Dr. Bodo de Vries stellv. Vorsitzender des Vorstandes Den ... · Dr. Bodo de Vries stellv....
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Den Sozialraum kennen und mitgestalten
Anforderungen für die Entwicklung einer sozialen Infrastruktur für die Versorgungssicherheit hilfs- und pflegebedürftiger alter Menschen im Wohnquartier
Dr. Bodo de Vriesstellv. Vorsitzender des Vorstandes
„Die Rückkehr des Sozialen in die Politik“ Visionen einer zukunftsfähigen Pflege
Berlin, 30. Oktober 2014
Für eine wachsende Zahl Pflegebedürftiger steht eine schrumpfende Zahl von professionell Pflegenden und ein reduziertes familiales Pflegepotential zur Verfügung.
Die Sozialarchitektur muss beginnen, auf diese Fakten zu reagieren und unter diesen veränderten Rahmenbedingungen Antworten anbieten.
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Wenn die strukturellen Rahmenbedingungen der häuslichen und quartiersbezogenen Versorgung nicht ausgebaut werden, treibt dies eine steigende Anzahl pflegebedürftiger alter Menschen in die stationäre Versorgung.
gerd altmann / pixelio .deFachkräftem
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familiales
Pflegepotential
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Hier werden sie zukünftig von weniger Personal versorgt, als dies heute der Fall ist.
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Professionell Pflegende
Hilfs- und pflegebedürftige ältere Menschen
Partner, Freunde, Nachbarn
Die Frage ist nicht, ob eine Versorgungslücke entsteht, sondern wie wir diese Versorgungslücke fachlich, gesellschaftlich und sozialpolitisch in den kommenden Jahren gestalten, ausfüllen oder reduzieren:
Durch eine Infrastruktur, die quartiersbezogene Angebote für MmD vorhält, Durch eine zugehende Gemeinwesenarbeit die Pflegebedürftige und ihre Angehörigen einbindet und nachbarschaftliche Solidaritäten auf einander bezieht,Durch eine palliative und hospizliche Kultur, die eine gesellschaftliche Akzeptanz erreicht, die das Sterben in der eigenen Häuslichkeit und die familiale und nachbarschaftliche Teilhabe an diesem Geschehen mit veränderten Selbstverständlichkeiten ausstattet.
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Die notwendige Öffnung der heutigen stationären Versorgung in das Wohnquartier muss sich vor dem Hintergrund der Nutzung der Einrichtung für Bewohner des Quartiers entwickeln, als auch Potentiale der Leistungserbringung in der eigenen Häuslichkeit durch Mitarbeiter der Einrichtung erschließen.
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Die Teilhabe und Partizipation der Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier an
Kultur und Freizeitarbeit, niederschwelligen Angeboten, Pflegeleistungen (z.B. Nutzung des Pflegebades)Beratungsleistungen,Gastronomischen Leistungentextiler Reinigunghauswirtschaftlichen Reinigung
ist weitgehend bis vollständig ausgeschlossen.
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Die Personalausstattung der Altenpflege muss sich sowohl am individuellen Pflegebedarf orientieren und an den empirischen Funktion und Zielgruppen bzw. Häufigkeiten der Versorgungsleistungen der Einrichtung. Diese Betrachtung führt zu dem Tatbestand, das eine Bedarfs- und bedürfnisgeleitete Versorgung bereits heute prekär finanziert ist und personelle Ressourcen unzureichend vorgehalten werden.
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32,230,8 31,1
29,130,4 30,1
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27,127,4 26,9 26,3 25,7 25,2 24,6
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34,1
31,632,4 31,9 31,3 30,8 30,2 29,7
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15,7
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17,9 17,9 17,5 17,3 17,2 17,0 16,9 16,7
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5,0
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2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
gesamt weiblich männlich Linear (gesamt) Linear (weiblich) Linear (männlich)
32,230,8 31,1
29,130,4 30,1
28,9
27,127,4 26,9 26,3 25,7 25,2 24,6
37,4
35,3
37,0
32,5
35,336,1
34,1
31,632,4 31,9 31,3 30,8 30,2 29,7
18,219,6
15,7
21,4
18,7
15,8
17,9 17,9 17,5 17,3 17,2 17,0 16,9 16,7
Durchschnittliche Verweildauer in Einrichtungen des Ev. Johanneswerkes nach Monaten
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Quelle: Altersinstitut, Verweildauern 2007 bis 08/2014 (Trendszenario, stationär und KZP, Mittelwerte, n=8286)
Verw
eild
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in M
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Geschlechtspezifische Verteilung der Verstorbenen nach Jahren
26,9%28,6% 27,8%
30,5% 29,3% 29,6%32,1% 33,2% 32,5% 33,1% 33,7% 34,3% 34,9% 35,5%
73,1%71,4% 72,2%
69,5% 70,7% 70,4%67,9% 66,8% 67,5% 67,0% 66,5% 66,0% 65,5% 65,0%
0,0%
10,0%
20,0%
30,0%
40,0%
50,0%
60,0%
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80,0%
2007 (ab07)
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014(bis 08)
2015 2016 2017 2018 2019 2020
Anteil Männer
Anteil Frauen
Linear (Anteil Männer)
Linear (Anteil Frauen)
2007(ab 07)
26,9%28,6% 27,8%
30,5% 29,3% 29,6%32,1% 33,2% 32,5% 33,1% 33,7% 34,3% 34,9% 35,5%
73,1%71,4% 72,2%
69,5% 70,7% 70,4%67,9% 66,8% 67,5% 67,0% 66,5% 66,0% 65,5% 65,0%
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Quelle Alters-Institut: Trendszenario, stationär und KZP, n=8286
Vert
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Pro
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Verweildauer in Intervallen
51,3%
10,8%
7,3%
6,6%
3,9%
3,4%
2,9%
3,0%
2,2%
1,7%
1,1%
0,9%
30,4%
10,0%
6,9%
6,5%
6,2%
4,8%
4,4%
4,1%
3,9%
3,0%
2,7%
2,3%
36,6%
10,2%
7,0%
6,5%
5,5%
4,4%
4,0%
3,8%
3,4%
2,6%
2,2%
1,9%
0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0%
bis 6
6 bis 12
12 bis 18
18 bis
24 bis 30
30 bis 36
36 bis 42
42 bis 48
48 bis 54
54 bis 60
30 bis 66
66 bis 72
gesamt
weiblich
männlich
Die mittlere Verweildauer aller im Zeitraum zwischen 2007 und 2014 verstorbenen stationär betreuten Bewohner/-innen und KZP-Gäste beträgt
insgesamt knapp 30 Monate bzw. 2 Jahre und 6 Monate,für Bewohnerinnen ca. 35 Monate bzw. knapp 3 Jahrefür männliche Bewohner ca. 18 Monate bzw. 1 1/2 Jahre
Ca. 20% verstirbt innerhalb der ersten vier Wochen nach dem Einzug; bis zum dritten Monat erhöht sich die Sterberate auf ca. 30%.
Nach 6 Monaten sind 30% der neu eingezogenen Frauen und über die Hälfte aller Männer verstorben.
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Verw
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auer
in M
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en
Prozentuelle Verteilung
Quelle: Alters-Institutnach Geschlecht bis 72 Monate (stationär und KZP) 2007-2014, n=8286
Alternativen zur heutigen Heimversorgung müssen sich daran messen lassen, in welcher Qualität sie die bestehenden Aufgaben der heutigen stationären Versorgung durch alternative ambulante Versorgungssettings vorhalten, die fachlich, wirtschaftlich und ethisch vertretbar sind.
Das bedeutet auch, dass diese Settings sich an ihren Leistungen für MmD messen lassen müssen und auf die Versorgung von Menschen in ihren letzten Lebensmonaten gerichtet sein müssen, die es mit der Unterstützung der Zivilgesellschaft und den Solidaritäten des bürgerschaftlichen Engagements zu gestalten gilt.
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Über die Kategorien der „Selbstbestimmung“ und „Autonomie“ überträgt der Staat zunehmend Verantwortung auf den Bürger.
Hierbei entstehenden Leistungslücken, die nicht einseitig durch die zunehmende Hilfsbereitschaft sozialwirtschaftlich organisierter Ehrenamtlichkeit kompensiert werden dürfen und können.
Es bedarf einer neuen Hinwendung zur Zivilgesellschaft und zum Bürgerschaftlichen Engagement.
Entlastung staatlicher Sicherungs-systeme
SelbstbestimmungAutonomie
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aktivierendesGegenüber
Überwindung von negativen Begleiterscheinungen bisheriger Erbringung staatlicher Wohlfahrt: E n t m ü n d i g u n g
I n i t i a t i v l o s i g k e i tE n t s o l i d a r i s i e r u n g
u n d a n d e r e s m e h rFormen administrativer DaseinsvorsorgeFormen der Über- und Unterversorgung
„Im Spannungsfeld von Markt, Staat und Familie wird Bürgergesellschaft überall dort sichtbar, wo sich freiwillige Zusammenschlüsse bilden, wo Teilhabe- und Mitgestaltungsmöglichkeiten genutzt werden und Bürgerinnen und Bürger Gemeinwohlverantwortung übernehmen.“
Deutscher Bundestag; Bericht der Enquete Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagments“; Berlin; 2002; S. 6
„Wenn in den Sozialunternehmen und in der sozialwirt-schaftlichen Branche der Gutmensch „diskreditiert“ und das Prinzip der Solidarität als sozialromantisch abgetan wird, mögen die bedenken, die von den Erträgen der stationären Pflege leben, dass sie dies in dem derzeitigen System nur tun können, da sich der größte Teil der Bevölkerung der moralökonomisch wirksamen Verpflichtung zur Solidarität stellt. (…) Allein mit homöopathischen Ergänzungen der Leistungen der häuslichen Pflege und dem Appell, sich bürgerschaftlich zu engagieren, wird man den so skizzierten Herausforderungen nicht gerecht.“
Klie, T.; Blick zurück in die Zukunft; Altenheim 2012; Nr. 10; S. 19
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Die Erfindung der Lebensphase Alter birgt persönliche und gesellschaftliche Entwicklungspotentiale und Risiken.
Plurale Lebensstile im Alter gilt es zu entfalten und durch gesellschaftliche Angebote zu fördern. Freiwilliges Engagement in der Altenhilfe kann hierzu einen Beitrag leisten.
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Die Erfindung der Lebensphase Alter
Die Lebensphase Alter entsteht nach dem endgültigen Ausscheiden der Berufs- und Arbeitswelt und umfasst heute mehrere Jahrzehnte an Zugewinn von aktiver Lebenszeit.
Allein im 20. Jahrhundert stieg die Lebenserwartung in Deutschland um etwa 30 Jahre.Damit ist in der Menschheits-geschichte etwas Einmaliges geschaffen:
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Risiken
Verlust der Arbeit, (und sozialer Kontakten)
Reduzierung des Einkommens,
einem möglichen Verlust von Angehörigen, dem Partner und Verwitwung,
die Einschränkung oder den Verlust der Mobilität (z.B. auch durch das eigene Auto)
Die Veränderung der gewohnten Wohnsituation,(der für die meisten alten Menschen als Lebensraum an Bedeutung in Alter gewinnt)
körperliche, psychische oder soziale Kompetenzeinbußen,
Umzug oder gar die Übersiedlung in eine Pflegeeinrichtung
Einerseits hält das Alter eine Fülle von Lebensereignissen vor, die bewältigt werden müssen, als Anforderungen zu deuten sind und für viele sogar ein sogenanntes „Kritisches Lebensereignis“ darstellen.
Gerd Altmann / pixelio.de
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Potentiale von nicht hilfs- und pflegebedürftigen alten Menschen
Rechtsanspruch auf Teilnahme am Bundesfreiwilligendienst mit entsprechender Qualifizierung bei Renteneintritt,Aufbau eines Bildungsangebotes zu Engagementpotentialen in der nachberuflichen Phase,Einsatz der Bundesfreiwilligen in einem abgestimmten Konzept zwischen Kommunen und Wohlfahrtsverbänden im abgestimmten Einsatzsektor,Evaluation des Modellvorhabens hinsichtlich Engagementbereitschaftund Kompetenzzuwachs Älterer, hinsichtlich der Stärkung von Pflege- und Teilhabestrukturen.
Netzwerk SONGEv. Johanneswerk
DEVAP
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Versorgungssicherheit entsteht im Wohnquartier und kann einen neuen sozialökonomischen Mehrwert produzieren.
Die Geschäftsmodelle der Quartiersnahen Versorgung sind rudimentär entwickelt und können weitere Entfaltungspotentialedurch ein gemeinwesenorientiertes Quartiersmanagement entfalten.
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Gruppenwohnen für hilfs- und pflege-bedürftige Menschen
barrierefreie Wohnungen Wohnungsgesellschaft
Räume für Angehörige/Verhinderungspflege
Sozialarbeiter für Kostensicherung und Gemeinwesenarbeit
ServicebüroNachtbereitschaft
KirchenVereineInitiativen
ambulantes Intensivteam im Hintergrund
weitereWohnungen
Ambulanter Dienstleister
Kaufleutearbeiten kundennah und transparent
VersicherungenPflegekasseKrankenkasseSozialamt
HandwerkerDienstleisterGeschäfteweitere
Wohnungen
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Versorgungssicherheit entsteht im Wohnquartier in der eigenen Häuslichkeit
Der ambulante Dienstleister hat ein Vorschlagsrecht bei der Vermietung einiger Wohnungen.
Dadurch wohnt immer ein Mindestanteil von Mietern mit sehr hohem Hilfebedarf im Haus, die tatsächlich Dienstleistungen abrufen (aber auch nicht zu viele, damit kein „Pflegeheimcharakter“ entsteht).Notwendig ist ein Mindestanteil an Dienstleistungen (und die Abrechnung der Dienstleistung), damit Bereitschaftsdienste eine 24-Stunden-Präsenz gewährleistet ist
Die Entscheidungsfreiheit der Mieter bei der Wahl eines Dienstes bleibt jedoch unberührt!Die Entwicklung der am Gemeinwesen orientierten Moderation dieser entstehenden Versorgungsgemeinschaft führt zur Aktivierung nachbarschaftlicher Solidaritäten
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21
Ziele des Netzwerks:quartiersnahe und generationenüber-greifende Wohn- und Versorgungsformenbereits realisierte Good-Practice-Modelle zu allgemeingültigen und den individuellen Bedürfnissen Rechnung tragenden Angeboten zu machen
www.netzwerk-song.de
Umsetzung erfolgt durch:Ermittlung des sozialen und ökonomischen Mehrwerts von Wohnprojekten der Quartiersnahen VersorgungBewertung der damit verbundenen Änderungs-prozesse in den Trägerorganisationen Ableitung von Veränderungen für einen neuen
gesetzlichen Rahmen22
Signifikant geringere Werte bei Krankheits- und Pflegeindikatoren
Signifikant geringere Werte bei Krankheits- und Pflegeindikatoren
KostenvorteileKostenvorteile
Deutliche Unterschiede im Engagement der Bewohner für ihre Nachbarn.
Deutliche Unterschiede im Engagement der Bewohner für ihre Nachbarn.
Positive Abweichungen in allen Fragen bezüglich des sozialen Lebens
Positive Abweichungen in allen Fragen bezüglich des sozialen Lebens
Stärkere Nutzung von AngebotenStärkere Nutzung von Angeboten
* Das Netzwerk Song hat eine Studie zur Sozialökonomischen Mehrwertanalyse ausgewählter Wohnprojekte der Netzwerkpartner in Auftrag gegeben und federführend vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (Prof. P. Westerheide) und CSI (Dr. V. Then) in 2008 abgeschlossen.
Moderierte Wohnprojekte der quartiersnahen Versorgung schaffen
positive volkswirtschaftliche
Effekte
günstigere Indikatoren in den Bereichen
Gesundheit und Pflege der Bewohner
eine größere Zufriedenheit mit
Lebens- und Wohnbedingungen
eine hohe soziale Vernetzung der
Gemeinwesenarbeit
Studie zur Sozialökonomischen Mehrwertanalyse*
Nachbarschaftliche Solidaritäten entfalten eine Hebelwirkung, die staatliche Hilfen später oder reduzierter beanspruchen.Pflegerische Versorgung vollzieht sich im Wohnquartier und sichert das Leben in der eigenen Häuslichkeit auch in der Sterbephase und für MmD. (absolute und relative Versorgungssicherheit)Die Wohlfahrtsproduktion vollzieht sich in einem (Wellfare-)Mix, der Staat, Wohlfahrtsträger, Nachbarschaft, Angehörige und Pflegebedürftige und sonstige Dienstleister in veränderten Rollen und neuen Funktionen vorsieht.Die QNV vollzieht sich auf der Grundlage von Geschäftsmodellen, die ethisch, fachlich und wirtschaftlich die Versorgungssicherheit im Wohnquartier absichert.QNV ist eine von mehreren notwendigen Antworten auf die gesellschaftlichen (Versorgungs-) Herausforderungen des demografischen Wandels. 24
Ziele der Quartiersnahen Versorgung im Netzwerk SONG
24
BültenhausEntstehung / Lage
Das 2008 erbaute Bültenhaus liegt genau auf der Landesgrenze zwischen den Niederlanden und Deutschland in Dinxperlo-Suderwick bei Bocholt. Besonderheit: Die niederländischen und deutschen Versorgungseinheiten sind durch eine Brücke verbunden.
Projektgröße
zwölf Mietwohnungen mit ein bis zwei Zimmern, neun Wohneinheiten in Wohngemeinschaft, Servicestützpunkt des Ev. Johanneswerks, Begegnungszentrum „Die Taverne“, Gemeinschaftsräume
Projektpartner
Ev. Johanneswerk, Careaz Dr. Jenny, Dinxperlo/NL, Vrijwillige Intensive Thuiszorg, Ruurlo/NL,Stadt Bocholt, Kreis Borken.
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Nachbarschaft LerchenstraßeEntstehung / Lage
In dem Wohnviertel Lerchenstraße in sind im Jahr 2008 zwei bestehende Wohn-häuser komplett umgebaut worden. Dabei entstanden barrierefreie Wohnungen, die durch Laubengänge mit einem in der Mitte liegenden Nachbarschaftszentrum verbunden sind.
Projektgröße
vier barrierefreie Gemeinschaftswohnungen, vier barrierearme Wohnungen und kleinere Wohnungen, ein Gästezimmer, Servicestützpunkt des Ev. Johanneswerks, Wohncafé im Nachbarschaftszentrum
Projektpartner
Ev. Johanneswerk, Wohn- und Wirtschafts-Service Herford GmbH, Stadt Herford, Kreis Herford.
2626
Johannesstift
28 barrierefreie Wohnungen. Alle Wohnungen erfüllen die architektonischen Anforderungen des altengerechten und barrierefreien Wohnens.
Nachbarschaftszentrum im Helene-Schweitzer-Haus
Bausteine:
• Nachbarschaftszentrum• Ambulanter Dienst• Wohnen in der Hausgemeinschaft• Wohnen mit absoluter Versorgungssicherheit• Wohnen mit relativer Versorgungssicherheit
Ort der Begegnung, Mittagstisch, Freizeit- und Kulturarbeit und kommunikatives Zentrum für interessierte Bürger/innen.
Helene-Schweizer-Haus
stationäres Angebot der vierten Altenheimgeneration mit 4 Hausgemeinschaften und jeweils 12 stationären Pflegeplätzen (insgesamt 48 Plätze).
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Wohnprojekt Ev. Johanneswerk / Stadt Steinheim Helene-Schweizer-Zentrum
Die Anforderungen für die Entwicklung einer sozialen Infrastruktur für die Versorgungssicherheit hilfs- und pflegebedürftiger alter Menschen im Wohnquartier zielt auf eine Grundsatzreform der deutschen Altenhilfe.
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Unterstützung der Kommunen beim Aufbau einer pflegevermeidenden Infrastruktur – Absicherung von Gemeinwesenarbeit zur Förderung von Pflege-Mix-Netzwerken im Quartier durch die Pflegeversicherung.
Anforderungen für Grundsatzreform der deutschen Altenhilfe aus
These 1
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Weiterentwicklung u. Vitalisierung der integrierten Versorgung (vgl § 92b SGB XI) durch stationäre Einrichtungen:Integrierte (eingestreute) Tagespflege, Kurzzeitpflege, niederschwellige Angebote, Beratung, Pflege, Kultur u. Freizeitarbeit im Wohnquartier u.a.m.
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Anforderungen für Grundsatzreform der deutschen Altenhilfe aus
These 2
Finanzierung von zusätzlichem Fachpersonal für stationären Einrichtungen, die über besondere Kennzahlen der Mortalität bzw. Palliativversorgung und der Pflege von Menschen mit Demenz besondere Handlungsschwerpunkte belegen können.
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Anforderungen für Grundsatzreform der deutschen Altenhilfe aus
These 3
Stärkung lokaler Gestaltungsmacht in den Kommunen und der Rechtsgrundlage für die integrierte, präventiv ausgerichtete kommunale Sozial-, Wohnungs- und Infrastruktur;Einführung einer verbindlichen Verträglichkeitsprüfung für die stationären Einrichtungen (Vorgaben für die Vernetzung im Wohnquartier).Absicherung der Quartiersversorgung durch Investitionskostenförderung für quartiersbezogene Pflegestützpunkte und Gemeinschaftsräume
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Anforderungen für Grundsatzreform der deutschen Altenhilfe aus
These 4
Schaffung der notwendigen Voraussetzungen zu einem Rechtsanspruch für Rentner auf einen Bundesfreiwilligendienst (Aufbau von Bildungsangeboten, Entwicklung von abgestimmten Einsatzkonzepten, modellartige Umsetzung und Evaluation)
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Anforderungen für Grundsatzreform der deutschen Altenhilfe aus
These 5
Quartiersmanagement/Gemeinwesenarbeit sowie Case-/Care-Management als Pflichtaufgabe der Kommunen, die an frei-gemeinnützige Träger delegierbar ist, sowie die Sicherung der entsprechenden Finanzausstattung.
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Anforderungen für Grundsatzreform der deutschen Altenhilfe aus
These 6