FIGARO - landestheater.at

19
MUSIKTHEATER . SCHAUSPIEL . TANZ . KONZERT NOVEMBER | DEZEMBER | JÄNNER . 2021.22 FIGARO LY R I S C H Aufwühlender Seelenschmerz in Jules Massenets Oper Werther LEGENDÄR Die Blues Brothers garantieren einen rasan- ten Theaterabend LEBENSKLUG The Who and the What als tragikomisches Familiendrama LEIDENSCHAFTLICH Das TSOI lädt zu Sym- phoniekonzerten und zum Neujahrskonzert

Transcript of FIGARO - landestheater.at

Page 1: FIGARO - landestheater.at

MUSIKTHEATER . SCHAUSPIEL . TANZ . KONZERTNOVEMBER | DEZEMBER | JÄNNER . 2021.22

FIGARO

LYRISCHAufwühlender

Seelenschmerz in Jules Massenets Oper Werther

LEGENDÄR Die Blues Brothers

garantieren einen rasan-ten Theaterabend

LEBENSKLUGThe Who and the What

als tragikomisches Familiendrama

LEIDENSCHAFTLICHDas TSOI lädt zu Sym-phoniekonzerten und zum Neujahrskonzert

Page 2: FIGARO - landestheater.at

INHALTSCHAUFENSTER4Raiffeisen Club-KooperationBesucherinformationNächtliche Führung durch das TLTBestes Bühnenbild: Die SchattenkaiserinFreundeskreis wirft Blick hinter die KulissenChorkonzerte

PRODUKTIONEN6BLUES BROTHERSSchwarzer Anzug, weißes Hemd, schwarze Kra watte, Sonnenbrille – und Musik, Musik, Musik!

8WERTHERAufwühlende Szenen und fesselnde Bilder bietet Massenets Opernversion von Goethes Briefroman.

10LORCADer große spanische Künstler und seine Gedichte stehen im Mittelpunkt von Enrique Gasa Valgas neuestem Tanzstück.

12L’ITALIANA IN ALGERILiebeschaos in Algier – eine der beliebtesten komischen Opern Rossinis rührt zu Lach-Tränen.

14GRUFTTHEATER : WEISSAGUNGEin ganz besonderer Theaterabend zweier außer-gewöhnlicher österreichischer Literaten.

16THE WHO AND THE WHATAyad Akhtars religionskritisches Stück nimmt die Rolle der Frau im Islam unter die Lupe.

18WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF?Die Liebe ist eine Himmelsmacht – und kann doch direkt in die (Ehe-)Hölle führen.

EXTRAS20JUNGES TLTEINE WEIHNACHTSGESCHICHTEMit A Christmas Carol schuf Charles Dickens 1843 eines der berühmtesten Weihnachtsmärchen.

THEATERPÄDAGOGIKDer „Ninja-Pass“ macht’s möglich – Kurse für Kinder im TLT.

TSOI222. SYMPHONIEKONZERTUnter dem Motto Reife und Pathos erklingen Werke von Beethoven und Tschaikowski.

24NEUJAHRSKONZERT& SONNTAGSMATINEEDas Neujahrskonzert des TSOI mit Alexander Shelley als Streifzug durch die Antike.

263. SYMPHONIEKONZERTBeethovens Pastorale und Strawinskis Le sacre du Printemps entfesseln Naturgewalten.

28ZUGABE MUSIKVERMITTLUNGMehr vom Tiroler Symphonieorchester Innsbruck.Für neugierige Ohren von 2 bis 99!

HAUS DER MUSIK INNSBRUCK32PROGRAMMVon Flamenco bis Beethoven – das vielseitige Programm lässt keine musikalischen Wünsche offen.

SERVICE & INFORMATION34KARTEN & EINTRITTSPREISE

36SEHENSWERT

32

614

8

10

4

20

nachdem wir unser Eröffnungskonzert als Gast-spiel auch im Festspielhaus in Salzburg präsentie-ren durften, setzen wir im 2. Symphoniekonzert gleich mit einem weiteren Höhepunkt fort: Chef-dirigent Kerem Hasan widmet sich russischer Mu-sik und bringt Tschaikowskis letzte Symphonie, die Pathétique. Im ersten Teil erleben wir Beet-hovens Violinkonzert, wozu Kerem Hasan seinen Wunschsolisten eingeladen hat: Daniel Lozako-vich gilt trotz seiner Jugend als fesselnder Inter-pret dieses Werkes.Im Jänner-Konzert beschäftigen wir uns mit „Na-turgewalten“. Am Beginn gibt es in der Pastorale Vogelstimmen, das Murmeln des Baches, aber auch ein Gewitter in der klassischen Notation von Beethoven zu entdecken. Archaische Riten und Tänze vertont Igor Strawinski im Frühlingsopfer. Wir bringen die Originalfassung mit großer Or-chesterbesetzung auf die Bühne.Zum Neujahrskonzert haben wir als Dirigenten Alexander Shelley eingeladen, der uns unter dem Titel Ballsirenen durch ein mythologisch gepräg-tes Programm führt. Die Moderation übernimmt der aus dem Fernsehen bekannte Florian Rudig. Wir durften ihn schon in anderer Funktion erle-ben: Bei unserem Beethoven-Stream war er für die Filmaufnahmen verantwortlich.Ich möchte Sie einladen, die Musiker*innen und unseren Chefdirigenten Kerem Hasan durch die Konzertsaison 2021.22 zu begleiten. Entdecken und erleben wir gemeinsam spannende Konzert-abende.

IhrAlexander RainerLeiter des Orchesterbüros

LIEBESKONZERT-

PUBLIKUM, 24

Page 3: FIGARO - landestheater.at

SUMSI STIMMT AUF WEIHNACHTEN EINSeit der Spielzeit 2019.20 ist der Raiffeisen Club Tirol Partner des Jungen Publikums im Tiroler Landestheater. Diese Zusammenarbeit leistet einen wertvollen Beitrag, schon heute die Entwicklung der Theaterbesucher*innen von morgen zu fördern. Das TLT baut das Angebot für jun-ge, theaterinteressierte Menschen immer weiter aus und macht die Welt des Theaters in Form von professionellen Theaterproduktionen für Kinder, Produktionen direkt im Klassenzimmer oder Workshops erlebbar. Durch die Ko-operation mit dem Raiffeisen Club Tirol werden noch mehr Kinder – und ihre Eltern – auf das umfassende Angebot des TLT aufmerksam gemacht. In dieser Saison ist der Club Partner der Produktion Eine Weihnachtsgeschichte, die am 14. November 2021 in den Kammerspielen Premiere feiert.In dieser Saison ist der Club Partner der Produktionen Eine Weihnachtsgeschichte und Blues Brothers. Im Auftrag des Herrn, erläutert Tanja Knoll, Geschäftsführerin des Raiff-eisen Club Tirol. „Wir motivieren Kids, sich für ihre Werte stark zu machen. Und sind begeistert von Jugendlichen, die Verantwortung übernehmen für das, was ihnen wichtig sind. Also übernehmen auch wir Verantwortung und füh-ren früh heran an die Vielfalt der Themen, die das Leben bereichert. Kunst und Kultur sind heuer in der Pole Posi-tion, dafür sorgt diese Kooperation mit dem Tiroler Lan-destheater.“

SCH

AU

FENSTER

FREUNDESKREIS WIRFTBLICK HINTER DIE KULISSEN Neue Spielzeit, neue Einblicke: Der Freundeskreis des Ti-roler Landestheaters startete mit einer Führung durch das sanierte und modernisierte Große Haus in die Spielzeit 2021.22. Bei einem Rundgang erhielten die Teilnehmer*in-nen ausführliche und fachkundige Informationen rund um die neue „Bühnenzauberwelt“ und ihre technischen Beson-derheiten. Großes Interesse weckten die Bühnenmaschine-rie – eine der modernsten in Österreich – und natürlich auch die nagelneuen Bretter, die die Welt bedeuten.

BESTES BÜHNENBILD:DIE SCHATTENKAISERINMichael D. Zimmermann hat das beste Bühnenbild kreiert – so sieht es die Jury des Deutschen Musical Theater Preises 2021. Der Bühnenbildner, der seit 2007 Ausstattungsleiter am TLT ist, erhält diese Auszeichnung für seine Arbeit für Die Schattenkaiserin. Das Musical, in der Spielzeit 2019.20 am Tiroler Landestheater uraufgeführt, thematisiert die dramatische Geschichte von Bianca Maria Sforza, zweite Ehefrau von Kaiser Maximilian I., und war ein Auftragswerk für das Maximilianjahr. Regie führte Johannes Reitmeier.

WENN DER LETZTEVORHANG GEFALLEN IST … NÄCHTLICHE FÜHRUNG DURCH DAS TIROLER LANDESTHEATER

Am 20. November findet die Europäische Theaternacht 2021 statt, in der zahlreiche Theater und Ensembles aus ganz Österreich und Europa die darstellenden Künste fei-ern und ihre Leidenschaft an ein interessiertes Publikum weitergeben möchten. Das Tiroler Landestheater öffnet dafür zu nächtlicher Stunde seine Türen: Kurz nachdem der letzte Vorhang an diesem Abend fallen wird, können Sie selbst auf der Bühne Theaterluft schnuppern. Begeben Sie sich auf eine Entdeckungsreise hinter die Kulissen, erfah-ren Sie, wie eine Produktion entsteht, erkunden Sie Werk-stätten und Kostümfundus und überzeugen Sie sich von den Fertigkeiten unserer Maskenbildner*innen.

SAMSTAG . 20. NOVEMBER 2021 . 22.00 UHRDAUER ca. 1 ½ Stunden . Begrenzte Teilnehmer*innenzahlTREFFPUNKT Bühneneingang (Portier)Eintritt frei . Zählkarten erforderlich(erhältlich im Kassa & Aboservice)

BESUCHERINFORMATION

Das Große Haus startet auf Grund einer un-vorhergesehenen Bauverzögerung mit einer zweiwöchigen Verspätung in die Spielzeit. Die erste Vorstellung findet daher am 17. Oktober 2021 statt. Den aktuellen Kalender finden Sie auf unserer Website www.landestheater.at. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Kassa und Aboservice unter [email protected].

DER CHOR DES TIROLER LANDESTHEATERS IM KONZERT

O MAGNUM MYSTERIUM Im Dezember lädt der Damenchor zu einem weihnachtli-chen Konzert in den Großen Saal des Hauses der Musik. Es erklingen Lieder von Peter Cornelius, Max Reger, Felix Mendelssohn Bartholdy, Claude Debussy, Charles Gounod und anderen. Außerdem weiß Morten Lauridsen mit seinem 1994 komponierten O magnum mysterium ebenso ätherisch entrückte Klänge zu entfalten wie Max Bruch mit seinen Christkindliedern. Weihnachtliche Geschichten runden den adventlichen Abend ab.

SONNTAG . 05. DEZEMBER 2021 . 17.00 UHRHaus der Musik Innsbruck . Großer Saal . Preise GDLEITUNG Michel Roberge KLAVIER John GroosLESUNG Ulrike Lasta

EINE MUSIKALISCHE REISE DURCH DIE WELTIm Jänner folgt ein Konzert des gesamten Chores unter dem Motto „Eine musikalische Reise durch die Welt“, denn in der Pandemie ist das Fernweh ins Unermessliche ge-stiegen. Für die Mitglieder des Chores, wie auch für den Chordirektor Michel Roberge, steht das Programm aber auch für Grüße aus ihren jeweiligen Heimatländern. Die 34 Sängerinnen und Sänger des Chores kommen aus 17 unterschiedlichen Ländern rund um den gesamten Erdball und fast alle werden in dem Chorkonzert besucht – ganz ohne Einreiseanmeldung und Quarantäne! Als Reiseleiterin fungiert die Musikdramaturgin Susanne Bieler.

FREITAG . 21. JÄNNER 2022 . 20.00 UHRHaus der Musik Innsbruck . Großer Saal . Preise GDLEITUNG Michel Roberge KLAVIER John GroosSCHLAGWERK Andreas HöllriglMODERATION Susanne Bieler

4 . 5

Page 4: FIGARO - landestheater.at

Zu den beliebtesten Sendungen des US-amerikanischen Fernsehens zählt die Comedy-Show Saturday Night Live des Senders NBC, die seit der ersten Sendung am 11. Ok-tober 1975 immer samstags um 23.30 Uhr (Ortszeit) live ausgestrahlt wird. Die Show wird von einem wöchentlich wechselnden Gastgeber präsentiert – bekannte Persön-lichkeiten aus den Bereichen Schauspiel, Musik, Sport, Politik oder Showbiz. Zudem tritt in jeder Sendung min-destens ein musikalischer Gast auf, zumeist aus den Gen-res Pop- bzw. Rockmusik, seltener Hip-Hop oder Country- Musik. Das Stamm-Ensemble der Sendung besteht in der Regel aus etwa zehn etablierten Mitgliedern; dazu kommen noch einige weitere, die eine Art Probezeit durchlaufen – und bei Erfolg dauerhaft blei-ben können. Für viele ist die Sendung ein Sprungbrett zu größeren Rollen in anderen TV-Formaten oder in Kino-filmen, so dass immer wieder einzelne Schauspieler*innen die Sendung verlassen und durch neue ersetzt werden. Dieses evolutionäre Prinzip ist wohl der Garant für den dauernden Erfolg, da mit den neuen Komiker*innen auch frische Ideen in die Sendung einfließen. Wenn man sich rückblickend die Liste der ehe-maligen Mitglieder anschaut, liest sich das wie das Who is Who der Schauspielstars – genannt seien hier nur aus-zugsweise: Chevy Chase, Bill Murray, Laurie Metcalf, Eddie Murphy, Julia Louis-Dreyfus, Billy Crystal, Ben Stiller, Chris Rock, Adam Sandler, Tina Fey, Amy Poehler, Jason Sudeikis, Kristen Wiig …Als die beiden Komiker John Belushi und Dan Akroyd 1976 im Rahmen der Comedy-Show das erste Mal gemeinsam Musik machten (und dabei Bienenkostüme trugen), ahnten sie wohl nicht, dass aus dieser Schnapsidee ein längerfris-tiges Projekt werden würde. Ein Jahr später traten sie in der Show bereits unter dem Namen „The Blues Brothers“ auf, trugen ihr späteres Markenzeichen – schwarze Anzü-ge mit weißem Hemd, schwarze Krawatten und Sonnen-brillen – und versammelten bekannte Rhythm & Blues-Mu-siker um sich. 1980 entstand dann der Film, der die Blues Brothers zum weltweiten Kult machte und Grundlage für diesen musikalisch wie tänzerisch fulminanten Theater-abend ist. Erzählt wird die Geschichte von Jake und Elwood, den bei-den liebenswerten Gaunern in schwarzen Anzügen, die eigentlich „nur“ Musik machen wollen und doch von einem

Der Kultfilm aus den 80er-Jahren erobert die Bühne des Tiroler Lan-

destheaters! Und mit ihm Songs wie Jailhouse Rock, Gimme Some Lovin‘, Stand

By Your Man und Think.

Fiasko ins nächste stolpern. Für einen guten Zweck müssen sie 5000 Dollar auftreiben und trommeln deswegen

ihre alten Bandkollegen zusammen, um ein Bene-fizkonzert zu veranstal-ten. Bis sie an ihr Ziel ge-langen, müssen sie sich jedoch mit einer schlag-kräftigen Nonne, übereif-rigen Polizisten, humor-losen Country- Musikern und einer wahrhaft ex-

plosiven Ex von Jake herumschlagen. Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel ...

REGIE Susi Weber CHOREOGRAFIE Gracia Kasenbacher MUSIKALISCHE LEITUNG Hansjörg Sofka BÜHNE & KOSTÜME Isabel Graf MIT Heidi Erler, Marion Fuhs, Petra Alexandra Pippan, Miriam Schmid, Julia Steingaß; Hans Danner, Florian Granzner, Derek- Antoine Harrison, Kristoffer Nowak, Stefan Riedl, Jan Schreiber . Tanzsta-tisterie . BAND Claudia Neudecker/Philipp Ossanna Gitarre, Jessi Kreuz/Johannes Sigl Bass, Robert Pammer/Wolfgang Rainer Schlagzeug, Martin Ohrwalder Trompete, Andreas Reiter Posaune, Bernhard Desing/Stephan Moosmann Saxophon, Hansjörg Sofka Hammond/Piano

MATINEE AM SONNTAG

EINFÜHRUNG ZU BLUES BROTHERS 31. OKT 2021 . 11.00 UHR Foyer Großes Haus . Eintritt frei Zählkarten erforderlich

BLUESBROTHERS.

IM AUFTRAG DES HERRNEIN MUSIKALISCHER ROADTRIP

PREMIERE 13. NOVEMBER 2021 GROSSES HAUS SCHAUSPIELSA . 19.00 Uhr . Abo P + Pplus . Preise L

tag datum zeit abo preiseSO 21.11. 19.00 LA3 ISO 28.11. 19.00 OL IFR 03.12. 19.30 E ISO 05.12. 19.00 UL IDO 09.12. 19.30 L HSA 18.12. 19.00 FAM IDO 30.12. 19.30 D HFR 31.12. 19.30 SFR 07.01. 19.30 T IMI 19.01. 19.30 R HDO 20.01. 19.30 S HFR 21.01. 19.30 M IMI 26.01. 19.30 C HSO 20.02. 19.00 IMit Kristoffer Nowak als Elwood

und Jan Schreiber als Jake

Der Blues ist der Urknall der amerikanischen Musik. Alles, was danach kam, hat mit ihm zu tun. Die besondere Zuneigung von weißen Musikern zum schwarzen Blues – ob das jetzt die Rolling Stones sind, der Mundharmonikaspieler Charlie Musselwhite, der als Vorbild für die Figur des Elwood Blues gilt, oder der Gitarrist Stevie Ray Vaughan – diese Zuneigung erklärt sich aus dem universellen musikalischen Genpool, den der Blues Brothers-Soundtrack so perfekt abbildet. Was für ein Genuss, das alles live performen zu dürfen!

KRISTOFFER NOWAK & JAN SCHREIBER

KANTINEN- GESPRÄCHE

DER PODCAST DES TIROLER LANDESTHEATERS www.landestheater.at/podcast

Produktionspartner

50 %RAIFFEISEN

CLUBRABATT

6 . 7

Page 5: FIGARO - landestheater.at

WERTHERLYRISCHES DRAMA VON JULES MASSENETTEXT VON ÉDOUARD BLAU, PAUL MILLIET UND GEORGES HARTMANNNACH DEM ROMAN VON JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

PREMIERE04. DEZEMBER 2021 GROSSES HAUS MUSIKTHEATERSA . 19.00 Uhr . Abo P + Pplus . Preise L

tag datum zeit abo preiseSA 11.12. 19.00 SAA HSO 12.12. 19.00 LA3 HDO 16.12. 19.30 S GMI 29.12. 19.30 C GSO 09.01. 19.00 UL HFR 14.01. 19.30 E HSO 30.01. 19.00 OL HDO 03.02. 19.30 D GMI 09.03. 19.30 R GDO 10.03. 19.30 L G Mit Jon Jurgens

als Werther

Mit seinem im Jahr 1774 innerhalb von nur vier Wochen niedergeschriebenen Briefroman Die Leiden des jungen Werthers traf Johann Wolfgang von Goethe den Nerv der Zeit. Insbesondere die aufbegehrende junge Generation fand sich darin bestätigt, Gefühle zeigen zu dürfen, an-statt nur der Vernunft zu folgen. Erzählt wird vom tragi-schen Schicksal des Werthers, der sein Herz an die bereits einem anderen Mann versprochene Charlotte verliert und schließlich wegen der Unerfüllbarkeit seiner Liebe Selbst-mord begeht. „Was ich von der Geschich-te des armen Werther nur habe auffinden können, habe ich mit Fleiß gesam-melt, und lege es euch hier vor und weiß, dass ihr mir’s danken werdet. Ihr könnt seinem Geiste und seinem Charakter eure Bewunderung und Liebe, seinem Schicksale eure Tränen nicht versagen.“ Diese dem Roman voran gestellten Worte Goethes waren eine Inspirations-quelle für Thaddeus Strassberger, der die Inszenierung von Jules Massenets Opernversion des Stoffes am Tiroler Landestheater übernimmt. „Indem wir unsere eigene Realität auf die literarischen Figuren projizieren, erwecken wir diese zum Leben. Nach mehr als einem Jahr der durch die Pandemie verursachten Isolation war die Einsamkeit ironischerweise ein kollek-tives Gefühl. Die Sehnsucht nach menschlichem Kontakt kann uns zu Extremen treiben. Den richtigen Menschen zur richtigen Zeit zu finden, ist ein Glück, das vielen von uns oft entgeht.“ Auch der Sänger Jon Jurgens, der die Titelpartie verkör-pert, empfindet die Besessenheit, mit der Werther an sei-ner „verbotenen“ Liebe zu Charlotte festhält, als extrem. Doch gerade diese bedingungslose Emotionalität macht die Rolle für ihn so reizvoll.

In seiner meist gespielten Oper zeigt der im romantischen Stil komponierende Franzose Jules

Massenet sein Einfühlungs-vermögen in das Seelenleben zweier unglücklich Liebender.

Strassberger, der auch das Bühnen-bild entworfen hat, zeigt eine Welt mit allen Grenzen, die das Leben uns setzt. Innerhalb des von der Außen-welt durch Wände, Fenster und Türen abgetrennten Hauses herrscht Leere. Gegenstände, die das Leben schmü-cken und bereichern, fehlen. „Es kann sich wie ein Ort der Möglichkeiten

anfühlen, der da-rauf wartet, mit Familienleben und glücklichen Erinne-rungen gefüllt zu werden. Zugleich steckt er voller Me-lancholie, weil er die Vergänglichkeit

der Dinge und Ereignisse bewusst macht. Für Werther und Charlotte ist ihr gemeinsames Schicksal praktisch in dem Moment vorbei, in dem es be-ginnt.“

MUSIKALISCHE LEITUNG Lukas Beikircher REGIE & BÜHNE Thaddeus Strassberger KOSTÜME Michael D. Zimmermann MIT Camilla Lehmeier/Margaret Plummer, Annina Wachter; Dale Albright, Alec Avedissian, Jon Jurgens, Oliver Sailer, Joachim Seipp . Kinderchor und Statisterie des Tiroler Landestheaters . Tiroler Symphonie-orchester Innsbruck

In französischer Sprache mit deut-schen Übertiteln.

MATINEE AM SONNTAG

EINFÜHRUNG ZU WERTHER 21. NOV 2021 . 11.00 UHR

Foyer Großes Haus . Eintritt frei Zählkarten erforderlich

Ich liebe diese Oper! Die Musik berührt mich zutiefst. Werthers aufkeimende

Liebe, sein gebrochenes Herz, seine Verzweiflung bis hin zur Resignation

– all diese Emotionen bringt Massenet mit einem unglaublichen musikalischen

Farbenreichtum zum Ausdruck

JON JURGENS Werther

KANTINEN- GESPRÄCHE

DER PODCAST DES TIROLER LANDESTHEATERS

www.landestheater.at/podcast

8 . 9

Page 6: FIGARO - landestheater.at

LORCATANZSTÜCK VON ENRIQUE GASA VALGA

LIBRETTO VON ENRIQUE GASA VALGA UND KATAJUN PEER-DIAMONDMUSIK U. A. VON MANUEL DE FALLA, ADAM BEN EZRA UND PACO DE LUCIA

MATINEE AM SONNTAG

EINFÜHRUNG ZU LORCA 28. NOV 2021 . 11.00 UHR Großes Haus . Eintritt frei

Zählkarten erforderlich

Federico García Lorca (1898–1936) zählt zu Spaniens viel-fältigsten und faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten. Ob als Lyriker und Dramatiker, als Musiker oder Zeichner – sein Werk besitzt bis heute außergewöhnliche Strahlkraft. Lorca wuchs in dörflichen, streng katholischen Verhält-nissen einer Monarchie auf, sein Vater war ein wohlhaben-der adliger Landwirt, patriarchalisch, aber liberal gesinnt. Später zog die Familie in die Provinzhauptstadt Granada,

wo Lorca eine musische Ausbildung genoss. Auf Drängen des Vaters stu-dierte er dann zwar Jus, verkehrte aber vornehm-lich in den künstlerischen und literarischen Kreisen Granadas und unternahm seine ersten Schreibver-suche. Mit seinem Erst-lingswerk im Gepäck zog er im Frühjahr 1919 nach Madrid – und seine Er-folgsgeschichte begann.Lorca war immer nah an den Menschen seiner

Heimat, und viele seiner Dramen fußen auf realen Bege-benheiten. In seinen privaten Aufzeichnungen zeigt sich zudem, dass er schon in jungen Jahren ein überaus auf-merksamer Betrachter seiner Welt und der Menschen, die darin lebten, war. Lorca hatte ein untrügliches Gespür für die Atmosphäre einer Situation und die innere Gefühlslage der Menschen und fand dafür sehr poetische Bilder – gera-de in seinen Gedichten. Einen besonderen Zugang schien er dabei für die schmerzvollen, entbehrungsreichen See-lenzustände zu haben, hier schuf er ebenso berührende wie verstörende Sprachwelten. Dieser „Reichtum an Ver-geblichkeit“ kommt wohl daher, dass er sich nach anderen Männern sehnte, aber mit diesem Begehren haderte und erst mit Anfang 30, während einer Reise in die USA und nach Kuba, zaghafte Versuche in dieser Richtung unter-nahm. Als er im gleichen Jahr nach Spanien zurückkehrte, fand er ein verändertes Land vor: Die Monarchie wankte und wurde bald darauf durch eine Republik ersetzt, in der die gesellschaftlichen Unruhen von Jahr zu Jahr größer

Der Dichter Federico García Lorca hatte

mehrere Gesichter: ein fröhliches, vergnügtes,

das die Freunde kannten; ein ernsthaftes, das sich im Zusammenhang mit der Arbeit und in Inter-

views zeigte; und ein oft-mals gequältes und düs-teres, wenn es um Liebe und Leidenschaft ging.

wurden und die politischen Ränder erstarkten. Lorca war, auch als Künst-ler, ein politischer Akteur, der sich offensiv in die öffentlichen Debatten einmischte. 1936 wurde er von fa-schistischen Putschisten erschossen und am Straßenrand verscharrt. Ob-wohl Lorcas Werke bei den Menschen nach wie vor ein hohes Ansehen hat-ten, war seine Ermordung bis zum Ende der Franco-Diktatur 1975 ein Tabu, und bis heute ist der genaue Ort seines Grabes nicht bekannt. Enrique Gasa Valga spürt nun in seiner neuesten Tanzkreation dem facettenreichen Leben Lorcas nach – der Atmosphäre seiner Gedichte und dem Flair seiner Gedanken. Zu klas-sischer und zeitgenössischer spani-scher Musik werden die Tänzer*innen diese herausragende Vita zu neuem Leben erwecken.

CHOREOGRAFIE & REGIE Enrique Gasa Valga BÜHNE Helfried Lauckner KOSTÜME Birgit Edelbauer-Heiss MIT Alicie Amorotti, Lara Brandi, Oumy Cissé, Camilla Danesi, Pilar Fernán-dez, Anna Greenberg, Sayumi Nishii, Olivia Swintek, Paula Tarragüel; Car-los Campo Vecino, Addison Ector, Mingfu Guo, Marco Lo Presti, Marco Marangio, Gabriel Marseglia, Martin Segeťa, Josué Ullate, Samuel Winkler

Mit Josué Ullateals Lorca

ÜBER DIE ROSE

Die Rosesehnte sich nicht nach

der Morgendämmerung:fast ewig in ihrem Busch

sehnte sie sichnach Verwandlung.

Die Rosesehnte sich weder nach

Wissenschaft noch Schatten:die Grenze von Fleisch

und Traum …sie sehnte sich

nach Verwandlung.

Die Rosesehnte sich nicht nach

der Rose.Fast starr am Himmel

sehnte sie sich – nach Verwandlung.

FEDERICO GARCÍA LORCA

Partner der Tanzcompany Innsbruck

URAUFFÜHRUNG11. DEZEMBER 2021 KAMMERSPIELE TANZTHEATERSA . 19.30 Uhr . Preise KE

tag datum zeit abo preiseDO 16.12. 20.00 D1 KESO 19.12. 19.30 KEDO 30.12. Geschlossene VorstellungFR 31.12. 20.00 KSSO 02.01. 19.30 KEFR 07.01. 20.00 M2 KESO 09.01. 19.30 KEFR 14.01. 20.00 KESO 16.01. 19.30 KEMI 19.01. 20.00 KEFR 21.01. 20.00 KESO 23.01. 19.30 KESA 29.01. 19.30 KESO 06.02. 19.30 KE

KANTINEN- GESPRÄCHE

DER PODCAST DES TIROLER LANDESTHEATERS

www.landestheater.at/podcast

10 . 11

Page 7: FIGARO - landestheater.at

Virtuos und bravourös, lustig und listig, sub-til und tollpatschig,

flott und phlegmatisch, ironisch und ehrlich,

humorvoll und liebevoll – ein rundum gelungenes

Opernvergnügen!

L’ITALIANAIN ALGERI

(DIE ITALIENERININ ALGIER)

KOMISCHE OPER VON GIOACHINO ROSSINITEXT VON ANGELO ANELLI

Mit Camilla Lehmeierals Isabella

PREMIERE19. DEZEMBER 2021 GROSSES HAUS MUSIKTHEATERSO . 19.00 Uhr . Abo P + Pplus . Preise L

tag datum zeit abo preiseMI 22.12. 19.30 R GSO 02.01. 19.00 OL HSA 08.01. 19.00 SAB HSO 16.01. 19.00 LA3 HSO 23.01. 19.00 FAM HFR 28.01. 19.30 T HSO 06.02. 19.00 UL HFR 11.02. 19.30 E HSA 26.02. 19.00 SAA HDO 03.03. 19.30 D GDO 07.04. 19.30 L G

MATINEE AM SONNTAG

EINFÜHRUNG ZU L’ITALIANA IN ALGERI

05. DEZ 2021 . 11.00 UHR Foyer Großes Haus . Eintritt frei

Zählkarten erforderlich

Mustafa, ein vermögender Teppichhändler, ist seiner ge-wohnten Umgebung überdrüssig. Das beginnt mit der Aus-stattung seines Ladens und endet bei seiner Hauptfrau Elvira, die ihm mit ihrer weinerlichen Art auf die Nerven geht. Ihn lockt das Neue, das Unbekannte: Italien ist nun das Cre-do des Algeriers. Dafür muss nicht nur sein Geschäft umdekoriert wer-den, sondern am besten auch noch eine temperamentvolle Italienerin her. Wie praktisch, dass der Korsar Haly gerade die an der Küste ge-strandete Isabella aufgegriffen hat und zu ihm bringt. Um für eine attraktive Europäerin frei zu sein, hat Mustafa be-reits vorgesorgt: Er plant, seinen gutmütigen Sklaven Lin-doro mit Elvira zu verheiraten. Allerdings ist der aus Italien stammende Lindoro – wie es der Zufall will – der Verlobte von eben jener Isabella, die sich auf der Suche nach ihrem in der Fremde verschollenen Geliebten befindet. Die Wie-dersehensfreude ist groß. Bis zum Happy End müssen aber noch einige Hürden genommen werden, die die raffinierte Isabella jedoch spielend meistert. Mit ihren Verführungs-künsten wickelt sie den selbstgefälligen Mustafa so um den Finger, dass er auf ihre geschickt eingefädelten Intrigen hereinfällt. Und am Ende bekommt jeder und jede das, was er oder sie verdient.Für die Regisseurin Anette Leistenschneider ist L’italiana in Algeri eine der witzigsten Opern. Sie hat am Tiroler Lan-destheater bereits in ihren Inszenierungen von Il barbiere di Siviglia und Martha bewiesen, dass die musikalische Komö-die genau ihr Genre ist. Temporeich, mit jeder Menge Si-

tuationskomik und Liebe zum Detail bringt sie Gioachino Rossinis ersten Opernerfolg auf die Bühne. Natür-lich dürfen auch Zitate aus der orien-talischen Märchenwelt nicht fehlen. Gemeinsam mit dem spielfreudigen Sänger*innenensemble entwickelt Anette Leistenschneider lebendige Figuren, die einem schnell ans Herz wachsen – auch in ihrer Unvollkom-menheit. Einer der zahlreichen Glanzpunkte in Rossinis Komposition ist das Finale des ersten Aktes, das der Schrift-steller Stendhal als „organisierte und vollständige Verrücktheit“ beschrieb. Zugleich ist aber auch genügend Raum für lyrische Passagen, in denen die Belcanto-Stimmen zum Tragen kommen. So empfindet Theodore

Browne, der die Rolle des Lindoro verkörpert, des-sen Arie „Languir per una bella“ als absolutes High-light: „Musikalisch wunderschön, kon-trastierend kompo-niert und technisch höchst anspruchs-

voll. Es ist immer wieder eine Freude, solch eine Arie singen zu dürfen.“

MUSIKALISCHE LEITUNG Kerem Hasan REGIE Anette Leistenschnei-der BÜHNE Andreas Becker KOS-TÜME Michael D. Zimmermann MIT Lamia Beuque/Camilla Lehmeier, Felicitas Fuchs-Wittekindt, Jaime Hartzell; Alec Avedissian/Wolfgang Stefan Schwaiger, Theodore Browne/Nico Darmanin, Andrea De Majo, Christoph Filler, Johannes Maria Wimmer . Chor und Statisterie des Tiroler Landestheaters . Tiroler Sym-phonieorchester Innsbruck

In italienischer Sprache mit deut-schen Übertiteln.

Die Partie ist aus schauspielerischer und

musikalischer Sicht wahnsinnig reizvoll, macht unglaublich

viel Spaß und bietet ein großes Potenzial an Interpretationsmög-

lichkeiten. Denn trotz typischer Charakterzüge lassen sich die

Figuren sehr facettenreich darstellen.

THEODORE BROWNE Lindoro

KANTINEN- GESPRÄCHE

DER PODCAST DES TIROLER LANDESTHEATERS

www.landestheater.at/podcast

12 . 13

Page 8: FIGARO - landestheater.at

URAUFFÜHRUNG 09. JÄNNER 2022 [K2] . SCHAUSPIELSO . 20.00 Uhr . Preise KC

tag datum zeit abo preiseMI 12.01. 20.00 HAM1 KCFR 14.01. 20.00 KCSO 16.01. 20.00 KCSA 22.01. 20.00 KCSO 23.01. 20.00 KCDO 27.01. 20.00 KCSA 29.01. 20.00 KCMI 02.02. 20.00 KCFR 04.02. 20.00 KCMI 09.02. 20.00 HAM2 KCFR 11.02. 20.00 KCMI 16.02. 20.00 HAM3 KC

GRUFTTHEATER : WEISSAGUNGSTÜCKE VON OTTO GRÜNMANDL (URAUFFÜHRUNG) UND PETER HANDKE

Mit Petra Alexandra Pippanals Frau Trampel

Der junge Südtiroler Regisseur Joachim Gottfried Goller setzt diesen ungewöhn-lichen Abend zweier außergewöhnlichen österreichischen Literaten in Szene. Im Oktober 2021 notierte er dazu: „Endlich wird das Grufttheater aufgebaut! Den Vertrag für die Inszenierung von Grufttheater : Weissagung unterschrieb ich in den Tagen, als der erste Lockdown im März 2020 dämmerte. Es war eine sehr eigenartige Stimmung, die sich mit den Texten auf meinem Schreibtisch ver-mischte und sich zwischen die Zeilen schob. Inzwischen sind wir alle viele Tage weiter. Vieles ist neu, vieles ist weg, vergessen. Und irgendwie sind wir immer noch da. Das Theater ist noch da! Und wir bauen zudem noch eines auf.In zwei Jahren passiert für mich sehr viel mit einem Text: Es verändern sich Be-deutungen von einzelnen Zeilen und Wörtern und auch Haltungen von mir zu größeren Textblöcken. Ebenso ist es natürlich auch mit szenischer Phantasie: Was heißt es jetzt, nach zwei Jahren Beschäftigung mit dem Text, ein Gruft-theater aufzubauen? Ich freue mich, endlich diesem ganz besonderem Text- Experiment Leben einzuhauchen.“ Der Haller Kabarettist Otto Grünmandl hat mit seinen Arbeiten für Film, Rund-funk und Theater Geschichte geschrieben. Im ersten Teil des Abends kommt

sein Kurz-Drama Grufttheater im [K2] zur Uraufführung: Mit wenigen Handgriffen aufgebaut, bietet das Grufttheater mit seinen Vorhängen und Grüften unendliche Möglichkei-ten theatraler Vielfalt.

„Der Nachteil bei großer Literatur ist, dass jedes Arschloch sich da-mit identifizieren kann.“ Um saftige Bonmots war und ist auch er nie verlegen: Literaturnobelpreisträ-gers Peter Handke, der mit seinen Texten das Theater immer wieder

herausfordert. Sein äußerst selten gespieltes Debütstück Weissagung weiht im zweiten Teil des Abends das gerade eben fertig gestellte Grufttheater gewis-sermaßen ein. 1965 schrieb Handke in einem Brief an seinen Verleger Siegfried Unseld „Inhaltlich (oder sprachlich) besteht es aus rhythmisch aneinanderge-reihten Tautologien, die völlig unlogisch aufeinander folgen und nur ein Klang-bild ergeben, durch Überschneidung, gemeinsames Sprechen, Sprechen im Ka-non, Litaneien etc. (‚Die Fliegen werden sterben wie die Fliegen. Die Hyänen werden heulen wie die Hyänen. Der Verrückte wird rennen wie ein Verrückter ...‘: so ähnlich fängt es, glaube ich, an.)“ Weissagung ist – wie Handkes erster großer Theatererfolg Publikumsbeschimpfung – ein Sprechstück ohne Handlung, ohne Szenenbilder und ohne Requisiten. Nach den Klangelementen der Beatmusik gebaut, hat es die Sprache selbst zum Inhalt. Die Spieler*innen beobachten, das Publikum ist das Thema: „Im Theater werdet ihr euch vorkommen wie im Theater.“

REGIE Joachim Gottfried Goller BÜHNE & KOSTÜME Julia Neuhold MIT Ulrike Lasta, Petra Alexandra Pippan; Johannes Gabl, Stefan Riedl

ein interessent interessant

auf alle fälle interessanter als kein interessent

kein interessent ist so interessant

wie ein interessentdas ist das geheimnis zwischen kein und ein

Auszug aus Grufttheater

Viele Dinge, die mich als junger Regisseur schon länger begleiten, finden hier in einer Explosion aus Galgenhumor, süddeutscher Kunstsprache und poppigem Rhythmus auf die Bühne. Mal sehen wie sich das dann entfaltet, wenn wir mit dem Publikum gemeinsam das Ende, den Anfang und Alles dazwischen zelebrieren.

JOACHIM GOTTFRIED GOLLERRegisseur

KANTINEN- GESPRÄCHE

DER PODCAST DES TIROLER LANDESTHEATERS www.landestheater.at/podcast

14 . 15

Page 9: FIGARO - landestheater.at

THE WHOAND THE WHAT

SCHAUSPIEL VON AYAD AKHTAR . DEUTSCH VON BARBARA CHRIST

Mit Marion Fuhsals Zarina

Der Islam, ein Glaube der Gehorsam-keit und Hingabe. Er bietet Rück-halt und bereichert die Menschen mit seinen Geboten. Wer Fragen hat, findet in den heiligen Schriften zahlreiche Antworten. So auch auf die Frage, wie sich das weibliche Geschlecht im Alltag zu verhalten hat: Eine Frau ist Dienerin ihres Glaubens, jung-fräulich und fromm. Sie hat ihre Gestalt zu verhüllen, ihrer Eheschließung mit ergebenem Schweigen zuzustimmen und ihrem Ehemann fleißig zu dienen. Will sie alleine das Haus verlassen, muss sie ihren „Vormund“ um Erlaubnis bitten. Männer hingegen haben die Aufgabe, ihre Frau zu erziehen – wenn nötig mit roher Gewalt. So steht es im Koran. Die Ehefrau hat daraufhin die Schmerzen in Demut zu erdulden, denn Islam bedeutet Unterwerfung, vor allem des weiblichen Geschlechts. Kurz gesagt: Im Namen der Religion wird Frauen ihr Recht auf gesellschaftliche und ökonomische Gleichstellung verweigert. Freie Meinungs-äußerung und Selbstbestimmung werden als Ungehorsam empfunden und führen im schlimmsten Falle zur Ermor-dung der Sünderin. So beschreibt es zumindest die Islam-kritikerin und Frauenrechtlerin Ayaan Hirsi Ali, die jeden Tag damit rechnen muss, von Fundamentalisten getötet zu werden. Denn als Frau hat sie nicht das Recht, den Islam

Ayad Akhtar veran-schaulicht eine weib-

liche Sichtweise auf den Propheten Mohammed

und beleuchtet die Schwierigkeiten der

Selbstbehauptung von Frauen in patriarchalen

Strukturen.

in ihren Büchern zu beanstanden, Allahs Grundsätzen zu wi-dersprechen oder sich als Abgeord-nete des holländi-

schen Parlaments für die Rechte von Migrant*innen einzusetzen. Ähnlich der Bestsellerautorin verfasst die aus Pakistan stammende Zarina in Ayad Akhtars The Who and the What ein Buch über den Propheten und geht der Ungleichstellung von Mann und Frau im islamischen Glauben auf den Grund. Dabei stellt sie die Fra-gen: Hat Mohammed wirklich die Un-terdrückung der Frau gepredigt, oder ist das alles nur ein Missverständnis? Ist Allah mit absoluter Sicherheit ein Mann, oder hört der Auserwählte eigentlich eine Frauenstimme zu sich sprechen? Zarina steht im Widerstreit mit der Religion ihrer Familie, aber vor allem mit ihrem konservativen Vater, der seiner Tochter den zum Islam konver-tierten Eli als Ehemann ausgesucht hat. Schließlich wendet sich Afzal von seiner Tochter ab, da er mit der Schande, die Zarina durch die Ver-öffentlichung ihres Buches über die Familie gebracht hat, nicht umgehen kann. War es das wert? Dieser Frage und dem Zusammen-hang von Religion und Patriarchat widmet sich die Regisseurin Angelika Zacek in den Kammerspielen des Ti-roler Landestheaters.

REGIE Angelika Zacek BÜHNE & KOSTÜME Marion Hauer MIT Marion Fuhs, Yael Hahn; Kristoffer Nowak, Jan Schreiber

MATINEE AM SONNTAG

EINFÜHRUNG ZU THE WHO AND THE WHAT 09. JÄN 2022 . 11.00 UHR

Foyer Großes Haus . Eintritt frei Zählkarten erforderlich

Die Unterdrückung von Frauen in jeder Glau-

bensgemeinschaft dient nur zur Stabilisation

und Aufrechterhaltung des Patriarchats. Dieser Missbrauch widerspricht

dem Kern und Ursprung jeder Religion.

ANGELIKA ZACEKRegisseurin

PREMIERE15. JÄNNER 2022 KAMMERSPIELESCHAUSPIELSA . 19.30 Uhr . Abo PK . Preise KD

tag datum zeit abo preiseSA 22.01. 19.30 SA1 KDDO 27.01. 20.00 L1 KDFR 28.01. 20.00 E1 KDMI 02.02. 20.00 HAM KDDO 03.02. 20.00 SP1 KDFR 04.02. 20.00 M1 KDDO 10.02. 20.00 SP2 KDMI 16.02. 20.00 C1 KDDO 17.02. 20.00 D1 KDFR 25.02. 20.00 E2 KDFR 04.03. 20.00 M2 KDMI 09.03. 20.00 C2 KD

KANTINEN- GESPRÄCHE

DER PODCAST DES TIROLER LANDESTHEATERS

www.landestheater.at/podcast

16 . 17

Page 10: FIGARO - landestheater.at

WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF?SCHAUSPIEL VON EDWARD ALBEEDEUTSCH VON ALISSA UND MARTIN WALSER

MATINEE AM SONNTAG

EINFÜHRUNG ZU WER HAT ANGST

VOR VIRGINIA WOOLF? 16. JÄN 2022 . 11.00 UHR

Foyer Großes Haus . Eintritt frei Zählkarten erforderlich

Was ist der Mensch? Was macht den Menschen zum Menschen? Und unter-scheidet ihn vom Tier? Diese Fragen haben die Philosoph*innen aller Zei-ten beschäftigt. 1906 führte Vilfredo Pareto den Terminus Homo oeconomi-cus ein, um darauf hinzuweisen, dass menschliches Handeln doch vor allem aus wirtschaftlicher Orientierung er-folge. Dem widersprachen ganz hef-tig Max Scheler und Johann Huizin-ga. Der Erstgenannte kennzeichnete 1928 den Menschen als Homo faber, also als arbeitenden, handwerklich tätigen Menschen – dem Max Frisch übrigens 1953 in seinem gleichnami-gen Roman Gestalt gab. Die rationa-le Durchdringung des Menschen, so Scheler, sei sogar so tiefgehend, dass selbst „freies Spielen“ immer auch ein zweckgerichtetes, systematisches Spielen sei, welches für Lernen und Erfahrungsgewinn genutzt werde. Huizinga sah dagegen die Tatsache, dass Menschen seit alters her spie-len – und zwar immer wieder auch zweckfrei spielen – als so grundle-gend an, dass er 1938 die Gattungs-bezeichnung Homo ludens („der spie-lende Mensch“) wählte. Der Mensch entwickelt seine kulturellen Fähigkei-ten, so Huizinga, über das Spiel. Im Spiel entdeckt er seine individuellen Eigenschaften, wird über die dabei gemachten Erfahrungen zu der in ihm angelegten Persönlichkeit.

Wie viel groben Spaß verträgt die Liebe?

Können Beleidigungen Liebesbekundungen

sein? Albees Klassiker leuchtet die dunklen Seiten einer Bezie-

hung aus.

Edward Albee greift in seinem Drama Wer hat Angst vor Virginia Woolf? die Spiel-Metapher gleich mehrfach auf. Martha, die Tochter eines Universitätsrektors, und George, der als Professor an eben dieser Universität arbeitet, sind ein Ehepaar, das ihre Beziehung durch diverse „Spielchen“ im Alltag frisch halten will. Diese „Spielchen“ tragen dabei so „reizende“ Titel wie „Mach den Hausherrn fertig“ oder „Gib’s dem Gast“. Das elemen-tarste Spiel aber dreht sich um ihren Sohn, der immer wieder Gesprächsthema ist. Die bei-den haben nun ein Paar zum Kennenlernen in ihre Wohnung eingeladen – der junge Mann ist neu als Professor an die Uni berufen worden und gilt als auf-strebendes Talent. Obwohl dies eine formelle Einladung ist, lassen Martha und George auch in dieser Situation ihrem Spieltrieb freien Lauf. Dass dabei zunehmend mit harten Bandagen gekämpft wird, ist Teil der gegenseitig anerkannten Spielregeln. Albee gibt dazu den drei Akten seines Werkes vielsagen-de Titel, es beginnt mit „Spaß und Spiele“, wird dann zur „Walpurgisnacht“ und endet in einer „Teufelsaustreibung“. Oftmals wurde sein Drama auch als „Boxkampf in mehre-ren Runden“ beschrieben. Und so ist es wohl nicht nur die tiefgehende und erbarmungslose Charakterzeichnung der vier Hauptfiguren, die bis heute das Publikum fesselt – es ist ebenso Albees „spielerischer“ Zugang zu diesem emo-tionalen Striptease.

REGIE Stefan Maurer BÜHNE & KOSTÜME Luis Graninger MIT Christina Constanze Polzer, Antje Weiser; Jan-Hinnerk Arnke, Tom Hospes

Mit Antje Weiserals Martha und

Jan-Hinnerk Arnkeals George

Eine Geschichte darüber, wie es ist, wenn man an

einem Ort hängen bleibt, in einer Situation feststeckt

– und mit der Macht der Fantasie sein Schicksal

neu zu formen sucht. Eine Geschichte von „Krieg und

Liebe“, „Küsse, Bisse“, von der Liebe als einer

Kampfzone, in der ohne Ehrfurcht (aber mit Humor)

die Spiele unerbittlich ausgefochten werden.

STEFAN MAURERRegisseur

PREMIERE22. JÄNNER 2022 GROSSES HAUSSCHAUSPIELSA . 19.00 Uhr . Abo P+Pplus . Preise I

tag datum zeit abo preiseSA 29.01. 19.00 SAB FSA 05.02. 19.00 SAA FDO 10.02. 19.30 FAM ESO 13.02. 19.00 LA3 FDO 17.02. 19.30 L EFR 18.02. 19.30 M FFR 25.02. 19.30 T FFR 11.03. 19.30 E FMI 23.03. 19.30 C+HAM EDO 24.03. 19.30 S+SP EDO 31.03. 19.30 D ESO 03.04. 19.00 OL FSO 10.04. 19.00 UL FMI 27.04. 19.30 R E

KANTINEN- GESPRÄCHE

DER PODCAST DES TIROLER LANDESTHEATERS ZUM STÜCK

www.landestheater.at/podcast

18 . 19

Page 11: FIGARO - landestheater.at

KIDS CLUBS

Während der vergangenen Lockdowns fanden unsere Theaterkurse für Kinder und Jugendliche nur online bzw. gar nicht statt. Mit voller Begeisterung starteten nun die vier Kids Clubs Ende September in die neue Saison, endlich wieder live im Theater! Mit inzwischen bewährten Schutzkonzepten, darunter regelmäßige Tests in den Schulen, ist dies möglich. Als Nachweis zeigen hier die 10- bis 12-jähri-gen Teilnehmer*innen des Kids Clubs Drei ihre „Ninja-Pässe“. Damit kann die kreati-ve Arbeit beginnen – bereits Ende Jänner präsentierten die Kids in einer Auffüh-rung für Eltern und Freunde, was sie alles drauf haben!

Nähere Informationen [email protected] oder+43 512 52074 359

EINE WEIHNACHTS­GESCHICHTESCHAUSPIEL FÜR JUNGES PUBLIKUMNACH DER ERZÄHLUNG VON CHARLES DICKENS NEU BEARBEITET VON PHILIPP LÖHLE

Bereits 2016 war mit dem Musical Oliver! eine Bühnenadap-tion eines Charles-Dickens-Romans am Tiroler Landestheater zu sehen. Im November 2021 kehrt Dickens zurück bzw. wird der sogenannte „Dickensian Christmas spirit“ in den Kammer-spielen Einzug halten. Was könnte man sich mehr wünschen? Immerhin beschreibt der Dickensian Christmas spirit die aus-gelassen-fröhliche Nächstenliebe, den moralischen Idealismus und das hemmungslose Schwelgen in der weihnachtlichen Festlichkeit. Genau diesem Geist hat sich die Regisseurin Ve-

rena Koch verschrieben: Ohne große Gesangseinlagen hat man schnell das Gefühl, Ebenezer Scrooge in eine zau-berhafte englische Musicalwelt zu fol-gen. Scrooge, dieser alte, mürrische Geizhals, lässt sich auch zu Weih-nachten nicht von seinen Geschäften, also dem Geld-Zählen, abhalten. Bis ihn drei unliebsame Gäste heimsu-chen, die Geister der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünf-tigen Weihnacht. Diese emotionale

Reise ist eine Herausforderung für den grummeligen Gries-gram – und nicht minder herausfordernd für alle auf sowie hinter der Bühne. Die vielen Figurenwechsel führen zu einem wahren Umzugs-Marathon. Nicht unbedingt weniger zahlreich sind die Ortswechsel – schon dem ersten Geist folgt Scrooge von zuhause in sein ehemaliges Internat, von der Lehrstube in einen Park. Julia Neuhold und Netty Eiffes, die sowohl die Kos-tüme wie auch die Bühne für Die Weihnachtsgeschichte ent-warfen, lösten diese Aufgabe, indem sie mehrere Spielebenen schufen, Treppen in eine Unterwelt und außerdem eine ganze Reihe an magischen Überraschungen in ihr Bühnenbild inte-grierten. Das ist alles andere als bloßer „Humbug“.

REGIE Verena Koch BÜHNE & KOSTÜME Julia Neuhold & Netty Eiffes MIT Katarina Hauser, Teresa Waas; Philipp Henry Brehl, Tom Hospes, Raphael Kübler

ÖSTERR. ERSTAUFFÜHRUNG14. NOVEMBER 2021 KAMMERSPIELE . SCHAUSPIELSO . 15.00 Uhr . Preise KB

tag datum zeit preiseMI 17.11. 09.00 | 11.00 KBDO 18.11. 11.00 KBFR 19.11. 11.00 KBSA 20.11. 15.00 | 17.00 KBSO 21.11. 11.00 | 15.00 KBDO 25.11. 09.00 | 11.00 KBFR 26.11. 11.00 KBSA 27.11. 11.00 KBSO 28.11. 11.00 KBSA 04.12. 15.00 | 17.00 KBSO 05.12. 11.00 KBSO 12.12. 11.00 | 15.00 KBMI 15.12. 09.00 | 11.00 KBDO 16.12. 11.00 KBFR 17.12. 11.00 KBSA 18.12. 15.00 | 17.00 KBSO 19.12. 11.00 KBMI 22.12. 09.00 | 11.00 KBDO 23.12. 09.00 | 11.00 KBSO 26.12. 15.00 KBAB 6

JAHREN

THEATER-PÄDAGOGIK

Kursleiter Wolfgang Klingler begrüßt den Kids Club 3

Für das junge Publikum gibt es alljährlich einen Fix-Posten am Spielplan – das Weihnachtsmärchen. Dafür kommen nicht nur ganze Klassen angereist, mitunter macht sich eine gesamte Volksschule auch aus entlegenen Winkeln Tirols auf den Weg ins Theater. Die bevorstehenden Feiertage sind der perfekte Anlass, um die Schüler*innen in die Erlebniswelt Theater ein-tauchen zu lassen. Vom Räuber Hotzenplotz über Der kleine Prinz zu Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer sind es meist die großen Klassiker der Kinder-Weltliteratur, die dann auf die Bühne kommen. Es ist die meistgespielte Produktion im Haus in der gesamten Spielzeit, denn manchmal schlüpfen die Darsteller*innen dafür gleich dreimal an einem Tag in ihre Kostüme. Das ist mitunter sehr aufwendig, so zum Beispiel in Die Weihnachtsgeschichte – fünf Schauspieler*innen spielen 25 Figuren, und das in knappen siebzig Minuten!

Unzählige Male übersetzt, für die

Bühne adaptiert, ver-filmt, vertont – mit A Christmas Carol schuf Charles Dickens 1843

eines der berühm-testen Weihnachts-

märchen.

Produktionspartner

20 . 21

Page 12: FIGARO - landestheater.at

Kerem Hasan Daniel Lozakovich

Im zweiten Symphoniekonzert begrüßen die Musiker*in-nen des TSOI und ihr Chefdirigent Kerem Hasan den aus Stockholm stammenden Geiger Daniel Lozakovich, der schon als 15-Jähriger mit seiner Interpretation des Beetho-ven-Violinkonzerts auf sich aufmerksam machte. Auch mit seiner jüngst veröffentlichten Live-Aufnahme des Konzerts unter der Leitung von Valery Gergiev landete der gerade einmal 20-Jährige einen großen Erfolg. Beethovens inter-pretatorisch höchst anspruchsvolles Werk gilt als Prüfstein für künstlerische Reife und gehört für Lozakovich zu den größten Konzerten aller Zeiten. Das einleitende Paukenmotiv gibt den Takt für den ausla-denden ersten Satz vor, ehe Beethoven im Mittelsatz den damals so beliebten Romanzenton anschlug. Eine Solo-kadenz leitet zum tänzerischen Rondo-Finale über, dem obligate Hornpartien einen Hauch von Jagdcharakter ver-leihen. Nach temporeichen Dialogen zwischen Violine und Orchester wird das Soloinstrument nochmals virtuos und brillant in Szene gesetzt. Genauso wie Beethoven war auch Pjotr Iljitsch Tschaikowski ein Meister des musikalischen Pathos. Seine sechste Sym-phonie trägt den Beinamen Pathétique sowie Züge eines Requiems – so empfand es auch der Komponist selbst. Mit einem langsamen, getragenen Adagio am Ende – statt eines zu jener Zeit üblichen triumphalen Allegrosatzes – verzichtet Tschaikowski gewissermaßen auf die Wieder-errichtung des schönen Scheins als Abschluss und riskiert ein subjektiv wahrhaftiges, ästhetisch offenes Schluss-wort.

2. SYMPHONIEKONZERT

LUDWIG VAN BEETHOVENKonzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61

PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKISymphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 Pathétique

18. | 19. NOVEMBER 2021 . 20.00 UHRCongress Innsbruck . Saal Tirol . Preise SBKonzerteinführung um 19.15 Uhr im Foyer

DIRIGENT Kerem HasanVIOLINE Daniel Lozakovich*

Re

ife

und

Path

os

* geänderte Besetzung

22 . 23

Page 13: FIGARO - landestheater.at

Im diesjährigen Neujahrskonzert begeben sich Gastdirigent Alexander Shelley und das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck auf einen Streif-zug durch die Antike. Alexander Shelley war von September 2009 bis August 2017 Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker. Bereits im Septem-ber 2015 trat er als Musikdirektor des National

Arts Centre Orchestra in Ottawa die Nach-folge von Pinchas Zukerman an und ist eben-falls seit 2015 erster ständiger Gastdirigent beim Royal Philharmonic Orchestra in Lon-don. Dem Tiroler Konzertpublikum hat sich Shelley als Dirigent beim 3. Symphoniekon-zert in der Saison 2018.19 vorgestellt.Der unendlichen Faszination, die Götter

und Sagengestalten der griechischen My-thologie seit jeher auf verschiedenste Kunst-

richtungen ausübten, konnten sich auch große Meister wie Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Johann Strauss

nicht entziehen. Beethovens Ouvertüre zum Ballett Die Geschöpfe des Prometheus, Mozarts Ouvertüre zur Oper Ascanio in Alba und Johann Strauss’ populäre Amazonen-Polka sind nur eini-ge der mythologisch inspirierten Tonschöpfun-gen, die im Neujahrs konzert erklingen und für feierlich- beschwingte Klänge sorgen. Auch eine Hommage an die Schicksals- und Glücksgöttin Fortuna darf in dieser herausfordernden Zeit zum Jahreswechsel nicht fehlen! Durch das Programm führt der Tiroler TV- Moderator und Journalist Florian Rudig.

NEUJAHRS-KONZERT2022

LUDWIG VAN BEETHOVENOuvertüre zum BallettDie Geschöpfe des Prometheus op. 43

ÉMILE WALDTEUFELSirenenzauber-Walzer op.154

WOLFGANG AMADEUS MOZARTOuvertüre zur Oper Ascanio in Alba

JOHANN STRAUSSAmazonen-Polka op. 9

JOHANN STRAUSSCytheren-Quadrille op. 6

FRANZ LEHÁRBallsirenen-Walzer aus der OperetteDie lustige Witwe

FRANZ VON SUPPÈOuvertüre zur OperetteDie schöne Galathée

EDUARD STRAUSSLa Belle Helene-Quadrille op. 14

JOHANN STRAUSS (VATER)Fortuna-Galopp op. 69

JOHANN STRAUSSAuf Phönix Schwingen op. 125

GENERALPROBE31. DEZEMBER 2021 . 10.00 UHRCongress Innsbruck . Saal Tirol . Preise SA

KONZERT01. JÄNNER 2022 . 17.00 UHRCongress Innsbruck . Saal Tirol . Preise SC

DIRIGENT Alexander Shelley MODERATION Florian Rudig

Alexander Shelley Florian Rudig

Ball-

s

iren

en

SONNTAGSMATINEESWING THING

Mit beschwingten Klängen gehen die Sonntags-matineen 2021.22 in die erste Runde. Auf dem Programm steht unter anderem die Komposition Amatis unseres Schlagzeugers Martin Köhler, der seit 1999 Mitglied beim Tiroler Symphonieorches-ter Innsbruck ist. Neben der klassischen Musik gilt seine Leidenschaft dem Jazz und besonde-ren Schlaginstrumenten: den Steeldrums und den Handpans. Den Bassklarinetten-Part übernimmt sein Duopartner Stephan Moosmann. Außerdem widmen sich die Musiker*innen des TSOI einem Werk des 1930 in Cannes geborenen Pianisten, Komponisten und Dirigenten Claude Bolling. Der Franzose war gleich in mehreren Genres erfolg-reich, u. a. als Jazz- und Filmmusikkomponist. Crossoverartig vermischen sich in seiner Suite for Flute and Jazz Piano Trio (1973) unterschiedliche Stile und sorgen für einen vielseitigen Musik-genuss.

SONNTAG . 31. OKTOBER 2021 . 11.00 UHRHaus der Musik Innsbruck . Großer SaalEintritt frei . Zählkarten erforderlich

PROGRAMMClaude Bolling . Suite for Flute and Jazz Piano TrioMartin Köhler . Amatis – Kompositionen für Bass-klarinette und Handpans/Percussion

24 . 25

Page 14: FIGARO - landestheater.at

Die beiden Kompositionen des dritten Symphoniekonzerts verbindet vor allem ihr Sujet: das Erleben, das Durchleben oder auch Überleben von Natur – in ihrer Schönheit und all ihrer Urgewalt. In seiner sechsten Symphonie mit dem Beinamen Pastorale bietet Ludwig van Beethoven den Zuhörer*innen weit Tiefgründigeres als pure Tonmalerei, nämlich musikalische Analogien zu dem, was in seinen Augen Natur ausmacht: Das Prinzip der Beständigkeit im ewigen Wandel. So ver-weigert sich der erste Satz geradezu jeglicher Entwick-lung und scheint mit unzähligen Motivwiederholungen die Zeit außer Kraft setzen zu wollen. Und natürlich kommt im Finale keine triumphierende Geste in Frage, denn die Naturmacht eines Gewitters lässt sich nicht bezwingen. Vielmehr bleibt am Ende nichts als Dankbarkeit ob der Wiederkehr der Idylle – im so ganz undramatischen Rondo. Am Anfang von Igor Strawinskis Le Sacre du Printemps steht zunächst eine ganz simple Phrase des Solofagotts – wie ein erster Keim des Frühlings, der die Natur zum Erwa-chen bringt –, ehe sich die ganze Urkraft der vor Rhythmik schier berstenden Ballettmusik entfaltet. Heute als gefei-erte Meisterwerke unumstritten, stießen beide Komposi-tionen bei ihren Uraufführungen auf Spott und Ablehnung; Strawinskis Werk provozierte am 29. Mai 1913 im Théâtre des Champs-Elysées gar einen handfesten Skandal. Durch die entfesselten Gewalten der Natur, aber auch durch ihr Aufkeimen und ihr Idyll geleitet der Chefdirigent des TSOI, Kerem Hasan.

3. SYMPHONIEKONZERT

LUDWIG VAN BEETHOVENSymphonie Nr. 6 F-Dur op. 68Pastorale

IGOR STRAWINSKILe Sacre du Printemps

20. | 21. JÄNNER 2022 . 20.00 UHRCongress Innsbruck . Saal Tirol . Preise SBKonzerteinführung um 19.15 Uhr im Foyer

DIRIGENT Kerem Hasan

Natu

r-

gew

alte

n

Kerem Hasan

26 . 27

Page 15: FIGARO - landestheater.at

ZUGABEMUSIKVER-MITTLUNG NA WARTE, SAGTE SCHWARTE

SCHUL- UND FAMILIENKONZERTFÜR ORCHESTER UND MODERATORFÜR KINDER AB 6 JAHREN UND DIE GANZE FAMILIE

Ein Schwein, das Hochzeit feiert und auf dem Weg dahin jedes Problem mit spielerischer Leichtigkeit löst, das ist das Schwein Schwarte. Basierend auf Helme Heines Bil-derbuch Na warte, sagte Schwarte, erzählt Andreas Tark-manns Komposition von einem fantastischen Fest der Tiere. Immer wieder haben sich Komponist*innen von Tie-ren inspirieren lassen und dabei tierische Musikgeschich-te(n) oder musikalische Tiergeschichten geschrieben. Welche anderen Tiere sich neben dem Schwein Schwarte wohl noch in dieses Konzert verirrt haben? Findet es ge-meinsam mit dem Tiroler Symphonieorchester Innsbruck und Schauspieler Christoph Matl heraus. Es wird ganz bestimmt ein tierischer Spaß! Zu hören sind außerdem Werke von Nikolai Rimski-Korsakow, Josef Strauss, Jean- Philippe Rameau und Pjotr Iljitsch Tschaikowski.

SCHULKONZERTEDO . 13. JÄNNER 2022 . 09.00 & 10.30 UHRFR . 14. JÄNNER 2022 . 10.30 UHRHaus der Musik . Großer SaalEintritt frei . Zählkarten erforderlich

FAMILIENKONZERTSO . 16. JÄNNER 2022 . 11.00 UHRHaus der Musik . Großer Saal . Preise KB

KONZEPT, SCHAUSPIEL & MODERATION Christoph MatlDIRIGENT N.N.Tiroler Symphonieorchester Innsbruck

KLASSIK LOUNGE„DER CANCAN UND JACQUELINES TRÄNEN“

Nach einer viel zu langen Pause freuen wir uns, euch im No-vember endlich wieder eine neue Ausgabe unserer Klassik Lounge in der Kulturbackstube Die Bäckerei präsentieren zu dürfen! Unter dem Motto „Der Cancan und Jaquelines Tränen“ entführen Heidemarie Mravlag und Erich Nieder-dorfer in die Welt von Jacques Offenbach. Der Komponist von Orpheus in der Unterwelt und Hoffmanns Erzählungen kam als Cello spielendes Wunderkind nach Paris und ver-diente seinen Unterhalt als Cellolehrer. Für den Unterricht verfasste er statt langweiliger Übungsstücke eine Vielzahl von reizenden und melodienreichen Celloduos, in denen schon einige seiner zündenden Operettenmelodien ver-steckt sind. In gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre gibt sich das Duo dem melodischen Charme der Belle Époque hin und blickt unterhaltsam auf ein bewegtes Künstler-leben.

VIOLONCELLO Heidemarie Mravlag & Erich Niederdorfer

DIENSTAG . 23. NOVEMBER 202120.00 UHR Open doors & Bar . 20.30 UHR Live Act & QuizDie Bäckerei – KulturbackstubeEintritt frei(willige Spenden) . Zählkarten erforderlich

KLASSIK LOUNGEAMATIS DUO

Für die zweite Klassik Lounge der Saison hat unser Schlag-zeuger Martin Köhler nicht nur komponiert, sondern auch fleißig Handpans gebaut. Musikalische Unterstützung be-kommt er vom Klarinettisten Stephan Moosmann, der am TLT u. a. im szenischen Kinderkonzert Teufels Küche im [K2] zu erleben war und mit Martin Köhler das Amatis Duo bildet. Neben eigenen Kompositionen von Martin Köhler, die einen Hauch von Jazz-Keller-Atmosphäre versprühen, finden sich auch Werke bekannter Komponisten, wie z. B. des Tirolers Werner Pirchner, oder Klezmer-Musik im Re-pertoire der Musiker. Das Duo bestreitet seine Program-me hauptsächlich auf Handpans und Bassklarinette, greift jedoch auch gerne zu Cajon, Steeldrum oder B-Klarinette. Wie immer bei unserer Klassik Lounge haben die Ausfüh-renden auch diesmal spannende Quizfragen und die eine oder andere Anekdote im Gepäck.

STEELPANS Martin KöhlerBASSKLARINETTE/KLARINETTE Stephan Moosmann

DIENSTAG . 14. DEZEMBER 202120.00 UHR Open doors & Bar . 20.30 UHR Live Act & QuizDie Bäckerei – KulturbackstubeEintritt frei(willige Spenden) . Zählkarten erforderlich

MUSIKALISCHES BLIND DATEDAS ÜBERRASCHUNGSKONZERTFÜR NEUGIERIGE

Wer ein besonders intensives Hörerlebnis sucht, wird ganz bestimmt in unserem Kammermusikformat Blind Date fündig. Das Publikum erwartet ein Konzert, gespielt von Musiker*innen des TSOI, dessen Programm und Ausfüh-rende im Vorfeld nicht verraten werden. Ganz unvorein-genommen haben die Zuhörer*innen die Möglichkeit, sich der Musik hinzugeben. Ohne sich vorher im Programmheft über Herkunft und Umstände der Entstehung der Musik zu informieren. Ohne Hintergrundinformationen, einfach nur zuhören und genießen! Nach dem ersten Teil des Konzertes gibt es dann die Mög-lichkeit, mit den Musiker*innen über das Gehörte ins Ge-spräch zu kommen, bevor das Werk im zweiten Teil des Konzertes ein weiteres Mal zu hören sein wird.

SAMSTAG . 29. JÄNNER 2022 . 16.30 UHRHaus der Musik Innsbruck . Kleiner SaalEintritt frei . Zählkarten erforderlich

KLANGWERKSTATT . DIE KLARINETTEMITMACHKONZERTFÜR KINDER ZWISCHEN 4 UND 6 JAHREN

Die Klarinette mit ihrem einzigartigen, warmen Klang steht im Mittelpunkt der ersten Klangwerkstatt dieser Spielzeit. Und mit ihr die Soloklarinettistin des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck: Gabriele Amon. Zusam-men mit unserer „Orchesterhausmeisterin“, gespielt von Juliana Haider, untersucht sie das Instrument auf all seine Klappen und Blättchen. Die Klangwerkstatt ist ein Mitmachkonzert und ermög-licht den kleinen und großen Zuhörer*innen einen Einstieg in die Welt der Orchesterinstrumente mit allen Sinnen. Mitmachen und selber ausprobieren ist ausdrücklich er-wünscht!

SONNTAG . 23. JÄNNER 2022 . 11.00 & 15.00 UHRMONTAG . 24. JÄNNER 2022 . 09.00 & 10.30 UHRHaus der Musik . Kleiner Saal . Preise KA

KLARINETTE Gabriele Amon KLAVIER N.N. SCHAUSPIEL Juliana Haider

28 . 29

Page 16: FIGARO - landestheater.at

SONDERKONZERTDER ZAUBER DES FLAMENCO MUSIK VON MAURICIO SOTELOMIT BENJAMIN SCHMID

„Die raue, unglaublich komplexe Klangqualität des Flamen-cogesanges erzählt für sich allein eine ganze Geschichte“, meint Mauricio Sotelo. Der spanische Komponist und Musikdenker wollte „immer Musik schreiben, wie die Fla-mencosänger sie singen“ – rau, expressiv, voll urtümlicher Leidenschaft. Für dieses Projekt arbeitete Sotelo nicht nur mit der berühmten Flamenco-Tänzerin Fuensanta „La Moneta“ und dem andalusischen Percussionisten Agus-tín Diassera zusammen, die beide auf der Bühne live zu erleben sind, sondern auch mit dem Salzburger Stargei-ger Benjamin Schmid, der als einziger Violinist sowohl im Klassik- als auch im Jazzbereich den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ bekommen hat. Für den Streicherklang sorgt ein junges Orchester aus Schweden: Musica Vitae. Ein wahrhaft europäisches Projekt.

VIOLINE Benjamin SchmidFLAMENCO TANZ Fuensanta „La Moneta“FLAMENCO PERCUSSION Agustín Diassera Kammerorchester Musica VitaeLEITUNG Andreas Lönnquist

SONNTAG . 28. NOVEMBER 2021 . 20.00 UHRHaus der Musik Innsbruck . Großer Saal . Preise GF

Benjamin Schmid

GitarrenduoKathema

Bernhard Forck

ACADEMIE KONZERTVON FRIEDEN UND FREIHEITBERNHARD FORCK UND DAS ORCHESTER KONSKLASSIK

Bernhard Forck, langjähriger Dirigent der Händelfestspie-le in Halle und Konzertmeister der Berliner Akademie für Alte Musik, gastiert mit dem Orchester konsKlassik. Das Konzert wird mit einem Werk Paul Wranitzkys eröffnet. Der Tscheche, mit Mozart befreundet, war Theaterkapell-meister an den kaiserlichen Bühnen in Wien. In einer mit-reißenden Programm-Symphonie schilderte er 1797 die Geschichte der Französischen Revolution, des Krieges mit Österreich und gab der Hoffnung auf Frieden Ausdruck. In Wranitzkys Todesjahr 1808 vollendete Ludwig van Beetho-ven, ein leidenschaftlicher Anhänger der Ideale der Revolu-tion, seine Fünfte, die ebenfalls in tragischem c-Moll steht und ins Licht führt. Man kann am Beginn das Schicksal pochen hören. Aber wesentlicher sind die Botschaft der Freiheit und die Vision der „Gleichheit und Brüderlichkeit“ im strahlenden C-Dur-Jubel des Finales.

VIOLINE UND LEITUNG Bernhard ForckOrchester konsKlassik

10. NOVEMBER 2021 . 20.00 UHRHaus der Musik Innsbruck . Großer Saal . Preise GD

Bei uns können Sie gerne etwas länger bleiben.

DAS CAFÉ MIT HOTEL

Mit Milch & Zucker oder Bett &Bad?

SONDERKONZERTPASTICCIO ESPAGNOL WERKE FÜR KLAVIERDUO, GITARRENDUOUND LIED FÜR SOPRAN

Musik mit dem Beinamen „Espagnol“ wurde in der zwei-ten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Art Topos, dem Musiker zwischen Frankreich und Russland Tribut zoll-ten. Diesmal geht es allerdings weniger um Chabrier oder Rimski-Korsakow, sondern mehr um Stücke aus Spanien. Ausnahmen bestätigen die Regel, wenn der Österreicher Hugo Wolf auf Nachdichtungen eines Deutschen ein Spa-nisches Liederbuch schreibt. Was im bunten Reigen dieses Abends nicht fehlen darf, ist Manuel de Fallas kostbarer Zyklus spanischer Volkslieder. Er wird, wie viele spanische oder spanisch nachempfundene Musik, von den uralten Tanzliedern des Flamenco durchwoben, des Tanzes, der viele Ethnien der iberischen Halbinsel mit fast mystischer Energie vereinigt. Und Bühne frei für die Jugend – denn an diesem Abend stellen sich Studierende des Precolleges des Landeskonservatoriums Tirol vor.

SOPRAN Magdalena Gapp

GITARRENDUO KATHEMAKatharina Kollreider & Emma Lorenz

GITARRE Agustín Castilla-Ávila (Special Guest)

KLAVIERDUO KATILYKatarina Bilbija & Emily Volgger

SONNTAG . 30. JÄNNER 2022 . 20.00 UHRHaus der Musik Innsbruck . Großer Saal . Preise GEIn Kooperation mit dem Tiroler Landeskonservatoriumund Musik+

V e r a n s t a l t u n g e n i m H a u s d e r M u s i kI n n s b r u c k

30 . 31

Page 17: FIGARO - landestheater.at

Unt

erst

ützt

vom

Tir

oler

Lan

desm

useu

m F

erdi

nand

eum

&

dem

Sta

dtar

chiv

/Sta

dtm

useu

m In

nsbr

uck.

GründervaterCarl von Grabmayr (1848–1923): Durch die Gründung der Hypo Tirol Bank verschaffte er den Bauern Zugang zu fairen Krediten und somit eine Zukunftsperspektive.

hypotirol.com

KUSCHELKONZERTDUO URSCHREIDas Duo „Urschrei“ präsentiert ein erfrischend modernes Programm von Blues über Tango, leichtem Jazz, Celtic Tra-ditionals bis hin zu Popmusik!

HARFE Claudia NussbaumerTROMPETE Andi Schreier

29. OKTOBER 2021 . 9.30 UHR & 11.00 UHRHaus der Musik Innsbruck . Kleiner Saal . Preise KA

KUSCHELKONZERTDUO ZELLERDas „Oboen-Ehepaar“ des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck spielt ein abwechslungsreiches Repertoire – von hoch virtuos bis altbekannt ist für Jedermann und Jeder-frau, ob groß oder klein etwas dabei!

OBOE Konrad ZellerOBOEN & KLAVIER Ning-Ching Zeller-Chen

05. NOVEMBER 2021 . 9.30 UHR & 11.00 UHRHaus der Musik Innsbruck . Kleiner Saal . Preise KA

KUSCHELKONZERTMASCHLMUSIGDie drei Südtiroler Geschwister sind mit echter, alpenlän-discher Volksmusik aufgewachsen, welche sie nach wie vor im Herzen tragen. „Weil wir zusammengehören und das Musizieren unter Geschwistern ein besonderes Geschenk ist, haben wir uns gegenseitig ein Maschl auf die Instru-mente geknüpft.“

GEIGE, ZIACH, GITARRE, TROMPETE & POSAUNEJohanna, Elias und Robin

03. DEZEMBER 2021 . 9.30 UHR & 11.00 UHRHaus der Musik Innsbruck . Kleiner Saal . Preise KA

JAZZ & APÉROSAX MEETS TRUMPET Saxophon und Trompete bilden eine der wichtigsten musi-kalischen Kombinationen in der Jazz Musik. Gerry Mulligan und Chet Baker, Miles Davis und John Coltrane, Freddie Hubbard und Wayne Shooter, die Liste ließe sich endlos fortsetzen. An diesem Abend treffen Studierende der Klassen Bramböck und Ohrwalder aufeinander, um ihre Lieblingsstücke zu interpretieren.

TROMPETE Martin OhrwalderSAXOPHON Florian Bramböck

16. NOVEMBER 2021 . 18.30 UHR . Opening Bar 18.00 UhrHaus der Musik Innsbruck . Kleiner Saal . Preise KB

JAZZ & APÉROBIG BANG DRUMS SPECIAL Die Jazz-Schlagzeug Klasse des Tiroler Landeskonservato-riums gestaltet einen Abend im Zeichen stilistischer Viel-falt. Das Publikum wird Arrangements von Charlie Parker, Tunes für Vibraphon-Trio, Minimal Music von Steve Reich, eine Werner Pirchner-Komposition, sowie Eigenkompositi-onen der Jazz Schlagzeug-Studierenden zu hören bekom-men. Ein Stück mit dem Einsatz elektronischer Elemente und ein afrikanisches Stück für Marimba-Solo, hier arran-giert für Percussion-Ensemble, werden das Publikum end-gültig davon überzeugen, dass Schlagzeuger*innen längst nicht mehr ausschließliche Begleitmusiker*innen sind.

SCHLAGWERK Georg Tausch

14. DEZEMBER 2021 . 18.30 UHR . Opening Bar 18.00 UhrHaus der Musik Innsbruck . Kleiner Saal . Preise KB

JAZZ & APÉROBRAND NEW ORIGINALS Neben der Interpretation und Improvisation ist die Kompo-sition ein wesentlicher und kreativer Bestandteil im Leben von Jazzmusiker*innen. Studierende des Tiroler Landes-konservatoriums sind von Anfang an dazu angehalten, ihren eigenen kompositorischen Gedanken zu folgen, diese zu formen und in ihren Wunschbesetzungen aufzuführen. Lassen Sie sich von der Kreativität und Spontaneität über-raschen.

TROMPETE Martin Ohrwalder

18. JÄNNER 2022 . 18.30 UHR . Opening Bar 18.00 UhrHaus der Musik Innsbruck . Kleiner Saal . Preise KB

CONTAKTMUSIKALISCHE REISEERZÄHLUNGENVON BURNEY BIS KOSPOTH Reiseberichte bieten oft wertvolle Informationen und un-terhaltsame Schilderungen zur Musikpraxis in gewissen Regionen. Wir tauchen in diese Welt ein und folgen einigen Reisenden des 17. und 18. Jahrhunderts auf ihren musika-lischen Entdeckungsfahrten. Was sie beschreiben, bringen wir auch (live!) zu Gehör – es spielen die Tiroler Musi-ker*innen Theresa & Kaspar Singer und Michael Schöch.

LESUNG Kristoffer Nowak

17. NOVEMBER 2021 . 19.00 UHRHaus der Musik Innsbruck . Kleiner SaalEintritt frei . Zählkarten erforderlich

CONTAKTMUSIKSCHÄTZE DES TRENTINOAls einziges italienischsprachiges Territorium war das Trentino seit dem Mittelalter Teil des Heiligen Römischen Reiches. Als „Welschtirol“ bildete es zudem einen inte-gralen Bestandteil Tirols in seiner historischen Dimension. Kulturell war die Region stets ein Brückenkopf zwischen dem deutschsprachigen Raum und Italien. Die aus dem Trentino stammende, in Südtirol lebende und lehrende Musikwissenschaftlerin Giulia Gabrielli hat sich besonders mit den mittelalterlichen Musikschätzen des Trentino in-tensiv auseinandergesetzt. Sie wird einen Einblick in die Musikgeschichte dieser faszinierenden Region geben und mit ihrem Vokalensemble ausgewählte Beispiele praktisch vorführen.

ZU GAST Giulia Gabrielli Musikwissenschaftlerin,Musik pädagogin & Sängerin

19. JÄNNER 2022 . 19.00 UHRHaus der Musik Innsbruck . Kleiner SaalEintritt frei . Zählkarten erforderlich

32 . 33

Page 18: FIGARO - landestheater.at

www.club-tirol.at Ab 14 Jahren, in allen teilnehmenden Raiffeisenbanken, solange der Vorrat reicht.

CLUB-KONTO

BIS 24JAHREGRATIS

DEIN

HOL DIR DEIN JUGENDKONTO MITGRATIS JBL TUNE 500BT HEADPHONES.

CLUB-KONTO

BIS 24JAHREGRATIS

DEIN

HOL DIR DEIN JUGENDKONTO MITHOL DIR DEIN JUGENDKONTO MITGRATIS JBL TUNE 500BT HEADP

THEATERPACKL

ab 40 €

#2FREITAGS

#1DONNERSTAGS

DANCING ANGELS 01.04.2022 . TanztheaterENGEL IN AMERIKA 27.05.2022 . Schauspiel DIE PASSAGIERIN 17.06.2022 . Oper

L’ITALIANA IN ALGERI 03.03.2022 . OperWER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF? 31.03.2022 . SchauspielSWEENEY TODD 19.05.2022 . Musical

THEATERZUM AUS-PACKLNDREIMAL THEATERZUM SONDERPREIS

www.landestheater.at

IMPRESSUMHERAUSGEBER Tiroler Landestheater & Orchester GmbH Innsbruck INTENDANT Mag. Johannes Reitmeier KAUFMÄNNISCHER DIREKTOR Dr. Markus Lutz REDAK-TION Mag.a Silke Artner, Dramaturgie & Kommunikation, Marketing und Vertrieb GESTALTUNG Magdalena Rainer & Simone Berthold BILDNACHWEISE Marco Borg-greve, Christian Brochers, Christoph Daigl, Günther Egger, Daniel Jarosch, Emanuel Kaser, Martin Köhler, Andrea Leichtfried, Lienbacher, Johan Sandberg – Deutsche Grammophon, Gudrun Senger, Anna Spindelndreier, Rémi Thériault, Simon Zimbardo, Servus TV, Privat ILLUSTRATIONEN Vanessa Sonnewend – www.miaopapeterie.com DRUCK Alpina Druck GmbH, 6020 Innsbruck AGB Es gelten die aktuellen AGB der Tiroler Landestheater & Orchester GmbH Innsbruck. Diese sind unter www.landestheater.at/agb und im Kassa & Aboservice einsehbar. REDAKTIONSSCHLUSS 23. September 2021 ÄNDERUNGEN UND IRRTÜMER VORBEHALTEN.

KASSA & ABOSERVICEHaus der Musik InnsbruckUniversitätsstraße 1 . 6020 InnsbruckT +43 512 52074 4F +43 512 52074 [email protected]@landestheater.at

MO–FR 10.00–19.00 UHRSA 10.00–18.30 UHRSonn- und feiertags geschlossenAbweichende Öffnungszeiten möglich

ONLINEBuchen Sie Ihre Karten direkt im Saalplan unter www.landestheater.atwww.tsoi.atwww.haus-der-musik-innsbruck.atoderwww.ticketgretchen.com(Kostenlose App)

In der App gelten die AGB der Ticket Gretchen GmbH. Bei Veranstaltungen Dritter gelten die AGB des jeweiligen Veranstalters.

ABENDKASSENDie Abendkassen befinden sich am jeweiligen Veranstaltungsort. Im Gro-ßen Haus und im Haus der Musik Inns-bruck öffnet die Abendkassa 30 Min. vor Vorstellungsbeginn. In den Kam-merspielen und im [K2] öffnet sie 20 Min. vor Vorstellungsbeginn und bleibt bei ausverkauften Vorstellungen ge-schlossen. Im Congress öffnet die Abendkassa bereits eine Stunde vor Konzertbeginn.

Wir weisen darauf hin, dass während der Abendkassa ausschließlich Ge-schäftsfälle der in Kürze beginnenden Vorstellung durchgeführt werden kön-nen. Den Vorstellungsbeginn entneh-men Sie bitte jeweils unserer Website oder den aktuellen Publikationen.

KARTEN KAUFEN

PREISGRUPPEN & EINTRITTSPREISEGÜLTIG FÜR DIE SPIELZEIT 2021.22+ NEUJAHRSKONZERT & GENERALPROBE NJK 2022

Mit unseren Preisgruppen finden Sie alle Eintrittspreise – auch für Sondervorstellungen – komplett aufgelistet. Die Zuordnung der Preis-gruppen ist auf den jeweiligen Produktionsseiten oder immer aktuell auf www.landestheater.at im Online-Spielplan ersichtlich. Alle Preise sind inkl. der gesetzlich gültigen Umsatzsteuer angeführt. Es gelten die AGB der Tiroler Landestheater & Orchester GmbH Innsbruck. Die detail-lierten AGB finden Sie auf unserer Website www.landestheater.at/agb sowie im Aushang an unserer Kassa.

GROSSES HAUS

preisgruppe 1. kat 2. kat 3. kat 4. katSB Symphoniekonzert 51 € 42 € 33 € 22 €

SC Neujahrskonzert** 101 € 86 € 62 € 41 €

SA Neujahrskonzert Generalprobe** 53 € 43 € - -

CONGRESS INNSBRUCK . SAAL TIROL

preisgruppe 1. kat 2. kat 3. kat 4. kat 5. kat 6. kat 7. kat 8. katS € 72 € 63 € 51 € 41 € 35 € 28 € 18 € 10

M € 69 € 60 € 49 € 40 € 34 € 27 € 17 € 9

L € 66 € 57 € 47 € 39 € 33 € 26 € 17 € 9

K € 63 € 54 € 45 € 38 € 32 € 25 € 16 € 8

J € 60 € 51 € 43 € 37 € 31 € 24 € 16 € 8

I € 57 € 48 € 41 € 36 € 30 € 23 € 16 € 8

H € 54 € 46 € 40 € 35 € 29 € 22 € 15 € 7

G € 51 € 44 € 39 € 34 € 28 € 21 € 15 € 7

F € 47 € 42 € 38 € 33 € 27 € 20 € 14 € 6

E € 45 € 40 € 37 € 32 € 26 € 19 € 14 € 6

D € 42 € 38 € 36 € 31 € 25 € 18 € 14 € 6

** Beim Neujahrskonzert und bei der Neujahrskonzert Generalprobe gibt es eine eigene Kategorieeinteilung (siehe Onlineshop unter www.landestheater.at).

* Ausgenommen Neujahrskonzert und Neujahrskonzert Generalprobe

preisgruppe kat. 1KM € 4

KA € 6

KB € 14

KC € 16

KD € 28

KE € 32

KS € 36

KAMMERSPIELE . [K2]PROBEBÜHNEN . MOBILES THEATER . HDM GROSSER& KLEINER SAALOHNE KATEGORIE-EINTEILUNG

preisgruppe 1. kat 2. kat 3. katGC € 20 € 15 € 5GD € 25 € 20 € 10GE € 30 € 25 € 15 GF € 35 € 30 € 20 GG € 40 € 35 € 25 GH € 45 € 40 € 30

HDM GROSSER SAALMIT KATEGORIEEINTEILUNG

40 %ERMÄSSIGUNG*

für alle unter

27 Jahren

34 . 35

Page 19: FIGARO - landestheater.at

HÖRENSWERT

ACADEMIE KONZERTVON FRIEDEN UND FREIHEITBERNHARD FORCK UND DAS ORCHESTER KONSKLASSIK

MI . 10. NOVEMBER 2021 . 20.00 UHRHaus der Musik InnsbruckGroßer Saal . Preise GD

PASTICCIO ESPAGNOLWERKE FÜR KLAVIERDUO, GITARREN-DUO UND LIEDER FÜR SOPRAN

SO . 30. JÄNNER 2022 . 20.00 UHRHaus der Musik InnsbruckGroßer Saal . Preise GE

AUCHIM ABO

AUCHIM ABO

TIROLER LANDESTHEATER & ORCHESTER GMBH INNSBRUCKRennweg 2 . 6020 InnsbruckT +43 512 52074 . F +43 512 52074 [email protected] . [email protected]

www.landestheater.atwww.tsoi.atwww.haus-der-musik-innsbruck.at

ÖSTERREICHISCHE POST AG / FIRMENZEITUNG16Z040760 F

SOCIALIZE WITH US