FALLSTUDIE Staatliche Kunstsammlungen Dresden · Digital Asset Management (DAM) Systeme, deren...
Transcript of FALLSTUDIE Staatliche Kunstsammlungen Dresden · Digital Asset Management (DAM) Systeme, deren...
HerausforderungIn den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD,
Bild 1) sind 14 Museen verschiedener Ausrichtung mit
über einer Million Sammlungsobjekten organisatorisch
zusammengefasst. Sie gehören damit zu den drei
größten Sammlungsverbänden in Deutschland.
Von den weltberühmten Kunstsammlungen Grünes
Gewölbe, Alte Meister, Neue Meister, über grafische
Sammlungen, Angewandte Kunst, Ethnologische
Sammlungen, Naturwissenschaftliche Sammlungen
bis zu Archiven ist ein Großteil dessen vertreten, was
man in Museen erwartet. Entsprechend komplex
und differenziert sind die Ansprüche an eine zentrale
Verwaltung der Bild- und Mediendaten im Verbund.
Initialzündung für das im Dezember 2011 begonnene
Projekt zur Einführung eines zentralen Digital Asset
Management Systems (DAM) war der exorbitante
Anstieg des benötigten Speichervolumens, welches in
erheblichem Maße durch Duplikate verschiedenster
Bild- und Mediendateien verursacht wurde. Deshalb ist
eine der wichtigsten Herausforderungen im Projekt die
Entschleunigung des Anstiegs beim Speicherplatzbedarf
und die weitgehende Eliminierung von Duplikaten im
bereits existierenden Bestand digitaler Assets. Dieser Effekt
soll über ein striktes Single Sourcing erreicht werden.
Eine weitere ambitionierte Anforderung ist die
Konfiguration eines komplexen Systems an
Zugangsberechtigungen, die den individuellen
Anforderungen der verschiedenen Institutionen und
gleichzeitig auch dem Gesamtverbund gerecht wird.
Zur Sammlungsverwaltung nutzen die SKD die
Museumsdatenbank robotron*Daphne. Miniaturansichten
der Sammlungsobjekte sind dort den Objektdatensätzen
zugeordnet. Um aus der Museumsdatenbank auf
die hochaufgelösten digitalen Asset zugreifen und
gleichzeitig die für das Single Sourcing notwendigen
Ausgabefunktionen des DAM Systems nutzen zu
können, ist das DAM-System mit robotron*Daphne
zu integrieren. In anderer Richtung soll eine Auswahl
von Objektinformationen aus der Museumsdatenbank
über das DAM-System verfügbar sein, in dem die
Öffentlichkeitsarbeit auch digitale Assets verwaltet,
die keine Sammlungsobjekte darstellen, wie z.B.
Fotos von Ausstellungseröffnungen, Vorträge,
Reportagen, Videos u.a. Ganz entscheidend ist
in diesem Zusammenhang eine klare Anzeige der
Verwertungsrechte der Bild- und Mediendateien.
FALLSTUDIE
Staatliche Kunstsammlungen Dresden - Integration eines Digital Asset Management Systems mit der Museumsdatenbank bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden -
Bild 1 – Taschenberg Innenhof
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: D. Brandt, 2013
„Die Bild- und Mediendatenverwaltung mit Cumulus führt zu einer deutlich besseren Strukturierung und Auffindbarkeit der digitalen Mediendaten. Durch die bidirektionale Anbindung zur Museums-datenbank Daphne entstehen sinnvolle und effektive Arbeitsprozesse. Erfreulich ist aber insbesondere die deutliche Senkung des informationstechnischen Speicher-aufwandes bei der Verwaltung der zunehmend wachsenden Datenvolumens der digitalen Medien.“ Michael John, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
LösungWenn ein solch komplexes Vorhaben gelingen soll, ist eine
genaue Planung unter Einbeziehung der wesentlichen
späteren Nutzer der Schlüssel zum Erfolg. Auf Grund der
großen Anzahl von Nutzern ist eine wohl durchdachte
Strukturierung notwendig. Das bezieht sich sowohl
auf die Organisation als auch auf die Nutzerrechte.
Inhaltlich getragen werden Entwicklung und Betrieb
durch Redakteure in den einzelnen Museen. Museums-
und Gesamtadministratoren sichern den technischen
Hintergrund. Diese personelle Grobkonzeption ermöglicht
es vielen unterschiedlichen Anwendern, das System für
ihre Zwecke erfolgreich zu nutzen. Monatliche Jour Fixe
führen Redakteure und Administratoren regelmäßig
zusammen, um anstehende Fragen zu klären und
sachkundige Entscheidungen für die Weiterentwicklung
zu treffen. Nach einem Start mit drei Museen wurden
schrittweise weitere Museen hinzugezogen.
Im Vorfeld eines solchen Projektes ist zu recherchieren,
welche Werkzeuge geeignet sind, den Herausforderungen
gerecht zu werden. Klassische Museumsdatenbanken
arbeiten objektorientiert und die Funktionalität der
angebotenen Zusatzmodule zur Verwaltung von Bild-
und Mediendaten sind nur beschränkt tauglich für eine
assetbezogene Dateiverwaltung nach dem Prinzip des
Single Sourcing. Speziell für diesen Zweck bietet der Markt
Digital Asset Management (DAM) Systeme, deren ständige
Weiterentwicklung im Sinne des Ziels einer langfristigen
Nutzung von möglichst vielen Nutzern weltweit ständig
gefordert und getragen wird. Das gewählte DAM
System muss folgenden Anforderungen genügen:
n� 1R?LB?PBDSLIRGMLCL�TML�"�+��n� J?SDCLBC��LN?QQSLE�?L�LCSC� CRPGC@QQWQRCKC��LCSC�
Hardware und neue funktionale Anforderungen,
n� 1I?JGCP@?PICGR�DÒP�QNºRCPC��LDMPBCPSLECL��n� 'LRCEP?RGMLQDºFGEICGR��n� 8STCPJºQQGEICGR��n� J?LEDPGQRGEC��SQPGAFRSLE��n� JCGQRSLEQDºFGEC�5CPIXCSEC�XSP�8SE?LEQIMLRPMJJC
UmsetzungNach eingehender Prüfung haben sich die SKD für das
DAM System Cumulus der deutschen Firma Canto GmbH
und die Betreuung durch die Firma CDS Gromke e.K. aus
Leipzig entschieden. CDS Gromke e.K. verfügte bereits
zu Beginn des Projektes über ausreichende Erfahrungen
im Einsatz von Cumulus in Museen, im Besonderen zur
Integration von Cumulus mit Museumsdatenbanken.
Jedem Museum und dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit
steht jeweils ein eigener Cumulus-Katalog zur Verfügung.
Alle Bild- und Mediendateien (digitale Assets) werden
von den zuständigen Redakteuren in die jeweiligen
Kataloge eingepflegt. Dies kann sowohl einzeln als
auch im Stapel erfolgen, wobei Cumulus automatisch
für jedes Asset einen Datensatz anlegt, eine Miniatur
für die Rechercheansicht erzeugt, eingebettete
Metadaten ausliest (IPTC - Autorenrecht, Bildtitel und
-beschreibung; EXIF - Kameradaten usw.) und bei
Bedarf weitere Metadaten, wie z.B. das Copyright
über Metadatenvorlagen einschreibt. Diese mit
geringstmöglichem Routineaufwand katalogisierten
Assets fungieren nach diesem Katalogisiervorgang als
singuläre Quelldateien für alle weiteren Anwendungen.
Die erzeugten Datensätze sind vorerst nur für das
jeweilige Museum nutzbar. Für die museumsübergreifende
Recherche aller internen Nutzer der SKD werden von
den Redakteuren ausgewählte Datensätze markiert, die
danach allen Berechtigten automatisch zur Verfügung
stehen. Eine weitere Auswahl, die öffentlich im Internet
sichtbar sein soll, wird ebenfalls entsprechend markiert.
Cumulus sorgt dafür, dass sie dort über einen externen
Server stets aktuell verfügbar sind. Zusätzliche manuelle
Aktualisierungen auf der Website sind nicht notwendig.
Um die Assets allen Nutzern bedarfsgerecht anbieten
zu können, wurde ein gestuftes Berechtigungskonzept
mit folgenden Nutzergruppen eingerichtet:
1. Anwender mit Zugang zu einem Museum: nur
Recherche und reduziertes Downloadrecht
Untergruppe zu 1: Darf auch größere
Auflösung downloaden
2. Allgemeiner Anwender: Lesezuriff auf alle intern
freigegebenen Datensätze innerhalb SKD
3. Redakteur mit Schreibrecht zur Pflege für ein
Museum: ohne Recht zum Löschen und zur Anlage
von Kategorien (Strukturbäume, Thesauri)
Untergruppe zu 3: Darf auch Kategorien anlegen
4. Administrator für ein Museum: Darf auch
Löschen und Kategorien verwalten
5. Gesamtadministrator
Über eine Verknüpfung mit der allgemeinen
Serveradministration wird von Cumulus das Login des
Nutzers nach dem Prinzip des SSO (Single Sign On)
übernommen. Einmal im Netz angemeldet, muss sich der
Nutzer für Cumulus nicht nochmals separat einloggen.
Die Nutzung der Daten in Cumulus als singuläre Datenquelle
für digitale Assets hat den großen Vorteil, dass notwendige
Änderungen an einer Stelle vorgenommen werden
und danach sofort automatisch in allen verbundenen
Systemen aktualisiert vorliegen, ohne an weiteren
Stellschrauben drehen zu müssen. Dazu ist es notwendig,
die spezifischen Funktionen des DAM System sinnvoll
einzusetzen und mit anderen Systemen zu integrieren.
n� ,SRXSLE�TML��QQCRQ�DÒP�TCPQAFGCBCLC��LUCLBSLECL��Über definierbare Ausgabeaktionen erzeugt Cumulus
im Moment einer Anforderung Arbeitskopien für
unterschiedliche Anwendungen, wie z.B. Internet, Druck
in verschiedenen Größen, Dateien mit Wasserzeichen
u.a., die nach Gebrauch gelöscht werden können,
da sie jederzeit ohne Aufwand wieder erzeugbar
sind. Mit diesem Wissen im Hintergrund sehen sich
Anwender nicht mehr geneigt, Kopien sicherheitshalber
nochmals auf weiteren Speicherplätzen abzulegen und
damit unnütze Duplikate (Dubletten) zu erzeugen.
n� �L@GLBSLE�BCP�5C@QGRC��²@CP�CGLC�!+1æ'LRCEP?RGML�wird Bildmaterial auf der Homepage der SKD
(Bild 2) aus Cumulus heraus automatisch aktuell
gehalten. Außerdem werden reproduktionsfähige
digitale Vorlagen zur Recherche über das Internet
angeboten. Vor Auslösung einer Bestellung muss
der Auftraggeber aus einer Auswahl möglicher
Nutzungen und der geplanten Auflage automatisch
den Preis für die digitale Verwertung berechnen
lassen. Lieferung und Rechnungslegung erfolgen
aus Sicherheitsgründen konventionell.
n� 'LRCEP?RGML�KGR�BCP�+SQCSKB?RCL@?LI��"?NFLC�ist eine Objektdatenbank, in der die Daten der
Tiefenerschließung von Sammlungsobjekten vorgehalten
werden. In Cumulus finden wir alle Abbildungen und
Mediendateien, die zu den Objekten gehören und
darüber hinaus auch Ereignisfotografie und andere
nicht im direkten Zusammenhang mit der Sammlung
stehende digitale Assets. Diese besitzen ihre eigenen
assetbezogenen Metadaten, wie z.B. das Urheberrecht,
das Copyright, Bildtitel und –beschreibung usw.
Die Integration ermöglicht den direkten Zugriff auf
die Assets in Cumulus mit dessen Recherche- und
Ausgabefunktionen direkt aus Daphne heraus.
Um auch eine voneinander unabhängige Arbeitsweise
beider Datenbanken zu ermöglichen, sollen die
wichtigsten Informationen sammlungsbezogener
Assets in beiden Systemen abrufbar sein.
Dazu übergibt Cumulus nach Eintrag einer entsprechenden
Markierung aufbereitete Vorschaubilder an Daphne.
Im Gegenzug wird eine Auswahl von Metadaten
automatisch im Hintergrund von Cumulus mit den
entsprechenden Werten in Daphne synchronisiert.
Eine interessante Erleichterung der Arbeit sowohl für
Wissenschaftler als auch für die Öffentlichkeitsarbeit ist die
automatisierte farbige Markierung der Publikationsfähigkeit
digitaler Assets (Bild 3). Aus einer Kombination technischer
Bilddaten und gegebener sowie vereinbarter Rechte
ermittelt ein hinterlegter Algorithmus eine Farbmarkierung,
die auf dem digitalen Leuchttisch der Cumulus Datenbank
sofort übersichtlich erkennen lässt, welche Dateien
für welchen Zweck verwendet werden können.
Ergebnis und VorteileZum Zeitpunkt der Erstellung dieser Fallstudie ist in
den ersten Museen bereits ein Sinken der Anzahl
der Duplikate zu verzeichnen. Die Bereinigung der
Bestände an digitalen Assets und deren Kopien wird
einige Zeit in Anspruch nehmen und auch langfristig
laufend verfolgt werden müssen. Am langen Ende
wird sich die Investition mehrfach bezahlt machen.
Das schnelle Finden und Anwenden von Assets aus
Cumulus und aus Daphne bringt bereits merkbare
zeitliche Vorteile. Anforderungen digitaler Assets
können mit geringem Aufwand wesentlich schneller als
früher erfüllt werden. Wissenschaftliche Recherchen an
hochaufgelösten Bilddateien gestalten sich einfacher und
eröffnen gleichzeitig neue Möglichkeiten. Beispielhaft
sind dafür Bildvergleiche u.a. Die museumsübergreifende
Zusammenarbeit hat eine wesentliche Erleichterung
und damit eine Intensivierung erfahren. Weitere
Details erläutern wir gern auf Anfrage.
Bild 2 – Screenshot Bildarchiv
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Über SKDDie Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zählen
zu den bedeutendsten Museen der Welt. Insgesamt
14 Museen bieten eine thematische Vielfalt, die in
ihrer Art einzigartig ist. Ursprung der Museen ist die
Sammlung der sächsischen Kurfürsten und polnischen
Könige. Historische Quellen belegen die Gründung der
fürstlichen Kunstkammer im Residenzschloss durch
Kurfürst August im Jahre 1560. August der Starke und sein
Sohn König August III. waren bedeutende Mäzene und
bemerkenswerte Kunstkenner. Ihre systematisch angelegten
Kunstkabinette, bilden den Kern der wunderbaren
Kunstschätze der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Durch die kontinuierlich fortgesetzte Sammlungstätigkeit
bietet sich dem Besucher heute ein unendlicher Reichtum
an wunderbaren Kunstschätzen. Bis heute sehen sich
die Sammlungen verpflichtet, Traditionen zu bewahren,
Visionen zu entwickeln und die Zukunft mitzugestalten.
Nicht nur die Museen der Staatlichen Kunstsammlungen
Dresden sind weltberühmt: Residenzschloss,
Zwinger und Semperbau gehören zu den
bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Dresdens.
Über CDS Gromke e.K.CDS Gromke e.K. wurde 1993 gegründet mit der
Vision, Dienstleistungen rund um das digitale Bild im
professionellen Bereich zu erbringen. Heute bearbeitet
die Firma komplexe Digitalisierungsprojekte zur
Erschließung und Sicherung von Archivbeständen.
Basierend auf langjährigen logistischen Erfahrungen
werden dazu individuelle Workflows entwickelt, die
eine effektive Metadatenerfassung einschließen.
Mit der Konzeption, Installation, Anpassungs-
programmierung und Wartung von Bild- und
Mediendatenbanken (DAM Digital Asset Management)
zur teilautomatisierten Datenübernahme und dem
Aufbau farbverbindlicher Workflows bis zum Fine
Art Print werden die Projekte komplettiert. Über
Integrationen mit anderen Datenbanken (z.B.
Museumsdatenbanken, Warenwirtschaftssystemen,
CMS-Systemen u.a.) entlasten DAM-Systeme als
zentrale Bild- und Mediendatenverwaltung Firmen
und Einrichtungen von einem großen Teil notwendiger
Routinearbeiten. CDS Gromke e.K. ist zertifizierter
Systemintegrator und Sales Partner der Firma Canto
für Cumulus Digital Asset Management Systeme.
Über CantoDigitale Inhalte auf intelligente Weise zugänglich machen
– diese Vision hat Canto zu einem der weltweit führenden
Unternehmen im Bereich Digital Asset Management
gemacht. Canto bietet skalierbare Software und
Dienstleistungen, die auf die Anforderungen der Kunden
zugeschnitten sind. Über eine Millionen Nutzer aus einem
breiten Branchenspektrum vertrauen der Kompetenz von
Canto seit der Gründung des Unternehmens 1990. Canto ist
in Berlin und Linden (bei Frankfurt) sowie in San Francisco
(USA) ansässig und betreut in Kooperation mit einem
globalen Partnernetzwerk Kunden auf der ganzen Welt.
Mehr Informationen finden Sie unter canto.com.
CDS Gromke e.K.
Wachsmuthstr. 3
D- 04229 Leipzig / Germany
phone +49 (0)341 42 05 50
fax +49 (0)341 42 05 523
e-mail [email protected]
web www.cds-gromke.com
owner Guenther Gromke
Bild 3 – Screenshot_Farbetikett
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden