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Evangelische Singgemeinde Berner Kantorei und Zürcher Kantorei zu Predigern

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Evangelische Singgemeinde

Berner Kantorei und Zürcher Kantorei zu Predigern

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Predigerkirche Zürich Samstag, 16. November 2019, 19:30 Uhr

Werkeinführung: 18:45 Uhr

Berner Münster Sonntag, 17. November 2019, 17:00 Uhr

Werkeinführung: 16.15 Uhr

Herbstmusik 2019

J. S. Bach: Aus der Tiefen rufe ich, BWV 131

A. Vivaldi: Oboenkonzert in C-Dur, RV 450

G. F. Händel: My song shall be alway, HWV 252

Sara Jäggi – Sopran

Benoît Haller – Tenor

Dominik Wörner – Bass

Alek Fester – Solo-Oboe

Collegium musicum

Berner Kantorei

Zürcher Kantorei zu Predigern

Johannes Günther – Leitung

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Johann Sebastian Bach: Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir

1. Sinfonia und Chor

Aus der Tiefen ruf’ ich, Herr, zu dir.

Herr, höre meine Stimme,

lass deine Ohren merken

auf die Stimme meines Flehens!

2. Aria (Basso) mit Choral (Sopran)

So du willst, Herr, Sünde zurechnen, Herr, wer wird bestehen?

Erbarm dich mein in solcher Last,

Nimm sie aus meinem Herzen,

Die weil du sie gebüsset hast

Am Holz mit Todesschmerzen,

Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.

Auf dass ich nicht mit grossem Weh

In meinen Sünden untergeh,

Noch ewiglich verzage.

(Psalm 130: 3-4 und Choral "Herr Jesu Christ, du höchstes Gut," Vers 2)

3. Chor

Ich harre des Herren;

meine Seele harret,

und ich hoffe auf sein Wort.

4. Aria (Tenor) mit Choral (Alto)

Meine Seele wartet auf den Herrn,

Und weil ich denn in meinem Sinn,

Wie ich zuvor geklaget,

Auch ein betrübter Sünder bin,

Den sein Gewissen naget,

von einer Morgenwache bis zu der andern.

Und wollte gern im Blute dein

Von Sünden abgewaschen sein

Wie David und Manasse.

(Psalm 130: 6 und Choral "Herr Jesu Christ, du höchstes Gut," Vers 5)

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5. Chor

Israel, hoffe auf den Herren!

Denn bei dem Herren ist die Gnade

und viel Erlösung bei ihm,

und er wird Israel erlösen

aus allen seinen Sünden.

Antonio Vivaldi: Oboenkonzert in C-Dur, RV 450

I. Allegro molto

II. Larghetto

III. Allegro

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Georg Friedrich Händel: My song shall be alway, HWV 252

Sinfonia

Arie (Sopran und Chor)

My song shall be alway of the loving kindness of the Lord;

with my mouth will I ever be shewing thy truth

from one generation to another.

The Heav'ns shall praise thy wond'rous works,

and thy truth in the congregation of the saints.

Mein Lied sing auf ewig von der Gnad und Güte unseres Herrn

und mein Mund soll verkündigen seiner Wahrheit Ruhm

von einem Geschlecht hin zum andern.

Der Himmel preist sein Wunderwerk, und sein Wort,

seine Wahrheit rühmt der Heil'gen Schar.

Rezitativ (Tenor)

For who is he among the clouds that shall be

compared unto the Lord? And what is he

among the Gods that shall be like unto the Lord?

Denn wer ist der, der gelten mag ihm gleich in den Wolken,

Gott unserem Herrn? Und wer ist der von allen Göttern,

der ihn erreicht, Gott unseren Herrn.

Arie (Tenor)

God is very greatly to be feared in the counsel of the saints,

and to be had in reverence of all that are round about him.

O Lord, God of hosts, who is like unto thee?

Thy truth, most mighty Lord, is on ev'ry side.

Gott ist wahrhaftig mächtig und verehrt in der Heil'gen hehren Rat,

und ihm gebührt Anbetung von allen, die um ihn sind.

O Herr, Gott der Kraft, wer ist gleich wie du ein mächt'ger Gott.

Die Wahrheit, starker Gott, strahlt um deinen ew'gen Thron.

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Terzett (Sopran, Tenor und Bass)

Thou rulest the raging of the sea,

thou stillest the waves thereof when they arise. Du waltest die Wogen auf dem Meer,

du stillest die Welle der See, wenn sie sich hebt.

Duett (Tenor und Bass)

The heav'ns are thine, the earth also is thine;

thou has laid the foundation of the round

world.

Der Himmel ist dein, die Erd' auch ist dein,

denn du schufest die Feste dieses Erdbaus.

Chor

Righteousness and equity are the habitation of thy seat.

Mercy and truth shall go before thy face.

Billigkeit, Gerechtigkeit sind die starken Säulen deines Throns.

Gnade und Trost strahlt aus deinem Angesicht.

Arie (Sopran)

Blessed is the people, O Lord, that can rejoice in thee;

they shall walk in the light of thy countenance.

Heil und Segen ward dem Volke, o Herr, das sich erfreut in dir,

denn es wandelt im Licht deines Angesichts.

Schlusschor

Thou art the glory of their strength. Alleluja.

Du bist der Ruhm all seiner Kraft. Alleluja.

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Bach, Vivaldi und Händel Die Geburtsjahre der drei Komponisten des heutigen Konzertabends liegen

nahe beieinander: Antonio Lucio Vivaldi wurde 1678 in Venedig geboren,

Georg Friedrich Händel 1685 in Halle/Saale und Johann Sebastian Bach im

gleichen Jahr in Eisenach. Halle und Eisenach liegen nur etwas mehr als 100

km voneinander entfernt in den heutigen deutschen Bundesländern Thürin-

gen und Sachsen-Anhalt.

Auch die Entstehungsjahre der Kompositionen liegen nicht weit auseinander:

in Bachs Zeit als Organist in Mühlhausen (Thüringen) entstand 1707/08 die

Kantate „Aus der Tiefen ruf ich Herr zu Dir“, BWV 131. Genau zehn Jahre

später entstand Händels Anthem über Psalm 98, „My song shall be al-

way“ HWV 280. Vivaldi komponierte sein Oboenkonzert in C-Dur RV 450

zwischen 1720 und 1724.

Interessant ist nun die Frage, wie weit sich die Komponisten gegenseitig be-

einflusst haben könnten. Die Einflüsse sind, abgesehen von dem in ganz Mit-

teleuropa vorherrschenden barocken Musizier- und Komponierstil, eher ge-

ring. Erstaunlicherweise haben sich Bach und Händel niemals persönlich ge-

troffen. Sie wussten jedoch voneinander und kannten auch Kompositionen

des jeweils anderen. Die beiden Kompositionen von Bach und Händel des

heutigen Abends sind jedoch den jeweiligen Traditionen ihres Entstehungs-

umfelds (protestantische Kirchenmusik in Mitteldeutschland und anglikani-

sche Kirchenmusik Englands) verpflichtet und daher entsprechend unter-

schiedlich. Am ehesten lässt sich bei Händel und Vivaldi als gemeinsamer

Nenner die musikalische Sprache der italienischen Barockmusik ausmachen.

Händel reiste 1706 – 1710 als junger Mann nach Italien, wo er auch Corelli

und Scarlatti und die italienische Musik gründlich kennenlernte. Davon zeu-

gen seine mehr als 50 Kompositionen, die in seinen italienischen Jahren ent-

standen und seine unzähligen italienischen Opern, die er für London kompo-

nierte.

Eine Verbindung zwischen Händel und Bach ist auch, dass beide zu Studien-

zwecken zum berühmtesten Organisten seiner Zeit, zu Dietrich Buxtehude

nach Lübeck reisten. Händel von Hamburg aus ca. 1704. Bach 1703 zu Fuss

von Arnstadt aus, wo Bach seine erste Stelle als Organist innehatte. Beide

spekulierten wohl auch als möglicher Nachfolger Buxtehudes auf die hochan-

gesehene Stelle als Kantor an der Marienkirche in Lübeck, verzichteten aber

darauf, da mit der Organistenstelle die Verehelichung mit der Tochter Buxte-

hudes verknüpft war. Dies kam anscheinend aus Gründen, über die bereits

viel spekuliert worden ist, sowohl für Bach als auch für Händel nicht in

Frage.

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Nach Arnstadt und Mühlhausen bekam Bach 1708 eine Anstellung in Wei-

mar. An der dortigen Hofkapelle lernte er viele der Konzerte Vivaldis ken-

nen, von denen er etliche für Orgel bearbeitete. Freilich lag dieser intensive

Kontakt mit Vivaldischen Kompositionen, der sich auch in seinen berühmten

Brandenburgischen Konzerten niederschlägt, vor der Komposition der Kan-

tate BWV 131. (MB)

Kantate: „Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir“

Johann Sebastian Bachs Kantate BWV 131 besteht aus fünf Teilen und ist die

früheste erhaltene Kantate von Bach und stammt aus seiner Zeit in Mühlhau-

sen, wo Bach als Organist an der Kirche Divi Blasii (St. Blasius) angestellt

war. Er schrieb diese Kantate im Auftrag des Archidiakon der benachbarten

Marienkirche. Der Anlass war wahrscheinlich ein Bussgottesdienst zum Ge-

denken an den verheerenden Stadtbrand Mühlhausens vom Mai 1707. Die

Kantate ist für eine relativ kleine Besetzung, Oboe, Violine, 2 Violas, Fagott,

b.c. und vier Singstimmen, geschrieben. Als Text dienen der Kantate die voll-

ständigen Verse des 130. Psalms und die Strophen 2 und 5 des Liedes „Herr

Jesu Christ, du höchstes Gut“. Die Kantate besteht nicht aus einzelnen Sätzen,

sondern folgt dem Reihenprinzip. Die Anlage der Komposition ist symmet-

risch. Die Abschnitte 1, 3, und 5, also Beginn Mitte und Ende des Werkes sind

jeweils Chorsätze. Dazwischen liegen Solo-Abschnitte die mit jeweils einer

Choralstrophe des Chorals kombiniert werden. Die Anlage der Chorstücke

folgt in allen Teilen weitgehend dem Prinzip „Präludium und Fuge“, welches

dem Organisten Bach besonders nahegelegen hat. (MB)

Konzert für Oboe und Orchester

Vivaldis Konzert in C-Dur für Oboe und Orchester mit der Nummer 450 im

Ryom-Verzeichnis ist dreisätzig mit zwei schnellen Ecksätzen und einem

langsamen Mittelsatz (I. Allegro molto, II. Larghetto, III. Allegro).

Das Konzert ist zwischen 1720 und 1724 entstanden und basiert auf dem Fa-

gottkonzert C-Dur RV 471. Neben den über 200 Violinkonzerten von Vivaldi

ist das Fagott mit 39 Konzerten das am zweitmeisten vertretene Soloinstru-

ment. Vivaldi hat aber nicht einfach die Soloinstrumente Fagott und Oboe in

seiner Komposition ausgetauscht, sondern die Oboen-Solostimme, um die

Möglichkeiten und Eigenheiten der Oboe zu betonen, praktisch neu geschrie-

ben. Die Streicher-Stimmen dagegen sind relativ wenig verändert übernom-

men worden.

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Der erste Satz ist der musikalisch und technisch dichteste. Hier spielen auch

die Streicher eine wichtige Rolle für die musikalischen Ausdrücke und Af-

fekte. Die Motive wechseln sich sehr rasch ab, wie in einer musikalischen

Pantomime. Der zweite Satz in a-Moll ist sehr vokal geschrieben. Sehr unty-

pisch für die Zeit und Vivaldi selber ist, dass er die umfangreichen Verzie-

rungen selber ausgeschrieben hat. Der dritte Satz hat einen „ländlichen“ Cha-

rakter, wie man sofort am Anfang von den Streichern hören kann. Der Oboe

werden in diesem Satz alle Facetten der Virtuosität abverlangt. (AF)

Anthem: “My song shall be alway”

Händel komponierte 1717/18 das Anthem HWV 252 neben weiterem Psalm-

kompositionen für die Kirche St. Lawrence in Cannons Park. James Brydges,

der erste Duke of Chandos, liess die Kirche, die heute in einem Londoner

Stadtteil liegt, im Jahre 1715 erbauen. 1717/18 war Händel als „Composer in

Residence“ beim Duke angestellt und komponierte für den gottesdienstlichen

Gebrauch mehrere Anthems von denen die Nummer 7, „My song shall be al-

way“, als Text Teile des Psalmes 89 verwendet. Händel greift bei der Kompo-

sition mehrfach auf frühere Kompositionen zurück, vor allem auf sein Te

Deum HWV 280 aus dem Jahre 1714. Die Eröffnungssinfonia hingegen diente

selbst der Wiederverwertung, da Händel sie vollständig in seinem Concerto

grosso in G-Dur op. 3 Nr. 3 aufnahm. Die folgende Sopranarie mit Chor kom-

biniert zwei Motive aus früheren Werken: die Orchestereinleitung geht auf

einen Choral aus der Brockes-Passion zurück, während der in Oktaven ge-

setzte Chorsatz bei den Worten „The heav’ns shall praise thy wondrous

works“ aus dem Satz „De torrente“ aus dem Dixit Dominus stammt. Der So-

lotenor folgt in Satz 3 mit einem Rezitativ einer musikalische Form, die Hän-

del in seinen Anthems nur selten verwendet hat. Es folgt die Tenor-Arie

„God is very greatly to be feard“. Diese Arie und auch zwei weitere Sätze des

Anthems sind Bearbeitungen von Sätzen aus dem „Caroline“-Te Deum

(HWV280) von 1714. Es folgt dann ein Trio für Sopran, Tenor und Bass, das

mit aller Wahrscheinlichkeit nicht von Händel selbst stammt sondern entwe-

der von dem aus Berlin gebürtigen und wie Händel nach London ausgewan-

derten Johann Pepusch (1667 – 1752) oder von Nicola Haym (1678-1729), ei-

nem aus Rom stammenden ebenfalls in London ansässigen Komponisten. Die

Alt-Arie (Nr. 8) „Blessed is the people“, und der kurze Schlusschor sind wie-

derum Bearbeitungen von Sätzen aus dem Te Deum. (MB)

MB = Martin Buschbeck, AF = Alek Fester

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Sara Jäggi - Sopran

Die Schweizer Sopranistin Sara Jäggi begann ihre

musikalische Ausbildung am Konservatorium für

Musik und Theater Bern mit dem Klavierstudium

bei Tomasz Herbut.Nach dem Bachelor-Abschluss

Klavier folgten Gesangsstudien am Koninklijk

Conservatorium Den Haag. Hier erlangte sie das

Lehrdiplom für Klassischen Gesang bei Rita Dams

und Maria Acda. Dabei entdeckte sie ihre Leiden-

schaft für den Deutschen und Italienischen Ba-

rock, vertiefte ihre Studien bei Jill Feldman, Mi-

chael Chance und Peter Kooij am Early Music De-

partment in Den Haag und schloss ihre Spezialaus-

bildung mit dem Solistendiplom (Master) ab. Die-

ser Schwerpunkt bestimmt ihre weitere musikalische Karriere. Ihre Neugier

nach Erweiterung der stimmlichen Ausdruckskraft und neuen Klangfarben,

bringt sie immer wieder zu ihrem langjährigen niederländischen Lehrer

Ronald Klekamp. Ihre Aktivitäten sind vielfältig und umfassen Oratorium,

Kammermusik und zeitgenössische Improvisation. Sie wird regelmässig ein-

geladen von Ensembles wie z.B. Collegium Vocale Gent (Philippe Herre-

weghe), Leipziger Barockorchester (David Timm), Combattimento Consort

Amsterdam (Pieter Dirksen), Berner Kammerchor (Jörg Ritter), Capricornus

Consort Basel (Peter Barczi). An bekannten Festivals der „Alte Musik“- Szene

wie dem Festival Oude Muziek Utrecht, Tage Alter Musik Berlin, Musikfest

Bremen und Festival van Vlaanderen Brugge ist sie gern gesehener Gast. Sara

Jäggi ist aktives Gründungsmitglied des renommierten belgischen Solistenen-

sembles Vox Luminis, welches gepriesen wird für seine einzigartige Mi-

schung aus hochwertigen Einzelstimmen, exquisiter Abstimmung und Klar-

heit des Klangs (Luzerner Zeitung, nach einem Konzert im Rahmen des

Lucerne Festival). Die CD mit den Musikalischen Exequien von Heinrich

Schütz wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet (diapason d’or, Gramo-

phone Recording of the year 2012, baroque vocal award).

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Benoît Haller – Tenor

Nach einem ersten Musikstudium im Elsass stu-

diert Benoît Haller Chor- und Orchesterleitung an

der Musikhochschule Freiburg bei Hans Michael

Beuerle, wo er 1996 seinen Abschluss mit Aus-

zeichnung erhält. Zahlreiche Meisterkurse mit Per-

sönlichkeiten wie Eric Ericson, Pierre Cao oder

Frieder Bernius vervollständigen die Ausbildung

des jungen Künstlers.

Parallel dazu studiert er von 1994 bis 1997 Gesang bei Hélène Roth in Strass-

burg und beendet seine Ausbildung ab 1997 bei Beata Heuer-Christen (Ge-

sang), Gerd Heinz (Oper) und Hans Peter Müller (Melodie) an der Musik-

hochschule Freiburg. Dort interpretiert er 2000 die Rolle des Ferrando in Mo-

zarts Così fan tutte. 2002 leiht er seine Stimme dem Albert Herring in Brittens

Oper. Während seiner Studienjahre haben ihn verschiedene Tourneen mit

Ensembles wie dem Collegium Vocale Gent von Philippe Herreweghe oder

dem Kammerchor Stuttgart mit Frieder Bernius durch ganz Europa, nach

Hong Kong, Australien, Korea, in die Ukraine und die USA geführt. Der Te-

nor ist regelmässig auf der Bühne zu sehen, besonders in Barock-Opern

(Händels Almira, Purcells King Arthur). Er widmet sich mit Erfolg der Inter-

pretation des Bachschen Werks (Passionen und Kantaten), aber auch den

grossen klassischen und romantischen Oratorien (Mozart, Haydn, Mendels-

sohn, Berlioz). Seine Aufnahmen als Sänger umfassen die Sieben Worte Jesu

am Kreuz von Schütz mit Akadêmia (Françoise Lasserre), das Weihnachtso-

ratorium von Rosenmüller mit Cantus Cölln (Konrad Junghänel), Kantaten

von Telemann mit dem Balthasar Neumann Ensemble (Thomas Hengel-

brock), die Vesper von Mozart unter Peter Neumann, sowie die Totenmesse

von Gossec (Jean-Claude Malgoire). Im Jahre 2001 gründet Benoît Haller „La

Chapelle Rhénane“ um deutsche und französische Musiker zu versammeln.

Seither ist er Leiter des Ensembles, welches sich dank seiner vielbeachteten

Interpretationen von Werken Heinrich Schütz’ und Bachs einen Namen ma-

chen konnte.

.

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Dominik Wörner – Bass

Der Bassbariton Dominik Wörner ist dank seiner

„warmen, ausserordentlich farbigen Stimme“ und

„expressiv sprühenden bis innig glühenden Ge-

staltungskraft“ einer der gefragtesten Sänger sei-

ner Generation. Er studierte Kirchenmusik, Musik-

wissenschaften, Cembalo, Orgel und Gesang in

Stuttgart, Fribourg und Bern. Sein massgeblicher

Lehrer in Gesang war Jakob Stämpfli. 2002 ge-

wann er beim Bach-Wettbewerb Leipzig den 1.

Preis und einen Sonderpreis des Leipziger Ba-

rockorchesters. Die Meisterklasse für Lied bei

Irwin Gage in Zürich schloss er mit Auszeichnung

ab. Mit den grossen Oratorienpartien seines Fachs gastierte er weltweit unter

Dirigenten wie Carl Saint Clair, Christophe Coin, Thomas Hengelbrock, Phi-

lippe Herreweghe, Manfred Honeck, Sigiswald Kuijken, Helmuth Rilling und

Masaaki Suzuki. Eine ganze Reihe von Aufnahmen für Labels wie ACCENT,

ARS, BIS, Capriccio, Harmonia Mundi France, Hungaroton, K 617, Musica Ri-

nata, ORF Edition Alte Musik und Zig-Zag Territoires, darunter auch preis-

gekrönte CDs (Echo Klassik, Diapason d’Or de l’Année, Jahrespreis der Deut-

schen Schallplattenkritik), dokumentieren sein aussergewöhnliches Können.

Sein Operndebüt gab der Bassbariton in Solothurn in Rousseau’s Le devin du

village, beim Murten Classics war er in Donizetti’s L’elisir d’amore zu hören.

Der Liedgesang ist ihm von grosser Bedeutung, seine Einspielungen von

Winterreise und Schwanengesang jeweils auf einem originalen Hammerflü-

gel der Schubert-Zeit (ARS) wurden in der Fachpresse einhellig gefeiert. Als

artistic director des Deutsch-Japanischen Liedforums Tokyo, gegründet mit

Masato Suzuki und Goro Tamura, welches sein Debüt 2008 mit einer multi-

medialen Performance von Brahms’ Schöner Magelone in der Toppan Hall

Tokyo gab, setzt er sich auch für das deutsche Kunstlied in Japan ein.

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Alek Fester – Solo-Oboe

Der US-Amerikanische Oboist spielt ausschliess-

lich auf historischen Instrumenten aus der Zeit

des Barocks bis zur Romantik. Er lebt seit 2009 in

Basel und hat dort seinen Masterabschluss in ba-

rocker und klassischer Oboe an der angesehenen

Schola Cantorum gemacht. Er hat bei Katharina

Arfken und Washington McClain studiert. Alek

konzertiert sehr viel in Deutschland und in der

Schweiz, sowohl als Orchestermusiker als auch

als Solist. Zu den jüngsten Aufführungen gehören Marcellos Oboenkonzert

und Bachs A-Dur Konzert für Oboe d’Amore in Biel. Er ist zudem Mitgrün-

der des Basler Barock-Kammerensembles R(h)einbarock sowie des klassi-

schen Oboen-Trios Vento Poetico, welches in seinen Aufführungen Musik

und Texte vereint.

Collegium musicum

Marjolein Boller – Violine 1

Salome Hagenbüchle – Violine 2

Dorothee Schmid – Viole

Theresia Kainzbauer – Violoncello

Stephan Schürch – Violone

Jürg Brunner – Orgel Continuo

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Johannes Günther – Musikalischer Leiter

Johannes Günther wirkt seit 1998 als Kantor an

der Predigerkirche Zürich, am Berner Münster

und leitet dort die Chöre der Evangelischen Sing-

gemeinde: die Kantorei zu Predigern in Zürich

und die Berner Kantorei am Münster. 2003 grün-

dete er mit Mitgliedern der Berner Kantorei den

Berner Münster Kinderchor, der 2015 um ein Ju-

gendchor-Segment erweitert werden konnte. In

Bielefeld (D) geboren studierte Johannes Günther

Dirigieren in Hannover und Freiburg im Breisgau

und war Mitglied verschiedener professionell ar-

beitender Vokalensembles (Kammerchor Stutt-

gart, Schola Heidelberg, Basler Madrigalisten). Zwischen 1995 bis 2005 unter-

richtete er Dirigieren an den Staatlichen Musikhochschule Karlsruhe und

Freiburg i.Br. und leitete von 2002 bis 2019 gemeinsam mit Stefan Albrecht

die Engadiner Kantorei. Beim Schweizer Kammerchor und beim Balthasar-

Neumann-Chor (Freiburg i.Br.) wurde Johannes Günther mit Einstudierun-

gen betraut und leitete als Dozent Workshops an den Musikhochschulen in

Leipzig, Zürich sowie an der Viktor-Popov-Chorkunstakademie Moskau. Das

spezielle Engagement für Alte und Neue Musik (Erst- und Uraufführungen)

führte zur Zusammenarbeit mit dem Berner Symphonieorchester, der Basel

sinfonietta, dem Ensemble «La Fontaine», dem Hilliard-Ensemble, «Les cor-

nets noirs», mit dem «Zürcher Barockorchester» sowie bereits zweimal mit

dem Berner Barockorchester «Les Passions de l'Ame».

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Berner Kantorei

Wir sind ein Ensemble aus rund vierzig stimmlich geschulten, kirchenmusika-

lisch engagierten Sängerinnen und Sängern und mit jährlich rund dreissig

Auftritten der präsenteste Chor am Berner Münster. Verantwortlich für die Or-

ganisation und Gestaltung der Vespern am Samstagabend bestreiten wir etwa

siebenundzwanzig der Feiern selbst. Darüber hinaus führen wir im Auftrag

der Gesamtkirchgemeinde Bern drei Konzertprojekte pro Jahr durch und tei-

len uns mit dem Münsterchor die Gottesdiensteinsätze an Karfreitag / Ostern

sowie Auffahrt / Pfingsten. Unser Repertoire umfasst geistliche Gesänge von

Gregorianik bis zu zeitgenössischer Musik, regelmässig werden Auftragskom-

positionen zur Uraufführung gebracht. Unsere Proben finden etwa alle zwei

Wochen am Donnerstagsabend im Le Cap, dem Kirchgemeindehaus der

Paroisse française réformée de Berne, statt.

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Zürcher Kantorei zu Predigern Wir sind ein Chor aus rund dreissig versierten Sängerinnen und Sängern, die

sich dem geistlichen Leben der Predigerkirche verbunden fühlen. Unser Ziel

ist, geistliche Musik von der Gregorianik bis in die Gegenwart mit ihrem in-

haltlichen Anliegen auf hohem musikalischem Niveau in Gottesdiensten und

Konzerten zur Wirkung zu bringen, dazu nehmen unsere Mitglieder regel-

mässig Stimmbildungsunterricht. Unsere Leidenschaft gilt dem a cappella-

Singen, doch bringen wir auch regelmässig Kantaten und grossbesetzte Ora-

torien zur Aufführung. Neben dem bekannten Konzertrepertoire liegt uns die

zeitgenössische Musik besonders am Herzen, so führen wir Auftragskompo-

sitionen für besondere Anlässe etwa alle zwei Jahre zur Uraufführung. Pro

Jahr gestalten wir an der Predigerkirche elf freitagsvespern, sechs Gottes-

dienste und führen zwei bis drei Konzertprojekte durch.

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Berner und Zürcher Kantorei bilden zusammen die «Evangelische Singge-

meinde» (ESG), die 1962 aus den Jugend-Singlagern der «Engadiner Kanto-

rei» entstand. Die jeweiligen Aufgaben in Bern und Zürich werden einzeln,

aber immer wieder auch gemeinsam durchgeführt. Beim Label «Musiques

Suisses» wurden 2 CDs mit Werken des Schweizer Komponisten Willy Burk-

hard eingespielt. Die diesjährige Konzertreise der ESG führte nach Moskau.

Hat Ihnen dieses Konzert gefallen? Teilen Sie Ihre Eindrücke mit den anderen Besucherinnen und Besuchern auf

http://www.kantorei.ch → Konzerte → Hörerstimmen

http://www.kantorei.ch/konzerte/hoererstimmen/

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Voranzeigen

Passionsmusik 2020

Lukas-Passion von H. Schütz.

Motetten von H. Distler.

Instrumental Bandoneon.

Benoît Haller – Tenor

Ruben Monteiro Pedro – Bass

Luciano Jungman – Bandoneon

Bern: Samstag, 4. April 2020, 20.00 Uhr

Zürich: Sonntag, 5. April 2020, 17.00 Uhr

Abendmusik 2020

Die Schöpfung von Joseph Haydn.

Mit dem Medizinerorchester Bern.

Stephanie Pfeffer – Sopran

Raphael Höhn – Tenor

Jonathan Sells – Bass

Zürich: Sonntag, 14. Juni 2020, 19.30 Uhr

Bern: Dienstag, 16. Juni 2020, 19.30 Uhr

Weihnachtsmusik 2020

B. Britten "A Ceremony of Carols".

Blechbläser mit eigenem Programm.

Weihnachtslieder zum Mitsingen.

Bern: Samstag, 19. Dezember 2020, 20.00 Uhr

Zürich: Sonntag, 20. Dezember 2020, 17.00 Uhr

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Möchten Sie bei uns mitsingen? Versierte jüngere Sängerinnen und Sänger, die an intensiver und regelmässi-

ger Probenarbeit und an der Mitwirkung in unseren Vespern, Gottesdiensten

und Konzerten interessiert sind, werden herzlich eingeladen, mit uns Kon-

takt aufzunehmen:

Zürcher Kantorei zu Predigern

Rachel Jenkins, Zelglistr. 19, 8046 Zürich, 079 206 05 89

E-Mail: mb.zkp(at)kantorei.ch

Berner Kantorei

Andres Lutz, Fliederweg 3, 3422 Kirchberg / Tel. 034 445 19 93

E-Mail: reslutz(at)bluewin.ch

Mitgliedschaft

Obwohl wir für unsere gottesdienstlichen Aufgaben von den kirchlichen Be-

hörden subventioniert werden, sind wir für die Realisierung unserer Konzerte

auf zusätzliche finanzielle Mittel angewiesen. Wir danken Ihnen für eine

Spende. Besonders freuen wir uns, wenn Sie uns als Gönnerin oder Gönner

unterstützen.

□ Ich möchte der Evangelischen Singgemeinde als Gönnerin bzw. Gönner

beitreten.

□ Ich möchte die Kantoreien durch einen einmaligen Beitrag unterstützen.

□ Ich möchte Konzerthinweise zugeschickt bekommen.

Name und Adresse:

…………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………

…..………………………………………………………………….....

Einsenden an:

Evangelische Singgemeinde

Sekretariat: Marcel Schneider, Thunstr. 57 a, 3074 Muri b. Bern

Tel. 031 951 93 30, jeweils 14.30 bis 17.00 Uhr

E-Mail: info(at)kantorei.ch oder sekretariat(at)kantorei.ch

Homepage: www.kantorei.ch

Postcheckkonto 30-30857-8

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Folgende Institutionen haben die Durchführung dieses Konzerts

finanziell unterstützt. Herzlichen Dank!

Burgergemeinde Bern

Kulturkommission

Bahnhofplatz 2

3011 Bern

Kultur Stadt Bern

Effingerstr. 21

3011 Bern

Stadt Zürich

Kultur

Stadthausquai 17

8022 Zürich

Evangelisch-reformierte

Kirchgemeinde Zürich

Stauffacherstr. 10

8004 Zürich

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Die Komponisten unseres heutigen Konzerts

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Antonio Vivaldi (1678 – 1741)

Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)