G 8 ulrike-walterlipow
-
Upload
ulrike-lipow -
Category
Documents
-
view
431 -
download
0
description
Transcript of G 8 ulrike-walterlipow
Überblick über die Änderungen in der deutschen Hochschullandschaft infolge des Bologna-ProzessesUlrike Walter-Lipow, Bremen, Deutschland
Vortrag auf der 52. Jahrestagung der ATA in Boston, Oktober 2011
Bologna-Prozess – Wann, Wer, Was? 1999: Konferenz in Bologna, 30 europäische Teilnehmerstaaten 2011: 47 europäische Teilnehmerstaaten Ziele der Gemeinsamen Erklärung der europäischen
Bildungsminister vom 19. Juni 1999 (Bologna-Erklärung):
Einführung eines Systems von verständlichen und vergleichbaren Abschlüssen (Bachelor und Master)
Einführung einer gestuften Studienstruktur Transparenz über Studieninhalte durch Kreditpunkte und Diploma
Supplement Anerkennung von Abschlüssen und Studienabschnitten Verbesserung der Mobilität von Studierenden und
wissenschaftlichem Personal Sicherung von Qualitätsstandards auf nationaler und europäischer
Ebene Umsetzung eines Qualifikationsrahmens für den Europäischen
Hochschulraum Steigerung der Attraktivität des Europäischen Hochschulraums
auch für Drittstaaten Förderung des lebenslangen Lernens Verbindung des Europäischen Hochschulraums und des
Europäischen Forschungsraums
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
2
Überprüfung der Fortschritte
Regelmäßige Konferenzen, bei denen die Fortschritte und Probleme bei der Umsetzung in den Teilnehmerstaaten besprochen werden
Zuletzt: Jubiläumskonferenz (10 Jahre) in Wien
Fazit: Deutliche Fortschritte, aber es sind noch Verbesserungen erforderlich.
Der Bologna-Prozess ist noch (lange) nicht abgeschlossen.
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
3
Bologna-Ziel: Verständliche und vergleichbare Abschlüsse; gestufte Studienstruktur
Bachelor- und Master-Studiengänge in fast allen Fächern
Ausnahmen hauptsächlich in Medizin, Jura, kirchlichen Studiengängen, teilweise beim Lehramtsstudium
Bachelor stellt die erste Stufe dar (1. Ausbildungszyklus) und ist berufsqualifizierend
Master (2. Ausbildungszyklus) folgt unmittelbar im Anschluss oder nach erster Berufstätigkeit
Promotion (3. Ausbildungszyklus) kann an einen Master angeschlossen werden
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
4
Akademische Ausbildung in DeutschlandVOR Bologna
Hochschulzugangsberechtigung Fachhochschule, Universität, spezielle
Hochschulen Fachhochschule: Ca. 8 Semester Studium,
Abschluss Diplom (FH), Einstieg in den Beruf oder Übergang an die Universität zur Promotion
Universität: Ca. 10 – 12 Semester Studium, Abschluss je nach Fach Diplom (Naturwissenschaften), Magister (Geistes- und Sozialwissenschaften) oder Staatsexamen (Medizin, Jura, Lehramt…), Einstieg in den außeruniversitären Beruf oder Verbleib an der Universität zur Promotion
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
5
Akademische Ausbildung in DeutschlandSEIT Bologna
Hochschulzugangsberechtigung Fachhochschule, Universität, spezielle
Hochschulen An allen Hochschulen: Bachelor-Studium mit
6 bis 8 Semestern und erste Einstiegsmöglichkeit in den Beruf
An allen Hochschulen: Master-Studium mit 2 bis 4 Semestern, dann Einstieg oder Rückkehr in den Beruf
An Universitäten: Promotion Ausnahmen: Jura, Medizin (teilweise),
Lehramt (nach Bundesländern), manche Ingenieur-Studiengänge
WS 2010/2011: 82 % aller Studiengänge haben gestufte Struktur (knapp 12.000 Studiengänge)
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
6
Auf 3 verschiedenen Wegenzum Master-Abschluss
Das konsekutive Master-Studium: Im selben (oder eng verwandten) Fach wie das
Bachelor-Studium An derselben oder einer anderen Hochschule Unmittelbar nach dem Bachelor-Abschluss
Das nicht konsekutive Master-Studium: In einem anderen Fach als das Bachelor-Studium An derselben oder einer anderen Hochschule Unmittelbar nach dem Bachelor-Abschluss oder
nach erster Berufstätigkeit Das weiterbildende Master-Studium:
Meist anderes Fach als erstes Studium Berufserfahrung vorausgesetzt
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
7
Bologna-Ziel: Transparenz und Vergleichbarkeit - Kreditpunkte
Kreditpunkte(Credit Points, Leistungspunkte, ECTS-Credits,…)
Bemessen den Arbeitsaufwand für das Erreichen vorgegebener Lernergebnisse
Lösen die Einheit „Semesterwochenstunde“ ab Orientieren sich am gesamten Arbeitsaufwand,
nicht an der Präsenzzeit Werden auch für Arbeit an Abschlussarbeiten
vergeben Können auch für Lernleistungen außerhalb der
Hochschule vergeben werden Vergleichbarkeit durch European Credit Transfer
System (ECTS) Ein Jahr Vollzeitstudium entspricht 60 ECTS-
Credits:ca. 25 – 30 Stunden Arbeitsaufwand pro Credit.
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
8
Bologna-Ziel: Transparenz und Vergleichbarkeit -Diploma Supplement
Diploma Supplement (DS) Beschreibt in standardisierter Form
Hochschulabschlüsse und damit verbundene Qualifikation
Soll seit 2005 für alle Studierenden automatisch und kostenlos ausgestellt werden, die einen Abschluss an einer Hochschule machen
Wird in Deutschland auf Deutsch und Englisch ausgestellt
Wurde bis Ende 2010 planmäßig von 81 % der deutschen Hochschulen eingeführt
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
9
Bologna-Ziel: Anerkennung von Studienleistungen, Erhöhung der Mobilität
Theorie: Durch Kreditpunkte bessere Vergleichbarkeit,
damit leichtere Anerkennung von an anderen Hochschulen erbrachten Studienleistungen
Ausdrücklich auch von Studienleistungen im Ausland
Praxis: Anerkennung von Studienleistungen liegt im
Ermessen der Hochschulen Anerkennung weiterhin nicht garantiert und in
vielen Fällen schwierig Ohne Anerkennung bedeuten Auslandssemester
Zeitverlust im Studium
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
10
Bologna-Ziel:Sicherung von Qualitätsstandards
Studiengänge müssen evaluiert und akkreditiert werden
Ziel ist es, zu prüfen, ob die Studiengänge studierbar sind und adäquat auf Berufstätigkeit vorbereiten
Akkreditierungen werden befristet erteilt und müssen regelmäßig erneuert werden
In Deutschland dezentrale Organisation der Akkreditierung
www.akkreditierungsrat.de Änderungen des Akkreditierungsverfahrens
in der Diskussion
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
11
Bologna-Ziel:Förderung des lebenslangen Lernens
Wird besonders durch die weiterbildenden Master-Studiengänge betrieben
Durch Berufstätigkeit zwischen Bachelor-Abschluss und Master-Studium längerer Kontakt mit dem akademischen Ausbildungssystem
Außerdem Teilnahme an EU-Programmen zum Lebenslangen Lernen (siehe http://www.bmbf.de/de/919.php)
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
12
Bologna-Ziel:Umsetzung eines europäischen Qualifikationsrahmens
„Übersetzungsinstrument“, das nationale Qualifikationen verständlich macht
Gilt nicht nur für schulische und akademische, sondern auch für berufliche und informell erworbene Qualifikationen
8 Stufen europaweit und in Deutschland Soll Vergleichbarkeit ermöglichen Noch umstritten und praktisch wenig
umgesetzt
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
13
Bologna-Prozess:Probleme und Kritik - I
Aufspaltung der früheren Studiengänge in zwei Stufen schwierig, dadurch Überfrachtung der Bachelor-Programme
Die ersten Hochschulen werben bereits mit 8-semestrigen Bachelor-Studiengängen (statt 6 Semestern)
Starke Verschulung der Studiengänge Durch Modularisierung fließen ALLE Noten in die
Abschlussnote ein Universitätsstudium ähnelt dem früheren
Fachhochschulstudium
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
14
Bologna-Prozess:Probleme und Kritik - II
Akzeptanz der Bachelor-Absolventen in der Wirtschaft
Angaben unklar – manche Quellen sprechen von guter Akzeptanz, andere behaupten, in der Mehrzahl der Unternehmen wäre noch gar nicht angekommen, dass es Bachelor-Absolventen gibt
„Bachelor Welcome“-Erklärung von Vorstandsvorsitzenden großer Unternehmen in der Fassung von 2010 bekräftigt den Wunsch der Wirtschaft nach mehr Bachelor-Absolventen und bescheinigt diesen gute Arbeitsmarktchancen
Tendenziell steigen eher Fachhochschulabsolventen nach dem Bachelor in den Beruf ein
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
15
Bologna-Prozess:Probleme und Kritik - III
Unfreiwilliger Verzicht auf Master-Studium Da der Bachelor-Abschluss berufsqualifizierend
ist, gehen die Hochschulen davon aus, dass nicht alle Bachelor-Absolventen ein Master-Studium anschließen.
In der Folge gibt es viel zu wenig Master-Studienplätze – teilweise können nur 40 % der Absolventen direkt weiterstudieren.
Für die anderen ist eine zwischengeschaltete Berufstätigkeit, ein Fach- oder Ortswechsel die einzige Möglichkeit, zum Master zu gelangen.
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
16
Bologna-Prozess:Probleme und Kritik - IV
Der deutsche Diplom-Ingenieur … ist, nach Ansicht der Hochschulen, die diese
ausbilden, sowieso international bekannt und braucht daher keine anderen Abschlüsse zur Vergleichbarkeit;
… soll so dringend erhalten bleiben, dass einige Unis bereits wieder zum Diplom zurückgekehrt sind, oder sowohl das Diplom als auch den Master verleihen;
… wird wohl noch eine ganze Weile eine Sonderposition im deutschen Bildungssystem einnehmen.
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
17
ZUM WEITERLESEN - BOLOGNA
Informationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: http://www.bmbf.de/de/3336.php
Informationen der Hochschulrektorenkonferenz: http://www.hrk-bologna.de/bologna/de/index.php
Dokumente zum europäischen Hochschulraum auf dem EU-Server: http://europa.eu/legislation_summaries/education_training_youth/lifelong_learning/c11088_de.htm
„Official Bologna Process Website“ auf Englisch: http://www.ond.vlaanderen.be/hogeronderwijs/bologna/
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
18
ZUM WEITERLESEN – STUDIUM/STUDIENGÄNGE
http://www.hochschulkompass.de/ http://www.zeit.de/campus/index http://www.sueddeutsche.de/thema/Studium http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/ http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/camp
us/
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
19
ZUM WEITERHÖREN
http://wissen.dradio.de/mein-studium.99.de.html
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/ http://www.dradio.de/dlf/sendungen/pisaplus/ http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturges
praech/ (besonders die Reihe Hochschulquartett)
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
20
Danke
… fürs Zuhören und Interesse … an Armin Himmelrath für die
Unterstützung bei der Vorbereitung von Vortrag und Tagungsbandbeitrag
… an Slideshare.net: http://www.slideshare.net/lipow/g-8-
ulrikewalterlipow
20
11
-10
-29
Folg
en d
es B
olo
gna-P
roze
sses in
D
eutsch
land
21