Dr. Daniela Hayder – Beichel Zentrum für Wissenstransfer im Gesundheitswesen
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Harninkontinenz im Alltag der Betroffenen-Wünsche und Erfordernisse in der pflegerischen Beratung - Fachtagung der Kontinenz-Stoma-Beratung Österreich -
Dr. Daniela Hayder – BeichelZentrum für Wissenstransfer im Gesundheitswesen
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Studiendesign der qualitativen Studie
• Forschungsfrage: Wie erleben und gestalten harninkontinente Personen ihren Alltag?
• Sample: 32 erwachsene Betroffene (22 Frauen, 10 Männer), Inkontinenz: 12 Monate bis 26 Jahre, ohne ärztliche Diagnose, unterschiedliche Schweregrade
• Rekrutierung: Zeitungsaufrufe• Datenerhebung: Problemzentrierte Interviews• Datenanalyse: Grounded Theory
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3
plötzlich
schleichend
Einsicht inkontinent zu sein
Versuch und Irrtum Routine entwickeln
Inkontinenz: Kontrollverlust – Zustand stetiger Wachsamkeit
(versuchen) „Anzunehmen“
Gewöhnung (mit viel oder wenig Stress)
Sich öffnen
Entw. eigener Strategien vs. Suche nach prof. Hilfe
wütend und hilflos sein
Für sich bleiben
Ziel: Kontrolle zurück zu gewinnen – sozial und körperlich
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Professionelle Kontinenzberatung?!
• Betroffene suchen an ihrem Alltag orientierte und individuelle Beratung, finden sie jedoch kaum
• Pflegekräfte werden selten als beratend wahrgenommen
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5
Einsicht inkontinent zu sein
Versuch und Irrtum Routine entwickeln
Professionelle Beratung
Zugang finden
Plötzliche HI: sensible Hinführung zu Blasenfunktionsstörungen, Gespräche, Beratung, Anleitung
Langfristige HI: Öffentlichkeitsarbeit + leicht zugängliche Beratung, fachgerechte Anamnese in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens
Vertrauen und Sicherheit aufbauen
Beratung die sich am Alltag der Betroffenen orientiert: Wissen und Verständnis vermitteln, Methoden und Hilfsmittel ausprobieren und evaluieren
Langfristige Beratung über verschiedene Aspekte der Lebensspanne hinweg
Geschlechtsspezifische Beratung
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Professionelle Kontinenzberatung
• Professionelle Beratung braucht Kompetenzen!
• Wir sehen in Studien: geschulte Pflegende die sich im Themenfeld sicher fühlen, zeigen eine deutlich höhere Bereitschaft Patienten aktiv anzusprechen und zu beraten
• Unterschiedliche Kompetenzniveaus sind denkbar
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Professionelle Kontinenzberatung
• Pflegefachkräfte müssen Inkontinenz erkennen und ansprechen– Thematisches Wissen– Kommunikative Kompetenzen
• Spezialisierte Pflegefachkräfte benötigen fundierte Fachausbildung mit umfänglichem Wissen zu– Inkontinenz / Kontinenzförderung / Kompensation der Inkontinenz– Theorien im Bereich chronische Erkrankungen in der Lebensspanne– Theorien im Bereich Beratung/Geschlecht/Sexualität und des Alters – Wissenschaftliches Arbeiten
=> Weiterbildung und/oder Studium? => hängt von den Zielen ab
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Professionelle Beratung - international
• Kontinenzservice in GB auf gesundheitspolitischer Ebene fest verankert • Rolle der Pflegenden wird durch das Royal College of Nursing an den
unterschiedlichen Handlungsfeldern der Pflegepersonen festgemacht: • Schulung und Beratung von Patienten• komplexe Analyse der Inkontinenz und umfassende edukative Tätigkeit• strategische Beratungen / Arbeit politischer Gremien
• Wissensvermittlung der Pflegenden – richtet sich danach, in welchem Tätigkeitsbereich sie eingesetzt werden– Ist umso umfassender, je fundierter die Aufgaben werden
• Auch Beispiele aus Amerika, Kanada und Australien zeigen das professionelle Kontinenzberatung einen positiven Effekt hat (Studien mit den Endpunkte Lebensqualität und Kosten)
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…und nun?
• Professionelle Kontinenzberatung in den deutschsprachigen Ländern benötigt Raum und Ressourcen zur– Diskussion– Forschung– Entwicklung
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
„Die eigentliche Entdeckung besteht nicht darin, Neuland zu finden, sondern mit neuen Augen zu sehen.“
Marcel Proust