Folgeerkrankungen bei Diabetes mellitus - ratgeber-makula.de · 4 5 Zuckerstoffwechsel auf Abwegen...
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Inhalt
Diabetes – was steckt dahinter ? 4 – 9
Krankheitsfolgen:
Attacke auf die Blutgefäße 10 – 12
Problempunkt Auge 13 – 16
Genau hinschauen: die Diagnostik 17
Die Sicht verbessern: Möglichkeiten
zur Behandlung von Augenschäden 18 – 19
Den Alltag gut meistern 20 – 21
Genussvoll schlemmen 22
Hilfreiche Adressen,
Internetseiten und Buchtipps 23
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Zuckerstoffwechsel auf Abwegen
Bei Diabetes mellitus können die Körperzellen den Zucker
aus dem Blut (Glukose = Traubenzucker) nicht mehr richtig
aufnehmen. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel (Hyper
glykämie). Für die Glukoseaufnahme aus dem Blut stellt der
Körper das in der Bauchspeicheldrüse gebildete Hormon
Insulin bereit. Wie ein Pförtner sorgt Insulin dafür, dass der
Blutzucker in den Körperzellen ankommt und dort in Energie
umgewandelt wird. Je mehr Zucker im Blut kursiert, desto
höher die Insulinausschüttung.
Bei Diabetikern funktioniert dieses Wechselspiel allerdings
nicht mehr richtig. Dafür gibt es vor allem zwei Erklärungen:
Reduzierte Insulinproduktion
Die Bauchspeicheldrüse stellt zu wenig oder
gar kein Insulin mehr her
Typisch für Typ1Diabetes
Verminderte Insulinwirkung
Das freigesetzte Insulin wirkt in den Körperzellen
nur noch eingeschränkt
Typisch für Typ2Diabetes
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Diabetes – was steckt dahinter ?
Diabetes mellitus, im Volksmund auch Zuckerkrankheit
genannt, zählt weltweit zu den häufigsten chronischen
Stoffwechselerkrankungen. Angelehnt an die typische
Zuckerausscheidung im Urin bedeutet Diabetes mellitus
wörtlich übersetzt „honigsüßer Durchfluss“. Denn in der
Antike diagnostizierten Gelehrte die Erkrankung anhand
einer UrinGeschmacksprobe. Heutzutage steht eine um
fangreiche Palette diagnostischer Möglichkeiten (Labor) zur
Verfügung, um die Stoffwechselentgleisung festzustellen.
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Mögliche Ursachen
Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand zuckerkrank
wird. Typ-1-Diabetes gehört zu den Autoimmunkrankheiten,
bei denen das Immunsystem plötzlich verrückt spielt,
beispielsweise duch eine genetische Veranlagung oder
körperlichen Stress (z. B. eine schwere Erkrankung / Opera
tion). Typ-�-Diabetes erklären Wissenschaftler hingegen mit
einer Kombination aus entsprechenden Erbanlagen und
ungesunder Lebensweise (falsche Ernährung, Übergewicht,
mangelnde körperliche Bewegung).
Alles eine Typfrage
Mediziner unterteilen die Zuckerkrankheit grob in zwei
Varianten: Typ-1- und Typ-�-Diabetes. Eine detaillierte Diag
nostik auf Basis verschiedener Laborwerte ermöglicht dann
eine Einstufung in Sonderformen und Untergruppierungen.
Typ-1-Diabetes
Diese umgangssprachlich auch als jugendlicher Diabetes be
zeichnete Krankheitsform tritt, abgesehen von Ausnahmen, in
der Regel vor dem 40. Geburtstag auf – oft bereits bei Kindern
und Jugendlichen. All diese Patienten benötigen von Anfang
an eine Insulinbehandlung. Heilbar ist diese Erkrankungsvari
ante leider nicht. Ein gesunder Lebensstil, eine gut eingestellte
Behandlung und regelmäßige Kontrolle erlauben diesen
Patienten aber heutzutage ein weitgehend normales Leben.
Typ-�-Diabetes
Diese früher auch als Altersdiabetes bezeichnete Form
der Zuckerkrankheit macht sich meist erst jenseits des 50.
Lebensjahrs bemerkbar. Allerdings häufen sich inzwischen
auch Fälle unter sehr jungen Patienten. Typ2Diabetiker
benötigen meist (zunächst einmal) kein Insulin – Tabletten
und eine gesunde Lebensweise reichen überwiegend aus.
Manche Diabetiker leiden an weiteren Erkrankungen, die sich zusammen mit der Zuckerkrankheit zu einem ausgesprochen gefährlichen Quartett vereinen: dem metabolischen Syndrom. Dieses fatale Zusammenspiel schädigt Herz, Kreislauf und Blutgefäße massiv und erhöht die Herzinfarkt und Schlaganfallgefahr:
Erhöhte Blutzuckerwerte oder festgestellter Typ2Diabetes
Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Blutfettwerte)
Bluthochdruck (> 130 / 85 mmHg)
Bauchbetontes Übergewicht (Taillenumfang ≥ 94 cm (Männer) bzw. ≥ 80 cm (Frauen)
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Gefährliches Quartett: das metabolische Syndrom
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Symptome bei Typ-�-Diabetes
Ständiges Hungergefühl, Gewichtszunahme
Juckende Haut (ohne sichtbare Hautveränderungen)
Müdigkeit, Abgeschlagenheit, depressive Verstimmungen
Frauen: Zyklusstörungen; Männer: Erektionsprobleme
Anfälligkeit für Infektionen (speziell Blase, Haut)
Manchmal: gesteigertes Durstgefühl, erhöhter Harndrang,
Sehprobleme
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Typische Beschwerden
Die klassischen Symptome von Typ1 und Typ2Diabetes
unterscheiden sich duchaus, ein komplett entgleister Zucker
stoffwechsel hingegen führt in beiden Fällen entweder zur
Über oder Unterzuckerung (siehe Kasten rechts).
Symptome bei Typ-1-Diabetes
Heftiger Durst, häufiger Harndrang
Gewichtsverlust, Appetitsteigerung
Sehstörungen, Kopfdruck
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Bei Diabetikern gerät der Zuckerstoffwechsel manchmal aus dem Lot, vor allem bei zu hoch oder zu niedrig dosierten Medikamenten. Extreme Entgleisungen nach oben oder unten können schlimmstenfalls ein diabetisches Koma hervorrufen. Achten Sie daher auf folgende Anzeichen:
Unterzuckerung (Hypoglykämie) Unruhe, Verwirrung, Heißhunger (auf Süßes), Schwitzen, Zittern, Sehstörungen, schneller Puls ERSTE HILfE: Zuckerhaltiges verabreichen (Limonade, Traubenzucker – danach ein Stück Brot), zügig einen Arzt rufen
Überzuckerung (Hyperglykämie) Azetongeruch beim Ausatmen (riecht wie Nagellack), Bewusstseinstrübung, Bauchschmerzen, Übelkeit ERSTE HILfE: Sofort einen Arzt rufen (ggf. Notarzt, Tel.: 112)
Zu viel oder zu wenig: Unter- und Überzuckerung
In Deutschland gibt es schätzungsweise 5 Millionen Diabetiker, rund 200.000 davon leiden an Typ1Diabetes, der weitaus größere Teil an Typ2Diabetes.
Diabetes gilt in westlichen Ländern als häufigste chronische Stoffwechselerkrankung unter Kindern und Jugendlichen.
Hochrechnung: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt die Zahl der Diabetiker für das Jahr 2030 weltweit auf 370 Millionen.
Diabetiker erleiden zwei bis viermal häufiger einen Herzinfarkt als Menschen ohne Zuckerkrankheit.
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Zahlen und fakten zu Diabetes
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Makroangiopathien
Diabetesschäden an den großen Arterien bezeichnen Medi
ziner als Makroangiopathien. Die durch hohe Blutzucker
werte veränderten Gefäße verkalken und verengen sich
(Arteriosklerose), das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall
und Durchblutungsstörungen in den Beinen (periphere
arterielle Verschlusskrankheit / PAVK – auch „Schaufenster
krankheit“ genannt) steigt deutlich an.
Jährlich verursachen diabetische Makroangiopathien in
Deutschland rund 44.000 Schlaganfälle, 27.000 Herzinfarkte
und 28.000 Amputationen !
Mikroangiopathien
Hinter Mikroangiopathien verbergen sich Schädigungen der
kleinen Blutgefäße (Kapillaren), die sich vor allem an den
Augen (diabetische Retinopathie) und Nieren (diabetische
Nephropathie) auswirken. Zu den gefürchteten Spätfolgen
zählen der Verlust der Sehkraft und Nierenversagen. Hier
zulande verliert aufgrund einer diabetischen Retinopathie
alle 6 Stunden ein Diabetiker sein Augenlicht; durch Nephro
pathien kommt es jährlich zu über 8.000 neuen Dialysefällen.
Krankheitsfolgen: Attacke auf die Blutgefäße
Folgeschäden durch Diabetes verkürzen die Lebenserwartung
von Zuckerkranken im Vergleich zu Nichtdiabetikern um
rund 8 Jahre. Neben der Gefahr der Über und Unterzucke
rung drohen durch schlecht eingestellte Blutzuckerwerte
diverse gesundheitliche Auswirkungen – vor allem an den
Blutgefäßen und Nerven. Langfristig beeinträchtigen erhöhte
Blutzuckerspiegel dadurch verschiedene Organsysteme.
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Neuropathien
Eine länger bestehende Zuckerkrankheit zieht auch die
Nervenbahnen in Mitleidenschaft. Missempfindungen an
Beinen und Füßen (wie Kribbeln, Brennen oder Schmerzen)
kennzeichnen die periphere Neuropathie.
Die autonome Neuropathie betrifft die inneren Organe
und beeinträchtigt unter anderem die MagenDarm und
Blasenfunktion (Entleerungsstörungen) und das Herz
KreislaufSystem (Herzrhythmus und Blutdruckstörungen).
Problempunkt Auge
Unser wichtigstes Sinnesorgan leidet unter der schlech
ten Blutversorgung ganz besonders: das Auge. Augen
schädigungen zählen zu den schlimmsten Spätfolgen der
Zuckerkrankheit. Trotz verbesserter Diagnostik und guter
Behandlungsmöglichkeiten gilt Diabetes in den Industrie
ländern noch immer als häufigste Ursache für schwere
Sehbehinderungen. Vor allem zwei Erkrankungen machen
den Augen von Diabetikern zu schaffen: die diabetische
Retinopathie und die diabetische Makulopathie bzw. das
Makulaödem.
Makula
Aufbau des Auges
Sehnerv
Linse
Glaskörper
Netzhaut
Aderhaut
Lederhaut
Regelmäßige Blutzuckerkontrollen und eine auf den Patienten und seine Werte persönlich zugeschnittene Therapie (Tabletten, Insulin und Lebensstiländerungen) bieten den besten Schutz vor diabetischen Folgeerkrankungen. Je besser und konstanter der Blutzuckerspiegel eingestellt ist, umso geringer ist die Gefahr, dass der Körper dauerhaft Schaden nimmt.
Daher gilt für alle Diabetiker:
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim behandelnden Arzt (Blutzucker, Blutfette, Blutdruck, Nierenwerte)
Einmal jährlich: Augenuntersuchung beim Augenarzt
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Der beste Schutz: regelmäßige Kontrollen
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Diabetische Makulopathie und Makulaödem
Retinopathien verlaufen schleichend, die Betroffenen merken
oft erst viel zu spät, dass die Zuckerkrankheit die Augen
bereits in Mitleidenschaft gezogen hat. Meist treten diabetes
bedingte Sehbeeinträchtigungen erst dann auf, wenn die
Netzhautschäden weit fortgeschritten sind und den Punkt des
schärfsten Sehens betreffen – den sogenannten gelben fleck
(lat.: Macula lutea) in der Netzhautmitte (Makulopathie).
Flüssigkeitsansammlungen und eine verdickte Netzhaut in
diesem Bereich (Makulaödem) sind der häufigste Grund für
Erblindungen bei Diabetikern.
Diabetische Retinopathie
Zu hohe Blutzuckerwerte schädigen auf Dauer die feinen
Netzhautgefäße und führen zur häufigsten diabetischen
Augenerkrankung überhaupt, der diabetischen Retinopathie.
Die Netzhaut funktioniert ähnlich wie ein Film im Foto
apparat. Sie zeigt die Bilder, die wir sehen. Verschiedene
Schädigungen beeinträchtigen das Sehvermögen mehr und
mehr – abhängig vom Schweregrad der Erkrankung.
Schleichende Gefahr
Das Anfangsstadium der Erkrankung bezeichnen Experten
als nichtproliferative Retinopathie. Dabei beschränken sich
die Gefäßveränderungen auf die Netzhaut. Es kommt zu
Einblutungen, Ablagerungen von Fett und Eiweiß und kleinen
Gefäßaussackungen; die Nährstoffversorgung leidet.
Dieses Stadium bemerken die Betroffenen selten. Wenn
sich im weiteren Krankheitsverlauf unerwünschte neue
Blutgefäße bilden, die auch in den Glaskörper des Auges
einwachsen, ist von einer proliferativen Retinopathie die
Rede. Diese neu entstandenen Gefäße neigen zu Blutungen.
Kommt es zu einer Blutung im Glaskörper, verschlechtert
sich die Sehschärfe massiv.
Von einer leichten Retinopathie erfahren Diabetiker oft zufällig während eines Besuchs beim Augenarzt. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu charakteristischen Beeinträchtigungen:
Dunkle Flecken oder rote Schleier im Gesichtsfeld
Unscharfes, verschwommenes Sehen
„Lichtblitze“ und „Rußregen“ bei beginnender Netzhautablösung (Netzhautablösung = Erblindungsgefahr)
„Grauer Vorhang“ im Gesichtsfeld (bei Makulopathie bzw. Makulaödem)
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Wie Diabetes das Sehvermögen beeinträchtigt
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Genau hinschauen: die Diagnostik
Eine Spiegelung des Augenhintergrunds (Ophthalmoskopie)
einmal jährlich gehört zu den regelmäßigen Kontrollunter
suchungen bei Diabetikern. Diese schmerzfreie Untersuchung
zeigt Gefäßveränderungen, Ablagerungen und Blutungen auf
der Netzhaut. Bei einer bereits vorliegenden Retinopathie
kommen weiter gehende und oft auch häufigere augen
ärztliche Untersuchungen infrage – beispielsweise eine
fluoreszenzangiografie zur Darstellung der Netzhautgefäße
oder die optische Kohärenztomografie (OCT) zur Diagnose
eines Makulaödems.
Sehprobleme = Verlust von Lebensqualität
So mancher fühlt sich bereits eingeschränkt, wenn irgend
wann in der zweiten Lebenshälfte kein Weg mehr an der
klassischen Lesebrille vorbeiführt, die dummerweise nie
dort liegt, wo man sie gerade vermutet.
Dieses Beispiel verdeutlicht, wie sehr die krankheitsbeding
ten Sichteinschränkungen bei Diabetikern die Betroffenen
belasten. Denn hier geht es um weit mehr als ein paar
schlecht lesbare Zeilen.
Leider noch immer ein Tabu: Alltagsbeeinträchtigungen
Denn mit zurückgehendem Sehvermögen sinkt nicht nur
die Selbstständigkeit, sondern auch die ohnehin schon
eingeschränkte Lebensqualität von Diabetikern. Auto fahren,
fernsehen, ein Kinobesuch oder lesen – all dies geht bei
fortgeschrittenen Augenschäden irgendwann nicht mehr.
Je mehr das Augenlicht nachlässt, desto weniger trauen sich
die Betroffenen zu. Manche ziehen sich dann zurück, weil
sie andere nicht belasten wollen oder aber das Gefühl haben,
dass sie aufgrund ihrer Einschränkung ausgegrenzt werden.
Hier hilft nur eines: die selbstbewusste Flucht nach vorn !
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Netzhaut-Lasertherapie
Laserverfahren eignen sich vor allem dann, wenn sich
neue Blutgefäße im Auge gebildet haben (proliferative
Retinopathie). Mit dem konzentrierten Lichtstrahl kann der
Arzt unerwünschte neue Adern schrumpfen und undichte
Blutgefäße verschließen. In mehr als der Hälfte aller Fälle
verhindert diese Behandlung, dass der Sehverlust weiter
fortschreitet. Für die Behandlung reicht in der Regel eine
örtliche Betäubung mit Augentropfen aus.
Injektionsbehandlungen
Gerade bei der Visusbeeinträchtigung infolge eines diabeti
schen Makulaödems ermöglichen spezielle Augeninjektionen
Besserung, die der Augenarzt unter örtlicher Betäubung
direkt in den Glaskörper spritzt. Die Injektionen enthalten
sogenannte VEGFHemmer, die genau den Wachstums
faktor hemmen, der die Bildung neuer Blutgefäße im Auge
sowie die Gefäßdurchlässigkeit und damit Ödeme fördert.
Die abschwellende Wirkung dieser Substanz verbessert
sogar oft die Sehfähigkeit von Diabetikern. Kortisonhaltige
Augeninjektionen spielen heutzutage aufgrund vieler Neben
wirkungen kaum mehr eine Rolle.
Die Sicht verbessern: Möglichkeiten zur Behandlung von Augenschäden
Optimal eingestellte Blutzucker, Blutfett und Blutdruck
werte sowie der Verzicht aufs Rauchen bilden die Grundlage
bei der Therapie von DiabetesSpätfolgen. Die gezielte Be
handlung diabetischer Augenschäden richtet sich dann nach
dem Erkrankungsstadium. Vor allem zwei Therapieverfahren
tragen wirkungsvoll dazu bei, die Sehleistung zu verbessern
und / oder den Verlust der Sehkraft zu verhindern: Laser-
und Injektionsbehandlungen.
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Den Alltag gut meistern
Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass ein gesunder
Lebensstil die Diabetesbehandlung wirkungsvoll unterstützt
und dazu beiträgt, Folgeschäden auszubremsen. Es lohnt
sich also auf jeden Fall, den inneren Schweinehund zu
bekämpfen und folgende Ziele konsequent umzusetzen:
Normalgewicht anstreben oder halten (BMI < 25 kg/m²)
Auf eine gesunde Ernährung achten (siehe Seite 22)
Stress vermeiden/abbauen, regelmäßig Sport treiben
Diabetikerschulungen wahrnehmen
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Ganz alltägliche Dinge erleichtern Diabetikern den Umgang mit ihrer Erkrankung – angefangen bei den richtigen Socken über eine gute Hautpflege bis hin zur passenden Sehhilfe.
Gut gepflegt Spezielle Hautpflegemittel mit den Wirkstoffen Urea, Lactat, Ceramiden oder Carnitin bewahren die besonders empfindliche Haut von Diabetikern vor dem Austrocknen und vor Infektionen durch Pilze oder Bakterien. TIPP: In der Apotheke nach geeigneten Präparaten fragen
füße im fokus Die Füße sind bei Zuckerkranken ein wunder Punkt (Verhornungen, Verletzungen oder Druckgeschwüre). Untersuchen Sie Ihre Füße täglich auf Druckstellen oder Verletzungen, gehen Sie monatlich zur medizinische Fußpflege und achten Sie auf passende (ggf. orthopädische) Schuhe. TIPP: Feuchtigkeitshaltige Fußcremes benutzen
Alles im Blick Spezielle FreihandSehhilfen (eine Art Lupe zum Umhängen) erleichtern bei diabetesbedingten Augenschäden die Sicht. TIPP: Erhältlich im Sanitätshaus oder unter www.diaexpert.de
Perfekt gekleidet Spezielle Shirts, Unterwäsche und Socken mit Softbündchen wirken dank der eingearbeiteten Silber oder Sojafasern desinfizierend und heilungsfördernd. TIPP: Im Sanitätshaus nachfragen oder bei www.diashop.de
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Nützliche Hilfen für den Alltag
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Genussvoll schlemmen
Die Zeiten, in denen Zuckerkranke sich streng an Diäten
halten mussten, gehören glücklicherweise dank moderner
Behandlungsverfahren der Vergangenheit an. Aber Aus
nahmen gibt es dennoch: Diejenigen, die sich vor den Mahl
zeiten eine festgelegte Insulinmenge spritzen, müssen ihre
Kohlenhydratzufuhr im Auge behalten und per Broteinheiten
(BE) berechnen. Dahinter verbirgt sich die Maßeinheit für
Kohlenhydrate (also Zucker, Stärke etc.) in Lebensmitteln.
Eine BE entspricht 12 Gramm Kohlenhydraten.
Kalorien, Gewicht und Nährstoffverhältnis
Patienten mit Insulinpumpen, einer bedarfsgerechten
individuellen Insulintherapie oder rein medikamentöser
Behandlung müssen heutzutage nicht auf Genuss verzich
ten. Bei ihnen zählen vor allem eine dem Kalorienbedarf
angepasste Ernährung im richtigen Nährstoffverhältnis und
der Abbau überflüssiger Pfunde. Eine große Rolle spielt
auch der glykämische Index, der die Auswirkungen von
Nahrungsmitteln auf den Blutzucker darstellt. Wichtig dafür:
eine fundierte Ernährungsberatung (Krankenkasse fragen).
ADRESSEN
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV) Rungestraße 19, 10179 Berlin Telefon: Kontakt zur nächsten Beratungsstelle unter 01805 666456 (0,14 € / Minute aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 € / Minute) EMail: [email protected] Internet: www.diabetes.dbsv.org
Deutscher Diabetiker Bund e. V. Goethestraße 27, 34119 Kassel Telefon: 0561 703477 0 EMail: [email protected] Internet: www.diabetikerbund.de
BUCHTIPPS
Doris fritzsche: Diabetes. Der Ernährungs-Kompass Gräfe und Unzer 2008 (6,99 Euro)
Ernst R. froesch, Elisabetta Matelli: Diabetes – 600 fragen, 600 Antworten für Typ 1 und Typ 2 Knaur 2006 (14,95 Euro)
Karin Hofele, Marion Burkard: Richtig einkaufen bei Diabetes. für Sie bewertet: Über 900 fertigprodukte und Lebensmittel Trias 2008 (9,95 Euro)
Hilfreiche Adressen, Internetseiten und Buchtipps