Ehemaliger Regimentsarzt wurde 100von der Gründung 1977 bis 1995 war der unvergessene Arthur Mutz...

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21 Ehemaliger Regimentsarzt wurde 100 Kamerad Dr. Zeder(2.v.r.) mit Vertretern der OK(2.v.l. H. Henning) Die OK Nürnberg konnte ihrem ältesten Mitglied, Dr.med. Ernst Zeder, zum 100. Geburtstag gratulieren. Wir, seine Kameraden, überlegten, was bei einem so hochbetagten Regimentsarzt der ehemaligen Gebirgstruppe Freude auslösen könnte. Nach einigen Tele- fonaten gelang es uns, eine passende Geburtstagsüberraschung zu finden. Wir besorgten eine Blumenschale mit Edelweiß (siehe Bild) sowie einen Enzian, diesen sowohl als Blume als auch in flüssiger Form. Außerdem überreichten wir unserem Kameraden eine Einladung zu einem zünftigen Oberpfälzer Schlachtschüsselessen. Mit diesen Geschenken lagen wir goldrichtig. Kamerad Dr. Zeder begann seinen Militärdienst 1939 als junger Unterarzt in der 5. Gebirgs- division. Zum Schluss war er Regimentsarzt in den Westalpen Hochsavoyens. Nach dem Krieg war Dr. Zeder ein gefragter Kinderarzt in Nürnberg. In gesundheitlichen Fragen vertrauen wir immer noch seinem Rat. Kamerad Dr. Zeder wurde das Goldene Ehrenzeichen des Kameradenkreises der Gebirgstruppe verliehen. Unserem Jubilar wünschen wir auch auf diesem Weg alles erdenklich Gute! Heinrich Henning Bayerisch mit Übersetzung Dea ziagt ned - Der Kunde teilt in dieser Angelegenheit nicht unsere Meinung. Mei – Fahren Sie mit Ihren Ausführungen ruhig weiter fort! Oh mei – Die Entwicklung der Dinge nimmt offenbar einen unerfreulichen Verlauf. Hoits Mei – Ich würde es vorziehen, wenn Sie sich hierzu nicht weiter äussern würden.

Transcript of Ehemaliger Regimentsarzt wurde 100von der Gründung 1977 bis 1995 war der unvergessene Arthur Mutz...

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    Ehemaliger Regimentsarzt wurde 100

    Kamerad Dr. Zeder(2.v.r.) mit Vertretern der OK(2.v.l. H. Henning)

    Die OK Nürnberg konnte ihrem ältesten Mitglied, Dr.med. Ernst Zeder, zum 100. Geburtstag gratulieren. Wir, seine Kameraden, überlegten, was bei einem so hochbetagten Regimentsarzt der ehemaligen Gebirgstruppe Freude auslösen könnte. Nach einigen Tele-fonaten gelang es uns, eine passende Geburtstagsüberraschung zu finden. Wir besorgten eine Blumenschale mit Edelweiß (siehe Bild) sowie einen Enzian, diesen sowohl als Blume als auch in flüssiger Form. Außerdem überreichten wir unserem Kameraden eine Einladung zu einem zünftigen Oberpfälzer Schlachtschüsselessen. Mit diesen Geschenken lagen wir goldrichtig. Kamerad Dr. Zeder begann seinen Militärdienst 1939 als junger Unterarzt in der 5. Gebirgs-division. Zum Schluss war er Regimentsarzt in den Westalpen Hochsavoyens. Nach dem Krieg war Dr. Zeder ein gefragter Kinderarzt in Nürnberg. In gesundheitlichen Fragen vertrauen wir immer noch seinem Rat. Kamerad Dr. Zeder wurde das Goldene Ehrenzeichen des Kameradenkreises der Gebirgstruppe verliehen. Unserem Jubilar wünschen wir auch auf diesem Weg alles erdenklich Gute!

    Heinrich Henning

    Bayerisch mit Übersetzung Dea ziagt ned - Der Kunde teilt in dieser Angelegenheit nicht unsere Meinung. Mei – Fahren Sie mit Ihren Ausführungen ruhig weiter fort! Oh mei – Die Entwicklung der Dinge nimmt offenbar einen unerfreulichen Verlauf. Hoits Mei – Ich würde es vorziehen, wenn Sie sich hierzu nicht weiter äussern würden.

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    Loblied auf die „Dandl Alm“ hatte Uraufführung Fünftes Almsingen des Reichenhaller Soldatenchores

    Seit 26 Jahren gibt es nun den Bad Reichenhaller Soldatenchor „Wir Jager lassen schallen“. Das Anliegen der beiden „Gründerväter“, Heinz Karczewski und Hilmar Harbke war es damals, das Liedergut der Soldaten – in erster Linie das der Gebirgsjäger - zu erhalten und der nachfolgenden Generation weiter zu geben. Mittlerweile wurden mehrere Liederbücher verfasst und auch eine CD herausgegeben, die innerhalb kür-zester Zeit vergriffen war. Jetzt fand das Liedgut des Chores eine Ergänzung. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass sich der Soldatenchor seit einiger Zeit einmal im Jahr auf der Ruhpoldinger „Dandl Alm“ im Röthelmoosgebiet zu einem Almsingen trifft – heuer zum fünften Mal. Dieses kleine Jubiläum war für Hilmar Harbke (links) der

    Anlass, zur Melodie „Mein Land Tirol“ einen Text zu schreiben, der eine Hommage an die Alm und die Schönheit des Almgebietes ist. Dies wird schon in der ersten Strophe ausgedrückt, denn da heißt es zum Beispiel: „Umringt von Bergen stolz und hoch erhoben, liegt in der Heimat unsre Dandl Alm“. Die neue „Röthelmooshymne“ wurde kürzlich beim Almsingen zur Überraschung der Almbesitzerin Scarlett Haßlberger (2.v.links) uraufgeführt, musikalisch begleitet von Heinz Karczewski mit seiner Gitarre. In der Folge bewies dann auch in diesem Jahr der Chor mit seinen schönen Stimmen, dass die Kameraden das gesamte Repertoire der überlieferten Soldaten- und Volkslieder beherrscht. Und dass die singenden ehemaligen Gebirgsjäger sicher wieder auf die „Dandl Alm“ zurückkehren, steht auf jeden Fall jetzt schon fest; denn wie heißt es im Refrain des Liedes: „Du bist die Alm, der wir die Treue halten, weil du so schön bist, unsre Dandl Alm“. Foto/Text: Hannes Burghartswieser

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    25 Jahre Gebirgsjägerkameradschaft Isarwinkel

    Auf dem Bild – von links – die beiden Ehrenvorsitzenden Rudolf Gehr und Helmut Jeserer mit dem Kameradschaftsältesten Wolfgang Morlang

    Die Gebirgsjägerkameradschaft Isarwinkel kann auf 25 Jahre ihres Bestehens zurück-blicken. Aus diesem Anlass wurde im Rahmen eines gemütlichen Kameradschafts-abends am 19.09.2011, um 19.00 Uhr, beim Neuwirt in Reichersbeuern auf die vergan-genen Jahre zurückgeblickt. Kameradschaftsältester Wolfgang Morlang freute sich besonders, Vertreter örtlicher Veteranenvereine sowie der Gebirgsjägerkameradschaft Tegernseer Tal und Landkreis Miesbach, den Ehrenpräsidenten des Kameradenkreises, Karl Griessinger, sowie unsere Ehrenvorsitzenden Helmut Jeserer und Rudi Gehr begrüßen zu können. Nach einem stillen Gedenken an die verstorbenen Mitglieder erinnerte Morlang in heiterer Weise an die Höhen und Tiefen der letzten 25 Jahre. Die Kameradschaft zeigte sich in diesem Vierteljahrhundert sehr vielseitig. Entstanden aus einem Stammtisch ehemaliger Angehöriger der Gebirgsdivisionen wurde am 30.07.1986 die offizielle Gründung vollzogen. Von Anfang an gehörte die aktive Teilnahme an den Sportwettbewerben des Kameradenkreises (Edelweißpokal und Bundesschießen) ebenso dazu, wie Bergtouren mit den Kameraden auf die nahen Gipfel des Isarwinkels. Berichte über aktuelle politische Themen wechselten mit militärhistorischen und bergsteigerischen Vorträgen, mit Filmvorträgen und Bild- und Erlebnisberichten unserer abenteuerlustigen Kameraden. Und zur festen Einrichtung gehören natürlich die stimmungsvollen Adventfeiern. Bei allen Veranstaltungen wird

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    natürlich eine gute Geselligkeit gepflegt, die sich auch in einer guten Nachbarschaft zu den "Tegernseern" zeigt. Morlang stellte heraus, dass die "Pflicht zur Kameradschaft" für uns nicht mit Entlassung aus dem aktiven Dienst endet, sondern für uns alle Verpflichtung und ge-meinsame Sache ist - insbesondere auch mit unseren älteren Kameraden der Wehr-machtsgeneration. Morlang stellte auch einen Bezug zu aktuellen Themen her, zu denen sich die Kameradschaft seit jeher auch im Kameradenkreis immer deutlich meldete. Er freute sich schließlich, dass immer noch junge Kameraden den Weg zu uns finden. Untermalt wurden die Ausführungen des Kameradschaftsältesten durch die Stuben-musik Schöffmann/Oswald, die in bewährter Weise für fröhliche Umrahmung sorgte. Morlang schloss mit dem Wunsch, dass über allen unterschiedlichen Ansichten in unseren Reihen immer eine gute Kameradschaft gehalten werde: Halten wir weiter zusammen!

    Text/Foto: Gebirgsjägerkameradschaft Isarwinkel

    Reservistenkameradschaft Moos ehrt F.X. Strobl Kamerad Strobl ist neuer Ehrenvorsitzender

    Kamerad Strobl(r.) erhält aus den Händen seines Nachfolgers die Bestellung zum Ehrenvorsitzenden

    In 34 Jahren des Bestehens hatte die Reservistenkameradschaft Moos erst drei Vorsitzende, von der Gründung 1977 bis 1995 war der unvergessene Arthur Mutz erster Vorsitzender, ihm folgte Franz Strobl, der dieses Amt bis 2009 innehatte und seitdem ist Klaus Serafin Vorstand. Nachdem der Gründungsvorsitzende nach seinem Ausscheiden aus dem Amt zum Ehrenvorsitzendem ernannt wurde, sahen die Reservisten die Zeit als gekommen an, seinen Nachfolger mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden ganz besonders heraus zu heben. Alle haben es wahrscheinlich gewusst, nur die Hauptperson nicht, und so wunderte sich Franz Strobl bei einer Reservistenfeier, als er zum Vortreten aufgefordert wurde. Im Namen der RK überreichte Vorsitzender Klaus Serafin an seinen Vorgänger die Ernennungs-urkunde und den Ernennungskrug und dankte ihm für seinen jahrzehntelangen Einsatz zum

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    Wohle der RK. In der Laudatio hieß es u.a.: „ Strobl kam verbrachte seinen Grundwehrdienst bei der 1.Gebirgsdivision in Mittenwald und trat 1978 der RK Moos bei, bereits 1979 wurde er als Nachfolger von Georg Liebhart zum Kassenwart gewählt, dieses Amt hatte er bis 1995. Als Gründungsvorsitzender Arthur Mutz in diesem Jahr nicht mehr weiterma-chen konnte, sah sich Strobl in die Pflicht genommen und wechselte in das Amt des 1. Vorsitzenden. In seiner Amtszeit stieg die Zahl der Mitglieder erstmals über 100, er war u.a. Initiator der Vereinsmaiandacht, des „Prinzessin-Gundelinde von Bayern-Mar-sches“, der Partnerschaft mit der 13er-Kameradschaft Ried im Innkreis, der Kriegs-gräbersammlung, vieler Ausflüge und Infofahrten. Er vertrat die RK bei Kreis-Bezirks-Landes- und Bundesversammlungen der Reservisten und war Mitglied der Kreis- und Bezirksvorstandschaft. Und die mehrmalige Teilnahme am „Tag der Reservisten“ trage ebenso seine Handschrift wie die Jahresempfänge mit jeweils hochkarätigen Referenten. Unermüdlich hat er sich für die RK eingesetzt und so werde dieses Engagement mit der Ernennung zu Ehrenvorsitzendem gewürdigt. Auch die Pressearbeit sei bei ihm in guten Händen, die RK habe erst im vorletzten Jahr den Ehrenpreis des Reservistenverbandes für die beste Pressearbeit in Bayern erhalten. Viele hohe Auszeichnungen sprechen für das Engagement Strobls, so das Ehrenkreuz der Bundeswehr, die Ehrennadel des Reservistenverbandes, das Silberne Ehrenzeichen des Kameradenkreises der Gebirgstruppe, das Verdienstzeichen 13er-Kameradschaft Ried im Innkreis, das Ehrenzeichen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, das Ehren-abzeichen der Königlich Bayerischen Gebirgsschützenkompanie Aschau im Chiemgau, außerdem wurde ihm von seiner Heimatgemeinde Moos der Ehrenbrief verliehen. Zum Abschluss bedankte sich Strobl für die große Ehre, die ihm erwiesen wurde, er sei immer gerne Vorstand dieses großartigen Vereins gewesen, die Sache hätte aber nie geklappt, wenn er nicht von allem Mitgliedern unterstützt wurden wäre. Er dankte seinen Stellvertretern und allen weiteren Mitgliedern der jeweiligen Vorstandschaften. Die RK sei in besten Händen, so könne er sich – vereinsmäßig – durchaus aufs stets zur Verfügung stehende „Reservistenaltenteil“ zurückziehen.

    Text/ Foto: RK Moos

    Gebirgsjägerreise mit Jugendblaskapelle zum 70.Jahrestag der deutschen Luftlandung auf Kreta

    Am 18. 05. 2011 war es soweit. Eine Reisegruppe von insgesamt 45 Personen, darunter viele ehemalige Gebirgsjäger, versammelte sich im Flughafen Nürnberg zum Flug nach Kreta. Dabei auch die Jugendblaskapelle Weingarts mit 13 Musikern. Als besonders problema-tisch gestaltete sich der Transport der Instrumente, deren Luftfrachtkosten sich auf 1 060.-€ beliefen. Dank der Unterstützung durch den Kameradenkreis der Gebirgstruppe, den Bund Deutscher Fallschirmjäger, den Bayerischen Soldatenbund, den Bund der Deutschen Infanterie und den Reservistenverband der Bw, konnte das Problem gemeistert werden. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für die Hilfe. Am 20. 05. 2011 besuchte die Reisegruppe Kandanos. Eine Kreisstadt im Südwesten von Kreta die unter einer deutschen Vergeltungsmaßnahme besonders zu leiden hatte. Am Denkmal zur Erinnerung an die Zerstörung des Ortes vor 70 Jahren wurde unter Teilnahme des 1. und 2. Bürgermeisters und 15 aktiven Bundeswehr Gebirgsjägern (GebAufkBtl 230) ein Kranz niedergelegt - musikalisch umrahmt von der Jugendblaskapelle Weingarts. Im Anschluss Fahrt nach Floria. Auch hier niederlegen von Kränzen am griechischen

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    Kriegerdenkmal und am deutschen Gebirgsjägerdenkmal (erbaut 1941 vom GebPiBtl 95 für 16 gefallene Gebirgsjäger). Auch hier unter Teilnahme des 1. und 2. Bürgermeisters der Bezirksverwaltung von Selinou (Kandanos/ Paleochora). Nach der Gedenkfeier einrücken in die Dorftaverne zum deftigen griechischen Abendessen. Auch an Wein und Ouzo hat es nicht gefehlt. Nach zwei kurzen Ansprachen durch den Bürgermeister von Kandanos und Hptm a.D. Rehm wurde zum gemütlichen Teil übergegangen. Unsere Blaskapelle spielte zur Unterhaltung und zum Tanz. Gegen 23.00 Uhr musste die Rückfahrt ins Hotel angetreten werden.

    In Kandanos: Bildmitte der 1. und 2. Bürgermeister Am Sonntag Gedenkfeier auf dem Soldatenfriedhof Maleme unter großer internationaler Beteiligung. Selbstverständliche Teilnahme der gesamten Reisegruppe. Nach den offiziellen Ansprachen gemeinsames Essen zu-sammen mit den anderen Teilneh-mern in einer Taverne in Maleme. Hier, wie auch in der Taverne am Soldatenfriedhof, spielte die Kapelle echte bayerische Blasmusik zur Unterhaltung der Gäste. Der offizielle Teil der Gedenkfeier wurde von einer griechischen Militär-kapelle gestaltet. Es dauerte auch nicht lange und unsere Musiker waren von den jungen Soldaten der grie-chischen Militärkapelle umringt. Die Instrumente wurden begutachtet und im Nu waren Fachgespräche (zum

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    großen Teil in einer Kombination aus deutsch, griechisch, englisch, Hand und Fuß) im Gange. Aber wer sich verstehen will - der versteht sich auch. Die restlichen Tage unserer Urlaubswoche wurden zu Besichtigungsfahrten auf der schönen, geschichtsträchtigen Insel Kreta genutzt. Eine Bus- Schifffahrt nach Gramvousa, Besichtigung der traumhaften Lagune in der Piratenbucht Balos und der venezianischen Festung auf der Insel Gramvousa. Weiter ging es nach Aptera, antike Ruinenstadt hoch über der Sudabucht, mit restaurierter deutscher Flakstellung aus dem II WK.

    Von links: H a.D. Rehm, OTL a.D. Held, OTL d.R. Heinlein

    Vom türkischen Kastell wun-derschöne Aussicht über die Bucht, über Akrotiri und nach Osten Richtung Rethimnon, im Rücken die noch schnee-bedeckten Weisen Berge (Lef-ka Ori), Besuch des Klos-ters Agia Triada und der Venizelosgedenkstätte auf Akrotiri. Die Gedenkstätte ist für die Kreter ein nationaler Wallfahrtsort. Der Platz bietet

    auch eine wunderschöne Aussicht über Chania, der Insel Agii Theodori bis zur Halbinsel Rodopou im Westen Kretas. Am 24. 05. ist unser Kretaaufenthalt mit einem Konzert der Blaskapelle Weingarts am Venezianischen Hafen ausgeklungen. Am nächsten Tag wurden die Koffer gepackt, es ging zum Flughafen. Um 14.30 Uhr Rückflug nach Nürnberg. Eine schöne erlebnisreiche Woche war zu Ende. Der Wettergott hatte es gut mit uns gemeint, sogar das Baden im Meer war schon möglich. Für das Jahr 2012 ist der Besuch einer Jugendgruppe aus Chania in Oberfranken geplant (Gegenbesuch für den Besuch der Landjugendgruppe aus Bayreuth), um auch so die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Oberfranken und Kandanos/Floria unter den neuen Bürgermeistern weiter zu entwickeln. Mit einem kräftigen Horrido!

    Euer Kreta-Rehm

    Wir gratulieren zum Geburtstag (Soweit uns die Daten bekannt sind)

    Am 1.11.: Lorenz Fischer, zum 90. am 2.11.: Josef Herzog, zum 50. Dieter Poser, zum 60. am 3.11.: Horst Adler , zum 80. am 5.11.: Lorenz Schmidt, zum 60. Georg Bernhardt, zum 75. Matthias Kupczyk, zum 50. am 6.11.: Christian Heindl, zum 50. Erwin Füll, zum 60. Michael Warter, zum 50. am 9.11.: Helmut Königsberger, zum 70. Georg Dietrich, zum 85. am 10.11.: Karl Fiedler, zum 85. am 11.11.: Alfons Sagstetter, zum 90. am 12.11.: Hubert Klingele, zum 70. Bernd Göbel, zum 70. am 13.11.: Josef Bögle, zum 85. am 14.11.: Karsten Schellin,

    zum 40. am 15.11.: Matthias Stauch, zum 50. am 16.11.: Siegfried Gerstner, zum 95. Anton

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    Meyer, zum 60. am 19.11.: Hermann Lindermaier, zum 50. am 20.11.: Ernst G. Coqui, zum 80. am 21.11.: Ulrich Hertkorn, zum 75. Helmut Stolte, zum 60. am 22.11.: Leonhard Fink, zum 60. Wolfgang Brüschke, zum 60. am 23.11.: Dr. Manfred Paul, zum 70. am 24.11.: Josef Höhentinger, zum 85. Jens Naber, zum 50. am 27.11.: Hermann Hahner, zum 70. Otto Schwarz, zum 85. Andreas Fritsch, zum 30. am 28.11.: Dieter Wittmann, zum 70. Maximilian Hornauer, zum 90. am 29.11.: Ralf Gasteiger, zum 30. am 1.12.: Dr. Georg Greiss, zum 70. am 3.12.: Hansjörn Boes, zum 75. am 5.12.: Prof.Dr. Klaus Weinges, zum 85. am 6.12.: Friedrich Gingerich, zum 90. Klaus Jungbauer, zum 70. am 7.12.: Karl Beng, zum 75. am 8.12.: Peter-Ch. Graf von Bothmer, zum 70. Peter Kaudinus, zum 85. am 9.12.: Manfred Rudolf Kuhn, zum 60. Andreas Kuhnlein, zum 85. am 10.12.: Dr. Heribert König, zum 70. Wilhelm A. Gäbler, zum 70. am 11.12.: Peter Würterle, zum 75. Wilhelm Sommer, zum 85. am 12.12.: Siegfried Reiss, zum 95. Georg Ertl, zum 70. Günter Neuner, zum 70. am 13.12.: Berthold Lausmann, zum 85. am 14.12.: Georg Palm, zum 30. am 15.12.: Lothar Schreiner, zum 60. am 16.12.: Manfred Krines, zum 70. am 17.12.: Rainer Stoltefaut, zum 50. am 18.12.: Helmut Dax, zum 85. Wolfgang Streif, zum 30. am 19.12.: Karl König, zum 90. am 20.12.: Ferdinand Höß, zum 85. Christian Heerdegen, zum 40. am 21.12.: Leonhard Pfanzelt, zum 90. Albert Berghofer, zum 70. Anton Daurer, zum 60. am 22.12.: Heinrich Leuprecht, zum 85. am 24.12.: Pauli Klebe, zum 95. Thomas Neißl, zum 90. Ernst Diefenbeck, zum 90. am 25.12.: Sven Rückschloß, zum 30. am 27.12.: Heinrich Emmerich, zum 85. am 28.12.: Leonhard Perl, zum 85. Roland W. Glück, zum 50. am 29.12.: Max Imhof, zum 85. am 30.12.: Marcus Schönfelder, zum 40. am 31.12.: Heinrich Rösch, zum 80.

    Allen Geburtstagsjubilaren viel Glück und viel Segen!

    Herzlichen GlückwunschHerzlichen GlückwunschHerzlichen GlückwunschHerzlichen Glückwunsch

    Kamerad Adalbert Eichelsdörfer, langjähriger Sportreferent im Kameraden-kreis, feierte am 4. September seinen 75. Geburtstag. Für sein neues Lebensjahr wünschen wir dem Adalbert alles erdenklich Gute im Sinne des Turnvaters Jahn: Frisch bleibst du, wenn dein Platz nicht nur auf der Couch ist. Fromm - aber nicht z u fromm - sein hält deine Seele im Lot. Fröhlich sollst du die grauen Wolken wegschieben, die deinen Alltag eintrüben

    wollen. Frei von allen Zwängen wirst du getrost auf deinen 80-er zusteuern. HORRIDO!

    Am 25. Oktober wird unser Ehrenpräsident, Heinz Jaumann, 85 Jahre. Kamerad Jaumann leitete von 1988 bis 1994 als 1. Vorsitzender die Geschicke des Kameradenkreises. Der Oberst a.D. war „Mitglied des Vereins für deutliche Sprache“, das heißt, er hat mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg gehalten. Andere Ansichten belegte er freilich nie mit dem Bannstrahl, vor allem dann nicht, wenn er merkte, dass der Betreffende ein ehrlicher Kamerad war. Wir danken unserem Ehrenpräsidenten für alles, was er bis heute für unsere Gemeinschaft getan hat und wünschen ihm zu seinem Ehrentag alles erdenklich Gute. HORRIDO!

    Vierzig Jahre jung wird am 30. Oktober unser Kamerad Oberstleutnant Oliver Kobza, Kommandeur des Gebirgspionierbataillons 8. Wir gratulieren herzlich zum runden Geburtstag und hoffen, dass sich die bayerische Wesensart dem „Jubilar“ schon ein wenig erschlossen hat. HORRIDO und ANKER WIRF!

  • Wir gedenken unserer verstorbenen Kameraden

    Beudert Alfred, Nürnberg, 94 Jahre, + 13.12.10, 7.GD GEZ, TRA 50 Dr. Birk Josef, München, 86 Jahre, + 11.07.11, Oberstarzt d.R.

    GJR 144-3.GD

    Büchele Hermann, Kempten, 87 Jahre, + 09.08.2011, ROB-

    Oberjäger, 3./ROB-Insp. 537

    Czeschka Jan, Moosthenning, 22 Jahre, + 11.8.11,

    Stabsunteroffizier, 1./GebAufklBtl 230

    Dörfler Franz Josef, Schwetzingen, 86 Jahre, + 13.8.11,

    Gefreiter, II.GJR 13-4.GD

    Fischer Josef, Mülheim/Ruhr, 89 Jahre, + 24.7.11, GJR 13, GEZ

    Gaßner Otto, Starnberg, 89 Jahre, + 9.6.11, GebPiBtl 54-1.GD, GEZ, TRA 25

    Gößl Georg, Hohenwart, 85 Jahre, + 10.8.11, HeeresGebPiBtl 74, SEZ, TRA 25

    Henfling Georg, Gmund, 84 Jahre, + April 2011

    Hofmann Hans, München, 88 Jahre, + 12.2.11, Obergefreiter, 12./GJR91-4.GD, SEZ

    Ihler Kaspar, Pfronten, 96 Jahre, + 12.7.11, Leutnant, 16./GJR99, SEZ,TRA25

    Kraft Werner, Heidenheim an der Brenz, 89 Jahre, + 3.9.11

    Krug Georg, Kolbermoor, 86 Jahre, + September 2010, GEZ, TRA 25

    Lorenz Armin, Seybothenreuth, 73 Jahre, + 14.8.11

    Neuner Josef, Wallgau, 87 Jahre, + 17.8.11, Obergefreiter, GNA 91-6.GD

    Plas Guido, Wien, 85 Jahre, + 25.8.11, SEZ, TRA 50

    Plendl Erich, Füssen, 88 Jahre, + 7.2.11, Stabsfeldwebel a.D., PzGrenBrig

    Oberland, SEZ, TRA 50

    Reichle Bernhard, Ravensburg, 92 Jahre, + 27.8. 2011, III./GJR13, SEZ, TRA50

    Rinshofer Georg, Warngau, 85 Jahre, + 8.8.10, Obergefreiter

    Saur Ignaz, Bad Wörishofen, 87 Jahre, + 7.3.10, Gefreiter, 8./GJR 13

    Schöll Anton, Hindelang, 90 Jahre, + 15.8.11, SEZ, TRA 25

    Schörghuber Leo, München, 86 Jahre, Förderer

    Spindler Manfred, Mittenwald, 56 Jahre, + 8.8.11, 1.GebDiv(Bw), SEZ, TRA 25

    Wieand Franz, Gröbenzell, 91 Jahre, + 4.8.11, Oberjäger

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    Kurfürst Maximilian I. von Bayern (1573-1651) von Kam. Gerd R. Meyer

    Der Dreißigjährige Krieg in Bayern

    Wie zuvor dargestellt, handelte es sich beim Dreißigjährigen Krieg zu einem großen Teil um die gewaltsame Auseinandersetzung der durch die Reformation entstandenen Konfessionen. Besonders im Falle Schwedens und Frankreichs darf man allerdings die religiösen Motive nicht zu hoch einschätzen. Hier dienten sie häufig nur der Tarnung machtpolitischer Ziele. „Dies gilt auch und vor allem für das Schweden Gustaf Adolfs, der im Nebeneffekt zwar den (nord)deutschen Protestantismus gerettet hat, vor allem jedoch an sein Ostseeimperium dachte und zur Kriegsführung gerne „katholisches Geld“ (also Unterstützungsgelder, GM) aus Frankreich annahm. Noch viel mehr gilt es von Frankreich selbst mit seinem höchst unkirchlichen und nationalistischen Kardinal Richelieu an der Spitze, dem alle – Schweden, Türken, Protestanten – recht waren, wenn er damit nur die politische Macht Habsburgs schwächen und die Stellung seines eigenen Landes ausbauen konnte.“ 83 Der Aufstand in Böhmen und das Eindringen der Schweden in Süddeutschland brachten nicht nur für Bayern und das Haus Habsburg, sondern auch für die katholische Kirche Stunden höchster Gefahr. In dieser Zeit war neben Kaiser Ferdinand der Wittelsbacher Maximilian I. die zuverlässigste Stütze des katholischen Glaubens.84 Nach der verlorenen Schlacht bei Rain am Lech wandte sich das Kriegsgeschehen zu ungunsten Bayerns; die katholische Sache in Deutschland war immer wieder zutiefst gefährdet. Der Einmarsch Gustaf Adolfs in München im Mai 1632 markierte den Anfang einer unendlich langen 16-jährigen Zeit, in welcher der Krieg wiederholt mit all seinen Gräueln in das Kurfürstentum zurückkehrte, obgleich das schwedische Heer zunächst zum Abzug gezwungen worden war. Viermal brachen die Schweden, zweimal die Franzosen, auch sie seit 1635 den Krieg suchend, in Bayern ein. Die Eindringlinge wurden von den Apokalyptischen Reitern Missernte, Hunger und Pest begleitet. Und als wäre es damit nicht genug, hatte das Land unter der Zuchtlosigkeit und der in den langen Kriegsjahrzehnten immer schlimmeren Verrohung der Landsknechte zu leiden.85 So erzählt der Dichter Grimmelshausen, selbst 14 Jahre Landsknecht und bei Kriegsende Regimentsschreiber in der bayerischen Armee, wohl aufgrund eigener Beobachtung in „Der abenteuerliche Simplicissimus“: „Vorerst stellten die Reuter ihre Pferde ein, hernach hatte jeglicher seine besondere Verrichtung, und jede war lauter Untergang und Verderben. (...) Andere packten Tuch Kleidung und Hausrat zusammen, (...).Was sie aber nicht mitzunehmen gedachten, ward zerschlagen. (...) Bettladen, Tische, Stühle und Bänke verbrannten sie, da doch viel Klafter dürr Holz im Hof lag. (...) Unsere Magd ward im Stall dermaßen traktiert, dass sie nicht mehr daraus gehen konnte. Den Knecht legten sie gebunden auf die Erde, steckten ein Sperrholz in sein Maul und schütteten ihm einen Mehlkübel voll Jauche in Leib. Das

    83 Rogg, 340 84 Freund, 332 85 von Müller, 161

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    nannten sie den schwedischen Trunk. Zwangen ihn so, etliche von den Reutern anderwärts zu führen, allda sie Menschen und Viehe hinwegnahmen und in unsern Hof brachten.“ 86 1639 hörte man in Regensburg zum ersten Mal das erschütternde Volkslied: „Es ist ein Schnitter, der heißt Tod.“87 In einem Brief an seinen Sohn schreibt Maximilian: „Vom Krieg will ich nicht reden, denn lieber ist mir, du weißt wenig davon, als dass du selbst einen führst. Wer vom Kriege redet, redet nur Übles: die können es bezeugen, die es erfahren, die seine Grausamkeiten mit eigenen Augen gesehen haben; (...).“88 In all diesen Jahren zeichnete sich der Kurfürst durch unbeirrbare Standhaftigkeit und strenge Rationalität aus – sicherlich ein Ergebnis seiner in den ersten Beiträgen dargestellten Erziehung. Mit Hilfe der auch in den schlimmsten Kriegswirren bis zuletzt mit eiserner Zucht funktionsfähig gehaltenen Verwaltung erlahmten seine finanziellen Mittel nie.89 Immer wieder gelang es dem Wittelsbacher, schlagkräftige Armeen unter fähigen Generälen wie Mercy oder Johann von Werth aufzustellen.90 Nur so war es ihm möglich, Bayern als souveränen Territorialstaat zu erhalten und den Gewinn der Kurwürde sowie der Oberpfalz im Westfälischen Frieden verbrieft zu bekommen. Friede: Endlich, im Jahre 1648, am 24. Oktober, kündeten Kanonendonner und Glocken-geläut, fortgetragen durch ganz Deutschland, vom Ende des dreißigjährigen Mordens – im Rathaus zu Münster hatte man den Westfälischen Frieden geschlossen. Im Januar 1647 hatte der bayerische Herrscher eingeräumt, dass er noch über bares Geld von 1,2 Millionen Gulden und einen Staatsschatz von 600.000 Gulden verfüge.91 Letzterer aber sollte für die Abdankung der Armee nach dem Kriege und den Wiederaufbau in Reserve gehalten werden.92 Auch hier handelte er nach einem vorher dargestellten Grund-satz seines Mentors auf der Universität: „Non populus propter magistratum, sed contra: magistratus propter populum fuisse creatos“. Im Frieden glaubte er – anders als die meisten absolutistischen Fürsten – auf das Heer verzichten zu können; alle Finanzmittel sollten zum Wohl des Landes und seiner Untertanen eingesetzt werden. Bei Kriegsausbruch im Jahre 1618 lebten in Bayern, wie bereits erwähnt, etwa 800.000 Untertanen. Als Folge des Krieges war diese Zahl auf vermutlich etwas über 500.000 Einwohner gesunken. Die Bevölkerungsverluste betrugen demnach 30 –40 Prozent. Das Ausmaß der Katastrophe wird anhand weiterer Zahlen deutlich: Von 22.000 Einwohnern Münchens im Jahre 1618 lebten 1651 noch 14.000 in der Stadt.93 Von den nicht ganz 5000 bayerischen Städten, Märkten und Dörfern bei Kriegsanfang waren 900, somit fast ein Fünftel, vollkommen zerstört, beziehungsweise niedergebrannt. Weithin lagen die Felder unbestellt und verwildert.94

    Zur Bedeutung Kurfürst Maximilian I. für Bayern. Ein Fazit Der Dreißigjährige Krieg muss als der erste Weltkrieg in der Geschichte Europas gesehen werden. Die Beteiligung aller großen Mächte des Kontinents, die, gemessen an der damali-gen Bevölkerungszahl, fürchterlichen Verluste an Menschenleben sowie die katastrophalen

    86 nach Neugebauer, Bd 2, 37 87 von Müller, 161 88 Ebd., 160 89 Ebd., 161 90 Ebd. 91 Kraus, 289 92 Ebd., 290 Kaufkraftauflistung erfolgt als Nachtrag! 93 Albrecht 94 von Müller, 162

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    Auswirkungen auf Wirtschaft und Infrastruktur Mitteleuropas legen eine solche Sichtweise nahe. Auch das Ergebnis des Krieges hebt ihn in eine derartige Dimension: Der Westfäli-sche Frieden beendete das Zeitalter von Gegenreformation und Glaubenskämpfen, Luthera-ner und Katholiken waren künftig rechtlich gleichgestellt. Die Idee der Toleranz war aus millionenfachem Leid geboren worden. Im westlichen und südlichen Deutschland hatte sich die katholische Kirche unter der weltlichen Führung der Habsburger Kaiser und des bayerischen Kurfürsten Maximilian I. endgültig behaupten können. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts, als der Wittelsbacher die Regierung übernahm, stand Spanien noch auf dem Höhepunkt seiner Macht; zur Zeit des Westfälischen Friedens befand sich dieser Staat in nicht mehr aufzuhaltendem Niedergang. Kardinal Richelieu war es gelungen, die Stellung des Kaisers zugunsten eines weitgehenden Partikularismus der Reichsfürsten entscheidend zu schwächen. Als Folge übernahm Frankreich anstelle des Deutschen Reiches die Rolle als Hegemonialmacht auf dem Kontinent; das „Französische Zeitalter“ hatte begonnen. Die Staatsform des Absolutismus hatte den Ständestaat weitgehend abgelöst. Zusammenfassend stellt Rogg fest: „Am Ende der fürchterlichen Wehen stand denn auch nicht die so unentwegt beschworene Wiedervereinigung der Religion sondern das europäische System der absolutistischen Territorialstaaten und die Vormachtstellung Frankreichs“.95 54 Jahre steuerte Maximilian sein Land durch die Wirren einer Zeit, deren schlimmste Periode der „erste Weltkrieg“ der europäischen Geschichte, der Dreißigjährige Krieg, darstellte. Auch in schwersten Stunden konnte er sich dabei auf die von ihm geschaffenen Säulen seines Staates stützen: Ein straff organisiertes Beamtentum, eine effizient arbeitende Verwaltung und eine unbestechliche Rechtspflege. Seine Gesetzgebung, die ganz im Sinne des Absolutismus alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens umfasste, behielt für die kommenden 150 Jahre in Bayern Gültigkeit. Man geht wohl nicht fehl anzunehmen, dass seine unerschütterliche Standfestigkeit auch aus der tiefen Verwurzelung im Glauben genährt wurde. Sein Herrschertum wurde von der Maxime geleitet, dass Gott dem Fürsten den Schutz und nicht die Gewaltherrschaft über seine Untertanen gegeben hat, als deren Vater und Hirte er sich begriff. Auch ist dies wohl ein Grund dafür, dass es Maximilian in den Jahrzehnten seiner Regierung gelang, nicht nur den Bestand Bayerns zu erhalten, sondern Macht und Umfang des Landes beträchtlich und dauerhaft zu mehren. Der Gewinn der Kurwürde brachte allein schon eine gewaltige Erhöhung von Einfluss und Rang seines Staates. Mit dem Erwerb der Oberpfalz rückte das Kurfürstentum Bayern dann in die erste Reihe der deutschen Territorialstaaten auf, in der es auch heute noch zu finden ist.

    siehe 92: Aus dem Rechnungsbuch des Abtes der Abtei Niederaltaich, Paulus Gmainer, von

    1578, weisen drei Einträge auf die damalige Kaufkraft hin: Tageslohn für einen Zimmer-gesellen 2,5 Kreuzer, d.h., 1/24 Gulden(1 Gulden = 60 Kreuzer); für 1 Gulden konnte also ein

    derartiger Handwerker für einen Monat beschäftigt werden. 2000 Dachziegel kosteten 8 Gulden, ein mittelgroßes bürgerliches Stadthaus mit gotischer Giebelform musste mit 4500

    Dachziegeln neu gedeckt werden; das kostete etwa 18 Gulden. Für eine Kuh waren 5 Gulden

    zu bezahlen, heutiger Preis etwa 1500 – 1700 €. Nach Stadtmüller, Georg, Geschichte der Abtei Niederaltaich 741-1971, München 1971, 470

    ff. Es wird nicht verkannt, dass sich durch Krieg und andere Katastrophen – wie Missernten und Pest – die Kaufkraft bis zu den 1640-er Jahren verändert haben kann; auch waren

    95 Rogg, 340

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    diesbezüglich regionale Unterschiede zum Teil vermutlich beträchtlich. Bei aller gebotenen Vorsicht scheinen die Beispiele allerdings dennoch für einen ersten groben Anhalt geeignet!

    _______________________________________________________________________ „D I E G E S C H I C H T E“ GIBT ES NICHT:

    GESCHICHTE IST IMMER EIN MOSAIK, DAS SICH ZUSAMMENSETZT AUS DEM, WAS VIELE MENSCHEN IM EINZELNEN ERLEBT HABEN.

    DAS PROBLEM DER GESCHICHTSSCHREIBUNG IST, DASS ÜBER DIE VIELEN MENSCHEN UND IHRE SCHICKSALE

    GERNE HINWEGGEGANGEN WIRD.

    KriegserinnerungenKriegserinnerungenKriegserinnerungenKriegserinnerungen

    Der letzte Tag am Kubanbrückenkopf

    Aus Tagebuchnotizen von Kam. Prof. Werner Schneider

    Am 8. Oktober 1943 – kurz vor Tagesanbruch – wurde die letzte Stellung („Breslauer“) am Kubanbrückenkopf von den Jägerregimentern besetzt. Die vorherige „Münchner-Stellung“ wurde in der Nacht zu einem Zeitpunkt

    verlassen, dass die bekannte und gut vorbereitete, „Breslauer-Stellung“ kurz vor Sonnenauf-gang besetzt werden konnte. Das Nachrücken und eine Bereitstellung der Russen konnten deshalb erst bei Tage erfolgen. Den Oberbefehl hatte der Kommandeur der 97. Jg.Div. Es waren auf dem nördlichen Teil des Brückenkopfes die Jägerregimenter 207 und 204 – mit je zwei Bataillonen in vorderer Linie und einem Bataillon in Reserve – eingesetzt. Zur Sicherung wurden im Süden der Landzipfel, um den Berg Goreiaje, vom Geb.Jg.Rgt.13 und die lange Halbinsel von Pschuschki vom Geb.Jg.Rgt. 91 abgeschirmt. Starke Artillerie, mit ungewöhnlich viel Munition versehen, unterstützte den Abwehrkampf. Außer der Div.Art.(ohne 2. Batt. LFH) war noch eine Batterie 10,5 cm Kanonen und eine weitere Nebelwerferbatterie eingesetzt. Die beiden Nebelwerferbatterien waren an der Nord- und Südküste in Stellung. Von der Krim her unterstützten eine Batterie 17 cm Kanonen und eine Batterie 28 cm Eisenbahn-

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    geschütze. An der ganzen HKL waren Wurfkörper eingebaut. Es waren insgesamt 60 Grup-pen zu je 30 Schuss, die zusammengeschaltet waren. Eine Batterie Sturmartillerie stand bei Gawrilenko bereit. Das Btl zbV 560 – verstärkt durch Teile der AA 97 – besetzte die letzte Nachhutstellung(„Ulmer“) rund um Jilitsch und den Div.Gef.Stand. Die Stellungen mussten bis Einbruch der Dunkelheit unter allen Umständen gehalten werden. Um 17 Uhr begannen die schweren Waffen abzubauen und überzusetzen. Um 20 Uhr setzte sich die Masse der Infanterie ab. Bis 24 Uhr musste der Brückenkopf vollständig geräumt sein. Zum Übersetzen waren an der Küste, in und nördlich Jilitsch, Stege gebaut. Das Ufer war dort eine hohe Steilküste, die gegen Beschuss ziemlich Deckung bot. An Übersetzmitteln waren Marinefährpräme2 und Sturmboote in ausreichender Anzahl eingesetzt. Die ins Wasser hinausragenden Holzstege waren mit Nummern versehen. Jede Truppe erhielt nun genau Stegnummer und Uhrzeit des Übersetzens, ebenso waren die jeweiligen Anmarschwege genau vorausbestimmt. Das Übersetzkommando der Kriegsmari-ne hatte immer die entsprechenden Übersetzmittel zuzuführen. Schon kurz nach Tagesanbruch kamen die russischen Spitzen über den Höhenzug bei Fontalowskaja und südlich Kutschugury herab. Vom Regimentsgefechtsstand 207 war das ganze Gelände außerordentlich gut einzusehen. Jeder Russe, der dort über die Höhe kam, war gut zu sehen. Die russischen Spitzen waren in ihrer gewohnten Zusammensetzung: Panzer, Infanterie auf LKW, einige Stalinorgeln, zwei bis drei leichte und ein schweres Geschütz. Von Fontalowskaja drangen sie auf den Straßen nach Saporoshkaja und nach Kutschugury vor. Alle Bewegungen wurden von uns durch starkes Artilleriefeuer bekämpft. Nachdem stärkere Kräfte in Saporoshkaja eingedrungen waren, wurden vom Jägerregiment 204 einige Batterien Wurfkörper gezündet. In Saporoshkaja wurde ziemlich großer Schaden angerichtet. Die russischen Panzer fuhren sofort zurück in die Mulde und nordostwärts davon. Sie griffen nun auf der Naht der beiden Bataillone des Jg.Rgts. 207 an. Von der Regi-ments-Pak wurden vier Panzer brennend abgeschossen. Die übrigen zogen sich daraufhin zurück. Wegen des sehr starken eigenen Feuers aller Waffen kam den ganzen Tag kein rich-tiger russischer Angriff zustande. Mitgehörte russische Funksprüche machten uns schwere Verluste beim Gegner bekannt. Der Russe bekämpfte nur noch einzelne, von ihm erkannte Ziele, so den Rgts.Gef.Stand 207, wo verschiedene Herren, darunter auch ein Kriegsbericht-erstatter, sich bei dem ganzen Schauspiel nicht gefechtsmäßig verhalten haben, sowohl mit Salvengeschützen als auch mit 7,6 und 12,2 Geschützen. Während des ganzen Tages flogen russische Schlachtflieger Angriffe gegen die Übersetzstellen bei Jilitsch. Deutsche Jäger und die Flak der Marine wehrten ganz gut ab. Außerdem wurde die Übersetzstelle zeitweise vernebelt. Das Übersetzen – ab 17 Uhr beginnend – verlief planmäßig. Nach dem Abrücken der Artillerie wurden von Zeit zu Zeit Wurfkörper gezündet. Die Infanterie setzte sich als letzte ab. Nachhuten blieben noch kurze Zeit am Feind. Im Schutz der letzten – vom Btl zbV 560 gehaltenen – verstärkten und verminten Stellung wurde ruhig und sicher verladen. Durch einzelne, vermutlich von Süden kommende, Schüsse russischer Kanonen wurden noch Verluste, besonders beim Rgt.Stab 207, verursacht. Der RgtKdr wurde durch Splitter am Arm verwundet. Ich selbst wurde schwer verwundet, das Übersetzen zur Krim bekam ich nicht mit, da ich bewusstlos war.

    2 Marinefährprahm = Landungsboot; siehe auch Bild: Foto: HIRSCHE; Quelle Dt. Bundesarchiv Bild 101 II-M2KBK-184-21

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    Dieser letzte Tag und das anschließende Übersetzen zeigen, dass einer guten Truppe mit starker Unterstützung und viel Munition das Räumen eines Brückenkopfes gelingt. Der Feind kann es nur sehr schwer verhindern und muss dabei erhebliche Verluste in Kauf nehmen. Die Übersetzstelle am Steilufer war außerordentlich günstig. Richtig war es, den Brückenkopf nur etwa 20 Stunden zu halten, so kam ein Aufmarsch größerer feindlicher Artillerieeinheiten gar nicht erst zustande. Unangenehm wäre ein gut geführter russischer Luftwaffeneinsatz gewesen. Der Russe setze damals auch nur begrenzte Teile seiner ehemals am Kuban verwendeten Armeen ein. Die Masse verwandte er damals bereits dazu, die Krim vom Festland und unsere 17. Kubanarmee auf der Krim abzuschneiden.

    Kamerad, weißt du noch?Kamerad, weißt du noch?Kamerad, weißt du noch?Kamerad, weißt du noch? Von Kam. Heinz-Peter Rilling

    Der Füssener Bataillonsarzt Auf seinem Dienstweg durch die Gebirgsartillerie landete der damals noch jüngere alte Beobachter beim PzArtBtl245 in Füssen. Bei der PzBrig 24 waren die Jäger-Originale schon sehr selten; doch einen Vertreter davon gab es, und das war ausgerechnet der Bataillonsarzt, OSA Dr. Grigoleit. Der war im Krieg bei den Jägern gewesen und das auch noch in Finnland. Meldete sich ein Soldat krank, wurde er zuerst einmal gefragt: „Na, Junge, was haste in der Schule für eine Note in Geographie gehabt?“ War die Note schlecht, lautete der Befund: „Junge, du bist nicht krank! Du gehst mit deiner Batterie auf den Standort-übungsplatz, damit du dort richtig Erdkunde lernen kannst!“ Verirrte sich ein Soldat am Freitag ins Revier, durfte er gleich zur Beobachtung übers Wochenende im SanBereich bleiben. Das half! Am Wochenende lagen dort immer nur einige wenige echte Kranke. Um die kümmerte sich dann der Doktor sowohl am Samstag als auch am Sonntag.

    „Fifty beds und Matratzen“ Schießbahnkonferenz mit der Division auf dem TrÜbPl hieß, man traf auf den Chef der Stabskompanie der Division, den Hauptmann Zeller. Der war nun ein ziemliches Original, von denen es unterm Edelweiß schon noch mehr als anderswo gab. In Hohenfels meldete er sich einmal zu Wort: „This is Captain Zeller, First Mountain Division. I need fifty beds und die Matratzen dazu!“ Der Zeller Sepp wurde sogar verstanden und bekam das Zeug. Infolge seiner Kriegsverletzungen war der rechte Arm des Hauptmanns steif, er musste also „mit links“ grüßen. Beim Antreten sagte er dann vorsichtshalber immer zu seinem linken Nebenmann: „Pass auf, Xare, i stich fei links aufe!“

    Artillerist rettet Brigadegefechtsstand vor dem Feind Brigadeübung(Brig 23)mit Volltruppe und Feind: Der Leutnant war als Artillerie-Verbindungsoffizier dem BrigGefStd und da dem G3, Major Hackensellner, zugeteilt. Da griff doch ein Jägerzug ROT ausgerechnet den Brigadestab an. Selbst der seelenruhige Major schoss mit seiner P 38 auf den roten Anführer. Doch das „Generalstabsfeuer“ half nicht! Erst als der Artillerist seinen Stahlhelm dem „Bandenchef“ ins Kreuz schmiss, zeigte der Feind Wirkung, weil`s ihm auch wehtat. Dem Leitungsoffizier, einem älteren Oberstleutnant gefiel dieser „Verteidigungsbeitrag“ nicht so sehr. Dem Leutnant dafür umso mehr!

    Wird fortgesetzt!

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    Unter die Lupe genommen Papst Johannes XXIII. wurde einmal gefragt, wie viele Leute denn im Vatikan arbeiten. Schmunzelnd soll er geantwortet haben: „Ich hoffe, wenigstens die Hälfte.“ Diese Anekdote fiel mir ein, als ich las, dass der Verteidi- gungsminister nicht nur die Truppenstärke reduzieren sondern auch die Zahl der Mitarbeiter im eigenen Haus deutlich kürzen möchte. Salopp ausgedrückt, Thomas de Maizière möchte Häuptlinge und Indianer wieder in ein vernünftiges Verhältnis zueinander bringen. Da kann man dem Minister nur sehr viel Ausdauer, noch mehr Geduld und ganz viel Rückhalt von allen Seiten wünschen. Tatsächlich hatte sich ja die Bundeswehr ziemlich kopflastig entwickelt, wobei der Kopf eine bedenklich ungesunde Größe annahm. Damit verbunden waren Strukturen, die einst schon in dem berühmten Seekt`schen Hufnagelerlass beklagt wurden. Es glaube niemand, dass sich da in absehbarer Zeit Einschneidendes ändert! Wohin also mit all den „überzähligen Großen Häuptlingen“? Ob der bundesrepublikanische Kassenwart noch einmal einen „goldenen Handschlag“ genehmigt, das scheint fraglich. Doch das ist nicht des Ministers einziges Problem! Mit der Verkleinerung der Streitkräfte werden auch Standorte aufgelöst werden müssen, was Bürgermeister und Landräte empören wird, sicher ganz besonders auch die, welche der Ansicht sind, dass „ihr Standort“ schon aus parteipolitischen Gründen für so etwas nicht in Frage kommen dürfte. Dann muss dafür Sorge getragen werden, dass genügend Nachwuchs in die Truppe kommt. Wo der gewonnen werden soll, wenn immer weniger Bewerber auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, scheint so genau niemand zu wissen. Irgendein Großer Häuptling hat dazu in letzter Zeit gemeint, die Bundeswehr müsste sich auch für „Minderbegabte“ öffnen. Wen er damit gemeint haben könnte, darüber schwieg er sich aus. Und dann gibt es da noch die Gruppe der Zeitsoldaten, gut ausgebildet und ziemlich erfahren sowohl im militärischen Alltag als auch im Einsatz. Diese Frauen und Männer – sie stehen auch für die Schlagkraft der Truppe – möchte man gerne behalten. Doch das Angebot einer Weiterverpflichtung, das diesem Personenkreis gemacht wird, springt allein aus Altersgründen bei den meisten zu kurz. Ein 30-jähriger, der ausscheidet, hat noch viele Chancen, beruflich gut unterzukommen. Jemand, der hingegen sich dem 40. Lebensjahr nähert, der hat nicht nur keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten mehr, der muss froh sein, wenn er überhaupt Arbeit findet, von der er auch leben kann. Was also ist zu tun? Dem aufmerksamen Zeitungsleser kann nicht entgangen sein, dass überzeugende Antworten fehlen. Daher rät er, es vielleicht mit dem Beten zu versuchen. Es heißt ja schließlich: „Not lehrt Beten!“ Franz Penzkofer

    Kindermund Diesen Vorfall meldete ich sodann der Schanda Marie. Juri Gagarin war der erste bemannte Raumfahrer. Er ist mit einer Gehirnerschütterung noch halbwegs gut ums Leben gekommen. An welcher Krankheit litt Beethoven? Er hörte immer weniger, bis er schließlich nichts mehr sah.

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    Da lacht der Jager Bei einer Gefechtsübung im Gebirge fällt dem Schiedsrichter, einem schneidigen Oberleutnant, ein Soldat auf, der sich nicht nur völlig verkehrt sondern sogar saudumm verhält. Der Schiedsrichter spricht ihn an: „Wer san jetzt Sie?“ Darauf der Soldat: „Herr Oberleitnant, i bin da Heller vo da 3. Kompanie!“ Erwidert der Schiedsrichter: „Da legst di nieda, wenn Sie da Heller san, wia is`n dann da erst da Dümmer?“

    ♠ Der San-Feldwebel kommt nach der Visite zum Stabsarzt, weil er von diesem eine Unterschrift benötigt. Der Doktor nimmt den Wisch und will schon unterschreiben, da meint der Feldwebel: „Herr Stabsarzt, mit dem Fieberthermometer wird das nichts mit einer Unterschrift. Schlagfertig meint der Stabsarzt: „Dann schauen Sie halt nach, wo ich wieder meinen Kugelschreiber stecken habe lassen.“

    ♠ Eine nicht mehr ganz taufrische Dame kommt in eine Drogerie und fragt: „Mit welcher Tinktur gewinne ich wohl am ehesten die Zuneigung eines Mannes?“- „Mit Kognak!“

    ♠ Peter mag seinen Opa recht gern, darum will er ihm zum Geburtstag ein Geschenk besorgen. Er geht in ein Spielwarengeschäft und fragt eine Verkäuferin: „Haben Sie etwas für einen aufgeweckten Siebzigjährigen?“

    ♠ Ein Urlauber fragt einen Bauern: „Was meinen Sie? Erreiche ich den Fünf-Uhr-Zug noch, wenn ich hier über die Wiese zum Bahnhof laufe?“ – „Sicher, und wenn Sie meinen Stier treffen, erreichen Sie sogar noch den Vier-Uhr-Zug!“

    ♠ Thomas ist beim Zahnarzt. „Deine Zähne sind in Ordnung, mein Junge“, sagt der Doktor nach eingehender Untersuchung, „nur dein Kaugummi müsste mal erneuert werden.“

    ♠ Eine Dame fragt ihren Tischnachbarn schnippisch: „Es stört Sie doch hoffentlich nicht beim Rauchen, wenn ich weiter esse?“ „Aber nein“, antwortet der, „ich kann die Kapelle trotzdem noch gut hören.“

    ♠ „Woran erkennt man ein schottisches Schiff?“ – „Keine Möwen!“

    Versicherungsstilblüten Mein Motorrad sowie ich selbst mussten wegen starker Beschädigung abgeschleppt werden. Ich überfuhr einen Mann. Er gab seine Schuld zu, da ihm das schon einmal passiert war. Im gesetzlich zulässigen Höchsttempo kollidierte ich mit einer unvorschriftsmäßigen Frau in der Gegenrichtung.

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    Wir begrüßen als neue Mitglieder Lt d.R Alexander .Baller Miesbach PiBtl 905 H Heinz Bröhl München PiBtl 905 HF d.R. Klaus Burghardt Riedering 3./PiBtl 905 OSF Lothar Dörr Roßhaupten AufklBtl 911 Lt d.R. Illya Galbach Leipzig 3./PiBtl 905 U Moritz Hauschild Marquartstein OK Reichenhall H Jörg Langer Antdorf 3./GebLogBtl 8 SU Michael Lehner Nürnberg GebPiBtl 8 OSF d.R. Hans-Georg Münch Oberaudorf PiBtl 905 HF Volker Neumann Füssen OK Füssen M Thomas Nockelmann Grafing StKpGebJgBrig23 HF d.R. Josef Ruhsamer Frasdorf 3./PiBtl 905 Olt Marcel Weis Mittenwald 5./GebLogBtl 8

    Auszeichnungen Auszeichnungen Auszeichnungen Auszeichnungen –––– Beförderungen Beförderungen Beförderungen Beförderungen StellenbesetzungenStellenbesetzungenStellenbesetzungenStellenbesetzungen

    AUSZEICHNUNGEN

    OTL Jared Sembritzki Kdr GebJgBtl 231B Bw Ehrenkreuz für Tapferkeit H Mike Zimmermann KpChef 4./GebJgBtl 231 Bw Ehrenkreuz für Tapferkeit OTL Jared Sembritzki Kdr GebJgBtl 231 Einsatzmedaille Gefecht OTL Nikolaus Carstens Kdr GebJgBtl 232 Einsatzmedaille Gefecht SG Kälker GebJgBtl 233 Einsatzmedaille Gefecht H Boris Beuke Einsatzmedaille Gefecht

    Verleihung der Gefechtsmedaille: Siehe auch Beitrag GebJgBtl 231!

    BEFÖRDERUNGEN Lt d.R. Johann Ante GebJgBtl 231 zum Oberleutnant d.R. 18.07.2011 STELLENBESETZUNGEN Kdr AufklBtl 911 von OTL d.R. Hanns-Christian Neumann an OTL d.R. Markus Wick Kdr PzGrenBtl 112 von OTL Markus Kreitmayr an M Heiko Diels Kdr FüUstgBtl 293 von OTL Michael Harro Steinheimer an OTL Tim Zahn S3StOffz GebJgBtl232 von M Michael Kraus an M Eike Gudat KpChef 1./GebJgBtl232 von M Eike Gudat an Olt Starke KpChef 3./232 von H Bastian Steves an H Sebastian Weiß KpChef 4./232 von H Jörg Körner an H Lars Kauven KpChef 6./232 von H Tobias Streifinger an H Matthias Stockbauer

    H Bastian Steves versetzt zum ÜZI Hammelburg H Jörg Körner versetzt zur GebWiKpfS als InspChef II. Insp H Tobias Streifinger versetzt zum DZE GEBIRGSSOLDATEN auf besonderen DIENSTPOSTEN BG Erich Pfeffer StAbtLeiter VI BMVg Bonn Kdr 13.PzGrenDiv Leipzig BG Armin Staigis Dt. EU-Vertretung Brüssel Chef des Stabes Heeresamt Köln

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    Die Gebirgsjägertruppe – Infanterieverbände mit besonderer Befähigung –

    von Major Sebastian Klima, GebWiKpfS

    General Carl von Clausewitz beschreibt in seinem Werk „Vom Kriege“ die Bewertung des Faktors „Boden“ als eines der entscheidenden Kriterien für militärische Führung. Er schreibt: „Ganz abgesehen von den Mitteln des

    Unterhaltes, […], haben Gegend und Boden eine sehr nahe und nie fehlende Beziehung zur kriegerischen Tätigkeit, nämlich einen sehr entscheidenden Einfluss auf das Gefecht, sowohl was seinen Verlauf selbst als seine Vorbereitung und Benutzung betrifft. In dieser Beziehung, also in der ganzen Bedeutung des französischen Ausdrucks Terrain, haben wir Gegend und Boden hier zu betrachten. Ihre Wirksamkeit liegt größtenteils im Gebiet der Taktik, allein die Resultate erscheinen in der Strategie; ein Gefecht in einem Gebirge ist auch in seinen Folgen etwas ganz anderes als ein Gefecht in der Ebene“. Anhand einiger Feststellungen bzw. Begrifflichkeiten aus General von Clausewitz Werk wird im Folgenden die Gebirgsjägertruppe der Bundeswehr beleuchtet.

    „Gegend und Boden“ Noch im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 waren die deutschen Streitkräfte klar nach den Prinzipien der damals gebräuchlichen Schlachtordnung ausgerüstet, gegliedert und ausgebildet. Eine Kriegsführung in Gebirgsgegenden fand keinerlei Berücksichtigung in den Streitkräftekonzeptionen. Mit Beginn des ersten Weltkrieges änderte sich dies schlagartig, als sich das deutsche Heer im Winter 1914/15 mit gut ausgebildeten französischen Skijägern konfrontiert sah. Es reifte in der kaiserlichen Armee die Erkenntnis, dass für einen Einsatz im Gebirge andere Kräfte benötigt wurden, als querschnittlich ausgebildete Infanterie. In der Folge wurden in Deutschland erste Schneeschuhbataillone aufgestellt, ausgerüstet und für Operationen im schwierigen/schwierigsten Gelände vorgehalten. Als sich das Deutsche Reich im Rahmen seiner Bündnisverpflichtung zu Österreich-Ungarn in einem aufziehen-den Gebirgskrieg in den Alpen wiederfand, stand die Masse der k.u.k. Armee bei Ausbruch der Feindseligkeiten mit Italien 1915 an der Ostfront in Galizien. Die Verteidigung der Grenze zu Italien übernahmen hauptsächlich eilig zusammengestellte Landwehrverbände, die sog. Tiroler Standschützen. Zu ihrer Verstärkung wurde das neu aufgestellte Deutsche Alpenkorps entsandt und hielt die Stellungen im Tiroler Grenzgebiet gegen die gut ausgebil-deten italienischen Alpiniverbände. Bis zu seiner Ablösung durch k.u.k. Kaiserjägerverbände sammelte das Deutsche Alpenkorps wertvolle Erfahrungen im Gebirgskampf, deren Prinzipien zum Teil bis in die heutige Zeit Bestand haben. Vor und während des zweiten Weltkrieges wurden Umfang und Spezialisierung der Gebirgs-truppe aufgrund der Erkenntnisse des vorangegangenen Krieges massiv vorangetrieben. Mehrere Großverbände wurden konsequent auf Operationen im schwierigen/schwierigsten Gelände sowie unter winterlichen/arktischen Bedingungen ausgerüstet und ausgebildet. Die Art der Einsätze variierten von reinen Gebirgseinsätzen, über Einsätze im schwierigen, schwierigsten Gelände bis hin zu Operationen unter arktischen Bedingungen und quer-schnittlichen Infanterieeinsätzen. Bedingt durch ihre besonderen Fähigkeiten, durch ihre fundierte Ausbildung sowie vor allem aufgrund ihres Nimbus wurden Gebirgsjägerverbände neben den Fallschirmjägern regelmäßig als „Feuerwehr“ in Krisenlagen eingesetzt. Dies führte oftmals zu einem dramatischen Aderlass in hoch spezialisierten Kräften, die später an anderer Stelle fehlten. Dass die Spezialisierung dennoch wirkte, zeigte sich besonders bei

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    den Einsätzen der Gebirgsjäger im Rahmen der Entsatzoperation auf Kreta oder während der Einsätze in Nordnorwegen und Finnland.

    Gebirgsjäger bewegen sich routiniert in schwierigstem Gelände

    Mit der Wiederbewaffnung Deutschlands wurden auch in der neuen Bundeswehrstruktur Kräfte für Operationen im schwierigen/schwierigsten Gelände aufgestellt und unter dem Kommando der 1. Gebirgsdivision zusammengefasst. Ihre Konzeption und Ausbildung orientierte sich klar an der Landes- und Bündnisverteidigung. Die 1. Gebirgsdivision war konsequent in die NATO-Strukturen eingebunden und einzelne Verbände der Gebirgs-jägerbrigade standen im Rahmen AMF für Übungen und Einsätze bereit. Ab 1993 wurden bzw. werden Gebirgsjäger in nahezu allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr, beginnend mit UNOSOM II über IFOR, SFOR sowie den immer noch andauernden Einsätzen EUFOR, KFOR und ISAF eingesetzt und operierten dabei auch erfolgreich in rein infante-ristischen Operationen. Ihre zusätzliche Befähigung für den Einsatz in schwierigstem Gelände und unter extremen Wetterbedingungen wirkt sich dabei regelmäßig positiv auf die Auftragserfüllung aus. In jeder der verschiedenen Strukturen, die das deutsche Heer durch-lebte, waren und sind Gebirgsjägerkräfte vorgesehen, da die militärische Notwendigkeit besonders befähigter Kräfte für Operationen im schwierigen/schwierigsten Gelände sowie in nahezu allen Klimazonen immanent war und ist. „Wirksamkeit liegt größtenteils im Gebiet der Taktik“ Die heutige Gebirgsjägertruppe ist mit ihren drei Bataillonen unter dem Dach der Gebirgsjägerbrigade 23 zusammengefasst. Im Kern sind die drei Gebirgsjägerbataillone klassische leichte Infanterie wie Fallschirmjäger oder Jäger.

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    Gebirgsjäger sind als leichte Infanterie für alle Arten von Operationen geeignet, insbes-ondere für Angriff, Verteidigung und Stabilisierung. Sie sind besonders befähigt, in bewal-detem, durchschnittenem oder urbanem Gelände zu operieren. Ihre Stärken sind dabei höchste Flexibilität, Mobilität und Durchsetzungsfähigkeit. Keine andere Truppe kann soviel Kräfte pro Verband einsetzen wie leichte Infanterie („boots on the ground“). Dies ist insbesondere bei Stabilisierungseinsätzen ein bestimmen-des Merkmal. Leichte Infanterie kann auch in schwierigem Gelände erfolgreich operieren, da eine einschränkende Abhängigkeit von Land- oder Luftfahrzeugen nicht gegeben ist. Besonders in Krisenlagen sind leichte Infanterieverbände (oder –einheiten) aufgrund ihrer schnellen, weltweiten Verlegbarkeit als Kräfte der ersten Stunde einzustufen. Die Ausstat-tung der leichten Infanterie mit einem vielfältigen Mix an modernen Waffen und Waffen-systemen sowie die Implementierung der Joint Fire – Fähigkeit in den schweren Infanterie-kompanien versetzt die Verbände in die Lage, eine bis dato nicht gekannte Feuerkraft zur Wirkung zu bringen. Die Kampfkraft der leichten Infanterie hat somit eine enorme Steigerung erfahren. Die Kombination dieser Kampfkraft mit der erheblichen Mobilität durch neue, geschützte und durchsetzungsfähige Fahrzeuge bzw. mit der Möglichkeit zur Luftanlandung macht aus jedem Verband der leichten Infanterie ein sehr wertvolles Instrument in den Händen des Truppenführers. Der Einsatz querschnittlicher leichter Infanterie stößt aber auch an Grenzen, die nur noch durch eine besondere Befähigung überwunden werden können. Diese können u.a. sein der Umgang mit besonderen Lagen sowie Operationen unter besonderen Geofaktoren. Der Umgang mit besonderen Lagen erfordert Kräfte, die präzise darauf vorbereitet und ausgerüstet sind, um in der Komplexität solcher Lagen operieren zu können. Da dies nicht durch querschnittliche Infanterie zu leisten ist, sind dafür die Kräfte der Division Spezielle Operationen vorgehalten. Wird fortgesetzt!

    Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit verliehen

    Oberstleutnant Jared Sembritzki, Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 231, erhielt das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit für seine Verdienste in Afghanistan. Oberstleutnant Sembritzki war als Kommandeur der schnellen Eingreiftruppe (Quick Reaction Force) bis Oktober 2010 im ISAF-Einsatz in Afghanistan. Das Ehrenkreuz für Tapferkeit erhielt er, weil er, trotz einer kritischen Lage, während des Gefechts um einen Combat-Outpost in Nordafghanistan, Provinz Baghlan, unter schwerem Feind-feuer besonnen und mutig geführt hat. „Dank Ihrer beherzten und überlegten Führung gelang es, sich gegen einen starken und gut vorbereiteten Gegner zu behaupten. Damit verhinderten Sie einen Gefechtserfolg der Taliban“, sagte Verteidigungsminister Thomas de Maiziére in seiner Würdigung. Die Stellung war seit Monaten wiederholten Angriffen der Taliban ausgesetzt gewesen. „Wir konnten sie uns nicht nehmen lassen“, war die Auffassung des QRF-Kommandeurs. „Und wir hatten damit Erfolg. Die Afghanen haben gesehen, dass wir zu unserem Wort stehen, und dass auf uns Verlass ist. Besonders stolz macht es mich, dass meine Männer, wenige Tage vor ihrem Einsatzende, auch dieses harte Gefecht mit Bravour bestanden haben und sich buchstäblich über mehrere Tage ins Angriffsziel kämpften, “ so der Oberstleutnant. Sembritzki wendete somit negative Auswirkungen auf die Sicherheitslage während der

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    Wahl des afghanischen Parlaments und eine Destabilisierung der wichtigen Provinz Baghlan ab. Deshalb befand de Maizière: „Für Ihren Mut, Ihr Führungskönnen, Ihre Entschlusskraft und Ihren selbstlosen Einsatz im Angesicht des Feindes zeichne ich Sie mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit aus.“ Oberstleutnant Sembritzki, Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 231 in Bad Reichenhall, ist der erste Stabsoffizier, der mit dem Ehrenkreuz für Tapferkeit ausgezeichnet wurde. Bislang wurde diese besondere Auszeichnung 22-mal verliehen.

    Der Verteidigungsminister ver-leiht das Ehrenkreuz für Tap-ferkeit an OTL Sembritzki Zum Auftrag der Schnellen Eingreiftruppe (Quick Reaction Force) gehörten Patrouillenein-sätze, der Schutz von Kon-vois, Evakuierungsopera-tionen, sowie der Einsatz als taktische Reserve. Von April 2010 bis Oktober 2010 wurde die Quick Re-action Force 5 durch das Gebirgsjägerbataillon 231 und Teile der Panzer-

    grenadierbataillon 122 gestellt. Mittlerweile sind die Aufgaben der Quick Reaction Force an die Ausbildungs- und Schutzbataillone im Rahmen des Partnerings übergegangen. Text: Bettina Berg / Oberleutnant Peter Stranninger/ Foto: Torsten Rütters

    Stellvertretender Kommandeur für sechs Monate im ISAF-Einsatz

    Oberst Peter Utsch wieder PRT-Kdr in Feyzabad Brigadegeneral Johann Langenegger, Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, verab-schiedete in der General-Konrad-Kaserne seinen Stellvertreter und Standortältesten von Bad Reichenhall, Oberst Utsch, für sechs Monate in den Einsatz nach Afghanistan. In der Provinz Feyzabad wird der Oberst ab Ende August 2011 bis März 2012 für das Provincial Reconstruction Team (PRT) verantwortlich sein. Langenegger würdigte die wertvollen Erfahrungen, die der Oberst bereits in den Jahren 2008 und 2009 bei seinem letzten Auslandseinsatz in Feyzabad sammeln konnte. Vor den angetretenen Kameraden der Stabskompanie und des Brigadestabes unter-strich der Brigadekommandeur den Auftrag der Gebirgsjägerbrigade 23, und betonte

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    abschließend nochmals seine guten Wünsche zur Lösung der Aufgaben seines Stellvertreters und für die Soldaten im PRT: „ Ich wünsche alles Gute !“, worauf sich alle angetretenen Kameraden mit einem kräftigen Horrido gemeinsam mit General Langenegger von Oberst Utsch verabschiedeten.

    BG Langenegger verabschiedet Oberst Utsch mit kameradschaftlichem Händedruck Text: Oberleutnant Peter Stranninger/ Foto: Hauptgefreiter Achim Kessler

    Freiwillige legen Gelöbnis ab Zum ersten Mal in der Geschichte des Gebirgs-jägerbataillons 231 gelobten ausschließlich freiwillige junge Frauen und Männer.

    OTL Sembritzki schreitet mit dem Bgm von Waging die Formation der Freiwilligen ab

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    Anfang September 2011 legten die Rekruten der 6. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231 zusammen mit Soldaten vom Gebirgspionierbataillon 8 aus Ingolstadt und dem Gebirgssanitätsregiment 42 aus Kempten, in Waging am See ihr Gelöbnis ab. Zum ersten Mal gelobten ausschließlich Freiwillige, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Zu Beginn begrüßte Oberstleutnant Jared Sembritzki, Kommandeur Gebirgsjägerbataillon 231, zahlreiche Ehrengäste, darunter den stellvertretenden Landrat Helmut Fürle, sowie den Bürgermeister der Gemeinde Waging am See, Herbert Häusl. Die rege Teilnahme der Bevölkerung und der Besuch zahlreicher Angehöriger bestätigten die von Oberstleutnant Jared Sembritzki gefundenen Worte. In seiner Rede sprach er da-von, dass von einer fehlenden Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft auch nach dem Aussetzen der Wehrpflicht nicht die Rede sein könne. Ganz im Gegenteil, so der Kom-mandeur, denn die Anwesenheit zeigt eindrucksvoll, wie groß das Interesse weiterhin ist.

    Fahnenabordnung mit den Freiwilligen beim Gelöbnis

    Erstmals in der langjährigen Tradition des Gebirgsjägerbataillons 231 gelobten ausschließlich freiwillige junge Frauen und Männer, so dass dies in gewisser Weise ein historischer Tag nicht nur für die Bundeswehr war, sondern auch für die angetretenen Freiwilligen. Die hohen Ansprüche der Gebirgstruppe wurden den jungen Soldaten bereits vor ihrem Gelöbnis auf den Hochgebirgsübungsplätzen Reiteralpe und Watte-ner Lizum abgefordert. Dabei lernten sie vor allem den entscheidenden Pfeiler der militärischen Gemeinschaft, also die Kameradschaft, kennen. Mit der Entscheidung, das Gelöbnis an einem öffentlichen Platz durchzuführen, sollte aufgezeigt werden, welchen Dienst jeder einzelne Soldat für die Gesellschaft leistet. Oberstleutnant Jared Sembritzki bedankte sich beim Bürgermeister, für seine gezeigte Unterstützung, das Gelöbnis in Waging am See stattfinden lassen zu können. Dies sei ein bemerkenswertes Zeichen für die Verbundenheit der Bevölkerung mit der Bundeswehr, so der Kommandeur.

    Text: M Dennis Jahn/ Fotos: SU Alexander Lingl

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    Gefechtsmedaillen für Reichenhaller Gebirgsjäger Das in Bad Reichenhall stationierte Gebirgsjägerbataillon 231 war von April bis Oktober 2010 als letzte deutsche Quick Reaction Force (QRF 5) in Afghanistan eingesetzt. Als erster Verband der Bundeswehr

    führten die Reichenhaller Gebirgsjäger dort größere, gemeinsame Operationen mit afghanischen Sicherheitskräften durch. Während der sechs Monate lebten und kämpf-ten die Reichenhaller Jager durchgehend außerhalb der deutschen Einsatzliegenschaften und bauten zu diesem Zweck einen Außenposten, den so genannten Observation Post NORTH, inmitten der afghanischen Wildnis auf. Auftrag der QRF 5 war es zunächst, den Aufbau kleinerer, befestigter Stellungen (Combat Outpost/COP) für die dort eingesetzten afghanischen Soldaten und Polizisten militärisch zu sichern, um so eine größere Präsenz von afghanischen Sicherheitskräfte in der Fläche zu ermöglichen. Da sich dieses Prinzip zum Halten zuvor freigekämpfter Gebiete in den Folgemonaten als erfolgreich zeigte, erhielt die QRF ab Juli den Auftrag, in weitere Bereiche vorzudringen. Im Rahmen der Operation TAOHID III sollte ein wichtiger Geländeabschnitt an der Kreuzung zweier Hauptverbindungsstraßen Rich-tung Masar e-Sharif und Kunduz unter eigene Kontrolle gebracht werden, da es hier immer wieder zu Angriffen auf die Zivilbevölkerung und auf ISAF-Kräfte kam. Dazu wurden die Gebirgsjäger mit amerikanischen Infanteristen und Pionieren verstärkt sowie im Gefechtsverbund mit Teilen einer afghanischen Brigade eingesetzt. Obwohl das Angriffsziel trotz einiger Gefechte recht schnell genommen werden konnte, dauerte es aufgrund späterer heftiger feindlicher Gegenangriffe, die zur zwischenzeitlichen

    Aufgabe eines COPs durch die afghani-schen Partner führte, bis Anfang Okto-ber, um diesen Raum letztlich als gesi-chert und gehalten bewerten zu können.

    OTL Sembritzki zeichnet Olt Huhle aus

    Während des Einsatzes erfolgte die mini-sterielle Anweisung, die bis dahin vorhan-dene Einsatzmedaille für Bundeswehr-soldaten um die Stufe Gefecht zu erwei-tern. Diese wird an Soldaten verliehen, die mindestens einmal aktiv an Gefechts-handlungen teilgenommen haben oder unter hoher persönlicher Gefährdung ter-roristische oder militärische Gewalt erlit-ten. 240 Soldaten des Gebirgsjäger-bataillons 231 erfüllten letztlich diese Kri-terien und so konnte der Kommandeur, Oberstleutnant Jared Sembritzki, am 26. Mai 2011, bei strahlendem Sonnenschein die entsprechende Auszeichnung an seine

    sichtlich stolzen, kampferprobten Männer in der General-Konrad-Kaserne verleihen.

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    Bild 2: Gebirgsjägerbataillon 231 beim Appell anlässlich Verleihung der Einsatzmedaille Gefecht Bild 3: Kampferprobte Gebirgsjäger mit der Einsatzmedaille Gefecht

    Text: Oberleutnant Kollert/Fotos: Stabsunteroffizier Lingl