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Sozialraumbeschreibung

Jenfeld

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JJEENNFFEELLDD

SSOOZZIIAALLRRAAUUMMBBEESSCCHHRREEIIBBUUNNGG

2013

Langversion

Kartenquelle: Statistikamt Nord

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Inhalt

1. Geografische Beschreibung des Raumes......................................................................................... 4

2. Soziodemografische Daten und Analysen ....................................................................................... 6

2.1 Die Größe der Bevölkerung im Vergleich (Bezirk/Gesamtstadt) ............................................. 6

2.2 Altersgruppen .......................................................................................................................... 8

2.2.1 Unter 18- und über 65-Jährige ............................................................................................ 8

2.2.2 Über 80-Jährige ................................................................................................................. 10

2.2.3 Weitere Altersgruppen ...................................................................................................... 11

2.3 Haushalte ............................................................................................................................... 11

2.4 Ausländer und Migranten ..................................................................................................... 12

2.4.1 Ausländer ........................................................................................................................... 12

2.4.2 Migranten/Migrationshintergrund.................................................................................... 13

2.5 Mobilität ................................................................................................................................ 15

2.6 Geburten und Sterbefälle ...................................................................................................... 17

2.7 Problemlagen ........................................................................................................................ 18

2.7.1 Belastungsindikatoren aus RISE /Sozialmonitoring ........................................................... 18

2.7.2 Arbeitslosigkeit .................................................................................................................. 21

2.7.3 Hilfen zur Erziehung........................................................................................................... 22

2.7.4 Nicht erwerbstätige Hilfebedürftige (U 15-Bevölkerung; SGB II) ...................................... 22

2.7.5 Delinquenz ......................................................................................................................... 23

2.7.6 Weitere Problemlagen ...................................................................................................... 26

2.7.7 Ressourcen ........................................................................................................................ 27

3. Infrastruktur und Analysen............................................................................................................ 28

3.1 Bestandsdarstellungen .......................................................................................................... 28

3.1.1 Soziales (Kinder, Jugend, Integration, Senioren) ............................................................... 28

3.1.2 Gesundheit ........................................................................................................................ 33

3.1.3 Pflege ................................................................................................................................. 34

3.1.4 Menschen mit Behinderung .............................................................................................. 35

3.1.5 Verkehr (Verkehrsanbindung, Verkehrslage, ÖPNV)......................................................... 37

3.1.6 Wohnen und Wohnumfeld ................................................................................................ 37

3.1.7 Ökonomie .......................................................................................................................... 40

3.1.8 Arbeit und Beschäftigung .................................................................................................. 43

3.1.9 Bildung (Ausbildung, lebenslanges Lernen) ...................................................................... 47

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3.1.10 Kultur ................................................................................................................................. 54

3.1.11 Sport .................................................................................................................................. 55

3.1.12 Bürgerschaftliches Engagement ........................................................................................ 56

4. Entwicklung ................................................................................................................................... 57

4.1 Bauvorhaben ......................................................................................................................... 57

4.2 Stadtteilentwicklung .............................................................................................................. 60

5. Handlungsempfehlungen ................................................................................................................. 65

Anhang .................................................................................................................................................. 66

Migrationshintergrund: Definition des Statistischen Bundesamtes (lt. Wikipedia; Zugriff 07/11) 66

Migrationshintergrund: Definition des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein 66

Einige Literaturhinweise: ................................................................................................................... 68

Tabelle 23: Entwicklung der jungen und der alten Bevölkerung in Wandsbek von 1987 - 2011 69

Tabelle 24: Zahl der betreuten Kinder im KiTa-Gutscheinsystem................................................ 70

Tabelle 25: Standorte von KiTas in Jenfeld .................................................................................. 71

Tabelle 26: Kinder- und Jugendeinrichtungen in Jenfeld ............................................................. 72

Tabelle 27: Kriminalitätsbelastung in Stadtteilen des Bezirks Wandsbek (2011) ........................ 74

Tabelle 28: Apotheken, niedergel. Ärzte und Handwerksbetriebe im Bezirk Wandsbek (2011) 75

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1. Geografische Beschreibung des Raumes

Jenfeld wurde als Dorf zum ersten Mal zu Beginn des 14. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte dieses zum Kloster Reinbek, das heute in der gleichnamigen schleswig-holsteinischen Stadt zu finden ist. Nachdem das Dorf Jenfeld im Laufe

der Jahrhunderte verschiedenen Bezirken und Kreisen angegliedert war, wurde es im Jahre 1938 gemeinsam mit Wandsbek von Hamburg eingemeindet.

Der Stadtteil Jenfeld befindet sich in südöstlicher Lage innerhalb des Bezirks Wandsbek und grenzt direkt an Schleswig-Holstein. Er setzt sich zusammen aus den Sozialräumen Jenfeld-West

und Jenfeld-Ost. Aus gesamthamburgischer Perspektive liegen diese zusammen rund 5 qkm1

großen Sozialräume ca. 11 km vom Hamburger Rathaus entfernt.

Jenfeld weist unterschiedliche Grenzbeziehungen zu den umliegenden Gebieten auf (vgl. die Karte auf der folgenden Seite). Im Norden von Jenfeld verläuft die Grenze zu Rahlstedt und Tonndorf, während sich westlich Marienthal anschließt.

Im Osten befindet sich Barsbüttel im Kreis Stormarn/Schleswig-Holstein und im Süden liegt mit

Billstedt ein Stadtteil, der zum Bezirk Hamburg-Mitte gehört.

Der Sozialraum Jenfeld-West ist die westliche Hälfte des Stadtteils Jenfeld. Er umfasst die vier

statistischen Gebiete2 60004, 60005, 60009 und 60012.

Der Sozialraum Jenfeld-Ost bildet die östliche Hälfte des Stadtteils Jenfeld. Er umfasst die

statistischen Gebiete 60001, 60002, 60003, 60006, 60007, 60008, 60010 und 60011. Jenfeld-Ost gilt als sozialer Brennpunkt mit einer entsprechenden, ausgeprägten Armutsproblematik.

Das Gebiet 60001 und ein Teil des Gebietes 60003 gehören zum bezirklichen RISE3-Gebiet Hohenhorst. Das RISE-Gebiet ist nicht deckungsgleich mit dem Sozialraum Hohenhorst, der

kein eigener Stadtteil ist. Nähere Erläuterungen hierzu sind in der Sozialraumbeschreibung Alt-Rahlstedt/Großlohe/Hohenhorst zu finden, in der auch die soziodemografischen Daten und Analysen sowie die Infrastruktur des Sozialraums Hohenhorst dargestellt werden.

1 Vgl. Wikipedia (Zugriff: 28.08.2012) 2 Statistische Gebiete sind kleinräumige Gebietseinheiten in Hamburg. Mehrere Gebiete bilden in der Regel einen Stadtteil. Zum 31.12.2011 bestand das Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg aus 941 Statistischen Gebieten. 3 RISE = Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung, das am 21.07.2009 vom Senat beschlossen wurde.

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Abbildung 1: Jenfeld mit seinen beiden Sozialräumen Jenfeld-West und

Jenfeld-Ost mit den jeweiligen statistischen Gebieten*

*Kartenquelle: Landesbetrieb für Geoinformation und Vermessung

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2. Soziodemografische Daten und Analysen

2.1 Die Größe der Bevölkerung im Vergleich (Bezirk/Gesamtstadt)

Jenfeld hat insgesamt 24.663 Einwohner, davon 5.150 im westlichen und 19.513 im östlichen Sozialraum4. Damit liegt der Stadtteil auf Rang 30 der rund 100 Stadtteile Hamburgs. Im

innerbezirklichen Vergleich befindet sich Jenfeld auf Platz 5 der nach Bevölkerungsgröße geordneten Stadtteile. Die Bevölkerungsdichte beträgt in Jenfeld 4.933 Personen je Quadratkilometer5.

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung in Jenfeld und Wandsbek seit 1987*

Jahr Jenfeld Wandsbek

1987 24.206 383.773

1988 24.574 384.996

1989 24.775 388.655

1990 25.738 392.874

1991 25.208 392.607

1992 25.200 394.583

1993 25.218 396.321

1994 25.050 397.027

1995 24.814 396.936

1996 25.209 395.316

1997 25.171 396.943

1998 25.122 397.323

1999 25.040 401.047

2000 25.724 405.178

2001 25.667 406.506

2002 25.816 407.604

2003 25.212 407.350

2004 25.137 406.802

2005 25.131 407.292

2006 25.145 409.771

2007 25.264 411.203

2008 24.936 409.407

2009 24.511 408.435

2010 24.581 411.465

2011 24.663 413.521

* Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord; weiter zurückliegende Bevölkerungszahlen liegen im

Statistikamt Nord in elektronischer Form nicht vor.

4 Melderegister per 31. Dezember 2011. Eigene Berechnungen auf Grundlage des RISE-Datenpool des Statistikamtes Nord 5 Vergleichswerte 2011: Gesamtstadt: 2.331; Bezirk Wandsbek: 2.800

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Der prozentuale Anteil der Jenfelder Bevölkerung bezogen auf Hamburg liegt bei 1,4 %; der

Anteil an der Bezirksbevölkerung beläuft sich auf 6,0 %. Die besondere soziale Lage hat in der Vergangenheit des Öfteren dazu geführt, dass der Stadtteil ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten ist.

Betrachtet man die Größe der Jenfelder Bevölkerung im zeitlichen Verlauf, so ergibt sich bis 2002 ein kontinuierlicher Anstieg auf 25.816 Einwohner/-innen, die dann mit einigem Auf und

Ab bis 2011 auf 24.663 Personen abnimmt. Im Verhältnis zum Anwachsen der Bevölkerungszahl im gesamten Bezirk um rd. 30.000 Einwohner/-innen von 1987 bis 2011 geht damit die Jenfelder Entwicklung nicht mit der bezirklichen einher.

In der folgenden Abbildung wird die Bevölkerung für Jenfeld, für den Bezirk Wandsbek und für

die Gesamtstadt für das Jahr 1987 auf den Wert 100 gesetzt. Je nach Bevölkerungsentwicklung ändert sich dieser Wert entsprechend.

Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung in der Gesamtstadt, im Bezirk

Wandsbek sowie in Jenfeld seit 1987 im Vergleich

(Normierung: 1987=100 )*

‚* Eigene Berechnungen auf Basis der Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

Während die gesamte Stadt um 7 % und der Bezirk Wandsbek sogar um 8 % gewachsen sind, hat die Bevölkerung in Jenfeld nur um 2 % zugenommen und ist seit etwa der

Jahrtausendwende sogar schrumpfend.

96

98

100

102

104

106

108

110

1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011

Hamburg

Wandsbek

Jenfeld

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2.2 Altersgruppen

2.2.1 Unter 18- und über 65-Jährige

Für ein besseres Verständnis der Bevölkerungsentwicklung werden in diesem Abschnitt Daten für die Altersgruppen gezeigt. Dabei stehen die Kinder und Jugendlichen (bis unter 18 Jahre) und die Älteren (ab 65 Jahre) im Mittelpunkt der Analyse. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung

dieser beiden Altersgruppen im Stadtteil Jenfeld seit dem Jahr 1987.

Hier soll eine Differenzierung der aktuellen Situation im westlichen und östlichen Sozialraum vorgenommen werden.

Tabelle 2: Altersstruktur in Jenfeld-West, Jenfeld-Ost, Wandsbek und Hamburg (0-unter 18-Jährige sowie 65 Jahre und älter)*

Altersgruppe Sozialraum

Jenfeld-West

Sozialraum

Jenfeld-Ost

Bezirk

Hamburg-

Wandsbek

Gesamt-Hamburg

Jüngere (0-U18 Jahre) 810 3.846 67.860 274.863

Anteil Jüngere in % 15,7 19,7 16,4 15,6

Ältere (65 Jahre u. älter) 972 3.517 92.834 322.212

Anteil Ältere in % 18,9 18,0 22,4 18,3

*Eigene Berechnungen auf Grundlage der Datenbank des RISE-Sozialmonitoring zum 31.12.2011

Die Altersstruktur im Sozialraum Jenfeld-West ist durch einen durchschnittlichen Anteil jüngerer Menschen gekennzeichnet. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung von 5.150 Personen liegt mit

15,7 % unter dem Niveau des Bezirks (16,4 %) und knapp über dem Niveau Gesamt-Hamburgs (15,6 %). Ältere Menschen gibt es in diesem Sozialraum seltener als im Bezirk, aber häufiger als in der Gesamt-Stadt. Jenfeld-West ist somit ein im innerbezirklichen Vergleich relativ

unauffälliger Sozialraum.

Die Altersstruktur im Sozialraum Jenfeld-Ost ist durch ein vergleichsweise hohes Gewicht jüngerer Menschen gekennzeichnet. Der Anteil Jüngerer liegt mit 19,7 % deutlich über den Vergleichswerten aus dem Bezirk und Gesamt-Hamburg. Auf der anderen Seite kann ein leicht

unterdurchschnittlicher Anteil älterer Menschen beobachtet werden. Deren Bevölkerungsanteil ist mit 18 % deutlich niedriger als der bezirkliche Durchschnitt, aber nur geringfügig niedriger als in Gesamt-Hamburg. Jenfeld-Ost kann insgesamt als ein eher „junger“ Sozialraum bezeichnet

werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Armutsproblematik die jüngeren Menschen dieses Sozialraums in besonderer Weise betrifft.

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Tabelle 3: Die Entwicklung der jungen und der alten Bevölkerung in Jenfeld *

Jahr

Unter 18-Jährige

Unter 18-Jährige in %

der Be-völkerung

65-Jährige und Ältere

65-Jährige und Ältere

in % der Be-völkerung

Alt-Jung-Quotient

1987 4.982 20,6 3.418 14,1 69

1988 5.112 20,8 3.437 14 67

1989 5.179 20,9 3.451 13,9 67

1990 5.455 21,2 3.493 13,6 64

1991 5.343 21,2 3.499 13,9 65

1992 5.293 21 3.524 14 67

1993 5.307 21 3.544 14,1 67

1994 5.232 20,9 3.603 14,4 69

1995 5.208 21 3.609 14,5 69

1996 5.381 21,3 3.681 14,6 68

1997 5.350 21,3 3.715 14,8 69

1998 5.371 21,4 3.767 15 70

1999 5.303 21,2 3.825 15,3 72

2000 5.523 21,5 3.951 15,4 72

2001 5.458 21,3 4.069 15,9 75

2002 5.437 21,1 4.184 16,2 77

2003 5.207 20,7 4.278 17 82

2004 5.110 20,3 4.383 17,4 86

2005 5.030 20 4.465 17,8 89

2006 4.921 19,6 4.529 18 92

2007 4.822 19,1 4.561 18,1 95

2008 4.686 18,8 4.557 18,3 97

2009 4.646 19 4.488 18,3 97

2010 4.692 19,1 4.446 18,1 95

2011 4.656 18,9 4.489 18,2 96 * Eigene Berechnungen auf Basis der Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

In Jenfeld ist der Anteil der unter 18-Jährigen im Betrachtungszeitraum um über 300 auf 18,9 % gefallen. Der höchste Anteil lag 1998 mit 5.523 bei 21,5 %. Damit hat sich dieser Teil der Bevölkerung weniger dynamisch entwickelt als die Gesamtbevölkerung des Stadtteils, deren

Wachstum von 1987 bis 2011 1,9 % betrug (vgl. Tab. 1). Die Gruppe der über 65-Jährigen, deren Anteil im Jahr 2011 auf 18,2 % angewachsen ist, hat seit 1987 eine Steigerung um außerordentliche 30 % zu verzeichnen. Infolgedessen stieg der Alt-Jung-Quotient (AJQ; vgl.

Abb. 3) von 69 auf 96 und erreichte in den Jahren 2008/2009 sein bisheriges Maximum von 97.

Der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ist geringer als anderswo. Die in den

vergangenen zwei Jahrzehnten relativ stabil bleibende Gesamtbevölkerung wird überwiegend durch den Zuwachs der über 65-Jährigen getragen. Die Bevölkerung im Stadtteil wäre sonst geschrumpft.

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Die folgende Abbildung 4 stellt mittels des AJQ den Vergleich zu den entsprechenden

Entwicklungen im Bezirk Wandsbek und in Hamburg her.

Abbildung 3: AJQ-Entwicklung in der Gesamtstadt, im Bezirk Wandsbek

sowie in Jenfeld seit 1987 im Vergleich*

‚* Eigene Berechnungen auf Basis der Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord, Berechnungsweg: (Alte …..Bevölkerung [65+]/Junge Bevölkerung [U18]) x 100

Vergleicht man die AJQ-Entwicklung in Jenfeld mit der Entwicklung im Bezirk Wandsbek und in der Gesamtstadt, zeigt sich, dass dieser Stadtteil seit Beginn des Beobachtungszeitraums stets ein ausgesprochen „junger“ Stadtteil gewesen ist. Jenfeld ist heute so „jung“ (AJQ =96) wie es der

Bezirk und die Gesamtstadt selbst in den Neunzigerjahren nicht waren. Der ausgeprägte „Kinder- und Jugendvorsprung“, so kann vermutet werden, dürfte auch in den kommenden 20

oder 30 Jahren erhalten bleiben, insbesondere im Vergleich mit dem Bezirk, vielleicht weniger im Vergleich mit der Gesamtstadt, wo der AJQ seit etwa dem Jahr 2009 wieder leicht sinkt.

2.2.2 Über 80-Jährige

Die im vorangegangenen Abschnitt geschilderte Situation wird auch durch die Zahl der über 80-

Jährigen unterstrichen. Ende 2011 lebten in Jenfeld-West 255 und in Jenfeld-Ost 808 Hochbetagte6. Dies entspricht einem Anteil im westlichen Teil von 5,0 und im östlichen Teil von 4,1 % an der Gesamtbevölkerung im jeweiligen Sozialraum. Besonders in Jenfeld-Ost ist dies ein

vergleichsweise niedriger Wert. Damit wird die bezirkliche Quote (5,9%) klar untertroffen. Ferner

6 Quelle: Datenbank des RISE-Sozialmonitoring zum 31.12.2011

0

20

40

60

80

100

120

140

160

Jenfeld

Wandsbek

Hamburg

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ist zumindest in Jenfeld-Ost der Abstand zum dem gesamtstädtischen (4,9%) Prozentsatz

besonders groß.

2.2.3 Weitere Altersgruppen

Angesichts der vermuteten Problemlagen im Stadtteil (s. Kap. 2.7) ist die Altersgruppe 18- bis unter 25-Jährige von besonderem Interesse. Hier werden in Jenfeld-West 812 und in Jenfeld-Ost

1.931 junge Erwachsene gezählt.7 Dies entspricht jeweils Anteilen von 15,8 bzw. 9,9 % an der Gesamtbevölkerung des jeweiligen Sozialraums. Zum Vergleich: Im Bezirk hat die Altersgruppe einen Anteil von 7,8 % und in Hamburg von 8,3 %. Eine Erklärung für die besonders auffällige

Quote in Jenfeld-West ist die Bundeswehr-Universität Ecke Rodigallee/Holstenhofweg. Das betreffende statistische Gebiet 60009 weist eine Ausreißer-Quote von 36,8 % auf. Die Zahl der

25- bis unter 30-Jährigen hingegen liegt erstaunlicherweise mit 7 % in Jenfeld-West und 7,5 % in Jenfeld-Ost unter den Prozentsätzen für Wandsbek (7,8 %) und Hamburg (7,9 %).

Für die Betrachtung weiterer Altersgruppen im Stadtteil Jenfeld ergibt sich derzeit kein besonderer Anhaltspunkt.

2.3 Haushalte

Im Jahre 2011 gab es in Jenfeld-West 2.710 Privathaushalte, in Jenfeld-Ost waren es 9.4698. Die

folgende Tabelle zeigt eine Auswahl haushaltsbezogener Daten für Hamburg, den Bezirk Wandsbek und die beiden Jenfelder Sozialräume.

Bei Betrachtung der nachfolgenden Tabelle fällt Folgendes ins Auge:

§ Im Jahr 2011 liegt der Prozentanteil der Einpersonenhaushalte in Jenfeld-West um 4,4 Prozentpunkte über dem bezirklichen Wert, ist aber immer noch geringer als in Gesamt-

Hamburg. In Jenfeld-Ost dagegen ist der Anteil der Einpersonenhaushalte um 8,6 und immer noch 1,8 Prozentpunkte geringer als in der Gesamtstadt und im Bezirk.

§ Der Anteil der Haushalte mit Kindern liegt sowohl in Jenfeld-West mit 18 als auch in Jenfeld-Ost mit 23 % höher als in der Gesamtstadt. Im bezirklichen (19,5 %) Vergleich liegt allerdings nur Jenfeld-Ost über dem Durchschnitt.

§ Der Anteil von Alleinerziehenden an den Haushalten mit Kindern in Jenfeld-Ost unterscheidet sich erheblich vom Bezirk und von Gesamt-Hamburg. Er lag im Jahr 2011 bei

36 % und ist damit deutlich höher als in Hamburg (30,9 %) und im Bezirk (28,1 %).

7 Quelle: Datenbank des RISE-Sozialmonitoring zum 31.12.2011 8 Quelle: Haushaltsdaten des RISE-Sozialmonitoring v. 28.01.2012

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Tabelle 4: Haushaltsdaten (Jahr 2011)*

Gebiet Privat-Haushalts-durchschnitts-größe

Einpersonen-haushalte in % aller Haushalte

Haushalte mit Kindern in % aller Haushalte

Allein- erziehende

Allein-erziehende in % aller Haushalte mit Kindern

HAMBURG 1,81

53,6 17,4 53.096 30,9

Bezirk

Wandsbek 1,92 46,8 19,5 11.909 28,1

Jenfeld-West 1,91 51,2 18,0 134 27,3

Jenfeld-Ost

2,05

45,0 23,0 799 36,0

´*Quelle: Statistikamt Nord (per RISE-Sharepoint)

Jenfeld-Ost ist somit ein Gebiet, in dem sich komplette Familien und die Idee der Familie

vergleichsweise schlecht behaupten können. Die Erosion dieser Lebensweise ist in diesem Sozialraum weitaus stärker ausgeprägt als anderswo.

2.4 Ausländer und Migranten

Ausländer, also Personen anderer Nationalität, und Menschen mit Migrationshintergrund9 spielen

im Stadtteil Jenfeld eine ausgeprägtere Rolle als in vielen anderen Sozialräumen oder Stadtteilen.

2.4.1 Ausländer

Im Stadtteil Jenfeld besitzen 4.508 Bewohner/-innen einen ausländischen Pass. Dies entspricht

einem Anteil an der Bevölkerung im Stadtteil von 18,3%. Dieser Ausländeranteil ist im Vergleich zum Bezirk Wandsbek (9,5%) wesentlich höher und liegt über dem hamburgweiten Anteil von 13,7%.

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Ausländerzahlen in Jenfeld seit dem Jahr 2004.

9 Zur komplexen Definition des Begriffs „Migrant“ bzw. „Migrationshintergrund“ siehe Anhang

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Tabelle 5: Ausländer/-innen in Jenfeld-Ost und Jenfeld-West*

Jahr

Ausl. Jenf.-Ost

Ausl. Jenf.-West

Ausl. Jenfeld

ges.

Anteil der Ausl. an der Gesamtbevölk.

in Jenfeld in %

Ausländer/-innen in Wandsbek

Anteil an der Gesamtbevölkerung

in Wandsbek in %

2004 4.408 563 4.971 19,8 41.319 10,2

2005 4.429 578 5.007 19,9 41.647 10,2

2006 4.324 584 4.908 19,5 41.551 10,1

2007 4.348 591 2.920 19,5 41.626 10,1

2008 4.233 505 4.939 19,0 39.668 9,7

2009 3.922 526 4.448 18,1 37.923 9,3

2010 3.905 537 4.442 18,1 38.330 9,3

2011 3.944 564 4.508 18,3 39.123 9,5 * Quelle: Statistikamt Nord, Stadtteildatenbank für Hamburg 2004-2011, eigene Datenbank

Die Tabelle verdeutlicht, dass der Anteil der Ausländer/-innen an der Gesamtbevölkerung relativ

wenigen Schwankungen unterliegt und die Zahl der Ausländer/-innen in Jenfeld-Ost in den meisten Jahren zurückgegangen ist. Dies kann möglicherweise auch mit den Auswirkungen des Staatsbürgerschaftsrechts ab dem 1. Januar 2000 erklärt werden, wodurch die Einbürgerung von

Ausländer/-innen einfacher wurde.

2.4.2 Migranten/Migrationshintergrund

Neben der Betrachtung von Ausländeranteilen wird seit einigen Jahren auch die Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund planerisch beachtet. Hierfür liegen allerdings noch keine

hinreichend langen Zeitreihen vor, so dass es kaum möglich ist, Trends darzustellen. Außerdem sind aufgrund der Definition des Begriffs „Migrationshintergrund“ ganz unterschiedliche Personen subsumiert, so dass es schwer fällt, ohne Kenntnis, welcher Migrationshintergrund

konkret vorliegt, die Daten planerisch zu nutzen. Eine Orientierung gibt das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, das die folgenden Daten publiziert hat10 (siehe auch Anhang Nr. 6).

10 Statistik informiert… SPEZIAL, 10. August 2010, V/2010, Bevölkerung mit Migrationshintergrund in den Hamburger Stadtteilen Statistik informiert. SPEZIAL, 06.August 2012, III72012, Bevölkerung mit Migrationshintergrund in den Stadtteilen Ende Januar 2012

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Tabelle 6: Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Hamburg, im Bezirk

Wandsbek und im Sozialraum Jenfeld*

Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Jahr

Jenfeld-Ost

Jenfeld-West

Jenfeld ges. Bezirk Wandsbek HAMBURG

absolut absolut absolut in % absolut in % absolut in %

2011 10.416 1.539 11.955 48,5 101.989 24,7 513.050 29,2

2010 10.050 1.425 11.475 48,1 102.367 24,9 514.820 29,6

2009 10.297 1.513 11.810 45,2 95.772 23,4 487.321 28,1

am stärksten vertretene

Bezugsregionen

Zentralasien, Türkei, östl.

Mitteleuropa

Zentralasien, Türkei östliches

Mitteleuropa,

östliches Mitteleuropa

SO-Europa, Türkei

*Statistik informiert… SPEZIAL,2009,2010,2011, 06. August 2012, III/2012, Bevölkerung mit Migrationshintergrund in den Hamburger Stadtteilen Ende Januar 2012( für das Jahr 2011), eigene Datenbank

Die Tabellen 5 und 6 zeigen, dass in Wandsbek der Anteil der Menschen mit

Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung wesentlich höher ist als der Anteil der Ausländer/-innen. Dies gilt auch für den Stadtteil Jenfeld.

Die dominierenden Herkunftsgebiete in Jenfeld sind das östliche Mitteleuropa, Zentralasien und die Türkei.

Jugendliche mit Migrationshintergrund

Von insgesamt 4.656 Jugendlichen unter 18 Jahren im Stadtteil Jenfeld haben 2.814 in Jenfeld-Ost und 382 in Jenfeld-West einen Migrationshintergrund. Zusammen entsprechen diese 68,7%

aller Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Jenfeld. Dieser Anteil erreicht in Jenfeld im Vergleich zu allen anderen Stadtteilen Wandsbeks den höchsten Wert; er ist auch erheblich höher als der Anteil für ganz Hamburg (44,8%).

Ältere Menschen mit Migrationshintergrund

Der Anteil aller 65-Jährigen und Älteren an der Gesamtbevölkerung des Stadtteils liegt mit 18,2%

unter den Vergleichswerten aus dem Bezirk (22,4%) und Gesamt-Hamburg (18,9%).

Von insgesamt 4.489 Menschen der 65-Jährigen und Älteren haben 1.043 (davon 925 in Jenfeld-

Ost und 118 in Jenfeld-West) einen Migrationshintergrund. Das entspricht einem Anteil von 23,2 % der Bevölkerung der über 65-Jährigen in Jenfeld.

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 15/75

2.5 Mobilität

Veränderungen in einem Sozialraum oder einem Stadtteil vollziehen sich neben Geburten und

Sterbefällen (vgl. Abschnitt 2.6) gegebenenfalls auch durch Zuzüge und Fortzüge. Ein Gebiet kann dadurch sukzessive an seine Bevölkerung gebundene Eigenschaften verlieren oder neue

gewinnen. Mobilität kann überdies, dann nämlich, wenn die Größe von Zuzügen und Fortzügen stark unterschiedlich ist, auf die besondere Attraktivität oder Unattraktivität eines Gebietes hinweisen. Bedauerlicherweise liegen für Sozialräume keine Mobilitätsdaten vor.

Wie die folgende tabellarische Übersicht zeigt, hat der Stadtteil Jenfeld seit 2003, mit Ausnahme der Jahre 2006/7 und 2010/11, stets einen Wanderungsverlust verzeichnet. Auffällig ist dabei im

Jahr 2003 ein Maximum an Fortzugssaldo. Der Mittelwert liegt im Betrachtungszeitraum von 25 Jahren bei einem Zuzugssaldo von 108 Personen. Der minimale Wanderungsgewinn des Jahres

2011 ergibt sich für Jenfeld aus 2.097 Fortzügen und 2.103 Zuzügen. Damit waren 17 % der Jenfelder Gesamtbevölkerung (24.663 Personen) von einem die Stadtteilgrenzen überschreitenden Umzug betroffen.

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 16/75

Tabelle 7: Zuzüge und Fortzüge in Jenfeld*

Jenfeld Bezirk Hamburg

Jahr

Fortzüge Zuzüge Saldo Saldo Saldo

1987 3.011 3.361 350 3.974 5.513

1988 3.115 3.514 399 2.675 14.707

1989 3.376 3.754 378 5.272 29.056

1990 3.081 4.089 1.008 5.862 30.649

1991 2.779 2.430 -349 2.885 21.325

1992 2.378 2.461 83 3.806 23.975

1993 2.355 2.469 114 3.649 18.548

1994 2.646 2.629 -17 4.270 7.025

1995 2.490 2.419 -71 1.752 6.433

1996 2.666 3.235 569 1.342 3.687

1997 3.123 3.087 -36 2.832 -893

1998 2.832 2.928 96 2.636 -1.649

1999 2.953 2.862 -91 4.838 7.173

2000 2.425 3.096 671 3.600 12.708

2001 2.491 2.618 127 3.431 13.436

2002 2.455 2.584 129 2.211 5.414

2003 2.734 2.125 -609 1.050 7.652

2004 2.361 2.217 -144 130 2.451

2005 2.269 2.266 -3 2.076 10.124

2006 2.010 2.063 53 2.866 11.730

2007 2.064 2.298 234 3.509 16.779

2008 2.222 2.090 -132 785 1.750

2009 2.262 2.079 -183 1.124 2.467

2010 2.031 2.138 107 3.856 11.870

2011 2.097 2.103 6 2.497 12.235

* Eigene Berechnungen auf Basis der Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

Im Vergleich weist dies für den Stadtteil auf eine relativ geringe Mobilität hin, die zwar in etwa

auf dem bezirklichen Niveau liegt, aber deutlich geringer ist als in der Gesamtstadt. Dies kann durch die im Folgenden dargestellte Entwicklung der Mobilitätskennziffern11 seit dem Jahr 1987

dargestellt werden.

11 Die Zu- und Fortzüge beinhalten sowohl die innerstädtischen Umzüge (ohne Umzüge innerhalb eines Stadtteils) als auch die Zuzüge von außerhalb und die Fortzüge nach außerhalb Hamburgs. Die Mobilitätskennzahl berechnet sich aus der halbierten Summe der Zu- und Fortzüge bezogen auf 1.000 Einwohner/-innen des Melderegisters. (siehe http://www.statistik-nord.de).

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 17/75

Abbildung 4: Mobilitätsentwicklung (Mobilitätskennzahl) in Jenfeld seit 1987*

* Eigene Berechnungen auf Basis der Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

Die Mobilität in Jenfeld erreichte, ähnlich wie im Bezirk und in der Gesamtstadt, um das Jahr

1998 herum ein klar ausgeprägtes Maximum, und näherte sich daraufhin rasch wieder der fallenden Trendlinie an. Bei einer eher einkommensschwachen Bevölkerung hängt diese

Kennzahl stark mit dem verfügbaren günstigen Wohnraum zusammen. Eine niedrigere Mobilität ist außerdem typisch für zentrumsferne Gebiete, wozu Jenfeld zählt.

2.6 Geburten und Sterbefälle

Die Bevölkerungsdynamik eines Gebietes erschließt sich nur dann vollständig, wenn neben den in Abschnitt 2.5 dargestellten Zu- und Fortzügen auch die Geburten und Sterbefälle einbezogen werden können. Die folgende Abbildung zeigt mit einer kurzen Zeitreihung ab dem Jahr 2003

einen differenzierteren Blick auf die Bevölkerungsentwicklung. Für Jenfeld, Wandsbek und Hamburg wurden einerseits Geburten und Sterbefälle sowie andererseits Zuzüge und Fortzüge

zueinander in Beziehung gesetzt.12

Bemerkenswert erscheint, dass für die Gesamtstadt im Jahr 2010 erstmals seit 2003 ein Zuwachs

in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung verzeichnet werden konnte, anders als im Bezirk Wandsbek, wo das Verhältnis von Geburten und Sterbefällen im Zeitraum seit 2003 konstant im negativen Bereich geblieben ist.

Jenfeld erscheint dagegen als ein Stadtteil, der sich unstet entwickelt. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung liegt zwar nicht auf einem so niedrigen Niveau wie im Bezirk, aber

dafür ist die Entwicklung durch Zu- und Fortzüge nicht kontinuierlich im positiven Bereich.

12 Oberhalb der Zahl 1 kommt es zu einem Bevölkerungszugewinn, unterhalb zu einem Bevölkerungsrückgang.

0

20

40

60

80

100

120

140

160 1

98

7

19

89

19

91

19

93

19

95

19

97

19

99

20

01

20

03

20

05

20

07

20

09

20

11

Mobilitätskennzahl

Jenfeld

Mobilitätskennzahl

Wandsbek

Mobilitätskennzahl

Hamburg

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Abbildung 5: Struktur der Bevölkerungsdynamik*

* Eigene Berechnungen auf Basis von Daten des Statistikamtes Nord13

2.7 Problemlagen

2.7.1 Belastungsindikatoren aus RISE /Sozialmonitoring

Der Senat hat mit dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) den Aufbau

verbesserter Elemente zur Programmsteuerung beschlossen. Auf der Basis regelmäßig kleinteilig erhobener sozioökonomischer Kontextdaten sollen frühzeitig Quartiere identifiziert werden können, bei denen im gesamtstädtischen Vergleich kumulierte Problemlagen und somit

Handlungsbedarfe zu vermuten sind.

Das RISE – Sozialmonitoring14 dient als Frühwarnsystem und als Suchstrategie, um mit Hilfe

ausgewählter Aufmerksamkeitsindikatoren15 entsprechende Vermutungsgebiete erkennen zu können. Die folgende Tabelle 8 beleuchtet die Situation in Jenfeld-Ost und Jenfeld-West.

Die im Fokus des Sozialmonitoring stehenden Gebiete mit einem „niedrigen“ oder „sehr niedrigen“ Status liegen auch in diesem Jahr überwiegend am östlichen Stadtrand (v.a. Stadtteile

Billstedt, Horn und Jenfeld), südlich der Elbe (v.a. Wilhelmsburg und Harburg), am westlichen

13 Vgl. die beim Statistikamt Nord einsehbare Dokumentenserie: http://www.statistik-nord.de/daten/bevoelkerung-und-gebiet/bevoelkerungsstand-und-entwicklung/dokumentenansicht/189/produkte-1/ 14 Hierfür wurde ein Set von aussagekräftigen Indikatoren entwickelt, das sich zunächst auf die Bereiche Soziales, Bildung, Integration und demographische Entwicklung konzentrierte. Das Datenset war in zwei Stufen gegliedert: 30 Strukturindikatoren zur allgemeinen demographischen, baulich-strukturellen und sozialen Beschreibung der statistischen Gebiete sowie acht Aufmerksamkeitsindikatoren. Im späteren Verlauf des Monitoring wurde auf 28 Strukturindikatoren reduziert. 15 Lt. Drucksache 19/3652 v. 21.07.09 waren die Aufmerksamkeitsindikatoren: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, Familienwanderungssaldo, Kinder von Alleinerziehenden, SGB II-Empfänger/-innen, Arbeitslose, Kinderarmut, Altersarmut, Schulabbrecher/-innen

0,6

0,7

0,8

0,9

1,0

1,1

1,2

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Jen: Geb/Sterb

Jen: Zu/Fort

W: Geb/Sterb

W: Zu/Fort

HH: Geb/Sterb

HH: Zu/Fort

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Stadtrand (Osdorf und Lurup), in der westlichen Inneren Stadt (St. Pauli und Altona-Altstadt)

sowie in den Stadtteilen Dulsberg und Steilshoop.

Die folgende Karte wurde auf der Grundlage des Hamburger Indexverfahrens 2009 – Indizes auf

Ebene der statistischen Gebiete (Status-16 und Dynamikindex17) - erstellt. Die Gesamt-Indizes18 2009 und 2012 können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.

Abbildung 6: Jenfeld mit dem RISE-Monitoring seiner statistischen Gebiete

Besonderes Augenmerk wird auf die 31 Gebiete gerichtet, die einen „niedrigen“ oder „sehr

niedrigen“ Status und gleichzeitig eine „negative“ Dynamik aufweisen. Fünf dieser Gebiete liegen im Stadtteil Steilshoop, vier in Wilhelmsburg, je drei in Lurup und Rothenburgsort sowie je zwei in Barmbek-Nord, Harburg, Horn, Jenfeld und Neuallermöhe.

16 Der Statusindex zeigt den Status quo eines statistischen Gebietes im Vergleich zum gesamtstädtischen Durchschnitt auf. In Kombination mit dem Dynamikindex bildet er den Gesamtindex. Statusindikatoren bilden auf Basis statistischer Erhebungen die bestehende soziale Lage ab. 17 Der Dynamikindex zeigt die Entwicklungstendenz eines statistischen Gebietes im Vergleich zum gesamtstädtischen Durchschnitt auf. Durch Kombination mit dem Statusindex bildet er den Gesamtindex. 18 Der Gesamtindex wird durch die Kombination (Überlagerung) von Status- und Dynamikindex gebildet und ist das zentrale Ergebnis des Sozialmonitorings. Mit Hilfe des Gesamtindexes können z.B. statusniedrige Gebiete, die eine negative Dynamik (Entwicklung) verzeichnen, identifiziert werden.

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 20/75

Tabelle 8: Statusindex und Dynamikindex für die statistischen Gebiete in

Jenfeld-Ost und Jenfeld-West*

Stadtteil

Stat.

Gebiet

Bevölkerung Statusindex Dynamikindex Gesamtindex

Bevöl-

kerung

31.12.08

Bevöl-

kerung

31.12.11

Status-

index

2009

Status-

index

2012

Dynamik-

index

2009

Dynamik-

index

2012

Gesamtindex

2009

Gesamtindex

2012

Jenfeld-

West 60005 2.676 2.728 mittel mittel mittel stabil

Status mittel,

Dynamik o

Status mittel,

Dynamik o

Jenfeld-

West 60009 1.295 1.262 mittel mittel mittel positiv

Status mittel,

Dynamik o

Status mittel,

Dynamik +

Jenfeld-

West 60012 1.101 1.153 mittel mittel mittel stabil

Status mittel,

Dynamik o

Status mittel,

Dynamik o

Jenfeld-

Ost 60001 3.252 3.236

sehr

niedrig

sehr

niedrig positiv stabil

Status sehr

niedrig,

Dynamik +

Status sehr

niedrig,

Dynamik o

Jenfeld-

Ost 60002 1.414 1.293 mittel mittel positiv stabil

Status mittel,

Dynamik +

Status mittel,

Dynamik o

Jenfeld-

Ost 60003 2.119 2.045 niedrig niedrig positiv positiv

Status niedrig,

Dynamik +

Status

niedrig,

Dynamik +

Jenfeld-

Ost 60006 3.821 3.786

sehr

niedrig

sehr

niedrig mittel stabil

Status sehr

niedrig,

Dynamik o

Status sehr

niedrig,

Dynamik o

Jenfeld-

Ost 60007 1.237 1.224

sehr

niedrig niedrig positiv stabil

Status sehr

niedrig,

Dynamik +

Status

niedrig,

Dynamik o

Jenfeld-

Ost 60008 3.386 3.281

sehr

niedrig

sehr

niedrig mittel negativ

Status sehr

niedrig,

Dynamik o

Status sehr

niedrig,

Dynamik -

Jenfeld-

Ost 60010 2.286 2.322

sehr

niedrig niedrig mittel stabil

Status sehr

niedrig,

Dynamik o

Status

niedrig,

Dynamik o

Jenfeld-

Ost

60011 2.339 2.326 mittel niedrig mittel negativ Status mittel,

Dynamik o

Status

niedrig,

Dynamik -

* Quelle: Hamburger Indexverfahren – Indizes auf Ebene der statistischen Gebiete Status-, Dynamik- und Entwicklungsindex 2009 gem. RISE Pilotbericht vom 20. 10. 2010 und RISE-Bericht vom Dezember 2012

Daraus folgt, dass besonders dem Sozialraum Jenfeld-Ost viele Gebiete mit niedrigem oder sehr

niedrigem Status zuzurechnen sind und sich derzeit vielerlei Hinweise für besonderen stadtentwicklungspolitischen Handlungsbedarf erkennen lassen.

In der Sprache des Verfahrens wurde den statistischen Gebieten für den Dynamikindex der Wert „mittel“ (o) zugewiesen, wenn ein so gekennzeichnetes Gebiet in den letzten Jahren weder

Verschlechterungen hinnehmen musste noch es zu Verbesserungen gekommen ist. 2012 hat man „mittel“ mit „stabil“ ersetzt.

Die Gebiete im Sozialraum Jenfeld-West werden beim Statusindex durchweg mit „mittel“ eingestuft. Das statistische Gebiet 60009 hat sogar eine positive Dynamik. Es handelt sich um ein

gewissermaßen „peripheres“ Gebiet, dessen Nachbarschaft zum gutsituierten Stadtteil Marienthal

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einen günstigen Einfluss haben könnte. Das Gebiet 60004 in Jenfeld-West wird aus Gründen der

zu geringen Bevölkerungszahl19 nicht im RISE-Verfahren betrachtet.

Grundlegend anders stellt sich die Situation in Jenfeld-Ost dar. Drei mit Statusindex sehr niedrig

eingestufte und vier als niedrig eingestufte von insgesamt acht betrachteten statistischen Gebiete kennzeichnen die soziale Lage. Besonders das Gebiet 60011, das am unteren östlichen Rand des

Stadtteils Jenfeld liegt, bereitet Sorgen, da es seit 2009 eine kontinuierliche Verschlechterung im Status verzeichnet und auch der Gesamtindex „Status niedrig, Dynamik –„ eine weitere negative Entwicklung prognostiziert.

2.7.2 Arbeitslosigkeit

Es dürfte kaum überraschen, dass Arbeitslosigkeit im Stadtteil Jenfeld ein großes Problem darstellt. Die folgende Tabelle zeigt die Volumina im Vergleich.

Tabelle 9: Arbeitslose in Jenfeld*

Jahr

Hamburg

Wandsbek

Jenfeld

1995 78.095 14.827 1.336

1996 82.073 15.485 1.439

1997 92.152 18.075 1.786

1998 86.110 17.299 1.691

1999 80.080 16.190 1.564

2000 70.398 14.067 1.408

2001 68.932 13.277 1.290

2002 76.465 14.732 1.411

2003 85.736 16.311 1.610

2004 82.035 15.574 1.568

2005 99.720 19.587 2.076

2006 92.707 18.452 2.066

2007 77.229 14.690 1.631

2008 71.335 13.773 1.551

2009 78.830 15.311 1.624

2010 71.940 14.313 1.511

2011 68.495 12.889 1.440 ‚* Quelle: Stadtteildatenbank 2011 des Statistikamtes Nord

Die 1.561 Arbeitslosen, die Jenfeld im Juni 201220 aufwies, entsprechen 9,6 % der 15- bis unter

65-Jährigen. Diese Quote ist damit fast doppelt so hoch wie im Bezirk Wandsbek (5,2%) und fast 4 % höher als in der Gesamtstadt (5,9 %). Eine differenziertere Betrachtung kann dem Punkt

19 Unbewohnte Gebiete u. Statistische Gebiete unter 300 Einwohner/-innen, s. Sozialmonitoringbericht 2012 20 Lt. Hamburger Stadtteil-Profile 2012 15 Errechnet auf Grundlage des bezirklichen Durchschnittswertes

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 22/75

3.1.8 (Arbeit und Beschäftigung) entnommen werden. Besorgniserregend ist die verfestigte

Arbeitslosigkeit, die sich über den sehr hohen Anteil im SGB II-Bereich zeigt. Hier waren zum Jahresende 2011 7,3 % der Bevölkerung der 15- unter 65-Jährigen gemeldet.

2.7.3 Hilfen zur Erziehung

Hilfen zur Erziehung (HzE) treten in Jenfeld insgesamt häufig auf.

Tabelle 10: ambulante und stationäre HzE-Fälle in Jenfeld-Ost und Jenfeld-West

HzE-Bereich Jenfeld-Ost Jenfeld-West LBK-Gebiet21-

ambulant 145 88,4% 19 11,6% 164

stationär 101 88,6% 13 11,4% 114

Gesamtsumme: 246 88,5% 32 11,5% 278 Quelle: Auswertung aus Jus-IT, mit Business-Objects. Hilfen zur Erziehung in den Sozialräumen. Datenstand viertes

Quartal 2011.

In der Tabelle fällt die ungleiche Verteilung der Maßnahmen in den beiden Sozialräumen deutlich ins Auge. Der Bevölkerungsunterschied (ca. 80/20) der beiden Sozialräume ist dabei nicht der

alleinige Faktor, der diese stark unterschiedlichen Zahlen erklärt. Selbst bei Vernachlässigung des Bevölkerungsfaktors würde sich Jenfeld-Ost mit ca. 155 zu erwartenden HzE22 deutlich über

dem Bezirksdurchschnitt bewegen, während Jenfeld-West mit zu erwartenden 41 HzE deutlich darunter liegt. Ein hoher Anteil von Alleinerziehenden an den Haushalten mit Kindern kann eine HzE-erhöhende Wirkung entfalten.

Auffällig ist der hohe Anteil an Heimunterbringungen. Der Anteil der stationären/ familientrennenden Maßnahmen beträgt im beschriebenen Gebiet ca. 41 %, wobei es hier so gut

wie keinen Unterschied zwischen Jenfeld-Ost und -West gibt.

2.7.4 Nicht erwerbstätige Hilfebedürftige (U 15-Bevölkerung; SGB II)

Die „nicht erwerbsfähigen Hilfebedürftigen“ (NEHB) sind junge Menschen unter 15, die staatliche Unterstützung erhalten. Jenfeld rangiert bei den NEHB auf einem der vorderen Plätze im Hamburger Stadtteilvergleich. 1.589 Kinder und Jugendliche23 in Jenfeld-Ost und 186 in

Jenfeld-West sind betroffen. Damit haben die NEHBs in diesen beiden Sozialräumen gravierende Anteile von 49,5 % (Ost) bzw. 28,3 % (West) an allen dort lebenden Personen im Alter von bis unter 15 Jahren. Zum Vergleich: In Wellingsbüttel und Sasel liegen diese Anteilswerte bei gerade

21 LBK-Gebiet = das Gebiet, in dem eine Regionale Bildungskonferenz auf lokaler Ebene durchgeführt wird, hier: Jenfeld 22 HzE= Hilfen zur Erziehung 23Quelle: überbezirkliche Datenbank des Statistikamtes Nord, Stand: Daten 12/2011

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 23/75

einmal bei 1,5 bzw. 1,6 %. Die Durchschnittswerte für Gesamt-Hamburg liegen bei 22,3 % und

für den Bezirk Wandsbek bei 28,2 %.

Materielle Armut von Kindern und Jugendlichen ist in Jenfeld somit ein ausgesprochen großes

Problem, zudem dieser Faktor von der Bildungsforschung immer stärker als mitentscheidendes Kriterium für Bildungschancen in den Focus gerückt wird.

2.7.5 Delinquenz

In Jenfeld ist Kriminalität ein im Vergleich zu den meisten anderen Stadtteilen des Bezirks

Wandsbek relativ großes Problem, das sich fast auf dem Niveau von Gesamt-Hamburg bewegt. Die folgenden beiden Abbildungen zeigen die vergleichsweise hohe Belastung mit

Gewaltdelikten, mit Diebstahlsdelikten und mit allen Straftaten zusammengenommen.

Abbildung 7: Gewaltdelikte in Jenfeld und anderen Stadtteilen des Bezirks Wandsbek je 1.000 EinwohnerInnen im Vgl. zum Bezirk und

zu Hamburg (2011)

Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

0 1 2 3 4 5

Gewaltdelikte je 1.000 Einwohner/-nnen (gerundet)

Wohldorf-Ohlstedt Wellingsbüttel Sasel Poppenbüttel

Lemsahl-Mellingstedt Duvenstedt Bergstedt Volksdorf

Marienthal Hummelsbüttel Bramfeld Bezirk Wandsbek

Tonndorf Rahlstedt Farmsen-Berne Eilbek

Hamburg Wandsbek Steilshoop Jenfeld

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Abbildung 8: Diebstahlsdelikte je 1.000 EinwohnerInnen in Jenfeld und in anderen Stadtteilen des Bezirks Wandsbek im Vergleich zum

Bezirk und zu Hamburg (2011)

Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

Dieser Befund fügt sich in die sozial angespannte Lage in Jenfeld ein und ist dafür ein

konstituierendes Merkmal. Im Jahre 2011 wurden in Jenfeld 1.251 Diebstahlsdelikte und 128 Gewaltdelikte aktenkundig. Bezogen auf 1.000 Einwohner/-innen sind das 51 Diebstähle beziehungsweise 5 Gewalttaten. Dies sind vergleichsweise hohe Risiken für die Bevölkerung. Die

entsprechenden Kennziffern für den Bezirk Wandsbek liegen niedriger: ungefähr 42 Diebstähle und 3 Gewalttaten. Für die Gesamtstadt wurden bezogen auf 1.000 Einwohner/-innen 61 Diebstähle und 5 Gewalttaten berechnet. Hier liegt Jenfeld, zumindest was die Diebstähle

betrifft, darunter.

Zur Untersuchung der Frage, ob es im zeitlichen Verlauf besondere Entwicklungen bei der Kriminalitätsbelastung in Jenfeld gegeben hat, wurde die dortige Entwicklung seit 1987

derjenigen im Bezirk gegenübergestellt. Wie die folgende Abbildung deutlich macht, ist die Dynamik der Kriminalitätsentwicklung in Jenfeld, im Bezirk und in Gesamt-Hamburg ziemlich gleichförmig. Die Diebstähle nehmen überall ab und dies in sehr ähnlichem Ausmaß.

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

81 61 61 61

51 50

47 43

42 39

36 36

34 31 31

30 27

20 18

17

Anzahl der Diebstahldelikte je 1.000 Einwohner/-nnen gerundet

Lemsahl-Mellingstedt Bergstedt Sasel Duvenstedt

Wellingsbüttel Wohldorf-Ohlstedt Hummelsbüttel Volksdorf

Rahlstedt Bramfeld Steilshoop Bezirk Wandsbek

Eilbek Farmsen-Berne Poppenbüttel Jenfeld

Hamburg Tonndorf Marienthal Wandsbek

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Abbildung 9: Jenfelder Entwicklung bei Diebstahldelikten seit 1987 im Vergleich*

Auf der anderen Seite nehmen die Gewaltdelikte im Bezirk ebenso wie in Jenfeld und Hamburg seit 1987 eher zu (siehe die in die Abbildung eingearbeitet linearen Trendlinien); in Jenfeld wird

diese Deliktart als stark schwankend beobachtet24.

Abbildung 10: Jenfelder Entwicklung bei Gewaltdelikten seit 1987 im

Vergleich*

‚* Quellen für Abb. 9+10: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord und eigene Berechnungen

24 Auf die Dunkelfeldproblematik sei hier hingewiesen. Die veröffentlichten Zahlen stehen für bekannt gewordene und dokumentierte Fälle und keineswegs für die gesamte Kriminalität. In diesem Zusammenhang können die Aufmerksamkeitsmuster des Polizeiapparats eine erhebliche Rolle spielen.

30

50

70

90

110

130

1987 1992 1997 2002 2007

Diebstahldelikte je 1000

EW Bezirk Wandsbek

Diebstahldelikte je 1000

EW Jenfeld

Diebstahldelikte je 1000

EW Hamburg

Linear (Diebstahldelikte je

1000 EW Bezirk

Wandsbek)

Linear (Diebstahldelikte je

1000 EW Jenfeld)

1

2

3

4

5

6

7

8

9

1980 1990 2000 2010 2020

Gewaltdelikte je 1000

EW Wandsbek

Gewaltdelikte je 1000

EW Jenfeld

Gewaltdelikte je 1000

EW Hamburg

Linear (Gewaltdelikte je

1000 EW Wandsbek)

Linear (Gewaltdelikte je

1000 EW Jenfeld)

Linear (Gewaltdelikte je

1000 EW Hamburg)

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 26/75

2.7.6 Weitere Problemlagen

Ein weiteres Problem in Jenfeld ist die vergleichsweise25 hohe Anzahl von 659 der über 65-

Jährigen, die Grundsicherung im Alter beziehen. Bezogen auf die Altersgruppe sind es 14,7 %. In ganz Wandsbek waren dies zum 31.12.2011 4.179 Menschen. Dies entspricht nur 4,5 % der

gesamten Bevölkerung in diesem Alter. Eine mögliche Erklärung liegt neben den wirtschaftlichen Verhältnissen im Stadtteil auch bei den drei stationären Pflegeeinrichtungen (s. Kap. 3.1.3) in Jenfeld, in denen vermutlich viele ältere Menschen wohnen, die auf staatliche Unterstützung

angewiesen sind.

Auch der vergleichsweise sehr hohe Anteil von Einwohner/-innen unter 18 Jahren, die in

Alleinerziehenden-Haushalten leben, verdient eine besondere Beachtung: 1.491 Kinder und Jugendliche (32 %)26 wachsen in dieser Familienform auf. Dies ist der höchste Anteil in allen

bezirklichen Stadtteilen. Die Familienform ist eine der wichtigsten Faktoren, die über das Aufwachsen und die Zukunftschancen von Kindern entscheiden. Gleichzeitig haben Alleinerziehende ein erhöhtes Armutsrisiko.

Tabelle 11: Alleinerziehende in den Wandsbeker Stadtteilen*

Stadtteile Allein-

erziehende

Alleinerziehende in %

aller Haushalte mit

Kindern

Steilshoop 754 35,0

Jenfeld 933 34,5

Eilbek 505 34,4

Wandsbek 834 32,7

Bramfeld 1.540 32,3

Hummelsbüttel 544 31,2

Rahlstedt 2.898 31,1

Tonndorf 397 30,0

Farmsen-Berne 1.050 29,0

Marienthal 265 23,5

Volksdorf 547 22,7

Bergstedt 253 20,3

Poppenbüttel 404 19,3

Wohldorf-Ohlstedt 103 18,6

Duvenstedt 162 18,3

Wellingsbüttel 180 17,5

Lemsahl-Mellingstedt 137 17,1

Sasel 403 15,8

Bezirk Wandsbek 11.909 28,1

HAMBURG 53.096 30,9

*Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord

25 Quelle: Statistikamt Nord 26 Quelle: RISE-Datenpool vom 28.01.2012: Durchschnitt in Wandsbek: 24.7 %, Durchschnitt in Hamburg: 27 %

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Insgesamt erscheint der Stadtteil als Gebiet mit einigen gravierenden Problemlagen, sofern man den üblichen Problemdefinitionen folgt.

2.7.7 Ressourcen

Jenfeld-West und -Ost verfügen über geringe Potentiale. Die ökonomischen und

bildungsmäßigen Ressourcen sind zu schwach, um die multiplen Problemlagen zu beseitigen. Allerdings haben die Förderungen aus Programmen der Stadtentwicklung nachhaltig eine selbst-

und problembewusste Beteiligungskultur27 aufgebaut.

27 s. auch Kap. 3.1.12

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 28/75

3. Infrastruktur und Analysen

3.1 Bestandsdarstellungen

3.1.1 Soziales (Kinder, Jugend, Integration, Senioren)

Kindertagesstätten, Kindergärten, Horte

Jenfeld verfügte im September 2012 über 14 KiTa-Standorte, davon im westlichen Teil über zwei und im östlichen Teil über 12, drei weitere (einer in West und zwei in Ost) sind im Herbst 2012 hinzugekommen. Die KiTa-Vielfalt ist damit relativ groß. Der Bezirk Wandsbek verfügt über ca.

240 Standorte und in der Gesamtstadt werden knapp 1.150 Standorte gezählt.

In der folgenden Übersicht werden für die KiTa-Ausstattung einige Kennzahlen aufgrund von

Daten vom 1.6. und 30.9.12 gebildet und Jenfeld wird mit anderen Gebieten verglichen. Die drei neuen KiTas konnten aufgrund von fehlenden angepassten Betreuungszahlen noch nicht berücksichtigt werden, sind aber in einer Analyse mitzudenken. Neben dem Bezirk Wandsbek

und der Gesamtstadt wurden hier auch die beiden an Jenfeld angrenzenden Wandsbeker Stadtteile Rahlstedt und Marienthal betrachtet.

Tabelle 12: Jenfelder KiTa-Ausstattung im Vergleich28*

Gebiet Anzahl der

KiTas

Anzahl der unter

10-Jährigen je

KiTa

Betreute

Kinder je

KiTa**

Betreuungs-

indikator***

Jenfeld 14 183 71 0,39

Rahlstedt 43 184 88 0,48

Marienthal 9 117 60 0,51

Bezirk Wandsbek 241 152 71 0,47

Hamburg 1.138 137 64 0,47

‚* Eigene Berechnungen auf Basis des Melderegisters per 31.12.2011 ‚** Krippe, Elementar und Hort; Rohdaten siehe Anhang

*** Betreute Kinder je KiTa/Anzahl der unter 10-Jährigen je KiTa

Die Kennzahlen der Tabelle verdeutlichen, dass die Sozialräume Jenfeld-West und Jenfeld-Ost ein immer noch ausbaufähiges Ausstattungsniveau im KiTa-Bereich haben. Andererseits hängen

28 Quelle: Turnusmäßige Aktualisierung zur Zahl der betreuten Kinder im Kita-Gutschein-System (Stichtag

01.06.2012) der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Abteilung Familie und Kindertagesbetreuung,

Referat Controlling und PROCAB

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 29/75

die Besuchsquoten in KiTas nicht nur vom Angebot ab, sondern auch die soziale Lage der Eltern

spielt oft eine Rolle. Traditionelle Rollenaufteilungen in der Familie oder Arbeitslosigkeit können ein Grund dafür sein, Kinder länger zu Hause zu beaufsichtigen. Für die frühkindliche Bildung

wird dies gerade beim Aufwachsen in bildungsfernen Familien als besonders schädlich für die späteren Bildungs- und Aufstiegschancen eingeschätzt. Durch die Einführung der ganztägigen Betreuung an Schulen wird diesem Mangel zumindest für die Schulpflichtigen bis 10 Jahre aktiv

begegnet.

Aufwendigere Transporte von Kindern werden von den Eltern in Jenfeld vermutlich eher

vermieden. Außerdem begegnen sich KiTa-Nachfrage und KiTa-Angebot i.d.R. nur auf kleinräumigen Märkten. Eben deshalb können aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen auch keine besonders großen KiTas entstehen. Die Entwicklung des KiTa-Angebots dürfte der

allgemeinen demographischen Entwicklung des Stadtteils folgen (vgl. Abschnitte 2.5 und 2.6) und durch den Ausbau von Ganztagsschulen und der weiteren Einführung von ganztägiger Bildung

und Betreuung an Schulen zumindest auf mittlere Sicht ausreichend sein. Das schließt nicht aus, dass es innerhalb der beiden Gebiete Wohnumfelder gibt, in denen eine Verbesserung der Versorgung oder dem Bedarf angepasste Einrichtungslagen sinnvoll wären.

Kinder- und Jugendeinrichtungen, Familienförderung

In Jenfeld gibt es mehrere bezirkliche Kinder- und Jugendeinrichtungen29 von freien Trägern und kommunaler Seite sowie eine bezirklich getragene Einrichtung der Familienförderung. Das

bezirkliche Bewertungsverfahren30 kommt für beide Jenfelder Sozialräume auf geringe Erfordernisse, in diesem Stadtteil weitere Infrastruktur bzw. Angebote für Jugendliche neu einzurichten. Eine sehr eindeutige Situation ergibt sich für Jenfeld-Ost. Der Sozialraum belegt

den letzten Platz aller 28 Sozialräume des Bezirks. Jenfeld-West liegt auf Platz 25. Aufgrund der ausgeprägten Problemlage sind die bezirklich geförderten Jugendeinrichtungen trotzdem wichtig, da arme Kinder und Jugendliche in der Regel wenig mobil sind. Ferner begründen die sehr dichte

Bevölkerungsquote von Jenfeld und vielfältigen Problemlagen von Kindern und Jugendlichen wie

Kinderarmut, hohe Schulabbrecherquoten etc. die Notwendigkeit eines breit gestreuten

Angebots.

Die zu versorgende Bevölkerung bis unter 18 Jahre in Jenfeld-Ost ist mit 3.846 Köpfen fast fünf

Mal so groß wie in Jenfeld-West. Durch die gute Vernetzung aller Akteure31 aus dem westlichen und östlichen Sozialraum, u.a. durch die Mitarbeit bei der Stadtteilkonferenz, wird hier

29 Basierend auf den Rahmenzuweisungen für die offene Kinder und Jugendarbeit/Sozialarbeit (OKJA), die Familienförderung (FaFö) und die sozialräumliche Angebotsentwicklung (SAE). 30 Es handelt sich um den sog. Algorithmus, mit dem Nachfrage und Angebot in den Sozialräumen gegenübergestellt und nach einem bestimmten Verfahren bewertet werden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen dem Wandsbeker Jugendhilfeausschuss (JHA) vorgelegt und begründet den Bedarfsdruck. Das Verfahren weicht jedoch vom Indexverfahren des RISE-Sozialmonitoring ab. Es hier zu beschreiben, würde zu weit führen. Alle öffentlichen Einladungen und Niederschriften mit Anlagen dieses Ausschusses sind im Internet unter https://ratsinfo.web.hamburg.de/oponline/sitzungskalender.do?id=*0m0BPULVUJPr5TyJxsipLLSTSN zu finden. Zuletzt wurde der Algorithmus in der Sitzung des JHA vom 26.10.2011 vorgestellt. 31 Infrastrukturliste mit Angeboten und Adressen s. Anhang

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 30/75

sozialraumübergreifend gearbeitet bzw. die Aufgaben und Aufträge der Träger, die sich z.B. aus

Zuwendungsbescheiden ableiten lassen, werden auf die Lage im gesamten Stadtteil abgestimmt. Die für die Stadtteilkonferenz notwendige Koordinierungsarbeit wurde und wird durch das

Stadtteilbüro Jenfeld geleistet, das vom Bezirk gefördert wird.

Integration

Die in der Anlage zu 3.1. genannten Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit und

Familienförderung haben ihre Angebote auf die Erfordernisse und Bedarfe der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und deren Familien ausgerichtet. Diese Aufgaben stellen einen wesentlichen Arbeitsschwerpunkt der Einrichtungen dar.

Angebote wie z. B.: Hausaufgabenhilfe, Sportangebote, Förderung der Mobilität – Kennenlernen des Stadtgebietes/Förderung gemeinsamer Freizeitaktivitäten z. B. durch Theaterprojekte und

Nähkurse, Ferienfreizeiten und Wochenendfahrten, individuelle Beratung bei Problemen in der Schule und der Familie sowie Beratung und Begleitung zur Regelung rechtlicher Angelegenheiten mit Behörden gehören in der Regel zum Standardrepertoire der Einrichtungen.

Auch die Organisation und Durchführung unterschiedlicher kultureller/religiöser Feste und Nachbarschaftsfeste als gezieltes Angebot zur Herstellung sozialer Kontakte – kleinräumig und im direkten Wohnumfeld, sowie die Berücksichtigung der verschiedenen Essgewohnheiten und

Speisenzubereitungen, das Schaffen von Begegnung auch bei der Vermittlung lebenspraktischer Dinge, wie z. B. Kochen - und die Vermittlung von Kenntnissen über andere kulturelle

Hintergründe sind selbstverständlicher Bestandteil der Arbeit.

Die Elternschule Jenfeld hat bereits 1993 mit einem Deutschkursangebot für Eltern von Kindern aus Integrationsklassen in Kooperation mit den Schulen des Stadtteils begonnen. So können

bereits seit vielen Jahren z. T. drei parallel laufende Deutschkurse angeboten werden, in denen nicht nur die Sprache, sondern auch die hiesige Kultur, politisches Geschehen und Erziehungsthemen behandelt werden.32

Senioreneinrichtungen

Jenfeld verfügt über einen staatlich geförderten Seniorentreff und einen Seniorenkreis. Aufgabe

der staatlich geförderten Senioreneinrichtungen ist es, Kontaktmöglichkeiten durch ein wohnortnahes und niedrigschwelliges Begegnungsangebot zu schaffen. Damit sollen Isolierungs- und Vereinsamungstendenzen der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger vermieden werden. Ein

weiteres Ziel ist, dass die Seniorinnen und Senioren auch im Alter am gesellschaftlichen Leben teilhaben und in der Gemeinschaft verwurzelt bleiben. Zusätzlich haben Senioreneinrichtungen die Aufgabe, Selbstständigkeit, Eigeninitiative und Autonomie von Nutzerinnen und Nutzern zu

fördern. Darüber hinaus sollen auch ältere Hamburgerinnen und Hamburger mit diesem

32 Fachamt Sozialraummanagement 2010: Bestandsaufnahme “Menschen mit Migrationshintergrund in Wandsbek“ in ausgewählten Sozialräumen

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Angebot angesprochen werden, die andere Freizeitangebote aus finanziellen Gründen nicht in

Anspruch nehmen können.

Tabelle 13: Senioreneinrichtungen in Jenfeld

Name Adresse Öffnungszeiten Angebote

Seniorentreff Oppelner Straße 49,

22045 Hamburg

(Jenfeld-Ost)

Montag bis Freitag von

14:00 bis 18:00 Uhr

Senioren-Disco, Spiele,

Bastel- und

Handarbeiten,

Seniorengymnastik, Englisch-Kurs,

Ausflüge- und

jahreszeitliche Feiern

Seniorenkreis Rodigallee 205, 22043

Hamburg

(Jenfeld-West)

wöchentliches Treffen,

montags von 14:30 bis

16:30 Uhr

Kaffee trinken &

Klönen, Gesang,

Seniorengymnastik,

Vorträge, die Anleitung

vermitteln, um das

Leben im Alter zu

meistern …

Über die hier tabellarisch aufgeführten Einrichtungen hinaus gibt es in Jenfeld noch weitere

Einrichtungen:

Tabelle 14: weitere Einrichtungen und Angebote für Senioren in Jenfeld

Name Adresse Angebote

Ev.-Luth. Friedenskirchengemeinde

Görlitzer Straße 12,

22045 Hamburg (Jenfeld-Ost)

wöchentliche Veranstaltungen:

Gemeindetreff 66+ (mittwochs,

15:00 Uhr im Gemeindehaus),

Sonntags-Cafe (zwischen 15:00

und 17:00 Uhr im Gemeinde-

haus), monatlich Sonderveranstaltungen und

Ausfahrten, donnerstags von

16:00 bis 17:30 Uhr Kontaktkreis

für Migranten

Ev.-Luth. Kirchengemeinde „Der Gute

Hirte“

Rodigallee 205, 22043

Hamburg (s.o.)

Seniorenkreis, jeden Montag von

14:30 bis 16:30 Uhr

Röm. Katholische Kirchengemeinde St.

Agnes Hamburg-Tonndorf

Jenfelder Allee 79,

22045 Hamburg

(Tonndorf)

am 2. Mittwoch im Monat 15:00

Uhr Hl. Messe - Seniorenmesse

Jenfeld-Haus

Charlottenburger

Straße 1, 22045

Hamburg

Offenes Frühstück (jeden

Mittwoch ab 9:00 Uhr),

gemütlicher Klöntreff am 2. und

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(Jenfeld-Ost) 4. Donnerstag im Monat, Mittagstisch für Senioren

(Montag bis Freitag von 11:30 bis

13:30 Uhr)

Samowar e.V. Bekkamp 50, 22045

Hamburg (Jenfeld-Ost)

der Verein Samowar bietet

Beratung für Aussiedler,

Flüchtlinge und Ausländer (auch in

russischer Sprache) sowie

Sprachkurse an.

Jobcafe – Jenfeld – FreiwilligenBörse ,

Stadtteilbüro Jenfeld

Bei den Höfen 23,

22043 Hamburg

(Jenfeld-Ost)

Beratung über Möglichkeiten des

ehrenamtlichen Engagements;

auf Grundlage der eigenen

Wünsche werden konkrete

freiwillige Tätigkeiten vorgeschlagen

Turn- und Sportverein Wandsbek-Jenfeld

Bekkamp 27, 22045 Hamburg

(Jenfeld-Ost)

Umfangreiche Sport- und Freizeitangebote, z.B. Senioren-

Fußball, Herzsport …

New Generation Gruppe, Abteilung vom

TSV Wandsbek-Jenfeld s.o.

Kulturelle und gesellige

Veranstaltungen für die Aktiven

der Altersgruppe 55+, u.a.

Seniorengymnastik, Seniorentanz,

Ausflüge …

Wandsbeker Männer-Turnverein von

1872 e.V.

Wilsonstraße 43, 22045

Hamburg (Jenfeld-Ost)

Seniorengruppe in der kleinen

Halle an der Otto-Hahn-Schule,

donnerstags 16:00 bis 17:00 Uhr

sowie viele weitere Sportgruppen

Das bezirkliche Bewertungsverfahren33 der Nachfrageseite zeigt auf, dass für Jenfeld-Ost ein überdurchschnittliches Erfordernis angenommen werden kann, in diesem Sozialraum die Infrastruktur bzw. Angebote für Seniorinnen und Senioren beizubehalten bzw. neu einzurichten.

Dies erklärt sich zum einen aus der hohen Anzahl Personen mit Migrationshintergrund 65 Jahre und älter, der hohen Anzahl Grundsicherungsempfänger 60 Jahre und älter sowie der relativ

hohen Anzahl Personen 65 Jahre und älter an Einpersonenhaushalten.

Die Sozial- und Altersstruktur der Seniorinnen und Senioren in Jenfeld-Ost unterscheidet sich signifikant von der Situation in Jenfeld-West. Die Nachfrage nach Angeboten der Offenen

Seniorenarbeit im Sozialraum Jenfeld-West kann als geringer eingeschätzt werden.

33 Bezirkliche Leitlinie für eine Bedarfsanalyse und kleinräumige Planung für die Offene Seniorenarbeit

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3.1.2 Gesundheit

Das Angebot zur gesundheitlichen Versorgung besteht aus Arztpraxen, Apotheken sowie

verschiedenen Dienstleistern und Beratungsstellen.

Ärzte

In Jenfeld gibt es insgesamt 18 Arztpraxen und Praxen von Therapeutinnen und Therapeuten

folgender Fachrichtungen34 sowie acht Zahnarztpraxen, in denen zum Teil mehrere Ärzte und Therapeuten tätig sind. Mehrheitlich befinden sich diese bis auf einen Allgemeinmediziner im Sozialraum Jenfeld-Ost:

Tabelle 15: Ärzte und Ärztinnen in Jenfeld

Anzahl Fachrichtung Straße

5 Allgemeinmedizin/Hausarzt Barsbütteler Straße 8

Charlottenburger Straße 32

Grabkeweg 16

Öjendorfer Damm 44

Rodigallee 238 (West)

4 Innere Medizin Rodigallee 248

Öjendorfer Damm 50

Berliner Platz 13

Dahlemer Ring 15

1 Psychiatrie, Psychotherapie Öjendorfer Damm 52

1 Frauenheilkunde Görlitzer Straße 2

2 Kinder- und Jugendmedizin Rodigallee 251

Öjendorfer Damm 42

2 Augenheilkunde Dahlemer Ring 9

Öjendorfer Damm 50

1 Haut- und Geschlechtskrankheiten Öjendorfer Damm 52

1 Orthopädie Rodigallee 305

1 Urologie Rodigallee 252

Zahnheilkunde Barsbütteler Straße 6

Barsbütteler Straße 8

Grabkeweg 16

Öjendorfer Damm 52

Öjendorfer Damm 44

Rodigallee 233

Rodigallee 250

Schimmelmannallee 20 (West)

Die Niederlassungsmöglichkeiten von Ärztinnen und Ärzten, die an der kassenärztlichen Versorgung teilnehmen wollen, sind gesetzlich geregelt. Die Entscheidungen obliegen dem

Zulassungsausschuss, dem Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen

34 Ärztekammer Hamburg Arztsuche 2011

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 34/75

angehören. Auf Grundlage von Bedarfsplanung und Versorgungssicherung soll so die Über- oder

Unterversorgung mit Vertragsärztinnen und -ärzten vermieden werden.35.

Tabelle 16: Apotheken in Jenfeld

Name Straße

Alphapoint Apotheke Öjendorfer Damm 50

Apotheke im JEN Bei den Höfen 42 a

Jenfelder Apotheke Rodigallee 248

Tabelle 17: Beratungsstellen in Jenfeld

Name Straße Angebot

Mütterberatung

des Fachamtes Gesundheit

Bekkamp 60 In der Kindertagesstätte einmal

wöchentlich Sprechstunde mit

Beratungsangebot zu Fragen der Pflege,

Ernährung und Entwicklung des Kindes.

Alle Apotheken und die Beratungsstelle befinden sich in Jenfeld-Ost.

3.1.3 Pflege

In Hamburg versorgen 345 Ambulante Pflegedienste rund 14.000 hilfe- und pflegebedürftige Menschen.

In den 187 stationären Wohn-Pflegeeinrichtungen werden insgesamt 17.249 Plätze angeboten. Danach gibt es in Hamburg pro 1.000 Einwohner aller Altersstufen durchschnittlich 10 stationäre

Wohn-Pflegeeinrichtungen, pro 1.000 Einwohner/-innen ab 65 Jahren werden 51 stationäre Plätze vorgehalten.36

In Jenfeld leben 4.489 Personen, die 65 Jahre und älter sind und für die sich nach den Hamburger Zahlen ein durchschnittliches Angebot von 228 Wohn-Pflegeplätzen errechnen lässt. In den

dortigen drei stationären Einrichtungen werden 457 Pflegeplätze vorgehalten. Drei ambulante Pflegedienste unterschiedlicher Größe und mit zum Teil verschiedenen Schwerpunkten sind in der häuslichen pflegerischen Versorgung tätig.

35 vgl. Wikipedia; Zugriff 2011 36 Pflegestatistik, Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig Holstein, 27.01.2011

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Tabelle 18: Ambulante Pflegedienste in Jenfeld37

Name Straße Angebot

APAH GbR Ambulante Pflege Assistenz

Hamburg

Schiffbeker Weg 315

(Jenfeld-West)

Pflege und Betreuung in der eigene Wohnung, Bezugspflege und kultursensible Pflege

D.T. Ambulanter Pflegedienst Öjendorfer Damm 44

(Jenfeld-Ost)

Pflege und Betreuung in der

eigene Wohnung

Pflegedienst Wieczorreck Bekkampsweg 1 (Jenfeld-

Ost)

Pflege und Betreuung in der

eigene Wohnung

Tabelle 19: Stationäre Wohn-Pflegeeinrichtungen in Jenfeld

Name Straße Angebot

Pflegen&Wohnen Holstenhof Elfsaal 20 (Jenfeld-

West)

151 Wohn-Pflegeplätze und 32

Plätze der besonderen stationären

Dementenbetreuung

Pflegen&Wohnen Öjendorf Deelwischredder 37 (Jenfeld-Ost)

131 Wohnplätze und Pflege, Hilfe, soziale Betreuung für chronisch

mehrfach beeinträchtigte,

abhängigkeitskranke Menschen

Domicil-Seniorenpflegeheim Öjendorfer Damm 97

(Jenfeld-Ost)

188 Wohn-Pflegeplätze

3.1.4 Menschen mit Behinderung

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) lebten zum Jahresende 2009 in Deutschland 7,1 Millionen schwerbehinderte Menschen. Als schwerbehindert gelten dabei Personen, denen

von den Versorgungsämtern ein Grad der Behinderung von 50% und mehr zuerkannt wurde.

Aber: Es gibt keine „Meldepflicht“ für Menschen mit Behinderung, ihre tatsächliche Anzahl kann

nur geschätzt werden. Häufig wird ein Anteil von bis zu 10% der Gesamtbevölkerung genannt. Bei rund 24.663 Einwohnern könnte man danach die Anzahl von rund 2.500 Menschen mit Behinderung in Jenfeld annehmen.

Von diesen sind rund

4 % unter 25 Jahre

21% 25 bis 55 Jahre

20 % 55 bis 65 Jahre

37 Quelle: AOK Rheinland/Hamburg, Zugelassene Pflegeeinrichtungen stationär, SGB XI, 01.10.2011

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54 % älter als 65 Jahre alt (von denen 29% über 75 Jahre alt sind).

Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf: So waren 2009 deutlich mehr als ein

Viertel (29%) der schwerbehinderten Menschen 75 Jahre und älter; knapp die Hälfte (46%) gehörte der Altersgruppe zwischen 55 und 75 Jahren an. Insgesamt gibt es 55 Kategorien der

Behinderung, die wesentlichen sind:

Abbildung 11: Kategorien der Behinderung in %

Das Angebot für Menschen mit Behinderung im Bezirk Wandsbek insgesamt ist vielfältig und umfasst Beratungsangebote, ambulante Hilfen und Wohnangebote, Hilfen für Kinder und

Familien, Hilfen im Arbeitsleben und in der Mobilität. Die entsprechenden Beratungsstellen und Leistungsträger befinden sich in der Regel an gut erreichbaren, zentral gelegenen Orten.

In Jenfeld gibt es die folgenden zwei betreuten Wohnangebote für Menschen mit Behinderung:

Tabelle 20: Betreute Wohnangebote für Menschen mit Behinderung in Jenfeld

Name der Einrichtung Straße Angebot

Wohnhaus Wilhelm-Jensen-Stieg (alsterdorf-assistenz-ost)

Wilhelm-Jensen-Stieg 2 (Jenfeld-Ost)

Wohnangebot für Frauen mit Assistenzbedarf

Wohneinrichtung Kuehnstraße

(Hamburger Lebenshilfe-Werk)

Kuehnstraße 38 b

(Jenfeld-West)

Wohnen mit Betreuung für

Menschen mit geistiger und

Mehrfachbehinderung

55%

10%

9%

5%

4%

17%

körperlich behindert

geistig-seelisch behindert

neurologische Störung

Sinnesbehinderung (blind oder

sehbehindert)

Sinnesbehinderung (Sprach-

und Hörbehinderung)

Art der schwersten

Behinderung ist nicht

ausgewiesen.

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3.1.5 Verkehr (Verkehrsanbindung, Verkehrslage, ÖPNV)

Die Verkehrsanbindung von Jenfeld an die anderen Teile Hamburgs erfolgt durch das

Straßennetz. Die Mehrzahl der in Jenfeld lebenden Menschen benutzt die Buslinien des öffentlichen Nahverkehrs. Die nächstgelegenen U-Bahnhöfe befinden sich in Wandsbek,

Farmsen und Billstedt. Haltestellen der Regionalbahn liegen in Tonndorf und Wandsbek. Alle Bahnhöfe sind mit Buslinien des Hamburger Verkehrsverbundes zu erreichen.

Sehr häufig nutzt die Jenfelder Bevölkerung den zentral gelegenen U-Bahnhof Wandsbek-Markt, um in die U1 oder am dortigen Busbahnhof in andere Buslinien umzusteigen. Um die S1 Richtung Ohlsdorf oder Blankenese zu nutzen, ist ein weiterer Umstieg an der Wandsbeker

Chaussee nötig.

Fernverbindungen lassen sich von Jenfeld aus gut wahrnehmen. Der Flughafen Fuhlsbüttel liegt in einer Entfernung von ca. 14,5 Straßenkilometern nordwestlich. Eine eigene Autobahnanschlussstelle an der A24 im Süden von Jenfeld, die über das Autobahnkreuz

Hamburg-Ost zur A1 Richtung Lübeck und Bremen führt, ermöglicht auch eine gute Verkehrsanbindung Richtung Berlin.

3.1.6 Wohnen und Wohnumfeld

Wohnungen und Wohnungsgröße

Der Stadtteil Jenfeld galt bisher als wenig attraktiver Wohnstandort. Im Jahre 2011 gab es in

diesem Stadtteil insgesamt 10.696 Wohnungen38. Die baulichen Standards, ebenso wie die oft sehr dicht bebauten Wohnlagen ermöglichen keinen Lebensstil, der mit Wohlstand assoziiert wird. Auch das Wohnumfeld ist wenig günstig einzuschätzen, wenn nach Einkaufsmöglichkeiten

gefragt wird. Es gibt zwar das Einkaufszentrum JEN, aber insgesamt wenig Einzelhandelsgeschäfte.39

Der niedrige Wohnstandard40 in den beiden Jenfelder Sozialräumen zeigt sich in der folgenden Übersicht.

38 Quelle: Statistikamt Nord, Stadtteildatenbank, Datenbestand 2011 39 Die letzte Zählung von 1993 ergab lt. Stadtteildatenbank 85 Einzelhandelsgeschäfte für ganz Jenfeld. 40 Es überrascht nicht, dass Jenfeld zu denjenigen Hamburger Stadtteilen gehört, in denen es relativ viele (3.151) Sozialwohnungen gibt, die am Gesamtbestand einen Anteil von 29,5 % haben. Das Maximum liegt in Steilshoop mit einem Sozialwohnungsanteil von 52,9 %. Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord, Datenbestand 2011

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Tabelle 21: Kennzahlen der Jenfelder Wohnverhältnisse*

Wohnfläche je

Einwohner/in

[qm]

Durchschnittliche

Wohnungsgröße

[qm]

Sozialwohnungen

in % der

Wohnungen

insgesamt

Wohnungen in Ein-

und

Zweifamilienhäusern

in % aller Wohnungen

Jenfeld 30,7 70,8 29,5 19,9

Bezirk

Wandsbek

39,1 79,2 11,0 32,6

Hamburg 37,0 72,6 11,0 21,1

‚* Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord, Stand: 2011

Jenfeld liegt im Vergleich mit den bezirklichen Gegebenheiten und der Gesamtstadt in zentralen Parametern der Wohnqualität deutlich schlechter. Die Wohnfläche pro Person ergibt in Jenfeld

den zehntschlechtesten Wert41 aller Hamburger Stadtteile. Im innerbezirklichen Vergleich liegt Jenfeld auf dem letzten Platz. Damit korrespondiert auch eine ausgesprochen niedrige Dynamik

bei der jedem Einwohner zur Verfügung stehenden Wohnfläche. Die Entwicklung seit dem Jahr 1987 ist der folgenden Abbildung zu sehen.

Abbildung 12: Wohnfläche je Einwohner in Quadratmetern 1987 - 2011*

‚* Quelle: Statistikamt Nord/Stadtteildatenbank 2011

Jenfeld hat bei der Entwicklung seiner Wohnfläche je Einwohner/-in seit 1987 ein Auf und Ab zu verzeichnen. Für die Gesamtstadt und für den Bezirk Wandsbek lässt sich das – mit Ausnahme weniger Jahre – nicht beobachten. In Jenfeld ist die Entwicklung, obwohl sie mit nur

28 qm begann, mit einem Zuwachs von nur 9,6 % auf 30,7 qm weit weniger ausgeprägt als im

41 Minimalwert in Billbrock (23,2 qm), Maximalwert in Wohldorf-Ohlstedt (58,1 qm)

25

27

29

31

33

35

37

39

41

1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25

Jahre 1987 bis 2011

Bezirk Wandsbek

HAMBURG

Jenfeld

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Bezirk Wandsbek und als in der Gesamtstadt. Im Bezirk lag der Zuwachs bei 15% und in

Hamburg waren es 11 %.

Wohnumfeld/Infrastruktur

Für die Beschreibung der infrastrukturellen Ausstattung des Wohnumfeldes in Jenfeld stehen nur wenige Daten (vgl. vor allem Abschnitt 3.1.2) zur Verfügung: Die ambulante

Gesundheitsversorgung ist die summierte Anzahl von Arztpraxen und Apotheken je 1.000 Einwohner. Die Handwerksdichte ist die Anzahl der Handwerksbetriebe je 1.000 Einwohner42.

Abbildung 13: Ambulante Gesundheitsversorgung (AG) und Handwerksdichte

(HD) in den Wandsbeker Stadtteilen im Jahr 2011*

* Eigene Berechnungen auf Basis der Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord. Die Abb. hat rein deskriptiven Charakter. Es ist nicht intendiert, einen kausalen Zusammenhang zu belegen. Horizontale Achse: Ärzte je 1.000 Einwohner, vertikale Achse: Handwerksbetriebe je 1.000 Einwohner

Wie die Übersicht43 zeigt, gibt es eine leicht unterdurchschnittliche Gesundheitsversorgung bei einer durchschnittlichen handwerklichen Infrastruktur. Im Vergleich zu eher gutbürgerlichen

Stadtteilen wie Poppenbüttel oder Marienthal (der Spitzenreiter des Bezirks Wandsbek) fällt Jenfeld in der Gesundheitsversorgung deutlich zurück. Dies liegt möglicherweise daran, dass

42 Eine Übersichtstabelle befindet sich im Anhang. 43 Es gibt zwar keinen kausalen Zusammenhang zwischen ambulanter Gesundheitsversorgung und Handwerksdichte, aber an Tonndorf und Marienthal zeigt sich, dass folgende Tendenzen gelten: Bei einer hohen Ärztedichte ist die Handwerkerdichte gering und umgekehrt.

Bergstedt

Bramfeld

Duvenstedt

Eilbek

Farmsen-Berne

Hummels- büttel

Jenfeld

Lemsahl-Mellingstedt

Marienthal

Poppenbüttel

Rahlstedt

Sasel

Steilshoop

Tonndorf

Volksdorf

Wandsbek-Kern

Wellingsbüttel Wohldorf- Ohlstedt

Bezirk Wandsbek

Hamburg

4

6

8

10

12

14

16

18

0 1 2 3 4 5 6 7

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 40/75

Standorte für niedergelassene Ärzte dann attraktiver sind, wenn Privatpatienten versorgt werden

können.

Die Handwerksdichte ist in Jenfeld durchschnittlich. Hier sind Wandsbek-Kern und Tonndorf

für die Ansiedlung von Handwerk besonders beliebt.

3.1.7 Ökonomie

In Jenfeld gibt es fünf Gewerbegebiete.

Abbildung 14: Gewerbegebiete in Jenfeld

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Gewerbegebiet Jenfelder Au

Auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne entsteht derzeit das Projekt „Jenfelder Au“, in dessen Rahmen vorwiegend Wohnraum geschaffen wird. Um eine Verbindung

von Wohnen und Arbeiten zu ermöglichen, sind 4,5 ha für Gewerbeflächen vorgesehen. Hier ist gering emittierendes Gewerbe gewünscht: Gewerke und Unternehmen, die entweder die

Infrastruktur der ansässigen Bevölkerung oder den Arbeitsplatz stellen. Der Standort ist besonders familienfreundlich und eignet sich für Betriebe, die Kreativwirtschaft und Nischengewerbe entwickeln möchten. Die Verkehrsanbindung ist sehr gut über die B 75 (ca. 1

km), A 24 (ca. 1,5 km) und die A 1 (ca. 5 km) Es gibt verschiedene Buslinien im Gebiet, sowie die R 10 „Tonndorf“ (ca. 800m).

Abbildung 15: Jenfelder Au

Gewerbegebiet Holstenhofweg / Schimmelmannstraße

Im westlichen Jenfeld liegt ein Teil des Gewerbegebiets Holstenhofweg/Schimmelmannstraße.

Zusammen mit dem direkt angrenzenden Gewerbegebiet Rahlau bilden diese eines der größten

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 42/75

zusammenhängenden Gewerbegebiete des Bezirks Wandsbek, das aufgrund seiner Nähe zum

Bezirkszentrum sowie der Nähe zur Bundesstraße und der Bundesautobahn eine attraktive Lage für Gewerbebetriebe bietet. Die hochgradige Durchmischung führt zu teilweise interessanten

Nachbarschaften, welche die vorhandene Infrastruktur effizient nutzen (z.B. gemeinsame Erschließung für einen Baustoffhändler und ein Filmproduktionsstudio). Das Gebiet ist ca. 65 ha groß und hat eine gute Verkehrsanbindung an die B 75 (ca. 0,5 km) und die A 24 (ca. 2,5 km).

Ferner gibt es verschiedene Buslinien im Gebiet sowie die R 10 „Tonndorf“ (ca. 1.000m)

Abbildung 16: Holstenhofweg / Schimmelmannstraße

Stadtteilzentrum

Mittelpunkt des Stadtteils ist das Einkaufszentrum JEN an der Rodigallee. In mehr als 30 Geschäften werden u.a. Lebensmittel, Gastronomie, Mode sowie verschiedenste Dienstleistungen

geboten. Auch in unmittelbarer Nähe des Einkaufzentrums gibt es weitere Dienstleister und Restaurants.

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Im Norden Jenfelds befindet sich das im Vergleich hierzu etwas kleinere Einkaufszentrum

Berliner Platz an der Grenze zum Sozialraum Hohenhorst. Hier können ebenfalls die täglichen Bedarfe in über 20 Geschäften gedeckt werden.

3.1.8 Arbeit und Beschäftigung

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag in Jenfeld-West bei 1.525 und einer

Quote44 von 43,3 % und in Jenfeld-Ost bei 5.739 und einer Quote von 44,9 %. Beide Quoten liegen damit deutlich unter dem Wandsbeker (53,3 %) und hamburgischen (52,9 %) Anteil.

In Bezug auf die geschlechtsspezifische Beteiligung am Arbeitsmarkt gibt es jedoch überraschende Ergebnisse: Während in Jenfeld-Ost 48,5 % der Männer, aber nur 41,2 % der

Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, kehrt sich das Verhältnis in Jenfeld-West um. Hier sind 49,2 % der Frauen, aber nur 38,8 % der Männer in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Der Westen Jenfelds liegt mit der Abweichung zwischen Männern und Frauen

geradezu spektakulär an der Spitze45 im Bezirk Wandsbek, was die gute Quote bei den Frauen betrifft. Die Beschäftigungsquoten von Männern und Frauen liegen sowohl im Bezirk Wandsbek mit 55 % bzw. 51,7 % als auch in Hamburg mit 54,6 % bzw. 51,3 % höher.

Die ökonomische Situation im Stadtteil lässt sich in der Stadtteildatenbank unter der Rubrik „Einkünfte 2004 je Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen“ ablesen. Der Stadtteil Jenfeld lag in

diesem Ranking auf dem letzten Platz der achtzehn bezirklichen Stadtteile. Beim Vergleich der Einkünfte 1995 und 2004 je Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen gab es unter den Stadtteilen

sechs, in denen die Durchschnittswerte gestiegen sind und zwölf, in denen sich die Einkünfte verringert haben. Letzteres ist gleichbedeutend mit einem Kaufkraftverlust. Hier lag Jenfeld auf dem viertletzten Platz (15)46 und gehört damit mit den ohnehin schon niedrigsten

Durchschnittseinkünften zu den Stadtteilen, die am meisten Einkommen und Kaufkraft verloren haben. 47

Wie schon im Kapital 2.7.2 ausgeführt, war die Bevölkerung in Jenfeld-Ost zum Stichtag im Bezirksvergleich mit 10, 2 %48 am meisten von Arbeitslosigkeit49 betroffen, während sich der

44 Da keine Quoten für die Sozialräume vorlagen, wurde die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse hilfsweise auf die jeweilige Einwohneranzahl an 15-65 jährigen im Sozialraum bezogen. (Berechnungen auf Grundlage des RISE-Datenpool des Statistikamtes Nord, Stichtag: 31.12.11). Im Gegensatz zur Erwerbstätigenquote berücksichtigt die Beschäftigungsquote nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, nicht aber Beamte, Selbstständige oder geringfügig Beschäftigte; sie ist daher niedriger als die Erwerbstätigenquote. 45 Zum Vgl.: mit 0,4 % Abweichung folgt der Sozialraum Eilbek auf Platz 2. 46 Datengegenüberstellung mittels einer Zeitreihe, erstellt auf Grundlage der Datenbank des Statistikamtes Nord. Auf eine Aktualisierung des Ranking wurde aus Gründen der Vergleichbarkeit aller Sozialraumbeschreibungen verzichtet. Die Durchschnittswerte werden alle drei Jahre festgestellt. Für 2010 werden verlässliche Daten erst im Jahr 2014 vorliegen. 47

Für 2007 ergaben sich folgende Durchschnittseinkommen: Jenfeld 21.916 €, Wandsbek 37.014 € und Hamburg 35.887 € (Statistik informiert Nr. IV/2013 SPEZIAL vom 26.04.2013). 48 Die Quoten für die Arbeitslosen sind nicht – wie sonst üblich – auf die Erwerbspersonen, sondern ersatzweise auf die Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren bezogen, da aktuelle Erwerbspersonenzahlen für die Stadtteile nicht verfügbar sind. Als Bezugsgröße für die Anteile der jüngeren und älteren Arbeitslosen dienen ebenfalls die entsprechenden Altersgruppen in der Bevölkerung. Tendenziell fallen die selbst berechneten Quoten daher etwas günstiger aus als in der Statistik der Agentur für Arbeit. Quelle: Bundesagentur für Arbeit und Melderegister 31.12.2011. Berechnungen auf Grundlage des RISE-Datenpool des Statistikamtes Nord.

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Anteil der Arbeitslosen in Jenfeld-West mit 5,4 % zwischen dem Durchschnitt in Wandsbek und

demjenigen in Gesamt-Hamburg bewegte. Sowohl beim Arbeitslosenanteil insgesamt50 als auch bei den Anteilen der älteren51 und jüngeren52 Arbeitslosen wies der Sozialraum Jenfeld-Ost Werte

auf, die über den Vergleichswerten des Bezirks liegen. Dabei sind die 8,6 % bei den Älteren der höchste Wert im Bezirk. Verschärfend kommt hinzu, dass ¾ in den SGB II – Bereich fallen. Bei den jungen Menschen wurde mit 4 % ebenfalls ein Wert erreicht, der mit zu den höchsten im

Bezirk zählt. Mit der Verteilung auf den SGB II- und -III-Bereich verhält es sich hier ähnlich.

Langzeitarbeitslosigkeit stellt für die Betroffenen und ihre Familien eine große Belastung dar. Sie

fühlen sich häufig ausgegrenzt, kaum gefördert und bleiben beruflich abgehängt. In der Folge können psychosoziale Probleme wie Schulden, instabile Familienverhältnisse oder Sucht auftreten, was die Vermittlungshemmnisse noch verstärkt. Besonders schwierig ist die (Re-

)Integration von Schwerbehinderten, Migranten, Älteren und Alleinerziehenden am Arbeitsmarkt. Je länger Arbeitslosigkeit dauert, umso geringer sind die Chancen auf einen neuen

Job. Auch der hohe Anteil der Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung53 in Hamburg (53,4 %, davon 25,9 % im SGB III-Bereich und 64,8 % im SGB II-Bereich) bleibt ein großes Problem. Hier sind ergänzend zu den Eingliederungsbemühungen der Jobcenter flankierende

Maßnahmen notwendig, die durch das Bundes- oder das Landes-ESF-Programm gefördert werden (können).

Infrastruktur, die der Bevölkerung in den Sozialräumen zur Verfügung steht (Träger und Maßnahmen/Angebote)54:

Der Standort Wandsbek des Jobcenters team.arbeit.hamburg (nachfolgend: JC t.a.h.)55 liegt in Eilbek an der Grenze zu Wandsbek - Kern. Das Vermittlungsteam für U2556 ist allerdings

räumlich getrennt vom Hauptstandort in der Nähe des Wandsbeker Marktes untergebracht. Für schwerbehinderte Menschen aus ganz Hamburg ist ein zentrales Jobcenter57 zuständig. Das Job-Center in der Nähe des U-Bahnhofes Burgstraße betreut erwerbsfähige schwerbehinderte

49 Einschub: Arbeitslose Als arbeitslos werden gemäß § 16 des Sozialgesetzbuches (SGB III) Personen gezählt, die vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen oder weniger als 15 Wochenstunden erwerbstätig sind, eine versicherungspflichtige Beschäftigung suchen und den Vermittlungsbemühungen zur Verfügung stehen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik gelten nicht als arbeitslos. (Maßnahmen der Fort- und Weiterbildung, 1- €-Jobs) Arbeitslose nach SGB II: Die Arbeitslosen nach SGB II sind eine Teilmenge aller Arbeitslosen. 50 Jenfeld-West: 5,4 % und Jenfeld-Ost: 10,2 % im Vgl. zu Wandsbek: 4,9 % und Hamburg 5,7 % 51 55- unter 65-Jährige: Jenfeld-West: 5,1 % und Jenfeld-Ost: 8,6 % im Vgl. zu Wandsbek: 4,3 % und Hamburg 5,1 %. § 53 a Zweites Sozialgesetzbuch (SGB II) sieht vor, dass über 58-jährige Arbeitsuchende nicht mehr als arbeitslos gelten, wenn sie länger als ein Jahr Arbeitslosengeld-II beziehen, ohne dass Ihnen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten wurde. Sie werden dann nur noch in der Unterbeschäftigungsstatistik der Bundesagentur geführt. 52 15- unter 25-Jährige: Jenfeld-West: 1,2 % und Jenfeld-Ost: 4 % im Vgl. zu Wandsbek: 2,1 % und Hamburg 2,0 % 53 Arbeitsmarktbericht für November 2012 des Vorsitzenden der Geschäftsführung des Agentur für Arbeit Hamburg, Sönke Fock. 54 Stand: 30.11.2012 55Jobcenter team.arbeit.hamburg, Standort Wandsbek Hamburg, Wandsbeker Chaussee 220, 20089 Hamburg, Tel.: 040/ 24851999 (Service-Center), Internet: http://www.team-arbeit-hamburg.de, Standortleiterin: Frau Bettina Wullkotte. 56 Jobcenter team.arbeit.hamburg, Standort Wandsbek Hamburg, Vermittlung U25, Wandsbeker Zollstr. 11, 22041 Hamburg, Tel.: 040/ 24851999 (Service-Center), Internet: http://www.team-arbeit-hamburg.de. 57 Jobcenter team.arbeit.hamburg, Standort für schwerbehinderte Menschen, Beltgens Garten 2, 20537 Hamburg, Tel.: 040/ 24851999 (Service-Center) Standortleiter: Herr Martin Saß.

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Menschen mit einem Grad der Behinderung von 50 und/oder mehr sowie ihnen gleichgestellte

Menschen.

Beschäftigungsträger, die AGH-Plätze58 vor Ort anbieten, gibt es in Jenfeld selbst leider nicht

mehr. Lediglich der Stadtteilservice Wandsbek des BFW59 kooperiert mit dem Domizil Seniorenpflegeheim in Jenfeld und bietet seine Dienste für Einzelpersonen an. Er wurde

konzipiert, um die Lebensverhältnisse alter, hilfebedürftiger und benachteiligter Menschen im Bezirk Wandsbek zu verbessern. Der Ausgangspunkt der Einsätze ist das BFW - Vermittlungskontor in der August -Krogmann-Straße 52 in der Nähe der U-Bahn Farmsen. Von

hier aus gehen oder fahren die AGH-Teilnehmer/-innen zu den Menschen, um die sie sich kümmern.

Das Bezirksamt Wandsbek wirkt bei den Planungen für die Jugendberufsagentur (JBA)60 mit, die spätestens Mitte 201461 auch in Wandsbek eröffnet werden soll. Diese soll mittels einer

Koordination verschiedenster Programme und Fördermaßnahmen sowie der engeren Zusammenarbeit unterschiedlichster Akteure62 jungen Menschen den Übergang in Ausbildung bzw. Beschäftigung erleichtern.

Das ESF-Landesprogramm63 hat in der Förderperiode 2007 bis 2013 einige Projekte mit befristeter Laufzeit möglich gemacht, deren Angebote u.a. auch im Stadtteil angesiedelt sind.

In Jenfeld wird aktuell das „Jugend Aktiv“64 durch den ev.-luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost durchgeführt, wobei der räumliche Schwerpunkt in Jenfeld-Ost liegt. Zielgruppe des Projektes

sind Jungerwachsene zwischen 18 und 25 Jahren, die eine berufliche und private Perspektive suchen. Wichtig in diesem Projekt ist im Unterschied zu sanktionierenden Maßnahmen der

freiwillige Zugang. Über Beziehungsarbeit und Vertrauensbildung soll in der Arbeit mit den Jugendlichen eine Basis für Weiterentwicklung entstehen.

In Jenfeld ist außerdem die Bildungsagentur Wandsbek65 aktiv. Das Projekt wird von der Quadriga gGmbH, einem langjährig in Jenfeld tätigen Träger durchgeführt. Hier ist der Bezirk mit eigenen Mitteln in die Kofinanzierung getreten. Mit dem bis 31.12.2013 befristeten ESF-

Projekt werden wirksame Beiträge zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit der

58 AGH=Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung nach § 16d SGB II. Im Jahr 2013 stehen in Hamburg 3.160 AGH-Plätze zur Verfügung, wovon 19 % an Träger von Maßnahmen vergeben wurden, die im Bezirk Wandsbek durchgeführt werden. Dies entspricht 589 Plätzen. 59 BFW=Berufsförderungswerk, Träger der AGH-Maßnahme: Vermittlungskontor GmbH, August-Krogmann-Str. 52, 22159 Hamburg, Tel.: 040/64581-1650, Telefax: 040/64581-1564, http://www.bfw-vermittlungskontor.de Ansprechpartner: Karl-Heinz Kuke (Bereichsleiter Qualifizierungskontor). 60 http://www.hamburg.de/jugendberufsagentur 61 Bis dahin ist die JBA Mitte auch für Wandsbeker Jugendlichen zuständig, die ohne Berufsausbildung sind, also unversorgte SchulabgängerInnen und SchülerInnen, die noch zur Schule gehen. Es gibt in Wandsbek keine eigene Berufsberatung. Dazu kommen Jugendliche bis 25 Jahre, die in den REHA-Bereich fallen, z.B. Bäcker gelernt haben und aus gesundheitlichen Gründen den Beruf nicht ausüben können. 62 Berufsberatung und Team Akademische Berufe der Agentur für Arbeit, Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung von Arbeitsagentur und Jobcenter team.arbeit.hamburg, Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Behörde für Schule und Berufsbildung, Bezirke. 63 http://www.hamburg.de/esf-hamburg/ 64 Jugend Aktiv, c/o Your Life, Rodigallee 238, 22043 Hamburg, Tel.: 040/839 87 644, http://www.jugendaktiv-hamburg.de, AnsprechpartnerInnen: Babette Kaendler und Florian Ortscheid. 65 Bildungsagentur Wandsbek, Bei den Höfen 23, 22043 Hamburg, Tel.: 040/600 389 21, Projektleiterin Petra Piontek, http://www.bildungsagentur-wandsbek.de.

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 46/75

Bevölkerung vor Ort angestrebt. Erreicht werden soll dies durch die Steigerung von

Qualifizierungsteilnahme und Kompetenzerwerb der Bürger und Bürgerinnen, eine verbesserte Vernetzung im Bereich Bildung, Weiterbildung und Beratung zu Fördermöglichkeiten, eine

frühzeitige Intervention bei jungen Menschen sowie durch den Austausch der Anbieter von Bildungsangeboten vor Ort und Vernetzung zu lokalen Unternehmen, der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter team.arbeit.hamburg.

EXKURS

Ausgehend von einem hohen Anteil an SGB II-Empfänger/-innen im Stadtteil kann man davon ausgehen, dass Jenfelder Arbeitslose in AGH-Maßnahmen zugewiesen werden, die Träger in

anderen Stadtteilen durchführen. Das angestrebte Ziel jeder AGH ist die Eingliederung auf dem regulären Arbeitsmarkt über den Umweg einer zunächst zusätzlich geschaffenen Beschäftigung.

Außerdem soll das Wiedererlernen von Schlüsselqualifikationen oder Wiedergewöhnung an die Arbeitswelt und den Arbeitsalltag erreicht werden. Mit AGH-Maßnahmen kann, muss aber kein Stadtteil- oder Sozialraumbezug hergestellt werden.

Für diese Menschen definiert das gemeinsame Arbeitsmarktprogramm des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, Arbeitsagentur und JC t.a.h. 2012 eine Aufgabe, die die HAB66 in

Kooperation mit afg-worknet, BFW Vermittlungskontor und Berufsförderungswerk (BFW) übernommen hat: „Die Teilnehmer am sozialen Arbeitsmarkt sollen zusätzlich beraten und

betreut werden, um die in Hamburg vorhandenen Regelangebote der Schuldner- oder Suchtberatung sowie sonstiger Angebote wie der Gesundheitsberatung oder der Klärung von Wohnungs- und Unterbringungsfragen effektiv zu nutzen. Dadurch soll in intensiver und

nachhaltiger Form während … der Arbeitsgelegenheit ein Maximum an persönlichen Problemen der Teilnehmer behoben werden.“

Mit „NAVIGATOR 16A – Die Sozialberatung für AGH“ wird daher das Ziel verfolgt, je nach

individueller Ausgangslage in enger Kooperation mit allen beteiligten Akteuren Probleme zu lösen, um den bestmöglichen Weg zu finden und eine nachhaltige Lösung zu erreichen. Durch

die zusätzlichen Angebote werden ergänzende Hilfestellungen vorgehalten. Partner in der praktischen Arbeit sind die Träger der Arbeitsgelegenheiten, das JC t.a.h. und Beratungsstellen und anderweitige Dienstleister nach § 16a SGB II. Die Sozialberater/-innen koordinieren und

befördern die Wahrnehmung der Angebote der Beratungsstellen und anderer Dienstleister nach § 16a SGB II, indem sie den Kontakt zu diesen Stellen herstellen, die erforderliche Kommunikation und Abklärung mit JC t.a.h. vornehmen und als Bindeglied zwischen den

Akteuren Fallmanager/-innen AGH-Träger, Berater/-innen der Beratungsstelle und Vermittler/-innen/Fallmanager/-innen von JC t.a.h. fungieren. Jeder AGH-Träger hat dabei eine/n

verbindliche/n Ansprechpartner/-in.

66 Hamburger Arbeit – Beschäftigungsgesellschaft mbH, Bahngärten 11, 22041 Hamburg, Tel.: 040/65804-0, http://www.hamburger-arbeit.de.

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Einige ESF-Projekte strahlen auf Jenfeld aus, auch wenn sie kein spezifisches Angebot im

Stadtteil sind. So wird in Wandsbek aktuell das Projekt „come in“67 durchgeführt, in das Arbeitslose unter 25 Jahren vermittelt werden können. Kooperationspartner sind die U 25-Teams

von t.a.h. Zielgruppe des Projektes sind Arbeitslose mit schlechtem oder ohne Schulabschluss und multiplen Vermittlungs- und Integrationshemmnissen, insbesondere Personen, die den Kontakt mit JC t.a.h. verweigert haben und bislang mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen

nicht erreicht werden konnten. Die Zielgruppe umfasst auch die Jugendlichen, die arbeitslos, aber noch nicht bei JC t.a.h. erfasst sind. Jugendliche sollen durch aufsuchende Arbeit erreicht und durch konkrete Hilfestellungen und Beratung für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen aktiviert

werden, um damit in Arbeit oder Ausbildung zu gelangen.

Jobclub Soloturn68 ist ein ESF-Projekt für Alleinerziehende in den Bezirken Wandsbek und

Hamburg-Nord. Die Räumlichkeiten befinden sich an der Grenze zwischen beiden Bezirken in Dulsberg. Alle Wandsbeker JCs sollen bei der Zuweisung kooperieren. Das Projekt wird von der

einfal GmbH durchgeführt. Alleine in Wandsbek und Hamburg-Nord gab es zum Zeitpunkt der Ausschreibung ca. 3.600 gemeldete ALG II-Bezieher/-innen mit Kindern unter 7 Jahren, die nicht berufstätig waren und keinen im Inland gültigen Ausbildungsabschluss und/oder keinen

Schulabschluss haben. Rund 50 % dieser Zielgruppe hat einen Migrationshintergrund und rund 95 % sind Frauen. Die Integration von arbeitslosen Menschen mit betreuungsbedürftigen Kindern ist besonders schwierig, weil die erforderlichen Handlungsbedarfe und

Vermittlungshemmnisse sehr komplex sein können. Ziel ist die Wiedereingliederung durch intensive Begleitung, Beratung und Coaching sowie passgenaue Vermittlung in weiterführende

Maßnahmen / Qualifizierungen / Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisse. Eine Kooperation mit der Bildungsagentur ermöglicht ein monatliches Beratungsangebot in deren Räumen.

3.1.9 Bildung (Ausbildung, lebenslanges Lernen)

Das Fachamt Sozialraummanagement bezieht sich mit seinem Bildungsbegriff sowohl auf den 6. Altenbericht des BMFSJ (2010) sowie auf den 12. Kinder- und Jugendbericht des BMFSFJ

(2005). Abgeleitet daraus werden folgende Grundthesen vertreten:

Bildung ermöglicht dem Individuum die kulturelle, materielle, soziale und subjektive Auseinandersetzung mit der Welt. Bildung kann nicht nur als Allgemeinbildung verstanden werden, sondern im weitesten Sinne als Fähigkeit zur Selbstregulation und gesellschaftlichen Teilhabe.

Bildung findet an verschiedenen Orten und innerhalb verschiedener Settings statt (formale, non-formale, informelle Bildung).

Bildung ist ein offener Entwicklungsprozess, der von den Aktivitäten, Interessen und Fähigkeiten des Individuums ausgeht.

67 GSM Training & Integration GmbH, Bramfelder Chaussee 318, 22177 Hamburg + Friedrich-Ebert-Damm 145, 22047 Hamburg + und Bargkoppelweg 52, 22145 Hamburg, Tel.: 040/23537897, http://www.gsm-group.de, Ansprechpartner: Dieter Kunold-Heldt. 68 Jobclub Soloturn, Elsässer Str. 4, 22049 Hamburg, Tel.: 040/27882475, Ansprechpartnerin: Frau Nedza, einfal GmbH, http://www.esf-hamburg.de/arbeitsuchende/3322630/jobclub-soloturn.

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Bildung findet in allen Phasen des Lebens statt (Bildung im Lebenslauf). Bildungsprozesse an verschiedenen Orten und in verschiedenen Lebensaltern verlaufen sehr unterschiedlich und brauchen jeweils die passende Unterstützung.

Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren gibt es an vielen verschiedenen Orten wie Kindertagesstätten, Tagesmüttern und -vätern, Einrichtungen der

offenen Kinder- und Jugendarbeit, Kultureinrichtungen, Trägern von Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, Sport- und Bürgervereinen, Senioreneinrichtungen u.v.a.m. An dieser Stelle sei daher insbesondere auf die unter 3.1.1 bis 3.1.4, 3.1.8 sowie 3.1.10 bis 3.1.12

erwähnten Einrichtungen und Organisationen verwiesen.

Tabelle 22: Kurzübersicht über die in Jenfeld angesiedelten Schulen69*

Schule Schulform Zahl der

Schüler

Zahl der

Lehrer

Schule Charlottenburger

Straße

Grundschule

Gebundene GTS mit Anschluss-

und Ferienbetreuung und jahrgangsübergreifendem Lernen

Klassen: 1-4

220 23

Schule Jenfelder Straße Grundschule

GBS

VSK-4

ca. 300 ca. 30

Schule Öjendorfer Damm Grundschule

GBS

VSK-4

ca. 250 25

Schule Oppelner Straße Grundschule

GBS

VSK-4

ca. 240 25

Otto-Hahn-Schule Stadtteilschule / integrierte

Gesamtschule mit gymnasialer

Oberstufe

Gebundene GTS

Klassen: 5-10

Ca. 1450 120

Stadtteilschule

Denksteinweg/Holstenhof

Stadtteilschule

Gebundene GTS

ca. 200 ca. 20

Schule Bekkamp Förderschwerpunkt geistige

Entwicklung

Gebundene GTS

13 Klassen

k. A. 121

69 Die Schulen befinden sich derzeit in einem fließenden, stetig wechselnden Übergang zur GBS oder zur GTS. In welchem Entwicklungsstadium sich welche Schule derzeit befindet, kann hier daher nicht immer angegeben werden. Die Angaben zur Schulform beruhen sich auf der sog. Herbststatistik der BSB (Stand: 01.02.2013). Die Angaben zu der Zahl der Schüler und der Lehrer lassen sich nicht in allen Fällen genau eruieren; als Quelle dienen ausschließlich die Eigendarstellungen der Schulen auf den aufgeführten Webseiten (Stand: Juni 2013).

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Des Weiteren werden die in Jenfeld angesiedelten Schulen im Einzelnen – unter

Berücksichtigung ihres Schulprofils und anderer Besonderheiten70 – ausführlicher dargestellt.

Schule Charlottenburger Straße71 |Charlottenburger Str. 84, 22045 Hamburg; Tel.: 888 81 60

Dies ist eine gebundene Ganztagsschule mit Anschluss- und Ferienbetreuung und jahrgangsübergreifendem Lernen. Hier lernen und arbeiten ca. 220 Kinder und 23 Lehrerinnen und Lehrer, eine Sonderpädagogin, eine Beratungslehrerin, sechs Erzieher/-innen sowie etliche

Mitarbeiter/-innen für die Nachmittagskurse der Ganztagsschule und Verwaltungs- und Hausmeisterkräfte. Die an dieser Schule unterrichteten Kinder bringen ganz unterschiedliche Begabungen und Fähigkeiten mit. In unterschiedlichen Lernwerkstätten werden den Kindern

optimale Möglichkeiten angeboten, um selbstständig zu lernen und ihre sozialen Fähigkeiten zu stärken. Ein sehr wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit an dieser Grundschule ist die

individuelle Förderung. An dieser Schule werden Schüler/-innen mit besonderem Förderbedarf ebenso wie Schüler/-innen mit speziellen Begabungen und/oder mit Sprachförderbedarf gefördert.

Schule Jenfelder Straße72 | Jenfelder Str. 252, 22045 Hamburg; Tel.: 65 44 070

Der Schultag an dieser Grundschule beginnt für einige Schüler/-innen um 7:45 Uhr oder um 8

Uhr mit dem Sprachförderunterricht. Für Kinder berufstätiger Eltern wird eine Betreuung ab 7 Uhr angeboten. Für alle anderen Schüler/-innen beginnt der Unterricht um 8:30 Uhr. Alle

Schüler/-innen frühstücken gemeinsam in der ersten Unterrichtsstunde.

Schule Öjendorfer Damm73 | Öjendorfer Damm 8, 22043 Hamburg; Tel.: 670 48 53

Dies ist eine Grundschule mit Vorschule und ganztägiger Betreuung im Hort. An dieser Schule

lernen ca. 250 Kinder in kleinen Klassen (15 bis 19 Schüler pro Klasse). 25 Pädagoginnen und Pädagogen unterrichten sie. Neben den Klassenlehrer/-innen arbeiten hier auch Sonderschullehrer/-innen, Erzieher/-innen und Sozialpädagog/-innen. Viele Schüler/-innen

kommen aus unterschiedlichen Teilen der Welt und sprechen deshalb verschiedene Muttersprachen. Eine der Hauptaufgaben ist, sie besonders beim Erwerb der deutschen Sprache

zu unterstützen. Dafür beginnt man bereits in der Vorschule mit zusätzlichem Sprachförderunterricht. Am Nachmittag werden den Kindern z.B. Unterstützung bei den Hausaufgaben, Deutsch- und Mathematikförderkurse, muttersprachlichen Unterricht in Türkisch,

Fußball, Chor, Keyboard- und Trommelkurse u.v.a.m. angeboten. Bereits vor dem Unterricht nutzen viele Kinder das Angebot „Guter Start“. Unter professioneller Betreuung können sie gemeinsam frühstücken und sich auf den Unterricht vorbereiten.

70 Als Quelle bei der Beschreibung des Schulprofils dienen ausschließlich die Eigendarstellungen der Schulen auf den aufgeführten Webseiten (Stand: Juni 2013), sie können überdies nur skizzenhaft bleiben und erlauben keine analytische Betrachtung. 71 http://www.schulecharlottenburgerstrasse.de 72 http://www.schule-jenfelder-strasse.hamburg.de/index.php/article/detail/151 73 http://www.schule-oejendorfer-damm.hamburg.de/index.php/

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Schule Oppelner Straße 74| Oppelner Str. 45, 22045 Hamburg; Tel.: 284 17 33

Die Schule Oppelner Straße ist eine dreizügige Grundschule mit zwei Vorschulklassen. Seit dem

Schuljahr 2012/2013 ist die Schule Oppelner Straße eine Schule mit ganztägiger Betreuung (GBS). Diese Nachmittagsbetreuung wird von der KiTa Bekkamp für die Schüler/-innen in den

Schulräumen durchgeführt. Gegründet wurde die Schule Oppelner Straße am 9. November 1969. Diese Schule wurde zunächst als Grund-, Haupt- und Realschule aufgebaut und verlor schließlich den Haupt- und Realschulzweig. „Nur" Grundschule ist sie seit August 2008. Weitere große

Herausforderungen liegen in der von der BSB geplanten integrativen Beschulung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf sowie in einer Nachmittagsbetreuung für die Schüler/-innen.

Otto-Hahn-Schule75 | Jenfelder Allee 53, 22043 Hamburg; Tel.: 428 87 03

Die Otto-Hahn-Schule unterscheidet sich von anderen Gesamtschulen insbesondere durch das

Fachklassenmodell, bei dem sich die Schüler/-innen Ende Jahrgang 6 in Klassen mit verstärktem Fachunterricht einwählen. Dieses Modell wurde inzwischen von 5 weiteren Gesamtschulen in den anderen Bezirken übernommen. Gleichzeitig wird durch interne Stundenumschichtung die

Klassenfrequenz ab Jahrgang 7 auf 21 Schüler/-innen gesenkt. Ganztagsangebote: Es gibt über 100 Wahl- und Neigungskurse, die sich an Schüler/-innen aller Begabungen und Interessen richten. Erwähnenswert ist das seit bald zehn Jahren an der Otto-Hahn-Gesamtschule

bestehende erfolgreiche Projekt „Elternbrücke“ mit dem Hauptanliegen Vernetzung und Beratung im Bereich Integration im schulischen Bereich. Mit Gesprächskreisen und

Informationsabenden bietet das Projekt eine Plattform, auf deren Ebene sich Eltern mit Migrationshintergrund treffen und untereinander oder mit Lehrer/-innen austauschen können. Die Mitarbeiter/-innen der „Elternbrücke“ vermitteln Übersetzer/-innen für schulische

Angelegenheiten wie Elternabende oder Elternsprechtage sowie motivieren Problemjugendliche mit Migrationshintergrund zu einem Praktikum in der Verwaltung und freien Wirtschaft zu und gewinnen dafür potenzielle Arbeitgeber.

Schule Denksteinweg sowie Stadtteilschule Holstenhof 76

Standort Holstenhof: Oktaviostraße 143, 22043 Hamburg; Tel.: 428 86 410

Standort Denksteinweg: Denksteinweg 17, 22043 Hamburg; Tel.: 670 488 60

Die Schule Holstenhof hat sich mit der Schule Denksteinweg zusammengeschlossen. Zusammen ist es eine 6-zügige Stadtteilschule, die in zwei Wandsbeker Stadtteilen – Jenfeld und Mariental – den Schüler/-innen vielfältige Angebote macht und sie zu allen Schulabschlüssen führt.

Schule Bekkamp77 | Bekkamp 52, 22045 Hamburg; Tel.: 654 97 10

Die Schule Bekkamp ist eine Ganztagsschule, an der Schüler/-innen mit unterschiedlichen

Förderbedürfnissen willkommen sind. Im Mittelpunkt der Schule steht der Förderschwerpunkt

74 http://www.schule-oppelner-strasse.hamburg.de/index.php 75 http://www.otto-hahn-schule.hamburg.de/index.php/ 76 http://www.hh.schule.de/denksteinweg/ 77 http://www.schule-bekkamp.de/

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geistige Entwicklung. Grundlage der pädagogischen Arbeit an dieser Schule sind die Schüler/-

innen mit ihren individuellen Kompetenzen und Interessen. Der Unterricht in kleinen Lerngruppen sowie das soziale Lernen orientieren sich daran, die einzelnen Schüler/-innen so zu

fördern, dass diese so selbstständig wie möglich am Leben in der Gesellschaft teilnehmen können. Eine wesentliche Voraussetzung für das Erreichen dieser Ziele ist die gute Zusammenarbeit mit den Eltern und den verschiedenen regionalen Netzwerken. Die Schule

Bekkamp nimmt als Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung seit Beginn des Schuljahres 2010/2011 auch Kinder mit schweren Behinderungen auf. Schulleitung und Kollegium haben sich pädagogisch und organisatorisch auf die Arbeit mit diesen Schüler/-innen

vorbereitet. Neben umfangreichen baulichen Veränderungen haben sich die Mitarbeiter/-innen auch inhaltlich auf die Aufgaben vorbereitet. In zwei pädagogischen Jahreskonferenzen wurden

die Aspekte Bildung und Erziehung von Schüler/-innen mit schweren Behinderungen und die verschiedenen Formen der Beschulung (z.B. MF-Klassen, Integrative Beschulung) thematisiert. In der Schule Bekkamp werden derzeit 10 Schüler/-innen mit schwerer Behinderung integrativ

beschult, sie lernen in heterogenen Lerngruppen und werden individuell gefördert.

Beratung von Schüler/-innen, Eltern und Lehrkräften in allen schulischen und pädagogischen sowie schulpsychologischen Fragestellungen bietet das Regionale Bildungs- und Beratungszentrum (ReBBZ) Wandsbek-Süd 78.

Ferner sei auch auf die in allen Hamburger Bezirken tätigen Ausbildungsagenturen79 hingewiesen, die

Schüler/-innen an den Stadtteilschulen unterstützen: Das Ziel der Ausbildungsagenturen ist zum einen, Betriebe als Anbieter von Ausbildungsplätzen zu akquirieren und sie dabei zu unterstützen,

diese Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerber/-innen zu besetzen. Zum anderen sollen die Agenturen unversorgte Hamburger Schulabgänger/-innen auf einen Ausbildungsplatz vermitteln.

Besondere Erwähnung verdient zudem das Jenfeld-Haus,80 das – als Ort der Begegnung für alle Jenfelder und Einwohner/-innen anderer Stadtteile – in seinem Programm diverse kulturelle

sowie außerschulische Bildungs- und Beratungsangebote verzeichnet und somit große Bereiche des informellen und non-formalen Lernens abdeckt. Mit diesem Stadtteilkulturzentrum ist eine

Infrastruktur geschaffen, um auch bildungsungewohnten Mitbürger/-innen das Thema Bildung

und dessen Bedeutung näher zu bringen.

Beratung, Kurse sowie Informationsveranstaltungen für Erwachsene bietet die Elternschule Jenfeld81 an.

Viele Jahre engagierte sich der Verein Samowar e.V. auf dem Gebiet der Sprachförderung und bot Deutschkurse für ausländische Mitbürger/-innen.

78 http://www.hamburg.de/rebbz-adressen. Es handelt sich um eine Hamburg weite Institution, die auch an anderen Standorten tätig ist. Insofern ist das ReBBZ nicht in besonderer Weise auf Jenfeld bezogen. 79http://www.ichblickdurch.de/angebotssuche/index_anbieter_angebotstyp.php?angebotstypen_id=8&zielgruppen_id=1&bezirk=anbieter_bezirk. Die Ausbildungsagenturen sind in allen Hamburger Bezirken tätig. 80 http://www.jenfeld-haus.de/ 81 Programm August bis Dezember 2013 abrufbar unter: http://www.hamburg.de/contentblob/2941952/data/download-es-jenfeld-programm-2013-zweites-halbjahr.pdf

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Als kompetenter Partner in Sachen Bildung, Weiterbildung und Bildungsberatung hat sich in

Jenfeld und Umgebung die Bildungsagentur Wandsbek etabliert (s. Kap. 3.1.8. unter ESF-Projekten).

Ferner soll auch auf das Bildungsportal Hamburgaktiv – das neue Portal für Bildung und Freizeit82 hingewiesen werden. Hier können sich interessierte Bürger/-innen, Lehrer/-innen, Mitarbeiter/-innen einer Beratungsstelle oder Fachplaner/-innen aus Bezirk und Fachbehörde über aktuelle

Bildungsangebote und deren Anbieter in Wandsbek oder jedem anderen Hamburger Bezirk informieren. Erstmalig wird neben den Kitas, Schulen und Weiterbildungseinrichtungen auch die ganze Vielfalt der außerschulischen Lernorte abgebildet. Die Kurspalette reicht von der

Babymassage bis zum Abschluss als Betriebswirt, von der Aquarellmalerei bis zur Ausbildung als Erzieher, vom Nähstudio bis zum Tanz für Senioren. Der Bildungsbegriff ist weit gefasst.

Darüber hinaus ist in Jenfeld die Helmut-Schmidt-Universität bzw. Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBwH)83angesiedelt. Diese Hochschule wurde auf Bestreben des damaligen

Bundesministers der Verteidigung Helmut Schmidt im Jahre 1972 als „Hochschule der Bundeswehr Hamburg” gegründet, dessen Namen – nach Beschluss durch ihren Akademischen Senat und Genehmigung durch den Bundesminister der Verteidigung – sie seit Dezember 2003

trägt. Die Aufnahme des akademischen Lehrbetriebs erfolgte im Herbst 1973. Sie ist eine von zwei Universitäten in Deutschland, die die Bundeswehr zur Ausbildung ihres

Offiziersnachwuchses eingerichtet hat.

Jenfeld ist ein Teil eines von insgesamt elf bezirklich festgelegten Gebietszuschnitten der

Regionalen Bildungskonferenzen (RBK)84 und gehört zu der eigenen RBK auf lokaler Ebene „Jenfeld“. Die Bildungskonferenzen verfolgen u.a. das Ziel, die Zusammenarbeit der Bildungseinrichtungen vor Ort zu verbessern, vorhandene Kooperationen und Vernetzungen zu

optimieren sowie neue zu schaffen, um dadurch eine höhere Bildungsbeteiligung im Kontext des Lebenslangen Lernens in der jeweiligen Region zu erreichen.

Die erste RBK auf lokaler Ebene im Bezirk Wandsbek hat am 08.09.11 hier im Stadtteil stattgefunden. Bis Frühjahr 2013 wurden in Jenfeld noch zwei weitere Bildungskonferenzen

durchgeführt, die Themen wie Ganztägigkeit, Gelingensbedingungen für Kooperationen im

Stadtteil sowie Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule für gelingende Schülerbiografien behandelten.

Die Karte auf der folgenden Seite zeigt die Schulstandorte sowie andere Einrichtungen, die sich an der Kooperation mit Schulen beteiligen können.

82 http://www.hamburg-aktiv.info 83 http://www.hsu-hh.de/hsu/ 84 Näheres zum Konzept sowie Protokolle der Sitzungen abrufbar unter: http://www.hamburg.de/rbk

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Abbildung 17: Bildungslandschaft der lokalen Bildungskonferenz Jenfeld

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3.1.10 Kultur

Aus kultureller Sicht sind im Sozialraum Jenfeld der Verein Selbsthilfe e.V. Jenfeld85 und die Freie Kulturinitiative Jenfeld e.V.86 zu nennen.

Der Verein Selbsthilfe e.V. Jenfeld ist der Träger des Jenfeld-Hauses. Das Jenfeld-Haus ist das einzige mit öffentlichen Mitteln geförderte Bürgerhaus im Bezirk Wandsbek und arbeitet seit

1991 in dem Stadtteil. Als Ort der Kultur und Begegnung sowie Kommunikation eröffnet das Jenfeld-Haus allen

Bewohnerinnen und Bewohner unabhängig von Alter sowie von ethnischer und sozialer Zugehörigkeit ein reichhaltiges Gruppen-, Kurs- und Veranstaltungsprogramm. Mit dem Ziel eine Identifikation der Besucherinnen und Besucher mit dem Stadtteil Jenfeld zu unterstützen,

bietet das Jenfeld-Haus Raum für Vereine, Initiativen und nicht organisierten Bürgerinnen und Bürgern, um die Selbstorganisation von kulturellen und sozialen Aktivitäten zu fördern.

Zu dem breiten Angebotsspektrum gehören u. a. Informations- und Musik- sowie Theaterveranstaltungen, Diavorträge und Ausstellungen. Darüber hinaus bietet das Bürgerhaus

verschiedene Gruppen- und Kursangebote, wie z. B. Tanzgruppen, Integrationskurse, Klavierunterricht, ein Orchester sowie eine Zirkus- und Ballettschule, an. Es werden regelmäßig Kindertheateraufführungen, Treffen für Seniorinnen und Senioren sowie verschiedene

Sportveranstaltungen durchgeführt. Das Jenfeld-Haus ist ein über die Grenzen des Stadtteils hinaus bekanntes und erfolgreiches Bürgerhaus, welches als Dienstleister des Stadtteils aktiv die

Stadtteilentwicklung fördert. Die Freie Kulturinitiative Jenfeld e.V. gründete sich 1983 und ist eines der acht mit öffentlichen

Mitteln geförderten Stadtteilkulturzentren im Bezirk Wandsbek. Im Jahr 2000 erfolgte ein Zusammenschluss mit anderen Einrichtungen zur Quadriga gGmbH.

Dieses Stadtteilkulturzentrum betreibt ein Malhaus, ein Nähatelier sowie eine Keramikwerkstatt und bietet verschiedene Veranstaltungen und Kurse für die Bewohner/-innen in Jenfeld an.

Beispielhaft sind hier die Theaterwerkstatt, Töpfern, Malen und Zeichnen sowie Schneidern zu nennen. Darüber hinaus gibt es auch spezielle Angebote für Kinder, wie z. B. internationales Kochen, Kunst- und Tanzprojekte sowie Theater spielen und gestalten. Auch Tiffany-Arbeiten

gehören zu dem breiten Angebotsspektrum der Freien Kulturinitiative Jenfeld e.V. In jedem Jahr wird ein Kinder- und Nachbarschaftsfest durchgeführt.

Die Freie Kulturinitiative Jenfeld e.V. ermöglicht den Besucher/-innen eine aktive Beteiligung am kulturellen Leben im Stadtteil.

85 Jenfeld-Haus, Charlottenburger Str.1, 22045 Hamburg, Tel.: 040/6544060, E-Mail: [email protected], http://www.jenfeld-haus.de/ 86 Freie Kulturinitiative Jenfeld, Kelloggstraße 38, 22045 Hamburg, Tel.: 040/6545004; E-Mail: [email protected], http://www.malhaus-jenfeld.de/

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Die kulturellen Angebote in Jenfeld unterstützen und intensivieren die Identifikation der

Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Stadtteil.

3.1.11 Sport

Neben der Zentrale des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV)87, in der auch die Hamburger Freizeit Fußball Gemeinschaft (HFFG)88 ihre Räume hat, gehören der TSV Wandsbek-Jenfeld89

(1.087 Mitglieder) sowie der Wandsbeker MTV90 (333 Mitglieder) und der Tennis-Park Jenfeld91 (227 Mitglieder) zu den Sportanbietern in Jenfeld. Der TSV Wandsbek-Jenfeld sowie der SC Concordia (Sozialraum Marienthal) planen durch Fusion der Vereine in 2013 ein noch

attraktiveres Sportangebot für die Region anbieten zu können.

Insbesondere die am Bekkamp 25 gelegene öffentliche Sportanlage, zu der neben einem Naturrasenspielfeld mit Rundlaufbahn und einem Kleinfeld auch ein Kunststoffrasenplatz sowie eine Tennisanlage mit 10 Tennisplätzen am Bekkamp 54 gehört, wird zukünftig vom

fusionierten Verein „Wandsbeker Turn-und Sport Verein Concordia von 1881“ genutzt werden, sofern die anstehenden Mitgliederversammlungen in den Vereinen der Fusion endgültig zustimmen.

Schulturnhallen in Jenfeld:

Charlottenburger Straße

Jenfelder Straße

Öjendorfer Damm

Oppelner Straße

Bekkamp

Denksteinweg

Jenfelder Allee (Otto Hahn Schule)

Mehrfeldhallen in Jenfeld:

Jenfelder Allee (Betreiber: Hamburger Fußball Verband)

Jenfelder Allee (Otto Hahn Schule)

87 Hamburger Fußball-Verband e.V. (HFV), Jenfelder Allee 70 a – c, 22043 Hamburg, Telefon: 040 / 675870-10, Fax: 040 / 675870-70, Internetseite: http://www.hfv.de 88 In den Räumen des HFV: Hamburger Freizeit Fußball Gemeinschaft von 1973 e.V., Jenfelder Allee 70 a-c, 22043 Hamburg, Telefon: Vorstand: 040 / 68 98 85 63, Fax: 040 / 68 98 85 65, Internetseite: http://www.hffg.de 89 Turn-und Sportverein Wandsbek-Jenfeld von 1881 e.V., Bekkamp 27 · 22045 Hamburg, Telefon: 040-653 47 13 · Telefax: 040-654 932 73, http://www.wandsbek-jenfeld81.de, e-mail: [email protected] 90 Wandsbeker Männer-Turnverein von 1872 e.V., Wilsonstr. 43, 22045 Hamburg, Tel. 040/667977, Fax: 03222 / 1508001, E-Mail: [email protected], E-Mail: [email protected], Internetseite: http://www.wandsbek72.de 91 Tennis Witthöft GmbH & Co. KG, Anlage Jenfeld, Holsteiner Tor 2 (ehemals Barsbütteler Stieg 2), 22043 Hamburg, Telefon: (040) 670 510-0, Telefax: (040) 670 510-10, Email: [email protected], http://www.witthoeft.de/tennisparkjenfeld.php

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Bis auf die Mehrfeldhalle des Hamburger Fußball Verbandes werden alle genannten Hallen

sowohl durch die jeweiligen Schulen als auch durch Vereine genutzt; zum Teil auch an den Wochenenden.

3.1.12 Bürgerschaftliches Engagement

Für diese Thematik sind im Fachamt Sozialraummanagement derzeit keine Ressourcen disponibel, so dass an dieser Stelle keine tiefere Beschreibung erfolgen kann.

Hingewiesen sei allerdings auf die Stadtteilkonferenz Jenfeld, die viermal im Jahr unter Beteiligung vieler Träger und engagierter Bürger/-innen im Jenfeld-Haus tagt. Dort wird der Stadtteilrat gewählt, der im Jahr 2013 achtmal tagt. Verschiedene Unterarbeitsgruppen wie z.B.

der Runde Tisch Gesundheit oder die Senioren-AG berichten regelmäßig von ihren Aktivitäten bei der Stadtteilkonferenz. Haupt- und Ehrenamtliche, die sich hier engagieren, haben einen

achtsamen Blick auf die Entwicklungen und begegnen diesen durch immer neue Träger- und Angebotsvernetzungen. Die gute Vernetzung ersetzt allerdings nicht eine auskömmliche Ausstattung mit Angeboten. Die Aktivitäten im Bürgerhaus Jenfeld-Haus werden mit abgebildet

unter Kultur (3.1.10).

Beachtung finden sollte auch die Neugründung des Stadtteilvereins Hohenhorst im Februar 2013,

an dem sich natürlich auch Bürger/-innen und Träger beteiligen können, die im Jenfelder Teil wohnen. Dieser neue Verein soll Projekte und Aktivitäten, die durch Bürgerengagement initiiert

oder getragen werden, unterstützen und somit auch die Arbeit des Stadtteilbeirates Hohenhorst über die Förderdauer der Gebietsentwicklung hinaus weiter tragen. Der Verein versteht sich als neues Dach für ehrenamtliches Engagement.

In beiden Gebieten leisten allerdings die ansässigen Stadtteilbüros mit hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen einen Großteil der Vernetzungsarbeit.

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4. Entwicklung

4.1 Bauvorhaben

In Jenfeld gibt es sehr unterschiedliche Teilräume mit einem breiten Spektrum von Bauformen. Einiges kann im Bestand weiterentwickelt werden. Es besteht jedoch durch die Umnutzung

freiwerdender Flächen wie z.B. auf der Jenfelder Au (ehemalige Lettow-Vorbeck-Kaserne) die Chance, in Jenfeld neue Wohn- und Freiraumqualitäten einzuführen, von denen der Stadtteil profitieren kann.

Jenfelder Au92:

Das neue Quartier Jenfelder Au an der Schnittstelle von Jenfeld und Tonndorf soll sowohl für Familien als auch für verschiedene Generationen, Nationalitäten und Einkommensschichten attraktiv und erschwinglich sein. Individuelle Stadthäuser, zum Großteil im Eigentum, und

Geschosswohnungsbauten werden das Wohnungsangebot in Jenfeld ergänzen. Das städtebauliche Konzept sieht in großen Bereichen Ensembles aus urbanen Stadthaustypen, die in

vielfältiger Weise kombiniert und aneinander gereiht werden vor, so dass ein abwechslungsreiches Stadtbild entsteht. Ein Teil der Kasernengebäude aus den Jahren 1934/35 wurde unter Denkmalschutz gestellt und soll gemeinsam mit dem ehemaligen Exerzierplatz als

Gesamtensemble erhalten werden. Bereits heute werden diese durch Studenten der Bundeswehr-Universität genutzt. Mittelfristig sollen sie für Wohnzwecke und soziale Zwecke umgenutzt werden. In der Jenfelder Au sollen auch Baugemeinschaften die Möglichkeit zur Umsetzung

erhalten. Derzeit ist eine Fläche im ersten Bauabschnitt für Baugemeinschaften ausgeschrieben. Die zu bebauende Fläche beträgt 14,4 ha und hat ein Wohnungsbaupotenzial von 770

Wohnungen, davon 389 im Einfamilienhausbau und 381 im Geschosswohnungsbau. Gut 2.000 Menschen sollen hier ein neues Zuhause finden.

Der Planungsprozess war von Anfang an auf eine intensive Kommunikation aller Beteiligten

angelegt. Die Stadtteilkonferenz und interessierte Bürger konnten sich schon während der Phase des städtebaulich- landschaftsplanerischen Wettbewerbs mit eigenen Vorschlägen in die Präsentationskolloquien einbringen. Der siegreiche Entwurf des Büros West 8 basiert auf einem

breiten Konsens der lokalen Akteure – aus ihm wurde der Bebauungsplan Jenfeld 23 abgeleitet.

Eine weitere Besonderheit ist der Umgang mit Wasser und Energie. Das stadteigene

Infrastrukturunternehmen Hamburg Wasser möchte erstmals im großen Rahmen das Entwässerungskonzept „HAMBURG WATER Cycle®" umsetzen. Regenwasser, Schwarzwasser (aus Toiletten) und Grauwasser (übriges Abwasser) werden getrennt gesammelt und genutzt. Alle

Haushalte werden mit Vakuumtoiletten ausgestattet, sodass das gesammelte Schwarzwasser einer Biogasanlage zugeführt werden kann. Mit dem gewonnenen Biogas wird in einem quartierseigenen Heizkraftwerk klimaneutral Wärme und Strom für den neuen Stadtteil erzeugt.93

92 Bebauungsplan Jenfeld 23(2011) 93 Dieser Text ist der Internetseite des Bezirksamtes entnommen.

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Abbildung 18: Baugebiet Jenfelder Au

Jenfeld 2594:

Es sollen hier auf 4,5 ha 137 Wohnungen gebaut werden, 62 davon als Einfamilienhäuser und 75 im Geschosswohnungsbau. Durch die Aufstellung des Bebauungsplans mit der beabsichtigten Bezeichnung Jenfeld 25 sollen insbesondere die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die

Nutzung der freiwerdenden Teilfläche des Pflegezentrums Holstenhof für Wohnbauzwecke geschaffen werden. Das bestehende Alten- und Pflegeheim sowie die benachbarte

Seniorenwohnanlage sollen weiterhin über Erweiterungsmöglichkeiten verfügen können.

Angrenzende Straßenverkehrsflächen sollen bestandsgemäß gesichert werden. Durch den Bebauungsplan sollen durchgängige Grünverbindungen geschaffen bzw. gesichert werden. Zur

Sicherung städtebaulicher und gestalterischer Qualitäten sowie zur Sicherung und Entwicklung des Grünbestandes sind differenzierte Festsetzungen vorgesehen. Außerdem soll in einem Teilbereich zur Erhaltung der städtebaulichen Eigenart des Gebiets auf Grund seiner

städtebaulichen Gestalt ein Erhaltungsbereich nach § 172 des Baugesetzbuches festgesetzt werden.

Von den 450 bezirklichen Baugenehmigungen95 für Wohngebäude im Jahr 2010 betrafen nur

zwei Jenfeld. Vier von 779 Wohnungen wurden hier neu genehmigt. Von den 900 fertiggestellten96 Wohnungen im Jahr 2011 konnten sieben in Jenfeld realisiert werden.

94 Wohnungsbauprogramm des Bezirkes , Bebauungsplan Jenfeld 25

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Abbildung 19: Baugebiet Jenfeld 25

Bereits in den Jahren 2011 und 2012 wurden jedoch schon 1.246 bzw. 1.168 Wohneinheiten insgesamt im Bezirk genehmigt. Die vorangegangene Beschreibung lässt für die Zukunft Jenfelds

daher einiges erwarten. Unter anderem mit dem Ziel, den Wohnungsneubau in der Stadt verstärken, haben Senat und Bezirksämter den „Vertrag für Hamburg“ abgeschlossen. Als jährliches durchschnittliches Wohnungsbauziel für den Bezirk Wandsbek wurden 1.100

Baugenehmigungen vereinbart. Um vordringliche Bedarfe zu regulieren, soll bei Wohnungsneubauvorhaben im Mietwohnungsbau der Anteil der geförderten Wohnungen auf

mindestens ca. 30 % erhöht werden. Bisher hatte Jenfeld einen Anteil an Sozialwohnungen von 29, 5 %97, der demnach gehalten werden sollte. (z. Vgl.: Wandsbek und Hamburg liegen bei jeweils 11 %)

95 Vgl. dazu „Wohnungsbauprogramm 2012 Bezirk Wandsbek - Stand: Beschlussfassung der Bezirksversammlung vom 08.12.2011“ http://www.hamburg.de/contentblob/3140654/data/wohnungsb auprogramm-entwurf-2011-11-07.pdf) sowie Wohnungsbauprogramm 2012 Bezirk Wandsbek (Erscheinungstermin und Stand April 2012). Quelle Statistikamt Nord, zitiert nach „Wohnungsbauprogramm Bezirk Wandsbek – Entwurf“ 96 Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord. (Von der Baugenehmigung bis zur Fertigstellung dauert es i.d.R. zwei Jahre). 97 Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord.

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4.2 Stadtteilentwicklung

EXKURSE

Stadterneuerung in Jenfeld (1990 – 2004)

Die Grenze des Stadterneuerungsgebiets wurde zu einem Zeitpunkt festgelegt, als es den Begriff und die räumliche Definition eines „Sozialraumes“ noch gar nicht gab. Jenfeld liegt im Osten

Hamburgs, unmittelbar an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein. Neben den Siedlungen mit Einzel- und Reihenhäusern bestimmen die überwiegend während der sechziger und siebziger Jahre gebauten vielgeschossigen Mehrfamilienhäuser des sozialen Wohnungsbaus das Stadtbild.

Etwa 75 % der ca. 4.200 Wohneinheiten sind Sozialwohnungen im Eigentum der SAGA GWG, die anderen gehören Baugenossenschaften. Die Stadtplanung hat damals als städtebauliches

Leitbild Wohnen und Arbeiten strikt voneinander getrennt. Jenfeld ist nicht als eine große zusammenhängende, unter einer städtebaulichen Leitidee geplante Siedlung entstanden, sondern wurde heterogen und unmaßstäblich angrenzend an teilweise bereits bestehende

Einfamilienhausgebiete erbaut. Der Bereich um den Öjendorfer Damm bildete dabei schon in früherer Zeit den Ortsmittelpunkt von Jenfeld. Dieser Teil Hamburgs war noch bis in die 1960er Jahre von einzelnen Gehöften und Bauernhäusern geprägt. Mit dem Bau der einzelnen

Großwohnanlagen und dem Bau des Einkaufszentrums an der Ecke Rodigallee / Öjendorfer Damm setzte eine wesentliche Umstrukturierung in Richtung eines vorstädtischen Stadtteils ein.

Bereits Ende der 1980er Jahre zeigten sich dann schon erhebliche Modernisierungsbedarfe an den Gebäuden und Abnutzungserscheinungen im Wohnumfeld, auch genügte die soziale Infrastruktur nicht mehr den gestiegenen Anforderungen.

In Jenfeld lebten damals und leben heute überdurchschnittlich viele sozial und ökonomisch benachteiligte Menschen. Die Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen war

bekanntermaßen bereits vor 1997, als erstmals die statistischen Daten auf Stadtteilbasis veröffentlicht wurden, höher als im Hamburger Durchschnitt. Sogar im Laufe der aktiven Förderphase der Stadterneuerungsprogramme stiegen die Indikatoren für soziale Benachteiligung

noch an, so dass anzunehmen ist, dass Jenfeld trotz aller Anstrengungen weiterhin zu den strukturschwachen Stadtteilen Hamburgs gehören wird. Im Gegensatz zu den mittlerweile von

Gentrifizierung bedrohten Stadtteilen wie St. Georg oder das Schanzenviertel werden die Geschosswohnungsanlagen und Punkthochhäuer zumindest mittelfristig wohl eher nicht von den einkommensstärkeren Bevölkerungsschichten nachgefragt werden.

Das Gebiet Jenfeld (siehe angefügten Lageplan) wurde 1990 Fördergebiet des damals neu aufgelegten „Revitalisierungsprogramms“, einem Vorläufer des heutigen Programms Integrierte

Stadtteilentwicklung. Mit dem Revitalisierungsprogramm wurden die ersten Projekte zur Verbesserung der sozialen Verhältnisse initiiert. Das Wohnen und das Wohnumfeld standen

dabei im Mittelpunkt der Aktivitäten. Mit dem Armutsbekämpfungsprogramm wurde ab 1995 der Aufgabenbereich um die Handlungsfelder lokale Wirtschaft, Arbeit, Beschäftigung und Ausbildung, soziale Infrastruktur, Kooperation und Beteiligung ergänzt. Gleichzeitig übernahm

die Firma plankontor GmbH die sogenannte Quartiersentwicklung, damals als Projektentwicklung, heute als Gebietsentwicklung bezeichnet. Von 1995 bis einschließlich 1997 war Jenfeld einer von acht Pilotstadtteilen des Hamburger Armutsbekämpfungsprogramms. 1998

wurden u.a. das Revitalisierungs- und das Armutsbekämpfungsprogramm zum Programm der

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Sozialen Stadtteilentwicklung zusammengefasst, das dann auch in Jenfeld ab 2002 als

Hamburgisches Stadtteilentwicklungsprogramm fortgeführt wurde. Jenfeld blieb bis zum Jahresende 2004 Programmgebiet. In diesen 15 Jahren entstanden viele geförderte Projekte, die

heute zum täglichen Anblick gehören und längst aus Jenfeld nicht mehr wegzudenken sind. Es wurde eine Vielzahl von Projekten und Maßnahmen initiiert und realisiert, die sich in den einzelnen Kapiteln dieser Sozialraumbeschreibung wiederfinden. In den vielen Jahren wurde

gemeinsam mit den Bewohnern, den Wohnungsbauunternehmen und den lokalen Einrichtungen und Vereinen gezielt an der Verbesserung der sozialen und baulichen Defizite gearbeitet und es konnten wichtige Beiträge zur Stabilisierung der sozialen Situation geleistet werden. Fast der

gesamte Mietwohnungsbestand wurde modernisiert. In fast allen Bereichen wurde im Anschluss das Wohnumfeld umgestaltet. Hierzu hat die SAGA GWG zahlreiche Mieterbeteiligungen

durchgeführt, so dass die Wünsche der Bewohner sehr zeitig in die Planungen einfließen konnten.

Um die Lebensbedingungen zu verbessern, braucht man zunächst die Bürgerinnen und Bürger, die sich für ihren Stadtteil engagieren, auf Mängel und Missstände hinweisen, Ideen und Perspektiven entwickeln. In Jenfeld geschieht dies nach wie vor in den Stadtteilgremien, in denen

Bürger, Gewerbetreibende, Vereine, soziale und kulturelle Einrichtungen zusammenarbeiten. Die Jenfelder Stadtteilkonferenz besteht seit 1993. Sie tagt öffentlich viermal pro Jahr im Jenfeld –Haus. Mit dem Stadtteilentwicklungsprogramm sollten aber die Mitwirkungsmöglichkeiten der

Bürger weiter gestärkt werden. Zu diesem Zweck entstand Ender der 1990er Jahre neben der Stadtteilkonferenz der Stadtteilrat. Zu allen Projekten des Stadtteilentwicklungsprogramms gaben

der Stadtteilrat oder die Stadtteilkonferenz eine Empfehlung an die Politik und die Verwaltung ab. Außerdem entschied der Stadtteilrat über die Verwendung der Mittel des Verfügungsfonds.

Im Laufe der 15 Jahre wurden prozesshaft aus den Programmen der Stadterneuerung Projekte in verschiedenen Handlungsfeldern gefördert: Bürgermitwirkung und Stadtteilleben, Arbeit, Ausbildung und Beschäftigung, Lokale Wirtschaft, Gesellschaftliche Infrastruktur, Wohnen,

Wohnumfeld und Freiflächen sowie Verkehr und Mobilität. Beispielhaft sind im Folgenden die wesentlichen Einzelprojekte aus den verschiedenen Handlungsfeldern aufgeführt:

- Das Stadtteilbüro wurde bereits 1985 gegründet, um die sozialräumliche Arbeit im Stadtteil zu stärken und um Vernetzungsstrukturen und eine soziale Beratungsstelle

aufzubauen. Seit 1993 koordiniert das Stadtteilbüro die Aktivitäten der Bewohner, Einrichtungen und Stadtteilgremien mit dem Ziel, positive Veränderungen in Jenfeld zu erreichen. Schwerpunktmäßig bietet das Stadtteilbüro allerdings eine umfassende soziale

Beratung an. Seit 1999 liegt das Stadtteilbüro zentral im Stadtteil, direkt gegenüber dem Einkaufszentrum; der Umzug aus einer Wohnung am Bekkampsweg und der Umbau

wurden aus Stadterneuerungsmitteln finanziert. - Mit dem Beginn des Armutsbekämpfungsprogramms 1995 erhielt Jenfeld zusätzlich einen

Quartiersentwickler. Für diese Aufgabe wurde das Büro plankontor GmbH eingesetzt.

Der Quartiersentwickler bezog ebenfalls im (damals) neuen Stadtteilbüro einen Raum, damit an diesem zentralen Ort alle Stadtteilaktivitäten zusammenlaufen und vernetzt werden konnten.

- Aufgrund des engen Zusammenhangs zwischen sozialer Benachteiligung und gesundheitlichen Problemen wurde 1996 vom Quartiersentwickler ein Arbeitskreis

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Gesundheit ins Leben gerufen mit dem Ziel, eine ständige Gesundheitswerkstatt

einzurichten. Ende 2004 erweiterte sich der Arbeitskreis zum „Runden Tisch Gesundheit“ mit dem Ziel, gesunde Ernährung und Bewegung vor allem bei Kindern und

Jugendlichen zu fördern. - Die erste Auflage des Jenfeld Kinderstadtteilplans wurde 1998 vom

Jugendinformationszentrum gemeinsam mit Jenfeld Kinder- und Jugendeinrichtungen,

dem Quartiersentwickler und vor allem den Kindern selbst entwickelt. Kinder erforschten und beurteilten ihren Stadtteil, sie sammelten Informationen für den Kinderstadtteilplan und zeigten auf, wo Jenfeld kinderfreundlicher gestaltet werden kann.

Ihre Vorschläge und Ideen wurden anschließend bei den Planungen zur Verbesserung von Spielplätzen und zur Umgestaltung des Wohnumfeldes berücksichtigt, außerdem

wurden als zeitnahe Sofortmaßnahme einige neue Spielgeräte auf den Spielplätzen aufgestellt. Die zweite Auflage erschien im Sommer 2004, rechtzeitig zum 700. Stadtteiljubiläum. Das Stadtteiljubiläum wurde im Juni mit einer Festwoche auf dem

damals gerade neu geschaffenen zentralen Platz zwischen den Straßen Bei den Höfen und Denksteinweg gefeiert. Die Jubiläumswoche mit einer umfangreichen Veranstaltungsreihe war ein gelungenes Beispiel für das gemeinsame Engagement von Jenfelder Bürgern,

Einrichtungen, Betrieben und Eigentümern. - Für den Stadtteil stand einige Jahre ein aus Stadterneuerungsmitteln finanzierter

Verfügungsfonds bereit, um bürgerschaftliches Engagement zu fördern. Mit ihm wurde eine Vielzahl von kleinen, in sich abgeschlossenen Projekten finanziell unterstützt.

- Auch das Projekt „1000 Rosen für Jenfeld“ wurde aus dem Verfügungsfonds finanziert.

Die Idee einiger Bürger aus dem Stadtteilrat war, das Straßenbild des Öjendorfer Dammes durch eine Bepflanzung freundlicher zu gestalten. Für die Pflege und Unterhaltung wollten Bewohner, Gewerbetreibende und Einrichtungen aufkommen, da

das Budget des Bezirksamtes die Unterhaltung einer derart aufwendigen Fläche nicht ermöglicht. Nach wenigen Jahren wich die anfängliche Euphorie der Paten, so dass von

diesem Projekt heute nicht mehr viel zu sehen ist. - Ein ehemaliger Supermarkt wurde als Nachbarschaftstreff umgebaut. In der

„Kaffeekanne“ finden zahlreiche Mieteraktivitäten sowie Kinderbetreuung statt. Im

Rahmen des Armutsbekämpfungsprogramms wurde die „Kaffeekanne“ 1996 um ein Küchenprojekt erweitert und in 2004 um einen weiteren Anbau für die Jugendarbeit ergänzt.

- Nach einer abgeschlossenen Asbestsanierung und Fassadenerneuerung durch die SAGA wurden die Außenanlagen der Schweidnitzer Straße 20-38 einschließlich der Spielflächen

einer Kita neu gestaltet und zugleich die Kita um einen Veranstaltungsraum erweitert. - Nach einer abgeschlossenen Asbestsanierung und Fassadenerneuerung durch die SAGA

wurden die Hauseingänge und Außenanlagen der Kreuzburger Straße 32-48 neu gestaltet.

Zusätzlich wurde im Hauseingang Kreuzburger Straße 46 eine Pförtnerloge eingerichtet. Das Hausbetreuer-Modell diente ursprünglich dem Aufbau ortsnaher Beschäftigungsverhältnisse, sollte Vandalismus und Vermüllung entgegenwirken und

gleichzeitig Nachbarschaftskontakte und Gemeinschaftsaktivitäten fördern. - Nach einem Dachgeschossausbau und einer grundlegenden Modernisierung der Gebäude

wurden die gesamten Außenanlagen der Siedlung Mariusweg neu gestaltet. Zusätzlich

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wurde ein neues Spielhaus auf einem wieder hergerichteten Spielplatz erstellt. Hierdurch

sollten die zweckfremden Nutzungen des Spielplatzes reduziert werden. - Für die Bewohner im Gleiwitzer Bogen wurde ein Nachbarschaftstreff errichtet.

- Als Begegnungsstätte für Menschen aller Altersgruppen wurde an der Friedenskirche ein neues Gemeindezentrum geschaffen.

- Als kultureller Mittelpunkt des Stadtteils entstand das Jenfeld-Haus. Neben zahlreichen

Gruppenaktivitäten finden regelmäßig Theater-, Musik- und andere Veranstaltungen statt. - Mit der Zielsetzung, langzeitarbeitslose Jugendliche für den 1. Arbeitsmarkt zu

stabilisieren, wurde am Spandauer Weg eine Ausbildungswerkstatt eingerichtet. In einem

weiteren Bauabschnitt wurde das bis dahin ungenutzte Hofgebäude ebenfalls für Ausbildungszwecke hergerichtet.

- Am Neubertbogen wurde modellhaft ein Wohnprojekt für Alleinerziehende mit Kinderbetreuung und Qualifizierungsmöglichkeiten in Verbindung mit öffentlich gefördertem Wohnungsbau neu gebaut.

- In der Jenfeld Straße 224 wurde ein eigenständiges Gebäude für die Nutzung als Pförtnerloge errichtet. Das Haus bietet neben der Loge einen Kinderspielraum, ein Kinder-WC und einen weiteren Raum für Mieteraktivitäten.

- Mit dem Malhausprojekt wurde zur Ausweitung des kulturellen Angebots das vorhandene ehemalige Waschhaus der SAGA umgebaut und um einen Anbau erweitert.

- Im Gleiwitzer Bogen 90 wurde ebenfalls eine Pförtnerloge mit eigenem Kinder-WC und Räumen für Mieteraktivitäten eingerichtet. Das gesamte Wohnumfeld wurde mit der Anlage von Kleinkinderspielplätzen, neuen Wegen und Beleuchtung umgestaltet.

- Auch in der Oppelner Straße wurde eine Pförtnerloge eingerichtet. Der Bereich zwischen der Loge und dem gegenüber liegenden Nachbarschaftstreff „Kaffeekanne“ wurde zu einem platzartigen Straßenraum, der für Veranstaltungen genutzt werden kann,

umgestaltet. - Das Wohnumfeld der Anlage Gleiwitzer Bogen 89-113 wurde grundlegend neu gestaltet

mit dem Ziel, die Funktionalität, die Sicherheit und die Kommunikation zwischen den Bewohnern zu erhöhen.

- Finanziert wurde die Ausstattung eines Computer-Schulungsraumes des örtlichen

Beschäftigungsträgers. Der Raum sollte dafür auch den Bewohnern des Stadtteils zur Verfügung stehen.

- Die Außenanlagen der Altentagesstätte in der Oppelner Straße wurden stufenlos und

barrierefrei umgebaut. - Aus dem Beteiligungsprojekt des Kinderstadtteilplans heraus ist ein Kooperationsprojekt

von zwei Grundeigentümern entstanden, die mit Hilfe des Zuschusses auf ihren Freiflächen attraktive Spiel- und Aufenthaltsbereiche für Kinder verschiedener Altersgruppen in der Wohnanlage Kreuzburger Straße 6-14 7 Jenfeld Allee 58-66 /

Kelloggstraße 15-21 geschaffen haben. - Der Schulhof der Schule Jenfeld Straße war größtenteils versiegelt und ungegliedert und

wurde mit Hilfe der Stadterneuerungsmittel naturnah umgestaltet und mit Spiel- und

Bewegungsangeboten ausgestattet. - Auch der Schulhof der Otto-Hahn-Schule wurde im Förderzeitraum in mehreren

eigenständigen Bauabschnitten grundlegend umgestaltet. Die Pläne zur Umgestaltung

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basierten auf Ideen der Schüler, die zuvor im Rahmen ihrer Projektarbeit ihre

Überlegungen und Vorstellungen sogar der Stadtteilkonferenz präsentiert hatten. - Der große Spielplatz Bekkamp, eingebettet im gleichnamigen Grünzug gelegen,

entsprach vor der Umgestaltung in keiner Weise mehr den Bedürfnissen der Nutzergruppen. Im Zuge der vollständigen Umgestaltung erfolgte eine funktionale Trennung in einen Kleinkinderbereich und in einen Spielbereich für die Altersgruppe 8-

14 Jahre. Die Umgestaltung war ein voller Erfolg: entsprechend hoch ist allerdings damit verbunden der Nutzungsdruck, der auf die Anlage ausgeübt wird.

- Ein großer Erfolg zum Ende des Stadterneuerungsprozesses war der Ersatzbau des

abgängigen Containers für das Jugendzentrum. - Abschließend wurde noch einige Wohnumfeldmaßnahmen umgesetzt und die

Beleuchtungssituation an Privatwegen verbessert.

Die weitere Entwicklung Jenfelds wird sich perspektivisch vor allem auf dem Gelände der

ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne abspielen. Dort wird in wenigen Jahren ein neues Quartier entstanden sein, dessen Entwicklung und Entstehung von Beginn von den Bewohnern des Stadtteils und seinen Gremien begleitet wurde.

Das Verfahren der Stadtteilentwicklung wurde nach 15 Jahren zum 31.12.2004 beendet.

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5. Handlungsempfehlungen

Für die Sozialräume Jenfeld-West und -Ost lassen sich derzeit einige, zum Teil dringliche Handlungsbedarfe erkennen, die jedoch nur teilweise Gegenstand bezirklicher Gestaltung sind98:

v Eine weiterhin hohe Aufmerksamkeit sollte der Entwicklung des Anteils von Ausländer/-innen und Menschen mit Migrationshintergrund gewidmet werden. In Jenfeld sollten sozialräumliche Hilfen und Angebote insbesondere für Alleinerziehende weiterhin ausgebaut werden und sich noch mehr Träger ihren Angebote „multikulturellen“ Charakters für Migrant/-innen und Menschen ausländischer Herkunft öffnen.

v Eine Empfehlung, die im regionalen Beirat des Jobcenters team.arbeit.hamburg erarbeitet wurde, trifft aufgrund der Datenlage bei der Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe bis 25 Jahre für Jenfeld besonders zu: Durch den Wegfall von AGH-Maßnahmen für unter 25-Jährige (insbesondere ohne ersten Schulabschluss) ist eine Lücke in der Maßnahmenpalette für diese Zielgruppe entstanden. Es sollten daher gezielte Maßnahmen entwickelt werden, die niedrigschwellige Jobangebote mit der Möglichkeit zur Erlangung eines ersten Schulabschlusses kombinieren. Das ESF-Projekt Jugend Aktiv könnte entsprechend ausgebaut werden.

v Die Verknüpfung von aktiver Arbeitsmarktpolitik mit sozialpolitischen Angeboten, die dem Sozialraum zu Gute kommen, wäre weiterhin sinnvoll.

v Es wird angeregt, dass rechtzeitig vor Fertigstellung der ersten Wohneinheiten im Gebiet der Jenfelder Au Ressourcen und Infrastruktur im Bereich Bildung, Kultur und Freizeit in Jenfeld und im angrenzenden Rahlstedt/Hohenhorst auf ihre Belastbarkeit durch ein erhöhtes Besucheraufkommen überprüft werden.

98 Was Eigeninitiativen des Stadtteils und deren Unterstützung durch den Bezirk in keiner Weise ausschließt.

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Anhang

Migrationshintergrund: Definition des Statistischen Bundesamtes (lt. Wikipedia; Zugriff 07/11)

Seit dem Mikrozensus 2005 ermitteln die Statistischen Landesämter und das Statistische Bundesamt

indirekt Daten zum Migrationshintergrund. Grundlage dafür ist eine Änderung des

Mikrozensusgesetzes von 2003, das die Aufnahme von Fragen zur Feststellung des

Migrationshintergrundes in den Befragungen 2005 bis 2012 vorsieht. Konkret werden Angaben zur

Zuwanderung, Staatsangehörigkeit und Einwanderung des jeweiligen Befragten sowie dessen Eltern erfragt. Als Personen mit Migrationshintergrund definiert werden „alle nach 1949 auf das heutige

Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen

Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem nach 1949

zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“.

Diese Definition wurde sinngemäß in die Migrationshintergrund-Erhebungsverordnung vom 29.

September 2010 übernommen. Somit gehören auch Spätaussiedler und deren Kinder zu den

Personen mit Migrationshintergrund. Diese Personen müssen keine eigene Migrationserfahrung haben. Jede dritte Person mit Migrationshintergrund lebt seit Geburt in Deutschland. Im Jahr 2006

lebten nach dieser Definition 15,1 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland,

dies entspricht 19 % der Bevölkerung. Mit 10,4 Millionen stellen die seit 1950 Zugewanderten – das

ist die Bevölkerung mit eigener Migrationserfahrung – zwei Drittel aller Personen mit

Migrationshintergrund. 2006 hatten 7,3 Millionen bzw. 8,9 % der Bevölkerung bzw. 47 % der

Menschen mit Migrationshintergrund eine ausländische Staatsangehörigkeit. Menschen mit

Migrationshintergrund und deutscher Staatsangehörigkeit umfassten 2006 7,9 Millionen bzw. 9,5 %

der Bevölkerung bzw. 53% der Menschen mit Migrationshintergrund. Personen mit

Migrationshintergrund sind im Durchschnitt deutlich jünger als jene ohne Migrationshintergrund (33,8 gegenüber 44,6 Jahre). In den jungen Alterskohorten sind sie stärker vertreten als in den alten.

Bei unter Fünfjährigen stellen Personen mit Migrationshintergrund im Jahr 2008 ein Drittel dieser

Bevölkerungsgruppe.

Migrationshintergrund: Definition des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein

Methodische Anmerkungen:

Bei den dargestellten Befunden zur Anzahl und Herkunft der Bevölkerung mit Migrationshintergrund

in Hamburg handelt es sich nicht um statistische Ergebnisse im Sinne einer Erhebung, sondern um

Schätzungen aufgrund eigener statistischer Berechnungen. Sie beruhen auf einem anonymisierten

Melderegisterabzug. Die lediglich bei ihrer Reederei gemeldeten Seeleute und Binnenschiffer wurden

nicht eingezogen, ebenso nicht die am Nebenwohnsitz gemeldeten Personen.

Zu der Bevölkerung mit Migrationshintergrund gehören die ausländische Bevölkerung sowie alle ab

1950 von außerhalb Deutschlands Zugewanderten unabhängig von ihrer Nationalität. Dazu zählen

auch die in Deutschland geborenen eingebürgerten früheren Ausländerinnen und Ausländer sowie in

Deutschland Geborene mit deutscher Staatsangehörigkeit, bei denen sich der Migrationshintergrund aus der Migrationserfahrung der Eltern oder eines Elternteils ableitet. Außerdem gehören zu dieser

Gruppe seit 2000 auch die (deutschen) Kinder ausländischer Eltern, die die Bedingungen für das

Optionsmodell erfüllen. Nicht zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund zählen Flüchtlinge und

Vertriebene in Folge des Zweiten Weltkriegs. Trotz einiger methodisch bedingter Einschränkungen

ermöglicht das standardisierte Verfahren MigraPro – ein Gemeinschaftsprojekt des KOSISVerbunds

im Rahmen der deutschen Städtestatistik – eine realitätsnahe Beschreibung der Anzahl und

Herkunftsländer der Bevölkerung mit Migrationshintergrund.

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Quellenangaben und Erklärungen zu den Datenkategorien

Bevölkerungsstruktur Bevölkerung (Quelle: Statistikamt Nord)

Die Zahlen für die Bevölkerung wurden anhand des Melderegisters (Stand jeweils 31.12. des Jahres)

ermittelt.

Migrationshintergrund (Quelle: Statistikamt Nord, Sonderauswertung des RISE-Monitoring (RISE =

Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung)

Siehe Def. Seite 67 Eingebürgerte Personen und Aussiedler/-innen

Kinder und Jugendliche, die keine eigene Migrationserfahrung haben und die deutsche

Staatsbürgerschaft besitzen, denen aber durch einen oder beide Elternteile ein Migrations-

hintergrund zugeordnet wird.

Alleinerziehende (Quelle: Statistikamt Nord)

Bezugspersonen im Haushalt, die mit Kind(ern) aber gemäß Indizien aus dem Melderegister ohne

Partner/-in im Haushalt leben

Kinder

Ledige Personen unter 18 Jahren ohne eigene Kinder Privathaushalte

Einheit von Personen, die gemäß aus dem Melderegister gewonnenen Indizien zusammen wohnen

und leben, aber nicht in einer Gemeinschaftsunterkunft

Einwohner/ in Privathaushalten

Einwohner/-innen an Haupt- oder erstem Nebenwohnsitz, deren Adresse nicht als Adresse einer

Gemeinschaftsunterkunft (Anstalten, Heime) ausgeklammert wurde

Sozialstruktur Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Quelle: Statistikamt Nord) Die Angaben über sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitslose sind Auswertungen der

Bundesagentur für Arbeit entnommen. Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten handelt es

sich um Personen am Wohnort mit dem jeweiligen Bestand vom September. Das Hamburger

Ergebnis ist in der Regel ist höher als die Summe aller Stadtteile, da nicht alle Personen regional

zugeordnet werden können. Arbeitslose (Quelle: Statistikamt Nord)

Als arbeitslos werden gemäß § 16 des Sozialgesetzbuches (SGB III) Personen gezählt, die

vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen oder weniger als 15 Wochenstunden

erwerbstätig sind, eine versicherungspflichtige Beschäftigung suchen und den

Vermittlungsbemühungen zur Verfügung stehen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Maßnahmen

der aktiven Arbeitsmarktpolitik gelten nicht als arbeitslos. Die Quoten für die Arbeitslosen sind nicht – wie sonst üblich – auf die Erwerbspersonen, sondern

ersatzweise auf die Bevölkerung im Alter von 15 bis unter 65 Jahren bezogen, da aktuelle

Erwerbspersonenzahlen für die Stadtteile nicht verfügbar sind. Als Bezugsgröße für die Anteile der

jüngeren und älteren Arbeitslosen dienen ebenfalls die entsprechenden Altersgruppen der

Bevölkerung.

Die Arbeitslosen nach SGB II sind eine Teilmenge aller Arbeitslosen.

Leistungsempfänger/-innen (Quelle: Statistikamt Nord/ Bundesagentur für Arbeit)

Am 1. Januar 2005 wurden die Arbeitslosenhilfe und die Sozialhilfe von einer neuen Sozialleistung

abgelöst, der Grundsicherung für Arbeitslose, auch Hartz IV genannt. Nach den Regelungen im SGB II erhalten erwerbsfähige Hilfebedürftige Arbeitslosengeld II, nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige

Sozialgeld, wenn in ihrer Bedarfsgemeinschaft mindestens ein erwerbsfähiger Hilfebedürftiger lebt.

Zu den Leistungsempfängerinnen und -empfängern zählen die Bezieherinnen und Bezieher von

Arbeitslosengeld II und Sozialgeld. Die Anzahl der Leistungsempfängerinnen und -empfänger ist

daher deutlich höher als die der Arbeitslosen.

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Bedarfsgemeinschaften (Quelle: Statistikamt Nord/ Bundesagentur für Arbeit)

Eine Bedarfsgemeinschaft besteht aus mindestens einem erwerbsfähigen Hilfebedürftigen, dem

Partner oder der Partnerin und den im Haushalt lebenden minderjährigen, unverheirateten Kindern

ohne eigenes Einkommen bzw. Vermögen.

Quelle Daten zu den Hilfen zur Erziehung (HzE): Datenbank PROJUGA

Quelle Daten zum Bereich Wohnen: Statistikamt Nord/ Stadtteilprofile 2010

Einige Literaturhinweise:

Deinet, U.: Von der schulzentrierten zur sozialräumlichen Bildungslandschaft. URL: http://4linden.sozialraum.de/von-der-schulzentrierten-zur-sozialraeumlichen-

bildungslandschaft.php, Datum des Zugriffs: 28.03.2013

Reutlinger, C.; Kessl, F.; Maurer, S. (2005): Die Rede vom Sozialraum – eine Einleitung. In: Kessl, F.;

Reutlinger, C.; Maurer, S.; Frey, O. (2005): Handbuch Sozialraum. 1. Auflage. Wiesbaden: VS Verlag, S.

11-30.

Schubert, H., Veil, K.: Kriminalprävention im Sozialraum. URL: http://kriminalpraevention-im-

sozialraum.php, Datum des Zugriffs:

28.03.2013

Spatscheck, C.: Hat der Sozialraum ein Geschlecht. URL: http://www.sozialraum.de/hat-der-

sozialraum-ein-geschlecht.php, Datum des Zugriffs: 28.03.2013

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Tabelle 23: Entwicklung der jungen und der alten Bevölkerung in

Wandsbek von 1987 - 2011

Unter 18-Jährige

Unter 18-Jährige in %

der Bevölkerung

65-Jährige und Ältere

65-Jährige und Ältere in

% der Bevölkerung

Alt-Jung-Quotient

1987 61.514 16,0 66.212 17,3 108

1988 61.193 15,9 66.760 17,3 109

1989 61.725 15,9 67.225 17,3 109

1990 62.828 16,0 68.087 17,3 108

1991 63.577 16,2 68.285 17,4 107

1992 64.698 16,4 68.922 17,5 107

1993 65.416 16,5 69.802 17,6 107

1994 65.935 16,6 70.645 17,8 107

1995 66.312 16,7 71.293 18,0 108

1996 66.447 16,8 71.567 18,1 108

1997 67.266 16,9 71.881 18,1 107

1998 67.559 17,0 72.179 18,2 107

1999 68.285 17,0 73.671 18,4 108

2000 69.184 17,1 76.187 18,8 110

2001 69.444 17,1 78.301 19,3 113

2002 69.417 17,0 80.322 19,7 116

2003 69.043 16,9 82.630 20,3 120

2004 68.477 16,8 84.970 20,9 124

2005 68.058 16,7 87.480 21,5 129

2006 67.809 16,5 89.961 22,0 133

2007 67.289 16,4 91.283 22,2 136

2008 66.899 16,3 91.819 22,4 137

2009 66.874 16,4 92.403 22,6 138

2010 67.434 16,4 92.278 22,4 137

2011 67.860 16,4 92.834 22,4 137

Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord, Datenbestand 2011

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Tabelle 24: Zahl der betreuten Kinder im KiTa-Gutscheinsystem

Bezirk Wandsbek

zum 01.06.2012

Stadtteil Betreute Kinder

(Krippe)

Betreute Kinder

(Elementar)

Betreute Kinder (Hort)

Betreute Kinder

(insges.)

Bergstedt 80 297 88 465

Bramfeld 357 1.112 371 1.840

Duvenstedt 26 195 95 316

Eilbek 188 362 180 730

Farmsen-Berne 297 879 351 1.527

Hummelsbüttel 122 412 196 730

Jenfeld 176 646 175 997

Lemsahl-Mellingstedt 47 160 44 251

Marienthal 129 344 68 541

Poppenbüttel 154 507 231 892

Rahlstedt 720 2.143 917 3.780

Sasel 184 631 130 945

Steilshoop 144 555 176 875

Tonndorf 115 330 94 539

Volksdorf 148 522 253 923

Wandsbek 239 607 163 1.009

Wellingsbüttel 72 297 93 462

Wohldorf-Ohlstedt 28 128 53 209

Wandsbek Ergebnis

3.226 10.127 3.678 17.031

Hamburg Gesamt

14.908 42.668 15.443 73.019

Quelle: Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Abteilung Familie und Kindertagesbetreuung,

Referat Controlling und PROCAB

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Tabelle 25: Standorte von KiTas in Jenfeld

Ev. KiTa der

Friedenskirchengemeinde

22045 Görlitzer Straße 17 Jenfeld-Ost

Ev. KiTa Der Gute Hirte-Jenfeld 22043 Rodigallee 207 Jenfeld-West

Ev. KiTa Rahlstedt-Ost 22045 Steglitzer Straße 13 Jenfeld-Ost

Hort in der Schule

Charlottenburger Straße

22045 Charlottenburger Straße

84

Jenfeld-Ost

Hort in der Schule Jenfelder

Straße

22045 Jenfelder Straße 252 Jenfeld-Ost

Hort in der Schule Öjendorfer

Damm

22043 Öjendorfer Damm 8 Jenfeld-Ost

Hort in der Schule Oppelner

Straße

22045 Oppelner Straße 45 Jenfeld-Ost

KiTa auf dem Spielgelände 22043 Gleiwitzer Bogen 79 a Jenfeld-Ost

KiTa Bekkamp 22045 Bekkamp 60 Jenfeld-Ost

KiTa Charlo 22045 Steglitzer Straße 10 Jenfeld-Ost

KiTa Dahlemer Ring 22045 Dahlemer Ring 3 Jenfeld-Ost

KiTa Denksteinweg 22043 Denksteinweg 41 Jenfeld-Ost

KiTa Elfsaal (neu seit 15.10.12) 22043 Elfsaal 20 Jenfeld-West

KiTa Jenfelder Allee 22043 Jenfelder Allee 49 Jenfeld-West

KiTa Jenfelder Spatzen 22045 Bekkamp 52 Jenfeld-Ost

KiTa Schweidnitzer Straße 22045 Schweidnitzer Straße 32 Jenfeld-Ost

PäMi in der Kaffeekanne 22045 Oppelner Straße 5 Jenfeld-Ost

Das KiTa-Informationssystem Hamburg99 (http://www.hamburg.de/kita-finden/) liefert für

Jenfeld die im Kasten gezeigten 17 Standorte, von denen sich 3 in Jenfeld-West und 14 in

Jenfeld-Ost befinden. Gegebenenfalls werden durch dieses Suchsystem auch

Vorschulklassenstandorte ausgewiesen.

Die für die Analyse im Text benutzte Zahl der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und

Integration Abteilung Familie und Kindertagesbetreuung vom 30.09.12 geht bis dahin von

14 Standorten aus, wobei sowohl die KiTa Elfsaal als auch die Horte in den Schulen Oppelner

und Charlottenburger Straße im Herbst 2012 neu dazugekommen sind.

99 KiTa-Informationssystem Hamburg, Datenbankabfrage vom 14.01.2013

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Tabelle 26: Kinder- und Jugendeinrichtungen in Jenfeld

Träger Angebot Adresse Internet/e-mail

Spielgelände

Gleiwitzer Bogen

e.V.

Bauspielplatz,

Jugendarbeit für

Mädchen und Jungen

Gleiwitzer

Bogen 79 a

(Ost)

22043 HH http://www.spielgelände-

gleiwitzer-bogen.de/

[email protected]

Kirchengemein-

de "Der Gute

Hirte"

Unter dem Dach von

Crossover Jenfeld: Jugendbüro,

Jugendkeller,

Mädchentreff

Rodigallee 205

(West)

22043 HH http://www.crossover-

jenfeld.de/jugendbuero-jugendkeller-

maedchentreff.html

[email protected]

Jugendzentrum Jenfeld/

Quadriga

gGmbH

Treffpunkt für Kinder und Jugendliche ab 8

Jahre, Angebote

Kochen, Musik, Sport

Jenfelder Tannenweg 10

(West)

22045 HH http://www.juzjenfeld.de/news.php

e-mail:

jugendzentrumjenfeld@

quadriga-hamburg.de

Aktive

Nachbarschaft

Jenfeld e. V.

Schülerfrühstück,

Pädagogischer

Mittagstisch, Offenen

Kinder- und

Jugendarbeit,

Mütterfrühstück,

Elternprojekt

Oppelner

Straße 5 (Ost)

22045 HH http://www.jenfelder-

kaffeekanne.de

e-mail: post@jenfelder-

kaffeekanne.de

Freie

Kulturinitiative

Jenfeld/

Quadriga

gGmbH

Offenes

Kinderangebot,

Angebote für

Erwachsene, Projekte,

Kurse

Kelloggstraße

38 (Ost)

22045 HH http://www.quadriga-

hamburg.de/kultur_kontakt.ht

ml

e-mail: fkj.malhaus@quadriga-

hamburg.de

Your Life Berufsorientierung

und Lebensplanung

Rodigallee 238

(West)

22043 HH http://www.crossover-

jenfeld.de/your-life/fuer-

jungen-und-junge-maenner.html, e-mail:

[email protected],

http://www.crossover-

jenfeld.de/your-life/your-life-

maedchen.html, e-mail:

[email protected]

Kirchenkreis

Hamburg-Ost

Eins und Eins: offener

Treffpunkt für junge

Schwangere und junge

Mütter

Rodigallee 233

(Ost)

22043 HH http://www.crossover-

jenfeld.de/eins-und-eins.html

JEN_13_lang_Brinschwitz 16 07 13 STAND: 17.07.2013 Seite 73/75

Kirchenkreis

Hamburg-Ost

Jugendclub Jenfeld Rodigallee 246

(West)

22043 HH http://www.crossover-

jenfeld.de/jugendclub-jenfeld.html

[email protected]

Haus der Jugend

Jenfeld

Offene Angebote in

den Bereichen Sport,

Musik, Handwerk u. ä.

Jenfelder

Straße 252

(Ost)

22045 HH http://hausderjugendjenfeld@g

mx.de

Monatsprogramm kann jeweils

gemailt werden

Haus der Jugend

Hohenhorst

Offene Angebote in

den Bereichen Sport,

Musik, Handwerk u. ä.

Dahlemer Ring

3 a (Ost)

22045 HH http://www.haus-der-jugend-

hohenhorst.de/

zimmermann@hdj-

hohenhorst.de

Straßensozial-

arbeit Jenfeld

Kreuzburger

Str. 20 (Ost)

22045 HH http://www.hamburg.de/behoe

rdenfinder/hamburg/11267196/

e-mail: [email protected]

Familienför-derung

Träger Adresse Mail

Elternschule

Jenfeld

Rodigallee 233

(Ost)

22043 HH http://www.hamburg.de/behoe

rdenfinder/hamburg/11256237/

e-mail: Elternschule-Jenfeld@

wandsbek.hamburg .de

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Tabelle 27: Kriminalitätsbelastung in Stadtteilen des Bezirks

Wandsbek (2011)

2011 Diebstahldelikte je 1000 Einwohner/

-innen

Gewaltdelikte je 1000 Einwohner/-innen

Straftaten je 1000 Einwohner/-innen

Bergstedt 18 1 42

Bramfeld 36 2 81

Duvenstedt 27 1 48

Eilbek 43 4 96

Farmsen-Berne 47 4 94

Hummelsbüttel 31 2 71

Jenfeld 51 5 120

Lemsahl-Mellingstedt 17 1 31

Marienthal 61 2 114

Poppenbüttel 50 1 89

Rahlstedt 36 3 78

Sasel 20 1 37

Steilshoop 39 5 104

Tonndorf 61 3 125

Volksdorf 34 2 66

Wandsbek 81 5 152

Wellingsbüttel 30 1 53

Wohldorf-Ohlstedt 31 0 52

Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord, Datenbestand 2011

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Tabelle 28: Apotheken, niedergel. Ärzte und Handwerksbetriebe im

Bezirk Wandsbek (2011)

2011 Apotheken Niedergelassene Ärzte Handwerksbetriebe

Bergstedt 2 5 73

Bramfeld 10 79 485

Duvenstedt 3 13 70

Eilbek 4 38 198

Farmsen-Berne 5 37 217

Hummelsbüttel 3 18 150

Jenfeld 5 31 221

Lemsahl-Mellingstedt 1 3 41

Marienthal 4 71 92

Poppenbüttel 9 109 218

Rahlstedt 16 146 710

Sasel 4 32 196

Steilshoop 3 11 125

Tonndorf 3 21 236

Volksdorf 5 75 114

Wandsbek 8 57 429

Wellingsbüttel 2 24 57

Wohldorf-Ohlstedt 1 1 27

Quelle: Stadtteildatenbank des Statistikamtes Nord, Datenbestand 2011

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