Filmmusik Newsletter 3'10: spirit of voices

4
www.universaledition.com/film spirit of voices filmmusik newsletter 3’ 10

description

Filmmusik Newsletter 3'10: spirit of voices

Transcript of Filmmusik Newsletter 3'10: spirit of voices

Page 1: Filmmusik Newsletter 3'10: spirit of voices

www.universaledition.com/film spirit of voices

filmmusik newsletter3’10

Page 2: Filmmusik Newsletter 3'10: spirit of voices

1 • Preludio para Madrid · Christobal Halffter · 9:24 I 2 • Cecilia · Arvo Pärt · 4:24 I 3 • Rothko Chapel · Morton Feldman · 4:24 I 4 • Minnesang · Alfred Schnittke · 15:10 I 5 • In Principio

Part 2 · Arvo Pärt · 1:41 I 6 • The lament for the dead child · Dimitri Schostakowitsch · 2:40 I 7 • An den Wassern zu Babel · Arvo Pärt · 7:08 I 8 • Cantata for the 20th

Anniversary of the October Revolution - The Philosohpers · Sergej Prokofieff · 2:49 I 9 • Blumenstück · Georg Friedrich Haas · 16:23 I 10

• Communio (Lux aeterna) · Wolfgang Rihm · 4:42 I 11 • Sinfonia · Luciano Berio · 10:47

Alle Urherber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Kein Verleih, keine unerlaubte Vervielfältigung, Vermietung, Aufführung und Sendung. For p

romotio

nal use

only, no

t for

sale

. © 20

10 U

nive

rsal

Edi

tion

filmmusik newsletter3’10

KAT UE 60907-99

spirit of voices

Page 3: Filmmusik Newsletter 3'10: spirit of voices

www.universaledition.com/film

Wann immer der Mensch seine Stimme benutzt, gibt er Signale. So entstand aus Rufen und Signalen unter den Völkern der Urzeit vermutlich auch der Gesang. Mit der gesprochenen Sprache entwickelten sich später die Gesänge aus den Alltäglichkeiten des Lebens: Stammes- und Jagdgesänge,

Hochzeits- und Kinderlieder, Vermählungs- und Bestattungsgesänge oder Huldigungen von Helden und Göttern.

Nach den ursprünglichen einstimmigen Gesängen wurde über die Jahrhunderte hinweg die Mehrstimmigkeit in vielfältiger Weise perfektioniert. Die Palette an Ausdrucksmöglichkeiten ist verblüffend. Der „Minnesang“ von Alfred Schnittke beispielsweise, der auf zwanzig Liedern aus dem Repertoire der Minnesänger des 13. Jahrhunderts basiert, verziert einige schlichte Harmonien mit einem phantastischen Gewebe von Gesangslinien – wie die Dekoration einer gotischen Kathedrale. Georg Friedrich Haas wiederum fragt in seinem von schillernden Obertönen geprägten „Blumenstück“ nach der Existenz Gottes. So wie uns diese Frage aufreiben kann, scheinen auch die Harmonien zu bersten und gehen uns buchstäblich durch Mark und Bein.

Der Komponist Morton Feldman verbannt in seinem Werk „Rothko Chapel“ die Sprache aus dem Gesang. Die Vokalität genügt ihm. Feldman sagt, dass seine Musik etwas von einem Stillleben hätte, von abstrakter Malerei. So inspirierten auch vierzehn Bilder von Mark Rothko in einer texanischen Kapelle Feldmans Werk. Rothko Chapel hören wir heute außerhalb des Ortes, für den es ursprünglich bestimmt war, unter anderem in großen Filmen wie zuletzt in Martin Scorseses „Shutter Island“.

Der Gesang ist der ursprünglichste musikalische Ausdruck. Kombiniert man Sprache mit Gesang, erhalten die klanglichen Anteile der Sprache eine höhere Wichtigkeit. Gesang hebt die Sprache auf eine andere Ebene. So wird auch Vokalmusik in Film und Werbung immer dann eingesetzt, wenn auf emotionale Weise etwas Wichtiges transportiert werden soll. Denn der Mensch singt immer dann, wenn er etwas Besonderes - tiefe Gefühle wie Freude, Schmerz – mit anderen Menschen teilen möchte!

Page 4: Filmmusik Newsletter 3'10: spirit of voices

UNIVERSAL EDITION

Bösendorferstraße 12, Musikverein, A-1010 WienE-Mail: [email protected] +43-1-337 23-118, fax +43-1-337 23-400

DVR:

083

6702