Early separation and sibling incest
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Early separation and sibling incest
A test of the revised Westermarck theory
Irene Bevc, Irwin Silverman1999
Inhalt
1. Inzest
2. Das Anpassungsproblem
3. Hypothesen
4. Die Theorie von Westermarck
5. Experiment
6. Ergebnisse
7. Resümee
1. Inzest• Inzest – vom lat. „castus“ = rein, keusch „incestus“ = unrein,unkeusch,
unzüchtig„incestare“ = beflecken, verunreinigen
Früher war die Grundbedeutung des Wortes Inzest keineswegs ausschließlich auf den Sexualverkehr unter Blutsverwandten beschränkt, wie es heutzutage ist.
2. Das Anpassungsproblem
Die Wahrscheinlichkeit von Erbkrankheiten ist bei Kindern aus inzestuösen Beziehungen größer als bei Eltern, die genetisch nicht verwandt sind.
Fragestellung
Gibt es einen Mechanismus, der die Entwicklung von sexuellem Interesse unter gegengeschlechtlichen Geschwistern verhindert?
3. Hypothesen
3. 1 Wenn die Kinder in der frühen Kindheit sehr eng miteinander leben, verhindert das die Entwicklung von sexuellem Interesse.
3. Hypothesen
3. 2 Die Trennung von Geschwistern im frühen Kindesalter kann später dazu führen, dass sie sich später zueinander sexuell angezogen fühlen.
3. Hypothesen
3. 3 Wenn genetisch nicht verwandte Kinder wie Geschwister zusammen aufwachsen, haben sie später kein sexuelles Interesse aneinander.
3.3.1 Beobachtungen• Der israelische Kibbuz Viele genetisch nicht verwandte Kinder
wachsen dort wie Geschwister auf.Die Studie von Shepher (1971, 1983)
zeigt: als Erwachsene haben sie nicht den Wunsch, untereinander einen Lebenspartner auszuwählen (obwohl sie später vertraute Freunde bleiben können).
3.3.2 Beobachtungen
• Die abgesprochenen Hochzeiten in Taiwan
Die Studie von Wolf (1966, 1995),
Wolf und Huang (1980):
Wenn das zukünftige Ehepaar bereits in der Kindheit zusammen lebt, hat es später häufig sexuelle Probleme und lässt sich öfter scheiden.
3.3.3 Beobachtungen
• Die abgesprochen Kousinenhochzeiten in Libanon
Die ähnliche Studie von McCabe (1983) zeigt dieselben Ergebnisse.
4. Die Theorie von Westermarck (1889)
Zur Inzest-Vermeidung unter Geschwistern entwickelt sich durch die andauernde Nähe in der frühen Kindheit ein hemmender Effekt, der das spätere sexuelle Interesse aneinander verhindert.
5. Experiment Versuchspersonen und Vorgehen
• durch Anzeigen in den größten Zeitungen Torontos (82 VPn) • Studierende der York-Universität in
Toronto (98 VPn)
5.1 Der Fragebogen
5. 1. 1 Demografische DatenNeben dem Geschlecht und Alter wurden die
Versuchspersonen (VPn) nach Folgendem gefragt:• Rassistische und ethnische Identifikation• Religion
Während der Kindheit:• Größe des Wohnorts• Sozialer Status der Familie• Ausbildung der Eltern• Beschäftigungsverhältnis des Haupternährers
5. 1. 2 Die Beziehungen im Kindesalter
Die Versuchspersonen mussten für jeden gegengeschlechtlichen Geschwisterteil folgende Angaben machen:
• Das Alter• Die biologische Beziehungen zwischen ihnen• Ob sie als Kinder getrennt gewohnt haben
– Falls ja, in welchem Alter sie waren– Ob sie während dieser Zeit Kontakt gehabt haben und wie oft
Diejenigen VPn, die als kleine Kinder nicht zusammen gelebt haben, wurden befragt, ab wann sie zusammen gelebt haben.
5. 1. 2 Die Beziehungen im Kindesalter
• Wie viel Zeit sie vor dem 10. Lebensjahr miteinander verbracht haben
• Wie viel körperlichen Kontakt sie gehabt haben• Wie oft (ob überhaupt) sie einander nackt oder
halbangezogen gesehen haben• Wie vertraut ihre Beziehungen waren• Wie sie geschlafen haben:
– in einem Bett– in verschiedenen Betten im selben Zimmer– in verschiedenen Zimmern
5. 1. 3 Sexuelle Aktivitäten
Es gab 15 Fragen zu sexuellen Aktivitäten – vom Exhibitionismus bis zum Geschlechtsverkehr.•+ eine offene Frage für Aktivitäten, die nicht erwähnt wurden•+ ein Item für keine sexuelle ErfahrungAußerdem wurden sie befragt, wann das Verhältnis angefangen hat und wann es beendet war (falls es beendet war)
5. 1. 4. Datenauswertung
•Genital intercourse (GnInt) – 54 VPn
•Other sexual activities (OthSx) – 35 VPn
•No sexual activities (NoSx) – 81 VPn
Die angegeben sexuellen Aktivitäten mussten während der Zeit passiert sein, als mindestens ein Geschwisterteil älter als 11 Jahre war.
6. ErgebnisseEffekte der frühen Trennung
31,5
2,9 3,8
0
5
10
15
20
25
30
35
GnInt OthSx NoSx
Säule 1
6. ErgebnisseProximity Measures No sex
(n = 75)
Other Sex (n = 33)
Genital Intercourse
(n = 44)
Physical contact
M 3.3 4.5 4.2
Respondent seeing the sibling nude
M 3.0 4.1 3.9
Sibling seeing the respondent nude
M 2.8 3.9 4.0
Emotional closeness
M 4.7 5.2 5.2
Time spent together
M 5.1 5.9 5.0
Time spent together by choice
M 4.6 5.2 4.7
7. Resümee
Die Haupthypothese der Studie lautete:
Die Trennung von Geschwistern im frühen Kindesalter kann später dazu führen, dass sie sich später zueinander sexuell angezogen fühlen.
Die Hypothese wird bestätigt:
VPn, die im Kindesalter mal getrennt gelebt haben, hatten häufiger mit ihren Geschwistern Geschlechtsverkehr als VPn, die nicht voneinander getrennt waren.