Entwurf der Benutzerschnittstelle: Prinzipien und praktische Empfehlungen Thomas Jung.
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Entwurf der Benutzerschnittstelle:
Prinzipien und praktische Empfehlungen
Thomas Jung
Praktisches Vorgehen
Berücksichtigung theoretischer Modelle• Anwendung von Prinzipien
– Unterschiedliche Benutzerprofile, Aufgabenprofile und Interaktionsarten
– Die 8 goldenen Regeln beim Entwurf der Benutzerschnittstelle
– Fehlervermeidung• Befolgen von praktischen Empfehlungen
Berücksichtigung unterschiedlicher Benutzerprofile
• Anfänger• Durchschnittsnutzer• Experten
Prinzipien
Anfänger
• Eigenschaften– Evtl. hohes Wissen bzgl. Aufgaben– geringes Wissen bzgl. der Schnittstelle– Ängste bzgl. Computernutzung
• Schnittstelle– Wenig Alternativen bei Menüsteuerung– Schrittweise Online-Tutorials– Ausführliches Feedback
Prinzipien Benutzerprofile
Durchschnittsnutzer
• Eigenschaften– Kenntnis der Aufgaben und der Schnittstelle– Keine genaue Erinnerung an Menustrukturen, etc.
• Schnittstelle– Konsistente Menüsteuerung und Terminologie– Manuals für häufig genutzte Funktionen– Online-Hilfe
Prinzipien Benutzerprofile
Experten
• Eigenschaften– Genaue Kenntnis der Aufgaben und Schnittstellen– Bestreben, Aufgaben schnellstmöglich zu erledigen
• Schnittstelle– Schnelle Antwortzeiten– Wenige Operationen, um Aufgaben zu erledigen– Makros, Shortcuts, etc.
Prinzipien Benutzerprofile
Aufgabenprofile
Tätigkeit Abfrage Veränderung Recherche Evaluierung SystemBerufSchwester 0.14 0.11Arzt 0.06 0.04Oberschw. 0.01 0.01 0.04Annahme 0.26Verwaltung 0.07 0.04 0.04 0.01Forscher 0.08Programmierer 0.02 0.02 0.05
Prinzipien
Entwurf der Benutzerschnittstelle
• Auswertung der Matrix– Häufige Aktionen durch Funktionstasten, etc.– Weniger häufige Aktionen durch Pulldown-Menüs mit Control-
Tasten-Kombination– Seltene Aktionen über mehrstufige Menüs
• Evtl. unterschiedliche Varianten für unterschiedliche Benutzergruppen
• Mehrstufige Benutzerschnittstelle für unterschiedliche Benutzerprofile
Prinzipien
Wahl des geeigneten Interaktionsstils
• Direkte Manipulation• Menüselektion• Formulare• Kommandosprache• Natürliche Sprache
Prinzipien
Direkte Manipulation
• Vorteile– ???
• Nachteile– ???
Prinzipien Interaktionsstil
Direkte Manipulation
• Vorteile– Visuelle Präsent. des
Aufgabenkonzepts– Erlernen einfacher– Merken einfacher– Vermeidung von
Fehlern– Unterstützt Erforschen
des Systems– Hohe subjektive
Zufriedenheit
• Nachteile– ???
Prinzipien Interaktionsstil
Direkte Manipulation
• Vorteile– Visuelle Präsent. des
Aufgabenkonzepts– Erlernen einfacher– Merken einfacher– Vermeidung von
Fehlern– Unterstützt Erforschen
des Systems– Hohe subjektive
Zufriedenheit
• Nachteile– Schwierig zu
implementieren– Erfordert Graphische
Anzeige und Zeigegerät (Mouse)
Prinzipien Interaktionsstil
Menüselektion
• Vorteile– ???
• Nachteile– ???
Prinzipien Interaktionsstil
Menüselektion
• Vorteile– Verkürzt Lernphase– Vermindert
Tastaturbedienung– Strukturiert
Entscheidungsfindung– Einsatz von Dialog-
Management-Tools– Einfache
Fehlerbehandlung
• Nachteile– ???
Prinzipien Interaktionsstil
Menüselektion
• Vorteile– Verkürzt Lernphase– Vermindert
Tastaturbedienung– Strukturiert
Entscheidungsfindung– Einsatz von Dialog-
Management-Tools– Einfache
Fehlerbehandlung
• Nachteile– Unübersichtlichkeit
bei vielen Alternativen
– Behinderung häufiger Benutzer
– Erfordert Platz auf dem Bildschirm
– Erfordert hohe Displayrate
Prinzipien Interaktionsstil
Formulare
• Vorteile– ???
• Nachteile– ???
Prinzipien Interaktionsstil
Formulare
• Vorteile– Einfache Dateneingabe– Mäßiger Lernaufwand– Unterstützung / Hilfe– Einsatz von Formular-
managementwerkzeugen
• Nachteile– ???
Prinzipien Interaktionsstil
Formulare
• Vorteile– Einfache Dateneingabe– Mäßiger Lernaufwand– Unterstützung / Hilfe– Einsatz von Formular-
managementwerkzeugen
• Nachteile– Erfordert Platz auf
dem Bildschirm
Prinzipien Interaktionsstil
Kommandosprache
• Vorteile– ???
• Nachteile– ???
Prinzipien Interaktionsstil
Kommandosprache
• Vorteile– Sehr flexibel– Geeignet für
Experten– Unterstützt
Benutzerinitiative– Ermöglicht Makros
• Nachteile– ???
Prinzipien Interaktionsstil
Kommandosprache
• Vorteile– Sehr flexibel– Geeignet für
Experten– Unterstützt
Benutzerinitiative– Ermöglicht Makros
• Nachteile– Unzulängliche
Fehlerbehandlung– Erfordert Training und
Erinnerungsvermögen
Prinzipien Interaktionsstil
Natürliche Sprache
• Vorteile– ???
• Nachteile– ???
Prinzipien Interaktionsstil
Natürliche Sprache
• Vorteile– Vermeidet Lernen der
Kommandosyntax
• Nachteile– ???
Prinzipien Interaktionsstil
Natürliche Sprache
Prinzipien
• Vorteile– Vermeidet Lernen der
Kommandosyntax
Interaktionsstil
• Nachteile– Erfordert Dialog zum
Klären von Mehrdeutigkeiten
– Erfordert mehr Tastatureingaben
– Zeigt den Kontext nicht
– Unvorhersehbar
Die acht goldenen Regeln beim Entwurf der Benutzerschnittstelle
• Konsistenz • Shortcuts • Informatives Feedback• Dialoge mit definierten Abschlüssen• Fehlervermeidung, einfache Fehlerbehandlung• Rücknahmemöglichkeit (UNDO)• Vorhersehbare Systemreaktionen• Keine Überforderung des Kurzzeitgedächtnisses
Informatives Feedback
Fehlerquote• Studie 1: Card et al. 1980
– Fehler oder Ineffektive Eingaben bei der Erledigung von Aufgaben mit Texteditor oder Betriebssystem bei erfahrenen Benutzern ?
<10% 10-20% 20-30% 30-40% 40-50% >50%• Studie 2: Brown and Gold 1987
– Fehler beim Erstellen von Spreadsheets bei erfahrenen Benutzern ?
<20% 20-40% 40-60% >60%
Prinzipien Goldene Regeln
Fehlerquote• Studie 1: Card et al. 1980
– Fehler oder Ineffektive Eingaben bei der Erledigung von Aufgaben mit Texteditor oder Betriebssystem bei erfahrenen Benutzern ?
31%• Studie 2: Brown and Gold 1987
– Fehler beim Erstellen von Spreadsheets bei erfahrenen Benutzern ?
ca. 50%
Prinzipien Goldene Regeln
Fehlervermeidung• Hilfreiche Fehlermeldungen
– „Rechte Klammer fehlt“ statt „Syntaxfehler“– „Menüauswahl bitte zwischen 1 und 6“ statt „Unzulässige
Eingabe“
• Syntaxgesteuerte Editoren– Eingabe „(„ „( _ )“
• Abruf von Eingabefolgen• Automatische Kommandovervollständigung• Verbot alphanumerischer Eingaben in Zahlenfeldern
Prinzipien Goldene Regeln
Fehlervermeidung
Prinzipien
• Hilfreiche Fehlermeldungen– „Rechte Klammer fehlt“ statt „Syntaxfehler“– „Menüauswahl bitte zwischen 1 und 6“ statt „Unzulässige
Eingabe“
• Syntaxgesteuerte Editoren– Eingabe „(„ „( _ )“
• Abruf von Eingabefolgen• Automatische Kommandovervollständigung• Verbot alphanumerischer Eingaben in Zahlenfeldern
Goldene Regeln
Praktisches Vorgehen
Berücksichtigung theoretischer ModelleAnwendung von Prinzipien• Befolgen von praktischen Empfehlungen
– zur Anzeige von Daten– zur Dateneingabe– zum Verhältnis von Automatisierung und
menschlicher Kontrolle
Organisation des Anzeigegeräts (Smith Mosier ´86)
• Konsistenz– Terminologie und Symbolik erklärt !
• Effiziente Informationsaufnahme durch den Benutzer– Format vertraut und der Aufgabe angemessen– Bsp.: geeignete Abstände, ...
• Geringstmögliche Gedächtnisbelastung– Nichts merken müssen zwischen zwei Eingabemasken
• Kompatibilität von Anzeige und Dateneingabe– Ausgabefelder fungieren auch als Eingabefelder
• Flexibilität– Änderung des Sortierkriteriums bei der Darstellung
Text 13.45
Empfehlungen Smith Mossier
Erwecken von Aufmerksamkeit (Smith Mosier ´86)
• Intensität Zwei Ebenen, die höhere nur selten• Markierung Unterstreichen, Boxen, Pfeile, oder * • - + x • Größe Bis zu Vier verschiedene Größen verwenden
• Fontauswahl Bis zu drei verschiedene Fonts• Inverse VideoBenutzen• Blinken 2 bis 4 Hertz (Kann Powerpoint nicht !)• Farben Vier Standardfarben, selten Zusatzfarben• Farbveränderung Selten Farbwechsel(Blinken)• Audio Weiche Töne für Erfolg, harte für Fehler
Empfehlungen Smith Mossier
Dateneingabe (Smith Mosier ´86)
• Konsistenz– Ähnliche Handlungsabläufe, Trennungen, Abkürzungen,...
• Geringstmögliche Eingabeaktionen Höhere Produktivität, Weniger Fehlerquellen– Wechsel des Eingabemediums ist zu vermeiden
• Geringstmögliche Gedächtnisbelastung– Merken von Kommandosyntax vermeiden !
• Kompatibilität zwischen Eingabe und Anzeige– Gleiche Repräsentation
• Flexibilität– für unterschiedliche Benutzergruppen (Profile)
Empfehlungen Smith Mossier
Beispiel: Einstellung eines Zeitintervalls
• Welches Interface ist besser ?
Empfehlungen
Geeignetes Verhältnis zwischen Automatisierung und Kontrolle
• Wahrnehmung– niedriger Reize– bei Rauschen– von Unerwartetem
• Prinzipien und Strategien• Erfassen des Relevanten• Übertragen auf neue
Situationen• Auswege erfinden• Verallg. des Beobachteten• Subjektive Auswertungen
Empfehlungen Smith Mossier
• Messung / Erfassung– in beliebigen Bereichen– in numerischen Größen
• Speichern und Wiedergabe• Überwachen erwarteter Ereign.• Schnelle Antworten• Berechnungen und Deduktive
Ableitungen• Zuverlässige Wiederholungen• Große Informationsmengen über
lange Zeiträume
Praktisches Vorgehen
Berücksichtigung theoretischer ModelleAnwendung von PrinzipienBefolgen von praktischen Empfehlungen
Entwurf der Benutzerschnittstelle