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Fit für den demografischen Wandel Betriebliches Gesundheitsmanagement und regionale Unterstützungsmöglichkeiten in der Region Mülheim, Essen und Oberhausen

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Fit für den demografischen Wandel

Betriebliches Gesundheitsmanagement und regionale Unterstützungsmöglichkeiten in der Region Mülheim,

Essen und Oberhausen

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Impressum

Herausgeber

Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH Neumarkt 35-37 50667 Köln Dr. Birgit Schauerte Telefon: (0221) 27180-113 Telefax: (0221) 27180-201 E-Mail: [email protected]

PCG - Project Consult GmbHFriedrich-List-Str. 245128 EssenReinhard Röhrig Telefon (0201) 105 92 14Telefax (0201) 105 92 79E-Mail: [email protected]

Ausgabe Oktober, 2015

Layout K2 I agentur für kommunikation, Bonn

BildnachweisChristian Nielinger (S. 4, 8, 10), Kurhan/fotolia.com (Titel), sepy/fotolia.com (S. 11), Zerbor/fotolia.com (S. 13), alphaspirit/fotolia.com (S. 14), Cara-Foto/fotolia.com (S. 15), Coloures-pic/fotolia.com (S. 17), cirquedesprit/fotolia.com (S. 19), Photographee.eu/fotolia.comKadmy/fotolia.com (S.32)

Weitere InformationenProjekthomepage: www.go-meo.deMinisterium für Arbeit, Integration und Soziales NRW: www.mais.nrw.deEuropäischer Sozial Fonds: www.esf.de

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1 Machen Sie Ihr Unternehmen fit! 4

2 So geht’s: Ihr Weg zu einem gesunden Unternehmen 6

2.1 Mit einer gesunden Mannschaft fit in die Zukunft – gute Gründe für ein BGM 6

2.2 Schritt für Schritt – BGM im Betrieb umsetzen 8

3 Das sollten Sie wissen: Rechtliche Grundlagen 15

3.1 Gesetzliche Regelungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz 16

3.2 Betriebsvereinbarungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz 18

4 Hier finden Sie Unterstützung 19

4.1 Krankenkassen und Berufsgenossenschaften 20

4.2 Unterstützungsstrukturen in der Region Mülheim, Essen, Oberhausen 21

4.3 Finanzielle Unterstützung für Unternehmen 30

4.4 Weitere Unterstützungsangebote 31

4.5 Weiterführende Informationen 34

INHALT

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1 Machen Sie Ihr Unternehmen fit!

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In vielen Unternehmen liegen die Herausforderungen des demografischen Wandels in älter werdenden Belegschaften und einem Mangel an qualifizierten Fachkräften. Aufgrund der soziodemografischen Situation gehören in der Region Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen (MEO-Region) insbe-sondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Pflegebranche sowie der Metall- und Elektroin-dustrie zu den gefährdeten Engpassbranchen. Vor diesem Hintergrund wurde die Gesundheitsoffen- sive Mülheim-Essen-Oberhausen gegründet, kurz: GOMEO. Im Rahmen des Projektes wurden die oben genannten Herausforderungen über den Aufbau eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) in 18 Pilotbetrieben angegangen und regionale Unterstützungsstrukturen in der MEO-Region gezielt eingebunden.

Das Projekt wurde vom Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH der AOK Rheinland/Hamburg und PCG - Project Consult GmbH durchgeführt. Gefördert vom Ministerium für Arbeit, Integ-ration und Soziales mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds, fügt es sich in die Fachkräfteinitiative des Landes NRW ein.

Die Broschüre bietet Ihnen als Unternehmen einen ersten Einstieg in das Thema BGM, verdeutlicht die wichtigsten betrieblichen Handlungsfelder und gibt Ihnen konkrete Hilfestellungen und Tipps für den Aufbau und die Implementierung eines BGM. Im Kapitel 4 erhalten Sie Hinweise zu regionalen und finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten, auf die Sie bei Fragen rund um das Thema demografischer Wandel und Fachkräftesicherung zurückgreifen können.

Diese Broschüre richtet sich vor allem an Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Führungs-kräfte kleiner und mittlerer Unternehmen der MEO-Region: Sie als Führungskraft nehmen mit Ihrem Verhalten maßgeblich Einfluss auf die Gesundheit, die Motivation und Leistungsfähigkeit Ihrer Beschäf-tigten. In gesunde Arbeit zu investieren ist damit nicht nur eine Frage sozialer Verantwortung, sondern eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Damit profitieren Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen von Investitionen im Rahmen eines Betrieblichen Ge-sundheitsmanagements.

Beginnen Sie heute mit den ersten Schritten. Wir begleiten Sie gerne und wünschen Ihnen viel Erfolg auf dem Weg zu Ihrem eigenen Betrieblichen Gesundheitsmanagement.

Ihr GOMEO-Team

Dinslaken Bottrop/Gladbeck

Hattingen/SprockhövelVelbert

Bochum

Gelsen-kirchen

EssenMülheima. d. Ruhr

Ober-hausen

Ratingen/Heiligenhaus

Duisburg

Machen Sie Ihr Unternehmen fit!

www.go-meo.de

>>Seit wir begonnen haben, uns um das Thema Gesundheit zu kümmern, ist unsere Belegschaft offener und weniger zurück-haltend im Umgang mit für sie belastenden Situationen. So können wir auf konkrete Belastungen schneller reagieren.

(Geschäftsführer eines Elektrobetriebes)

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2 So geht’s: Ihr Weg zu einem gesunden Unternehmen

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2.1 Mit einer gesunden Mannschaft fit in die Zukunft – gute Gründe für ein BGM

Die demografische Entwicklung zeigt: Beschäftigte werden älter und arbeiten länger – Gesundheit wird zum erfolgsbestimmenden Faktor. Denn Unternehmen, die ein ganzheitliches Betriebliches Gesund-heitsmanagement (BGM) eingeführt haben, sind für Beschäftigte und potenzielle Bewerberinnen und Bewerber attraktive Arbeitgeber. Wenn Sie sich um die Gesundheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter kümmern, schaffen Sie die Grundlage für die Leistungsfähigkeit Ihrer Beschäftigten und den Erfolg Ihres Unternehmens. Für den wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens sind qualifizierte, gesunde und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das A und O.

BGM umfasst die Umsetzung gesetzlich vorgeschriebener Aspekte des Arbeits- und Gesundheitschut-zes (zum Beispiel Gefährdungsbeurteilung), des Betriebliches Eingliederungsmanagement und der Be-trieblichen Gesundheitsförderung: Es ist der Aufbau und die Stärkung gesundheitsförderlicher Struktu-ren und Prozesse mit dem Ziel, die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten zu erhalten und zu fördern. Neben der Gestaltung gesundheitsförderlicher ergonomischer und organisatorischer Arbeitsbedingungen geht es auch um den Aufbau einer mitarbeiterorientierten Führungskultur sowie die Förderung eines gesunden Miteinanders und die Sensibilisierung der Beschäftigen für einen gesunden Lebens- und Ar-beitsstil.

Anders als Großunternehmen haben kleine und mittelständische Unternehmen häufig weniger finanzi-elle und personelle Ressourcen für die Umsetzung eines BGM. Fachkräftemangel, alternde Belegschaf-ten und Arbeitsverdichtung – den Wandel spüren diese Unternehmen oftmals besonders deutlich. Mit einfachen, beteiligungsorientierten und zielorientierte Methoden und Maßnahmen kann jeder Betrieb sein eigenes BGM umsetzen.

So geht’s: Ihr Weg zu einem gesunden Unternehmen

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist mehr als ein Gesundheitsaktionstag für die Be-schäftigten oder der Apfel für alle. Richtig umgesetzt, betrifft es alle Unternehmensbereiche bis hin zur Unternehmensstrategie und der Unternehmenskultur. Um erfolgreich zu sein, ist ein systema-tisches Vorgehen notwendig. Im ersten Teil möchten wir Ihnen zeigen, wie es gelingt, ein BGM in Ihrem Betrieb einzuführen und dauerhaft zu etablieren.

Gute Gründe für ein BGM

■ Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmensimage verbessern

■ Produktivität und Qualität der Arbeit erhöhen

■ Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation verbessern

■ Krankenstände und Fluktuationsraten reduzieren

■ Betriebsklima verbessern

!

BGM ist der Aufbau und die Stärkung gesundheits-förderlicher Strukturen und Prozesse mit dem Ziel, die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten zu erhalten und zu fördern.

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2.2 Schritt für Schritt – BGM im Betrieb umsetzen

Wie viele praktische Erfahrungen zeigen, lässt sich Betriebliches Gesundheitsmanagement mit syste-matischem und planvollem Vorgehen am besten in fünf Schritten aufbauen und umsetzen:

1. Sensibilisieren und strukturieren

2. Analysieren

3. Maßnahmen planen

4. Maßnahmen umsetzen

5. Evaluieren

Schritt 1: Sensibilisieren und strukturieren

Nehmen Sie alle mit ins Boot

Am Anfang des Prozesses legen Sie fest, warum Sie ein BGM einführen und was Sie damit erreichen möchten. Mit dem Selbstbewertungsinstrument INQA-Check „Gesundheit“ können Sie im ersten Schritt systematisch die unternehmensspezifischen Potenziale im Themenfeld Gesundheit ermitteln. Mit dem Check erhalten Sie darüber hinaus Anregungen, Ihre Strukturen und Prozesse gesundheitsorientiert zu optimieren, damit ein gesünderes Arbeiten zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit Ihrer Beschäftigten möglich wird. Der INQA-Check „Gesundheit“ wurde von der „Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland“, unter dem Dach der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), entwickelt und herausgegeben.

Wenn Sie den Check durchgeführt haben, sollten Sie mit einem Kick-Off-Workshop – in der Regel mode-riert durch einen externen Berater der Krankenkasse oder Berufsgenossenschaft – alle Entscheider- und Führungsebenen umfassend einbinden und am Prozess der Zielfindung beteiligen.

Weiterlesen

Zusätzliche Informationen zum INQA-Check „Gesund-

heit“ sind im Internet zu finden:

www.inqa.de

Praxisbeispiel:Kick-Off-Workshop zur Sensibilisierung auf Führungsebene

Im GOMEO-Projekt wurden in allen Pilotbetrieben Kick-Off-Workshops durchgeführt, um eine breite Akzeptanz auf Entscheider- und Führungsebene für die Einführung eines BGM zu errei-chen. In den Workshops konnten die unternehmenspezifischen Handlungsbedarfe am „Haus der Arbeitsfähigkeit“ in den verschiedenen Stockwerken (Gesundheit, Kompetenzen, Werte und Einstellungen sowie Arbeitsbedingungen und Führung) erarbeitet und die konkreten Ziele für das BGM formuliert werden. In jedem Unternehmen wurde ein BGM-Verantwortlicher als Ge-sundheitsmanager (Kümmerer) benannt, der im Projektverlauf befähigt wurde, das BGM nach Projektende eigenständig fortzuführen.

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Den Prozess steuernIn Ihrem Unternehmen muss zunächst geklärt werden, wer den Aufbau des BGM federführend in die Hand nimmt, wie der Prozess gesteuert wird und wie es gelingt, gesundheitsorientierte Führung auch im Führungshandeln zu verankern. Hierfür hat sich die Einführung eines Steuerungskreises BGM bewährt, in dem alle wichtigen Entscheider vertreten sind (z.B. Unternehmensleitung, Personalabteilung, Betriebs-rat, Betriebsarzt, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Berater der Krankenkassen etc.). In kleineren Unterneh-men kann die Steuerung des BGM-Prozesses an bestehende Strukturen, wie zum Beispiel den Arbeitssi-cherheitsausschuss, angegliedert werden. Hier können gesundheitsrelevanten Fragestellungen, die sich aus den Arbeitsbedingungen und dem Verhalten der Beschäftigten ergeben, diskutiert, Ziele festgelegt, Analysen und Maßnahmen geplant sowie die Ergebnisse auf ihren Erfolg bewertet werden.

Gesundheit erlebbar machenEin Gesundheitstag eignet sich als Einstieg in und Motivation für das Thema Betriebliches Gesundheits-management. Damit wird für die Beschäftigten deutlich und spürbar, dass sich ihr Unternehmen um die Mitarbeitergesundheit kümmert. Gesundheit wird erlebbar und individuelle Stärken, aber auch ge-sundheitliche Risiken, werden deutlich.

Haus der Arbeitsfähigkeit (Prof. J. Ilmarinen) Die Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten bleibt erhalten, wenn die Balance zwischen Arbeitsbedingungen und den individuellen Ressourcen einer Person ausgewogen ist.

■ Das Haus der Arbeitsfähigkeit bildet den Handlungs- rahmen für ein ganzheitliches BGM.

■ Handlungsbedarfe werden in den Ebenen Gesundheit, Kompetenz, Werte und Arbeitsbedingungen ermittelt.

■ Nur wenn alle Stockwerke gut gestaltet sind, bleibt die Arbeitsfähigkeit erhalten.

!

Ein Steuerungskreis BGM

■ plant, steuert und organisiert die BGM-Aktivitäten.

■ informiert regelmäßig alle Beteiligten und Unternehmensbereiche.

■ bindet die Führungskräfte aktiv ein (zum Beispiel in Workshops und im Steuerungskreis BGM).

■ stimmt sich mit anderen Betriebsbereichen (zum Beispiel Personalentwicklung und Qualitätssicherung) ab.

■ kontrolliert und bewertet umgesetzte Aktivitäten.

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Schritt 2: Analysieren

Wo stehen Sie und Ihr Unternehmen?

Bevor Sie in Ihrem Unternehmen konkrete Gesundheitsmaßnahmen umsetzen, ist es notwendig, den Ist-Zustand zu analysieren:

■ Wie bewerten Sie in Ihrem Unternehmen das Betriebsklima, die Zufriedenheit, die Fehlzeitenent-wicklung, die Erkrankungsursachen, die Fluktuation?

■ Wie sehen das Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

■ Treten Probleme und Konflikte in manchen Bereichen gehäuft auf?

■ usw.

Eine detaillierte Analyse auch unter Einbindung der Beschäftigten hilft Ihnen, den Handlungsbedarf und Verbesserungspotenziale zu konkretisieren. Im Projekt GOMEO haben sich hierzu als Analyse- instrumente Kick-Off-Workshops auf Managementebene (siehe S. 7) und Arbeitssituationsanalysen auf Mitarbeiterebene am Haus der Arbeitsfähigkeit bewährt.

Praxisbeispiel:Gesundheitstag zur Sensibilisierung der Beschäftigten

Im GOMEO-Projekt wurden in allen Unternehmen Gesundheitsaktionstage während der Arbeits-zeit durchgeführt. Die Beschäftigten konnten so über den Projektstart informiert und gleichzeitig für das Thema Gesundheit sensibilisiert werden. Neben persönlichen Gesundheits-Check-ups, Bewegungsangeboten, Stressmanagementvorträgen und Angeboten zur Suchtprävention wurden auch Tipps zur gesunden Ernährung vermittelt. Die individuellen Gesundheitsanalysen wurden dokumentiert und anonymisiert der Unternehmensleitung präsentiert.

Arbeitssituationsanalyse am Haus der Arbeitsfähigkeit

Die Arbeitssituationsanalyse am Haus der Arbeitsfähigkeit eignet sich insbesondere für klei-nere Unternehmen. Beschäftigte werden in Kleingruppen (mit bis zu 12 Beschäftigten) ohne Vorgesetzte zu ihrer Arbeitssituation befragt, um Probleme bzw. Belastungen zu identifizieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Den Abschluss der Analysephase bildet die Erstellung und Abstimmung eines Maßnahmenplans für die weitere Gestaltung des BGM-Prozesses. Die-ser definiert konkrete, mit dem Vorgesetzten abgestimmte Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Fristen. Der Umsetzungsfortschritt wird regelmäßig im Arbeitskreis kontrolliert.

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Darüber hinaus können Sie auch auf folgende Analyseinstrumente zurückgreifen:

■ Die im gesetzlichen Arbeitsschutz vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung dient der Ermittlung von Gefahren und körperlichen sowie psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Auf ihrer Grundlage können Sie systematisch Verbesserungspotenziale erkennen und belastungsreduzierende Maßnahmen umsetzen.

■ Die Altersstrukturanalyse gibt Ihnen Auskunft über die Altersverteilung in der Be-legschaft. Damit können Sie frühzeitig erkennen, wann Beschäftigte mit welchen Qualifikationen in Rente gehen und welchen Nachwuchsbedarf bzw. Einarbeitungs-aufwand Sie haben.

■ Über eine Mitarbeiterbefragung haben Beschäftigte die Möglichkeit, ihre Arbeits-bedingungen, aber auch ihre Zufriedenheit mit dem Führungsverhalten, dem Be-triebsklima und dem Miteinander usw. anonym in einem Fragebogen zu bewerten. Lassen Sie sich vor dem Einsatz und im weiteren Prozess der Maßnahmenableitung und Umsetzung von einem Experten der Krankenkassen oder der Berufsgenossen-schaften beraten.

Die Arbeitssituationsanalyse – methodisches Vorgehen

Eine Arbeitssituationsanalyse ist ein Workshop zur Erfassung der Zufriedenheits- und Belas-tungsfaktoren aus Sicht der Beschäftigten:

■ Wie zufrieden sind Sie im Unternehmen?

■ Was genau macht Sie zufrieden?

■ Was belastet Sie und wo liegt der größte Handlungsbedarf (auf den Ebenen Arbeits- bedingungen, Werte, Kompetenz, Gesundheit)?

■ Wie könnte es aus Ihrer Sicht besser und weniger belastend laufen?

■ Was können Sie selbst dazu beitragen, um gesund in Rente zu gehen?

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Schritt 3: Maßnahmen planen

Ein Handlungsplan hilft Ihnen weiter

Sie haben die ersten Schritte geschafft: die Ausgangslage analysiert, Ihre Ziele definiert und eine Stra-tegie für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement festgelegt. Bei der Maßnahmenplanung, die im Handlungsplan dokumentiert wird, ist eine Verknüpfung von verhältnis- und verhaltenspräventiven Maßnahmen sinnvoll. Das bedeutet, ergonomische und organisatorische Veränderungen der Arbeits-bedingungen (die betrieblichen Verhältnisse) können genauso Gegenstand von BGM-Maßnahmen sein, sowie die Sensibilisierung der Beschäftigten für einen gesunden Arbeits- und Lebensstil (Verhal-ten), z.B. über Kurse zu Rückenfit am Arbeitsplatz, Vermittlung von Ausgleichsübungen, Stressmanage-ment, Ernährungs- und Bewegungsberatung sowie die Vermittlung von Entspannungs- und Bewälti-gungskompetenzen.

Praxisbeispiel:Handlungsplan für eine stationäre Pflegeeinrichtung

zuständig unterstützt durch Erledigungsstatus

Kick-off-WS in der Pflegeein- richtung (1 Quartal 2014) Frau ... BGF-Institut

moderiert durchgeführt

Durchführung eines Gesund-heitstages in der Cafeteria (1 Quartal 2014)

Frau ... BGF-Institut durchgeführt

Analyse der stationären Arbeits- abläufe (Pflege, Betreuung, Haus-wirtschaft) durch Herrn …

Frau ... Potenzialberatung in Durchführung

Organisatorische Verankerung einer PausenkulturSensibilisierung der Beschäf-tigten für und Umsetzung der neuen Pausenregelungen 3x10 Min oder 1x 30 Minuten

Gestaltung eines Pausenraums (Raum 007)

Frau ... BGF-Institut in Planung

Mitarbeiter- Arbeitsgruppe BGF-Institut in Umsetzung

Durchführung eines Seminars „Gesundheitsorientierte Mitar- beiterführung“ für alle Führungskräfte der Einrichtung (2. Quartal 2014)

Frau ... BGF-Institut in Planung

Workshop „gewaltfreie Kommu- nikation“ mit Frau … Frau ... externe Dozentin in Durchführung

Stressmanagement (Workshops) BGF-Institut in Planung

Schulung: Heben und Tragen in der Hauswirtschaft

Frau ... BGF-Institut in Planung

Durchführung eines Schrittzählerwettbewerbs Frau ... BGF-Institut in Planung

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Schritt 4: Maßnahmen umsetzen

Gewusst wie!

In der Praxis zeigt sich, dass bei der Maßnahmenumsetzung die Optimierungen der Arbeitsbedingun-gen (Ergonomie, Arbeitsumfeld, Organisation usw.), die Befähigung für einen mitarbeiterorientierten Führungsstil und die Sensibilisierung für einen gesunden Lebens- und Arbeitsstil im Vordergrund ste-hen. Die Verantwortlichen für das Thema Gesundheit sollten darauf achten, dass eine breite Umsetzung gelingt und möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreicht werden. Insbesondere wenn Hür-den und Hindernisse auftreten, z.B. zu wenige Ressourcen (zeitlich/personell) verfügbar sind oder die Motivation leidet, ist Überzeugungsarbeit nötig, die viel Energie kostet. Die Erfolgsaussichten steigen, wenn das Vorhaben von der „Chefetage“ und den Führungskräften aktiv unterstützt und vorgelebt wird, denn das hat Signalwirkung auf die Beschäftigten.

Praxisbeispiel:Maßnahmenumsetzung bei GOMEO

In den Unternehmen des GOMEO-Projektes zeigten sich je nach Branche unterschiedliche Maß-nahmenschwerpunkte. In den produzierenden Unternehmen lagen verhältnisorientierte Maß-nahmen in ergonomischen Optimierungen und der Anschaffung von Hilfsmitteln oder der Mo-dernisierung der EDV. In den Pflegeunternehmen nahmen organisatorische Interventionen einen großen Stellenwert ein. Hier standen eine zuverlässige Dienstplan- oder Pausengestaltung und die Bearbeitung von Schnittstellen (Pflege, Betreuung, Küche) an erster Stelle. In der Mehrheit sind bei verhaltensorientierten Maßnahmen Rückenfit am Arbeitsplatz, Stressmanagement, Sport- und Bewegungsangebote oder Nikotinentwöhnung umgesetzt worden. Hinzu kamen Workshops und Fortbildungen zu pflegespezifischen Problematiken, z.B. die Vermittlung von Bewältigungskompe-tenzen sowie der Umgang mit Gewalt in der Pflege bzw. mit schwierigen Angehörigen.

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Schritt 5: Evaluieren

Ist die Einführung des BGM in Ihrem Unternehmen gelungen?

Mit Hilfe Ihres Handlungsplans, der Fristen und Zuständigkeiten definiert, können Sie Ihren Fortschritt regelmäßig überprüfen. Damit wird auch ersichtlich, wo die Umsetzung der Maßnahmen noch nicht gelungen ist. Für ein BGM gibt es verschiedene Qualitätskriterien, an denen sich die Inhalte und der Erfolg der gesundheitsförderlichen Maßnahmen messen lassen:

■ Wie ist der Umsetzungsgrad der Maßnahmen im Handlungsplan?

■ Wie wird dieser von den Vorgesetzen und wie von den Beschäftigten beurteilt?

■ Haben sich bei einer Wiederholungsbefragung die Ergebnisse (der Mitarbeiterbefragung) verbes-sert?

■ Wie sind die Beteiligungsquoten bei gesundheitsförderlichen Angeboten im Unternehmen?

■ usw.

Und last but not least: Erfolgreich sind Maßnahmen, die gut angenommen und positiv in der Beleg-schaft kommuniziert werden. Dies alles wirkt sich auch günstig auf das Betriebsklima aus, denn Sie interessieren sich für die Verbesserungsideen Ihrer Beschäftigten, setzen Ideen zeitnah um und küm-mern sich um die Gesundheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Haben Sie GeduldBei der Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements zeichnen sich erst mittel- bis lang-fristig Erfolge ab. Wenn ein BGM wie beschrieben systematisch aufgebaut und implementiert wurde, wird Gesundheit ein wichtiger Bestandteil Ihrer Unternehmenskultur und damit zum festen Bestandteil Ihrer Strategie. Durch ein BGM verbessern Sie Ihre Wettbewerbsposition und positionieren sich als at-traktiver regionaler Arbeitsgeber.

Damit es gelingt, das BGM in die Strukturen zu integrieren und zu etablieren, um langfristige Erfolge zu erreichen, ist zunächst das Steuergremium (siehe Schritt 1) notwendig. Darüber hinaus sind Erfüllung der gesetzlichen Auflagen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes eine wichtige Grundlage für die dau-erhafte Integration von Gesundheit in die Unternehmenskultur.

Das folgende Kapitel erläutert kurz die rechtlichen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten, um Ge-sundheit im Betrieb umzusetzen und zu verankern.

Erfolgreich sind Maßnah-men, die gut angenom-

men und positiv in der Belegschaft kommuniziert

werden.

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3 Das sollten Sie wissen: Rechtliche Grundlagen

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3.1 Gesetzliche Regelungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz

Die wichtigsten Gesetze, die den Arbeits- und Gesundheitsschutz regeln, sind das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und das Arbeitszeitgesetz (ArbZG). Im Sommer 2015 wurde außerdem das Präventionsgesetz verabschiedet, das die betriebliche Prävention und Gesundheitsförderung stärkt.

Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)Das Gesetz verpflichtet den Arbeitgeber, Maßnahmen zu treffen, die der Unfallverhütung und der Ver-meidung bzw. Minimierung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren dienen. Der Arbeitgeber hat diese Maßnahmen stets zu überprüfen und anzupassen, denn sie tragen dazu bei, psychische und physische Belastungen zu reduzieren. Bei der Planung der Maßnahmen müssen der Stand der Technik, Hygiene-vorschriften und arbeitsmedizinische Aspekte beachtet werden (ArbschG § 4). Nach § 5 des ArbSchG müssen Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung mit abgestimmten Maßnahmen für jeden Tätig-keitsbereich erstellen und allgemeine Anweisungen zur Ersten Hilfe, Brandbekämpfung und Evakuie-rung aufstellen. Der Arbeitgeber ist zudem verpflichtet, schwere Unfälle in seinem Unternehmen zu dokumentieren und Arbeitnehmer ausreichend über Sicherheitsvorkehrungen und den Gesundheits-schutz zu informieren.

Neben dem Arbeitgeber bekommt auch der Arbeitnehmer durch das ArbSchG Pflichten auferlegt: Der Arbeitnehmer muss nach seinen Möglichkeiten und den Anweisungen des Arbeitgebers auch selbst für seine Sicherheit und Gesundheit sorgen und mögliche Gefahren unverzüglich melden. Gleichzeitig besitzt er das Recht, Vorschläge zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz an den Ar-beitgeber zu richten.

Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG)Das Arbeitszeitgesetz wurde genau wie das ArbSchG mit dem Zweck verfasst, die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer zu gewährleisten. Zusätzlich trifft es Regelungen, die die Rah-menbedingungen für flexibles Arbeiten verbessern und die Sonntage und staatlich anerkannte Feierta-ge als Tage der Erholung schützen.

Das ArbZG setzt unter anderem fest, dass die werktägliche Arbeitszeit von acht Stunden nicht über-schritten werden darf (§ 3) und nach spätestens sechs Stunden eine Ruhepause eingelegt werden muss

Das sollten Sie wissen:Rechtliche Grundlagen

Während Arbeitgeber Betriebliche Gesundheitsförderung freiwillig initiieren, sind sie zu der Um-setzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes gesetzlich verpflichtet. Ein ganzheitliches Betrieb-liches Gesundheitsmanagement basiert auf den Vorgaben des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und erweitert diese um Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung sowie das Betriebli-che Eingliederungsmanagement (BEM).

Die rechtlichen Grundlagen zur Verankerung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Betrieb werden durch den Gesetzgeber geregelt. Darüber hinaus können betriebliche Vereinbarungen mit den Sozialpartnern durch Tarifverträge vereinbart werden. Auf betrieblicher Ebene kann das Thema Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement durch Betriebsvereinbarungen ver-bindlich gestaltet werden.

ArbeitsschutzgesetzDas Arbeitsschutzgesetz hat

das Ziel, die Sicherheit und die Gesundheit der Beschäf-

tigten bei der Arbeit zu erhal-ten und zu verbessern.

ArbeitszeitgesetzDas Arbeitszeitgesetz soll die

Sicherheit und den Gesund-heitsschutz der Arbeitnehmer

gewährleisten.

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(§ 4). Nach einer Arbeitszeit von acht Stunden ist eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden vorgesehen (§ 5). Spezifische Regelungen schafft das Gesetz auch für Nacht- und Schichtar-beit. Des Weiteren werden Zuständigkeiten von Aufsichtsbehörden und Straf- und Bußgeldvorschriften formuliert.

Das Präventionsgesetz (PrävG) und der Leitfaden PräventionIm Juli 2015 wurde vom Bundestag das Präventionsgesetz verabschiedet, das der Stärkung der Betrieb-lichen Gesundheitsförderung (BGF) und der Prävention dienen soll. Handlungsfelder für Betriebliche Gesundheitsförderung wurden unter Berücksichtigung des Präventionsgesetzes im GKV-Leitfaden vom Spitzenverband der Krankenkassen aufgestellt. Der Leitfaden definiert die unterstützenden Leistungen der Krankenkassen im Bereich der BGF, die unter anderem die Beratung zur gesundheitsförderlichen Ar-beitsgestaltung und die Sensibilisierung der Beschäftigten für einen gesunden Lebens- und Arbeitsstil unterstützen (weitere Leistungen siehe Abbildung unten).

Damit werden Prävention und Gesundheitsförderung nicht nur inhaltlich auf eine breite Basis gestellt und den fortschreitenden Entwicklungen wie dem Demografischen Wandel angepasst, sondern sie er-halten auch, finanziell unterstützt durch Krankenkassen, ein neues Gewicht für die Umsetzung.

PräventionsgesetzDas Präventionsgesetz soll der Stärkung der Betrieb- lichen Gesundheitsför- derung (BGF) und der Prävention dienen.

Neben den Gesetzgebern gehen auch die Sozialpartner in Form von Tarifverträgen zunehmend auf Ent-wicklungen wie den demografischen Wandel ein. So wurde in den vergangenen Jahren zum Beispiel von der IG BCE ein Tarifvertrag zum Thema Lebensarbeitszeit und Demografie abgeschlossen. Im Sozial- und Erziehungsdienst schloss ver.di einen Tarifvertrag zur Betrieblichen Gesundheitsförderung ab.

GKV= Gesetzliche Krankenversicherung

Der GKV-Leitfaden ist abruf-bar unter: www.gkv-spitzenverband.de

Beratung zur gesundheits- förderlichen Arbeitsgestaltung

■ gesundheitsorientierte Führung

■ Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen: - bewegungsförderliche Arbeitsumgebung - gesunde Verpflegung Suchtprävention

Gesundheitsförderlicher Arbeits- und Lebensstil

■ bewegungsförderliches Arbeiten

■ gesundheitsgerechte Ernährung

■ Suchtprävention im Betrieb

■ Stressbewältigung

Überbetriebliche Vernetzung und Beratung

■ überbetriebliche Verbrei-tung der BGF durch

- Unternehmensnetzwerke

- überbetriebliche Akteure (IHK, Innungen)

- regionale Netzwerke

Handlungsfelder des neuen GKV-Leitfadens

Verhältnisprävention Verhaltensprävention Sensibilisierung von KKUunterstützt

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3.2 Betriebsvereinbarungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz

Neben den gesetzlichen Regelungen ist es möglich, Betriebsvereinbarungen zu schließen, die zwischen den betrieblichen Mitbestimmungsträgern ausgehandelt werden. Die Betriebsvereinbarung ist in die-sem Zusammenhang eine verbindliche schriftliche Übereinkunft zwischen Arbeitgeber und Betriebs-rat, in der Normen und Regelungsbereiche für alle Arbeitnehmer eines Betriebes formuliert werden.

Die Hans-Böckler-Stiftung (HBS) sammelt systematisch Betriebsvereinbarungen und wertet diese aus. Das betrifft auch Vereinbarungen rund um die Themen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die Auswer-tung der HBS zeigt, dass sich in vielen Betrieben, Verwaltungen und Dienstleistungsorganisationen Management und Interessenvertretung darauf verständigen, ganzheitlich und nachhaltig das Thema Gesundheit im Betrieb zu bearbeiten und dies verbindlich anhand von Vereinbarungen regeln. Das Be-triebliche Gesundheitsmanagement ist dabei nicht rein auf Verhaltensprävention im Sinne von Betrieb-licher Gesundheitsförderung zu reduzieren, sondern als Managementansatz systematisch und dauer-haft auf Verhältnisprävention und die Gestaltung des gesamten „Sozialsytems Betrieb“ auszurichten.

Entscheiden Sie sich, ein BGM in Ihrem Unternehmen umzusetzen und von den Vorteilen zu profitieren, stellt sich zunächst die Frage, wie Sie am besten praktisch vorgehen. In jedem Fall ist es sinnvoll und zielführend, auf externe Experten zuzugehen, um ein qualitativ hochwertiges und effektives BGM zu initiieren, die richtigen Tools auszuwählen und spürbare Erfolge zu erreichen. Dies muss nicht teuer sein. Im folgenden Kapitel erfahren Sie mehr über Experten, Instrumente und finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung eines nachhaltigen BGM in Ihrem Unternehmen.

Hans-Böckler-Stiftung (HBS) – Abteilung Mitbestimmungsförderung

InhalteInformationen und Auswertungen rund um das Thema

Betriebsvereinbarungen

Angebote

• Hilfen zur inhaltlichen Schwerpunktsetzung, den Regelungsbereichen • Formulierungshilfen für Betriebsvereinbarungen• Online-Datenbank (Archiv)• thematische Auswertung von Betriebsvereinbarungen

Web www.boeckler.de/594.htm

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4 Hier finden Sie Unterstützung

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4.1 Krankenkassen und Berufsgenossenschaften

Bevor es losgeht, empfehlen wir Ihnen, Ihre Berufsgenossenschaft (BG) und eine gesetzliche Kranken-kasse (GKV) ins Boot zu holen. Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags unterbreiten diese umfassende Angebote zum Arbeits- und Gesundheitsschutz und zur Betrieblichen Gesundheitsförderung.

Während die Berufsgenossenschaften primär den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Visier haben, sind die Krankenkassen in der Regel die Experten für die Betriebliche Gesundheitsförderung. Dabei haben beide Institutionen Schnittmengen und ergänzen sich bei den präventiven Leistungen.

Aufgaben und Angebote der gesetzlichen KrankenkassenGesetzliche Krankenkassen unterstützen Betriebe auf Grundlage des § 20a SGB V bei der Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen und der Sensibilisierung für einen gesunden Lebens- und Arbeitsstil. Die Gesundheitsberater der Krankenkassen unterstützen beim Aufbau eines ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements und begleiten den Prozess unter anderem durch die:

■ Beratung zur gesundheitsorientierten Gestaltung der Arbeitsbedingungen,

■ Prozessbegleitung und Moderation im Steuerungskreis BGM,

■ Durchführung von Analysen: Gesundheitsberichte, Arbeitssituationsanalysen, Mitarbeiterbefra-gungen usw.,

■ Unterstützung beim Aufbau einer mitarbeiterorientierten Führungskultur,

■ Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Sensibilisierung der Beschäftigen für einen gesun-den Lebens- und Arbeitsstil,

■ Durchführung von Seminaren zu gesundheitsrelevanten Themen wie Stressbewältigung, Entspan-nung, gesunde Ernährung, Bewegung und Rückenfit am Arbeitsplatz.

Hier finden Sie Unterstützung

Für KMU gibt es vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten bei der Einführung, Umsetzung und Eta-blierung von BGM. Die Angebote reichen von einer systematischen Begleitung des Prozesses bis hin zu Beratungsleistungen zu einzelnen gesundheitsrelevanten Themen und finanziellen Unter-stützungsmöglichkeiten. Der folgende Abschnitt der Broschüre zeigt Ihnen, auf welche Angebote KMU zurückgreifen können, wenn Handlungsbedarf in weiteren demografierelevanten Themen-feldern ersichtlich wird.

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Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung GmbH (BGF-Institut)

Inhalte Alle Fragen rund um das Thema Betriebliche Gesundheitsförderung

Angebote

BeratungsleistungenGestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen, Befähigung der Beschäftigten für einen gesunden Lebens- und Arbeitsstil, Implementierung eines Betriebliches Eingliederungsmanagements Prozessbegleitung bei der Einführung eines ganzheitlichen BGM (Zieldefinition, Analyse, Maß-nahmenumsetzung, Evaluation)AnalyseDatenauswertungen, Mitarbeiterumfragen, Arbeitssituationsanalysen usw. MaßnahmenumsetzungAnalysebasierte Optimierung der Arbeitsbedingungen, Aufbau einer mitarbeiterorientierten Führungskultur, verhaltensschulende Interventio-nen (Bewegung, Ernährung, Entspannung, Suchtprävention), Rückenfit am Arbeitsplatz, Stressmanagement, Seminare und Coachings zu verschiedenen GesundheitsthemenProzessplanungPlanung und Umsetzung des gesamten Prozesses sowie der Gesundheitsan-geboteErfolgskontrolleDokumentation und Evaluation

Web www.bgf-institut.de

4.2 Unterstützungsstrukturen in der Region Mülheim, Essen, Oberhausen

Befinden Sie sich mit Hilfe der Berufsgenossenschaft oder der Krankenkasse bereits auf dem Weg zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement und kennen Ihre Handlungsbedarfe oder benötigen Sie Unter-stützung zu speziellen Fragestellungen, finden Sie in der Region MEO vielfältige Unterstützungsmög-lichkeiten zu zahlreichen Themen.

Im Folgenden sind die wesentlichen regionalen Akteure und Institutionen aufgeführt, die bei wei-terführenden demografierelevanten Fragestellungen wie Unternehmens- und Personalentwicklung, Fachkräfteakquise und –bindung, Work-Life-Balance, Arbeitszeitgestaltung, Betriebliches Eingliede-rungsmanagement (BEM), Restrukturierung und Gesundheit oder Inklusion beraten und Instrumente, Tools und Checklisten zur Verfügung stellen. Die nachfolgend vorgestellten Institutionen, Projekte und Initiativen, die Unternehmen und Betriebe bei den Herausforderungen des demografischen Wandels unterstützen können, sind auf Basis einer intensiven Recherche ermittelt worden. Wir möchten beto-nen, dass es sich hierbei nur um eine differenzierte Auswahl handeln kann. Diese wurde so gewählt, dass Unternehmen, die sich mit speziellen Fragestellungen rund um den demografischen Wandel und die Fachkräftesicherung beschäftigen, schnelle Unterstützung finden können.

TippInformieren Sie sich bei Ihrer Berufsgenossenschaft und wenden Sie sich an die ört-lichen Krankenkassen Ihrer Beschäftigten.

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In gesunde Arbeit zu investieren ist nicht nur eine Frage sozialer Verantwortung, sondern eine betriebs-wirtschaftliche Notwendigkeit für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. In allen Fragen rund um das The-ma Betriebliches Gesundheitsmanagement sind in der MEO-Region neben dem Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH der AOK Rheinland/Hamburg, das Team Gesundheit der BKK (www.bkk-team-gesundheit.de) und die Gesundheitsberater anderer gesetzlicher Krankenkassen eingebunden.

Aufgaben und Angebote der Berufsgenossenschaften

Auch Berufsgenossenschaften bieten umfangreiche Präventionsleistungen an und beraten Unterneh-men (im Rahmen des § 14 SGB VII). Ziel ihrer Präventionsarbeit ist, Sicherheit und Gesundheit am Ar-beitsplatz zu gewährleisten. Neben der Informationsvermittlung gehören auch Beratung und Überwa-chung sowie Aus- und Fortbildung zum Aufgabenspektrum der Berufsgenossenschaften.

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u Das Förderangebot „Potentialberatung in NRW“

Welche Potenziale hat Ihr Unternehmen? In welche Richtung müssen Sie gehen, um in veränderten Märkten weiterhin erfolgreich zu sein? Reichen Ihre bisherigen Innovationsanstrengungen oder müs-sen Sie nachjustieren? Diese und weitere Fragen stellen sich, wenn es um die Zukunft Ihres Unterneh-mens geht. Aufgrund fehlender Zeitressourcen ist es Ihnen aber oft nicht möglich, sich intensiv und systematisch mit mittel- und langfristigen Zukunftsszenarien zu beschäftigen. Hier bietet das Förder-angebot „Potentialberatung“ des Landes NRW eine zeitschonende Möglichkeit, die tatsächlichen Po-tenziale, Ressourcen und zukünftigen Entwicklungschancen des Unternehmens zu erkennen. Sinn und Zweck der Potentialberatung NRW ist es, Unternehmen und Beschäftigte dabei zu unterstützen, Wett-bewerbsfähigkeit und Beschäftigung mittel- und langfristig sicherzustellen und auszubauen.

Mit Hilfe der Potentialberatung NRW können - neben anderen Themenstellungen - auch betriebsspezi-fische Gesundheitspotenziale ermittelt und Lösungen erarbeiten werden. Neben analysebasierten Ge-sundheitsangeboten für Beschäftigte geht es hierbei auch um eine gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeitsumfeld und Arbeitsbedingungen, damit Beschäftigte ihre Arbeit lange und gesund ausüben können.

Das Angebot des Landes richtet sich an kleine und mittlere Betriebe in NRW, die länger als zwei Jahre bestehen und zwischen 10 und 249 Beschäftigte haben. Für bis zu 10 Beratungstage können Sie sich – aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds – 50 Prozent der Kosten (bis maximal 500 Euro) pro Bera-tungstag bezuschussen lassen.

WeiterlesenWeitere Informationen zu diesem Förderprogramm

finden Sie unter:

http://www.arbeit.nrw.de/arbeit/beschaeftigung_

foerdern/potentialberatung

Regionalagentur Mülheim, Essen, Oberhausen (MEO)

Inhalte

Kostenlose Erstberatung für das Förderangebot „Potentialberatung NRW“ durch die Regionalagentur MEO. Inhaltlich umfasst das Förderangebot „Potentialberatung NRW“

• Erarbeitung einer Stärken- und Schwächenanalyse

• Gemeinsames Erarbeiten von Lösungsvorschlägen

• Fixieren in einem Handlungsplan

• Begleitung erster Schritte der Umsetzung

Angebote

Arbeitsorganisation z.B. Optimierung der Aufbau- und Ablauforganisation, Entwicklung neuer Ar-beitszeitmodelle, verbesserte Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden

Kompetenzentwicklung z.B. Qualifizierungsoffensive; Personalentwicklungsprogramme; Führungsverhalten

Demografischer Wandel z.B. Know-how-Transfer; alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze; speziell auf Ältere zugeschnittene, flexibilisierte Arbeitszeiten

Digitalisierung z.B. Standortbestimmung des Unternehmens aus technischer Sicht; Erarbei-tung notwendiger zukunftsorientierter Schritte hinsichtlich der Vernetzung zwischen den innerbetrieblichen und nach außen gerichteten Wertschöp-fungsketten; Arbeitszeit- und Arbeitsortgestaltung; Kompetenzentwicklung der Belegschaft

Gesundheit z.B. Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements; Berücksichti-gung von Work-Life-Balance; Identifizierung von Unter- und Überforderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Netzwerke zum Thema

Arbeitsagenturen, Jobcenter, Kammern, Deutscher Gewerkschaftsbund, Kommunen, Unternehmensverbände, Regionale Wirtschaftsförderungen

Web www.regionalagentur-meo.de

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Weitere Ansprechpartner für das Förderangebot

„Potentialberatung NRW“ :

Mülheim & Business GmbH www.muelheim-business.de

Essener Wirtschaftsförde-rungsgesellschaft mbH

www.unternehmens- sicherung-essen.de

WFO-Wirtschaftsförderung Oberhausen GmbHwww.wfo-gmbh.de

www.regionalagentur-meo.de/potentialberatung

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u Das Förderangebot „unternehmensWert:Mensch“

Das ESF-Förderprogramm „unternehmensWert:Mensch“ wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales durchgeführt und unterstützt Unternehmen darin, die Potenziale unter anderem im Bereich Gesundheitsförderung gezielt zu nutzen.

Förderberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen (<250 Beschäftigte), die ihren Sitz und die Arbeitsstätte in Deutschland haben und deren Jahresumsatz geringer ist als 50 Mio. EUR. In Nord-rhein-Westfalen, Brandenburg, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt richtet sich das Programm nur an Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten. Größeren Unternehmen in Nord-rhein-Westfalen bietet jedoch das Programm „Potentialberatung NRW“ ein vergleichbares Angebot (s. S. 22). Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten erhalten bis zu 80 Prozent Zuschuss zu den Kosten der Prozessberatung, Unternehmen mit 10 bis 249 Beschäftigten bis zu 50 Prozent. Die Restkos-ten tragen die Unternehmen selbst. Die Beratung kann maximal zehn Tage dauern und maximal 1.000 Euro pro Beratungstag kosten.

Wenn Sie an einer Beratung interessiert sind, die durch unternehmensWert:Mensch unterstützt werden soll, nehmen Sie bitte Kontakt zur Regionalagentur MEO auf.

WeiterlesenWeitere Informationen zu diesem Förderprogramm finden Sie unter:

www.unternehmens-wert-mensch.de

Regionalagentur MEO

Inhalte

Kostenlose Erstberatung durch die Regionalagentur MEO. Aufbauend auf den Ergebnissen der Erstberatung werden durch die Fachberaterinnen und Fach-berater auf Grundlage des Programmschwerpunkts „Personalentwicklung“ folgende Schritte abgearbeitet:

• Stärken- und Schwächenanalyse

• Gemeinsames Erarbeiten von Lösungsvorschlägen

• Fixieren in einem Handlungsplan

• Begleitung erster Schritte der Umsetzung

Angebote

Personalführung z.B. Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Beschäftigten; Einbin-dungen in Entscheidungen und individuelle Förderung; Führungskräftever-halten und Wertschätzung

Chancengleichheit & Diversity z.B. Berücksichtigung der jeweiligen Stärken- und Schwächen; Durchlässig-keit und Gewährung von Aufstiegschancen; Transparenz und Kommunikation der Entscheidungen; Berücksichtigung der Besonderheiten der Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter; Angebote individueller Entwicklungsmöglichkeiten

Gesundheit geeignete Angebote zur Förderung der physischen und psychischen Gesund-heit; Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für einen gesun-den Arbeitsalltag

Wissen & Kompetenz z.B. Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; Förderung des lebenslangen Lernens; Vorbereitung der Belegschaft auf die zukünftigen erhöhten Qualifizierungsanforderungen unter dem Gesichtspunkt „Digitali-sierung“.

Web www.regionalagentur-meo.de/unternehmenswertmensch

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Die vorgestellten Förderprogramme „Potentialberatung NRW“ und „unternehmensWert:Mensch“ decken mit ihren Themenschwerpunkten einen Großteil derjenigen Themen ab, die Unternehmen inte-ressieren und an denen es sich zu arbeiten lohnt. Darüber hinaus gibt es jedoch zusätzliche Angebote, die einzelne Themenstellungen aufgreifen und Hilfestellungen für Unternehmen anbieten. Nachfol-gend sind Themenschwerpunkte und die jeweiligen Akteure aufgeführt, die – neben der Regionalagen-tur MEO – für Nachfragen und Beratungsleistungen zur Verfügung stehen.

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u Fachkräfteakquisition und -sicherung

Unter den Gesichtspunkten des demografischen Wandels sind die Akquise und die Sicherung von Fach-kräften von elementarer Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Darüber hinaus sollte die Nachwuchsgewinnung unter dem Gesichtspunkt der Demografieentwicklung eine große Rol-le in der Personalpolitik eines Unternehmens spielen.Neben der Regionalagentur MEO bieten die Agenturen für Arbeit Essen und Mülheim/Oberhausen und die Jobcenter Essen, Mülheim und Oberhausen durch den jeweiligen Arbeitgeberservice ein umfangrei-ches Angebot zur Fachkräfteakquise und -sicherung an. Zusätzliche Angebote werden durch die Wirt-schaftsförderungen der MEO-Region vorgehalten. Folgende Institutionen können bei der Bearbeitung der Themenstellungen „Fachkräfteakquisition und -sicherung“ sowie „Nachwuchsgewinnung“ helfen:

Arbeitgeberservice Agenturen für Arbeit Essen und Oberhausen/MülheimInhalte Informationen (Arbeitsmarktdaten) und Jobvermittlung

Angebote Persönliche Beratung bei allen Fragen der Personalrekrutierung; Vermittlung von Arbeitssuchenden

Web www.arbeitsagentur.de/web/content/DE/dienststellen/rdnrw/essen/ Agentur/Unternehmen/index.htm

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JobService Essen

Inhalte Fragen der Personalgewinnung

Angebote

• Beraterinnen und Berater mit Branchenexpertise als Ansprechpartner für Unternehmen

• Beratungsleistungen umfassen Personalgewinnung, Stellenbesetzung und Personalentwicklung; die Beratung kann auch in den Unternehmen erfolgen

• Vorauswahl von passenden Bewerberinnen und Bewerber wird gezielt auf die Bedürfnisse der Unternehmen angepasst

• Bereitstellung von Räumlichkeiten für Bewerbungsgespräche

Web www.essen.de/wirtschaft

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JobService GmbH Mülheim an der Ruhr

Inhalte Erschließung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten

Angebote

• Beraterinnen und Berater mit Branchenexpertise als Ansprechpartner für Unternehmen; Beratungsleistungen umfassen Personalgewinnung, Stel-lenbesetzung und Personalentwicklung; die Beratung kann auch in den Unternehmen erfolgen

• Bereitstellung von Räumlichkeiten für Bewerbungsgespräche

Web www.jsg-muelheim.de/

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Wirtschaftsförderung Mülheim & Business GmbH

Inhalte Fachkräftesicherung für Mülheimer Bestandsunternehmen

Angebote

• Hilfe bei der Nachwuchsgewinnung durch Unterstützung der Unterneh-men im Bereich Übergang Schule - Wirtschaft durch die Zusammenarbeit mit dem Mülheimer Netzwerk „Zukunft durch Innovation“ (zdi Netzwerk)

• Hilfe bei der Gewinnung von Akademikerinnen und Akademikern im Bereich Übergang Hochschule - Wirtschaft durch die Zusammenarbeit mit der „Hochschule Ruhr West“ (HRW) und dem Förderverein der HRW.

Web www.muelheim-business.de

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Jobcenter Oberhausen, Arbeitgeberservice

Inhalte Erschließung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten

Angebote

• Beraterinnen und Berater mit Branchenexpertise als Ansprechpartner für Unternehmen; Hilfe bei der Erstellung des Anforderungsprofils

• Schnelle und unbürokratische Besetzung des Stellenangebotes

• Auswahl der in Frage kommenden Bewerberinnen und Bewerber

• Veröffentlichung der vakanten Stelle im Internet und anderen Medien

• Beratung in Fragen zur Arbeitsmarktsituation und Fördermöglichkeiten

• Nutzung der Jobbörse

• Bereitstellung von Räumlichkeiten für Bewerbungsgespräche

Web www.jobcenter-oberhausen.de/site/arbeitgeberservice/

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u Familienfreundliche Personalpolitik

Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind die Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, beziehungsweise von Pflege und Beruf eine Herausforderung. Stimmt das Gleichgewicht zwischen Be-ruf und Privatleben nicht mehr, besteht die Gefahr der Überforderung und damit einhergehend mögli-cherweise die Herausbildung von ungesunden Stresssituationen für die Betroffenen. Dies kann letztlich zu einem langen krankheitsbedingten Ausfall der betroffenen Mitarbeiter führen.

Eine familienfreundliche Personalpolitik in Ihrem Unternehmen kann hier gegensteuern und zur Gesund- erhaltung der Beschäftigten beitragen. Ein weiterer Vorteil: Ihr Unternehmen wird attraktiv für junge Be-werberinnen und Bewerber, die das Bedürfnis einer ausgewogenen Work-Life-Balance für sich klar defi-nieren. Familienfreundliche Personalpolitik kann somit einer der Mosaiksteine sein, der die unternehme-rische Performance nochmals verbessert und die Bindung und Gewinnung von Fachkräften erleichtert.

Wichtige Ansprechpartner für dieses Thema sind die Bündnisse für Familie in Mülheim, Essen und Ober-hausen und auch die Agenturen für Arbeit Essen und Oberhausen/Mülheim, die Hilfestellungen bei der Umsetzung einer familienfreundlichen Personalpolitik anbieten. Als Beispiel guter Praxis für die Bünd-nisse für Familie in der MEO-Region dient hier das Bündnis in Essen.

Bündnis für Familie - MEO

InhalteSicherung und Gewinnung von Fachkräften durch Verbesserung der Attrak-tivität des Arbeitsplatzes, Verbesserung der Situation in den Bereichen Beruf und Familie sowie Beruf und Pflege.

Angebote

• Analyse der Ist-Situation im Unternehmen

• Erfassung der Wünsche und Bedarfe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

• Festlegung von Vertretungsregelungen bei Notfällen

• Erarbeitung flexibler Arbeitszeitmodelle

• Prüfung der Möglichkeiten der internen/externen Kinderbetreuung

• Erarbeitung von Homeoffice - Alternativen gegenüber dem Präsenz- arbeitsplatz

Netzwerke zum Thema Competentia MEO - Kompetenzzentrum Frau und Beruf MEO

WebEssen: www.essener-buendnis-fuer-familie.de Mülheim: www.familie-in-muelheim.deOberhausen: www.oberhausen.de/familienbuendnis

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Kompetenzzentrum Frau und Beruf MEO

Inhalte Sensibilisierung von Unternehmen für das Thema der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf

Angebote

• Angebot von Informationsmaterialien wie Broschüren, Studien und Aus-wertungsgrafiken

• Fragebogen für Unternehmen „Pflege und Beruf“ zur unternehmerischen Sensibilisierung und zur Ermittlung eines möglichen Handlungsbedarfs

Netzwerke zum Thema Competentia MEO - Kompetenzzentrum Frau und Beruf MEO

Web www.competentia.nrw.de/kompetenzzentren/kompetenzzentrum_MEO/

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Agenturen für Arbeit Essen und Oberhausen/Mülheim

InhalteSicherung von Fachkräften, Steigerung der Motivation und Mitarbeiter- zufriedenheit durch Unterstützung bei Einführung und Umsetzung einer familienbewussten Personalpolitik

Angebote

Unterstützung bei der Einführung und Umsetzung familienbewusster Perso-nalmaßnahmen. Konkrete Ansatzpunkte familienbewusster Personalpolitik sind z.B.:

• Flexibilisierung von Arbeitszeiten

• Förderung des beruflichen Wiedereinstiegs

• Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung

• Gewinn durch Mobilität; z.B. durch Telearbeit

• Teilzeitberufsausbildung oder Weiterqualifizierung in Eltern- oder Pflegezeit

• Generationenübergreifende Familien-Service-Angebote für Pflege/ Betreuung Angehöriger oder für den Haushalt

Netzwerke zum Thema Competentia MEO - Netzwerk familienbewusste Unternehmen

Web

Essen: www.arbeitsagentur.de/web/content/DE/dienststellen/rdnrw/essen/ Agentur/Unternehmen/ModernePersonalpolitik/index.htm

Oberhausen/Mülheim: www.arbeitsagentur.de/web/content/DE/dienststellen/rdnrw/oberhausen/Agentur/Unternehmen/ModernePersonalpolitik/index.htm

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u Flexible Arbeitszeitgestaltung

Arbeitszeiten von mehr als 40 Stunden die Woche oder Wochenendarbeit sind keine Ausnahme mehr. Hinzu kommen Arbeitsmodelle wie Schichtbetrieb, Teilzeitbeschäftigung, mobiles Arbeiten oder Leih-arbeit, die verschiedene Arbeitszeitformen und Belastungszustände aufweisen. Oft haben die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Regeneration. Unternehmen sollten daher Maßnehmen ergreifen, die die Regeneration der Beschäftigten ermöglichen – mit dem Ziel, die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten und zu stärken. Gesundheitsförderliche Arbeitszeitgestaltung, wie z.B. die Flexibilisierung der Arbeitszeiten, Personalentwicklungsprogramme oder auch Vertretungspläne können hier den richtigen Weg weisen. Kompetente Ansprechpartner sind in diesem Zusammenhang das Zeitbüro FOM oder aber auch die Technologieberatungsstelle NRW (TBS NRW).

Zeitbüro FOM

Inhalte Erarbeitung von unternehmensspezifischen flexiblen Arbeitszeitmodellen

Angebote

Bearbeitung aller Themenstellungen im Bereich der flexiblen Arbeitszeitge-staltung durch

• persönliche Informationen am Telefon oder per E-Mail

• Newsletter

• Workshops und Veranstaltungen

• Referate und Vorträge

Web http://www.zeitbuero.fom.de

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Technologieberatungsstelle NRW (TBS NRW)

InhalteGestaltung und Förderung eines sozialverträglichen Strukturwandels in NRW: Gesundheitsförderliche Arbeitszeitgestaltung und die Berücksichtigung von persönlichen und familiären Lebenslagen

Angebote

Angebot von praxisnahen Seminaren zu folgenden Themenbereichen:

• Arbeits- und Gesundheitsschutz

• Betriebsklima

• IT- Systeme in der Arbeitswelt und Datenschutz

• Unternehmens- und Beschäftigungsentwicklung

• Beratungen zum Thema EDV, Arbeitsorganisation, Ökonomie und Gesundheit können zusätzlich in Anspruch genommen werden

Netzwerke zum Thema

Die TBS kooperiert mit 12 Einrichtungen in 11 Bundesländern mit ähnlichen Aufgaben und Strukturen im TBS-Netz. Ziel ist eine bessere Koordinierung von Arbeit und Organisation länderübergreifender Angebote für Gewerk-schaften und Betriebe. Die TBS wird von den Gewerkschaften in NRW und dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales getragen und handelt im Rahmen eines Landesauftrages.

Web www.tbs-nrw.de

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u Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, allen Beschäftigten, die innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig sind, ein Betriebliches Eingliederungsma-nagement (BEM) anzubieten. Darüber hinaus kann frühzeitige Intervention am Arbeitsplatz im Rah-men eines BEM dem Erhalt der Arbeitsfähigkeit eines Beschäftigten dienen und erneute Erkrankungen vermeiden. Zusätzlich ist BEM auch für die Integration von Menschen mit Behinderungen von großer Bedeutung. Institutionen wie das DGB Bildungswerk BUND, das LVR Integrationsamt oder das IQPR in Köln können den Unternehmen bei der Umsetzung eines BEM wertvolle Hilfestellungen bieten.

DGB Bildungswerk BUND

Inhalte Informationen und Beratung zur Einrichtung eines BEM in Unternehmen und dessen Optimierung

Angebote

Handlungsleitfaden zur Einführung eines BEM; Bereitstellung weiterführen-der Informationen; Beratungsgespräche mit den Schwerpunkten

• Schaffung bzw. Optimierung von Strukturen für ein BEM

• Identifikation und Analysen von erfolgreichen BEM-Prozessen, um von diesen zu lernen

• Ermittlung von wichtigen Potenzialen zur Bewältigung der Arbeit, um diese für den individuellen Beratungsprozess nutzen zu können

• Entwicklung eines „Arbeitsfähigkeitscoaching“ zur Unterstützung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ein BEM in Anspruch nehmen

• Vernetzung der betrieblichen und externen Akteure, die den Prozess erfolgreich unterstützen können

Web www.neue-wege-im-bem.de

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LVR Integrationsamt

Inhalte Einführung und Umsetzung von BEM im Unternehmen in Bezug auf schwer-behinderte Menschen

Angebote

Beschäftigungsförderung von Menschen mit Behinderung durch Beratung, Begleitung und finanzielle Unterstützung der Unternehmen

• Beratung zur finanziellen Förderung für den Aufbau und die Umgestaltung von behindertengerechten Arbeits- und Ausbildungsplätzen

• Beratung zur Integration von schwerbehinderten Menschen in den Arbeitsmarkt

• Inhouse-Seminare nach Klärung der betrieblichen Situation und der spezi-fischen Bedarfe

• umfangreiche Informationen zum BEM auf der Homepage

Web www.lvr.de

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Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation GmbH an der Deutschen Sporthochschule Köln (IQPR)

Inhalte Evaluation und Weiterentwicklung präventiver und rehabilitativer Angebote für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung

Angebote

Unterstützung

• beim Abschluss einer Betriebsvereinbarung

• bei der Implementierung von Prozessen

• beim Aufbau eines Dokumentationssystems

• bei der Evaluation des BEM

• bei der Schulung von Führungskräften, BEM-Beauftragten und Fallmanagern

Web www.iqpr.de

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u Inklusion

Menschen mit Handicap haben ein Recht auf Arbeit, um durch eine sinnvolle berufliche Tätigkeit auch ein hohes Maß an Selbstverwirklichung zu erfahren. Unternehmen sind jedoch oft damit überfordert, behindertengerechte Arbeitsplätze, Barrierefreiheit und die psychologische Integration von Menschen mit Handicap im Unternehmen zu gewährleisten.

Zusätzliche Schwierigkeiten ergeben sich aus bürokratischen und gesetzlichen Vorgaben oder der Befürchtung einer finanziellen Überforderung. Für Unternehmen ist es deshalb sinnvoll, sich bei spe-zialisierten Beratungsinstitutionen über staatliche Fördermöglichkeiten zu informieren. Exemplarisch ist hier das LVR Integrationsamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) genannt, das rund um das Thema Integration von schwerbehinderten Menschen in den Arbeitsmarkt Hilfestellungen und Infor-mationen für Unternehmen anbietet.

LVR Integrationsamt

Inhalte Integration von schwerbehinderten Menschen in den Arbeitsmarkt

Angebote

Angebot von verschiedenen Beratungs- und Unterstützungsleistungen für Arbeitgeber:

• Inanspruchnahme von Fördermitteln (insbesondere der Integrationsämter)

• Einstellung von Menschen mit einer Behinderung

• behindertengerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen

• adäquater Umgang mit verschiedenen Behinderungen

• Konfliktlösung im Einzelfall

• kostenloses umfangreiches Informationsmaterial auf der Website

Web www.lvr.de

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u Restrukturierung

Befinden sich Unternehmen in der Krise oder bleibt das Unternehmen hinter den gewünschten Renditeer-wartungen zurück, sind Restrukturierungen die häufige Folge. Hierdurch sollen die organisatorischen und betriebswirtschaftlichen Strukturen und Prozesse des Unternehmens verbessert werden. Aber fast immer kommt es im Zuge von Restrukturierungen zu Arbeitsplatzabbau und zu Entlassungen, wenn Maßnah-men wie das altersbedingte Ausscheiden und Frühverrentungen alleine nicht ausreichen. Um die daraus resultierenden psychischen Belastungen durch Restrukturierungen für die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter zu minimieren, sind insbesondere Führungskräfte als „Kümmerer“ und Unterstützer der Belegschaft gefragt. Praxisnahe Handlungshilfen für diese - auch für Führungskräfte - schwierige Situation bieten u.a. das Landesinstitut für Arbeitsgestaltung NRW (LIA.nrw) sowie die Initiative Gesundheit & Arbeit an.

Landesinstitut für Arbeitsgestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen (LIA.nrw)

Inhalte Handlungshilfe für Führungskräfte, die den Wandel/die Restrukturierung begleiten müssen

Angebote Bereitstellung des Leitfadens „Den Wandel gesund gestalten – langfristig erfolgreich restrukturieren.“

Web www.lia.nrw.de

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Initiative Gesundheit & Arbeit

Inhalte Informationen rund um das Thema Restrukturierungen

Angebote Kostenlose Broschüre: iga.Fakten 4: Restrukturierung: Gesunde und motivierte Mitarbeiter im betrieblichen Wandel

Web www.iga-info.de

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4.3 Finanzielle Unterstützung für Unternehmen

Neben der inhaltlichen Unterstützung durch Beratung und Know-how sind die notwendigen finanzi-ellen Ressourcen eine der größten Hürden bei der Umsetzung von ganzheitlichen BGM-Projekten. Ob-wohl der RoP (Return of Prevention) mit einem Verhältnis von ca. 1: 1,3 bis 2,7 mehrfach belegt wurde, mangelt es vielen Unternehmern nach wie vor an belastbaren Kennzahlen, die die Investitionen in ein BGM-Projekt rechtfertigen. Eins ist klar: Ein BGM gibt es nicht umsonst. Um erfolgreich zu sein, ist es notwendig, finanzielle und zeitliche Ressourcen für das BGM einzusetzen. Es gibt zahlreiche finanzielle und personelle Unterstützungsmöglichkeiten, die Sie beim Aufbau Ihres BGMs gezielt nutzen können.

■ Dank des gesetzlichen Auftrages bieten Krankenkassen und Berufsgenossenschaften Beratungsan-gebote, Analysen und Interventionen kostenfrei an oder bezuschussen die Umsetzung. Der Leitfaden Prävention der gesetzlichen Krankenkassen definiert die präventiven Handlungsfelder der Betriebli-chen Gesundheitsförderung, die von den Krankenkassen nach § 20 und § 20a SGB V unterstützt und gefördert werden können. Hierzu zählen Beratungsleistungen zur gesundheitsförderlichen Arbeitsge-staltung und gesundheitsgerechten Führung sowie zur Sensibilisierung für einen gesunden Arbeits- und Lebensstil (Stressbewältigung, Bewegungsförderung, gesunde Ernährung und Suchtprävention). Zusätzlich können auch Leistungen zur überbetrieblichen Gesundheitsförderung, Vernetzung und Kooperation übernommen werden.

■ Steuerliche Vergünstigungen - Seit dem 1. Januar 2009 wird die Förderung der Mitarbeitergesund-heit zudem unbürokratisch steuerlich (Einkommensteuergesetz § 3 Nr. 3) unterstützt. 500 Euro kann ein Unternehmen pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter und pro Jahr steuerfrei für Maßnahmen der Ge-sundheitsförderung investieren. Steuerbefreit sind die im Präventionsleitfaden der Krankenkassen definierten präventiven Handlungsfelder. Nicht darunter fällt die Übernahme der Beiträge für einen Sportverein oder ein Fitnessstudio.

Weiterlesen IGA-Report 28

www.iga-info.de

Einkommensteuergesetz § 3 Nr. 3: Betriebliche Gesundheitsförderung „Steuerfrei sind zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbrachte Leistungen des Arbeitgebers zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes und der betriebli-chen Gesundheitsförderung, die hinsichtlich Qualität, Zweckbindung und Zielgerichtetheit den Anforderungen der §§ 20 und 20a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch genügen, so-weit sie 500 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigen.“

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■ Über die Potentialberatung NRW (siehe oben) erhalten Sie bis zu 10 Beratungstage durch Fachbera-terinnen und Fachberater oder Expertinnen und Experten zum Thema Demografie, Gesundheitsma-nagement und Fachkräftemangel sowie zu weiteren Themen zu 50 Prozent bezuschusst.

Förderer: MAIS. www.regionalagentur-meo.de

■ Auch im Förderprogramm UnternehmensWert:Mensch (siehe oben) werden Beratungstage bezu-schusst.

Förderer: BMAS und ESF. www.regionalagentur-meo.de

■ Mit dem Bildungscheck NRW werden Fortbildungen Ihrer Beschäftigten mit bis zu 500,- € bezu-schusst.

www.mais.nrw/bildungscheck

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4.4 Weitere Unterstützungsangebote

Darüber hinaus bieten weitere Institutionen und Initiativen wertvolle Instrumente, Tools, Inhalte und Ansprechpartner zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement, zum Demografischen Wandel und zum Fachkräftemangel an. Im Folgenden sind die wichtigsten Anlaufstellen aufgeführt.

u INITIATIVE NEUE QUALITÄT DER ARBEIT (INQA)

Die INITIATIVE NEUE QUALITÄT DER ARBEIT ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Verbän-den und Institutionen der Wirtschaft, Gewerkschaften, Unternehmen, Sozialversicherungsträgern und Stiftungen. Ihr Ziel: mehr Arbeitsqualität als Schlüssel für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland. Dazu bietet die im Jahr 2002 ins Leben gerufene Initiative inspirierende Bei-spiele aus der Praxis, Beratungs- und Informationsangebote, Austauschmöglichkeiten sowie ein Förder-programm für Projekte, die neue personal- und beschäftigungspolitische Ansätze auf den Weg bringen.

Im Blickpunkt stehen bei INQA vier personalpolitische Handlungsfelder: Personalführung, Chancen-gleichheit & Diversity, Gesundheit sowie Wissen & Kompetenz.

Faire und verlässliche Arbeitsbedingungen

Unternehmen der Zukunft

Personalführung Chancengleichheit& Diversity

Gesundheit Wissen & Kompetenz

Führung und Kommunikation

Partizipationund Motivation

Arbeitsorganisation und Arbeitszeit

Familie und Beruf

Demogra�e

Inklusion

Frauenförderung

Personalentwicklung

Lebenslanges Lernen

Wissenstransfer

Organisationelleund individuelle

Resilienz

Physische undpsychischeGesundheit

Um Stärken und Schwächen sowie Verbesserungspotenziale Ihres Unternehmens zu identifizieren, eignen sich die INQA-Checks hervorragend. Hierbei handelt es sich um Selbstbewertungen zu ver-schiedenen betrieblichen Handlungsfeldern, die Sie entweder für sich selbst online durchgehen oder gemeinsam in der Beratung bearbeiten. Sie erfahren, in welchen Bereichen Sie Handlungsbedarf für Ihr Unternehmen haben und erhalten gleichzeitig praxisnahe Ratschläge, Instrumente, Best-Practice- Beispiele sowie Ansprechkontakte. Mit Hilfe eines Maßnahmenplanes können Sie Prioritäten setzen, konkrete Schritte festlegen und Ziele definieren.

Die INQA-Checks stehen zu verschiedenen Themen zur Verfügung:

■ INQA-Check „Guter Mittelstand“ zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit www.inqa-unternehmenscheck.de

■ INQA-Check „Personalführung“ zur Entwicklung einer zukunftsfähigen Personalstrategie www.inqa-check-personalfuehrung.de

■ INQA-Check „Wissen und Kompetenz“ hilft, die Know-how-Ressourcen systematisch zu gestalten, zu steuern und zu entwickeln www.inqa-check-wissen.de

■ INQA-Check „GDA-ORGAcheck Arbeitsschutz mit Methode“ zur Überprüfung der Arbeitsschutz- organisation, für das Erkennen möglicher Schwachstellen und deren Verbesserungen www.gda-orgacheck.de

■ ab Frühjahr 2016: INQA-Check „Gesundheit“

Die HandlungsfelderPersonalführungChancengleichheit & DiversityGesundheit Wissen & Kompetenz.

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INQA-Netzwerke

Aus der INITIATIVE NEUE QUALITÄT DER ARBEIT sind verschiedene thematische und regionale Netz-werke hervorgegangen, die Lösungen, Beratungen und Veranstaltungen für den Mittelstand anbieten:

■ Die Offensive Mittelstand ist in der MEO-Region mit dem Regionalnetzwerk „Offensive Mittelstand Rhein-Ruhr“ vertreten.

■ Die Offensive „Gutes Bauen“ wendet sich speziell an Unternehmen der Bauwirtschaft und ist eben-falls in NRW als Regionalnetzwerk vertreten.

■ Daneben gibt es mit den Demografie-Experten (DEx) sowie dem Deutschen Demografie Netzwerk (DDN) zwei thematische Kreise, die sich mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf Wirtschaft, Unternehmen und Beschäftigte auseinandersetzen.

INQA-Best-Practice

Unter der Rubrik „Top 100 - Impulse aus der Praxis“ sind Praxisbeispiele aus Deutschland aufgelistet, die Ideen und Anregungen aus Projekten in den vier Handlungsfeldern Personalführung, Chancengleich-heit & Diversity, Gesundheit und Wissen & Kompetenz liefern und damit für andere Unternehmen bei-spielhaft sein können.

In den Netzwerken finden Sie zahlreiche erfahrene und

qualifizierte Beraterinnen und Berater zu unterschied-

lichsten Fragestellungen.

Weiterlesenwww.inqa.de/DE/Angebote/

Top-100-Impulse-aus-der-Praxis/inhalt.html

INITIATIVE NEUE QUALITÄT DER ARBEIT - eine Initiative für Arbeitgeber und Beschäftigte

Inhalte Unterstützung von Unternehmen auf ihrem Weg durch den demografischen Wandel und durch ein vielfältiges Angebot, um wettbewerbsfähig zu bleiben

Angebote

Checks und Handlungshilfen für Arbeitgeber und Beschäftigte zu den Themen Personalführung/ Chancengleichheit & Diversity/ Gesundheit/ Wis-sen & Kompetenz.

• INQA-Check „Guter Mittelstand“

• INQA-Check „Personalführung“

• INQA-Check „Wissen und Kompetenz“

• INQA-Check „GDA-ORGAcheck Arbeitsschutz mit Methode“

• Darstellung von Best-Practice-Beispielen

Netzwerke zum Thema

• Das Demographie Netzwerk e. V. (ddn)

• Demografie-Experten e. V. (DEx e. V.)

• Offensive Mittelstand – Rhein-Ruhr

• Offensive Gutes Bauen - NRW

• Offensive Gesund Pflegen

• Deutsches Netzwerk Büro

Web www.inqa.de

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u Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA)

Das Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA)“ befasst sich mit dem Anstieg der psy-chischen Erkrankungen in den letzten 20 Jahren und sucht Lösungen, wie Unternehmen damit um-gehen können, wie Führungskräfte ihre Teams unterstützen können und wie konkrete Lösungen im Arbeitsalltag aussehen können. Im Rahmen des Projektes wurden bereits zahlreiche Handlungshilfen für Unternehmen, Führungskräfte und Beschäftigte erarbeitet und veröffentlicht. Die Projektleitung hat der BKK Dachverband, gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS).

psyGA – Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt

Inhalte Informationsangebote und Handlungshilfen rund um die Themen psychische Gesundheit, Stress, BGM und BEM

Angebote

Kostenlose Praxisinstrumente und Ratgeber für Unternehmen, Führungs- kräfte und Beschäftigte u.a.:

• psyGA-Praxisordner: „Kein Stress mit dem Stress: Lösungen und Tipps für Führungskräfte und Unternehmen“

• http://psyga.info/ueber-psyga/materialien/praxisordner-fuer-fuehrungskraefte/

• eLearning-Tool für Führungskräfte: http://psyga.info/ueber-psyga/materialien/elearning-tool/

• Kein Stress mit dem Stress: Einführungsseminar für Fach- und Führungs-kräfte (es werden Begleitheft, Ablaufplan und PowerPoint Präsentation zur Verfügung gestellt; Selbstorganisation eines Seminars ist somit möglich) http://psyga.info/ueber-psyga/materialien/einfuehrungsseminar/

Web www.psyga.info/start/

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u Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist eine Forschungseinrichtung im Geschäfts-bereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Neben Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Themenfeld „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ dient die BAuA zusätzlich als Transferträger von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis. Im Zuge dieser Aufgabenstellung beschäftigt sich die BAuA auch mit den Wirkungszusammenhängen zwischen steigenden arbeitsbedingten Anforde-rungen und Belastungen von Beschäftigten und den Folgen wie Stress und psychischen Erkrankungen.

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

InhalteDarstellung wissenschaftlicher Erkenntnisse u.a. über Arbeitsanforderungen und psychische Gesundheit; Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung (www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/Gd68.html)

Angebote

Breite Auswahl an Handlungshilfen und dazugehörige Praxisbeispiele zu folgenden Themenfeldern:

• Arbeitszeitgestaltung

• Checkliste zur Erfassung von Fehlbeanspruchungsfolgen (ChEF)

• Gefährdungsbeurteilung

• Handbuch zur Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz

• Toolbox: Instrumente zur Erfassung psychischer Belastungen

Web www.baua.de

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4.5 Weiterführende Informationen

Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalenwww.mais.deFörderangebote des Landes NRW für Betriebe und Beschäftigte zum Thema Fachkräftesicherung und demografischer Wandel: www.mais.nrw/fachkräftesicherung • Landesinitiative zur Fachkräftesicherung

• Bildungscheck NRW

• Potentialberatung

• Beratung zur beruflichen Entwicklung

• Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse

• Beschäftigtentransfer

• Talentkompass

• Demografie aktiv

Arbeitsschutzportal NRWhttp://www.arbeitsschutz.nrw.de/themenfelder/arbeitszeit/index.php

Fachkräfte-Offensive (BMAS, BMWI, Bundesagentur für Arbeit)www.fachkräfte-offensive.de Das Portal stellt zahlreiche Fakten und Informationen, Best-Practice und Instrumente zum Fachkräfte-mangel und zur Fachkräftesituation in Deutschland sowie regional zur Verfügung.

Bundesministerium für Arbeit und Sozialeswww.bmas.de• Instrumentenkasten für eine altersgerechte Arbeitswelt in KMU

• Analyse der Herausforderungen des demographischen Wandels und Systematisierung von Hand-lungsoptionen für KMU

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)Wilhelmstraße 49 - 10117 BerlinTel.: (030) 018 527 0 - E-Mail: [email protected]

Bundesministerium für Gesundheitwww.bmg.bund.de• Betriebliche Gesundheitsförderung

• Gesundheitsförderliche Gestaltung des Arbeitsplatzes

• Kampagne „Unternehmen unternehmen Gesundheit”

• Betriebliche Gesundheitsförderung im Fokus der kleinen und mittleren Unternehmen

Bundesministerium für GesundheitRochusstraße 1 - 53123 BonnTel.: (0228) 99441 0 - E-Mail: [email protected]

Demografie-Portal der Bundesregierungwww.demografie-portal.deHier finden Sie Berichte und Fakten zur demografischen Situation in Deutschland, Sie erfahren mehr über die politische Strategie und können interaktiv in den Dialog eintreten.

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Deutsches Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung (DNBGF)www.dnbgf.de• Förderung der Kooperation nationaler Akteure bezüglich der gemeinsamen deutschlandweiten

Umsetzung betrieblicher Gesundheitsförderung

DNBGF – Geschäftsstellec/o BKK Dachverband e.V. - Mauerstraße 85 - 10117 BerlinTel.: (030) 2700 406 508 - E-Mail: [email protected]

Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung – Fachkräftesicherung für kleine und mittlere Unternehmen www.kofa.de• Zentrale Ansprechstelle für KMU in Deutschland

• Tools zur Fachkräftesicherung für kleine und mittlere Unternehmen

• Analyse, Unternehmen positionieren, Fachkräfte finden, Fachkräfte binden, Fachkräfte qualifizieren

Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.Kompetenzzentrum FachkräftesicherungKonrad-Adenauer-Ufer 21 - 50668 KölnTel.: (0221) 4981 543 - E-Mail: [email protected]

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FIT FÜR DEN DEMOGRAFISCHEN WANDEL

Für Unternehmen liegen die Herausforderungen des demografischen Wandels in älter werdenden Be-legschaften und einem Mangel an qualifizierten Fachkräften. Aufgrund der sozio-demografischen und wirtschaftsstrukturellen Situation gehören in der Region Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen (MEO-Region) insbesondere die klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) der Pflegebranche, Metall- und Elektroberufe zu den gefährdeten Engpassbranchen.

Vor diesem Hintergrund wurde die Gesundheitsoffensive Mülheim-Essen-Oberhausen (GOMEO) ge-gründet. Durch den Aufbau eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) in 18 Pilotbetrieben der Engpassbranchen und die gezielte Einbindung regionaler Unterstützungsstrukturen der MEO-Regi-on konnten diese Herausforderungen angegangen werden. Gefördert vom Ministerium für Arbeit, In-tegration und Soziales mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds, fügt es sich in die Fachkräfteinitiative des Landes NRW ein.