Elektromobilität...< Vorname Name, Dienststelle >R. Erbe < Titel des Vortrages Technische Rettung...

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< Vorname Name, Dienststelle > < Titel des Vortrages, Versionsdatum > Folie < Nr. > Technische Rettung 2010 R. Erbe Elektromobilität „Ein Problem mit Hochspannung" Dr. Rolf Erbe Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie Fachbereich Einsatzführung Einsatzleiter Feuerwehr + Umweltdienst Organisatorischer Leiter Rettungsdienst Pressedienst

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< Vorname Name, Dienststelle > < Titel des Vortrages, Versionsdatum > Folie < Nr. >Technische Rettung 2010R. Erbe

Elektromobilität

„Ein Problem mit Hochspannung"

Dr. Rolf Erbe Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie

Fachbereich Einsatzführung

Einsatzleiter Feuerwehr + UmweltdienstOrganisatorischer Leiter RettungsdienstPressedienst

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Weiter mit Verunsicherung…Rollende Feuerfallen: Feuerwehr kann E-Autos nicht löschen!Schlagzeile im Kurier, schlecht recherchiert – rbb mit gutem Beitrag

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Brandgefahr: Wie Elektroautos in der Tiefgarage

zur Todesfalle für die Bewohner werden können

https://www.lausitzer-allgemeine-zeitung.org/brandgefahr-wie-elektroautos-in-der-

tiefgarage-zur-todesfalle-fuer-die-bewohner-werden-koennen/

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"Häufig wird das Bild vermittelt, dass praktisch

die Welt untergeht, wenn ein Elektroauto brennt.

Dies ist jedoch bei Weitem nicht so.“http://www.rro.ch/cms/geraet-ein-fahrzeug-in-brand-sind-die-einsatzkraefte-gefordert-so-auch-bei-elektroautos-die-gefahr-fuer-retter-ist-grundsaetzlich-nicht-groesser-als-bei-herkoemmlichen-autos-104646?fbclid=IwAR27oEvgyJmvsrjlQs1cGF4GnVENfzx9Mq6ioHaUC3aoiCeCGRTXy5n5trE#.XbISC_wutys.facebook

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Gefahren durch Elektromobilität?

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Steuerelektronik

Service-TrennschalterHV Trennstelle

HV-Schütze

Airbag

LeistungselektronikWechselrichter

DC AC

Trennstelle

ElektromotorHV-

Energiespeicher

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Besonderheiten von Elektrofahrzeugen

• Elektrizität (Hochvoltsystem)

• Geänderter Schwerpunkt

• Hochvoltbatterien– Chemische Gefahren

– Brandgefahr (insb. Lithium-Batterien)

• Fehlendes Motorengeräusch

• Verzögerte Reaktionen der Hochvoltbatterie

• Ladevorgang

• Löschwasserbedarf

• Gefahrstoffe

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Erkennen

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Erkennen

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Schutzmaßnahmen

• Isolierung

• Schutztrennung und Potentialausgleich

• Isolationsüberwachung über Steuerelektronik

• Doppelte Abschaltung im Havariefall

• Hauptschalter (Service Disconnect Schalter)

• HV-Trennstelle/Überwachungskreis/Pilotlinie

• Fehlerstromüberwachung beim Ladevorgang

aber: Batterie hat immer Spannung!

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Beispiel Opel Ampera

Quelle: Opel Rettungsdatenblätter, Ampera

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Beispiel Opel Ampera

Quelle: Opel Rettungsdatenblätter, Ampera

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Beispiel Opel Ampera

Quelle: Opel Rettungsdatenblätter, Ampera

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Hersteller:

HV-Antriebs-/Batteriesysteme

werden crashsicher verbaut… (?)

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Zusammenfassung elektrische Gefahren

Spannung (bis 1000 V) Gefahr Lichtbogen / Stromschlag

Für einen Stromschlag mind. 6 Bedingungen

1. Abschalteinrichtung versagt

2. Kabelschutz versagt

3. Isolierung beschädigt

4. Kabel liegt frei

5. Helfer berührt zwei beschädigte HV-Kabel oder

Erde oder Fahrzeugmasse in Kontakt mit einem HV-Kabel

Helfer berührt ein beschädigtes HV-Kabel und Erde oder Fahrzeugmasse

6. Helfer „steht nicht isoliert“ (keine Schutzhandschuhe / S 3 Stiefel bis 1000 V)

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Maßnahmen - Grundsätze

• Fahrzeug deaktivieren

• Hochvoltanlage deaktivieren/trennen

• Orange HV-Kabel nicht trennen oder quetschen!

• Batteriegehäuse nicht öffnen oder berühren!

• Nicht erden und/oder kurzschließen!

• Möglicherweise spannungsführende Teile abdecken

• Rettungsdatenblätter beachten!

• Ladestationen

• Gefahrstoffe!

• Fahrzeugübergabe mit Gefahrenhinweisen

• Fahrzeug auf besonderem „Abbrennplatz“

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Pressebericht

Nach Bränden von Streetscootern zieht die Deutsche Post alle Fahrzeuge zur Überprüfung aus dem Verkehr. Das größte Risiko beim Brand eines Elektrofahrzeugs geht von den Batterien aus. Auch Giftstoffe können austreten.

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Die Reste des StreetscootersBild: Mitteldeutscher Rundfunk

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Thermal Runaway im Elektroauto

https://www.focus.de/auto/elektroauto/thermal-runaway-im-elektroauto-tesla-kennt-die-brandgefahr-seiner-akkus-seit-10-jahren_id_10620636.html

Tesla Model S brennt in Garage ab: Hat der Elektro-Star unsichere Akkus verbaut?

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Unterschätzte Gefahr – ElektroautoÄtzende Elektrolyte und

explosionsartig brennende Feuer

23.4.2019 https://www.lausitzer-allgemeine-zeitung.org/unterschaetzte-gefahr-

elektroauto-aetztende-elektrolyte-und-explosionsartig-brennende-feuer

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Ausgebrannter Tesla in Österreich wird

zum hochgefährlichen Sondermüll

Die 600 Kilo schwere Batterie wirft Fragen über die Wiederverwertung auf.

Wissenschaftler und Juristen sind ratlos, wie sie mit Wracks wie diesem umgehen sollen…

Nach Untersuchung durch Tesla:

Batterie war unbeschädigt!

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Forderung zur Anschaffung

neuer Container!

Kran und Container

angefordert.

Elektrofahrzeug musste

im Wasser versenkt werden!

Zurück blieben

giftiges Löschwasser und Schrott.

Das war in erster Linie ein

Gefahrguteinsatz.

Einsatz dauerte 4 Stunden.

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Neue Löschtechnik?

E-Löschlanze zur Brandbekämpfung

Quelle: GBS Brandschutz und Sicherheit

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„Neue“ Brandgefahren Ladestationen

gewerblich + größere Anzahl

E-Busse in konventionellen Hallen

Überlast durch Installationsmängel

Ladung in Carports an Wohngebäuden

Ladung von E-Bikes in Garagen + Wohnungen

Ladung von Akkus in Wohnungen

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Einsatztaktik bei Bränden?

• Abstand

• Löschen wie bei allen Fahrzeugen

• Viel Wasser

• Batterie kontrollieren

• Batterie ggf. kühlen

• Tiefgaragen…

• Ladestationen

• Gefahrstoffe!

• Fahrzeugübergabe mit Gefahrenhinweisen

• Fahrzeug auf besonderem „Abbrennplatz“

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Einsatztaktik bei Elektrofahrzeugen

• Erkunden – Beurteilen – Entscheiden

• Rettungsdatenblättere nutzen!

• Fahrzeugsystem deaktivieren!

• Don‘t Touch Orange!

• Orange HV-Kabel nicht trennen / quetschen!

• Batteriegehäuse nicht öffnen

oder berühren!

• Batterieteile /„Inhalte“ nicht berühren!

• Nicht erden und/oder kurschließen!

• Brände großer Wasserbedarf

• Elektroschutz…?

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Informationen + Rettungsdatenblätter

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Feuerwehr hat alle Mühe, E-Auto zu löschenDie Feuerwehr brauchte eineinhalb Stunden, um den Hybrid-BMW zu löschen.

Gleich mehrere Hebertshauser hatten nach Informationen der Polizei Dachau gegen 22

Uhr die Notrufnummer gewählt, nachdem sie beobachtet hatten, dass auf dem

Parkplatz des Rathauses Flammen aus einem Auto schlugen. Der BMW, der einem Mann aus Hebertshausen gehört, war dort an eine Ladestation angeschlossen. Die

Feuerwehr Hebertshausen war schnell vor Ort und versuchte, das Feuer auszukriegen,

was sich äußerst schwierig gestaltete. Immer wieder flammte das Feuer auf.

„Wir haben die BMW-Werksfeuerwehr über die Leitstelle kontaktiert“, sagt Hebertshausens FeuerwehrKommandant Matthias Reinhart. Die Werksfeuerwehr

brachte eine sogenannte „Mulde“ mit, einen großen Wasserbehälter, in dem

brennende E-Autos eingetaucht werden können, um sie zu löschen. „Wir haben die

Mulde dann doch nicht gebraucht, denn wir konnten das Fahrzeug mit zwei

Strahlrohren und sehr viel Wasser löschen“, so Kommandant Reinhart. Allerdings: Die 16 Feuerwehrler waren eineinhalb Stunden beschäftigt. Bei Benzinern, so der

Kommandant, wäre die Aktion in etwa 15 Minuten erledigt gewesen. Was den Einsatz

überdies gefährlich machte, war die Tatsache, dass der BMW an der Ladestation hing.

„Das Problem ist: Dann verriegelt alles. Wir konnten daher das Auto nicht vom Strom

trennen, und es wurde immer wieder aufgeladen. www.merkur.de

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Vielen Dank für Ihre

Aufmerksamkeit!

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