E-Voting – mögliche Vor- und Nachteile aus ... · Die aktuelle Debatte zu E-Voting konzentriert...
Transcript of E-Voting – mögliche Vor- und Nachteile aus ... · Die aktuelle Debatte zu E-Voting konzentriert...
Andreas Ladner, IDHEAP, Universität Lausanne
Tagung eGov Fokus 2/15, E-Democracy – Neue Formen der Partizipation, Bern, 6. November 2015
E-Voting – mögliche Vor- und Nachteile aus politikwissenschaftlicher Perspektive
Die aktuelle Debatte zu E-Voting konzentriert sich vor allem auf die Aspekte Sicherheit und Datenschutz. Aus politikwissenschaftlicher Perspektive stehen demgegenüber andere Fragen im Vordergrund.
Debattiert werden vor allem die Auswirkungen auf die Wahlbeteiligung. E-Voting soll mehr Wahlberechtigte zu einer Teilnahme bewegen und vor allem auch jüngere Wählerinnen und Wähler ansprechen. E-Voting ändert aber auch die Art und Weise, wie sich Wahlberechtigten mit den Wahlen auseinandersetzen. Dies könnte unvorhergesehene Auswirkungen auf
den Wahlprozess haben.
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Erfahrungen Nationalratswahlen 2015
• Beteiligung ist anteilsmässig rückläufig!
• Dem könnte auf einen Schlag entgegengewirkt werden. Es gibt ein riesiges Potential.
• Dieses ist allerdings mit Risiken verbunden.
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Warum überhaupt E-Voting?
• Alles ist E-.
• Modern, Vorreiterrolle Schweiz
• Kostengünstiger, umweltfreundlicher
• Schneller, genauer
• U.a.
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Warum führt E-Voting kaum zu mehr Beteiligung?
• Verunsicherung punkto Sicherheit
• Zu umständlich
• Kein ersichtlicher Mehrwert
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Interesse aus politikwissenschaftlicher Sicht
• Sicherheit
• Auswirkungen auf Partizipation (höher, mehr Junge)
• Auswirkungen auf Entscheidungen (Entscheid,
Qualität)
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Der Wechsel zum E-Voting ist folgenreicher als der Wechsel von der Urne zum brieflichen Abstimmen.
E-Voting eröffnet/zieht nach sich ganz neue Möglichkeiten der politischen Partizipation.
Allerdings: Für Risiken und Nebenwirkungen …
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E-voting
Pre-Voting Sphere
Voting Sphere
Post-Voting Sphere
Campaign and decision making
The act of voting
Analysis, control
Schwierige Auswahl
smartvote Profil | Wahlempfehlung
Kategorien Anzahl Fragen davon beantwortet
Aussen- & Sicherheitspolitik 3 3 Bildung & Forschung 2 2 Finanz- & Steuerpolitik 1 1 Gesellschaft, Kultur & Ethik 4 4 Innere Sicherheit 2 2 Migrations- & Ausländerpolitik 2 2 Sozial- & Familienpolitik 4 4 Staatliche Institutionen & Volksrechte 2 2
Umwelt-, Verkehrs- & Energiepolitik 4 4
Wirtschaftspolitik 3 3
Themenbereich
Mit einem Klick von der Auswahl zur Wahl!
• E-Voting gibt uns die Möglichkeit elektronisch zu wählen.
• Smartvote gibt uns die Möglichkeit elektronisch (intelligent, informiert) auszuwählen (Mehrwert).
=> Die Beteiligung wird merklich ansteigen!
Risiken und Nebenwirkungen
“In welchem Masse könnte dies Auswirkungen auf unsere Demokratie und die demokratischen Prozesse
haben?”
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Theoretische Modelle
• Liberale representative Demokratie (freies Mandat)
• “Decreasing importance of cleavages” und “increasing
importance of issue voting”
• Basisdemokratie und Delegiertenmodell
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Wirkungsmodell
• smartvote = issue voting
• issue voting -> promissory voting, sanction model, delegate model
• VAAs , trustee
• Liberal representative democracy
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Hypothesen
• H 1: Die überzeugten Benutzer von Smartvote finden die Positionsbezüge der Kandidierenden zu Sachfragen auf Smartvote wichtiger als deren Parteizugehörigkeit
• H 2: Die Benutzer von Smartvote, die die Positionsbezüge wichtiger finden, panaschieren häufiger.
• H 3: Die Benutzer von Smartvote, die die Positionsbezüge wichtiger finden, erwarten von den von ihnen gewählten Kandidaten, dass sie ihre Wahlversprechen halten.
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H1: Warum haben Sie Smartvote benutzt?
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H1
Ich suchte Hilfe für meinen Wahlentscheid
Ich wollte mehr über die Positionen der Kandidaten/ Parteien wissen
Ich wollte meinen Wahlentscheid überprüfen
Ich wollte herausfinden, wie Smarvote funktioniert
Andere Gründe N=
Parteiwähler 26,4% 28,8% 33,1% 8,0% 3,7% 163Weder Partei- noch Issuewähler 47,0% 28,8% 19,7% 3,0% 1,5% 66Issue- und Parteiwähler 57,5% 20,4% 19,3% 2,1% 0,7% 280Issuewähler 76,4% 13,7% 9,3% 0,6% 0,0% 161
Alle 53,4% 21,6% 20,3% 3,3% 1,3% 670
Cramer-V: .221; Sig.: .000
H2: Wirkung von Smartvote auf Wahlentscheid
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gar nicht ein wenig stark Total N=Parteiwähler 27,2% 59,3% 13,6% 100% 162Weder Partei- noch Issuewähle 7,7% 61,5% 30,8% 100% 65Issue - und Parteiwähler 5,4% 46,8% 47,8% 100% 278Issuewähler 0,0% 28,6% 71,4% 100% 161
Alle 9,6% 46,8% 43,5% 100% 666
Cramer-V: .345; sign. .000.
Welche Wirkung?
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Habe meinen Wahlzettel mit von Smartvote empfohlenen Kandidaten ergänzt
Parteiwähler 46,8%Weder Partei- noch Issuewähle 68,7%Issue - und Parteiwähler 71,8%Issuewähler 78,8%
N= 466Cramer-V ,256
Sig. ,000
H3: In welchem Ausmass sollen Gewählte ihre Versprechen halten? Realität und Idealfall
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Delegierten-Modell
Signifikanter Unterschied
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Ideal RealParteiwähler 81,2 59,6Weder Partei- noch Issuewähler 82,6 57,5Issue - und Parteiwähler 87,5 60,9Issuewähler 89,7 61,7
All 86,0 60,4N= 656 622F= 14,116 0,996Sig. = 0,000 0,394