Fakten zur „Wurzelhöhle“

Erste Konzeptionen sind bereits Ende 2009 erarbeitet worden. Eine erste Förderanfrage bei der Thüringer Aufbaubank wurde im Juli 2010 gestellt. Die Einreichung konkretisierender Unterla-gen zum Förderantrag wurde im März 2013 eingereicht und dann in mehreren Etappen im Detail modifiziert. Am 27.04.2014 wurde der Fördermittelbescheid über ca. 2,36 Mio Euro der Stadt Bad Langensalza als Bauherrin zur Errichtung der Wurzelhöhle zugestellt.

Nach einer Einführung in das Thema Boden und Bodenarten werden die Besucher in einer Di-mensionsschleuse zunächst auf mikroskopische Größe geschrumpft und können dann mit Hilfe moderner multimedialer Technik in die noch relativ unerforschte Unterwelt eintauchen. Im Bereich der Nährstoffaufnahme erfährt der Besucher, welche Nährstoffe eine Pflanze benötigt, wie diese aufgenommen werden und welche Stoffe durch die Pflanze wieder an den Boden abge-geben werden. Über einen Touchscreen-Monitor kann der Besucher den Nährstoffkreislauf der Pflanze beeinflussen.

Weiterhin werden die Themen Wurzelarten, Wurzelaufbau und die Funktion der Wasseraufnahme über die Wurzel näher beleuchtet. Über Schwarzlichtlampen werden Informationen zu Mykorrhiza und diversen Pilzarten an den Wänden sichtbar. Die Besucher erfahren, wie komplex die Kommunikation zwischen Pflanzenwelt und Tierwelt funktioniert und welche Vielzahl von Lebewesen dabei beteiligt sind. Eine Armada milliardenfacher Erdarbeiter sind im Einsatz für das Leben auf unserer Erde. Eine große Anzahl dieser Artenvielfalt wird dem Besucher im fortgang der Ausstellung aufgezeigt. Es besteht die Möglichkeit, sich über ein Drehrad Videos zu kuriosen Eigenheiten sowie über den Größenvergleich dieser winzigen Schwerstarbeiter zu informieren. An den textilen Kulissenwän-den tauchen plötzlich wundersame Organismen auf - es hüpft und knistert überall.

Im 3. Modul des Mehrzweckgebäudes soll den Besuchern das Thema Boden auf neue Art und Weise nahe gebracht werden. Dem Zeitgeist nachkommend und zur eindrucksvolleren Veranschaulichung des „Le-bens unter der Erde“ wurde der interaktive Teil deutlich erhöht. Hierbei sollen unter Bezugnahme auf die fortschreitende Technisierung unseres Lebens auch den jüngeren Generationen Ausstellungsinhalte mit Hilfe von Touchscreen-Monitoren, Animationen u. ä. anschaulich vermittelt werden. Daher hat sich bei diesem Modul „Wurzelhöhle“ der touristischen Einrichtung an der Thiemsburg der interaktive Teil deutlich erhöht.

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Fakten zur „Wurzelhöhle“

In einer Ecke der Höhle berichten Herr Theodor-Karl-Friedrich Blindspringer sowie Frau Akari Hornmilbe über ihr Leben. Der Besucher kann sich auf einem Sitzmodul niederlassen und dem interessanten Zwiegespräch über deren Familien, Leidenschaften, Lieblingsessen sowie Vermehrung lauschen.

An einem anderen Touchscreen kann der Besucher spielerisch unterschied-liche Bodenlebewesen einem jeweils anderen zum Fressen anbieten. Anhand der dann folgenden Reaktion erfährt er Tatsachen über Nahrungs-kreisläufe und Fressverhalten unter der Erde. In einer in einer Grundschule aufgenommenen Nachrichten-Show („Nachrichten aus der Unterwelt“) berichten Grundschüler über das Leben der Kleinstbodenorganismen und deren biologischen Waffen.

Weiterführend im Rundgang wird dem Besucher der Regenwurm und viele Fragen um ihn näher dargestellt. Details über die größte Recylinganlage der Welt und wie lange diese Zersetzungsprozesse bei uns sowie im Ver-gleich in den Tropen dauern werden veranschaulicht. Was passiert mit den Tonnen von Blättern, die jährlich von den Bäumen fallen? Wie funktioniert die Humusproduktion? Regenwurmkot = bester Dünger? Wie ist der Humus weltweit verteilt? Fragen, die neugierig machen ... Es werden interessante Fragen beantwortet: Kann man Regenwürmer teilen? Wie tief bohren Regenwürmer? Was tut er bei Regen? Andere Würmer, die neben dem Regenwurm eine ebenso wichtige Rolle spielen, werden beleuchtet. Ohne diese Zersetzer gibt es kein menschliches Leben - der Boden ist in Gefahr!

Die Bodengefährdung kann der Besucher an einem anderen Touchscreen- Monitor selbst beeinflussen. Er kann experimentell den Boden versiegeln oder Flüssigkeiten einbringen. Es werden Informationen gegeben, wie z.B. der Boden auf Plastiktüten, Straßenbau oder Landwirtschaft reagiert. Nachdem der Besucher dann in einer zweiten Dimensionsschleuse wie-der auf seine wahre Größe gebracht wurde, befindet er sich zwischen den Welten - also im Übergangsbereich zwischen der Unterwelt und dem sicht-baren Leben im Wald. Er kann in eine kleine Spielhöhle abtauchen und Einblick bekommen, welche Tiere Gangsysteme unter der Erde bauen und welche Tiere sich diese Gänge untereinander teilen.

Das Ende des Rundganges ist schlicht und minimalistisch gehalten. Dem Besucher werden über Beamer-Einspielungen einige prägnante Botschaften mit auf den Weg gegeben. Diese sollen nach-denklich stimmen und zugleich annimieren, wie man selbst als kleines, einzelnes Individuum aktiv das Thema Boden und Bodengefährdung beeinflussen kann.

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