلك المتجانس، الأغلبية بلد من هم الذين الآخرين الأشخاص عن

أو مختلف بشرة لــون لديهم ممن آخــر، جذور الأمــر لهذا مختلف.، دين من حتى الاستعمارية الفترة خال لاسيما تاريخية، الناس واستغال العبودية تبرر كانت التي العالمية الحرب وخال المستعمرات. في بسبب اليهود على القضاء تــم الثانية، “اليهود” إلى ويُنظر وكــان معتقداتهم. يحاولون أنهم بزعم تهديد، أنهم على

تغيير النظام العالمي.

الكراهية للعقيدة اليهودية تندرج تحت يجب لا ولكن السـامية. معـاداة مســمى الخلط بينها وبين معاداة الصهيونــية. هذا إسرائيل ضد توجيهه تم ما بالتحديد هو وتأسيســها، كما هو مذكــور في فهرس

.IDA الكلمات لدى

الإسلاموية ليس إسلام

فيما فقط التعريف مشاكل تظهر لا نفسه الأمر ينطبق إنما باليهودية. يتعلق على الإسام. إن الإسام بحد ذاته هو دين

د مُحَمَّ الرسول أن تعاليمه من سماوي. القرن فــي الله مــن الــوحــي تلقى )ص( النسخة هو الــقــرآن الميادي. الخامس

المكتوبة منه.

فإن الإســام، ديــن من النقيض على سياسية. أيديولوجية هــي الإســامــويــة كل تــجــمــع تسمية ــي ه “الإســـامـــويـــة والتي السياسية، والإجراءات النظر وجهات

لإنشاء ــام، ــ الإس مُسمى تحت تسعى ديني شرعي، واجتماعي، سياسي نظام

ومستقل”.

وعلم السياسية العلوم أستاذ يقول تُعتبر نسبيا، بفال-تراوبر. ارمين الاجتماع تأسست التي المسلمين، الإخوان جماعة للإساموية بــدايــة ،1928 ــام ع مصر فــي

الحديثة.

كل ليس السائد، لاعتقاد خافا لكن تأسست وقد حقً، إسامويين المسلمين،

هــذا عــلــى المسلمين ــد ض الــعــنــصــريــة “نحن تركيب يظهر أيضً، وهنا الافتراض. أو الشرقية” “النظرة الـ افتراض إن أنتم”. -لاستبعاد، عامتان أصبحا العربية اللغة أن على الغرب في الأوسط الشرق ويصور

له ثقافة متراجعة.

يقول العالم السياسي أوزان لمؤسسة القديمة “الثنائية تشكلت بول،: هاينريش أصبح ثــم ــن وم ــرب( ــغ و)ال ــرق( ــش )ال بين )الإسام( كصورة نقيضة للـ )الغرب(، والتي برأيه يشكلون أفكار عن الأخاق والمعايير،

الجنس، الحياة الجنسية، الثقافة والدين.”

الجدال حول الحجاب

دائمً هناك المسلمين، ضد العنصرية في المثال، سبيل على الحجاب. حول نقاشات رئيسيً دوراً الحجاب مثل الرموز تلعب إذ ينتمي لا “الإســام مثل عبارات ظهور في تفكيك يتم ، الطريقة وبهذه ألمانيا”. إلى توجيه يمكن فردية عناصر إلى الإســام

الكراهية إليها.

عطية” “إيمان التربوية تطالب لذلك، أشكال بجميع الاعــتــراف يتم أن بضرروة العنصرية على هذا النحو، ويجب ألا يُسمح اليميني التطرف مسمى تحت بسترهم دائمً ترسم العنصرية الأجانب. كراهية أو “الآخر” على أنه أمر سلبي، سواء بسبب لون جنوب في السابق في كان كما البشرة في الــرأس غطاء بسبب اليوم أو أفريقيا

ألمانيا.

جــدال يــجــذب .. MeTwo# هاشتاج إلى الانتباه الاجتماعية الإعـــام وســائــل ردود تظهر فيما المجتمع، في العنصرية أنه لا يزال هناك الكثير مما ينبغي الأفعال البعض يحاول السياق هــذا وفــي عمله،

المساهمة في مناهضة العنصرية.

من أو” ــدي” جـ قتلوا مثلك “أُنــــاسٌ الأفضل أن ترسلوهم إلى المدرسة الثانوية، مثل أقرانهم” بين هناك يكونون حيث هذه العبارات انتشرت منذ شهر تموز على شبكات التواصل الاجتماعي تحت هاشتاغ من المتضررون خالها تبادل ،MeTwo#التمييز العنصري تجاربهم سواء أكان ذالك في روضة الأطفال، أو أثناء البحث عن دورة تدريب أو عن مسكن، وكذلك أثناء الذهاب

بالباص، وزيارة الطبيب وغيرها.

الكثير من المفردات المستخدمة تميز الآخرين التي تميز الآخرين عنصريا، هي في الحقيقة تمثل مرآة لمجتمع الأغلبية، رغم الجميع، قبل من ترحيبً ياقي لا قد أنه من المتضررين عــن يــدافــع مــن فهناك

العنصرية بشراسة.

فولفغانغ الأجــنــاس عــالــم يــقــول ألمانيا في وتدربنا تعلمنا “لقد كاشوبا: قلياً، بأن القصص الفردية، محورية وليست يتحدث عندما دينية. أو قومية أو عرقية ينتقل الشخصية، تجاربه عن ما شخص الأمر فيدور الدفاع، وضعية إلى الكثيرون عندها حول التفرقة باستخدام عبارات من

قبيل نحنُ الألمان، أي مجموعة انتماء، التي يود المرء عن طريقها، أن يحدد نفسه على يبدأ الذي المكان بالضبط وهنا ضحية، أنه

فيه العمل المناهض للعنصرية”.

مكافحة العنصرية كحل للمشكلة

خال من شليشر” “يورغن المدرب يقدم

دراسية وحلقات عمل ورشـــات شركته، صفوف ــي وف ــراد، ــلأف ل تدريبية ودورات خاطئ اعتقاد هناك أن فبرأيه المدارس، عن فــقــط تــصــدر العنصرية أن ــاده ــف مليس ــر الام ــذا وه اليمينيين، المتطرفين صحيحا، لذلك يجب أن يسمح أيضً بالعمل المجتمع أغلبية لدى للعنصرية المكافح

التفكير لأشــكــال استيعابهم لتعزيز ،فسلوك العنصري، والتصنيف والتقييم يــدرك عندما فقط يتغير الــخــاص الــمــرء

الناس أن عليهم القيام بشيء مختلف.

ــن مركز “أنــســغــار دروكــيــر” م يــقــول المناهض للعمل والتوثيق المعلومات مستوى رفــع هو الهدف إن للعنصرية، الأخرى، النظر ولوجهات لاختاف الوعي المحتمل أو القائم الاختاف يصبح بحيث

قابل لاستيعاب”.

أنه رغم وجود #MeTwo بين هاشتاغ متطرفا يمينيا موقفً لديهم أشخاص وبشدة ويكاد لا يكون محتما، إلا أن قسما للأنماط متقبا يبدو به، لابأس الناس من المختلفة، وهذا يؤكده الإقبال الكبير على يعكسه كما العنصرية لمناهضة التدرب عن التقارير ناقلي مــن المتزايد الــعــدد

الممارسات العنصرية.

إيد بإيد كاتارينا بتري

إيد بإيد ميلينا كور

ليس كل المسلمين، إسلامويين حقاً، وقد تأسست العنصرية ضد المسلمين وفق هذا الافتراض الخاطئ

خلال الحرب العالمية الثانية، تم القضاء على اليهود بسبب معتقداتهم. وكان ويُنظر اليهم على أنهم

تهديد للنظام العالمي.

هناك اعتقاد خاطئ مفاده أن العنصرية تصدر فقط عن المتطرفين اليمينيين

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أغسطس. 2018 4

عندما تكون “السماء” مكانا للاجتماع.. بلا عنصرية

أندرياس تولكي كصحفي لمدة

30 عاماً. وهو اليوم رئيس

.Be an Angel

تصوير:نور الأبرص

نوعا ــق ــره م ــو وهـ “مـــولـــر” ــوم ــق ي“حديقة طــاولــة تحت نفسه بإلقاء ــا، م“الماهاغوني” خشب بلون الملونة البيرة” عند ــورك” “ي شــارع حافة على المرصوفة

كنيسة “القديس بونيفاس”.

ذات الفرنسي” “البلدغ كلب يحاول الفراء المرقط بالأبيض والأسود الهروب من لعدة برلين شلّت التي المرتفعة الحرارة

أسابيع.

القسم ــي ف بتنهد الــكــلــب يــرقــد Kreuzberger“ مطعم مــن الداخلي Himmel”. هنا، أجتمع أيضً في هذه الاثناء مجموعة من الشبّان اليافعين في الحانة. ومــآزر الأنيقة الــســوداء القمصان يرتدون

النادلين بينما ينتظرون أول ضيوف المساء.

الخافتة النغمات بــهــدوء تخترق الصوت مكبرات من القادمة للموسيقى كما أن أول الروائح القادمة من المطبخ قد استقبال لصالة طريقها بالفعل وجــدت

الزوّار.

ينكشف الطعام قائمة إلى بنظرة لدينا، أيُّ اللذّات الشهية يتم تحضيرها، تلك المتأرجحة البيضاء الأبواب خلف من الآتية الزوار عن المطبخ: أطباق التي تفصل صالة من المطبخ السوري، تلك التي تجدها لدى زيارتك لسوريا مثل الكبة والكبسة أو حتى

الحلويات، وايضا “ لمحاية”.

من يتجزأ لا جزءاً تمثل الأطباق تلك يتم لا .89 يورك شارع في الطهي مرجع من الطعام وجبات وتوزيع إعــداد فقط من أناس قبل من أيضً إنما سوريين، قبل بعضهم والعراق. باكستان أفغانستان، أو مسيحيون يهود، هندوس، مسلمون، الموظفين فإن ذلك، ومع ملحدين. حتى مشترك: واحد شيء لديهم عشر الأربعة وقت منذ ألمانيا إلــى جميعً ــاءوا ج لقد أول ــدوا وجـ لقد كاجئين. ببعيد ليس

وظيفة لهم في المطعم.

معا من أجل الإدماج وضد التفرقة

Be“ 2015 عام في تأسست التي الجمعية إلى الــمــشــروع أعـــادت ”.an Angel e.Vالصحفيين من مجموعة تكاتفت الحياة. وآخرين مثقفين أشخاص إلــى بالإضافة لدعم الــتــســويــق، مــجــال ــي ف يعملون

الاجئين بخطوتهم الأولى في ألمانيا.

بتقديم البداية في قاموا وهكذا للوافدين، أرائكهم على للنوم أماكن احتُفِلَ العام، هذا من شباط شهر وفي منه الهدف المطعم. مشروع بافتتاح ذوو للأشخاص الشامل التكامل هو الآن مطعما لــيــس ــو ه المختلفة، ــول ــ الأصوحسب هو بشكل أو بآخر واحد من أدوات

مكافحة العنصرية.

مصابيح أنيقة تُعلّق بشكل منخفض المصابيح تحترق العالية. السقوف عن يخترق الــذي النهار ضوء من الرغم على بريقا ألقت الغرفة، في العالية النوافذ والمقاعد الرمادية الطاولات فوق لامعا الأبنوس. خشب من المصنوعة والكراسي النحاسي الأحــمــر باللون تلمع ــجــدران البينما دافئً، جواً الغرفة وتعطي الغني تخترق المسامع مراراً وتكراراً المصطلحات

اللغوية المختلفة وخاصة تلك التي باللغة العربية وأيضًا باللغة الألمانية، بالإضافة إلى الرجال من مجموعة بين الضحك من جو

حول طاولة في المطعم.

ــيــس “أنـــدريـــاس تــولــك” ــرئ يــصــف البين كوسيط دورٌ له الآن أصبح كيف بمرحٍ “بسبب ألمانيً: بصفته المختلفة الثقافات أصولهم، فإن أعضاء فريقه مختلفين جداً الأمر تهدئة إلى يدعو الذي الأمر اجتماعيً، ما، حد إلــى متحفّظين الأفغان فبعض وكثيرا ما كانوا يتشاجرون بحدة مع بعض

السوريين”.

“تولك”: يقول اليهودي أصله وحول مشكلة الآن ــى إل يشكل لــم الأمــر ــذا ه

خطيرة”.

والمسلمين اليهود بين العلاقات

العمل جنبً إلى جنب مع يهودي كان أمراً قبل عامين، لا يمكن تخيله لـ “رامي أدهم” ــذي قــد سمع من الآتـــي مــن دمــشــق والـ

أصدقاء ألمان عن مطعم تولك.

عامً 27 العمر من البالغ السوري إن والابتسامة الكثيف الأســـود الشعر ذو خدمة كموظف هناك يعمل المشرقة يقول: “هناك الكثير من الدعايات المعادية سوريا”، في لليهود والمعادية لإسرائيل حقيقة جدي. وجهي بتعبير أدهم يشرح

أن تولك يهودي، ولكن ليس إسرائيليً”.

ولكنه في الوقت نفسه يأخذ دروسً في الرقص مع مدرب اسرائيلي، وأصدقائه

السوريون يرافقونه إلى هناك أيضا.

يبدو أن مفتاح التعايش الناجح يكمن وهذا ــان، والأدي الجنسيات بين اللقاء في من كبير بشكل يحد أن شأنه من الأمــر

التفرقة سواء أكان بالتفكير أم بالممارسة.

بأنه “تــولــك” أن إلــى ــرت أش وعندما وقال بوجهه تجهم للمطعم “شيف”

“نحن جميعً متساوون هنا”.

“أدهـــم” إذ يصف ــذا الأمــر أكــده هوتــارةً العربية باللغة تــارةً السوري الشاب يبدو كيف والإنجليزية، الألمانية باللغة العمل مع فريق المطعم. “يتعامل المحل ما أحد، هنا يهم لا الاجئين، مع بإنصاف في مسبقً عملوا قد الموظفون كان إذا أن الجميع على يجب مطعم، أو مقهى

يحصلوا على فرصة”.

“تولك”: يوضح الاختيار معيار وحول يتعمد لا أساسي بشكل كان المعيار أنّ على للحصول الملّحة الحاجة على سوى فرصة للتدريب أو على عقد عمل او لتجنب الترحيل” مؤكدا أن الأمر يشكل عبئا كبيرا له عندما يُجبر أحيانً على التعامل بطريقة

أخاقية لدى اختياره لموظفين جدد.

لمكافحة كوسيلة للاجتماع أماكن التفرقة

كلب يــزال لا جيد. المزاج فــإن ذلــك، ومــع الأرضية على بطنه على مستلقيً “البلدغ” الباردة تحت إحدى طاولات المطعم، ينظر المقاعد أحــد على يجلس ــذي ال “تــولــك” الذين الرجال مجموعة إلى وتكراراً مــراراً ومــآزر الأنيقة الــســوداء القمصان يرتدون ولاعة حول حاليً يتمازحون هم النادلين. المكان!” تحرق لا شديد بفرح ويضحكون الولاعة. صاحب الشاب على أحدهم صرخ بشكل ليس لكن مؤَمَنون، أننا “صحيحٌ

جيد”.

إيد بإيد صوفيا نت

يقوم مطعم “Kreuzberger Himmel” )مطعم سماء كرويتزبيرغ( بتوظيف موظفين وموظفات لاجئين فقط. نشأ هؤلاء اللاجئين من بلدان مختلفة وينتمون إلى مجموعات عرقية وكذلك ديانات مختلفة. لا يساهم المشروع بشكل أساسي فقط في الاندماج الناجح للاجئين في ألمانيا، وإنما يقوم أيضاً

بعمل هام في مجال مكافحة التفرقة.

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مع الخبز يقتسم أن الإنسان بوسع كيف بدم كعدو يُقتل يدعه ثم دافئ، بوجه أخيه بارد؟ كيف ينقلب الجيران الودودون إلى أعداء

إيذاءهم؟ لأنفسهم ويبرروا لدودين،

قوالب في الناس نضع أن السهل من ــا أن ــض ونــحــكــم عــلــيــهــم، ومـــن الــســهــل أيوفق ونعاملهم معاييرنا، وفــق نقيمهم الــمــحــارق إلـــى نرسلهم ــد ق ــل ب أحــكــامــنــا، نرسلهم أو الماضي، في كما بالغاز ونبيدهم في قوارب ليبتلعهم البحر واليأس كما اليوم.

من كثير تــســاءل العالمية الــحــرب بعد كيف “ميلغرام”، منهم والباحثين الخبراء الشعب أطــاع وكيف الهولوكست حصلت بحياة الأمـــر تعلق عندما الحكومة ــر أوامـالقتلة كان هل يعرفونهم؟، الذين الأشخاص أن أم الــعــقــل؟، ومختلو النفس مضطربو يُساقوا أن جــدًا الطبيعين الأشخاص بوسع اجتماعية؟، ضغوط تحت قتل جــرائــم إلــى قادها التي الشهيرة ميلغرام تجربة بحسب التي الألــم كمية لقياس كاختبار ١٩٦٣ عام البشر أن تبين لغيره، الإنسان يسببها أن يمكن لإلحاق معينة سياقات في ا فعليًّ مستعدون

بالآخرين. الأذى

”نحن“ وَ ”هم“

ــف من ــن ــع ال ــح ــي ــوض ــت ل ــي مـــحـــاولـــة فـــري يــقــول ــش ــب ــوك ال ــل ــس ــال بــيــولــوجــيــا ال خـــاب ــص ــم الأع ــل ــور الــبــيــولــوجــيــا وع ــس ــي ــروف بلطيفون البشر “نحن سابولسكي”: “روبــرت ومتسامحون لهم خــدومــون )قبيلتنا( مع ــريـــن( ــون مـــع )الآخـ ــي ــدائ مــعــهــم، لــكــنــنــا ع

أحيانًا”. وفظيعون

بوسع ليس أنــه “سابولسكي” لـ ويبدو العقلية، الــخــارطــة هــذه عــن الــخــروج البشر إلى محيطهم تقسيم على مجبولون فهم

الـ “نحن” والـ “”هم”.

البشري العقل أن أثبتت كثيرة تــجــارب العرق وفق وتقسيمها الصور لمعالجة مجهز تقسيمات وبناء الثانية من أجزاء في النوع أو حتى الآخــريــن، وبين مجموعتنا بين التفريق

أن شأنه من الذي “اوكسيتوسن” الـ هرمون ويمنح الإيــجــابــي الاجتماعي السلوك يــعــزز الذين أولئك على أثره يقتصر بالآخرين، الثقة الـ هذا وضعنا لو أننا أي “نحن”، بالـ نشملهم والفرد بطفلها الأم يربط الذي “أوكسيتوسن” وصنابير الشرب مياه نظام في بمجموعته، لكن ستزيد، لجماعتنا محبتنا فــإن المياه، “أوكسيتوسن” فالـ سيتفاقم؛ للآخرين بغضنا المجموعة النزعة والتحيز لمن هم داخل يعزز

خارجها. هم لمن والعداء

الحقيقة مواجهة

التاريخ مــدار على زمنية حقبة تخل لم بأخوة البشرية تنعم ــم ول العنصرية مــن الــغــزوات ولا الــحــروب تتوقف ــم ول كــامــلــة، مدير يــقــول الــســيــاق ــذا ه ــي وف والتهجير، المركز في السياسية والتوعية التربية برامج )طبوغرافية النازية ألمانيا لجرائم الوثقائي تتبع لا “العنصرية شيدم”: “سمؤيل الٍارهــاب( فعال جزء هي بل الإنسانية عن ا شاذَّ مسارّا مختلفة، أشكال وللعنصرية تاريخها، في على محدودة وليست متعددة بطرق تظهر

الرجعية”. أو المنغلقة المجتمعات

لتقسيم نزوعنا تفسير العلماء يحاول ذهنية مسألة كونه إلى بنا المحيط الوسط المفاهيم، إلى للوصول العقل طريقة وأنه “يينز الاجتماعي النفس عالم يقول هذا وفيه من جزء المسبقة الأحكام “إطاق فورستر”: ويتحدث فيما ذاكرتنا”. ونظام إدراكنا طريقة التطورية المسألة جذور عن البيولوجيا علماء التفريق البشر يتعلم أن للنجاة لزامًا كان إذ والصديق، العدوّ والنافع، المؤذي بين والتمييز

ــا إلــى ــيً ــاع ذلـــك جــزئ ــم ــت و يــعــزو عــلــمــاء الاجهذه وأمام والنفسية، الاجتماعية السياقات العنصرية أن نعترف أن المهم من التفسيرات كان مهما بأصالته يستهان أن يمكن لا أمر

. مرجعها

الحقيقة؟ بعد ماذا

مسيرتنا في أصيلة العنصرية كانت إن العنصرية وإخفاء لها، عارضةَ وليست البشرية حــلًا ليس “شــيــدم” بحسب عليها والتعالي يكمن برأيه فالحل لها، تأجيل وإنما للمشكلة نؤثر فلكي معها. والتعامل مواجهتها في ميكانيكاته نفهم أن لابد البشر سلوك على تصرف برنامج “دراسة يقول: وهنا وسياقاته،

تغييره”. على يؤثر أن يمكن الإنسانية

النفس علم إلــيــه تــوصــل مــا ــم أه ــد أح“مانهايم” جامعة نشرته ما هو الاجتماعي وأن بــالــمــرونــة، يتحلى البشري السلوك أن ومدروسة محددة ــروف ظ في البشر وضــع تغييره، إلــى ــؤدي ي أن يمكنه بها والتاعب يقوم البشري العقل “سوبولسكي”إن يقول فئتي ــى إل البشرية المجموعات بتقسيم على ثانية، عشرين غضون في “نحن”و”هم” الشعر البشرة والدين والعمر ولون أساس لون التقسيمات هذه من ينجو ولا وغيره، والبلد منها التعافي ولا شيء المسبقة والأحكام

ممكن .

حتمية أنه يبدو ما أمام مبتكر حل في ــي”: “نــحــن ــك ــس ــول ــوب ــول “س ــق بــيــولــوجــيــة يبين والــتــفــريــق التقسيم عــلــى مــجــبــولــون جــدّا السهل مــن لكن ــم( )ه ـــ وال )نــحــن( ـــ ال

ومن يعتبر)نحن( من ناحية من بنا التاعب يعتبر)هم(، لأن الأساس الذي تقوم عليه هذه التقسيمات هش جدًا وعشوائي”. ، وإن كان أثر نشملهم من على مقتصر “أوكسيتوسن” الـ تعريف من نوسع أن بوسعنا فإن بجماعتنا، الـ فنحول آخرين، إليها نضم وأن الجماعة، مع نعبث أن يمكن وهكذا “نحن”، إلى “هم”

معنا. يعبث ندعه أن بدل الـ”أوكسيتوسن”

شخصية تجارب

يتحدث المسبقة للأحكام مواجهته فــي بريمن جامعة من الاجتماع علم في الباحث في الــســام ــدار ل زيــارتــه عــن ــر” زاوتـ “ميشيل الأولى النظرة من الجميع له بدا حيث إفريقيا،

الناس. بين فرق بأي يشعر ولم متشابهين

شخصية، ــوارات ــ ح بــخــوض بــدأ “زاوتــــر” تحطّمت وهكذا كأفراد البشر على والتعرف هذا وفي والحواجز. المسبقة الصور أمامه دراسته خال ومن أنه إلى “.زاوتر” يشير الشأن القوالب كسر يمكن الشخصية تجربته ومن

ميلنا. تهذيب ويمكن المسبقة،

دينزل” “غــازيــا النفس طبيبة وتضيف معًا الروضة في الأطفال “يلعب برلين: من الألوان لفروق اعتبارًا يقيموا أن دون مباشرة صوره إليهم ينقل المجتمع لكن والانتماءات،

والتفريق”. الانقسام ويعلمهم النمطية

اعتباره يمكن مــا إلــى “ديــنــزل” وتخلص بقولها: “العنصرية” لمعالجة عامة وصفة وحـــدود عقلنا بــرمــجــة نعيد أن “بــوســعــنــا دائرتنا”..“ إلى الآخرين نضيف وأن تصنيفاتنا

لعنة اوكسيتوسن.. هل العنصرية من طبعنا؟

إيد بإيد هبة القادري

التفريق بين الثانية وبناء تقسيمات النوع في أجزاء من أو العرق الصور وتقسيمها وفق البشري مجهز لمعالجة العقل أن أثبتت تجارب كثيرة إلى دائرتنا. الآخرين أن نعيد برمجة عقلنا وحدود تصنيفاتنا وأن نضيف الآخرين، بوسعنا مجموعتنا وبين

النائب في البرلمان الالماني “كاتان بيرم”: كاتارينا بيتري وباول ستيكيمان

بين معاداة السامية ومعاداة الصهيونية..

هشام معضماني

“ أُناسٌ مثلكقتلوا جدي ” ..ميلينا كور

عندما تكون “السماء” مكانا للاجتماع.. بلا عنصريةصوفيا نت

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المحتوى

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أغسطس. 2018 2

إضاءة على العدد

لن نستسلم

أعزائنا القراء

أو طــارئــة، حالة يعد لــم العنصري، الفعل أصبح بل ذاك، أو البلد هذا في استثنائي حــادث مسمى تحت مرة يومياتنا، في يتفشى كالوباء على الحفاظ وهــم تحت ــرى وأخ التعبير، حرية محصلتها واهية، اقتصادية بذرائع وثالثة الهوية، الأولية سلوكيات عنصرية ونتائجها النهائية أحقاد وأحقاد، وربما في مكان آخر من العالم سيل من

الدماء..دماء الضحية والجاد.

دوره على عــاقــان يختلف لا ــذي ال الإعـــام، ما لحظة في يصبح قد الإنسانية، خدمة في العنصرية، جريمة الجريمة.. أدوات من ناعمة أداة تمرر والتعبير الإعـــام حرية يافطة وتحت إذ التلفزيوني الفضاء فتح خال من التطرف رسائل وصفحات الجرائد أمام ساسة ورجال دين يقتاتون الآخر إلغاء على القائمة المتطرفة النزعة على ووضعه في خانة العدو، من خال دغدغة مشاعر والقومية الدين، وتــر على العزف عبر أتباعهم يريدون وعندما التعصب، مستفزات من وغيرها بحرصهم يتذرعون فجاجة أقل رؤى يقدموا أن على الهوية، لونا ولغة وثقافة، في تجاهل كامل التي الهوية هذه إنسان، باعتباره الإنسان لهوية تغيب عن الكثير من الساسة وقادة الرأي، فالقادم من عالم آخر هو بنظرهم لاجئ ومهاجر، قبل أن سلم آخر على لديهم »الأنسنة« فـ إنسان، يكون

الأولويات.

لقد مجردة، فكرية عبارة ليست العنصرية، اقتصادية وخطط يومية ممارسات إلى تحولت وبرامج سياسية لأحزاب وتكتات بشرية، تبحث عن أن تسعى لمعرفة حقيقة الآخر قبل الخاف مع بدا ما هذا ولعل الآخــر، هذا وبين بينها الاختاف خال من الماضية القليلة السنوات خال واضحا المتطرفة. النزعة ذات السياسية القوى صعود وإن كان الأمر في هذه الآونة مازال ضمن الحدود القليلة السنوات تحمل ماذا ندري فا المعقولة ونزعات العنصرية مواجهة يتم فمالم المقبلة، ربما أمامها، الاستسام وعدم بالتوعية التطرف »العنصرية« كانت سنوات إلى بنا تعود ردة نشهد فيها سببا لحروب دفعت البشرية خالها عشرات

المايين من الضحايا.

ما سبق لا يعني، أن يتخلى الإنسان عن ثقافته بطبعه فالإنسان أيضا، عاداته عن وربما الخاصة، القادمين إلى أشير وهنا فيها، نشأ التي بيئته ابن تتحول أن يجب لا لكن جديدة، مجتمعات إلــى المفاهيم الذهنية القادمة معه إلى حائط يفصل وأن إليه وفــد الــذي الجديد المجتمع وبين بينه من فإنه وإلا قوانينه، ويلتزم آلياته مع ينسجم

حيث لا يحتسب يقع خانة التعصب.

يمكن وضوحا المشهد ولــيــزداد بالمقابل الذين يخشون على هويتهم من أولئك إن القول العملية الناحية من أنهم رغم الجدد، القادمين يعلمون لا حيث من هم التأثير، أدوات يملكون العالمية.. نحو الإنطاق من الهوية هذه يمنعون كل الــشــعــوب.. لنتاج تــراكــم إلا الــحــضــارة فما

الشعوب.

حسين الزعبي - كريستينا هويشن

رئيسى التحرير

إي واحدة طعمها أفضل؟لن تعرف أبدا إن كنت تحكم من خلال لون القشرة.

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Oktober 2018 أكتوبر. 2018

العنصرية.. لن نستسلم، نحن محكومون بالامل