F-, S-, N-, Perf-, Re-F-orming - Was geht denn hier ab?
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Transcript of F-, S-, N-, Perf-, Re-F-orming - Was geht denn hier ab?
[F, S, N, Perf, Re-F]-orming
- Was geht denn hier ab?
Dipl.-Inf. Bernd Schiffer
Senior Softwareentwickler
[F, S, N, Perf, Re-F]-orming - Was geht denn hier ab?Bernd Schiffer – akquinet it-agile GmbH
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Über mich
Bernd Schiffer
� Senior Softwareentwickler bei akquinet it-agile
GmbH
� Erfahrung mit agilen Methoden seit 2001
� XP, Scrum, TDD, Groovy, Grails
� Langstreckenlauf
� E-Mail: [email protected]
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� (Softwareentwicklungs-)Projekt
� Pair-Programming
� Meeting
� Ausflug
� Verein
� Verabredung
� Ehe
� Fußballmanschaft
Menschen kommen zusammen
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Ansammlung vs. Gruppe
� Gruppen
� Projekt, Entwicklungsteam, Firma, Ehe, Fußballmannschaft
� Verfolgen gemeinsame Ziele
� Ansammlung
� Reisende in einem Zugabteil, Zuhörer eines Rockonzerts, Schlangestehende
vorm Apple Store
� Verfolgen Ziele unabhängig voneinander
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Ziele
� Unterscheidung zwischen persönlichem und Gruppen-Zielpool
� Ziele:
� sachlich und zwischenmenschlich
� vordringlich und nachgeordnet
� bewußt, vorbewußt und unbewußt
� Beispiele persönlicher Ziele
� als [hilfsbereit, freundlich, kompetent, …] gelten
� [Macht, Einfluss, Budget, Verantwortung, schönen Schreibtisch, …] haben
� nicht [allein, ausgeschlossen, ungemocht, überflüssig, …] sein
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Gruppen-Zielpool
� Gruppen-Zielpool
� Alle persönlichen Ziel jedes einzelnen der Gruppe zusammen
� Eigenschaften
� Vielfalt bis Überfülle
� Wiedersprüche
� Fluktuation (aka Veränderung)
� Wechselwirkungen
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Gruppenvertrag
� Struktur des Gruppen-Zielpooles
� Wann machen wir was auf welche Art und Weise?
� Beispiel eines Gruppenvertrages
� §1: Kernarbeitszeit von 10 bis 15 Uhr
� §17: Java-Code-Conventions nach Sun, andere Sprachen davon abgeleitet
� §34: Jeder verfolgt täglich Veränderungen des Firmenwikis und des
Firmenblogs
� §102: Tabuthemen: IDEs, Projekt "Dead Dog", letztes Klausurwochenende
� §119: Entscheidungen werden mit 2/3-Mehrheit gefasst
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Gruppen-Zielpool ständig "im Fluss"
� Chaotisch
� nachvollziehbar, aber unkalkulierbar
� komplexe Wechselwirkungen
� keine Planung Top-Down möglich, sondern iterativ und inkrementell
� Selbstorganisierend
� Jede Gruppe ist per Definition selbstorganisiert (Wechselwirkung von
Elementen)
� nicht zu verwechseln mit selbstgesteuert (Reflexion) und selbstbestimmt
(Freiheit eigener Zielsetzung)
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Evolution des Gruppen-Zielpools
� Evolutionärer Kreislauf…
� Separation (Abgrenzung)
� Amplifikation (Verstärkung)
� Selektion (Auswahl)
� Restabilisierung (Bewährung)
� Variation (Veränderung)
� …als Diagnoseinstrument
� Störung der Amplifikation: Angst, Unsicherheit, Scham, Schüchternheit
� Störung der Amplifikation: Verwirrung und unterschwellige Aggressivität
� Störung der Selektion: Entscheidungsvermeidung und Konfliktscheue
� Störung der Restabilisierung: Unproduktivität und Unzufriedenheit
� Störung der Variation: Veränderungsfeindlichkeit und Erneuerungsunfähigkeit
� Da hilft ein Coach (aka ScrumMaster)!
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Ziel-Eigenschaften
Metakomplementäre Führung,
Verlogene Atmosphäre,
Vorauseilender Gehorsam
"Von oben vorgegeben!";
Überzeugung, Überredung,
Zwang; Klarheit
Gesetzt
Flüchtigkeit, Taktik, Scham,
Verdrängung, Tabu;
Transparenz und Feingefühl
Zielkonflikte frei ausspielbar;
Win-Win-SituationenWählbar
VerdecktÖffentlich
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Der Prozess: Erweitertes Tuckman-Modell
� Forming
� Gründung, Kontakt, Separation
� Storming
� Konflikt, konstruktiver Streit, Amplifikation
� Norming
� Vertrag, Kontrakt, Selektion
� Performing
� Arbeit, Kooperation, Restabilisierung
� Re-Forming (Erweiterung des Tuckman-Modells)
� Reflexion, Bilanz, Variation
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Forming: Aller Anfang ist schwer
� vorherrschende Aktivität
� Kennenlernen, Einschätzen, Einordnen
� einzelne Mitglieder
� Aufregung, alte Verhaltensmuster
� Klima
� gehemmt, vorsichtige Kommunikation, Konformismus
� Ziel
� Sättigung des Sicherheitsbedürfnisses der Gruppe
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Storming: "Lass' krachen, Alter!"
� vorherrschende Aktivität
� Zeigen, Vertreten, Auseinandersetzen
� einzelne Mitglieder
� Farbe bekennen, Individuum, Kontakt-Gestaltung
� Klima
� stürmisch, aufgeheizt, emotional, explosiv,
� Ziel
� Unterschiede der persönlichen Zielpools verdeutlichen
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Norming: "Nu' aber Butter bei die Fische…"
� vorherrschende Aktivität
� Festlegen, Abfinden, Einigen
� einzelne Mitglieder
� Ernüchterung, Erwartungen prüfen und klären, Abschied von Illusionen
� Klima
� erleichtert, ernüchtert, versöhnlich,
� Ziel
� Entscheidungsfindung: Auswahl von und Einigung auf "überlebensfähige"
Ziele
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Performing: "Jetzt geht's ab!"
� vorherrschende Aktivität
� Einbringen, Engagieren, Zusammenarbeiten
� einzelne Mitglieder
� Klarheit über "Ich und die Gruppe", Profilierung
� Klima
� konzentriert, zielorientiert, verantwortungsbewusst, solidarisch
� Ziel
� Arbeiten nach dem Gruppen-Zielpool
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Re-Forming: "Was lernen wir draus?"
� vorherrschende Aktivität
� Bilanzieren, Besinnen, Erfahrungen austauschen
� einzelne Mitglieder
� Abstand von und Lösung aus Gruppe, Kritik, Unsicherheit, Veränderung
� Klima
� angespannt, beklemmend, still, vermeidend, austauschend
� Ziel
� Reflektion und Neubewertung des persönlichen und des Gruppen-Zielpools
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Abhängigkeiten der Phasen
alle Phasen:
Innere Einkehr zur VerbesserungRe-Forming
Re-Forming:
Bewährung und Scheitern zum
Reflektieren
Performing
Performing:
Einigen fürs MiteinanderNorming
Norming:
Unterschiede zeigen zur AuswahlStorming
Storming:
Sicherheit geben zum StreitenForming
Voraussetzung für
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Nicht-Beachtung der Abhängigkeiten
� Schnelldurchfahrten und Umgehungen
� Konfliktvermeidung, Aufwandsscheu
� Verklumpen
� Orientierung und Streit, Streit und Vertrag
� Unvollständigkeit
� Belastung der Folgephase
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Gruppenvertrag in Phasen
Neubewertung der eigenen Ziele in Bezug auf Gruppen-
Zielpool; Neuausrichtung des Gruppen-ZielpoolsRe-Forming
"Leben" des Gruppen-ZielpoolsPerforming
Auswahl der persönlichen Ziele in den Gruppen-ZielpoolNorming
Abgrenzung der persönlichen Ziele zu anderen
GruppenmitgliedernStorming
Aufzeigen des persönlichen ZielpoolsForming
Einfluss auf Gruppenvertrag
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Der Coach und die Phasen
Eisbrecher; Moderation der RetrospektiveRe-Forming
Urlauber; Zurückhaltung, Einleiten neuer PhasenPerforming
Moderator, Notar, Schlichter; Vereinbahrung von tragfähigen
RegelnNorming
Sprengmeister ohne eigenes Aktienpaket; Raum und Rahmen
gebenStorming
Katalysator für Gruppenvertragsentwicklung; Vermittlung von
Gewissheit, Verschieben von KonfliktenForming
Rolle und Aktivitäten des Coachs
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Komplikationen in den Phasen
Hast; Vermeidung; Verflachen; Verengen; Re-Forming
Prozessüberhänge; Versagensangst; Aktionismus;
KatastrophenPerforming
Stormingüberhänge; Widerstand ausgeblendet; mangelnde
Sorgfalt; übermäßige PenibilitätNorming
Kontrollverlust durch Coach; falscher Umgang mit
Übertragung, Projektion und Ambivalenz; Verhärtung;
Eskalation; Verwechslung von Sach-/Beziehungsebene
Storming
unklare offizielle Ziele (gesetzt und verdeckt); unterschiedliche
Sicherheitsbedürfnisse; Überhastung oder ÜberdehnungForming
Mögliche Komplikationen (nur eine Auswahl)
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Fazit
� Das erweiterte Tuckman-Modell nach Stahl…
� ist gut für den Coach bei der Arbeit mit Gruppen
� ist gut für alle Beteiligten in Retrospektiven
� ist gut zur Kommunikation über Teamdynamik in Agilen Prozessen
� erklärt einige "Phänomene" (z.B. Aufwand bei Team-Neubesetzungen aka
Katastrophe)
� hilft besonders bei Retrospektiven
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Quelle dieser Folien und Buchempfehlung
� Eberhard Stahl: "Dynamik in
Gruppen. Handbuch der
Gruppenleitung"
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Noch Fragen?
Danke fürs Zuhören