Evidenz alimentärer Einflussfaktoren auf die Leistungsfähigkeit im Fußball

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SCHWERPUNKT Evidenz aliment arer Einflussfaktoren auf die Leistungsf ahigkeit im Fußball Heiko Striegel, Andreas Michael Nieß Universita ¨tsklinikum Tu ¨ bingen, Medizinische Klinik, Abteilung Sportmedizin Eingegangen/submitted: 03.02.2014; u ¨berarbeitet/revised: 17.04.2014; akzeptiert/accepted: 22.04.2014 Einleitung Die Leistungsanforderungen im Profifußball sind in den letzten Jah- ren und Jahrzehnten sta ¨ndig gestie- gen. Daher sind Spieler und Betreuer gefordert, optimale Voraussetzun- gen fu ¨r Training und Spiele sicher- zustellen. Um konstante Hochleis- tungen in Spielen zu erbringen, muss das Training so optimal wie mo ¨glich genutzt werden. Wesentli- che Voraussetzungen hierfu ¨r sind wiederum eine bestmo ¨ gliche Erho- lung zwischen Training und Wett- kampf, ein geringeres Risiko von Verletzungen und Erkrankungen so- wie subjektiv ein gutes Gefu ¨hl, op- timal auf das Spiel vorbereitet zu sein. Einen nicht zu unterscha ¨tzen- den Stellenwert besitzt hierbei eine sport- und sportartgerechte Erna ¨h- rung [21]. Hierbei sind die Erna ¨h- rung und Hydratation vor und wa ¨h- rend des Fußballspiels sowie die Si- tuation nach dem Spiel zu unterscheiden. Diese Aspekte haben in der Sportpraxis noch immer einen zu geringen Stellenwert. Zu beru ¨cksichtigen ist hierbei, dass die mittlere Laufleistung eines Erst- ligateams im Fussball zwischen 10 und 12 Kilometern pro Spieler und Spiel liegt, wobei die Laufleistung eine Abha ¨ngigkeit von der Spieler- position zeigt [8]. Daru ¨ber hinaus werden in einem Spiel bis zu 70 kurze Sprints mit einer Laufzeit von 2 bis 10 Sekunden absolviert [8]. Die Herzfrequenz wa ¨hrend eines Spiels liegt im Durchschnitt bei ca. 85 Pro- zent der maximalen Herzfrequenz, der Sauerstoffbedarf bei ca. 70 Pro- zent der maximalen Sauerstoffauf- nahme. In einer Untersuchung an englischen Profifußballteams konn- te gezeigt werden, dass sich eine kohlenhydratreiche Kost vor dem Spiel positiv auf die Glykogenkon- zentration im Muskel sowie die Ge- samtlaufleistung und Sprints in der zweiten Halbzeit des Fußballspiels auswirkt [11]. Nachdem die meisten Tore eines Profifußballspiels in den letzten 15 Minuten fallen, kann pos- tuliert werden, dass es einen Zusam- menhang zwischen den zuvor ge- nannten Faktoren und der Zahl der erzielten Treffer gegen Ende eines Fussballspiels gibt. Besondere Beachtung verdienen die Erna ¨hrung und Rehydratation in Phasen hoher Trainingsbelastung, wie der Vorbereitungsphase auf die kommende Spielsaison mit bis zu drei Trainingseinheiten pro Tag und Phasen hoher Spielbelastung in sog. ,,englischen Wochen‘‘ mit bis zu drei Spielen pro Woche [18]. Letzteres ist zudem ha ¨ufig mit einer hohen Reisebelastung verbunden. Vor diesem Hintergrund ist es auch nicht verwunderlich, dass gerade im professionellen Sportsektor eine Zusammenfassung Optimale Voraussetzungen fur Training und Spiel sind im heutigen Profifußball von entscheidender Bedeutung. Einen hohen Stellenwert besitzt insoweit eine sport- und sportartgerechte Ernahrung. In Bezug auf die Ernahrung vor und wahrend des Trainings oder Spiels ist auf eine ausreichende Kohlenhydrat- und Flussigkeitszufuhr zu achten. In der letzten Stunde vor dem Spiel sowie in der Halbzeitpause oder wahrend des Trainings sollten jeweils zwischen 250 und 500 ml einer leicht hypotonen bis isotonen Flussigkeit mit einem Kohlen- hydratgehalt von 4-8 Prozent zugefuhrt werden. Alternativ kann die Kohlenhy- drataufnahme auch in Form von Gels oder Riegeln erfolgen. Ein vollstandiger Ausgleich des Flussigkeitsverlustes wahrend der Belastung ist nicht not- wendig. Die Gabe von Natrium (0,5-1,0 g/l) kann die Flussigkeitsre- sorption verbessern. Im Ubrigen ist in diesen Phasen die Zufuhr von Protei- nen, Fetten, Vitaminen oder weiteren Mineralstoffen nicht notwendig. Direkt nach der Belastung sollten die Rehydratation sowie eine kombinierte Zufuhr von Kohlenhydraten und Protei- nen in einem Verhaltnis von 70:30 be- gonnen werden. Dabei wird eine Koh- lenhydratzufuhr von 1,0-1,2 g pro kg Korpergewicht und Stunde in den ers- ten 3-5 Stunden nach Beendigung der Belastung empfohlen. Pro kg Gewichts- verlust sollten 1000-1500 ml Flussig- keit zugefuhrt werden. Die Flussigkeits- resorption wird durch eine zusatzliche Gabe von Natrium verbessert. Danach kann die Nahrstoffzufuhr uber eine aus- gewogene Mischkost mit einem Koh- lenhydratanteil von 55-65 Prozent, ei- nem Fettanteil von 20-25 Prozent und einem Proteinanteil von 10-15 Prozent erfolgen. Die Kohlenhydrataufnahme pro Tag sollte in Abhangigkeit von der Trainings- oder Spielbelastung bei 5-10 g pro kg Korpergewicht liegen. Schlusselworter Fußball – Ernahrung – Kohlenhydrate – Pro- teine – Flussigkeit H. Striegel, A.M. Nieß Orthopadie Traumatologie Sport Orthop. Traumatol. xx, xx–xx (2014) Elsevier – Urban&Fischer www.elsevier.de/SportOrthoTrauma http://dx.doi.org/10.1016/j.orthtr.2014.04.010 ORTHTR 10705 No. of Pages 6 H. Striegel, A.M. Nieß Evidenz alimentarer Einflussfaktoren auf die Leistungsfahigkeit im Fußball 1 SCHWERPUNKT

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Zusammenfassung

Optimale Voraussetzungen f€ur Trainingund Spiel sind im heutigen Profifußballvon entscheidender Bedeutung. Einenhohen Stellenwert besitzt insoweit einesport- und sportartgerechte Ern€ahrung.In Bezug auf die Ern€ahrung vor undw€ahrend des Trainings oder Spiels istauf eine ausreichende Kohlenhydrat-und Fl€ussigkeitszufuhr zu achten. In derletzten Stunde vor dem Spiel sowie inder Halbzeitpause oder w€ahrend desTrainings sollten jeweils zwischen 250und 500 ml einer leicht hypotonen bisisotonen Fl€ussigkeit mit einem Kohlen-hydratgehalt von 4-8 Prozent zugef€uhrtwerden. Alternativ kann die Kohlenhy-drataufnahme auch in Form von Gelsoder Riegeln erfolgen. Ein vollst€andigerAusgleich des Fl€ussigkeitsverlustesw€ahrend der Belastung ist nicht not-wendig. Die Gabe von Natrium(0,5-1,0 g/l) kann die Fl€ussigkeitsre-sorption verbessern. Im €Ubrigen ist indiesen Phasen die Zufuhr von Protei-nen, Fetten, Vitaminen oder weiterenMineralstoffen nicht notwendig.Direkt nach der Belastung sollten dieRehydratation sowie eine kombinierteZufuhr von Kohlenhydraten und Protei-nen in einem Verh€altnis von 70:30 be-gonnen werden. Dabei wird eine Koh-lenhydratzufuhr von 1,0-1,2 g pro kgK€orpergewicht und Stunde in den ers-ten 3-5 Stunden nach Beendigung derBelastung empfohlen. Pro kg Gewichts-verlust sollten 1000-1500 ml Fl€ussig-keit zugef€uhrt werden. Die Fl€ussigkeits-resorption wird durch eine zus€atzlicheGabe von Natrium verbessert. Danachkann die N€ahrstoffzufuhr €uber eine aus-gewogene Mischkost mit einem Koh-lenhydratanteil von 55-65 Prozent, ei-nem Fettanteil von 20-25 Prozent undeinem Proteinanteil von 10-15 Prozenterfolgen. Die Kohlenhydrataufnahmepro Tag sollte in Abh€angigkeit von derTrainings- oder Spielbelastung bei5-10 g pro kg K€orpergewicht liegen.

Schl€usselw€orterFußball – Ern€ahrung – Kohlenhydrate – Pro-teine – Fl€ussigkeit

H. Striegel, A.M. Nieß

Orthop€adieTraumatologie

Sport Orthop. Traumatol. xx, xx–xx (2014)Elsevier – Urban&Fischer

www.elsevier.de/SportOrthoTraumahttp://dx.doi.org/10.1016/j.orthtr.2014.04.010

ORTHTR 10705 No. of Pages 6

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SCHWERPUNKT

Evidenz aliment€arerEinflussfaktoren auf dieLeistungsf€ahigkeit im Fußball

Heiko Striegel, Andreas Michael NießUniversitatsklinikum Tubingen, Medizinische Klinik, Abteilung Sportmedizin

Eingegangen/submitted: 03.02.2014; uberarbeitet/revised: 17.04.2014; akzeptiert/accepted: 22.04.2014

Einleitung Sprints mit einer Laufzeit von 2 bis

Die Leistungsanforderungen imProfifußball sind in den letzten Jah-ren und Jahrzehnten standig gestie-gen. Daher sind Spieler und Betreuergefordert, optimale Voraussetzun-gen fur Training und Spiele sicher-zustellen. Um konstante Hochleis-tungen in Spielen zu erbringen,muss das Training so optimal wiemoglich genutzt werden. Wesentli-che Voraussetzungen hierfur sindwiederum eine bestmogliche Erho-lung zwischen Training und Wett-kampf, ein geringeres Risiko vonVerletzungen und Erkrankungen so-wie subjektiv ein gutes Gefuhl, op-timal auf das Spiel vorbereitet zusein. Einen nicht zu unterschatzen-den Stellenwert besitzt hierbei einesport- und sportartgerechte Ernah-rung [21]. Hierbei sind die Ernah-rung und Hydratation vor und wah-rend des Fußballspiels sowie die Si-tuation nach dem Spiel zuunterscheiden. Diese Aspekte habenin der Sportpraxis noch immer einenzu geringen Stellenwert.Zu berucksichtigen ist hierbei, dassdie mittlere Laufleistung eines Erst-ligateams im Fussball zwischen 10und 12 Kilometern pro Spieler undSpiel liegt, wobei die Laufleistungeine Abhangigkeit von der Spieler-position zeigt [8]. Daruber hinauswerden in einem Spiel bis zu 70 kurze

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10 Sekunden absolviert [8]. DieHerzfrequenz wahrend eines Spielsliegt im Durchschnitt bei ca. 85 Pro-zent der maximalen Herzfrequenz,der Sauerstoffbedarf bei ca. 70 Pro-zent der maximalen Sauerstoffauf-nahme. In einer Untersuchung anenglischen Profifußballteams konn-te gezeigt werden, dass sich einekohlenhydratreiche Kost vor demSpiel positiv auf die Glykogenkon-zentration im Muskel sowie die Ge-samtlaufleistung und Sprints in derzweiten Halbzeit des Fußballspielsauswirkt [11]. Nachdem die meistenTore eines Profifußballspiels in denletzten 15 Minuten fallen, kann pos-tuliert werden, dass es einen Zusam-menhang zwischen den zuvor ge-nannten Faktoren und der Zahl dererzielten Treffer gegen Ende einesFussballspiels gibt.Besondere Beachtung verdienen dieErnahrung und Rehydratation inPhasen hoher Trainingsbelastung,wie der Vorbereitungsphase auf diekommende Spielsaison mit bis zudrei Trainingseinheiten pro Tagund Phasen hoher Spielbelastungin sog. ,,englischen Wochen‘‘ mitbis zu drei Spielen pro Woche [18].Letzteres ist zudem haufig mit einerhohen Reisebelastung verbunden.Vor diesem Hintergrund ist es auchnicht verwunderlich, dass geradeim professionellen Sportsektor eine

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Summary

Optimal conditions for training andmatches are crucial in modern pro-fessional soccer. Here, a sport-orientednutrition is of essential significance.In relation to the diet before and duringtraining or matches a sufficient relevantcarbohydrate and fluid intake is inevi-table. For example, one hour before amatch or in its half-time as well asduring exercise an athlete should drink250-500 ml of slightly hypotonic toisotonic fluid with a carbohydrate con-tent of 4-8 percent. Alternatively,carbohydrate with gels or bars is appro-priate. To fully compensate the fluidloss during the burden is not necessary.The administration of sodium(0.5-1.0 g/l) can improve the absorp-tion of fluid. Intake of proteins, fats,vitamins and other minerals is notnecessary.Immediately after the end of training ormatches, the rehydration and a com-bined supply of carbohydrates andproteins in a ratio of 70:30 should bestarted. Here, a carbohydrate intake of1.0-1.2 g per kg body weight per houris recommended in the first 3-5 hoursafter cessation of exercise. Per kgweight loss 1000-1500 ml liquid shouldbe supplied. The liquid absorption isimproved by addition of sodium. There-after, the nutrient intake may be sup-ported by a balanced diet with acarbohydrate content of 55-65 percent,a fat content of 20-25 percent and aprotein content of 10-15 percent. Thecarbohydrate intake per day should bein relation to the training or playingload at 5-10 g per kg of body weight.

KeywordsSoccer – nutrition – carbohydrate – protein –hydration

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Vielzahl von Nahrungserganzungs-mitteln angeboten werden, die unterernahrungswissenschaftlicher undernahrungsmedizinischer Sicht alsnicht sinnvoll, teilweise sogar alsbedenklich einzustufen sind. Dievorliegende Ubersichtsarbeit solldie aktuellen wissenschaftlichen Er-kenntnisse der Ernahrung auf dieLeistungsfahigkeit im Profifußballzusammenfassen.

Ern€ahrung vor und w€ahrend desTrainings oder Spiels

Auszugehen ist von einem Energie-umsatz von 1100 bis 1500 kcal wah-rend eines 90-minutigen Fußball-spiels oder einer entsprechendenTrainingseinheit. Die anteilige Sub-stratutilisation betragt 60-70 Pro-zent Kohlenhydrate, 25-35 ProzentFette sowie einer Proteinutilisation,die bei max. 10 Prozent liegt[1,2,9,23]. Der Energietagesumsatzliegt bei 3000 bis 4000 kcal[1,2,9,23]. Entsprechend solltenzur Deckung des Energiebedarfs amTag vor dem Spiel 55-65 ProzentKohlenhydrate, 20-25 Prozent Fetteund 10-15 Prozent Proteine zuge-fuhrt werden [22]. Untersuchungenzeigten aber, dass der Kohlenhydrat-anteil der Nahrung bei Fußballernnur bei knapp 50 Prozent liegt, wah-rend der Fettanteil auf nahezu 40Prozent erhoht ist [2,20]. Insoweitist es sinnvoll, insbesondere beirestriktiver Kost unter Berucksichti-gung der individuellen Ernahrungs-gewohnheiten eines Spielers unddessen kulturellen Hintergrunds,gezielt einen Ernahrungsplan miterhohtem Kohlenhydratanteil undreduziertem Fettanteil zu erstellen[20].Die Ernahrung am Spieltag selbstzeigt keinen grundlegenden Unter-schied zur Ernahrung am Vortag desSpiels. Es gibt jedoch eine großeinterindividuelle Variabilitat hin-

ent€arer Einflussfaktoren auf die Leistungsf€ahi

sichtlich der Vertraglichkeit vonNahrungsmitteln und gastrointesti-nalen Nebenwirkungen [26]. Grund-satzlich sind daher am Spieltagleichter verdauliche Nahrungsmittelmit einer kurzeren Verweildauerin Magen und Dunndarm sowie einAbstand von mindestens drei bis vierStunden zwischen der letzten Haupt-mahlzeit und dem Spiel zu empfeh-len [26]. Die Gesamtmenge an Koh-lenhydraten sollte bei 1 - 4 g Koh-lenhydrate pro kg Korpergewichtinnerhalb der letzten sechs Stundenvor dem Spiel liegen.In der direkten Spielvorbereitungsowie wahrend des Spiels oder desTrainings sollte vor allem auf dieZufuhr von Getranken mit einemeher niedrigen Kohlenhydratanteilzwischen 4 und max. 8 Prozent zu-ruckgegriffen werden. Diese wirkeneinerseits einer potentiellen Dehy-dratation entgegen und konnenandererseits die Verfugbarkeit vonKohlenhydraten erhohen sowie denVerlust an Natrium wahrend der kor-perlichen Belastung ausgleichen[22]. Ein hoherer Kohlenhydratan-teil fuhrt zu einer langeren Verweil-dauer im Magen und einer verzoger-ten Weiterleitung in den Dunndarmmit der Folge, dass sich dieWahrscheinlichkeit gastrointestina-ler Nebenwirkungen erhohen wird[19]. Unter diesem Aspekt ist auchzu berucksichtigen, dass die max.Resorptionsrate der zugefuhrtenKohlenhydrate bei 1,0 - 1,75 g/minliegt. Eine Vielzahl der auf demMarktangebotenen Sportgetranke weiseneine derartige Zusammensetzungauf. Jedoch kann dies auch miteinem Fruchtsaft-Mineralwasser-Gemisch, beispielsweise Orangen-saft und stilles Wasser in einem Ver-haltnis von 1:2 erreicht werden.Unterschiede zeigen Sportgetrankeund Fruchtsaftgemische jedoch inBezug auf die Art, in der Kohlen-hydrate in den Getranken vorliegen.So finden sich darin Monosaccharide

gkeit im Fußball

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(Glucose, Fructose), Disaccharide(Saccharose) und Oligo- bzw. Polysac-charide wie beispielsweise Malto-dextrine. Hierbei scheint die Kombi-nation verschiedener Saccharidformendie Gesamtkohlenhydratabs-orptionzu verbessern [13], sodass dies be-vorzugt eingesetzt werden sollte.Daruber hinaus weisen Oligosaccha-ride gegenuber Monosaccharidenden Vorteil auf, dass sie trotz ver-gleichbarer Energiedichte eine ge-ringere osmotische Aktivitat besit-zen. Dies fuhrt dazu, dass einehohere Kohlenhydratkonzentrationverabreicht werden kann, ohne dieFlussigkeitsresorption im Dunndarmwesentlich einzuschranken.Die additive Gabe mittelkettigerFettsauren weist wahrend der Belas-tung keinen Vorteil gegenuber deralleinigen Zufuhr von Kohlenhydra-ten auf, da dies zu keiner signifikan-ten Beeinflussung der Kohlenhydrat-oder Fettoxidation fuhrt. Ganz imGegenteil ist bei singularer Gabevon Fettsauren sogar von einem ne-gativen Effekt auf die sportlicheLeistungsfahigkeit auszugehen. Ingleicher Weise kann davon ausge-gangen werden, dass die Zufuhrvon Proteinen oder einzelnen Ami-nosauren wahrend der Belastungkeine leistungssteigernden Effekteaufweist [7]. Zudem konnen Protei-ne und Aminosauren zu einer Verzo-gerung der Magenpassage fuhren,was wiederum unter Belastung zugastrointestinalen Nebenwirkungenfuhren kann.Wahrend der Belastung ist der Zusatzvon Vitaminen nicht notwendig.Gleiches gilt fur die additive Gabevon Mineralstoffen, wie Magnesium,Kalium oder Kalzium. Eine Ausnahmegilt jedoch fur die Zufuhr von Nat-rium, da diese die Flussigkeitsre-sorption im Dunndarm fordert unddamit der belastungsinduzierten De-hydratation entgegenwirkt. Zu emp-fehlen ist ein Getrank mit einem ge-halt von 0,5-1,0 g/l.

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Zu beachten ist außerdem die Osmo-lalitat der wahrend der Sportaus-ubung eingesetzten Getranke. Zuunterscheiden sind hierbei hyperto-ne, hypotone und isotone Getranke,bezogen auf den osmotischen Druckdes Blutplasmas, welcher bei 280mOsm/kg liegt. Hypertone Getrankeweisen einen im Vergleich zum Blut-plasma erhohten osmotischen Druckauf, mit der Folge, dass es beimKonsum hypertoner Flussigkeitenzu einer Sezernierung von Wasseraus dem Extravasalraum in dasDarmlumen kommt. Diese Getrankeeignen sich daher nicht fur dieSportausubung, da sie der belas-tungsbedingten Dehydratation desOrganismus nicht entgegenwirken,sondern diese sogar noch begunsti-gen. Aufgrund des gegenteiligen Ef-fektes eignen sich leicht hypotonebis isotone Getranke fur eine rascheFlussigkeitsresorption im Dunndarmwahrend Belastung. Idealerweiseweisen diese eine Osmolalitat zwi-schen 200 und 250mOsm/kg auf [6].Zu berucksichtigen ist weiterhin dieTemperatur der zugefuhrten Getran-ke. Dabei ist eine Temperatur von5-108 Celsius anzustreben, da beidiesen Temperaturen unter Belas-tung eine schnellere Magenpassageund damit eine raschere Weiterlei-tung in den Dunndarm gewahrleistetist. Zu kalte Getranke weisen dage-gen nicht selten eine reduzierte Ver-traglichkeit auf. So kann es bei zukalten Getranken zu Diarrhoen kom-men, was unter Belastung unbedingtvermieden werden sollte. Uberdieshat der Geschmack eines Getrankseinen nicht zu unterschatzendenEinfluss auf die Zufuhrmenge, sodass ein besonderes Augenmerk aufdie individuellen Wunsche der Sport-ler gelegt werden sollte.Zusammenfassend ist daher zuempfehlen, in der letzten Stundevor dem Training oder Spiel eineFlussigkeitsmenge von 250-500 mleines leicht hypotonen bis isotonen

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Getranks zuzufuhren. Wahrend desTrainings oder Spiels betragt derFlussigkeitsverlust durch Schwitzenca. 1500 ml pro Stunde, wobei zuberucksichtigen ist, dass es inter-und intraindividuelle Unterschiedegibt [25]. Nachdem davon ausge-gangen werden kann, dass jedenfallsein Flussigkeitsverlust bis zu max. 2Prozent des Korpergewichts diesportliche Leistungsfahigkeit nichteinschrankt, kann auf einen voll-standigen Ausgleich des Flussig-keitsverlustes durch Schwitzen wah-rend der Belastung verzichtet wer-den. Dieser kann aufgrundgastrointestinaler Nebenwirkungensogar negative Effekte hervorrufen.Daher reicht es aus, wenn wahrendder Trainingseinheit oder im Spiel inder Halbzeitpause die Aufnahme ei-ner weiteren Flussigkeitsmenge von300-500 ml angestrebt wird. Bei ho-hen Außentemperaturen kann zu-dem eine Flussigkeitsaufnahme wah-rend des laufenden Spiels sinnvollsein. Die Getranke sollten hierbeieine Aufnahme von 50-70 g Kohlen-hydrate pro Stunde moglich machen.Alternativ kann die Kohlenhydrat-aufnahme auch durch kohlenhydrat-reiche Gels oder Riegel gewahrleistetwerden. Zu beachten sind hierbeiinsbesondere die großen interindi-viduellen Unterschiede in derVertraglichkeit.

Ern€ahrung nach dem Trainingoder Spiel

Nach dem Training und insbesonderenach dem Spiel sollte angestrebtwerden, den durch die Sportaus-ubung bedingten Flussigkeitsverlustso schnell wie moglich auszuglei-chen und die Glykogenspeicher desOrganismus wieder aufzufullen. ZumErreichen einer vollstandigen Re-hydratation nach einer intensivenTrainingseinheit oder einem Spielmussen ca. 150 Prozent der zuvor

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verlorenen Flussigkeit ersetzt wer-den [13]. Dies bedeutet, dass prokg Gewichtsverlust nach dem Trai-ning oder Spiel ca. 1000 bis 1500 mlFlussigkeit zugefuhrt werdensollten.Bei der Flussigkeitszufuhr ist insbe-sondere bei hohen Temperaturenoder hoher Luftfeuchtigkeit aufeine ausreichende Natriumzufuhrzu achten, da sich der Natriumver-lust bei derartigen außeren Rahmen-bedingungen verstarkt [15,24]. Diegleichzeitige Zufuhr von Natriumund Flussigkeit hat zusatzlich denEffekt, dass Natrium einer Zunahmeder Diurese in der Nachbelastungs-phase entgegenwirkt [22]. Nachdemmit einer ausreichenden Menge Nat-rium versetzte Getranke in der Regelgeschmacklich problematisch sind,sollte beides parallel zugefuhrt wer-den. Aus praktischer Sicht hat sichhierbei die additive Gabe von Salz-stangen direkt nach dem Trainingoder Spiel bewahrt. Die Zufuhr wei-terer Mikronahrstoffe wie beispiels-weise Magnesium, Kalzium, Eisen,Zink, Selen oder auch Vitaminen inkonzentrierter Form (Tabletten, Kap-seln oder Pulver) wird haufig uber-schatzt. Bei einer ausgewogenenMischkost werden nach Belastungausreichende Mengen von Mikro-nahrstoffen mit der Nahrung zuge-fuhrt [17]. Sollten eingesetzteSportgetranke Magnesium, Kaliumoder Kalzium enthalten, so sind dieObergrenzen von 125 mg/l Magne-sium und 200-250 mg/l Kaliumoder Kalzium zu beachten [5]. Daru-ber hinaus sind die empfohlenenmaximalen Tagesdosen fur Mikro-nahrstoffe zu berucksichtigen. Ge-fahrdet fur eine ungenugende Auf-nahme von Mikronahrstoffen sindnur Spieler, die ihre Nahrungsauf-nahme einschranken, um Gewichtzu reduzieren oder Spieler, die sicheinseitig ernahren und vor allem aufNahrungsmittel mit einem niedrigenNahrstoffgehalt zuruckgreifen.

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Hinsichtlich der Kohlenhydratzufuhrnach der Sportausubung ist zu be-rucksichtigen, dass es wahrend einer90-120-minutigen Trainingseinheitoder einem Fussballspiel zu einer80-90-prozentigen Entleerung derGlykogenspeicher kommen kann[1,28]. Je nach außeren Bedingun-gen, wie beispielsweise dem Einflussvon hohen Temperaturen oder in derHohe kann sich die Glykogenspei-cherentleerung noch verstarken.Nachdem der Anreiz, direkt nach ei-ner intensiven Trainingseinheit undinsbesondere nach einem Spiel festeNahrung zu sich zu nehmen, bei vie-len Spielern gering ist, sollte zu-nachst eine Kohlenhydratzufuhr influssiger Form angestrebt werden.Letzteres ist insbesondere vor demHintergrund zu berucksichtigen,dass fur die optimale Auffullungder Glykogenspeicher vor allem derZeitpunkt der Kohlenhydratzufuhreine wesentliche Rolle spielt. Inden ersten 60 bis 90 Minuten nachsportlicher Belastung ist die Rate dermuskularen Glykogensynthese amhochsten, so dass dieses Zeitfensterfur die Zufuhr von Kohlenhydratennach Trainings- bzw. Spielende un-bedingt genutzt werden sollte [12].Hierzu eignen sich vor allem Getran-ke mit hoherem Kohlenhydratanteil,wobei dieser uber 8 Prozent liegensollte. Zu empfehlen ist daher dieZufuhr von 1,0 - 1,5 g Kohlenhydratepro kg Korpergewicht und Stunde inmehreren Portionen [12]. Es solltevor allem auf schnell resorbierbareKohlenhydrate zuruckgegriffen wer-den [22]. Die inzwischen weit ver-breitete Kuhlung der Muskulaturnach Belastung in Eiswasser hatmoglicherweise einen negativenEffekt auf die Muskelglykogenresyn-these, weshalb diese Maßnahmekritisch zu betrachten ist [27].In der sich anschließenden Phasesollten uber einen Zeitraum von3-5 Stunden nach Beendigung desTrainings oder des Spiel weitere

ent€arer Einflussfaktoren auf die Leistungsf€ahi

1,0-1,2 g Kohlenhydrate pro kg Kor-pergewicht und Stunde zugefuhrtwerden [12,14]. Hierzu erfolgt dieKohlenhydratzufuhr typischer Weiseim Rahmen normaler Mahlzeiten.Ideale Kohlenhydratlieferanten sindbeispielsweise Nudeln, Reis, Kartof-feln sowie Vollkornprodukte. Die Ge-samtmenge an Kohlenhydraten solltebei ca. 5-10 g pro kg Korpergewichtpro Tag liegen, wobei bei eher wenigintensiven Trainingseinheiten eineKohlenhydrataufnahme von 5-7 gpro kg Korpergewicht ausreichendist und bei intensiven Trainings-und Spielbelastungen 7 bis max.10 g Kohlenhydrate pro kg Korperge-wicht zugefuhrt werden sollten. Ins-besondere in Hauptbelastungspha-sen wird dies haufig nicht erreicht[2,20].Im Gegensatz zur Zufuhr von Kohlen-hydraten vor und wahrend der kor-perlichen Belastung konnen Sportlernach Belastung von einer kombinier-ten Gabe von Kohlenhydraten undProteinen profitieren. Bei einer Zu-fuhr von 1,0 g Kohlenhydrate pro kgKorpergewicht und Stunde ließ sicheine schnellere muskulare Glykogen-synthese durch additive Gabe vonProteinen oder Aminosauren zeigen[1]. Die Proteinzufuhr besitzt dane-ben aber auch eine wesentlicheFunktion in der Anpassung der Mus-kulatur an die vorangegangenenTrainings- und Wettkampfreize.Dies vor allem vor dem Hintergrund,dass die ausschließliche Wiederauf-fullung der Kohlenhydratspeichernicht ausreichend ist, die muskulareProteinbiosynthese angemessen zustimulieren [4]. Um diesen Effektzu erzielen, ist eine positive Stick-stoffbilanz maßgeblich. Dies fuhrtwiederum zu einer erhohten Verfug-barkeit von Aminosauren und einemInsulinanstieg mit der Folge einesverminderten Proteinabbaus wah-rend der Belastung sowie der Forde-rung der Anpassung an einen voran-gegangenen Trainingsreiz [3]. Der

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Effekt der Anpassungsreaktion kannnoch verstarkt werden, wenn diekombinierte Gabe von Kohlenhydra-ten und Proteinen unmitteilbar nachder Belastungsphase begonnen wird.Daher ist es sinnvoll, in den erstenbeiden Stunden nach Beendigungdes Trainings oder Spiels neben Koh-lenhydraten auch Proteine zuzufuh-ren [10].Es wird auf der Basis von Studien anKraftsportlern empfohlen, ca. 25 gProteine in den ersten beiden Stun-den nach Beendigung der Belastungzuzufuhren, wobei der Anteil essen-tieller Aminosauren etwa 20 Prozentder zugefuhrten Gesamtproteinmen-ge betragen sollte [17]. Wird dieProteinzufuhr direkt nach der Belas-tung weiter erhoht, so scheint dieskeine zusatzlichen Effekte zu bewir-ken. Ob die Zufuhr von isoliertenProteinen oder Aminosauren, wiedies von einigen Nahrungsergan-zungsmittelherstellern propagiertwird, einen Vorteil gegenuber derGabe intakter Proteine aufweist, istnach aktueller wissenschaftlicherDatenlage nicht abschließend ge-klart [10]. In gleicher Weise findetsich keine einheitliche Datenlage furdie Frage, ob hierbei Milcheiweißeinen Vorteil gegenuber Sojaeiwei-ßen besitzen. Insgesamt ist inMannschaftssportarten wie Fußballeine Gesamtmenge von 1,2-1,4 gProteinen pro kg Korpergewicht proTag anzustreben [22]. Bezogen aufdas Verhaltnis von Kohlenhydratenund Proteinen bedeutet dies, dass inder direkten Nachbelastungsphaseder Anteil der Proteine an der Nahr-stoffaufnahme max. bei ca. 30 Pro-zent liegen sollte.In welchem Umfang es bei fußball-spezifischen Trainingsbelastungenoder Spielen zu einer Reduktionmyozellularer Triglyzeride kommt,lasst sich nach derzeitigem wissen-schaftlichem Kenntnisstand nichtabschließend klaren. Insoweitkonnen auch keine differenzierten

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Angaben zur Zufuhr von Triglyzeri-den und daruber hinaus auf den po-tentiellen leistungssteigernden Ef-fekt der Wiederauffullung entleertermyozellularer Triglyzeride gemachtwerden. Andererseits lasst sichaber auch ein leistungssteigernderEffekt nicht ausschließen. Es findensich aber Anhaltspunkte dafur, dasseine fettarme Ernahrung mit einemFettanteil von weniger als 10 Pro-zent an der Gesamtnahrungsaufnah-me nach sportlichen Belastungendie Wiederauffullung der myozellula-ren Triglyzeride verzogert [16].Eine Zufuhr von Triglyzeriden in derdirekten Nachbelastungsphase istnicht notwendig. Ausreichend istvielmehr die Zufuhr von Fetten imRahmen der normalen Ernahrung inder weiteren Nachbelastungsphase.Dabei wird ein Fettanteil von 20 – 25Prozent bezogen auf die Gesamt-energiezufuhr fur sinnvoll angese-hen. Davon sollte der Anteil gesat-tigter Fettsauren max. ein Drittelbetragen. Der Anteil einfach unge-sattigter Fettsauren und der mehr-fach ungesattigten Fettsauren sollteebenfalls bei jeweils ca. einemDrittelliegen. Ein zu hoher Fettgehalt kannzudem die Magenentleerung verzo-gern, was wiederum einen negativenEffekt auf die Glykogenresorptionaus dem Darmlumen haben kann.Zusammenfassend ist zu empfeh-len, die kombinierte Kohlenhydrat-und Proteinzufuhr so rasch wie mog-lich nach Beendigung des Trainingsoder Spiels zu beginnen, um die er-hohte Glykogensyntheserate direktnach Belastung optimal zu nutzen.Hierdurch lasst sich die Adaptationan Trainings- und Spielbelastungenweiter verbessern. Daruber hinaus istauf eine ausreichende Rehydrierungund Natriumzufuhr in der direktenNachbelastungsphase zu achten.Im Ubrigen kann die Nahrstoffzufuhrdurch eine ausgewogene Mischkosterreicht werden. Hierbei ist aufeinen hoheren Anteil an Kohlenhy-

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draten bei gleichzeitig reduziertemFettanteil zu achten.

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Korrespondenzadresse:Prof. Dr. med. Dr. iur. Heiko StriegelUniversitatsklinikum TubingenMedizinische Klinik, AbteilungSportmedizin, Hoppe Seyler Str. 672076 TubingenTel.: +07071-29 86472Fax: +07071-29 25028.E-Mail: [email protected]

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