Exportjunkie Deutschland aktualisiert April 2010 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik .
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Exportjunkie Deutschland
aktualisiert April 2010
ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitikwww.wipo.verdi.de
8,9%
4,9%
8,1%
0 %
2 %
4 %
6 %
8 %
10 %
12 %
14 %
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Exportweltmeister DeutschlandAnteile der fünf größten Handelsnationen am Weltwarenexport
China
Frankreich
Japan
Deutschland
USA
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: WTO, World Trade Statistics
3,8%
9,1%
Deutschland9,1%
China8,9%
USA8,0%
Japan4,9%
Niederlande3,9%
Frankreich3,8%
Großbritannien2,9%
Kanada2,8%
übriges Europa20,5%
Asien ohne China und Japan15,5%
Mittel- und Südamerika inkl
Mexiko5,6%
mittlerer Osten6,4%
GUS4,4%
Afrika3,5%
Exportweltmeister DeutschlandAnteile am Warenhandel - die acht Größten und der Rest der Welt
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
2008
Quelle: WTO
688
736766 771
850
922
1055
1139
1179
982
1062
1133
681 693668
685
737
803
922
968
1024
872925
987
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Deutsche Im- und Exporte
Quelle: Statistisches Bundesamt: Volkswirtschaf tliche Gesamtrechnung; Prognose für 2010/11: Projektgruppe Gemeinschaf tsdiagnose Frühjahr 2010
Export in Milliarden Euro
Importein Milliarden Euro
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Prognose
Exportüberschuss in Milliarden Euro
7,3
42,5
97,7
85,9
112,9 118,9
132,5
171,7
155,7
110,3
137,0146,0
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Mill
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en
Eu
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Exportüberschuss am LimitSaldo Waren und Dienstleistungen 1999 - 2011
Quelle: Statistisches Bundesamt: Volkswirtschaf tliche Gesamtrechnung; Prognose für 2010/11: Projektgruppe Gemeinschaf tsdiagnose Frühjahr 2010
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Prognose
Deutschland hat in den vergangenen Jahren deutlich mehr exportiert als aus andern Ländern importiert. Dauerhafte Exportüberschüsse sind nur möglich, wenn andere Länder Defizite aufweisen weis sie ständig mehr importieren als exportieren. Sie müssen sich bei den Ländern mit Exportüberschüssen verschulden um die Importe finanzieren zu können. Dauerhaft mehr Importe als Exporte bedeuten, dass diese Länder sich immer weiter verschulden.Mit der Krise und dem Platzen der Finanzblase brach die schuldenfinanzierte Nachfrage aus den Defizitländern ein. Vom Nachfrageeinbruch und schrumpfenden Absatzmärkten sind Länder mit starker Exportorientierung besonders betroffen.
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400.000
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1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Globale Ungleichgewichte gigantisch gewachsenDie fünf größten Überschuss- und Defizitländer - in Billionen US-Dollar
Über 700 Milliarden US$ betrug in den letzten Jahren allein das Defizit der USA beim Handel mit Waren und Dienstleistungen. Spanien, Großbritannien sind mit jeweils rund 100 Milliarden US$ , Australien und Italien mit 50 Milliarden US$ im Defizit.
China, Deutschland und Japan sind die größten Exportländer. Mit großem Abstand folgen Saudi Arabien und die Schweiz auf Platz vier und fünf.
Plus eine Billion US$
Minus eine Billion US$
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
60
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90
FebJanDezNovOktSepAugJulJunMaiAprMärFebJanDezNovOktSepAugJulJunMaiAprMärFebJan
201020092008
Mill
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en
Eu
ro
Exporte tief untenWarenausfuhren je Monat
Quelle: Statistisches Bundesamt; saison und kalenderbereinigte Werte
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Die Exporterfolge Deutschlands wurden mit einer verhängnisvollen Schwäche der Binnennachfrage erkauft.
„Die niedrigen Lohnabschlüsse der vergangenen Jahre haben die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert, aber das Geld fehlt nun den Verbrauchern. Hätten sich alle so verhalten wie Deutschland und kaum konsumiert, dann wären in Europa die Lichter ausgegangen.“
Peter Bofinger, Mitglied im Sachverständigenrat
1,3
3,9 4,35,4
7,68,9 9,1
10,0
12,814,0 14,6
18,4 18,6
22,2
25,2
Deutschlands Reallöhne ganz untenVeränderung der Reallöhne pro Kopf 2000 bis 2009 in Prozent
Quelle: Europäische Kommission, Ameco-Datenbank (Deflator: privater Konsum)
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
12%
-0,6%
12%
33%
3,3%
18%
35%
5,3%
18%
44%
4,6%
24%
Arbeitnehmerentgelte je Stunde Beschäftigung in Stunden Bruttoinlandsprodukt, preisbereinigt
Weniger Lohn, weniger Wachstum und Beschäftigung Veränderung 2007 gegenüber 1999
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK)
Deutschland
Frankreich
Niederlande
Großbritannien
122 Mrd. Euro
134 Mrd. Euro
278 Mrd. Euro
289 Mrd. Euro
1.261 Mrd. Euro
-891 Mrd. Euro
-598 Mrd. Euro
-273 Mrd. Euro
-225 Mrd. Euro
-158 Mrd. Euro
-142 Mrd. Euro
Belgien
Schweden
Niederlande
Irland
Deutschland
Großbritannien
Spanien
Griechenland
Frankreich
Portugal
Polen
Die großen Überschuss- und Defizitländer in EuropaKumulierte Außenhandelsalden 2000 -2008
Quelle: Eurostat
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Ungleiche Partner:Außenhandel Deutschlands mit Südeuropa
Deutsche Exporte nach Italien, Spanien, Portugal und Griechenland
Deutsche Importe aus Italien, Spanien, Portugal und Griechenland
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
49 Mrd. €
38 Mrd. €
83 Mrd. €
128 Mrd. €
95 Mrd. €
64 Mrd. €
59 Mrd. €
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Immer mehr verkaufen aber nicht kaufen:deutsche Handelsbeziehungen mit Griechenland
Ausfuhr nach Griechenland
Einfuhr aus Griechenland
Quelle: Statistisches Bundesamt
1,8 Mrd. €
3,3 Mrd. €
8 Mrd. €
6,7 Mrd. €
1,9 Mrd. €
5,1 Mrd. €
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Man muss sich den europäischen Binnenmarkt als einen See vorstellen, dem Deutschland durch eine kräftigere Binnennachfrage mehr Wasser und damit wirtschaftliche Dynamik zuführen würde. Orientiert sich Deutschland hingegen nur auf einen Exportüberschuss, entzieht es dem See Wasser und führt tendenziell zu dessen Austrocknung, also wirtschaftlicher Lähmung.
Umgekehrt stimulieren Länder mit strukturellen Defiziten zwar den Euroraum, sie führen dem See permanent Wasser zu. Aber sie selber trocknen aus. Am Ende bedürfen sie selber der Wasserzufuhr aus dem großen See.
IMK, März 2010
Quelle: Flassbeck/Spiecker, Wirtschaftsdienst März 2010
ver.di fordert:
Schluss mit der einseitigen Orientierung am Export:
Gesetzliche Rahmenbedingungen, die in Tarifver-handlungen helfen, den verteilungsneutralen Spielraum auszuschöpfen;einen gesetzlichen Mindestlohn;die Zurückdrängung von Befristungen, Leiharbeit und Minijobs;ein Zukunftsinvestitionsprogramm für Arbeit, Bildung, Umwelt und ein besseres Leben.
-46,0-49,0 -49,9
-35,3 -34,5-29,3
-25,7
-13,7-11,6
-7-9,4-10,6 -11,8 -12,1
-0,1
2,86,0
10,6
19,122,7
27,623,7
-60
-50
-40
-30
-20
-10
0
10
20
30
40
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
in M
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rde
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Dienstleistungen - Minus durch ReiselustSaldo der Dienstleistungen mit und ohne Reiseverkehr
Quelle: Deutsche Bundesbank: Monatsberichte, laufende Ausgaben
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Dienstleistungen insgesamt
Dienstleistungen ohne Reiseverkehr
Maschinen15,1%
Kraftwagen und Kraftwagenteile
14,9%
Chemische Erzeugnisse
9,1%
Datenverarbeitungs-geräte, elektr. u. opt.
Erzeugn.8,0%
Elektrische Ausrüstungen
6,0%Pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse
5,9%
Metalle4,6%
Sonstige Fahrzeuge4,4%
Nahrungsmittelund Futtermittel
4,2%
Metaller-zeugnisse
3,4%
Gummi- und Kunststoffwaren
3,4%
Sonstige Waren21,0%
Ausfuhr nach Warengruppen 2009
808 Mrd. €
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: Statistisches Bundesamt
Datenverarbeitungs-geräte, elektr. u. opt.
Erzeugnisse10,4% Kraftwagen und
Kraftwagenteile9,2%
Erdöl und Erdgas8,2%
Maschinen7,4%
Chemische Erzeugnisse
7,2%
Pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse
5,3%
Metalle4,9%
Sonstige Fahrzeuge4,8%Nahrungsmittel und
Futtermittel4,6%
Elektrische Ausrüstungen
4,3%
Bekleidung3,2%
Erzeugnisse der Landwirtschaft und
Jagd3,0%
Sonstiges27,6%
Einfuhr nach Warengruppen 2009 ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: Statistisches Bundesamt
674 Mrd.
EU63,0%
USA6,7%
China4,5%
Japan1,3%
Restl. Europa10,5%
Restl. Asien8,0%
Restl. Amerika3,0%
Afrika2,1% Australien und
Ozeanien0,9%
Deutsche Warenexporte nach Zielregionen 2009ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: Statistisches Bundesamt
EU-Länder 58,3%
China8,2%
USA5,9%
Japan2,7%
Restl. Europa12,3%
Restl. Asien6,9%
Restl. Amerika3,1%
Afrika2,1%
Australien und Ozeanien
0,4%
Deutsche Warenimporte nach Herkunftsregionen 2009
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
Quelle: Statistisches Bundesamt
13,7
19,125,8
38,6
49,2
57,9
61,4
67,5
76
93,9
109,4
116,9
89
12,917,2
21,7
32,6
46,0
55,3
61,1
61,764,5
77,4
89,2
91,5
81,3
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
120,0
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
in M
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Handel mit den EU-Neumitgliedern*:Exporte stärker als Importe eingebrochen
ver.di BundesvorstandBereich Wirtschaftspolitik
*) Am 1. Mai 2004 sind Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern der EU beigetreten, am 1. Januar 2007 kamen Bulgarien und Rumänien dazu. Quelle: Statistisches Bundesamt
Importe aus den "zwölf Neuen"
Exporte in die "zwölf Neuen"