Einfuehrung in die Theoretische Philosophie SS 2010.ppt ... · Ontologie und Metaphysik Kategoriale...
Transcript of Einfuehrung in die Theoretische Philosophie SS 2010.ppt ... · Ontologie und Metaphysik Kategoriale...
1
436SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Ontologie und Metaphysik
Kategoriale Ontologie
DingeEigenschaftenSachverhalteEreignisse
437SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Ereignisse
2
Dinge und ihre Eigenschaften
Dinge sind konkret (räumlich und zeitlich lokalisierbar)
Dinge sind den Sinnen zugänglich
Dinge sind partikulär
Dinge verändern sich
Dinge existieren nur kontingenterweise
Dinge und ihre Eigenschaften (Universalienstreit):
438SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Dinge sind irreduzibel und ontologisch basal (Nominalismus)
Dinge sind komplex und ontologisch abgeleitet (Realismus)
Das Universalienproblem
Der Tisch ist rot. Sokrates ist weise. Die Blume ist schön.
Gibt es so etwas wie die Röte, die Weisheit oder die Schönheit – alsoabstrakte (vs. konkrete) bzw. universale (vs. partikuläre) Entitäten?
Realismus Nominalismus Tropentheorie
Ja, es gibt universale Gegenstände.
ante rem in re
Nein, es gibt keine universalen Gegenstände. Wir haben es nur mit k k t
Eigenschaften sind konkret und gegenüber den Einzelgegenständen b l
439SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
konkreten Einzeldingen zu tun, von denen gewisse Eigenschaften „ausgesagt“ werden.
basal.
3
Universalienrealismus
Bündeltheorie
Konkrete Einzelgegenstände sind Mengen (Bündel) von Eigenschaften,
Zwei Eigenschaften sind kopräsent, wenn sie an derselben Raumzeitstelle auftreten.
Konkrete Einzelgegenstände sind Mengen (Bündel) von Eigenschaften,die in der Relation der Kopräsenz zueinander stehen.
Zwei Dinge nur dann voneinander unterscheiden, wenn sie sich mindestens ineiner Eigenschaft unterscheiden. Völlige Übereinstimmung kopräsenterEigenschaften impliziert daher Identität der entsprechenden Gegenstände:
Die Identität des Ununterscheidbaren ∀F [F(x) ↔ F(y)] → x = y
440SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Einschränkung: Zwei Einzeldinge lassen sich nur dann voneinanderunterscheiden, wenn sie sich in mindestens einer intrinsischen Eigenschaftunterscheiden.
Universalienrealismus
Bare Particulars Theorie
Konkrete Einzeldinge sind Komplexe aus zwei Konstituenten, einemKonkrete Einzeldinge sind Komplexe aus zwei Konstituenten, einemeigenschaftslosen Substrat (bare particular) und einem Bündel vonEigenschaften, die diesem Substrat jeweils zukommen.
Ein bare particular ist das, was übrig bleibt, wenn man von allenEigenschaften eines partikulären Dinges abstrahiert.
Ein bare particular ist der Träger der Eigenschaften eines konkretenEi l t d
441SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Einzelgegenstandes.
Ein bare particular ist der letzte Grund der Individualität eines Dingesund damit der Garant für die numerische Verschiedenheit.
4
Universalienrealismus
Tropentheorie
Konkrete Einzelgegenstände sind Mengen (Bündel) kopräsenter Tropen.Konkrete Einzelgegenstände sind Mengen (Bündel) kopräsenter Tropen.
Tropen sind konkret: sie existieren an ganz bestimmten Stellen imRaum und in der Zeit. Keine zwei konkreten Eigenschaften können zurselben Zeit an mehreren verschiedenen Orten vorkommen.
Ein konkreter Diamant ist z.B. eine Menge besonderer, konkreter Fällevon Härte, Durchsichtigkeit, Glanz, Kristallstruktur, Masse, Solidität,T t
442SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Temperatur usw.
Begriffe: Tropen, abstract particulars, cases, Eigenschaftsinstanzen
Probleme der Bündeltheorie
Max Blacks identische KugelnDie Bündeltheorie leidet unter der Schwierigkeit, dass nicht alle Autoren anerkennen, dass es nicht zwei numerisch verschiedene Einzelgegenstände geben kann, die in allen intrinsischen Eigenschaften genau übereinstimmen.
443SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Black, Max: „The Identity of Indiscernibles“ (1952)
5
Probleme: bare particulars und Tropentheorie
Bare Partikulars Theorie
Widersprüchlichkeit Einem eigenschaftslosen Substrat dürfte die Eigenschaft „Träger von Eigenschaften zu sein“ nicht zukommen, doch diese Eigenschaft kommt ihm wesentlich zu.
Infiniter Regress
Tropentheorie
Ähnlichkeit
, g
Unter welchen Umständen handelt es sich um zwei und nicht um ein und denselben Träger? Braucht es nicht wiederum etwas, das die numerische Verschiedenheit der bare particulars begründet?
Worauf ist die Ähnlichkeit zweier Gegenstände zurückzuführen, wenn es keine Eigenschaften gibt, die diese begründen könnten?
444SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Lokalisierung
Ultraessentialismus vs. Antiessentialismus
Tropen sind als konkrete Entitäten nicht exklusiv. Die Farbe, das Gewicht und die Form einer einzelnen Erbse kommen alle an derselben Raumzeitstelle vor. Es ist nicht leicht, dieser Idee einen präzisen Sinn abzugewinnen, der nicht kontraintuitiv ist.
Unseren Alltagsintuitionen zufolge kommen einem Ding mache Eigenschaften wesentlich (essentiell) zu, während ihm andere nur zufällig (akzidentiell) zukommen. Ein ding verändert sich, wenn es akzidentelle Eigenschaften annimmt bzw. verliert.
Nominalismus
Warum gibt es keine Universalien?
Multiple ExemplifizierungKann ein und dieselbe Entität an verschiedenen Orten und Zeiten gleichzeitigpräsent sein? Ist die Aussage „Die Röte ist 10 Meter von sich selbst entfernt.“sinnvoll?
IdentitätsbedingungenDie Frage, wann zwei Eigenschaften E1 und E2 identisch sind, lässt sich nicht klarbeantworten. (no entity without identity)
O kh h i
445SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Ockhamsches RasiermesserWenn zwei Theorien dieselbe explanative Stärke besitzen, dann ist diejenige zuvorzuziehen, welche mit weniger irreduziblen Annahmen auskommt.
6
Nominalismus
Spielarten des Nominalismus
Strikter NominalismusIdee: Es ist eine basale, irreduzible Tatsache der Welt, dass verschiedeneGegenstände in ihren Eigenschaften übereinstimmen. Es muss keine besonderenuniversalen Entitäten geben, um diese Tatsache zu erklären!
„Sokrates ist weise“ ist wahr, genau dann wenn:(i) „Sokrates“ ein Individuum benennt, und(ii) das von „Sokrates“ benannte Individuum eines derIndividuen ist, auf welches den Ausdruck „ist weise“ zutrifft.
446SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Man muss nicht behaupten, Sokrates sei weise, wenn Sokrates die Eigenschaftder Weisheit besitzt. Statt dessen können wir behaupten, dass Sokrates weiseist, wenn der Ausdruck „ist weise“ auf Sokrates zutrifft. Das Zutreffen einesAusdrucks auf einen konkreten Einzelgegenstand ist eine irreduzible Tatsache.
Nominalismus
Spielarten des Nominalismus
Metalinguistischer NominalismusgAussagen über abstrakte oder universale Gegenstände sind implizitmetalingustisch: sie sind versteckte Weisen, um über sprachliche Ausdrücke zusprechen. (Roscelin, Abelard William von Ockham, Rudolf Carnap, Wilfrid Sellars)
Sätze, die scheinbar Aussagen über universale Gegenstände beinhalten, werdenals Sätze analysiert, in denen über allgemeine Ausdrücke (über nomina)gesprochen wird.
D Ch kt d All i h it d U i lität k t i ht b d
447SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Der Charakter der Allgemeinheit oder Universalität kommt nicht besonderenEntitäten wie Eigenschaften zu; sie hat – so die Ansicht der metalinguistischenNominalisten - ihre Wurzeln in der Sprache. Ausdrücke, nicht Entitäten, könnenuniversal sein, indem sie auf mehrere konkrete Dinge zutreffen können.
7
Nominalismus
Spielarten des Nominalismus
Konstruktiver Nominalismus
Idee: Prädikate wie „Röte“, „Tapferkeit“, „Schönheit“ usw. stehen nicht fürEigenschaften, sondern für Mengen konkreter Einzelgegenstände.
“schwarz“ denotiert die Menge A = {1, 5, 8, 9, 10, 12, 13}“schön“ denotiert die Menge D = {4, 7, 8, 9, 11, 12, 13}
Wenn wir nun sagen, dass der Tisch schwarz ist, dann können wir das so
448SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
rekonstruieren, dass wir damit sagen, dass ein spezieller Einzelgegenstand,beispielsweise hier die Nummer 8, ein Element der Menge der rotenGegenstände, also hier der Menge A ist.
Wir haben damit Eigenschaften auf Dinge und Mengen zurückgeführt.
Tapferkeit ist eine Tugend. Rot ist eine Farbe.
Strikter Nominalismus
NominalismusBezugnahme auf abstrakte Entitäten
Problem: Während „Tapferkeit ist eine Tugend“ein wahrer Satz ist, ist die Aussage „Tapfere Menschen sind tugendhaft.“ falsch!
Tapfere Menschen sind tugendhaft. Rote Dinge sind farbig.
Metalinguistischer Nominalismus
„Tapferkeit“ ist ein Tugend-Prädikat. „Rot“ ist ein Farb-Prädikat.
Konstruktiver Nominalismus
Problem: Ersatz nichtlinguistischer Universalien durch linguistische Universalien
Problem: Koextensionalität, Mengenzugehörigkeit
449SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Die Menge der Farben enthält als Element die Menge der roten Gegenstände.Die Menge der Tugenden enthält als Element die Menge der Tapferen.
8
Konstruktiver Nominalismus
Koextensionalität
Lebewesen mit Nieren Lebewesen mit Herz
w1 {a, b, c, d} w1 {a, b, c, d}w2 {a, b, c} w2 {a, b, c}w3 {c, d} w3 {a, b}w4 {a, d} w4 {b, c, d}w5 {∅} w5 {∅}... ...
Mengenzugehörigkeit
450SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Mengenzugehörigkeit
Ein Gegenstand x gehört genau dann zur Menge M, wenn er dem Gegenstand aähnlich ist und a ein paradigmatischer Gegenstand für M ist, d.h. wenn er zu dervon a konstituierten Ähnlichkeitsklasse gehört.
Dinge und ihre Eigenschaften
Realismus Bündeltheorie Bare Particulars Tropentheorie
Eigenschaften sind basal und abstrakt basal und abstrakt basal und konkret
Dinge sind Bündel kopräsenter Komplexe aus Bündeln Bündel kopräsenter Dinge sind Bündel kopräsenter Eigenschaften
Komplexe aus Bündeln von Eigenschaften und einem Substrat als dem Träger derselben
Bündel kopräsenter Eigenschaften
Probleme Leibniz-Prinzip WidersprüchlichkeitInfiniter Regress
ÄhnlichkeitLokalisierung
Essenzen? Ultraessentialismus Antiessentialismus Ultraessentialismus
Nominalismus Strikter Nominalismus
Metalinguistischer Nominalismus
Konstruktiver Nominalismus
Ei h f b h f i d ibl h b i ) i d M
451SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Eigenschaften beruhen auf irreduziblen Tatsachen der Welt
haben einen meta-linguistischen Charakter
a) sind Mengenb) sind Funktionen
Dinge sind basal und konkret basal und konkret basal und konkret
Probleme Bezugnahme auf abstrakte Entitäten
Linguistische Universalien KoextensionalitätÄhnlichkeit
9
Was spricht für Sachverhalte?
1. Die Erfolglosigkeit von Nominalismus und Realismus
Weder die (realistische) Reduktion von Dingen auf Bündel von Eigenschaften,noch die (nominalistische) Elimination der Eigenschaften scheinen erfolgreich zusein.
2. Der unauflösbare Zusammenhang von Dingen und Eigenschaften
„... wir nehmen Dinge, Eigenschaften und Beziehungen nie abgesondert und fürsich wahr ..., sondern immer nur im Zusammenhang von Sachverhalten.“ (ErwinTegtmeier)
452SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
3. Das Wahrmacher-Prinzip (truth-maker principle)
Wenn der Satz „Dieser Tisch ist rot.“ wahr ist, dann muss der Sachverhalt desRot-seins des Tisches existieren.
Sachverhaltskonzeptionen
Sachverhalte sind konkrete, partikulare Entitäten, derenKonstituenten konkrete Entitäten (Dinge, konkrete Eigenschaften)sind. (David Armstrong)
Sachverhalte sind abstrakte Entitäten, deren Konstituentenkonkrete und abstrakte Entitäten (Dinge, abstrakte Eigenschaften)sind. (Betrand Russell)
Sachverhalte sind abstrakte Entitäten, deren Konstituenten nurabstrakte Entitäten sind. (Gottlob Frege)
453SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Sachverhalte sind ontologisch basal und nicht aus anderenEntitäten zusammengesetzt. Dinge oder Eigenschaften sindAbstraktionen aus und nicht Konstituenten von Sachverhalten.(Francis Bradley)
10
Sachverhalte
Identitätsbedingungen für Sachverhalte?
Über jeden Gegenstand lassen sich endlos viele wahre Aussagen treffen:j g g
Dieser Tisch ist rot.Dieser Tisch ist einen Meter hoch.Dieser Tisch hat vier Beine....
Diese Sätze haben alle unterschiedliche Wahrmacher!
454SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Die Schwierigkeit anzugeben, in wie viele Tatsachen der Tisch tatsächlichinvolviert ist, lässt zu dem Schluss kommen, dass wir über keine zuverlässigenIdentitätskriterien für Tatsachen verfügen.
Donald Davidson: Gibt es Ereignisse?
Donald Davidson (1917 – 2003)
Davidson gilt als einer der prominentestenVertreter der analytischen Philosophie in derVertreter der analytischen Philosophie in derzweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. SeineAufsätze auf den Gebieten der Semantik, derErkenntnistheorie, der Philosophie desGeistes sowie der Ontologie waren sehreinflussreich. Davidsons großes Vorbild warW.V. Quine, an dessen Position er kritischund konstruktiv angeschlossen hat.
„The Logical Form of Action Sentences“(1967)„Truth and Meaning“ (1967)
455SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
„ g ( )„On Saying That“ (1968)„Events as Particulars“ (1970)„Mental Events“ (1970)„Radical Interpretation“ (1973)„A Coherence Theory of Truth andKnowledge“ (1983)
11
Donald Davidson: Gibt es Ereignisse?
Doris singt.
Doris exemplifiziert die Eigenschaft des
Doris singt.
Es gibt ein Ereignis, welches ein Singenund von Doris istSingens.
Singen (d)
Doris singt bei Nacht laut in ihremWohnzimmer.
„Doris“, „bei Nacht“, „laut“ und „inD i ´ W h i “ t h i d
und von Doris ist.
∃e (e ist ein Singen & e ist von Doris)
Doris singt bei Nacht laut in ihremWohnzimmer.
Es gibt ein Ereignis, welches ein Singenist, von Doris ist, bei Nacht stattfindet,laut ist und in Doris` Wohnzimmer
456SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Doris Wohnzimmer“ stehen in dervierstelligen Relation des Singens.
Singen (d, nachts, laut, im WZ)
laut ist und in Doris Wohnzimmerstattfindet.
∃e (e ist ein Singen & e ist von Doris &e ist bei Nacht & e ist laut & e ist imWohnzimmer)
Was sind Ereignisse?
Ereignisse als Elemente von KausalbeziehungenEreignisse sind genau dann miteinander identisch, wennsie dieselbe kausale Rolle besitzen. (D. Davidson)( )
Ereignisse als Raum-Zeit-ZonenEreignisse sind genau dann miteinander identisch, wennsie dieselbe Raumzeitstelle ausfüllen. (W.V.O. Quine)
Ereignisse als Exemplifikationen von EigenschaftenEreignisse sind genau dann miteinander identisch, wenn
457SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
sie denselben Träger besitzen, dieselbe Eigenschaftexemplifizieren und zur selben Zeit vorkommen. (J. Kim)
12
Ereignisse als Elemente von Kausalbeziehungen
Identitätskriterium: Elemente von Kausalbeziehungen
„Ereignisse sind dann und nur dann identisch, wenn sie genau dieselbenUrsachen und Wirkungen haben“ (Donald Davidson)
∀ u, w ((u verursachte e1) ↔ (u verursachte e2) & (e1 verursachte w) ↔ (e2verursachte w)) → e1 = e2
Probleme
Ereignisse vs. Zustände: Akzeptiert man die kausale Rolle alsIdentitätsbedingung für Ereignisse so stellt sich die Frage ob diese nicht auch in
458SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Identitätsbedingung für Ereignisse, so stellt sich die Frage, ob diese nicht auch ingenauer Entsprechung für Zustände gelten muss.
Zirkularität: Im Explans kommen die Variablen u und w vor, welche für Entitätenstehen, die als Ursachen und Wirkungen von Ereignissen in Frage kommen. AlsUrsachen und Wirkungen jedoch gelten wiederum Ereignisse.
Ereignisse als Raum-Zeit-Zonen
Identitätskriterium für Ereignisse (Lemmon-Kriterium)
„we may ... identify events with space-time-zones“ (E.J. Lemmon)„... physical objects are well individuated, being identitical if and only ifspatiotemporally identical. (W.V. Quine)
∀ x,y,z,t (x,y,z (e1) = x,y,z (e2) & t (e1) = t (e2) → e1 = e2
Probleme
Drehung und Erwärmung: Stellen wir uns eine
459SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Drehung und Erwärmung: Stellen wir uns eineMetallkugel vor, die sich während einerbestimmten Zeitspanne erwärmt undgleichzeitig eine Drehung durchmacht.
13
Kim: Ereignisse als Eigenschaftsexemplifikationen
Jaegwon Kim
Kim ist ein koreanisch-amerikanischerPhil h d d it d BPhilosoph, der derzeit an der BrownUniversity lehrt. Er beschäftigt sich vor allemmit der Philosophie des Geistes, derOntologie sowie der Wissenschaftstheorie.
„Events and Their Descriptions“ (1969)„Events as Property Exemplifications“ (1976)„Psychophysical Supervenience“ (1982)„Mental Causation in a Physical World“(1993)
460SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Supervenience and Mind (1993)Philosophy of Mind (1996)Mind in a Physical World (1998)
Kim: Ereignisse als Eigenschaftsexemplifikationen
Identitätsbedingung für Ereignisse
x = y & P = Q & t1 = t2 → [x, P, t1] = [y, Q, t2]
Kanonische Notation: [x, P, t] x ... der Träger von eP ... die konstitutive Eigenschaft von et ... die Zeit des Vorkommens von e
ProblemeFeinkörnigkeit: Sebastian spaziert gemütlich durch Bologna. Wie viele Ereignisse findenstatt?
Ereignis 1: Sebastians Spaziergang.
461SS 2010 Einführung in die Theoretische Philosophie
Ereignis 2: Sebastians gemütlicher SpaziergangEreignis 3: Sebastians Spaziergang durch Bologna
Nicht jeder Spaziergang ist ein gemütlicher Spaziergang und nicht jeder gemütlicheSpaziergang ist ein Spaziergang durch Bologna usw. Es handelt sich um verschiedeneEigenschaften und damit um numerisch verschiedene partikuläre Ereignisse!