Dr. Kathrin Prümm Hochschule Bremen
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Dr. Kathrin PrümmDr. Kathrin PrümmHochschule BremenHochschule Bremen
Vielfalt als Chance: Vielfalt als Chance:
Ein Fragebogen zum Adaptionsprozess Ein Fragebogen zum Adaptionsprozess zwischen Studierenden und zwischen Studierenden und
Hochschule: QuestHochschule: Quest25.11.201125.11.2011
Diversity Diversity
Herkunft: Frauenbewegung / Civil Rights MovementHerkunft: Frauenbewegung / Civil Rights Movement allgemein wird unter Diversity das Phänomen allgemein wird unter Diversity das Phänomen
„Vielfalt“ verstanden, welches durch die zahlreichen „Vielfalt“ verstanden, welches durch die zahlreichen Unterschiede kultureller, sozialer, biologischer und Unterschiede kultureller, sozialer, biologischer und psychischer Merkmale entsteht, die Menschen zu psychischer Merkmale entsteht, die Menschen zu Individuen machenIndividuen machen
erfasst werden zentrale Persönlichkeitsmerkmale wie erfasst werden zentrale Persönlichkeitsmerkmale wie Geschlecht, Alter, Ethnie, Nationalität, Behinderung, Geschlecht, Alter, Ethnie, Nationalität, Behinderung, Religion (wie in Art. 3GG) sowie sexuelle Orientierung Religion (wie in Art. 3GG) sowie sexuelle Orientierung
gefolgt von demographischen oder sekundären gefolgt von demographischen oder sekundären Merkmalen wie Familienstand, Einkommen, Merkmalen wie Familienstand, Einkommen, Ausbildung etc., sowie organisationsbezogenen Ausbildung etc., sowie organisationsbezogenen Dimensionen u.a. Betriebszugehörigkeit, Dimensionen u.a. Betriebszugehörigkeit, hierarchischer Status in einer Organisation etc. hierarchischer Status in einer Organisation etc.
Diversity-ManagementDiversity-Management
Diversity Management Diversity Management als als betriebswirtschaftliches Konzept steht im betriebswirtschaftliches Konzept steht im Kontext moderner Unternehmensführung Kontext moderner Unternehmensführung
und zielt auf die multikulturelle und zielt auf die multikulturelle Organisation in der Überzeugung, dass Organisation in der Überzeugung, dass
Vielfalt der Mitarbeiter/innen und Vielfalt der Mitarbeiter/innen und Kund/innen einen Wettbewerbsvorteil mit Kund/innen einen Wettbewerbsvorteil mit
sich bringt, wenn sie richtig gemanagt sich bringt, wenn sie richtig gemanagt wird wird
Diversity Diversity beruht beruht nichtnicht auf einer Theorie auf einer Theorie undund Diversity-Management Diversity-Management nichtnicht auf auf
einem bestimmten Konzepteinem bestimmten Konzept
der Blick aufder Blick auf Diversität Diversität macht dannmacht dann Sinn, Sinn, wenn er organisationsbezogen wenn er organisationsbezogen
geschieht =geschieht =
wofür ist die Beschäftigung mit Diversity wofür ist die Beschäftigung mit Diversity in der Organisation überhaupt wichtig? in der Organisation überhaupt wichtig?
Hochschulen haben die Aufgabe, Hochschulen haben die Aufgabe, Studierende Studierende erfolgreich zum Abschlusserfolgreich zum Abschluss zu bringen zu bringen
somit steht der somit steht der Studienerfolg Studienerfolg der Studierenden im der Studierenden im Mittelpunkt eines Managements von Diversity an Mittelpunkt eines Managements von Diversity an
HochschulenHochschulen hiervon kann abgeleitet werden, was unter Diversität an hiervon kann abgeleitet werden, was unter Diversität an
Hochschulen verstanden werden kann, nämlich z.B.Hochschulen verstanden werden kann, nämlich z.B. die Abweichung vom die Abweichung vom „Normalstudierenden“,„Normalstudierenden“, die ggf. die ggf.
durch Unterstützung, Beratung ausgeglichen werden durch Unterstützung, Beratung ausgeglichen werden soll, um einen Studienabschluss zu erzielensoll, um einen Studienabschluss zu erzielen
unter einem so verstandenen Diversity-Ansatz lassen unter einem so verstandenen Diversity-Ansatz lassen sich sowohl normative als auch ökonomische sich sowohl normative als auch ökonomische Diversity-Diversity-
Ansätze Ansätze subsumierensubsumieren
Quest-Befragung des CHE: Quest-Befragung des CHE:
Ausgangslage:Ausgangslage: zunehmende Heterogenität zunehmende Heterogenität an Hochschulen – Notwendigkeit, an Hochschulen – Notwendigkeit, gegenzusteuern und neue Wege für die gegenzusteuern und neue Wege für die Integration „untypischer“ Studierender zu Integration „untypischer“ Studierender zu finden. finden.
Ziel:Ziel: gleichmäßige Verteilung Berufs- und gleichmäßige Verteilung Berufs- und Lebenschancen (Heben der intellektuellen Lebenschancen (Heben der intellektuellen Potenziale)Potenziale)
Annahmen Quest: Annahmen Quest: Hochschulen gehen nach wie Hochschulen gehen nach wie vor von vor von NormalstudierendenNormalstudierenden aus: aus: Abitur, deutsche Herkunft, Studierende können Abitur, deutsche Herkunft, Studierende können Vorort in Vollzeit studieren. Vorort in Vollzeit studieren. Dazu kommen fachbezogene Normvorstellungen Dazu kommen fachbezogene Normvorstellungen wie z.B. Geschlechtwie z.B. Geschlecht
Annahme des CHE: Annahme des CHE: Studierende an deutschen Studierende an deutschen Hochschulen werden immer weniger dieser Norm Hochschulen werden immer weniger dieser Norm gerecht. Daten insbesondere darüber, wie gerecht. Daten insbesondere darüber, wie Studierende sich an den Hochschulen zurecht Studierende sich an den Hochschulen zurecht finden, liegen kaum vor.finden, liegen kaum vor.
70 verschiedene Items 70 verschiedene Items
es soll untersucht werden, welche Faktoren bei es soll untersucht werden, welche Faktoren bei der Anpassung an ein Studium ein Rolle spielen der Anpassung an ein Studium ein Rolle spielen
handlungsorientierte Auswertung: handlungsorientierte Auswertung: hochschulspezifische Fragen wurden eingebauthochschulspezifische Fragen wurden eingebaut
aktueller Stand: Befragung steht vor der aktueller Stand: Befragung steht vor der zweiten Welle zweiten Welle
Soziometrische DatenSoziometrische Daten Abfrage: primäre und sekundäre Diversity-Abfrage: primäre und sekundäre Diversity-
Kategorien und weitere …Kategorien und weitere …wie Geschlecht, Alter, Fachsemester, Hochschule wie Geschlecht, Alter, Fachsemester, Hochschule
erster Wahl, geplanter Abschluss, abgeschlossene erster Wahl, geplanter Abschluss, abgeschlossene Berufsausbildung, Jobben (Umfang), BAföG, Berufsausbildung, Jobben (Umfang), BAföG, Elternschaft, Krankheit/Behinderung, Größe des Elternschaft, Krankheit/Behinderung, Größe des Herkunftsorts, Kontakt zum sozialen Umfeld der Herkunftsorts, Kontakt zum sozialen Umfeld der Schulzeit, Wohnort bei den Eltern/Kontakt zu den Schulzeit, Wohnort bei den Eltern/Kontakt zu den Eltern (wie oft?), Eltern/Geschwister mit Eltern (wie oft?), Eltern/Geschwister mit akademischer Ausbildung, akademischer Ausbildung, Migrationshintergrund, Muttersprache, Migrationshintergrund, Muttersprache, Religiosität, Einschätzung der bisherigen Religiosität, Einschätzung der bisherigen Studienleistungen, ErfolgssaussichtenStudienleistungen, Erfolgssaussichten
psychometrische Datenpsychometrische Daten Akademische Skala (Anpassung an Akademische Skala (Anpassung an
Studienanforderungen)Studienanforderungen) Soziale Skala (Anpassung an Soziale Skala (Anpassung an
zwischenmenschliche Anforderungen/Kontakte)zwischenmenschliche Anforderungen/Kontakte) Emotionale Skala (psychische und körperliche Emotionale Skala (psychische und körperliche
Beschwerden)Beschwerden) Institutionelle Skala (Qualität der Beziehung Institutionelle Skala (Qualität der Beziehung
zwischen einem Studierenden und seiner zwischen einem Studierenden und seiner Ausbildungsstätte, z.B. Zufriedenheit)Ausbildungsstätte, z.B. Zufriedenheit)
Motivation: intrinsische/extrinsische MotivationMotivation: intrinsische/extrinsische Motivation
plus hochschulspezifische Fragenplus hochschulspezifische Fragen,, wiewie
Zurechtkommen mit Zurechtkommen mit wissenschaftlichem Arbeiten, mit wissenschaftlichem Arbeiten, mit Prüfungsanforderungen, mit der Prüfungsanforderungen, mit der Studienstruktur, mit der Organisation des Studienstruktur, mit der Organisation des Studiums, Barrierefreiheit etc.Studiums, Barrierefreiheit etc.
es wurden acht unterschiedliche es wurden acht unterschiedliche Studierendentypen entwickelt Studierendentypen entwickelt
Ergebnisse hochschulspezifischer Ergebnisse hochschulspezifischer Fragen liegen vorFragen liegen vor
Zahl der Zahl der Befragungs-Befragungs-teilnehmer(innenteilnehmer(innen))
8.7978.797
HochschuleHochschule HäufigkeitHäufigkeit ProzentProzentHochschule BremenHochschule Bremen 453453 5,15,1Hochschule Hamm-LippstadtHochschule Hamm-Lippstadt 159159 1,81,8Hochschule Ruhr WestHochschule Ruhr West 7777 0,90,9Technische Universität MünchenTechnische Universität München 32373237 36,836,8Universität BremenUniversität Bremen 20512051 23,323,3Europa-Universität Viadrina Europa-Universität Viadrina Frankfurt/OderFrankfurt/Oder
541541 6,16,1
Hochschule Zittau/GörlitzHochschule Zittau/Görlitz 670670 7,67,6Universität RegensburgUniversität Regensburg 13731373 15,615,6 Anteil Studierende an Anteil Studierende an FachhochschulenFachhochschulen
13591359 15,415,4
Die „Wunschkandidat(innen)“, Die „Wunschkandidat(innen)“, die „Lonesome Rider“, die „Lonesome Rider“, die „Ernüchterten“, die „Ernüchterten“, die „Pragmatiker(innen)“, die „Pragmatiker(innen)“, die „Mitläufer/innen“, die „Mitläufer/innen“, die „Pflichtbewussten“, die „Pflichtbewussten“, die „Blassen“, Nicht-Angekommenen)die „Blassen“, Nicht-Angekommenen) die „Unterstützungsbedürftigendie „Unterstützungsbedürftigen
Die Wunschkandidat/innenDie Wunschkandidat/innen (13,3 Prozent aller (13,3 Prozent aller Hochschulen)Hochschulen)
schneiden auf allen Faktoren überdurchschnittlich ab, schneiden auf allen Faktoren überdurchschnittlich ab, sind besonders gut in der Lage, den Anforderungen sind besonders gut in der Lage, den Anforderungen eines Studiums gerecht zu werden. Diese Gruppe hat eines Studiums gerecht zu werden. Diese Gruppe hat keine besonderen Probleme in der Bewältigung der keine besonderen Probleme in der Bewältigung der Anforderungen eines Studiums und hat kaum Zweifel, Anforderungen eines Studiums und hat kaum Zweifel, das Studium erfolgreich abzuschließen das Studium erfolgreich abzuschließen
50,5% der Befragten dieser Gruppe sind Frauen 50,5% der Befragten dieser Gruppe sind Frauen Diese Studierenden gehören eher zu den Älteren Diese Studierenden gehören eher zu den Älteren
(vergleichsweise viele Masterstudierende und (vergleichsweise viele Masterstudierende und Promotion, entsprechend häufig solche mit einem Promotion, entsprechend häufig solche mit einem ersten abgeschlossenem Studium)ersten abgeschlossenem Studium)
Lonesome RiderLonesome Rider (13,2 Prozent aller Befragten) (13,2 Prozent aller Befragten)
schneiden durchschnittlich oder überdurchschnittlich schneiden durchschnittlich oder überdurchschnittlich ab - außer beim Faktor Soziale Integration, wo sie ab - außer beim Faktor Soziale Integration, wo sie deutlich unterdurchschnittliche Werte erzielen. deutlich unterdurchschnittliche Werte erzielen. Dieser Mangel wirkt sich aber nicht negativ aus, Dieser Mangel wirkt sich aber nicht negativ aus, nicht auf die Gemütsverfassung und nicht auf die nicht auf die Gemütsverfassung und nicht auf die Identifikation mit der Hochschule, Identifikation mit der Hochschule,
sie gehören eher zu den Älteren, und es handelt sich sie gehören eher zu den Älteren, und es handelt sich in der Mehrheit um Männer (Frauenanteil 44,5%). in der Mehrheit um Männer (Frauenanteil 44,5%). Die Befragten dieses Typs schätzen ihre Die Befragten dieses Typs schätzen ihre Studienerfolgswahrscheinlichkeit sehr hoch einStudienerfolgswahrscheinlichkeit sehr hoch ein
sie haben häufiger ein oder mehrere Kindersie haben häufiger ein oder mehrere Kinder sie haben häufiger als andere bereits ein Studium sie haben häufiger als andere bereits ein Studium
absolviert, was mit ihrem höheren Durchschnittsalter absolviert, was mit ihrem höheren Durchschnittsalter korrespondiert.korrespondiert.
Die Nicht-Angekommenen Die Nicht-Angekommenen (15 Prozent aller Befragten)(15 Prozent aller Befragten)
zeichnen sich durch eine hohe Praxisorientierung und zeichnen sich durch eine hohe Praxisorientierung und eine eher geringe soziale Integration aus eine eher geringe soziale Integration aus
57,5% sind weiblich57,5% sind weiblich diese Studierenden sind zum Teil mit falschen diese Studierenden sind zum Teil mit falschen
Erwartungen an die Hochschule gekommen und Erwartungen an die Hochschule gekommen und befinden sich in einer eher schlechten befinden sich in einer eher schlechten Gemütsverfassung Gemütsverfassung
in dieser Gruppe sind viele Studierende, die ein Lehramt in dieser Gruppe sind viele Studierende, die ein Lehramt und/oder ein Staatsexamen anstreben. Ein erheblicher und/oder ein Staatsexamen anstreben. Ein erheblicher Anteil hat bereits eine Berufsausbildung absolviertAnteil hat bereits eine Berufsausbildung absolviert
fast 40% jobben sowohl während als auch im Semester, fast 40% jobben sowohl während als auch im Semester, wobei diese Jobs oft ohne Bezug zum Studium sind wobei diese Jobs oft ohne Bezug zum Studium sind
im Vergleich zur Gesamtbefragung ist dieser Typ sehr im Vergleich zur Gesamtbefragung ist dieser Typ sehr oft nicht an der Hochschule der ersten Wahl oft nicht an der Hochschule der ersten Wahl
Die Unterstützungsbedürftigen (11,5 Prozent aller Die Unterstützungsbedürftigen (11,5 Prozent aller Befragten)Befragten)
weisen in allen Faktoren unterdurchschnittliche Werte aufweisen in allen Faktoren unterdurchschnittliche Werte auf 45% dieser Gruppe sind Frauen 45% dieser Gruppe sind Frauen die eigene Einschätzung der die eigene Einschätzung der
Studienerfolgswahrscheinlichkeit ist vergleichsweise Studienerfolgswahrscheinlichkeit ist vergleichsweise gering gering
vergleichsweise wenige haben zuvor eine vergleichsweise wenige haben zuvor eine Berufsausbildung abgeschlossenBerufsausbildung abgeschlossen
der Anteil von Studierenden mit Behinderungen oder der Anteil von Studierenden mit Behinderungen oder anderen Einschränkungen ist überproportional hoch anderen Einschränkungen ist überproportional hoch
ein überproportionaler Anteil ist für die Pflege eines/einer ein überproportionaler Anteil ist für die Pflege eines/einer Angehörigen verantwortlich oder darin involviertAngehörigen verantwortlich oder darin involviert
Studierendentypen nach Studierendentypen nach Geschlecht (HS-Bremen)Geschlecht (HS-Bremen)
,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% 100,0%
Die "Wunschkandidat(inn)en" (n=83)
Die "Lonesome Riders" (n=60)
Die "Ernüchterten" (n=74)
Die "Pragmatiker(innen)" (n=59)
Die "Pflichtbewussten" (n=31)
Die "Mitschwimmer(innen)" (n=39)
Die "Nicht-Angekommenen" (n=77)
Die "Unterstützungsbedürftigen" (n=30)
Männlich Weiblich