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DAS MAGAZIN FÜR BoD-AUTOREN AUSGABE HERBST 2012 BoD AKTUELL DAS URHEBERRECHT – EINE ERRUNGEN- SCHAFT FÜR ALLE SEITE 22 GEWUSST WIE E-BOOKS: WAS STIMMT, WAS NICHT? SEITE 30 VITOS SENF MEIN BUCH IST FERTIG. UND WAS KOMMT JETZT? SEITE 10 AUF DER DER VERGANGENHEIT UNSERE ERFOLGSGESCHICHTE

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das magazin für Bod-autorenAusgAbe herbst 2012

Bod aktuell das urheBerrecht –

eine errungen-schaft für alle

Seite 22

gewusst wie e-Books:

was stimmt, was nicht?

Seite 30

vitos senf mein Buch ist fertig.

und was kommt jetzt?

Seite 10

auf der

der vergangenheitunsere erfolgsgeschichte

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imPressum

fingerprint erscheint halbjährlich und ist das magazin für autoren und

interessenten von Bod.

B o o k s o n D e m a n D G m B HI n D e T a r p e n 4 2 ,

2 2 8 4 8 n o r D e r s T e D Tfon +49 (0)40 53 43 35 0fax +49 (0)40 53 43 35 84

[email protected] • www.Bod.de

k o n T a k T s c H w e I zfon +41 (0)43 499 07 20fax +41 (0)43 499 07 22

[email protected] • www.Bod.ch

c H e f r e D a k T e u r I n miriam lechner

fon +49 (0)40 53 43 35 [email protected]

r e D a k T I o nvito von eichBorn,

sylvia gräBer, alexander glück,

erika lisson, max hänecke, laura nieBuhr,

daniela engelking, friederike nielsen

a r T D I r e c T I o ndavid röhr

www.davidroehr.com

G r a f I kjulius kahlBrandt

H e r s T e l l u n Glehmann offsetdruck gmBh

gutenBergring 39, 22848 norderstedt

f o T o G r a f I eroBerto hegeler,

julius kahlBrandt,ailine liefeld

B I l D B e a r B e I T u n GaBsolut

agenturservice gmBhwww.aBsolut-service.eu

inhalt herbst 2012

2 / inhalt

s e I T e 22 : d a su r h e B e r -r e c h t

2 Inhalt, Impressum 3 editorial, Über boD 4 unsere erfolgsgeschichte: Auf der spur der

VergAngenheit 10 Vitos senf: Mein buch ist fertig. und wAs koMMt jetzt?

12 edition boD 18 boD News 20 Kuriositäten 21 buchtipps

22 boD Aktuell: dAs urheberrecht – eine errungenschAft für Alle

30 gewusst wie: e-books: wAs stiMMt, wAs nicht 34 Pressespiegel

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3 / editorial

engagement bedeutet, sich mit voller kraft für eine sache einzu-setzen, die einem sehr wichtig ist. ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen – ja, das ist etwas, das viel persönlichen einsatz erfordert. soll dies dann noch eine sammlung von geschichten unterschiedlicher menschen werden, braucht es gute organisatoren, die die zügel in die hand nehmen und aus einer idee ein Buch entstehen lassen. genau darum ging es dem seniorenbeirat von ganderkesee, einer kleinen gemeinde in niedersachsen: zeitzeu-genberichte älterer mitbürger galt es zu finden und sie gemeinsam aufzuschreiben, damit bestimmte ereignisse der vergangenheit nicht in vergessenheit geraten. familien, freundeskreise und klönrunden haben sich daraufhin zusammengefunden und fast-vergessenes oder lang-nicht-erzähltes ans tageslicht befördert. ein Buch von autoren für autoren, entstanden aus einer initiative, die mittlerweile bundesweit für furore sorgt – von dieser, auf ihre art und weise einzigartigen erfolgsgeschichte lesen sie ab seite 4.

mit jeder neuen ausgabe der fingerprint möchten wir ihnen natürlich auch unser engagement zeigen: indem wir zum Beispiel über aktuelle diskussionen berichten, die für sie als autoren von interesse sind – wie die debatte über das urheberrecht ab seite 22.

manchmal geht es bei engagement aber auch darum, ein wenig „aufklärungsarbeit“ zu leisten, mit vorurteilen aufzuräumen oder stellung zu beziehen. aus diesem grund nehmen wir in dem artikel „e-Books – was stimmt, was nicht?“ ab seite 30 zehn oft gehörte Behauptungen rund um das veröffentlichen, kaufen und nutzen der digitalen Bücher genauer unter die lupe.

wir wünschen ihnen viel spaß beim lesen.

i h r e r e da k t i o n ngerprint

Das boD-geschäftsmodell basiert auf der Überzeugung, dass der Zeitgeist die selbst-verwirklichung immer weiter prägen wird und damit das geschäftsmodell der traditionellen Verlage herausfordert. Das wirkungsvolle Prinzip dabei lautet: Jeder kann sein buch risikolos veröffentlichen. Durch die Zusammenführung von Digital-drucktechnik und Vertriebslogistik hat boD einen Meilenstein in der buchveröffentli-chung gesetzt, denn die bücher werden nicht vorgedruckt, sondern dem buchhandel

virtuell zur Verfügung gestellt und erst bei bestellung innerhalb von 12 stunden ab Auf-lage 1 gedruckt und ausgeliefert. Die stärke von boD besteht darin, die Titel über feste Partnerschaften mit dem großhandel schnell und reibungslos für jede buchhandlung zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich sind die Titel in über 1.000 Online-shops zu finden. Auf Wunsch der Autoren konvertiert boD die bücher außerdem kostenlos in das Format für gängige e-book-Reader und bietet sie nicht nur deutschlandweit an, sondern auch in

allen europäischen Apple ibookstores und über die Amazon-shops, die im jeweiligem Land verfügbar sind.seit über 10 Jahren bietet boD diese bedarfsgerechte Publikationsdienstleistung für Autoren und Verlage an und gehört mit 420.000 bestandstiteln und 10.000 Neuveröf-fentlichungen jährlich zu den respektablen Mitspielern der Publikationsbranche. Neben Deutschland agiert boD auch in Österreich, der schweiz, Frankreich, Dänemark, Finnland und schweden.

über boD™

lieBe leserin lieber leser

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4 / unsere erfolgsgeschichte

auf der sPur der vergangenheit

unsereerfolgs-geschichte

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eine „brillante idee“, dieses lob von sven kuntze auf der feierli-chen Präsentation unseres geschichtenbuches „senioren erinnern sich – was es heute so in ganderkesee nicht mehr gibt“ freute uns besonders. der langjährige ard-fernsehmoderator und Buch-autor gab uns als ehrengast und Botschafter im rahmen einer aktionswoche gegen altersdiskriminierung aber auch gleich die verpflichtung mit auf den weg, dieses leuchtturm-Projekt bun-desweit zu präsentieren. den aufruf von sven kuntze haben wir uns zu herzen genommen und uns auf den weg gemacht, den gedanken unseres regionalen geschichtenbuches, das von vielen zeitzeugen mit leben gefüllt wurde, zu verbreiten.

doch um zu erzählen, wie unsere erfolgsgeschichte begann, stellen wir zuerst einmal unser Buch vor: ein kurzweiliges ge-schichtenbuch und kein geschichtsbuch ist es geworden, ein erin-nerungsbuch unserer älteren mitbürger, als forum für menschen ohne Promi-status, die nicht gleich den stoff für eine ganze Bio-grafie liefern. eingeflossen sind externe kommentare: „erinnern-dokumentieren-Präsentieren, das ist trend in der modernen seni-orenarbeit“, hörten wir von wissenschaftlicher seite. „das wissen der zeitzeugen bewahren“, so lauteten die wünsche der offiziellen. „gemeinsam erinnern“ - das wurde dann unser persönlicher weg.

wir macher, das ist der ehrenamtliche seniorenbeirat der ge-meinde ganderkesee, einer der mehr als tausend seniorenbeiräte bundesweit. zwei köpfe und viele schultern haben unser Pilot-projekt realisiert: erika lisson, rolf geisler und der gesamte vor-stand. aber wir konnten nur die rahmenbedingungen schaffen – die geschichten und gedichte, die lieferten unsere autoren.

für ein so wegweisendes Projekt gibt es irgendwann die initi-alzündung. ein gespräch mit meiner mutter, inzwischen über 90 jahre alt, machte mir ihren letzten wunsch deutlich: „wenn ich einmal gestorben bin, gibt es keine spuren von mir, keinen hin-weis, dass ich überhaupt gelebt habe.“ meine antwort kam spon-tan: „dann schreiben wir deine geschichte eben auf!“ der kom-

texterika lisson

fotosroberto hegeler

Gemeinsam jung geblieben:Ihre Erinnerungen an früher hielten Ganderkesees Senioren in einem Buch fest.

e

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6 /unsere erfolgsgeschichte

alltags- geschichten, keine heldentaten und grossen ereignisse galt es aufzuschreiBen.BegeBenheiten aus dem taglichen leBen von ganz normalen leuten in einer landlichen gemeinde.

Günter Fleischer erzählt von

„Omas Post“, dem Nachrichten-

umschlagsplatz schlechthin.

..

..

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mentar meiner mutter, „von mir gibt es doch nichts Besonderes zu schreiben, ich hab ja nicht einmal eine Bank überfallen“, machte das dilemma klar. alltagsgeschichten, keine heldentaten und großen ereignisse galt es aufzuschreiben, Begebenheiten aus dem täglichen leben von ganz normalen leuten in einer ländlichen gemeinde. so entstand die idee eines Buches, von senioren für senioren geschrieben.

um die geschichten zu sammeln, wurde unser Buchprojekt „senioren erinnern sich – was es heute so in ganderkesee nicht mehr gibt!“ auf dem seniorentag am 19. juni 2011 im rathaus in ganderkesee mit einem infostand, flyer und aktiver unterstüt-zung der regionalen Presse vorgestellt. die reaktionen aus der Bevölkerung „tröpfelten“ jedoch zunächst nur. obwohl wir uns darauf eingelassen hatten, erlebnisse in jeder form anzunehmen – als datensatz, handschriftlich, aber auch durch zuhören – wa-ren wir von einem Buch, das in seiner vielfalt der Beiträge einen Querschnitt durch unser gemeindeleben widerspiegeln sollte, weit entfernt.

wir schoben in dieser Phase unser Projekt nochmals kräftig an. ein glücksgriff war rita Bande, eine Pc-perfekte frau aus un-serer gemeinde, die bereits heimatkundebücher herausgebracht hatte. das von ihr entwickelte layout im seniorenlesefreundlichen stil fand allgemeine zustimmung und sie war es auch, die uns auf-grund positiver erfahrungen, in der entscheidung bestärkt hat, für die veröffentlichung des Buches mit Bod zusammenzuarbei-ten.

ich machte mich als „geschichtenfängerin“ auf den weg. in unserer ländlich geprägten region wird auch noch Plattdeutsch gesprochen. „einfach sehen, was kommt!“ – so gingen wir dann vor. und so passierte es, dass 10 von 46 Beiträgen unseres Buches in Plattdeutsch veröffentlicht sind. in kirche und schule war die plattdeutsche sprache über jahrzehnte verpönt, aber unser Buch erweckte verschüttete Plattdeutschkenntnisse zum leben. diese sprache ist auch einfach liebenswert, und harte Begriffe werden mit einem augenzwinkern abgemildert. „Platt makt Pleseer“ – wenn es denn einigermaßen verständlich ist. die fachfrau für alle plattdeutschen fragen fanden wir in angela hillen, der Platt-deutschbeauftragten des landkreises oldenburg.

zur weihnachtszeit, zeit der Begegnungen und der jährlichen familientreffen war dann wohl der richtige moment, um unsere Beitragssammlung mit unterstützung der Presse nochmals kräf-tig zu bewerben, denn diesmal blieb der erfolg nicht aus. Plötzlich beteiligten sich familien, freundeskreise und klönrunden, und täglich gab es neue überraschungen:

ganderkesee ein ziegendorf ohne kühe? almut Brand als un-sere älteste autorin – sie ist inzwischen 92 jahre alt – klärte das Phänomen auf und hat sich für diesen artikel mutig mit einer le-bendigen ziege fotografieren lassen. durch almut Brand wurde auch gleich eine weitere frage beantwortet: warum gab es im kernort ganderkesee keine molkerei, wie Paul-heinz Pung in sei-ner geschichte behauptet? ist doch klar, die ziegenmilch wurde direkt getrunken, da brauchte es keine umwege.

„omas Post“ war für viele ganderkeseer der nachrichtenum-schlagsplatz schlechthin. alle rentenzahlungen erfolgten über den Postweg, und am ersten eines monats bildeten sich lange schlangen, in denen man geduldig wartete, um sein geld abzu-holen. der nachttresor war in omas schlafzimmer eingemauert,

Als Shoppen im Internet noch in weiter Ferne lag: Ingrid Oswald erinnert in ihrer Geschichte an den regelmäßigen Besuch der Haus-schneiderin.

Ganderkesee ein bekanntes Ziegendorf? Almut Brand, mit 92 Jahren die älteste Autorin, weiß, warum.

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und kein einbrecher hat diese Barriere je erfolgreich überschrit-ten.

elfriede sotta, die leiterin der ganderkeseer heimatstube hat mit ihrer geschichte über „de brunen und de swarten schoh“ die marotten unseres langjährigen lehrers hans grundmann offen-gelegt, was ihn sicherlich in seiner aktiven dienstzeit zu einer di-cken „5“ veranlasst hätte.

und ingrid oswalds erzählung über den regelmäßigen Besuch der hausschneiderin führte uns die sparsame haushaltsführung zu zeiten der selbstversorgung, ohne kaufhaus und zalando vor augen.

der kalauer „immer hin und zurück!“ hat wilfried Buchholz sein ganzes Berufsleben begleitet, sogar nachdem dieser kleine Bahnhof in seinem heimatort immer längst abgerissen war. heu-te könnte neben jeder geschichte noch eine andere stehen, mit all den informationen, die inzwischen hinzugeliefert wurden. unsere autoren sind bereits mehrfach von lesern auf ihre geschichten angesprochen worden und vielfach ergab sich ein interessanter gedankenaustausch.

im frühjahr 2012 hatten wir 46 geschichten und gedichte von 43 autoren gesammelt – und dann musste es plötzlich ganz schnell gehen, denn mit unserer Bewerbung bei der antidiskrimi-nierungsstelle des Bundes für die förderung der Präsentations-veranstaltung war der zeitdruck zur fertigstellung des Buches da. Bod hat bei der Produktion seine stärke in der terminlichen abwicklung bewiesen. noch schnell ein Probeexemplar, freigabe, druck und versand per dhl express – alles hat geklappt. am 23. april war es dann soweit: unser Buch lag gedruckt und gebunden vor uns!

die bundesweite aktionswoche gegen die altersdiskriminie-rung, die am 29. april ihren letzten tag hatte, gab den rahmen für das einmalige Projekt. unsere Buchvorstellung in gander-kesee wurde neben großveranstaltungen in Berlin, hamburg, münchen und köln im internet angekündigt, das hatte schon was! hinzu kam, dass neben der finanziellen förderung als Bonbon auch noch wie anfangs erwähnt der ehemalige ard-auslandskor-respondent und Buchautor sven kuntze als „Botschafter“ in unser rathaus kam. die Präsentation im rathaus als „dankeschön“ an die mutigen autoren wurde eine würdige veranstaltung und in vier regionalen zeitungen breit besprochen. ein grußwort der Bürgermeisterin, der gutgelaunte antidiskriminierungsbotschaf-ter sven kuntze, dazu ein offizieller vertreter aus Berlin, echter Butterkuchen und viel kaffee, die musikschule string mit einem Premierenprogramm aus der schlager-klamottenkiste – ein rundum schöner nachmittag! mehr als 120 gäste hatten an den autorenlesungen ihren spaß. alle autoren zogen glücklich mit ei-nem Belegexemplar nach hause, nicht-autoren durften das Buch kaufen.

unser Buch „senioren erinnern sich – was es heute so in gan-derkesee nicht mehr gibt!“ hat sich innerhalb kürzester zeit zu ei-nem erfolgsmodell entwickelt. Presseveröffentlichungen, lesun-gen in hochdeutscher und plattdeutscher sprache, Plakataktionen in den Buchhandlungen und am 8. august die Präsentation in der „Plattenkiste“ des ndr. auch die ersten überregionalen anfragen von seniorenbeiräten, die ein ähnliches Projekt starten möchten, liegen uns vor.

8/unsere erfolgsgeschichte

Das Wappentier von Ganderkesee:

der Ganter.

die Berichte von zeitzeugen fur die nach-welt erhalten, ist ein wichtiges ziel, das mit wertschatzung der leBens-erfahrung der autoren einhergeht.

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im herbst und dann in der vorweihnachtszeit werden wir wie-der viel unterwegs sein, das Buch passt prima unter den weih-nachtsbaum. „auch der wert als regionales souvenir ist nicht zu unterschätzen“, meldet der Buchhandel.

inzwischen wissen wir, dass ein „senioren-erinnerungsbuch“ aus der region eine wichtige soziale aufgabe erfüllt. kommuni-kation war der anfang, und mit gesprächen und diskussionen geht es weiter. die Berichte von zeitzeugen für die nachwelt zu erhalten, ist ein wichtiges ziel, das mit wertschätzung der le-benserfahrung der autoren einhergeht. alle autoren unseres Bu-ches sind zufrieden mit ihrer veröffentlichung und fühlen sich mit ihren erlebnissen gut aufgehoben. unser erfolg war also eher der gemeinsame weg zu unserem Buch, als das, was nach der veröf-fentlichung passierte.

jetzt wünschen wir uns, dass unser Projekt viele nachahmer findet und sich viele autoren trauen, ihre alltagserinnerungen zu veröffentlichen. nur durch die vielfalt der Beiträge und die „bunte mischung“ hat sich unser Buch innerhalb kürzester zeit zu einem erfolgsmodell entwickelt. auf dieser welle können noch viele an-dere in unserem land mit reiten. geplant sind außerdem noch wei-tere veröffentlichungen – vielleicht als serie. es gibt fraglos noch Potenzial an unentdeckten autoren!

Elfriede Sotta, Wilfried Buchholz und Paul-Heinz Pung berichten von bekann-ten Dorfpersönlich-keiten und typischen Berufsbildern.

V i t A

e r i k a l i s s o n

66, gehört seit fast vier Jahren zum Vorstand des ehrenamtlichen Senioren-beirates von Ganderkesee.

Die Realisierung des Buchprojektes „Senioren

erinnern sich“ war ihr, zusammen mit dem

stellv. Vorsitzenden Rolf Geisler eine Herzens- angelegenheit. Seit Jahrhunderten ist ihre Familie in der

Gemeinde zu Hause.

Se n i o r e n b e i r at D e r G e m e i n De G a n De r k e Se e (H r SG .)

senioren erinnern sich – was es heute so in ganderkesee nicht mehr gibt!

iSbn 978-3-8423-6997-9 | Pb | 148 Seiten | € 10,50

dA s buch

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10 / vitos senf

Oft werde ich von Autoren gefragt: „Wenn mein buch nun fertig ist – was soll ich dann machen?“ Das ist einfach zu beantworten: Der self-Publisher muss schlicht all das tun, was sonst Aufgabe der Publisher ist: Lektorat, Kalkulation, Herstellung, Marketing, also Pressearbeit und Werbung, außerdem Vertrieb bis hin zur eigenen buchhaltung. Alles klar?

In einem Verlag beginnt üblicherweise alles mit einem exposé, der Frage nach den Zielgruppen und einer Kalkulation. Nützlich ist es, mit einer Inhaltsangabe und dem Vergleich verwandter bücher anzufan-gen – nennen wir es die Positionierung. Die Rechenaufgabe erzählt dann, wie viel ich für Werbung ausgeben kann, wenn ich erwarte, 100

mein buchist fertig.und waskommt jetzt?

v i t o v o n e i c h B o r n

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V i t A

v i t o v o n e i c h B o r n

69, ist Herausgeber der Edition BoD. Er studierte in Hamburg und Köln,

war Journalist und Lektor, bevor er 1980 den Eichborn Verlag gründete. Dort

stieg er 1995 aus, war Geschäftsführer bei kleineren Verlagen und ist seit 2005

selbstständiger Publizist. Er wohnt am See in der Holsteinischen Schweiz, baut

seinen eigenen Kleinverlag Vitolibro (www.vitolibro.de) auf und ist für ausge-

wählte Autoren Literaturagent. „Wie alle Verlage suche ich nach dem

Besonderen. Nicht Simpelprosa und Egotext, sondern inhaltlich und sprachlich das

Nicht-Austauschbare.“

„marketing, PressearBeit,

vertrieB und Buchhaltung

– jetzt geht es erst richtig los!“

oder 10.000 exemplare zu verkaufen. All dies wird in der halbjährlichen Vertreterkonferenz über jedes

buch diskutiert. Für sie gilt: Wenn sie als selbstverlegender Autor be-schreiben können – und dies schriftlich mit sich selbst ausmachen –, wem sie wie und warum Ihr buch verkaufen wollen, ist die erste Hürde schon geschafft.

Vor der Produktion der ersten exemplare sollten sie sich aber im-mer noch einmal fragen, ob sie tatsächlich mit Ihrem Manuskript fer-tig sind oder es nur glauben. Lassen sie es vorab von verschiedenen Lesern heftig kritisieren – vom großen bogen bis zum Komma – jedes Detail zählt! Ich staune oft, wie viele Autoren die Kleinigkeiten nicht ernst nehmen. ein guter Lektor überprüft jeden Absatz, gedanken-strich und jedes Komma.

und dann, wenn sie Ihr buch mit boD veröffentlicht haben und das erste exemplar Ihres Wunderwerks in der Hand halten, geht die Arbeit erst richtig los. es gibt kein Rezept, zumal jeder Inhalt seine eigene Welt erfindet – nur massiven einsatz, Chuzpe und Hemmungslosigkeit, um das eigene buch unter die Leute zu bringen. Zuallererst: Verkau-fen sie es im Freundes- und Familienkreis, an Kollegen, in der Nachbarschaft. Ich würde Ih-nen nicht raten, es zu verschenken – verlangen sie wenigstens eine „selbstkostenpauschale“. Was kostenlos ist, ist in dieser Welt nichts wert und es heißt schnell: „Der hat‘s wohl nötig.“

Vertrieb? Klar, sie sollten die buchhandlun-gen der umgebung heimsuchen, das Werk in Kommission platzieren – natürlich mit dem Hin-

weis, welch tolle Presse zu erwarten ist. Klappern sie alle erdenkli-chen Verkaufsstellen ab, auch wenn es 19 von 20 nicht nehmen soll-ten. Die 20. Anlaufstelle kann lohnend sein, das Hotel oder der bäcker oder der blumenhändler von nebenan.

Pressearbeit? Aber ja! Am Kiosk alle Printmedien kaufen, die für dieses buch in Frage kommen, und das Impressum ausschneiden. Oder die Kontakte im Internet recherchieren. Auch der Rundfunk ist nicht zu unterschätzen – finden sie hier ebenfalls die Ansprechpart-ner heraus. und wenn sie alles zusammenhaben, heißt es: durchte-lefonieren. Im ernst: setzen sie mehr aufs Telefon als auf Post oder e-Mail. „Darf ich Ihnen mein buch schicken?“ ein Journalist, der „Ja“ gesagt hat, sieht sich selbst eher in der Pflicht, etwas über Ihr buch zu schreiben, als wenn Ihr Werk unpersönlich auf dem eingangsberg der Rezensionsexemplare landet.

und wenn das alles nichts für sie ist, wenn sie als Autor nur urheber sein wollen und kein Verleger, dann können sie immer noch viele der klassischen Verlagsdienstleistungen bei boD oder auf dem freien Markt einkaufen – vom Lektorat bis zur Pressearbeit. Ich kenne boD-Autoren, die mit viel Hartnäckigkeit großartige Pressearbeit machen, ich kann jedoch auch verstehen, wenn das nicht jedermanns sache ist. Aber was man nicht selbst leisten kann oder will, das muss man eben delegieren.

sie werden sehen: sobald der stein ins Rollen gebracht wurde, läuft es wie von selbst. Ich wünsche Ihnen viel erfolg!

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12 / edition Bod

um herausragenden Bod-titeln einen Besonderen raum zu geBen, rief Bod vor sieBen jahren die eDITIon BoD ins leBen. 2006 konnte vito von eichBorn, einer der innovativsten „Büchermacher“ detschlands, als heraus-geBer gewonnen werden. mit seinem gesPür für neue autoren und trends durchforstet er seitdem kontinuierlich den Bod-titel-Bestand. sein motto: „in der mitte suchen alle, an den rändern entsteht das neue.“ jeden monat erscheint auf diese weise ein neuer titel in der edition Bod.

editionBod™

1 bei guteM tee ist dAs glück nicht ferngenussvolle lektüre für kalte tage tee ist für viele der inbegriff von wohl-befinden und gastfreundschaft. eine verheißung auf sinnliches zu haus, allein oder in gesellschaft. wer teemomente der besonderen art erkosten möchte, dem bietet tanja Berlin mit ihrem Buch eine handreichung wertvoller informationen über das aromatische heißgetränk: von den anbaugebieten, der Produktion und den arbeitsprozessen bis zur richtigen teekanne schlägt die autorin den Bogen. sie widmet sich den klassischen schwarz-tees, den chinesischen ooloongsorten und präsentiert den shincha – japans besten tee. im zentrum des genusses: teerari-

1ta n ja k . b e r l i n

bei gutem tee ist das glück nicht fern

iSbn 978-3-8448-2082-9 | Pb 128 Seiten | € 16,90

textdaniela engelking

fotosroberto hegelerjulius kahlbrandt

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täten, besonders seltene und hochwertige tees, die tanja Berlin über einen zeitraum von mehreren jahren recherchierte. so richtet sich dieses editionsbuch an alle tee-freunde, die sich intensiv mit dem beliebten getränk beschäftigen und sehr bewusst und genussvoll tee trinken. der Band ist auch ideal für einsteiger geeignet, also all jene, die tee gern entdecken möchten. aber auch für „noch-nicht-teetrinker“ ist die lektüre aufschlussreich: das Buch liest sich flüssig und die vielen farbigen fotos vermitteln ein anschauliches Bild. vito von eichborn lobt es als „sprachlich gut verständliches Buch“.

seit ihrer jugend ist die autorin leiden-schaftliche teetrinkerin, zur vollkomme-nen teeliebhaberin ist sie allerdings erst durch freundin christel geworden. diese hatte tanja Berlin als kind beobachtet, wie sie in ihrer häuslichen küche ganz in die teezubereitung vertieft war. in dem kleinen mädchen, das bis dahin nur die üblichen teebeuteltees kannte, war die neugier auf besondere tees und ihre zubereitung geweckt und der erste grundstein für dieses hervorragende Buch gelegt.

2 die dunkle Mühle oder die sAgA der fAMilie gollwitzertiefe täler und familien-taBusfriederike gollwitzer, die ehefrau des editions-autors gerd scherm, fand in einem alten karton die lebensaufzeich-nungen ihres 1868 geborenen großvaters karl gollwitzer, geschrieben auf alten Briefumschlägen und Packpapier. die spur ihrer vorfahren führte sie in ein dunk-les tal in der oberpfalz, auf die kargen höhen des Böhmerwaldes und an die küste des eriesees nach ohio. sie entdeckte familien-tabus wie den verdrängten nobelpreisträger johannes stark ebenso wie den aufrechten gang im dritten reich. was als private ahnenforschung begann, entwickelte sich in einzelnen episoden zu einem lebendigen Bild von hundert jahren geschichte, die fünf generationen umfasst. acht jahre haben gerd scherm und seine frau hierfür recherchiert. vito von eichborn findet es sehr spannend, „wenn autoren in den eigenen familiengeschich-ten fündig werden. zur spannung kommt die historische echtheit, die die geschichte so glaubwürdig macht“. der mit dem friedrich-Baur-Preis für literatur der Bayerischen akademie der künste ausgezeichnete schriftsteller gerd scherm hält sich hier an keine literarische gattung und so entstand ein mosaik von ganz unterschiedlichen texten. formal mischt er Briefe und ein manuskript aus dem 19. jahrhundert mit erlebnissen zu verschiedenen zeiten, legt einen aktuel-len rahmen darum und springt inhalt-lich durch episoden eines jahrhunderts. herausgekommen ist ein hervorragender, dokumentarischer episoden-roman, der

1

2G e r D Sc H e r mdie dunkle Mühle oder die saga der familie gollwitzeriSbn 978-3-8448-2778-1 | Pb 220 Seiten | € 15,90

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14 / edition Bod

sehr eindrucksvoll die persönlichen, teilweise aufwühlenden und harten schicksale der menschen im historischen kontext schildert. ein roman, den man nicht so schnell vergisst!

3 Von Abschiebung bis zigeunerMärchenein ungewöhnliches nachschlagewerk zu sinti und roma unser sinti-und-roma-Bild ist geprägt von allerhand klischees. zeit für eine suche nach den fakten bei einem thema, das berührt. Profunde kenner der materie sind michail krausnick, preisgekrönter autor, literaturwissenschaftler und soziolo-ge, und daniel strauß, vorsitzender des

landesverbands deutscher sinti und roma in Baden-württemberg und vorstandsmit-glied der gesellschaft für antiziganismus-forschung. die ergebnisse ihrer analyse haben die beiden experten in einem nachschlagewerk zusammengefasst und publiziert. mit dem vorliegenden sachbuch bieten die autoren eine umfassende dar-

m i c H a i l k r auSn i c k , Da n i e l S t r auSSVon Abschiebung bis zigeunermärchen

iSbn 978-3-8448-2996-9 | Pb140 Seiten | € 12,90

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c a r S t e n Pr i e b eVon krisen, crashs

und spekulanten iSbn 978-3-8423-

9118-5 | Pb160 Seiten | € 12,00

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stellung der geschichte und gegenwart des weit gereisten volkes. sie beleuchten entwicklung, fakten und hintergründe der sinti und roma anhand einer enzyklo-pädie, die alle fragen schnell beantwortet. sachlich und mit viel liebe zum detail widmen sich die verfasser einem thema jeweils zu stichworten wie antisemitis-

mus, kultur oder religion. die einzelnen artikel bieten eine hohe informationsdichte und verführen durch ihre übersichtlichkeit ständig zum weiterlesen. Beide autoren sind für ihre Professiona-lität und schaffenskraft bekannt. so hat michael krausnick nicht nur zahlreiche drehbücher geschrieben, sondern auch eine ganze reihe historischer sachbücher und viele jugendbücher. auch daniel strauß hat zahlreiche veröffentlichungen zum thema antiziganismus, zur geschich-te und aktuellen situation der sinti und roma herausgegeben. Bewundernd meint vito von eichborn: „hier werden soziale zusammenhänge verdeutlicht. über dieses mosaik gelingt den autoren eine umfas-sende darstellung von geschichte und gegenwart des volkes.“

4 Von krisen, crAshs und spekulAntender Börsencrash 1929 – eine lehre für heute? heute liest man viel über das jahr 1929 und oft heißt es, die Politiker könnten für unsere aktuelle eurokrise von damals lernen. einer, der es wissen muss, ist

carsten Priebe, mit einem ehrenpreis ausgezeichneter finanzjournalist und -dienstleister. der Branchenken-ner schildert in „von krisen, crashs und spekulanten“ seriös, wie es damals zum zusammenbruch der amerikanischen Bör-sen kam. das Buch beginnt mit der gründung der new yorker Börse, führt über das entstehen der großen Banken und den unglaubli-chen aufstieg der eisenbahnaktien und zeigt die großen spekulanten in den 70er jahren bis zur gründung des dow-jones-index. schon im 19. jahrhundert gab es immer wieder

heftige kurseinbrüche und schon damals zockten Börsianer mit allen mitteln. mit fatalen folgen: der Börsencrash von 1929 erschütterte die gesamte finanzwelt und schockierte die anleger. so entstand eine großartige geschichte der Börse von ihren anfängen bis zum verhängnisvollen „schwarzen freitag“. es lohnt sich, die zusammenhänge von damals nachzulesen und warnzeichen für das hier und heute richtig zu deuten. das Buch ist auch für nicht-anleger und -Börsenkenner sehr verständlich geschrieben, zahlreiche tabellen und anmerkungen belegen das geschriebene. auch vito von eichborn ist sehr angetan, „dass der autor einerseits viele details bringt, andererseits handelt er das gesamte Börsengeschehen und seine geschichte auf

nur 150 seiten ab. endlich einmal nicht so ein dicker wie unverständlicher fachwäl-zer.“ carsten Priebe konnte bereits sein zweites Buch in der edition Bod veröffentlichen.

5 die wunderbAren rätsel des MAyA-kAlenders geht die welt im dezem-Ber 2012 wirklich unter? wer sich für den angeblichen welt- untergang ende dieses jahres interessiert, stößt auf viele fragen: geht die welt wirklich unter? weshalb haben die maya ein solch raffiniertes kalendersystem geschaffen? Besitzt es eine Bedeutung für unsere heutige welt? existiert eine Botschaft in dem nach mathematischen Prinzipien aufgebauten kalender?angespornt, diese rätsel zu entschlüsseln, nimmt autor marcel Polte die leser mit auf eine bislang einmalige spurensuche. der nahe frankfurt wohnende, promo-vierte jurist recherchierte eineinhalb jahre und trägt auf 290 seiten sehr detailliert eine fülle von fakten zusammen. seine leidenschaft für Physik kommt dem autor dabei zugute: über die grenzen der ein-zelnen disziplinen hinweg macht Polte auf die zusammenhänge zwischen dem maya-kalender und neuesten forschungsergeb-nissen über das klima und die sonnen-aktivität aufmerksam. herausgekommen ist kein weiterer esoterischer schmöker, sondern ein sachbuch, das wirklich neues bietet und durch seinen interdisziplinaren ansatz hintergründe erhellt. ein aus-führliches literaturverzeichnis rundet das sprachlich sehr verständliche werk ab.„ich war zwar weder maya-experte noch astrophysiker oder mathematiker. was anfangs als nachteil schien, erwies sich jedoch im laufe meiner nachforschungen als entscheidender vorteil. denn meine kenntnisse waren breiter gefächert als bei den meisten forschern und autoren, die sich mit diesem thema bisher befasst hatten“, meint marcel Polte. und vito von eichborn ist dem autor dankbar, „dass er selbst auch alle denkbaren interpretatio-nen erwähnt und sie in frage stellt, dass er es mir überlässt, was ich mit den ja erstaunlichen rätseln anfange“.

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16 / edition Bod

6 die schweiz ist Andersannäherung an die alPenrePuBlikdie schweiz – bekannt für ihren alpen-ländischen charme, beste Bonität und neutralität. das land in unmittelbarer sichtweite ist uns hierzulande jedoch nicht so vertraut, wie es auf den ersten Blick scheint: warum ist die schweiz nicht in der europäischen union? warum sind die deutschen in der deutschschweiz teilweise so unbeliebt? warum suchen sich schweizer oft lieber ehefrauen aus deutschland? wie wurde die kleine schweiz zum „land, wo die millionen blühn“?diese fragen klärt hans-Peter von Peschke, doppelbürger, historiker und Publizist, in seinem detailreichen sachbuch. der langjährige journalist beim deutsch-

schweizer radio und korrespondent kennt die schweiz aus seinem beruflichen leben und stellt das land vor aus der sicht von innen. die kapitel sind so eingeteilt, dass meist von einer reportage oder einem geschicht-lichen feature ausgehend die weitere ent-wicklung bis zur gegenwart erläutert wird. so gelingt der versuch, ein schillerndes, farbiges Bild der schweiz zu zeigen und gesellschaft, kultur und selbstverständ-nis dieses wunderschönen landes jenseits von schoggi, chäs und Bankg´heimnis verständlich zu machen. „die schweiz ist anders“ ist verstehenshilfe, nachschlage-werk und fundgrube – ein Buch für jeden, der sich mit der alpenrepublik beschäftigen möchte. „eine vielseitige und erhellende lektüre“, lobt vito von eichborn, „und eine liebeserklärung an die schweizer.“

5m a rc e l Po lt e

die wunderbaren rätsel des Maya-kalenders

iSbn 978-3-8448-4899-1 | Pb292 Seiten | € 21,90

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hans-Peter von Peschke ist schweizer und deutscher. schweizer, weil er das land lie-ben gelernt hat und deutscher, weil er seine staatsangehörigkeit nicht verleugnen will.

7 prinz otto oder der phönix und die freiheitintrigen, hinterlist und wahre lieBewer kennt sie nicht, romane wie „die schatzinsel“ und „dr. jekyll und mr. hyde“ sind fester Bestandteil der weltliteratur. schöpfer: der schottische Bestsellerautor robert louis stevenson, von dem man

glaubte, alles wichtige zu kennen. nun erscheint ein bis heute nicht übersetzter historischer roman in der edition Bod. der sensationelle fund gelang dem mathema-tiker klaus-dieter sedlacek. er hat den 1885 erschienenen roman „Prince otto“ aufgespürt und erstmalig übersetzt. der his-torische roman erzählt vom leichtfertigen

Prinzen otto, den hof und volk für unfähig halten. das regieren überlässt er seiner jun-gen frau, der schönen Prinzessin seraphina und dem machtbesessenen Baron gondre-mark. der ist mit allen wassern gewaschen und körperlich von mächtiger gestalt. verbindet ihn mit der Prinzessin mehr als sympathie? im lauf der geschichte geraten

otto und seraphina in eine verwirrung der gefühle und leben sich auseinander. sie wer-den in ein gespinst aus hofintrigen, verrat und hinterlist verwickelt. das lässt sie zwar menschlich reifen, doch wird es ihnen gelin-gen, am ende wieder zueinanderzufinden? zu lebzeiten war stevenson sehr bekannt, doch als die literatur der klassischen mo-derne nach dem ersten weltkrieg aufkam, wurde er in großbritannien als autor zweiter klasse angesehen, begrenzt auf das genre der kinder- und horrorliteratur. so meint auch vito von eichborn: „gerade stevenson wurde lange zeit unter wert gehandelt; jedoch etwa seit der jahrtau-sendwende gehört er anerkanntermaßen zum fundus der weltliteratur. und dieser Prinz otto in seiner widersprüchlichkeit ist ausgesprochen modern für die heutige spannungsliteratur, in der die eindimensio-nalen, starken helden ja längst weitgehend abgedankt haben.“

6

7

H a nS - Pe t e r vo n Pe Sc H k edie schweiz ist anders iSbn 978-3-8448-3568-7 Pb | 360 Seiten | € 22,90

ro b e r t lou iS S t e v e nSo n

prinz otto oder der phönix und

die freiheit iSbn 978-3-8448-

3661-5 | Pb216 Seiten | 14,90

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18 / Bod news

vom schreibwettbewerb zur frankfurter Buchmesse – der weg von Bod-autorin despina muth-seidel

boD™

NeWs

BOOKSHOP 2020: ZWIScHEN HIGHtEcH uNDJAHRHuNDERtEALtEmKuLtuRGut

Das e-book ist prädestiniert dafür, im Internet gekauft und direkt auf das jeweilige Lesegerät heruntergeladen zu werden. Kein Wunder, dass stationäre buchhandlungen dem neuen Medium eher skeptisch gegenüberstehen. Was können sie ihren Kunden bieten, um sie nach wie vor in ihre Läden zu locken? Mit dieser Frage haben sich rund 20 Architektur-studenten der HafenCity-universität Hamburg ein semester lang beschäftigt und anhand der Hamburger Tradi-tionsbuchhandlung Felix Jud Konzepte für die buchhandlung der nahen Zukunft, den „bookshop 2020“, entwickelt. Herausgekommen sind viele unterschiedliche Konzepte, von denen drei von einer Jury ausgezeichnet wurden. boD hat sich an der inhaltlichen Diskussion beteiligt und die Preise gesponsert. Prämiert wurde unter anderem ein riesiges, rotierendes Regal, das vom Kunden über iPads gesteuert wird. ebenfalls gewonnen hat die Idee, die individuelle Auswahl der buchhändler und ihre persönliche beratungskompetenz in den Vor-dergrund zu stellen. Alle entwürfe können im Projektblog unter www.bookshop2020.de begutachtet werden – Kommentare sind herzlich willkommen!

EIN BucH, EIN FILm, EINE cHARmANtE LIAISONin ihrem kindersachbuch „kimo der waldgeist“ vermittelt bod-autorin inga Pany auf spielerische weise kenntnisse über die natur. besonders der lebensraum wald steht dabei im fokus der geschichte. mit hilfe des kleinen waldgeistes „kimo“ fordert sie ihre leser auf, die natur mit allen sinnen zu erforschen, sie aber auch zu achten und wertzuschätzen. „wie passend“, dachte sich da die Produktionsgesellschaft nautilusfilm und trat mit einer interessanten kooperationsidee an bod heran. denn auch im kinofilm „das grüne wunder“, der von grimme-Preisträger benno fürmann gesprochen wird, geht es um eine spektakuläre entdeckungsreise durch den wald. verhaltensbeobachtungen ver-trauter tierarten wie fuchs, wildschwein und rothirsch wechseln sich mit geschichten eher skurriler waldbewohner, darunter schillerfalter, blattläuse oder hirschkäfer, ab. die idee der filmemacher: zum start des kinofilms wird inga Panys „kimo der wald-geist“ im rahmen von gewinnspielen in tageszeitungen, stadtmagazinen und kindermedien verlost. die autorin war sofort begeistert und freut sich nun, dass ihr buch eine noch größere beachtung erfährt.

zusammen mit brigitte-woman.de hat bod im letzten herbst zu einem schreibwettbewerb aufgerufen – die zahl der einsendungen übertraf alle erwartungen. die redaktion der brigitte-woman.de hatte die Qual der wahl und kürte schließlich die autorin despina muth-seidel aus hamburg mit ihren kurzgeschichten zur gewinnerin. mit persönlicher unterstützung der bod-Profis hatte sie die möglichkeit, ihr buch nach all ihren wünschen gestalten zu lassen. zusätzlich erhielt sie die ersten fünf exemplare und konnte diese sofort an freunde und bekannte verschenken.in ihrem buch, „9 minuten – kurzgeschichten“, das zur frankfurter buchmesse erscheint und dort am bod-messe-stand präsentiert wird, geht es um 9 entscheidende minuten der jeweiligen Protagonisten, die zu einer wesentlichen veränderung in ihrem leben führen.bei einem persönlichen gespräch lernten wir despina muth-seidel als eine sehr patente und vielseitige frau kennen. sie verriet uns, dass sie bereits seit ihrem zwölften lebensjahr literarische texte über menschliche abgründe und urban fantasy schreibt. aber auch beruflich schreibt die diplom-Psychologin sehr viel: so kann sie inzwischen auf über 40 fachveröffentlichungen zurückblicken.

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literatur hautnah erleben – seien sie dabei, wenn ab dem 10.10.2012 die frankfurter Buch-messe für journa-listen, Buchhändler, leser und natürlich autoren ihre türen öffnet. auf dem wichtigsten und bedeutendsten Branchentreff für Bücher, medien, rechte und lizen-zen präsentieren sich über 7.000 ausstel-ler. mittendrin Bod mit einem messe-stand in halle 3.0 / d-161. stöbern sie bei einem leckeren kaffee im angebot aus Belletristik-, lyrik-, sach- und wissenschafts- sowie kinder- und jugendtiteln, machen sie sich auf verschiedenen e-Book-readern einen eindruck von den Bod-e-Books und nutzen sie die möglichkeit für gespräche mit medienvertretern, Buchhändlern oder zum austausch mit anderen autoren. natürlich stehen ihnen auch wieder vito von eichborn, herausgeber der edition Bod, und

das Bod-team für fragen zur verfügung.vielleicht interes-sieren sie sich ja auch für die vielen unterschiedlichen veranstaltungen auf der Buchmesse. etwa 3.000 sind es insgesamt, die fol-genden drei können wir ihnen besonders empfehlen:

freitag, 12.10.2012 11.00-12.00 uhr, halle 4.0 / a-1340Podiumsdiskussion der uni mainz zum thema „self-Publishing“: wolfgang tischer vom literaturcafe.de, Bod-geschäfts-führer dr. florian geuppert, sophie schmidt von epubli und der autor gerald uhlig-romero diskutieren über den trend zum self-Publishing.

samstag, 13.10.201216.00-17.00 uhr, bod-stand halle 3.0 / d-161siegerehrung: 75. edition bodim dezember erscheint die 75. edition Bod,

für die sich alle Bod-autoren im laufe des jahres bewerben konnten. jetzt steht der ge-winner fest und wird im rahmen einer Preisverleihung von vito von eichborn, herausgeber der edition Bod, gekürt - mit anschließender lesung und signierstunde.

sonntag, 14.10.201213:45-14:15 uhr, hot spot kids & ereading, halle 3.0 / k-823 mein Buch auch als e-Book - was bringt mir das?im gespräch mit Bod berichten kinder- und jugendbuch-autoren von ihren self-Publishing-erfah-rungen und warum sie sich bewusst für oder gegen eine veröffentlichungdes eigenen Buches auch als e-Book entschieden haben.

nutzen sie die frankfurter Buch-messe, entdecken sie neues und knüpfen sie kontakte. wir freuen uns auf Ihren Besuch!

boD auF Der FrankFurter bucHmeSSe 2012

ScHIcKENSIE

IHR BucHIN DIE

WEItE WELt new york, toronto, london – mit Bod

können sie ihre Bücher nicht nur in deutschland, sondern auch in den usa, kanada und

großbritannien vertreiben. ab oktober ist dieser service, wie die konvertierung ins

e-Book-format, kostenlos und ermöglicht ihnen, ohne mehraufwand ihre potentielle

leserschaft zu erweitern.neugierig und gedanklich bereits auf der

suche nach einem übersetzer? sicherlich eine überlegung wert, wenn sie die

größe der märkte betrachten. allein in den usa, dem größten Buchmarkt der welt,

könnten sie über 2oo millionen potenzielle leser mehr erreichen, das heißt ca. 67 % der gesamten

Bevölkerung zwischen 15 und 64 jahren.doch bevor sie in die übersetzung investieren,

sollten sie sich vor augen führen, welche möglichkeiten ihr deutscher titel im

ausland hat. auch international sind deutsche Bücher sehr begehrt, denn die

deutschstämmige gemeinde ist größer, als es auf anhieb erscheint. laut einem Bericht des

us census Bureau lag der anteil der deutschstämmigen Bevölkerung in den usa im

jahr 2004 bereits bei ca. 15 %, also ungefähr 43 millionen einwohnern.

unabhängig davon erfreut sich die deutsche sprache an sich einer großen Popularität.

der generalsekretär des goethe-instituts, johannes ebert, weist darauf hin, dass

deutsch mit 500.000 deutschlernenden, nach spanisch und französisch, an dritter stelle der am meisten gelernten sprachen in den

usa steht. im vergleich dazu lernen nach einer erhebung des netzwerk deutsch aus

dem jahr 2010 in kanada 36.000 und in großbritannien sogar 345.000 unsere sprache.

damit steht also fest: Der export von deutschen Büchern lohnt sich!

wir wünschen ihnen „good luck, bon courage und nur das Beste“ für ihren Bucherfolg daheim

und über die grenzen hinaus.

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20 / kuriositäten

kurioSeS aus der buchbranche

der duft der bücher

mit dem zeitalter der zunehmenden digitalisie-

rung geht hin und wieder auch die olfaktorische

neutralisierung einher. so mancher leser vermisst

da vielleicht schon jetzt die besondere nuance der

sinnlichkeit bei der lektüre.

abhilfe schafft „smell of Books“, ein duftspray, das

dem feinfühligen leser noch immer den duft eines

gedruckten Buches in die nase steigen lässt.

gewählt werden kann aus einem Potpourri, von

„new Books smell“ bis „classic musty smell“. das

überzeugt eventuell auch leser, die bisher des

geruches wegen lieber beim gedruckten Buch

blieben. ob e-Book oder Print: wer sich auch ohne

Buch in der hand gerne mit dem geruch frisch

gedruckter Bücher umgibt, hat jetzt eine luxuriöse

möglichkeit dazu. der verleger gerhard steidl hat

zusammen mit dem bibliophilen modedesigner karl

lagerfeld die idee eines Parfüms für Buchliebhaber

entwickelt. geza schön, ein Berliner Parfümeur,

kreierte den duft. der flakon von „Paper Passion“

versteckt sich sehr passend hinter ein paar seiten

zwischen zwei Buchdeckeln.

„rAyuelA.

hiMMel und hölle“ –

spielerisches

leseVergnügen

das Prinzip des hypertextes ist uns durch

das internet nur allzu gut bekannt: texte

sind mit sogenannten hyperlinks durch-

zogen – ein klick auf diese hervorgehobenen

worte führt uns an eine andere stelle im

world wide web, an der wir weiter-

lesen können.

dass diese form der inhalts-verknüpfung

nicht ausschließlich virtuell funktioniert,

zeigt julio cortázars roman „rayuela.

himmel und hölle“ bereits anfang der 60er

jahre des vergangenen jahrhunderts und

vor der erfindung des internets. der argen-

tinische autor experimentiert hier mit der

nichtlinearen erzählung eines lebensab-

schnitts des Protagonisten horacio oliveira.

das Buch gliedert sich in mehrere teile.

während der erste teil ruhigen gewissens

kapitel für kapitel gelesen werden kann,

beginnt im zweiten das namensgebende

„himmel und hölle“-spiel: Bei vielen der

über 150 kapitel kann sich der leser am

ende entscheiden, ob er einfach eine seite

weiterblättert oder an eine vorgegebene

andere stelle des Buches springt, um zusätz-

liche szenen zu erleben. die linearität des

mediums Buch wird so auf spannende art

und weise aufgebrochen.

unabhängig davon, für welchen „weg“ man

sich entscheidet, „rayuela“ ist ein literari-

sches labyrinth voller fantasie, inspiration

und sprachlicher glanzleistung, dessen idee

bereits vor fast 50 jahren einen faszinie-

renden schritt richtung hypertext und

mancher heutiger e-Books machte.

bücher Auf grosser reise„wenn du dein Buch liebst,lass es frei!“ nach diesem Prin-zip wurde mit Bookcrossingim jahr 2001 ein weltweitesBücherregal in form einessozialen netzwerkes ins lebengerufen. die idee des ameri-kaners ron hornbaker: lieb-lingsbücher nicht länger in den regalen verstauben zu lassen. stattdessen teilt man sie mit menschen auf der ganzen welt. der clou dabei ist, dass im internet auf bookcrossing.com auch die abenteuerliche reise des Buches dokumentiertund verfolgt werden kann. denn bevor jemand ein Buch in die freiheit entlässt, markiert er es mit einer

individuellen Bookcrossing id. dann wird es entweder an freunde weitergegeben, in der wildnis „freigelassen“ oder in einer offiziellen Bookcros-sing zone ausgesetzt – einem bestimmten ort, an dem regelmäßig Bücher „gefangen“ und „freigelassen“ werden – so die offizielle Bookcrossing-terminologie.mit etwas glück gibt der finder eines Buches die Bookcrossing id online ein, bewertet das Buch und tauscht es weiter. mittlerweile sind über eine million Bookcrosser registriert; neun millionen Bücher reisen um die welt. Probieren sie es doch auch aus und schicken sie ihr eigenes Buch auf reisen. uns würde interessieren, was daraus wird. Berichten sie uns gern per e-mail an [email protected].

textmax häneckelaura niebuhr

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21/ BuchtiPPs

in jeder ausgaBe des magazins stellen wir ihnen sechs Bod-titel vor, die uns in den letzten monaten aufgefallen sind: durch hohe

verkaufszahlen, ein ranking in unserer Bestsellerliste, viel Presse- resonanz, durch Persönliche emPfehlungen an die redaktion oder

auch einfach durch eine kreative Buchgestaltung.

textsylvia gräber

kinderBuch

erst geht ein teller kaputt. einen tag später ist er wieder heil. und um dem ganzen noch eins aufzusetzen, steht vor oma hoppe plötzlich ein kleines grünes wesen: hecktorr 415. und der will der alten dame doch allen ernstes weismachen, dass sie den von dürre geplagten Planeten hecktorria retten kann. alle halten oma hoppe für verrückt. nur jens und verena wollen helfen.

cümc aD Gal a xiSAufruhr auf hecktorria

iSbn 978-3-8391-1550-3Pb | 144 Seiten € 8,95

Belletristik

nach dem ver-zehr zweier eskimos kommt eine gewöhnliche eisbärenfamilie in den genuss zivilisatorischer errungenschaften. in den gelobten ländern südlich des Polarkreises findet sie gefallen an sardellenpizza, sartre, selbstver-wirklichung und endogenen depres-sionen. während sie das leben einer ambitionierten jungchirurgin und einer adretten Bild-hauerin nachhaltig verwirren und quasi nebenbei und zum erstaunen der kunstwelt begeis-ternde exponate schaffen, verklei-nert sich der lokale rassehundebestand erheblich. kann das gutgehen?

Peter leibrockfreistil

iSbn 978-3-8448-2828-3Hc | 428 Seiten€ 36,00

sachBuch

rabenmutter? Quotenfrau? hausmütterchen? sobald das erste kind da ist, haben frauen schnell das gefühl, in der falle zu sitzen. getrieben durch eigene oder fremde ansprüche und glaubenssätze verlieren sie oft die eigenen Bedürfnisse aus dem Blick. ka-trin seifarth, selbst mutter von zwei kindern, coach und trainerin, ermutigt frauen, selbstbestimmt ihren eigenen weg zu gehen und im schuhschrank des lebens ihr indivi-duelles modell zu finden.

k atrin SeiFartHAus den hemm-schuhen in die stöckelschuhe

iSbn 978-3-8448-2661-6Pb | 232 Seiten€ 17,90

ratgeBer

alt werden wollen wir alle. aber alt aussehen oder sich alt fühlen, möchte niemand. wenn sie möglichst lange jung sein möchten, dann müssen sie ihren inneren jung-brunnen entdecken. in diesem ratgeber erfahren sie, wie sie bis ins hohe alter attraktiv und vital bleiben. neue methoden, mittel und rezepte helfen ihnen dabei.

vaneSSa Halendie jungmacher

iSbn 978-3-8391-8644-2Pb | 100 Seiten€ 12,90

sachBuch

schmiergeldzahlun-gen, abfindungen, gehälter jenseits tolerierbarer gren-zen, ressourcen-verschwendung: kein wunder, dass das vertrauen in die eliten schwindet. dieses Buch zeigt, wo die sackgassen und abseitsfallen achtlosen wirt-schaftens lauern. und es zeigt lösungen auf: müller-eschen-bachs Botschaft von einer neuen art des umgangs mit res-sourcen, des füh-rens und arbeitens macht hoffnung.die zukunft gehört denjenigen, deren erfolg auf gelebten werten statt aufge-klebten etiketten fußt und die ver-standen haben: das wir, nicht die gier, enscheidet über den künftigen erfolg.

GorDon müller-eScHenbacHwir statt gier

iSbn 978-3-9436-0200-5Pb | 268 Seiten€ 16,90

lyrik

»du bist/Buddhist«. kurz und bündig. der schüttelreim ist die Quintessenz des reims, seine lingu-ale vervollkomm-nung, das innere der lotusblume, des Pudels kern. aber vorsicht! er befällt den reimenden wie ein virus. der vorliegende Band ist das ergebnis vieler stunden, in denen die Poeten vom reimfieber geschüttelt wurden. illustriert mit zeichnungen von mattias oheim.

mat tHia S oHeim; S ven eric Panit zgeschüttelt, nicht gerührt!

iSbn 978-3-8391-0241-1Pb | 88 Seiten € 7,50

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22 / Bod aktuell

Die aktuelle Debatte um das urheberrecht: Was würde Justitia wohl dazu sagen?

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alle Paar jahre rennt jemand gegen eine Bastion an, oft aus reformzwang, manch-mal auch aus der üBerzeugung, dass ver-änderungen einfach gut für unsere le-Benswirklichkeit sind. so war es schon vor etlichen jahren mit dem kamPf gegen die BuchPreisBindung. heute steht das urhe-Berrecht mit dem rücken zur wand. daBei schützt es keineswegs nur die grosskon-zerne, sondern vor allem die schöPfer geistiger werke. und es schützt letzt-lich auch jeden einzelnen nutzer, zum BeisPiel vor minderwertigen Produktfäl-schungen. in der von Beiden lagern dog-matisch geführten auseinandersetzung verhärten sich die fronten.

dAs urheberrecht – eine errungen-schAft für Alle

die Aktuelle diskussion ist zuM grAbenkAMpf geworden. wie geht es weiter?

textalexander glück

fotosroberto hegeleraileen liefeld

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das Problem illegaler kopien spitzte sich auf dem Buchmarkt, genau wie in der musikbranche, erst vor dem hintergrund des internets zu. Bücher werden zunehmend auch als hörbücher oder e-Books vertrieben. sie alle lassen sich in digitaler form leicht kopieren und massenhaft verbreiten. von den fast 2 mio. deutschen, die Bücher in digi-taler form lesen, bezahlt nur die hälfte für die inhalte. nach angaben des Börsenvereins des deutschen Buchhandels wurden allein im jahr 2010 14 mio. Bü-cher illegal oder aus inoffiziellen Quellen bezogen.

das internet hat nicht nur zu einer technischen vereinfachung beim kopieren geführt, sondern auch einen Paradigmenwechsel bei den nutzern bewirkt. je mehr und je schneller inhalte aller art online verfügbar sind, desto rasanter fällt die akzeptanz für urheber- und verwertungsrechte.

„Produktpiraterie schädigt die wirtschaft“ – so begründete man die einführung des acta-abkommens. mit dem schutz der wirtschaft haben bestimmte kreise nicht viel am hut, schwerwiegender erschien ihnen der eingriff in die gren-zenlose datenfreiheit des inter-nets. so wurde der schutz der Privatfreiheit gegen den schutz der wirtschaft ausgespielt, und acta wurde gekippt. mit ihm war da bereits das ganze urheberrecht ins fadenkreuz geraten. die diskussion ums urheberrecht im digitalzeital-ter ist ein streit zwischen den nutzern (bzw. den verteilern wie google oder Bittorrent) und den verwertern, bei dem die interessen der autoren meist unbeachtet bleiben. unberück-

24/ Bod aktuell

die AuffAssung der pirAten-

pArtei: geistige

schöpfungen sollen der

AllgeMeinheit Mehr oder

weniger kostenlos zur

Verfügung stehen.

dWie soll das urbeberrecht

der veränderten, digitalen medienwelt

gerecht werden?

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sichtigt bleibt in der debatte auch, dass die derzeit sehr wei-che juristische handhabung von rechtsverstößen von illegalen nutzern als legitimierung ver-standen wird: wofür ich nicht bestraft werde, kann kein un-recht sein. auf der anderen seite steht die verlagsbranche mit der forderung nach einer harten hand. die vertreter totaler netzfreiheit sehen da bereits die zensur heraufziehen und lehnen eingriffe, wie sie in frankreich bereits praktiziert werden, strikt ab – ebenso wie die ganze idee an einem verwertbaren Besitz von geistigen erzeugnissen. „wir erkennen die Persön-lichkeitsrechte der urheber an ihrem werk in vollem umfang an“, heißt es zwar im Piraten-programm. sobald es aber um die verwertung dieser rechte geht, spielen sie nicht mehr mit. nach ihrer auffassung sollte „die nichtkommerzielle ver-vielfältigung und nutzung von werken als natürlich betrachtet werden“. die verlagsbranche hat hierfür bis heute kein faires und praktikables lizenzmodell entwickelt. nach auffassung der Piratenpartei sollten geistige schöpfungen mehr oder weniger kostenlos der allgemeinheit zur verfügung stehen. das ist nett gedacht: jeder darf von allem profitieren, ohne dass einer auf seiner idee hockt und von jedem geld verlangt. genauso, wie wikipedia eine menge wissen kostenlos unter die leute bringt, woran sich jeder beteiligen kann. nur kann man damit nicht seinen unterhalt bestreiten und auch nicht die kosten für recherchen.

die erfahrungen der musik-branche sind für die zukunft der rechteverwertung von Büchern nur wenig brauchbar. der grund ist simpel: ein digital kopiertes lied kommt genauso aus der stereoanlage wie das original. ein digital kopiertes Buch unterscheidet sich jedoch

von einem gedruckten exemplar immens. die anpassungen des urheberrechts müssen deshalb auch berücksichtigen, dass sich zwischen den verschiedenen Buchformen teilweise extreme haptische unterschiede auftun, die dafür verantwortlich sind, in welcher gestalt nutzer Bücher konsumieren wollen.

auch die nutznießer von angeblich der allgemeinheit die-nendem filesharing, gratis-he-runterladen oder in newsgroups stattfindendem verbreiten von inhalten, die von irgendwem erzeugt wurden – sie sind nicht die breite masse, die dadurch endlich an unbeschränkte wissensgüter kommen, sondern es sind werbetreibende, von denen die gesamtheit der nut-zer zum Produkt gemacht und kommerziell verwertet wird. geschädigt werden durch solche gratis-Bestrebungen auf jeden fall die erzeuger, die nicht nur im Bereich der schriftstellerei schon jetzt große schwierig-keiten haben, mit den früchten ihrer arbeit ein akzeptables auskommen zu finden. wenn sie für ihre mühen gar nichts mehr bekommen, wieso sollten sie dann noch arbeiten?

auf der anderen seite wird von den verfechtern des urhe-berrechts mit einer teilweise kaum erträglichen arroganz und Blasiertheit argumentiert. jedes Buch ist da ganz große kunst, jeder schriftsteller eine ganz wichtige säule unserer kultur. dabei weiß doch jeder, dass es auch „geistige“ erzeug-nisse gibt, die als weniger wert-voll, wichtig oder schutzwürdig beurteilt werden. und diese gab es schon immer, etwa in der dienstboten- und schundlite-ratur, in den groschenromanen oder den schon vor jahrhunder-ten auf jahrmärkten verkauften ratgeber- und volksbüchern, deren historischer wert für die wissenschaft unstrittig ist, auch ohne dass es darauf jemals

ein urheberrecht gab. Bis heute kann man bei ganz vielen wer-ken lange nach der schöpfungs-höhe suchen.

aber wer will darüber rich-ten? dass wir heute nicht mehr jedes Buch über die zensurklin-ge springen lassen müssen, ist eine wichtige errungenschaft, die gerade auch der demokratie und der Bürgerfreiheit dient. die erzeuger und verwerter könnten sich zwar ruhig einmal überlegen, ob sie zwingend so extremen schutz für alles beanspruchen wollen, was zwischen zwei Buchdeckel passt. die schutzunwürdigkeit ihrer werke kann allerdings kein grund sein, das urheberrecht im ganzen auszuhebeln.

die kritiker des geistigen eigentums verwechseln idee und schöpfung, wenn sie dafür eintreten, dass ein einfall, der ja schließlich jedem hätte kommen können, fortan für alle zur verfügung stehen sollte. die verteidiger des urheberrechts sehen das genauso, deshalb wer-den ja neue ideen überhaupt in Buchform verbreitet. es ist aber ein immenser unterschied, ob man einen einfall in einem satz an eine hauswand sprüht oder ob man sich jahrelang damit plagt, alle einzelheiten anhand der übrigen literatur herauszu-arbeiten, nachteile abzuwägen und die neue idee mit der wirk-lichkeit abzugleichen. gerade im Bereich der wissenschaft ist das nicht nur mit sehr hohem aufwand verbunden, sondern auch mit kosten. und bei den romanen liegt der unter-schied darin, ob man auf einem Bierdeckel notiert: „der heilige gral ist kein gefäß, sondern die nachkommenschaft von jesus und maria magdalena, und das wird bis heute von der kirche geheimgehalten“, oder ob man einen dicken, hervorragend recherchierten und von vorne bis hinten sehr spannenden historienthriller daraus macht.

die idee ist nicht der rede wert, aber etwas daraus zu schöpfen, ist eine andere sache. und für die muss der urheber bezahlt werden.

Produkt- und Bücherpiraterie schädigt aber nicht nur die ver-werter und erzeuger, sondern auch die nutzer selbst, denn im fall von Produkten verbreitet sie minderwertige waren zu überhöhten Preisen, während es im fall von Büchern Plagiate sind, an denen sich der spruch „kopiert ist nicht kapiert“ be-wahrheitet. etwas von anderswo abzuschreiben, ersetzt nicht die eigene kognitive leistung, auch wenn sich in unserer zunehmend digitalen welt immer mehr eine gratismentalität durchsetzt, die fremdes eigentum gering-schätzt.

worum geht es beim urheberrecht?den Begriff des geistigen eigentums hält der Blogger kai Biermann (www.neusprech.org) für eine Propagandavokabel und bezieht sich auf den dichter hoffmann von fallersleben: „die gedanken sind frei – das ist der große nachteil von dingen, die sich nicht anfassen lassen. zumindest aus sicht derer, die trotzdem gern allein über sie herrschen und Profit aus ihnen schlagen wollen. wer jedoch versucht, ideen einzusperren, der enthält damit der gesellschaft etwas vor und läuft gefahr, viele menschen zu verbrechern zu erklären und eine zensur zu installieren. viele also zahlen einen hohen Preis, damit einer profitiert. genau das will der Begriff verschleiern.“

in wirklichkeit gäbe es ohne ein geregeltes recht am geis-tigen eigentum nicht einmal den computer, auf dem Blogger wie kai Biermann solche dinge schreiben können. das urhe-berrecht verhilft den erzeugern geistiger werke (erfindungen,

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26/ Bod aktuell

kunst, wissenschaft, unterhal-tung) zu ihren einnahmen und war einst der wichtigste schritt bei der überwindung von vertikaler abhängigkeit (vom landesherrn, der die druckpri-vilegien vergab) und geisti-gem diebstahl (in form eines blühenden nachdruckbetriebs zum schaden der autoren). das urheberrecht lässt es jedem offen, seine werke kostenlos der allgemeinheit zur verfügung zu stellen, und dies wird auch oft praktiziert (sog. „rechtefreie musik“, freie Bilderdatenban-ken, gnu-lizenzen, freeware, Blogs, wikipedia usw.). es steht jedem eigentümer solcher wer-ke aber frei, auf die verwertung seiner rechte zu bestehen.

das urheberrecht legt fest, dass derjenige, der das werk geschaffen hat, über form und umfang von dessen verwertung entscheiden darf. dieser ur-heber kann anderen das recht einräumen, das werk zu ver-werten, und dafür muss man ihn bezahlen. räumt der urheber niemandem solche rechte ein, darf auch niemand das werk verwerten. für Buchautoren gilt dieses recht siebzig jahre über ihren tod hinaus. das wird von einigen leuten als zu lang empfunden. keineswegs dient die regelung den verwertern, sondern sie dient den erzeu-gern selbst, da sie ihren erben zugutekommt. verkürzt man die schutzfrist, machen sich sofort reprintverlage sehr viele der freien titel zueigen. diese nachdrucke sind oft sehr teuer und stellen keineswegs eine freie verbreitung der werke an die allgemeinheit dar.

Die Hauptprobleme des ur-heberrechtses wird der veränderten medi-enwelt (internet) nicht gerecht.

wir leben in einer digitalen welt, in der schon schüler ihre hausaufgaben und referate

dadurch vorbereiten, dass sie irgendwelche funde aus dem internet in irgendeiner weise aneinanderhängen. Bis in die höchsten staatsämter sind leute unterwegs, die sogar für ihre doktorarbeiten fremde texte geklaut und dann als ihre eige-nen ausgegeben haben. google, youtube, wikipedia und viele andere großfirmen haben gro-ßen anteil daran, dass sich die auffassung etabliert hat, dass im internet alles vogelfrei ist und sich jeder alles nehmen kann. auf dieser grundlage hat sich bei den nutzern – die ihrerseits auch wieder erzeuger von neuen werken sein können – eine an-spruchshaltung entwickelt, bei der die eigentlichen eigentümer zu kurz kommen. die web-2.0-generation hat schon deshalb kein verständnis für die hono-rarwünsche der autoren, weil sie selbst ja unentwegt Blogs und kurznachrichtendienste vollschreibt – und zwar ohne honorar! das urheberrecht bildet diese nutzungswirklich-keit nicht ab.

es muss durchgesetzt werdenwenn man als urheber eines Buchs den verdacht hat, dass sein erzeugnis im internet vervielfältigt wird, muss man zuerst ermitteln, wer dafür verantwortlich ist. schon das ist nicht leicht. und dann muss man seine rechte noch durch-setzen. es ist gut, wenn man sich dabei auf den verwerter (verlag) verlassen kann. das internet hat das massenweise vervielfältigen von texten, Bildern und musik möglich gemacht, und auch wenn man den ersten dieb ausfindig macht, kann das werk längst schon viele male weiterver-breitet worden sein. vor allem betrifft das filme und Bilder, in sehr hohem maße auch texte und musikwerke, außer-dem hörbücher.

es ist nicht diversifiziert genugwenn Belletristik-autoren mit unterhaltungskonzernen und saatgutfirmen über einen kamm geschoren werden, nur weil jede dieser gruppen sich bei der formulierung ihrer interessen auf irgendeine form geistigen eigentums beruft, zeigt sich daran die unzuläng-lichkeit des Begriffs. es ist ja ein himmelweiter unterschied, ob man sein gedichtbändchen vor unerlaubtem nachdruck schützen will oder ob sich eine großfirma das Patent auf eine bestimmte weizensorte sichert, die niemand erdacht oder erfun-den hat. unterhaltungsmusik kann zum volksgut werden, man mag also dazu tendieren, dass ein lied wie „yellow sub-marine“ wirklich bereits allen gehört und niemand zur kasse gebeten werden sollte, weil er es irgendwo aufführt.

wie können autoren das urheberrecht anwenden?als einzelkämpfer ist man gegen die riesigen nutzermas-sen im internet vollkommen machtlos. wo immer es geht, ist es sehr hilfreich, seine rechte durch verwerter wahrnehmen und durchsetzen zu lassen. im fall von Buchautoren sind das einerseits die verlage, ande-rerseits die verwertungsge-sellschaften. sie kümmern sich normalerweise engagiert und zuverlässig um die einnah-men. für die erzeuger ist das eine hilfreiche konstruktuion, weil sie sich dann mehr auf die eigentliche arbeit konzentrieren können.

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1. Wer hat die rechte an meinem boD-buch? Alle urheberrechte am Text und den bildern Ihres buches ver-

bleiben selbstverständlich bei Ihnen. Im Rahmen des Autoren-

vertrags räumen sie boD für die Dauer der Vertragslaufzeit die

Rechte zur Vervielfältigung und Verbreitung Ihres Titels ein. es

steht Ihnen jedoch frei, Ihr über boD gedrucktes buch zusätzlich

über die eigene Homepage, auf Lesungen oder per Direktliefe-

rung an Kunden zu verkaufen. einzelheiten entnehmen sie bitte

dem Autorenvertrag.

2. Was muss ich hinsichtlich des urheberrechts bei der erstellung meines buches berücksichtigen? • Bitte beachten Sie, dass Ihnen für alle in Ihrem Manuskript

und auf dem umschlag verwendeten Abbildungen, Fotos und

sonderschriftarten die urheber- bzw. Nutzungsrechte vorliegen

müssen.

sollten sie bildmaterial benutzen wollen, an dem Ihnen diese

Rechte nicht vorliegen, ist es erforderlich, dass sie vor Pro-

duktionsbeginn des buches die genehmigung des urhebers

einholen. bei einer Veröffentlichung ohne genehmigung des

urhebers verstoßen sie gegen urheberrechte und sind hierfür

ggf. haftbar. unser Tipp: Klären sie die Rechte im Vorfeld ab

und nennen sie die urheber im Impressum Ihres buches – das

gehört zum guten Ton und erzielt für den urheber einen zusätz-

lichen Werbeeffekt.

• Auch das korrekte Zitieren von anderen Personen oder Texten

ist im Rahmen des urheberrechts geregelt. Im Hilfebereich

unserer Website (www.bod.de/hilfe) finden sie mehr Informatio-

nen zu den formalen Vorgaben.

• Schreiben Sie in Ihrem Buch über real existierende Personen,

berücksichtigen sie bitte das Persönlichkeitsrecht. Zu deren

schutz dürfen real existierende Personen nicht namentlich

aufgeführt werden (ausgenommen davon sind Persönlichkeiten

des öffentlichen Interesses). Auch dürfen diese nicht durch

detaillierte beschreibungen der Lebensumstände etc. von der

Öffentlichkeit eindeutig zu identifizieren sein.

3. Wie schützt boD mein e-book vor kopie? Alle von boD erstellten e-books werden nur mit Kopierschutz

vertrieben. boD verwendet aktuell das von Adobe entwickelte

harte DRM, damit die Werke der Autoren nicht illegal verbrei-

tet werden können. Digital Rights Management (DRM) ist ein

Verfahren zum schutz von urheber- und Verwertungsrechten

durch die Kontrolle der Verbreitung digitaler Medien (Kopier-

schutz). beim Verkauf von e-books unterscheidet man zwischen

hartem und weichem DRM. beim harten DRM wird das e-book

technisch verschlüsselt und der Zugriff ist nur über eine speziel-

le software möglich, die vor dem Download eines e-books vom

Käufer installiert werden muss. Dafür ist eine Registrierung der

vom Käufer verwendeten Lesegeräte bei Adobe notwendig.

Das e-book kann somit nicht auf anderen, nicht dafür registrier-

ten Lesegeräten gelesen werden. Im gegensatz dazu kenn-

zeichnet das weiche DRM das e-book lediglich mit digitalem

Wasserzeichen. Der Name und die Registrierungsnummer des

Käufers werden hierbei sichtbar und unsichtbar im e-book hin-

terlegt. ein eigentlicher Kopierschutz existiert somit nicht.

wissenswertes zuM urheberrecht

für bod-Autoren

Alle von BoD erstellten E-Books

werden nur mit Kopierschutz

vertrieben.

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dAs urheber-recht wird der digitAlen entwicklung nicht gerechtein interview mit jens o. brelle, fachanwalt für urheberrecht

28 / Bod aktuell

wo sehen sie die ursachen für die abnehmende akzeptanz gegenüber urheberinteressen?insgesamt kann man sagen, dass sich die neuen medien und die digitale welt schnel-ler entwickelt haben als das urheberrecht. die technische möglichkeit der kopie ist heutzutage einfacher als im nichtdigitalen zeitalter. das derzeitige urheberrecht da-gegen hält noch an traditionellen modellen und werten fest und wirkt auf diejenigen, die als „digital natives“ bezeichnet werden, veraltet und unglaubwürdig. es wird der digitalen entwicklung einfach nicht gerecht. zudem drängt sich der eindruck auf, dass das urheberrecht mittlerweile nur noch als abwehrrecht gegenüber dritten genutzt wird und weniger als fundament für das schaffen neuer kreativer leistungen. es scheint so, dass jeder nur noch seine eigenen interessen durchzusetzen versucht.

in welchem ausmaß sind buchautoren von internetpiraterie betroffen? was können sie dagegen tun?auch autoren und ihre verlage sind zu-nehmend von internet-Piraterie betroffen. in tauschbörsen finden sich heute nicht nur hörbücher, sondern insbesondere auch schul- und fachbücher. eine studie des Bör-senvereins des deutschen Buchhandels hat gezeigt, dass mehr als vier Prozent der über die tauschbörse Bittorrent getauschten da-teien hörbücher sind, bei den sogenannten e-Books liegt der anteil sogar bei über sie-ben Prozent. angesichts des umstands, dass die verlagsbranche gemessen an der musik- oder filmbranche verhältnismäßig klein ist, sind dies recht hohe zahlen. Besonders hörbücher werden zum (illegalen) download angeboten, aber auch Bücher in gedruckter form, die als Pdfs zu finden sind.

mit den instrumenten des urheberrechts kann – wie in der musik- und filmbranche – gegen illegales filesharing mit erfolg vor-gegangen werden. das gilt für den einzelnen autoren genauso wie für den großverlag. die entscheidende frage ist, ob sich ein solches vorgehen lohnt.ähnlich wie im Bereich musik und film braucht es ein eigenes geschäftsmodell für das digitale zeitalter.

können autoren die illegalen nutzer selbst ausfindig machen? gibt es dienstleister, die dies anbieten? was halten sie von diesem weg?es gibt sogenannte antipiracy-dienstleister, die es sich zur aufgabe gemacht haben, die iP-adressen derjenigen zu ermitteln, die illegale downloads anbieten. meist werden diese dienstleister von verbänden bezahlt, da solche ermittlungen meist teuer und kompliziert sind. zudem lohnen sich solche ermittlungen erst ab einer vielzahl von ille-galen downloads. für den einzelnen auto-ren lohnt es sich daher möglicherweise nicht, den nutzer selbst ausfindig zu machen.

wie oft wenden sich autoren an sie aufgrund einer urheberrechtsverletzung? wie oft kommt es dabei zu einer abmahnung und wie oft wird der vorgang im sinne ihrer klienten abgeschlossen?im verhältnis zu filesharing-fällen im Be-reich musik und film treten urheberrechts-verletzungen bei autoren eher seltener auf, vorwiegend werden texte aus Blogs oder von anderen redaktionellen seiten kopiert und in neuen textbausteinen zusammenge-fügt, also nur einzelne teile eines gesamt-werks illegal übernommen. aber auch solche fälle sind meistens eine rechtswidrige urheberrechtsverletzung. entscheidend bei den texten ist die frage, ob die im urheber-recht erforderliche schöpfungshöhe erreicht wird, das ist bei einfachen Beschreibungen beispielsweise möglicherweise nicht der fall.

der strafrechtliche weg verursacht kein Prozess-risiko – wie aussichtsreich ist er?auch hier kommt es auf die menge der angebotenen daten an. da es sich um einen antragsdelikt handelt, wird die staatsan-waltschaft nicht von allein ermittlungen anstellen. oftmals werden solche anträge jedoch auch als unverhältnismäßig von der staatsanwaltschaft verworfen.in der Praxis nützt die strafrechtliche ver-folgung dem urheber daher eher weniger, um nicht zu sagen, eigentlich gar nicht.

Art

by

Alia

s

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die vermarktung von büchern im internet bleibt wichtig, gerade auch mit „blick-ins-buch“. mit welchen modellen lässt sich dabei der inhalt wirkungsvoll schützen?für autoren bietet der „Blick ins Buch“ eine menge vorteile. deshalb sollten Bücher, die online vertrieben werden, mit stichwörtern getaggt werden, damit sie vom käufer oder interessenten schneller gefunden werden können. hilfreich kann es sein (es ist aber nicht erforderlich), dass das dort eingestellte material mit dem hinweis „urheberrechtlich geschütztes material“ versehen wird.

glauben sie, dass ein buch, das gleichzeitig kos-tenfrei im internet zu erhalten ist, trotzdem noch gekauft wird? sehen sie hier werbeeffekte?jedes jahr gibt es eine vielzahl an neuer-scheinungen, die selbst für Buchliebhaber nicht zu überblicken ist. das internet bietet dem interessenten die möglichkeit, Bücher vorzusortieren, hineinzublicken, etwas neu-es zu entdecken. ich bin davon überzeugt, dass „echte“ Bücher nach wie vor auch ge-kauft werden und das vor allem dann, wenn interesse erzeugt wurde. und das kann auch durch ein Buch sein, was eigentlich kosten-los im internet zu haben ist.

willkommen Bei bod-international!Välkommen! bienvenue! Tervetuloa! Velkommen! so begrüßt boD seine

Kunden in schweden, Frankreich, Finnland und Dänemark. In allen diesen

Ländern können boD-Autoren, ebenso wie in Deutschland, ihre buchideen

verwirklichen und individuelle erfolge feiern. Dabei ist es immer wieder

spannend, einmal über die grenzen zu blicken und sich von den dortigen

Ideen und Kooperationen inspirieren zu lassen.

frankreIcH: mystische trilogieMit ihrer Trilogie Les enfants des Dieux (Die Kinder der götter) hat die

französische Autorin Linda saint Jalmes offenbar einen Nerv getroffen: Alle

drei bände stehen seit Monaten auf der boD-bestsellerliste. sie handeln

von der jungen Französin Awena, die durch einen Zufall in die schottischen

Highlands des Mittelalters zurück-

versetzt wird. In dieser fremden,

von Zauberei und Magie geprägten

Welt, lernt Awena nicht nur ihre

große Liebe, sondern auch sich

selbst kennen.

fInnlanD: mehr chancen für mädchen!boD Finnland freut sich zurzeit besonders über eine gelungene Koope-

ration mit Plan Finnland, dem finnischen Teil der Kinderhilfsorganisation

Plan International: Im Rahmen der Kampagne „because I am a girl“ ( Weil ich

ein Mädchen bin), die sich für Chancen- und Rechtegleich-

heit von Mädchen in entwicklungsländern einsetzt, wurden

finnische Mädchen aufgerufen, über ihre Zukunftsträume und

Karriereziele zu schreiben. Die besten geschichten hat boD

gerade in einem sammelband veröffentlicht. Die mit dem

Verkauf erzielten gewinne gehen direkt an Plan Finnland und

werden für die unterstützung von Mädchen verwendet.

Dänemark: eine bühne für nachwuchsautorenAuch junge Leute aus Dänemark schreiben gern! Das hat der erste schreib-

wettbewerb von boD und der schreibcommunity

Movellas.dk eindrucksvoll bewiesen: 143 Nach-

wuchsautoren sendeten ihre Textbeiträge zum The-

ma „Verbotene Liebe“ ein. Parallel wurde in mehr

als 1.100 blogbeiträgen rege diskutiert. Die zehn

besten Texte erscheinen im Herbst als boD-buch

im dänischen buchhandel.

scHweDen: ein Preis, der motiviert!Für das schwedische boD-Team hielt der Juli eine

freudige Überraschung bereit: Die größte schwedi-

sche Computerzeitschrift PC för Alla (PC für Alle)

wählte die schwedische boD-Website www.bod.se

zu einer der 20 besten Websites des Monats. ein

toller Ansporn, die Website auch zukünftig an den

bedürfnissen der Autoren auszurichten.

V i t A

a l e x a n d e r g l ü c k

Alexander Glück stammt aus Wiesbaden, studierte in mainz die Fächer Buchwesen, Deutsche Volkskunde

und Politikwissenschaft und arbeitet seit 1997 als freier Journalist und Buchautor in Wien und Hollabrunn.

Seine Beiträge erschienen u.a. in der Wiener Zeitung, Frankfurter Rundschau, Neuen Zürcher Zeitung,

im Stern und bekannten Branchenfachzeitschriften wie Buchreport und Börsenblatt.

textfriederike nielsen

V i t A

j e n s o . B r e l l e

Jahrgang 1968, ist als Fachanwalt spezialisiert auf urheber- und medienrecht und seit Jahren

auch als Lehrbeauftragter tätig, u.a. an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Hamburg, tu Braunschweig und FH Hannover.

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30 / gewusst wie

im vergleich zu den usa ist man in deutschland dem e-Book gegenüBer noch

immer zurückhaltend, aBer alles deutet darauf hin, dass elektronische

Bücher auch hierzulande zum „Bestseller“ werden, wie die aktuelle studie des

„Börsenvereins des deutschen Buchhandels“ Bestätigt. ein grossteil der deutschen

hat schon einmal von e-Books gehört, der anteil der menschen, die sich sehr gut

informiert fühlen, ist allerdings noch gering. wir haBen einige BehauPtungen

rund um das thema zusammengetragen und unter die luPe genommen.

e-Books: was

stimmt, was

nicht?

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1. vor allem fach-Bücher werden als e-Books gelesenstimmt nicht, der Bestseller bei den e-Books heißt: Belletristik! das bestätigt sich sowohl beim Blick in die aktuellen e-Book-Bestsellerlisten als auch durch die tatsache, dass für belletristi-sche literatur auf dem e-Book-markt insgesamt am meisten geld ausgegeben wird.

„für Belletris-

tische literatur

wird insge-samt am meisten

geld ausge-geBen.“Quelle: e-books und

e-reader – kauf und nutzungstudie der universität

hamburg 2012

2. durch e-Books werden kinder zum lesen animiertes gibt derzeit keine repräsen-tative studie, die sich mit dieser frage beschäftigt hat, und so lässt sich diese Behauptung we-der wirklich untermauern noch widerlegen. zwar wurde eine kleine us-studie mit nur 24 familien und kindern im alter zwischen 3–5 jahren zu diesem thema erstellt, die in der Presse zu kühnen schlagzeilen à la „kinder bevorzugen e-Books“ geführt hat, doch seriös ist das nicht. ob kinder über gedruckte oder elektronische Bücher an das lesen herangeführt werden, scheint nach heutigem stand weniger relevant als die tatsa-che, dass die heranführung in interaktion mit ihren Bezugs-

personen, durch vorlesen und gespräche geschieht. ebenso ist es für kinder wichtig, dass sie ihre eltern selbst lesen sehen – ob auf gedruckten seiten oder einem Bildschirm.

3. für einen e-Book-autor reicht es aus, wenn sein e-Book auf einer einzigen grossen Plattform vertre-ten ist die vielfalt der online-Platt-formen, die e-Books verkaufen, wächst stetig: amazon kindle-shop, apple iBookstore, libri.de oder thalia.de – um nureinige Beispiele zu nennen. da ist es für autoren und verlage schwer, alle anforderungen von dateiformat bis Preisgestal-tung shopspezifisch zu erfüllen – erst recht, wenn es um den internationalen vertrieb geht. Bod übernimmt deshalb für autoren alles von der daten-aufbereitung und -übermittlung – unter einhaltung der hohen Qualitätsstandards, Preisvorga-ben und rechtlichen Bestim-mungen – bis hin zum vertrieb und der margenabrechnung. aber es lohnt sich, mit seinem e-Book nicht nur in einem, sondern in vielen shops präsent zu sein: denn je mehr shops ihr e-Book anbieten, desto mehr leser werden erreicht.

4. Beim verkauf zählt einzig und allein eine mög-lichst hohe Pro-zentuale marge auch dies gilt es differen-zierter zu betrachten. die e-Book-margen variieren je nach anbieter, bei dem man sein e-Book veröffentlicht. umso wichtiger ist es, dass sie sich vor der veröf-fentlichung erkundi-gen, welche leistung sich hinter dem

jeweiligen angebot verbirgt. denn während bei anbietern, die eine hohe prozentuale marge versprechen, das e-Book oftnur über einen shop verkauftwird, ist ein e-Book-titelvon Bod in allen bedeutenden e-Book-shops wie dem apple iBookstore, dem amazonkindle shop, libri.de, thalia.de, Buch.de, Buecher.de, spiegel.de,mediamarkt.de, weiland.de, mayersche.de und Pubbles.de erhältlich. und was zählt, ist nicht eine einzelne prozentual hohe marge, sondern die absolu-te gesamtmarge, die man durch die summe der verkäufe über alle vertriebskanäle erreicht. unterschiede gibt es auch in der konvertierungsleistung der einzelnen anbieter: die konvertierung der e-Book-dateien bei Bod beinhaltet zum

Beispiel einen ausführlichen Qualitätscheck. die meisten reader erlauben individuelle einstellungen bei schriftgrö-ße und -art, silbentrennung, hintergrundfarbe etc. Bod überprüft für jedes einzelne konvertierte e-Book, ob die inhalte auf den e-Book-readern einwandfrei dargestellt werden und optimal lesbar sind. zudem garantiert Bod die einhal-tung der Preisvorgaben und rechtlichen Bestimmungen der einzelnen e-Book-shops – auch auf internationaler ebene.

5. nur günstige e-Books verkaufen sich gutdie aktuellen Bestsellerlisten der großen e-Book-Plattformen sprechen gegen diese Behaup-tung. dort finden sich titel mit

Quelle: markt mit Perspektiven – das e-book in deutschland 2011börsenverein des deutschen buchhandels e.v. 2012

haBen sie von „e-Books“ schon einmal gehört oder gelesen?

ja, und ich bin sehr gut bzw. gut informiert

ja, aber ich bin weniger gut bzw. nicht gut informiert

22,4 mio.

2009 2010

31,1 mio.

2011

39,5 mio.

2012

45,8 mio.

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49%

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Que

lle:

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32 / gewusst wie

Preisen von 0,99 € ebenso wie titel für 16,99 € und sämtliche Preisstufen dazwischen. allge-mein sollten die e-Book-Preise zwar unter dem Printpreis eines titels liegen, um den erwar-tungen der käufer gerecht zu werden, aber „billig“ müssen sie deshalb noch lange nicht sein. kein autor sollte das gefühl haben, sein Buch unter wert verkaufen zu müssen.

6. nur junge und technikBegeister-te kaufen e-Booksdiese Behauptung lässt sich dank der studie des „Börsenver-eins des deutschen Buchhandels“mittlerweile widerlegen. der anteil von e-Book-käufern, die älter als 40 jahre sind, ist auf 72 % angewachsen. noch ist zwar der überwiegende teil von e-Book-käufern männlich (55 %), aber der anteil an frauen, die elektronischen lesestoff erwer-ben, ist enorm gestiegen. auch hat sich die skepsis gegenüber der technik stark verringert, sowohl was das vertrauen in die hardware betrifft als auch in Bezug auf die eigenen fähigkei-ten. die sorge, beispielsweise elektronische texte zu löschen oder den akku des readers versehentlich nicht aufzuladen, ist geringer geworden.

7. e-Book-inhalte sind nicht aus-reichend ge-schützt und können so-mit leicht koPiert werdenin deutsch-land schützen fast alle gro-ßen verlage ihre e-Books mit drm-maßnahmen (drm = digital rights

management). dabei unter-scheidet man zwischen hartem und weichen drm. während ein weiches drm e-Books mit einem virtuellen wasserzeichen kennzeichnet, kontrolliert ein hartes drm die nutzungsrech-te für ein e-Book. so geschützte e-Books können dadurch nicht einfach vom käufer weitergege-ben werden. aus sicht der auto-ren ist es natürlich wichtig, dass e-Books nicht einfach unbe-grenzt kopiert werden können. für die käufer von e-Books ist es allerdings problematisch, dass sie e-Books somit auch privat nicht verleihen können. das Problem der Produktpira-terie und der konflikt der durch kopierschutzverfahren entsteht, die auch erlaubte Privatkopien verhindern, war in den letzten jahren bereits ein großes Pro-blem der musikbranche und erreicht nun den Buchmarkt.

diese Problematik des e-Book-segments lässt sich zurzeit nicht final lösen. Bod beobachtet daher die entwicklung auf dem digitalen Buchmarkt genau, um flexibel auf neue entwicklungen reagieren zu können. aktuell sind Bod e-Books mit dem branchenüblichen harten drm geschützt, da für uns unsere autoren und der schutz ihrer werke im vordergrund stehen.

8. e-Books sind um-weltfreundlicher als gedruckte Bücherdiese Behauptung scheint sich auf den ersten Blick leicht bestä-tigen zu lassen, benötigt man für ein e-Book doch kein einzi-ges gramm Papier! somit muss auch kein Baum sterben und das e-Book hat in der kategorie umweltfreundlichkeit eindeutig gewonnen … oder?

Beschäftigt man sich genauer mit der ökobilanz der elektro-nischen lesemedien, wird klar, dass für die herstellung und auch die entsorgung eines sol-chen gerätes nicht unerhebliche mengen an fossilen rohstoffen und energie gebraucht werden. ganz abgesehen davon, dass die geräte natürlich auch bei nutzung strom benötigen.

9. e-Book-leser kau-fen weniger ge-druckte Bücher

nein, e-Book-leser zeichnen sich insgesamt durch einen höheren

Buchkonsum aus als nicht-e-Book-leser. ob gedruckte Bücher oder e-Books gelesen werden, die situationen, in denen gelesen wird, scheinen unabhängig von der

form zu sein. am häu-figsten werden Bücher

„je mehr e-Books auf

einem reader gelesen werden,

desto Besser wird die ökologi-sche Bilanz verglichen

mit PaPiernen Büchern.“Quelle: markt mit Perspektiven

– das e-book in deutschland 2011börsenverein des deutschen buchhandels

e.v. 2012

männlich

weiblich

10 bis 19 jahre

20 bis 39 jahre

40 bis 59 jahre

60 jahre und älter

e-book-käufer2010

e-book-käufer2010

e-book-käufer2011

e-book-käufer2011

64%

36%

36%

43%

13%

23%

58%

14%

55%

45%

8% 4%

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in gedruckter ebenso wie in elektronischer form im urlaub bzw. zur entspannung zu hause konsumiert. wobei e-Book-käufer privat und beruflich zu 50 % elektronischen lesestoff nutzen.

10. e-Books sind immer an ein lese-gerät geBundendas stimmt so eindeutig nicht. das zurzeit mit abstand am häufigsten genutzte format von e-Books bei käufern ist das pdf-format (62 %), gefolgt von ePuB. die aktuelle studie der universität hamburg bestätigt, dass e-Book-leser offene und interoperable formate bevor-zugen und es ihnen wichtig ist, dass sie ihre e-Books hard-wareunabhängig auf mehreren endgeräten nutzen können. die meisten e-Book-formate können auf unterschiedlichen

geräten gelesen werden, mitunter – z.B. bei Büchern aus dem kindle-shop von amazon – ist eine app nötig, um sie auf geräten wie dem iPad lesen

zu können. allerdings ist der kindle reader bei kopierge-schützten e-Books auf den kauf im amazon kindle shop ange-wiesen. auch apple verwendet im iBookstore einen eigenen kopierschutz – hier gekauften elektronischen lesestoff kann man nur auf apple-endgeräten konsumieren.

auch 59 % der e-Book-

käufer finden es

schön, zuhause im

regal gedruckte Bücher zu

haBen Quelle: markt mit Perspektiven

– das e-book in deutschland 2011börsenverein des deutschen buchhandels

e.v. 2012

Que

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1b

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chen

buc

hhan

dels

e.v

. 201

2

Bitte geBen sie für jedes der folgenden argumente für Bzw. gegen e-Books an,

inwieweit sie diesem jeweils zustimmen

nur e-book-käuferalle befragten, die von e-books schon einmal gehört oder gelesen haben

elektronische lesegeräte sind reparaturanfällig und

von begrenzter lebensdauer

Das lesen in bestimmten Situationen(z.b. am Strand, im Schwimmbad, im zug)

ist für elektr. Geräte nicht gut geeignet

Die anschaffungskosten fürein elektr. lesegerät sind mir zu hoch

elektronische bücher sind nicht sicher,sie können gelöscht werden

Sicherlich würde ich immer vergessen,den akku aufzuladen und

könnte dann gar nichts lesen

2012201120102009

2012201120102009

2012201120102009

2012201120102009

2012201120102009

stimme etwas zu stimme voll und ganz zu

2011

64%

70%

63%

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43%

2012

34%

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28%

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44%40%37%34%

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44%45%45%43%

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16%20%24%29%

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77%83%85%88%

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55%60%62%75%

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schreiBen, um geistig frisch zu BleiBendie sprache, in der müller seine lebenserinnerun-gen „frei von der leber weg“ nieder-schreibt, ist einfach. die sätze sind klar gegliedert und enthalten keinen unnötigen sprach-lichen ballast. der autor schreibt, was sich ereignet hat. und das macht das buch spannend. ein lesezeichen kann man sich getrost sparen, weil man solch lektüre in der regel in einem zug liest.Sc H o n G au e r n ac H r i c H t e nru D i m ü lle rso ist das leben iSbn 978-3-8448-2414-8 | Pb | 116 Seiten | € 9,80

getriebener seiner zeitein erstaunliches buch! da beschließt ein

90-jähriger, sein leben aufzuzeichnen. […] das buch ist ohne literarische schnörkel

flott niedergeschrieben (erzählen kann hein meyer!). ein lesefutter für

alle bücherfreunde. Pr euSSiSc H e a llG e m e i n e z e it u n G

H e i n m ay e rfürs Vaterland? bericht und dokument einer

geschundenen generation.iSbn 978-3-8448-8182-0 | Hc | 452 Seiten | € 35,00

onkel karl. sTörfälle, kurzGescHIcHTen unD

erzäHlunGender nieder-ramstädter schriftsteller dieter zeitz legt

ein höchst unterhaltsames und spannendes Buch mit fünfzehn kurzgeschichten und erzählungen vor,

die thematisch und stilistisch immer eigenständig sind. […] es gibt viel zu entdecken in diesen

geschichten, die von ernst zu humor und auch spott und wieder zu tragik wechseln. sprachlich

kompositorisch sind sie überzeugend gestaltet, eine höchst lesenswerte entdeckung.

Da r mS tä Dt e r ec H oD i e t e r z e it z

o nke l kar l un d an de r e Stör f ä l le iSbn 978-3-8423-4820-2 | Pb | 196 Seiten | € 12,90

news, news,

news

34 / PressesPiegel

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der koMMissAr, der kriMis schreibtbrutal direkt ist der einstieg des dritten krimis von sieg-fried lindhorst. die handlungen aller werke spielen in schleswig-holstein und sind frei erfunden. dennoch wirkt der erzählstil so authentisch, dass im kopf des lesers konkrete bilder und filme entstehen – von brutalen Mördern, verzweifel-ten Angehörigen, tiefen menschlichen Abgründen, die lindhorst pur und ohne pathos und Actionszenen aufs papier bringt.

Fle nSbu rG e r taG e b l at t Si eG Fr i e D l i n DH o r S t tote hoffnungiSbn 978-3-8391-7753-2 | Pb 120 Seiten | € 9,00

illustrationjulius kahlbrandt,david röhr

thesing bleibt seiner sichtweise treuder 63-jährige Autor theodor thesing hat mit „in den blick gekommen“ dieser tage sein drittes buch vorgestellt. herausgekommen sind 21 neue kurzgeschichten und gedichte, die im Vergleich mit den Vorgängerbänden eines gemeinsam haben: thesings feine beobachtungsgabe, dank derer er alltägliche erlebnisse vom gewöhnlichen „sauber putzt“, um das wertvolle dahinter nach vorne zu bringen.

Sc H Wä b iSc H e z e it u n Gt H eo t H e Si n Gin den blick gekommen iSbn 978-3-8423-8440-8 | Pb | 160 Seiten | € 12,50

Münchener fAMiliengeschichte(n)DER AutOR LäSSt uNS Im uNKLAREN, WELcHE tEILE DER HIER ERZäHLtEN BIOGRAFIE DES müN-cHENER „OSSI“ OBERLEItNER REAL uND WELcHE FIKtIV SIND. mILIEu uND müNcHENER ZEItGE-ScHIcHtE VOm DRIttEN REIcH BIS IN DIE 80ER WIRKEN ABER SEHR AutHENtIScH uND SPAN-NEND ERZäHLt. […] HIER WERDEN AtmOSPHä-REN, GEScHIcHtEN uND ORIGINALE LEBENDIG, uND DIESER „OSSI“ ISt IN SEINER VIELScHIcH-tIGKEIt Zu ScHöN ERZäHLt, ALS DASS mAN DAS BucH VOR DEm ENDE WEGLEGEN mAG.

m u HH a nS m ü H lb e rG e rder stenz von der AuiSbn 978-3-8423-7369-3 | Pb, 252 Seiten | € 16,80

die mit- reissende stille

des wattsautor wolfgang half beschreibt

oftmals eigentlich bekannte Phänomene wie das einsetzen

der flut oder das aufziehen eines gewitters. die schilderungen sind jedoch so detailreich und

mitreißend, dass man die Präsenz des wattenmeeres spürt. […] in erster linie ist es eine gefühlvoll

geschriebene schilderung des einzigartigen lebensraums

wattenmeer. ein Buch, das lust macht auf meer.

j e v e r Sc H e S Woc H e n b l at tWo l FG a n G H a l F

kijáuu – zwölf Monate wattenmeeriSbn 978-3-8423-2779-5 | Pb | 148 Seiten |

€ 22,90

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www.buchstart-hamburg.de

laSSen Sie Ganz kleineGanz GroSSe bücHerFanS WerDenauch grosse autoren fangen ganz klein an – den grundstein dazu legt die initiative Buchstart: sie verteilt üBer hamBurger kinderärzte Buchtaschen an einjährige. ein rundum gesundes engagement, findet Bod.

der nächste buchfreund, bitte!IN HAmBuRG WERDEN DIE KLEINEN

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