EHRLICHKEIT...4 01/13 Treffpunkt BA Leitthema: Ehrlichkeit in der Wissenschaft Schlagzeilen über...

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7. Jahrgang >1/13 TREFFPUNKT BA Zeitschrift der Berufsakademie in Dresden EHRLICHKEIT in der Wissenschaft 4-5_ Geistiger Diebstahl ohne Verjährungsfrist – Nachgefragt in Wissenschaft und Politik 12-19_ Lehre und studentisches Leben 28-31_ Praxispartner im Porträt

Transcript of EHRLICHKEIT...4 01/13 Treffpunkt BA Leitthema: Ehrlichkeit in der Wissenschaft Schlagzeilen über...

  • 7. Jahrgang

    >1/13TreffpunkTBA Zeitschrift der Berufsakademie in Dresden

    EHRLICHKEITin der Wissenschaft

    4-5_ Geistiger Diebstahl ohne Verjährungsfrist – Nachgefragt in Wissenschaft und Politik

    12-19_ Lehre und studentisches Leben 28-31_ Praxispartner im Porträt

  • BILDUNG DIE AUFGEHTStaatliche

    StudienakademieDresden

    Karriere

    Bachelor Duales Studium

    Wissenschaft

    praxisintegriert

    ErfolgVergütung

    akkreditiert

    staatlich

    Dual Studieren an der Berufsakademie Dresden!

    Agrarmanagement

    Betriebswirtschaft - Handel

    Betriebswirtschaft - Industrie

    Finanzwirtschaft - Bank

    Finanzwirtschaft - Versicherung

    Holz- und Holzwerkstofftechnik

    Informationstechnik

    Medieninformatik

    Steuern, Prüfungswesen und Consulting

    Wirtschaftsinformatik

    Unser Studienangebot:

    bedarfsgerecht

    Berufsbefähigung

    Nähere Informationen unter www.ba-dresden.de

  • 3> 01/13 Treffpunkt BA

    Editorial / Inhalt

    BILDUNG DIE AUFGEHTStaatliche

    StudienakademieDresden

    Karriere

    Bachelor Duales Studium

    Wissenschaft

    praxisintegriert

    ErfolgVergütung

    akkreditiert

    staatlich

    Dual Studieren an der Berufsakademie Dresden!

    Agrarmanagement

    Betriebswirtschaft - Handel

    Betriebswirtschaft - Industrie

    Finanzwirtschaft - Bank

    Finanzwirtschaft - Versicherung

    Holz- und Holzwerkstofftechnik

    Informationstechnik

    Medieninformatik

    Steuern, Prüfungswesen und Consulting

    Wirtschaftsinformatik

    Unser Studienangebot:

    bedarfsgerecht

    Berufsbefähigung

    Nähere Informationen unter www.ba-dresden.de

    Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas Hänsel

    Direktor der Staatlichen Studienakademie Dresden

    LeIttHemA: eHrLIcHkeIt IN Der WISSeNScHAft

    4_ Schwarze Schafe in der Wissenschaft | 5_ Geistiger Diebstahl ohne Ver- jährungsfrist | 7_ Plagiatsverdacht: Verfahren an der Staatlichen Studienakade-mie Dresden | 8_ taktieren in der Öffentlichkeit | 9_ mommsen, marx und may

    LeHre uND StuDeNtIScHeS LebeN

    12_ Der Weg zum Studium ohne Abitur | 14_ exkursion als modulbaustein 15_ erlernen, erfahren und erleben | 17_ Augen zu und durch? | 18_ Yes, we can!

    WISSeNS- uND tecHNoLoGIetrANSfer

    20_ Wissenschaft vs. Praxis? | 22_ bachelorthesis von Stefanie kolbe (b.A.), Studiengang Agrarmanagement | 23_ bachelorthesis von monique tzscharntke (b.Sc.), Studiengang finanzwirtschaft-Versicherung | 25_ Interdisziplinärer Auf-baustudiengang zum fachingenieur für fertigungsorganisation

    PrAxISPArtNer Im PortrÄt

    28_ Itm – Gesellschaft für It-management mbH | 29_ reHoLz GmbH | 30_ ost-sächsische Sparkasse Dresden | 31_ ALemANNIA GmbH

    PerSoNALItY

    32_ Wie die zeit vergeht | 34_ Von Prüfungsnöten, klausuren, täuschungsver-dachten und bescheinigungen sowie Akten

    kLArtext

    36_ Achtung, Klappe! Studenten filmen „ihre BA” | 37_ Was macht eigentlich der Prüfungsausschuss? | 39_ bA Dresden startet bildungsoffensive mit der Sächsi-schen zeitung

    termINe/ AuSbLIck

    40_ Schauen Sie rein! | 43_ treffen Sie uns vor ort!

    INHALT

    Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    Sie halten heute die inhaltlich neu konzipierte erstausgabe des treffpunkt bA

    der Staatlichen Studienakademie Dresden in Ihren Händen. Wir möchten Ihnen damit

    einen noch besseren einblick in die Lehre, den Wissens- und technologietransfer

    sowie das studentische Leben an unserer bildungseinrichtung geben. eine Vorstel-

    lung der manchmal nur im Hintergrund wirkenden Personen soll Ihnen die Arbeit

    in den verschiedenen bereichen unseres Hauses näher bringen. Gleichzeitig setzt

    auch künftig ein inhaltliches Hauptthema einen Akzent, um Informationen und

    meinungen aus dem bereich der akademischen bildung aus verschiedenen blickwin-

    keln zu reflektieren. Das Thema dieses Heftes ist der Frage der wissenschaftlichen

    Redlichkeit gewidmet. Wie Sie dem Artikel „Mommsen, Marx und May“ entnehmen

    können, dessen Nachdruck uns dankenswerter Weise die zeitschrift forschung

    & Lehre erlaubte, existieren die Versuche mit geringem Aufwand größtmögliche

    akademische Würden zu erlangen nicht erst seit heute.

    Seit dem erscheinen des letzten Heftes fanden an der Studienakademie Dresden

    zahlreiche Aktivitäten statt. erwähnen möchte ich an dieser Stelle beispielhaft den Start

    einer Wissenschaftspartnerschaft der Studienrichtung finanzwirtschaft-Versicherung

    und den Versicherungsforen Leipzig. Alle Verantwortlichen sowie die in das Projekt

    involvierten Studenten sind sich dabei sicher, dass sie mit ihrer Arbeit nicht nur ein

    wirtschaftlich wichtiges thema bearbeiten, sondern gleichzeitig einen beitrag zur

    Weiterentwicklung von formen und Inhalten der Lehre leisten.

    Das 3. techniksymposium musste infolge des Hochwassers im Juni 2013 in Dresden

    kurzfristig verlegt werden und findet nun am 30.08.2013 parallel zum Offenen Campus

    statt. für das Verständnis der referenten sowie der rund 200 angemeldeten Gäste

    möchte ich mich an dieser Stelle besonders bedanken. Wir erwarten nun im August

    informative Impulse und widmen uns gemeinsam mit Interessenten aus der unternehmen,

    Wissenschaft und Politik fragen der Personalgewinnung und fachkräftesicherung sowie

    fachthemen von Simulationsbasierter Planung bis hin zu fertigungstechnik und It Service.

    Die Vorbereitungen zur Akkreditierung des Studienganges Steuerberatung,

    Prüfungswesen, consulting sind nunmehr ebenfalls abgeschlossen, sodass dem-

    nächst 100 % unserer Studiengänge die Güte ihres konzeptionellen Ansatzes und

    der Durchführung des Studiums in einem third-Party-Audit nach allgemeingültigen

    kriterien bestätigt bekommen haben.

    unmittelbar mit erscheinen dieses Heftes können Nachtschwärmer zur

    Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften am 05. Juli 2013 in Dresden u. a. in die

    Welt der Informatik, der mess- und Lasertechnik und in fragestellungen der Wirt-

    schaftswissenschaften an der Studienakademie Dresden eintauchen.

    Von besonderer bedeutung für unsere Arbeit in den letzten monaten war die

    Vorbereitung der evaluation durch den Wissenschaftsrat hinsichtlich der Perspekti-

    ven einer Weiterentwicklung der berufsakademie Sachsen. bereits der übersandte

    fragenkomplex zeigte deutlich, in welchen bereichen wir keinen Vergleich zu unseren

    Wettbewerbern im tertiären bildungsbereich scheuen brauchen. Sie zeigten aber

    auch auf, dass in den vorhandenen Strukturen eine Weiterentwicklung nur in begrenz-

    tem umfang möglich sein würde. Insofern sehen wir dem besuch der 15 Auditoren am

    18. und 19. Juli mit Spannung und gut vorbereitet entgegen. Optimistisch stimmt uns

    dabei insbesondere, dass praxisnahe Studiengänge heute „hoch im Kurs“ stehen und

    unser konzept das original dieses Studienmodells darstellt. Die Anforderungen an die

    berufliche Qualifikation steigen in einer globalen Wirtschaft weiter. Dazu zählen neben

    theoretischen fachkenntnissen aber auch praktische erfahrungen und soziale kompe-

    tenzen, die in keinem anderen Studienmodell so erfolgreich vermittelt werden können.

    Am Ende eines jeden Beitrages finden Sie die Kontaktdaten der Autoren. Scheuen

    Sie sich nicht, diese für weiterführende fragen oder Hinweise zu kontaktieren. Gleiches

    gilt für die neu eingerichtete rubrik Leserbriefe. Das redaktionsteam nimmt Ihre

    Anregungen gern entgegen und ist schon heute auf Ihre kontaktaufnahme gespannt.

    Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr

    Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas Hänsel

  • 4 > 01/13 Treffpunkt BA 4

    Leitthema: Ehrlichkeit in der Wissenschaft

    Schlagzeilen über Schlagzeilen in den deutschen

    tageszeitungen und Nachrichtensendungen über rück-

    tritte, Verluste der Doktorwürde und Imageschäden

    für deutsche Politiker waren in den letzten Jahren

    häufig zu finden. Endlich ist es wieder etwas stiller

    um die ganzen Plagiatsaffären der hochkarätigen

    Politiker geworden. Nach karl-theodor zu Guttenberg,

    Silvana koch-mehrin und nun auch Annette Schavan

    ist man dieses themas leid. Sie sind Vorbilder. und

    gerade als bundesbildungsministerin sollte man mit

    gutem beispiel vorangehen. In gewisser Weise macht

    sie das auch, denn es gibt eine Vielzahl an Plagia-

    toren an deutschen Hochschulen, in Wissenschaft

    und forschung. Die zahl der aufgedeckten fälle ist

    verschwindend gering und die Dunkelziffer vermutlich

    deutlich höher.

    Nur durch zufall oder gezielte Suche, wie es pro-

    fessionelle Plagiatjäger tun, wird der geistige Diebstahl

    entdeckt. Natürlich bleiben die prominenten fälle in

    der Öffentlichkeit eher haften als Plagiatsaffären von

    Professoren und Doktoranten aus Wissenschaft und

    forschung, die nicht im rampenlicht stehen. Doch

    die motivation der sogenannten Plagiatjäger hat

    mitnichten etwas mit wissenschaftlichem credo zu

    tun, sondern vielmehr mit dem Hang nach Aufmerk-

    samkeit und Diskreditierung von Personen. An den

    aktuellen beispielen aus der Politik zeigt sich, dass

    der ruf und die karriere so einen nahezu irreparablen

    Schaden genommen hat. es bleibt abzuwarten, wen

    es als nächstes trifft.

    Plagiieren mit langer Tradition

    Die beispiele aus der Politik zeigen, dass sich

    sowohl zu Guttenberg, koch-mehrin oder auch Schavan

    politisch gesehen auf einem zenit befanden. Doch sie

    sind aus der Vergangenheit nicht die einzigen fälle

    von geistigem Diebstahl. Auch Wladimir Putin und

    friedrich Wilhelm Prinz von Preußen wurde vorgewor-

    fen, abgeschrieben zu haben. Das früheste beispiel

    für einen Plagiatsvorwurf stammt vom römischen

    Dichter martial (1. Jahrhundert n. chr.), der seinen

    Dichterkollegen als plagiarius (mart., ep. 1,52) bezeich-

    nete. martial bezichtigte fidentius, seine Gedichte

    bzw. „Kinder” unter falschem Namen verbreitet zu

    haben. Deswegen ist die gängige Übersetzung des

    Wortes plagiarius auch kinderdieb, menschenräuber

    oder Sklavenhändler. Auch anderen Wissenschaft-

    lern wurde Plagiat vorgeworfen. Dazu zählen keine

    Geringeren als Galileo Galilei, charles Darwin und

    Sigmund freud.

    Schwarze Schafe in der Wissenschaft

    Neben dem sozialen Imageverlust der entdeckten

    Plagiatoren leidet vor allem das Ansehen der Wis-

    senschaft unter dem geistigen Diebstahl. Als Student

    verschreibt man sich mit beginn des Studiums dem

    credo der Wissenschaft: ehrlichkeit, wissenschaftliches

    Arbeiten und erkenntnisgewinn. Als Grundlage sollten

    jedem angehenden Hochschulabsolventen diese basics

    aufgezeigt werden. Doch was nützt die beste Lehre, wenn

    die zeit für die Vermittlung dieser basics fehlt. Die ethi-

    schen Aspekte wissenschaftlichen Schreibens sind die

    Grundpfeiler der forschung. Die Plagiatoren sind jene

    schwarzen Schafe der Wissenschaft, die diese diskreditieren.

    Neben den fehlenden kenntnissen schlagen auch mora-

    lische Apekte zu buche. Scham und reue sind für viele

    fremdwörter. Auch mit zeitlichem Druck argumentieren

    einige Plagiatoren. karl-theodor zu Guttenberg begrün-

    dete sein, wie er es nannte, „wissenschaftliches Fehlver-

    halten” mit hohem Zeitdruck und der beruflichen Belastung.

    Als ehemalige minister gaben sowohl karl-theodor zu

    Guttenberg als auch Annette Schavan schlechte Vorbilder

    in Sachen ehrlichkeit, Autorität, rechtschaffenheit und

    Glaubwürdigkeit ab. Doch sie erkannten ihre Fehler: „Auf

    die frage, was man für ein Signal in die Wissenschafts-

    gesellschaft sendet, wenn man eine offensichtlich sehr

    fehlerhafte Doktorarbeit geschrieben hat, kann ich nur

    sagen, dass das ein schlechtes Signal ist, das ich hier

    gesendet habe, und ein Signal, das als sol-

    ches auch nicht aufrechterhalten werden

    konnte und sollte.” (Karl-Theodor Freiherr

    zu Guttenberg, Deutscher bundestag – 17.

    Wahlperiode – 92. Sitzung. Berlin, Mittwoch,

    den 23. februar 2011)

    Ein Wandel steht an

    eine Hoffnung auf Verbesserung gibt

    die neue bildungsministerin Johanna Wanka.

    Sie will das regelwerk für die Doktoranten

    auf den Prüfstand stellen. besonders das

    Verfahren bei Verdachtsfällen soll nun

    vereinheitlicht werden. Gutachter, Verjäh-

    rungsfristen und Dauer der untersuchungen

    bedürfen seitens der Wissenschaft einer

    Nachbesserung. es ist ein gutes zeichen,

    dass sich die neue bildungsministerin gleich

    Aufgaben zuwendet, die ihre Vorgängerin

    zu fall brachten. Auch die eckpunkte ihres

    Planes sehen gut aus. Diebstahl verjährt

    nach fünf Jahren (§ 78 III Nr. 4 StGB), warum

    sollte nicht auch der geistige Diebstahl eine

    Verjährungsfrist erhalten? Natürlich schreit

    man als Wissenschaftler auf, wenn es um

    Plagiat geht. Immerhin ist es die dreiste Aneignung von

    fremdem Geistesgut. Doch sollten moderne maßstäbe

    nicht an Arbeiten von vor 20 Jahren angelegt werden, da

    sich die Standards geändert haben. Die Gutachter stehen

    immer wieder vor einem entscheidenden Problem: Wo hört

    zitieren auf und wo fängt Plagiieren an? ein einheitlicher

    regelkatalog für das Verfassen von Dissertationen sowie

    dem Prüfen etwaiger Plagiatsverdächtigungen wäre in

    jedem Fall sinnvoll. Außerdem sollten auch qualifizierte

    Gutachter die untersuchungen durchführen.

    bleibt zu hoffen, dass sich mit der neuen bildungs-

    ministerin und durch unterstützung der Verantwort-

    lichen aus Wissenschaft und forschung ein Wandel

    vollzieht und Plagiate immer seltener werden.

    foto: fotolia/xtravagant

    Schwarze Schafe in der Wissenschaft Wenn Plagiatsaffären die Forschung und Hochschulbildung diskreditieren

    Autorin

    Stephanie Ihleredakteurin WochenSpiegel Sachsen Verlag GmbH

    KontaktHeinrich-Lorenz-Str. 2-409120 ChemnitzTel. 0371 5289-388e-mail: s.ihle@ wochenspiegel- sachsen. de

  • 5> 01/13 Treffpunkt BA

    Geistiger Diebstahl ohne VerjährungsfristNachgefragt in Wissenschaft & Politik

    Was haben bertolt brecht, George

    Harrison, karl-theodor zu Guttenberg

    und friedrich Wilhelm Prinz von Preußen

    gemeinsam? Sie alle wurden des Plagiats

    bezichtigt. ehrlichkeit bei der Doktorarbeit

    ist nicht erst ein thema in der Wissenschaft

    und in den medien von heute, sondern

    bewegte bereits frühere Generationen.

    Die Debatten um Plagiate bewegen die

    Öffentlichkeit und die meinungen gehen

    diesbezüglich auseinander. Gerade Wis-

    senschaftler und Hochschulabsolventen

    sehen darin einen betrug an forschung

    und Lehre. Die redaktion des magazins

    hat sich in fachkreisen unterschiedlicher

    berufsgruppen umgehört.

    Wissenschaftliche Ausbildung ist

    größter Schatz

    Die Wissenschaftsausbildung soll

    neben erkenntnisgewinn das eigene

    Denken befördern, um für eine kritische

    Auseinandersetzung mit einer materie

    befähigt zu sein. Die kompetenz des

    selbstständigen Denkens mündet in

    ein differenziertes urteilsvermögen,

    eine Auffassung, die aber im zeitalter

    der schnellen kommunikationssysteme

    wie ein Dinosaurier anmutet. Die Wissen-

    schaftsausbildung unterliegt inzwischen

    dem Druck einer schnellen Hinführung

    zu einer berufsbefähigung. Die Versu-

    chung, es dann mit dem Wahrheitsgehalt

    vielleicht nicht so genau zu nehmen

    und per mausklick fertige meinungen

    unkritisch zu übernehmen, ist einfach

    groß und der Schnelligkeit geschuldet.

    Dennoch ist eine wissenschaftliche

    Ausbildung der größte Schatz für zu-

    künftiges Handeln. unterzieht man sich

    ernsthaft dem Procedere des wissen-

    schaftlichen Denkens, so besteht für die

    zukünftige berufstätigkeit zumindest eine

    chance, dass Gewissenhaftigkeit und

    Wahrhaftigkeit das Handeln bestimmen.

    Wissenschaftliches Arbeiten verleiht

    rückgrat und Souveränität, die zu Selbst-

    bewusstsein und Geradlinigkeit führen –

    es stünde der heutigen zeit wahrhaftig

    gut zu Gesicht.

    Vertrauen in der Bevölkerung

    schwindet

    Wissenschaftlerinnen und Wissen-

    schaftler aller fachdisziplinen leisten

    einen wichtigen beitrag für die ent-wicklung

    und den Wohlstand in unserer Gesell-

    schaft. ehrlichkeit ist ein Grundsatz des

    wissenschaftlichen Arbeitens, der bereits

    während des Studiums vermittelt wird.

    es sind einzelfälle, die diese Grundsätze

    missachten und wo die eingesetzten kon-

    trollmechanismen nicht greifen. Aber mit

    jedem fehlverhalten, das in den medien

    berichtet wird, schwindet das Vertrauen

    der bevölkerung in die Wissenschaft

    und verunsichert gleichzeitig die Wis-

    senschaftler und Wissenschaftlerinnen,

    die nach den Grundsätzen arbeiten.

    einerseits ist es beruhigend, dass fehl-

    verhalten auch Jahr(zehnt)e später an die

    Öffentlichkeit kommt und konsequenzen

    mit sich bringt, andererseits müssen

    die bisherigen kontrollmechanismen

    auf den Prüfstand.

    Vortäuschung von Innovation

    wo Stillstand herrscht

    Wissenschaft ist menschheitsge-

    schichtlich die erste und einzige unter-

    nehmung, die es gestattet, über die maxi-

    men einer, ihre Bedingungen nicht reflek-

    tierenden, Praxis hinaus belastbares

    Wissen über die Wirklichkeit zu erlangen.

    Seit beginn der Neuzeit ist Wissenschaft

    öffentlich (im Sinne von nicht-arkan) und

    kritisch, d.h. sie befragt die Wirklichkeit im

    Lichte bereits vorhandener erkenntnisse

    -– und diese anhand der Wirklichkeit. Der

    wissenschaftliche Innovator geht also

    immer über die erkenntnisse der anderen

    hinaus, zugleich gäbe es ihn nicht ohne sie.

    Die sichtbare trennung von fremdem und

    eigenem ist mithin dem wissenschaftlichen

    Geschäft inhärent. Wer in der Wissenschaft

    fremdes als eigenes ausgibt, betrügt

    andere um ihre erkenntnisse und täuscht

    Innovation vor, wo Stillstand herrscht. Dass

    eine Wissenschaftsministerin (von ihrem

    dummdreisten Von-und-zu-kollegen ganz

    zu schweigen) dort von „Fehlern“ spricht,

    wo sie plagiiert hat, und mehr noch, dass

    die von ihrem Ministerium finanzierten

    Wissenschaftsorganisationen sie dennoch

    stützten, zeigt, wie wenig die nicht-wissen-

    schaftliche Wissenschaftsorganisation vom

    unternehmen Wissenschaft begriffen hat.

    Wissenschaft und Wirtschaft –

    gemeinsam stark

    Sachsen besitzt eine kleinteilig und

    mittelständisch geprägte, aber auch fle-

    xible und innovative Wirtschaft. Sachsen

    hat aber auch ein dichtes Netz an wissen-

    schaftlichen einrichtungen, die vielfach

    ingenieurtechnisch ausgerichtet sind.

    Die zukunft unseres Landes hängt von

    der kooperation und der Verflechtung

    der heimischen Wirtschaft und der wis-

    senschaftlichen einrichtungen vor ort ab.

    Nur so lassen sich Wertschöpfungsketten

    generieren, durch die wiederum unser

    Wohlstand gesichert wird. ein exzellentes

    beispiel für gelungene zusammenarbeit

    ist die berufsakademie Sachsen. Seit

    mehr als 20 Jahren ist sie im tertiären

    bereich konsequent dual ausgerichtet und

    damit für die Studenten und die Praxis-

    partner gleichermaßen effizient. eine

    hohe Abschlussquote der Studenten,

    eine ausgezeichnete Vermittlungsquote

    beweisen: Die berufsakademie Sachsen ist

    auf dem erfolgsweg und ein wichtiger Garant

    für die Deckung des fachkräftebedarfs der

    heimischen Wirtschaft. Auf diesem Weg

    wollen wir weiter gemeinsam vorangehen.

    Elisabeth Panzner Studentin für Medien- kommunikation (M.A.) an der TU Chemnitz

    Die nicht deklarierten fremden

    Gedanken

    Schwindeln ist zum allgemeinen

    Volkssport geworden: Die Politiker tun

    es, die Wirtschaft tut es und der gemeine

    Deutsche tut es auch. Durch die Plagiats-

    vorwürfe gegen die Doktorarbeit des

    ehemaligen Verteidigungsministers

    Guttenberg rückte das Thema „Abschrei-

    ben“ in die Mitte der Gesellschaft.

    Ich als master-Studentin muss im

    Dana Müller Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut fürArbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg

    Dr. Marianne Risch-Stolz Kunsthistorikerin, Leipzig

    Prof. Dr. Günther Schneider Vorsitzender des Arbeitskreises

    „„Hochschule und Wissenschaft, Kultur und Medien der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages”

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    Prof. Dr. Winfried Thielmann Inhaber der Professur Fremd- und Zweitsprachen an der TU Chemnitz

  • 66 > 01/13 treffpunkt bA

    uni-Alltag beim Schreiben von Haus-

    arbeiten penibel auf eine korrekte Quel-

    lenangabe achten. uns wurde dies

    bereits im bachelor-Studium beigebracht

    und so verinnerlichte ich es im Laufe des

    Studiums immer mehr. Gerade heute, im

    zeitalter des Internets und der frei zugäng-

    lichen Informationen, ist die Verlockung

    groß, die Pc-funktionen kopieren und

    einfügen zu benutzen. meiner meinung

    nach sollte sich daher jeder an die eigene

    Nase fassen. Schließlich ist der mensch faul,

    wenn er fremdes geistiges eigentum, in

    dem er es nicht als solches kennzeichnet,

    zur eigenen Leistung deklariert.

    Lisa Dreischarf Studentin für BW-Industrie an der BA Dresden

    Dicke Kataloge verwirren eher

    meiner meinung nach unterzieht

    sich jeder Studierende einer gewissen

    Verantwortung, sobald er sein Studium

    antritt. Dazu gehört u.a. auch die ein-

    haltung der regeln und richtlinien für

    die Anfertigung von wissenschaftlichen

    Arbeiten. Jeder, der sich vorsätzlich dieser

    Pflicht widersetzt, muss zur Rechenschaft

    gezogen werden. Die letzten Jahre

    haben mir allerdings gezeigt, dass es

    selbst Studenten, die bemüht sind dieser

    Verantwortung gewissenhaft folge zu

    leisten, oftmals schwerfällt, ihr zu 100 %

    gerecht zu werden. zumal Irren und

    das Verursachen von fehlern nun einmal

    in der Natur des menschen liegen. Wie

    Leitthema: Ehrlichkeit in der Wissenschaft

    Stefan Schmid Rechtsanwalt, Fachanwalt für Miet- und Wohneigentumsrecht

    Nachgefragt in

    Wissenschaft & Politik

    In den letzten Jahren sind mehrere

    namhafte Politiker durch den Nachweis, dass

    sie bei der Abfassung ihrer Dissertation nicht

    korrekt zitiert haben, ihres akademischen

    Grades verlustig gegangen. Dies hat in der

    Öffentlichkeit viel resonanz gefunden,

    jedoch wurden dabei Argumente leider

    nicht immer sachlich gewählt. Insbeson-

    dere ist bereits jede „Verfehlung“ in den

    strafrechtlichen bezug des betruges gesetzt

    worden.

    Die durchaus komplexen Vorausset-

    zungen für die Annahme eines betrugs-

    falles, wie sie die rechtsprechung kennt,

    werden naturgemäß in solchen öffentlichen

    Diskussionen nicht ausreichend gewichtet.

    Dass neben dem objektiven tatbestand

    das Vorspielen falscher oder entstellen

    und unterdrücken wahrer tatsachen

    auch die Notwendigkeit besteht, bei einer

    dritten Person einen Irrtum zu erregen

    und als weitere dritte komponente dies

    auch in der Absicht geschehen muss, sich

    einen rechtswidrigen Vermögensvor-

    teil zu beschaffen, ist eigentlich unter-

    blieben. es ist allein darauf abgestellt worden,

    ob jemand den objektiven tatbestand erfüllt

    hat, also falsche tatsachen vorgespielt hat

    oder wahre tatsachen entstellt oder unter-

    drückt hat. Das Wiedergeben von textpas-

    sagen aus anderen Werken, ohne Angabe

    der Quelle, ist immer als Betrug dargestellt

    worden. zwar mag dieser objektive Sachver-

    halt häufig gegeben gewesen sein. Daraus

    muss aber nicht sofort auch die Schluss-

    folgerung gezogen werden, dass dadurch

    bei dem Gegenüber, also Doktorvater oder

    Promotionsausschuss, ein Irrtum erregt

    worden ist. Was wäre zum beispiel der fall,

    wenn der Doktorvater sehr wohl wusste,

    von wem die zitatstelle stammt, es jedoch

    selbst unterlassen hat, dies bei Durchsicht

    der Doktorarbeit zu monieren. für diesen

    fall wäre bereits der betrugstatbestand

    nicht mehr einschlägig.

    Gleiches gilt für die frage, ob tatsächlich

    die Verwendung eines fremden zitates ohne

    Quellenangabe immer mit Täuschungs-

    absicht erfolgt ist. Hier ist insbesondere

    anzuführen, dass man Dissertationen,

    welche 30 Jahre oder länger zurückliegen,

    nicht an den Nachforschungsmethoden

    messen kann, welche heute zur Verfügung

    stehen. Wer eine Dissertation mit einem

    zettelkasten geschrieben hat, in welchem

    die zitate vermerkt waren, geht leichter

    fehl, bei Verlust eines solchen zettels,

    als derjenige, welcher mittels Internet-

    recherche das Zitat sofort wiederfinden

    kann. ob man daher jemandem eine täu-

    schungsabsicht unterstellen kann, der vor

    30 Jahren eine Dissertation abgegeben

    hat, in welcher zitate nicht oder nicht

    ordnungsgemäß wiedergegeben wor-

    den sind, muss bezweifelt werden.

    Leider können solche komplexen

    Sachverhalte nicht in zwei- oder dreispal-

    tigen Leitartikeln aufgearbeitet werden,

    sondern allenfalls nach umfangreichen

    untersuchungen und strafrechtlichen

    ermittlungen. Dies hat in der Öffentlichkeit

    den eindruck erweckt, dass die ehrlichkeit

    in der Wissenschaft nicht vorhanden ist.

    Dabei kann man nicht von vornherein

    davon ausgehen, dass es eine ehrlich-

    keit in der Wissenschaft nicht gibt. es ist

    immer auf den jeweils Handelnden ab-

    zustellen und dessen interne motivation

    so oder so zu handeln.

    es darf wohl getrost davon ausge-

    gangen werden, dass die Wissenschaft

    heute zum weit überwiegenden teil sehr

    ehrlich mit der ihr anvertrauten materie

    umgeht. einzelne schwarze Schafe, sowohl

    bei den Promovierenden als auch bei den

    die Doktorarbeit betreuenden Professoren,

    sind immer und überall vorhanden. eine

    differenziertere betrachtung täte daher

    auch der berichterstattung gut. Dass die

    frage der ehrlichkeit in der Wissenschaft

    schon immer ein thema war, kann man,

    abschließend, an einem zitat von Wilhelm

    busch sehen. Dieser hatte bemerkt:

    » Die Wissenschaft ist was sie bleibt,

    was der eine ab vom anderen schreibt. «

    Auch darin kommt zum Ausdruck,

    dass in den meisten Promotionen der

    kerngehalt des wissenschaftlich Neuen

    nicht den Schwerpunkt der Arbeit einnimmt,

    sondern meist nur eine untergeordnete

    Stellung hat, da das Herleiten des Prob-

    lems und die Wiedergabe der bisher dazu

    erschienenen Quellen den Hauptteil der

    jeweiligen Schrift einnimmt. Auch vor

    diesem Hintergrund sollte daher die

    frage der ehrlichkeit der Wissenschaft

    nicht zu kontrovers diskutiert werden und

    nicht jedes fehlerhaft wiedergegebene

    zitat auf die Goldwaage gelegt werden.

    lässt sich dies aber für einen objektiven

    begutachter vom Vorsatz unterscheiden?

    Wann gilt eine Arbeit als vorsätzliches

    Plagiat und wo wird die Grenze gezogen?

    Jeder von uns Studenten steht wäh-

    rend seiner universitären Ausbildung

    mehrfach vor der Herausforderung eine

    wissenschaftliche Arbeit anzufertigen. mit

    dem letzten Satz kommt die erleichterung:

    „„Endlich fertig!“. Auf die Erleichterung

    folgt direkt ein Gefühl von Angst. Habe

    ich alle zitate richtig gesetzt? Habe

    ich vielleicht sogar ein oder mehrere

    zitate vergessen anzugeben? Spätes-

    tens nachdem wir in den letzten Jahren

    mehrfach miterleben mussten, wie einst

    renommierte Politiker aufgrund von Pla-

    giatsvorwürfen durch die medien förmlich

    in der Luft zerrissen wurden und welche

    konsequenzen sie aus einer Handlung

    ziehen mussten, welche bereits mehr als

    20 Jahre zurückliegt, kommt die Angst des

    Plagiats in den meisten von uns bei jeder

    fertiggestellten Arbeit hoch. Innerhalb

    der letzten eineinhalb Jahre, in denen

    ich nun studiere, habe ich beobachten

    können, dass die meisten Studenten

    eine moralisch vertretbare Grundein-

    stellung zum Thema „Ehrlichkeit in der

    Wissenschaft“ besitzen. Trotz Zeitdruck

    und zeitweiligem Studieren an der Leis-

    tungsgrenze sind sich die meisten ihrer

    Verantwortung bewusst und hegen einen

    recht hohen inneren Anspruch, welchem

    sie auch gerecht werden wollen. und das,

    obwohl es in zeiten einer computer- und

    internetaffinen Gesellschaft für jeden von

    uns eine Leichtigkeit darstellt, texte und

    Arbeiten zu kopieren.

    foto: mü

    foto: privat

    foto: S. Ihle

  • 7> 01/13 treffpunkt bA

    Plagiatsverdacht: Verfahren an der Staatlichen Studienakademie Dresden

    Professor Eberhardt Engelhardt klärt auf

    Das thema Plagiate ist durch die jüngsten fälle

    aus der Politik ins Licht der Öffentlichkeit geraten.

    Dabei ist leider ein zum teil falsches bild entstanden,

    was die Verfahren in solchen fällen betrifft. Politiker

    stehen im rampenlicht der Öffentlichkeit und des-

    halb ist das Interesse dieser bei Plagiatsverdachten

    in Doktorarbeiten sehr groß. An allen Hochschul-

    einrichtungen gibt es regelungen, wie bei einem

    Plagiatsverdacht zu verfahren ist. erst kürzlich, am

    9. April 2013, hat die Bundesbildungsministerin

    Johanna Wanka die reformierung der Promotionsver-

    fahren und eine Vereinheitlichung der Prüfverfahren

    bei einem Plagiatsverdacht angekündigt.

    Vorgehen bei Plagiatsvergehen an der

    Studienakademie Dresden

    Auch die Staatliche Studienakademie Dresden

    kommt an diesem thema nicht vorbei und zuständig-

    keitshalber beschäftigt sich der Prüfungsausschuss

    mit dieser Problematik. Im unterschied zu vielen

    anderen prüfungsrechtlichen Problemen ist bei einem

    täuschungsverdacht bzw. Plagiatsverdacht die Staat-

    liche Studienakademie verpflichtet, den Nachweis zu

    erbringen.

    Natürlich wird bereits im Vorfeld versucht, solche

    fälle zu verhindern. Die Studierenden werden vor

    Prüfungen auf konsequenzen bei betrugsversuchen

    hingewiesen und bei wissenschaftlichen Arbeiten

    wird eine eidesstattliche erklärung verlangt. In der

    richtlinie für die formale Gestaltung wissenschaftlicher

    Arbeiten an der Staatlichen Studienakademie Dresden

    wird zudem auf das korrekte zitieren hingewiesen. Das

    verhindert nicht, dass hin und wieder täuschungsver-

    suche unternommen werden. Auch bei Diplom- bzw.

    bachelorarbeiten (thesis) sind in den vergangenen

    Jahren mehrere solcher Versuche aufgedeckt worden.

    Die Verfahrensweise bei einem solchen Verdacht ist in

    den Prüfungsordnungen geregelt. zunächst erhält der

    Studierende die möglichkeit, sich zu diesem Vorwurf

    zu äußern. bei klaren fällen verzichten Studierende

    auch auf diese möglichkeit und konzentrieren sich

    auf die Wiederholung dieser Prüfungsleistung, sofern

    sie noch nicht die mögliche Anzahl der Versuche aus-

    geschöpft haben.

    es ist aber auch durchaus möglich, dass sich

    ein täuschungsverdacht nicht bestätigt. So gab es

    einen fall, bei dem zwei Studentinnen in einer klau-

    sur auffallend gleiche falsche Lösungen hatten. es

    stellte sich heraus, dass diese Studentinnen in einer

    Wohneinheit zusammen lebten, sich gemeinsam auf

    die Prüfungen vorbereiteten und ein Skript verwen-

    deten, in dem nachweislich falsche Darstellungen

    enthalten waren.

    Auch im Nachhinein können Plagiatsvergehen

    verfolgt werden

    In der regel werden bei schriftlichen Arbeiten

    Plagiatsverdachte durch die Gutachter festgestellt und

    durch entsprechende textvergleiche, Verweise auf die

    originale usw. belegt. Aber auch lange nach dem ende

    des Studiums kann es zu Plagiatsvorwürfen kommen,

    die ein entsprechendes Verfahren in Gang setzen, wenn

    der Vorwurf hinreichend begründet erscheint.

    bei Plagiatsvorwürfen reicht es nicht aus, wenn

    die betreffende Arbeit einen ähnlichen Aufbau, zum

    Teil gleiche Quellen, gleiche Ergebnisse usw. zu einer

    früheren Arbeit aufweist. relativ klar sind fälle, bei

    denen eindeutig identische Texte, Bilder oder grafische

    Darstellungen ohne kenntlichmachung übernommen

    wurden. Schwierig zu beurteilen sind ähnliche oder

    fast gleiche texte, bilder oder Darstellungen. es muss

    nachgewiesen werden, dass die betreffenden teile der

    Arbeit ohne die Zuhilfenahme einer anderen Quelle, die

    nicht eindeutig genannt wurde, nicht erklärbar sind.

    Die Arbeit des Prüfungsausschusses

    Der Prüfungsausschuss prüft die vorliegenden

    Dokumente, diskutiert über die Sachverhalte und kann im

    zweifelsfall weitere Gutachter mit einer Stellungnahme

    beauftragen. Der Prüfungsausschuss ist hingegen nicht

    verpflichtet, selbst zu ermitteln. Eine Entscheidung

    des Prüfungsausschusses wird auf Grundlage der

    vorliegenden Dokumente und der Stellungnahme des

    Studierenden getroffen.

    es spielt bei der feststellung, ob es sich um ein Plagiat

    handelt, keine rolle, ob die betreffenden teile der Arbeit

    durch unachtsamkeit, unwissenheit oder mit Absicht aus

    anderen, nicht genannten, Quellen übernommen wurden.

    Auf gar keinen fall gelangen diese fälle an die

    Öffentlichkeit! Die mitglieder des Prüfungsausschusses

    sind zur Verschwiegenheit verpflichtet und natürlich

    würde eine Veröffentlichung solcher fälle gegen etliche

    Datenschutzbestimmungen verstoßen.

    zunehmend werden schriftliche Arbeiten, die auch

    in elektronischer form zum beispiel als pdf-Dokumente

    vorliegen, durch Software zum Aufspüren von Plagi-

    aten geprüft. Das kann für ganze Seminargruppen

    (Gleichbehandlung der Studierenden) erfolgen oder

    auch einzeln, wenn ein begründeter Verdacht vorliegt.

    Foto: Simone Hainz/pixelio.de

    Autor

    Prof. eberhard engelhardtLeiter des Studiengangs medieninformatik und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Staatlichen Studienakademie Dresden

    kontaktHans-Grundig-Straße 25 Tel.: 0351 44722-511Fax: 0351 44722-9510 e-mail: [email protected]

  • 8 > 01/13 Treffpunkt BA 8

    Leitthema: Ehrlichkeit in der Wissenschaft

    Prof. Dr. Joachim käschel ist Professor für Produk-

    tionswirtschaft und Industriebetriebslehre an der tech-

    nischen universität chemnitz. Die redaktion sprach mit

    ihm über seine persönlichen Ansichten bezüglich der

    Debatten um Plagiatsvorwürfe bei Politikern, seine

    eigenen erfahrungen mit geistigem Diebstahl und

    seinen Wünschen für den zukünftigen umgang mit

    diesem thema.

    Plagiate schaden der Wissenschaft und deren

    Image. Was halten Sie von den Debatten um Annette

    Schavan, Karl-Theodor zu Guttenberg und Silvana

    Koch-Mehrin?

    Ich finde die politische Einseitigkeit der Debatten falsch.

    Hierbei geht es weniger um die Sache, als um die Person

    und das Amt. karl-theodor zu Guttenberg wurde zu fall

    gebracht, als er äußerst beliebt war. In zeiten des Wahl-

    kampfes wird besonders auf Politiker eingehauen. es

    geht in der Öffentlichkeit um einfaches taktieren, nicht

    um die eigentliche Wissenschaft, das gefällt mir nicht.

    Plagiatsvorwürfe gibt es bereits seit der Antike.

    Wird durch die aktuellen Debatten dieses Thema nur

    zusätzlich angeheizt und dadurch scheint es, als

    gäbe es eine Steigerung an Vorfällen oder können

    Sie wirklich eine Zunahme von Plagiatsverdachten

    verzeichnen?

    Ich kann nicht einschätzen, ob sich die fälle häufen. Das

    größte Problem sind studentische Arbeiten. Der Dozent

    gibt die Idee vor und der Student fertigt die Arbeit an. Die

    urheberschaft liegt anschließend beim Verfasser, auch

    wenn der Dozent den Impuls dazu gab. Da muss man sehr

    aufpassen. Vor allem Seminararbeiten sind häufig von

    Plagiaten betroffen. eine genaue textanalyse sowie die

    entsprechende Software hilft diese aufzudecken. unsere

    Studenten müssen eine zustimmung zur elektronischen

    Überprüfung geben. Seitdem haben wir kaum noch Prob-

    leme damit. Natürlich gibt es immer noch möglichkeiten

    zu plagiieren. Die Grenze zwischen zitieren von Grund-

    wissen und Plagiieren ist schwierig zu ziehen. es sollte

    deswegen ein Regelwerk geben, welches Fächerspezifika

    berücksichtigt. bei Abschlussarbeiten lagen mir noch

    keine fälle von Plagiaten vor. Als zusätzlicher Gutachter

    untersuche ich aber immer mal Verdachtsfälle.

    Dozenten haben meist ein geschultes Auge für

    Plagiate. Welche Hilfsmittel stehen Ihnen zur

    Verfügung? Und wie ist der Werdegang vom Ver-

    dacht bis hin zur Bestätigung des Vorwurfes?

    Ich darf nicht den Anschein erwecken, Wissen generiert

    zu haben, was ich nicht generiert habe. Das muss den

    Studenten beigebracht werden und dafür ist eine gute

    und fachlich kompetente betreuung notwendig. Gerade

    die Thematik „Ghostwriter“ kann eigentlich nicht pas-

    sieren, wenn ein reger Austausch zwischen Studenten

    und betreuer herrscht. Grundsätzlich nutzen wir, wie

    viele andere, spezielle Software zur Überprüfung. für

    Seminararbeiten reicht diese völlig aus, doch bei Dis-

    sertationen und Abschlussarbeiten stößt sie an ihre

    Grenzen. Deswegen ist auch das Studieren der texte

    wichtig und liefert manchmal den entscheidenden

    Aufschluss. Wenn beispielsweise die stilistischen merk-

    male in der Arbeit grobe unterschiede erkennen lassen.

    Doch ist die frage der bewertung immer subjektiv. Im

    zweifel ziehen wir bei Abschlussarbeiten oder Disser-

    tationen auch mehrere Gutachter hinzu. bei einem

    Verdacht prüft im Anschluss der Prüfungsausschuss

    die betroffene Arbeit und entscheidet im zweifel über

    die bestrafung. bei Seminararbeiten erhalten die

    Studenten die Note fünf und müssen sie neu schrei-

    ben. bei Abschlussarbeiten droht die exmatrikulation

    und bei Dissertationen kommt es zur Aberkennung

    der Doktorwürde. Hochschullehrer, die des Plagiats

    überführt werden, können in schwerwiegenden fällen

    aus dem Dienst entlassen werden, es kann ihnen der

    beamtenstatus entzogen werden verbunden mit allen

    Anreden, die dieser Status mit sich bringt.

    Was würden Sie sich für die Zukunft

    hinsichtlich dieser Thematik wünschen?

    Grundsätzlich sollte man über eine Verjährung nach-

    denken. Denn eine adäquate Situationsbeurteilung

    nach rund 15 Jahren ist nicht mehr möglich. Außer-

    dem sollte überlegt werden, wer Plagiate beurteilt.

    Sind die Leute qualifiziert genug? Ich würde mir eine

    verantwortungs- und respektvolle untersuchung und

    einschätzung wünschen. für mich steht die frage im raum:

    Inwieweit wird in Deutschland die Wissenschaft überhaupt

    geschätzt? Was nicht geschätzt wird, wird unpfleglich

    behandelt. Deshalb wäre es besser, wenn menschen die

    Plagiatsvorwürfe untersuchen, die erfahrung mit der

    thematik haben. Die beurteilung sollte daher im bereich

    der Wissenschaft liegen und nicht bei Plagiatjägern, die

    schwarze Listen erstellen. Damit helfen sie weniger der

    Wissenschaft als sich selbst. Von einer wissenschaft-

    lichen Initiative kann dabei nicht die rede sein, sondern

    eher von einem Aufmerksamkeitsbewusstsein.

    Was würden Sie abschließend Studenten und

    Aspiranten mit auf den Weg geben?

    Wichtig ist die eigene Grundeinstellung. Studenten müssen

    sich verinnerlichen, dass sie nur das schreiben, was auch

    von ihnen ist, anderenfalls müssen sie es kennzeichnen.

    Studenten gehen an die Hochschulen der Wissenschaft,

    deswegen sollten sie auch dem credo dieser folgen. Wer

    wirklich wissenschaftlich arbeiten will, der wird mit Pla-

    giieren nicht glücklich. Grundvoraussetzung für wissen-

    schaftliches Schreiben ist eine gute Literaturrecherche.

    Die Hochschulen bieten dazu auch spezielle kurse, in

    denen die Studenten das wissenschaftliche Schreiben

    lernen, an. früher war es die Aufgabe des betreuers,

    den Studenten diese Grundlagen zu vermitteln. Doch

    die engen zeitpläne lassen dafür kaum noch raum. ein

    wie früher übliches Lehrer-Schüler-Verhältnis ist nicht

    mehr möglich. Das finde ich sehr schade, denn damit

    verlieren wir etwas kultur.

    kommen Studenten in eigenen kreisen mit Plagiaten

    in berührung, sollten sie versuchen, dies freundlich zu

    klären. Auf wissenschaftlicher ebene muss rechtlich vor-

    gegangen werden. Wer ein Plagiat entdeckt, muss agieren,

    anderenfalls wird er mit dem Plagiator gleichgesetzt.

    Das zeigt die heikle Lage: Wo geht wissenschaftliches

    fehlverhalten überhaupt los?

    Vielen Dank für das freundliche Gespräch.

    Taktieren in der ÖffentlichkeitWissenschaft wird in Deutschland unzureichend geschätzt

    Autorin

    Stephanie Ihleredakteurin WochenSpiegel Sachsen Verlag GmbH

    KontaktHeinrich-Lorenz-Str. 2-409120 ChemnitzTel. 0371 5289-388e-mail: s.ihle@ wochenspiegel- sachsen. de

    Foto: Ingolf Müller

  • 9> 01/13 treffpunkt bA

    Mommsen, Marx und MayDer Doktorhandel der deutschen Universitäten im 19. Jahrhundert und was wir daraus lernen sollten

    Der Handel mit Doktortiteln, in den letzten Jahren

    immer wieder skandalträchtiges Thema in Medien

    und Wissenschaft, ist nicht erst eine Erscheinung

    unserer Zeit. Versuch einer historischen Dimensio-

    nierung, der ein kritisches Schlaglicht auf die Uni-

    versitäten jener Jahre wirft und eine idealistische

    Sicht auf sie hinterfragt.

    Auf den abstrusen Gedanken, ob es möglich sei,

    in einer Dissertation über das Gewissen zu betrügen,

    wäre im 19. Jahrhundert vermutlich niemand gekom-

    men. Schon 1882 ist in Jena ein Lehramtskandidat mit

    der Arbeit „Was versteht man unter Charakterbildung

    und wie ist dieselbe seitens der Schule zu pflegen?“

    promoviert worden, der kurz zuvor in Leipzig des

    Promotionsbetrugs überführt worden war. er hatte bei

    der dortigen philosophischen fakultät eine lateinische

    Dissertation über den Partikelgebrauch bei Homer ein-

    gereicht, welche er nachweislich von einem berliner

    Dissertationenhändler gekauft hatte (leicht herzustel-

    lende kompilationen aus lateinischen Lexika waren

    damals gängiger Stoff für Ghostwriter). Der Schwindel

    war aufgeflogen, weil die Berliner Staatsanwaltschaft

    das büro dieses Promotionsagenten hochgenommen

    und die Namen von dessen kunden allen betroffenen

    universitäten gemeldet hatte. Solche Agenten gab es

    damals zuhauf. beliebt und später berüchtigt waren

    auch die amerikanischen Doktorfabriken, die in zei-

    tungsanzeigen offen um kunden warben und aus dem

    geradezu titelbesessenen Deutschland der kaiserzeit

    reichen zulauf fanden.

    Die „amerikanischen“ Pseudodoktoren

    Der berühmteste dieser „amerikanischen“ Pseudo-

    doktoren, die bald nach einer der bekanntesten dieser

    Universitäten als „Philadelphia-Doktoren“ verspottet

    wurden, war karl may. obwohl er nie eine universität

    besucht hatte, trat er in der Öffentlichkeit mit dem

    Doktortitel auf und lieferte damit seinen kritikern

    eine Steilvorlage. Der Dresdner Anzeiger etwa fragte

    hämisch, ob May etwa seinen Titel „von seinen Freunden,

    » Hat karl may seinen titel

    von den Haddedihn-Arabern

    oder von der universität der

    comanchen erhalten? «

    den Haddedihn-Arabern, oder von der universität der

    Comanchen“ erhalten habe.

    may, der offenbar in seiner eigenen Welt lebte, recht-

    fertigte sich mit ehrungen, die ihm in china zuteil geworden

    seien und die weit über einem Doktortitel stünden. Weil

    ihn das natürlich in keinster Weise aus der Schusslinie

    brachte, kaufte ihm schließlich seine spätere ehefrau klara

    May 1902 ein Ehrendoktordiplom der „German-American-

    University of Chicago“. Als ihm die sächsischen Behörden die

    führung des Doktortitels aufgrund eines solchen Diploms

    versagten, zog may unter fremdem Namen (er gab sich

    als seine eigene Schwiegermutter aus) erkundigungen

    beim deutschen konsulat in chicago ein. Dabei stellte

    sich heraus, dass diese „Universität“ nichts weiter als das

    briefkastenunternehmen eines ehemaligen barbiers war,

    der gegen bares zu Hunderten vornehmlich medizinische

    Doktordiplome, sogar Professorentitel, vornehmlich über

    Apotheken nach Deutschland lieferte.

    Wirkliche konkurrenz brauchten die deutschen univer-

    sitäten aber in den amerikanischen Doktorfabriken nicht

    zu befürchten, denn viele haben ihren Standortvorteil

    genutzt und sich selbst in großem Stil am Handel mit

    Doktortiteln beteiligt. Lukrativ war dieses Geschäft vor

    allem dadurch geworden, dass im Laufe des 18. Jahrhun-

    derts die kostspieligen performativen Akte und Promo-

    tionsfeiern durch die damals erfundene Doktorurkunde

    ersetzt worden sind und nun der Löwenanteil der von

    den kandidaten für eine Promotion zu entrichtenden

    Gelder unmittelbar an die Fakultäten floss. Das war ein

    schwerwiegender und im Grunde irrationaler eingriff

    (die kandidaten bezahlten für feiern, die es nicht mehr

    gab) in die ökonomischen Strukturen der universitäten,

    der die Reform des Promotionswesens im 19. Jahrhun-

    dert erheblich belastete. Denn das Geld der kandidaten,

    welches die fakultäten regelmäßig an die ordentlichen

    Professoren abführten (extraordinarien und Privatdo-

    zenten bekamen natürlich nichts), konservierte an den

    älteren universitäten vormoderne Promotionspraktiken

    bis weit in das 19. Jahrhundert hinein. Dazu zählte etwa

    auch der usus, denjenigen kandidaten, die bereits in

    Amt und Würden standen, wie etwa Pfarrern, Lehrern,

    beamten usw., die also ihre Dignität für den titel bereits

    in praktischer Hinsicht unter beweis gestellt hatten, die

    eigentlich statutenmäßig zu erbringenden Promotions-

    leistungen – Disputation, Dissertation, examen – entweder

    ganz oder teilweise zu erlassen. Infolge chronischer

    unterbezahlung der Professoren hatte sich diese im

    18. Jahrhundert keinesfalls als anrüchig empfundene

    „„Observanz“ um 1800 bereits soweit verformt, dass der

    Nachweis eines sechssemestrigen Studiums und eine

    kurze mündliche Prüfung auch bei solchen kandidaten,

    die quasi aus dem Studium heraus promovieren wollten,

    für die Vergabe des titels ausreichen konnten. zu dieser

    zeit entwickelte sich auch die quasi auf den fernhandel

    und den überregionalen titelmarkt abgestimmte Promo-

    tion „in absentia“. Kandidaten und Fakultäten konnten

    nun das Promotionsgeschäft per Post erledigen. An

    die Stelle der Prüfungen trat eine handgeschriebene

    Abhandlung. Tausende von deutschen „Doktoren“ des

    19. Jahrhunderts haben diejenige Universität, die sie

    promoviert hat, nie betreten.

    Die deutschen Doktorfabriken

    Außer etwa erlangen, tübingen, Leipzig und Göttingen

    haben insbesondere die sehr kleinen universitäten in

    rostock und Jena, wo die Professorengehälter deutsch-

    landweit am niedrigsten waren, mit den erträgen aus

    den Absenspromotionen im Laufe des 19. Jahrhunderts

    eine Art zweite Säule des Professorengehalts aufgebaut.

    » tausende von deutschen

    ›Doktoren‹ des 19. Jahrhunderts

    haben die universität, die sie

    promoviert hat, nie betreten .«

    Allein die philosophische fakultät in Jena hat berech-

    nungen des Jenaer Nationalökonomen bruno Hildebrand

    zufolge zwischen 1832 und 1865 insgesamt 1.867(!) Doktor-

    titel vergeben, von 19 Fällen abgesehen ausschließlich

    „„in absentia“. Das magere Grundgehalt der Professoren

    hat sich dadurch etwa verdoppelt. In der ebenfalls sehr

    kleinen universität Gießen blühte das tagesgeschäft,

    nachdem die Stadt seit 1849/50 an das deutsche Eisen-

    bahnnetz angeschlossen war. zu Hunderten sind dort

    kandidaten mit dem zug angereist, um sich innerhalb

    eines tages ohne Dissertation und lediglich aufgrund

    einer kurzen niveaulosen mündlichen Prüfung mit einem

    Doktordiplom zu versorgen. An diese zeit erinnert das

    Spottlied: „Auf der Eisenbahn in Giessen, thät mich etwas

    sehr verdriessen: trotz allem Widersprechen reichte man

    mir in den Waggon ein philosophisches Doctordiplom –

    ich musste aber dafür 60 Gulden blechen!“

    Als das Verhältnis zwischen Studenten- und Pro-

    motionsquoten an den deutschen universitäten immer

    absurdere Ausmaße annahm und sich abzeichnete, dass

    der deutsche Doktortitel allmählich auf das Niveau der

    zahlreich kursierenden Orden, Hoflieferantentitel usw.

    herabzusinken drohte, platzte dem berliner Großordina-

    rius Theodor Mommsen der Kragen. 1876 griff er in zwei

    geharnischten Artikeln in den Preußischen Jahrbüchern

    die deutschen „Winkeluniversitäten“ und ihre „Pseudo-

    doktoren“ an und forderte vehement die Abschaffung

    der Promotion „in absentia“ und den Druckzwang für

    Doktorarbeiten. Gleichzeitig drohte er mit der bildung

    eines universitätsvereins deutscher bundesstaaten

    unter preußischer führung nach Art des zollvereins.

  • 10 > 01/13 Treffpunkt BA 10

    Leitthema: Ehrlichkeit in der Wissenschaft

    Im Vereinsgebiet sollten nur noch diejenigen zur

    führung eines Doktortitels berechtigt sein, die diesen

    aufgrund der strengen preußischen Promotionsnormen

    erworben hätten.

    Berlin und die deutschen „Winkeluniversitäten“

    Diese Normen gingen auf die Gründungszeit der

    Berliner Universität (1810) zurück. Im Gegensatz zu

    den reformern an vielen der älteren universitäten, die

    » Promotionen im Stile von Guttenberg

    und co. bildeten nicht etwa die

    Ausnahme, sondern die regel. «

    sich nur mühsam in das 19. Jahrhundert gerettet

    hatten, die ihre älteren ökonomischen Strukturen

    und Promotionspraktiken, an denen vitale finanzielle

    berechtigungen der Professoren und des gesamten

    universitätspersonals hingen, nicht so einfach über bord

    werfen konnten, hatte die berliner universitätsgründer

    nichts daran gehindert, das Promotionswesen ihrer

    neuen universität unter dem Gesichtspunkt strengs-

    ter reform zu konzipieren. kandidaten, die etwa an

    der berliner philosophischen fakultät promovie-

    ren wollten, mussten ausnahmslos eine gedruckte

    lateinische Dissertation vorlegen, darüber in Latein

    disputieren und ein lateinisches examen bestehen.

    Alle älteren traditionen hatten die berliner reformen

    in form der ehrenpromotion quasi domestiziert,

    welche freilich niemals von den kandidaten selbst bean-

    tragt werden durfte (auch die Habilitationsschrift ist eine

    Berliner Erfindung, aber das ist eine andere Geschichte).

    eine ähnlich günstige reformkonstellation herrschte an

    der 1826 quasi neu gegründeten Universität in München,

    die sich deshalb ebenfalls am Promotionshandel im

    19. Jahrhundert nicht beteiligt hat.

    mit den preußischen Promotionsnormen, die von

    berlin aus mit entsprechender ministerieller unter-

    stützung nach und nach auf die anderen preußischen

    universitäten, z.b. auf Halle und Greifswald, übertragen

    worden sind, war angesichts verlockender konkur-

    renzangebote der deutschen „Winkeluniversitäten“

    im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts kein Staat

    zu machen. Groben Schätzungen zufolge dürften

    bis in die reichsgründungszeit hinein ca. 75 Prozent

    der Inhaber philosophischer Doktortitel diesen unter

    umständen erworben haben, die nicht nur nach

    heutigen, sondern auch nach damaligen preußischen

    Promotionsnormen als skandalös zu betrachten sind.

    Promotionen im Stile von Guttenberg und co. bildeten

    im 19. Jahrhundert nicht etwa die Ausnahme, sondern

    die regel. Als mommsen, der sich in berlin eines üppi-

    gen Professorengehalts erfreute, 1876 seine schlecht

    bezahlten kollegen der älteren universitäten an den

    Pranger stellte, lag offen zu tage, dass die deutschen

    Studenten nicht dort promovierten, wo sie studiert

    hatten, sondern wo sie am billigsten und leichtesten

    durchzukommen glaubten. Vor allem Jena und rostock

    dürften mit ihren Absenspromotionen den markt der

    Absolventen preußischer universitäten beherrscht haben.

    einer dieser Absolventen war der berliner Student

    Karl Marx, der 1841 von der Jenaer philosophischen

    fakultät aufgrund einer deutschen handgeschriebenen

    Abhandlung in Abwesenheit promoviert worden ist.

    Die marxforschung hat sich schwer getan, die Jenaer

    Promotion ihres Protagonisten zu erklären. Angeblich

    habe die reaktionäre und „antihegelianische“ Stim-

    mung in berlin marx dazu veranlasst, sich nach Jena

    zu wenden. Aber muss es immer Humboldt oder Hegel

    sein? müssen wirklich alle universitätsgeschichtlichen

    Phänomene des 19. Jahrhunderts vergeistigt werden?

    Viel wahrscheinlicher ist doch, dass auch marx sich, wie

    Hunderte seiner kommilitonen vor und nach ihm, lieber

    eine Doktorurkunde per Post aus Jena schicken ließ,

    als die strengen berliner Anforderungen zu erfüllen.

    mommsens maßstäben zufolge war jedenfalls auch marx

    ein „Pseudodoktor“. Mommsens Initiative entfachte

    eine deutschlandweite Debatte bis dahin nie gekannten

    Ausmaßes über die Lage der deutschen universitäten,

    die Promotionsreform und die „Borussifizierung“ des

    deutschen bildungswesens. Sie erzeugte enormen

    öffentlichen Druck auf die universitäten, die praktisch

    gegen „Sündengeld“ (Mommsen) den Ausverkauf des

    deutschen Doktortitels betrieben.

    Noch 1876 schafften die Rostocker, Erlanger und Göt-

    tinger philosophischen fakultäten die Absenspromotion

    ab. In Gießen wurde seit 1877 neben einer mündlichen

    Prüfung wieder eine Dissertation gefordert. Allmählich

    setzte sich nun zumindest für die Dissertationen der

    philosophischen fakultäten endgültig der Publika-

    tionszwang durch, der auch heute noch das wichtigste

    Instrument zur kontrolle des Promotionswesens ist.

    Ferner erschien 1877 ein Erlass des preußischen Kultus-

    ministeriums über die „Beilegung oder Versagung des

    philosophischen Doctor-Titels im amtlichen Verkehr“.

    In Preußen durften fortan nur noch diejenigen den

    philosophischen Doktortitel führen, die ihn aufgrund

    Ehrendoktordiplom (Dr. phil.) Karl Mays der „Universitas Germana Americana apud Chicago“ vom 9. De-zember 1902 für die ,Dissertation‘„Im Reiche des silbernen Löwen“ (Karl-May-Verlag, Bamberg Radebeul)

  • 11> 01/13 Treffpunkt BA

    der in Preußen herrschenden Normen (mündliche Prü-

    fung, gedruckte Dissertation) erwerben würden. Dieser

    erlass setzte im Grunde mommsens Idee des univer-

    sitätsvereins für Preußen um. Nun fielen schlagartig

    auch die Promotionszahlen der Jenaer philosophischen

    fakultät, noch bevor die Absenspromotion sowohl in der

    juristischen als auch in der philosophischen fakultät

    aufgrund ministerieller Verfügungen von 1881 und 1882

    ebenfalls abgeschafft wurde.

    Juristische „Pseudodoktoren” der Kaiserzeit

    Der unendlich mühsame kampf um die Promo-

    tionsreform war damit freilich keinesfalls zu ende.

    Die juristischen fakultäten in Jena, Heidelberg und

    Leipzig etwa haben sich trotz massivem öffentlichen

    Druck und heftigster kritik der anderen fakultäten mit

    den haarsträubendsten Argumenten bis um 1900 der

    einführung des Druckzwangs widersetzt. Das hat der

    deutschen Juristenelite der kaiserzeit die zweitver-

    wertung ihrer in wissenschaftlicher Hinsicht in aller

    regel vollkommen wertlosen Staatsexamensarbeiten

    als Doktorarbeiten gestattet und den Juraprofessoren

    dieser universitäten das konto gefüllt. Auch hierbei

    handelt es sich um mehrere tausend Promotionen. Der

    ehemalige 1848er, dann Gießener und später Schweizer

    Professor Carl Vogt prophezeite 1876 in einer glänzen-

    den replik auf mommsen, dass der deutsche Doktor-

    titel immer wertloser werden würde, „solange seine

    erwerbung mit einem Geldverdienst der Professoren

    verbunden ist. Da liegt der Hund begraben. er ist durch

    die Sucht nach schnödem mammon und durch nichts

    anderes allmählich herabgewürdigt worden und wird

    nicht eher im Preise wieder steigen, als bis die Spesen

    davon abgezwackt sind.“ Dies geschah bezeichnender

    Weise aber erst in einer zeit, als die Autonomie der

    deutschen universitäten durch die NS-Diktatur gebro-

    chen worden war, nämlich in form eines erlasses des

    reichs- und preußischen ministeriums für Wissenschaft,

    Erziehung und Volksbildung vom 11. September 1935.

    Darin heißt es: „Die den Referenten, Koreferenten

    und Prüfern bisher zugeflossenen Anteile an der

    Promotionsgebühr kommen endgültig in fortfall;

    die Prüfungstätigkeit gehört zu den allgemeinen

    Dienstobliegenheiten der Hochschullehrer.“

    Holt uns unsere Geschichte ein?

    Wir sollten nicht so dumm sein zu glauben, das

    alles sei bloß Geschichte, die uns nicht mehr einholen

    kann. Vielleicht sollten wir die Verzückung über die

    „Humboldtsche Forschungsuniversität“ und die „Weltgel-

    tung“ der deutschen Universität des 19. Jahrhunderts

    wenigstens für eine Weile auf die Jubiläumsreden ver-

    schieben, in unsere wunderbaren universitätsarchive

    gehen und ernsthaft erforschen, was die universitäten im

    19. Jahrhundert wirklich umgetrieben hat. Vielleicht

    sollten wir wenigstens in diesem einen fall das erfah-

    rungswissen der Geschichte nutzen und anschließend

    fragen stellen, zum beispiel, was aus den zentralen

    Werten unserer Wissenschaftskultur werden kann, wenn

    die Universitäten sich selbst finanzieren müssen. Lassen

    sich vielleicht die Gesetzmäßigkeiten der Ökonomie

    selbst in den allerheiligsten Sphären der Alma mater

    doch nicht aushebeln? Ist es wirklich zu verantworten,

    mittelzuweisungen an Institute und Lehrstühle von der

    zahl der Promotionen abhängig zu machen? Die ak-

    tuellen Debatten um den Doktorschwindel haben zwar

    zu zwei ministerstürzen geführt. Aber sie haben noch

    längst nicht das Niveau des Jahres 1876 erreicht. Sie

    drehen sich noch zu sehr um das fehlverhalten einzelner

    prominenter kandidaten. Je mehr sich die Hinweise

    darauf verdichten, dass Guttenberg und co. womöglich

    nur die sprichwörtliche Spitze eines eisberges bilden,

    dessen umfang niemand kennt, desto mehr sollten die

    Promotionspraktiken der universitäten selbst auf den

    Prüfstand kommen. Das zumindest sollten wir vom

    19. Jahrhundert lernen.

    „Es ging damals in der That lustig mit dem Doctor-

    machen her auf manchen universitäten und wäh-

    rend man unendlich grosse Worte von der Würde

    der Wissenschaft verschwendete, hielt man es nicht

    unter der Würde, das akademische Scepter zugleich

    als Prägestock zu benutzen und nicht nur den titel,

    sondern auch die requisiten dazu, Dissertationen

    und Abhandlungen, für gutes Geld an den mann zu

    bringen.“ (Karl Vogt, 1876)

    Autor

    Dr. phil. Ulrich Rascheist mitarbeiter der Göttinger Akademie der Wissenschaften und erforscht die Prozessakten des kaiserlichen reichshofrats im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien (www.reichshofratsakten.de).

    Jena vergab 1820 – 1890 ca. doppelt so viele juristische Doktortitel wie Würzburg, Freiburg,

    Marburg, München und Berlin zusammen. Diagramm: Ulrich Rasche

    Jena vergab 1830 – 1870 ca. dreimal so viele philosophische Doktortitel wie München und

    Berlin zusammen. Diagramm: Ulrich Rasche

    Juristische Promotionen in Würzburg, Freiburg, Marburg, München, Berlinund Jena 1820-1890

    1 400

    1 300

    1 200

    1 100

    1 000

    900

    800

    700

    600

    500

    400

    300

    200

    100

    0

    Würzburg Freiburg Marburg München Berlin Jena

    Promotionen der philosophischen Fakultäten in München, Berlin und Jena 1830-1870

    2 6002 5002 4002 3002 2002 1002 0001 9001 8001 7001 6001 5001 4001 3001 2001 1001 000

    900800700600500400300200100

    0

    München Berlin Jena

  • 1212 > 01/13 treffpunkt bA

    Lehre und studentisches Leben

    Das Projekt „Flex“ wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (eSf) und des freistaates Sachsen gefördert. Investition in Ihre zukunft.

    Der Weg zum Studium ohne AbiturStaatliche Studienakademie Dresden: Projekt „Flex“ 2009 – 2013

    Bereits in früheren Ausgaben des „Treffpunkt

    BA“ haben wir zum Forschungsprojekt „Flex“, seinem

    Hintergrund und den ersten Durchgängen der Vorbe-

    reitungskurse berichtet. Das Projekt befindet sich nun

    in der finalen Evaluierungsphase und wird mit dem

    Jahr 2013 auslaufen. Dieser Artikel beinhaltet einen

    kurzen rückblick zu den vergangenen Projektjahren

    sowie einen Ausblick auf das Jahr 2013.

    Projekt „Flex“

    Das ESF-Projekt „Flexibilisierung des Zugangs zum

    berufsakademiestudium für Studieninteressierte ohne

    klassische zugangsvoraussetzungen und Sicherung der

    Studierfähigkeit von Studienanfängern und Studieren-

    den“ (kurz: „Flex“) wird in Form einer Kooperation der

    bA Sachsen, der Staatlichen Studienakademie Dresden

    sowie der tu Dresden vom Institut für berufspädagogik

    und Berufliche Didaktiken durchgeführt und widmet

    sich verschiedenen Problematiken, wie der Steigerung

    der bildungsbeteiligung, der chancengleichheit, der

    beschäftigungsfähigkeit und der Durchlässigkeit des

    bildungssystems vor dem Hintergrund eines akademischen

    fachkräftemangels. Insbesondere Studieninteressierte

    mit abgeschlossener berufsausbildung, die nicht über

    die Hochschulreife oder einen meisterabschluss verfügen,

    werden angesprochen. Sie haben die möglichkeit, über

    eine zugangsprüfung die Studienzugangsberechtigung

    zur berufsakademie Sachsen zu erlangen. um auf die

    notwendige zugangsprüfung und das Studium selbst

    vorzubereiten, bietet die berufsakademie Sachsen

    durch das Projekt seit dem Jahr 2010 spezielle flex-

    Vorbereitungskurse an.

    Gestaltung und Inhalt der Kurse:

    Über die drei erprobungsjahre wurden im Schnitt

    12,5 unterrichtseinheiten im zeitraum von Januar bis

    mitte Juni eines jeden Jahres gelehrt. Die Anzahl der

    kurse war frei wählbar, höchstens jedoch drei kurse

    mit maximal 300 unterrichtseinheiten pro Studien-

    interessent/in. es wurde deutlich, dass der umfang

    und die Anforderung an die teilnehmenden, die sich

    in das für sie völlig neue Abiturwissen einarbeiten

    mussten, sehr anspruchsvoll waren. Dies zeigte auch

    die teilnahmestatistik: etwa 50 % der angemeldeten

    Personen nahmen im Schnitt an mindestens der Hälfte

    der Lehrveranstaltungen teil. für die Durchführung

    der flex-Vorbereitungskurse konnten Gymnasiallehrer

    bzw. ein Dozent der bA Sachsen akquiriert werden,

    die viele Jahre berufserfahrung – teilweise sogar in

    der relevanten zielgruppe – vorweisen konnten. Über

    den gesamten Durchführungszeitraum und darüber

    hinaus sind dieselben Dozenten dabei geblieben. Das

    fächerangebot umfasste mathematik und englisch

    sowie je nach Studienwunsch Wirtschaft oder technik/

    Physik. Inhaltlich wurden die kurse von den Dozenten

    nicht nur mit blick auf die zugangsprüfung, sondern

    ES

    F P

    PO

    JE

    KT

    Foto: fotolia

  • 13

    Foto: fotolia

    > 01/13 treffpunkt bA

    auch in Absprache mit Studiengangleiter/innen, auf

    das Studium selbst erstellt.

    Ergebnisausschnitte des Flex-Projekts:

    Die evaluierung durch die mitarbeiterinnen der tu

    Dresden (fakultät erziehungswissenschaften, Institut für

    Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken) im Projekt

    ergab ein Durchschnittsalter von etwa 25 Jahren bei den

    mit ca. 70 % überwiegend männlichen teilnehmenden

    und vom ersten bis zum letzten Durchgang ein stark

    steigendes Interesse mit zunächst 32 Anmeldungen im

    Jahr 2010 bis zu 60 Anmeldungen im Jahr 2012. Die im

    Anschluss an die Flex-Kurse stattfindende Zugangsprü-

    fung bestanden im Jahr 2010 67 % der Flex-Teilnehmer/

    innen, im Jahr 2011 85 % und im Jahr 2012 83 %.

    Insgesamt 44 Personen, die an den Flex-Kursen und

    der zugangsprüfung teilgenommen haben, wurden in

    den 3 Projektjahren vor allem in den Studiengängen

    Informationstechnik, Wirtschaftsinformatik und Steuern,

    Prüfungswesen, consulting immatrikuliert. Die hohe

    Qualität der Vorbereitungskurse wurde u. a., neben den

    guten kritiken für die Dozenten, von durchschnittlich

    95 % Teilnehmenden bestätigt, welche sie als „hilfreich“

    bis „sehr hilfreich“ einstuften.

    Im Jahr 2013 wird die tu Dresden in ihrer rolle als

    wissenschaftliche begleitung die wichtigen erhebungen

    zum (Nicht-)bestehen des Studiums der ehemaligen

    flex-teilnehmer/innen des Jahrgangs 2010 im Vergleich

    zu den „traditionell“ Studierenden durchführen. Wie

    viele ehemalige flex-teilnehmer/innen bestehen das

    Studium? zeigen sich unterschiede zu den anderen

    Studierenden? Werden besondere Herausforderungen

    deutlich? Diese und weitere fragen sollen beantwortet

    werden.

    Autorin

    Dipl.-Psych. Elisa HausteinWissenschaftliche mitarbeiterinStaatliche Studienakademie Dresden

    KontaktHans-Grundig-Straße 25Tel.: 0351 44722-741 e-mail: [email protected]

    Das eSf-Projekt endet 2013 mit dem ergebnis eines

    qualitativ hochwertigen, erprobten und passge-

    nauen kursangebotes. Anmeldungen für das Jahr

    2014 werden ab sofort entgegen genommen, um

    wichtiges Grundlagenwissen in den fächern

    mathematik, englisch, technik/Physik und Wirt-

    schaft vermittelt zu bekommen. Die Kurse finden

    von Januar bis mitte Juni berufsbegleitend an der

    Staatlichen Studienakademie Dresden statt. Die

    Vorteile auf einen blick:

    gezielte Personalentwicklungsstrategie für

    unternehmen

    ggf. vorhandener Arbeitgeber kann Praxis-

    partner im dualen Studium sein

    mit unter 2 euro pro unterrichtseinheit eines

    der günstigsten Angebote dieser form

    intensive Vorbereitung auf die zugangsprü-

    fung und das Studium

    berufs- und studienbegleitende organisation

    direkt anschließend Absolvierung der

    zugangsprüfung möglich

    Dozenten mit langjähriger berufserfahrung

    kostenfreie Leihbücher

    Alle wichtigen Informationen sowie kontaktdaten

    sind unter der folgenden WEB-Adresse zu finden:

    http://www.ba-dresden.de/de/zentrale-einrichtungen/

    flex-studieren-ohne-abitur.html

    FLEX-VORBEREITUNGSKURSE:

    JETZT FÜR 2014 ANMELDEN!

    Entspannt durchs Studium

    Kooperation zwischen der

    BA Dresden und BARMER GEK

    Entspannt studieren!

    Informiere Dich bei Maria-Franziska GöllingTelefon: 0151 18234480

    [email protected]

    Autorin

    Maria-Franziska GöllingbArmer Gek Dresdenkönigsbrücker Straße 17Dresden 01099Tel.: 0800 332060211456e-mail: maria-franziska.goelling@ barmer-gek.de

    „ Angst vor der nächsten Prüfung, Heimweh oder

    Sorgen um die berufliche zukunft: So manchem

    Studenten wachsen die belastungen über den kopf.

    Die straffen Zeitpläne und Klausuren tun ihr Übriges“

    (Die Welt, 04.04.13)

    Sicher können auch Sie davon ein Lied singen.

    Doch Abhilfe schafft unser neues Programm. für

    die Studenten der bA Dresden stellt die bArmer Gek

    ein attraktives Gesundheitsangebot zur Verfügung.

    Wir möchten Ihnen durch individuelle und kos-

    tenfreie Angebote das thema Gesundheit im Stu-

    dium näher bringen und Sie zu hochwertigen sowie

    informativen Workshops und Seminaren einladen.

    Wir widmen uns den aktuellen und für Sie inte-

    ressanten themen Prüfungsangst, zeitmanagement

    und knigge. Das knigge-Seminar wird durch eine

    etikettschule durchgeführt. Hierbei fallen lediglich

    5,00 € eigenanteil als Startangebot (kurskosten

    39,00 € pro Person) an.

    Des Weiteren informieren wir Sie durch Literatur

    zum thema bewegung, Prävention, ernährung und

    entspannung. Die kursangebote werden im Herbst

    2013 beginnen. Sie werden über die termine recht-

    zeitig seitens der bA Dresden informiert.

    Sie können mich gerne zu den möglichkeiten

    und Inhalten kontaktieren. oder besuchen Sie uns

    im Internet.

  • 1414 > 01/13 treffpunkt bA

    Exkursion als ModulbausteinAgrarstudenten in Deutschland unterwegs

    bildungsurlaub tagsüber und in den Abendstunden

    ausgelassene feten. mehr ist eine exkursion nicht?!

    oh doch! Im besonderen, wenn die Studierenden

    ihre fahrt selbst aufbauen. Hier werden sogenannte

    Softskills wie team- und kritikfähigkeit sowie organi-

    sationstalent schon lange vor der eigentlichen Abreise

    geschult. Kostenkalkulation und realistische, effiziente

    zeitplanung sind außerdem unerlässlich.

    Die erfahrung, nicht einfach am Starttag in einen

    bus zu steigen, sondern das transportmittel und

    alles andere vorher selbst zu organisieren, machten

    die Agrarstudenten der Matrikel 2010 im 6. Semester.

    unter Anleitung von Dozentin Heike Delling arbeiteten

    wir uns durch nervenaufreibende Planungsstunden,

    bis es am 19. März 2013 endlich losging: An drei Tagen

    besuchten wir sechs Betriebe, darunter drei Land-

    technikhersteller, ein Gestüt und zwei Landwirt-

    schaftsbetriebe.

    Wir starteten bei cLAAS in Harsewinkel mit einer

    Werksbesichtigung: Die Hallen sind gigantisch: 20 ha

    unter Dach, 13 km förderketten unter der Decke. es

    gibt 20 montagestrecken für Drescher, sodass in der

    Hochphase alle 15 bis 20 minuten eine maschine fertig

    montiert aus der endmontage fährt. In der farbge-

    bung sahen wir aus der Vogelperspektive, wie täglich

    20.000 m2 Stahl und blech lackiert werden.

    bei der kverneland Group in Soest informierten

    uns zwei freundliche Herren ausgiebig und detailliert

    über die Geschichte des unternehmens sowie seine

    Produkte. Das ur-unternehmen AccorD, welches seit

    2008 Teil der Kverneland Group ist, wurde 1948 von

    Heinrich Weiste gegründet, dem Erfinder des „Weiste-

    Dreiecks“, einer Dreiecksschnellkupplung.

    Am zweiten exkursionstag besuchten wir das

    Gestüt Sosath in Lemwerder. Große klinkerbauten, ein

    vollständig gepflasterter Hof und tadellose Sauber-

    skeit beeindruckten. rainer böning, Leiter der besa-

    mungsstation, führte uns über das Gestüt mit der

    Philosophie „Zucht und Sport an einem Ort“. Wir

    besichtigten Pferdeboxen, Außenkoppeln, die reit-

    halle, die führmaschine und die besamungsstation.

    trotz aller Noblesse ließ Herr böning keinen zweifel

    daran, dass die zucht von Sportpferden ein hartes

    und zeitintensives Geschäft ist.

    Nachmittags hielten wir bei eckard Lesse in

    Großbrunsrode. Herr Lesse unterhält einen landwirt-

    schaftlichen betrieb mit ca. 50 ha Land, das er zu einem

    Großteil mit Pferden konventionell bewirtschaftet. Wir

    trafen einen Mann, dessen Händen man die 4000 Stun-

    den Arbeit jährlich ansieht. Die Arbeitspferde wurden

    in alter manier gehalftert und über den Hof geführt.

    Den dritten exkursionstag begannen wir bei AmA-

    zoNe, Hersteller von Sämaschinen, Düngerstreuern

    und Pflanzenschutzgeräten, in Leipzig.

    Wir besichtigten die an das firmengelände ange-

    gliederten Versuchsfelder. Hier werden bodenbearbei-

    tungsverfahren vom konventionellen Pflug mit Packer

    bis zur konservierenden mulchsaat verglichen.

    Den Abschluss unserer reise bildete der besuch

    des Landwirtschaftsbetriebes A. müller in Waldenburg.

    Hier begleitete uns Herr Sander. Seit 2004 baut der

    Betrieb auf 430 ha Ackerland Feldfrüchte ausschließlich

    mittels Direktsaat an. Der gelernte orgelbaumeister

    erklärte uns mit ruhiger Stimme seine motivation

    und den langen Weg der umstellung auf Direktsaat.

    mit vollen köpfen und müden Gliedern traten wir

    die Heimreise an. Soviel zum offiziellen Teil der Reise,

    aber natürlich kamen auch der Spaß und das feten

    nicht zu kurz! Übernachtungen in münster, bremen

    und Leipzig ließen bei kulturinteressierten, bierver-

    kostern und Hobbytänzern keine Wünsche offen. Die

    exkursion als Lehrform – in unserem fall ein schönes,

    rundum gelungenes Projekt! ein ausführlicher exkur-

    sionsbericht kann online unter www.ba-dresden.de,

    Studiengang Agrarmanagement, Rubrik „ Aktuelle

    Projekte“ abgerufen werden.

    Autorin

    Dominique Naumburger

    Studentin im 6. Semester, Studiengang

    Agrarmanagement an der Staatlichen

    Studienakademie Dresden

    Kontakt zum Studiengang:

    Hans-Grundig-Straße 25

    Tel.: 0351 44722-530

    Fax: 0351 44722-9530

    e-mail: [email protected]

    Lehre und studentisches Leben

  • 15> 01/13 treffpunkt bA

    Erlernen, erfahren und erlebenStudenten des Studiengangs Holz- und Holzwerkstofftechnik unterwegs

    „Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn wir ver-

    gessen, was wir gelernt haben“, sagte einst Edward

    frederick Lindley Wood, ein britischer Politiker des

    20. Jahrhunderts. Wie recht er doch hat, wenn man

    bedenkt, dass man neben dem reinen Wissenserwerb

    von der jeweiligen bildungseinrichtung, Studienkultur

    und natürlich dem sonstigen umfeld in der Studien-

    zeit geformt und geprägt wird. zur bildung zählen

    eben nicht nur die fachlichen kompetenzen, sondern

    auch die so genannten ‚soft-skills‘. Neben klassischen

    Lehrveranstaltungen wie Vorlesungen tragen zusätz-

    liche Aktivitäten und Programme im Studium an der

    berufsakademie dazu bei, den eigenen fachlichen

    Horizont zu erweitern und sich dabei mit anderen zu

    vernetzen und weiche fähigkeiten wie flexibilität oder

    teamarbeit o.ä. zu erschließen. eine dieser Aktivitäten

    stellt die besondere Lehrform „Exkursion“ dar. Der

    kurs Holz- und Holzwerkstofftechnik der matrikel 2010

    unternahm vom 18.03. bis 19.03.2013 eine zweitägige

    exkursion mit straffem Programm.

    erster Anlaufpunkt war die firma fritz becker kG

    in brakel, die bauteile aus selbstgefertigten furnie-

    ren herstellt. Der rundgang durch die betriebshallen

    ermöglichte uns nun allen – unabhängig davon, ob

    unser Praxispartner furniere herstellt oder nicht – in

    der Praxis das bereits in den theoretischen Studienpha-

    sen erlernte zu erleben. Das Schälen der furnierdeck-

    lagen war ebenso beeindruckend wie die technischen

    bedingungen zur Weiterverarbeitung zu formteilen

    wie z.b. Stühlen.

    Nach beendigung des rundgangs ging es ins

    nahegelegene minden zur fa. Altendorf, wo wir bereits

    erwartet wurden. Der herzliche empfang zeigte das

    Interesse der firma an uns jungen Studierenden und

    die bereitschaft, know-how weiterzugeben. Nach einer

    kurzen erläuterung des tagesprogramms ging es sogleich

    in die fertigungshallen. bei einem rundgang durch

    die firma wurde uns die entstehung diverser formatkreis-

    sägen näher gebracht. Die Herstellung dieser erinnert

    stark an die fertigungsstraßen aus der Automobilindu-

    strie oder auch an industriell arbeitende küchen- und

    Wohnmöbelbetriebe. Die von der fa. Altendorf spendierte

    Hotelübernachtung stellte die nötige Aufnahmefähig-

    keit für den kommenden tag wieder her. Die dritte

    firmenbesichtigung während der exkursion war die

    fa. kuper in rietberg. Neben dem Gebrauchtmaschi-

    nenhandel und der maschinenherstellung betreiben

    diese auch forschung und entwicklung im bereich

    industrieller furnierherstellung und -verarbeitung.

    Letzter tagesordnungspunkt der exkursion war

    die besichtigung eines der Werke der fa. Nobilia in

    Verl. Das Großunternehmen mit seinen knapp 2.300

    mitarbeitern (nur in diesem Werk) produziert pro tag

    im Zweischichtbetrieb ca. 1.600 auftragsbezogene

    Küchen und verbraucht somit ca. 2.400 m3 Holzwerk-

    stoff täglich. Diese enorme fertigungsleistung setzt

    extrem automatisierte fertigungsstraßen sowie eine

    wohldurchdachte Auftragsverarbeitung voraus, sodass

    gegenüber dem kunden eine Lieferfrist von maximal

    drei Wochen gewährleistet werden kann.

    In zwei tagen haben wir vier unternehmen unter-

    schiedlicher tätigkeitsbereiche besichtigt – von Holzbe-

    und –verarbeitung und hochindustrieller fertigung über

    Werkzeugherstellung, bis hin zum maschinenhandel. Wir

    haben bei den rundgängen zahlreiche visuelle eindrü-

    cke gesammelt und in den ausführlichen Gesprächen

    mit den unternehmensvertretern einblicke in deren

    Arbeitsabläufe und unternehmensphilosophien erhal-

    ten. Der größte mehrwert einer exkursion jedoch ist

    das ‚Networking‘ – die Verknüpfung von potentiellen

    kunden bzw. Geschäftspartnern oder mitarbeitern

    Moderne Fertigungsstraßen zur Herstellung von Formatkreissägen.

    Fa. Kuper zeigte uns technische Neuerungen.

    Aus einem Stück geformte und bearbeitete Stühle aus mehrlagigem Holzfurnier.

  • 1616 > 01/13 treffpunkt bA

    mit renommierten firmen. Der gewonnene eindruck

    aller Studenten und Dozenten über die besuchten

    firmen ist der ehrliche Wille, den Interessenten etwas

    über die betriebsinternen Prozesse preiszugeben.

    Der Student bekommt einen über den Horizont des

    eigenen Praxispartners hinausgehenden einblick in

    andere bereiche bzw. das tägliche Arbeitsfeld anderer

    firmen und erhält darüber hinaus Inspirationen für die

    eigene karriere. Der Informationsaustausch zwi-

    schen berufsakademie (theorie) und unternehmen

    (Praxis) wird gefördert und gestärkt und es können

    entsprechend dem aktuellen Stand in forschung

    und entwicklung bzw. in der täglichen Arbeitspraxis Anfor-

    derungen an die Lehrveranstaltungen abgeleitet werden.

    So stellt sich nun die frage nach dem Sinn und zweck

    einer exkursion nicht mehr. Auch wenn den Studenten

    durch einen Ausflug kosten entstehen können und

    sie einen bis zu zweitägigen Verlust von ,,klassischen“

    Lehrveranstaltungen sowie ein intensives Programm

    in kauf nehmen müssen, der Aufwand lohnt sich, wie

    man sieht. So ergänzen exkursionen die praktischen

    Übungen an der Studienakademie und Studienabschnitte

    beim jeweiligen Praxispartner, um zu erleben, wie die

    theorie in der Praxis umgesetzt wird. Jeder Student

    sollte daher die angebotenen Exkursionen, Ausflüge

    oder messebesuche wahrnehmen.

    zum ende des Studiums, an dem wir nun fast angelangt

    sind, erkennt man – auch durch solche exkursionen, den

    Wissens- und erfahrungszuwachs, der sich wie ein Ast

    des ‚Lebensbaumes‘ mehr und mehr verzweigt.

    Autor

    Martin RößlerStudent im 6. Semester, Studiengang Holz- und Holzwerkstofftechnik an der Staatlichen Studienakademie DresdenPraxispartner: Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH

    [email protected]

    Aufmerksam lauschten wir dem technischen Leiter und dem Produktionsleiter der nobilia-Werke.

    Lehre und studentisches Leben

  • 17> 01/13 Treffpunkt BA

    Auch wenn die Präsenzphasen an der Studien-

    akademie in Dresden meist „nur“ 3 Monate umfassen,

    haben alle Studierenden gewisse Ansprüche an die

    Vorlesungen sowie direkt an die berufsakademie und

    ihr umfeld. egal, ob es sich dabei um die Auswahl der

    richtigen Praxispartner, die unterstützung der Stu-

    dierenden in Prüfungsangelegenheiten oder auch um

    die allgemeine Interessenvertretung der Studenten

    handelt – die Aufgaben sind sehr vielfältig und wir

    unterstützen, soweit wir können.

    Derzeit befindet sich Euer Studentenrat in einer

    Art „Umstrukturierungs- & Neufindungsphase“. Jedoch

    möchten wir euch hier einen kleinen einblick in die

    organisation und die derzeitigen (aber auch zukünf-

    tigen) Aufgaben geben.

    Unsere Organisation:

    Der Studentenrat – kurz Stura – der berufsakade-

    mie in Dresden besteht aus je einer/m Studierenden

    jeder Seminargruppe. Somit involviert der StuRa 42

    stimmberechtigte Personen. Aus deren mitte wiede-

    rum werden ein Vorsitzender und zwei Stellvertreter

    gewählt. Dabei wird darauf geachtet, dass jede matrikel

    im Vorsitz vertreten ist. Somit ist gewährleistet, dass

    bei Abstimmungen und Wahlen auf die Interessen

    ALLer eingegangen und diese ohne rückstellungen

    berücksichtigt werden.

    Unsere Aufgaben:

    Der Stura der bA Dresden ist in zahlreichen kom-

    missionen und Ausschüssen vertreten. Hier nimmt

    jeweils ein mitglied aus unseren reihen teil und vertritt

    in diesen die Interessen der Studierenden.

    › Die Koordinierungskommission ist mit der er-nennung der Studiengangleiter und der Prüfung

    von unternehmen auf ihre eignung als Praxispartner

    sowie Dozenten beauftragt. zu den Aufgaben der

    koordinierungskommission gehört es, empfehlungen

    für die bestellung von Leitern der Studiengänge

    zu geben und die Anerkennung der Praxispartner

    durchzuführen.

    › Der StuRä (zusammenschluss aller Studentinnen- und Studentenräte Dresdens) zählt zu der bA-

    externen kommission, in welcher wir vertreten

    sind. Dieser versammelt sich in regelmäßigen

    Abständen und informiert über geplante gemein-

    same Aktionen und gibt Auskunft über neue

    regelungen für die gesamte Studentenschaft.

    › Der SBAS (Versammlung der Sprecher der Stu-dentenräte aller Staatlichen Studienakademien)

    umfasst ein treffen aller sächsischen bA-Studen-

    tenräte im Abstand von zwei monaten. Dieser kann

    als bindeglied zwischen Studierenden und dem

    Staatsministerium für Wissenschaft und kunst

    (SmWk) gesehen werden. Der SbAS schlägt dem

    SmWk studentische Vertreter für das kollegium der

    bA Sachsen und die Studienkommissionen vor. Das

    kollegium beschäftigt sich mit grundsätzlichen

    Angelegenheiten rund um die bA Sachsen, wie zum

    beispiel Planung und entwicklung sowie organisa-

    tion und gibt entsprechende empfehlungen. Den

    Studienkommissionen obliegt laut § 15 des Säch-

    sischen berufsakademiegesetzes insbesondere im

    Auftrag der Direktoren die erarbeitung der Studien-

    pläne sowie der Studien- und Prüfungsordnungen für

    das duale Studium.

    › Der Prüfungsausschuss wird ab Seite 37 näher vor-gestellt. In diesem vertritt ein mitglied des Sturas für

    ein Jahr die Interessen und Anliegen der Studierenden.

    ebenso organisieren und planen wir im Stura je-

    des Jahr die Immatrikulationsfeiern der neuen matrikel

    und unterstützen ebenfalls bei der feierlichen exmatri-

    kulation und dem dazugehörigen Absolventenball für

    die Studierenden des jeweiligen Abschlussjahrganges.

    In zukunft werden wir uns auch weiterhin und mit noch

    mehr engagement und zielstrebigkeit um die belange

    und Interessen der Studierenden kümmern und mit euch

    gemeinsam Lösungen zu bestehenden Problemen finden.

    Autorin

    Katrin HelmStudentin im 4. Semester, Studiengang Wirtschafts-informatik an der Staatlichen Studienakademie Dresden und Vorsitzende des Stura

    Kontakte-mail: [email protected]

    Augen zu und durch?Nicht mit uns!

    LIEBE KOMMILITONEN UND KOMMILITONINNEN,

    als neue Vorsitzende des Studentenrates der

    berufsakademie Dresden möchte ich mich euch

    kurz „persönlich“ vorstellen. Ebenso möchte ich

    im folgenden noch meine motivation und auch

    Wünsche und ziele für den Stura für das kommende

    Jahr ansatzweise umreißen.

    mein Name ist katrin Helm und ich