D’Sag vu dr Schwandalp -...
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D’Sag vu dr Schwandalp
Singspiel
von
Emil Wallimann
Theaterfassung
von
Roland Simitz
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Personen Reale Welt Grossvater Sämi sein Enkelkind Martha Mutter von Sämi Rita Schulkollegin von Sämi Sagenwelt Koni ein junger Bauernbursche Chäplimatte Sepp Vater von Koni Klara seine Frau Rösi Pächterin der Schwandalp Hintermattli Kari Sohn des Wildhüters Hintermattli Hans Wildhüter Pfarrer Gemeindepräsident Bauern + Bäuerinnen Erdmandli
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1.Akt
Vorspiel
Die erste Szene spielt auf der Vorbühne. Auf dieser Bühne befinden sich eine
Baum, darunter eine Bank. Sämi und Rita kommen durch den Zuschauerraum.
Sie tragen Schultornister. Sie kommen auf die Bühne und setzen sich auf die
Bank.
Sämi: Puuhh, das isch hüt vielleicht wieder einisch e Chrampf gsi i
dere Schuel. Säg einisch Rita, warum müend mier umsverecke
wüsse, wer dr Napoleon gsi isch und was dä alles g’macht
hed?
Rita: Will das wichtig isch.
Sämi: Wichtig?
Rita: Ja. Das hed uf jede Fall d’Lehreri gseid.
Sämi: Die seid nu viel wenn dr Tag lang isch. Ich cha sowieso nid
verstah, das mer cha e sone Bruef lehre. Ich säg dr, Lehrer isch
dr dümmschti Bruef wo’s gid uf dere Welt. Was willsch du
eigentlich später wärde?
Rita: Lehreri, du Lappi! Ich wett einisch dr dümmschti Bruef uf dere
Welt lehre.
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Sämi: Jäso, also so dumm find ich dä Bruef eigentlich gar nid.
Rita: So, uf einisch findsch dä nümme so dumm?
Sämi: Wenn du miini Lehreri wärsch, de chämt ich wieder viel lieber
i d’Schuel.
Rita: Ich wär aber e strengi Lehreri.
Sämi: Das wär mier gliich.
Rita: Ich gäbt aber viel Huusufgabe.
Sämi: Das wär mier au gliich.
Rita: Ou nei!
Sämi: Was isch?
Rita: Du chöntisch gar nid mii Schüeler sii.
Sämi: Warum?
Rita: Ich wetti als Lehreri nämlich numme gschiidi Schüeler! Lacht
Sämi: Ha,ha sehr witzig.
Die Mutter von Sämi tritt auf. Sie geht einkaufen.
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Martha: Hoi zämä.
Sämi: Sali Mami.
Rita: Grüezi Frau Huuser.
Martha: Los Sämi, ich muess nu schnell go poschte. Machsch
underdesse drheime diini Huusufgabe.
Sämi: Aber das chan ich doch am Abig nu.
Martha: Nei, das gahd nid. Hütt am Abig chömid nu alli Jodlerkollege
vu diim Vater verbii, will er doch hütt Geburtstag hett.
Sämi: Aber du muesch mier bi de Huusufgabe hälfe. Mier müend
drum e Gschicht schriibe.
Martha: Es duet mier leid Sämi, ich ha hütt nu all Händ voll z’tue. Es
wird dier scho öppis i Sinn cho. Also gang jetz hei und mach
schön was ich dier gseid ha. Tschau Rita.
Rita: Ade Frau Huuser.
Martha geht ab
Sämi: Läck, sind die Erwachsne g’stresst. Ich muess mier glaubi
schwer überlegge, öb ich well Erwachse wärde. Weisch du
scho, was du fürne Gschicht schriibsch?
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Rita: Nei. Aber ich frage ganz eifach miini Grossmueter, die weiss
immer so viel Gschichte vu früehner.
Sämi ritzt mit einem Messer in die Baumrinde.
Rita: Was machsch du da?
Sämi: Ich ritze üsi Näme i de Baum.
Rita: Aber das machid doch nume Verliebti.
Sämi: Äbe.
Rita: Hä, du weisch ja gar nid öb ich dich als Fründ well. Du hesch
mich ja nid emal g’fragt. Vielleicht will ich dich ja gar nid.
Sämi: Äbe gsehsch, drum frag ich dich ja au nid.
Rita: Da hend aber scho viel ihri Näme inegritzt. Was meinsch, sind
echt die nu alli zämä? Das wärid sicher spannendi Gschichte.
Die Turmuhr schlägt fünf.
Rita: Jesses, scho füüfi! Ich muess hei.
Sämi: Scho?
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Rita: D’Mueter warted sicher uf mich. Also tschau Sämi, bis morn.
Geht ab.
Sämi: nachrufend Tschau Rita, bis Morn! Er ritzt weiter.
Der Grossvater tritt auf.
Grossvater: schaut ihm zu. Nach einer kurzen Weile. Was machsch de du
da Sämi?
Sämi: Grossvater! Jesses hesch du mich jetz grad verchlüpft. Ich ritze
dr Rita und mii Name i d’Rinde vu dem Baum.
Grossvater: So,so. Isch de d’Rita diini Fründin?
Sämi: Ja. Säg einisch Grossdädi, weisch du kei Gschicht vu
früehner? Mier müend drum für d’Schuel e Gschicht schriibe.
Grossvater: E Gschicht…… vu früehner?
Sämi: Ja.
Grossvater: Da wüsst ich tatsächlich eini. D’Gschicht vo dr Gschwendalp.
Aber das isch e langi Gschicht.
Sämi: Das macht nüd. Ich ha dr Ziit.
Grossvater: Also, gsehsch du det die zwee Näme, wo grad det näb dem
abgsagete Ascht stönd?
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Sämi: Du meinsch Koni und Rösi?
Grossvater: Ja genau die. Das isch dr Name vu mier und vu diinere
Grossmueter. (nachdenklich) s’Rösi. Mier hend üs au scho sitt
dr Schuel kännt. Ich ha de mit 20-gi dr Hof vu miim Vater
übernu. S’Rösi isch jede Summer uf dr Gschwendalp gsi. Und
will miini Alp oberhalb vu dr Gschwendalp gläge isch, bin ich
wenn immer möglich schnell bim Rösi verbii uf nes Moscht
oder uf nes Kaffee. Und de hemmer amigs zämä eis g’sunge,
s’Rösi und ich.
Sämi: Das hed sicher schön tönd.
Grossvater: Und ob.
Sämi: Schad han ich üch nie ghörd.
Grossvater: Du willsch üs zämä g’Höre singe?
Sämi: Ja! Aber das gahd ja schlecht.
Grossvater: Warum? Weisch was, jetz hebsch eifach ganz fescht d’Auge
zue, und tuesch dich konzentriere. Stellsch dier vor, mier
giengid zämä zrugg i d’Vergangeheit. Zrugg is Jahr 1934.
Mier wend zämä d’Sag vu dr Gschwendalp nu einisch erlebe.
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1.Szene
Während Sämi nun mit geschlossenen Augen dasitzt, öffnet sich der
Vorhang. Die ganze Bühne, ist in blaues Licht gehüllt. Man sieht die Gschwend-
alp. Auf der rechten Seite ist die kleine Alphütte. Davor ist eine Bank und ein
kleiner Brunnen. Rösi steht beim Brunnen. Auf der linken Bühnen-
seite sind Bauern zu sehen. Sie haben Rechen und Sensen. Im Hintergrund muss
man das Gefühl bekommen, als gehe es Steil bergad. Dort steht auch ein Baum
hinter dem der Kari steht. Das ganze ist wie ein Bild keiner der Akteure bewegt
sich.
Grossvater: Und Sämi, hesch dich scho fescht konzentriert, gsehsch jetz
Gschwendalp?
Sämi: Nu nid.
Grossvater: Also de mach jetz d’Auge wieder uf.
Sämi: (öffnet die Augen und staunt) Jesses! Träum ich? Aber das sich
ja……. Das isch ja…….
Grossvater: ………..Gschwendalp.
Sämi: (geht in die Bühne) Lueg Grossvater, ich cha richtig i mii
Traum ine!
Grossvater: Ich gesehs.
Sämi: Säg Grossvater, wer sich die Frau am Brunne?
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Grossvater: Das isch s’Rösi.
Sämi: Die isch aber ziemlich hübsch.
Grossvater: Natürlich isch die hübsch, oder hesch g’meint, dii Grossvater
heig duezmal e hässlichi Fründin gha?
Sämi: (steht nun bei den Bauern) Und was wend die de da?
Grossvater: Die Buure chömid jetz grad vum heue. Au wenn d’Lüüt
g’funde hend, dass s’Rösi e chli e g’spässigi isch, sind’s doch
froh gsi, dass es bi ihre uf dr Alp nach em Heue es Moscht gäh
hed.
Sämi: Und wieso hend’s de gmeint s’Rösi sig e G’spässigi?
Grossvater: Ja weisch Sämi, Mer hed äbe im Dorf unne verzellt, dass
s’Rösi hie obe uf dr Alp mit Sagegstalte Kontakt hed. Mit
chliine Erdmanndli, wo hie under de Wurzlestöck läbid.
Sämi: Hä! Sone seich! Erdmandli! Die gid’s doch gar nid!
Grossvater: Das han ich duezmal au g’meint, aber ich bi de „eines
Bessern“ belehrt worde. Die Erdmandli, spieled e wichtigi
Rolle i miinere Gschicht.
Sämi: Dui meinsch, es gid sie tatsächlich die Erdgeischter?
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Grossvater: Sie sind ume. Aber muesch kei Angscht ha, sie befassid sich
nume mit de böse Mensche. Die Guete land’s i Rueh.
Sämi: Du Grossvater, was isch de das für eine det hinder dem Baum?
Grossvater: (zeigt auf Kari) Dä det?
Sämi: Ja.
Grossvater: Das isch am Wildhüeter sii Sohn. Dr Hintermattli Kari. Au er
hed duezmal es Aug uf’s Rösi gha, und er hed partout nid
wellä begriffe, dass S’Rösi vu ihm nüd will wüsse. Er spielt e
wichtigi Rolle i dere Gschicht. Glii wär wäg ihm einiges
dumm usecho. Es grosses Unglück. Aber chumm, jetz wend
mier zämä luege, was hie uf dr Gschwendalp passiert isch.
Duezmal ane 34-gi.
(Die beiden gehen an der Hütte vorbei, und verlassen die Bühne.)
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2.Szene
Während die beiden abgehen, wird das Spiellicht eingeschaltet, und die Figuren
beginnen ihr Spiel. Die Bauern kommen zu Rösi.
1. Bauer: Grüess di Rösi. Ä heisse Tag gsi hüt, was meinsch.
Rösi: Grüezi mitenand. Das chammer wohl säge. Hend ier guet
g’schaffed?
2. Bauer: Und wie! Üsi Chehle isch ja ziemlich troche vu dem Heue.
6. Bauer: Ja, ja, cheibe troche.
3. Bauer: Und dr Weg abe is Tal isch nu wiit.
6. Bauer: Ja, ja, cheibe wiit.
4. Bauer: Es isch ja scho schad.
Rösi: Was isch schad?
4. Bauer: Mier würded dier ja jetz nu gärn eis singe, aber üse Hals isch
so troche, ich glaube das wurd im Moment meh giipsche als
singe.
Rösi: Isch scho guet, ich weiss was ier wend. Also hockid ane, ich
hole üch jetz grad es Moscht!
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1. Bauer: Ja nei! So isch de das nid g’meint gsi, aber wenn du üs
unbedingt eis wotsch ufzwinge, trued mier natürlich nid nei
z’säge.
Rösi: Ich weiss. (sie geht ins Haus und holt Most und Gläser)
(Hintermattli Kari kommt hinter dem Baum hervor.)
2. Bauer: Ja lueg wer chund de da!
3. Bauer: Dr Hintermattli Kari.
5. Bauer: So, chunsch go s’Rösi bsueche?
Kari: Das gahd dich e Schissdreck aa!
4. Bauer: S’isch halt es gar es hübsches Wiibli. Numme schad will es vu
dier nüd wüsse.
6. Bauer: Ja, ja, cheibe schad.
2. Bauer: S’Rösi hed ja schiins nume Auge für de Koni.
Kari: Hä dä! Ier hend doch nid öppe s’Gfühl, ich lauffi hinder dem
Rösi nache? Oder?
5. Bauer: Nei, nei, natürlich nid. Es isch nume komisch, dass mer dich
öppedie hie uf dr Gschwendalp aatrifft.
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6. Bauer: Ja, ja, cheibe komisch.
Kari: (äfft ihn nach) Ja, ja, cheibe komisch! Da isch überhaupt nüd
komisch. D’Jäger hend es Reh aagschosse, und jetz hed mier
dr Vater dr Uiftrag gäh, ich sells go sueche das isch alles.
1. Bauer: Natürlich.
Rösi: (kommt aus dem Haus) So da isch dr Moscht. (sieht Kari) Was
willsch de du scho wieder da, Kari?
Kari: Ich?
Rösi: Ja du. Oder gsehsch vielleicht suscht nu eine wo Kari heisst?
Kari: Ich bi ganz zuefällig da verbii cho.
6. Bauer: Ja, ja, cheibe zuefällig.
Kari: Äch, heb doch dii Schnabel!
2. Bauer: Weisch Rösi, d’Jäger hend drum es Reh aagschosse, und dr
Kari muess es go sueche.
Rösi: Soso, es Reh. Die Jäger schiessed das Jahr aber ganz schlecht.
Geschter isch es e Hirsch gsi, und vorgeschter e Steibock. Und
was isch es Morn?
3. Bauer: Vielleicht es Eichhörnli!
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(alle lachen)
Kari: Ha,ha! Sehr witzig! (geht ab)
4. Bauer: Uf das abe trinked mier eis!
(Aus dem Hintergtrund treten nun drei Bäuerinnen auf)
1. Bäuerin: Ich has doch gwüsst! Wenn mer üsi Manne suecht, hockids
bim Rösi und suffed!
7. Bauer: Lueg au da, üsi holdi Wiiblichkeit. Chömid hockid au nu
schnell ane und trinkid eis.
2. Bäuerin: Als öb mier für so öppis Ziit hätted.
2. Bauer: Jetz tüend doch nid so grantig. Suscht wird üse Most nu suur.
6. Bauer: Ja, ja, cheibe suur.
2. Bauer: Üse Dokter im Dorf seid au immer, mer müess viel trinke.
3. Bäuerin: Dr Dokter red aber immer vu Wasser nid vu Most.
4. Bauer: Dä weiss äbe nid was guet isch.
Rösi: (hat drei weitere Gläser eingeschenkt. Zu den Bäuerinnen) Da
nämid.
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3. Bauer: Wüssed ier was? Jetz machid mier das was mier am beschte
chönt!
5. Bauer: Oh ja, jetz suffed mier nu eis. (trinkt sein Glas leer)
3. Bauer: Ich meine doch nid das!
5. Bauer: Jäso, was de?
3. Bauer: Jetz düend mier für’s Rösi eis singe.
1. Bäuerin: Genau.
Sie beginnen zu singen. Vorschlag: „Los wies liedet....“
2. Bäuerin: So miini Herre, jetz aber heizue.
5. Bauer: Aber Frau, jetz wo’s grad so gmüetlich wird!
6. Bauer: Ja, ja, cheibe gmüetlich.
2. Bäuerin: Nüd da gmüetlich, mier hend dr Heime nu einiges z’tue.
5. Bauer: Äch chum doch, nur nu eis Glas.
2. Bäuerin: Nei.
3. Bauer: Nid emal meh es Halbs?
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2. Bäuerin: Nei!
4. Bauer: Es chliises Tröpfli nu?
2. Bäuerin: Ich ha gseid, nei!
7. Bauer: Schad.
6. Bauer: Ja, ja cheibe schad.
1. Bauer: Jä de müemer dänk. Übrigens, wüssed ier dr Unterschied
zwüsched em Wiibervolch und em Most?
2. Bauer: Nei.
1. Bauer: Es gid gar e keine. Je Älter desto Suurer. (alle lachen)
1. Bäuerin: Bisch e freche Hagel!
2. Bauer: Also, chömid jetz. Tschau Rösi.
Rösi: Tschau zämä. Chömid guet is Tal.
(alle verabschieden sich)
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3.Szene
(Rösi ist nun alleine)
Rösi: So, de wemmer dänk ufruume. Wer weiss, vielleicht chum ich
ja nu Bsuech über. Vielleicht chund ja nu dr Koni verbii.
S’wär schön.
(während sie im Brunnen die Gläser auswäscht, singt sie ein Lied.
Vorschlag: „Ich ha no …“ . Danach geht sie mit dem Geschirr in’s Haus)
(Aus dem Hintergrund taucht nun Kari auf. Er schaut sich herum.)
Kari: Sind all gange. Guet. Jetz bin ich mit em Rösi allei. (er setzt
sich an den Tisch.)
Rösi: (tritt aus dem Haus. Erschrickt) Kari! Was willsch de du da?
Kari: Mich es bitzeli a diim Aablick erfreue, Rösi. (Pause) Was isch,
willsch diim Gast nid öppis z’Trinke aabiete?
Rösi: Ich ha dich nid iiglade.
Kari: Das muesch du au nid, ich lade mich selber ii.
Rösi: Kari, bitte gang.
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Kari: Aber, aber, warum so abwiisend? Hesch du s’Gfühl, ich miech
dr langi Weg da ufe, um vo dier wieder ewäg g’schickt
z’werde? Bis doch au e chli lieb zu mier.
Rösi: Ich wüsst nid warum!
Kari: Bin ich vielleicht dere Madam z’wenig guet? Hättsch dänk
lieber, dr Koni stieng da vor dier, was?
Rösi: Wenn’s gnau wotsch wüsse – ja!
Kari: Was isch de scho a dem Milchgsicht guet. Das isch doch kei
Maa für dich, Rösi!
Rösi: So, das isch kei Maa für mich? Aber du wärsch es de? Hä, das
ich nid lache!
Kari: Ich wills dier gärn bewiise, dass ich e rechte Kerli bi. (steht auf
und geht auf Rösi zu)
Rösi: Hör uf Kari, du machsch mier Angscht.
Kari: E rechte Kerli, muess de Fraue Angscht mache.
Rösi: Hör uf Kari, oder ich lärme!
Kari: (lacht) Wär sell dich de scho g’höre! Da obe, uf dere einsame
Alp. Vielleicht diini Erdmandli wo selled uf dere Alp
umehusche? Jä wo sind’s de, die Wildmandli? Die Malefitze!
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D’Lüüt im Dorf sägid du sigisch e Hex. Stimmt das? Sie sägid,
du heigsch Kontakt zur Unterwelt. Isch das wahr?
Rösi: D’Lüüt im Dorf sind blödi Schnörricheibe.
Kari: So, so! De bis doch eifach echli nett zu mier, und ich wirde de
Lüüt im Dorf verzelle, dass e Meitli wo so lieb isch zu eim,
niemals cha e Hex sii.
Rösi: Das hättsch wohl gärn!
Kari: Natürlich han ich das gärn.
Rösi: Weisch was Kari, ich bi nid uf diini Hilf aagwiese. Sellid doch
d’Lüüt dänke was wend. Ich chume ganz guet allei z’Recht da
obe. Und zu dem, han ich scho Eine wo mier hilft. Dr Koni.
Kari: Hä, dr Koni! Dr Vater vu diim liebe Koni isch de aber öppe
gar nid erfreut, dass sii Sohn sich mit so einere wie dier trifft.
Mer verzellt im Dorf, dass er’s sich sogar überleggi am Koni
wieder dr Hof ewäg znäh.
Rösi: Das isch nid wahr!
Kari: So frag ne doch selber. E riese Krach hend’s gha, dr Koni und
sii Alt. Gsehsch nume, was du aarichtisch. Bringsch ganzi
Familie usenand. Bisch halt vielleicht gliich e Hex.
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Rösi: So jetz längts! Mach das fortchunsch! Fahr ab! Las mich
endlich i Rueh!!
Kari: Ich liebes, wenn Frauezimmer so ufbruusend sind. (will sie
anfassen)
Rösi: Lass diini dräckige Pfote vu mier!
Kari: (schaut sich seine Hände an) Du hesch recht, vielleicht sett ich
sie z’erscht einisch es bitzeli wäsche. (er wäscht seine Hände
im Brunnen) So, jetz sind’s suuber. Und jetz überchum ich vo
dier e richtige fette Schmutz. Was isch? Zier dich doch nid
eso! Chum da ane! Du willsch also nid? Du weisch doch all zu
guet, wem dass es du z’verdanke hesch, das du hie uf dr
Schwendalp darfsch sii, oder?
Rösi: Du Dreckspatz!
Kari: Die Alp g’hört miim Vater. Was meinsch warum dass er dich
nid scho lang zum Tüüfel g’jagd hed? Hä? Will ich ihm die
ganz Ziit guet zuerede. Mier hesch es z’verdanke, dass du hie
obe darfsch zu üsne Geisse luege. Eis Wort vo mier, und du
bisch weg vo dere Alp. Also, zeig mier endlich wie dankbar,
dass du mier gegenüber bisch!
(Rösi nimmt die Mistgabel die im Mist steckt und hält sie schützend vor sich hin)
Rösi: Wag’s ja nid mier z’noch cho!
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Kari: (lacht) Aber, aber!
Rösi: Ich warne dich!
Kari: (geht langsam auf sie zu) De stich doch zue! Los mach scho!
Stich zue!
(Rösi nimmt eine Gabel voll Mist, und schleudert sie Kari in’s Gesicht)
Rösi: Da hesch!!
Kari: Du Satanswiib! Du Riibiise! Wart nur ich will dier !
(Rösi springt nun in die Hütte und verriegelt sofort die Tür)
Kari: (hämmert an die Tür) Mach sofort die Türe uf! Wotsch echt!
Ich warne dich!
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4. Szene
(Man hört im Hintergrund einen Jodel. Es ist Koni.)
Kari: Hueresiech, dr Koni. Muess dä grad jetz uftauche. Aber wart
nume, ich will ihm s’Rösi scho ustriibe. Dä sell nume jodle,
ich mach em de mit miine Füscht Trummelebegleitig! Am
beschte isch, ich verstecke mich für ne churzi Ziit. (Er
versteckt sich hinter der Hütte)
Koni : (kommt singend auf die Bühne. Vorschlag „Abigjutz“) Jä wo
isch de s’Rösi? Hed es mii Jutz nid g’hört? Suscht chund es
doch amigs grad z’gumpe. Hoffentlich isch ihm nüd passiert.
(klopft an die Tür) Rösi! Rösi wo bisch? (klopft ans Fenster)
Rösi!!
Rösi: (schlägt die Tür auf, die Mistgabel im Anschlag) Abfahre han
ich g’seid!!!
Koni: Jesses!!!
Rösi: Koni, du?!
Koni: Säg einisch was isch de das für ne Begrüessig?
Rösi: Ich ha g’meint ……… ich…….. (schaut herum)
Koni: Was hesch g’meint?
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Rösi: (stellt die Mistgabel auf die Seite) Äch nüd.
Koni: Du bisch ja ganz ufgregt. Isch öppis passiert?
Rösi: Nei, nei. Ich bi ja so froh, dass du da bisch. Säg hesch scho
Zabig gha? Sell ich dier öppis z’Esse hole, es Most vielleicht?
Koni: Nei danke. Es länged mier, wenn ich dier eifach es bitzeli darf
Gsellschaft leiste.
Rösi: Chum Koni, nimm Platz.
Koni: Gern. (setzt sich)
Rösi: Du säg einisch, isch das wahr, was mer dunne im Dorf
verzellt?
Koni: Was?
Rösi: Das mit dier und diim Vater.
Koni: Ich weiss nid was du meinsch, Rösi.
Rösi: Das du und dii Vater ……….
Koni: Was?
Rösi: Wetsch nid doch es Glas Most?
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Koni: Nei wirklich nid. Aber säg, was verzelled d’Lüüt?
Rösi: Ier heigid Krach, du und dii Vater. Wäge mier.
Koni: Wäge dier? Wer verzelld so öppis?
Rösi: Dr Kari hetts mier g’seid. Dr Vater well dier dr Hof ewägnäh,
wenn du dich wiiterhin mit mier triffsch.
Koni: D’Lüüt im Dorf verzelled viel wenn dr Tag lang isch.
Rösi: Also de isches wahr.
Koni: Dr Vater meint halt, du sigisch kei Umgang für mich. Aber
wie will dä das wüsse, er kennt dich ja gar nid. Är weiss ja gar
nid was für nes liebs Meitli du bisch. Und überhaupt, sell er
mier doch dr Hof ewägnäh! Ich ha dich gärn, öb ihm das passt
oder nid.
Rösi: Aber du muesch doch au a diini Zuekunft dänke.
Koni: Zuekunft! Pha! Du bisch miini Zuekunft. Lueg Rösi, ich cha
mier halt es Läbe ohni dich nümme vorstelle. Lieber verbring
ich mii Zuekunft hie bi dier uf dr Schwandalp obe und bi
glücklich, als dass ich irgend sones Beeti usem Dorf hürate,
nume dermit ich am Vater sii Hof darf bhalte. Aber jetz isch
fertig mit diskutiere und lamentiere.
Rösi: Ich meine ja nume will ……..
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Koni: …….. Psssssst. (hält ihr den Finger auf den Mund.) Was
singsch mier amig’s, wenn ich bi dier am Fenschter stah?
Rösi: (beginnt mit dem Lied. Vorschlag:„Sich es Freudli gönne“
einzeln, 3. Strophe „sich au es Freudli gönne“. Ab Jodel im
Duett, dann 2. Strophe: „ Bi gärn bi liebe Fründe“ , zuletzt 1.
Strophe: „ I möcht so gärn go tanze“
Koni: So, und jetz hätt ich gärn es Moscht.
Rösi: Ich hol es dier grad.
Koni : (schaut ihr nach) Was han ich für nes Glück. (zum Publikum)
Oder?! (Dann geht er zum Brunnen, krempelt sich die Ärmel
nach hinten und wäscht sich sein Gesicht. Rösi schaut aus dem
Fenster und betrachtet Koni. Er bemerkt sie. Was güggslisch e
so?
Rösi: Nüd, nüd, ich ha nume wellä luege, öb du nu da bisch.
Koni: Ich wär ja schön dumm wenn ich jetz würd verreise. Oder
haltisch du mich wirklich für so blöd?
Rösi: Muess ich jetz da druf e Antwort gäh?
Koni: Du gäll, pass uf. (er nimmt eine Handvoll Wasser und
schleudert es gegen Rösi.)
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Rösi: (lacht) Ou nei! Jetz hesch mich grad nass g’macht.
Koni: Es bitzeli Wasser hed nu niemerem g’schadet.
Rösi: Usser er heigs im Hirni so wie du! (macht schnell das Fenster
zu)
Koni: (lachend) Du freche Bäse! (er wäscht sich weiter)
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5. Szene
(Von hinten schleicht sich nun Kari heran. Er stellt sich hinter Koni.)
Kari: Jä wer hemmer de da?!
Koni: Kari!
Kari: Ja da luegsch, hä. Was willsch du bi miim Schatz?
Koni: Bi diim was?
Kari: Du hesch scho richtig g’hört. Oder hesch vielleicht s’Gfühl,
s’Rösi well ernsthaft öppis vu dier?
Koni: Was sell das?
Kari: Die spielt dier doch nume öppis vor. Dued eso als öb sie dich
gern hed. Ich gib dier e guete Rat. Lass i Zuekunft d’Finger vo
dr Rösi! Sie g’hört mier! Hesch verstande! Sie spielt nume mit
dier.
Koni: Das meinsch aber au nur du.
Kari: Los Bürschteli, wenn schlau bisch, lasch d’Finger vu miinere
zuekünftige Bruut!
Koni: Vu diinere zuekünftige Bruut?!
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Kari: Lueg nume wie diini Ohre fladered. Was meinsch, warum
s’Rösi darf zu dere Alp luege? Weisch doch, was mer alles so
im Dorf unne vo ihre verzellt, oder? Mii Vater hätt s’Rösi scho
lang vo dere Alp weggschickt, aber ich will nid dass sie gahd.
Ich ha ja schliesslich e rechte Nutze vo dene Umständ.
Koni: Was sell das heisse?
Kari: Bisch meini schwer vo Begriff. Ich luege bi miim Vater, dass
s’Rösi nid muess vo dere Alp verschwinde, und es gid mier
derfür das, was es Meitschi amene Burscht äbe so cha gäh.
Liebi halt.
Koni: Das isch nid wahr! Das glaub ich nid!
Kari: Lueg Koni, so isch s’Läbe. Es gid nüd gratis uf dere Welt.
Koni: Oh doch, Kari, öppis chan ich dier gratis gäh!
Kari: So was de?
Koni: Es paar uf dr Deckel!! (er fängt an auf Kari ein zu schlagen)
(Es beginnt eine wilde Rauferei)
Rösi: (kommt aus der Hütte gesprungen. Sie hat einen Krug und ein
Glas in der Hand) Was isch de da usse los?! Jesses Gott! (sie
stellt die Sachen auf den Tisch.) Hörid sofort uf ier zwee!
Hend ier g’hört! Hörid uf, suscht passiert nu öppis!
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Koni: Ich mache dich fertig, du Dreckcheib!
Rösi: Was sell de das!
Kari: (steht nun an der Klippe) So chum doch! Du Schisskerli!
Rösi: (springt zu Koni und hält ihn zurück) So bis doch vernünftig,
Koni! Hör doch uf!
Koni: (schleudert sie zur Seite) Hau ab du hinterlistigs Wiib!
Rösi: Aber Koni, was sell das!
Koni: Gauklisch mier die ganz Ziit vor, wie gern du mich hesch,
derbii leischtisch du am Kari irgendwelchi Liebesdienste!
Rösi: Koni! Was sell das! Bisch du vo allne guete Geister verlah!
Koni: Äch was, gibs doch zue! Dr Kari hed mier alles verzellt!
Rösi: Aber du wirsch das doch dem Scharlatan nid glaube?
Kari: Gibs nume zue Rösi! Säg ihm nume wie mier zwei amigs dr
G’spass hend mitenand!
Koni: (zu Kari) Du Lumpehund!
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Rösi: Bitte hörid uf! Suscht passiert nu e Blödsinn! Kari chum sofort
vu det ewäg, suscht ghiid mier nu eine über d’Felswand ab!
Kari: (Kari provozierend zu Koni) So chum doch du Hanswurst!
Chum doch!
(Koni springt auf Kari zu. Dieser versetzt ihm einen wuchtigen Schlag in die
Magengegend. Kari taumelt Richtung Abgrund und fällt hin. Rösi springt sofort
zu ihm hin, wird aber von Kari zurückgehalten und weggestossen. Sie fällt
ebenfalls hin. Nun steht Kari vor Koni.)
Kari: Es duet mier gruusig leid Koni, aber eine vu üs zwee isch
z’viel uf dere Welt. Ich lah mier s’Rösi nid la näh! (er lacht,
und verstetzt Koni mit dem Fuss einen Schlag, so dass er
schreiend über die Felswand in die Tiefe stürzt)
Rösi: (schreit) Neiiii!!!!!!
Kari : (schaut Rösi an) Das han ich nume für dich g’macht. Das isch
kei Maa gsi für dich. Es isch e Unfall gsi, e Unfall nüd wiiters.
Hesch g’hört Rösi!
Rösi: Du hesch ihn umbracht! Ich wirdes allne verzelle!
Kari: Wer glaubt scho a so einere wie du bisch! Wer glaubt scho
anerer Häx! Heb ja diis Muul zue. Suscht verzell ich de dene
au e Gschicht. Zum Biispiel, wie-n-ich gseh ha, wie du dr Koni
über d’Felswand abgrüehrd hesch, will er dier z’noch cho isch.
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Was meinsch, wem glaubt mer echt ehnder, amene Sohn
vumene Wildhüeter, oder anere Häx wie dier?
Rösi: Dr Tüüfel sell dich hole!
Kari: Ja de sell er doch cho! Oder nu besser es chömid diini Kollege,
d’Erdmandli! (lacht)
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6.Szene
(man hört plötzlich ein schallendes Lachen. Dann verdunkelt sich die Bühne
merklich)
Kari: Was isch de das? Zieht es Gwitter uf?
(ein Erdmanndli springt aus der Schlucht auf die Bühne um dann sofort wieder
zu verschwinden)
Kari: Was isch de das für ne Gstalt gsi?
Stimme: (verzerrt) Du hesch üs grüeft! (lachen)
Kari: Gopferdeckel! Was wird da g’spielt!
Stimme: (verzerrt wiederholend) Was wird da g’spielt! (lachen)
(wieder springen Gestalten über die Bühne)
Kari: Ier hend wohl s’Gfühl, ier chöned mier Angst iijage?
Stimme: Angst iijage, Angscht iijage, Angscht iijage! (lachen)
Kari: (weicht immer mehr zurück) Hauid ab! Ier Geister!
Stimme: Geister, Geister, Geister! (lachen)
Kari: Was wend ier vo mier?!
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Stimme: Dii Seel, dii Seel, dii Seel! (lachen)
Kari: Vergässid’s!! (plötzlich tauchen hinter ihm ebenfalls dunkle
Gestalten auf) Aaahhhhh!!!!
Stimme: (lacht)
Kari: Lönd mich i Rueh!!
Stimme: Rueh, Rueh, Rueh! (lachen)
Kari: (zu Rösi) Das isch ganz allei diini Schuld!
Stimme: Schuld, Schuld, Schuld! (lachen)
(die Gestalten fangen an Kari zu berühren)
Kari: Längid mich nid aa!!
Stimme: (lachen)
Kari: Lönd mich i Rueh! Fahrid ab! Fahrid ab! (er rennt schreiend
von der Bühne)
Stimme: (lachen)
(Die Erdmandli fangen sich an zu schütteln. Und lachen dabei.)
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Rösi: Wer sind denn ier?
1. Erdmandli: Mer hed üs grüeft!
Alle: S’Erdriich isch üsi Heimat,
D’Wurzle üses Huus.
Mier ahndet e schlimmi Untat,
mier knipsed s’Böse uus!
Mier sind für e Friede,
dr Striit de macht üs chrank.
Wird’s Unheil übertriebe,
stiigid mier us üsem Schrank.
Rösi: Liebi Wichte, ier müend mier hälfe, mii Koni isch über die
Felswand gstosse worde. Ich glaube er isch tot.
1. Erdmandli: Tsss, tsss, tsss, ier Mensche sind scho komischi Wese. Ier
chönteds sooooooo schön ha. Und alles was ier fertig bringed
hed mit Unheil z’tue.
Rösi: Das isch jetz aber nid wahr. Dr Koni und ich, mier hend üs
richtig gärn, mier hend üs zämä welle e schöni Zuekunft
mache, aber de hed dr Kari alles zerstört. (weint)
1. Erdmandli: Hör uf brüele. Ich cha kei Träne gseh. Suscht fahd es mich
grad afe schüttle. (schüttelt sich) Säg, was isch für dich
s’gröschte uf dere Welt?
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Rösi: D’Liebi.
1. Erdmandli: Und was isch für dich s’Erstrebenswertischte?
Rösi: Dr Friede.
1. Erdmandli: Okay, mier werded dier hälfe. Moment. (Er geht zum Abgrund
und pfeifft.)
(Nun tragen die Erdmandli Koni auf die Bühne.)
Rösi: (springt zu Koni hin) Koni! Läbsch nu?
1. Erdmandli: Trägid ne det uf de Tisch.
(Koni wird auf den Tisch gelegt. Rösi umarmt ihn.)
Rösi: Koni, mii liebe Koni, läbsch nu?
1. Erdmandli: Dii Koni isch e zäche Burscht. Er hed dr Absturz überlebt. Jetz
muesch du nume ufpasse, dass du ne nid verdrücksch, suscht
isch de üsi Arbet für d’Chatz gsi. (lachen)
Rösi: Ich weiss gar nid wie-n-ich üch sell danke.
1. Erdmandli: I dem dass du mit ihm glücklich wirsch. Und sing ihm es
Liedli, das duet ihm guet. Und üs übrigens au. (lachen)
(Rösi singt ein Lied, während die Erdmandli langsam wieder verschwinden. Zur
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gleichen Zeit verändert sich wieder das Licht, bis es wieder so blau ist wie am
Anfang der Geschichte. Rösi hält Koni im Arm es ergibt sich wieder ein
Standbild.)
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7. Szene
(Der Grossvater und Sämi kommen nun hinter der Hütte hervor. Sämi geht
sofort zu Rösi und Koni hin.)
Sämi: Du Grossvater, da isch ja alles voll Bluet.
Grossvater: Ja, ja, ich ha duezmal ziemlich viel Bluet verlore.
(Nun springt sämi auf der Bühne herum, als ob er etwas suche)
Grossvater: Was suechsch de Sämi?
Sämi: D’Erdmandli Grossvater. Wo sind echt hi?
Grossvater: Ja, das weiss niemer.
Sämi: Schad. Du Grossvater, was isch eigentlich nachher mit em
Hintermattli Kari passiert? Und hend ier üch de nachher
g’hürate, s’Rösi und du? Und d’Erdmandli, hend ier die jemals
wiedergseh? Isch jetz Gschicht eigentlich scho fertig,
Grossvater?
Grossvater: Das sind es bitzeli viel Frage uf einisch, meinsch nid au?
Sämi: Das isch scho möglich! Aber das muess ich doch alles nu
wüsse!
Grossvater: Weisch was Sämi?
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Sämi: Was?
Grossvater: Lueg, da hed s’Rösi nu dr Most la stah. Ich schlah vor, jetz
trinkid mier z’erscht i aller Rueh eis, und dernah, verzell ich
dier d’Sag vu dr Schwendalp wiiter. Iiverstande?
Sämi: Oh ja! Aber trink echli schnell. Ich bi gruusig g’spannt wie die
Gschicht wiitersgahd.
Grossvater: Tja, also so 20 Minute Verschnufpause, bruch ich de scho.
Sämi: Also guet Grossvater, 20 Minute, aber keis Sekündeli länger!!
(Der Vorhang schliesst sich)
PAUSE
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2. Akt 1. Szene
(Wenn sich der Vorhang nun öffnet, sitzen Grossvater und Sämi immer noch am
Tisch. Sämi rutscht nervös auf dem Stuhl herum. Schaut den Grossvater an,
schaut auf seine Uhr, dann wieder auf Grossvater.)
Grossvater: Was rutschisch au e so nervös uf diim Stuehl ume, Sämi?
Sämi: Du hesch doch gseid 20 Minute. Jetz sind’s aber scho „……“
Grossvater: Was? Scho! Und du seisch nüd!
Sämi: Also Grossvater, verzellsch jetz wiiter?
Grossvater: Klar. Also, nachdem d’Erdmandli mich am Rösi zruggbracht
hend, hed es mich mit aller Liebi pflegt. Ich bi sicher öppe 2
Tag bewusstlos gsi. S’Rösi aber hed für mich die ganz Ziit
bätted.
Sämi: Und d’Lüüt im Dorf, hend die dich de nid g’suecht?
Grossvater: Doch, doch. S’halbe Dorf isch underwegs gsi. Lueg da hinne
chömids ja grad. Dr Pfarrer, dr Wildhüeter, mii Vater, dr
Gmeindspräsident, es paar Puure und suscht nu aller gattig
Lüüt. Chum du mier verdufted. Mier lueged üs das us sicherer
Entfernig aa. (sie gehen wieder hinter das Haus.)
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2. Szene
Sepp: Ich weiss gar nid was mier hie obe bi dem Wiibervolch sellid.
Da isch mii Koni sicher nie verbii cho. Ich ha-n-ihm nämlich
verbote, sich wiiterhin mit dere Rösi z’treffe. Ich ha ihm gseid,
dass ich ihm dr Hof wieder ewäg nime, wenn er sich hie nu
einisch lahd la blicke.
Pfarrer: Aber Sepp. Du wirsch doch nid so blauäugig sii, und dra
glaube, das er das Verbot iighalte hed. Det wo d’Liebi hiitrifft,
gid’s kei Verbot.
1. Bauer: Aber, aber Herr Pfarrer, das tönd ja grad, als öb ier us Erfahrig
reded.
Gemeindepr.: Los Sepp, lass üs mit em Rösi rede und heb dich es bitzeli
zrugg.
1. Bäuerin: Es schiint niemer da z’sii. Die Alp isch richtig verwaist.
2. Bauer: Vielleicht isch s’Rösi ja grad mit de Wildmandli go Beeri
sueche.
3. Bauer: Sone seich! Da obe gid’s kei Wildmandli.
2. Bauer: Ja wie willsch du das öppe wüsse. Ich ha sie dr letscht Summer
mit eigete Auge gseh. So bruni Mandli sind’s mit Fell am
Rügge und grosse Ohre und sie hend schrecklich g’hüüled.
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4. Bauer: Gsehsch, das isch dr Unterschied zwüsched dier und üs. Wenn
mier bsuffe sind, gsehnd mier wissi Müüs, und du wildi
Mandli.
2. Bauer: Ja, ja, spöttled ier nume. Ich ha gseh, was ich gseh ha.
7. Bauer: I miim Huus hed’s au es Gspenscht. Jede Abig wenn ich vu dr
Beiz heichume, stahd’s under dr Türe und seid: „Weisch du
eigentlich wie spaat das es isch!“ Gäll Anni!
(alle lachen)
Pfarrer: So jetz aber wieder mit es bitzeli meh Ernst miini Herre.
Schliesslich sind mier uf dr Suechi nach em Koni.
8. Bauer: (kommt auf die Bühne gesprungen) Hee luegid nume, was ich
unne a dr Felswand g’funde ha!
Gemeindepr.: Was isch das?
3. Bäuerin: Gsehd us, wie nes bitz Stoff vomene Hemli.
Klara: Zeig mier. Das isch dr gliich Stoff wie vo dem Hemli wo dr
Koni aagha hed, wo-n-er zum Huus us isch. Jesses Sepp, er
wird doch nid öppe über die Felswand g’stürzt sii.
1. Bauer: Denn isch es also doch eso.
2. Bäuerin: Was isch eso?
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1. Bauer: Ich ha i dere Nacht wo dr Koni verschwunde isch, miinere
Frau gseid ich heig e Schrei a dr Felswand g’hört. Sie het de
zwar g’meint , das sig amel wieder typisch, so öppis g’hör ich
de wieder, aber wenn sie mier öppis sägi, de g’hör ich nüd.
Sepp: Säg, isch das s’einzige gsi wo du g’funde hesch? Vom Koni
selber hesch nüd gseh?
8. Bauer: Ich ha s’ganz Gländ abgsuecht, aber dr Koni selber isch niene
umegsii.
Sepp: So, jetz muess das Rösi ane! Die muess doch irgend öppis
mitübercho ha! (geht zur Tür und poltert wie wild) Hee Rösi!!
Mach sofort uf!! Ufmache!! Rösi wo bisch!!
Gemeindepr.: Chum Sepp, tue dich beruhige. Lass mich das la mache.
(klopft) Rösi! Mach uf, ich bis, dr Gmeindspräsident.
Rösi: (öffnet die Tür) Was isch de das für nes polter! Ja lueg au da,
hend mier Gmeindsversammlig?
Pfarrer: Grüess Gott Rösi.
Rösi: Guete Tag Herr Pfarrer. Was gid’s so dringends, das die halb
Gmeind bi mier versammled isch?
Sepp: Wo isch er?!
Rösi: Wer?
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Sepp: Dr Koni! Wo isch er?! Weisch es du?
Rösi: Aber wie sell ich wüsse wo dr Koni isch, ier hend ihm ja
verbote zu mier uf d’Alp z’cho!
Sepp: Äch hör mier doch uf, dä isch sicher bi dier gsi.
1. Bürger: A dem Abig wo-n-er verschwunde isch, hend mier nämlich nu
sie Abigjutz g’hört.
Rösi: Dr Abigjutz? Es tued mier leid, a dem Abig, bin ich ziemlich
früeh go schlafe, ich ha also weder öppis g’seh nu g’hört!
Klara: Aber irgendwo, muess doch mii Bueb sii. Mier werdid ne nie
meh gseh, (zu Sepp) und a all dem bisch nume du t’schuld. Du
mit diim Stieregrind.
Sepp: Frau, bis ruig.
Pfarrer: Los Rösi, du bisch nu üsi einzig Hoffnig gsi. Keine usem Dorf
hed dr Koni gseh verschwinden und drum hend mier denkt,
dass vielleicht du öppis weisch.
Wildhüeter: Chömid, mier wend nu einisch alles under dr Felswand
absueche, det wo dr Franz das bitz Stoff g’funde hed, vielleicht
hed er ja nu öppis überseh.
Gemeindepr: Du hesch recht. Also chömid mit. (alle gehen ab)
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3. Szene
(Rösi bleibt alleine zurück. Sie fängt an zu singen.
Vorschlag:“Ich fühl mich rych“. Während sie singt, kommt Koni aus der Hütte
und hört ihr zu.)
Rösi: Koni! Wie gahd es dier? Dui settisch dich nu echli schone.
Koni: Und, sind’s fort!
Rösi: Ja, vor 5 Minute.
Koni: Wie gahd’s dr Mueter?
Rösi: Wie’s halt anerer Mueter gahd, wenn’s sie ihre liebschti Sohn
vermisst. Los Koni, ich weiss nid öb das e gueti Idee gsi isch
vo dier. Dii Mueter isch furchtbar truurig. Sie duet mier richtig
leid.
Koni: Mier duet sie ja au leid, aber es muess sii. Das Gschnorr und dr
Hass über dich muess ufhöre. Du bisch es guets und es
aaständigs Meitli.
Rösi: Bisch du dier da ganz sicher?
Koni: Sicher, bin ich mier sicher. Und das da inne (zeigt auf die
falsche Seite des Herzens) miis Herz, seid’s au.
Rösi: S’Herz isch aber uf dr andere Siite.
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Koni: Da gsehsch nur, wie gross miis Herz isch, ich cha anezeige
wo-n-ich will ich triffes immer. Und mit jedem Kuss vu dier,
wird’s nu es bitzeli grösser. (gibt ihr einen Kuss) Hoppla, scho
isches wieder es bitzeli g’wachse. Chum gimmer nu eine.
Rösi: Nei, nei, das längt. Mier wend’s ja nid grad übertriebe.
Koni: Schad.
Rösi: Aber säg einisch Koni, ganz ehrlich, wär’s de nid gschiider,
wenn du zrugg is Dorf gahsch, und de Lüüt verzellsch, was hie
obe passiert isch?
Koni: Rösi, wenn mier wend, dass dr Kari siini gerechti Straf
uberchund, isch es zwingend Notwendig, dass ich hie bi dier
bliibe. Dr Kari darf under keine Umstände erfahre, dass ich dr
Absturz überlebt ha. Er wird suscht wieder einisch meh alles
uf dich lenke. Dä Intrigant. Nei, nei, da obe wird ich dem
suubere Burscht als Geischt erschiene, da obe vor
versammleter Gmeind. Mier werdid dem Joggel ein für allemal
s’Böse ustriebe. Wie han ich nume chönne glaube, dass du und
er……… ich bi ja sone Esel gsi.
Rösi: Das isch allerdings wahr.
Koni: Danke. So, und jetz hätt ich gärn öppis z’Morge, ich bi ja
schliesslich nid vo de Erdmandli grettet worde, nume dermit
ich da obe elendiglich verhungere und verdurste.
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Rösi: Ja, das wär nu. Und während ich dier z’Morge mache,
machsch du mier dr Jutz. Iiverstande.
Koni: Nu so gern, Rösi, miis Liebs. Ou Rösi, du hesch da öppis im
Gsicht!
Rösi: Wo?
Koni: Eh da! (gibt ihr einen Kuss) So, jetz isch es weg. (lacht)
Rösi: (gespielt, mit erhobenem Zeigefinger) Du bisch e…………..
Koni: ……….. Schatz! Ich weiss!
(Rösi geht lachend ab)
(Koni singt den Abigjutz)
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4. Szene
(Während Koni singt, erscheint seine Mutter. Sie steht da und hört ihm aus dem
Hintergrund zu)
Klara: (kommt zu Koni hin) Ich has doch gwüsst.
Koni: Mueter! Ja…… aber……… eh………
Rösi: (kommt aus dem Haus mit dem Frühstück) So da hemmer
………. (stockt) Jesses!
Koni: Aber Mueter, warum weisch du……… ich meine………
Klara: Ich wär wohl e schlechti Mueter, wenn ich nid würd g’spüre
was bi miim Sohn ablauft. Koni, warum tuesch du mier das
aa?
Koni: (humpelt zu ihr hin. Sie nimmt ihn in die Arme) Auuu! Miini
Rippi!
Klara: Koni, was isch mit dier? Warum bisch du verletzt. Isch dier
öppis passiert? Gahd’s dier suscht guet? Säg, chum, verzell?
Koni: Warum müend ier Fraue au immer soviel Frage uf einisch
stelle, mer weiss ja gar nid wo mer sell afe verzelle.
Rösi: Chömed, setzed üch, ich hole üch au grad es Beckeli Kaffee.
49
Klara: Das isch lieb,Rösi.
(Rösi geht ab. Klara setzt sich)
Klara: So, und jetz verzell. Was isch passiert.
Koni: Äch Mueter, das isch e langi Gschicht.
Klara: Macht nüd, ich ha dr Ziit.
Rösi: (kommt aus dem Haus. Sie hat Kaffee dabei.) So , da hemmer
üches Kaffee.
Klara: Danke. Weisch Rösi, ich ha immer g’wüsst, dass du es flotts
Meitli bisch, aber d’Lüüt im Dorf glaubed äbe lieber de Lüge
als dr Warheit. Und da isch am Koni sii Vater äbe nid andersch
als anderi Lüüt. Mer hed eifach nid chönne mit ihm diskutiere.
Mii Sohn hüratet kei unehelichi Tochter, hed er immer gseid.
Als öb du öppis derfür chasch Rösi, dass mer nie erfahre hed,
wer dii Vater isch. Und diini Mueter, hed ihres Gheimnis mit
is Grab gnu.
Rösi: Aber warum de nume?
Klara: Das weiss mer nid, Rösi. Entweder hed dii Vater sich ihres
Schwiige erchauft, oder sii hed ihn wirklich g’liebt, und hed
siim Glück nid welle im Weg stah.
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Koni: Hätt sie doch dr Vater priisgäh, de wär vielleicht alles
andersch worde!
Klara: Vielleicht. Aber jetz säg Koni, was isch de mit dier passiert.
Und warum verstecksch du dich da obe.
Koni: Ich ha vor zwee Tag e grosse Striit gha mit em Kari.
Rösi: Striit isch guet, prügled hend sie sich. Wäge mier.
Klara: Typisch Manne, wenn’s um nes Meitli gahd, brenned bi dene
alli Sicherige dure.
Koni: Dr Kari hed behauptet, dass er und s’Rösi scho lang es
Verhältnis heiged mitenand. Er hed g’seid, s’Rösi erchaufi sich
s’Wohnrecht uf dere Alp mit Liebesdienste.
Klara: Und das hesch du ihm glaubt?
Koni: Ich weiss ich bi ne Esel gsi! Aber ich ha halt nur nu Rot gseh!
Klara: Hättsch halt selle uf’s Härz lose, statt uf dr Chopf.
Rösi: Dernah sind’s ufenand los. Dr Kari hed dr Koni det bi de
Klippe zämägschlage, bis er reglos ufem Bode gläge isch.
Denn hed är plötzlich afe lache, wie dr Tüüfel höchst
persönlich und hed gseid, „Eine vo üs zwee isch z’viel uf dere
Welt!“, und hed dr wehrlos Koni über d’Felswand abegrüehrd.
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Klara: Jesses Gott!
Koni: Aber ich ha dr Sturz überlebt. Dank de……… dank …….
Klara: Dank wem, Koni?
Koni: Ich weiss nid öb ich dier das sell verzelle, Mueter. Ich ha
Angst, dass mer das wieder mit em Rösi i Verbinding bringt.
Klara: Dank dr Schwandgeister hesch wellä säge gäll?
Rösi: Warum wüssed ier das?
Klara: Das da obe Erdmandli ihres Unwese triibed weiss mer scho
lang, nur dr Pfarrer wills patout nid wahr ha. Drum hed keine
vo üsem Dorf wellä die Alp bewirtschafte. Am Wildhüeter
isches meh als gläge cho, dass du Rösi hesch welle die Alp
übernäh.
Koni: S’Rösi hed mich de die letschte zwee Täg pflegt und nur dank
ihm, bin ich jetz wieder einigermasse uf de Bei.
Klara: Du bisch es guets Meili.
Koni: Das säg ich au immer.
Rösi: Hoffentlich. Schliesslich hesch du mich ja gern.
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Klara: Jetz müemer nur nu luege, dass dr Kari siini grechti Straf
überchund. De suuber Burscht vum Wildhüeter sell für sii
Untat büesse. Ich wirde s’ganze Dorf hie obe versammle und
de mached mier ein für allemal mit all dene Bösartigkeite
Schluss, wo i üsem Dorf herrsched. Und ich weiss au scho
wie.
Rösi: Chömid is Huus ine. Det ufem Ofebänkli lahd es sich guet la
rede.
(Sie nehmen ihre Sachen und gehen in’s Haus. Die Bühne wird wieder in blaues
Licht gehüllt.)
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5. Szene
( Grossvater und Sämi kommen hinter dem Haus hervor)
Sämi: Ou Grossvater, jetz gahds aber dem Kari recht a Chrage. Was
besprechids echt da inne? (hält sein Ohr an die Tür)
Grossvater: Da macht mer aber nid. Das gahd dich nüd aa.
Sämi: Wenn’s doch so spannend isch. Was passiert jetz Grossvater?
Wird dr Kari verhaftet? Chund er is Gfängnis?
Grossvater: Das wär e viel e z’liechti Straf gsi für de Kari.
Sämi: Ja aber was passiert de jetz mit ihm?
Grossvater: Jetz wart doch au es Momenteli.
Sämi: Du bruchsch jetz aber nid öppe scho wieder e Pause, oder?
Grossvater: Ich bi nümme dr Jüngscht.
Sämi: Ich weiss Grossvater. Aber ich vergible halt fascht.
Grossvater: Ja das g’sehn ich. Also, de verzell ich jetz halt wiiter. Du
hesch welle wüsse, was die drüü da inne besproche hend?
Sämi: Ja.
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Grossvater: Sie hend sich e guete Plan usdenkt. Drnah isch Klara wieder
abe is Dorf. S’Rösi und dr Koni aber sind da obe bliibe. Klara
hed gseid, dass sie i dr Abigdämmerig mit de Lüüt vom Dorf
zruggchund. Und de sells passiere.
Sämi: Was sell passiere?
Grossvater: Das gsehsch jetz de glii, du Gischpli.
Sämi: (schaut durch das Fenster der Hütte) Grossvater, ich gseh
öppis! (lacht)
Grossvater: Was de?
Sämi: Sie küssed sich. (lacht)
Grossvater: Aber das isch doch normal bi Verliebte.
Sämi: Also ich mache de das einisch nid.
Grossvater: Ja das han ich au gseid, wo-n-ich so jung gsi bi wie du. So
chum, jetz wemmer aber wieder luege was passiert.
(Sie gehen wieder von der Bühne)
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3. Akt
1. Szene
(Rösi und Koni treten aus dem Haus)
Rösi: Es dunkled scho langsam. Was meinsch, bringt es diini Mueter
echt fertig, alli da ufe z’bringe?
Koni: So wie-n-ich miini Mueter känne, glaub ich scho. Wenn sie
sich einisch öppis i Chopf gsetzt hed, de schafft sie’s au. Det
dure isch sie es bitzeli wie du.
Rösi: Mier Fraue bruchid halt mängisch öppe e herte Chopf.
Koni: Sicher, es schöns Grindli, aber au mängisch es hert’s.
(singt ein Lied. Passend zu dieser Thematik)
Rösi: So, jetz isch aber Ziit, dass du dich für dii Uftritt vorbereitisch.
Du weisch was du muesch mache.
Koni: Wie chönt ich das vergesse, du bisch es ja öppe 7 Mal mit mier
duregange.
Rösi: Ja also, uf was wartisch nu? Mach vorwärts! Hopp,hopp! Glii
wärdids hie uftauche.
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Koni: Ja, ja, ich gah ja scho. (geht ab)
Rösi: Oh die Manne! So, jetz muess ich aber d’Stalllaterne aazünde,
es wird scho richtig dunkel. (zündet die Stalllaterne an. Dann
geht sie links zur Bühne, und leuchted mit ihrer Laterne in die
Nacht) Aha, a de Liechter aa, wo-n-ich det gseh, chömids. Hei
das isch ja e richtige Liechterumzug. E Prozession. Und dr
Kari isch au derbii. Sehr guet. Wart du nume Bürschteli, die
Nacht wird dier bis i alli Ewigkeit in Erinnerig bliibe. (Sie geht
zurück zum Haus) So jetz chönd ier cho. (sie stellt die
Stalllaterne auf den Tisch, und geht dann in’s Haus)
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2. Szene
(Nun kommen alle auf die Bühne. Koni wird von zwei Bauern geführt.)
1. Bauer: So, da wärid mier.
Kari: Ich weiss gar nid was das sell! Was sell ich da!
Klara: S’Rösi hed gseid, das wärdid mier de erfahre, sobald mier da
sind. Wichtig sig aber, das du berbii sigsch.
Wildhüter: Was hed de dr Kari mit dere Rösi z’tue?
Klara: Frag ne doch selber.
Kari: Nüd han ich mit dere z’tue! Ich lah mich doch nid mitere Häx
ii! Ich heisse schliesslich nid Koni!
Sepp: Lass mii Sohn usem Spiel!
2. Bäuerin: Irgendwie, isches es richtig unheimlich da obe. So gspenstisch.
6. Bauer: Ja, ja, cheibe Gspänstisch!
3. Bauer: (schleicht sich von hinten an die 2. Bäuerin ran) Huuuuuuu!!!!
2. Bäuerin: (erschrickt und schreit auf) Jesses!!!!! Säg einisch, spinnsch
du mich so go z’verchlüpfe! (haut ihm mit den Handschuhen
auf den Kopf)
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3. Bauer: Au!
Pfarrer: So fertig jetz, mit dene Gspenstergschichte, ier tüend wie
chliini Chind.
Gemeindepr.: De wemmer jetz luege, was üs s’Rösi z’säge hed. (geht nach
vorne und ruft) Rösi! Rösi!
(Rösi betritt die Bühne. Sie sieht irgendwie gespenstisch aus. Auch ihre Sprache
ist anders als sonst. Das ganze gehört natürlich zum Plan, welchen sich die drei
ausgedacht haben. Deshalb kann das ganze ruhig übertrieben sein)
Rösi: Aahhhh, da sind ier ja! Und lueg au da, dr Kari isch au derbii.
1. Bauer: Die red so komisch.
8. Bauer: Ich ha ja immer gseid, die sig nid vu dere Welt.
1. Bäuerin: Sie macht eim richtig Angscht.
Gemeindepr.: Säg Rösi, was sellid mier zu später Stund nu uf dr
Schwandalp?
Rösi: Schicksal hed üch da ufe g’rüeft. Dr Koni hed üch da obe
wellä!
Sepp: Dr Koni, wo isch er?
Rösi: Er isch nümme uf dere Welt.
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Sepp: Was!? Was sell das heisse.
Rösi: Dr Koni isch tot, ermorded vu Mänschehand.
Sepp: Dr Koni isch tot?
Rösi: Du hesch richtig g’hört. Und eine under üch isch dr Mörder.
Kari: Sone Seich! Das Meitli isch irr! Gmerked ier de nid, dass sie
üs will verseckle? Das isch e Hex! Isch sie scho immer gsi!
Pfarrer: Bis still Kari! Säg miis Chind, wie willsch du üs das bewiise!
Rösi: Ich ha mit em Koni g’redt. Er hed’s mier gseid!
3. Bauer: Ja jetz hört aber alles uf. Wie willsch du mit em Koni gredt ha,
wenn er doch tot isch?
Kari: Ich ha ja gseid sie spinnt!
2. Bäuerin: Also mier isch das nümme g’hüür.
Rösi: Er isch mier erschiene. Er hed mich bätte üch da ufe z’hole,
dermit ier vo siim Schicksal wo ihm wiederfahre isch Kenntnis
überchömed.
Kari: So jetz längt’s aber. Sone Seich! Das müend mier üs doch gar
nümme aalose.
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Wildhüter: Mii Sohn hed recht. Was sell das? Chömid mier gand wieder
abe is Dorf. Das isch doch reini Scharlatanerie!
Pfarrer: Das isch Gotteslästerig, was du da triibsch miis Chind.
Erschiinige vo Tote. Mit dem g’spassed mer nid.
4. Bauer: Mier hend doch nid dr lang Weg da ufe i d’Schwandalp
g’macht um üs es sertigs Schauspiel la vorz’gaukle.
5. Bauer: Wahrschinlich hockt dr Koni scho lang i dr Dorfbeiz, und
suuft sich eine aa, während mier da obe üsi Ziit verplemperled.
Gemeindepr.: Also los Rösi, üs isch de G’spass z’blöd. Chömid mier gönd.
Kari : Genau! Mier gönd!
Rösi: Halt warted! Da! Dr Koni!
Sepp: Wo!
Rösi: Da! G’sehnd ier ne de nid?
6. Bauer: Also ich gseh nüd!
Alle: Ich au nid. Gsehsch du öppis? Die spinnt! etc.
Rösi: Sind still! Er redt zu mier. (sieht immer in die gleiche
Richtung, während sie mit Koni reded, der jedoch noch nicht
sichtbar ist.) Ja Koni du hesch richtig g’hört, sie wend vo diim
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Schicksal nüd g’höre. Sie wend eifach wieder gah. (Pause) Ich
weiss, dass du denn kei Toterueh g’findsch, aber was sell ich
mache.
3. Bäuerin: Mit wem redt sie etz?
4. Bauer: Wahrschinlich mit dr Tanne det hinne!
2. Bäuerin: Nei, mit em Koni.
6. Bauer: Was, die Tanne det hinne isch dr Koni?
Klara: Psssst!
Rösi: Er will mit mier zämä singe, hed er g’seid. Ier alli selled siini
Stimm g’höre.
Kari: So jetz tätschtz mier aber tatsächlich dr Nuggi use!
1. Bauer: De tuene wieder ine und bis still.
(Rösi fängt an zu singen. Vorschlag: „Es herbschtelet“ 1. Strophe Rösi alleine,
2+3 Strophe mit Koni, der jedoch nicht sichtbar ist)
(Dialog während dem Lied)
Klara: Aber das isch ja tatsächlich miim Bueb siini Stimm!
Alle: Dr Koni!
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Pfarrer: (kniet nieder) Josef und Maria!
(Nach dem Lied)
Kari: Aber das isch doch gar nid möglich! Das cha doch gar nid sii!
Du verdammti Häx! Du willsch üs doch nume verseckle! Das
cha unmöglich am Koni siini Stimm gsi sii!
Klara: Aber ich ha sii luut und dütlich g’hört. Ich kenne am Koni siini
Stimm us tuusige vo Stimme use.
1. Bauer: Das isch wahr, eso cha nur dr Koni singe!
Kari: Herr Pfarrer, so säged sie doch öppis, wenn Eine tot isch, isch
er tot!
Pfarrer: Im Grund gnu scho, mii Sohn, aber i dem Fall, isch au d’Chile
im Ungwüsse.
Kari: Mier längts! Ich gah!
Klara: (stellt sich ihm in den Weg) Halt Bürschtli, bliib da! Warum
willsch du so gleitig verschwinde? Hesch du üs vielleicht
öppis z’verschwiige?
Kari: Ich? Ich wüsst nid was.
Rösi: Bisch sicher, Kari?
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Wildhüter: Was sell das? Bueb, säg, hesch du öppis mit em Tod vom Koni
z’tue?
Kari: Ich?!! Vater fahsch jetz au nu afe spinne?! G’merked ier
eigentlich nid, das die Häx üch all zämä i üche Bann ziehd?
Verzelld sie chöng mit Tote rede. Sie chöng mit ihne Kontakt
ufnäh. Wenn dr Koni umsverecke öppis z’säge hed, de sell er
üs allne erschiene, dermit mier ihn g’sehnd. Aber das bringt
die Häx eh nid z’Stand!
Rösi: Wenn das wirklich dii Wunsch isch, isch dr Koni bereit us dr
Totewelt zrugg z’cho.
Kari: Jetz treisch aber scho es bitzeli dick uf, meinsch nid? Wie
willsch ne zrugg hole, us dere Totewelt, hä?
Rösi: Nid ich hol ne zrugg, ier alli sind’s. Jedesmal wenn er zu mier
hie uf d’Alp cho isch, hed er dr Abigjutz g’macht. Es isch üses
Gheimzeiche gsi. Mached jetz ier alli mitenand dr Abigjutz
und er wird da ane zrugg cho.
Gemeindepr.: Bisch du dier da sicher?
Rösi: Er hed’s mier gseid.
7. Bauer: Also chömid, mached mier dr Abigjutz.
(Alle machen den „Abigjutz)
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(Mit dem letzten Ton, erscheint ein Blitz am Himmel und ein fürchterliches
Donnergrollen folgt. Dann erscheint Koni)
Bäuerinnen: Jesses Gott! Dr Koni! (sie bekreuzigen sich)
Klara: Koni, mii Sohn, bisch es du wirklich?
Koni: Ja Mueter. Ich bis. Bi zrugg cho vo dr Totewelt, will mii Tod
nu muess g’sühnt werde. Suscht g’find ich kei Rueh. E Bösi
Tat isch es gsi, wo mich us dere Welt grisse hed. E schändlichi
Tat, usg’füehrt vo dem Mensch, wo det so bleich und
erschreckt stahd.
Wildhüter: Kari, du?! Du mii Sohn?!
Kari: Was luegsch mich so aa?!! Ich ha das nid wellä! (zeigt auf
Rösi) Sii isch t’schuld! Wäg ihre han ich’s g’macht! Sie isch
tchuld! Hätt sie mich gärn gha statt dr Koni wär das nie
passiert! Immer nume hed sie dr Koni wellä, immer dr Koni!
Aber jetz isch er tot! Fort vo dere Welt! Wenn ich dich scho
nid cha ha, de sell er dich au nid ha, han ich mier gseid! Drum
han ich ne uber d’Felswand abgrüehrt!
Wildhüter: Jesses Bueb!
Pfarrer: Oh Gott!
Kari: Was lueged ier mich alli so aa! Ja ich ha ne ermorded! Und es
duet mier nid emal leid!
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Pfarrer: Mii Sohn, tue um dr Gotteswille diini Tat bereue.
Kari: Nüd wird da bereut! Nüd absolut nüd!! Ich bi stolz uf mich! Es
gschehd ihm ganz recht! Und jetz haus wieder fort du Geist
vom Koni! Haus det ane wott de här cho bisch!! Haus wieder
zrugg i Totewelt!!
Koni: Das gahd leider nid Kari. Ich würd dier dä Wunsch gärn
erfülle, aber es gahd leider nid.
Rösi: Dr Koni isch gar nid tot.
Alle: Isch nid tot?!
Kari: Aber ich ha dich doch über d’Felswand abegrüehrd? Du
muesch tot sii! E sone Sturz überlebt niemer!
Koni: Ich scho. Und s’Rösi hed mich wieder gsund pflegt. Vater,
s’Rösi hed mich vorem Tod grettet.
Sepp: Ich wirde dier das nie vergesse, miis Chind.
Klara: Was meinsch Sepp, die zwei gäbtid doch es netts Paar ab.
Sepp: Du hesch wie immer recht Klara.
Kari: Halt! Das darf nid sii! S’Rösi g’hörd mier! Koni du
Missgeburt, ich bring dich um, und dermal wird’s mier glinge!
(er reisst sich von den Bauern los, und will auf Koni losgehen.
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In diesem Moment erscheinen die Erdmandli. Sie umringen
Kari.)
Kari: (schreit auf) Neii!!! Nid scho wieder die!!
1. Bauer: Was hed er jetz?
Kari: Nähmid die ewäg!
2. Bauer: Wer?
Kari: Die wilde Manndli!!
3. Bauer: Wildi Manndli? Da heds kei wildi Manndli!
1. Bäuerin: Ich glaube er treid dure.
Kari: Gsehnd ier sie de nid? Da sind’s doch! Sie wend mich hole!
Gemeindepr.: Kari was isch mit dier los, da isch niemer.
Stimme: (lacht) D’Lüüt gsehnd üs nid Kari. Nur du chasch üs gseh!
(lacht) mier chömed dich go hole Kari. Du g’hörsch üs.
Kari: Los hauid ab! Ier überchömed mich nid!
Pfarrer: Kari, so tue dich doch beruhige.
(Kari geht immer weiter nach hinten Richtung Felswand)
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Kari: So hälfed mier doch! Sie wend mich packe! Fahrid ab ier
gruusige Gspänschter!
4. Bauer: Jetz isch er völlig überegschnappet.
5. Bauer: Dem cha niemer me hälfe!
(Nun steht Kari Rücklings zur Felswand. Die Erdgeister kommen immer näher)
Stimme: Du g’hörsch üs Kari! Alles Bösi g’hört irgendeinisch üs!
(lachen)
Wildhüter: Bueb pass uf d’Felswand!
(in diesem Moment fällt Kari schreiend hinunter)
Alle: Jesses Gott!!
(Standbild sofort blaues Licht. Sämi springt auf die Bühne.
Sämi: Er isch abgstürzt Grossvater! Da unne liid er!
Grossvater: Ich weiss Sämi, ich bi duezmal derbii gsi.
Sämi: Das isch aber es truurigs Endi vo diinere Gschicht.
Grossvater: (nimmt Sämi bei der Schulter. Während sie auf die Vorbühne
laufen, schliesst sich der Vorhang) Weisch Sämi, i allne Sage,
wo’s uf dere Welt gid, muess s’Böse am Schluss bestraft
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werde. Suscht hed ja sone Sag gar kei Wirkig bi de Mensche.
Das isch wie bi de Märli, wo dier d’Mueter amig’s verzellt. Da
stirbt ja au am Schluss d’Häx, oder die bös Königin, oder dr
Wolf wo die siebe Geissli g’fresse hed.
Sämi: Und was hed de die Gschicht guets Grossvater?
Grossvater: Dass ich uf das abe diini Grossmueter, s’Rösi ha dörfe hürate.
Das zwei Jahr später dii Vater uf d’Welt cho isch, und dass es
schlussendlich au dich gäh hed, Sämi. Das du am Rösi und
miis Grosschind bisch.
Sämi: Das isch allerdings öppis guets. Öppis sehr guet’s sogar.
Grossvater: (Lacht) Da bin ich ganz diinere Meinig.
Sämi: (gähnt und setzt sich auf die Bank) Hei Grossvater, diini
Gschicht hed mich richtig müed g’macht, aber miini Lehreri
wird stuune, was ich ihre morn für ne Gschicht gschriibe ha,
weisch mier müend drum als Husufgab Eini schriibe. (lehnt
sich an die Schulter des Grossvaters) Ich find das richtig
schön, dass es dich gid. (schläft langsam ein)
Grossvater: Ich findes au schön, dass es dich gid. (er fährt ihm behutsam
über den Kopf. Dann legt er ihn langsam auf die Bank, steht
auf und geht zur Mitte des Vorhangs schaut noch einmal auf
Sämi, der auf der Bank liegt und verschwindet hinter den
Vorhang.
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Nachspiel
(Die Mutter von Sämi tritt nun auf. Sie hat Einkaufstüten in beiden Händen. Sie
sieht Sämi auf der Bank liegen.)
Martha: Ja das glaub ich ja nid. Was macht de dä Bueb nu da. Dä
schlaft ja. (weckt ihn) Sämi, Sämi!
Sämi: (erwacht) Was isch? Wo bin ich? Wo isch dr Grossvater?
Martha: Wer?
Sämi: Dr Grossvater, Mami. Grad vorig isch er doch nu da gsi. Hie
nebe mier isch er g’sesse.
Martha: Sämi du fantasiersch.
Sämi: Nei Mami, ganz sicher. Mier hend zämä Gschicht vu dr
Schwandalp erlebt. Mier sind zämä det gsi, bim Rösi, bim Kari
wo über d’Felswand abeghiid isch wäg de Erdmandli wills ne
hend welle go hole. E Pfarrer isch au nu det gsi. Ich und dr
Grossvater.
Martha: Aber Bueb das isch unmöglich.
Sämi: Aber wenn’s doch wahr isch. Grad vorig isch dr Grossvater nu
da gsi.
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Martha: Bueb, du weisch doch, dass dr Grossvater vor 5 Jahr gstorbe
isch. Du hesch träumt.
Sämi: Ja aber ……………
Martha: Du chum mier müend mache, glii chömid am Vater siini
Jodelkollege, und ich ha überhaupt nu nüd vorbereitet.
Sämi: Was meinsch Mami, machid’s echt dr Abigjutz?
Martha: Vo wo här kennsch du de dr Abigjutz? Das isch am Grossvater
sii Lieblingsjutz gsi.
Sämi: Das weiss ich doch, Mami. Es isch am Grossvater und a dr
Grossmueter ihres Gheimzeiche gsi, wenn er sie amig’s isch uf
dr Schwandalp go bsueche.
Martha: Säg einisch Bueb, langsam wirsch du mier unheimlich.
Sämi: Lueg Mami, da chömid scho am Dädi siini Kollege.
(alle treten auf. Jetzt in Zeitgenössischer Kleidung)
Martha: Jesses Gott! Tatsächlich! Und ich schnöre mit dier, statt das
ich für s’Fest öppis vorbereite. Weisch was, heb sie nu chli
zrugg ich gah underdesse go z’Abigplättli richte. (geht schnell
ab)
(Die Sänger und Sängerinnen stehen nun auf der Bühne)
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(Sämi stellt sich auf die Bank)
Sämi: Hoi zämä!
Alle: Sali Sämi.
1. Sänger: So, isch dii Mueter parat wenn mier chömid.
Sämi: Nunig ganz. Ich meine, ier chönd ja underdesse ruig nu es
bitzeli Iisinge und üebe, ich wetti nämlich nid, dass mer nu
falschi Tön g’hörd.
2. Sänger: Aha! Da redt dr Profi. Und welles Lied settid mier de nu üebe?
Sämi: Dr Abigjutz!
3. Sänger: Dr Abigjutz? Dä hemmer eigentlich scho lang nümme
g’macht. Was meinid ier, wemmer?
Alle: Ja, mached mier.
(während sie singen, steht Sämi auf der Bank und dirigiert.) (Nach Liedende)
Sämi: Dä isch für dich gsi, Grossvater!
(BLACK)
ENDE