ESBZ NL 04 2011 neu - ev-schule-zentrum.de · haben verstanden: mehr Partizipation, mehr...

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4. News letter Mai /2011 Gespräch mit Frau Rasfeld 4-5 Berliner Naturschutzpreis 6-7 Wettbewerb Energiesparmeister 7 Gedanken zur Inklusion 8-9 Kleines Lernbüro mit großer Wirkung 10-11 Arbeitsgruppen stellen sich vor - AG Inklusion 12-13 „water makes money“ 14-15 „Tschernobyl Baby“, Lesung mit Merle Hilbk, Forum 16-17 Prof. Dr. Gerald Hüther, Vortrag im Forum 18-19 AG Elternarbeit - Arbeitsangebote 20-21 Förderverein News 22 Termine und Ansprechpartner/innen 23 Lange Nacht der Wissenschaften - Impressionen 24

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4. News letter

Mai/2011

Gespräch mit Frau Rasfeld 4-5Berliner Naturschutzpreis 6-7Wettbewerb Energiesparmeister 7Gedanken zur Inklusion 8-9Kleines Lernbüro mit großer Wirkung 10-11Arbeitsgruppen stellen sich vor - AG Inklusion 12-13„water makes money“ 14-15„Tschernobyl Baby“, Lesung mit Merle Hilbk, Forum 16-17Prof. Dr. Gerald Hüther, Vortrag im Forum 18-19AG Elternarbeit - Arbeitsangebote 20-21Förderverein News 22Termine und Ansprechpartner/innen 23Lange Nacht der Wissenschaften - Impressionen 24

Bitte beachten Sie auch den ausführlichen Beitrag auf Seite 16-17

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Editorial

InhaltGespräch mit Frau Rasfeld 4-5

Berliner Naturschutzpreis 6-7

Wettbewerb Energiesparmeister 7

Gedanken zur Inklusion 8-9

Kleines Lernbüro mit großer Wirkung 10-11

Arbeitsgruppen stellen sich vor - AG Inklusion 12-13

„water makes money“ 14-15

„Tschernobyl Baby“, Lesung mit Merle Hilbk, Forum 16-17

Prof. Dr. Gerald Hüther, Vortrag im Forum 18-19

AG Elternarbeit - Arbeitsangebote 20-21

Förderverein News 22

Termine und Ansprechpartner/innen 23

Impressionen „Lange Nacht der Wissenschaften“ 24

Liebe Leserinnen und Leser!

Kaum drei Monate ist es her, da wurde die neuerbaute und mit Bürgschaften vieler

Unterstützer finanziell fundamentierte Aula unserer Schule eingeweiht. Blicken wir

zurück auf diese Wochen, so sehen wir eine Liste illustrer Gäste, die uns mit spannen-

den Vorträgen Einblicke in ihre Weltsicht und Denkanstöße geben. Zumeist sind es

Suchende, die uns teilhaben lassen an ihren Fragestellungen und uns Anstöße für ei-

genes Nachdenken und Handeln geben. Sicherlich sind es die guten Kontakte von Frau

Rasfeld, der wir die Vorträge von Otto Herz, Bernd Kolb und Gerald Hüther verdanken.

Immer wieder spürbar bei unseren Gästen, die Verbundenheit zu unserer Schule, sie

signalisieren ihre Überzeugung, dass unsere Schule unterwegs in die richtige Rich-

tung ist.

Unsere Schule, ihre Schüler, Lehrer und Eltern positionieren sich und zeigen Flagge,

wenn es um gesellschaftlich relevante Themen geht. Das wird wahrgenommen, Frau

Rasfeld erhielt eine Ehrung der Stiftung Naturschutz Berlin. Und Frau Voggenauer und

ihre Mitstreiter aus dem NAWI-Unterricht haben auf ungewöhnliche Art und Weise

Werbung für eine Fernsehsendung gemacht Auch der Blick nach vorn findet sich in

diesem Newsletter, wichtige Themen und Termine sind zu finden.

Die Inklusion aller Schüler, laut UN-Konvention eine Forderung, ist der Schule eine

Herzensangelegenheit. In unserem Blatt gibt es Wissenswertes zum Thema, aber

auch konkrete Ansätze an der Schule werden sichtbar gemacht.

Es gilt sich auch den kommenden Herausforderungen zu stellen und gute Absichten

lebendig werden zu lassen.

In diesem Sinne wünscht die Newsletterredaktion

noch einen zauberhaften Frühling und gutes Gelingen für unsere Vorhaben!

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Liebe Frau Rasfeld,

ausgezeichnet

Unsere Schule hat den Energiesparpreis gewon-

nen, gerade haben Sie ein Päckchen bekommen,

was ist denn da drin?

Rasfeld: Wir haben gerade eine digitale Videoka-

mera bekommen und diesen „Pokal“, eigentlich

müssten wir unsere Preise in einer Vitrine im Foyer

ausstellen. Hier ist auch der symbolische Scheck

über 5000 Euro, die unsere Schule gewonnen hat!

Herzlichen Glückwunsch! Sie erhielten am 10. Mai

auch noch den Berliner Naturschutzpreis, bei-

des wird in diesem Newsletter mit einem Artikel

gewürdigt. Außerdem geht es in dieser Ausgabe

auch um viel Wasser…

Rasfeld: Ja, drei Klassen waren am Weltwassertag

auf der Demo auf dem Alexanderplatz, um gegen

die Privatisierung des Wassers zu protestieren. Die

Schüler verteidigten den mutigen Film „Water Ma-

kes Money“, den viele bei Arte gesehen hatten und

den sie auch in unserem Forum zeigen werden.

Am 6. Juni sind die Schüler zur Agora Meisterbür-

ger eingeladen, können Sie dazu etwas sagen?

Rasfeld: Das Radialsystem setzt eine geniale

Idee um. Parallel zur Bürgermeisterwahlkampa-

gne startet Jochen Sandig mit seinem Team eine

Plattform „Berliner Meister-Bürger!“ Dazu gehö-

ren natürlich der Bereich Bildung und Kinder. Am

6.6. werden SchülerInnen der esbz zusammen mit

SchülerInnen der Grundschule an der Marie zum

Thema „Wenn ich BürgermeisterIn von Berlin wäre

...“ arbeiten und ihre Ideen und Visionen in einer

Pressekonferenz veröffentlichen.

gefi lmt

Bei dem Vortrag von Gerald Hüther im Forum und

danach, als die Schüler ihre geplanten Herausfor-

derungen vorstellten war ein Filmteam da, was

wird da gedreht?

Rasfeld: Kurt Gerwig produziert einen Film über

das pädagogische Konzept der esbz. Er hat auch

die vierteilige Reihe „Das Geheimnis des Gelin-

gens“ für Prof. Hüther produ-

ziert – Vorträge in der Nico-

laikirche in Göttingen, einer

davon über die esbz. Außer-

dem wird bald der Abendvor-

trag von Gerald Hüther als

DVD in der Edition Hüther

erscheinen und so auch allen zugänglich sein, die

an dem Abend nicht konnten oder den Vortrag ger-

ne hätten. Es gab schon etliche Nachfragen. www.

paedagogikfi lme.de

alle ins Ausland

Im Forum war eine eindrucksvolle Präsentation

über Bangladesh, es gibt Kontakte nach Brasilien,

die AG „alle ins Ausland“ trifft sich, wann geht es

los?

Rasfeld: Allen 11. Klässlern soll ein bis zu dreimo-

natiger Auslandsaufenthalt ermöglicht werden. Die

Schule hat Kontakte zu unseren Partnerschulen in

der Ukraine und in Dhaka und auch in Sao Paulo,

weiter gibt es Kontakte nach Kenia und China. Wir

suchen für die Zukunft weitere Kontakte, Koope-

rationen und Finanzierungsmöglichkeiten für die

Auslandsaufenthalte. Hier können wir noch Eltern-

kontakte und Elternengagement gebrauchen…

Die Zehntklässler haben gerade den MSA hinter

sich, haben sie denn schon ihre Auslandsaufent-

halte vorbereitet?

Rasfeld: einige ja, doch die meisten haben sich

erstmal voll auf den MSA konzentriert. Am Don-

nerstag, 16.6., 18.30 Uhr wird es zu dem Thema

eine Veranstaltung im Forum geben, wo sich auch

einige Kooperationspartner vorstellen.

fortgebildet

Sie waren mit unseren Schülern unterwegs und in

unserer Schule werden laufend Lehrer, Schulleiter

und Interessierte fortgebildet. Können Sie das mal

in Zahlen fassen?

Rasfeld: In der Tat boomt die Nachfrage nach

Fortbildung zu unserem Schulkonzept. Ich fasse

das mal in Zahlen für den Monat Mai und für das

letzte Jahr: Am 4. Mai haben 10 SchülerInnen der

Gespräch mit Frau Rasfeld

5

esbz drei workshops bei einer Demokratietagung

in Potsdam geleitet. Am 10. Mai war ich mit 15

SchülerInnen im Lisum (Lehrerfortbildungsinstitut

Berlin/Brandenburg), eine zweitägige Fortbildung

für 45 SchulleiterInnen aus Brandenburg. Wir

hatten dort den ersten Vormittag komplett für den

anstehenden Paradigmenwechsel, drei Zeitstun-

den zum Thema „Schule der Zukunft- die neue

Lernkultur in Oberschulen“, so dass nach einem

Grundsatzreferat die SchülerInnen richtig viel Zeit

hatten und in Gruppen als Experten in eigener Sa-

che überzeugend wirken konnten. Am 16. Mai gab

es dann wieder die monatliche Lehrerfortbildung

in unserem Hause von 14.00-19.00 Uhr, wobei

10 Schülerinnen von 15.00 – 18.30 Uhr in ihren

workshops vollkommen eigenständig arbeiten. Es

waren 93 Teilnehmer da, Gruppen aus Magdeburg,

Bernau, NRW, Braunschweig, Teilkollegien und

auch zwei Lehramtsanwärterseminare, außerdem

Mitglieder aus dem Vorstand der Evangelischen

Schulstiftung Bayern. In Berlin gibt es zur Zeit

mehrere große Oberschulen, die in Etappen ihr

gesamtes Kollegium angemeldet haben und sich in

Richtung Konzept esbz verändern wollen. Am 19.5.

haben Anna und Gwendoline auf einer Tagung in

Sachsen referiert und am 24.5. haben Antonia und

Elena einen Studientag in der Matthias Claudius

Gesamtschule in Bochum geleitet. Den Hospitati-

onsbesuch aus Leipzig am Fr, 29.5. haben neben

Frau Rodewald 13 Schülerinnen in der Studierzeit

komplett übernommen. Das heißt in Zahlen: 54

unterschiedliche SchülerInnnen der esbz haben im

Mai ca. 290 SchulleiterInnen, LehrerInnen, LAAs

fortgebildet. Das kann man dann hochrechnen

auf’s Jahr. Großen Dank an die Kids für ihren Mut,

ihre Inspirations- und Überzeugungskraft und ihr

Engagement.

Sie bekommen sicher viele e-mails nach solchen

Veranstaltungen, was wäre denn ein typisches

feedback?

Rasfeld: „Ihre Mädchen waren klasse! Das war der

inhaltliche Höhepunkt des Seminars. Die Kollegen

haben verstanden: mehr Partizipation, mehr Ver-

trauen!“ ... „Es war einfach phantastisch Toni und

Elena kennenzulernen und ihre Berichte aus Ihrer

Schule zu hören! Die beiden sind ein tolles Beispiel

dafür, dass Sie offensichtlich richtig gute Arbeit

in Ihrer Schule machen!!! Wir sind hoch beein-

druckt!!“ ... „Ihre SchülerInnen waren großartig,

absolut überzeugend, man kann ihn richtig spüren

den anderen Geist, sagen sie bitte den Schülern

danke. Sie haben mir Mut und Kraft gegeben, aktiv

zu werden.“ …

„Die Begeisterung ihrer Schülerinnen für ihre

Schule bewegt mich noch jetzt und hält den Ge-

danken lebendig, dass bessere Schulen möglich

sind, wenn wir nur mutig genug umdenken.“

Verantwortung

Am 15. Juni ist wieder unser Verantwortungsfest,

werden wir da auch etwas über unsere Sprachbot-

schafter erfahren? Wie ergeht es Ihnen und macht

das Vorbild Schule?

Rasfeld: Wir haben jetzt 30 Sprachbotschafter als

Pioniere im Einsatz. Sie machen ihre Sache groß-

artig. Anna Lilja Edelstein koordiniert das Projekt,

das Leuchtturmprojekt der Zukunftsstiftung

Bildung der GLS Treuhand ist und finanziell gut

unterstützt wird. Anna Lilja ist dabei, die Pionier-

erfahrungen so aufzubereiten, dass die Kids im

nächsten Durchgang davon profitieren können,

eine Anfangsausbildung und Coaching erhalten,

unsere Kooperationsschulen stehen und vorberei-

tet sind und dann kann das Projekt in Berlin, NRW

und Leipzig in die Breite gehen. Vision: 10.000

Sprachbotschafter in 5 Jahren.

Wenn Sie auf dieses Schuljahr zurückblicken, was

waren für Sie und unsere Schule die „Leuchttür-

me“?

Rasfeld: Jedes Strahlen eines Kindes, das begeis-

tert einen Schritt über sich hinaus gewagt hat;

die gemeinsame Projektwoche und das Packen der

„Schatzkiste für die Kinder der Zukunft“; die wert-

schätzenden Anerkennungsverfahren; der erste

erfolgreiche MSA; die Begegnung mit der Idee von

Blue Economy.

Ich danke Ihnen für das informative Gespräch!

Gespräch mit Frau Rasfeld

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Die Stiftung Naturschutz Berlin hat am 10. Mai den

Berliner Naturschutzpreis an Frau Rasfeld verlie-

hen.

Der Rahmen passte:

Im internationalen Jahr der Wälder traf man sich

im Grunewald in der Produktionsschule Sägewerk

Grunewald. Diese wurde 2008/9 als UN Dekade

Projekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ aus-

gezeichnet: Das „produktive Lernen“ dient hier der

Entwicklung und Förderung ökologischer, sozialer

und ökonomischer Kompetenzen junger benachtei-

ligter Menschen.

Das Sägewerk wurde 2007 mit dem Naturland Gü-

tesiegel zertifi ziert und produziert, verarbeitet und

vermarktet seither gemeinsam mit den „Berliner

Forsten“ Berliner Holz.

Vier Hörner der Staatskapelle Berlin in schwarzen

Anzügen und gelben Gummistiefeln bliesen „Komm

lieber Mai und mache die Bäume wieder grün“ und

„Draußen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum“.

Das „Orchester des Wandels“ selbst seit 1 H Jahren

eine Stiftung, unterstützt mit Konzerteinnahmen

Umweltprojekte.

(orchester-des-wandels.de)

Die Redner: Louis Kaufmann, Leiter der Ausbil-

dungsstätte, Elmar Lakenberg, Leiter Berliner

Forsten und Dr. Holger Thärichen, Vorsitzender

des Stiftungsrats der Stiftung Naturschutz Berlin,

stießen denn auch alle ins gleiche Horn:

Soziales Engagement, Nachhaltigkeit, Ressourcen

schonen und eben Ideen für die Zukunft fördern.

Besonders nach Fukushima wieder das Katas-

trophenparadoxon: global denken, lokal handeln!

Handeln in der Energiepolitik, Ausstieg aus der

Atomenergie und Handlungsalternativen aufzeigen:

Viele Projekte der Stiftung Naturschutz wie der Ber-

liner Umweltkalender, der lange Tag der Stadtnatur,

Naturerfahrungsräume für Berliner Kinder, das

Programm „Trennstadt“, die Zusammenarbeit mit

„Jugend forscht“ und die Verleihung des Berliner

Naturschutzpreises für innovative, originelle und

realisierbare Ideen für die Zukunft gehören dazu.

Es verwundert also nicht, dass die Stiftung ihren

„Ehrenpreis“ an Frau Rasfeld gab, die mit dem

Schulkonzept, der Basis Agenda 21, dem Engage-

ment unserer Schule z.B. für Plant for the Planet

oder der sozialen Verantwortung z.B. der Sprach-

botschafter, hier als innovative Realisiererin ausge-

lobt wurde.

Der Laudator Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Leiter des

kriminologischen Instituts in Hannover, hielt eine

eindrucksvolle Rede, die man auf der Seite www.

stiftung-naturschutz.de/naturschutzpreis nachle-

sen kann. Frau Rasfeld wagte das „Abenteuer“ die

Schule umzukrempeln, Rahmenbedingungen zu

schaffen, die auf freie Entfaltung der Persönlichkeit

eines jeden in der Schule und außerhalb setzen,

besonders bei den Projekten „Herausforderung“

und „Verantwortung“. Pfeiffer nannte Frau Rasfeld

eine hauptberufl iche Mutmacherin, die Kindern viel

zutraut und die Chance gibt: Probier es aus!

Jedes Kind brauche 3 Dinge:

1. Aufgaben,

an denen es wachsen kann

2. Vorbilder,

an denen es sich orientieren kann

3. Gemeinschaften,

in denen es sich aufgehoben fühlt

Besonders fasziniert haben Pfeiffer die Herausfor-

derungen und der Erfolg der Schüler bei Plant for

the Planet:

Bis heute sind im Rahmen der Aktion in Berlin,

genauer gesagt in Pankow, 89.000 Bäume ge-

pfl anzt worden. Und damit wurde gleichzeitig ein

wichtiger Beitrag dazu geleistet, dass es deutsch-

landweit inzwischen über eine Million Bäume sind.

Die Schulkinder von Margret Rasfeld haben damit

eine Erfahrung gemacht, die sie ihr Leben lang

begleiten wird. Es ist ihnen gelungen, andere von

ihrem Traum zu überzeugen und ihn gemeinsam

umzusetzen. Sie haben eine schlichte Wahrheit be-

griffen, die Antoine de Saint-Exupéry so wunderbar

formuliert hat: (weiter S. 7)

Berliner Naturschutzpreis

Schule Aktuell

7

Schule Aktuell

Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht

Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Werk-

zeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und

die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die

Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.

Der Stiftungsrat verlieh Frau Rasfeld den Berliner

Naturschutzpreis, der mit 3000 Euro dotiert ist und

jährlich vergeben wird. Sofort rief Frau Rasfeld ihre

Schülerinnen und Schüler auf die Bühne, die kurz

von ihren Initiativen, Projekten und zivilcouragier-

ten Protesten berichten konnten, bevor sie aus-

schwärmten, um in der vollen Halle „Mutkarten“ zu

verteilen.

Was auch noch erwähnt werden soll und ebenfalls

Mut macht, waren zwei weitere Preise:

Den Jugendpreis im Rahmen von „Jugend forscht“

erhielt Jakob Wendelin Genger vom Carl-von-

Ossietzky-Gymnasium. Er suchte nach einer Mög-

lichkeit, die Schwermetallbelastung in Böden zu

verringern und fand heraus, dass Bakterien in

Rieselfeldböden gegen erhöhten Schwermetallge-

halt resistent sind und die Fähigkeit haben, toxisch-

wirkende Stoffe aus dem Boden zu entfernen. Der

genaue Verbleib der Schwermetalle ist noch unge-

klärt. Mit Hilfe dieser Mikroorganismen kann eine

Belastung der Schwermetalle in Erdböden reduziert

und so das Pfl anzenwachstum nachweisbar verbes-

sert werden.

Den Sonderpreis „Trennstadt Berlin“ bekam Kle-

mens Hagen vom Humboldt-Gymnasium Berlin-

Tegel. Er forschte nach einem umweltfreundlichen

Recyclingverfahren und der Wiederverwertung für

den Zukunfts-Biokunststoff PLA. Der Biokunststoff

PLA, aus dem Joghurtbecher oder Folienverpa-

ckungen hergestellt werden, besteht zu 100% aus

pfl anzlichen Rohstoffen. Klemens Hagen experi-

mentierte mit verschiedenen Methoden, um aus

PLA den ursprünglichen Rohstoff wieder herzustel-

len. So kann nicht nur Müll, sondern auch Rohstoff

gespart werden.

Dann wurde zum Essen geblasen:

Es gab Köstliches rund ums Wildschwein:

auch das passte.

Mehr als 10.000 Schüler zeigten bundesweit im

Rahmen des Wettbewerbs Energiesparmeister 2011,

wie aktiver Klimaschutz funktioniert.

Einer der zehn frisch gekürten Energiesparmeister

ist die Evangelische Schule Berlin Zentrum. Die

Gemeinschaftsschule gewinnt 5.000 Euro, eine Vi-

deokamera inklusive Schnittprogramm sowie eine

Projektpatenschaft mit der Woche der Sonne.

Initiiert wird der Energiesparmeister vom

Bundesumweltministerium und der Kampagne „Kli-

ma sucht Schutz“. Eine Expertenjury hat die zehn

besten Projekte Deutschlands aus über 160 Projekt-

Bewerbungen ausgesucht. „Das außergewöhnliche

Engagement der Schüler aus Berlin zeigt, wie groß

ihr Wille ist, etwas zu verändern“, sagt Jurymitglied

Johnny Strange, Sänger der Band Culcha Candela.

Mit ihrem Engagement beeindruckten die Schüler

der Evangelischen Schule Berlin Zentrum die Jury

nachhaltig. Sie haben sich das Ziel gesetzt, im Rah-

men der Kampagne „plant for the planet“ 100.000

Bäume zu pfl anzen und 500 Kinder als Klimabot-

schafter in Berlin auszubilden. Dafür organisieren

die Schüler unter anderem Kinder-Klima-Akademi-

en, halten Vorträge an anderen Schulen und führen

Fortbildungen für Lehrer durch.

„zum weiterlesen“: > auf der Schulhomepage undwww.energiesparmeister.de / www.klima-sucht-schutz.de

Klima-Schule - Bundesumweltministerium zeichnet ESBZ aus

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Das Wort Inklusion ist inzwischen in aller Munde.

Diejenigen unter uns, die des Lateinischen mäch-

tig sind, können „includere“ übersetzen z. B. mit:

einbeziehen, mit hineinnehmen, aufnehmen.

Haben wir damit schon begriffen, um was es geht,

wenn wir von Inklusion bzw. einer inklusiven Päda-

gogik sprechen?

Ein Mitglied unserer Inklusions -AG prägte den

Satz: „Inklusion ist, wenn man sich nicht mehr

schämen muss.“ Um was geht es also?

Zunächst möchte ich kurz auf das Wesen unse-

res deutschen Bildungssystems eingehen, denn

eine inklusive Schulentwicklung, wie sie schon in

anderen europäischen Ländern etabliert ist, ist in

Deutschland noch relativ wenig bekannt und erst

in allerersten Ansätzen einiger reformpädago-

gischer Schulen zu fi nden. Bisher wurde unser

Bildungssystem von der Idee und der Praxis

der Selektion geprägt. Schüler werden nach der

Grundschulzeit mit Beurteilungen ihres Leis-

tungsniveaus in Haupt – und Realschulen (Sekun-

darschulen) und Gymnasien verteilt. Diejenigen,

die den Anforderungen dieser Schulzweige nicht

entsprechen können, werden in die Sonderschulen

verwiesen, wo nochmals nach Auffälligkeit und

Förderschwerpunkt sortiert wird. Wer an einer

der erstgenannten Schulen versagt, wird ein Jahr

zurückgestuft oder an eine Schule mit „niedrige-

rem“ Bildungsgang verwiesen. Diese Vorauswahl

hat Auswirkungen auf den gesamten Lebenslauf.

Kritiker dieses Systems behaupten provokativ,

dass die gesellschaftliche Aufgabe der Schulen in

Deutschland weniger in der Bildung sondern mehr

in der Sortierung der Kinder lag und liegt.

Um dieses Separationsmodell aufzuweichen

entstanden ab den 70iger Jahren die ersten Ge-

samtschulen und in den 90igern führten die ersten

Schulen Integrationsklassen ein mit dem Bestre-

ben, denjenigen, die wegen ihren besonderen

Bedürfnissen und Fähigkeiten nicht in die Norm

unseres Regelschulsystems passten und deshalb

ausgeschlossen wurden, wieder die Chance zu

geben, sich zu integrieren. Im Fall von integrativ

arbeitenden Schulen, wurden Förderbedürftige

in speziellen Förderkursen zusätzlich unterrichtet

und verbrachten nur einen Teil der Schulzeit mit

den „normalen“ Kindern. So geschah es durch

diese Integration, dass das Vorhandenseins zweier

Gruppen von Menschen, nämlich „Normalen“ und

„Anderen“ durch diese teilintegrativen Konzepte

oft in den Köpfen der Kinder, Eltern, Lehrer und

Fachleute verstärkt wurde.

Ein Dilemma mit Tradition für alle die zu den Ande-

ren gehörten und gehören! Die Idee der inklusiven

Pädagogik besteht darin, keinen Schüler mehr als

andersartig anzusehen. Eine Klasse bildet eine

Einheit vieler unterschiedlicher Schüler.

Es gibt den Richtwert der alt einher gebrachten

„Normalität“ nicht mehr. Alle sind förderbedürftig.

Jeder Schüler kann jederzeit und aus unterschied-

lichen Gründen Förderbedarf beim Lernen haben.

Die Schule ist dabei gefragt, die entsprechenden

Hilfen und Mittel dafür bereitzustellen.

Eine Grundidee der Inklusion ist, dass herkömmli-

che Pädagogen im Prinzip alle Kinder unterrichten

könnten. In vielen Fällen wäre die Intervention von

Sonderpädagogen oder anderer Spezialisten in der

direkten Arbeit mit den Schülern oder als Beratung

für die Lehrkräfte nach wie vor nötig und sinnvoll.

Aber auch diese Hilfeleistungen zur Befriedigung

der besonderen Bedürfnisse müssten ohne jegli-

che Aussonderung stattfi nden.

Ein mögliches Modell, das in vielen Ländern

erfolgreich funktioniert, ist die Gründung von

Ressource-Zentren für die Vielfalt. Es handelt sich

hierbei um Teams von speziell ausgebildeten

Pädagogen, Psychologen, Ergotherapeuten,

Logopäden, Heilpädagogen usw. und um spezielle

didaktische Materialien, Hilfsmittel, Literatur usw.,

Gedanken zur Inklusion > Susanne Nabi

„Inklusion ist, wenn man sich nicht mehr schämen muss.“

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Schule Aktuell

9

die als Unterstützung für eine inklusive Schulent-

wicklung stadtteilweise als zusätzliche Ressour-

cen für die Schulen zur Verfügung gestellt werden.

Eine inklusive Schulentwicklung bedeutet eine

tiefgreifende Reform des Schulsystems, die nicht

nur die Akzeptanz des Besonderen, sondern auch

die mutige Abschaffung der im System allgegen-

wärtigen Barrieren sowie bisherigen Konzepte

und Ideen, die für die verschiedenen Schularten

gelten, erfordert.

Die inklusive Pädagogik setzt einen gezielten und

gewollten Umgang mit der Vielfalt voraus. Sie legt

viel Wert auf die Unterschiedlichkeit in der Bildung

und verzichtet auf das Prinzip der Homogenität.

Eine revolutionäre Idee in einer Gesellschaft,

deren Verständnis von Leistung und deren Be-

dürfnis nach Wohlstand und Sicherheit nach wie

vor auf den Prinzipien genau dieser Homogenität

beruhen. Inzwischen wird eifrig diskutiert und

gestritten. Die einen sehen in einer inklusiven

Schulentwicklung mehr Chancengleichheit und

Gleichberechtigung, die zu selbstbewussten, ei-

genständigen, sozial bewussten und lebensfrohen

Schülern führt und vor allem zu einem höheren

Bildungsstandard für alle. Die anderen werten die

inklusive Pädagogik als zu utopisch, zu teuer und

nicht durchführbar ab.

Ist es nicht an der Zeit, grundlegend die Werte

unserer Normalität, die tagtägliches gegenseiti-

ges Beurteilen, Herabwürdigen und Beschämen

erfordert, in Frage zu stellen? Wo wollen wir hin

mit unserer Leistungsgesellschaft, die es nicht

mehr schafft, für unsere Kinder und Kindeskinder

eine lebenswerte, gesunde und glückliche Zukunft

zu bereiten?

„It is about hearts as much as minds.“

(die Begründer des Index of Inclusion:

Tony Booth und Mel Ainscow)

Susanne Nabi

Schule Aktuell

9

EXKLUSION

SEPARATION

INTEGRATION

INKLUSION

Die inklusive Pädagogik ist ein Ansatz der Pädagogik,

dessen wesentliches Prinzip die Wertschätzung der

Diversität (Vielfalt) in der Bildung und Erziehung ist.

Befürworter der Inklusion betrachten die Heterogeni-

tät als eine Gegebenheit, die die Normalität darstellt.

Sie plädieren für die Schaffung einer Schule, die die

Bildungs- und Erziehungsbedürfnisse aller Schüler zu

befriedigen hat.

1010

Nach Andreas Müller, Mitgründer der innovativen

Modellschulen „Beatenberg“ und Präsident des

Instituts für LernCoaching und Lernkultur, lernt je-

der selbst und ständig. Somit stellt sich die Frage:

Wie können Schüler, insbesondere mit Lern- und

Organisationsschwierigkeiten und Behinderungen

im Lernbüro, welches freies und selbstständiges

Lernen impliziert, erfolgreich lernen? Denn

schließlich ist Erfolg der Motor der Motivation

und des Weiterlernens. Lernerfolg steigert das

Selbstbewusstsein, welches maßgeblich für die

Steigerung der Selbstwirksamkeit verantwortlich

ist. Die Zuversicht und die Aussicht auf Erfolg sind

meiner Meinung nach elementar, wenn es darum

geht, sich neuen Lernaufgaben zu stellen und

(Lern)Probleme erfolgreich zu bewältigen.

Aufgrund dieses Gedankens gibt es seit Dezember

2010 das Kleine Lernbüro an der ESBZ, in dem ca.

20 Schüler aller drei Teams regelmäßig eingeladen

sind. Die Teilnahme, den Umfang, den Inhalt und

das Ziel haben Lehrer und Schüler gemeinsam

besprochen. Diese Vereinbarungen sind dann

verpfl ichtend, damit die Zuständigkeiten zwischen

Lernbürolehren, Tutoren, Schüler und Eltern für

alle Beteiligten transparent sind.

An drei Kleinen Lernbürotagen pro Woche (mon-

tags, mittwochs und freitags) werden überwie-

gend die Inhalte der Lernbüros „Deutsch“ und

„Mathematik“ angeboten. Der Englischunterricht

fi ndet in einem anderen Rahmen statt.

Das besondere am Kleinen Lernbüro ist zum einen

das pädagogische Personal, welches momentan

aus einer Sonderpädagogin, einer Mathematik-

lehrerin und teilweise aus einer Einzelfallhelferin

und einer Erzieherin besteht und zum anderen

das Angebot sowie die Art und Weise der zu ler-

nenden Inhalte. Die so genannte Doppelsteckung

ermöglicht es, Schüler individueller zu fördern.

Durch die personelle Ressource ist es leichter, die

Differenzierung zu realisieren.

Das meint zum Beispiel:

die Stoffmenge zu reduzieren, Lerninhalte mündlich abzunehmen, weitere Anschauungsmaterialien (wie Montessorimaterial) bereitzustellen und einzuführen, Tests individuell zuzuschneiden, sich über und mit den Schülern auszutau- schen und weitere Lernziele gemeinsam festzulegen ect.

Somit leistet das Kleine Lernbüro einen Beitrag

zum Nachteilsausgleich und zur Förderung, insbe-

sondere für Schüler mit Förderbedarf und/ oder

Teilleistungsstörungen (Lese-Rechtschreibung-

Störung (LRS), Rechenstörung, Aufmerksamkeits-

defi zit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS)). Diese

Maßnahmen dienen nicht nur der rechtlichen For-

derung nach Nachteilsausgleich, sie erhöhen den

Lernerfolg und die eingangs erwähnte Aussicht

auf Erfolg immens und bieten somit dem Schüler

im Endeffekt „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Den positiven Erfahrungen stehen auch Schwie-

rigkeiten gegenüber, die nicht unerwähnt bleiben

sollen. Hier sind zum einen die räumlichen

Schwierigkeiten zu nennen. Es gibt noch keinen

festen Kleinen Lernbüroraum, das bedeutet, dass

der Unterricht immer in einem anderen Raum

stattfi ndet. Lehrer und Schüler müssen sich dem

entsprechend mit Materialien organisieren.

Zum anderen bedeutet das Kleine Lernbüroange-

bot für einige Schüler eine Art der Stigmatisierung.

Kleines Lernbüro mit großer Wirkung > Aileen Rodewald

10

Schule Aktuell

1111

Sie fühlen sich benachteiligt und ausgegrenzt, da

sie beispielsweise nicht mehr in ihrer vertrauten

Lernumgebung und Lernpartnern zusammenarbei-

ten können. Aber auch in solchen Fällen werden

Lösungen wie Probezeiten, einladen von weiteren

Lernpartnern, nur ein kleiner Lernbürotag usw.

gefunden.

Im Großen und Ganzen trägt die Existenz des

Kleinen Lernbüros aus meiner Sicht dazu bei,

den individuellen Besonderheiten der einzelnen

Lerner gerecht werden zu können und fügt sich

somit hervorragend in den reformpädagogischen

Gedanken unserer Gemeinschaftsschule ein. Die

Aussicht auf weitere Lernerfolge scheint gewiss.

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Arbeitsgruppen stellen sich vor

WAS WOLLEN WIR?

Wir wollen mit der Arbeit unserer Arbeitsgemein-

schaft den herausfordernden Weg der Schule

zu gelebter Inklusion aller Schülerinnen und

Schüler Schritt für Schritt bewältigen helfen. Das

Übereinkommen über die Rechte von Menschen

mit Behinderungen der Vereinten Nationen (UN-

Behindertenrechtskonvention) formuliert in seinen

allgemeinen Grundsätzen das Recht auf „die volle

und wirksame Teilhabe von Menschen mit Behin-

derungen an der Gesellschaft und Einbeziehung

in die Gesellschaft“. Diesem Grundsatz folgend

arbeiten wir als AG auf ein inklusives Bildungssys-

tem hin, das im Schulalltag unserer Schule bestän-

dig gelebt wird.

WER SIND WIR?

Bereits im zweiten Aufbaujahr der Schule grün-

dete sich 2008 unsere AG als eine Arbeitsgruppe

des Schulvereins, um das Thema Inklusion an der

ESBZ zu begleiten. Derzeit setzt sich die AG aus

rund zehn Eltern zusammen. Inklusive Pädago-

gik will die Trennung zwischen den Kindern mit

besonderem Förderbedarf und denen ohne diesen

Bedarf aufheben. Befürworter der Inklusion gehen

von der Tatsache aus, dass die Heterogenität die

Normalität darstellt. Um diesem Grundsatz Aus-

druck zu verleihen, widmeten wir im Januar 2009

den ursprünglichen Titel „AG Integration“ aus-

drücklich in „AG Inklusion“ um.

AG-Inklusion „Weiterführende Evangelische Schule Berlin e.V.“ (WESB e.V.)

13

Arbeitsgruppen stellen sich vor

WAS TUN WIR?

Die AG Inklusion sieht sich in kontinuierlicher und

enger Zusammenarbeit mit Lehrer/innen, Son-

derpädagog/innen und der Schulleitung in der

Funktion, für alle Schülerinnen und Schüler Wege

und Möglichkeiten des erfolgreichen Lernens und

sozialen Handelns zu finden.

Wir haben uns zur Aufgabe gemacht,

mit der Frage umzugehen: „Wie muss Schule

sein, um inklusiv zu sein?“,

in der Schulgemeinschaft das Bewusstsein für

das Thema Inklusion verstärkt zu verankern

und Inklusion „erlebbar“ zu machen,

als Elternforum zum Austausch von Erfahrungen

und Informationen zum Thema Inklusion zu

dienen,

Bindeglied zu Lehrer/innen, sonderpädagogi-

schen Fachkolleg/innen und der Schulleitung

zu sein,

in engem Austausch mit unserer

„Schwester“-AG an der Grundschule ESBM

zu stehen,

das Selbstverständnis als inklusive Schule

nach außen sichtbar zu machen.

In der Praxis bedeutet das vielfältige, kurz- oder

längerfristige Aktivitäten:

So befasst sich die AG mit dem Index für Inklusion -

ein Instrument, um dem Selbstverständnis und der

Praxis einer „Schule für alle“ näher zu kommen.

Die Mitglieder der AG fungieren als Ansprechpart-

ner/ innen und Multiplikator/ innen (z.B. bei Eltern-

abenden) und stehen in Kontakt zu anderen AGs

des Vereins. Mit Eltern der ESBM tauschen wir uns

aus, wie Inklusion von Grundschüler/innen in der

Oberschule weitergestaltet und finanziert werden

kann. Derzeit unterstützen wir den Aufbau eines

Pools an freiwilligen Helfern in den Lernbüros und

technischer Möglichkeiten wie Spracherkennungs-

software oder Audiodigitalisierung der Bausteine.

Für das nächste Schuljahr ist die AG in Vorberei-

tung eines KOSEL-Abends, der sich ausschließlich

dem Thema „Von der Integration zur Inklusion“

widmen wird (KOSEL = Ko operation Schüler/in-

nen, Eltern und Lehrer/innen).

KONTAKT ZU UNS:

Wir würden uns sehr über weitere engagierte

Mitglieder in der AG freuen. Ansprechpartnerin ist:

Frau Susanne Nabi

[email protected]

Unterstützung ist auch in Form von Elternarbeit

willkommen. Aktuelle Angebote werden über die

AG Elternarbeit versendet und im Newsletter be-

kannt gegeben. Beachten Sie dazu auch Seite 20.

Vielen Dank und herzliche Grüße,

Annette Zentner

14

Schule Aktuell

Der 22. März ist der Weltwassertag. In diesem Jahr

lief deshalb an diesem Abend ein Film auf Arte,

der künftig verboten werden soll. Er heißt „WATER

MAKES MONEY – Wie private Konzerne aus Was-

ser Geld machen“. Das Thema des Films ist die

Privatisierung von Wasser sowie dessen Folgen für

Umwelt und Verbraucher. Die Wasserversorgung

ist weltweit noch zu mehr als 80% in öffentlicher

Hand. Doch überall, wo die Kommunen fi nanziell

in Bedrängnis geraten, wie beispielsweise in Ber-

lin, übernehmen private Konzerne die Wasserver-

sorgung und Abwasseraufbereitung. Einer dieser

Konzerne ist Veolia Environnement. Der Konzern

ist durch public private partnership (ppp) an den

Berliner Wasserbetrieben beteiligt.

„Mit rund 313.000 Mitarbeitern auf fünf Konti-

nenten bietet Veolia Environnement Industrie und

Kommunen maßgeschneiderte Lösungen in vier

einander ergänzenden Sparten: Wasser, Umwelt-

service, Energie und Verkehr. 2009 erwirtschafte-

te Veolia Environnement einen Jahresumsatz von

34,6 Milliarden Euro.“ So steht es geschrieben im

Internetauftritt von Veolia. In Frankreich liegt die

Privatisierungswelle schon einige Jahre zurück,

so dass die Folgen gut abzuschätzen sind und im

Film auch schonungslos dargestellt werden. Viele

französische Städte, darunter auch Paris, haben

ihr Wasser inzwischen rekommunalisiert, da sie

mit der schlechten Wartung und daraus folgen-

der Chlorierung des Trinkwassers zu dramatisch

hohen Preisen sehr unzufrieden waren. Unter den

deutschen Großstädten mit mehr als 500.000

Einwohnern hat Berlin inzwischen ebenfalls die

höchsten Wasserpreise und es ist eine ähnliche

Entwicklung wie in Frankreich zu erwarten.

Veolia verklagt die Macher des Films inzwischen

wegen Verleumdung. Arte zeigte also mit der

Ausstrahlung wirklich Rückgrat, ließ den Film aber

vorab auch von den eigenen Anwälten nochmals

„WATER MAKES MONEY“ - Klasse 2, 3 und 4 demonstrieren am Weltwassertag

15

Schule Aktuell

www.watermakesmoney.com

überprüfen. Bis der Prozess beginnt und es viel-

leicht tatsächlich zum Verbot des Films kommt,

vergeht noch viel Zeit. So etwas kann Jahre dauern,

aber es lohnt sich jetzt schon die Menschen zu

unterstützen, die ihr Recht auf Presse- und freie

Meinungsäußerung wahrnehmen wollen.

Deshalb ist die Klasse 4 am 22.03.2011 auf dem

Alexanderplatz Flyer verteilen gewesen und hat

sehr viele Menschen auf den Film aufmerksam

gemacht. Spontan entschieden sich die Klassen 2

und 3, die ebenfalls bei mir NAWI haben mitzukom-

men, um uns zu unterstützen. Das war toll!

Die Macher des Films haben den Kindern ein ganz

tolles Feedback zukommen lassen, denn sie schrie-

ben uns eine Mail, in der es hieß:

Außerdem haben die Macher des Films tatsächlich

eines unserer Bilder auf ihre Webseite geladen.

http://www.watermakesmoney.com/.

Was für ein großer Erfolg!

Die Klasse wird sich auch weiterhin in ihrem NAWI

Unterricht mit dem Thema Wasser und „WATER

MAKES MONEY“ beschäftigen. Hierzu wollen wir

den Film im Forum selbst zeigen. Es sollen Vertre-

ter der unterschiedlichen Interessengruppen dazu

eingeladen werden, damit es eine tolle Diskussion

im Anschluss geben kann. Außerdem sind wir als

ganze Klasse am 07.06.2011 zu Blue Economy ein-

geladen. Auch dort geht es um das Thema Wasser

und es werden hochrangige Politiker anwesend

sein, mit denen die Kinder sich austauschen kön-

nen.

Ich freue mich sehr, denn

„Wenn Unrecht zu Recht wird,

wird Widerstand zur Pfl icht!“

(Berthold Brecht)

Mandy Voggenauer

„ …wir wussten nicht, dass es Ihre Projektgruppe war, die auf dem Alexanderplatz Werbung für die Arte-Sendung gemacht hatte. Wir bekamen nämlich verschiedene Zuschriften, in denen die Zuschau-er erwähnten, dass sie dort informiert worden wären. Super ein ganz großes Lob an die Gruppe bitte. Die Aktion hat wirklich was gebracht !!!“

ben uns eine Mail, in der es hieß:

1616

Ende April, die Erschütterung der Welt

über die Nuklearkatastrophe im Kernkraft-

werk Fukushima war noch heftig und präsent, da

erreichte die Eltern eine Einladung zu einer Veran-

staltung im Forum unserer Schule. Diesmal hatte

der Berufsvorbereitungskurs der ESBZ gemeinsam

mit Frau Hammer und Frau Treier zu einer Lesung

eingeladen. Eine Lesung Merle Hilbks aus ihrem

Buch „Tschernobyl Baby“, verbunden mit einer

Dia-Show und Musik.

Anlass für diese Lesung, deren Vorbereitung schon

einen längeren Vorlauf hatte, war der 25. Jahrestag

des Reaktor-GAUS in Tschernobyl in der Ukraine.

Merle Hilbk (Jg. 1969) ist eine Juristin, die sich

nach dem Studium der journalistischen Arbeit

zugewandt hat und sich unter anderem als freie

Journalistin mit Russland und dem Ostblock be-

schäftigt, zudem legt sie in Bars und Clubs Rus-

senpop auf.

Sie lebte für mehrere Monate im Bezirk Gomel,

reiste durch die von der Havarie am stärksten be-

troffenen Gebiete der Ukraine und Weißrusslands.

Vor Ort beschäftigte sie sich mit den Schicksalen

der Menschen und erlebte deren Herzlichkeit und

Gastfreundschaft.

Bevor sie mit der Lesung beginnt, kommen wir

kurz miteinander ins Gespräch. Begeistert spricht

sie vom Elan und dem Engagement der Schüler

und ihrer Lehrerinnen.

Doch nun zur Lesung. Nach der Begrüßung von

Frau Hilbk durch zwei Teilnehmer des Berufsvor-

bereitungskurses zeigte die Autorin eine Serie

von Fotos ,aus dem von der Havarie bis heute sehr

stark betroffenen Gebiet. Während viele der klei-

nen Ortschaften nach der Katastrophe dem Erdbo-

den gleichgemacht wurden, war die Stadt Pribjat

zu groß und steht, einem allmählichen Rückerobe-

rungsprozess durch die Natur anheimfallend, des-

halb noch heute. Diese in den 70er Jahre erbaute

sozialistische Modellstadt, die ihren Bewohnern,

den Kraftwerkserbauern und in ihm beschäftigten

Arbeitern und Ingenieuren großzügigen Wohn-

raum und überdurchschnittliche Versorgung an

Lebensmitteln und Luxusgütern bot, ist 25 Jahre

nach dem Reaktorunglück eine Geisterstadt. Nach

anfänglicher Vertuschungstaktik durch die dama-

lige Regierung dann doch fl uchtartig verlassene

Krankenhäuser, Klassenzimmer und Kindergar-

tengebäude waren dabei ebenso zu sehen, wie

ein Hotel, in dem die Bäume allmählich durch die

Etagen hindurchwachsen.

Sehr irritierend für die Betrachter dieser Fotos war

der Abgleich der Bilder und Vorstellungen, die man

selber hat, mit der kaum vorstellbaren Realität vor

Ort. So ist auf einem der Fotos ein Paintballspieler

zu sehen, der extra aus der Slowakei anreiste, um

vor Ort, in der Zone, seinem Hobby zu frönen. Alte

Frauen mit selbst gezogenem Gemüse inmitten

einer malerischen Landschaft, wie wir wissen trügt

die scheinbare Idylle.

Sogenannte Stalker brechen zu eigentlich illegalen

Exkursionen in das Gebiet auf, um aus verschie-

densten Gründen Interessierten oder auch einfach

nur Schaulustigen dieses Gebiet zu zeigen. Nicht

immer ohne Konsequenzen für diese Guides, der

Führer von Frau Hilbk bekommt ein Verfahren an

den Hals, seine Tochter muss wegen des väterli-

chen Vergehens die Uni verlassen.

Auch auf weißrussischer Seite hat sich ein „Reak-

tortourismus“ etabliert:

„Der Nationalpark „Pripjatski“ und „Polesskij“ das

Staatliche Radioökologische Naturschutzgebiet

haben eine unberührte Natur bewahrt. … Beim Be-

such des Naturschutzgebietes haben die Touristen

die Möglichkeit, die unberührte Natur zu erleben. “

So bewirbt www.gomeltour.com das Gebiet, ohne

Veranstaltungen / Forum

Lesung von Merle Hilbk am 12. April 2011

im Forum der ESBZ

„Tschernobyl Baby“

17

das näher auf die Geschehnisse von vor 25 Jahren

eingegangen wird. Das sind Geschehnisse, die bis

zum heutigen Tage mit einem kollektiven Schwei-

gen begleitet werden. Bei den Opfern zum Teil aus

Resignation, weil sie erleben mussten, dass sie auf

ernstzunehmende Hilfe vergebens warten. Selbst-

hilfeorganisationen arbeiten eher im Stillen, auch

nach dem 25. Jahrestag der Reaktorkatastrophe

wird sich daran kaum grundsätzlich etwas ändern.

Wir sehen Bilder von Menschen,

die noch immer oder wieder im

betroffenen Gebiet leben.

Vor allem ältere Leute, die in

aus dem Boden gestampften

Neubausiedlungen keine wahre

Heimstatt fanden. Manche hat-

ten das Glück, dass ihr Dorf eine

radioaktiv wenig belastete Insel

ist, weil in der hochkritischen

Phase dort kaum Niederschläge

fi elen. Sie leben als Selbstver-

sorger von dem, was sie aus ei-

gener Kraft produzieren können.

Es gibt aber auch Neuansiedler,

Bürgerkriegsfl üchtlinge aus

dem Kaukasus und den zentral-

asiatischen Staaten versuchen

unter Duldung der Behörden,

sich hier eine Existenzgrundlage

zu schaffen.

Am Ende des ersten Teils der

Lesung erzählt Merle Hilbk

vom Schicksal einer Familie, die als junge Leute

hoffnungsvoll in die Stadt Pribjat gezogen sind

und deren Traum von einem besseren Leben mit

der Reaktorkatastrophe ein jähes Ende fand. Auch

die Hoffnungen in die neue postkommunistische

Zeit haben sich nicht bestätigt. Viele der Opfer der

Katastrophe, wie auch der sich selbst aufopfern-

den Liquidatoren leben mit Hilfe einer geringen

staatlichen Unterstützung oder haben das Prob-

lem, als Strahlenopfer überhaupt nicht anerkannt

zu werden. Liquidatoren, so der Terminus für die

mit völlig unzureichenden Schutzmaßnahmen

versehenen, mit der Eindämmung der Folgen des

Unglücks Beauftragten, laut WHO etwa 600 -

800.000 Helfer.

Mit dem Begriff Tschernobyl-Baby umschreibt

Merle Hilbk die Generation der zu jener Zeit rings

um Tschernobyl geborenen Kinder, die physisch

und psychisch bis heute an den Folgen zu tragen

haben. Im weiteren Sinne zählt sich Frau Hilbk

ebenfalls zu dieser Generation.

Wohl wurde sie früher und an

einem anderen Ort geboren,

doch der GAU bestimmte auch

ihr Leben nachhaltig, sie sieht

in den Ereignissen den Beginn

ihrer politischen Sensibilisie-

rung.

Zum Ende dieses Teils der Le-

sung lädt Merle Hilbk die Gäste

ein, sich dem Buffet zuzuwen-

den und russische Spezialitäten

zu verkosten, welche die Schü-

ler der Vorbereitungsgruppe

anbieten.

Bei Speis und Trank entspinnen

sich angeregte Gespräche über

das eben Gehörte und Gese-

hene, Erinnerungen an eigene

Erlebnisse dieser Zeit werden

ausgetauscht. Als im Forum Un-

ruhe aufkommt und wenig spä-

ter Rettungssanitäter Frau Hilbk

versorgen stellt sich heraus, dass dieser spannen-

de Abend wegen eines starken Unwohlseins der

Autorin früher beendet sein wird als geplant.

Alles in allem wären diesem Abend mehr Besucher

zu wünschen gewesen.

Dass es Frau Hilbk gelungen ist, das Publikum mit

ihrem faszinierenden Buch für dieses Thema zu

interessieren, zeigt sich an zahlreichen Anwesen-

den, welche die Gelegenheit nutzten und das Buch

käufl ich erwarben.

Veranstaltungen / Forum

18

Veranstaltungen / Forum

Vortrag von Prof. Dr. Gerald Hüther am 5. Mai 2011 im Forum der ESBZ

Jede Schule braucht einen guten Geist!

Anfang Mai stand im Forum der ESBZ ein Termin

an, bei dem kaum Sorge bestand, ob sich genü-

gend Interessenten auf den Weg machen würden.

Gerald Hüther, bekannter Neurobiologe und

Hirnforscher, hatte sich für einen Vortrag gewin-

nen lassen. Nimmt man ihn beim Wort, so ist zu

hoffen, dass auch für ihn der Besuch in unserer

Schule ergiebig und ermutigend war.

Keine Selbstverständlichkeit, dass er auch ei-

nen an die Schüler gerichteten Vortrag gehalten

hat. Wie er gleich eingangs erwähnte, ist er auf

der Suche nach Schulen, die sich in diesen Zei-

ten des Wandels den neuen Herausforderungen

stellen. Und das dies mehr bedeutet ,als nur sehr

befähigte Absolventen für den Arbeitsmarkt zu

„produzieren“, wurde rasch deutlich. Zunehmend

suchen auch die großen Firmen Menschen, die

Lust darauf haben sich einzubringen, die bereit

sind, Verantwortung zu übernehmen und dabei

teamfähig sind.

Das dabei auch die soziale Ebene wertgeschätzt

wird, äußert sich in solchen Projekten wie „Teach

First“. Hierbei handelt es sich um eine Bildungsin-

itiative, in deren Rahmen Hochschulabsolventen

mit besten Abschlüssen, bevor sie in die Wirt-

schaft gehen, in Schulen und außerschulisch

Kinder und Jugendliche mit schlechten Startbedin-

gungen unterstützen. Manch einer dieser Fellows

wechselte dann nicht wie ursprünglich beabsich-

tigt in die Wirtschaft, sondern fand seine Aufgabe

auch längerfristig bei eben diesen Kindern. Ein

Modell, welches sich in anderen Ländern schon

bewährt hat, allerdings auch seine Kritiker findet,

die darin eine Festschreibung des aussortieren-

den Schulsystems sehen.

Hüther spricht vom guten Gelingen der Bildungs-

arbeit, wo nicht alles gemacht werden muss,

sondern wo beste Voraussetzungen für das gute

Gelingen geschaffen werden. Sichtlich amüsiert

quittiert das Publikum immer wieder den heiteren

Ton seiner Ausführungen und so ist es schon ver-

gnüglich diesen Mann auf dem Podium zu sehen,

der begeisternd referiert und offensichtlich selbst

der eigenen Begeisterung nicht entgeht.

Für ein besonderes Beispiel gelungener päda-

gogischer Arbeit hält er die Tatsache, dass Men-

schen mit Trisomie 21, früher als „Mongoloide“ in

Heimen Verwahrte, heute zum Teil weiterführende

Schulen besuchen, es sogar erste Hochschulab-

solventen gibt.

Auch dieses Beispiel spricht gegen das geglie-

derte Schulsystem, das aussortiert anstatt alle

bestens zu fördern.

Dann nimmt er Bezug auf die früher vorherrschen-

de Annahme , dass eine genetische Programmie-

rung für die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns

Voraussetzung sei. Diese Auffassung ist überholt.

Anfänglich sind wir sozusagen mit einem Überan-

gebot an Verknüpfungen im Hirn ausgestattet, sie

ermöglichen uns eine Unmenge an Möglichkeiten

der Nutzung. Da viele dieser Verknüpfungen aber

nicht benötigt werden, gehen sie verloren. Keine

Bange, dass können wir durchaus verkraften,

nutzen wir die verbleibenden Potentiale, sind wir

immer noch bestens aufgestellt. Wir sind in der

Verantwortung für die weitere Ausstattung unse-

res Hirns, erhält es vielfältige Anregung, manifes-

tiert sich dies in einer Vielzahl an Verknüpfungen.

Zuviel Fernsehen, zu wenig Anregung... wir wissen

wohin das führt.

Wirkliches Lernen geschieht nur, wenn wir et-

was als bedeutsam für uns erachten, wenn sich

Begeisterung einstellt. Dann erst kommt es zur

Ausschüttung neuroplastischer Botenstoffe als

„Dünger“ fürs Hirn. Hier werden die Grundlagen

gelegt, die uns lebenslanges Lernen ermöglichen.

Problematisch ist, dass bei uns die Begeisterung,

mit der Kinder tagtäglich häufig zu Werke gehen,

dramatisch abnimmt. Hier gilt es anzusetzen und

Voraussetzungen für Begeisterung auch weiterhin

zu schaffen.

19

Veranstaltungen / Forum

Auf Grund der körperlichen Gegebenheiten struk-

turiert bereits der Körper des Embryo das Hirn.

Er erlebt tagtäglich das eigene Wachsen, mit der

Erfahrung, einem anderen Menschen stark verbun-

den zu sein. Freude oder auch Lust am Entdecken

entsteht schon hier.

Diese Kopplung von eigenem Wachsen (Autono-

mie) und Verbundenheit sind Voraussetzung für

das Glücksgefühl.

Ein Glücksfall, gerade auch für Kinder aus widri-

gen Umständen ist es, jemandem zu begegnen,

der sie annimmt und fördert. Nicht anerkannt zu

werden, ausgeschlossen zu sein, provoziert die

Sendung von Hirnsignalen, die denen entspre-

chen, die bei körperlichen Schmerzen entstehen.

Oft ist die Folge solchen Schmerzes die Suche

nach Ersatzbefriedigung. Beim Vortrag steht die

Frage im Raum, ob unsere Wachstumsgesellschaft

auf solche Ersatzbefriediger angewiesen ist, um

all den Überfl uss und Schrott, den sie produziert

auch vermarkten zu können.

Schulen, die neue Wege gehen wollen, stehen

nicht nur dafür Voraussetzungen für gute Wissens-

bildung zu schaffen, sondern auch dafür, Einfl uss

auf die gesamte Gesellschaft zu nehmen.

Sie schaffen eine Atmosphäre der Ermutigung und

inspirieren dazu, die eigenen Potentiale zu nutzen

und einzubringen.

Zum Abschluss des Vortrags gibt es noch einen

Exkurs zu den exekutiven Frontalhirnfunktionen.

Sie ermöglichen uns Selbstregulation und das

zielgerichtete Steuern unserer Handlungen.

Hier entwickeln sich die Kompetenzen mit deren

Hilfe wir Strategien zur Problemlösung entwickeln,

die Frustrationstoleranz und Impulskontrolle er-

möglichen, uns motivieren, uns fl exibel halten so-

wie Konzentration und Einsichtsfähigkeit fördern.

Hier erfolgt die Anbindung unserer Erfahrung an

die Gefühle, was wiederum eine Rückwirkung

auf unsere inneren Einstellungen und Haltungen

hat. Gelingt es ungünstige Erfahrungen (z. Bsp.

in der Schule) mit beglückenden Erlebnissen zu

überschreiben, so werden sie für uns im positiven

Sinne bedeutsam, dann entwickeln wir die Bereit-

schaft uns auf sie einzulassen. Die wissensun-

abhängigen kognitiven Kompetenzen zu fördern,

darin sieht Hüther eine der wichtigen Aufgaben

eben auch der Schulen, die nach neuen Wegen

suchen. Sein Vortrag ist Bestätigung sich weiter

auf den Weg zu machen.

Unter dem Beifall eines offensichtlich angeregten

Publikums endet dieser Vortrag. Viele der Anwe-

senden machen sich auf in die Klassenräume, um

sich die Präsentation der geplanten Herausforde-

rungsprojekte der Schüler anzusehen. Einiges von

dem eben Gehörten ist in unserer Schule schon

lebendig, man kann es bei den Präsentationen

deutlich erkennen.

Prof. Dr. Gerald Hüther ist Professor für Neurobio-

loge leitetet die Zentralstelle für Neurobiologische

Präventionsforschung der Psychiatrischen Klinik

der Universität Göttingen und des Instituts für Pu-

blic Health der Universität Mannheim/Heidelberg

20

AG-Elternarbeit Arbeitsangebote

Sammelangebot für alle Eltern, die ihr Stundenkonto auffüllen möchten.Fachbereich Spanisch > Die Spanisch Lehrerinnen Frau Murillo und Frau Niepolt freuen sich über:

Eltern die Medien und Kontakte zu Lateinamerika haben.

Unterstützung beim Aufbau von Schulkontakten in Spanien oder Lateinamerika.

Eltern zur Konversation mit kleinen Gruppen parallel zum Unterricht,

(Freitag 10.30-12.00 Uhr), möglichst regelmäßig aber nicht zwingend jeden Freitag.

Mithilfe bei der Gestaltung und Fertigstellung von Unterrichtsmaterialien.

Eltern mit Informationen und Kontakten zu „FairTrade“ (Fairer Handel)

Ansprechpartnerinnen sind:

Blanca Murillo/ E-Mail: [email protected]

Ileana Niepolt/ E-Mail: [email protected]

Fachbereich Französisch > Die Französisch Lehrerinnen Frau Habild und Frau Kraus benötigen

Eltern die bei der Erstellung von Materialien für die siebte Jahrgangsstufe helfen.

Bei der Mitarbeit an einem Konversationsclub Französisch in der zehnten Jahrgangsstufe,

immer dienstags von 14.15 bis 15.45 Uhr oder freitags von 8.30 bis 10.00 Uhr.

Ansprechpartnerinnen sind:

Constanze Habild/ E-Mail: [email protected]

Annette Frauendorf/ E-Mail: [email protected]

Fachbereich Englisch

Eltern gesucht für den Konversationsclub mit kleinen Gruppen parallel zum Unterricht.

Ansprechpartner ist:

Oliver Meyer-Krahmer/ E-Mail: [email protected]

AG Inklusion > Nach wie vor werden Eltern gesucht,

die sich zeitlich und persönlich in der Lage sehen, einzelne Schüler im Unterricht zu begleiten.

Diese „Elternhelfer“ werden Schülern für einige Fächer in den Lernwerkstätten zur Seite gestellt.

Es geht dann jeweils um die Unterstützung bei der Bearbeitung eines konkreten Bausteines.

Wer viel Spaß an dieser Aufgabe und vor allem auch die Zeit hat, kann sich natürlich gern für

einen weiteren Baustein verpflichten.

Ansprechpartnerinnen sind:

Frau Rodewald/ [email protected] (Sonderpädagogin)

Frau Susanne Nabi/ [email protected]/ AG Inklusion

Audio AG > Sucht noch weitere Sprecher/ innen für die Tonaufnahmen der Lernbausteine.

Die freeware „audacity“ ist das Arbeitsprogramm, auf das wir uns geeinigt haben. Es ist leicht

zu handhaben. Alle die Lust und keine allzu große Scheu vor neuen Computer-Programmen haben

oder das Programm sogar schon kennen, melden sich bitte bei mir. Ich schicke Euch/ Ihnen dann

alle nötigen Informationen und stehe auch für Rückfragen zur Verfügung.

Ansprechpartnerin ist:

Andrea Vogt/ [email protected]

neu

21

AG-Elternarbeit Arbeitsangebote

Bau AG > Unsere Aufgabe wird sein:

die Bereiche freizuräumen, Möbel und Schränke aufzubauen.

Außerdem kann an der Außenanlage weiter gearbeitet werden.

Pflanzen von wildem Wein zur Begrünung der Aula.

die Pflastersteine freizulegen.

Die Bauwochenenden finden statt am:

Samstag, 18.6. – 10 bis 17Uhr/ Sonntag, 19.6. – 11 bis 16Uhr

Mitzubringen ist:

eigene Arbeitskleidung

etwas für das gemeinsame Pausenbuffet.

Anmeldung bitte unter der Email Adresse: [email protected]

Dann können wir planen wie viel Arbeitsmaterial benötigt wird.

Freundliche Grüße, im Namen des Bauteams, Susanne Görres

Ein großer Dank vorab an alle helfenden Eltern!

Jeannette Fischer, AG-Elternarbeit/ Koordination

In eIgener Sache / nL-redaktIon

Von vielen Eltern, Freunden der Schule, Lehrern und

Anderen wurde der Wunsch geäußert den Newsletter

auch in gedruckter Form in der Hand zu halten. Da

wir den Newsletter nicht kostenlos verteilen können,

möchten wir Sie/ Euch bitten uns darüber ein Feed-

back an unsere Newsletter E-Mail:

[email protected]

Betreff: ABO ESBZ NEWSLETTER

zu senden, damit wir den genauen Bedarf ermitteln

können. Der gedruckte NL würde dann bei einer Auf-

lage von 60 Exemplaren mit ca. 24 farbigen Seiten,

3,00 Euro kosten. Wird die Auflage höher, dann re-

duziert sich der Preis. Natürlich würden wir uns über

ein reges Interesse freuen.

herzliche grüße, die newsletter-redaktion

neu

22

Gebäudefragen

Der Planer für die erforderlichen Baumaßnahmen

ist beauftragt. Bei der Berliner Immobilienmana-

gement GmbH (BIM) wurde das 1. und 2. Oberge-

schoss zur Nutzung durch die Schule angefordert.

Die hergerichteten Schulräume sollen zum Schul-

jahr 2011/12 bezugsfertig sein.

Die Untervermietung von Räumen im Gebäude-

riegel A an die Kita der Kirchengemeinde St. Petri

– St. Marien wird seitens der BIM wegen baulicher

Auflagen abgelehnt. Das Schulmuseum soll bis

2014 im Gebäude bleiben. Die Verhandlungen

mit der BIM über die schrittweise Anmietung des

Gebäudes dauern an.

Aus Sicht der Schule ist die Unterbringung des

SV Bildungswerks, das bereits kooperiert, in zwei

Räumen wünschenswert. Die Schulleitung fragt

zunächst den Bedarf ab und klärt dies direkt mit

der Schulstiftung.

Einzelmaßnahmen, für die der Einsatz von Eltern-

arbeit denkbar ist, werden von der AG Bau direkt

mit Herrn Strübing bei der Schulstiftung geplant.

Ebenfalls zum kommenden Schuljahr werden die

Räume der Schulleitung im Schülercafe unterge-

bracht. Das Schülercafe wandert in den Gebäude-

riegel A. Dort wird auch das Bauleitungsbüro für

den benachbarten Wohnungsbau frei.

Benötigt werde außerdem Teamräume für Bespre-

chungen und Arbeitsgruppen.

Für den Außenbereich besteht ein Konzept, das zu

einem späteren Zeitpunkt planerisch vertieft wer-

den soll. Vorerst werden Teilbereiche im Rahmen

des Blue-Economy-Projekts unter Leitung von Frau

Voggenauer bearbeitet. Wiederherstellungsarbei-

ten für die Oberflächen können jedoch unabhängig

jederzeit durchgeführt werden.

Die Schulstiftung weist die BIM auf die dringend

erforderliche Wiederherstellung, Befestigung und

Beleuchtung der Feuerwehrzufahrt von der Wall-

straße hin.

Inklusion

Die Schulstiftung wird im Rahmen der Arbeits-

gemeinschaft der Freien Schulen, die am 27. Mai

2011 tagt, eine förmliche Anfrage an den Senat zur

Finanzierung der Inklusion vor und nach Einfüh-

rung des „Berliner Modells“ stellen.Der Senat soll

die in den Landeszuschüssen enthaltenen Anteile

für Inklusion ausweisen.

Für die Podiumsdiskussion am 13. oder 14. Sep-

tember 2011 im Rahmenprogramm des Tags der

Freien Schulen, die von den Schulvereinen

WESB e. V. und ESBM e.V. im Neuen Forum in der

Wallstraße ausgerichtet wird, konnte Christian

Füller als Moderator gewonnen werden.

Für die Durchführung werden neben der Werbung,

die von der Schulstiftung übernommen wird,

verschiedene Dinge benötigt, die gesponsert oder

gespendet werden sollen:

• 5 bequeme Sessel fürs Podium

• zusätzliche Mikrofone (mindestens 3)

• Häppchen und Getränke für danach

• ggf. Aufwandserstattungen

Herzliche Grüße

Berthold

Förderverein News

Neues & Termine von unserem Elternverein WESB e.V.

Weiterführende Evangelische Schule Berlin e.V.c/o ESBZ

Wallstr. 32 10179 Berlin

Tel. 030-246 303 78 Fax 030-246 303 79

www.ev-zentrum.de

Vorstand: Sabine Irmer, Gregor Noack, Berthold Pesch

Berlin-Charlottenburg VR 26344 B

Kto.-Nr. 111 00 10 300, GLS, BLZ 430 609 67Kto.-Nr. 10 10 200, BfS, BLZ 100 205 00

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Termine + AG Ansprechpartner/ innen

01. – 05.06 .... Kirchentag in Dresden

10.06 .... Chor - Band Konzert im Forum um 17.30 Uhr

10.06. ... Schülerball, im Forum 19.30 Uhr

15.06 .... Verantwortungsfest, 17.00 bis 19.00 Uhr im Forum

16.06 .... Einladung – Info Klasse 11/ Alle ins Ausland im Forum von 18.30 Uhr bis 20.00 Uhr

22.06 .... Bilanz – und Zielgespräche ab 13.00 Uhr

27.06 .... Bilanz – und Zielgespräche ab 12.00 Uhr

28.06 .... Auszeichnungen, Zeugnisse, Gottesdienst mit der esbm bis 12.00 Uhr

29.06. – 14.08. .. Sommerferien

04. – 08.07.... English day camp

Ansprechpartner AGs und erweiterter Vorstand* Alle AGs ohne E-Mail Adresse sind über den Vorstand, [email protected], zu erreichen.

AGs - Verein Ansprechpartner E-Mail

Vorstand WESB e.V. Berthold Pesch, Gregor Noack

Sabine Irmer

[email protected]

Vorstand ESBM e.V. Bettina Neuhaus [email protected]

AG Finanzen Silke Lobach, Almuth Vandré wesb.fi [email protected]

[email protected]

Mitgliederverwaltung WESB e.V. Yogi Mohr [email protected]

AG Feste Beate Köhler, Claudia Mitchell [email protected]

AG Bau Susanne Görres, Frans Dikmans [email protected]

AG Newsletter Elisabeth v. Haebler, Jörn Hennig

Jeannette Fischer, Thanassis Tsingas

[email protected]

AG KoSEL-Forum

(Kommunikation Schüler Eltern

Lehrer)

Gregor Noack, Katrin Keller,

Nadja Klinger, Gritje Zerndt,

Coni Knoefel, Elisabeth v. Haebler

[email protected]

AG Elternarbeit Jeannette Fischer, Silke Lobach [email protected]

AG Bibliothek Annette Buklewski, Iris Bussler [email protected]

AG Inklusion Susanne Nabi *

AG Computer Torsten Weidt [email protected]

Steuergruppe

Gemeinschaftsschule

Brita Wauer *

Leuchtturmprojekt, PV Andrea Vogt [email protected]

ImpressumRedaktion: Jeannette Fischer/ Elisabeth von Haebler/ Jörn Hennig/ Thanassis Tsingas

Grafi k/ Layout: Jeannette Fischer

Kontakt: [email protected]

Termine

Impressionen von „der langen Nacht der Wissenschaften“ vom 28. Mai 2011

EILMELDUNG:

Nach der „Langen Nacht der kleinen Wissen-

schaftler“ am 21.12.2010 (wir berichteten im

Newsletter 3) arbeitete der Wahlpflichtfachkurs

Naturwissenschaften von Frau Voggenauer

intensiv und konsequent auf den Auftritt mit

alten und neuen Versuchen bei der echten

„Langen Nacht der Wissenschaften” hin, die

endlich am 28.5.2011 stattfand. Am Deutschen

Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ)

der ehrwürdigen Charité konnten Kinder und

Jugendliche ab 17:00 Uhr an kleinen, spek-

takulären Versuchen mit Lärm, Rauch, Farbe

und vielen beeindruckenden Explosionen

teilnehmen, das Entstehen gefrorener Seifen-

blasen erleben, Kaugummi selbst herstellen,

Eiszauber mit Schweinsblut entstehen sehen

und Rauchbomben zünden! In kleinen Show-

Einlagen wurde in EG und Außenbereich des

DRFZ von den SchülerInnen der 7.-9. Klasse

unserer Schule der Spaß am Forschen gelebt

und gezeigt. Das DRFZ war von der temporei-

chen Schau und den neuen wissenschaftlichen

Talenten so begeistert, dass es unsere Forscher

im kommenden Jahr wohl wieder „engagieren“

wird – und nicht nur die sehr freundliche Orga-

nisatorin war traurig, als nach 19:30 Uhr das

Programm und das quirlige Treiben zu Ende

ging. Ein großartiger Abend!