Eselsbrücke - die Zeitung, die weiterhilft

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AUSGABE 2 / NOVEMBER 2015 Exklusion Integration Inklusion Aus dem Inhalt: Bundesteil- habegesetz Grund- sicherung Brücke Intern Fotowettbe- werb: F a r b e n sammeln für den Winter

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Die Werkstattzeitung der Brücke Schleswig-Holstein, Starthilfe Kiel

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Page 1: Eselsbrücke - die Zeitung, die weiterhilft

AusgAbe 2 / November 2015

Exklusion Integration Inklusion

„Die Gewinner Des

Lucky Loser FinaLe“

+++Drachenbootrennen+++Aus dem Inhalt:

Bundesteil-habegesetz

Grund-sicherung

Brücke Intern

Fotowettbe-werb: Farben sammeln für den Winter

Page 2: Eselsbrücke - die Zeitung, die weiterhilft

Was euch in dieser Ausgabe erwartet

Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe eu-rer Eselsbrücke! Auch diesmal haben wir viele unterschiedliche Themen für euch zusammen-gestellt.

Sieghild Köplin und Christian Mumm haben sich des schwierigen Themas Bundesteilhabegesetz (S. 6) angenommen und sich mit dem Vorstandsvorsitzenden des Dachverbands Gemeindepsychiatrie Wolfgang Faulbaum-Decke getroffen.

Im September fanden die Drachenboot-renntage (S. 9) an und auf der Kieler Förde statt. Noch näher dran als die eselsbrücke konnte man nicht sein: der Trommler des Starthilfe-Boots selbst berichtet von dem tollen Ereignis.

Frisch dabei in der Redaktion ist Torsten Schlüter und er hat auch gleich eine neue Rubrik eingeführt: Die Spieleecke (S. 22). In dieser Ausgabe stellt er euch das PC Spiel Age of Empires III vor. Neu ist ebenfalls der Basteltipp (S. 24), in dem euch Katharina Günther Schritt für Schritt erklärt, wie man aus buntem Laub einen schönen Rosenstrauß gestalten kann. Und wir starten mit einer neuen Serie. Unter dem Titel Gewerke in der Starthilfe (S. 14) möchten wir euch in jeder Ausgabe eines der zahlreichen Gewerke vorstellen, in denen hier vor Ort gearbeitet wird. Den Beginn macht der Hausmeister-Service.

Und nicht zuletzt ist euer Einsatz gefragt! Nehmt teil an unserem Fotowettbewerb (S. 20) und erfahrt, worum es im Mäusebild wirklich geht.

Viel Vergnügen wünscht euch:

Inh

alt

Los Geht`s

Seite 1 - 3 Brücke InternSeite 4 SommerfestSeite 5 BuchtippSeite 6 - 8 BundesteilhabegesetzSeite 9 - 11 DrachenbootrennenSeite 12 - 13 KunstSeite 14 - 15 Gewerke in der StarthilfeSeite 16 - 17 GrundsicherungSeite 18 KonzertkritikSeite 19 RezeptideeSeite 20 - 21 FotowettbewerbSeite 22 - 23 SpieleeckeSeite 23 CD TippSeite 24 - 25 Basteltipp

EuEr WollE!

Alle Mäuse träumen von der Inklusion?

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Eselsbrücke 1

Kiel. Karen Hellwig, Anleiterin bei Lesart Online, hat die Starthilfe Kiel verlassen. Und das Arbeitsleben.

„Nach 45 Jahren Berufs-tätigkeit freue ich mich auf die kommenden Jah-re – in denen ich nicht mehr jeden Morgen früh aufstehen muss.“

Die Starthilfe und ihr Gewerk Lesart Online, das sie aufge-baut hat, wird sie nichts desto trotz vermissen:

„Das menschliche Mit-einander, der Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen und zu den Nutzenden wird mir fehlen.“ Dabei freut sich die 63-jährige gelernte Buchhändlerin sehr wohl auch auf die Jahre die nun kommen:

„Mein Mann ist schon länger im Ruhestand, wir haben zwei Gärten und eine wundervolle Enkelin, um die wir uns nun noch mehr kümmern wol-len“, so Hellwig.

Vor fünf Jahren begann die Ära Hellwig in der Starthilfe. Als Krankheitsvertretung trat sie ihre Arbeit in Lesart I an. Bald schon war klar, dass der befristete Vertrag entfristet werden

sollte. Sie öffnete Lesart Online, eine Grup-pe, in der gespendete, antiquarisch wertvol-le Bücher über verschiedene Internetportale verkauft werden. Vor zwei Jahren dann kam

der Umzug der Gruppe in die neuen Räumlichkeiten in der Adelheidstrasse. Gemeinsam mit Lars Austen, dem zweiten Anleiter in Lesart Online, und den Nutzenden, gestaltete sie dort ein gut funktionierendes Arbeitsumfeld.

Am 22. September feierte Karen Hellwig gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen, Nutzerinnen und Nutzern dann dort den Übergang in den neuen Lebensabschnitt.

Ihrer Nachfolgerin wünscht sie: „Immer die Ruhe be-wahren zu können und sich darauf zu verlas-sen, dass sich am Ende alles zurechtruckelt.“ Und außerdem: „Es gibt

in der Starthilfe Kiel immer Kollegen, bei denen man sich Unterstützung holen kann.“ Innerhalb von Lesart, aber auch im Team und bei den Kolleginnen des begleitenden Sozialen Dienstes.

win

Verabschiedung von Karen HellwigBrücke Intern

Karen Hellwig in ihrem Element

Personelle Veränderung im Werkstattrat

Neues Mitglied im Werkstattrat ist Thorsten Ingwersen.

Thorsten Ingwersen ist zu erreichen unter (0431-8950580 (Café Kessel) oder per Mail: [email protected].)

Zusammen mit Björn Kummer (0431-9820544 (Fahrradladen) oder [email protected]) und Christoph

Kirchhofer (0431-5878573 (Antiquariat Lesart) oder [email protected]) habt ihr drei kompetente An-sprechpartner für alle Belange, in denen der Werkstattrat weiterhelfen kann.

Sprechstunde: Mittwochs 10:30 bis 11:30 Uhr im Multifunktionsraum, Muhliusstr. 84, 3.OG.

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2 Eselsbrücke

Kreativ-Angebot im November 2015

Tanzen

Brücke InternTermine, Neuigkeiten, Wissenswertes

Neue Mitarbeiterin im fleet

Wir heißen Monika Rönnfeldt herz-lich in der Starthilfe willkommen!

Monika Rönnfeldt

Lesung im Antiquariat Lesart

„Die 3 Herren“.

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Eselsbrücke 3

Fortbildungsangebote im Backoffice

Auch im zweiten Halbjahr bietet das Backoffice wieder zahlreiche Fort-bildungsmöglichkeiten an. Die Kurs-angebote sind im Allgemeinen ter-minlich auf einen Tag begrenzt und stehen ALLEN Nutzerinnen und Nut-zern der Starthilfe offen.

Da die Fortbildungen im zweiten Halbjahr 2015 aber schon am 03.09.2015 starteten, fanden viele Angebote schon statt.

Hier geben wir euch eine Übersicht der noch aktuellen Fortbildungsangebote.

Im Modul D geht es um Kundenkommunika-tion. Hierzu werden folgende Themen ange-boten:

28.10.:Telefontraining (wie führe ich sicher und selbstbewusst ein Telefonat)

04.11.:Verkaufstraining Teil I („typische“ Kun-dengespräche)

11.11.:Verkaufstraining Teil II („schwierige“ Kundengespräche)

Im Modul E werden Basisfähigkeiten am PC vermittelt und eine Einführung in Word ge-geben. Hierzu sollten geringe Vorkenntnisse vorhanden sein.

Folgende Themen werden angeboten:

18.11.:Ein Dokument erstellen und bearbei-ten (z.B. ändern von Schrift, Farbe und Absatz = Formatieren, speichern und ausdrucken)

25.11.:Anlegen und Verwalten von Dateiord-nern (für die Ordnung in den wichtigen Dokumenten)

02.12.:Arbeiten mit Tabulatoren (wie erstelle ich auf schnelle Art und Weise eine Übersicht oder eine Auflistung und gestalte sie übersichtlich)

09.12.:Anlegen von Tabellen in Word (z.B. für einen Wochenkalender)

Außerdem könnt ihr euch jederzeit für CogPack oder den Tipptrainer anmelden.

CogPack ist ein computergestütztes Programm zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten. Durch „spielerische“ Aufgaben werden die Konzentration, das Gedächtnis und die Auffassungsgabe trainiert.

Der Tipptrainer ist für alle gedacht, die ihre Fertig- und Schnelligkeit am Computer verbessern und lernen wollen, mit allen Fin-gern zu tippen (10-Finger-Technik).

Für diese beiden Kurse könnt ihr euch je-derzeit anmelden und bekommt nach einem Einführungsgespräch feste Einzeltermine zu-gewiesen.

Wenn ihr nun Interesse an einem der vorge-stellten Kurse habt, sprecht ihr am Besten eure Anleiter in eurem Arbeitsbereich darauf an. Bei ihrem Einverständnis könnt ihr euch dann gerne im Backoffice für den gewünsch-ten Kurs anmelden.

Telefonnummer:

0431-99 04 09 40 (Nicole Rosburg)

oder

0431- 99 04 09 41 (Beate Zuschlag)

Die vorgestellten Kurse finden alle im Fortbildungsraum des Backoffice, Knooper Weg 32, gelbes Hinterhaus, statt.

Brücke InternTermine, Neuigkeiten, Wissenswertes

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4 Eselsbrücke

„Hokus Pokus“ war das Motto, „Ho-kus Pokus“ war Programm!

Am 09. Juli fand das diesjährige Sommer-fest der Starthilfe auf dem Gelände der Muhliusstraße 94 statt.

Neben zahlreichen Mitmach-Angebo-ten zum Thema Optische Täuschungen und Illusionen, fand auch das Glücksrad dank der zahlreich gespendeten Preise großen Anklang. Eins der Highlights war mit Sicherheit die Vorführung des Zaube- rers, der mit seinen verblüffenden Dar-bietungen die Zuschauer in seinen Bann schlug. Die wunderbare Verköstigung durch das fleet rundete das sehr gelun-gene Fest ab.

Wir bedanken uns bei allen Akteuren, dem Organisati-onsteam und allen fleißigen Helferinnen und Helfern sehr herzlich und freuen uns schon auf das Sommerfest 2016!

Martin Petersen

SommerfeStRückblick und Impressionen

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Eselsbrücke 5

„Das Flüstern der Schatten“ von Jan-Philipp Sendker

Jan-Philipp Sendker war von 1995-1999 Asienkorrespondent der Zeit-schrift Stern. Der 2007 erschienene Roman spielt im heutigen China. Sein fundiertes Wissen über die Zeit der chinesischen Kulturrevolution unter Mao (1966-1976) fließt in Rückblen-den in sein Werk ein. Sendker ist Kenner des modernen China, das geprägt ist von florierender Wirt-schaft und Bauboom. Kehrseite der Medaille sind Korruption und das Schicksal der Wander-arbeiter, die als billige Arbeitskräfte in den Fabriken ausgebeu-tet werden. All diese Elemente hat Sendker geschickt zu einem gelungenen Krimi ver-woben.

Die zentrale Figur des Buches ist der deutsche Journalist Paul Leibowitz. Nach dem Tod seines achtjährigen Sohnes zieht er sich auf die beschauliche Insel Lamma vor Hongkong zurück.

Abseits der geschäftigen Metropole be-wahrt er sich die Erinnerungen an seinen Sohn. „Er wollte unter allen Umstän-den vermeiden, dass sich das Getö-se der Welt auf seine Erinnerungen legte. Sie waren alles was ihm von seinem Sohn geblieben war.“

Nur zu zwei Menschen hat Paul Kontakt: Seinem langjährigen Freund David Zhang und der Chinesin Christine Wu, die beharrlich und einfühlsam um seine Liebe wirbt, ohne sein wiederkehrendes Bedürfnis nach Rückzug persönlich zu nehmen. „Immer wieder

nahm er sich vor, diese Beziehung zu beenden, dass er es nicht tat, lag an der Geduld, mit der Christine sei-ne Stimmungen ertrug, an der Acht-samkeit, mit der sie darauf reagier-te. Sie machte ihm keine Vorwürfe. Sie forderte nichts.“

David Zhang arbeitet als Kommissar bei der Polizei und ist als gläubiger Buddhist einer der wenigen Polizeibeamten, die nicht offen für Korruption sind. „Dieses gegenseiti-ge Verständnis, das keiner großen Worte oder Gesten bedurfte, hatte er zuvor noch mit keinem Menschen erlebt.“

Als in einem Mordfall an ei-nem amerikanischen Ge-schäftsmann auffällig schnell ein Schuldiger gefunden wird, beschleichen David Zweifel. Er ermittelt auf eigene Faust. Schnell wird klar: Der inhaftierte Wanderarbeiter ist unschuldig, er hat ein glaub-würdiges Alibi. Es steht zu be-fürchten, dass der Angeklagte unter Druck ein Geständnis unterschreibt. Da in China auf Mord die Todesstrafe steht, be-ginnt ein Wettlauf mit der Zeit.

David bittet Paul um Hilfe. Zu-fällig kennt Paul die Eltern des Ermordeten. Nur widerwillig lässt Paul sich auf dieses Abenteuer ein, das zum Wendepunkt in sei-

nem Leben wird.Das Buch ist weit mehr als ein Kri-

mi. In zahlreichen Perspektivwechseln schil-dert der Autor einfühlsam das Vor- und Innen-leben aller wichtigen Charaktere, ohne jemals den roten Faden der Erzählung zu verlieren. Anhand des Werbens von Christine Wu um Paul wird dieses Buch außerdem zu einem Plädoyer für Vertrauen und Liebe.

Dieses Buch ist ein Muss für jeden Leser, der mehr über China erfahren möchte und einen Krimi zu schätzen weiß, der mehr zu bieten hat, als die bloße Suche nach dem Täter.

Christiane Müller

Buchtipp

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6 Eselsbrücke

Im Jahr 2016 soll ein Gesetz verab-schiedet werden, das die Teilhabe be-hinderter Menschen und die dafür nöti-ge Förderung bundesweit reformieren soll, das sogenannte Bundesteilha-begesetz. Dieser Gesetzentwurf soll nötige Reformen für Menschen mit Beeinträchtigungen bringen. Was das im Alltag für Betroffene gerade als Nutzer von Werkstätten für Menschen mit Behinderung bedeuten könnte, beschäftigt viele schon im Vorfeld. Wir nutzten die Gelegenheit, Wolfgang Faulbaum-Decke, Geschäftsführer der Brücke Schleswig-Holstein und Vorstandsvorsitzender des Dachver-bands Gemeindepsychiatrie, einige Fragen zum Bundesteilhabegesetz zu stellen.

eselsbrücke: Was bedeutet das Bun-desteilhabegesetz konkret für die Ar-beit der Beschäftigten in den Werk-stätten?

Wolfgang Faulbaum-Decke: Die Grundla-ge für einen Gesetzentwurf des Bun-desteilhabegesetzes, der im Herbst dieses Jahres vorgelegt werden soll, ist der Bericht der Arbeitsgrup-pe Bundesteilhabegesetz.

In diesem Bericht gibt es Bewer-tungen aus Sicht verschiedener Experten zur Frage, was die Le-benssituation von Menschen mit Behinderungen durch eine Reform der Teilhabeleistungen weiter ver-bessern würde. Für die besonderen Belange von Menschen mit psy-chischen Erkrankungen oder seeli-schen Behinderungen haben die be-

teiligten Verbände und dazu gehört auch der Dachverband Gemeinde-psychiatrie, dessen Vorstandsvor-sitzender ich bin - in ihrem Positions-papier deutlich beschrieben, wie die Reform der Teilhabe im Arbeitsleben aussehen sollte.

Zukünftig muss die Unterstützung auch bei der Teilhabe am Arbeits-leben stärker an der einzelnen Per-son ausgerichtet und „passgenau“ abgestimmt sowie an jedem Ort möglich sein. Zudem muss dieser Rechtsanspruch unabhängig sein von den Angeboten wie zum Bei-spiel denen einer Werkstatt.

Wolfgang Faulbaum Decke sagte im per-sönlichen Gespräch auf die Frage ob es dann noch die klassische Werkstatt für Be-hinderte wie die Starthilfe geben werde, dass sich daran nichts ändern werde und dieses gewachsene Angebot schon aus wirtschaftli-chen Interesse weiter bestehen werde: „Eine Auflösung der Werkstätten durch das neue Gesetz soll es nicht ge-ben“, so der Dachverbandsvorsitzende.

Was zukünftig noch stärker gefördert wer-den soll, und in der Starthilfe ja auch schon längst umgesetzt wird, sind externe Arbeits-plätze. Auch die Möglichkeit zur Rückkehr in die Werkstatt soll möglich werden, wenn ein Arbeitsversuch auf dem ersten Arbeitsmarkt scheitert.

Gewünscht wird auch eine fachliche Unter-stützung von Unternehmen bei der Beschäfti-gung von Menschen mit Behinderung zusätz-lich zum finanziellen Anreiz.

Wie wird die Idee des persönlichen Budgets im Gesetzentwurf berück-sichtigt?

BundesteilhaBe-Gesetz

Im Gespräch mit Wolfgang Faulbaum-Decke

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Eselsbrücke 7

Menschen mit Anspruch auf Teilha-beleistung oder einem noch festzu-stellenden Anspruch darauf, haben bei uns in Deutschland seit Januar 2008 einen Rechtsanspruch auf das persönliche Budget. Die ursprüng-lichen Ziele des Bun-desteilhabegesetzes greifen die Ziele des persönlichen Budgets auf.

Die Praxis zeigt wie schwie-rig die Umsetzung dieser Idee ist.

Damit die Unterstüt-zungen wie vorgese-hen für alle betroffenen Menschen aus einer Hand erbracht werden, ist im Bundesteilhabe-gesetz eine bessere Abstimmung derjenigen Leistungsträger vorge-sehen, die die Unter-stützung bezahlen.

Wie kompliziert und schwer-gängig diese Abstimmung zur Zeit funktioniert und wie oft sie an den Bedürfnissen und der Lebenssituation von Betroffenen vorbeigeht, können sicher einige der Beschäftigten aus eigener Erfahrung erzählen und eine Verbes-serung der Situation ist sicher wünschens- und begrüßenswert.

Wie ist der aktuelle Stand des Ge-setzgebungsverfahrens?

Die Neunte und letzte Sitzung der Ar-beitsgruppe zum Bundesteilhabege-setz fand am 14. April dieses Jahres im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) statt, an der auch die zuständige Ministerin Andrea Nahles teilnahm. Sie betonte, dass die Schaffung eines Bundesteilha-begesetzes umgesetzt werden soll, auch wenn die geplanten 5 Milliar-den Euro aus Bundesmitteln für die

Kommunale Entlastung nicht mehr mit dem Vorhaben verknüpft werden kann.

Das Kabinett soll sich mit dem Ge-setzesvorhaben Anfang 2016 befas-sen. Nach wie vor ist geplant, das

Gesetz im Sommer 2016 zu verab-schieden – so je-denfalls die aktuel-len Planungen.

Nach einem Be-richt im Tagesspie-gel hat Finanzmi-nister Schäuble mittlerweile andere Vorstellungen. In einem Positionspa-pier heißt es, die Finanzierungsver-antwortung für die Eingliederungshilfe bleibt vollständig dezentral bei Län-dern und Kommu-nen.

Sollte der Bund von seinem Koali-tionsversprechen abrücken und das Bundesteilhabegesetz von der fi-nanziellen Unterstützung abkoppeln, bedeutet dies, das sich der Bund auch von der gesamtgesellschaftli-chen Aufgabe der Inklusion loslösen würde.

Denn allen muss klar sein, machte Herr Faulbaum Decke auch im persönlichen Ge-spräch klar, Inklusion ist nicht zum Null-tarif zu haben.

Wie setzt sich der Ausschuss, der über den Entwurf berät, zusammen?

In der AG Bundesteilhabegesetz waren fol-gende Akteure vertreten: » Verbände von Menschen mit Behinderun-gen

» die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen >>

Wolfgang Faulbaum-Decke

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8 Eselsbrücke

» die Bundesvereinigung der Landesarbeits-gemeinschaften der Werkstatträte

» die Konferenz der Fachverbände für Men-schen mit Behinderungen

» die Bundesarbeitsgemeinschaft freier Wohlfahrtspflege

» die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstät-ten behinderter Menschen

» Länder » kommunale Spitzenverbände » die Bundesarbeitsgemeinschaft überörtli-cher Sozialhilfeträger

» Sozialversicherungsträger und » Sozialpartner

Wo steht Deutschland im Vergleich zu anderen EU Staaten?

Diese Frage beziehe ich auf die Umsetzung der UN – Behinderten-rechtskonventionen (UN BRK): Die-se wie vorgesehen umzusetzen wird ein langer Weg werden. In manchen Fragen des Zusammenlebens müs-sen wir in Zeiträumen über mehrere Generationen hinweg denken. Ein Vergleich über den Stand der Um-setzung in anderen EU Staaten ist schwierig.

Die Notwendigkeit für die und die Schwie-rigkeiten bei der Schaffung einer Rechts-grundlage des Inklusionsgedankens spricht aber dafür, dass gerade in Deutschland dieser Gedanke noch nicht gesellschaftlich verankert ist und hinter den Ansprüchen der UN Behindertenrechtskonvention hinterher hängt.

Sieghild Köplin und Christian Mumm

Fachbegriffe anschaulich erklärt

Konvention: Eine Konvention ist ein Über-einkommen, das von Menschen oder Staaten einvernehmlich im Sinne eines völkerrechtlich verbindlichen Vertrages vereinbart wird.

UN-Behindertenrechtskonvention: Das 2006 von der UN-Generalversammlung in New York verabschiedete und 2008 in Kraft getretene Übereinkommen über die Rech-te von Menschen mit Behinderungen. Die UN-Behindertenrechtskonvention beinhaltet — neben der Bekräftigung allgemeiner Men-schenrechte auch für behinderte Menschen — eine Vielzahl spezieller, auf die Lebenssi-tuation behinderter Menschen abgestimmte Regelungen.

Bundesteilhabegesetz (BTG): Mit dem Bundesteilhabegesetz soll entsprechend der Vorgaben des Koalitionsvertrages die Le-benssituation von Menschen mit Behinde-rungen verbessert und damit das deutsche Recht im Licht der UN-Behindertenrechts-konvention weiterentwickelt werden.

Inklusion: (von lat. Inclusio, „Einschließung“, „Einschluss“) im Sinne von Zugehörigkeit, also das Gegenteil von Ausgrenzung (Exklu-sion). Wenn jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit, dann ist das gelungene Inklusion.

Integration: (die, von lat. integrare ‚erneu-ern, ergänzen, geistig auffrischen) allgemein bedeutet Integration, Einbezug von Men-schen, die aus den verschiedensten Gründen bisher ausgeschlossen (exkludiert) waren.

Christian Mumm

Bundes-TeilhaBe-

GeseTz Fortsetzung

Glossar

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Eselsbrücke 9

Drachenboot-rennen

Das Team der Starthilfe war dabei!

Am 11. und 12. September fanden die 10. Kieler Drachenbootrenntage in Kiel statt. Die knapp 100 Mannschaf-ten und ungefähr 2000 Paddler aus Unternehmen, Organisationen, Ver-einen oder Freizeitinitiativen liefer-ten sich packende Duelle. Das Team Starthilfe ging insgesamt drei mal an den Start und gewann sensationell das Lucky Loser Finale (die sechs langsamsten Boote gegeneinander).

Dabei begann es alles andere als optimal für das mit zehn schlagkräftigen Männern und acht schlagkräftigen Frauen besetzte Team der Starthilfe, denn im ersten Vorlauf hätten sie eher Starthilfe benötigt und machten ihren Namen dabei wirklich keine Ehre. Trotz aller Bemühungen konnte der Rückstand nicht mehr eingeholt werden und das Team wur-de Letzter (möglicherweise waren die Frauen zu sehr von den nackten Männeroberkörper

einer reinen Männermannschaft vom Team „Hot Hunters“ abgelenkt).

Im zweiten Vorlauf war der Start besser, die Crew fand trotz etwas unkoordinierter Eintauchbewegungen besser ihren Schlag-rhythmus und schaffte immerhin den vorletz-ten Platz mit einer etwas besseren Zeit. Trotz dieser verbesserten Zeit stand nach einiger Zeit fest, dass die Starthilfe zwar nicht zu den Endläufen, dafür aber am Lucky Loser-Finale am Start ist. Gegen 17.40 Uhr war es dann soweit. Das Starthilfe Team ganz außen auf Bahn sechs, direkt daneben das Team vom Kieler Fenster, was offenbar einen zusätzli-chen Motivationsschub gab, denn vom Start weg kämpfte sich das Team Starthilfe an die Spitze des Feldes. Im Laufe des Rennens wurde der Vorsprung immer knapper, doch am Ende reichte es mit einem kräfterauben-den Endspurt zum Sieg. Was für ein Ren-nen – alle waren durch und durch nass, der Trommler heiser und beim Durchsagen >>

Die Paddler der Starthilfe

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10 Eselsbrücke

der Zeit brach ein Riesenjubel aus. Mit 01:19 wurde eine Starthi lfe-Bestzeit erreicht.

Das Finale der sechs schnells-ten Boote gewann das Team von „Ulis Sklaven“, knapp vor den „Stol-pe-Highlandern“. Bei der Crew von „Ulis Sklaven“ war schon die Ein-schwörung auf das entscheidende Fi-nale eindrucksvoll, denn sie bildeten einen Kreis und stimmten sich in einem rituellen Gesang lautstark auf das entscheidende Fi-nale ein. Vielleicht war es ja dieses Ritual des Zusammenhalts, das den Ausschlag für den Sieg gab.

Ebenfalls ein echter Blickfang war die Mannschaft von „Lillis Seniorenstift“, die „Ausgang“ bekommen hatte und von einer eigenen Krankenschwester begleitet wurde. Dieses Team war nicht nur unschlagbar gut

Patschnass und glücklich nach dem gewonnenen Finale

Drachenboot-rennen

53. Platz, aber den größten Pokal!

Die letzten Meter des entscheidenden Rennens

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Eselsbrücke 11

Das Team der „Hot Hunters“ machte seinem Namen

alle Ehre

Drachenboot-rennen

als senile Heimbewohner verkleidet, sondern bot auch auf und neben dem Wasser eine filmreife Performance.

Völlig zu Recht erhielten sie die Auszeich-nung für die beste Kostümierung.

Fazit: Die Veranstaltung war richtig gut or-ganisiert und bot für alle Beteiligten eine gute Mischung aus sportlichen Ehrgeiz und Spaß. Das ganze Begleitprogramm an der Hörn war super und schaffte die Rahmenbedingungen für ein Event mit Volksfestcharakter.

Einzig die langen Leerlaufzeiten zwischen den einzelnen Läufen forderten allen viel Ge-duld ab.

Also: Im nächsten Jahr unbedingt wieder teilnehmen und dabei das Motto „Fun-Cup“ wörtlich nehmen.

Christian Mumm

Weitere Informationen, Bilder, Videos und Eindrücke unter:

www.kielerdrachenboottage.de

Dort findet sich ein Link zur Facebookseite des Events.

„Lillis Seniorenstift“ empfängt den Preis für die beste Kostümierung

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12 Eselsbrücke

Gemäldeausstellung von und mit Knud Kasten

Rede von Knud Wolff Kasten anläss-lich der Vernissage seiner Ausstel-lung „Glück“, Malerei von K. W. Kas-ten, am Freitag, 17. Juli 2015 in der Brücke SH - Galerie, Kiel.

Meine Damen und Herren,liebe Freundinnen und Freunde der schönen Künste!

Die US-Amerikanische Filmschauspielerin Marilyn Monroe soll einmal gesagt haben: „Es gibt Glück nur in Momenten“. Dem stimme ich durchaus zu, und es be-schreibt auch meine Ausstellung ziemlich gut! Von meiner Schulzeit bis zur Gegenwart habe ich meine Gefühle in diesen Bildern festgehal-ten, die ich jetzt zum ersten Mal der Öffent-lichkeit zukommen lasse!

Bei dem Thema der Ausstellung sollte man sich aber auch einmal die Frage stellen: Wo-rin liegt das Glück eines Künstlers?

Einige werden vermutlich glauben, dass das Glück eines Künstlers darin besteht, dass er mit dem, was er macht, Geld verdient! Dem ist aber nicht so:

Wenn dem nämlich so wäre, müssten pro-minente Künstler wie der britische Musiker Robbie Williams eigentlich überglücklich sein.

Doch was lesen wir? Er ist immer mal wie-der wegen einer Depression in einer Klinik und nimmt Medikamente, obwohl seine künstleri-sche Arbeit große Anerkennung findet!

Wenn ich an einen Künstler denke, der in seinem Schaffen, so etwas wie Glück erfah-ren hat, fällt mir ein besonderes Beispiel ein: Vincent van Gogh!

Sie haben richtig gehört: Vincent van Gogh, der niederländische Maler und Zeichner, der sich ein Ohr abge-schnitten hat, am Ende Selbstmord begangen haben soll und zu Lebzei-ten kaum eines seiner Werke verkauft hat. Aber gerade die Tatsache, dass er so gut wie keine seiner Arbeiten verkauft hat, zeigt mir, dass ihm die Malerei viel bedeutet hat! Oder wie lässt sich sonst erklären, dass er nach gegenwärtigem Wissensstand in den letzten zehn Jahren seines Lebens sage und schreibe 864 Ge-mälde und über 1000 Zeichnungen angefertigt hat?

Auch die Farben einiger seiner Bilder, die unbewusst seine Stim-

Kunst

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Eselsbrücke 13

mung widerspiegeln dürften, deuten darauf-hin, dass ihm die Kunst teilweise über seine privaten und seelischen Probleme hinwegge-holfen hat!

Anhand solcher und ähnlicher Geschichten kann man erkennen, dass man in der Kunst - eine seelische Befriedigung erlangen kann - auch wenn die Realität eigentlich keinen An-lass dazu bietet! Aber nicht nur Kunstschaf-fende, auch Kunstbetrachter können in der Kunst besondere Momente erleben!

Das Wahrnehmen von Kunst trägt nämlich dazu bei, die eigenen, ungelebten Wünsche zu erkennen. Sie kann uns begreiflich ma-chen und zeigen, welche Seinsmöglichkeiten wir haben - und das oft in schönster Vollen-

dung!Unser Leben ist von

Tagträumen durch-zogen. Diese Träume und Visionen werden von Künstlern wie ein Medium erfasst und in ihren Arbeiten für den Betrachter sichtbar, fühlbar lesbar und er-kennbar gemacht. Die Schönheit, das Maß und die Vollkommen-heit ihrer Werke sind gelungene Sinnbilder unseres Seins und bie-ten uns an, für kurze Zeit dem grauen All-

tag zu entfliehen und über uns selbst etwas nachzudenken!

Ich hoffe, dass auch Sie beim An-blick meiner Bilder den einen oder anderen besonderen Moment er-leben werden, und wünsche Ihnen noch viel Spaß und einen schönen Abend!

Und vergessen Sie nicht, in das Buch in der Geschäftsstelle vielleicht das eine oder ande-re gute Wort zur Ausstellung einzutragen!

Denken Sie daran: Künstler brau-chen Ermutigung!

- Eröffnungsrede vom 17. Juli 2015 -

» Du hast eine Idee für unsere Zeitung? » Du hast einen Artikel, den Du gern bei uns veröffentlichen wür-dest?

» Du hast ein Foto zu einem interessanten Thema? » Oder Du willst einfach bei uns vorbeischauen und Redaktions-luft schnuppern?

» Dann bist DU der- oder diejenige den/die wir brauchen! Melde Dich bei uns. Wir treffen uns jeden Mittwoch von 12.45 bis 14.00 im Multifunktionsraum im dritten Stock in der Muhliusstraße 84 oder sprich einfach ein Redaktionsmitglied an!

Halt! Noch nicht weiterblättern! Du wirst gesucht! Ja DU!

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14 Eselsbrücke

Wir stellen vor: Der Hausmeister-Service

Bei Lesart tropft der Wasserhahn, in der Kantine klemmt ein Fenster oder ein Gewerk bezieht neue Räume, die renoviert werden müssen. Das alles sind Aufgaben für den Hausmeister-service.

Seit dem Mai 2012 besteht die Abteilung Hausmeister-Service. Von Anfang an da-bei sind der Beschäftigte im Arbeitsbereich Bories Iden und Anleiter Matthias Fritzler. Im Mai trat er die neu geschaffene Stelle an. Fritz-ler ist Elektroinstallateur mit Meisterbrief. Spä-ter hinzugekommen sind Jan-Philip Stüber und Hausmeister Jörg Greve, der gelernter Klempner und Installateur ist und die Ausbil-dung zum Erzieher absolviert hat. Zunächst hat Greve bei der Radstation im Umsteiger gearbeitet. Als Hausmeister Dieter Kiß im Mai 2014 die Starthilfe verlassen hat, übernahm er den frei gewordenen Hausmeisterposten.

Das Gewerk bietet Platz für drei Beschäftig-te. Der Betreuungsschlüssel ist somit relativ hoch. „Wir arbeiten viel miteinander“, bemerkt Fritzler. So sind schätzungsweise 80 bis 90 Prozent der Tätigkeiten Teamarbeit. Da das Gewerk klein ist, herrscht ein sehr fami-liäres Klima.

Neben Geschick sollte ein am Hausmeis-ter-Service interessierter Mitarbeiter auch über eine schnelle Auffassungsgabe verfügen und mit Termindruck umgehen können, der bei externen Aufträgen schon mal entstehen kann. Wissen muss flexibel angewendet wer-den können. So ist zum Beispiel jede Heizung auf ihre Weise konstruiert und es müssen andere Dinge bedacht werden. „Es ist die gleiche Heizung, aber alles ist an-ders angeordnet, da muss man sich dann erst mal orientieren“, stellt Greve fest.

Der Hausmeister-Service hat viele Aufgaben. Dazu gehören die Grundstücks- und Gebäu-depflege in den Häusern Muhliusstraße 84 und 94. Die Abteilung ist für sämtliche Haus-meister- und Renovierungsarbeiten in den Gewerken der Starthilfe zuständig. Muss zum Beispiel eine Heizungsanlage entlüftet oder eine defekte Toilette repariert werden, kommt der Hausmeister-Service . Zieht ein Gewerk in neue Räumlichkeiten um, ist es Aufgabe des Hausmeister-Service nötige Renovie-rungsarbeiten zu erledigen. Das umfasste im Fall von Lesart-Online, das aus dem Knooper Weg in die Adelheidstraße umgezogen ist, sämtliche Malerarbeiten, das Anbringen von Lampen und den Einbau einer neuen Teekü-che. Ganze drei Monate nahm das Projekt in Anspruch, bei dem sich Bories Iden als aus-gebildeter Maler besonders gut einbringen konnte. Gerne gibt er seine Fachkenntnisse an Kollegen weiter.

Außerdem ist der Hausmeister-Service für die Gebäude und teilweise auch die Grund-stückspflege zahlreicher Einrichtungen der Brücke SH zuständig. Insgesamt sind die Aufgaben sehr abwechslungsreich. So wur-den zum Beispiel die Blumenkästen vor dem Gebäude in der Muhliusstraße 94 konstruiert und gebaut oder ein Schrank für das Café Kessel. Aber auch kleinere Reparaturen an Sanitäranlagen müssen schon mal erledigt werden.

Zusätzlich führt der Hausmeister-Service Aufträge von privater Hand durch. Dazu gehören unter anderem Malerarbeiten und kleinere handwerkliche Aufträge, wie das An-bringen von Lampen oder Regalen. In den Sommermonaten wird vierzehntägig der Ra-sen vor dem Haus in der Muhliusstraße 92 gemäht. Die Abteilung ist mit ihren Aufgaben gut ausgelastet.

Gewerke in der Starthilfe

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Eselsbrücke 15

Neben der praktischen Arbeit findet regel-mäßig theoretische Wissensvermittlung statt. Wenn die Zeit es zulässt, dürfen sich Teilneh-mer auch spezielle praktische Unterweisung wünschen. So wurde zum Beispiel auf Anre-gung von Bories Iden das Verlegen von Flie-sen geübt.

Greve bereitet vor allem der Kontakt mit den Beschäftigten Freude. „Ich finde der Umgang mit den Leuten hier bietet Einblicke, die man sonst von drau-ßen nicht hat“, stellt Jörg Greve fest. Für Fritzler steht die Förderung der Beschäftigten

im Vordergrund. So vermittelt er Fertigkeiten und Kenntnisse, die den Beschäftigten in ih-rem Berufsleben weiter helfen. Auch privat sollen sie profitieren. So wird vermittelt, wie die eigene Wohnung gestaltet werden kann oder eine Lampe installiert wird.

Abwechslung, wenig Routine und ein familiäres Klima, das scheint den Hausmeister-Service auszumachen.

Heidrun Fischer und Christiane Müller

(v.l.n.r.) Jörg Greve, Bories Iden, Matthias Fritzler

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16 Eselsbrücke

Für die Nutzer aus den umliegenden Kommunen schon lange Normalität, neu allerdings für alle Beschäftigten aus Kiel: Seit kurzem rechnet das Grundsicherungsamt Kiel die Mittags-verpflegung im fleet auf die Regelleis-tung an (Eselsbrücke berichtete). Das bedeutet im Klartext: Weniger Geld für jeden einzelnen.

Anlass für uns einmal aufzuschlüsseln, wel-che Ausgaben mit der Regelleistung eigentlich bezahlt werden sollen.

Der Betrag von 399 Euro ist der ak-tuelle Regelbedarf, der einem Menschen zusteht, der auf finanzielle Hilfe vom Grund-sicherungsamt oder Jobcenter angewiesen ist. Dieser Satz bezieht sich auf einen Antrag-steller. Wohnt man zu zweit in einer Bedarfs-gemeinschaft, wird der Satz bereits gekürzt. Früher galt 100% für den ersten und 80% für den zweiten Antragsteller. Da diese Kürzung als unverhältnismäßig empfunden wurde, trat eine Änderung in Kraft, nach der der zweite Antragsteller immerhin 90% des Regelsatzes ausgezahlt bekommt. Der erste Antragsteller dafür aber ebenfalls nur 90%. Pfiffig, oder?

Wofür ist dieses Geld nun eigentlich vorgesehen? Die Regelung hierfür findet sich im § 20 SGB II. Die Miete für eine ange-messene Wohnung wird zusätzlich zum Re-gelbedarf bezahlt, ebenso wie Heizkosten und Krankenkassenbeiträge. Alle anderen Ausga-ben sollen mit dem Regelbedarf abgedeckt werden. Wörtlich heißt es:

„Der Regelbedarf zur Sicherung des Lebens-unterhalts umfasst insbesondere Ernährung, Kleidung, Körperpflege, Hausrat, Haushaltse-nergie ohne die auf die Heizung und Erzeu-gung von Warmwasser entfallenden Anteile sowie persönliche Bedürfnisse des täglichen Lebens. Zu den persönlichen Bedürfnissen des täglichen Lebens gehört in vertretbarem Umfang eine Teilhabe am sozialen und kultu-rellen Leben in der Gemeinschaft. Der Regel-bedarf wird als monatlicher Pauschalbetrag

berücksichtigt. Über die Verwendung der zur Deckung des Regelbedarfs erbrachten Leis-tungen entscheiden die Leistungsberechtig-ten eigenverantwortlich; dabei haben sie das Eintreten unregelmäßig anfallender Bedarfe zu berücksichtigen.“

2010 stellte der Bundestag eine diesbezüg-liche Berechnung vor. Prozentual übertragen auf den aktuellen Regelsatz von 399 Euro er-gibt sich folgende Aufteilung:

Anteil am Regel-bedarf

in % von der RL

in Euro von der RL

» Nahrung, alkoholfreie Getränke

» 35,50% » 141,65 EUR

» Freizeit, Unterhal-tung, Kultur

» 11,04% » 44,05 EUR

» Nachrichtenüber-mittlung

» 8,83% » 35,23 EUR

» Bekleidung, Schuhe » 8,40% » 33,52 EUR

» Wohnen, Energie, Wohninstandhaltung

» 8,36% » 33,36 EUR

» Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände

» 7,58% » 30,24 EUR

» andere Waren und Dienstleistungen

» 7,32% » 29,21 EUR

» Verkehr » 6,30% » 24,14 EUR

» Gesundheitspflege » 4,30% » 17,16 EUR

» Beherbergungs- und Gaststättendienst-leistungen

» 1,98% » 7,90 EUR

» Bildung » 0,38% » 1,52 EUR

Werte gerundet nach der zweiten Nachkommastelle

Der Passus im Gesetzestext, dass der Leis-tungsberechtigte „das Eintreten unregelmäßig anfallender Bedarfe zu berücksichtigen“ hat, ist die Aufforderung, vom Regelbedarf Rücklagen zu bilden. Der Kleiderschrank fällt bald ausein-

Was ist drin in 399 Euro?

GrundsicherunG

Page 19: Eselsbrücke - die Zeitung, die weiterhilft

Eselsbrücke 17

ander und der Kühlschrank macht verdächtige Geräusche? Dann sollte man schon seit ein paar Monaten die 30,24 Euro für „Innenaus-stattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände“ gespart haben. Rücklagen für „Wohninstand-haltung“ zu bilden dürfte schwierig werden, da von den 33,36 Euro monatlich auch die Stromrechnung zu begleichen ist. 24,14 Euro für „Verkehr“ sind bereits mit wenigen Bus-fahrten aufgebraucht. Da der Regelbedarf als Pauschale ausgezahlt wird, steht es einem natürlich frei, beispielsweise auf „eine Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben in der Ge-meinschaft“ zu verzichten, um dafür andere notwendige Ausgaben decken zu können...

Starthilfe-Nutzer im Arbeitsbereich bekommen Werkstattlohn. Dieser wird als Einkommen auf die Grundsicherung ange-rechnet. So wird der Regelsatz zwar gekürzt, dennoch hat man pro Monat mehr Einkom-men zur Verfügung als ohne Arbeit. Weitere Vorteile sind (je nach Wohnort) die Erstattung einer Monatsfahrkarte und waren (zumindest für die Kieler) die tägliche Mittagsverpflegung im fleet.

Die Mittagsverpflegung wird nun ebenfalls auf die Grundsicherung an-gerechnet, mit der Begründung, dass im Regelsatz bereits ein Geldbetrag für Verpfle-

gung eingerechnet sei.In meinem Fall geht das Grundsicherungs-

amt pauschal davon aus, dass ich drei mal pro Woche an der Mittagsverpflegung teilnehme und behält für die „Häusliche Ersparnis Mit-tagessen RB 1“ monatlich 24,40 Euro von der Regelleistung ein. Zieht man von den 365 Ta-gen des Jahres die Wochenenden, Feier-, Ur-laubs- und Krankheitstage ab, geht die Rech-nung ziemlich genau auf. Da ich jedoch schon vorher mit meinem Monatseinkommen recht genau wirtschaften musste, ist diese Kürzung deutlich zu spüren.

Tipp: Falls es noch nicht geschehen ist, lohnt es sich für Teilnehmer im Arbeitsbereich auf jeden Fall, Haftpflicht- und Hausratsversiche-rung beim Grundsicherungsamt einzureichen. Die Versicherungsbeiträge werden nämlich als Freibetrag auf den Werkstattlohn angerechnet, was rechnerisch gleichbedeutend mit einer Er-stattung der Versicherungsbeiträge ist.

Nachtrag: Zum 01.01.2016 tritt eine Erhö-hung des Regelsatzes von 399 Euro auf 404 Euro in Kraft. Diese ist mit 5 Euro (1,25 Pro-zent) die niedrigste Anpassung seit 2011.

Martin Petersen

Page 20: Eselsbrücke - die Zeitung, die weiterhilft

18 Eselsbrücke

Ein Abend mit Axel Prahl Es war das Eröffnungskonzert der Reihe „ gewaltig leise“ der Kieler Wo-che auf der Freilichtbühne Krusen- koppel.Ein sichtlich gut gelaunter Axel Prahl betrat die Bühne, direkt von der Er-öffnungsfeier und dem traditionellen „Anblasen“ kommend mit Minister-präsident Torsten Albig.

Mit einen „Moinsen“ eröffnete er nach ei-ner etwas unkonventionellen Ankündigung das Konzert, und machte gleich beim ers-ten Stück klar, was einen erwartete. Mit ei-ner unglaublichen Stimme interpretierte er „Summertime“ von Gershwin, das viele in der unvergleichlichen Version von Janis Joplin kennen werden. Seine Version brauchte sich weiß Gott nicht zu verstecken.

Der erste Teil des Abends bestand weiter aus Coverversionen in ganz eigener Inter-pretation und war ziemlich stimmgewaltig. Zwischendurch alberte er mit seinem Arran-geur und Keyborder Danny Dziuk, der auch mit zwei Songs überzeugte. Eins davon war eine Rapversion, bei der Axel Prahl das Pub-likum mit seiner Bushidoparodie zum Lachen brachte.

Der Höhepunkt des Abend war für mich seine Version von „Über`s Meer“ von „König“ Rio, die zumin-dest bei mir für Gänsehaut sorgte.

Als Abschluß des ersten Teils des Pro-gramms brachte er Ministerpräsidenten Tors-ten Albig mit sanftem Druck noch zu einer Solo Gesangseinlage.

Nach der Pause ging es weiter mit dem Programm der CD „Blick auf`´s Meer“, die er selbst getextet und komponiert hat. Wer jem-Zweifel daran hat, ob gute Schauspieler auch Musik machen sollten, bekam eine überzeu-gende Antwort:

Axel Prahl war mit ganzer Seele und Stimme dabei.

Als Zugabe traute er sich an eine Urauffüh-rung eines neuen Stücks, in dem es um eine gescheiterte Beziehung geht. Ein Abgang der keiner Worte bedurfte.

Es war ein wunderschöner Abend, vor einer traumhaften Kulisse mit ei-ner, wie ein nicht ganz unbekannter Kölner Sänger es mal formuliert hat, „melancholischen Frohnatur“. Dan-ke Axel Prahl für einen unvergeßli-chen Abend.

Sieghild Köplin

Konzert-KritiK

Page 21: Eselsbrücke - die Zeitung, die weiterhilft

Eselsbrücke 19

Es muss nicht immer die große französische Küche sein um ge-nussvoll satt zu werden. Hier eine kleine Anregung für das vegetari-sche kleine Budget.

Zutaten: » 1kg Kartoffeln

Für die Creme » 2 Becher Crème fraîche

» nach Belieben etwas Sahne

» Saft einer ½ Zitrone

» Salz,Pfeffer, » Muskatnuss

Zum Überba-cken: » 150 gr. geriebener Gouda

Zum Garnie-ren: » etwas Schnittlauch

Zubereitung:Kartoffeln schälen, waschen und in dün-

ne Scheiben schneiden. In der Auflaufform in einer Schicht verteilen, und mit etwas Muskatnuss würzen.

Aus Crème fraîche, Sahne und Zitronensaft eine Creme herstellen, mit Salz und

Pfeffer abschmecken, und über die Kartoffelscheiben in der Auflaufform verteilen.

50 min bei 200° C backen und dann den geriebenen Gouda über die Kar-

toffeln verteilen und 10 min wei-terbacken.

Mit Schnittlauch garnieren und ofenwarm servieren.

Bon Appetit!

Sieghild Köplin

Diesmal: KartoffelauflaufRezeptidee

Page 22: Eselsbrücke - die Zeitung, die weiterhilft

20 Eselsbrücke

Mach mit bei unserem Fotowettbe-werb „Wir sammeln Farben für den Winter“ und gewinne tolle Preise.

Der Herbst ist bereits in vollem Gange und der Winter steht vor der Tür. Die Tage werden wieder kürzer und dunkler. Die Sonne scheint immer weniger.

Das - und die kalten Temperaturen - ma-chen vielen Menschen deutlich zu schaffen. Viele schleppen sich deswegen mit gedrück-ter Stimmung oder gar mit einer Depression herum.

Diesem Zustand wollen wir mit unserem Fotowettbewerb „Farben für den Winter“ ent-gegenwirken.

Zugegeben, diese Idee ist nicht ganz neu, und stammt nicht allein aus unserer Hand. So hat schon Leo Lionni in seinem 1967 erschie-nenen Kinderbuch „Frederik“ diesen Prozess beschrieben.

In dieser Geschichte geht es um eine Mäusefamilie, die im Herbst flei-ßig Essensvorräte für den bevorste-henden Winter sammelt. Nur Freder- ik sitzt augenscheinlich da und tut nichts. Doch als nun der Winter da ist und die Mäusefamilie kaum noch Vorräte hat, erzählt Frederik von seinen eigenen im Sommer gesammelten Vorrä-ten und holt so die Wärme und die Farben zurück in die Erinnerung der Mäusefamilie.

Hieran wollen wir uns nun ein Beispiel nehmen und euch einladen, uns Fotos zum Thema „Farben für den Winter“ zukom-men zu lassen.

Bitte schickt uns eine Mail an: [email protected]

und vergesst nicht, euer Gewerk in der Start-hilfe oder eine Telefonnummer anzugeben. Ihr könnt euer Bild aber auch im Antiquari-at Lesart abgeben. Bitte schreibt hier euren Namen und Gewerk oder Telefonnummer auf die Rückseite des Fotos. Einsendeschluss ist der 18.12.2015!

Die Preise hat uns diesmal freundlicherwei-se das Textilrecycling der Starthilfe zur Verfü-gung gestellt. Dieses Gewerk bietet in seinem Laden sowohl Second-Hand-Kleidung, als auch selbstgenähte Produkte aus gespende-ter Ware an.

Der dritte Preisträger gewinnt eine styli-sche Einkaufstasche im nordischen Design, um seine Wintervorräte heil nach Hause zu bringen.

Als zweiten Gewinn gibt es einen Wärmfla-schenbezug, damit ihr euch auch im Winter warmhalten könnt.

Und der Gewinner bekommt einen Gut-schein über 15 Euro des Textilrecyclings und kann hiermit nach Lust und Laune dort ein-

kaufen gehen. Außerdem wird das Sie-gerfoto auf der nächsten Ausgabe

der „Eselsbrücke“ auf der Titelseite abgedruckt.

Ihr seht: Mitmachen lohnt sich!

Also ran an die Kamera oder das Handy und

los.

Katharina Günther

Wir sammeln Farben für den WinterFotowettbewerb

Page 23: Eselsbrücke - die Zeitung, die weiterhilft

Eselsbrücke 21

Teilnahmebedingungen

Wer darf teilnehmen? Teilnehmen darf jeder! Pro Teilnehmer sind

bis zu drei Einreichungen erlaubt. Die Fotos sollten selbst geschossen und

nicht (oder nur minimal) nachbearbeitet sein. Die Fotos müssen nicht extra für den Wett-bewerb aufgenommen werden, auch farben-frohe Bilder aus eurem letzten Urlaub passen gut zum Thema.

Format

Die per Mail eingereichten Bil-der sollten das .jpg Format ha-ben und maximal zwei Megabyte groß sein. Papier-bilder bitte nicht größer als 10x15 cm. (Achtung: Wir übernehmen keine Haftung für Verlust oder even-tuelle Beschädi-gung der einge-reichten Fotos!)

Nutzungsrechte / Veröffentlichung Die schönsten Einreichungen möchten wir

im Rahmen des Wettbewerbs in der esels-brücke (als Print und ggf. digital als PDF) veröffentlichen. Mit der Teilnahme am Wett-bewerb erklärt ihr euch zur Veröffentlichung eurer Fotos bereit. Darüber hinaus gehende Veröffentlichungen bedürfen einer gesonder-ten Vereinbarung mit dem Wettbewerbsteil-nehmer. Falls ihr nicht möchtet, dass euer Name zum Foto mit abgedruckt wird, weist

uns bitte in der Mail oder mit einer Notiz auf der Rückseite des Fotos darauf hin.

Rechte DritterWir setzen voraus, dass ihr die Rechte an

den eingereichten Fotos besitzt. Dies ist der Fall, wenn ihr die Fotos selbst gemacht habt. Falls auf eurem Foto Personen klar zu erken-nen sind, stellt sicher, dass diese Personen ebenfalls mit einer Veröffentlichung einver-standen sind! Mit eurer Teilnahme am Wett-

bewerb stellt ihr die esels-brücke von allen Ansprü-chen anderer Personen frei, die diese ggf. wegen Ver-letzung ihrer Rechte (z.B. Urheber- oder Markenrech-te) gegen die eselsbrücke geltend ma-chen. Materi-al, das gegen gese tz l i che Bestimmun-gen verstößt

sowie rechtswidrige Inhalte sind selbstver-ständlich untersagt.

Gewinnerermittlung Die Gewinner werden von einer Jury (Re-

daktion der eselsbrücke) ermittelt. Die Ent-scheidung ist nicht anfechtbar, der Rechts-weg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden benachrichtigt.

Schöne Preise vom Textilrecycling für euch!

Page 24: Eselsbrücke - die Zeitung, die weiterhilft

22 Eselsbrücke

„Age Of Empires III“ (=AOE3) ist ein Echtzeitstrategiespiel für den PC, das ungefähr in der Zeit von der Renais-sance bis zum amerikanischen Bür-gerkrieg angesiedelt ist. Es gibt ein Grundspiel und zwei Erweiterungen, die jeweils eine Kampagne mit meh-reren Akten beinhalten. Die Schwie-rigkeit ist einstellbar.

In einem Echtzeitstrategiespiel spielen die Spieler gleichzeitig und nicht rundenweise nacheinander. Der Spieler (natürlich auch die Spielerin!) beginnt mit ein paar Einheiten und Ge-bäuden. Es gibt nun mehrere Strategien. Der Spieler kann zum Beispiel vor al-lem seine Wirtschaft aufbauen (boomen), oder sich mit Mau-ern und Verteidi-gungsanlagen ein-igeln (turtlen), oder den Gegner mit vie-len, billigen Einhei-ten möglichst früh angreifen und ver-suchen so zu über-wältigen (rushen). Das Spiel endet sobald ein Spieler/Team den anderen Spieler/das andere Team oder die anderen Spieler/ Teams be-siegt hat.

In AOE3 streiten mehrere Natio-nen für- und gegeneinander: Briten, Franzosen, Spanier, Portugiesen, Russen, Holländer, Deutsche, Osmanen (Grundspiel), Azteken, Irokesen, Sioux („The War Chiefs“),

und schließlich Chinesen, Inder, Japaner („The Asian Dynasties“). Jede Nation hat ihre Besonderheiten. Die Azteken setzen zum Beispiel mangels Kavallerie und Artillerie auf eine starke Infanterie, wohingegen die Rus-sen sich gut zum rushen eignen.

Jeder Spieler hat eine Heimatstadt, aus der er Ladungskarten anfordern kann. Die-se Karten geben Anspruch auf zusätzliche Ressourcen, Einheiten, Gebäude oder Ver-besserungen (Upgrades) verschiedener Art. In der Hitze eines Gefechtes können Militär-

-einheiten aus der Hei-matstadt einem Spieler aus der Patsche helfen. Die zusätzlichen Res-sourcen und Upgrades können zum Beispiel einen wirtschaftlichen Vorsprung verschaffen. Die Heimatstadt bleibt dem Spieler zwischen den Partien erhalten. Er kann die Ladungs-karten dann zu einem Deck zusammenstel-len. Je mehr Parti-en gespielt werden, umso mehr steigt die Stadt in der Stufe auf und umso mehr Karten stehen für ein Deck zur Verfügung.

Auf dem Spielfeld (map) gibt es außer-dem die Eingebo-

renen, die durch das Errichten von Handelsposten zu Verbündeten gemacht werden können. Diese Verbündeten unterstützen gegen Ressourcen den jeweili-gen Spieler mit Einheiten und Upgrades.

In der Age Of Empires–Reihe schreitet der Spieler durch verschiedene Zeitalter voran. Das Fortschreiten in das nächste Zeitalter

Age Of Empires IIIDie Spieleecke

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Eselsbrücke 23

kostet eine hohe Menge an Ressourcen. AOE3 hat fünf Zeitalter. Ist ein Spieler ge-genüber den anderen ein Zeitalter voraus, so verfügt er über mehr Möglichkeiten als sie: Er kann dann zum Beispiel seine Einheiten höher upgraden oder schon Spezialgebäude wie ein Fort oder eine Fabrik aus seiner Heimat-stadt anfordern.

Es steckt viel Liebe zum Detail im Spiel. Zum Beispiel kann die Heimatstadt, zumindest bei den Nationen im Grundspiel, auch optisch verbessert werden. Es gibt viele verschiedene Arten von maps. Die Einheiten jeder Nation sprechen ihre Sprache. Bei ei-nem Gefecht wird die Musik dramatischer. Gebäude fallen spektakulär in sich zusam-men, und die Truppen fangen an zu jubeln, wenn sich eine Schlacht zu ihren Gunsten entwickelt hat.

Aber vor allem macht es Spaß: Die vielen Nationen mit ihren besonderen Einhei-ten wie Ulanen, Strelizen, Musketieren, Hu- saren, Kürassieren und so weiter; die vielen möglichen Strategien; das Pflegen der Hei-matstadt; die maps; die Eingeborenen; der Wettlauf um die Zeitalter; die Geschicklich-keit des Computergegners im Solospiel und schließlich die Detailliertheit der Grafik, die auch heute noch schön ist, machen AOE3 zu einem meiner Lieblingsspiele.

Wer einen Eindruck von dem Spiel haben möchte, der kann auf YouTube unter dem Stichwort „Age Of Empires 3“ dem Spieler GeneralPilophas bei seinen Gefechten zu-schauen. Das Spiel ist noch im Handel er-hältlich und kostet circa 10,- € (Grundspiel) beziehungsweise 15,-€ (Komplettversion).

Torsten Schlüter

Konstantin Wecker hat eine neue CD veröffent-lich. Sie heißt wie der zweite Titel der CD „Ohne Warum“. Nun spaltet Konstantin We-cker seit Jahrzehnten die Geschmäcker. Für einige ist er seit nun mehr vier Jahrzehnten treuer Begleiter, für die anderen ein rotes Tuch. Ich persönlich habe ihn erst recht spät entdeckt obwohl sein „Willy“ mich damals schon geprägt hat.

Seine aktuelle CD knüpft musikalisch und mit seinen Texten an den Vorgänger „Wut und Zärtlichkeit“ an. Obwohl auch Wecker in die Jahre gekommen ist, hat er nichts von seinem Engagement, seiner Bissigkeit verloren, wie er in Titeln wie „Revolution“ oder der fälligen

Fortsetzung von „Willy“ unter Beweis stellt oder wenn er seine bitter-böse Version des alten „Die Gedanken sind frei“ mit Kinderchor präsentiert. Das Album enthält aber auch leise Töne, wie das Stück „An meine Kinder“, das die Gedanken eines Vaters, der seine Kin-der langsam erwach-sen werden sieht, ein-

zigartig auf den Punkt bringt.Sein musikalisches Können braucht er nicht

mehr unter Beweis zu stellen. Man mag ihn, und ist begeistert oder man fühlt sich besten-falls provoziert. In jedem Fall bewegt dieser Mann etwas. In einer Zeit von DSDS ein klei-ner Hoffnungsschimmer.

Sieghild Köplin

CD TippKonstantin Wecker „Ohne Warum“

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24 Eselsbrücke

„Herbstlaubrosen“

Material: Herbstlaub in verschiedenen Grö-ßen, Malerkrepp, Pinsel, grüne Abtönfarbe /Tuschkastenfarbe (oder ähnliches)

1. Für die Herbstblätter müsst ihr natürlich erst mal raus ins Freie und sammeln:

Ein guter Anlass für einen Herbst-spaziergang. Und eine Gelegenheit die letzten Sonnenstrahlen zu tan-ken.

Ihr sammelt am besten Herbstlaub in gelb oder rot. Für die großen Blätter, die für au-ßen benötigt werden, eignet sich besonders gut Ahorn- oder Platanenlaub.

Der Wiedererkennungswert der Rose ist bei rotem Laub deutlich höher.

Das Laub muss spätestens am nächsten Tag verarbeitet werden, da es sonst beim Basteln bricht.

2. Ihr fangt mit einem kleinen Herbstblatt an. Dieses wird in der Mitte geknickt und dann aufgerollt.

3. Nun legt ihr das in der Mitte gefaltete nächstgrößere Blatt an. Achtet dabei dar-auf, die Mitte des neuen, größeren Blattes auf die Endstelle des schon gerollten Blattes zu legen.

Das erfordert ein bisschen Geschick, da das schon gerollte Blatt ja weiterhin mit ei-ner Hand festgehalten werden muss.

4. Nun legt ihr wieder das nächstgrößere Blatt in der oben beschriebenen Weise an.

Basteltipp

Page 27: Eselsbrücke - die Zeitung, die weiterhilft

Eselsbrücke 25

Impressum Herausgeberin:Eselsbrücke - Die Zeitung die weiterhilft, ist eine Zeitschrift von Nutzenden für Nutzen-de, Anleiter und Interessierte der Werkstatt für Menschen mit psychischen Beeinträch-tigungen Starthilfe Kiel unter dem Dach der Brücke Schles-wig-Holstein gGmbH.

Auflage dieser Ausgabe: 300 Stück

Redaktion:Heidrun Fischer, Kathari-na Günther, Nadine Jacobi, Sieghild Köplin, Christiane Müller, Christian Mumm, Mar-tin Petersen, Timo Skrobisch, Torsten Schlüter, Uli Winter (V.i.S.d.P.)

Design/Layout: Timo Skro-bisch, Martin Petersen Bildbearbeitung: Timo Skro-bisch, Martin Petersen Texte: Heidrun Fischer, Katha-rina Günther, Sieghild Köplin, Christiane Müller, Christian Mumm, Martin Petersen, Tors-ten Schlüter, Uli WinterBilder: Heidrun Fischer, Kat-harina Günther, Nadine Jaco-bi, Sieghild Köplin, Christiane Müller, Martin Petersen, Torsten Schlüter, Timo Skrobisch, Uli Winter, Dierk WolfgramFoto Faulbaum-Decke: Ines MatzAbbildung „Inklusion“ mit freundlicher Genehmigung von „Aktion Mensch“.

Die Redaktion behält sich vor,

über den Abdruck unverlangt eingesandter Manuskripte und Bilder souverän zu entschei-den. Es gilt das gemeinsame Votum der Redaktionskonfe-renz.Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht immer die Meinung der Herausgeberin wieder.

Alle Rechte vorbehalten. Ab-druck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

Redaktions-Adresse:Brücke Schleswig-Holstein gGmbhStarthilfe KielZeitungsgruppe, z.Hd. U. Win-ter

Muhliusstraße 8424103 KielE-Mail [email protected]

Brücke Schleswig-Holstein gGmbHLandesgeschäftsstelleMuhliusstraße 9424103 KielRuf (04 31) 9 82 05-0Fax (04 31) 9 82 [email protected]

HandelsregisternummerAmtsgericht Kiel, HRB 21 39Umsatzsteueridentifikations-nummer (UstID) DE 134 860 978Geschäftsführer Wolfgang Faulbaum-Decke

5. Wenn ihr denkt die „Rosenblüte“ ist groß genug, drückt ihr die Blätter oberhalb der Stiele zusammen, so dass die Form der Blüte noch besser zu erkennen ist.

Danach umwickelt ihr diese Druckstelle mit dem Malerkrepp, bis die Form der Blüte beim Loslassen erhalten bleibt.

6. Als letztes werden die Stiele des Herbst-laubes mit Malerkrepp umwickelt und die-ses mit der grünen Farbe angemalt.

7. Damit die „Rosen“ länger halten, könnt ihr sie noch mit Haarspray ansprühen.

Am Schönsten wirken mehrere „Rosen“, die in einer Vase mit Herbstlaub oder echtem Rosen-grün arrangiert werden.

Katharina Günther

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Bereich1. Textilrecycling (Nr. 38, im Hof)2. Stadtteilrestaurant fleet

3. abs office (1. Stock)4. abs service5. Hausmeister-Service6. Wäscherei / Hauswirtschaft7. Fahrradladen8. Art & Wæise9. Antiquariat Lesart10. Lesart 2 (Ziegelteich 14)11. Lesart online12. reCycle Pulverbeschichtung & Gebrauchtradladen13. Backoffice14. Café Kessel (ZIP – Zentrum für integrative Psychiatrie – Niemannsweg 147)15. Radstation im Umsteiger (Bahnhof / Sophienblatt)

A 1. Stock Integrationsfachdienst 2. Stock Begleitender Sozialdienst (BSD) Ergotherapie 3. Stock Multifunktionsraum B 1. Stock Landesgeschäftsstelle Seminarräume

AnsprechpartnerGabriele Königsberger, Michael RuscheAlexandra Weise, Sabine Stresow, Traute FischbeckHelga Bertow, Daniela GronebergPeter Likus, Ursel FreelsMatthias Fritzler, Jörg GreveFrauke Tschullik, Anja von JagowJohannes ReutersIngo BirkhölzerFranziska Höck, Ute FahrenkrogNils MeierLars-Christian AustenUlrich Winter

Nicole Rosburg, Beate ZuschlagRebecca Brammer, Carsten Boldt

Steffen Meyer, Sven-Ulrich Lohmann

Wiebe HansenKirsten Roggatz, Dagmar Wisniewski, Wiebke DeutschbeinDagmar Lohse

Lageplan der

Starthilfe