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frauenberatung salzburg

verein frauentreffpunkt

Tätigkeitsbericht

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 2

Impressum:

Verein Frauentreffpunkt, Frauenberatung Salzburg

Strubergasse 26, 5020 Salzburg

Tel.: 0662/ 87 54 98, Fax: 0662/ 87 65 22

e- mail: [email protected]

internet: www.frauentreffpunkt.at

Redaktion: Mag.a Gudrun E. Hagen, Mag.a Dietlind Scharzenberger

Layout: Mag.a Gudrun E. Hagen

Deckblatt: Sabine Scheufele von sapp + scheufele OG

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 3

Inhaltsverzeichnis

1. Mitarbeiterinnen ..................................................................................................... 6

2. Konzept .................................................................................................................. 7

2.1. Zur Arbeit des Vereins Frauentreffpunkt .................................................................. 7

3. Angebot ................................................................................................................ 10

3.1. Beratungsangebot ................................................................................................. 10

3.2. Angebot Frauenraum ............................................................................................. 12

3.3 Außenstelle Lungau ............................................................................................... 13

4. Statistik ................................................................................................................ 14

4.1. Zugang .................................................................................................................. 14

4.2. Wohnort ................................................................................................................. 15

4.3. Familienstand ........................................................................................................ 16

4.4. Alter ....................................................................................................................... 16

4.5. Staatsangehörigkeit ............................................................................................... 17

4.6. Wohnsituation ........................................................................................................ 18

4.7. Ausbildung ............................................................................................................. 19

4.8. Erwerbsstatus ........................................................................................................ 20

4.9. Bezieherinnen der Bedarfsorientierten Mindestsicherung ...................................... 21

4.10. Betreuungspflichten ............................................................................................... 21

4.11. Frauen mit Psychiatrieerfahrung ............................................................................ 22

4.12. Auswertung der Beratung nach Themenschwerpunkten ........................................ 23

5. 30 Jahre Frauentreffpunkt – lasst uns Paradiesvögel sein! ............................. 25

6. Tatort Wohnungsmarkt ....................................................................................... 28

7. Qualitätssicherung im Frauentreffpunkt ............................................................ 30

8. Öffentlichkeitsarbeit ............................................................................................ 32

9. Kooperationen und Vernetzung .......................................................................... 36

9.1. Kooperationen ....................................................................................................... 36

9.2. Vernetzungen ........................................................................................................ 37

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Vorwort

Veränderung – ein lebenslanger Prozess

„Verä deru g ollzieht sich i Dreikla g o Be ahre , Loslasse u d Er euer .“ (Tepperwein K.)

2014 war nicht zuletzt für unseren Verein ein bewegtes und auch herausforderndes Jahr. Auf der

einen Seite sind wir mit einem Backslash, also einer Rückentwicklung auf verschiedenen Ebenen im

frauenpolitischen Bereich konfrontiert – sichtbar unter anderem durch die Hinterfragung des Binnen-

Is durch das österreichische Normungsinstitut oder eine generell feststellbare Entsolidarisierung der

Gesells haft ezügli h Fraue a liege . „Wir dürfe ie da o ausgehe , dass ge o e e Ni eaus

auch ewig so bleiben.“ I ter ie A drea Laher .

Andererseits zeigte uns unsere gut besuchte und gelungene Feier zum 30-Jahre-Jubiläum die große

Anerkennung und Wertschätzung unserer langjährigen Beratungstätigkeit und unseres

gesellschaftspolitischen Engagements eben für Frauenangelegenheiten.

Dennoch ist das einzig Beständige Veränderung bzw. Wandel. Auch der Verein Frauentreffpunkt

selbst wird nun eine solche erfahren, denn er wird seinen langjährigen Standort in der Paris-Lodron-

Straße aufgeben und in die Strubergasse 26 umziehen.

In Veränderungsprozessen befinden sich häufig auch Frauen, wenn sie den Verein Frauentreffpunkt

für eine Beratung aufsuchen. Veränderung kann in einem weiblichen Lebenskontext vieles bedeuten.

In Zusammenhang mit einer Lebenskrise mag es sein, dass Schock und Abwehr zuerst das Verhalten

prägen. Das Loslassen aktueller Lebensformen und - situationen stellt eine große Herausforderung

dar.

Mit unserem frauenspezifischen Beratungsangebot gelingt es uns jedoch, z.B. mit Frauen in

komplexen Problemsituationen ein neues Lebenskonzept zu erarbeiten oder sie ins aktive Tun zu

führen: Viele, kleine Schritte, die sie in ein selbstbestimmtes, verändertes Leben führen.

Veränderungsprozesse fordern auf verschiedene Weise ihren Tribut: Wir möchten festhalten und

bewahren, was uns lieb ist, möchten Verlust vermeiden. Sollen loslassen, was sich nicht bewährt hat

oder neu gestaltet werden soll. Dennoch sehen wir bei all diesen mitunter schmerzhaften Prozessen

de Neue , U eka te u d hoffe tli h „Bessere “ it Freude e tgege .

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Gelege tli h höre i h o Fraue folge de Satz: „U d da ist e dli h alles or ei…“ Das Gute ka

nun kommen!

Veränderungsprozesse sind wahrlich eine emotionale Herausforderung, die auch Innehalten,

Nachspüren und Seelenpflege erfordert. Dies gilt auch für positive Lebensveränderungen bzw. -

ereignisse. Denn nicht zu vergessen - uns ist aus der Stressforschung bekannt, dass selbst die größten

Glücksmomente, z.B. die Geburt eines Kindes, einen extrem hohen Stresspegel hervorrufen und der

Körper trotz eines gesteigerten Serotoninspiegels einer enormen Belastung unterliegt.

Konkrete Veränderungen für den Frauentreffpunkt? Aufgrund der ab 2016 erforderlichen

Barrierefreiheit war für das Team vom Frauentreffpunkt klar: Wir brauchen neue Räumlichkeiten!

Wir ziehen um!

Nach einem langen und steinigen Weg des Suchens und Aussortierens haben wir die neuen

Büroräu li hkeite u gefu de u d a . April a ge ietet. Die Tre u g o „alte

Fraue treffpu kt“, u terge ra ht i de Räu li hkeite ei er alte Greißlerei, fällt gar nicht so

leicht. Ermöglichten doch gerade diese speziellen Räumlichkeiten in einem Salzburger Altbau die

Niederschwelligkeit in der Zugänglichkeit, für die der Frauentreffpunkt so bekannt ist. Nicht zuletzt

haben hier 30 Jahre engagierte Frauenberatung stattgefunden!

Bedeutet Umziehen nun Bewährtes aufgeben? Bedeutet es auch Loslassen von

„Lie ge o ene “? Wir stelle u s dies ezügli h iele Fragen. Ein neuer Standort impliziert

jedenfalls auch Erneuerung und Entwicklung. Wie unsere Klientinnen sind wir nun gefordert, den

Veränderungsprozess in vielen kleinen Schritten zu wagen, auf uns zu achten, um bei manchen

Widrigkeite i ht die Freude a „Neue “ zu erliere .

Mag.a Dietlind Scharzenberger

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1. Mitarbeiterinnen

Die Beratung wird von einem multiprofessionellen Team aus Expertinnen in frauenspezifischer

Beratung mit verschiedenen Grundberufen angeboten.

Im Jahr 2014 waren im Verein Frauentreffpunkt, Frauenberatung Salzburg, folgende

Mitarbeiterinnen beschäftigt:

Mag.a Brigitte Grabmaier, Juristin, Mitarbeiterin seit 1995

Mag.a Doris Schober, Politologin, Mitarbeiterin seit 1996

Mag.a Elisabeth Walch, Juristin, Mitarbeiterin seit 1998

Mag.a Gudrun E. Hagen, Psychologin, eingetr. Psychotherapeutin, Mitarbeiterin seit 2002

Mag.a Ljiljana Zlatojevic, Juristin, eingetr. Mediatorin, Mitarbeiterin seit 2003

Mag.a Susanne Astner, Psychologin, DSA, Mitarbeiterin seit 2004

Mag.a Andrea Solti, Pädagogin, Mitarbeiterin seit 2009

Mag.a Dietlind Scharzenberger, Afrikanistin/Theaterwissenschafterin, Dipl. Lebens-/ Sozialberaterin,

Mitarbeiterin seit 2011

Außenstelle Tamsweg:

Mag.a Susanne Astner, Psychologin, DSA, Mitarbeiterin seit 2012

Reinigung: Susanne Perotti

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2. Konzept

2.1. Zur Arbeit des Vereins Frauentreffpunkt

Unsere Beratungsarbeit erfolgt vor dem Hintergrund einer feministischen Analyse unserer

Gesellschaft und einer kritischen Haltung zu sozialpolitischen Verhältnissen. Die Bekämpfung der

„ga z or ale “ Be a hteiligu g o Fraue hi si htli h der Verfügung über Ressourcen und der

Teilnahme am wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Leben ist ein Ziel unserer Arbeit. Die

Probleme, mit denen Frauen in die Beratung kommen, sehen wir als Effekt der strukturellen Gewalt

gegen Frauen und als individuelle Verarbeitungsform von Diskriminierung, Ausbeutung, Gewalt und

eingeschränkten Lebenschancen. Wir bieten Frauen eine Anlaufstelle, wo sie mit ihren Ängsten,

Problemen und Fragen ankommen können und wahrgenommen werden.

Die Beratung von Frauen findet in einem Frauenraum statt. Raum, der ausschließlich von Frauen

gestaltet und genutzt wird, bietet Frauen einerseits Schutz und Unterstützung und andererseits

Aufmerksamkeit und Wertschätzung durch andere Frauen ohne die sonst allgegenwärtige

Orientierung an männlichen Normen.

Ganzheitliche, frauenspezifische Beratung heißt für uns, Mut zu machen durch das Aufzeigen von

rechtlichen Möglichkeiten, durch Information zur Existenzsicherung, durch Unterstützung in Krisen,

durch Selbstwertstärkung und durch Hinterfragen von traditionellen Rollenbildern. In der

Beratungsarbeit mit Klientinnen arbeiten wir mit ihnen lösungs- und ressourcenorientiert an ihren

individuellen Problemstellungen.

Darüber hinaus ist es uns ein Anliegen aufzuzeigen, wie gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Frauen an der Verwirklichung ihrer Lebenschancen hindern und uns für die Veränderungen dieser

Strukturen einzusetzen.

Im Sinne der feministischen emanzipatorischen Arbeit legen wir Wert darauf, hierarchisch

strukturierte Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse zu vermeiden. Die Einbindung aller

Mitarbeiterinnen in die inhaltliche und organisatorische Gestaltung der Arbeit erfolgt durch

transparente, demokratische Entscheidungsprozesse. Ein konfliktfähiges Team von Frauen mit klaren

Aufgabenzuteilungen und autonom entscheidend, bildet daher die institutionelle Grundlage der

Beratungsstelle.

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Als feministische Frauenberatungsstelle arbeiten wir in der Beratung nach folgenden

Grundsätzen:

Parteilichkeit

Immer noch wird die übliche Orientierung am männlichen Lebenszusammenhang als

Geschlechtsneutralität ausgegeben. Dies hat zur Folge, dass spezifische Problemlagen und Konflikte,

von denen Frauen betroffen sind (bspw. Gewalterfahrungen, widersprüchliche Rollenerwartungen,

usw.) unsichtbar bleiben.

Wir verstehen unter Parteilichkeit einen wertschätzenden und ernst zu nehmenden Umgang mit

Klientinnen und das Eintreten für ihre Interessen auf der Grundlage einer frauenspezifischen

Sichtweise. Parteilichkeit heißt damit solidarische Zusammenarbeit mit Frauen, welche in der

gemeinsamen Erfahrung Frau-zu-sein begründet ist.

Parteilichkeit in der Beratung erfordert aber auch Anerkennung von Differenz, denn parteilich sein

für Fraue heißt i ht, „kritiklos die Opferposition für betroffene Frauen hinzunehmen, sie zu

ersorge u d für sie a statt it ih e zu kä pfe “.1

Ganzheitlichkeit

Frauen in Krisensituationen sind meistens mit unterschiedlichsten Problemen konfrontiert, die

zusammenwirken und sich wechselseitig verstärken. Frauenspezifische Beratung zeichnet sich u.a.

dadurch aus, dass die belastenden Faktoren (Armut, Gewalt, Beziehung, Rollenerwartungen...)

zusammenhängend bearbeitet werden. Aus diesem Grund ist uns eine möglichst breite

Angebotspalette und eine gute Vernetzung und Kooperation mit anderen (spezialisierten)

Einrichtungen wichtig.

Ohne ausreichende Vernetzung und Koordination muss die Abstimmung der Hilfen von den

Hilfesuchenden selbst erbracht werden, was aufgrund von Überforderung die Inanspruchnahme

verhindern kann. Ganzheitlichkeit hat das Ziel, durch Koordination der Hilfsangebote im Projekt und

außerhalb Qualität und Nachhaltigkeit zu sichern.

1 Büchele, Agnes: Vertiefung frauenspezifischer Beratung. Internes Arbeitspapier. S.11, 2001.

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Hilfe zur Selbsthilfe

Frauen sind Expertinnen ihres eigenen Lebens. Hilfe zur Selbsthilfe meint Ermutigung der Frauen und

Bestätigung bezüglich ihrer Stärken und Kompetenzen, um so die Entwicklung eines

selbstbestimmten Lebens nach eigenen Vorstellungen zu unterstützen. Die Gefahr der

wechselseitigen Abhängigkeit zwischen Ratsuchender und Beraterin macht eine kontinuierliche

Reflexion der Beratungsbeziehung notwendig.

Neben belastenden Lebensbedingungen werden Frauen mit Normen bezüglich des Frauseins

konfrontiert, die mit einem selbstbestimmten Leben oftmals unvereinbar sind. Besonders in der

frauenspezifischen Arbeit ist daher die Veränderung von internalisierten Rollenerwartungen wichtig,

welche ein selbständiges Handeln verhindern. Das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe findet seine Grenze

an gesellschaftlichen und institutionellen Schranken.

Niedrigschwelligkeit

Für Frauen ist es - aufgrund ihrer traditionellen Zuständigkeit für Heim und Familie - oft schwierig,

den öffentlichen Raum für sich und ihre Anliegen in Anspruch zu nehmen. Niedrigschwelligkeit

bedeutet möglichst geringe Zugangshürden hinsichtlich der Erreichbarkeit, der Gestaltung der

Räumlichkeiten, aber auch hinsichtlich des Beratungsangebotes, dessen Inanspruchnahme allen

Frauen offen steht, an keine Vorleistungen der ratsuchenden Frauen gebunden ist, eine rasche und

unbürokratische Hilfe bietet, und bei Bedarf auch eine Unterstützung bei grundlegenden

Anforderungen (wie z.B. dem Ausfüllen von Anträgen, usw.) umfasst.

Freiwilligkeit, Vertraulichkeit und auf Wunsch Anonymität sehen wir als selbstverständliche

Voraussetzungen für den Aufbau einer stabilen Beratungsbeziehung. Um möglichst vielen Frauen den

Zugang zu unserer Beratungsstelle zu ermöglichen, bieten wir die Beratung kostenlos an.

Der Verein Frauentreffpunkt wird gefördert von: Land Salzburg, Bundesministerin für Bildung und

Frauen, Frauenbüro der Stadt Salzburg.

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3. Angebot

3.1. Beratungsangebot

Frauen sind größeren sozialen und ökonomischen Risiken ausgesetzt als Männer. Sie sind in höherem

Ausmaß von Armut gefährdet und laufen eher Gefahr, aus der Armutssituation nicht mehr

herauszufinden. Viele Klientinnen kommen zu uns, weil sie den notwendigen Lebensbedarf für sich

und ihre Kinder nicht mehr decken können. In der Beratung zur materiellen Existenzsicherung

bemühen wir uns um die Stabilisierung der finanziellen Situation durch Hilfe bei der Erlangung von

Sozialleistungen (bspw. Bedarfsorientierte Mindestsicherung), Unterstützung bei der

Schuldenregulierung (fallweise in Kooperation mit der Schuldnerberatung) und der Wohnversorgung.

In der Scheidungs- und Trennungsberatung ist uns die qualifizierte rechtliche Information in ehe-

und familienrechtlichen Fragen unter Berücksichtigung der ungleichen Machtverhältnisse zwischen

Frauen und Männern wichtig. Zu diesem Angebot gehören auch die Begleitung zu Gericht und die

umfassende Unterstützung vor, während und nach dem Scheidungsverfahren, um Frauen den Weg in

ein eigenständiges Leben zu ermöglichen.

Die Biografie zahlreicher Frauen ist gekennzeichnet von kritischen Lebensereignissen, die eine

Neuorientierung notwendig machen. Ziel der Psychologischen Beratung ist es, Frauen in

Krisensituationen zu entlasten und zu stärken. Durch die längerfristige Beratung kann zur

Stabilisierung der psychischen Situation und im Weiteren zur konstruktiven Bearbeitung aktueller

Konflikte beigetragen werden.

Zahlreiche Faktoren (bspw. eine eingeschränkte zeitliche Verfügbarkeit aufgrund der

Hauptverantwortung für Haushalts- Beziehungs- und Familienarbeit) bedingen, dass Frauen

geringere Karrierechancen und niedrigere Einkommen haben als Männer. Unser Angebot der

Beratung zur Erwerbsarbeit umfasst u.a. die Unterstützung bei

der Klärung ihrer beruflichen Möglichkeiten und Wünsche im Rahmen der niederschwelligen

Laufbahnberatung, sowie die Unterstützung bei der Erlangung oder Erhaltung eines bestimmten

Arbeitsplatzes und der Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben.

In der Beratung für Migrantinnen bieten wir neben den allgemeinen Beratungsangeboten

spezifische rechtliche Beratung zu den Bereichen Aufenthalt und Beschäftigung.

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Obsorge, Besuchsrecht und Kindesunterhalt sind Inhalte der Beratung in

Pflegschaftsangelegenheiten. Wir bieten Frauen die Möglichkeit, die oft widersprüchlichen

Anforderungen und Erwartungen, die an Mütter gestellt werden, zu reflektieren und vermitteln

wenn notwendig weiterführende Angebote im Bereich Erziehungsberatung und Familienbetreuung.

Das Angebot der Schwangerschaftsberatung umfasst Informationen über die finanzielle Absicherung

während und nach der Schwangerschaft sowie psychosoziale Beratung zur Entscheidungsfindung bei

einem möglichen Schwangerschaftskonflikt. Außerdem informieren wir über finanzielle und

rechtliche Belange im Falle eines Schwangerschaftsabbruches.

Die Beratungen finden in Form von Einzelgesprächen in der Beratungsstelle statt. Während des

Journaldienstes sind telefonische Beratungen und kurze Informationsberatungen ohne Termin

möglich.

Darüber hinaus bieten wir Begleitungen zu Behörden, Gerichten oder anderen Institutionen an.

Beim Verein Frauentreffpunkt wird seit Herbst 2013 die Elternberatung vor einvernehmlicher

Scheidung als Nachweis für die verpflichtende Beratung laut § 95 Absatz 1a Außerstreitgesetz

angeboten.

Diese Beratungen werden von DSA Mag.a Susanne Astner im Verein Frauentreffpunkt durchgeführt.

Sie bietet Einzelberatung, Paarberatung und Gruppenberatung an.

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3.2. Angebot Frauenraum

Öffentliche Räume sind Männerräume, auch wenn sie für beide Geschlechter zugänglich sind. Als

Gegengewicht brauchen Frauen einen Raum, der ausschließlich von Frauen gestaltet wird und nur für

Frauen zugänglich ist.

Während der Öffnungszeiten steht im Frauentreffpunkt ein Aufenthalts- und Kommunikationsraum

zur Verfügung, in dem Frauen sich treffen, kostenlos Kaffee und Tee trinken und miteinander ins

Gespräch kommen können.

Informationsmaterialien über das Hilfesystem in Salzburg und über (frauenspezifische)

Veranstaltungen, Tageszeitungen dgl. liegen auf. Weiters besteht die Möglichkeit, die Infrastruktur

(Kopierer, Faxgerät) der Beratungsstelle für die Erledigung von Angelegenheiten, die mit dem

Beratungsangebot zusammenhängen, kostenlos in Anspruch zu nehmen.

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Eine Beraterin steht als Ansprechperson für Fragen, für die Vereinbarung eines Beratungstermins

sowie für rasche Unterstützung in akuten Krisensituationen zur Verfügung.

3.3 Außenstelle Lungau

In unserem Büro in Tamsweg – seit Dezember 2014 im neu errichteten Sozialzentrum Q4 - bieten

wir montags alle 14 Tage frauenspezifische Beratung an. Diese Aufgabe hat DSA Mag.a Susanne

Astner übernommen. Sie ist sowohl Psychologin als auch Diplomsozialarbeiterin und bereits

langjährige Mitarbeiterin im Verein Frauentreffpunkt.

Die Terminvereinbarung erfolgt über die Beratungsstelle in Salzburg unter der Tel. 0662/ 875498.

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4. Statistik

Im Jahr 2014 nahmen 1153 Frauen das Angebot unserer Beratungsstelle in der Stadt Salzburg in

Anspruch – in Form von persönlichen und telefonischen Beratungsgesprächen. Die persönlichen

Beratungen fanden in Form von Gesprächen zu vereinbarten Terminen, als Informationsberatungen

im Journaldienst und als Kriseninterventionen in akuten Problemsituationen statt.

Neben den Beratungsgesprächen ist ein großer Teil unserer Arbeitszeit der Durchführung jener

Arbeiten gewidmet, die sich aus der Beratung ergeben (Interventionen bei Behörden, Recherche von

Informationen, Verfassen von Schriftstücken, Koordination mit anderen sozialen Einrichtungen,

Dokumentation etc.).

4.1. Zugang

39% unserer Klientinnen sind durch unser Informations aterial Folder, I serate, Ho epage … auf

den Frauentreffpunkt aufmerksam geworden oder sind an der Beratungsstelle vorbeigegangen und

haben den offenen Zugang für eine Kontaktaufnahme genutzt. 28% unserer Klientinnen suchten im

Jahr 2014 auf Empfehlung von anderen Einrichtungen und Behörden (Frauenbüros,

Gewaltschutzzentrum, Frauenhaus, Kliniken, Jugendamt, Sozialamt, AMS, Gericht, ÄrztInnen und

PsychotherapeutInnen,...) die Beratungsstelle auf. 25% haben durch Bekannte, Verwandte und

FreundInnen vom Beratungsangebot Kenntnis erlangt und sind aufgrund dessen in die

Beratungsstelle gekommen. 8% unserer Klientinnen befanden sich aufgrund schwieriger

Lebenssituationen seit mehr als zwei Jahren wiederholt in Beratung.

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4.2. Wohnort

Wie in den vergangenen Jahren kommt auch 2014 der Großteil der Klientinnen (79%) aus der Stadt

Salzburg. 17% wohnen in einer Salzburger Landgemeinde. Vereinzelt werden wir auch von Frauen

kontaktiert, die in benachbarten Bundesländern bzw. angrenzenden Staaten zuhause sind – z.B. weil

sie in Salzburg arbeiten.

28%

25%

39%

8%

Empfehlungen von Behörden und Einrichtungen

Private Empfehlung

Eigeninitiative

seit 2 Jahren wiederholt in Beratung

79%

17%

4%

Stadt Salzburg Land Salzburg anderes Bundesland bzw. Ausland

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4.3. Familienstand

Die größte Gruppe unter den Frauen, die das Angebot der Beratungsstelle wahrgenommen haben,

sind – wie in den vergangenen Jahren – die Alleinlebenden (48%), betrachtet man die

Lebensumstände genauer, so sind 21% der Gesamtstichprobe geschieden, 23% ledig und 4%

verwitwet.

26% der Frauen leben mit dem Ehemann (bzw. mit der eingetragenen Partnerin) zusammen, 17%

sind verheiratet aber getrennt lebend. Nur 6% geben eine Lebensgemeinschaft als Lebensform an.

4.4. Alter

Wie im Vorjahr befand sich auch 2014 der überwiegende Anteil der Frauen, die unser

Beratungsangebot in Anspruch nahmen, in der Altersgruppe zwischen 20 und 59 Jahren. In der

Beratung erweisen sich die Anforderungen dieses Altersabschnittes als entsprechend komplex. 10%

der Klientinnen sind über 60 Jahre alt.

28%

23% 21%

16%

6% 4% 2%

Ehe/ eingetragene Partnerschaft ledig

geschieden getrennt lebend

Lebensgemeinschaft verwitwet

unbekannt

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4.5. Staatsangehörigkeit

Im Jahr 2014 waren 43% unserer Klientinnen nicht im Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft.

Für Migrantinnen verschärfen sich durch rechtliche Schranken das Armutsrisiko und die damit

verbundenen Belastungen deutlich. Auch jene Migrantinnen, die die österreichische Staatsbürger-

schaft erlangt haben (15%), sind trotz rechtlicher Gleichstellung oft mit alltäglicher Benachteiligung

konfrontiert (z.B. am Arbeitsplatz, bei der Wohnungssuche).

bis 19 20-59 ab 60

1%

89%

10%

42%

17%

15%

13%

13%

Österreichische Staatsangehörigkeit u. Herkunft

sonstige europäische Länder

Österreichische Staatsanghörigkeit mit anderer Herkunft

außereuropäische Länder

EU-Raum

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4.6. Wohnsituation

Probleme rund um Wohnraumknappheit und Finanzierungsschwierigkeiten stellen – nicht zuletzt

aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes – einen häufigen Beratungsinhalt dar. Die

Wohnversorgung sagt sehr viel über die Lebenssituation der beratenen Frauen aus. Der größte Anteil

unserer Klientinnen sind Mieterinnen privater Wohnungen (42%). Sie sind mit drastisch steigenden

Mietpreisen konfrontiert und erhalten zumeist keine Wohnbeihilfe. Befristete Mietverträge sind die

Regel. Die zweithäufigste Wohnform ist die geförderte Mietwohnung mit 30%. Diese Wohnungen

sind meistens kostengünstiger und über die Wohnbeihilfe förderbar. Immerhin 15 % der beratenen

Frauen wohnen in einer Eigentumswohnung bzw. im eigenen Haus. Hingegen verfügen 13% über gar

keine eigene Wohnung. Diese wohnungslosen Frauen kommen großteils bei Bekannten und

Verwandten unter (11%). Die verdeckte Wohnungslosigkeit stellt für alle Beteiligten eine große

psychosoziale Belastung dar, die von Enge, Konflikten und Mangel an Intimsphäre gekennzeichnet ist.

Frauen müssen nicht selten Abhängigkeits- oder Gewaltsituationen in Kauf nehmen, um ein Dach

über dem Kopf zu haben.

42%

30%

13%

11%

2% 1% 1%

Private Mietwohnung Geförderte Mietwohnung Eigentum

Bekannte/Verwandte Eigentum gefördert Pensionszimmer

obdachlos

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4.7. Ausbildung

Wie in den Vorjahren wird unser niederschwelliges Beratungsangebot häufig von Frauen ohne

höhere berufliche Qualifikation angenommen, wobei sich im Ausbildungsstand der Frauen die

Heterogenität unserer Zielgruppe widerspiegelt, auch höher qualifizierte Frauen suchen Rat bei

unserer Einrichtung.

Für Migrantinnen stellt es häufig eine Schwierigkeit dar, ihre im Ausland absolvierte Ausbildung in

Österreich anerkannt zu bekommen, weshalb sie häufig in dequalifizierenden Arbeitsverhältnissen

beschäftigt sind. In der Beratung zeigt sich auch immer wieder, dass Frauen zwar häufig eine

Höherqualifizierung wünschen, aber im permanenten finanziellen Existenzkampf und aufgrund der

Hauptverantwortung für die Familienarbeit nicht über die notwendigen Geld- und Zeitressourcen

verfügen.

29%

30%

14%

13%

6%

8%

Pflichtschule

Lehre/ berufsbildende Schule ohne Matura

Matura

Uni/FH/Akademie

kein Pflichtschulabschluß

unbekannt

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4.8. Erwerbsstatus

Beim Erwerbsstatus unserer Klientinnen (Achtung: da sich die Kategorien nicht gegenseitig

ausschließen bestehen Mehrfachnennungen) wird deutlich, dass ein im Vergleich zur

Durchschnittsbevölkerung hoher Anteil nicht aktiv am Erwerbsleben teilnimmt. Fast ein Viertel der

Klientinnen ist arbeitslos bzw. arbeitssuchend (24%). Diese hohe Arbeitslosenquote erklärt sich durch

niedrige berufliche Qualifikationen und durch den schlechten Gesundheitszustand vieler Klientinnen.

Psychische und physische Beeinträchtigungen schränken die beruflichen Möglichkeiten ein und

führen oft zum Verlust des Arbeitsplatzes und längerer bzw. wiederholter Arbeitslosigkeit. Eine

ebenfalls relativ große Gruppe unter den Frauen, die die Beratungsstelle in Anspruch nehmen, sind

die Pensionistinnen (18%). Da nur 10% der Klientinnen über 60 Jahre alt sind, handelt es sich bei fast

der Hälfte der Pensionistinnen um Bezieherinnen der Invaliditätspension. Weitere 7% der beratenen

Frauen sind aktuell arbeitsunfähig. Diese Zahlen sind ein guter Indikator für den Gesundheitszustand

der Klientinnen. Ein häufiger Grund für Teilzeitbeschäftigung (17%) sind Kinderbetreuungspflichten.

Nur ein kleiner Teil der Klientinnen (12%) geht einer Vollzeitbeschäftigung nach. Insgesamt lässt sich

feststellen, dass ein existenzsicherndes Erwerbseinkommen eher die Ausnahme darstellt.

arbeitslos/arbeitssuchend

Pension

unselbständig - Teilzeit

unselbständig - Vollzeit

Karenz

arbeitsunfähig

ausschließlich haushaltsführend

in Ausbildung

selbständig

geringfügig beschäftigt

24%

18%

17%

12%

8%

7%

5%

3%

3%

2%

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4.9. Bezieherinnen der Bedarfsorientierten Mindestsicherung

Im Jahr 2014 bezogen 27% unserer Klientinnen die Bedarfsorientierte Mindestsicherung. Nicht

erfasst sind dabei alle jene Frauen, die nach der Beratung BMS bezogen.

Bemerkenswert ist, dass der überwiegende Teil der Frauen (85%), die aus der Bedarfsorientierten

Mindestsicherung unterstützt werden, über ein eigenes Einkommen verfügt. Dies spiegelt eine der

häufigsten Armutsfallen von Frauen wider: Frauen leben häufig in prekären und schlecht bezahlten

Arbeitsverhältnissen und erzielen ein Einkommen (dies betrifft in weiterer Folge auch die

Pensionsansprüche), das zur De ku g des Le e su terhaltes i ht ausrei ht „ orki gpoor“ .

4.10. Betreuungspflichten

53% der Klientinnen haben Kinder zu betreuen. Diese immer noch überwiegend von den Müttern

geleisteten Betreuungspflichten haben u.a. zur Folge, dass viele Frauen die vom Arbeitsmarkt

geforderte uneingeschränkte Verfügbarkeit nicht erfüllen können. Bei den Betreuungseinrichtungen

wird häufig ein Nachholbedarf deutlich, wenn es um die Anpassung der Öffnungszeiten an die immer

flexibleren Arbeitszeiten geht.

Die psychosoziale Belastung und das Armutsrisiko steigen in Familien mit mehreren Kindern an –

insbesondere bei Alleinerzieherinnen. 53% der Frauen mit Betreuungspflichten sind alleine für die

Erziehung zuständig.

25%

75%

Nur Bedarfsorientierte Mindestsicherung

Bedarfsorientierte Mindestsicherung und anderes Einkommen

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 22

4.11. Frauen mit Psychiatrieerfahrung

Der Verein Frauentreffpunkt stellt mit seinem niedrigschwelligen Beratungsangebot eine wichtige

Anlaufstelle für Frauen mit Psychiatrieerfahrung dar. Besonders das Angebot des

Kommunikationsraumes wird gerne in Anspruch genommen. Im Jahr 2014 hatten 22% der

Klientinnen eine psychiatrische Behandlung hinter sich.

Berücksichtigten wir, dass dieser Bereich – oft aus der erlebten Erfahrung der Stigmatisierung heraus

– seitens der Klientin tabuisiert wird und die Psychiatrieerfahrung von der Beraterin aus Gründen der

Diskretion fallweise nicht direkt erhoben wird, muss von einem in Wirklichkeit noch höheren Anteil

an Frauen mit Psychiatrieerfahrung ausgegangen werden.

53%

47%

Frauen mit Betreuungspflichten Frauen ohne Betreuungspflichten

22%

78%

Frauen mit Psychiatrieerfahrung Frauen ohne Psychiatrieerfahrung

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 23

4.12. Auswertung der Beratung nach Themenschwerpunkten

Die Grafik zeigt die Häufigkeit verschiedener Themen bezogen auf die gesamten Beratungseinheiten

aller beratenen Frauen an (und nicht bezogen auf die Gesamtzahl der Fälle!).

Das häufigste Beratungsthema aller Beratungen war somit Armutsgefährdung mit 24%, gefolgt von

Beziehung (15%), Psychischer Gesundheit (13%), Wohnen (11%) und Themen rund um Kinder (9%).

Diese Basisarbeit an den existenziellen Bedürfnissen der Frauen nahm einen großen Teil unserer

Beratungszeit ein. Wirtschaftliche Benachteiligung und ihre Wechselwirkungen mit sozialen und

psychischen Belastungen ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Beratungsangebote. Ein großer

Teil der Klientinnen leidet an chronischen oder akuten psychischen Beschwerden und macht dies z.B.

im Rahmen der psychologischen Beratung zum Thema. Beziehungsthemen umfassen die Inhalte der

Scheidungs- und Trennungsberatung und werden oft im Rahmen der psychologischen Beratung

aufgegriffen – häufig in Kombination mit Themen um die psychische Gesundheit. Das Thema Kinder

zieht sich durch alle Beratungsangebote und umfasst Fragen zur Mutter-Kind-Beziehung bzw. zur

Erziehung (auch im Falle einer Trennung) ebenso wie Fragen zu Kinderbetreuung, Kindesunterhalt,

Obsorge und Besuchsrechtsgestaltung.

Mehr als ein Zehntel der Beratungszeit fließt in die Problematik der Wohnversorgung, eine Entwick-

lung, die eine fortschreitende Verknappung an leistbarem Wohnraum widerspiegelt (wenige ge-

förderte Wohnungen, zu hohes Preisniveau auf dem freien Wohnungsmarkt, geringe Bereitschaft der

Vermieter, mit dem Sozialamt zusammenzuarbeiten, immer weiteres Auseinanderklaffen von Kosten

und sozialer Unterstützung). An eine nachhaltige psychische Stabilisierung kann erst nach

Sicherstellung der Wohnversorgung gedacht werden. Das Nichtvorhandensein von leistbarem

Wohnraum führt in vielen Fällen zu einer weiteren Beeinträchtigung der Gesundheit.

Ein hoher Anteil unserer Klientinnen macht ihre Wohnsituation in irgendeiner Form zum

Beratungsinhalt – häufig im Rahmen der psychosozialen Beratung, aber auch in Kombination mit

Fragen zu Trennung und Scheidung. Probleme bei der Wohnungssuche bzw. bei der Bestreitung des

finanziellen Aufwandes stellen eine steigende Herausforderung dar, da die Preissteigerungen auf

Mieten in keinem Verhältnis mit der Einkommensentwicklung stehen – ein Problem, das längst nicht

mehr auf unterprivilegierte Schichten beschränkt bleibt.

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 24

Auch Sozialleistungen können diese Diskrepanz oft nicht effektiv abfangen, Anpassungen bei der

Bedarfsorientierten Mindestsicherung oder im System der Wohnbeihilfe wären mögliche

Ansatzpunkte, ebenso eine Ausweitung des sozialen Wohnbaus.

24%

15%

13%

11%

9% 8%

7%

4% 4% 3%

1%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 25

5. 30 Jahre Frauentreffpunkt – lasst uns Paradiesvögel sein!

Mag.a Gudrun E. Hagen

Der Verei Fraue treffpu kt feierte a . No e er it der Vera staltu g „Auf de Treffpu kt ge ra ht“ sei -jähriges Bestehen im Markussaal in Salzburg. Ca. 100 Personen,

darunter PolitikerInnen, KooperationspartnerInnen aus dem psychosozialen Bereich, VertreterInnen

von Ämtern, sowie FreundInnen fanden sich ein, um uns zu gratulieren und mit uns zu feiern. Die

Schauspielerin Dorit Ehlers hatte die Aufgabe, den Abend zu moderieren.

Wir sehen es als große Anerkennung unserer täglichen Arbeit, dass das Interesse an unserem Fest so

rege war, dass ein großer Saal für die Feier angemietet werden musste.

Im Rahmen dieser Veranstaltung präsentierte sich der Verein Frauentreffpunkt einmal von einer

ganz anderen Seite: Die 8 Beraterinnen zeigten in einer humorvollen Theaterperformance, entwickelt

gemeinsam mit Dorit Ehlers, die Themen der täglichen Beratungsarbeit auf. Da wurde der

rollentypische Lebenslauf einer Frau vom Neugeborenen im rosa Strampelanzug bis zur braven

Hausfrau karikiert und die Inhalte gängiger Frauenzeitschriften von der Diät bis zum neuesten

Christstollenrezept aufs Korn genommen. Dann wiederum ging es um die Frauenberatungsstelle

selbst: Was glauben Außenstehende, Männer, z.B. der Briefträger, die beste Freundin usw. was eine

Frauenberatungsstelle macht? Wie sieht es bei uns drinnen aus? Was tun wir den ganzen Tag? Und

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 26

wie ist die tägliche Arbeit wirklich? Hetzen wir Frauen auf? Oder sind wir einfach nur Menschen, die

Gutes tun wollen? Brauchen wir am Ende eines Arbeitstages selbst psychologische Hilfe?

Als Motto des A e ds ählte ir das The a „Vögel“. U sere Klie ti e gehe oft ihre eige e überraschenden Wege – in und auch aus der Krise. Sie sind oft Pechvögel und Paradiesvögel zugleich,

bunt und schillernd ist die Welt unserer internationalen Klientinnen aus unterschiedlichen sozialen

Millieus. Da si d „s hräge Vögel“, die i ht als ps his h kra k a geste pelt erde olle . Do h diese Andersartigkeit ist leider nicht selten Anlass für gesellschaftliche Ausgrenzung oder

Sanktionierung. Die Freiheit, sich nicht anzupassen, kann leicht zur Vogelfreiheit werden. Lassen wir

nicht zu, dass Frauen in den Käfig enger gesellschaftlicher Normen gepresst werden! Das

Brandmarken Andersartiger wurde szenisch erlebbar gemacht, indem eine Mitarbeiterin den

Anwesenden den ganzen Abend über das zweifelhafte Vergnügen bot, sich abstempeln zu lassen.

Mit ei e Ste pel urde ih e das Wort „A geste pelt“ auf die Haut aufge ra ht.

In verschiedenen Redebeiträgen (Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek, Bürgermeister-

Stellvertreterin Anja Hagenauer, Landtagsabgeordnete Barbara Sieberth, Frauenbeauftragte der

Stadt Alexandra Schmidt) wurde die gesellschaftliche Notwendigkeit unserer Einrichtung

hervorgehoben, sowie unser frauenpolitischer Einsatz als profilierte Stelle in der Stadt Salzburg

gewürdigt, in der auch Klientinnen mit vielschichtigen Problemlagen gut aufgehoben sind.

Diese sehr positive und differenzierte Außenwahrnehmung freut uns insofern sehr, als wir uns nicht

nur als Einrichtung verstehen, die sich für Frauen im Sinne von Einzelfallarbeit einsetzt, sondern uns

auch in einer gesellschaftspolitischen Rolle sehen. Wir versuchen durch Vernetzung mit anderen

psychosozialen Einrichtungen die politischen Rahmenbedingungen für Frauen zu verbessern. Für

diese Arbeit ist öffentliche Präsenz sehr wichtig.

Am Ende der Redebeiträge stand ein frauenpolitischer Vortrag von Frau Rosemarie Ertl vom

Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen, der neben einem historischen

Rückblick auf den Werdegang die aktuelle Notwendigkeit professioneller Frauenberatungsstellen

vehement betonte.

Für gute usikalis he U terhaltu g sorgte s hließli h das Fraue duo Meeti ‘ Moa.

Anlässlich eines solchen Jubiläums drängt sich die Frage nach erreichten Zielen auf.

Viele tausende rechtliche, psychosoziale und psychologische Beratungen fanden in den dreißig

Jahren seit der Gründung statt. Armut, Beziehungsthemen – respektive Trennung und Scheidung,

psychische Probleme, Anliegen rund um Kinder und das Thema Wohnen stellen die häufigsten

Anliegen unserer Klientinnen dar. So effektiv die Beratung im Einzelfall oft auch ist – bei den

gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stoßen wir immer wieder an dieselben Grenzen. Es mangelt

nach wie vor an leistbarem Wohnraum für Frauen, wirklicher Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt,

finanzieller Absicherung von Alleinerziehenden, um nur einige Beispiele zu nennen. Die aktuelle

Debatte um eine geschlechtergerechte Sprache ist ein anschauliches Beispiel dafür, dass

Gleichstellungsbestrebungen vielfach noch um gesellschaftliche Konsensfähigkeit ringen. Es gibt noch

viel zu tun!

Gerne möchten wir unser 30-jähriges Jubiläum zum Anlass nehmen, um uns bei all jenen zu

bedanken, die diese Einrichtung – oft unter erheblichem persönlichem Einsatz und Risiko –

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 27

gegründet, weiterentwickelt und finanziell erhalten haben und auch bei allen ehemaligen

Mitarbeiterinnen und öffentlichen Stellen, die durch die finanzielle Unterstützung den Bestand einer

– nunmehr etablierten – Einrichtung gesichert haben. Das gemeinsame kraftvolle Handeln ist eine

Grundvoraussetzung dafür, dass es gelingen kann, gesellschaftspolitische Veränderungen zugunsten

der Frauen herbeizuführen!

(Hinweis: Näheres zu Inhalt und Ablauf der Veranstaltung in der Dokumentation der 30-Jahr-Feier)

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 28

6. Tatort Wohnungsmarkt

Psychosoziale Bedingungen und Auswirkungen weiblicher Wohnungslosigkeit

Mag.a Gudrun E. Hagen

Seit 30 Jahren beraten wir im Verein Frauentreffpunkt Frauen zu den unterschiedlichsten

Lebensthemen. Unser ganzheitliches, frauenspezifisches Konzept beinhaltet psychosoziale Beratung,

juristische Scheidungs- und Trennungsberatung und Psychologische Beratung. In allen

Beratungsbereichen erweisen sich Probleme mit der Wohnungssuche als schwer lösbar. Neben

unserer Beratungstätigkeit verstehen wir uns auch als sozialpolitische Einrichtung. Unter anderem

sind wir im Salzburger Forum Wohnungslosenhilfe vertreten und versuchen seit Jahrzehnten, die

Politik für die Bedürfnisse wohnungsloser Frauen zu sensibilisieren. Im Rahmen dieser Vernetzung

ird jährli h die „Woh u gslose erhe u g“ dur hgeführt, ei I stru e t zur Erfassu g wohnungsloser Menschen, die sich an eine Institution gewandt haben. Laut

„Woh u gslose erhe u g “ are i Erhe u gszeitrau Okto er i der Stadt Salz urg Frauen ohne Wohnung, dies ist in etwa ein Drittel der Gesamtzahl.

Wir sind den Anblick männlicher Obdachloser auf der Straße gewohnt. Wenn Frauen ihre Wohnung

verlieren, passiert dies zumeist im Verborgenen. Wohnungslosigkeit ist bei Frauen extrem angst- und

schambesetzt, es wird viel in Kauf genommen, um nicht auf der Straße zu landen. Die Unterbringung

in Notunterkünften gemeinsam mit Männern ist für viele Frauen ungeeignet. Es kommt zumeist zur

verdeckten Wohnungslosigkeit. Oft haben die betroffenen Frauen Obsorgepflichten und kämpfen

darum, diesen trotz Wohnungsverlust gerecht werden zu können. Mit dem Misslingen der

Wohnversorgung droht häufig die Fremdunterbringung der Kinder. Im besten Fall haben betroffene

Frauen ein soziales Netz, also FreundInnen, die sie bei sich aufnehmen – nicht selten zu dem Preis,

dass die Freundschaften dieser Herausforderung nicht standhalten. Die Belastungen, die dabei

sowohl bei den Helfenden als auch bei den Untergebrachten entstehen sind nicht zu unterschätzen.

Ein Mangel an Würde und Intimsphäre, sowie das chronische Gefühl, jemandem zur Last zu fallen,

ird o fast alle „Gäste “ the atisiert. Auch diejenigen, die Frauen bei sich aufnehmen, fühlen

sich in ihren Rechten beschnitten und leiden unter ständiger Unruhe sowie mangelnden

Rückzugsmöglichkeiten. Wohnen junge Erwachsene – oft mit PartnerIn oder Kindern – mangels

eigenem Wohnraum bei ihren Eltern, sind Konflikte vorprogrammiert. Und gar nicht so selten

erleben wir leider, daß Frauen mangels Leistbarkeit bzw. Verfügbarkeit einer eigenen Wohnung in

Beziehungen verharren, die von Abhängigkeit, Unterdrückung oder Gewalt geprägt sind.

Gerade in Kombination mit psychischer Krankheit stellt Wohnungslosigkeit eine verheerende

Ausgangslage dar. Einerseits ist die stark psychisch destabilisierende Wirkung von Wohnungslosigkeit

nicht von der Hand zu weisen. Bereits drohende Wohnungslosigkeit ist der Inbegriff der

Existenzgefährdung und geht selbst bei seelisch gesunden Menschen mit starken Ängsten und

Verzweiflung einher. Bei Frauen, die bereits vorher an einer psychischen Krankheiten litten, finden

wir fast immer eine dramatische Verschlechterung der Symptomatik bis hin zum psychischen

Zusammenbruch. Insbesondere Frauen, die an den psychischen Folgen eines Traumas leiden, erleben

sich ohne Dach über dem Kopf als schutzlos ausgeliefert und laufen Gefahr in eine existenzielle

psychische Krise zu geraten.

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 29

Nicht nur unsere Erfahrung zeigt, dass Frauen mit psychischen Problemen besonders häufig von

Wohnungslosigkeit betroffen sind. Die Prävalenzraten psychischer Erkrankungen sind im Vergleich

zur Gesa t e ölkeru g stark erhöht. I der Studie „Wohnungslose Frauen mit psychischer

Erkrankung - ei e Feldstudie“ Iris Tro halla et. al., Ps hiatris he Pra is, are % der wohnungslosen Frauen in einer deutschen Stadt psychisch krank. Auch Flucht vor Gewalt spielte bei

der Genese der Wohnungslosigkeit eine ursächliche Rolle. Durch Anpassungsprobleme (z.B. Ängste,

Wahn, geringe soziale Kompetenz) – zumeist in Kombination mit eingeschränkter Erwerbsfähigkeit

fällt es psychisch kranken Frauen besonders schwer, Wohnraum zu erlangen bzw. zu erhalten,

Beziehungsabbrüche und häufige Wohnortwechsel gehören zum Lebensstil und resultieren aus der

instabilen psychischen Gesundheit. Oft sind diese Frauen auf betreuten Wohnraum angewiesen bzw.

auf niederschwellige Wohnversorgung, die keine Krankheitseinsicht und somit Behandlung

voraussetzt.

Von sozialpsychiatrischen Faktoren einmal abgesehen ist es ein allgemein bekanntes Faktum, dass es

in Salzburg in eklatantem Ausmaß an leistbarem Wohnraum mangelt. Die Preise auf dem freien

Wohnungsmarkt sind den Löhnen und Sozialleistungen in den letzten Jahrzehnten davongelaufen. Es

ist eine Tatsache, dass sich auch immer mehr Familien aus der Mittelschicht in Salzburg keine

angemessene Wohnung mehr leisten können. Viele Risikogruppen sind aufgrund der schlechteren

wirtschaftlichen Lage weiblich (Alleinerzieherinnen, Mindestpensionistinnen, Arbeiterinnen in

typischen Frauenberufen im Niedriglohnsektor). Es wurde verabsäumt, Maßnahmen zur Abfederung

der Diskrepanz zwischen Wohnkosten und niedrigen Einkommen errichten. Das Recht auf Wohnen

ist in Österreich nicht in der Verfassung verankert, lässt sich als Grundrecht also nicht gesetzlich

durchsetzen. Somit kann von einem Menschrecht auf Wohnen nicht gesprochen werden. (siehe dazu

ausführlicher Heinz Schoibl, Menschenrechtsbericht 2010)

Es ist an Zynismus kaum zu übertreffen, dass in einer Konsumgesellschaft, die täglich neue Wünsche

zum Grundbedürfnis erhebt, das existenzielle Grundbedürfnis Wohnen mit Füßen getreten wird. Die

moderne soziale Gesellschaft muss neben anderen – heute unbestrittenen Rechten, wie dem

allgemeinen Zugang zu Schulbildung oder ärztlicher Versorgung auch den Zugang zur

Wohnversorgung garantieren.

I ter atio ale Erfahru ge it erfolgrei he Ko zepte z.B. „Housi g First“ i de USA) beweisen,

dass eine garantierte Wohnversorgung die Allgemeinheit in signifikant geringerem Ausmaß finanziell

belastet als die jahrelange Drehtürverwaltung wohnungsloser Menschen zwischen Notunterkünften,

Sozialeinrichtungen, Psychiatrie und Ämtern. Hier ist ein ganzheitlicher Blick gefordert, der die

finanziellen, psychischen und medizinischen Lifetime-Kosten inkl. Opportunitätskosten (Verdienst-

und Abgabenentgang durch langen Krankenstände und frühen Pensionsantritt usw.) berücksichtigt.

Auch nachteilige Auswirkungen auf Nachkommen müssen miteingerechnet werden.

Wir fordern einen grundlegenden politischen Paradigmenwandel, der die langfristige soziale Effizienz

der Maßnahmen zur Schaffung leistbaren Wohnraums fokussiert (Förderung öffentlichen Wohnbaus,

Erhöhung des höchstzulässigen Woh auf a des i Mi destsi heru gsgesetz… . Dazu edarf es endlich eines fortlaufenden gewissenhaften Dialoges zwischen allen Entscheidungsträgern und

ExpertInnen. Frauenspezifisch fordern wir speziell ein niederschwelliges Notwohnprojekt bzw.

betreuten Wohnraum.

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7. Qualitätssicherung im Frauentreffpunkt

Im Rahmen einer fortlaufenden Beratungssupervision wird unsere Beratungsarbeit kontinuierlich

reflektiert und weiter entwickelt. Arbeitsbedingungen und aktuelle Herausforderungen an das Team

werden in der Teamsupervision bearbeitet.

Neben dem laufenden internen fachlichen Austausch wurden im Jahr 2014 folgende externe

Fortbildungen von unseren Mitarbeiterinnen besucht:

„Ei führu g i So ati E perie i g“, Refere ti : Mag.a Itta Wiedenmann, veranstaltet von

Pro Juventute, Salzburg, 20.02.2014 - 21.02.2014

„Frühe Verkörperu ge - Frühki dli he E t i klu g u d E t i klu gsstöru ge “,

Referentin: Dr. in Ursula Lischke, veranstaltet von ITOB, Wien, 17. - 18.05.2014

„Ü er Geld spri ht a i ht - frau s ho !“, Refere ti e : Mag.a Claudia Prudic, DSAin

Elisabeth Cinatl, veranstaltet vom Netzwerk österreichischer Frauen- und

Mädchenberatungsstellen, Wien, 26.11.2014

Regelmäßige Fortbildungen zu psychotherapeutischen Themen, veranstaltet vom ÖAS

(Österreichische Arbeitsgemeinschaft für systemische Therapie und systemische Studien),

Salzburg, 2014

Karunatraining – Aufbautraining, Weitergabe von Lehrinhalten über psychische Gesundheit,

achtsamkeitsbasierte Qualitäten für einen heilsamen Umgang mit Menschen, Erarbeiten von

Praktikumsinhalten. Veranstaltet von Upaya Gemeinnützige Gesellschaft für kontemplatives

Handeln, Referentinnen: Barbara Märtens, Elisabeth Fey, Wien, Steiermark, Seminare

zwischen Jänner und April 2014

„Hilfe für getre te Wege – Neue Wege i Fa ilie re ht“, era staltet o der

RichterInnenvereinigung, Oberlandesgericht Linz, Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg,

ReferentInnen: LStA Dr. Peter Barth, Dr.in Judit Barth-Richtarz, Mag.a Sabine Weyringer, Mag.a

Alexandra Bernhard, Mag.a Monika Aichhorn, Salzburg, 13.10. 2014

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 31

„EU Charta der Gru dre hte i der Pra is – Maki g the Charter a Li i g I stru e t“,

veranstaltet von der AK Salzburg und dem Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte,

ReferentInnen: MMag.a Katrin Wladasch, MMag. Volker Frey, AK Salzburg, 16.10.2014

„A htsa keit i Ko flikt“, Refere ti : Dipl.Soz.Päd. Rosa Wladar, Salz urg, . .

Ausbildung Lebens- & Sozialberatung, integrative Gestaltberatung, veranstaltet von der

Fachsektion Integrative Gestalttherapie ÖAGG, Ausbildungsleitung, Dr.in Elisabeth

Wildberger, Salzburg, dreijährige Ausbildung

Vorträge und Seminare von Mitarbeiterinnen des Vereins Frauentreffpunkts:

„Migratio – Aufenthalt – Ar eite i Salz urg“ - Informationsveranstaltung mit

Übersetzung auf Persisch, Schloss Mirabell, Salzburg, 17.1.2014

„Frau i Fa ilie re ht“, Se i ar i Rah e des Projekts MELETE, . . , Salz urg

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 32

8. Öffentlichkeitsarbeit

Der Frauentreffpunkt hat im Jahr 2014 an folgenden Veranstaltungen teilgenommen bzw. Aktivitäten

umgesetzt:

Quelle: http://www.onebillionrising.de/

ONE BILLION RISING in der Stadt Salzburg

Welt eit gi ge u d ta zte a . . Fraue u d Mä er u ter de Motto „ONE BILLION

RISING“ für ei sel st esti tes Le e o Fraue frei o Ge alt – auch Salzburg setzte ein

Zeichen. Neben dem Verein Frauentreffpunkt beteiligten sich eine große Anzahl von Einrichtungen

und privaten Personen an dieser Veranstaltung.

SN, 15. Februar 2014:

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Tag der Wohnungsnot

Am Tag der Wohnungsnot, am 25. 3. 2014, wurden vom Forum Wohnungslosenhilfe einige

Veranstaltungen durchgeführt, um auf die Situation wohnungsloser Menschen in Salzburg

aufmerksam zu machen. Der Verein Frauentreffpunkt wurde dabei von Mag.a Gudrun E. Hagen

vertreten. Sie war bei der Pressekonferenz präsent und wurde in folgenden Medien zitiert:

Salzburger Nachrichten, 26. März 2014

Salzburger Topanzeiger Nr. 07/ 14

http://www.salzburg24.at, 26. März 2014

http://www.kirchen.net/rupertusblatt

http://salzburg.orf.at

http://www.salzburger-armutskonferenz.at

http://nnp-admin.medienhaus.com, 11. April 2014

Der Standard, 25. März 2014:

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 34

AUF DEN TREFFPUNKT GEBRACHT – 30 Jahre Verein Frauentreffpunkt

Am 12. Nov. 2014 hat der Verein Frauentreffpunkt sein 30jähriges Jubiläum im Markussaal gefeiert.

Ein bunt gemischtes Hauptprogramm gemeinsam erarbeitet mit und moderiert von Dorit Ehlers

unterhielt unsere zahlreichreich erschienenen Gäste. Im Zusammenhang mit dieser feierlichen V-

gewürdigt wurden, verweisen wir auf den entsprechenden Artikel in unserem Tätigkeitsbericht auf

Seite 25.

Im Vorfeld der Feier führte Frau Birgit Kaltenböck, Salzburger Stadtblatt, ein Interview mit Mag.a

Gudrun E. Hagen, Mag.a Andrea Solti und Mag.a Dietlind Scharzenberger über den Verein

Frauentreffpunkt:

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 35

I Rah e o „Mo e t – Le e heute“, ei er Radiose du g o Ö , eri htete Mag.a Susanne

Astner und Mag.a Gudrun E. Hagen am 4. Dez. 2014 über die Besonderheiten der Beratungstätigkeit

vom Verein Frauentreffpunkts in der Stadt Salzburg bzw. im Lungau.

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 36

9. Kooperationen und Vernetzung

9.1. Kooperationen

Besuch von Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn, 29.1.2014

Kooperationstreffen mit Silke Theiner, Filmemacherin, Solimage GmbH, 5.2.2014

Kooperatio it de Fraue üro der Stadt Salz urg u.a. für die Vera staltu g „O e Billio

Risi g“ – gegen Gewalt an Frauen, 14.2.2014

Kooperationstreffen mit Dorit Ehlers, ohnetitel - Netzwerk für Theater- und Kunstprojekte,

2.4.2014

Besuch von Frau Mag.a Renate Schüttelkopf, VetretungsNetz-Sachwalterschaft,

Modellprojekt: „Cleari g-Plus – U terstützu g zur Sel st esti u g“, . .

Besuch von Frau Reiseder Daniela und Frau Nobis Christine vom InfoCenter, Magistrat

Salzburg, 7.5.2014

Besuch von Frau Mag.a Andrea Götzelmann, Katie Klaffenböck, M.A., Agata Forys`, Ondine

Delavelle, M.A., Mitarbeiterinnen der Abteilung für Unterstützte Freiwillige Rückkehr und

Reintegration, IOM – International Organization for Migration, Wien, 22.5.2014

Kooperationstreffen mit DOWAS, Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn, Caritas Innsbruck, ESAGE

Salzburg, Innsbruck, 28.5.2014

Besuch von Katrin Reiter, MA, Netzwerk Erwachsenenbildung, Salzburg, 22.7.2014

Kooperationstreffen mit dem Migrationsrat, AK Salzburg, Brunauer Zentrum, Salzburg,

26.3.2014

Regionaltreffen der Fraueneinrichtungen im Bundesland Salzburg mit Landesrätin Mag.a

Martina Berthold, MBA, Chiemseehof, Salzburg, 5.12.2014

Kooperationsstreffen im Rahmen von Social Jour fix Lungau, Tamsweg, 13.3.2014

Kooperatio streffe it „fit ork“, Vorstellu g des Verei s Fraue treffpu kt, Salz urg,

08.09.2014

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 37

9.2. Vernetzungen

Mitarbeiterinnen des Vereins sind in folgenden Vernetzungszusammenhängen aktiv:

Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen

Das Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen (FMBS) ist ein

Zusammenschluss von 58 Frauen- und Mädchenberatungsstellen aus neun Bundesländern. Es wurde

1995 mit Unterstützung des Büros der Frauenministerin als gemeinnütziger Verein gegründet, um die

gemeinsamen Interessen der Frauen- und Mädchenberatungsstellen besser vertreten und

Erfahrungen austauschen zu können.

Funktionen des Netzwerks:

- Das Netzwerk versteht sich als politischer Zusammenschluss. Die strategische Vernetzung

verfolgt frauen- und gleichstellungspolitische Zielsetzungen.

- Das Netzwerk übernimmt die Rolle einer Interessensvertretung. Als Dachorganisation ist das

Netzwerk Sprachrohr für autonome Frauen- und Mädchenberatungsstellen.

- Das Netzwerk sieht sich als Informationsdrehscheibe. Beim Netzwerk werden relevante

Informationen zu frauenspezifischen Themen gesammelt, aufbereitet und wieder neu

verteilt.

- Das Netzwerk ist Anlaufstelle für Frauenfragen. An das Netzwerk wenden sich

MulitplikatorInnen, Medien sowie frauenpolitisch engagierte und interessierte Personen.

Regionale Salzburger Armutskonferenz

Als Teil der Österreichischen Armutskonferenz engagiert sich die mehr als 30 Mitglieder umfassende

Salzburger Armutskonferenz als Netzwerk auf regionaler Ebene. Die Salzburger Armutskonferenz ist

regierungs- und parteiunabhängig und offen für alle Einrichtungen und Personen, die sich aktiv in der

Armutsbekämpfung und im Kampf gegen soziale Ausgrenzung engagieren wollen.

Der Schwerpunkt im Jahr 2014 stellte die Planung und Vorbereitung der im November

stattgefundenen Folgekonferenz dar. Thema bei dieser Konferenz war der von der Landesregierung

prognostizierte Sparkurs für das Jahr 2015. Wie viel wird bei solchen Maßnahmen tatsächlich

eingespart und wie werden soziale Investitionen argumentiert? Gäste waren u.a. der

Finanzlandesreferent Dr. Christian Stöckl.

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 38

Plattform Psychiatrie Salzburg

Die Plattform Psychiatrie bietet VertreterInnen verschiedener Einrichtungen und Institutionen sowie

niedergelassenen PsychiaterInnen ein Forum zum regelmäßigen Informationsaustausch zur Praxis

der psychosozialen Versorgung. Hierzu wurde u.a. im Jahr 2011 an einem Forderungskatalog

gearbeitet, der psychisch erkrankten Menschen eine größtmögliche Selbstständigkeit, Lebensqualität

und Partizipation an der Gesellschaft ermöglichen soll.

2014 wurden Gäste eingeladen, um die Entwicklungen in deren Einrichtungen zu diskutieren. Ein

wichtiges Anliegen der Plattform ist auch die Gründung des Peer Centers, die schon seit längerer Zeit

vorgesehen ist.

Der Salzburger Landesverband für Psychotherapie beabsichtigt eine Novelle durchzusetzen, damit

Psychotherapie eine Kassenleistung wird. Gemeinsam mit der GKK wurden daher aktuelle

Entwicklungen in den verschiedenen Gesundheitsbereichen beleuchtet.

Das A ge ot o „fit ork“ urde dieses Jahr i der Plattfor orgestellt.

SozialberaterInnen - Team

Veranstaltet von MitarbeiterInnen verschiedener Einrichtungen aus dem Sozialbereich findet das

SozialberaterInnen - Team einmal im Monat statt und dient als Plattform für den Austausch

beratungsrelevanter Informationen sowie zur Vertretung gemeinsamer Anliegen gegenüber

EntscheidungsträgerInnen.

Forum Bildungsberatung

Das Forum Bildungsberatung ist ein Netzwerk des Informations- und Erfahrungsaustausches für die

im Bereich der Bildungsberatung in Salzburg und im grenznahen bayerischen Raum tätigen

Einrichtungen und die entsprechenden Fach- und Sozialberatungsstellen.

Der Arbeitskreis trifft sich dreimal jährlich zum persönlichen Informations- und Erfahrungsaustausch

und erarbeitet gemeinsame Informationsgrundlagen und Präsentationen.

Runder Tisch Menschenrechte

Der o der Stadt Salz urg erri htete „ Ru de Tis h Me s he re hte“ ist ei e

eigenständige und unabhängige Einrichtung für den Schutz der Menschenrechte in der Stadt

Salzburg. Die wichtigsten Aufgaben sind die Beobachtung der Einhaltung der

Menschenrechte in der Stadt Salzburg, die Erstattung von Vorschlägen in Hinblick auf die

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 39

kommunale Menschenrechtsarbeit, sowie Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu

Menschenrechtsfragen. Der Frauentreffpunkt wirkt in diesem Gremium mit.

Im Jahr 2014 konnten verschiedene Projekte entwickelt und durchgeführt werden, wie zum Beispiel

die Erstellung des Salzburger Menschenrechtskompasses, ein Wahlkampfmonitoring im Zuge der

Gemeinderatswahl 2014 und ein Video-Spot Wettbewerb:

„Salz urg s haut hi “.

Sozialwirtschaftlicher Arbeitskreis

Veranstaltet vom Familienreferat des Landes Salzburg.

Der Sozialwirtschaftliche Arbeitskreis bietet VertreterInnen aus verschiedenen Vereinen und

Institutionen die Möglichkeit des regelmäßigen Informationsaustausches zur sozialrechtlichen und

sozialpolitischen Praxis.

Organisiert vom Familienreferat des Landes Salzburg werden in den monatlich stattfindenden Treffen

gesellschaftliche Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen vor dem Hintergrund der

Erfahrungen aus der Einzelberatung diskutiert.

Folge de Refere tI e urde i Jahr i de „Sozial irts haftli he Ar eitskreis“ als

ExpertInnen eingeladen:

Frau DSA Elisabeth Jaeger (gynmed – Ambulatorium für Schwangerschaftsabbruch und

Familienplanung im LKH Salzburg)

Frau Mag.a Christa Pie ert Projektpräse tatio FiT „ Fraue i Te h ik u d Ha d erk“ , Verei Frau

und Arbeit)

Frau Mag.a Petra Schweiger ( Frauengesundheitszentrum ISIS )

Frau Heidemarie Eher (Verein JoJo)

Frau Sigrid Siedler und Herr Robert Salentinig (Referat für Familien und Generationen, Land Salzburg)

Forum Wohnungslosenhilfe

Als freiwilliger Zusammenschluss von Trägern der Wohnungslosenhilfe sowie von Einrichtungen für

psychisch kranke Menschen im Bundesland Salzburg ist das Forum Wohnungslosenhilfe Mitglied in

der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe BAWO.

In regelmäßigen Treffen werden relevante sozial- und wohnpolitische Entwicklungs- und

Planungsmaßnahmen sowie aktuelle Trends und Erfahrungen aus der Praxis der psychosozialen

Versorgung und Wohnungslosenhilfe für die Stadt Salzburg erstellt. So versteht sich das Forum als

Expertin im Bereich Wohnungslosenhilfe und übt eine beratende Funktion für Politik und Verwaltung

aus.

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Tätigkeitsbericht 2014 Seite 40

A „Tag der Woh u gs ot“ . März , urde o Foru Woh u gslose hilfe e e

Aktionen im öffentlichen Raum eine Pressekonferenz und eine Diskussionsveranstaltung

durchgeführt, an denen der Verein Frauentreffpunkt auch beteiligt war (siehe Kapitel

Öffentlichkeitsarbeit). Die Veranstaltungen hatten zum Ziel, auf die Situation wohnungsloser

Menschen in Salzburg aufmerksam zu machen.

Vernetzungstreffen der BMS-Beratungseinrichtungen

Veranstaltet vom Land Salzburg, Abteilung Soziales

Dieses Vernetzungstreffen mit dem Land Salzburg, Abteilung Soziales und den

Beratungseinrichtungen ist aus dem Planungsprozess Beratung 2011 entstanden. Die Vernetzung soll

den gegenseitigen, konstruktiven Austausch ermöglichen und Raum für die Behandlung von

Problemfeldern und spezifischen Themen bieten.