Energie- und Wasserwirtschaft: Interaktionen, regionale ... · Nordwesten Niedersachsen als Zentrum...
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Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Energie- und Wasserwirtschaft: Interaktionen, regionale
Herausforderungen und Handlungsempfehlungen Ulrich Scheele
OLEC – Jahrestagung
„Crossing Sectors –
Energie- und Wasserwirtschaft intelligent verknüpfen“
Oldenburg
2.-3. November 2016
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Agenda
Energie- Wasser – Ernährung – Nexus: Eine Einordnung
Regionale Herausforderungen und Handlungsdruck
Voraussetzungen für eine regionale Handlungsstrategie
Mögliche nächste Schritte
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Energie- Wasser – Nexus: eine Einordnung
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Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Wasserwirtschaft…
Wasserversorgung: mehrheitlich öffentliche Unternehmen
Abwasserentsorgung: Öffentliche Unternehmen, kommunale Eigenbetriebe
Niederschlagswassermanagement: Abwasserentsorger, Städte und Gemeinden, Entwässerungsverbände
Hochwasserschutz: Land, Deichverbände, NLWKN
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Der Energie – Wasser – Nexus: worum geht es?
Die Energie-und Wasserwirtschaft und der Ernährungssektor sind eng
miteinander verwoben:
Man benötigt Energie um Nahrungsmittel zu produzieren, Wasser zu fördern, es
aufzubereiten und zu transportieren
Man benötigt Wasser, um Nahrungsmittel zu produzieren und jede Form der
Energieerzeugung erfordert den Einsatz von Wasser
Man benötigt Nahrungsmittel für die Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung,
die wiederum von einer ausreichenden Versorgung mit Energie- und
Wasserdienstleistungen abhängig ist
Die Verfügbarkeit von Land ist gleichzeitig eine zentrale Voraussetzung für alle
drei Sektoren und ein verbindendes Element
Diese Systeme werden in der Regel weitgehend unabhängig voneinander und
unkoordiniert organisiert und gemanagt, aber……
zunehmende Einsicht, dass Entscheidungen und Maßnahmen in einem Sektor
mittel- und unmittelbar negative oder positive Auswirkungen auf die jeweiligen
anderen Sektoren zur Folge haben
Abkehr vom vorherrschenden “Silo- Denken” und ein multidisziplinärer Ansatz
bei der Analyse komplexer Zusammenhänge ermöglichen eine Reduzierung von
trade offs und eine Stärkung der Synergien zwischen den Sektoren
05.11.2016 5
https://mariaadouglass.com
Center for Sustainable Infrastructure 2014
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Wasser- Energie: der ingenieurwissenschaftliche Blick
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Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
• Water- Energy- Food – Nexus bislang ein dominantes Thema der Entwicklungspolitik! • Zusammenhang gewinnt aber auch in den Industrienationen an Relevanz
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Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Bandbreite an Forschungsfragestellungen (1)
Woran scheitern integrative Planungsansätze? Wie kann systemisches Denken in die politischen Entscheidungsprozesse integriert werden?
Trade offs zwischen C02- und Wasser - Footprints des Ausbaus der Bioenergie
Planung energieeffizienter Wasserverteilnetze
Konventionelle Energieproduktion und Kühlwasserbedarf
Abhängigkeit kritischer Infrastrukturen von der Wasserverfügbarkeit
Auswirkungen neuer Umweltqualitätsstandards auf den Energieverbrauch
Auswirkungen der Klimaschutzpolitik auf den Stromerzeugungsmix und Rückwirkungen auf den Wasserverbrauch
Auswirkungen des Klimawandels auf den Bewässerungsbedarf
Ermittlung des Wasserfußabdrucks der Energieversorgung einer Stadt
Auswirkungen des Fracking auf den Wasserbedarf
Entwicklung des Infrastrukturinvestitionsbedarfs bei integrierten Planungsansätzen
Beschreibung von Technologie - Roadmaps
Wie können innovative Tarifmodelle aus dem Energiesektor für den Wassersektor nutzbar gemacht werden?
Wie sieht ein „Low carbon“ Wassersektor im Jahr 2050 aus?
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Bandbreite an Forschungsfragestellungen (2)
Szenarien zur Entwicklung des Wasserabdrucks bis 2050
Welche Auswirkungen haben energie- und wasserautarke Versorgungslösungen auf den jeweils anderen Sektor?
Wie kann eine ausreichende Koordination zwischen den Sektoren in Krisenzeiten aussehen?
Wie entwickeln sich de Co2 und Energiefußabdrücke bei alternativen Wasserver- und Abwasserentsorgungssystemen?
Kosten- und Nutzenanalysen für unterschiedliche klimapolitische Ansätze in der Wasserversorgung
Welche neue Qualifikationen, Instrumente und Motivationen sind für die Umsetzung integrierter Planungsansätze notwendig?
City blood: innovative Konzepte zur Bereitstellung von Energie über die Nutzung von Wasserverteilnetzen
Water-energy futures: Einfluss von Wassermanagementkonzepten und Siedlungsstrukturen
Können Abwasserbehandlungssystemen als Netto - Energieproduzenten auftreten?
Können kommunale Abwassersysteme Co2 neutral geplant und betrieben werden?
Wie können städtische Wassersysteme Co2 neutral gestaltet werden?
Wie sind die Auswirkungen von Regenwassersystemen auf den Energieverbrauch?
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Bandbreite an Forschungsfragestellungen (3)
Einfluss der Rohwasserqualität auf den Energieeinsatz in der Trinkwasseraufbereitung
Vergleich des Wasserbedarfs unterschiedlicher Verfahren der Erdgas- und Erdölgewinnung
Die Energieintensität dezentraler Wasserversorgungssysteme
Führt eine Reduzierung der C02 – Emissionen immer zu einer nachhaltigeren Entwicklung
Die Energiefußabdruck der Wasserversorgung in geographischer Auflösung
Die Auswirkungen einer Reduzierung des Kühlwasserdargebots auf die Energiepreise
Interdependente Governance Strukturen zwischen Energie- und Wassersektor
Beitrag der Windenergie zur Reduzierung des Wasserverbrauchs
Der Wasser- und Energie - Nexus und Ansätze des Urban Metabolismus
Kombinierte Haushaltstechnologien
Die Entwicklung des langfristigen Wasserbedarfs der Sektoren Energie, Haushalte und Industrie
Tiefe Geothermie – mögliche
Ansätze zirkulärer Ökonomie und die Implikationen auf den Wasser – Energie – Ernährungs- Nexus
Zukunftsfähige Energieerzeugung und die Auswirkungen auf den Wassersektor
Lock in und Pfadabhängigkeiten in der Energie- und Wasserwirtschaft
Verschiebt die Wasserknappheit die Energieerzeugung in Richtung konventionelle Energieerzeugung?
………..
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
(Regionale) Herausforderungen und Handlungsdruck
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Transformation der Wasserwirtschaft
Wasserwirtschaft war immer einem Wandel ausgesetzt und musste sich
stets anpassen (Bevölkerungswachstum, Erschließung ländlicher Räume,
neue Umweltauflagen…) aber…..
Neue Fragestellungen angesichts der wachsenden Komplexität der
Problemlagen:
Reicht es langfristig aus, mit inkrementellen Anpassungen auf die
veränderten Herausforderungen zu reagieren?
Ist das alte zentralisierte „Infrastrukturmodell“ in der Wasserwirtschaft
noch überlebensfähig?
Welche Anpassungsstrategien sind unter den veränderten
Rahmenbedingungen notwendig?
Welche Merkmale weisen alternative Ver- und Entsorgungskonzepte auf:
dezentral, nachhaltig, flexibel, modular….?
Wie kommen diese Modelle aus den Nischen heraus und wie geht man
wachsenden Unsicherheiten um?
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Anpassungsbedarfe in der Energiewirtschaft
Ambitionierte energie- und klimapolitische Ziele nur erreichbar bei einem vollständigen Umbau des Energie- und Wirtschaftssystems
Stärkerer Fokus auf Energieeffizienz und Suffizienzstrategien
Sektorkopplung: Energiewende ist eine Wärme-/Kälte-Wende und Verkehrswende
Räumlich-/zeitliche Koordination des Ausbaus erneuerbarer Energien mit der Energieinfrastruktur
Wachsende Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologie
Vorrang für transdisziplinäre Ansätze: Bürgerbeteiligung als zentrale Bedingung der Energiewende
Neue Rolle der Konsumenten als „Prosumer“
Alte Geschäftsmodelle geraten unter Druck: Neupositionierung der Energieversorger
Neue „smarte“ Lösungen auf kommunaler Ebene….
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Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Regionale Energie-, Wasser- und Ernährungswirtschaft
Der Nordwesten Niedersachsens als Energieregion: Vorreiter bei der Energiewende: massiver Ausbau der erneuerbaren Energien Konventionelle Energiewirtschaft nach wie vor von regionalwirtschaftlicher Bedeutung Negative Folgen des Ausbaus erneuerbarer Energien rücken verstärkt in den Vordergrund; zum Teil
schwindende Akzeptanz in der Bevölkerung Integration erneuerbarer Energien in das Energiesystem als eine neue Herausforderung
Der Nordwesten Niedersachsens als Wasserwirtschaftsregion Leistungsfähige Wasser- und Abwasserentsorgung Eng vermaschtes Netz zur Versorgung aller Teilregionen Steigender Wasserbedarf vor allem im industriellen Bereich Wachsende Nutzungskonkurrenz um Grundwasserressourcen
Nordwesten Niedersachsen als Zentrum der Land- und Ernährungswirtschaft
Intensive landwirtschaftliche Nutzung Hoch effiziente Ernährungsindustrie von internationaler Bedeutung Wachsender Druck auf die natürlichen Ressourcen Wasserverfügbarkeit als bedeutender Standortfaktor
Enge und vielfältige Verknüpfungen zwischen den Sektoren: Konflikte und Synergien.. Grundsätzliche Kooperationsbereitschaft in den Sektoren vorhanden…
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Energie- Land- Wasser: Schwerpunkte der aktuellen Debatte
Der Ausbau erneuerbarer Energien und der Energieinfrastruktur veränderte das Landschaftsbild der Region (Energielandschaften) mit unmittelbaren Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft
Verschärfung der Nutzungskonflikte im Untergrund
Der Vorrang für die Erdverkabelung beim Netzausbau kann negative Folgen für die Bodenqualität haben und damit indirekt einen Einfluss auf die Qualität des Grundwassers
Der Ausbau der Geothermie und der Einsatz von Fracking- Verfahren in der Erdgasförderung ist mit einer potenziellen Gefährdung der Grundwasservorkommen verbunden
Bioenergie: Anbau Energiepflanzen mit negativen Folgen für die Qualität des Grundwassers
Der Klimawandel begünstigt die Intrusion von Salzwasser in küstennahe Grundwasservorkommen
Durch den Klimawandel bedingt, wächst die Bewässerungsfläche in der Landwirtschaft
Wie lassen sich Smart City – Lösungen, energieeffiziente Quartiere, energetische Nachbarschaften etc. umsetzen, die auf integrativen Ansätzen unter Einbeziehung wasserwirtschaftlicher Ver- und Entsorgungskonzepte basieren?
Welchen Beitrag kann die Wasserwirtschaft zur Erreichung klimapolitischer Ziele leisten?
Können Unternehmen und Organisationen der Wasserwirtschaft eine aktive Rolle im Rahmen der Energiewende (Energieproduzent, Lastmanagement, Anbieter von Regelenergie…) übernehmen?
Ermöglichen Klimaanpassungsmaßnahmen neue, innovative Ansätze einer Kombination von Energie- und Wasserwirtschaft ?
Sind neue Ansätze zum Schutz kritischer Infrastrukturen erforderlich?
Welche Auswirkungen sind vom demographischen Wandel auf die Auslastung der regionalen Infrastruktursysteme zu erwarten?
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Voraussetzungen für eine regionale Handlungsstrategie
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH „Climate change is water change“
United Nations Framework Convention on Climate Changes: 2 Grad Zielvorgaben erfordern langfristig einen vollständigen Umbau des Wirtschaftssystems und Transformationsanstrengungen in allen Sektoren, aber…
Der Wassersektor wird im Vertrag nicht explizit thematisiert!
Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung: „Auch im Bereich der Wasserversorgungs- und Wasserentsorgungswirtschaft bestehen noch Potenziale, die konsequent genutzt werden müssen, beispielsweise durch Effizienzmaßnahmen oder den Einsatz von Klärgas und anderen erneuerbaren Energieträgern bei der Abwasserbehandlung“
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Was sagt die Wasserwirtschaft zur Energiewende?
Verbände und Organisationen der Wasserwirtschaft (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.; Allianz der öffentlichen Wasserversorgung AöW, Wasserverbandstag etc.) positionieren sich zur Energiewende
Fokus auf die Fragen:
Welche Auswirkungen die verschiedenen Regelungen im Rahmen der Energiewende auf die Wasserwirtschaft haben?
Wie können bei der Festlegung von Maßnahmen zur Energiewende die Besonderheiten der Wasserwirtschaft besser berücksichtigt und genutzt werden?
Wie können wasserwirtschaftliche Anlagen energetisch optimiert werden?
Welche Rolle kann die Wasserwirtschaft als Anbieter von Speicherlösungen und Regelenergie spielen?
Die vorhandenen zentralen wasserwirtschaftlichen Strukturen werden nicht in Frage gestellt!
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Rolle von Innovationen in der Wasserwirtschaft
Komplexe Herausforderungen verlangen nach neuen Lösungsansätzen
FuE und Innovationen als Schlüsselfaktoren, aber..
die Wasserwirtschaft ist generell eher „konservativ“ ausgerichtet; die Entwicklung des Sektors zeichnete sich bislang nur durch wenige radikale Innovationen aus
Zukünftige Innovationsschwerpunkte weniger im technisch-ingenieurwissenschaftlichen Bereich; der Fokus ist verstärkt auf systemtheoretische Ansätze und die Umsetzung von Innovationen im realen Kontext zu legen!
Innovationen in der Wasserwirtschaft als transdisziplinärer Prozess: aktive Einbindung von regionalen und lokalen Akteuren
Die Unternehmen der Wasserwirtschaft können und müssen in diesem Prozess eine zentrale Rolle spielen!
Öffentlich-rechtlich verfasste Unternehmen mit besonderem Auftrag: Konzentration auf langfristig bedeutsame gesellschaftliche Herausforderungen! (!Vorsorgende Leistungen in der Wasserversorgung!)
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Nur wenige Aussagen zum Thema F&E und Innovationen in der Wasserwirtschaft, aber Water Science Alliance als neue Initiative!
Das Thema Innovation in der deutschen Wasserwirtschaft
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Innovationsstrategien im Wassersektor: Internationale Beispiele
Unterschiedliche Problemlagen (Infrastrukturbedarf, Klimawandel, spezifischer Ordnungsrahmen)
Jeweils enge Kooperation von staatlichen und privaten Akteuren
In der Regel keine Beschränkung auf Wasserver- und Abwasserentsorgung
Industriepolitische Erwägungen (Verbesserung der Position auf dem Weltmarkt) mit entscheidender Faktor
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Was behindert Innovationen im Rahmen des Energie- Wasser - Nexus?
Innovationsintensität wird begrenzt durch verfügbare unternehmerische Ressourcen, Informationen und Erfahrungen, Routinen …
Eine bislang fehlende oder nur unzureichende direkte Beteiligung von Unternehmen der Wasserwirtschaft an der Forschung erschwert die Integration von innovativen Praktiken in die Unternehmenskultur
Vorhandene Technologien und Infrastrukturen erscheinen kostengünstiger; fehlende Akzeptanz neuer Technologien
„Sunk investments“: gebundenes Kapital, aufgebaute Kompetenzen, Einbindung in Netzwerke erschweren einen Umstieg auf neue Technologien und Konzepte
Politik und Macht: Stellung marktbeherrschender Unternehmen, Aufsichtsbehörden, Branchenverbände etc. manifestieren das gegenwärtige System
Wasser- und energieverbrauchende Technologien auf der Nutzerseite sind in die bestehenden zentralen Versorgungssysteme integriert und erschweren einen Umstieg auf alternative Lösungen
Inkonsistenz und Zersplitterung von Politik- und Regulierungsansätzen sowie der Organisationsstrukturen in den Sektoren
Fehlende Vorstellungen über die Finanzierung der Transformation!
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Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Governance..
Notwendigkeit für eine stärkere Integration energie- und wasserwirtschaftlicher Strukturen auf regionaler Ebene Bereitschaft zur Kooperation auf beiden Seiten vorhanden:
OLEC Jahrestagung als Beispiel
Zahlreiche gemeinsame Forschungsprojekte und Initiativen
Zusammenarbeit bei der Erarbeitung von Masterplänen
…..
Aber… ermöglichen die Governance – Strukturen eine Transformation der Sektoren und kooperative Lösungen? Komplexe Zusammenhänge und Vielzahl der Akteure mit unterschiedlichen räumlichen und sachlichen Zuständigkeiten und Kompetenzenn
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Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Regionale Handlungsstrategie Weser- Ems
Regionale Handlungsstrategien verknüpfen landespolitische Zielsetzungen mit den sich aus den Stärken und Schwächen der Region ergebenden, strategisch wichtigen Handlungsfeldern und Entwicklungszielen
Fokus der Handlungsstrategie liegt auf Themenfeldern, die einen deutlichen regionalen Bezug aufweisen, und für die regionsspezifische Lösungen entwickelt werden können
Schlüsselbranchen der Region Weser- Ems: Bioökonomie Energiewirtschaft und Maritime Wirtschaft
Mangelnde Innovationsintensität als Herausforderung und regionale Wissensvernetzung als übergeordnetes Ziel
Explizite Bezug zur Wasserwirtschaft in der Handlungsstrategie: „Der positiven und dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung in den Schwerpunktbranchen der Region, Bioökonomie, Energie und Maritimes, stehen auf der anderen Seite eine Vielzahl gravierender ökologischer Herausforderungen wie Flächenknappheit, Flächenkonkurrenzen, Nitratbelastungen des Grundwassers, Anforderungen des europäischen FFH-Gebietsschutzes und der Wasserrahmenrichtlinie gegenüber. Darüber hinaus ist die Region spezifischen Fragen des Küstenschutzes und des Hochwasserschutzes sowie steigender Anforderungen an die Wasserwirtschaft ausgesetzt.“
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Einige Handlungsempfehlungen
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Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Was ist zu tun?
• Informationsaustausch: Voraussetzung für ein gemeinsames Problemverständnis; Einsicht in die jeweiligen Abhängigkeiten und die sektorspezifischen Kulturen
• Kooperation: Schaffung einer gemeinsamen Plattform, über die Synergien erfasst und identifiziert werden und über die Wissen und Erfahrungen ausgetauscht und neue Initiativen organisiert werden können
• Reform der gegenwärtigen Governance Strukturen: Einbindung aller relevanten Akteure, Identifizierung und Beseitigung regulativer Barrieren
• Entwicklung einer gemeinsamen Strategie für die Entwicklung der Sektoren unter Berücksichtigung ihrer Interdependenzen; Zusammenführung der verschiedenen Ideen in diesen Sektoren und Transfer zu den relevanten Akteuren
• Neue Instrumente zur Umsetzung gemeinsamer Initiativen: Modellierung; räumliche Planung; neue Finanzierungskonzepte; neue Geschäftsmodelle
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Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Verständigung über das Ziel einer nachhaltigen Infrastrukturentwicklung Nordwest 2050
Der Nordwesten als Wachstumsregion mit einem hohen
Investitionsbedarf in die Infrastrukturen
Erarbeitung eines „Masterplans Infrastruktur 2050“
Ergeben sich „windows of opportunity“ für die Umsetzung neuer
innovativer Infrastrukturlösungen?
Wo befinden sich relevante Interventionspunkte (Bsp. Neubaugebiete,
Konversionsflächen, konkrete Infrastrukturvorhaben….)?
Welche Anforderungen formuliert die Region an eine nachhaltige
Infrastruktur?
Wie gelingt es, bereits vorhandene innovative Ansätze aus ihren
Nischen herauszuholen?
Welche Akteure sind in den Prozess einzubinden?
Welche neuen Methoden können bei der Visions- Entwicklung zur
Anwendung kommen?
Kann von anderen Regionen und Ländern gelernt werden?
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Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Biggs et.al.2014
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Wissensvernetzung und Cluster- Bildung
…Ziel, relevantes Wissen ggf. branchen-, cluster- und kompetenzfeldübergreifend zu erschließen – bei Bedarf auch zu generieren – regionsgerecht zu operationalisieren und interessierten regionalen Akteuren – insbesondere den KMU – zugänglich zu machen“
Aus: Wissensvernetzung in Weser-Ems 2020.Regionale Strategie zur intelligenten Spezialisierung
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Kluster: "was dicht und dick zusammensitzet“ (Grimm´sches Wörterbuch)
Räumliche Nähe fördert die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Entstehung von Wissen und Innovationen und die räumliche Konzentration miteinander verbundener Unternehmen und Institutionen
Voraussetzungen für erfolgreiche Cluster_ Kritische Masse
Gemeinsames Verständnis über Herausforderungen und Strategien
Ausreichende technologische Basis
Ausreichende Kooperationsbeziehungen
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Fazit: Voraussetzungen für eine Innovationsstrategie der regionalen Energie- und Wasserwirtschaft
Gesellschaftliche Voraussetzungen Neue Herausforderungen für die regionale Energie- und Wasserwirtschaft
Bewusstsein für „Wasserprobleme“ wächst
Innovationsbedarf ist festgestellt
Voraussetzungen auf Seiten der Infrastrukturunternehmen FuE-Projekterfahrung und Förderprogrammerfahrung zum Teil vorhanden
Kompetenz für eine federführende Rolle ist vorhanden
In Wasserwirtschaft: Primär Bedarf an Forschungsergebnissen anstatt Gewinnerzielungsabsicht
Regionale Vernetzung teilweise vorhanden, aber entwicklungsfähig
Mögliche Organisationsstrukturen vorhanden (Energiecluster, Enera, Wasserverbandstag, Metropolregion)
Externe Voraussetzungen Politischer Stellenwert des Themas Energie- Wasser – Ernährung steigt
Neue Innovations- und Förderstrategien bieten Chance, das Thema zu entwickeln
Bisher noch Vakuum für Innovationsfeld Wasser in Weser-Ems und Niedersachsen, kein „Treiber“ erkennbar
Guter Zeitpunkt für Entwicklung regionaler Initiative und Rückhalt
Möglichkeiten öffentlicher Förderung
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
Lernen von anderen?!
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Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH
http://www.climatechangenews.com/2013/02/15/belgium-plans-to-store-energy-in-giant-north-sea-doughnut/
http://www.windpowermonthly.com/article/1403509/windtech-offshore-wind-looks-island-hubs
http://www.energisingdeltas.com/downloads/
http://www.urbangardensweb.com/2016/08/09/floating-dairy-farm/
Lernen von anderen?! Einige niederländische Initiativen
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Kontakt
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Prof. apl. Dr. Ulrich Scheele [email protected]
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH (ARSU) Escherweg 1 D-26121 Oldenburg t: +49 (0)441 97174 – 72 f: +49 (0)441 97174 - 73 m: [email protected] w: arsu.de