Ein König hat Geburtstag

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E in König hat Geburtstag J.S.BACH WEIHNACHTSORATORIUM für Kinder

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Booklet der CD "Ein König hat Geburtstag – Bachs Weihnachtsoratorium für Kinder". Die Marienkantorei Osnabrück, Concerto con Anima und Solisten unter der Leitung von KMD Carsten Zündorf. KAL6303-2

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Ein König hat Geburtstag

J.S.BACHWeiHnACHtSorAtorium

für Kinder

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Ein König hat Geburtstag

JoHAnn SeBAStiAn BACH (1685–1750)

WeiHnACHtSorAtorium BWV 248

Eine musikalische Erzählung der Weihnachtsgeschichte

aus den Kantaten 1,2,5 & 6

für Kinderund Erwachsene

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Producer: Carsten ZündorfIdee, Konzept & Text: Majka Wiechelt & Carsten Zündorf

Aufnahmen (Live): 19. Dezember 2006, St. Marien-Kirche OsnabrückRecording Producer / Tonmeister: Jens F. MeierArtwork & Text-Layout: Jens F. Meier, Kaleidos media & artsCoverfoto: Thomas Kerzner; Kinder- & Instrumentenfotos: Photocase.comKünstlerfotos: privat; Foto (A. Kunze): Karsten Michaelis; Konzertfoto: Tilo Gliesche

Herausgeber: Ev.-Luth. Kirchengemeinde Osnabrück · www.musikanmarien.deExecutive Producer: Jens F. Meier, Kaleidos media & arts · www.musik-kunst-medien.dep & c 2007 Kaleidos Musikeditionen · www.musikeditionen.de

2. Auflage (2010): KAL 6303-2

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DD D

TRINE WILSBERG LUND – SopranELISABETH GRAF – AltGERD TÜRK – TenorTHOMAS LASKE – BassACHIM KUNZE – Erzähler

MARIENKANTOREI OSNABRÜCKCONCERTO CON ANIMAKonzertmeisterin: Ingeborg Scheerer

CARSTEN ZÜNDORF – Leitung

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CHOR, PAUKEN, TROMPETEN„Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!“

aus № 1. Coro „Jauchzet, frohlocket!“

2 ERZÄHLER„Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!“ Ja, mit solch‘ pompösen Klängen feiert man gebührend den Geburtstag eines Königs!Johann Sebastian Bach hat diese strahlende Musik vor fast 300 Jahren komponiert, für den Geburtstag einer Königin: Und diese Königin hieß: Maria Josepha - Königin in Polen, Kurfürs-tin in Sachsen. Und als der Geburtstag der Kö-nigin vorbei war, hat er dieselbe Musik direkt noch einmal für den Geburtstag eines ande-ren Königs verwendet, für den Sohn von Maria und Joseph, diesmal aber mit einem anderen, mit einem neuen Text. Und das ist die Musik, die wir heute als das „Weihnachtsoratorium“ kennen.Die Trompeten waren damals einem König vorbehalten. Den Chor, die Pauken und die Fanfaren der Trompeten haben wir gerade schon mit ihren königlichen Klängen gehört. Jetzt jubeln auch die Streichinstrumente mit rasant schnellen Tönen: „Tönet, ihr Pauken! Er-schallet, Trompeten! Klingende Saiten, erfüllet die Luft!“

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ERZÄHLERDas ist doch ganz anders als das, was wir eben von den Trompeten gehört haben. Und das alles soll nun zusammen passen und schön klingen? Dieses quirlige Durch-einander? Die Trompeten und Pauken spie-len doch viel lauter als die Streicher und die wieder viel schneller! Und der Chor? Ist der dann überhaupt noch zu hören? In der Partitur, die Bach geschrieben hat, sieht das ganz wild aus – und doch: Alles ist fein geordnet auf den Linien. Linien für Linien sind die Partien, die Gruppen des Orchesters und der Chor sorgfältig übereinander angeordnet, so dass alles gut zusammen klingt, aufeinander abge-stimmt ist. Und wenn alle richtig zusammen spielen, kommt dabei eine unglaublich festliche Musik heraus.

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STREICHERaus № 1. Coro „Jauchzet, frohlocket!“

FLÖTEN & OBOENaus № 1. Coro „Jauchzet, frohlocket!“

ERZÄHLERDa! Die Flöten und Oboen, die spielen auch noch mit!

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ERZÄHLERSo festlich beginnt Bach die musikalische Erzählung von der Geburt Jesu Christi, des Sohnes Gottes.Aber ganz so festlich geht es nicht weiter, sondern ganz bescheiden, ja ärmlich, in einem Stall. Davon berichtet uns jetzt der Evangelist. Er ist der Erzähler der Weihnachtsgeschichte.Damit man seine Worte gut versteht, singt er mit hoher und schlanker Stimme und wird nur von ganz wenigen Instrumenten begleitet: von dem Cello und der Orgel.

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7CHOR, ORCHESTERaus № 1. Coro „Jauchzet, frohlocket!“

Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage,rühmet, was heute der Höchste getan!

Lasset das Zagen, verbannet die Klage,stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!

[...]

TENOR, BASSO CONTINUO№ 2. Recitativo, № 6. Recitativo

Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augusto

ausging, daß alle Welt geschätzet würde. Und jedermann ging, daß er sich schätzen

ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt David, die da heißet Bethlehem; darum, daß er von dem Hause und Geschlechte David war; auf daß er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger.

Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte.

Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippen,

denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

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„Großer Herr , o starker König !“

BASS, ORCHESTERaus № 8. Aria

Großer Herr, o starker König,liebster Heiland, o wie wenigachtest du der Erden Pracht!

[...]

ERZÄHLERDas arme Kind! Gerade geboren muss es in einer Krippe, also in einem Futtertrog für Tiere liegen, auf Heu und Stroh schlafen? Das scheinen doch sehr ärmliche Verhält-nisse zu sein. Wollten wir heute nicht vom Geburtstag eines Königs hören? Eines Königs, zu des-

sen Ehren voller Pomp und Pracht die Trompeten erschallen!?

Was ist das für ein König, dem gerade an seinem Geburtstag nicht all der Glanz und der Reichtum zukommt, der ihm gebührt?Das fragt auch der Sänger, den ihr jetzt kennen lernt, in seiner Arie. Er singt mit tief-er und würdevoller Stimme.Und als Zeichen dafür, dass das Kind im ar-men Stall wirklich ein König ist, wird er nicht nur von den Streichinstrumenten und der Flöte, sondern auch von der Königstrompe-te begleitet.

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ERZÄHLERIn der Nähe dieses Stalls sind Hirten auf dem Felde, sie wachen bei ihren Schafen. Johann Sebastian Bach malt uns ein musika-lisches Bild von der Hirtenszene und verwen-det dazu die Instrumente, die auch die Hirten gespielt haben: Flöten und Schalmeien. Na ja, genauer gesagt Oboen, aber die sind mit den Schalmeien zumindest eng verwandt.Gemeinsam mit den Streichern spielen die Hirteninstrumente eine Musik in einem wie-genden Takt: eine Pastorale, eine Hirtenmu-sik, denn Pastor bedeutet nichts anderes als Hirte.

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ORCHESTERaus № 10. Sinfonia

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„Du H irtenvolk ,erschrecke n icht !“

ERZÄHLERDie Hirten hüten also in der Dunkelheit ihre Schafe. Doch plötzlich erscheint ihnen ein helles Licht und der Engel Gottes kommt zu ihnen. So berichtet uns der Evangelist Lukas weiter. Hört mal, wie hoch er singt, wenn von dem Engel und dem Licht die Rede ist; und wie tief die Melodie nach unten steigt, als die

Hirten sich erschrecken. Man sieht fast, wie sie sich vor lauter Furcht zu Boden ducken.

Dann singt endlich noch einmal der Chor: „Du Hirtenvolk, erschrecke nicht!“, damit die ängstlichen Hirten die Botschaft der En-gel überhaupt vernehmen können.Und dann spricht der Engel selber. Das heißt, er singt natürlich, und als Zeichen dafür, dass er vom Himmel gekommen ist, singt er mit hoher Stimme. Und er ist von einem Lichterglanz, von einem Heiligen-schein umgeben, den die Streichinstru-mente, die Himmelsinstrumente, mit zarten Tönen darstellen. Der engelsgleiche Lichterglanz ist so hell, dass man denken könnte, es bräche schon ein neuer Tag an!

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TENOR, BASSO CONTINUO№ 11. Recitativo

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden,

die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herren Engel trat zu ihnen,

und die Klarheit des Herrn leuchtet um sie, und sie furchten sich sehr.

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16CHOR, ORCHESTER№ 12. Choral

Brich an, o schönes Morgenlicht,und laß den Himmel tagen!

Du Hirtenvolk, erschrecke nicht,weil dir die Engel sagen,

daß dieses schwache Knäbelein soll unser Trost und Freude sein,

dazu den Satan zwingen und letztlich Friede bringen!

TENOR, SOPRAN, ORCHESTER№ 13. Recitativo

Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, siehe, ich

verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird. Denn euch ist heute

der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt David.

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TENOR, BASSO CONTINUO№ 16. Recitativo

Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

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CHOR, ORCHESTER№ 17. Choral

Schaut hin, dort liegt im finstern Stall, dess’ Herrschaft gehet überall!

Da Speise vormals sucht ein Rind, da ruhet jetzt der Jungfrau’n Kind.

ERZÄHLERDie Hirten sind schon auf dem Weg nach Bethlehem und finden dort alles so vor, wie der Engel es ihnen gesagt hat. Voller Verwunderung, leise und vorsichtig blicken sie in den Stall. Drinnen ist es dun-kel und warm. Bach drückt die Wärme und Dunkelheit des Stalles, aber auch die Armut, in die der neue Königssohn geboren wird, in dem fol-genden Choral durch die tiefe Tonart aus und wir sehen, wie sich alles wie in einer tiefen Höhle abspielt.

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ERZÄHLERIm Stall sitzt Maria, wiegt ihr Kind in den Armen. Sie singt ihm ein Schlaflied vor und die langen Töne ihrer Melodie beruhigen das Kind.

ALT SOLOaus № 19. Aria

Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh...

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„Ehre se i Gott in der Höhe und Fr iede auf Erden!“

ERZÄHLERDie Bassinstrumente spielen den wiegenden Rhythmus zu ihrem Lied.

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OBOE D‘AMORE, OBOE DA CACCIA aus № 19. Aria

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24BASSO CONTINUOaus № 19. Aria

25 ERZÄHLERUnd die Hirten haben natürlich ihre Instru-mente von den Feldern mitgebracht und begleiten Marias Gesang.

27 ERZÄHLEREin einzelner Hirte spielt Marias Melodie auf seiner Flöte mit. Ruhig, warm und tröstlich klingt ihr Wiegenlied.

ALT, ORCHESTER aus № 19. Aria

Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh,wache nach diesem vor aller Gedeihen!

[...]

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„Ehre se i Gott in der Höhe und Fr iede auf Erden!“

ERZÄHLERNun singt gleich wieder der Chor. Die Sängerinnen und Sänger bilden nun eine Unmenge von Engeln. Sie springen dem Verkündigungsengel auf dem Felde zur Seite und loben Gott mit prächtigem Gesang: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“

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TENOR, BASSO CONTINUO№ 20. Recitativo

Und alsobald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen,

die lobten Gott und sprachen:

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CHOR, ORCHESTER№ 21. Coro

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erdenund den Menschen ein Wohlgefallen.

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ERZÄHLERDie Geschichte von der Geburt Jesu dort im Stall bei Bethlehem zieht weite Kreise, bis in ein fernes Land – ja, sie bekommt so-gar kosmische Dimensionen.Nicht nur die Hirten sind vom Feld zum Stall gekommen. Auch Sterndeuter, Wissen-schaftler aus dem Morgenland, haben von der Geburt eines Königssohnes erfahren: durch einen neuen hellen Stern, den sie am Himmel entdeckten. So folgen sie dem Stern und sind auf dem Weg nach Jerusa-

lem. Doch erst in Bethlehem wird ihre Suche zu Ende sein. Und als sie vor dem Kind in der

Krippe knieten, erkannten sie den Gottes-sohn. So wurden sie zu Weisen – ja sie wur-den selbst zu Königen.

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33TENOR, BASSO CONTINUO№ 44. Recitativo

CHOR, ORCHESTERaus № 45. Coro

Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande,

zur Zeit des Königes Herodis, siehe, da kamen die Weisen vom

Morgenlande gen Jerusalem und sprachen:

Wo ist der neugeborne König der Jüden?Wir haben seinen Stern gesehen im Morgen-

lande und sind kommen, ihn anzubeten [...]

ERZÄHLERDie Hirten sind den Engeln gefolgt und zum Stall gekommen. Sie haben die Geschichte von der Geburt Jesu Christi weitergesagt und Gott gedankt. Die Engel haben ihr Loblied ge-sungen. Die Weisen haben den weiten Weg aus dem Orient auf sich genommen und dem neugeborenen König wertvolle Geschenke gebracht.Auch wir machen uns auf den Weg zum Stall, um das Kind kennen zu lernen. Was bringen wir ihm mit? Unsere Lieder! Unsere Musik, unsere Gebete! Unser Staunen und unseren Dank. Dafür, dass Gott uns in diesem Kind so nah kommt.Was bringen wir ihm mit?Unser Herz. Unsere Gefühle, unsere Liebe. Und vielleicht unseren Glauben, dass Gott Mensch wird. Nicht viel. Und doch alles, was wir ge-ben können. Dem Kind, dem König wird es gefallen.

TENOR, BASSO CONTINUO№ 58. Recitativo

[...] Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlan-de gesehen hatten, ging für ihnen hin, bis daß er kam und stund oben über, da das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreuet und gingen in das Haus und funden

das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und täten ihre

Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen.

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CHOR, ORCHESTER№ 59. Choral

Ich steh an deiner Krippen hier,o Jesulein, mein Leben;

ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben.

Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,Herz, Seel und Mut, nimm alles hin,

und laß dir’s wohlgefallen!

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ERZÄHLERDie Weihnachtsgeschichte ist eine Ge-schichte voller Gegensätze und schein-barer Unvereinbarkeiten, Ungereimtheiten: Himmlisches und Irdisches vermischt sich, Hohes und Niedriges, Armut und Reichtum steht nebeneinander. Doch am Ende stim-men alle ein in den Jubel zum Lobe Gottes und zu Ehren des neugeborenen Königs-sohnes. Bach hat uns im ersten Chor gezeigt, wie es zusammenklingen kann: die Pauken und die Trompeten des Königs, die Streicher der Engel, die Oboen der Hirten und der Chor der Menschen.Zum Schluss nun vereinen sich alle Instru-mente und alle Stimmen. Hirten und Engel, Weise und auch wir. Alle hier singen wir dem neugeborenen König unser Loblied!

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CHOR, ORCHESTER№ 9. Choral (Text aus № 23. Choral)

Wir singen dir in deinem Heeraus aller Kraft Lob, Preis und Ehr,

daß du, o lang erwünschter Gast,dich nunmehr eingestellet hast.

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TRINE WILSBERG LUND1979 in Oslo geboren, erhielt ihre Ausbildung an der Norwegischen Akademie für Musik, wo sie bei Prof. Barbro Marklund sowie Prof. Håkan Hagegaard studierte und ihr Solistenexamen 2003 mit Aus-zeichnung abschloss. Anschließend studierte sie an der Kölner Mu-sikhochschule bei Prof. Barbara Schlick im Studienfach Künstlerischer Gesang, zurzeit im Studiengang Konzertexamen.

Trine W. Lund ist bereits eine gefragte Konzertsängerin in Europa. Ihr Repertoire umfasst Werke aller Epochen, vom Frühbarock bis hin zur Moderne und Neuen Musik, u.a. Werke von Monteverdi, Strozzi, Schütz, Bach, Händel, Vivaldi, Mozart, Mendelssohn, Meyerbeer, Ver-di, Grieg, Bernstein und Berio.

Ihr Können zeigte sie u.a. bei folgenden Festivals: „Oslo Church Music Festival”, „Oslo Internatio-nal Contemporary Music Festival“, „Barock Fest Münster“, „Wiesbadener Bachwochen“, „La Folle Journée, Nantes“, „Festa da Musica, Lissabon“, „MDR Musiksommer“, wo sie mit dem Leipziger Barockorchester / Kammerorchester, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Kölner Kammer-orchester, dem Kölner Collegium Cartusianum, Dresden Barock, dem Oslo Symphonieorchester / Kammerorchester arbeitete, unter der Leitung von Dirigenten wie Peter Neumann, Georg Christoph Biller und Morten Schuldt-Jensen.Im Opernbereich war sie an den Städtischen Bühnen Münster als „Clarice“/Il Mondo della Luna von Haydn, als „Servilia“/ Titus von Mozart und in Wuppertal als „Amintha“/Il Re Pastore von Mozart engagiert.Sie gewann die ersten Preise beim „Norsk Sanglærerforening“ Gesangswettbewerb 1998 und beim nationalen „Queen Sonja International Music Competition“ mit dem Stavanger Sinfonieorchester 2003. Bachpreisträgerin 2004 wurde sie mit dem 2. Preis beim „Internationalen Johann Sebastian Bach Wettbewerb“ in Leipzig. 2006 gewann sie den 2. Preis beim „15. Europäischen Mozartwett-bewerb“ in Würzburg.Trine Wilsberg Lund hat bereits bei mehreren internationalen Rundfunk-Aufnahmen und CD-Pro-duktionen mitgewirkt.

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ELISABETH GRAFgehört zu den wenigen Sängerinnen ihres Fachs, die von Natur aus über eine tiefe Altstimme verfügen und sowohl in der alten als auch in der romantischen und zeitgenössischen Musik zu Hause sind. In Singen/Hohentwiel in Baden-Württemberg geboren, studierte sie nach dem Abitur zunächst Schulmusik an der Musikhochschule in Freiburg mit den Schwerpunkten Gesang (Beata Heuer-Christen) und Chorleitung (Herbert Froitzheim). Nach ihrem Staatsexamen 1981 folgte ein Aufbaustudium Gesang an der Musikhochschule Frankfurt/Main bei Arleen Augér, das sie 1984 mit der künstlerischen Reifeprü-fung abschloss. In den Jahren ihres Studiums war sie Mitglied der Gächinger Kantorei unter Helmuth Rilling. Es folgte ein Engagement im Kölner Rundfunkchor, wo sie auch zahlreiche solistische Aufgaben übernahm. Bereits in dieser Zeit begann sie mit einer umfangreichen Konzert-tätigkeit. Seit 1990 ist Elisabeth Graf freiberuflich im In- und Ausland tätig. Sie arbeitete u.a. mit den Diri-genten Rafael Frühbeck de Burgos, Michel Corboz, Helmuth Rilling, Volker Hempfling, Hans Dre-wanz, Georg Christoph Biller, Heinz Hennig, Christoph Schoener, Bruno Weil und Trevor Pinnock, sowie u.a. mit dem Orchestre de la Suisse Romande (Genf), dem Noord Nederlands Orkest, dem Gulbenkian-Sinfonie-Orchester (Lissabon), dem Israel Chamber Orchestra, den Moskauer Virtuosen und den Orchestern des Westdeutschen und des Hessischen Rundfunks zusammen. Im Bereich der Alten Musik gehören Musica Antiqua, The English Concert, die Hannoversche Hofka-pelle und Concerto con Anima zu den musikalischen Partnern.Das Repertoire von Elisabeth Graf reicht von der Alten Musik – auch in historischer Aufführungs-praxis – über die Romantik bis zu zeitgenössischen Werken, vom Klavierlied bis zu den „großen“ Orchesterwerken und Oratorien. Solo-Programme mit Orgel, Liederabende, Rundfunk- und CD-Produktionen sowie gelegentliche Opernengagements ergänzen die künstlerische Arbeit dieser vielseitigen Sängerin. Ihre musikhistorischen und theologischen Interessen dokumentierte sie durch die Konzeption des „Choralbuchs für Johann Sebastian“ in der Gesamtaufnahme der Bachschen Werke innerhalb der „Edition Bachakademie“.Elisabeth Graf nimmt seit 1999 an der Hochschule für Musik und Theater Hannover einen Lehrauf-trag wahr.

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GERD TÜRKDer Tenor Gerd Türk erhielt seine erste stimmliche und musikalische Ausbildung als Singknabe an der Kathedrale zu Limburg.Nach dem Studium von Musikerziehung, Kirchenmusik und Chorleitung in Frankfurt/Main absolvierte er weiterführende Studien in Gesang und Interpretation an der Schola Cantorum Basiliensis bei Richard Levitt und René Jacobs und nahm an Meisterkursen von Ernst Haefliger, Hanno Blaschke, Kurt Equiluz und Norman Shetler teil.Mittlerweile ein gefragter Solist, sang er unter allen führenden Alte-Mu-sik-Spezialisten wie Ton Koopman, René Jacobs, Philippe Herreweghe, Jordi Savall, Frans Brüggen, mit denen er in den wichtigsten Konzertsä-

len der Welt auftrat. Er unternahm Konzertreisen in nahezu alle europäischen Länder, nach Austra-lien, Nord- und Südamerika, Südostasien, Korea und Japan. Opernproduktionen führten ihn an die Bühnen in Montpellier, Innsbruck, Antwerpen und Madrid. Zuletzt nahm er an einer Produktion der Nederlandse Reisopera mit Monteverdi-Madrigalen und in Monteverdi‘s Orfeo am Teatro del Liceu in Barcelona teil. Gerd Türk war über viele Jahre Mitglied des Vokalensembles Cantus Cölln, das er mitbegründen half und arbeitet seit langem eng mit dem Ensemble Gilles Binchois (unter Domi-nique Vellard) zusammen, das sich auf die Wiedergabe mittelalterlicher Musik spezialisiert hat.Sein besonderes Interesse gilt der Musik des 17. und 18. Jhdts. und hier vor allem den Evangelisten-partien der Bachschen Oratorien, mit denen er große Erfolge feiert. Im Bach-Jahr 2000 sang er den Evangelisten in viel beachteten Aufführungen der Matthäus- und Johannespassion von Bach beim Melbourne Festival of Arts, sowie in einer weltweit ausgestrahlten TV-Live-Aufführung aus Tokyo an Bachs 250. Todestag. Im Februar 2005 erhielt er begeisterte Kritiken anlässlich einer szenischen Aufführung der Matthäuspassion beim Perth Art Festival in Australien.Seine Diskographie umfasst rund 100 CD-Produktionen, von denen zahlreiche mit internationalen Schallplattenpreisen (Grammophone Award, Edison, Grand Prix du Disque, Preis der deutschen Schallplattenkritik) ausgezeichnet wurden. Er ist regelmäßig beteiligt an der Gesamtaufnahme des Vokalwerks von J. S. Bach mit dem „Bach Collegium Japan“ (unter Masaaki Suzuki), die von Publi-kum und Kritikern gleichermaßen enthusiastisch aufgenommen wurde.Heute leitet Gerd Türk neben seiner umfangreichen Gesangstätigkeit eine Klasse für Barockgesang und Ensemble an der Schola Cantorum Basiliensis und gibt Meisterkurse an der University of Fine Arts in Tokyo sowie in Süd-Korea.

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THOMAS LASKE wurde in Stuttgart geboren und war zehn Jahre lang Mitglied der Stutt-garter Hymnus-Chorknaben. Er studierte in Düsseldorf zunächst Ton- und Bildtechnik, danach Ge-sang bei Brigitte Dürrler und Liedinterpretation bei Ria Goetze. 1996 Abschluss als Dipl. Ton- und Bildingenieur. 2000 Konzertexamen. Außer-dem wurde er von Andreas Schmidt und Otto Edelmann unterrichtet. Erste Preise gewann Thomas Laske beim Richard-Strauss-Wettbewerb 1997 in München und beim Schmolz-Bickenbach-Wettbewerb in Düs-seldorf. Im Konzertfach arbeitet der junge Künstler regelmäßig mit so be-kannten Dirigenten und Ensembles zusammen wie Karl-Friedrich Behrin-ger, Georg Christoph Biller, Riccardo Chailly, Mariss Jansons, Peter Neu-mann, Krzysztof Penderecki, Helmuth Rilling, Wolfgang Sawallisch, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Sinfonischen Orchester Mailand Giuseppe Verdi, den St. Petersburger Philharmonikern, dem Thomanerchor Leipzig und dem Winds-bacher Knabenchor. Konzertreisen führten ihn nach Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Russland, Spanien, in die Niederlande, den Iran, die Schweiz und die Tschechische Republik. Darüberhinaus gilt seine Leidenschaft dem Liedgesang. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen dokumentieren seinen Weg. Als letztes erschien die Frühfassung der Matthäuspassion von J. S. Bach mit dem Thomanerchor und dem Gewandhausorchester Leipzig. Seine Opernkarriere begann er im Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf- Duisburg. Danach wurde er an das Schillertheater NRW Gelsenkirchen/Wuppertal und ab 2001 an die Wuppertaler Bühnen engagiert. 2003 wurde er von der Zeitschrift „Theater pur“ zum besten Nachwuchsopernsänger gewählt. Gastspiele führten ihn u.a. an die Deutsche Oper am Rhein, die Oper Frankfurt/Main und die Bayerische Staatsoper München. Seine Partien sind unter anderem Barbier, Dandini, Guglielmo, Eugen Onegin, Sharpless und Valentin. Im September 2005 debutierte er an der Deutschen Oper Berlin als „Odysseus“ in der Uraufführung von Isabel Mundrys „Ein Atemzug – Die Odyssee“, im Mai 2006 sang er den Jupiter in „Proserpina“ von J. M. Kraus bei den Schwetzinger Festspielen.

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ACHIM KUNZEist seit 2002 Pastor an der Stadt-kirche St. Marien in Osnabrück. Neben seiner Gemeindearbeit interessiert ihn besonders der Dialog zwischen Kunst und Kir-che. „Am liebsten erzähle ich die Geschichten unserer Kirche und ihrer Kunstwerke“, sagt er, „und dazu die biblischen Erzählungen – diesmal sogar mit Orchester, Chor und Solisten. Das hat uns allen viel Freude bereitet und das Weihnachtsfest konnte be-ginnen.“

CARSTEN ZÜNDORFerhielt seinen ersten Orgelunterricht bei Prof. Helmut Fleinghaus. Er studierte Evangelische Kirchenmusik sowie Chor- und Orchester-leitung (Orgel bei Prof. Gisbert Schneider, Dirigieren bei Prof. Ralf Otto) an der Folkwang Hochschule in Essen und schloss die Studiengänge mit dem A-Examen bzw. der Künstlerischen Reifeprüfung ab.Von 1992 bis Ende 2005 war er Kantor an der Alten Kir-che Wupperfeld in Wuppertal-Barmen, seit 2001 eben-falls an der Unterbarmer Hauptkirche. Er war dort auch Künstlerischer Leiter der Wuppertaler Orgeltage. Ferner unterrichtet er Chorleitung an der Bergischen Universität Wuppertal und an der Musikhochschule Köln, Standort Wuppertal. Er leitet Chorwochen für den IAM und ist Dozent der Chorakademie Siena. Seit 1. Februar 2006 ist Carsten Zündorf Kirchenmusikdirektor an St. Marien, Osnabrück.

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Die MARIENKANTOREI OSNABRÜCK blickt mittlerweile auf eine über 60-jährige Tradition zurück. Musikalisches Zentrum der Marienkantorei ist nach wie vor das Werk Johann Sebastian Bachs, das in Konzerten und Kantategottesdiensten in historischer Aufführungspraxis gepflegt wird. Doch hat sich die Marienkantorei darüber hinaus die Chorliteratur von der Renaissance bis hin zu Uraufführungen zeitgenössischer Werke zu Eigen gemacht. Konzertreisen ins europäische Ausland, Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen dokumentieren die künstlerische Leistungsfähigkeit des 80-köpfigen jungen Chores.

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CONCERTO CON ANIMAgibt es zwar erst seit 2007, aber eigentlich exis-tiert das Orchester schon seit 1991. Unter dem Namen Johann Christian Bach Akademie be-gann durch kontinuierliche und konzentrierte Ar-beit eine Entwicklung hin zu einem homogenen Klangkörper mit einem starken Eigenprofil. Noch heute ist eines der hervor stechenden Merkmale von Concerto con Anima die Fähig-keit, stilgerechte Artikulation mit subtiler Kanta-bilität zu verbinden, was speziell für eine wirklich adäquate Interpretation der Frühklassik und Klassik unabdingbar ist.

Die Pflege eines im Konzertbetrieb fest veran-kerten Repertoires versteht Concerto con Ani-ma genauso als Teil seiner Arbeit wie die Wie-deraufführung von Werken, die auf heutigen Konzertprogrammen nur selten oder überhaupt nicht mehr zu finden sind.

2002 trat die Kammerbesetzung des Ensembles auf Einladung des Deutschen Musikrates beim größten südamerikanischen Barockfestival in Bo-livien in vier Konzerten auf. 2005 spielte das Or-chester u.a. beim Festival „La Folle Journée“ in Nantes Beethovens Missa Solemnis, in Hamburg an St. Michaelis Mendelssohns Paulus. Ebenfalls 2005 nahm das Ensemble mit dem Organis-ten Johannes Geffert die Orgelkonzerte C.P.E. Bachs auf.

Alle Mitglieder von Concerto con Anima können auf jahrelange Erfahrungen in deutschen und europäischen Spitzenensembles zurückblicken.Jeder der Musiker widmet sich zusätzlich inten-siv kammermusikalischen Aktivitäten. Dadurch gewinnt das Orchester ein Höchstmaß an indi-viduellem Anspruch bezüglich instrumentaler Perfektion, Flexibilität und Spielfreude.

Der Wunsch, das Repertoire auch über die ba-rocke und klassische Epoche hinaus zu öffnen, machte 2007 die Namensänderung notwendig. Nun werden auch Projekte mit Kompositionen bis ins heutige Jahrhundert möglich und werden mit dem jeweils passenden Instrumentarium ver-wirklicht.

Nach wie vor ist die langjährige Erfahrung Inge-borg Scheerers im Bereich der „Alten Musik“ als Konzertmeisterin von Orchestern wie eben der Johann Christian Bach Akademie oder La Sta-gione Frankfurt, sowie als Kammermusikerin bei Camerata Köln und als Primaria im 2004 gegrün-deten Pleyel Quartett Köln tragendes Element des Ensembles.

Der neue Name drückt das erste Anliegen von Concerto con Anima aus: dem „Beseelten“ in der Musik und dem „Beseelten“ im immer wie-der augenblicklich entstehenden Miteinander einen angemessenen Platz zu geben.

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„Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten! Klingende Saiten, erfüllet die Luft!“

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