Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

223
Doris Sava Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten Arbeitsbereich: GERMANISTIK

Transcript of Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Page 1: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Doris Sava

Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher ArbeitenArbeitsbereich: GERMANISTIK

Page 2: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten
Page 3: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Leitfaden zum Verfassen

wissenschaftliche

Arbeiten

r

Arbeitsbereich GERMANISTIK:

Doris Sava

Page 4: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Titlul: Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten.Arbeitsbereich: GERMANISTIK

Copyright © 2013

Toate drepturile aparþin autorului.

Reproducerea integralã sau parþialã a textului sau a ilustraþiilor din

aceastã carte este posibilã numai cu acordul prealabil scris al autorului.

Responsabilitatea ºtiinþificã a conþinutului textelor revine autorului.

Tehnoredactare: Techno Media

Coperta: Techno Media

ISBN Editura Astra Museum: 978-973-8993-92-1

ISBN Editura Techno Media: 978-606-616-080-3

Descrierea CIP a Bibliotecii Naþionale a României

SAVA, DORISLeitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten :

Arbeitsbereich GERMANISTIK / Doris Sava. - Sibiu : Techno

Media : Astra Museum, 2013

Bibliogr.

ISBN 978-606-616-080-3 ; ISBN 978-973-8993-91-4

811.112.2

Tipar: Editura Techno Media550074, Sibiu, str. Dimitrie Cantemir nr. 22,

tel./fax: 0269/21.19.83

www.technomedia.ro;

e-mail: [email protected]

Page 5: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ...................................................................................7

1 Das wissenschaftliche Arbeiten ........................................10

2 Anforderungen an die wissenschaftliche

Abschlussarbeit..................................................................16

2.1 Äußerliche Anforderungen.................................................192.1.1 Die Struktur der Abschlussarbeit ....................................192.1.2 Formale Richtlinien für die Erstellung des Manuskripts......28

2.2 Inhaltliche Anforderungen..................................................46

2.3 Sprachliche Anforderungen................................................48

2.4 Bewertungskriterien für Abschlussarbeiten........................57

3 Das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit .............62

3.1 Das Zitieren der wissenschaftlichen Literatur.....................65

3.2 Arten von Zitaten ................................................................73

3.3 Wann und wie Fußnoten zu gebrauchen sind ......................82

4 Die Form der Bibliografie.................................................85

4.1 Gegenstand und Inhalt des Literaturverzeichnisses ............85

4.2 Formen wissenschaftlicher Literatur ..................................92

4.3 Empfehlungen für die Gestaltungdes Literaturverzeichnisses ................................................96

5

DORIS
Evidenţiere
DORIS
Evidenţiere
DORIS
Evidenţiere
DORIS
Evidenţiere
Page 6: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

5 Hinweise zur Arbeitsorganisation im Rahmen

wissenschaftlicher Arbeiten ............................................108

5.1 Orientierung .....................................................................111

5.2 Literatursuche...................................................................118

5.3 Materialsichtung und -ordnung.........................................122

5.4 Konzipieren und Erarbeiten ..............................................137

5.5 Überarbeiten und Korrekturlesen......................................146

6 Die mündliche Vorstellung .............................................158

7 Fragen und Aufgaben......................................................173

8 Formulierungshilfen........................................................188

9 Abschließende Hinweise..................................................203

Anhang.................................................................................209

Literatur ..............................................................................219

6 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 7: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Vorwort

Eine der größten Herausforderungen für Studierende stellt das Verfassender wissenschaftlichen Abschlussarbeit dar, die wissenschaftlichen An-sprüchen genügen muss bzw. inhaltlich und formal bestimmten Vorgabenentsprechen muss. Dieser Leitfaden geht auf Fragen der inhaltlichenPlanung, der Ausformulierung und der formalen Verwirklichung einund bietet Empfehlungen für das wissenschaftliche Arbeiten. Das Buchrichtet sich an Studierende in Bachelor-, Master- und Lehramtstudien-gängen und an alle, die sich für Fragen der Erstellung von wissenschaft-lichen Arbeiten interessieren. Es soll ihnen bei der Vorbereitung undErstellung von wissenschaftlichen (Abschluss-)Arbeiten behilflich sein.Schwerpunktmäßig werden die einzelnen Schritte – von den erstenÜberlegungen zur Arbeit bis zu ihrer Ablieferung – erklärt, wobei u.a.vorgeführt wird, was das Abfassen einer Abschlussarbeit ausmacht,wie sie formal angelegt und strukturiert sein muss, wie man bei derLiteratursuche vorgeht, wie das Zitieren der wissenschaftlichen Literaturerfolgt und was bei einer Abschlussarbeit beurteilt wird.

Die Motivation für die Ausarbeitung dieses Leitfadens war, Anlei-tungen zum wissenschaflichen Arbeiten zu bieten und die Freude amwissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben zu erwecken.

Wissenschaftliches Arbeiten und wissenschaftliches Schreiben erfor-dern Disziplin und Übung. Eine Forschungsarbeit ist zeitaufwendigund muss bestimmten Anforderungen genügen. Viele Studierende sindeiner selbständigen, vertiefenden Beschäftigung mit einem (selbst-)ge-wählten Thema nicht gewachsen, auch wenn das Thema im Zusammen-hang mit einer Lehrveranstaltung behandelt worden ist. Manche bringendie geforderte Reife, Selbstständigkeit und Aufrichtigkeit nicht ein, diefür die Ausarbeitung einer wissenschaftlichen Arbeit notwendig sind.

7

Page 8: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Es sei an dieser Stelle betont, dass das Vorlegen einer Abschlussarbeitnoch keine Garantie für den Studienabschluss ist.

Eine Abschlussarbeit beruht auf der eigenständigen Auseinander-setzung und Bearbeitung des Themas, auf die Forschung. Oft liegen dieSchwierigkeiten in der wissenschaftlichen Schriftsprache selbst be-gründet, in der Zugänglichkeit der Quellen oder auch in der mangelhaftenErnsthaftigkeit, Selbstdisziplin und Eigeninitiative der Studierenden.Studierende sind oft nicht in der Lage, die vorhandene Literatur kritischauszuwerten, sie übersichtlich darzustellen und die verschiedenen Ansätzezueinander in Beziehung zu setzen.

Das Verfassen einer Abschlussarbeit – und damit der Umgang mitden speziellen Textformen der wissenschaftlichen Literatur bzw. dasErlernen wissenschaftlichen Arbeitens – stellt Studierende vor Heraus-forderungen, die nicht als gering einzuschätzen sind – auch wennDeutsch ihre Muttersprache ist. Neben der Beschäftigung mit der(fremden) Wissenschaftssprache Deutsch müssen Studierende formaleund inhaltliche Anforderungen bei der Anfertigung ihrer Abschluss-arbeit berücksichtigen. Sie müssen beweisen, dass sie die Technikenwissenschaftlichen Arbeitens beherrschen, dass sie argumentieren, dar-stellen, gliedern und kritisieren können. Die Unsicherheiten hinsichtlichihrer eigenen Fähigkeiten und die Tatsache, kein ausreichendes theore-tisches und methodisches Wissen zu besitzen bzw. über keine souväreneSchreibfähigkeit zu verfügen, sind die häufigsten Schwierigkeiten, dieStudierende bei der Ausarbeitung ihrer Abschlussarbeit erwähnen. Er-schwerend kommt noch hinzu, dass auslandsgermanistische Studierendesich in der Fremdsprache Deutsch ausdrücken müssen.

Bei der Erfassung der Besonderheiten des wissenschaftlichen Schrei-bens gehen die deutschsprachigen Ratgeber auf die Schwierigkeiten imUmgang mit den Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens undSchreibens vorwiegend aus der Sicht deutscher Muttersprachler ein.Die Ratgeber sind selbstverständlich auch für ausländische Studierendehilfreich, weil sie über fachliche Fragen Auskunft geben (Form, Inhalt,Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit und Techniken des wissen-schaftlichen Schreibens und Arbeitens), auch wenn sie die typischen(z.T. sprachlichen) Schwierigkeiten nicht voll erfassen. Darüber hinausmuss berücksichtigt werden, dass eine Abschlussarbeit – unabhängigvom gewählten Studienfach – nach den Ansprüchen des Heimatlandes

8 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 9: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

zu verfassen ist und nicht nach denen, die für den deutschsprachigenSprach- und Kulturraum insgesamt gelten. In der Praxis gibt es Unter-schiede in der Darstellung und Form wissenschaftlicher Arbeiten, wasdurch das wissenschaftliche Vorgehen in den verschiedenen Fachgebietenzu begründen ist. Die Hochschulen bieten spezielle Hinweise zur Gestal-tung von Titelblättern und Abschlussarbeiten. Die Abschlussarbeitwird inhaltlich, sprachlich und auch hinsichtlich ihrer äußeren Formbeurteilt, sodass das Verfassen einer Abschlussarbeit nicht unterschätztwerden sollte.

Selbstverständlich können hier nicht alle Einzelheiten der inhaltlichenPlanung, Ausformulierung und der formalen Verwirklichung berück-sichtigt werden. Es ist auch nicht möglich, detailgetreu darzulegen, wieeine beispielhafte Abschlussarbeit auszusehen hat. Bestimmte Erwar-tungen können aber umrissen werden: eine gut recherchierte und durch-dachte Arbeit, die auch sprachlich höheren Ansprüchen genügen sollte(präzise Ausdrucksweise, themengerechter Wortschatz usw.) und inder das gewählte Thema entsprechend behandelt wird, d.h. eine norm-gerechte und formal korrekte Ausführung und damit die Einhaltungvon Konventionen.

Vorliegende Darstellung erhebt keinen Anspruch, Lösungen füralle Schwierigkeiten der Ausarbeitung einer Abschlussarbeit in derVielfalt ihrer Erscheinungsformen darzulegen und zu erfassen. VieleStudierende erwarten allgemeine Ratschläge und praktische Anregungenfür das wissenschaftliche Arbeiten. Deshalb soll und kann das hierDargebrachte nicht mehr als Angebot und Anregung aufgefasst undverstanden werden.

��

Vorwort 9

Page 10: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

1 Das wissenschaftliche Arbeiten

Eine der größten Herausforderungen innerhalb des Studiums stellt dasVerfassen schriftlicher Arbeiten dar – und damit das Wissen überMethoden und Strategien der Aneignung und des Umgangs mit denspeziellen akademischen Textformen der wissenschaftlichen Literaturund das Erlernen wissenschaftlichen Arbeitens. Als wissenschaftlicheTexte gelten Texte, die wissenschaftliche Auffassungen und Erkenntnissedarlegen bzw. das Wissen systematisch darstellen.

Das Verfassen einer Abschlussarbeit stellt Studierende vor Heraus-forderungen (u.a. Quellen auszuwerten, Zusammenhänge herzustellen,nach Konventionen zu zitieren), die nicht als gering einzuschätzen sind.Da das wissenschaftliche Arbeiten zu den wichtigen akademischenSchreibaufgaben gehört, darf die Aufmerksamkeit, die diesem Fachbeigemessen wird, nicht gering ausfallen.

Zu jedem Studium gehört das Erlernen wissenschaftlichen Arbeitens.Im Studienangebot der Universitäten ist eine über ein Semester laufendeVeranstaltung zum wissenschaftlichen Arbeiten vorgesehen, die Studie-rende mit der Form und dem Aufbau einer Abschlussarbeit vertrautmachen soll.

Geht man von den Anforderungen an Wissenschaftstexte aus, erhältman eine Vorstellung davon, welche Schwierigkeiten den Studierendenbeim Verfassen ihrer Abschlussarbeit bevorstehen. Die von Studierendenangeführten häufigsten Schwierigkeiten bei der Anfertigung ihrerAbschlussarbeit betreffen u.a. folgende Fragen:

– wie ist die formale Ausarbeitung zu gestalten– wie erfolgt das Zitieren der wissenschaftlichen Literatur– wie muss das Literaturverzeichnis aufgebaut und gestaltet werden.

10

Page 11: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Viele Studierende erwarten genaue oder zumindest allgemeineEmpfehlungen und praktische Anregungen für das wissenschaftlicheArbeiten. Selbstverständlich können im Hinblick auf die inhaltlichenSchwerpunkte der Abschlussarbeit nur allgemeine Empfehlungen ange-boten werden, da je nach Fachbereich, Themenstellung, Eigenvorstellung,Arbeitsrhythmus diese unterschiedlich ausfallen.

Die Schwierigkeiten des Schreibprozesses können besser über-wunden werden, wenn Studierende die Anforderungen der TextsorteAbschlussarbeit kennen und sich entsprechend darauf vorbereiten können.Unabhängig von der Richtigkeit des sprachlichen Ausdrucks und derStilangemessenheit erwartet die Kommission eine gut recherchierteArbeit, in der das gewählte Thema entsprechend behandelt wird.

Bei wissenschaftlichen Arbeiten spiele viele Aspekte eine Rolle:eine adäquate Themenwahl und Forschungsmethode, die Zielsetzung,die Gliederung der Arbeit und die verwendete Literatur.

Eine wissenschaftliche Abschlussarbeit ist eine computerschriftlicheAusarbeitung, deren Umfang schwankt und in der die/der Kandidatin/Kandidat ein aus seinem Studienfach stammendes Thema wissenschaft-lich darstellt. Das Thema kann der Studierende frei wählen oder miteiner/m betreuenden Dozentin/Dozenten abstimmen. Die Arbeit wirdeiner Prüfungskommission vorgelegt mit einem zusammenfassendenBericht des Betreuers, der auch eine Bewertung vorschlägt. Das Urteilder Kommission stützt sich auf die Aussagen des Betreuers über dieQualität der vorgelegten Arbeit und auf die Art und Weise, wie derPrüfling bei der mündlichen Verteidigung seiner Abschlussarbeit vorgeht.Die Arbeit muss eine Bewertung erhalten, die den Studierenden erlaubt,das Studium abzuschließen.

Die Abschlussarbeiten werden üblicherweise innerhalb von 12Monaten verfasst und sollten von einer guten und wissenschaftlichenHandhabung der sprachlichen und fachlichen Kenntnisse zeugen. DieAbschlussarbeit soll den Beweis liefern, dass Studierende ein Themawissenschaftlich darstellen können, dass sie die Forschungslage unddie Theorien über das Thema kennen, dass sie die Techniken wissen-schaftlichen Arbeitens beherrschen (Bibliografieren, Zitieren usw.) undein angemessenes sprachliches Niveau erreicht haben. Allen Prüflingenstehen die gleiche Zeit bis zur Abgabe der Arbeit und die gleichenHilfsmittel zur Verfügung. Durch die frei verfügbaren Materialien und

Das wissenschaftliche Arbeiten 11

Page 12: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Hilfsmittel sollten Flüchtigkeits-, Orthografie- und Grammatikfehlerreduziert werden.

Die Besonderheit der Textsorte wissenschaftliche Abschlussarbeitliegt darin, dass die/der Verfasserin/Verfasser ein Wissen vermittelt,das von einem fachkundigen Adressaten beurteilt wird. Nicht zu unter-schätzen ist die persönliche Ausdrucksfähigkeit der/des Autorin/Autorsund das erfasste Wissenschaftsgebiet.

Die Anzahl der Textsorten, welche Studierende innerhalb ihresStudiums verfassen, ist gering (die Mitschrift, das Referat, das Thesen-papier, die Klausurarbeit, die Seminararbeit). Die alltägliche Praxiszeigt, dass sich Studierende mit dem Schreiben wissenschaftlicherTexte oft quälen und dass wissenschaftliche Texte kaum gelesen werden.

Die Schwierigkeiten hängen nicht nur mit den sprachlichen Kennt-nissen, sondern auch mit der Unsicherheiten bezüglich den Anforderungenwissenschaftlicher Arbeiten zusammen. Studierende sind mit dem wissen-schaftlichen Schreiben bzw. den inhaltlichen, formalen und textsorten-typischen Anforderungen nicht genug vertraut – auch wenn Deutschihre Muttersprache ist und auch wenn die Informationsorganisation,das Argumentieren und das selbstständige Denken, die Klarheit undGenauigkeit im sprachlichen Ausdruck, die Stilsicherheit und richtigeOrthografie in verschiedenen Lehrveranstaltungen geübt worden sind.

Unsicherheiten können in vielen Bereichen des wissenschaftlichenArbeitens ausgemacht werden: Bestimmung und Eingrenzung desThemas, Titelformulierung, Textgliederung, das Zitieren, das Verständnisder Fachterminologie, das Bibliografieren.

Mangelnde Ernsthaftigkeit, Eigeninitiative bzw. Selbstständigkeit,die Unausgewogenheit zwischen Subjektivität und Objektivität sindweitere Mängel, die nicht einfach zu beheben sind. Viele Studierendesind einer selbständigen, vertiefenden Beschäftigung mit einem (selbst-)gewählten Thema nicht gewachsen, auch wenn das Thema im Zusammen-hang mit einer Lehrveranstaltung behandelt worden ist.

Eine Forschungsarbeit ist zeitaufwendig und muss bestimmtenAnforderungen genügen. Oft wird ein Thema gewählt, dass in demvorgegebenen Zeitraum wissenschaftlich nicht angemessen bearbeitetwerden kann. Oft kann nach der Lektüre einer Arbeit festgestellt werden,dass der Titel dem Inhalt nicht voll entspricht, dass die inhaltlichenAnsprüche mangelhaft ausfallen. Nicht immer besprechen Studierende

12 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 13: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

ihre Arbeit mit den Betreuern und nicht immer werden die vorge-schlagenen Kommentare und Verbesserungsvorschläge berücksichtigt.Oft werden Termine nicht eingehalten und dadurch die Betreuer zueiner hastigen Durchsicht einzelner Kapitel oder der ganzen Arbeitgezwungen.

Zu den allgemeinen Schwierigkeiten des Deutschen als Fremd-sprache kommen noch die Schwierigkeiten des wissenschaftlichenSchreibens hinzu. Das Schreiben stellt Studierende, die Deutsch vornehm-lich als Fremdsprache erworben haben, vor bestimmten Herausforderun-gen: Stil, Grammatik, Orthografie und Interpunktion, richtige Wortwahl,Kohärenz, Korrektheit, Formulierung usw.

In vielen Fällen haben Studierende überhaupt keine klare Vorstellungdavon, wie eine Abschlussarbeit auszusehen hat und welchen Ansprüchensie genügen muss. Oft denken Studierende eher an formale Aspekte(Gestaltung der Bibliografie oder an das Anbringen von Fußnoten).Hinweise für das Verfassen einer Arbeit erhalten Studierende von ihrenBetreuern oft in Form einer Literaturempfehlung, einer Hilfe für dieGliederung der Arbeit. Oft erhalten Studierende von den BetreuernHinweise, die sich auf Formalien beziehen oder vorwiegend den Aufbauder Arbeit anvisieren; nur teilweise werden Auskünfte über die inhalt-lichen Ansprüche oder Stilfragen geboten. Viele Ansprüche fallenabhängig vom Fach und von der Dozentin/dem Dozenten unterschiedlichaus.

Die Ratgeberliteratur für das geisteswissenschaftliche Studiumweist zahlreiche Angebote zur Gestaltung der Form und der innerenStruktur wissenschaftlicher Textformen auf. Die meisten Ratgeber erklä-ren die Ansprüche unterschiedlicher Textsorten ausführlich und beschrei-ben die Phasen der Ausarbeitung einer wissenschaftlichen Arbeit. Er-läutert werden die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens, formaleAspekte der Manuskripterstellung und sprachliche Anforderungen.

Das wissenschaftliche Arbeiten weist sich dadurch aus, dass über-nommene Gedanken zum Zwecke der Nachprüfbarkeit und Vertiefungals solche kenntlich zu machen sind. Das wissenschaftliche Arbeitenumfasst alle Tätigkeiten, die mit der wissenschaftlichen Bewältigungeiner bestimmten Fragestellung verbunden sind.

Das wissenschaftliche Arbeiten genießt den Ruf einer kompliziertenTheorie. Zu den Kriterien des wissenschaftlichen Arbeitens gehören:

Das wissenschaftliche Arbeiten 13

Page 14: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Systematik und Transparenz in der Darstellung– gründliche Literaturauswertung– Orientierung am Stand der Forschung zum Thema– Berücksichtigung unterschiedlicher Meinungen– Streben nach Allgemeingültigkeit/Übertragbarkeit– Objektivität (Verdeutlichen von Bewertungsmaßstäben, nachvoll-

ziehbare Kriterien, Nachvollziehbarkeit und Überprüfbarkeit vonUntersuchungen und Ergebnissen)

– Beachtung der formalen Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens.

Erläuterungen zum wissenschaftlichem Fehlverhalten(Plagiat)

Alle Ergebnisse einer wissenschaftlichen Arbeit müssen nachprüfbarsein. Angaben aus Büchern, Zeitschriften usw. müssen als Übernahmendurch Angabe des Verfassers, des Werks, des Erscheinungsjahres undder Seitenangabe gekennzeichnet sein. Diese Kennzeichnungspflichtgilt sowohl für die wörtliche als auch für die gedankliche Übernahme vonInformationen. Die Wiedergabe von Textpassagen und die Wiedergabevon Publikationstiteln wird durch ein Zitierverfahren geregelt.

Unter einem Plagiat versteht man die Übernahme fremden geistigenEigentums, ohne dies (durch Zitate, Fußnoten o.ä.) kenntlich zu machen.Plagiate sind folglich Täuschungsversuche. Die unveränderte Übernahmefremder Texte widerspricht dem Prinzip wissenschaftlicher Redlichkeitund wird als Betrugsversuch gewertet. Alle schriftlichen Quellen müssenfolglich angegeben werden, d.h. wer seine Quellen nicht oder nurunvollständig angibt, begeht ein Plagiat oder wer vollständig oderteilweise aus Werken zitiert unter Angabe eigener Urheberschaft (vgl.dazu auch Stephany/Froitzheim 2009, 77).

Kurze Zitate werden in den laufenden Text integriert und mitAnführungszeichen und der jeweiligen bibliografischen Kurzangabe(Name des Autors, Jahr der Publikation und Seitenzahl) versehen.Längere Zitate (länger als drei Zeilen) sind durch eine Leerzeile vomText abzutrennen und einzurücken. Sie werden einzeilig und im kleinerenSchrifttyp geschrieben und ohne Anführungszeichen angeführt. Aus-lassungen innerhalb von Zitaten werden in eckigen Klammern [...]notiert.

14 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 15: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Es können folgende Formen des Plagiats unterschieden werden:– Satzfragmente werden als eigenes Gedankengut angegeben ohne

entsprechende Kennzeichnung;– ganze Textpassagen anderer Autoren werden als eigenes Ge-

dankengut angegeben ohne entsprechende Kennzeichnung.

Als Plagiatszeichen zu deuten sind:– die Passagen, die in einwandfreiem Deutsch verfasst worden

sind und in denen der Gebrauch des Konjunktivs auffällig ist– Stilwechsel im Text– Formatierungswechsel (unterschiedliche Überschriften oder Zei-

lenabstände)– Schriftartenwechsel im Text

��

Das wissenschaftliche Arbeiten 15

Page 16: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

2 Anforderungen an diewissenschaftliche Abschlussarbeit

Es ist zu unterscheiden zwischen wissenschaftlichem Arbeiten undwissenschaftlicher Arbeit. Beim wissenschaftlichen Arbeiten wird einThema nach wissenschaftlichen Prinzipien und Verfahren behandelt.Das Ergebnis des wissenschaftlichen Arbeitens ist ein Produkt: diewissenschaftliche Arbeit.

Das wissenschaftliche Arbeiten stützt sich auf bestimmte Techniken,Regeln und Verfahren, die die Nachvollziehung und Überprübarkeitder in der wissenschaftlichen Arbeit dargestellten Aussagen gewähr-leisten. Die stilistischen Ansprüche an die Arbeit umfassen Anfor-derungen an den sprachlichen Stil und die schriftliche Gestaltung desTextes. Die Arbeit muss übersichtlich und verständlich sein. Auch fürdie typografische Gestaltung der Arbeit muss Sachlichkeit und Übersicht-lichkeit gewährleistet sein.

Oft werden Studierende darauf hingewiesen, dass die vorgelegteFassung ihrer Arbeit nicht den Anforderungen wissenschaftlicher Maß-stäbe genügt.

Wissenschaftlich bedeutet, dass bestimmte Anforderungen anAusdruck, Strukturiertheit und Gestaltung usw. erfüllt und bestimmteKonventionen eingehalten werden müssen (vgl. Kruse 1997, 27). Wissen-schaftlichkeit besteht nicht in einer Anhäufung von Fach- und Fremd-wörtern, von Quellenangaben, unverständlichen und langen Sätzen.Wissenschaftlichkeit wird daran gemessen, inwieweit der Verfasser dieeinschlägige Literatur kritisch verarbeitet und dargestellt hat. Weil einZitat erlaubt, die Urheberschaft von Ideen und Gedanken zu überprüfen,gilt es als Ausweis von Wissenschaftlichkeit. Das Zitieren ist nicht alseine formale Angelegenheit abzutun, sondern ein zentraler Aspekt des

16

Page 17: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

wissenschaftlichen Schreibens: „Zitieren heißt, sich auf einen Diskurszu beziehen, Zugehörigkeiten zu klären, Beziehungen herzustellen undVerantwortung für den Umgang mit fremden wissenschaftlichen Ideenzu übernehmen. Die Regeln, die dem dienen, sind formal, nicht aber dasZitieren selbst.“ (Kruse 1997, 9).

Eine Arbeit gilt dann als wissenschaftlich, wenn sie folgendenAnforderungen entspricht (vgl. z.B. Eco 1993, 40-45):

– die Untersuchung behandelt einen erkennbaren Gegenstand;– die Untersuchung muss über diesen Gegenstand Aussagen machen,

die noch nicht gemacht worden sind oder sie muss bereits geäußerteAussagen aus einem neuen Blickwinkel beleuchten;

– die Untersuchung muss für andere von Nutzen sein und mussjene Angaben enthalten, die es ermöglichen nachzuprüfen, obihre Hypothesen falsch oder richtig sind.

Für die Wissenschaftlichkeit eines Forschungsunterfangens sindfolglich die Kriterien erkennbarer Gegenstand, Relevanz, Originalität,Verifizierbarkeit/Falsifizierbarkeit und empirische Überprüfbarkeitrelevant.

Das Formulieren einer Forschungsfrage, das Sammeln und Ordnenvon Material dazu, das Aufstellung von Hypothesen1 und die Prüfungdieser durch Untersuchungen sind Techniken, die Studierenden in derLehrverstanstaltung wissenschaftliches Arbeiten vermittelt werden.

In einem wissenschaftlichen Studiengang gehört das Erlernen wissen-schaftlicher Arbeitstechniken zur Ausbildung. Im Folgenden sollen dieAnforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit dargestelltwerden, wobei auf Aspekte der inhaltlichen Planung, der Ausformulierungund der formalen Verwirklichung eingegangen wird.

Die Anforderungen an eine wissenschaftliche Arbeit betreffen:– die Genauigkeit und Richtigkeit aller Angaben– die Kennzeichnung der Übernahme fremder Gedanken in wört-

lichem oder sinngemäßem Zitat– die Überprüfbarkeit aller Aussagen

Viele Studierende erwarten genaue oder zumindest allgemeineEmpfehlungen und praktische Anregungen für das wissenschaftliche

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 17

1 Die Hypothese als eine vermutete Antwort auf eine Forschungsfrage mussim Laufe der Untersuchung bestätigt/bewiesen oder widerlegt werden.

Page 18: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Arbeiten. Die hier vorgestellten Richtlinien und Formatierungsvorgabensind bei der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten verbindlich.Eine Nichtbeachtung der Richtlinien und Formatierungsvorgaben kannzu einer schwachen Bewertung der Abschlussarbeit führen.

Die Anforderungen, denen eine wissenschaftliche Arbeit genügensoll, betreffen sowohl das Äußerliche, das Inhaltliche als auch dasSprachliche.

��

18 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 19: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

2.1 Äußerliche Anforderungen

2.1.1 Die Struktur der AbschlussarbeitZu den wichtigen Bestandteilen einer wissenschaftlichen Arbeit gehörenVorderblatt, Titel der Arbeit, Kapitel- und Unterkapitelüberschriften,Fußnoten, Literaturverzeichnis und Anhang. Im Folgenden werden dieTeile einer Abschlussarbeit im Einzelnen vorgestellt.

Wesentlicher Bestandteil einer wissenschaftlichen Arbeit – somitauch der Abschlussarbeit – ist eine Gliederung (der sog. „rote Faden“der Arbeit). Es empfiehlt sich, das Gliederungsprinzip „vom Allgemeinenzum Speziellen“ zu wählen. Achten Sie auf Übersichtlichkeit. Einestark verzweigte Untergliederung ist nicht zu empfehlen. Für eineAbschlussarbeit reicht eine drei- bis vierstellige Gliederung aus. DieGliederungshauptpunkte sollten ein gleiches hierarchisches Niveauhaben. Es sind nummerische Klassifikationen mit arabischen Zahlenvorzuziehen.

Der inneren Systematik wissenschaftlicher Arbeiten entspricht eineäußere Systematik in der Anlage und Form wissenschaftlicher Arbeiten.Auch die Gestaltung einer Arbeit fließt in die Beurteilung ein. Jedewissenschaftliche Arbeit weist im Prinzip einen gleichen Aufbau auf.

Zum grundlegenden Aufbau einer wissenschaftlichen Abschluss-arbeit gehören:

o Deckblatt (nicht nummeriert; siehe Muster im Anhang): bietetInformationen zur Universität und zur Hochschule, zum Lehrstuhl,Studiengang, Autor, Betreuer (und seinem akademischen Grad),zur Art der Arbeit, zum Ort, Monat und Jahr der Abgabe (in derLandessprache). An einzelnen Universitäten ist die Gestaltungdes Einbandes und des Titelblatts vorgeschrieben. Das Schriftbildkann frei gestaltet werden. Achten Sie auf die richtige undvollständige Schreibweise der Namen (Universität/Institut, Be-treuer, akademischer Titel). Bei der Gestaltung des Deckblattskönnen Sie sich an früheren Arbeiten orientieren.

o Titelblatt (nicht nummeriert; siehe Muster im Anhang): enthältalle Informationen, die auch auf dem Deckblatt vorkommen (imArbeitsbereich Germanistik auf Deutsch angeführt). Anstatt der

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 19

Page 20: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Angabe zur Art der Arbeit kommt hier der Titel der Arbeit vor(und zwar auch in rum. Übersetzung). Achten Sie auf die richtigeund vollständige Schreibweise der Namen (Universität/Institut,Betreuer, akademischer Titel). Bilder usw. gehören nicht auf dasTitelblatt. Achten Sie auf eine entsprechende Aufteilung derInformationen. Bei der Gestaltung des Titelblatts können Siesich an früheren Arbeiten orientieren.

o Inhaltsverzeichnis (Seite 3; siehe Muster im Anhang) umfasstdie Gliederung der Arbeit mit den Seitenangaben. Erwartet wirdein nummerisches Gliederungsschema. Das Inhaltsverzeichnismuss übersichtlich strukturiert sein. Es verdeutlicht den Aufbauder Arbeit und bietet auch einen ersten Überblick über die inhalt-lichen Schwerpunkte der vorgelegten Arbeit. Das Inhaltsver-zeichnis umfasst eine Auflistung aller Titel, d.h. aller Überschriftender einzelnen Untersuchungsabschnitte (Kapitel und Unterkapitel)mit ihrer Ziffernbezeichnung und der Seitenangabe zum jeweiligenKapitelbeginn, d.h. die tatsächlich in der eingereichten Fassungder Arbeit vorkommenenden Kapitel und Unterkapitel müssenim Verzeichnis erscheinen. Die Kapitelüberschriften im Inhalts-verzeichnis müssen mit Seitenangaben versehen werden. AlleKapitel und Unterkapitel der Arbeit werden durchnummeriert.Die Kapitelüberschriften werden nach dem Dezimalsystem mitarabischen Zahlen durchnummeriert: 1 (Hauptkapitel) 1.1 (Kapitel-teil) 1.1.1 (Kapitelabschnitt) 1.1.2 (Kapitelabschnitt) 1.1.2.1(Unterkapitelabschnitt) 1.1.2.2 (Unterkapitelabschnitt) usw.; 1.2(Kapitelteil) 1.2.1; 1.2.2 bzw. 1.2.2.1.; 1.2.2.2, 1.2.2.3 usw. DieUntergliederung kann beliebig fortgesetzt werden. Eine mehr alsvierstufige Untergliederung wirkt unübersichtlich. Auf jeder Stufeder Gliederung müssen mindestens zwei gleichberechtigte Punktestehen, d.h. dem Punkt 1.1 muss mindestens Punkt 1.2 folgen. Inder Kapitelüberschrift sollte der Kerngedanke formuliert seinund zwar stilistisch einheitlich. Das Inhaltsverzeichnis muss eineeinheitliche Gestaltung (Schriftbild, Kapitelanordnung usw.) ver-folgen und das Kriterium der Übersichtlichkeit (Dezimalklassifi-kationsschema) erfüllen. Bei der Gestaltung können folgendePrinzipien angewandt werden: das Linienprinzip und das gestuftePrinzip. Beim ersten wird die Gliederung linksbündig

20 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 21: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

untereinander geschrieben; beim zweiten wird eine versetzteAnordnung der Gliederungspunkte vorgenommen. Eine überlegteGliederung hilft dem Leser, Ihre Arbeit zu überblicken. AchtenSie auf eine logische Unterteilung mit entsprechenden Verzwei-gungen. Die Gliederung der Darstellung (und die Kapitelanzahl)ist im Wesentlichen von der Fragestellung abhängig. Jeder Glie-derungspunkt soll den Inhalt des betreffenden Abschnitts darstellen.Inhaltlich gleichgewichtige Hauptpunkte sollen den gleichenformalen Rang innerhalb des Ordnungssystems der Gliederungbesitzen. Die Arbeit sollte nicht weniger als drei und nicht mehr alszehn Kapitel aufweisen. Beachten Sie: Die Kapitelüberschriftensollten treffend formuliert werden, logische Zusammenhängedarlegen und nicht zu allgemein formuliert werden. Einem umfang-reichen Inhaltsverzeichnis kann eine Inhaltsübersicht vorangestelltwerden, in der die einzelnen Gliederungsunterpunkte weggelassenwurden, sodass nur die Hauptkapitel aufgeführt werden.

o Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen, Schrift- und Zeichen-konventionen (optional). Ein Abkürzungsverzeichnis wird erstdann erstellt, wenn mindestens fünf Abkürzungen in der Arbeitvorkommen. Im Text sollen Abkürzungen möglichst gemiedenwerden. Gestattet ist der Gebrauch von geläufigen Abkürzungen(z.B., usw.). Nicht zulässig sind dagegen Abkürzungen aus Be-quemlichkeit, wie z.B. Info. Im Fachgebiet gebräuchlicheAbkürzungen sachlicher Art (z.B. Dat., Sg.) können verwendetwerden, müssen jedoch im Abkürzungsverzeichnis aufgeführtwerden. Themenspezifische Abkürzungen müssen bei ihrem erstenAuftreten ausgeschrieben werden. Sie sind ebenfalls im Abkür-zungsverzeichnis anzuführen. Bei Quellenangaben in Fußnotenoder im Literaturverzeichnis sind folgende Abkürzungen allgemeinüblich: Aufl., Bd., Diss., f., ff., Hrsg., Jg., S., Sp., Verf., vgl., zit. nach.Falls in einer Arbeit bestimmte Symbole verwendet werden, sinddiese in einem gesonderten Symbolverzeichnis zu definieren. Sym-bole sind außerdem an der Stelle ihres ersten Auftretens im Text innachgestellten Klammern oder in einer Fußnote zu definieren.

o Textteil [bestehend aus: Einleitung (arabische Nummerierung;Fortsetzung), Hauptteil (arabische Nummerierung; Fortsetzung),Schlussteil (arabische Nummerierung; Fortsetzung)]

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 21

Page 22: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Einleitung: Dem Text muss eine Einleitung vorangestellt werden.Die Einleitung verdeutlicht, was Sie sich mit der Arbeit vorge-nommen haben. Im Ablauf einer Einleitung sollte zunächst dieProblemstellung bzw. die Bedeutung des Themas herausgearbeitetund das Thema in einen Zusammenhang eingeordnet werden.Dabei sollten auch die wichtigsten Begriffe definiert und dasThema, sofern nötig, unter der Angabe von Gründen eingegrenztwerden. Anschließend müssen Ziel und Gang der Arbeit erläutertwerden. Die Einleitung ist ein wichtiger Teil des Textes, deshalbmuss ihr eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.Hier erfolgt eine Kurzbeschreibung der geplanten Arbeit mitHinweisen zur Fragestellung bzw. zur Zielsetzung, zum Umfangder Material- oder der Literaturliste, zu der theoretischen Ausgangs-basis des Verfassers, zu den Auswertungsgesichtspunkten, zuden verwendeten Methoden und zur Darstellung. Es muss alsoerwähnt werden, wie Ihr Thema aus verschiedenen Perspektivenund unter verschiedenen Aspekten dargestellt werden kann undwie die Arbeit aufgebaut ist. Die Gestaltung der Einleitungunterliegt bestimmten Regeln. Die Einleitung soll das Themaeinleiten (Erläuterungen zur fachlichen Wertigkeit des ausge-wählten Themas und eine kurze Einführung in die theoretischeGrundlage), eine Themenwahlargumentation2, die Darlegung derangewandten Methoden und die Zielsetzung (Forschungsvor-haben) beinhalten. Die Einleitung informiert über das Konzeptder Arbeit. Sie dient – zusammen mit dem Inhaltsverzeichnis –der allgemeinen Orientierung des Lesers über Fragestellungenund Materialgrundlage der Arbeit. Sie muss deshalb das Wesent-liche erfassen. Die Hinweise zur Struktur der Arbeit – die Hinweiseauf die Reihenfolge oder auf Kapitel des Hauptteiles – erleichterndem Leser die Nachvollziehung der Gedankengänge in der Arbeit.Erfahrungsgemäß wird auf die Einleitung zu wenig Wert gelegt.Die Einleitung ist das letzte Kapitel, das ausformuliert wird, weilsie eine Übersicht über alle Kapitel der Arbeit liefert und derenInhalt kurz darstellt. Nicht immer weiß man von Anfang an, wie

22 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

2 Oft beschreiben die AutorInnen ihren persönlichen Bezug zum Thema.Stellen Sie dar, weshalb Ihr Thema aus aktueller wissenschaftlicher – undnicht persönlicher – Sicht wichtig und interessant ist.

Page 23: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

man sein Thema entwickelt, wie die Gedankenführung und Argu-mentation ausfällt. Stellen Sie zunächst eine ganz allgemeinformulierte und provisorische Einleitung auf. Eine gute Einleitungerlaubt dem Leser einen kurzen Einblick in die Thematik. DieLänge der Einleitung hängt von der Gesamtlänge der Arbeit ab.Eine zwei- bis dreiseitige Einleitung bei einer fünfzigseitigenArbeit ist angemessen.

Hauptteil: Selbstverständlich können im Hinblick auf die inhalt-lichen Schwerpunkte der Abschlussarbeit nur allgemeine Empfeh-lungen angeboten werden, da je nach Fachbereich, Themenstellung,Gliederung, Gestaltung, Eigenvorstellung diese unterschiedlichausfallen können. Der Hauptteil der Arbeit umfasst das theoretischeGerüst der Arbeit und die selbstständig durchgeführte Unter-suchung. Er sollte den Kriterien Reflexion, Dokumentation, Präsen-tation, Eigenleistung Rechnung tragen. Der Hauptteil ist derKern der Arbeit und umfasst sowohl die theoretischen Überle-gungen und die angewandten Methoden als auch die ErgebnisseIhrer Untersuchungen. Der theoretische Teil der Arbeit bringteinen Überblick über den Stand der Forschung. Das erste KapitelIhrer Arbeit, das ausformuliert wird, ist nicht die Einleitung,sondern das Kapitel, das einen Einblick in den Stand der Forschungbringt und das sich mit der Literaturübersicht befasst. Durch dieSichtung der Forschung zu Ihrem Thema und die Bearbeitungder Literatur bestimmen Sie die theoretischen (wissenschaftlichen)Grundlagen Ihrer Arbeit. Unverzichtbar sind Ausführungen zurGegenstandsbestimmung (und Abgrenzung), zu seiner Charakte-risierung und zum Begriffsapparat. Sie müssen folglich das Wesendes Untersuchungsgegenstandes Ihrer Arbeit erfassen, auf seineBeschaffenheit und Besonderheiten (Eigenschaften oder Merk-male, die für Ihre Arbeit bedeutsam sind) eingehen. Je nachFragestellung sind hier auch Klassifikationsversuche, die in derForschung vorherrschen, vorzustellen. Der theoretische Teil bietet– durch den Einblick in den aktuellen Forschungsstand – einenÜberblick über das Thema und die wichtigsten theoretischenPositionen in der Auseinandersetzung mit dem Themengebiet.Achten Sie insbesondere auf eine angemessene Strukturierungder aufgenommenen Forschungsliteratur (z.B. chronologisch,

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 23

Page 24: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

nach Vertreten bzw. nach den inhaltlichen Schwerpunkten) undauf die Quellenvielfalt. In diesem Teil der Arbeit muss nicht nurdas Wissen über die in der Forschung vorkommenden Fach-terminologie bewiesen werden, sondern auch, dass eine genaueund eindeutige Definierung und Abgrenzung des Forschungs-bereichs gewährleistet wurde. Ihre Ausführungen sollten folglichVorstellungen und Erläuterungen verschiedener Lösungsansätzefür das gewählte Thema verdeutlichen, wobei ein permanenterQuellennachweis und eine korrekte Zitierweise der Quellen erwar-tet wird. Bei der Literaturübersicht müssen Sie sich von denAussagen anderer distanzieren. Bei empirisch ausgerichtetenUntersuchungen müssen nicht nur die Materialbasisangaben (Kor-pusangaben) vorgestellt werden, sondern auch die Kriterien (woher,warum, wieviel, was), die bei der Materialauswahl herangezogenwurden, dargelegt werden. Die Materialgewinnung bei linguistischausgerichteten Untersuchungen kann unterschiedlich erfolgen.Die Gesamtheit aller Belege für das Vorkommen bilden einBelegkorpus. Die Belege können aus einer Zusammenstellungvon Texten (Textkorpus) stammen. Ein Text- und Belegkorpussoll verallgemeinernde Aussagen über die beschriebene Erschei-nung erlauben. Es muss daher eine gewisse Repräsentativität fürdie untersuchte Sprache und Erscheinung besitzen. Die Anlagevon Textkorpora und Belegsammlungen sind nur im Bereich dergeschriebenen Sprache möglich. Daten der gesprochenen Sprachesind nur durch Informantenbefragung und Selbstbeobachtung zugewinnen. Daten lassen sich auch über die sprachliche Kompetenzder Sprecher gewinnen, indem man sie über sprachliche Verhält-nisse befragt (Tonaufnahmen und Transkripte). Im praktischenTeil Ihrer Arbeit erfolgt die Materialanalyse und die Diskussionder These/Hypothese an Hand von Textgrundlagen, Beispielen,Recherchen usw. Die eigenständig erarbeiteten Lösungsvorschlägebzw. Teillösungen der Aufgabenstellung müssen hier detailliertbesprochen werden (methodische Aspekte stehen im Vordergrund,wie auch Vergleiche zu anderen Lösungen der Fragestellung inder Literatur).

24 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 25: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Der Schlussteil kann enthalten: Zusammenfassung und Interpre-tation der Ergebnisse, abschließende Meinung des Verfassers,Rückblick und zuküftige Forschungsfragen. Die Schlussfolge-rung wird – wie die Einleitung auch – nach bestimmten Regelnerarbeitet. Der Schlussteil der Arbeit muss kurz und präzise sein.Je nach der Länge der Arbeit kann er zwischen 2 und 6 Seitenlang ausfallen. Oft überschlagen die Leser den Hauptteil, um imSchlusswort zu erfahren, welches die Ergebnisse der Arbeit sind.Der Schwerpunkt liegt auf der Präsentation der Untersuchungs-ergebnisse und ihre Relevanz. Bei der Darstellung der Ergebnissesollten Ausführungen zur Verifizierung bzw. Falsifizierung derAusgangsannahmen geboten werden. Es können hier auchmögliche Weiterführungen und -entwicklungen des Themas auf-gezeigt werden (Anregung für eventuelle zukünftige Forschungen).Die Schlussfolgerungen in wissenschaftlichen Texten solltenlogisch und widerspruchsfrei sein.

o Literaturverzeichnis (arabische Nummerierung; Fortsetzung). DasVerzeichnis steht am Ende der Arbeit und ist alphabetisch bzw.chronologisch angeordnet. Werden mehrere Arbeiten eines Autoraufgelistet, so sind diese chronologisch nach dem Erscheinungs-jahr anzuordnen. Werden vom gleiche Autor mehrere Arbeitenaufgelistet, die im gleichen Jahr erschienen sind, werden dieArbeiten mit den Kleinbuchstaben a,b,c usw. voneinander unter-schieden. Vergessen Sie nicht, die benutzen Quellen (verwendeteund zitierte Literatur) anzugeben und die Bibliografieliste amEnde der Arbeit zu überprüfen. Das Literaturvezeichnis als Teilder Arbeit dient dem Nachweis der zitierten Fachliteratur (Litera-turverzeichnis) oder dem Nachweis der für das Belegkorpusbenutzen Quellen (Quellenverzeichnis). Für den bibliografischenNachweis muss die zitierte und verwendete Literatur (d.h. diePrimär- und Sekundärliteratur) – alphabetisch nach dem Familien-namen der AutorInnen und chronologisch nach dem Erscheinungs-jahr bzw. nach der Publikationsart – angeführt werden. Eineallgemeine Bibliografie zum Thema oder eine Auswahlbiblio-grafie sind zu vermeiden. Die Standardeinteilung für die Bibliogra-fie weist häufig die Zweiteilung in Primärquellen und wissenschaft-liche Literatur auf (Primär- und Sekundärliteratur). Im Bereich

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 25

Page 26: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

der Literaturwissenschaft gelten die einzelnen dichterischen Texteals Primärliteratur, als Sekundärliteratur die über sie gestelltenInterpretationen oder Untersuchungen. Aufzunehmen sind nichtnur die Werke zum Thema oder zum Autor (chronologischunterteilt in Bücher und Aufsätze), sondern auch bibliografischeNachschlagewerke und zusätzliche Materialien (z.B. Interviews,Dokumente, Erklärungen usw.). Die gesamte Literatur, die heran-gezogen wurde, muss im Literaturverzeichnis angeführt werden,auch wenn bibliografische Angaben in den Fußnoten angegebenwurden. Im Literaturverzeichnis sollte nur die Titel angeführtwerden, die zur Unterstützung der Aussagen herangezogen wurden.Das Verzeichnis der verwendeten und zitierten Literatur erscheintnach den Schlussfolgerungen (am Ende der Arbeit) und vor demAnhang. Die Angaben im Literaturverzeichnis können verschiedenformuliert werden. Unabhängig davon, wie die bibliografischenInformationen angeordnet sind, müssen die Angaben einheitlichgestaltet sein. Sie müssen die Vollständigkeit und bibliogra-fische Identifizierbarkeit gewährleisten, d.h. in jedem Fall ermö-glichen, die Publikation in einer Bibliothek aufzufinden undeinzusehen. Verdeutlichen Sie, dass Sie mit den Gepflogenheitender Disziplin vertraut sind und dass Sie den bibliografischenRichtlinien des Faches folgen. Wählen Sie die Sekundärliteraturzum Thema als Vorbild.

o Quellenverzeichnis: neben dem Literaturverzeichnis kann einspezielles Quellenverzeichnis angelegt werden. Es kann eineÜbersicht über wichtige Quellen, z.B. Kunstwerke, Fotografien,Dokumente enthalten.

o Anhangsverzeichnis (Tabellenverzeichnis, Verzeichnis der Abbil-dungen usw.; optional). Ein Verzeichnis der Abbildungen undTabellen wird erst dann erstellt, wenn mindestens fünf Abbildungenoder Tabellen in der Arbeit vorkommen. Das Einbinden einesAnhangs ist fakultativ. Alle Anhänge sind in ein gesondertesAnhangverzeichnis aufzunehmen. Der Anhang umfasst das Mate-rial, auf das sich Ihre Arbeit stützt. Es sollten wirklich nur solcheMaterialien vorkommen, die aussagekräftig und notwendig sind.Auf die Elemente des Anhangs sollte im Hauptteil hingewiesenwerden. Es handelt sich um Materialien, die für das Textverständnis

26 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 27: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

notwendig, aber für den Text selbst zu umfangreich sind. DerAnhang kann Interviewmitschriften, statistisches Material, Um-frageergebnisse, Beobachtungsprotokolle, Fotos, Grafiken, Bilderusw. enthalten. Abbildungen, Grafiken und Tabellen sind zunummerieren und zu beschriften. Diese erhalten im Text auchdie entsprechende Nummer und Unterschrift (auch auf dieseElemente des Anhangs muss im Hauptteil der Arbeit hinge-wiesen werden). Die Herkunft der Abbildungen, Tabellen oderSchemata ist anzugeben; diese können die ausformulierte Dar-stellung nicht ersetzen. Eingescannte Abbildungen und Tabellensind zu vermeiden. Alle Abbildungen im Textteil sind unter ihrerNummerierung mit der entsprechenden Seitenangabe in einemAbbildungsverzeichnis anzuführen. Bei nur wenigen Abbildun-gen oder Tabellen kann das Verzeichnis entfallen. Für Arbeiten,in denen umfangreicheres Datenmaterial in tabellarischer Formdargestellt wird, kann die Erstellung eines gesonderten Tabellen-verzeichnisses erforderlich sein. Der Anhang wird nicht zumUmfang der Arbeit gerechnet.

o ehrenwörtliche Erklärung (ohne Nummerierung; siehe Musterim Anhang). Der Abschlussarbeit ist eine Erklärung beizufügen.Mit der Erklärung versichert die/der Verfasserin/Verfasser, dassdie vorliegende Arbeit selbstständig verfasst wurde. Die Erklärungmuss handschriftlich unterschrieben werden. Sie wird als letztesBlatt in die Arbeit eingebunden. Schwerwiegende Plagiatsfälleführen zum Verlust des Prüfungsanspruchs.

o leeres Deckblatt (ohne Nummerierung).

Für das Ausdrucken, Korrekturlesen und Binden der Arbeit mussauch Zeit eingeplant werden. Denken Sie daran, dass man sich nichtgleichzeitig auf formale und auf inhaltliche Ansprüche konzentrierenkann.

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 27

Page 28: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

2.1.2 Formale Richtlinienfür die Erstellung des ManuskriptsWenn ein Aspekt des wissenschaftlichen Arbeitens gründlich gelehrtoder gelernt wird, dann betrifft dies oft die äußerliche Gestaltung derArbeit. Dies liegt daran, dass die Form wissenschaftlicher Arbeitenallgemein gültig ist und präzise erfasst werden kann. Inhalt und Formeiner jeden Arbeit müssen logisch sein. In wissenschaftlichen Arbeitenbilden Form und Inhalt eine Einheit. Eine mangelnde Formeinhaltungist durch eine gute inhaltliche Ausführung nicht zu beheben.

Umfang, Anzahl der Exemplare, Art der Bindung und Abgabe

– Abschlussarbeiten müssen einen bestimmten Umfang aufweisen.Die Richtlinien für den Umfang einer Abschlussarbeit (Bachelor)liegen hierzulande bei ca. 50 Seiten. Diese Seitenanzahl umfasstdas Inhaltsverzeichnis, den Haupttext der Arbeit sowie das Litera-turverzeichnis. Nicht dazu gezählt werden Außen- und Innentitel,der Anhang und die ehrenwörtliche Erklärung. Die Seitenanzahlsagt nichts über die Qualität der Arbeit aus.

– Die Arbeit ist einseitig, computerschriftlich auf DIN A4 Bögenabzufassen.

– Der Text soll fehlerfrei und sauber gestaltet sein.– Bei der Anfertigung von wissenschaftlichen Arbeiten sind die

aktuellen Vorschriften für die Rechtschreibung und die Zeichen-setzung zu beachten.

– Die Arbeit muss in zweifacher Ausführung termingerecht abge-geben werden.

– Die Arbeit muss in gehefteter oder gebundener Form abgegebenwerden. Bei der Art der Bindung ist darauf zu achten, dass demLeser das Umblättern nicht erschwert sein sollte (möglichstLeimbindung oder Spiralbindung bzw. kartonierter Umschlag).

– Beachten Sie, dass es verbindliche Abgabefristen gibt.

28 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 29: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Formatierungsvorgaben

� Ausnutzung des Schriftfeldes– Das jeweilige Großkapitel sollte auf einer neuen Seite beginnen.– In allen anderen Fällen sollte eine Überschrift dann auf einer

neuen Seite beginnen, wenn der verbleibende Platz nicht ausreicht,um Überschrift, Leerzeile und die folgenden drei Textzeilenunterzubringen.

� Schriftart und -größe– In der gesamten Arbeit ist nur eine Schriftart – z. B. Times New

Roman – zulässig. Die Wahl des Schrifttyps ist Ihnen überlassen,Sie sollten jedoch auf eine angemessene Schriftgröße achten.

– Während die meisten Schrifttypen mit 12 Punkt angenehm lesbarsind, fallen andere Fonts größer oder kleiner aus: Arial ist mit 12Punkt zu groß, hier sollten Sie lieber 11 Punkt wählen. Eineübergroße Schrift sollte gemieden werden, damit nicht der Verdachtaufkommt, dass der Text eigentlich zu kurz war und deshalbgedehnt wurde.

– Für den Haupttext ist ein Schriftgrad von 12 Punkt, für Fußnotenein Schriftgrad von 10 Punkt zu verwenden und für eingerücktelängere Zitate auch 10 Punkt. Für das Titelblatt (siehe Muster)bestehen Ausnahmen.

– Wählen Sie die gleiche Schriftart für die Paginierung und den Text.– Achten Sie auf ein mühelos lesbares Schriftbild.

� Zeilenabstände– Der Zeilenabstand ist im Text 1,5 und bei den Fußnoten 1.– Für eingerückte längere Zitate ist ein Zeilenabstand von 1 zu

wählen.

� Seitennummerierung und Seitengestaltung– Die Seitennummerierung erfolgt ausschließlich in arabischen

Ziffern.– Wählen Sie die gleiche Schriftart für die Paginierung und den Text.– Außer den leeren Deckblättern, dem Titelblatt, dem Anhang und

der Erklärung sind sämtliche Blätter mit arabischen Zahlen zunummerieren: Die dem Haupttext vorausgehenden Verzeichnisse

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 29

Page 30: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

(Inhaltsverzeichnis oder Abkürzungsverzeichnis), der Haupttext,der Schlussteil, das Literaturverzeichnis.

– Die arabische Nummerierung sollte unten rechts oder in derMitte des Blattes positioniert sein.

– Die Seitenzahlen werden ohne Zusatz von Klammern, Strichenu.ä. in arabischen Ziffern gesetzt.

– Die Seiten der Gliederung, Abbildungs-, Anhangs- und Abkür-zungsverzeichnisse werden auch mit arabischen Ziffernnummeriert.

– Alle anderen Seiten vor dem Inhaltsverzeichnis werden mitgezählt,aber nicht nummeriert. Folglich steht das Inhaltsverzeichnis aufS. 3.

– Die Seitennummerierung beginnt mit dem Inhaltsverzeichnis (S. 3).– Die Seitenangaben zu den jeweiligen Kapitel (Unterkapitel) im

Inhaltsverzeichnis sollen mit dem Text übereinstimmen und aus-schließlich in arabischen Ziffern angegeben werden.

– Bei der Seitengestaltung müssen Korrekturränder berücksichtigtwerden bzw. muss genügend Rand für die Heftung vorgesehenwerden.

– Auf der linken Seite des Blattes ist ein Seitenrand von 3,5 bis 5cm, auf der rechten Seite von 1,5 cm einzuhalten (Binde- bzw.Korrekturrand). Der obere Seitenrand beträgt 2,5 cm (Seiten-zahlen können höher stehen), der untere Rand 2,5 cm.

– Die Seitenformatierung muss auf allen Seiten der Arbeit identischsein.

� Kapiteltitel und Überschriften– Titel und Überschriften erwecken Erwartungen, die durch den

Text erfüllt werden sollten.– Achten Sie bei der Gestaltung der Kapiteltitel und Überschriften

auf Übersichtlichkeit und Lesbarkeit.– Kapiteltitel und Überschriften sind fett zu schreiben.– Die Kapitelüberschriften im Text sollten mit denen im Inhalts-

verzeichnis voll übereinstimmen und mit Seitenangaben versehenwerden.

– Die Seitenangaben zu den jeweiligen Kapitel (Unterkapitel) sollenübereinstimmen und ausschließlich in arabischen Ziffern ange-geben werden.

30 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 31: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Die Kapitelüberschriften werden nach dem Dezimalsystem mitarabischen Zahlen durchnummeriert (z.B. 1, 2, 3 bzw. 1.1, 1.2bzw. 1.1.1, 1.1.2 usw.).

– Nach der letzten Ziffer wird kein Punkt gesetzt, nach einereinzigen Ziffer bei einem Kapitel auch nicht.

– In der Kapitelüberschrift sollte der Kerngedanke des Kapitelsformuliert sein und zwar stilistisch einheitlich.

– Vollständige Sätze sind zu vermeiden; darunter fallen auch Frage-sätze.

– Abkürzungen und Klammern sind zu vermeiden.– Achten Sie auf eine einheitliche Gestaltung (z.B. Schriftbild und

Zeilenabstand).– Die Überschriften werden deutlich vom Text abgesetzt durch

eine Leerzeile vor und nach der (Kapitel-)Überschrift.– Hauptkapitelüberschriften werden in einer etwas größeren Schrift-

größe als der Haupttext geschrieben.– Unterkapitel sind in der gleichen Schriftgröße wie der Haupttext

zu schreiben.– Die Kapitelüberschriften werden nicht zentriert.– Überschriften im Text der Arbeit beginnen am linken Rand,

unabhängig von ihrer Gliederungsebene.– Satzzeichen am Ende der Kapiteltitel und Überschriften entfallen.– Man kann auch Zwischenüberschriften ansetzen, die nicht in das

Inhaltsverzeichnis aufgenommen werden.

� Termini, Werktitel, Wort- und Satzbeispiele– Metasprachliches ist kursiv zu schreiben (z.B. Termini).– Fremdsprachliche Begriffe können durch Kursivdruck hervor-

gehoben werden.– G e s p e r r t e und alle extravaganten Formatierungen sind nicht

zulässig.– Werktitel (Primär- und Sekundär-/Forschungsliteratur) werden im

laufenden Text und in den Fußnoten kursiv gesetzt. Auch Namenvon Periodika (Zeitschriften, Zeitungen, Jahrbücher) werden kursivgeschrieben (z.B. Zeitschrift für Germanistische Linguistik).

– Kursiv gesetzt werden auch Wort- und Satzbeispiele. Wort- undSatzbeispiele können innerhalb eines Kapitels durchnummeriertwerden.

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 31

Page 32: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

� Textgliederung und -ansicht– Im Text muss jeder Gliederungspunkt des Inhaltverzeichnisses

erscheinen.– Die Gliederung der Kapitel und Unterkapitel erfolgt nach dem

„Dezimalsystem” (z.B. 1, 1.1, 1.2, 1.2.1 usw.).– Nach der letzten Ziffer wird kein Punkt gesetzt, nach der einzigen

Ziffer bei einem Kapitel auch nicht.– Achten Sie auf eine einheitliche Gestaltung (z.B. Schriftbild und

Zeilenabstand, Kapitelanordnung usw.).– Auf jeder Stufe der Gliederung müssen mindestens zwei gleich-

berechtigte Punkte stehen, dem Punkt 1.1 muss mindestens Punkt1.2 folgen.

– Vor und nach der Überschrift von Kapiteln und Unterkapitelnmuss eine Leerzeile eingefügt werden. Die Abstände zwischenden Überschriften tragen zur Übersichtlichkeit bei.

– Absätze zwischen den einzelnen Textpassagen werden nichtdurch eine Leerzeile verdeutlicht.

– Der Text beginnt ein paar Zeilen unterhalb der Überschrift undwird nicht eingerückt.

– Zu Beginn eines jeden Absatzes sollte man den Text zwei Schritteeinrücken, damit die Absätze des Textes klar zu erkennen sind.

– Zwischen dem Textende des vorhergehenden und der Überschriftdes folgenden Kapitels oder Unterkapitels setzt man zwei Leer-zeilen.

– Für die Ausrichtung des Haupttextes, der Fußnoten und desLiteraturverzeichnisses ist Blocksatz anzuwenden.

– Von der Verwendung automatischer Trennungshilfen wird drin-gend abgeraten, da teilweise falsch oder unschön getrennt wird.

– Der Kopfzeilentext kann die Bezeichnung des geöffneten Kapitelsoder den Titel des geöffneten Abschnitts in Kurzform nennen,nicht aber den Autor und den Titel der Arbeit.

– Der Text muss fehlerfrei und übersichtlich gestaltet sein.– Der Text ist durch Absätze und Leerzeilen übersichtlich zu

gliedern.– Für Hervorhebungen im Text sollte man Fett- oder Kursivdruck

einsetzen.

32 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 33: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Besondere Gestaltungsmittel (Fett- oder Kursivdruck, Unter-streichen) sind sparsam und stets einheitlich und für den Lesernachvollziehbar zu verwenden. Unterstreichen und Fett- bzw.Kursivdruck sind zu vermeiden.

– Eine einheitliche Gestaltung (Schriftbild, Zeilenabstand, Kapitel-überschrift) muss gewährleistet werden.

– Im Haupttext werden die Zwischentitel (Kapitelüberschriften)mit arabischen Zahlen durchnummeriert (z.B. 1, 2, 3 bzw. 1.1,1.2 bzw. 1.1.1, 1.1.2 usw.).

– Das erste Wort des ersten Abschnitts nach dem Kapiteltitel wirdnicht eingerückt. Ein folgender (neuer) Abschnitt schon.

– Nach einem Zitat wird der Text nicht eingerückt.– Achten Sie auf ein mühelos lesbares Schriftbild.

� Rechtschreibung– Die Erstellung des Textes soll auf der Grundlage der neuen

amtlichen Rechtschreibung erfolgen (siehe DUDEN).– Bei der Anfertigung von wissenschaftlichen Arbeiten sind die

aktuellen Vorschriften für die Rechtschreibung und die Zeichen-setzung zu beachten. Soweit die Regeln mehrere Schreibweisenoder Zeichensetzungen zulassen, ist innerhalb der Arbeit aufEinheitlichkeit zu achten.

– Auch die Wiedergabe von Titeln usw. folgt der neuen Recht-schreibung (auch bei Wörtern wie Bibliografie, Monografie,Biografie, Demografie usw.).

– Hinsichtlich der Rechtschreibung und der Zeichensetzung in aufge-nommenen Zitaten, die nach den alten Rechtschreib- und Zeichen-setzungsregeln erstellt wurden, gehen die Meinungen der Ratgeberauseinander. Manche empfehlen die unveränderte Übernahme inder alten Rechtschreibung; andere empfehlen eine Anpassung andie neuen Regeln – jedoch nur bei Gegenwartsautoren.

� Zeichensetzung– Nach jedem Interpunktionszeichen, vor und nach dem Gedan-

kenstrich (–) folgt ein Leerzeichen.– Der einfache Bindestrich (-) wird ohne Leerzeile davor und

danach geschrieben.

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 33

Page 34: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Der Gedankenstrich sollte von dem kürzeren Bindestrich differen-ziert werden.

– Anführungszeichen verwendet man in folgenden Fällen:o beim Zitieren eines Autors im Texto bei der Zitierung einzelner Wörter eines Autorso bei allgemein gebräuchlichen Ausdrücken oder Ausdrücken

anderer Autoren, die man als „sogenannt” kennzeichnen will.

– Doppelte Anführungszeichen kennzeichnen Zitate, die kürzerals drei Zeilen sind und die im Text interiert sind.

– Längere Zitate werden ohne Anführungszeichen vom Text durcheine Leerzeile vor und nach dem Zitat, durch einen kleinerenSchrifttyp und ohne Zeilenabstand als solche markiert.

– Einfache (halbe) Anführungszeichen erscheinen dort, wo in einemZitat ein anderes Zitat eingeschlossen ist.

– Bedeutungsangaben werden in einfache Anführungszeichengesetzt.

– Die eckigen (französischen; « ») Anführungszeichen sind nichtgebräuchlich.

– Anführungszeichen, die geöffnet wurden, müssen auch geschlossenwerden.

– Nach schließenden Anführungszeichen, die ein Zitat beenden,das aus einem ganzen Satz besteht, wird nicht noch einmal einPunkt gestezt. Der Punkt des Zitats ist zugleich das Satzende.

– Der Punkt steht nach dem Zitat, wenn dieses nur einen Teil deszitierten Satzes darstellt. Gleiches gilt für das Komma.

– Alle Fußnoten enden mit einem Punkt.– Jede geläufige Abkürzung endet mit einem Punkt. Wenn die

Abkürzung am Satzende steht, folgt kein zusätzlicher Punkt.– Diakritische Zeichen sind einzugeben. Das sind Zeichen, die als

normale Buchstaben des Alphabets hinzugefügt werden, z.B. dasUmlautzeichen bei „ü“ (oder ä, ö bzw. ã, â, î, º, þ im Rumänischen).

– Achten Sie darauf, dass Sie den Buchstaben O nicht mit derZiffer 0 verwechseln.

� Zitierweise– Für die Zitierweise und auch für die Bibliografie gilt: Entscheiden

Sie sich für eine der gängigen Arten des Zitierens und der

34 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 35: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

bibliografischen Aufnahme. Achten Sie darauf, dass alles ein-heitlich ist.

– Hinsichtlich der Rechtschreibung und der Zeichensetzung inaufgenommenen Zitaten, die nach den alten Rechtschreib- undZeichensetzungsregeln erstellt wurden, gehen die Meinungender Ratgeber auseinander. Manche empfehlen die unveränderteÜbernahme in der alten Rechtschreibung; andere empfehlen eineAnpassung an die neuen Regeln – jedoch nur bei Gegenwarts-autoren.

– Für Zitate und Verweise gelten feste Regeln.– Die Quellenangaben sind einheitlich anzuführen, d.h. einem

Muster folgend: Name des/der Verfassers/Verfasser, Erscheinungs-jahr des Aufsatzes oder Buches und die Seiten der zitiertenPassagen gehören zu den Pflichtinformationen.

– Achten Sie auf eine richtige Autorenangabe (z.B. Friederich,Schaff usw.).

– Kürzere Zitate (bis drei Zeilen) werden fortlaufend als Textteilgeschrieben und mit doppelten Anführungszeichen markiert.

– Zitate in einer Fremdsprache können im Original geboten werden(mit einer Übersetzung in der Fußnote) oder ins Deutsche übersetzt,wobei dann in der Fußnote/dem Zitatnachweis der Name desÜbersetzers vermerkt werden sollte.

– Verse, die als solche gesetzt werden, sowie umfangreiche Zitateaus der Primärliteratur werden eingerückt und ohne Zeilenabstand(Schriftgröße 10 Punkt) geschrieben. Auch längere Zitate (ab 3Zeilen) aus der Forschungsliteratur sind nach dem gleichen Musterzu schreiben. Auf Anführungszeichen wird in beiden Fällenverzichtet.

– Längere Zitate werden ohne Anführungszeichen vom Text durcheine Leerzeile vor und nach dem Zitat, durch einen kleinerenSchrifttyp und ohne Zeilenabstand als solche markiert.

– Einfache (halbe) Anführungszeichen erscheinen dort, wo in einemZitat ein anderes Zitat eingeschlossen ist, d.h. Zitate innerhalbvon Zitaten sind mit einfachen Anführungszeichen zu markieren.

– Auslassungen von Zitatteilen (d.h. innerhalb von Zitaten) sinddurch drei Punkte in einer eckigen Klammer […] zu kennzeichnen.

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 35

Page 36: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Hervorhebungen in Zitaten sind kursiv zu setzten. Daran schließtsich in eckigen Klammern der Vermerk [Hervorhebung X.Y. –d.h. die Initialen des Verfassers].

– In einer eckigen Klammer werden auch die erklärenden Hinzu-fügungen bei Zitaten gesetzt: „Die Zeitschrift [Akzente – Anm.X.Y.] veröffentlichte vor allem Lyrik.“

– Für Stellenangaben aus Quellen und Literatur werden Anmer-kungen formuliert, die als Fußnoten unten auf derselben Seitestehen. Im Text erscheint bei dem betreffenden Zitat oder derbetreffenden Aussage eine hochgestellte Ziffer. Alle Fußnoteneiner Arbeit werden fortlaufend gezählt.

– Die Hinweise wie z.B. „zitiert nach“ können im Text entwederausgeschrieben oder als „zit. nach“ abgekürzt werden. DieseWerktitel sollen auch in der Literaturliste vorkommen.

– Bei Hinweisen wie vgl., siehe auch oder zit. nach folgt keinDoppelpunkt.

– Jeder Verweis auf den Titel (oder die Nummer) der Kapitel oderUnterkapitel der Arbeit muss stimmen.

– Abkürzungen und Klammern sind einheitlich zu gebrauchen,z.B. die runde Klammer wird bei der Jahresangabe oder bei derAngabe der Herausgeberschaft verwendet; die eckige Klammerwird bei Auslassungen im Zitat und bei eigenen Hervorgebungenverwendet.

– Bibliografische Hinweise im laufenden Text und in den Fußnotenerscheinen in runden Klammern, z.B.: Engel (2000, 50).

– Erscheinen zwei Autoren, so werden diese durch Schrägstrichoder Semikolon (;) voneinander getrennt; erscheinen mehr alsdrei Autoren, so ist die Abkürzung et al. oder u.a. zu gebrauchen.

– Bei Häufung von Seitenangaben werden nur die jeweiligen Zahlen– durch Komma abgetrennt – angegeben: z.B. S. 12, 32, 115.

– Aufeinanderfolgende Seitenangaben sind als f. bzw. ff. anzuführen.– Zitate sind sparsam und überlegt anzuwenden bzw. logisch in

den Text einzubauen.

� Fußnoten– Die Gestaltung der Fußnoten sollte einheitlich erfolgen.– Es sollten Fußnoten am Seitenende und nicht Endnoten verwendet

werden.

36 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 37: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Im Text werden die Fußnoten durch eine hochgestellte arabischeZiffer ohne Klammer kenntlich gemacht.

– Im Haupttext verweisen die Hinweiszahlen (Fußnotenziffern)auf die Fußnoten.

– Fußnoten werden in den Text durch die entsprechende Word-Option eingefügt.

– Alle Fußnoten einer Arbeit werden fortlaufend gezählt.– Alle Fußnoten beginnen mit einem Großbuchstaben undd enden

mit einem Punkt.– Die Literaturliste muss am Ende der Arbeit zusammengefasst

werden und nicht in den Fußnoten.– Bezieht sich die Fußnote auf ein einzelnes Wort/Wortgruppe, so

steht die Ziffer direkt dahinter vor dem folgenden Satzzeichen.– Bezieht sich die Fußnote auf einen ganzen Satz oder einen durch

Satzzeichen eingeschlossenen Satzteil, so folgt die Fußnoten-ziffer nach dem schließenden Satzzeichen.

– Wenn eine Fußnotenziffer mit einem Komma zusammenfällt, soist sie vor dem Komma zu setzten.

– Die Fußnoten werden an das Seitenende platziert und einzeilig,in kleiner Schriftgröße (10 Punkt) geschrieben.

– Titelangaben in den Fußnoten sind nach einem Schema ein-heitlich vorzunehmen, d.h. einem Muster folgend: Name des/derVerfassers/Verfasser, Erscheinungsjahr des Artikels oder Buches,Seitenangabe. Für die Zitierweise gilt: Entscheiden Sie sich füreine der gängigen Arten des Zitierens und der bibliografischenAufnahme. Achten Sie darauf, dass alles einheitlich ist.

– Achten Sie auf eine richtige Autorenangabe (z.B. Friederich,Schaff usw.).

– Alle Autoren und die Erscheinungsjahre ihrer Werke, die in denFußnoten zitiert werden, müssen auch im Literaturverzeichnisvorkommen.

– Folgeauflagen werden mit Exponentenziffern angegeben.– Wenn ein Autor im gleichen Jahr mehrere Publikationen ver-

öffentlicht hat, so werden seine Werke nach dem Erscheinungs-jahr mit a und b usw. versehen.

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 37

Page 38: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Die Hinweise wie z.B. „zitiert nach“ können in den Fußnotenentweder ausgeschrieben oder als „zit. nach“ abgekürzt werden.Diese Werktitel sollen auch in der Literaturliste vorkommen.

– Bei Hinweisen wie vgl., siehe auch oder zit. nach folgt keinDoppelpunkt.

– Jeder Verweis auf den Titel (oder die Nummer) der Kapitel oderUnterkapitel der Arbeit soll stimmen.

– In den Fußnoten werden Abkürzungen zugelassen: z.B.: Anm.;Aufl.; Bd.; Bde; f.; ff.; Hrsg.; S.; vgl.; zit. nach.

– Abkürzungen und Klammern sind einheitlich zu gebrauchen, z.B.die runde Klammer wird bei der Jahresangabe oder bei der Angabeder Herausgeberschaft verwendet; die eckige Klammer wird beiAuslassungen im Zitat und bei eigenen Hervorgebungen verwendet.

– Bibliografische Hinweise im laufenden Text und in den Fußno-ten erscheinen in runden Klammern, z.B.: Engel (2000, 50).

– Doppelte Anführungszeichen kennzeichnen kurze Zitate, die inden Fußnotentext integriert sind.

– Einfache (halbe) Anführungszeichen erscheinen dort, wo in einemZitat ein anderes Zitat eingeschlossen ist.

– Erscheinen zwei Autoren, so werden diese durch Schrägstrichoder Semikolon (;) voneinander getrennt; erscheinen mehr alsdrei Autoren, so ist die Abkürzung et al. oder u.a. zu gebrauchen.

– Bei Häufung von Seitenangaben werden nur die jeweiligen Zahlen– durch Komma abgetrennt – angegeben: z.B. S. 12, 32, 115.

– Aufeinanderfolgende Seitenangaben sind als f. bzw. ff. anzuführen.– Bei unmittelbarer Aufeinanderfolge von Bezugnahmen auf einen

bereits vollständig angeführten Titel, d.h. wenn in den Fußnotenmehrmals hintereinander dieselbe Literaturangabe zitiert wird,steht der Hinweis Ebenda (mit Seitenangabe). Bei gleicher Seiten-zahl erscheint nur Ebenda bzw. die Kurzform Ebda.

– Im Fußnotentext kann auf eine Kurzzitierweise (Kurzbeleg)zurückgegriffen werden. Hierbei sind bei jedem Zitat lediglichder Nachname des Autors, das Erscheinungsjahr (in Klammern)und die Seitenzahl(en) der Fundstelle anzugeben. Erst im Literatur-verzeichnis muss die Quelle vollständig angegeben werden.

– Werden mehrere Quellen von einem Autor aus demselben Jahrzitiert, so ist dieses durch Anhängen von Buchstaben an das

38 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 39: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Erscheinungsjahr kenntlich zu machen. Der Buchstabenzusatzmuss auch in das Literaturverzeichnis aufgenommen werden.

– Für die Ausrichtung der Fußnoten ist Blocksatz anzuwenden.Beim Blocksatz handelt es sich um die Methode, einen Text sozu setzen, dass die Zeilen durch Erweiterung der Wortzwischen-räume auf gleiche Breite gebracht werden.

� Literaturverzeichnis– Für die Zitierweise und auch für die Bibliografie gilt: Entscheiden

Sie sich für eine der gängigen Arten des Zitierens und derbibliografischen Aufnahme. Achten Sie darauf, dass alles ein-heitlich ist.

– Für die Aufnahme der Publikationen ist nicht die Umschlagseite,sondern die Haupttitelseite eines Werks maßgeblich.

– Bei den verlagstechnischen Angaben sind die gebräuchlichenAbkürzungen zugelassen.

– Unterscheiden Sie konsequent zwischen Primär- und Sekundär-literatur, d.h. zwischen den Werken eines Autors und den Werkenüber diesen Autor.

– Die Bibliografie erfüllt folgende Funktionen: sie soll ein Werkerkennbar machen, auf das im Text oder in den Fußnoten verwiesenwird und sie soll seine Auffindung erleichtern.

– Folgen Sie den bibliografischen Richtlinien des Faches undorientieren Sie sich an den Richtlinien, die Sie in der Sekundär-literatur zu Ihrem Thema vorfinden.

– Das Eintragen der bibliografischen Angaben ist von der Publik-ationsart bestimmt.

– Die Angaben zum Verlagsort und zum Verlag oder zur Auflagemüssen einheitlich erfolgen.

– Beiträge aus Zeitschriften und Sammelwerken müssen stets mitSeitenzahlen versehen werden.

– Titelangaben sind nach einem Schema einheitlich vorzunehmen,d.h. einem Muster folgend.

– Das Literaturverzeichnis muss alle Arbeiten und Quellen umfassen,die man tatsächlich ausgewertet hat.

– Es empfiehlt sich, der Sekundärliteratur und deren Bräuche zufolgen.

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 39

Page 40: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Grundsätzlich müssen alle Einzelheiten und Ergebnisse einerwissenschaftlichen Arbeit nachprüfbar sein. Angaben aus demText, aus Büchern, Zeitschriften usw. müssen als Übernahmendurch Angabe des Verfassers (Herausgebers), des Werktitels(Haupt- und Untertitel), des Erscheinungsjahres, des Erscheinungs-ortes und der Seitenangabe gekennzeichnet sein.

– Bei literaturwissenschaflich ausgerichteten Arbeiten ist nach Pri-mär- und Sekundärliteratur zu unterscheiden.

– Alle Autoren oder Erscheinungsjahre der Werke, die im Textoder in den Fußnoten vorkommen, müssen auch im Literatur-verzeichnis auftauchen.

– Achten Sie auf eine richtige Autorenangabe (z.B. Friederich,Schaff usw.).

– Im Literaturverzeichnis erfolgt die Anordnung der Einträge nachden Nachnamen der AutorInnen/HerausgeberInnen alphabetischgeordnet.

– Die Herausgebereigenschaft muss gekennzeichnet werden (z.B.als Hrsg. oder Hgg. bei mehreren Autoren und Hg. bei einemeinzigen Autor).

– Erscheinen zwei Autoren, so werden diese durch Schrägstrichoder Semikolon (;) voneinander getrennt; erscheinen mehr alsdrei Autoren, so ist die Abkürzung et al. oder u.a. zu gebrauchen.

– Mehrere Werke desselben Verfassers werden chronologischgeordnet, bei gleichem Erscheinungsjahr wird mittels a, b, c usw.unterschieden, d.h. die Kennzeichnung a oder b oder c wird fürdie Werke eines Autors, die im gleichen Jahr erscheinen sind,vorgenommen.

– Veröffentlichungen mit weiteren Autoren folgen den Einzel-veröffentlichungen eines Verfassers.

– Folgeauflagen werden mit Exponentenziffern angegeben.– Reihentitel werden in runden Klammern () dem Eintrag nach-

gestellt.– Entweder werden Abkürzungen für wissenschaftliche Zeitschriften

verwendet (was die Aufstellung einer Verzeichnisses der Zeit-schriftensiglen erfordert) oder der Titel der Zeitschrift kannausgeschrieben werden.

40 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 41: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Auch bei fremdsprachigen Werken werden deutsche Abkürzungenverwendet: Hrsg., Bd. und nicht ed., coord. oder vol.

– Achten Sie auf einen einheitlichen Klammerngebrauch: rundeKlammer bei der Jahresangabe und Herausgebereigenschaft bzw.beim Reihentitel.

– Achten Sie auf eine einheitliche Zeichensetzung (Kommasetzungoder Punktsetzung bei der Trennung der Angaben voneinander).

– Am Ende der Angaben wird ein Punkt gesetzt.– Für die Ausrichtung des Literaturverzeichnisses ist Blocksatz

anzuwenden. Beim Blocksatz handelt es sich um die Methode,einen Text so zu setzen, dass die Zeilen durch Erweiterung derWortzwischenräume auf gleiche Breite gebracht werden.

– Sie müssen ein Literaturverzeichnis anlegen, auch wenn Ihre biblio-graphischen Angaben in den Fußnoten detailliert und genau sind.

� Sonstiges– Abkürzungen sollte man im laufenden Text sparsam verwenden.

Wenn der Leser die Abkürzungen nicht versteht, müssen diese ineinem Abkürzungsverzeichnis aufgelöst werden.

– Jede geläufige Abkürzung endet mit einem Punkt.– Wenn die Abkürzung am Satzende steht, folgt kein zusätzlicher

Punkt.– Bei mehrgliedrigen Abkürzungen wie u.a., z.B., z.T. sind keine

Leerzeichen zwischen den einzelnen Gliedern zu verwenden.– Gestattet ist der Gebrauch von geläufigen Abkürzungen (vgl.

DUDEN) wie z.B., usw. Diese sind nicht im Abkürzungs-verzeichnis anzuführen. Nicht zulässig sind dagegen Abkür-zungen aus Bequemlichkeit.

– Im Fachgebiet gebräuchliche Abkürzungen sachlicher Art (Dat.,Sg.) können verwendet werden, müssen jedoch im Abkürzungs-verzeichnis angeführt werden.

– Themenspezifische Abkürzungen müssen bei ihrem ersten Auf-treten ausgeschrieben werden. Sie sind ebenfalls im Abkürzungs-verzeichnis anzuführen.

– Bei Quellenangaben in Fußnoten oder im Literaturverzeichnissind folgende Abkürzungen allgemein üblich und müssen dahernicht in das Abkürzungsverzeichnis aufgenommen werden: Aufl.,Bd., Hrsg., S., zit. nach.

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 41

Page 42: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Gehen Sie konsequent mit Abkürzungen und Zahen um.– Zahlen zwischen „eins“ und „zwölf“ sind im Text auszuschreiben.

Ausnahmen: Prozentangaben, Hinweise auf Tabellen oder Abbil-dungen, Hinweise auf ein Datum oder eine Uhrzeit, auf eineBandnummer.

– Verwenden Sie wenige arabische bzw. römische Zahlen (Aus-nahmen: genaue Daten und Prozente usw.).

– Eingescannte Abbildungen und Tabellen sind zu vermeiden.– Abbildungen und Tabellen sind mit dem Fließtext an entsprechen-

der Stelle zu verknüpfen.– Alle Abbildungen sind in einem Abbildungsverzeichnis (nach

dem Literaturverzeichnis) anzuführen (mit der entsprechendenSeitenangabe). Bei nur wenigen Abbildungen oder Tabellenkann das Verzeichnis entfallen.

– Die Abbildungen erhalten im Text die entsprechende Nummerund Unterschrift.

– Die Herkunft der Abbildungen oder der in ihnen dargestelltenMaterialien ist anzugeben.

– Abbildungen, Tabellen oder Schemata können die ausformu-lierte Darstellung nicht ersetzen.

– Die Größe der Abbildungen und Tabellen ist so einzurichten,dass Wesentliches erkennbar ist.

– Abbildungen und Tabellen sollten einheitlich in das Seitenlayoutplatziert werden.

– Abbildungen und Tabellen sollten klar strukturiert sein.– Die Linienbreite sollte in den einzelnen Abbildungen einheitlich

sein.– Ungrammatische Formen werden durch Sternchen (*) gekenn-

zeichnet.– Bedeutungsangaben werden in einfache Anführungszeichen

gesetzt.– Tabellen sollen im WORD-Format nummeriert nach dem Muster:

Tab. ... (Nummer), Tabellentitel unter der Tabelle abgefasst werden.– Tabellen und Abbildungen müssen eine Quellenangabe haben

und werden fortlaufend nummeriert.– Bei Tabellen und Abbildungen beginnt der Quellenhinweis mit:

eine (über die ganze Arbeit fortlaufende) Nummerierung, eine

42 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 43: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Überschrift, die den Inhalt der Abbildung präzise darstellt undeine Quellenangabe – bei selbst erstellten Abbildungen: Quelle:eigene Darstellung, bei erheblich modifizierten Abbildungen:Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an: [Literaturangabemit Kurztitel und Seitenangabe], bei übernommenen Abbildun-gen: Quelle: [Literaturangabe mit Kurztitel und Seitenangabe].

– Grafiken und Tabellen verdichten die Information; Erläuterun-gen (die Legende) verdeutlichem dem Leser, wie er eine Grafikoder Tabelle zu lesen hat. Im Text wird eine Interpretation derGrafik oder der Tabelle geboten. Deshalb müssen diese im Textan der Stelle eingefügt werden, wo sie zur Darstellung benötigtwerden, d.h. dort, wo sie für das Verständnis des Textes notwen-digen Informationen liefern.

– Für Arbeiten, in denen umfangreicheres Datenmaterial in tabellari-scher Form dargestellt wird, kann die Erstellung eines gesondertenTabellenverzeichnisses erforderlich sein.

– Jahreszahlen müssen vollständig angeführt werden.– Auch bei fremdsprachlichen Publikationen werden deutsche Ab-

kürzungen verwendet, also nicht vol. für Band oder editor fürHerausgeber.

– bei Übereinstimmungen der Nachnamen verschiedener Verfasserwerden die gekürzten Vornamen genannt, z.B. „A. Braun (1998)... “ neben „H. Braun (1998) ...“

– Beim Seitenumbruch ist zu beachten, dass Kapitelüberschriftenund Textbeginn auf derselben Seite stehen.

Fazit

– Die Kennzeichnungspflicht der Übernahmen aus Büchern, Zeit-schriften usw. gilt sowohl für wörtliche als auch für gedanklicheÜbernahmen.

– Die unterschiedlichen Zitatarten belegen, inwieweit die/der Ver-fasserin/Verfasser der Arbeit mit der Forschungsentwicklungund den Theorien seines Untersuchungsgegenstandes vertraut ist.

– Lesen Sie das Manuskript sorgfältig durch.– Vor dem Ausdrucken kontrollieren Sie, ob der Text über alle

Seitenumbrüche lückenlos ist.

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 43

Page 44: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Verwenden Sie beim Drucken und Kopieren die gleiche Papier-sorte für die gesamte Arbeit.

– Vergewissern Sie sich, dass keine Seite bzw. kein Blatt fehlt oderdoppelt vorhanden ist.

– Überprüfen Sie: Seitenanzahl, Inhaltsverzeichnis mit der kom-pletten und richtigen Seitanangabe, Fußnoten, interne Verweisun-gen, Zitate, das Literaturverzeichnis und den gesamten Text.

– Für den Gesamteindruck der Arbeit ist zu beachten, dass dieArbeit frei von Rechtschreib-, Interpunktions- und Tippfehlernsein sollte.

– Teilen Sie sich die Zeit so ein, dass Sie durch eine gründlicheKorrektur sowohl sprachliche als auch stilistische Mängel recht-zeitig beseitigen können.

Für die Zitierweise und die Bibliografie gilt: Entscheiden Sie sichfür eine der gängigen Arten des Zitierens und der bibliografischenAufnahme. Achten Sie darauf, dass alles einheitlich ist.

Formale Fehler

– fehlendes Abkürzungs- oder Abbildungs-/Tabellenverzeichnis– orthografische Fehler– Interpunktionsfehler– die Anführungszeichen entsprechen nicht immer dem deutschen

Standard (”...” bzw. »...«).– machen Sie einen Unterschied zwischen „ß“ und „ss“ (schliess-

lich, grösser) und vermeiden Sie per Hand korrigierte Fehler.– unverständlicher Satzbau oder grammatikalisch falsch– schlechter Ausdruck– Abbildungen werden im Text nicht erwähnt bzw. erläutert– das Vorkommen von Sätzen oder Aussagen, die ohne einen

entsprechenden Vermerk zitiert werden oder die einem anderenUrheber zugesprochen werden können

– kein angemessenes – d.h. ausgewogenes – Verhältnis zwischenZitat/Paraphrase und eigenem Beitrag des Schreibenden

– öfteres Zitieren (unter Umständen auch langes Zitieren) aus derPrimär- und Sekundärliteratur, meistens aus dem gleichen Buch

– Zitate werden nicht immer ausreichend belegt

44 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 45: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– oft werden Zitate nicht in den Text integriert– oft werden Zitate kommentarlos übernommen– Vorkommen von unnötigen Zitaten, welche keine besonderen

Informationen bieten. Als unnötig sind solche Zitate zu betrachten,in denen bestimmte Wörter oder Hinweise ohne Urheberschafts-risiko in den Text eingebaut hätten werden dürfen

– sinngemäße Zitate („vgl.“) und wörtliche Zitate werden falschgekennzeichnet

– uneinheitliche Zitierweise– Vorkommen von Zitierangaben, ohne diese Quellen verwendet

zu haben– die verwendete Literatur fehlt im Literaturverzeichnis oder er-

scheint unvollständig– die zentrale Literatur fehlt, z.B. Standardwerke, Handwörter-

buchartikel– die aktuelle Forschung ist zu wenig berücksichtigt worden– Beiträge aus Zeitschriften und Sammelwerken wurden nicht mit

Seitenzahlen versehen

��

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 45

Page 46: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

2.2 Inhaltliche Anforderungen

Die inhaltlichen Ansprüche an Wissenschaftlichkeit steigen im Laufedes Studiums. Die inhaltsbezogenen Ansprüche gelten für verschiedeneTextsorten; hier sind Objektivität, die Genauigkeit und Richtigkeit allerAngaben, die Kennzeichnung der Übernahme fremder Gedanken (inwörtlichen oder sinngemäßen Zitaten), die Überprüfbarkeit aller Aus-sagen, die Zuverlässigkeit und die Nachvollziehbarkeit ein Ausweisvon Wissenschaftlichkeit. Auch bei einheitlichen Kriterien kann dasSchreiben adressaten- oder themenabhängig unterschiedlich sein. Eskönnen im Hinblick auf die inhaltlichen Schwerpunkte der Abschluss-arbeit nur allgemeine Empfehlungen geboten werden, da je nach Fach-bereich, Themenstellung, Eigenvorstellung, Arbeitsrhythmus diese unter-schiedlich ausfallen.

Von den Anforderungen, denen Sie bei der Ausarbeitung IhrerArbeit gewachsen sein sollten, sind folgende zu erwähnen (vgl. Kruse1997, 82ff.):

– Bauen Sie Ihre Arbeit sinnvoll auf und verwenden Sie sinnvolleÜberleitungen.

– Die Strukur der Arbeit und die Informationsgliederung verdeutli-chen den logischen Gedankengang der Verfasserin/des Verfassers.

– Der Informationswert der Arbeit und die Gestaltung/Präsen-tierung bzw. Organisierung dieser Information, der Umgang mitdem Fachwortschatz, die Übersichtlichkeit und nicht zuletzt dieOriginalität in der Präsentation eines gegliederten Gesamtbildessind Aspekte, die bei der Bewertung der Arbeit ins Gewicht fallen.

– Erkennen und konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Aspektedes Themas; grenzen Sie ihr Thema sinnvoll ein in Absprachemit dem zuständigen Betreuer.

– Schreiben Sie nur Aussagen nieder, die Sie verstanden habenund begründen bzw. erklären Sie ihre Aussagen.

– Stellen Sie Beziehungen her und erkennen Sie die logischenZusammenhänge.

– Differenzieren Sie und eliminieren Sie die Widersprüche.– Ihre Aussagen müssen verständlich sein, die einzelnen Kapitel

der Arbeit müssen logisch miteinander verknüpft sein.

46 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 47: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Die Übergänge zwischen den einzelnen Kapitel müssen ebenfallslogisch formuliert sein.

– Alle Behauptungen müssen belegt werden durch Verweise aufQuellen, auf empirische Daten oder durch Behauptungen andererAutoren.

– Ebenfalls begründen müssen Sie u.a. die verwendeten Methoden,der Umfang der verwendeten Literatur und der Quellen, dieFragestellung und die Schlussfolgerungen.

– Wissenschaftliche Aussagen müssen auf die vorhandene undausgewertete Literatur bezogen werden. Eine umfasende Berück-sichtigung der Literatur wird als wichtiges Bewertungskriteriumherangezogen.

– Jede wissenschaftliche Auseinandersetzung mit einem Themen-bereich erfordert eine Definition der verwendeten Begriffe. DaBegriffe oft uneinheitlich verwendetet werden, ist damit aucheine Zuordnung zu einer bestimmten Theorie oder Schule ver-bunden. Deshalb müssen Sie die in der Arbeit verwendetenSchlüsselbegriffe ausreichend definieren.

– Das Vorgehen in einer wissenschaftlichen Arbeit muss systema-tisch erfolgen und auch begründet werden. Diese Systematikäußert sich u.a. im Aufbau Ihrer Arbeit, im Argumentations-ablauf, im Einsatz der Methoden, in der Erwähnung und demAbwägen unterschiedlicher Alternativen und Ansätze.

Inhaltliche Fehler

– zu spät zum Thema kommen– die Begründung für die Themeneingrenzung wird nicht genannt– zu breite Gedankenführung, nicht eng genug am Thema– das Fehlen von Übersichten, Tabellen und Abbildungen, wo

angebracht– die Einleitung ist zu oberflächlich– die unvollständige Systematik (z.B. bei der Aufzählung von

Kriterien)– die nicht nachvollziehbare Reihenfolge– die Gewichtung der Kapitel zueinander stimmt nicht

��

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 47

Page 48: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

2.3 Sprachliche Anforderungen

Die wissenschaftliche Schriftproduktion im Germanistikstudium hier-zulande ist vorwiegend auf kurze Referate oder Seminararbeiten, dieteilweise mündlich vorgetragen werden, beschränkt. Auch wenn bestim-mte Textsorten frei oder nach Vorgaben gelernt und ihre angemesseneWortwahl und Darstellung geübt wurden, zeigt die alltägliche Seminar-praxis, dass das Ausdrucksvermögen, das selbstständige Denken undArbeiten, der Umgang mit verschiedenen Texttypen, das Argumen-tieren und Zusammenfassen, die Verständlichkeit der Gedankenführungmangelhaft ausfallen.

Abschlussarbeiten, Referate, Thesenpapiere usw. müssen als wissen-schaftliche Texte bestimmte Anforderungen an Aufbau, Umfang undGestaltung erfüllen.

Studierende müssen mit dem Vorlegen einer Abschlussarbeit bewei-sen, dass sie ein wissenschaftliches Thema darstellen können, dass siedie Forschungslage und die Theorien über das Thema kennen, dass siedie Techniken wissenschaftlichen Arbeitens beherrschen (Bibliografieren,Zitieren usw.) und dass sie argumentieren, darstellen, gliedern undkritisieren können. Das Verfassen der Abschlussarbeit und die Beherr-schung der entsprechenden Techniken des wissenschaftlichen Arbeitenssind – bei mangelnder Übung – anstrengend.

Jede Auswahl an Literatur, die Gliederung und die Beispielan-führung sollte begründet werden. Eigene Ansichten sollten als solchekenntlich gemacht werden. Das Thema muss sachlich behandelt werden.Man bezieht sich auf den Diskussionsrahmen, erwähnt wichtige Autorenund bezieht sich auf den gegenwärtigen Stand der Forschung. Dieskann bei der ersten Fassung der Arbeit nicht gleich gewährleistetwerden, bei der Überarbeitung des Textes und bei der Endfassungmüssen diese Anforderungen jedoch berücksichtigt werden.

Bei wissenschaflichen Arbeiten müssen zahlreiche Aspekte berück-sichtigt werden: adäquate Themenwahl, adäquate Forschungsmethoden,klare Zielsetzungen, logische Gliederung, Einbezug themenrelevanterLiteratur. In dem meisten wissenschaftlichen Disziplinen ist es üblich,dass der Schreibende nicht direkt vorkommt. Es ist davon auszugehen,

48 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 49: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

dass alles, was nicht aus Quellen zitiert wird, die Ansichten des Schrei-benden darstellt.

Für das wissenschaftliche Schreiben müssen einige Aspekte desSchreibstils beachtet werden:

– jede Entscheidung (u.a. Literaturauswahl oder Gliederung) mussbegründet sein

– Begriffe müsen klar und ausreichend definiert werden– Fremdwörter sollten sparsam gebraucht werden– Termini aus dem Fachgebiet müssen angeführt und erläutert

werden– Gedankem müssen vollständig entwickelt werden– die Abschnitte sollten nicht zu kurz sein– auf einer Seite sollten nicht mehr als fünf Abschnitte vorkommen– die verschiedenen Aspekte des Themas dürfen nicht aneinander-

gereiht werden ohne eine logische Struktur– die Informationen müssen in Beziehung zueinander gesetzt werden– die Informationen und Beispiele sollten aufeinander bezogen sein– unnötige Zitate sollten gemieden werden– direkte Zitate sind dann zu empfehlen, wenn man einen Gedanken

nicht trefflicher ausdrücken kann– zu vermeiden sind auch scheinbar indirekte Zitate. Das sind

direkte Zitate, die geringfügig abgeändert wurden, um sie alsindirekte Zitate auszugeben, ihre Struktur und Terminologiehaben sich aber nicht verändert

– Aussagen, die nicht unmittelbar an das Thema gebunden sind,sollten ausgespart werden

Beim wissenschaftlichen Schreiben gehört das Formulieren (Zusam-menfassen, Redewiedergabe und Paraphrasierung, Wiedergabe eigenerGedanken) zu den schwierigsten Aufgaben. Das Schreiben muss geübtwerden.

In der Ratgeberliteratur wird gefordert, keine Anforderungen ansich zu stellen, „auf Anhieb ebensogut schreiben zu können, wie dieWissenschaftler, deren Werke Sie lesen“ (Kruse 1997, 23) und dass Siesich Zeit lassen müssen, das Schreiben zu lernen und zu Üben.

Das Schreiben eines wissenschaftlichen Textes erfordert Fähigkeiten,die geübt werden müssen. Das wissenschaftliche Schreiben ist eng mitdem wissenschaftlichen Arbeiten verbunden. Die Ratgeber verweisen

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 49

Page 50: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

darauf, dass die Probleme mit dem wissenschaftlichen Schreiben oftauf der Unkenntnis der Methoden wissenschaftlichen Arbeitens beruhen.

Wissenschafliches Schreiben besteht aus Regeln und Konventionen,die Sie erlernen und beherrschen müssen, wenn Ihre Arbeit den Anfor-derungen wissenschaftlicher Texte entsprechen will.

Die Ansprüche an einen schriftlichen Text sind heute höher. Ingeisteswissenschaftlichen Arbeiten spielen innere und äußere Aspekteeine wichtigere Rolle als in anderen Wissenschaften.

Das deutschsprachige Ratgeberangebot für das wissenschaftlicheSchreiben ist groß. Manche sind fächerübergreifend. Die meisten Ratgebererklären die Ansprüche unterschiedlicher wissenschaftlicher Textsorten(Protokolle, Berichte, Abschlussarbeiten usw.) ausführlich und beschrei-ben die Phasen der Ausarbeitung einer wissenschaftlichen Arbeit. Eben-falls ausführlich werden die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitenserläutert. Oft konzentieren sich die Ratgeber auf formale Aspekte derManuskripterstellung und weniger auf die stilistischen und sprachlichenAnforderungen bzw. auf die Merkmale der Wissenschaftssprache (Stil,Argumentation, Definition usw.).

Die Schwierigkeiten mit der Wissenschaftssprache sind u.a. dadurchbedingt, dass das wissenschaftliche Schreiben eine abstrakte Darstellungdes Gelesenen erfordert. Erfahrungsgemäß fällt es den meisten Studieren-den schwer, einen wissenschaftlichen Stil zu pflegen. Die sprachlichenStrategien, mit denen Wissenschaftler Sachlichkeit, Objektivität, Genauig-keit und Klarheit ihres Kommunikationsstils erreichen sind:

– Bevorzugung des Nominalstils und der Passivkonstruktionen– Vermeidung der Personalpronomina– Vermeidung von sprachlichen Bildern und Metaphern– nominale Beifügungen bei den einzelnen Satzgliedern.

Objektivität, Genauigkeit und Eindeutigkeit gehören zu einer wissen-schaftlichen Arbeit. Die Ratgeber zum wissenschaftlichen Schreibenempfehlen, keinen allzu persönlichen Stil zu pflegen und die fachspezifi-sche Terminologie zu gebrauchen. Der Wortschatz und die eingeführtenTermini müssen eindeutig erklärt und definiert werden. Gestalten Sieden Text verständlich. Auch ein wissenschaftlicher Text muss angenehmzu lesen sein. Durch die Wahl des Wortschatzes und die Struktur derSätze kann Klarheit erreicht werden. Für die Dynamik des Satzes sindAppositionen hilfreich. Der verwendete Wortschatz muss verständlich,

50 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 51: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

präzise, kurz und konkret sein. Legen Sie Wert auf Orthografie undGrammatik. Schlagen Sie sowohl in einer Grammatik als auch in einemWörterbuch nach. Achten Sie auch auf die Interpunktion.

Die Formulierung in einer wissenschaftlichen Arbeit ist an Konven-tionen gebunden. Passivformen, Funktionsverbgefüge, Nominalisierun-gen, Infinitiv-, Partizipialkonstruktionen weisen wissenschaftlicheArbeiten aus. Ein angemessener Stil, grammatisch richtige Sätze unddie richtige Orthografie und Interpunktion, die Genauigkeit der Definitio-nen, die Vollständigkeit der Zitate sind weitere Merkmale des wissen-schaftlichen Schreibens.

Wesentliche Aspekte Ihres Themas sollten in wissenschaftlicherForm dargestellt werden. Gute wissenschaftliche Texte zeichnen sichdurch einen klaren Aufbau und eine durchgängige Argumentation aus.Dabei ist ein neutraler, sachbezogener und vor allem unpersönlicherStil zu verwenden. Hierzu gehört auch, dass relativ einfach gebauteSätze langen, verschachtelten Sätzen vorzuziehen sind. Die Lektürewissenschaftlicher Texte kann dazu dienen, entsprechende Formulierun-gen zu finden. Achten Sie darauf, dass dem Leser alles mitgeteiltwerden muss, was für das Verständnis von Bedeutung ist, selbst wennIhnen das Gesagte selbstverständlich erscheint.

Bevor Sie mit dem eigentlichen Schreiben beginnen, sollten Sieüber die formalen Vorgaben informiert sein. Oft werden Stil, Rechts-chreibung, Zeichensetzung, Satzbau in ihrer Bedeutung unterschätzt,weshalb hier einige Empfehlungen geboten werden sollten:

– Holen Sie sich Anregungen aus anderen Arbeiten zu einemähnlichen oder gleichen Thema.

– Die Merkmale der Verständlichkeit sind:o Einfachheito Gliederungo Prägnanz

– Verwenden Sie kurze und einfache Sätze.– Die Sätze sollten aufeinander bezogen sein und die Informatio-

nen sollten in einer sinnvollen Reihenfolge dargeboten werden.– Vorbemerkungen und Zwischenbemerkungen gliedern den Text.– Beschränken Sie sich auf das Wesentliche und bieten Sie immer

Beispiele (vgl. dazu auch Langer/Schulz/Tausch 2002, 27).– Fachwörter sollten erklärt werden.

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 51

Page 52: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Wählen Sie konkrete und anschauliche Formulierungen.– Bauen Sie Ihre Arbeit sinnvoll auf und verwenden Sie sinnvolle

Überleitungen.– Erkennen und konzentrieren Sie sich auf die wesentlichen Aspekte

des Themas.– Begründen/erklären Sie ihre Aussagen.– Bringen Sie den Unterschied zwischen dem eigenen Gedankengut

und den Gedanken anderer Autoren klar zum Ausdruck, wobeidiese zu belegen sind.

– Halten Sie sich an das in der Einleitung angekündigte Vorhaben.– Bieten Sie in der Einleitung eine Einführung in die Thematik und

erwähnen Sie klare Zielsetzungen.– Erwähnen Sie die herangezogenen Methoden.– Erläutern Sie die Überschriften.– Der Wortschatz und die eingeführten Termini müssen eindeutig,

widerspruchsfrei, erklärt und definiert werden.– Zentrale Begriffe sind an geeigneter Stelle unter Angabe der

verwendeten Quelle zu definieren.– Die wichtigsten Begriffe bzw. Fachwörter müssen bei ihrem

ersten Erscheinen erklärt und von anderen differenziert werden.Die Definition muss eindeutig sein. Der Begriff muss im Laufeder Arbeit immer die gleiche Bedeutung haben.

– Definieren Sie am Anfang der Arbeit auch die Schlüsselwörter,die in den Überschriften vorkommen und die für die Arbeitwichtig sind. Dies kann in dem dafür geplanten Unterkapitel, dasz.B. „Gegenstandsbestimmung” genannt werden kann, erfolgen.

– Definitionen bestehen oft aus Zitaten aus der Literatur. Oft gehenStudierende davon aus, dass bestimmte Begriffe keiner Definitionbedürfen.

– Die einzelnen Kapitel sollten aufeinander aufbauen und die Zusam-menhänge zwischen den einzelnen Kapiteln sind deutlich zumachen. Das bedeutet, dass ein größeres Kapitel mit einer kurzenZusammenfassung endet, auf die das folgende Kapitel Bezugnehmen kann.

– Deuten Sie in kurzen Sätzen darauf hin, was Sie im nachfolgendenKapitel oder am Anfang des betroffenen Kapitels behandelnwollen. Diese Erklärungen sollen in das folgende Kapitel einführen.

52 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 53: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Alle Diskussionspunkte, Beobachtungen und Ergebnisse sindmit konkreten Beispielen zu belegen.

– Hauptgedanken sollten im Hauptsatz, weniger wichtige Gedankenim Nebensatz stehen.

– Lange Schachtelsätze sollten vermieden werden.– Machen Sie nur dann Absätze, wenn es notwendig ist, wenn der

Text es erfordert. In der Regel kann ein einziger Satz keineneigenen Absatz rechtfertigen.

– Vermeiden Sie lange Aufzählungen und viele Zitate.– Ungenaue Be- bzw. Umschreibungen und Wortverdoppelungen

sind zu vermeiden.– Wörter oder Ausdrücke aus der Alltagssprache (z.B. sehr, Sachen,

Dinge, recht, eigentlich, machen) passen nicht zum wissen-schaftlichen Stil.

– Meiden Sie auch die Modalpartikeln wie ja, doch, aber usw., diedurch allerdings, dennoch, jedoch, in der Tat, in hohem Maßeusw. ersetzt werden können.

– Vermeiden Sie Wiederholungen von Wörtern oder Wendungeninnerhalb eines Abschnitts.

– Achten Sie auch auf eine sachgerechte und überzeugende Dar-stellung und beziehen Sie den Lesenden ein; erwecken Sie dessenAufmerksamkeit.

– Um die Aufmerksamkeit des Lesenden zu steuern und das Text-verständnis zu sichern oder zu strukturieren können bestimmteFormulierungen eingesetzt werden: z.B. zusammenfassend kanngesagt werden, ...; wie gesagt, ...; wie bereits in ... dargestellt;was schon weiter oben erwähnt wurde; in diesem Zusammenhang;es muss hinzugefügt werden, dass...

– Schreiben Sie keine langen Sätze und vermeiden Sie viele Prono-mina, Nebensätze, Metaphern, Übertreibungen und ungenaueFormulierungen (z.B. vielleicht, es ist möglich, dass ..., es scheint,dass...) wie auch nichtssagende Ausdrücke (z.B. man, ungeheuer,ungemein) und Füllwörter (z.B. so, also).

– Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf die Verwendung derPersonalpronomen zu verzichten: u.a. die Passivkonstruktion,das unpersönliche es oder man, die Wortbildung (Adjektive auf

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 53

Page 54: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

-bar, -lich, -fähig), bestimmte Konstruktionen (sein, bleiben,stehen, gehen + zu + Infinitiv).

– Man sollte nicht zu häufig verwendet werden.– Verwenden Sie nicht die 3. Person Sg. als Verweis auf Ihre

Person („der Verfasser/die Verfasserin meint...“)– Gestalten Sie den geschriebenen Text vorwiegend unpersönlich.

Folgende Standardformulierungen helfen Ihnen dabei: Im erstenTeil der Arbeit wird gezeigt, dass ..., Deutlich sei darauf verwiesen..., Es ist Aufgabe dieser Untersuchung ..., Im Folgenden wirdbeschrieben, wie ..., usw.

– Wichtig ist auch die Wahl der Konnektoren, Konjunktionen oderAdverbien. Diese dienen der� Klarheit der Aussagen; sie gliedern logisch die einzelnen Ab-

schnitte: erstens, zweitens, drittens; einerseits, andererseits,zuerst/zunächst, dann/danach, anschließend, schließlich/zumSchluss, deswegen, folglich� Aufteilung der Argumentation: erstens, zweitens, drittens;

einerseits, andererseits; teils, teils usw.;� Reihenfolge der Argumentation: zuerst/zunächst; da/dann/

danach; schließlich/zum Schluss usw.;� Betonung: auch, ferner, weiter, außerdem, daneben, darüber

hinaus, gleichfalls, überdies, übrigens, zusätzlich usw.;� Minderung: nur, bloß;� Gegenüberstellung: dagegen, hingegen, vielmehr usw.;� Implizierung: also, dadurch, daher, darum, deswegen, folglich,

infolgedessen usw.

– Sie können formale (z.B., z.T., usw.) und fachspezifische (Mhd./Nhd.) Abkürzungen verwenden.

– Für geläufige Abküzungen muss kein spezielles Verzeichnisangelegt werden.

– Die Erklärung fachspezifischer Abkürzungen kann nach unter-schiedlichen Methoden erfolgen: durch ein Verzeichnis, durchKlammern, durch eine Fußnote.

– Fremdwörter und Abkürzungen sollten sparsam verwendet werden.– Meiden Sie Fremdwörter, die nicht fachspezifisch sind und die

auch in Ihrer Muttersprache vorhanden sind. Suchen Sie nichtnach deren Entsprechungen im Deutschen.

54 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 55: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Eigene Abkürzungen sind unzulässig.– Achten Sie beim Gebrauch fester Fügungen wie in Angriff nehmen,

in Betracht ziehen, in Erscheinung treten, zur Kenntnis nehmen,in Verbindung stehen mit, zur Anwendung kommen, in den Vorder-grund treten, zum Ausdruck bringen/kommen, zur Folge haben, zurVerfügung stehen, dass Sie diese nicht miteinander verwechseln.

– Unterscheiden Sie grafisch zwischen der objektsprachlichen undder metasprachlichen Verwendung von Wörtern oder Beispielen.

– Gehen Sie mit Hervorhebungen sparsam um.– Schreib-, Druck- und Interpunktionsfehler sind zu vermeiden;

machen Sie einen Unterschied zwischen „ß“ und „ss“ (z.B.schliesslich, grösser) und vermeiden Sie per Hand korrigierteFehler

– Achten Sie auf die Silbentrennung (eine Kontrolle der automa-tischen Silbentrennung in der Endfassung ist zu empfehlen).

– Achten Sie auf die Kohärenz des Textes und schreiben Sie zumThema.

– Die Darstellung der Arbeit muss klar und verständlich sein, dieArbeit leicht lesbar.

– Wissenschaftliche Texte werden oft selektiv gelesen, weshalbeine Systematik im Aufbau und in der Argumentation wichtig ist.

– Kapiterüberschriften müssen präzise formuliert sein und we-sentliche Aspekte des darunter dargestellten Textes beleuchten.

– Als Orientierungshilfe für den Leser kommen nicht nur Kapitel-überschriften in Frage, sondern auch Zusammenfassungen, Her-vorhebungen oder Absätze. Die Lesbarkeit Ihrer Arbeit hängtaber auch von der sprachlichen Darstellung ab.

– Das Verständnis des Textes kann durch grafische Darstellungenund durch Querverweise verbessert werden.

– Achten Sie auf die Neutralität des Sprachstils; dieser sollte sachlich,präzis und klar sein.

– Verfassen Sie Ihre Aussagen zielgruppenbezogen und verge-wissern Sie sich, ob eine andere Person versteht, was Sie zuPapier gebracht haben.

– Bei Unsicherheiten im Formulieren ziehen Sie immer ein Wörter-buch zu Rate.

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 55

Page 56: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Die Klarheit und Logik der Gedankenführung innerhalb einzelnerKapitel, die überzeugende sprachliche Form (Stil, Satzbau, Wortwahl,Rechtschreibung und Zeichensetzung) und die Beherrschung der Technikwissenschaftlichen Arbeitens (einschließlich formaler Vorgaben) sindfür eine positive Bewertung Ihrer Arbeit ausschlaggebend. Prüfen Sie,ob Ihre Arbeit diese Kriterien erfüllt.

��

56 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 57: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

2.4 Bewertungskriterienfür Abschlussarbeiten

Die weiter unten angeführten Bewertungskriterien dienen der Orientie-rung im Hinblick auf das Verfassen schriftlicher Arbeiten. Hierbei wirdkeine Vollständigkeit angestrebt, da je nach Aufgabenstellung die Ge-wichtung dieser Kriterien unterschiedlich ausfallen kann.

Die Hürden des fremdsprachlichen Schreibprozesses kann manbesser überwinden, wenn man die Anforderungen der Textsorte Ab-schlussarbeit kennt und sich entsprechend darauf vorbereitet. Es istschwierig, detailgetreu zu beschreiben, welche Qualitäten eine beispiel-hafte Abschlussarbeit in der Fremdsprache Deutsch haben sollte. Bestim-mte Erwartungen können aber umrissen werden: eine gut recherchierteund durchdachte Arbeit, die auch sprachlich höheren Ansprüchen genügensollte (präzise Ausdrucksweise, themengerechter Wortschatz usw.) undin der das gewählte Thema entsprechend behandelt wird.

Die Qualität der Arbeiten ist – sowohl inhaltlich als auch sprachlich– unterschiedlich. Die PrüferInnen können verschieden streng bewertenoder unterschiedliche Kriterien bevorzugen (Struktur und logische Ent-faltung des Themas, Fehlerfreiheit, selbstständiges Arbeiten, Literatur-umfang usw.).

Ausschlaggebend für die Bewertung der Qualität einer Abschluss-arbeit als wissenschaftliches Dokument sind:

– inhaltlicher Aufbau und Bearbeitung des Themas:– Informationswert der Arbeit– Präsentierung bzw. Organisierung der Information (syste-

matischer Aufbau der Arbeit)– Originalität in der Präsentation eines gegliederten Gesamt-

bildes– Methodensicherheit und begriffliche Präzision– sachgerechte und überzeugende Darstellung– Begründung der Aussagen und Ergebnisse– Modalität der Themenbehandlung– Erfüllung der Aufgabenstellung– Repräsentativität der Beispiele

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 57

Page 58: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– die Quellen-/Literaturauswahl:– gute Kenntnis der relevanten Literatur– Umfang, Qualität und und Repräsentativität der eingesehenen

Literatur– Fähigkeit, Standardliteratur zu identifizieren und neue Quellen

zu recherchieren– Quellenreichtum

– Sprache und Formalia:– Form des schriftlichen Ausdrucks– Klarheit der Gedankenführung– sprachliche Korrektheit– Fehlerfreiheit, Interpunktion– Übersichtlichkeit– äußere Form (Qualität des Layouts)

– Beherrschung der Technik des wissenschaftlichen Arbeitens:– Umgang mit einem Text zu wissenschaftlichen Zwecken– Literaturangaben– einheitliche und komplette Zitierweise– Umgang mit dem Fachapparat

– weitere Qualitätsaspekte:– wissenschaftliche und praktische Relevanz– Eigenständigkeit– Arbeitseinsatz– Umfang der Arbeit

Eine gut ausgearbeitete und recherchierte Abschlussarbeit solltefachlichen und sprachlichen Anforderungen genügen. Diese entscheidenüber die Bewertung der Arbeit und verdeutlichen auch das Interesse derVerfasserin/des Verfassers am Themengebiet. Auch ein wissenschaft-licher Text sollte angenehm zu lesen sein. Die Wahl des Wortschatzesund die Struktur der Sätze sind folglich wichtig und sollten verständlich,präzise und konkret ausfallen. Zu achten ist auch auf Orthografie unddie Grammatik.

Mit dem Vorlegen einer Abschlussarbeit sollen Studierende nach-weisen, dass sie eine Forschungsfrage aus einem bestimmten Fachbereich

58 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 59: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

selbständig nach wissenschaftlichen Methoden bearbeiten und die Ergeb-nisse sachgerecht darstellen können. Jede wissenschaftliche Arbeitmuss sachlich und präzise abgefasst, verständlich und gut lesbar sein.Eine nicht angemessene formale und sprachliche Gestaltung der Arbeitführt zur Abwertung.

Folgende Benotungsmöglichkeiten sind an rumänischen Hoch-schulen gegeben:

– die Note 10 wird für eine Arbeit vergeben, die sich mit demThema sachlich adäquat (unter Einbezug der relevanten Literatur),gedanklich eigenständig und unter Berücksichtigung inhaltlichverwandter oder sonst sinnvoller Aspekte in sprachlich-stilistischwie formal einwandfreier Weise auseinandersetzt und hinsichtlichmehrerer Aspekte die Erwartungen erfüllt.

– die Note 9 wird für eine Arbeit vergeben, die den genanntenAnforderungen teilweise entspricht.

– die Note 8 wird für eine Arbeit vergeben, die hinsichtlich dergenannten Anforderungen insgesamt im Rahmen der durchschnitt-lichen Erwartungen bleibt.

– die Note 7 wird für eine Arbeit vergeben, die unter einem odermehreren der genannten Gesichtspunkte Mängel aufweist undden Anforderungen annähernd entspricht.

– als „nicht ausreichend“ wird eine Arbeit bewertet, die gravierendeMängel aufweist, sodass sie insgesamt den Anforderungen nichtmehr entspricht, oder für eine Arbeit, die durch Täuschung oderdie Benutzung nicht zugelassener Hilfsmittel zustande gekommenist.

Die Bewertung einer Arbeit kann nach folgenden Kriterien erfolgen:– Inhalt (50%)– Aufbau (20%)– Form (15%)– Zitierweise/Nachweisbarkeit (15%)

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 59

Page 60: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Übersicht über die Beurteilungskriterien

Bewertungskriterien Einzelaspekte Wichtige Fragen

Inhaltlicher AufbauundThemabearbeitung

– Informationswert derArbeit

– Präsentierung derInformation

– Organisierung derInformation

– Originalität– Methodensicherheit– begriffliche Präzision– sachgerechte und

überzeugendeDarstellung

– Begründung derAussagen undErgebnisse

– die Modalität derThemenbehandlung

– Erfüllung derAufgabenstellung

– Repräsentativität derBeispiele

o Ist der Aufbau der Arbeit klarstrukturiert und logisch?

o Ist die aktuelle Forschungslagehinreichend berücksichtigtworden?

o Werden die Literatur, die Theorieund Praxis hinreichend kritischanalysiert und angemesseninterpretiert?

o Wie ist die wissenschaftlicheArgumentation?

o Wie ist die Entwicklung desThemas?

o Welche Methoden sindangewandt worden?

o Werden die Schlüsselbegriffeüberzeugend definiert?

o Werden die Schlussfolgerungendeutlich formuliert?

o Ist jedes Kapitel in Bezug aufdas Thema geschrieben?

o Werden Thesen/Hypothesenkritisch reflektiert, modifiziert,widerlegt, bestätigt?

o Zeichnet sich die Arbeit durchFaktentreue aus?

o Fußen eigene Bewertungen undWerturteile auf den gewonnenenErkenntnissen und leiten sie sichaus der Untersuchung ab?

o Stimmen die Proportionen(Umfang der Teile)?

Quellen- undLiteraturauswahl

- gute Kenntnis derrelevanten Literatur

- Umfang, Qualität undund Repräsentativitätder Literatur

- die Fähigkeit,Standardliteratur zuidentifizieren und neueQuellen zu recherchieren

- Quellenreichtum

o Ist die entsprechendeStandardliteratur hinreichendberücksichtigt worden?

o Wurden relevante und aktuelleQuellen herangezogen?

60 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 61: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Sprache undFormalia

- die Form des schriftlichenAusdrucks

- die Klarheit derGedankenführung

- sprachliche Korrektheit- Fehlerfreiheit- Interpunktion- Übersichtlichkeit und

äußere Form (Qualitätdes Layouts)

o Entsprechen Sprachgebrauch undVerständlichkeit den Standardswissenschaftlichen Arbeitens?

o Ist die Arbeit frei vonRechtschreib-, Interpunktions-,Tipp- und Layoutfehlern?

o Wird der vorgegebene Richtwertfür den Umfang der Arbeiteingehalten?

Beherrschung derTechnik deswissenschaft-lichenArbeitens

- Umgang mit einem Textzu wissenschaftlichenZwecken

- Literaturangaben- einheitliche und

komplette Zitierweise- Umgang mit dem

Fachapparat

o Entsprechen begrifflichePräzision, Form, Zitiertechnik,Fußnoten usw. den Standardswissenschaftlichen Arbeitens?

WeitereQualitäts-aspekte

- wissenschaftlicheRelevanz

- praktische Relevanz- Eigenständigkeit- Arbeitseinsatz- Umfang der Arbeit

��

Anforderungen an die wissenschaftliche Abschlussarbeit 61

Page 62: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

3 Das Zitieren in einerwissenschaftlichen Arbeit

In diesem Kapitel soll das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeitund das Zitieren der wissenschaftlichen Literatur erklärt werden. InZweifelsfällen und bei Unklarheiten wenden Sie sich an Ihre/IhrenBetreuerin/Betreuer.

Für die Zitierweise und die Bibliografie gilt: Entscheiden Sie sichfür eine der gängigen Arten des Zitierens und der bibliografischenAufnahme. Achten Sie jedoch darauf, dass alles einheitlich ist.

Ein Merkmal des wissenschaftlichen Arbeitens ist die Bezugnahmeauf die Fachliteratur. Der Verfasser muss dem Leser den Zugang zuseinen Quellen eröffnen, die er mit dem Zitat angibt. Zitieren Siemöglichst vollständig. Sie können sich an der Zitierweise in den Fachzeit-schriften oder in einer anderen wissenschaftlichen Vorlage orientieren.

– Als Zitat wird eine Textstelle bezeichnet, die von einem Autorübernommen wurde und die in der eigenen Arbeit verwendetwird. Zitate sind folglich übernommene Aussagen anderer Autoren.

– Sämtliche Zitate sind als solche kenntlich zu machen. Dies erfolgtim Text z.B. durch eine hochgestellte Zahl an einer geeignetenStelle und durch die Angabe der Quelle in der Fußnote.

– Zitierfähig sind Veröffentlichungen; unveröffentlichte oder nichtallgemein zugängliche Quellen sind als Anlagen zusammen mitder wissenschaftlichen Arbeit einzureichen. Mündliche Aussagensind nur auf der Grundlage von Gesprächsprotokollen zitierfähig,die im Quellenverzeichnis auszuweisen sind. Aus Vorlesungs-und Seminarunterlagen wird nicht zitiert, da Originalquellenangeben werden können.

62

Page 63: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Eine Zitierpflicht besteht unabhängig davon, ob Sie andere Gedan-ken belegen wollen, übernehmen oder weiterentwickeln. DieZitierpflicht schließt auch Tabellen, Diagramme, Zeichnungen,Bilder usw. ein.

– Grundsätzlich sollten Sie nur Originalquellen zitieren. Die Ver-wendung von Sekundärquellen ist bei schwer oder nicht mehrgreifbaren Originalquellen berechtigt.

– Eine Zitierpflicht besteht dann nicht, wenn es sich bei den Gedan-ken um wissenschaftliches Allgemeingut handelt.

– Wissenschaftliches Arbeiten besteht nicht darin, viele wörtlicheZitate aufzunehmen. Greifen Sie auf sinngemäße Zitate zurück.

– Alle übernommenen Gedanken oder Daten (Tabellen, Grafiken,Abbildungen usw.) müssen unter Angabe der Quelle kenntlichgemacht werden.

– Alle Angaben müssen richtig und einheitlich erfolgen.– Fehlerfreie Angaben und ein einheitliches Zitierschema werden

erwartet.– Eigene Ansichten und Bewertungen können durch den Hinweis

nach Ansicht der/des Verfasserin/Verfassers kenntlich gemachtwerden, wenn dies nicht offensichtlich ist.

– Beispiele können kapitelweise oder in der gesamten Arbeit durch-nummeriert werden.

– Die Wiedergabe von Textpassagen und die Wiedergabe vonPublikationstiteln wird durch ein Zitierverfahren geregelt.

– Für die Textstellenwiedergabe gilt, dass sie durch Anführungs-zeichen kenntlich zu machen ist. Dabei ist die Entnahmestelledeutlich mit Angabe des Autors, der Publikation und des genauenFundortes (Jahr, Seite) anzugeben.

– Das aus der Literatur wörtlich oder sinngemäß Übernommenemuss belegt werden.

– Für die Wiedergabe von Publikationstiteln gibt es verschiedeneVerfahren. Die jeweils gewählte Vorgehensweise muss einheitlichangewandt werden und wissenschaftlichen Anforderungen genü-gen. Letzteres gilt vor allem hinsichtlich der eindeutigen Identi-fizierbarkeit von Quellenangaben. Werden diese beiden Voraus-setzungen nicht erfüllt, können die selbst gewählten Gestaltungen

Das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit 63

Page 64: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

zu einer schwächeren Bewertung oder zum Zurückweisen derArbeit führen.

– Gemeinsam ist allen Zitierverfahren, dass sie die bibliografischeIdentifizierbarkeit gewährleisten. Das einmal gewählte Verfahrenmuss konsequent angewandt werden.

– Praktikabilität und Verständlichkeit sollen Ihre Zitierweise kenn-zeichnen. Orientieren Sie sich an die Gebräuche des Faches.

– Für die Zitierweise und die Bibliografie gilt: Entscheiden Siesich für eine der gängigen Arten des Zitierens und der biblio-grafischen Aufnahme. Achten Sie jedoch darauf, dass alleseinheitlich ist.

��

64 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 65: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

3.1 Das Zitierender wissenschaftlichen Literatur

Die unterschiedlichen Zitatarten belegen, inwieweit die/der Verfasserin/Verfasser der Arbeit mit der Forschungsentwicklung seines Unter-suchungsgegenstandes vertraut ist. Das richtige Zitieren beweist, dassSie die Fachliteratur kennen und dass Sie verdeutlichen, welche GedankenSie für Ihre Arbeit übernommen haben.

Oft findet man in Arbeiten Sätze oder Aussagen, die ohne einementsprechenden Vermerk zitiert werden oder die einem anderen Urheberzugesprochen werden können. Es finden sich auch Arbeiten, die keineZitate aus der Sekundärliteratur anführen, obwohl in der Bibliografiemehrere Werke angegeben werden. Zu berücksichtigen ist ein ange-messenes Verhältnis zwischen Zitat/Paraphrase und eigenem Beitrag.Viele Studierende zitieren zu oft aus der Primär- und Sekundärliteratur,meistens aus dem gleichen Buch. Viele Studierende leiten Zitate ein,belegen sie aber nicht immer ausreichend. Es lassen sich auch vieleunnötige Zitate finden.

Einwandfreies Zitieren ist für eine positive Bewertung Ihrer Ab-schlussarbeit wichtig. Übernommenes, fremdes Gedankengut ist alssolches zu kennzeichnen, gleichgültig ob direkt oder indirekt zitiertwird. Generell gilt, dass jedes Zitat mit Hilfe des Literaturverzeichnissesnachprüfbar sein muss.

Wissenschaftliches Arbeiten besteht nicht darin, viele wörtlicheZitate anzuführen. Für die Zitierweise gilt: Entscheiden Sie sich füreine der gängigen Arten des Zitierens. Achten Sie jedoch darauf, dassalles einheitlich ist.

Zitate unterstützen und beweisen Aussagen. Zitieren ohne An-führungszeichen ist ein Plagiat. Das bedeutet, dass ein Zitat verwendetwird, ohne es als solches zu kennzeichnen. Damit wird es als eigenesGedankengut ausgegeben. Es ist besonders wichtig, dass man wortge-treu zitiert: das Zitat muss der Vorlage genau entsprechen.

Beim Umgang mit Zitaten muss darauf hingewiesen werden, dasein Fach oft seine eigenen Regeln hat. Das Zitieren dient der Bezugnahmeauf die vorhandene Forschung. Deshalb ist Ihre Arbeit „ein Produkt,

Das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit 65

Page 66: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

das Sie gestalten, strukturieren und keine Zitatsammlung“ und „inIhrem Text haben Zitate, Verweise und Belege immer nur die Funktion,das von Ihnen Gesagte zu stützen, einzubetten, zu belegen und abzu-sichern. Alle fremden Materialien sind nur Hilfsmittel für Ihre Aussagen.“(Kruse 1997, 102f.; Hervorhebung im Original).

Mit einem Zitat belegen Sie Ihre Aussage oder erweitern undergänzen sie. Die Bezugnahme auf Quellen umfasst (a) den Verweis imText und (b) den Nachweis im Literaturverzeichnis.

Es gibt verschiedene Arten, Bezüge herzustellen (vgl. dazu Kruse1997, 103-108):

– Das Zitieren bezeichnet das singemäße oder wörtliche Anführenfremder Behauptungen, Ideen oder Forschungsergebnisse.

– Es gibt direkte Zitate, die wörtlich übernommen und in An-führungszeichen gesetzt werden und indirekte Zitate, die paraphra-siert (d.h. in eigene Worte gefasst) werden, jedoch Erkenntnisseoder Meinungen anderer unverfälscht wiedergeben.

– Alle Kernaussagen, die man wissenschaftlichen Texten entnimmt,sollten belegt werden. Allgemein anerkannte Meinungen müssenjedoch nicht belegt werden.

– Man kann Aussagen dadurch belegen, dass man empirischesMaterial oder den Inhalt einer Quelle anführt, die sie stützen.

– Das Verweisen bezeichnet den Hinweis auf Schriften, in demähnliche Aussagen zu finden sind. Behauptungen, die nicht belegtwerden können oder die zu kompliziert sind, als dass man siekurz belegen könte, werden oft durch einen Verweis auf andereAutoren gestützt. Verweise werden durch Ausdrücke wie sieheoder vgl. (vergleiche) bei den entsprechenden Literaturangabendeutlich gemacht. Verweise ähneln oft indirekten Zitaten.

Zur formalen Gestaltung des Zitierens kann man zwei unterschied-liche Systeme heranziehen:

– das Kurzbelegverfahren und– das Anmerkungssystem

� Das Kurzbelegverfahren benennt Textquellen im Text mitdem Namen des Autors und der Jahreszahl der Veröffent-lichung, sodass der Text, auf den verwiesen wird, im Literatur-verzeichnis identifizierbar ist. Dieses Verfahren hat den Vorteil,

66 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 67: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

dass der Text alle Informationen enthält. Der Nachteil bestehtdarin, dass der Textfluß durch Einschübe unterbrochen wird.� Das Anmerkungssystem gibt alle Verweise in den Anmer-

kungen. Diese können am Fuß der Seite stehen (als Fußnote),sie können aber auch am Kapitelende oder am Ende derArbeit stehen.

Aus jedem Zitat müssen sich der Autor und die Quelle klar ergeben.Diese Zuordnung kann mit einer hochgestellten Zahl erfolgen, die aufeine Anmerkung verweist oder durch die Angabe des Autors und desJahres der Veröffentlichung des Werkes bzw. der Seite nach dem Zitatin Klammer.

Die Primärquellen werden nach der kritischen Ausgabe oder nachder anerkanntesten Ausgabe zitiert. Die Verweisung muss ganz genausein, d.h. man zitiert keinen Autor, ohne das Buch und die Seite desZitats anzugeben. Sie muss kontrolliert werden können.

Sowohl wörtliche als auch sinngemäße Zitate müssen die Meinungdes zitierten Autors zum Ausdruck bringen und im richtigen Zusammen-hang stehen. Grundsätzlich ist nach dem Originaltext zu zitieren.

Längere Zitate sollten optisch abgehoben werden, kürzere könnenin den laufenden Text eingebettet werden.

Zitate werden gekennzeichnet durch:– doppelte Anführungszeichen, wenn sie im Text erscheinen und

wenn das Zitat den Umfang von zwei oder drei Zeilen nichtüberschreitet. Enthalten sie selber Zitate, werden letztere in halbeAnführungszeichen gesetzt. Jeder Auszug aus einer primärenoder sekundären Quelle muss wort- und punktgenau angegebenwerden.

– keine Anführungszeichen, wenn das Zitat länger als drei Zeilenist. In diesem Fall ist es üblich, das Zitat vom Text abzusetzenund folgendermaßen zu markieren:� eingerückte Absätze (drei Leerstellen am linken Rand in

jeder Zeile des Zitats)� kleinerer Schrifttyp� kein Zeilenabstand� Leerzeile vor und nach dem Zitat

Das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit 67

Page 68: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Quellenangaben und Zitate im Text

Quellenangaben sind dann notwendig, wenn– der Autor eines Zitats angeführt werden soll– ein Begriff eingeführt wird– auf weiterführende Informationen verwiesen wird.

Wann und wie man zitiert

– Man zitiert einen Text oder eine Textstelle, mit dem/der man sichauseinandersetzt, den/die man analysiert oder interpretiert (Primär-literatur). Solche Texte/Textstellen sollen ausführlich zitiertwerden. Sind diese Texte/Textstellen zu lang, um in den Text derArbeit eingefügt zu werden, kann man sie als Anhang an dasEnde der Arbeit stellen und in der Arbeit darauf verweisen.

– Man zitiert einen Text oder eine Textstelle zur Unterstützung dereigenen Auslegung/Aussage (Sekundärliteratur). Ein solches Zitatsollte entweder etwas Neues bringen oder eine bestimmte Autoritäthaben.

– Zitate unterstützen und beweisen Aussagen, sie sollten von jedemkontrollierbar sein.

– Wer zitiert, zeigt, dass er die Meinung des zitierten Autors teilt.– Zitieren ohne Anführungszeichen ist ein Plagiat. Damit wird es

als eigenes Gedankengut ausgegeben.– Es ist besonders wichtig, dass man wortgetreu zitiert: das Zitat

muss der Vorlage genau entsprechen (Form, Inhalt, Interpunktion).– Bei allen Zitaten ist die gesamte Seitenangabe erforderlich. Hierbei

können einzelne („S. 18“), mehrere einzelne („S. 214, 218,235“), mehrere zusammenhängende Seiten („S. 34-36“ bzw. „S.34ff.“; „S. 34-47“), ganze Textabschnitte („Kap. 7, S. 26-58“,immer mit Seitenangabe) angesprochen werden.

Regeln für das Zitieren

�Zitate werden in doppelte Anführungszeichen gesetzt. Enthalten sieselber Zitate, werden letztere in halbe Anführungszeichen gesetzt.

� Ist dem zitierten Autor ein offensichtlicher Fehler unterlaufen (eraber trotzdem zitierenswert), dann müssen Sie diesen Fehler

68 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 69: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

übernehmen, aber den Leser durch die Einschaltung eines [sic] ineckiger Klammer auf den Fehler hinweisen. Auch Druckfehleroder falscher Wortgebrauch der Vorlage werden mit [sic](= „solautet die Quelle“) versehen.

� Ist ein fremdsprachiger Autor Gegenstand der Arbeit, so wird inder Originalsprache zitiert (wenn es sich um ein literarischesWerk handelt). In Klammer oder in einer Fußnote kann man eineÜbersetzung hinzufügen, die als solche gekennzeichnet seinsollte.

� Jeder Auszug aus einer primären oder sekundären Quelle musswort- und punktgenau angegeben werden. Das Zitat muss alsoder Vorlage genau entsprechen (Form, Inhalt, Interpunktion). ImZitat werden Zeichensetzung und Rechtschreibung unbedingtbeibehalten bzw. Unterstreichungen und Fettdruck. Die Eintei-lung in Abschnitte, die sich im Original befindet, muss ebenfallsim Zitat beibehalten werden.

�Es dürfen keine Textstellen ausgelassen werden, ohne dass dasangezeigt wird. Angezeigt wird dieses durch drei Punkte an derStelle der Auslassung [...]:

An einer anderen Stelle behauptet Bergmann (1981, 37):„Mein Haupteinwand [...] bezieht sich darauf, dass eincharakteristisches Strukturmerkmal der analytischenMentalität der KA [...] keine Beachtung findet.“

� Jede eigene Stellungnahme, Klarstellung, jede Verdeutlichungmuss in einer eckigen Klammer stehen; auch Unterstreichungen,die nicht vom Autor, sondern von Ihnen stammen, müssen alssolche gekennzeichnet werden.

�Eigene Hervorhebungen oder Hinzufügungen im Zitat werdennach der Veränderung [meine Hervorhebung] oder [Hervorhe-bung des/durch den Verfasser(s) oder d.V. abgekürzt für derVerfasser] angezeigt. Auch hier gilt, dass die gewählte Formbeibehalten werden muss:

In diesem Jahr [1993; d.V.] gab er [Meier; d.V.] eine neueSchrift heraus.

Das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit 69

Page 70: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

�Eigene Unterstreichungen müssen durch einen Hinweis als solchekenntlich gemacht werden.

�Zitate werden vom Text abgesetzt durch doppelte Anführungs-zeichen. Sind Zitate länger als 3 Zeilen, dann werden sie ohneAnführungszeichen engzeilig und eingerückt geboten. In diesemFall werden Zitate vom Text abgesetzt auch durch einen kleinerenSchrifttyp.

� Textstellen aus der Sekundärliteratur werden nur zitiert, wennsie Ihre Auffasung unterstützen oder bestätigen. Auf jeden Fallsollte diese Stelle nicht länger als eine halbe Seite sein. Wenn diezu analysierende Stelle länger ist, dann ist es besser, diesen Textim Anhang wiederzugeben und im Laufe der Untersuchung nureinzelne Stellen zu zitieren.

�Achtung vor überflüssigen Zitaten.�Die Aneinanderreihung wörtlicher Zitate ist zu vermeiden.�Die Quellenangabe kann auch vor dem Zitat stehen:

Vgl. dazu den Hinweis bei Braun (1979, 34): „….“

�Quellenangaben und kurze Verweise werden in den Text integriert,ohne hervorgehoben zu werden:

Braun (1991, 45) meint, dass …In der Darstellung dieser Aspekte beziehe ich mich vorallem auf Braun (1979).

�Grundsätzlich kann zwischen der deutschen und der amerikani-schen Zitierweise unterschieden werden. Bei der amerikanischenstehen die Quellen im Text direkt hinter dem Zitat in Klammern(Autor, Jahr, Seite). Bei der deutschen Zitierweise wird dieQuelle in den Fußnoten genannt.

� In sprachwissenschaftlichen Arbeiten wird grundsätzlich dassog. Harvard-Schema verwendet, d.h. die Referenzen werden imlaufenden Text angegeben. Fußnoten werden somit für Anmer-kungen, die sich nicht direkt im Haupttext unterbringen lassen,freigehalten.

70 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 71: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

�Das System Autor-(Erscheinungs-)Jahr.Möchten Sie auf ein Buch verweisen, so schreiben Sie nach demZitat in Klammer den Namen, das Erscheinungsjahr und die Seitedes Buches auf das Sie verweisen (aus dem Sie zitieren). Dievollständigen bibliografischen Angaben findet der Leser in IhrerBibliografieliste am Ende der Arbeit:

Schon W. v. Humboldt (1979, 137) eröffnet in seinenErläuterungen zum Sprachbegriff eine kommunikativ-pragmatische Perspektive. Er erwähnt dabei die einzigeMöglichkeit, Sprache wahrzunehmen u.zw. im dialogischenGegenübertreten der Menschen. Deshalb zog man dieBezeichnung ‚Standardsprache’ vor und verstand darunter„das Arsenal der Mittel und Möglichkeiten sprachlicherÄußerungen, das optimaler grammatischer, sozialer undstilistischer Kompetenz genügt.“ (Müller 1975, 56).

�Dieses System ist besonders dann zu empfehlen, wenn manlaufend viele Bücher oder immer wieder dassselbe Buch zietierenmuss, weil man die Anmerkungen wie ders. oder a.a.O. usw.vermeidet. Unentbehrlich ist dieses System, wenn man einegedrängte Zusammenfassung der Literatur zu einem Thema/Bereich bietet:

Dieses Problem wurde ausführlich behandelt von Stein(1987) und von Hehn (1989).

Dieses System kommt nur für bibliografisch homogene Arbeitenin Frage.�Hat ein Autor im gleichen Jahr mehrere Publikationen ver-

öffentlicht, werden zusätzlich zur Jahreszahl Kleinbuchstabengesetzt. D.h. bei gleichem Erscheinungsjahr wird mittels a, b, cusw. mehrere Werke desselben Verfassers chronologisch geordnet(z.B. Földes 1996a; Földes 1996b).

�Grundsätzlich ist nach dem Originaltext zu zitieren. Nur wenndas Original unzugänglich ist, darf nach einer Quellenangabe inder Sekundärliteratur zitiert werden. Nach Angabe der Origi-nalquelle wird dann die Sekundärquelle mit „zit. nach ...“ in das

Das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit 71

Page 72: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Literaturverzeichnis aufgenommen. In den Fußnoten ist entspre-chend zu verfahren.

�Kein Zitat darf aus seinem Zusammenhang gerissen werden. Beiallen Zitaten ist die gesamte Seitenangabe erforderlich.

�Sie dürfen auf keinen Fall einen Autor durch das Zitat einesanderen Autors zitieren bzw. aus einer Quelle zweiter Handzitieren, und so tun, als ob Sie das Original gesehen/gelesenhätten!

��

72 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 73: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

3.2 Arten von Zitaten

Wörtliche (direkte) Zitate

– beginnen und enden mit Anführungszeichen– nach schließenden Anführungszeichen, die ein Zitat beenden,

das aus einem ganzen Satz besteht, wird nicht noch einmal einPunkt gestezt. Der Punkt des Zitats ist zugleich das Satzende.Der Punkt steht nach dem Zitat, wenn dieses nur einen Teil deszitierten Satzes darstellt. Gleiches gilt für das Komma.

– damit werden Sätze, Satzteile, Begriffe, Definitionen usw. imWortlaut (Wort-für-Wort) übernommen

– längere wörtliche Zitate sollten vermieden werden– erfordern stets die Angabe der Seitenzahl: z.B. Dietz 2003: 23

oder Dietz 2003, S. 23 oder Dietz 2003, 23. Ansonsten ist dieAngabe der Seitenzahl meist nicht nötig, außer wenn Sie sich aufeine bestimmte Stelle in einem Werk beziehen (z.B. auf einekonkrete Definition bei einem Autor).

– sind zu empfehlen, wenn ihr Wortlaut für die Arbeit wichtig istoder die Formulierung

– müssen buchstabengetreu wiedergegeben werden; wörtliche Zitatemüssen folglich mit dem Originaltext übereinstimmen

– Rechtschreibfehler, Unstimmigkeiten usw. in wörtlichen Zitatenwerden gemäß dem Original übenommen und mit einem Ausrufe-zeichen in Klammer (!) oder durch [sic!] direkt nach dem Fehlergekennzeichnet

– Hervorhebungen im Original sind im Zitat wiederzugeben bzw.durch Erläuterungen zu verdeutlichen

– ein Zitat in einem Zitat wird mit einfachen Anführungszeichen(‚...‘) markiert; auch die in einem Zitat mit Anführungszeichenversehenen Textpassagen werden so gekennzeichnet

– Hervorhebungen, Ergänzungen und Erklärungen des Schreiben-den werden im Zitat in eckige Klammern [...] gesetzt, wobei dieAnfangsbuchstaben Ihres Vor- und Nachnamens abgekürzt werden

Das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit 73

Page 74: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– bei Zitaterweiterungen, wenn ein zitierter Satz durch eigene erklä-rende Anmerkungen erweitert wird, so sind diese in Klammernzu setzen und mit dem Zusatz „Anm. d. Verf.“ zu versehen

– Hervorhebungen im zitierten Text sollten grundsätzlich über-nommen werden. Bei eigenen Hervorhebungen ist die entsprechen-de Stelle mit dem Zusatz [Hervorh. d. Verf.] zu kennzeichnen.

– Nachträgliche Hervorhebungen sind mittels Fußnote durch denZusatz [Hervorh. d. Verf.] zu kennzeichnen. Anmerkungen desVerfassers oder optische Veränderungen sind folglich kenntlichzu machen, z.B. innerhalb des direkten Zitats: [Anm. d. Verf.], inder Fußnote: [Hervorhebung nicht im Original]

– bei Zitatauslassungen und Zitatunterbrechungen bzw. um einZitat grammatikalisch in die eigenen Ausführungen einzupassenoder um unwesentliche Zwischenteile des Satzes wegzulassen,müssen die entsprechenden Auslassungen durch [...] gekennzeich-net werden, d.h. Auslassungen (Wörter, Syntagmen, Sätze) imZitat werden durch drei Punkte in einer eckigen Klammer markiert

– der Quellenhinweis bei direkten Zitaten erfolgt ohne vgl.– die Fußnotenzahl ist stets nach dem Ende des Zitats, unmittelbar

nach dem zweiten Anführungszeichen zu setzen– längere Zitate sollten optisch abgehoben werden, kürzere können

in den laufenden Text eingebettet werden– bei längeren Zitaten ist es üblich, einen kleineren Schrifttyp in

eingerückten Absätzen zu verwenden (Leerzeile vor und nachdem Zitat, drei Leerstellen am linken Rand in jeder Zeile desZitats und kein Zeilenabstand), wenn das Zitat länger als dreiZeilen lang ist

– ist ein fremdsprachiger Autor Gegenstand der Arbeit, so wird inder Originalsprache zitiert (wenn es sich um ein literarischesWerk handelt). In Klammer oder in einer Fußnote kann man eineÜbersetzung hinzufügen

– wörtliche Zitate aus der Fachliteratur in einer fremden Sprachekönnen übersetzt oder im Originalwortlaut angegeben werden.

– wenn ein Zitat über das Ende einer Seite im Originaltext geht,benützt man die Abkürzung f. (für „folgende”; z.B. 18f.) oder ff.,d.h. das Zitat geht von Seite 18 bis 20

74 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 75: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– der Hinweis „Ebd.“ (für „ebenda“) bezieht sich bei einem direktenZitat auf dieselbe Quelle wie die unmittelbar vorhergehendeAnmerkung

– bei Übereinstimmungen der Nachnamen verschiedener Verfasserwerden die gekürzten Vornamen genannt, z.B. „A. Braun (1998)... “ neben „H. Braun (1998) ...“

– sofern ein Zitat in einen laufenden Satz eingefügt wird, könnenGroßschreibung am Satzanfang und schließendes Satzzeichendes Zitats zur Einpassung in den Satz verändert werden.

Nichtwörtliche (indirekte, sinngemäße) Zitate

– bei dieser Zitatart werden Gedanken aus Quellen übernommen,die mit eigenen Worten wiedergegeben werden. Auch hier gilt,dass die Quellen genau angeführt werden müssen

– sinngemäße Zitate dienen auch der nicht wortgetreuen Übernahmevon Argumenten usw. aus anderen Werken mittels eigener Formu-lierungen (Paraphrasierung). Das Paraphrasieren sollte sparsambenutzt werden.

– beim Paraphrasieren muss sorgfältig formuliert werden, um Inhaltund Zusammenhang des Originals nicht zu entstellen

– durch ein sinngemäßes Zitat erfolgt eine inhaltliche Wiedergabeder zitierten Textstelle. Das Ziel ist die Kennzeichnung einesfremden Gedankengangs

– indirekte Zitate erscheinen ohne Anführungszeichen– der Umfang des Zitats muss eindeutig erkennbar sein– erhalten einen Hinweis bzw. Anmerkung, die auf die Quelle

aufmerksam macht (durch vgl. eingeleitet). Diese Abkürzungwird auch verwendet bei Verweisen auf Parallel- oder Kontrar-stellen bzw. bei zusätzlicher Literatur (sog. Querverweise; z.B.vgl. hierzu...; vgl. auch...; vgl. insbesondere ...; siehe ferner...;siehe auch...; siehe dagegen...; anders bei...)

– enge inhaltliche Anlehnungen sind durch die Abkürzung „vgl.“(vergleiche) zu kennzeichnen, entferntere Bezugnahme durch„siehe“ oder „s.a.“ (siehe auch). Andere inhaltliche Beziehungensind ausdrücklich zu beschreiben

– Fußnotenhinweise erscheinen am Ende des indirekten Zitats

Das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit 75

Page 76: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– der Quellenhinweis beginnt in der Fußnote mit vgl., siehe, ähnlichbei usw.

– bezieht sich das übernommene Gedankengut auf den ganzen Satzmuss die Fußnotenzahl grundsätzlich nach dem Punkt (Komma,Semikolon) gesetzt werden

– bei Übereinstimmungen der Nachnamen verschiedener Verfasserwerden die gekürzten Vornamen genannt: z.B. „A. Braun (1998)... “ neben „H. Braun (1998) ...“

Beispiel:Wehrlich (1997, 12) und Fleiß (1994, 23) haben gefordert ...Vgl. die Beiträge in Müller (1999c)... vor kurzem ausführlich erörtert (vgl. Matte 1980, 91ff.)Wie bei Braun/Fleischer (1998, 76-83) besprochen ...

Sekundärzitate (das Zitat aus zweiter Hand)

– sollte nur eine Notlösung sein– der Autor der wissenschaftlichen Arbeit sollte deutlich hervor-

heben, von wem er das Zitat übernommen hat– von Sekundärzitaten wird gesprochen, wenn wörtlich oder sinnge-

mäß nicht aus dem Originaltext eines Verfassers A, sondern ausdem Text eines Verfassers B zitiert wird, der wiederum VerfasserA zitiert hat

– solche Zitate werden mit „zit. n“ (= zitiert nach) oder „zit. nach“ausgewiesen; in den Fußnoten ist entsprechend zu verfahren

– nur wenn das Original unzugänglich ist, darf nach einer Quellen-angabe zitiert werden

– im Text wird dieses Zitat wie ein normales Zitat behandelt– bei der Quellenangabe im Text muss auf die Originalquelle

verwiesen werden: bibliografische Angaben der Originalquellegefolgt vom Hinweis zit. nach mit Erwähnung der Quelle, ausder das Zitat übernommen wurde

– die Sekundärquelle, d.h. die Quelle, aus der das Zitat stammt,wird ins Literaturverzeichnis aufgenommen

– jedes Zitat (direkt oder indirekt), das nicht selbst recherchiertwurde, muss anhand der Originalquelle überprüft werden

76 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 77: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Das Zitat im Zitat

– liegt dann vor, wenn in einem längeren wörtlichen Zitat einweiteres Zitat eingeschlossen ist

– dieses eingeschlossene Zitat wird in einfache Anführungszeichengesetzt

– dieses Zitat muss nicht nachgewiesen werden, da bei der Quellen-angabe der Autor des Werks, von dem das gesamte Zitat über-nommen wurde, angeführt wird

Weitere Hinweise– Zitate aus Tages- und Wochenzeitungen folgen den gleichen

Regeln wie Zitate aus Zeitschriften. Es ist aber günstiger, nachdem Datum und nicht nach der Nummer zu zitieren. VergessenSie nicht die Seite (die Spalte müssen Sie nicht angeben).

– bei Zitaten aus Werken der Weltliteratur wird nach Titel-Buch-Kapitel/Teil-Paragraph/Gesang-Vers zitiert. Bei klassischenKomödien und Tragödien (und auch bei modernen) gibt man imZitat den Akt in römischen Zahlen, die Szene und auch dieZeile/Zeilen in arabischen Zahlen an.

– bei Tabellen, Abbildungen usw. beginnt der Quellenhinweis mit„Quelle: ...“

– welche Zitatform gewählt wird, obliegt dem Prüfling, soweit esdie Betreuerin/der Betreuer oder die Prüfungsordnung nicht vor-schreibt. Wichtig ist jedoch, dass einheitlich vorgegangen wird.

Zusammenfassungo Kurzbeleg ohne Seitenangabe: Name des Autor/der Autorin im

Text, Jahresangabe in Klammern:– Münch (1988) gibt erst mal einen umfassenden Überblick

über neuere Ergebnisse der Schreib- und Leseforschung imKontext Hochschule.

o Direktes/wörtliches Zitat wird durch Anführungszeichen markiert.Danach in Klammern: Name des Autors/der Autorin (ohne Vorna-me und Titel), Jahresangabe, Seitenangabe (unbedingt erforderlich):

– Wissenschaftliche Hausarbeiten werden oft gefordert, ohnedass „präzise Angaben über die Art des Textes gemachtwerden.” (Baum 1988, 17)

Das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit 77

Page 78: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Meier (1992) stellt fest, dass „Studierenden meist keineKenntnisse über Textsorten“ (S. 119) vermittelt werden.

o Ein Zitat oder ein in Anführungsstriche gesetzter Ausdruck ineinem Zitat wird durch einfache Anführungszeichen gekenn-zeichnet:

– „Besonders Studierende, die mit dem ‚Deutschunterricht inder Schule nicht zurecht gekommen’ sind, berichten übererhebliche Probleme bei der Textherstellung.” (Waldmann1995, 201)

o Indirektes Zitat/nichtwörtliches Zitat: ohne Anführungsstriche.Danach in Klammern: „vgl.” oder „s.” (=„siehe”) oder „nach”,Name des Autors/der Autorin, Jahresangabe, Seitenangabe:

– Aber auch Studierende, die über eine gut ausgebildeteSchreibkompetenz verfügen, wissen meistens nicht, wiesie ihre Hausarbeit gestalten sollen (vgl. Münch 1988, 7).

o Auslassungen im Zitat sind nur erlaubt, wenn dadurch der Sinnnicht verändert wird. Auslassungen werden durch drei Punktemarkiert, die in Klammern gesetzt werden. Wenn sich die Syntaxgegenüber dem Original verändert, werden oft Anpassungen imZitat notwendig. Diese sind in Klammern zu setzen.

– Origina l: „Es ist notwendig, dass Studierende vom erstenSemester an mit verschiedenen Textsorten experimentieren.”(Waldmann 1995, 60)

– Es wäre also erforderlich, verschiedene Textsorten zu ver-mitteln, sodass „[…] Studierende vom ersten Semester anmit verschiedenen Textsorten experimentieren [können].”(Waldmann 1995, 60).

o Einfügungen, Erläuterungen im Zitat zur notwendigen Präzisie-rung werden durch den Zusatz „d. Verf” (= die Verfasserin/derVerfasser) gekennzeichnet.

– Original: „Gerade sie sind in dieser Hinsicht oft außer-ordentlich motiviert.” (Heine 1997, 21)

– Denn „gerade sie [Studienanfängerinnen und Studienanfän-ger, d. Verf.] sind in dieser Hinsicht oft außerordentlichmotiviert.” (Heine 1997, 21)

78 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 79: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

o Verschmelzungen: Wenn einzelne Wörter von fremden Autorenin den eigenen Text integriert werden, bleiben grammatikalischeVeränderungen unberücksichtigt.

– Original: „Eine lernpsychologische und didaktische Ein-schätzung des Phänomens ergibt, dass das Experimentierenmit verschiedenen Textsorten zu empfehlen ist.”(Lemmermeier 1997, 203)

– Auch aus „lernpsychologischer und didaktischer” Perspekti-ve sei dies zu empfehlen (Lemmermeier 1997, 203). SeitJahren wird in der Literatur auf diese Tatsachen hingewiesen.Die meisten Einführungskurse in das wissenschaftlicheArbeiten ignorieren diese jedoch weiterhin.

o Hervorhebungen im Zitat, die im Originaltext nicht vorhandensind, müssen gekennzeichnet werden, z.B. mit dem Zusatz„Hervorh. nicht im Original” oder „Hervorh. von mir”.

– Original: „An deutschen Hochschulen sollten nach amerika-nischem Vorbild die Methoden des Kreativen Schreibensviel stärker als bisher mit der herkömmlichen Methodikwissenschaftlichen Arbeitens verknüpft werden.” (Poet1995, 12)

– An deutschen Hochschulen sollten nach amerikanischemVorbild die Methoden des Kreariven Schreibens viel stärkerals bisher mit der herkömmlichen Methodik wissenschaft-lichen Arbeitens verknüpft werden.” (Poet 1995, 12; Hervorh.nicht im Original).

o Wörtliche Zitate müssen mit dem Original genau übereinstimmen,auch wenn dieses fehlerhaft ist! Fehlerhaftes wird mit demZusatz „sic!” versehen:

– Auch Münz (1996) fordert dies, wenn er fragt: „Wannendlich werden deutschen (sic!) Hochschulen die Methodendes Kreativen Schreibens entdecken?” (S. 15)

o Längere Zitate werden als Blockzitat wiedergegeben. Eingerückt,ohne Anführungsstriche, mit engerem Zeilenabstand und kleine-ren Buchstaben.

Das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit 79

Page 80: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Hierzu führt die Autorin aus:Erforderlich sind ganzheitliche Absätze des wissenschaft-lichen Schreibens, die auch die emotionalen Dimensionendes Schreibens berücksichtigen. Die praktisch ausschließ-lich auf Rationalität beruhende Form der Schreibdidaktikan deutschsprachigen Hochschulen bedarf dringend einerRevision. Darin liegt keine Entwertung und keinesfallsein Verzicht auf Rationalität. (Schreiber 1994, 298)

o Zitieren „aus zweiter Hand” muss kenntlich gemacht werden.Zuerst wird der Autor des Originaltextes (hier Müller) genannt,dann die Literatur, aus der das Zitat übernommen wurde (hierMustermann). In das Literaturverzeichnis wird die Originalarbeitnicht aufgenommen:

– Die Hirnphysiologie liefert hierzu wichtige Erkenntnisse,„die in das Methodenrepertoire des Kreativen SchreibensEingang gefunden haben” (Müller 1982 zit. nachMustermann 1997, 15).

o Beim Zitieren aus einem Werk von zwei AutorInnen werdenstets beide genannt:

– Wie Schmidt/Maier (1986) zeigten, trifft dies insbesonderefür die geisteswissenschaftlichen Fächer zu.

o Hat ein Werk drei bis sechs AutorInnen, werden bei der erstenNennung im Text alle AutorInnen aufgeführt, im weiteren Verlaufbegnügt man sich mit dem Erstautor/der Erstautorin und demZusatz „et al.” oder „u.a.”:

– Nach Schmidt/Müller/Jensen/Maier (1985) habe Studierendeoft hohe Erwartungen in Bezug auf ihre Schreibkompetenz.Die Ergebnisse von Schmidt et al. (1985) sind von besonde-rem Interesse.

o Mehrere Schriften eines Autors aus dem gleichen Jahr werdendurch Kleinbuchstaben (a, b, c) unterschieden. Sie müssen ent-sprechend auch in das Literaturverzeichnis aufgenommen werden:

– Blick (1992a, 55) betont, dass „das wissenschaftliche Schrei-ben leichter fällt, wenn kreative Methoden angewandtwerden”.

80 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 81: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

o Fremdsprachige Texte sollten im Original zitiert werden; dieeigene Übersetzung ist kenntlich zu machen:

– Nach Pott/Green (1995) ist „die Schreibdidaktik an ameri-kanischen Hochschulen diesbezüglich bereits grundlegendreformiert” (S. 95, eigene Übersetzung).

Auszug aus: Peyrin, Brigitte (2001): Kreatives wissenschaftliches Schreiben.

Tipps und Tricks gegen Schreibblockaden. Juventa, Weinheim, München.

��

Das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit 81

Page 82: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

3.3 Wann und wie Fußnotenzu gebrauchen sind

Die Fußnoten erscheinen unten auf der jeweiligen Seite. Andere Autorenerscheinen in den Fußnoten, wenn sie mit den gemachten Aussagen inVerbindung stehen.

Fußnoten erfüllen unterschiedliche Funktionen: sie dienen derQuellenangabe sämtlicher auf der Textseite verwendeter Zitate; siekönnen aber auch zusätzliche Anmerkungen des Verfassers enthaltenoder Zusatzinformationen. Fußnoten erfüllen folgende Aufgaben:

– um Herkunft der Zitate anzugeben– für die Hinzufügung von weiteren bibliografischen Angaben– für Verweise auf andere Teile oder Stellen in der Arbeit selbst

(Verweis auf bestimmte Kapitel oder Abschnitte; z.B.: s. unter1.3.4; vgl. 1.3.2)

– beim Verweis auf andere Arbeiten– zur Erwähnung von Büchern (aus denen man bestimmte Gedanken

oder Ideen übernommen hat)– zur Einführung eines unterstützenden Zitates– bei Erweiterungen bzw. Richtigstellungen von Feststellungen– für fachliche Diskussionen oder zufällige Kommentare– für Verweise auf ergänzende oder kontrastierende Quellen (einge-

leitet z.B. durch so auch oder anders bei usw.)– für notwendige Folgerungen– für Zusatzinformationen, die für ein vertieftes Verständnis wichtig

sind

Wichtige Hinweise

– die Gestaltung der Fußnoten sollte einheitlich erfolgen– bei direkten Zitaten ist die Fußnotenzahl stets nach dem Ende des

Zitats, d.h. unmittelbar nach dem zweiten Anführungszeichen zusetzen

– besteht das direkte Zitat nur aus einzelnen Satzteilen, kann dieFußnotenzahl auch vor dem Punkt stehen. Gleiches gilt, wenn

82 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 83: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

lediglich ein einzelner Begriff übernommen wird. Auch in diesemFall muss die Fußnotenzahl direkt (ohne Leerzeichen) folgen

– bei indirekten Zitaten ist die Zahl hinter das Satzzeichen zusetzen (Ausnahme: Die Fußnote bezieht sich auf ein konkretesWort innerhalb des Satzes. Die Zahl ist dann hinter das ent-sprechende Wort zu setzen)

– bezieht sich das übernommene Gedankengut auf den ganzenSatz, muss die Fußnotenzahl grundsätzlich nach dem Punkt(Komma, Semikolon) gesetzt werden, ansonsten steht sie beidem betreffenden Wort

– bezieht sich die Fußnote auf ein einzelnes Wort/Wortgruppe, sosteht die Ziffer direkt dahinter vor dem folgenden Satzzeichen

– werden mehrere Quellen von einem Autor aus demselben Jahrzitiert, so ist dieses durch Anhängen von Buchstaben an dasErscheinungsjahr kenntlich zu machen. Dieser Buchstabenzusatzmuss auch in das Literaturverzeichnis aufgenommen werden

– Fußnoten sind durch einen ca. 5 cm langen linksbündigen Strich(Zitierstrich) vom Text der entsprechenden Seite abzugrenzen

– Fußnoten sind fortlaufend zu nummerieren, eine seiten- oderkapitelweise Nummerierung ist nicht zulässig. Diese Zahlen sindin die Fußnoten aufzunehmen

– jede Fußnote muss auf derjenigen Seite stehen, zu deren Text siegehört

– jede Fußnote ist mit Großschreibung zu beginnen und endet miteinem Punkt

– im Fußnotentext sollte auf eine Kurzzitierweise (Kurzbeleg)zurückgegriffen werden. Dabei sind bei jedem Zitat der Nachnamedes Autors, das Erscheinungsjahr (in Klammern) und die Seiten-zahl(en) der Fundstelle anzugeben. Erst im Literaturverzeichnismuss die Quelle vollständig angegeben werden

– in den Fußnoten werden die Literaturangaben verkürzt zitiert.Z.B.: Helbig, G./Schenkel, W. (81991): Wörterbuch zur Valenzund Distribution deutscher Verben. M. Niemeyer, Tübingen (=G. Helbig/W. Schenkel, Wörterbuch zur Valenz)

– es empfiehlt sich, bei der Anwendung der Kurzzitierweise in denFußnoten nach einem einheitlichen Muster vorzugehen

Das Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit 83

Page 84: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– bei literaturwissenschaftlichen Arbeiten wird der Kurztitel desWerks angegeben. Der Kurztitel muss im Literaturverzeichniseine eindeutige Identifikation zulassen

– stammt eine Quelle von mehr als drei Autoren, genügt in derKurzkennzeichnung der erste Autor und der Hinweis u.a.

– mehrere Quellenangaben werden durch Komma oder Semikolonvoneinander getrennt

– wird dieselbe Quelle in zwei Fußnoten auf derselben Seite und inunmittelbarer Folge zweimal zitiert, so ist bei dem zweitenHinweis statt der vollständigen Angabe nach obigem Muster nurnoch die Abkürzung „ebd.“ bzw. „ebenda“ vor den Seitenzahlender Stellenangabe anzuführen (bei Vgl. = Vgl. ebenda, S. ...; beiwörtlichen Zitaten = Ebenda, S. ...). Entsprechendes gilt dannauch für alle weiteren unmittelbar folgenden Hinweise auf dieselbeQuelle in Fußnoten auf derselben Seite

– nur wenn das Original unzugänglich ist, darf nach einer Quellen-angabe in der Sekundärliteratur zitiert werden. Nach Angabe derOriginalquelle wird dann die Sekundärquelle mit „zit. nach ...“ins Literaturverzeichnis aufgenommen

– Fußnotensysteme sind vor allem dann angebracht, wenn in einemText viele Belege vorkommen

��

84 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 85: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

4 Die Form der Bibliografie

4.1 Gegenstand und Inhaltdes Literaturverzeichnisses

In diesem Kapitel wird erläutert, wie die Bibliografie zu gestalten ist. InZweifelsfällen und bei Unklarheiten wenden Sie sich an Ihre/IhrenBetreuerin/Betreuer.

Die Wiedergabe von Publikationstiteln wird durch ein Zitierverfahrengeregelt. Für die Aufstellung der Bibliografie gibt es verschiedeneVerfahren. Entscheiden Sie sich für eine der gängigen Arten der biblio-grafischen Aufnahme. Orientieren Sie sich an einer zuverlässigen Quelleund achten Sie beim Erstellen Ihres Literaturverzeichnisses auf Ein-heitlichkeit.

Gemeinsam ist allen Zitierverfahren, dass sie die bibliografischeIdentifizierbarkeit gewährleisten sollen. Die Angaben müssen in jedemFall ermöglichen, die Publikation aufzufinden und die fragliche Stelleeinzusehen. Das einmal gewählte Verfahren muss konsequent angewandtwerden.

Damit eine Literaturangabe eindeutig und international verständlichbzw. identifizierbar ist, müssen ihre Form und ihr Inhalt standardisiertsein. Die Vorschriften betreffen die Auswahl der aufgenommenenInformationen, ihre Reihenfolge und typografische Gestaltung. Manunterscheidet selbst innerhalb ein und derselben Disziplin unterschiedli-che Standards des Bibliografierens.

Das Literaturverzeichnis ist Bestandteil jeder wissenschaftlichenArbeit. Das Literaturverzeichnis bietet einen Überblick über die gesamteverwentete Literatur, die wörtlich oder sinngemäß zitiert wurde. Esgeht folglich nicht um die Erwähnung der gesamten Literatur zum

85

Page 86: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Thema, die man während der Recherche gefunden hat, sondern um dieDarstellung der Literatur, die man für die Ausarbeitung der Arbeitverwendet hat. Dabei kann die Literatur nach bestimmten Kriterienunterteilt werden.

Arbeiten Sie ordentlich, damit Sie am Ende – wenn Sie die Biblio-grafie aufstellen – alle Daten dazu haben und nicht unnötige Zeit mitdem Suchen verlieren.

Ein Literaturverzeichnis umfasst alle Titel, d.h. konsultierten Bücherund das verarbeitete Material in alphabetischer und in chronologischerReihenfolge. In der Bibliografie stellen Sie alle benützte Literatur(auch Internetquellen) zusammen bzw. erwähnen Sie alle Medien, diefür die Erstellung der Arbeit herangezogen wurden, die folglich imTextteil direkt oder indirekt zitiert wurden (wörtlich zitiert oder inhaltlichwiedergegeben worden sind).

Jede Literaturliste kann generell geordnet werden nach Autor (alpha-betisch) und nach Art des Schrifttums (z.B. Quellen, Bibliografien,Sekundärliteratur). Oft kann man von der Überschrift der Bibliografieausgehend erschließen, welche Erwartungen mit dem Zusammentragender Literatur verknüpft sind: Die Bibliografie kann als Bibliografie,verwendete Literatur, verwendete und zitierte Literatur, Auswahlbiblio-grafie, weiterführende Literatur, allgemeine Bibliografie überschriebensein. Es empfiehlt sich, der Sekundärliteratur und deren Bräuche zufolgen.

Eine Standardbibliografie könnte folgendermaßen aussehen:– Primärliteratur: Quellen– Sekundärliteratur: wissenschaftliche Literatur zum Thema (Autor)

bzw. Werke zum Thema oder zum Autor unterteilt in Bücher undAufsätze

– Hilfsmittel: Nachschlagewerke (Lexika, Wörterbücher usw.;Internetadressen)

– zusätzliche Materialien (Interviews, Dokumente, Erklärungenusw.)

Gelesenes und nicht zitiertes Schrifttum ist nicht Gegenstand desLiteraturverzeichnisses. Im Literaturverzeichnis werden folglich nurdie tatsächlich im Text zitierten Werke vollständig aufgelistet.

Auch für das Literaturverzeichnis sollte Blocksatz gewählt werden.Beim Blocksatz handelt es sich um die Methode, einen Text so zu

86 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 87: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

setzen, dass die Zeilen durch Erweiterung der Wortzwischenräume aufgleiche Breite gebracht werden.

Für das Literaturverzeichnis gilt:– Die Bibliografie soll ein Werk erkennbar machen, auf das im

Text oder in den Fußnoten verwiesen wird und sie soll seineAuffindung erleichtern.

– Jede im Literaturverzeichnis zitierte Publikation wird mit demRuf- und Familiennamen des Verfassers oder Herausgebers unddem genauen Titel (und Untertitel) zitiert.

– Namenszusätze (wie Jr. oder von) werden hinter dem/den Vor-namen notiert.

– Doppelnamen und zusammengestezte Namen sind als solche zunotieren.

– Alle Arten von Titeln oder Berufsbezeichnungen werden in derBibliografie nicht erfasst.

– Quellen ohne Verfasserangabe erscheinen entsprechend imAlphabet unter „o.V.“ bzw. werden unter dem Namen der heraus-gebenden Institution in das Literaturverzeichnis aufgenommenund auch so zitiert.

– Für die Aufnahme der Publikationen ist nicht die Umschlagseite,sondern die Haupttitelseite eines Werks maßgeblich.

– Die Einträge werden nach den Nachnamen des (ersten) Verfassers/Herausgebers alphabetisch geordnet.

– Hat ein Werk mehr als einen Verfasser, so gibt es unterschiedlicheKonventionen sowohl hinsichtlich der Anzahl der zu notierendenNamen als auch der Reihenfolge der Vor- und Nachnamen. Mankann nur die Namen der ersten drei Autoren und zusätzlich u.a.(= und andere) oder auch et al. (lat. „et alii“: und andere)angeben. Es ist aber zu empfehlen, alle an einem Werk beteiligtenPersonen (Verfasser oder Herausgeber) in das Literaturverzeichnisaufzunehmen.

– Zur Abtrennung mehrerer Autoren sind verschiedene Zeichenmöglich (Kommata, Schrägstriche oder das Ampersand-Zeichen„&”).

– Werden auf dem Titelblatt Mitarbeiter oder Übersetzer genannt,sind diese in den Literaturangaben zu berücksichtigen.

Die Form der Bibliografie 87

Page 88: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Veröffentlichungen mit weiteren Autoren folgen den Einzel-veröffentlichungen eines Verfassers.

– Die Herausgeberfunktion ist in der für die eigene Arbeit gültigenSprache und nicht in der des zitierten Werkes zu notieren.

– Das Erscheinungsjahr kann unmittelbar nach der Autorangabeoder am Ende der bibliografischen Angaben stehen.

– Mehrere Veröffentlichungen eines Verfassers werden chrono-logisch aufgeführt.

– Werden ins Verzeichnis mehrere Arbeiten eines Autors mit dem-selben Erscheinungsjahr aufgenommen, steht nach dem Jahr a,b,c usw. D.h.: bei gleichem Erscheinungsjahr wird mittels a, b, cusw. mehrere Werke desselben Verfassers chronologisch geordnet.Diese Kennzeichnung muss jedoch auch in den Quellenangabenim Text der Arbeit erscheinen. Z.B.:� Földes, Cs. (1988a): Phraseologie im Lernbereich Deutsch als

Fremdsprache. In: Acta Academiae Paedagogicae Szegediensis1987/1988. Series Linguistica, Litteraria et Aestetica, 37-51.� Földes, Cs. (1988b): Phraseologismen mit Anthroponymen in

der deutschen und ungarischen Gegenwartssprache. In: Hessky,R. (Hrsg.): Beiträge zur Phraseologie des Ungarischen und desDeutschen. Loránd-Eötvös-Universität, Budapest (= BudapesterBeiträge zur Germanistik 16), 122-154.� Földes, Cs. (1988c): Erscheinungsformen und Tendenzen der

dephraseologischen Derivation in der deutschen und unga-rischen Gegenwartssprache. In: Deutsche Sprache 16/1988,68-78.

– Alle Buchpublikationen müssen mit einem Hinweis auf die Auf-lage, dem Erscheinungsort der Publikation und dem Namen desVerlages versehen werden.

– Die Angaben des Ortes und des Verlags können durch ein Kommaoder einen Doppelpunkt voneinander getrennt werden.

– Werden in der Vorlage mehrere Verlagsorte genannt, könnenentweder alle Orte (durch Komma oder Schrägstrich voneinandergetrennt) aufgeführt werden oder aber nur der erste Ort (eventuellergänzt durch die Abkürzung usw. oder u.a.).

88 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 89: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Ist ein Verlagsort nicht erkennbar oder ermittelbar, so notiertman anstelle des Ortsnamens die Abküzung „o.O.“ (ohne Ortsan-gabe).

– Sammelbände werden wie Monografien bibliografiert; anstelledes Verfassers erscheint der Herausgeber (oder die Herausgeber)und die Herausgebereigenschaft hinter dem Namen in runderKlammer.

– Aufsatztitel werden häufig mit Anführungszeichen versehen,damit man sie nicht mit Buch- und Zeitschriftentitel verwechselt.

– Die Angabe des Sammelbandes oder einer Zeitschrift, in dem einAufsatz veröffentlicht wurde, wird durch „In“ eingeleitet. Nachdem Aufsatztitel kann ein Punkt oder ein Komma stehen.

– Beiträge aus Zeitschriften und Sammelwerken müssen stets mitSeitenzahlen versehen werden. Es müssen unbedingt die ersteund letzte Seite (verbunden durch einen Bindestrich) notiertwerden. Die Angabe „S.“ für „Seite“ vor den Seitenzahlen kannentfallen.

– Bei einer Sammelbandpublikation (Aufsatz) muss das Erschei-nungsjahr des Sammelbandes nicht zusätzlich angeführt werden,da es mit dem Erscheinungsjahr der Sammelbandpublikation(des Aufsatzes), welches hinter dem Autorennamen steht, identischist.

– Das Bibliografieren von Zeitschriftenaufsätzen gleicht demjenigenvon Beiträgen in Sammelwerken insofern, als hier der Zeit-schriftenname und die Bandnummer (ggf. Heftnummer) anstelleder Herausgeber und des Titels des Sammelwerks vorkommen.

– Der Verlagsort und der Verlag bzw. der Untertitel der Zeitschriftwerden nicht genannt.

– Hochschulschriften (Bachelor-, Masterarbeiten, Dissertationenusw.) müssen Hinweise auf: Verfassernamen, Titel, Art derArbeit, Jahr, Institution und Ort aufweisen.

– Unveröffentlichtes Material erhält einen entsprechenden Vermerk(z.B. unveröffentl. Diplomarbeit).

– Bei nicht im Buchhandel erschienenen Dissertations- und Habilita-tionsschriften ist wie bei Monografien zu verfahren.

Die Form der Bibliografie 89

Page 90: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Bei einer Rezension wird wie bei einem Aufsatz verfahren,wobei der Rezensent als Autor angeführt wird. Danach folgt derHinweis Rezension und alle Angaben zum rezensierten Werk.

– Achten Sie auch auf die Auflage des Buches– Die Auflage kann durch eine hochgestellte Zahl hinter oder vor

dem Erscheinungsjahr angeführt werden oder durch einen ent-sprechenden Zusatz nach dem Titel.Z.B.: 3. Aufl.

– Bei mehreren Auflagen sollte in der Regel die jüngste Auflageverwendet werden. Dies gilt allerdings nicht, wenn z.B. einbestimmtes Zitat nur in einer älteren Auflage steht oder diejüngste Auflage nicht verfügbar ist.

– In der Literaturliste am Ende Ihrer Arbeit geben Sie nur dieAuflage des Buches an, das Sie gelesen haben, nicht alle Auflagen.

– Bei den verlagstechnischen Angaben sind die gebräuchlichenAbkürzungen zugelassen.

– Bei mehrbändigen Werken muss wegen der Identifizierbarkeitdie Bandzahl erfasst werden.

– Häufig erscheinen Monografien oder Sammelbände in einer Reihe.Reihenangaben können, müssen aber nicht gemacht werden undsollten in runder Klammer vorkommen. Bei gezählten Reihenerscheint die Bandzahl in arabischen Ziffern hinter dem Reihentitelohne den Zusatz Band.

– Herausgeber wissenschaftlicher Reihen werden in der Bibliografienicht genannt.

– Benützen Sie Abkürzungen, so muss die Arbeit ein Abkürzungs-verzeichnis enthalten.

– Die Namen der Zeitschriften können im Literaturverzeichnisabgekürzt werden. In diesem Fall sollte man unbedingt auch einVerzeichnis der Siglen (d.h. der üblichen Abkürzungen) anführen.Z.B.: Földes, Cs. (1990a): Phraseologie und Landeskunde – amMaterial des Deutschen und Ungarischen. In: ZD 21/2, 11-15. (=ZD – Zielsprache Deutsch. Zeitschrift für Unterrichtsmethodikund angewandte Sprachwissenschaft).

– Für Zeitschriften gibt es übliche und empfohlene Abkürzungen.Z.B.: ZD = Zielsprache Deutsch. Zeitschrift für Unterrichts-methodik und angewandte Sprachwissenschaft

90 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 91: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Für die Zeichensetzung bei Zeitschriften gibt es keine einheitlicheKonvention. Verschiedene Zeitschriften haben ihre eigenen Vor-gaben, wobei die Reihenfolge der Angaben wenig variiert.Orientieren Sie sich an einer zuverlässigen Quelle und achten Sieauf Einheitlichkeit.

– Verfolgen Sie eine einheitliche Gestaltung hinsichtlich:� Schriftbild� Erwähnung von Autoren� Kennzeichnung von Titel und Untertitel� Auflage� Verlagsangabe� Erscheinungsort(e)

– Die einmal gewählte Konvention muss innerhalb der Arbeitkonsequent beibehalten werden.

– Für die Zeichensetzung gibt es keine einheitliche Konvention.So kann zwischen Ausgabejahr und Titel ein Punkt oder einDoppelpunkt stehen, der Name des Zweitautors als Vorname,Name oder Name, Vorname angegeben werden, der Untertitelvom Haupttitel durch einen Doppelpunkt statt einem Punkt getrenntsein (dann beginnt er u. U. mit einem Kleinbuchstaben!) usw.

– Folgen Sie den bibliografischen Richtlinien des Faches undorientieren Sie sich an den Richtlinien, die Sie in der Sekundär-literatur zu Ihrem Thema vorfinden.

– Alle bibliografische Angaben enden mit einer Punktsetzung.– Die bibliografischen Angaben werden untereinander, mit oder

ohne Zeilenabstand und einem 1,25 cm Einzug notiert.

��

Die Form der Bibliografie 91

Page 92: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

4.2 Formen wissenschaftlicher Literatur

Die wissenschaftliche Literatur weist vielfältige Erscheinungsformenauf. Es handelt sich dabei sowohl um selbstständige Erscheinungen (Buch-publikationen), als auch um Aufsätze, Artikel, Beiträge in Sammelbändenund Zeitschriften. Zur wissenschaftlichen Literatur zählen auch wissen-schaftliche Zeitschriften, Sammelbände, Lehrbehelfe, Lexika, Fach-wörterbücher, Handbücher, Bibliografien, Veröffentlichungen (außerhalbdes Verlagswesens und des Buchhandels) von Instituten oder Forschungs-gruppen, unveröffentlichte Manuskripte. Im Bereich der Literaturwissen-schaft gelten die einzelnen dichterischen Texte als Primärliteratur, alsSekundärliteratur die über sie gestellten Interpretationen, Untersuchungen.

Bei der Bibliotheks- und Internetrecherche, bei der Suche nachausschlaggebenden Autoren, beim Sichten von Literaturverzeichnissensollte auf die Aktualität der Werke geachtet werden. Es gilt: die Literaturauszuwählen, zu gruppieren und vorherrschende Ansichten (Meinungen)auszumachen. Die Literaturrecherche und -auswertung muss sich aufverschiedenes Schrifttum (z.B. Bücher, Aufsätze usw.) erstrecken. Siesollten:

– Originaltexte– Lexika und Wörterbücher– Literaturberichte– Buchbesprechungen– wissenschaftliche Literatur (auch aus Nachbardisziplinen) lesen.

Generell wird zwischen Primärliteratur und Sekundärliteraturunterschieden. Unter der ersteren wird allgemein die Literatur (auchliterarisches Werk) verstanden, die sich direkt mit einem Thema befasst;die Sekundärliteratur verweist auf das Thema bzw. auf die Literatur,die sich mit dem Thema befasst.

��

92 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 93: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Die Suche nach wissenschaftlicher Literatur

Wie findet man spezielle Literatur?Die sorgfältige Sammlung der Literatur zum Themengebiet ist einewichtige Vorarbeit für die Erstellung und Gestaltung des Rohmanuskripts.Bei der systematischen Literatursuche kommen unterschiedliche Vor-gehensweisen in Frage: neben der Sichtung von Standardwerken,Bibliografien, Fachzeitschriften sollten die Literaturverzeichnisse entspre-chender Publikationen systematisch ausgewertet werden. Dadurch ent-steht eine Sammlung von Buch- und Aufsatztiteln, die inhaltlich bearbeitetwerden müssen.

Jede wissenschaftliche Publikation enthält Hinweise auf Literaturzum Thema (das sog. „Schneeballsystem“/„Schneeballverfahren“). Manfindet schnell Standardliteratur oder weitere Literatur zum Thema,indem man im Literaturverzeichnis einer Publikation nach weiterenAutoren, die über Ihr Thema Arbeiten verfasst haben, sucht oder in denFußnoten nach bibliografischen Angaben sucht. Die Zahl der so ermittel-ten Literatur vergrößert sich wie ein Schneeball. Dieses Verfahren hatden Nachteil, dass Sie nur solche Titel finden, die älter als die herangezo-genen Publikationen sind. Deshalb empfiehlt es sich, dass Sie IhreSuche mit aktuellen Zeitschriftenaufsätzen oder neuen Buchpublikationenzu Ihrem Thema beginnen. Fragen Sie Ihre Betreuerin/Ihren Betreuernach der neuesten Literatur, denn sie ist häufig in der Bibliothek nochnicht erfasst.

Die für die Bearbeitung des Themas relevanten Informationenkönnen auf verschiedene Weise gewonnen werden:

– durch die genaue und gewissenhafte Auswertung der vorhandenenwissenschaftlichen Literatur zu Ihrem Thema (Bücher, inländischeund ausländische Periodika, Quellen, Statistiken)

– eigene Erhebungen mit Umfrage– Gespräche mit Fachleuten oder Befragungen von Experten.

Dieses Vorgehen liefert Rohmaterial für Ihre Arbeit. Vor demLesen überprüfen Sie, ob die Titel verschiedener Bücher, Beiträge,Aufsätze die erwarteten Informationen liefern. Überprüfen Sie die Titelauf ihre Verwendungsmöglichkeit.

Die Form der Bibliografie 93

Page 94: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Überfliegen Sie selbstständige Buchpublikationen (Standardwerke,Monografien), Beiträge, Aufsätze usw. und lesen Sie die Werke, die indie engere Wahl kommen, genau durch. Lesen Sie deren Inhalts-verzeichnis genau durch und sichten Sie die Schwerpunkte. Lesen Sieauch das Vorwort, die Einleitung und die einzelnen Kapitelanfänge, dieZusammenfassungen, den Schlussteil, die Literaturangaben, das Perso-nen- und Sachregister und den Anhang bzw. das Glossar, um:

– die Relevanz und die Sachlichkeit zu überprüfen (wie das behan-delte Thema erfasst und eingegrenzt wurde)

– eine Prioritätenliste für die Lektüre aufzustellen– nicht Geeignetes auszuschließen– die Aktualität der dargebotenen Informationen zu überprüfen– ein provisorisches Verzeichnis der Arbeit zu verfassen.

Für einen ersten Überblick über das Thema und das entsprechendewissenschaftliche Teilgebiet sind folgende Publikationen hilfreich:

– Standardwerke– Nachschlagewerke (z.B. die Themenbände der Handbücher zur

Sprach- und Kommunikationswissenschaft HSK)– terminologische Wörterbücher– Einführungen– Lehrbücher– Artikel in Fachwörterbüchern oder in Handbüchern– Fachbibliografien bzw. Allgemeinbibliografien– Jahrgangsverzeichnisse der Zeitschriften, die nach Stichwörtern

oder Themenbereiche aufgestellt sind– aktuelle (ausländische) (Forschungs-)Berichte und Forschungs-

ergebnisse in Aufsatzform in verschiedenen Fachzeitschriften3:allgemein linguistisch (z.B.: Zeitschrift für Dialektologie undLinguistik, Zeitschrift für Sprachwissenschaft), germanistisch(z.B.: Deutsche Sprache, Zeitschrift für germanistische Linguistik,

94 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

3 Germanistische Fachpublikationen aus Rumänien: Hermannstadt: Germa-nistische Beiträge; Jassy: Jassyer Beiträge zur Germanistik; Kronstadt:Kronstädter Beiträge zur Germanistik; Temeswar: Temeswarer Beiträgezur Germanistik; Bukarest: ZGR: Zeitschrift der Germanisten Rumäniens;GGR-Beiträge zur Germanistik; transcarpathica. Germanistisches JahrbuchRumänien.

Page 95: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Zeitschrift für deutsche Philologie, Zeitschrift für Germanistik),sprachdidaktisch (Deutsch als Fremdsprache, Diskussion Deutsch,Der Deutschunterricht, Muttersprache, Wirkendes Wort)

– Verzeichnisse von Neuerscheinungen– Rezensionen von Neuerscheinungen– Verlagsprospekte– Datenbanken– das Internet bietet neue Suchmöglichkeiten und eine Vielzahl

leicht zugänglicher Informationsquellen. Viele Informationensind jedoch nicht überprüft.

Um den Überblick nicht zu verlieren, sollte man die Quellen(Materialien) sorgfältig verwalten. Es empfiehlt sich, Karteikarten zuverwenden, die einheitlich gestaltet sein sollten. Darauf notieren SieAngaben zu folgenden Punkten:

– Art des Materials (Artikel, Interview usw.)– alle bibliografischen Angaben: Verfasser; Titel und Untertitel;

Erscheinungsjahr und -ort, Reihe und Band– Standort in der Bibliothek (Signatur)– welcher Teil der Publikation für welche Fragen (Kapitel) aus-

gewertet wurde– kurze Zusammenfassung– eigener Kommentar– Querverweise zu anderen Materialien– Sonstiges (z.B. Zeitpunkt der Abfassung)

��

Die Form der Bibliografie 95

Page 96: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

4.3 Empfehlungen für die Gestaltungdes Literaturverzeichnisses

Im Folgenden werden einige Konventionen des Bibliografierens vor-gestellt. Bei der Angabe wissenschaftlicher Literatur ist zwischenselbstständiger und unselbstständiger Literatur zu unterscheiden. Zurersteren gehören Monografien und Sammelbände. Eine Monografie istdas Werk eines Verfassers (oder mehrerer Verfasser), welches als Buchveröffentlicht wurde. Ein Sammelband ist ein von einem Autor bzw.von mehreren Autoren herausgegebenes Buch, in welchem verschiedeneBeiträge (Aufsätze) verschiedener Autoren aufgenommen wurden. ImGegensatz zur selbstständigen Literatur zählen alle Aufsätze, die inSammelbänden oder in Zeitschriften veröffentlicht wurden, zur unselbst-ständigen Literatur. Die Konventionen für das Bibliografieren vonselbstständigen Publikationen (Büchern) und unselbstständigenVeröffentlichungen (Aufsätze) fallen verschieden aus.

In das Literaturverzeichnis werden nur solche Autoren und Werkeaufgenommen, die tatsächlich gelesen und in der Arbeit auch zitiertwurden. Alle bibliografisch notwendigen Daten sollten richtig, voll-ständig, einheitlich und übersichtlich angeführt werden.

Für die Gestaltung der Literaturliste gibt es mehere Vorschläge.Die Titel in dem Literaturverzeichnis sollten nach einem einheitlichenMuster angeführt werden; auch eine andere, durchgängig eingehalteneReihenfolge der Angaben ist möglich. Z.B.:� Duden-Grammatik (72005). DUDEN. Die Grammatik. Duden-

verlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich.� Duden-Grammatik (2005). DUDEN. Die Grammatik. 7., völlig

neu erarbeitete und erweiterte Auflage. Mannheim, Leipzig,Wien, Zürich: Dudenverlag.

Zitieren Sie möglichst vollständig. Sie können sich an der Zitierweisein einer wissenschaftlichen Vorlage orientieren. Bei der Darstellung istzu beachten, dass bei anderen Betreuern z.T. andere formale Richtliniengelten können. Stehen einzelne Angaben nicht zur Verfügung, ist eineRücksprache mit dem jeweiligen Betreuer erforderlich.

96 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 97: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Kriterien zur Erstellung des Literaturverzeichnisses

– Richtigkeit (fehlerfreie Angaben)– Vollständigkeit (die angeführten Angaben sollen vollständig sein,

um das genannte Werk aufzufinden)o Jede bibliografische Angabe ist wie folgt aufgebaut:

- Nachname, Vorname (eventuell abgekürzt) der AutorInnen- Erscheinungsjahr4

- vollständiger Titel und Untertitel- Auflagenummer (falls nicht die 1. Auflage: als Exponen-

tenziffer in Klammer oder mit den entsprechenden Zusätzenwie erweiterte bzw. durgesehene usw. Auflage nach demTitel)

- Erscheinungsort (Zeitschrift bzw. Verlagsort und Verlagoder Verlag und Verlagsort);

- gegebenenfalls die Reihe, in welcher das Werk erschie-nen ist5. Z.B.:� Goltschnigg, Dietmar/Schwob, Anton (1990): Die

Bukowina. Studien zu einer versunkenen Literatur-landschaft. Tübingen: Max Niemeyer (= Orpheus 3).� Finck, Adrien (1987): Die deutschsprachige Gegen-

wartsliteratur im Elsass. Eine Literaturgeschichte1945-1985. Hildesheim: Georg Olms (= Auslands-deutsche Literatur der Gegenwart 19).� Zifonun, Gisela (2000): Grammatische Integration

jugendsprachlicher Anglizismen. In: Der Deutsch-unterricht 4, S. 69-79.

– Einheitlichkeit (alle Angaben sollten nach einem Muster angeführtwerden)

– Übersichtlichkeit (alphabetische Auflistung der Autoren undchronologische Auflistung der Werke eines Autors)

Die Form der Bibliografie 97

4 Bei gleichem Erscheinungsjahr wird mittels a, b, c usw. mehrere Werkedesselben Verfassers chronologisch geordnet.

5 Die Reihenangabe ist nicht unbedingt erforderlich; sie kann aber inbestimmten Fächern ein Ausweis für die Qualität des Werks darstellen.Die Reihe wird mit der Nummer des Bandes angegeben.

Page 98: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Für die Quellenangaben im Literaturverzeichnis werden folgendeZitationsweisen empfohlen:

o ein Autor (oder Herausgeber):� Name, Vorname (2000a): Titel. Untertitel. Verlag, Ort.� Name, Vorname (2000b): Titel. Untertitel. Verlag, Ort.� Name, Vorname (Hrsg.)(2000a): Titel. Untertitel. Verlag, Ort.� Name, Vorname (Hrsg.)(2000b): Titel. Untertitel. Verlag, Ort.

o zwei Autoren (oder Herausgeber):� Name, Vorname/Name, Vorname (2001): Titel. Untertitel.

Verlag, Ort.� Name, Vorname/Name, Vorname (Hrsg.)(2001): Titel. Unter-

titel. Verlag, Ort.

o mehrere Autoren (oder Herausgeber):� Name, Vorname/Name, Vorname/Name, Vorname u.a. (2002):

Titel. Untertitel. Verlag, Ort.� Name, Vorname/Name, Vorname/Name, Vorname u.a. (Hrsg.)

(2002): Titel. Untertitel. Verlag, Ort.

o ohne Autoren:� Duden-Grammatik (72005): DUDEN. Die Grammatik. Duden-

verlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich.

Notwendige Angaben bei selbstständigen Publikationen(Bücher, Monografien)

– Nachname, Vorname (eventuell abgekürzt) der AutorInnen– Erscheinungsjahr– vollständiger Titel und Untertitel– Auflagenummer (falls nicht die 1. Auflage: als Exponentenziffer

in Klammer oder mit den entsprechenden Zusätzen wie erweitertebzw. durgesehene usw. Auflage nach dem Titel)

– Erscheinungsort(e): Verlag und Verlagsort bzw. Verlagsort undVerlag

– gegebenenfalls die Reihe, in welcher das Werk erschienen ist– Veröffentlichungen mit weiteren Autoren folgen den Einzel-

veröffentlichungen eines Verfassers

98 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 99: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Beispiele:� Aichinger, F. (2002): Über die Schulter geschaut. Wendige Spra-

che. Alte und neue Redewendungen. Eigenverlag, Leonberg.� Ammann, M. (41995): Kommunikation und Kultur. Dolmetschen

und Übersetzen heute. Eine Einführung für Studierende.IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation, Frankfurt/Main.� Baldauf, Ch. (1997): Metapher und Kognition. Grundlagen einer

neuen Theorie der Alltagsmetapher. P. Lang, Frankfurt/Main,Berlin, Bern, New York, Paris, Wien (= Sprache und Gesellschaft24 – Beiträge zur Sprachwissenschaft).� Hotz, K. (Hrsg.)(1994): Deutsche Sprache der Gegenwart. Ent-

wicklungen und Tendenzen. Ph.Reclam jun., Stuttgart(=Arbeitstexte für den Unterricht).

Notwendige Angaben bei Wörterbüchern und Sammlungen– Nachname, Vorname (eventuell abgekürzt) der AutorInnen– Erscheinungsjahr– vollständiger Titel und Untertitel– Auflagenummer (falls nicht die 1. Auflage: als Exponentenziffer

in Klammer oder mit den entsprechenden Zusätzen wie erweitertebzw. durgesehene usw. Auflage nach dem Titel)

– Erscheinungsort(e): Verlag und Verlagsort bzw. Verlagsort undVerlag

– Veröffentlichungen mit weiteren Autoren folgen den Einzel-veröffentlichungen eines Verfassers

Beispiele:� Agricola, E. (Hrsg.)(131988, 141992): Wörter und Wendungen.

Wörterbuch zum deutschen Sprachgebrauch. (Unter Mitwirkungvon H. Görner u. R Küfner). Dudenverlag, Mannheim, Leipzig,Wien, Zürich.� Althaus, P./Henne, H./Wiegand, H.-E. (Hrsg.)(21980): Lexikon

der Germanistischen Linguistik. M. Niemeyer, Tübingen (=Studienausgabe).� Anuþei, M. (21996): Dicþionar român- german. Ed. ªtiinþificã,

Bucureºti.� Beyer, H./Beyer, A. (1996): Sprichwörter-Lexikon. 15.000 Sprich-

wörter und sprichwörtliche Ausdrücke vom 16. Jahrhundert bis

Die Form der Bibliografie 99

Page 100: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

zur Gegenwart in alphabetischer Reihenfolge. Seehammer,Weyarn.� Bußmann, H. (21990): Lexikon der Sprachwissenschaft. A. Kröner,

Stuttgart (= Kröners Taschenausgabe 452).� Brugger, H. P. (1993): Der treffende Vergleich. Eine Sammlung

treffsicherer Vergleiche und bildhafter Formulierungen. 12000Vergleiche, Formulierungen und Wendungen aus Umgangsspracheund Literatur nach Bedeutungsstichwörter alphabetisch geordnet.Thun, Ott (= Treffend-Reihe).� Duda, G./Gugui, A./Wojcicki, M. J. (1985): Dicþionar de expresii

ºi locuþiuni ale limbii române. Albatros, Bucureºti.� Hausmann, F.- J./ Reichmann, O./Wiegand, H.-E./Zgusta, L.

(Hrsg.)(1989-1991): Wörterbücher – Dictionaries – Dictionnaires.Ein internationales Handbuch zur Lexikografie. W. de Gruyter,Berlin, New York. 3 Bde. (= HSK Handbücher zur Sprach- undKommunikationswissenschaft 5.1-5.3). 3 Bde (1. Teilband 1989,2. Teilband 1990, 3. Teilband 1991).� Lewandowski, Th. (1973/1975): Linguistisches Wörterbuch, 3

Bde. Quelle & Meyer, Heidelberg, Wiesbaden (= UTB 200,2001, 300).� Röhrich, L. (1994): Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten.

Herder, Freiburg, Basel, Wien, 5 Bde. (= Taschenbuchausgabe).

Standardwerke werden häufig ohne Nennung der Autoren angeführt:� DUDEN-RW (1992): DUDEN. Redewendungen und sprich-

wörtliche Redensarten. Idiomatisches Wörterbuch der deutschenSprache. Bearb. von G. Drosdowski u. W. Scholze-Stubenrecht,Bd. 11, Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich.� DUDEN-Stil (71988): DUDEN. Stilwörterbuch der deutschen

Sprache. Die Verwendung der Wörter im Satz. Hrsg. von G.Drosdowski unter Mitwirkung folgender Mitarb. der Duden-redaktion: W. Eckey, D. Mang, Ch. Schrupp, M. Trunk-Nußbaum,Bd. 2, Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich.� DUDEN-DUW (²1989): DUDEN. Deutsches Universalwörter-

buch. Hrsg. u. bearb. vom wissenschaftlichen Rat und den Mitarb.der Dudenredaktion unter der Leitung von G. Drosdowski. Duden-verlag, Mannheim, Wien, Zürich.

100 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 101: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Notwendige Angaben bei unselbstständigen Publikationen

Notwendige Angaben bei Beiträgen in Sammelwerken6

– Nachname, Vorname (eventuell abgekürzt) der AutorInnen– Erscheinungsjahr– vollständiger Titel und Untertitel– Nachname, Vorname (eventuell abgekürzt) der HerausgeberInnen

(mit dem Zusatz Hrsg. bzw. Hgg. oder Hg. in runder Klammer)– vollständiger Titel und Untertitel des Sammelwerkes– Auflagenummer (falls nicht die 1. Auflage: als Exponentenziffer

in Klammer oder mit den entsprechenden Zusätzen wie erweitertebzw. durgesehene usw. Auflage nach dem Titel)

– Erscheinungsort(e): Verlag und Verlagsort bzw. Verlagsort undVerlag

– gegebenenfalls die Reihe, in welcher das Werk erschienen ist– Seitenangabe des Beitrags (von Seite bis Seite bzw. Anfang- und

Schlusseite). Es müssen unbedingt die erste und letzte Seite(verbunden durch einen Bindestrich) notiert werden. Die Angabe„S.“ für Seite vor den Seitenzahlen kann entfallen.

– Veröffentlichungen mit weiteren Autoren folgen den Einzel-veröffentlichungen eines Verfassers.

Beispiele:� Drube, H. (1994): Das anglo-amerikanische Fremdwort im

Deutschen seit 1945. In: Hotz, K. (Hrsg.): Deutsche Sprache derGegenwart. Entwicklungen und Tendenzen. Ph.Reclam jun.,Stuttgart (=Arbeitstexte für den Unterricht), S. 59-72.

Notwendige Angaben bei Artikel in Zeitschriften– Nachname, Vorname (eventuell abgekürzt) der AutorInnen– vollständiger Titel und Untertitel des Artikels

Die Form der Bibliografie 101

6 Im Sammelband (-werk) erscheinen Aufsätze verschiedener Autoren. DerSammelband kann Berichte eines Kongresses oder einer Tagung vereinen.Sie dürfen den Herausgeber des Bandes nicht vergessen, weil in vielenLiteraturlisten und in den Bibliotheken das Buch unter dem Namen desHerausgebers angeführt wird. Die Abkürzungen Hrsg. bzw. Hg. kenn-zeichnen die Herausgebereigenschaft.

Page 102: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Der Zeitschriftenartikel kann auch ohne in in der Zeitschriftzitiert werden, d.h. der Name der Zeitschrift folgt unmittelbar aufden Titel des Artikels

– Name der Zeitschrift (vollständig oder abgekürzt)– eventuell Jahrgang– Heft-/Bandnummer– Erscheinungsjahr– Seitenangabe des Artikels (von Seite bis Seite bzw. Anfang- und

Schlusseite). Es müssen unbedingt die erste und letzte Seite(verbunden durch einen Bindestrich) notiert werden. Die Angabe„S.“ für Seite vor den Seitenzahlen kann entfallen.

Beispiele:� Abraham, U. (1995): Arbeiten mit „Klischees” im Deutschunter-

richt. In: Der Deutschunterricht 3/1995, S. 3-15.� Barz, I./Klammt, B. (1994): Rezension. Korhonen, J. (Hrsg.)

(1992): Phraseologie und Wortbildung. Aspekte der Lexikon-erweiterung. Finnisch-deutsche sprachwissenschaftliche Konfe-renz, 5.-6. Dezember 1990 in Berlin. M. Niemeyer, Tübingen (=Linguistische Arbeiten 284). In: DaF 7/1994, S. 187-188.

Zitate aus Tages- und Wochenzeitungen folgen den gleichen Regelnwie Zitate aus Zeitschriften. Es ist aber günstiger, nach dem Datum undnicht nach der Nummer zu zitieren. Vergessen Sie nicht die Seite(n).

Beispiele:� Name, Vorname des/der Verfasser(s)� Titel und Untertitel (normal oder kursiv geschrieben)� Titel der Zeitung� Nummer der Ausgabe� Erscheinungsdatum� Seitenangabe(n)

Das Zitieren der InternetquellenDas Internet bietet neue Suchmöglichkeiten und eine Vielzahl

leicht zugänglicher Informationsquellen (Internetkataloge, Webverzeich-nisse, Archive, Datenbanken, Linklisten). Viele Informationen sindjedoch nicht überprüft. Die wissenschaftliche Zitierfähigkeit des Internetsist oft umstritten. Auf Informationen aus dem Internet ist nur dann

102 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 103: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

zurückzugreifen, wenn sie (noch) nicht in zitierfähig gedruckter Form(Bücher, Zeitschriften usw.) vorliegen oder diese Informationen nursehr schwer zu beschaffen sind.

Für das Zitieren von Internetquellen gelten generell die gleichenRegeln wie bei der Angabe traditioneller Quellen. Dokumente, dieeinen Titel haben und bei denen auch der Autor angegeben wird,werden nach den allgemeinen Mustern bibliografiert. Die Angabenüber den Ort und den Verlag werden ersetzt durch die URL (UniformResource Locator) und das Datum bzw. die genaue Zeitangabe, wanndas Dokument abgerufen wurde. Wegen der großen Dynamik und demhäufigen Wechsel der Adresse einer Internetseite ist zu empfehlen,jeweils das Datum des Abrufs anzugeben. Bei Internetquellen muss dievollständige Adresse und der genaue Abrufzeitpunkt der Seite durchden Hinweis „eingesehen am ....“ (Datum) angegeben werden. Nichtzulässig sind allgemeine Adressen wie z.B. URL: ttp://www.google.de.Jahresangaben, wenn sie nicht erkennbar sind, können in der Form „(o. J.)“(= ohne Jahresangabe) erscheinen.

Notwendige Angaben bei Internetquellen– Nachname, Vorname (soweit die AutorInnen bekannt sind), sonst

Angabe o. V. (= ohne Vefasser)– Titel– genaue URL (mit Dokumentangabe)– Abfragedatum

Unveröffentlichte Arbeiten (Diplom-, Doktorarbeiten,Manuskripte)

Man kann bestimmte Anregungen Diplom-, Doktorarbeiten usw.oder Manuskripten verdanken. Bei nicht im Buchhandel erschienenenDissertations- und Habilitationsschriften ist wie mit Monografien zuverfahren. Zusätzlich muss jedoch die Quelle den Dissertations- bzw.Habilitationsort und das Abschlussjahr enthalten. Bei dem Zitiereneines solchen Materials muss man folgende Angaben machen:

– Name, Vorname (Jahr): Titel der Arbeit. Unveröffentlichtes Ma-nuskript, Ort.

– Name, Vorname (Jahr): Titel der Arbeit. Unveröffentlichtes Ma-nuskript (im Druck).

Die Form der Bibliografie 103

Page 104: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Name, Vorname (Jahr): Titel der Arbeit. UnveröffentlichteDiplomarbeit, Ort (Angabe der Universität)

Beiträge in Arbeitsberichten (Working/Research Papers)– Name, Vorname (Erscheinungsjahr)– Titel des Beitrages (inklusive Untertitel)– In: Name des Herausgebers bzw. der Institution (Hrsg.)– Titel der Arbeitsberichtreihe– Nr.– Erscheinungsdatum/-jahr

Amtliche SchriftenAmtliche Drucksachen werden grundsätzlich in ein separates

Verzeichnis aufgenommen. Der Literaturhinweis sollte mit Angabe derNummer der Drucksache, des Erscheinungsdatums, der amtlichenBezeichnung und der Seite(n) erfolgen.

Was Sie beachten sollten

o Das Literaturverzeichnis umfasst alle konsultierten Bücher(Quellen) und das verarbeitete Material.

o Im Literaturverzeichnis werden nur die im Text direkt oderindirekt zitierten Werke vollständig und in alpabetischer Reihen-folge aufgelistet.

o Das Literaturverzeichnis wird alphabetisch geordnet nach demFamiliennamen des (ersten) Autors (oder Herausgebers) und inaufsteigend chronologischer Reihenfolge.

o Veröffentlichungen mit weiteren Autoren folgen den Einzel-veröffentlichungen eines Verfassers.

o Für die Aufnahme der Publikationen ist nicht die Umschlag-seite, sondern die Haupttitelseite eines Werks maßgeblich.

o Alle Buchpublikationen müssen mit einem Hinweis auf dieAuflage, dem Erscheinungsort der Publikation und dem Namendes Verlages versehen werden.

o Beiträge aus Zeitschriften und Sammelwerken müssen stets mitSeitenzahlen versehen werden.

104 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 105: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

o Bei den verlagstechnischen Angaben sind die gebräuchlichenAbkürzungen zugelassen.

o Werden ins Verzeichnis mehrere Arbeiten eines Autors mitdemselben Erscheinungsjahr aufgenommen, steht nach demJahr a, b,c usw.

o Die Namen der Zeitschriften können im Literaturverzeichnisabgekürzt werden. Benützen Sie Abkürzungen für Titel vonFachzeitschriften, so muss die Arbeit ein Abkürzungsverzeichnisenthalten.

o Achten Sie beim Erstellen des Verzeichnisses auf Einheitlichkeit:– Schriftbild– Blocksatz– richtige Anführung der Autoren oder Herausgeber– mehrere Autoren werden durch Schrägstrich, Komma oder

Semikolon getrennt– das Erscheinungsjahr erscheint mit der Auflage in runder

Klammer– die Angabe der Herausgebertätigkeit (abgekürzt als Hg.,

Hgg. oder Hrsg.) erscheint in einer runden Klammer– vollständige Titel- und Untertitelangabe– richtige und einheitliche Verlagsangabe– einheitliche Angabe der Erscheinungsorte (durch Schräg-

strich oder Komma getrennt)– ggf. Seitenangaben (mit oder ohne den Zusatz S. als Ab-

kürzung für „Seite“). Es müssen unbedingt die erste undletzte Seite (verbunden durch einen Bindestrich) notiertwerden

– Angabe der Reihe in runder Klammer (=) und Bandnummer– Punktsetzung am Ende dieser Angaben.

Die Form der Bibliografie 105

Page 106: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Das Zitierverfahren in der Bibliografie im Überblick

Bücher

Name, Vorname des/der Verfasser(s) oder des/der Herausgeber(s); zurMarkierung der Herausgebereigenschaft erscheint in Klammer der Ver-merk Hrsg. oder Hg. (1 Person)/ Hrsg. oder Hgg. (mehrere Personen)

Erscheinungsjahr (wenn nicht angegeben, so schreibt man o.J. für„ohne Jahresangabe“; runde Klammer)

Auflage(n); Die Auflage des Buches wird angezeigt, wenn es sichum die zweite oder eine weitere Auflage handelt; die Markierung wirddurch eine hochgestellte Ziffer vorgenommen

Titel und Untertitel des Werks (normal oder kursiv geschrieben)Verleger und Verlagsort (wenn nicht angegeben, so schreibt man

o.O. für „ohne Ortsangabe“)Angabe der Reihe (= „Reihe“) und der Bandnummer

Aufsätze in Zeitschriften

Name, Vorname des/der Verfasser(s)Erscheinungsjahr (der Zeitschrift; runde Klammer)Titel und Untertitel (normal oder kursiv geschrieben)Vermerk: In:Titel der Zeitschrift (eventuell in Anführungszeichen)Band/Nummer des HeftesSeitenangaben (von - bis)

Aufsätze in Sammelwerken

Name, Vorname des/der Verfasser(s)Erscheinungsjahr (wenn nicht angegeben, so schreibt man o.J. für

„ohne Jahresangabe“; runde Klammer)Auflage(n); Die Auflage des Buches wird angezeigt, wenn es sich

um die zweite oder eine weitere Auflage handelt; die Markierung wirddurch eine hochgestellte Ziffer vorgenommen

Titel und Untertitel des Werks (normal oder kursiv geschrieben)Vermerk: In:

106 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 107: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Name des/der Herausgeber(s) des Sammelbandes; zur Markierungder Herausgebereigenschaft erscheint in Klammer der Vermerk Hrsg.oder Hg. (1 Person)/ Hrsg. oder Hgg. (mehrere Personen)

Titel und Untertitel des Sammelwerks (normal oder kursiv); kannauch ausgespart werden, aber dann wird das Werk unter dem erstenHerausgebernamen eingeordnet

Verleger und Verlagsort (wenn nicht angegeben, so schreibt mano.O. für „ohne Ortsangabe“)

Angabe der Reihe (= „Reihe“)Nummer des Bandes des SammelwerksSeitenzahl (von - bis)

Internetquellen

Name, Vorname – soweit die AutorInnen bekannt sind, sonstAngabe o. V. (= ohne Vefasser)

Titel, genaue URL (mit Dokumentenangabe)Abfragedatum

��

Die Form der Bibliografie 107

Page 108: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

5 Hinweise zur Arbeitsorganisationim Rahmen wissenschaftlicher

Arbeiten

Bei einer Abschlussarbeit kommt es darauf an, innerhalb einer vorge-gebenen Frist eine (wissenschaftliche) Frage mit wissenschaftlichenMethoden zu bearbeiten. Man muss das Schreiben üben und die Arbeitmuss mit der Betreuerin/dem Betreuer besprochen werden – von denersten Überlegungen zur Arbeit bis zu ihrer Ablieferung.

Eine genaue Zeitplanung ist vor Beginn einer Arbeit wichtig. Manweiß zu Beginn oft nicht, wie ergiebig das Thema sein wird, wievielLiteratur zum Thema vorhanden ist oder welche Ziele man verfolgenkann bzw. mit welchen Problemen man konfrontiert wird. Von derweiter unten dargestellten Planungsbasis ausgehend, können Sie IhreZeit einteilen. Räumen Sie den Punkten, die problematisch sind (z.B.Recherchearbeit, Formulierung), mehr Zeit ein. Der Umgang mit derZeit ist bei wissenschaftlichen Schreibprojekten besonders wichtig.Setzen Sie sich vor Beginn der Arbeit eine Zeitgrenze und teilen Siesich die Zeit ein. Planen Sie die einzelnen Aufgaben genau und sorgfältig.Als Planungsgrundlage können Sie das Schema weiter unten verwenden.Bedenken Sie, dass Ihnen genügend Zeit für Recherche und Material-bearbeitung, für die Strukturierung des Materials, für das Verfassen derRohfassung, das Überarbeiten und Korrigieren bleiben muss.

Schätzen Sie Ihr Arbeitsvermögen richtig ein. Auch Pausen müssenin die Planung einbezogen werden. Arbeiten Sie systematisch. Manmuss sich vor dem Schreiben einlesen, sich mit dem Thema vertrautmachen, die Materialien auswerten usw. Wenn Sie nicht spätestenssechs Monate vor dem geplanten Abgabetermin mit der Arbeit angefangen

108

Page 109: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

haben, bleibt Ihnen keine Zeit mehr, Ihre Arbeit rechtzeitig abzugeben.Richten Sie sich die Zeit so ein, dass Sie insgesamt mindestens einhalbes Jahr für Ihre Arbeit haben: das Aufstellen eines Arbeitsplanes,das Zusammenstellen der Literatur, das Auswerten des Gefundenen,das Lesen, Verstehen und Exzerpieren von wissenschaftlichen Texten,die Umsetzung der Gedanken in eine angemessene sprachliche Formund das Fertigstellen des Textes erfordern viel Zeit. Auch nach einigenWochen der Bearbeitung können noch keine Manuskriptseiten vorliegen.Nehmen Sie sich folglich genügend Zeit, um eine anständige Arbeitabzugeben.

Es ist nicht möglich, detailgetreu darzulegen, wie eine beispielhafteAbschlussarbeit auszusehen hat. Bestimmte Erwartungen können aberumrissen werden: eine gut recherchierte und durchdachte Arbeit, dieauch sprachlich höheren Ansprüchen genügen sollte (präzise Aus-drucksweise, themengerechter Wortschatz usw.) und in der das gewählteThema entsprechend behandelt wird.

Die Fragen, die Sie während der Verfassung Ihrer Abschlussarbeitbeschäftigen sollten, sind:

WARUM möchte ich über dieses Thema schreiben? (› Begründung der Themenwahl)

WAS habe ich mir vorgenommen? (› Zielsetzung)

WIE möchte ich meine Zielsetzung erreichen? (› Arbeitsmethode)

WIE habe ich darüber berichtet? (› Aufbau der Arbeit)

WO muss ich mit der Diskussion ansetzen? (› Festlegung der theoretischen Grundlage)

WAS habe ich zu meinem Thema gemacht? (› Gegenstandsbestimmung)

WELCHE Termini kommen in der Forschung vor? (› Terminologie)

WER hat sich dazu geäußert? (› Einblick in die Forschungsgeschichte)

WAS kennzeichnet meinen Untersuchungsgegenstand? (› Besonderheiten/Beschaffenheit)

WOMIT kann ich meine Voraussetzung bestätigen? (› Materialauswahl)

WAS habe ich mit meiner Untersuchung zeigen wollen? (› Schlussfolgerungen)

WOHER beschaffe ich mir die nötige Fachliteratur?

Im Folgenden werden die einzelnen Phasen der Ausarbeitungeiner Abschlussarbeit vorgestellt. Das Vorgehen kann zusammenfassendwie folgt beschreiben werden (vgl. Kruse 1997, 86): sich mit demwissenschaftlichen Gegenstand (Thema) vertraut machen, die gefundenenErkenntnisse entsprechend der Aufgabenstellung (Zielsetzung)

Hinweise zur Arbeitsorganisation 109

Page 110: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

strukturieren bzw. zu versprachlichen und sie in eine bestimmte(sprachliche) Form bringen.

Wenn man mit der eigentlichen Arbeit beginnen will, muss maneine Vorstellung bzw. Zielsetzung haben. Sie sollten nicht wahlloslesen, sondern die Literatur und die Materialien nach bestimmten Kriterienauswerten. Das methodische Vorgehen (Beschreiben, Zusammentragen,Vergleichen und Kontrastieren, Analysieren, Interpretieren, Evaluieren)muss ebenfalls sorgfältig geplant werden und sollte so konzipiert sein,dass es eine Antwort auf Ihre Fragestellung erlaubt.

��

110 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 111: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

5.1 Orientierung

� Themenbereich und wissenschaftliche Disziplin identifizie-ren�Ansprechen eines Betreuers�Themenstellung präzisie-ren: Themenfindung und Themeneeingrenzung � Aufstelleneiner Hypothese bzw. das Formulieren einer Forschungsfrage

Studierende müssen für ihren Studienabschluss eine wissenschaftlicheAbschlussarbeit über ein Thema verfassen, das sie zuvor mit einembetreuenden Professor besprochen bzw. abgestimmt haben. FordernSie genaue Angaben, über die Art der zu erstellenden Arbeit und überdie Kriterien, nach denen Ihre Arbeit beurteilt wird (vgl. Kruse 1997, 88).

Eine wisenschaftliche Arbeit zu schreiben bedeutet, Gedanken undInformationen zu ordnen, aufeinander zu beziehen, um ein Themaselbstständig und wissenschaftlich bearbeiten zu können, aber auchüber die Aktualität und die Anforderungen des Untersuchungsgegen-standes nachzudenken.

Das Thema sollte mit dem Semesterstoff einer Lehrveranstaltungin Zusammenhang stehen, aber nicht unbedingt im Unterricht behandeltworden sein.

Der erste Schritt ist die Festlegung des Themas. Dazu sollte sichjede/r Studierende bereits Gedanken gemacht haben, bevor die entsprechen-de Lehrperson aufgesucht wird. Die Wahl der Betreuerin/des Betreuersbleibt den Studierenden frei.

Machen Sie sich Gedanken über die eigene Vorstellung, schreibenSie alles auf und gehen Sie mit den Unterlagen zu der Lehrperson. Esfällt immer positiv auf, wenn Sie bereits eine Literaturliste zum Themaaufgestellt haben. Die Teilnahme an Lehrveranstaltungen verschafftIhnen einen Einblick und hilft Ihnen, eigene Ideen und Interessen zumThema auszumachen. Anregungen erhalten Sie auch durch die Lektürevon Abschlussarbeiten oder aus der Literatur zu einem ähnlichen Thema.

Bevor Sie mit der eigentlichen Arbeit an der Arbeit beginnen,sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

– Was ist Gegenstand meiner Arbeit?– Was weiß ich und was sollte ich über mein Thema wissen?

Hinweise zur Arbeitsorganisation 111

Page 112: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Mit welcher Fragestellung muss/soll ich an den Untersuchungs-gegenstand herangehen?

– Welches Material (Quelle, wissenschaftliche Literatur) erfordertdie Themenbearbeitung?

– Welches sind die Grenzen des Themas?– Worauf soll der Schwerpunkt der Arbeit liegen?– Welches ist die wichtigste Literatur, die der Arbeit zu Grunde

liegen soll?– Wieviel Zeit werde ich für die Bearbeitung benötigen?– Wie will ich vorgehen, in welcher Reihenfolge?– Welche Hilfsmittel benötige ich (Lexika, Handbücher usw.)?

Ideal wäre, wenn Sie die/den ausgewählte(n) Betreuerin/Betreuergegen Ende des 4. Semesters ansprechen und sich ein Thema auswählen.Zu diesem Zeitpunkt sind Sie bereits mit den verschiedenen Fächernvertraut; Sie haben vielleicht schon einen Einblick in den ausgewähltenUntersuchungsgegenstand und in die Disziplin. Auf jeden Fall stehtIhnen genug Zeit zur Verfügung, um festzustellen, ob Sie dem Fach unddem Thema gewachsen sind oder nicht. Wenn Sie nicht spätestenssechs Monate vor dem geplanten Abgabetermin mit der Arbeit angefangenhaben, bleibt Ihnen keine Zeit mehr, Ihre Arbeit rechtzeitig zu beenden.

Für die Auswahl eines Themas kommt ein bestimmter Studienbereichin Frage. Eigenvorschläge sollten mit den Forschungsschwerpunktendes Lehrangebots zusammenfallen. Für die Auswahl eines Themaskönnen auch die vorgegebenen Themenlisten verschiedener Lehrkräftegesichtet werden. Im Idealfall haben Studierende eine ungefähre Vor-stellung von dem Thema. Oft verlangen BetreuerInnen entweder eineGliederung (evtl. eine kurze Zusammenfassung) oder eine Literaturliste.

Wenn der Prüfling ein Thema nicht auf Grund eigener Interessenwählen darf, kann er von der Lehrperson einen Themenvorschlagerhalten. Auch vorgegebene Themen können schwierig sein. Ein Thema,das Ihren individuellen Neigungen entspricht, fördert die Motivationund ist – zumindest theoretisch – mit einem verminderten Kraft- bzw.Zeitaufwand verbunden. In vielen Fällen aber schreiben Studierendeeine Arbeit über ein Thema, das die Dozentin oder der Dozent für sieausgesucht hat. Umsonst klingt ein Thema interessant, wenn es Ihnennichts sagt, wenn Sie damit nichts anfangen können. Bei der Wahl desThemas sollte darauf geachtet werden, dass bestimmte Themen im

112 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 113: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Vergleich zu anderen schwierig sind und wenig Freiraum erlaubenkönnen. Auch ist – spätestens bei der mündlichen Verteidigung –offensichtlich, ob das Thema der/dem Verfasserin/Verfasser entsprach,da die Thematik wissenschaftlich behandelt werden muss.

Die Entscheidung für das Thema muss folglich überlegt erfolgen.Informieren Sie sich zuerst über den aktuellen Stand der Forschung undschätzen Sie den Arbeitsaufwand richtig ein. Erst danach können Sieeine Themaeingrezung vornehmen, sich auf einen Teilaspekt beschränken.

Das Thema sollte nicht zu breit formuliert werden, da es mit derverfügbaren Zeit und mit den verfügbaren Quellen von Ihnen bewältigtwerden muss. Fassen Sie ein Thema enger, damit Sie es gründlicherbearbeiten können, als dass Sie ein zu breit angelegtes Thema ober-flächlich behandeln. Hilfreich sind auch Gespräche mit Kollegen oderFachleuten. Grenzen Sie das Thema sinnvoll ein. Achten Sie bei derAbgrenzung auch auf die zur Verfügung stehenden Quellen.

Das Thema sollte Ihre fachlichen und sprachlichen Fähigkeitennicht übersteigen. Deshalb ist es angebracht, dass die Wahl des Themasnach folgenden Gesichtspunkten getroffen wird:

– Überlegen Sie genau, worüber Sie schreiben wollen, d.h. welcherBereich und welches Thema Sie anspricht. Überlegen Sie, wasSie über das Thema wissen. Folgende Möglichkeiten bieten sichan (vgl. dazu Kruse 1997, 194ff.): Brainstorming, freies Schreiben,Fragen notieren, Meinungen sammeln, persönliche Erfahrungen.

– Verschaffen Sie sich einen Überblick über das Thema und überdas entsprechende wissenschaftliche Teilgebiet.

– Sie müssen bei der Wahl des Themas vorsichtig sein: Wählen Sieein begrenztes Thema und richten Sie sich bei Ihrer Wahl nachIhren Interessen, nach den auffindbaren Quellen, nach IhrerErfahrung im Umgang mit diesen und auch nach Ihrer Erfahrungmit der ausgewählten Forschungsmethode.

– Das Thema sollte aus einem Themenbereich gewählt werden,der für Sie interessant ist bzw. der ihren Neigungen entspricht.Auch sollte es mit einem Prüfungsfach zusammenhängen. DieAbschlussarbeiten können im Fachbereich Germanistik ein litera-risches, linguistisches bzw. landeskundliches Thema aufgreifen.Ist ein Thema für Sie unpassend, so fehlt Ihnen die Motivation.

Hinweise zur Arbeitsorganisation 113

Page 114: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Suchen Sie sich ein Thema aus, dass sie in dem vorgegebenenZeitraum bearbeiten können und achten Sie auch auf den Arbeits-aufwand, der mit Ihrem Thema verbunden ist.

– Überlegen Sie, welche Quellen Sie für Ihre Arbeit benötigen.Entscheiden Sie sich für ein Thema, wenn Sie Zugang zu gutenQuellen haben. Vergewissern Sie sich, dass Sie die nötigenQuellen vor Ort auch auffinden können und dass sie damitumgehen können.

– Suchen Sie sich ein Thema aus, dass Sie angemessen bearbeitenkönnen. Das Thema muss Ihnen zugänglich sein – unabhängigdavon, ob es Ihren eigenen Interessen entspricht oder ob es vonIhrer/Ihrem Betreuerin/Betreuer formuliert wurde. Man solltenur eine Arbeit schreiben, die man tatsächlich auch schreibenkann; es geht darum, zu zeigen, dass Sie ein Thema unter verschie-denen Aspekten behandelt können.

– Falls Sie dem Thema fachlich oder auch sprachlich nicht ent-sprechen, wechseln Sie den Themenbereich oder das Thema.

– Denken Sie daran, dass das Eingrenzen Vertrautheit mit demThema erfordert.

Die Formulierung des Themas sollte kurz und präzise sein. Eskönnen auch Nebentitel eingeführt werden, die präzisierend wirkensollten. Studierende sollten sich über die Formulierung des Haupttitelsder Arbeit Gedanken machen, weil dieser dem Leser Vorinformationenüber die Arbeit liefert und auch andeutet, auf was die Arbeit hinausläuft.Der Titel darf keine falschen Erwartungen wecken. Die Lehrkräfte sindStudierenden bei der Titelgebung behilflich. Der Titel sollte nicht sehrumfangreich/llgemein ausfallen. Erst nach der Lektüre einer Arbeitkann man feststellen, ob der Titel tatsächlich dem Inhalt entspricht,oder umgekehrt, ob die/der Verfasserin/Verfasser den richtigen Titelgewählt hat. Oft kann eine mangelnde Übereinstimmung zwischenTitel und Inhalt festgestellt werden. Vom Titel ausgehend sollte manfolglich eindeutig auf den Inhalt der Arbeit schließen können. Der Titelmuss aussagekräftig sein.

Wenn Sie ein Thema zu bearbeiten beginnen, sammeln Sie alleInformationen, die Sie auffinden können (Bücher, Artikel, Fakten,Statistiken, Zitate, Berichte, Theorien, Fragen, Ideen usw.). Das ThemaIhrer Arbeit sollte möglichst aktuell sein. Auch sollte man sich für ein

114 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 115: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Thema entscheiden, wenn man Zugang zu guten Quellen hat. ÜberlegenSie, welches Material Sie als Orientierungshilfe zu Rate ziehen können.Dabei müssen Sie auch wissen, wo dieses Material aufzufinden sind, obes Ihnen tatsächlich zugänglich ist und ob Sie damit umgehen können.Nicht behandeln sollten Sie nach Kruse (1997, 204f.) folgende Themen:

– Modethemen– Themen, zu denen Sie keinen Zugang finden (schwer zugängliche

Quellen oder zu aufwendige Zugänge)– zu persönliche Themen– zu abstrakte Themen.

Das Thema wird während der ersten Auseinandersetzung mit derLiteratur und beim Einlesen fassbar; oft konzentiert man sich auf einenbestimmten Aspekt. Deshalb sollte man so früh wie möglich versuchen,das zu bearbeitende Thema einzugrenzen, um die Literatur selektivlesen und auswerten zu können. Es ist zu empfehlen, zuerst Materialallgemein über das Thema, das Sie behandeln wollen, zu lesen unddanach das Thema so einzugrenzen, dass es präzise zu bearbeiten ist.Sie beginnen damit, allgemeine Bücher, Aufsätze zu dem Thema zulesen, später erst lesen Sie speziellere Fachbeiträge aus verschiedenenSammelbänden, Zeitschriften usw. Halten Sie interessante und themen-relevante Aussagen und Ergebnisse fest. Wichtig ist, dass Sie dasThema und den Diskussionsrahmen beherrschen, d.h. dass Sie über dasThema viel lesen, damit Sie sich eine Meinung darüber bilden können.

Oft wissen Studierende nicht, wie sie das Thema, das sie gefundenhaben oder das sie interessiert, inhaltlich sinnvoll eingrenzen sollen.Die BetreuerInnen sind den Studierenden bei der Abgrenzung desThemas oft behilflich, damit diese ein Thema angemessen bearbeitenkönnen. Die Themaeingrenzung kann nach verschiedenen Gesichts-punkten vorgenommen werden (z.B. zeitlich, geografisch, historisch,nach Quellen, nach Theorieansätzen oder nach ausgewählten Aspekten;vgl. Kruse 1997, 200ff.).

Ausgehend von Ihrem Thema müssen Sie eine treffende Frage-stellung formulieren. Die Fragestellung ist so zu formulieren, dass mandie Arbeit in der zur Verfügung stehenden Zeit präzise bearbeiten kann.

Zeigen Sie die Themenrelevanz auf! Die Fragestellung hängt mitder Zielsetzung der Arbeit zusammen bzw. ergänzt diese. Die Frage-stellung formuliert eine Leitfrage, die die Arbeit beantworten will/muss.

Hinweise zur Arbeitsorganisation 115

Page 116: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Die Fragestellung bezieht sich auf den Gegenstand, auf den Erkenntnis-gewinn, den die Arbeit liefern soll. Eine Fragestellung ist dann sinnvoll,wenn zu Beginn der Arbeit keine Erkenntnisse vorliegen. Soll eineArbeit etwas dokumentieren, zusammen- und darstellen, was bereitsbekannt ist, dann ist die Fragestellung überflüssig; es muss nur ein Zielformuliert werden. Wenn aber Material gesucht, ausgewertet, verglichen,analysiert, evaluiert, systematisiert, strukturiert, erklärt wird, dann existiertvor Arbeitsbeginn ein Problem, das mit Hilfe der wissenschaftlichenVorgehensweise gelöst werden soll.

Die Fragestellung schließt sich an die Formulierung dieses Problemsan und hilft, die eigene Vorgehensweise zu begründen (vgl. dazu Kruse1997, 209). Die Zielsetzung einer Arbeit bezieht sich darauf, welchenErkenntnisgewinn Ihre Arbeit erbringen soll, was erreicht werden soll:

– einen Beitrag zum Verständnis von X zu leisten– Kenntnisse über X zu vemitteln– das Wissen über X zusammenzutragen– einen Vorgang evaluieren– ein Phänomen erklären– eine Behauptung überprüfen– Zusammenhänge zwischen Erscheinungen untersuchen– Quellen zugänglich machen, vergleichen, bewerten– Theorien vergleichen, begründen oder rechtfertigen– einen Sachverhalt, eine Theorie, ein Werk oder einen Gegenstand

usw. analysieren, interpretieren– ein Themenfeld systematisieren

Unabhängig davon, welches Thema Sie wählen, Ernsthaftigkeitund Selbstständigkeit wird von Ihnen auf jeden Fall erwartet.

Als eigenständige Leistung betrachtet Kruse (1997, 108f.) dieeigenständige Strukturierung und Darstellung eines Themas:

– eine selbstgestaltete Textstruktur, die das Thema behandelt unddas ausgewertete Material;

– eine eigene Sprache, die sich von der der verwendeten Literaturunterscheidet;

– eine eigene Einschätzung, Bewertung, Interpretation und Zusam-menfassung der dargestellten Sachverhalte und Theorien.

116 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 117: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Erst nachdem Sie in Absprache mit Ihrer Betreuerin/Ihrem Betreuerein Arbeitsthema ausgesucht und einen vorläufigen Plan der Arbeitaufgestellt haben, können Sie mit der eigentlichen Arbeit an IhrerArbeit beginnen.

Anhand der Themenstellung können Fragen und Unterkapitel formu-liert werden, die Ihre Arbeit berücksichtigen wird.

Die für die Bearbeitung des Themas relevanten Informationenkönnen auf verschiedene Weise gewonnen werden:

– durch die genaue und gewissenhafte Auswertung der vorhandenenwissenschaftlichen Literatur zu Ihrem Thema (Bücher, inländischeund ausländische Periodika, Quellen, Statistiken)

– eigene Erhebungen mit Umfrage– Gespräche mit Fachleuten

Dieses Vorgehen liefert Rohmaterial für Ihre Arbeit. Die ausge-wählten Informationen müssen gegliedert und verarbeitet werden, ineine systematische Ordnung eingebracht werden und auf Schwerpunkteverteilt werden.

Sie fangen mit aktuellen Publikationen an und gehen nach demSchneeballsystem vor und erhalten dadurch Zugang auch zu anderen(älteren) Publikationen. Achten Sie dabei immer auf Sorgfältigkeit imUmgang mit den Quellen. Die Informationen müssen stimmen und miteiner genauen Quellenangabe versehen werden, Zitate korrekt angeführtwerden und die Quellen (Literaturangaben) sollten auf jeden Fall vollstän-dig und genau angegeben werden. Dafür können Sie ein Karteikasten-system anlegen.

Die wissenschaftliche Qualität Ihrer Arbeit wird an der Systematikund Bearbeitungstiefe der gelieferten Informationen gemessen, wie ver-traut Sie mit Ihrem Thema und dessen Spezifik sind. Wenn Sie Quellenunverändert übernehmen, häufig Zitieren und vor allem wörtliche Zitateeinbauen, Gedanken und Informationen zum Thema unreflektiert anein-anderreihen, Meinungen verschiedener Autoren unkritisch übernehmen,Bewertungen und Aussagen nicht begründen, dann kann von einer eigen-ständigen und tieferen Bearbeitung nicht gesprochen werden.Entsprechend fällt auch die geringere Gesamtbewertung Ihrer Arbeit aus.

��

Hinweise zur Arbeitsorganisation 117

Page 118: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

5.2 Literatursuche

�Überblick verschaffen: Zusammenstellung des Materialsund der Literatur: erste Recherchen�die systematische

Literatursuche

Nachdem Sie sich einen Überblick über das Thema verschafft habenbzw. den Themenbereich festgelegt haben, können Sie mit der Material-bzw. Literatursuche (Recherchieren) beginnen und die Eingrenzungdes Themas vornehmen. Sie müssen Material zu Ihrem Thema sammeln,ordnen und das Thema unter Berücksichtigung des gesammeltenMaterials überprüfen.

Zu den wichtigten Aufgaben bei der Erstellung einer wissenschaft-lichen Arbeit zählt das Zusammentragen der Literatur. Einen Überblickverschaftt man sich, indem man die Literatur sichtet. Deshalb ist eswichtig, dass Sie zunächst nur solche wissenschaftliche Texte lesen undsich eingehender damit beschäftigen, die einen Überblick vermitteln. Dazugehören: Standardwerke, Handbuchartikel, Überblicksdarstellungen, Ein-führungen, Klappentexte von Büchern, Zusammenfassungen.

Je nach Erkenntnisinteresse wird aus den vielfältigen Erscheinungs-formen wissenschaftlicher Literatur (z.B. Buchpublikationen, Aufsätze,Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften/Sammelbänden, Fachlexika,Handbücher, Bibliografien, Veröffentlichungen verschiedener Instituteoder Forschungsgruppen usw.) eine Wahl getroffen.

Monografien, Sammelbände, Lehrbücher sichtet man zuerst. Findetman Passagen, die sich direkt auf das Thema beziehen, wird auch meistLiteratur angegeben. Die Basisliteratur gibt eine erste Orientierungs-hilfe. Diese Literatur muss von Ihnen durch die Spezialbibliografieergänzt werden. Vergessen Sie nicht, die je nach Thema relevantenStandardwerke und Handbücher einzubeziehen (z.B. für den BereichSprachwissenschaft die Handbücher zur Sprach- und Kommunikations-wissenschaft, de Gruyter). An neuere Literatur kommen Sie, indem Siez.B. die neuesten Jahrgänge der Fachzeitschriften durchsehen.

Zu einem aktuellen Thema kann eine Vielfalt von Publikationenvorliegen. Daher sollte man unbedingt jemanden befragen, der sich indem Bereich auskennt und auch die neuere Forschungsliteratur kennt.

118 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 119: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Ihr Gegenstand soll in Beziehung zur vorhandenen wissenschaftlichenLiteratur gesetzt werden.

Überprüfen Sie, was über Ihren Gegenstand in der Literatur ausgesagtwird, was für wissenschaftliche Diskussionen vorherrschend sind. Dabeiist es wichtig, dass Sie sich mit dem neuesten Stand der Forschungvertraut machen. Kruse (1997, 198) empfiehlt, auch Nachbarthemen insAuge zu fassen und auch eine kompetente Person nach der wichtigstenneueren Literatur zu fragen. In dieser Phase sollten Sie folgende Literatursichten:

– Übersichtsdarstellungen– Einführungen– Handbuchartikel– Klappentexte von Büchern– Zusammenfassungen– Artikel Ihres Betreuers– Tagungsberichte zu Ihrem Thema.

Diese erste Literatursichtung sollte – zusammenfassend – Antwortenerbringen zu folgenden Fragen:

– Wieviel Literatur gibt es zu Ihrem Thema?– Ist die Literatur zugänglich?– Welche Ausgangspunkte gibt es in der Forschung?– Von welchen theoretischen Positionen aus wurde Ihr Thema

untersucht?– Welche Disziplinen behandeln Ihr Thema?– Welche empirische Zugänge gibt es?– Welchen Wandel hat die Bearbeitung Ihres Themas in den letzten

Jahren durchgemacht?

Die Antworten auf diese Fragen ermöglichen eine erste Annäherungan den Stand der Forschung. Sie haben sich ein grobes Bild von derForschungsliteratur gemacht.

Mit der Literaturliste kann man zum alphabetisch geordneten Auto-renkatalog (wo die vorhandenen Bücher alphabetisch nach dem Namendes Verfassers geordnet sind) gehen, um zu prüfen, welche Werke inder Bibliothek vorhanden sind.

Hat man noch keine Literaturliste, so kann man verschiedeneHilfsmittel ausnutzen:

Hinweise zur Arbeitsorganisation 119

Page 120: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Schlagwortkataloge (enthalten Schlagwörter, die Sach- undWissensgebiete oder Personen betreffen)

– bibliografische Nachschlagewerke– Computerkataloge– Schriftverzeichnisse der Neuanschaffungen– Zeitschriftenverzeichnisse– Sichten der Regale in der Bibliothek– bibliografische Suchsysteme/computergestützte Recherchesysteme– das Internet.

Die Sichtung von Spezialbibliografien, Rezensionen und Literatur-verzeichnissen hat seinen Stellenwert verloren, weil mit Hilfe elektro-nischer Instrumente Literatur zu bestimmten Themengebieten gefundenwerden kann. Der Vorteil des Internet gegenüber anderer Medien liegtnicht zuletzt in der Möglichkeit, einen schnellen und gezielten Zugriffauf Informationen zu ermöglichen. Wie wissenschaftliches Arbeitenmit dem Internet funktioniert, führt Gschwender (1999) vor. Gschwenderstellt Internetdienste und philologiespezifische Internetadressen vorund bietet ausführliche Informationen zu Suchmaschinen wie auchTipps und Anregungen, die bei der zielgerichteten Suche im Internethelfen (S. 31-39). Es kommt darauf an, wonach gesucht wird. EineListe der wichtigsten Suchdienste mit einer kurzen Beschreibung ihrerMerkmale findet man in Kap. 4 (Internetlinks für Philologen, S. 40-58).Probleme tauchen bei der Angaben von Zitaten, bei der Zusammen-stellung des bibliografischen Nahweises von Texten, die nur im Internetverfügbar sind, auf. Es gibt hierfür keine einheitlichen Regelungen,weshalb sich Studierende an die Empfehlungen Ihres Betreuers haltensollten. Da das World Wide Web in ständiger Bewegung ist, kann nichtgewährleistet werden, dass man einmal eine geladene Seite im gleichenZustand und unter derselben Adresse wiederfindet. Viele Webseitensind nach einigen Wochen nicht mehr verfügbar oder überarbeitet unddurch neuere Versionen ersetzt. Das bedeutet, dass der Leser oderBetreuer keine Möglichkeit mehr hat, die angebenen Informationen zuüberprüfen. Man sollte Informationen aus dem Intenet einer sorgfältigenPrüfung unterziehen: Qualität, Aktualität, Herkunft, Darstellung, Rele-vanz des Inhalts sollten die Auswahl steuern. Es sollten Standardlinksaber auch Speziallinks berücksichtigt werden.

120 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 121: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Der systematischen und vollständigen Literaturerfassung dient dasBibliografieren. Darunter versteht man die systematische Suche nachLiteratur zu einem bestimmten Thema bzw. die Zusammenstellung vonBüchern und Schriften, die zu einem bestimmten Fachgebiet oderThema erschienen sind. Es gibt Zeitschriften, die systematisch alleerscheinende Fachliteratur auswerten und darüber Zusammenfassungenpublizieren (z.B. nach Stichworten und nach Personen aufgestellt).Dies hilft, einen ersten Überblick über die Literatur zu finden. Erleichtertwird diese Arbeit durch die computergestützte Literatursuche, die aufeine spezielle Anfrage hin alle relevante Literatur ausdruckt. Aufpassenmuss man dabei, dass man den Suchrahmen eng definiert, sonst erhältman unendlich viele Literaturangaben.

Sie lesen nicht alles, was Sie in der Bibliothek über Ihr Themagefunden haben. Entscheiden Sie, welche Bücher und Artikel Sie sichtenwollen. Forschungsberichte und Artikel, die in eine engere Wahl kommen,müssen aber gelesen werden. Unbekannte Begriffe müssen nachge-schlagen werden. Wichtig ist, dass Sie die für Ihre Arbeit wichtigenInformationen aufschreiben und mit Quellenangabe versehen.

Beim Lesen der Literatur machen Sie sich Gedanken und Notitzen.Stellen Sie eine Literaturliste auf, in denen Sie neben den Angaben zumAutor, Titel, Erscheinungsjahr und-ort, Auflage und Seite auch Notitzenzu Ihrer Bewertung (zum Eindruck) vermerken. Hier können Sie auchwichtige Zitate einbauen. Diese helfen Ihnen später beim Textgestaltenund beim Wiederfinden wichtiger Textstellen.

Theoretisch ist jede Abschlussarbeit auch ein kleiner Beitrag zurForschungsliteratur. Die Literatur zum Thema sollte selbstständig gesuchtwerden. Einige Hinweise können auf Anfrage gegeben werden.

Eine Abschlussarbeit verlangt viel Mühe und Konzentration. Dasbedeutet auch, dass Sie eigene Literaturrecherchen – unter Umständenaufbauend auf den einführenden Hinweisen Ihrer/Ihres Betreuerin/Betreuers – in Angriff nehmen müssen.

Die wesentliche Leistung bei der Literaturrecherche besteht darin,einen guten Überblick zu gewinnen, das Wesentliche herauszufilternund die Informationen in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen.

��

Hinweise zur Arbeitsorganisation 121

Page 122: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

5.3 Materialsichtung und -ordnung

� Untersuchen und Auswerten

Nach der Eingrenzung der Fragestellung können Sie mit dem eigentlichenUntersuchen und dem Auswerten der Literatur zum Thema beginnen.Wenn Sie sich bei der Bearbeitung Ihres Themas auf die Ihnen zu-gängliche Literatur stützen, müssen Sie die unterschiedlichen Ansätzegegenüberstellen und diskutieren.

Es muss nicht alles, was Ihnen in der Bibliothek zur Verfügungsteht, gelesen werden, jedoch aber alles, was für Ihr Thema bedeutsamist. Hat man systematisch Literatur recherchiert, sollte man die Literatur„in einem Zug” (Kruse 1997, 214) lesen. Dies geht aber nur dann, wennman genau weiß, was man zu lesen hat und nicht Literatur sichtet, d.h.auf ihre Verwendbarkeit prüft. Das ist zeitraubend und man muss diesbei der Planung auch berücksichtigen.

Sie sollten sich selbstständig und kritisch mit der Fachliteraturauseinandersetzen. Dies bedeutet, dass Sie nicht ausführlich und kom-mentarlos aus der Fachliteratur zitierten sollten, sondern nur aufnehmen,was Sie verstanden und verarbeitet haben und was zu Ihrer Darstellungpasst. Achten Sie auch einen knappen und präzisen Stil, bemühen Siesich um „begriffliche Klarheit“ (Langer/Schulz/Tausch 2002), indemSie Definitionen anhand terminologischer Lexika überprüfen (Vergleichbei unterschiedlichen Verwendungsweisen von Begriffen usw.). GliedernSie die Arbeit nach sachlichen Gesichtspunkten.

Lesen Sie die Titel und Kapitelüberschriften, die Inhaltsverzeichnisse,das Vorwort und die Einleitungen durch. Sichten Sie auch das Stich-wortverzeichnis der gefundenen Bücher. Entscheiden Sie, welche derrecherchierten Bücher und Aufsätze generell zu Ihrem Thema passen.Durchfliegen Sie Kapitelanfänge, Absätze oder Textpassagen. WählenSie einzelne Kapitel, Absätze oder Textpassagen aus, die Sie in IhreArbeit aufnehmen müssen. In einem nächsten Schritt bearbeiten Sie dieausgewählten Auszüge, d.h. erfassen Sie bzw. werten Sie diese aus.Achten Sie bei wörtlichen Textauszügen auf die richtige Zitierweise.

Studierende haben oft keine Geduld bei Lesen. Man muss dieLiteratur nicht nur lesen, sondern auch exzerpieren (dt. herausgreifen,

122 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 123: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

herausziehen). Damit sind die wichtigsten Gedanken und Inhalte (Thesen,Argumente, Positionen) gemeint in übersichtlicher Form (auf DINA4-Blättern oder auf Karteikarten: Stichwort-, Schlagwort-, Quellen-karteikarten).

Je weniger man über das Sachgebiet weiß, desto gründlicher müssendie Exzerpte sein. Exzerpieren muss man, um die gelesenen Informationennicht zu vergessen. Dies erspart viel Zeit. Dabei sollte man auchaufschreiben, was man nicht gelesen hat, inwieweit man selektiv vorge-gangen ist. Wenn man bereits weiß, in welchem Zusammenhang dergelesene Text gebraucht wird, kann man auch notieren, was man überseine Verwendung denkt. So kann man zitierfähige Stellen heraus-schreiben, Kritikpunkte formulieren oder den Text entsprechend einesbestimmten Gesichtspunktes einordnen (vgl. Kruse 1997, 215).

Nachdem Sie das Material gelesen und ausgewertet haben, ist esnotwendig, dieses Material zu ordnen. Das bedeutet, dass man verschie-dene Aspekte des Themas unterscheidet und (logische, argumentative,begriffliche, empirische usw.) Beziehungen herstellt, um auf dieserGrundlage eine Gliederung zu erarbeiten. Diese erste Gliederung hilft,eine konkrete Vorstellung, wie die Arbeit aussehen sollte, zu erhalten.

Zur Herstellung der Gliederung benutzt man einen Gliederungs-entwurf: man überprüft ihn auf Grund des Materials und ordnet ihn u.U.neu; man streicht, was man nicht belegen kann oder worüber man nichtgenügend Klarheit hat; man ergänzt Punkte, die sich aus dem Materialneu ergeben. Die einzelnen Punkte der Gliederung sollten sich nichtüberschneiden, damit inhaltliche Wiederholungen vermieden werden.

Dem Prüfer gibt die Gliederung der Arbeit eine erste Übersichtüber das Thema und seine Bearbeitung. Es sollte eine Strukturierungvorgenommen werden, die es ermöglicht, Informationen nach relevantenGesichtspunkten (unter denen das Thema behandelt werden kann) zugruppieren und miteinander in Beziehung zu setzen. Strukturierenbedeutet, bestimmte Gesichtspunkte anzusetzen und zu überprüfen, obdas Material sich ordnen lässt (vgl. Kruse 1997, 97).

Die gesammelten Informationen müssen – nachdem sie den einzelnenGliederungspunkten zugeordnet wurden – sinnvoll zusammengebautwerden. Beginnen Sie mit einem Gliederungspunkt, zu dem IhnenGedanken einfallen. Dann wählen Sie sich einen weiteren Punkt aus,dessen Bearbeitung Ihnen keine Schwierigkeiten bereitet. Achten Sie

Hinweise zur Arbeitsorganisation 123

Page 124: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

darauf, dass Sie Ihre Arbeit mit Hilfe der Gliederung logisch aufbauenund wesentliche Aspekte berücksichtigen. Sie müssen nicht auf Anhiebdruckfertige Sätze bzw. Seiten verfassen.

In dieser Phase ist es wichtig, die inhaltlichen Aussagen in derrichtigen Reihenfolge festzuhalten. In mehreren Überarbeitungen wirdder Text ergänzt un korrigiert. Erst nachdem die Arbeit auf Grund derGliederungspunkte als Rohfassung vorliegt, folgen Verbesserungenvon Ausdruck und Stil, können formale Vorgaben eingehalten werden(die Einheitlichkeit der äußeren Darstellung und das Schlusslayout).

Manche Arbeitsgänge sind leichter, z.B. das Erstellen von Tabellen.Die Informationen über den Stand der Forschung können sich aufwissenschaftshistorische Aspekte, auf Theorien und Vertreter bestimmterForschungsrichtungen, auf empirische Zugänge und Anwendungsbe-reiche beziehen (vgl. dazu Kruse 1997, 89). Das Ergebnis der sorgfältigenLektüre ist, dass Sie neue Aspekte des Thema finden: soziale, historische,linguistische, inhaltliche, formale, funktionale, systematische. Differen-zierungen dienen dazu, Ihr Thema einzugrenzen (indem Sie bestimmteEbenen der Behandlung aussparen oder Schwepunkte setzen) bzw. IhrThema zu gliedern oder Ihre Fragestellungen zu modifizieren (vgl.Kruse 1997, 224).

Das Strukturieren des Materials heißt auch, für die Gesamtdarstellungeine Form zu finden, in der die erarbeiteten Gesichtspunkte vorkommen.Jede Arbeit ist mehrfach gegliedert. Sie benötigt eine Gesamtgliederung.Die einzelnen Kapitel sind nochmals gegliedert. Es sind Überlegungennotwendig, wie das darzustellende Material systematisch dargestelltwerden kann, um für den Leser verständlich und nachvollziehbar zu sein.

Folgende Gliederungsformen kommen in Frage (vgl. dazu auchKruse 1997, 225f.):

– chronologisch (Strukturierung des Materials nach der zeitlichenAbfolge)

– vom Allgemeinen zum Besonderen (als aufwendige Gliederungs-form)

– diskursiv (eine solche Gliederung orientiert sich an dem Gangeines Diskurses; oft werden die wichtigsten Veröffentlichungeninnerhalb einer Debatte erfasst)

– hierarchisch

124 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 125: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Standardgliederung (Stand der Forschung, Fragestellung, Methode,Ergebnisse, Diskussion, Zusammenfassung)

– nach dem Schema Ursache-Wirkung– vergleichend-gegenüberstellend– raumbezogen usw.

Eine Gliederung muss Ihrem Thema gerecht werden. Die einzelnenPunkte der Gliederung sollten voneinander abgegrenzt aber auch durchdie Gliedrung verbunden sein.

Von Ihnen wird das Verstehen der wissenschaftlichen Literaturerwartet. Wissenschaftliche Texte definieren ihre Begriffe, stellenForschungsergebnisse dar und präsentieren theoretische Standpunkte.Achten Sie auf die Darstellung und die Gliederung der Information.Stellen Sie Fragen an den Text.

Man geht nicht an jeden Text in gleicher Art und Weise heran.Bestimmte Textsorten erfordern bestimmte Lesestrategien. Es gibtmehrere Lesestile. Bei wissenschaftlichen Arbeiten ist das gründlicheDurcharbeiten eines Textes gefragt. Dies geschieht mit Hilfe vonverschiedenen (Lese-)Techniken. Beim Lesen:

– suchen Sie nach wichtigen Aussagen– identifizieren Sie Schlüsselbegriffe im Text und in der Über-

schrift. Es handelt sich um Wörter, die mehrmals in einem Textwiederkehren, oft auch in Form synonymischer Ausdrücke. Inden Schlüsselwörtern liegen die Hauptinformationen vor

– suchen Sie auf wichtige Fragen Antworten– verfolgen Sie die Argumentation des Autors– bewerten Sie das Gelesene kritisch, indem sie (stichwortartige)

(Rand-)Notitzen machen und interessante bzw. themenrelevanteAussagen und Ergebnisse festhalten

– halten Sie auch Hintergrundinformationen fest– nutzen Sie die Textgliederungen, die Sie in der gesichteten

Literatur vorfinden– vor dem Lesen überprüfen Sie, ob die Titel die erwarteten Informa-

tionen liefern– Überschriften, Untertitel, Bilder, Grafiken, Bildunterschriften

und Layout gehören zu den optischen und grafischen Besonder-heiten, die etwas über den Text aussagen

Hinweise zur Arbeitsorganisation 125

Page 126: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– durch Zahlen und Zahlwörter werden wichtige sachliche Informa-tionen zum Textinhalt geliefert

– als Informationsträger fungieren auch Eigennamen oder Interna-tionalismen

– Konnektoren (Präpositionen) verbinden Satzteile, Sätze und Text-teile miteinander (zeitlich, begründend, Gegensätze, Ziel, Zweckoder Bedingungen angebend).

Um die Bedeutsamkeit eines Textes zu prüfen, eignet sich eineLeseweise, die als kursorisches Lesen bezeichnet wird. Das kursorischeLesen (informierendes Lesen oder auch Quer- und Dialoglesen genannt)verfolgt das Ziel, zu überprüfen, ob ein Werk für einen bestimmtenZweck brauchbar ist oder um einen ersten Überblick über den Lesestoffzu gewinnen. Zu berücksichten sind: Titel des Werks, Erscheinunsjahrund -ort, Auflage, Vorwort, Inhaltsverzeichnis, Literaturverzeichnis.Ebenfalls zu berücksichtigen sind themenrelevante Kapitel (es müssenKapitelanfang und -ende gegesichtet werden, um zu ermitteln, ob derInhalt den Erwartungen entspricht). Ziel des kursorischen Lesens istfolglich, die wichtigsten Aussagen – die später zu bearbeiten sind –rasch und vollständig zu finden. Hierfür kann gezielt auch nach Schlüssel-begriffen gesucht werden, die sich auf wichtige Fragestellungen zumThema beziehen. Falls das Gelesene positiv bewertet wird, ist einegründliche Durcharbeitung des Textes erforderlich bzw. haben Sie diewichtigsten Stellen im Text gefunden, setzt das studierende Lesen ein,das systematische Erarbeiten der Aussagen: Die Wiedergabe mit eigenenWorten.

Grundlegende Werke müssen komplett gelesen und erarbeitet wer-den. Das studierende Lesen bezweckt das Aufnehmen, Verarbeiten undFixieren des Buchinhalts. Dabei ist ein mehrfaches Lesen und eineschriftliche Auseinandersetzung mit dem Text gefragt. Man geht dabeisystematisch vor, indem man Fragen aufstellt. Diese betreffen dasverfolgte Ziel, den Ansatz, den Argumentationsgang. Überprüft werdensoll, ob die gebotenen Informationen für das Thema der Abschlussarbeitwichtig sind. Es empfiehlt sich, die einzelnen Abschnitte zu lesen(eventuell kopieren) und nach jedem Abschnitt Notizen zu machen(falls es sich um ein eigenes Buch handelt können Unterstreichungenoder Randnotizen gemacht werden). Dabei werden die wichtigstenGedanken in Stichworten aufgeschrieben mit genauer Seitenangabe,

126 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 127: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

um die Stelle später beim Verfassen des Textes wiederfinden zu könnenbzw. beim Zitieren darauf zurückgreifen zu können. Es können auchKarteien mit Fachtermini angelegt werden. Kennen Sie sich in demFachbereich aus und suchen Sie gezielt nach bestimmten Informa-tionen, so ist ein selektives Lesen gefragt.

Wollen Sie überprüfen, was unterschiedliche Autoren zu einemThema gesagt haben, ist ein gründliches vergleichendes Lesen erforder-lich. Bei der Literatursuche wird vor allem das kursorische und dasstudierende Lesen eingesetzt. Von einer Fragestellung zu dem Thema,das bearbeitet werden soll, ausgehend, werden Schlüsselbegriffe erar-beitet. Hilfen für ein vertieftes Textverständnis finden Sie bei Kruse(1997) und bei Stary/Kretschmer (1999).

Ein Buch besteht nicht nur aus dem fortlaufenden Text, sondernweist zahlreiche Zusatztexte und Zeichen auf, die als Verstehenshilfengenutzt werden können:

– Haupttext (Titel, Motti, Widmung, Vorwort, Einleitung, Kapitel-überschriften und Zwischenüberschriften, Zusammenfassungen,Anmerkungen/Fußnoten, Bilder, Tabellen, Abbildungen, Schluss-bemerkungen, Nachwort, Literaturverzeichnis, Sachregister,Namenregister, Abkürzungsverzeichnis, Glossar)

– Nebentext (Buchumschlag, Klappentext, Verlagsankündigungenoder -prospekt, Rezensionen, Selbsterklärungen des Autors, Zitie-rungen, Bezugnahmen in verschiedenen Texten oder Medien,Empfehlungen)

– Typografie (Schriftgröße und -art, Absätze, Einrahmungen, Einfär-bungen, Schattierungen).

Nutzen Sie beim Lesen und Verstehen wissenschaftlicher Textediese Formen, achten Sie auch auf die Informationen zur Entstehungs-geschichte, zum Forschungsbereich oder zur Vorgehensweise. SichtenSie auch die Kapitelüberschriften. Eine Hilfe stellt auch das Sachregisterdar. So kann überprüft werden, ob der Inhalt Ihren Anforderungenentspricht. Die wesentlichen Informationen bringen komprimierte Text-teile wie Einleitung oder Schlussfolgerungen bzw. Zusammenfassungen.

Verlassen Sie sich nicht immer auf das Titelblatt, überprüfen Sieauch die folgenden Seiten, wo das Copyright steht. Hier finden Sie denVerlagsort, das Erscheinungsjahr und die Zahl der Auflage. Nichtimmer ist das auf dem Titelblatt angegebene Jahr das wirkliche

Hinweise zur Arbeitsorganisation 127

Page 128: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Erscheinungsjahr. Nur auf der Seite mit dem Copyright ist das Jahr derersten Auflage zu finden. Es kann auch vorkommen, dass die ersteAuflage in einem anderen Verlag erschienen ist. Es empfiehlt sich, denVerlagsort in der Originalsprache anzugeben. Falls Sie nicht mit derersten Auflage, sondern mit einer anderen (erweiterten) Auflage gearbeitethaben, müssen Sie dies vermerken.

Wissenschaftliches Schreiben weist sich formal dadurch aus, dasssämtliche Gedanken, die aus der wissenschaftlichen Literatur für dieArbeit entnommen wurden, für die Nachprüfbarkeit oder Vertiefung alssolche kenntlich zu machen sind. Es müssen alle Einzelheiten undErgebnisse einer wissenschaftlichen Arbeit – auch einer Abschlussarbeit– nachprüfbar sein. Angaben aus Büchern, Zeitschriften usw. müssen alsÜbernahmen durch Angabe des Verfassers, des Werks, des Erscheinungs-jahres, des Erscheinungsortes und der Seitenangabe gekennzeichnetsein. Diese Kennzeichnungspflicht gilt für die wörtliche und für diegedankliche Übernahme von Informationen. Alle Notizen, Exzerpteoder Kopien müssen folglich Hinweise auf die Quelle (und die genaueStelle) enthalten. Geben Sie immer genaue bibliografische Angaben an.Es gibt verschiedene Vorschläge, wie man Bücher zitieren kann. Es istaber unbedingt zu empfehlen, sich an die Gebräuche des Faches zuhalten und einheitlich vorzugehen. Alle bilbliografischen Angabenmüssen zuverlässig und vollständig erfasst werden.

Weil jeder Text eine bestimmte Struktur (Gliederung in Kapitel,Unterkapitel, Absätze) aufweist, muss zunächst ein Überblick über dieäußere Struktur des Textes verschafft werden. In einem nächsten Schrittmuss ermittelt werden, worüber der Text informiert (Thema) und wasüber das Thextthema ausgesagt (Aussage) wird. Schreiben Sie dieSeitenzahl auf, auf die sich Ihre Aufzeichnungen beziehen.

Verfassen Sie kurze oder längere Zusammenfassungen dergesichteten Literatur. Einen Text zusammenfassen bedeutet, ihn auf diewichtigsten Informationen zu reduzieren. Dies ist eine wichtige Voraus-setzung für die Auseinandersetzung mit den Texten und eine wichtigeForm der Textaneignung, die eine rasche Orientierung ermöglicht. Essind schriftliche Aufzeichnungen notwendig, um einen Text inhaltlicherfassen zu können. Es empfiehlt sich, systematisch vorzugehen, um dieAufzeichnungen später verwerten zu können. Sie können unterschiedlichvorgehen:

128 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 129: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Markierungen und Unterstreichungen vornehmen– Randbemerkungen formulieren– Paraphrasieren– Exzerpieren

Der Begriff Paraphrasieren meint die Vorgehensweise, bei der dieAussagen zusammengefasst und in eigene Worte gefasst werden. DerBegriff Exzerpieren bedeutet das auszugsweise wörtliche oder freieWiedergeben eines Textes (vgl. Kruse 1997, 93). Dieses Verfahrenwird dann eingesetzt, wenn die Anschaffung eines Text unmöglichoder teuer ist oder die Vervielfältigung untersagt ist. Die Textteile, dievon persönlichem Interesse sind, sollten Sie exzerpieren, um die wesent-lichen Informationen festhalten zu können.

Bei diesem Verfahren kommen folgende Möglichkeiten in Betracht:

(1) man geht von einer (mehreren) spezielleren Fragestellungenaus. Dies empfiehlt sich dann, wenn man bereits über Vorkenntnisseverfügt und nach bestimmten Antworten, Stellungnahmen, Tatsachenusw. sucht;(2) man geht von einer allgemeinen Fragestellung aus und suchtnach einführenden Informationen.

Zum Exzerptieren schwer verständlicher Texte empfehlt die Fach-literatur eine Methode, bei der man abschnittweise vorgeht und denInhalt eines jeden Abschnitts aus folgender Sicht erfasst (dazu auchKruse 1997, 94f.):

– Was ist Thema des Abschnitts?– Welche spezifische(n) Aussage(n) werden über dieses Thema

getroffen?

Bei diesem Vorhaben wird das Allgemeine aus jedem Abschnittherausgearbeitet und mit der speziellen Behauptung über das Thema inVerbindung gebracht. Außerdem kann dadurch ein Text auf wesentlicheInformationen reduziert werden und ermöglicht somit eine Zusammen-fassung. Bei diesem Vorgehen werden besondere Textteile paraphrasiert,dabei helfen Formulierungen wie: nach der Meinung des Autors; derAutor vertritt die Ansicht, dass...; als Grundproblem betrachtet XY...usw.

Hinweise zur Arbeitsorganisation 129

Page 130: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Die schrittweise Umformulierung eines Originaltextes hilft, denText auf zentrale Aussagen zu reduzieren. Die paraphrasierende Zusam-menfassung erlaubt zu unterscheiden, wer welche Aussagen formulierthat und welchen Wert die jeweilige Aussage hat. Damit zeigt man, dassman Texte kritisch übernimmt. Der Begriff Plagiat steht für den Diebstahlgeistgen Eigentums. Die Wissenschaftlichkeit ist eng damit verbunden,die Urheberschaft fremder Gedanken (Ideen) und Forschungsergebnissezu respektieren, während Paraphrasieren die übliche Form darstellt, mitfremden Gedanken umzugehen. Das paraphrasierte Exzerpieren verlangt,dass eigene Gedanken von den übernommenen „säuberlich“ getrenntwerden (Kruse 1997, 96). Dies bedeutet jedoch nicht, dass eigeneGedanken nicht formuliert werden können oder dürfen. Auch die fastunveränderte Wiedergabe eines Textes gilt als Plagiat. Der Unterschiedzwischen den übernommenen – und nicht als Übernahme gekennzeichne-ten – Gedanken und ihrer persönlichen Formulierung ist manchmal sogroß, dass dies selbstverständlich auffällt.

In den Exzerpten muss man unbedingt sorgfältig mit Zitaten umgehenund diese genau markieren, damit sich diese von den eigenen Formu-lierungen abheben, wenn man sie wie eine Zusammenfassung verwendet.Lesen Sie differenziert, untergliedern Sie die Texte, die Sie gründlichlesen und die Sie überfliegen. Machen Sie sich einen Plan zum Buch,das Sie lesen wollen, in dem Sie festhalten, was Sie von dem Bucherwarten, stellen Sie für Ihre Arbeit wichtige Fragen an das Buch.Textelemente, die Sie für die eigene Arbeit verwerten möchten, Zitateund eigene Überlegungen sollten gesammelt werden. Wenn man diesemit einem Stichwort (z.B. auf einer Karteikarte) versieht, können siefür eine spätere Verwendung identifiziert werden.

Es gibt mehrere Arten, Exzerpte zu dokumentieren:– Die gebräuchlichste ist das A4-Blatt. Man schreibt darauf, was

man gelesen hat. Heften Sie die Blätter in einen Ordner entspre-chend den Kapiteln, die zu schreiben Sie beabsichtigen. Beidieser Methode können Sie die Exzerpte nicht umorganisieren.

– Die zweite Art der Dokumentation ist die Karteikarte. Alles, wasman liest und was einen Bezug zur Arbeit hat, sollte man aufeiner Karteikarte notieren. Karteikarten können beliebig sortiertwerden. Hat man eine vorläufige Gliederung, empfiehlt sich, vonAnfang an alles, was man über die jeweiligen Gliederungspunkte

130 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 131: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

erfährt, auf einer Karte zu notieren und in den Karteikasteneinzusortieren. Dazu gehören vor allem die eigenen Gedanken,die man sich beim Lesen gemacht hat. Auf Karteikarten kannman Formulierungen üben. Man erleichtert sich dadurch späterdie Reinschrift. Praktisch ist ein Karteikasten, der eine Umordnungdes Materials nach speziellen Erfordernissen erlaubt und einenraschen Zugriff auf Ihre Notizen ermöglicht. Beim Verzettelnvon Büchern haben Sie mehrere Möglichkeiten der Karteiführung.Sie können Verfasser-, Exzerpt-, Reiter-, Literatur-, Lektüre-,Stichwort-(Ideen-), Zitate-Karteien anlegen. Beim Verzetteln derBücher notieren Sie sich immer die genauen bibliografischenAngaben. Vermerkt werden können auch Angaben zu einembestimmten Autor, wenn es sich um eine Äutorität in dem Bereichhandelt und wenn Sie seine Standpunkte als zentral für IhreArbeit erachten. Ihre eigene Meinung zum Gelesenen sollten Siefarbig hervorheben, damit Sie diese nicht mit den Auffassungender gelesenen Autoren verwechseln. Wenn Sie mit Karten arbeiten,versehen Sie diese mit einem Zeichen oder einer Farbe. Diesesetzten Sie dann zur richtigen Stelle im Arbeitsplan in Beziehung.Kartei-Karten gibt es in verschiedenen Größen und Farben. Mansollte Kartei-Karten aber nur einseitig beschriften und in Kästchenaufbewahren. Zusätzlich sollte man die Karten mit alphabetischoder inhaltlich aufgestellten Leitkarten sortieren.� Die Verfasser-Kartei kommt dann in Frage, wenn bibliogra-

fische Angaben (Fundstelle, i.d.R. die Bibliotheks-Signaturaufschreiben) nach Verfassern sortiert werden müssen. Fürverschiedene Zwecke müsste man unterschiedliche Verfasser-Karteien führen.� Die Exzerpt-Kartei wird dann angelegt, wenn man auszugs-

weise einen Text wiedergeben möchte. Dies kann wortwörtlichoder paraphrasierend vorgenommen werden. Exzerpte solltenunter allgemeinen oder spezifischen Fragestellungen aufgestelltwerden: je ein Feld für Titel, für ein Schlagwort oder dieSeitenanzahl der exzerpierten Seiten (mit Quellenhinweise).Weil aber vieles von dem, was hier aufgeschrieben wurde,auch in anderen Zusammenhängen relevant sein kann (z.B.theoretische Ausführungen, empirische Daten), ist es sinnvoll,

Hinweise zur Arbeitsorganisation 131

Page 132: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

alle Notizen so zu erfassen, dass der Zugriff darauf unterverschiedenen thematischen Bezügen möglich wird.� Eine solche Möglichkeit bietet die Reiter-Kartei. Ein „Reiter“

ist eine (farbige) Heftklammer. Bei so einer Kartei ist dieKopfleiste (der obere Rand) mit Nummern versehen. DieseNummern können mit Reitern versehen werden, die über dieKarte hinausragen und die verschiedene thematische Bereicheabdecken (als Schlagworte). Hierfür muss ein Katalog vonthematischen Schlagworten erstellt werden, unter denen Siedie Literatur erfassen. Wenn man z.B. Notizen zu einembestimmten Begriff mit einem roten Reiter auf der Nummer 2versehen hat, so müssen alle gelesenen und exzerpiertenTexte zu diesem Begriff (Thema), mit einem gleichfarbigenReiter auf der gleichen Nummer versehen werden und zwarunabhängig von der Reihenfolge der Texte. Sie brauchen beidiesem System nicht mehr den gesamten Kartei-Kasten durch-zusehen, sondern ziehen aus dem Kasten nur noch die diejeni-gen Karteien, die die gesuchten Informationen enthalten, d.h.die thematisch entsprechenden Karten. Dieses System setztjedoch voraus, dass Sie eine Liste aller Schlagworte undReiterpositionen/-farben anlegen. Damit Sie den Überblicknicht verlieren, muss der einmal erarbeitete Schlagwort-Katalogkonsequent angewandt werden.� Die Literatur-Kartei (Format A6) ist wichtig bei der Literatur-

angabe für jedes Buch, das man gelesen hat. Die Literatur-Karteiist mit den anderen ebenfalls alphabetisch geordneten Karteneinzusortieren (Zitat-Karteien). Auf der Karte ist auch zunotieren, ob man eine Kopie des Textes hat, in welchemOrdner die Kopie zu finden ist oder in welcher Bibliotheksich das Buch befindet.� Die Lektüre-Karteien (A5 Format) müssen durch den Namen

des referierten Autors bzw. Werkes gekennzeichnet sein.Ordnen kann man diese Karten nach Autoren oder nach einemThemengebiet (falls sich eindeutige Zuordnungen ergeben).� Man sollte das Gelesene auch nach thematischen Gesichts-

punkten ordnen. Dazu dienen die Stichwort-Karteien.

132 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 133: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Die dritte Art Exzerpte zu dokumentieren ist, sie sofort in denComputer zu schreiben. Das hat den Vorteil, dass damit ganzeTextpassagen schon gespeichert sind, die man später für denRohtext verwenden kann.

Ausführliche Zitate sollten mit genauer Angabe des Autors, desWerkes, des Erscheinungsjahres und -ortes und der Seiten versehenwerden. Das Zitieren hat die Aufgabe, die Bezüge zur existierendenForschung herzustellen; ihre Arbeit darf nicht als „Zitatsammlung“(Kruse 1997, 102f.) interpretiert werden: „In Ihrem Text haben Zitate,Verweise und Belege immer nur die Funktion, das von Ihnen Gesagtezu stützen, einzubetten, zu belegen und abzusichern. Alle fremdenMaterialien sind nur Hilfsmittel für Ihre Aussagen.“ (Kruse 1997, 103;Hervorhebung im Original). Es empfiehlt sich, den Text zunächst ineigene Worten zu fassen und erst in einem nächsten Schritt mit Verweise/Belegen „anzureichern“. Es gibt verschiedene Arten, diese Bezügeherzustellen (vgl. dazu u.a. Kruse 1997, 103-106):

– Das Zitieren bezeichnet das singemäße oder wörtliche Anführenfremder Behauptungen, Ideen oder Forschungsergebnisse. Esgibt direkte Zitate, die wörtlich übernommen und in Anführungs-zeichen gesetzt werden und indirekte Zitate, die paraphrasiert(d.h. in eigene Worte gefasst) werden, jedoch Erkenntnisse oderMeinungen anderer unverfälscht wiedergeben. Zitate können dieeigene Meinung, Gegenmeinungen oder andere Meinungen dar-stellen. Man zitiert Primärquellen (d.h. Texte, die den Gegenstandder Arbeit ausmachen) und die Sekundärliteratur (d.h. die kritischeLiteratur zum Thema). Eine kritische Auseinandersetzung miteinem Autor verlangt, dass bestimmte Stellen aus seinem Werkzitiert und analysiert werden. Jene Stellen, die analysiert undinterpretiert werden sollen, sollten ausführlich zitiert werden.Textstellen aus der Sekundärliteratur sollten nur dann zitiertwerden, wenn sie die eigenen Auffassungen unterstützten oderbestätigen. Hier sollte man beachten, dass sich der Umfang inGrenzen halten muss, d.h. diese Stelle sollte nicht länger als einehalbe Seite sein. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, so empfiehltes sich, diese Textstelle oder den ganzen Text im Anhang unter-zubringen und im Fließtext darauf zu verweisen. Im Laufe der

Hinweise zur Arbeitsorganisation 133

Page 134: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Arbeit wird dann auf die einzelnen Stellen hingewiesen. BeiZitieren müssen Sie darauf achten, dass das Zitat Ihre Meinungdurch den Rückgriff auf eine Autorität absichert. Viele Zitatesind überflüssig, wenn sie Allgemeinheiten enthalten.

– Das Belegen bezeichnet das Anführen von Forschungsergebnissenoder Quellen, die eigene Behauptungen stützen können. AlleKernaussagen, die man wissenschaftlichen Texten entnimmt,sollten belegt werden. Allgemein anerkannte Meinungen müssennicht belegt werden. Man kann Aussagen dadurch belegen, dassman empirisches Material oder den Inhalt einer Quelle anführt,die sie stützen. Zum Belegen sollte man nur Primärliteratur bzw.Forschungsberichte heranziehen.

– Das Verweisen bezeichnet den Hinweis auf Schriften, in demähnliche Aussagen zu finden sind. Behauptungen, die nicht belegtwerden können oder die zu kompliziert sind, als dass man siekurz belegen könnte, werden oft durch einen Verweis auf andereAutoren gestützt. Verweise beziehen sich oft auf Sekundär-literatur, „die eine differenzierte Auseinandersetzung mit primärenForschungsergebnissen leistet“. (Kruse 1997, 106). Verweisewerden durch Ausdrücke wie siehe oder vgl. (vergleiche) bei denentsprechenden Literaturangaben deutlich gemacht. Verweiseähneln oft indirekten Zitaten.

Zur formalen Gestaltung des Zitierens kann man zwei unterschied-liche Beleg- oder Verweissysteme heranziehen: die Kurzbelege und dieAnmerkungen.

– Das Kurzbelegverfahren benennt Textquellen im Text mit demNamen des Autors und der Jahreszahl der Veröffentlichung,sodass der Text, auf den verwiesen wird, im Literaturverzeichnisidentifizierbar ist. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass derTextfluß durch die Einschübe unterbrochen wird.

– Das Anmerkungssystem gibt alle Verweise in den Anmerkungen.Diese können am Fuß der Seite stehen (als Fußnote), sie könnenaber auch am Kapitelende oder am Ende der Arbeit stehen.Durch das Textverarbeitungssystem am PC ist die Arbeit mit denFußnoten einfach, da sich die Fußnoten speichern, durchnumme-rieren und an die richtige Stelle platzieren lassen. Fußnotensystemesind angebracht, wenn in einem Text viele Belege vorkommen.

134 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 135: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Als Teil der paraphrasierten Wiedergabe fremder Texte könneneigene Gedanken und Bewertungen einfließen. Aus Ihrem Text musseindeutig hervorgehen, woher Sie die Gedanken übernommen haben,aber auch, wie Sie das Übernommene einstufen. Sie müssen sich zumGelesenen selbst äußern. Die eigene Meinung kann sich auch aufunterschiedliche Aspekte des Themas beziehen. Stützende Fragen zurFormulierung eigener Meinungen bietet auch Kruse (1997, 110):

– Wie würden Sie den Sachverhalt erklären?– Ist der dargestellte wissenschaftliche Standpunkt plausibel?– Decken sich die Grundannahmen/Aussagen der dargestellten

Theorien oder können Widersprüche ausgemacht werden?– Welche Lücken (Mängel) haben Sie in der Forschung zu Ihrem

Thema entdeckt?– Ist die herangezogene Methode (Verfahrensweise) begründet?

Erfassen Sie schriftlich, was Sie bei der Erarbeitung des Themasgelernt haben und was Sie interessant fanden als Ausgangspunkt einerwissenschaftlich begründeten Kritik. Die Strukturierung, Deutung, Be-wertung und die Qualität der kommentierenden Bewertung dient demZweck, wissenschaftliches Material „unter einer bestimmten Frage-stellung korrekt aufzugreifen und mit der eigenen Meinung in Beziehungzu setzen“ (Kruse 1997, 109).

Sie können eigene Meinungen an verschiedenen Textstellen äußern:In der Einleitung, in den Schlussbemerkungen, im Textkörper. MarkierenSie Ihre eigene Stellungnahme farbig (oder setzen Sie sie in eckigeKlammern), damit Sie sie nicht mit den Auffassungen des Autorsverwechseln. Auf dem Blatt/der Karte oben bringen Sie ein Zeichenoder eine Farbe an, die sie zur richtigen Stelle im Arbeitsplan inBeziehung setzt.

Im Arbeitsplan können Sie wichtige Hinweise auf ein bestimmtesBuch (mit Seitenzahl) anbringen. Es empfiehlt sich, bei Kopien farbigeUnterstreichungen vorzunehmen. Die Farbe wird dabei einem bestimmtenBereich zugeordnet und diese wird auch im Arbeitsplan erscheinen:Z.B. wird mit Rot das markiert, was in der Einleitung erwähnt werdenmuss, Blau erscheint bei den Teilen, die dem Kapitel Stand der Forschungzugeschrieben werden können. Unterstreichen Sie im Text bestimmteTextstellen farbig, um die Bedeutung der Aussagen hervorzuheben. Kenn-zeichnen Sie auch immer die Stellen, auf die Sie noch zurückkommen

Hinweise zur Arbeitsorganisation 135

Page 136: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

müssen. Schreiben Sie zu den wichtigsten Stellen Kommentare (Anmer-kungen).

Fotokopien sind ein wichtiges und beliebtes Mittel, um einen Textzur Verfügung zu haben. Sie ersparen aber nicht die Lektüre und solltensofort nach dem Kopieren gelesen und mit Anmerkungen versehenwerden.

Ihre Notizen können Sie auf lose Blätter schreiben und in einenAktenordner ablegen. Die Suche nach bestimmten Aussagen kannzeitraubend sein, weil man dann oft sämtliche Aufzeichnungen durch-sehen muss. Unpraktisch ist auch das Sammeln von Notizen in Heften,weil Sie auch hier keinen Überblick haben. Falls Sie aber mit Heftengearbeitet haben, so sollte für jedes ein Verzeichnis aufgestellt werden.Eine Umordnung der Notizen ist hier nicht möglich.

��

136 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 137: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

5.4 Konzipieren und Erarbeiten

�Aufstellen eines Arbeitsplans�Rohfassung: (vorläufige)Gliederung� sprachliche Gestaltung

Jede Forschungsarbeit ist zeitaufwendig und muss bestimmten Anfor-derungen genügen. Zu Beginn der folgenden Phase sollten das Gelesene,Gesichtete und die eigenen Gedanken in ein vorläufiges Inhaltsver-zeichnis gebracht werden. Unter Zusammenstellung der Notizen unddes Materials beginnen Sie, eine provisorische Gliederung (Arbeitsplan)der Arbeit aufzustellen. Orientieren Sie sich an den Inhaltsverzeichnissenund Kapitelüberschriften in der gesichteten Literatur. In der Sekundär-literatur finden Sie gute Beispiele für Arbeitspläne; Sie müssen diesevergleichen und prüfen, was den Anforderungen Ihres Themas gerechtwird. Haben Sie eine Inhaltsübersicht aufgestellt, so können Sie mit derBearbeitung des Teils beginnen, für den Sie das meiste Material gesam-melt haben.

Eine Gliederung umfasst noch keine vollständig ausgereiften Gedan-ken. Stichwörter und Karteikarten ergeben noch kein ausformuliertesKonzept. Die eigenen Gedankenstränge zu einem verständlichen Textzu verarbeiten, nimmt viel Zeit in Anspruch.

Es empfiehlt sich, nach dem Arbeitsplan die Literatur und dasgefundene Material auszuwerten. Sie müssen die Fachliteratur sichtenbzw. lesen, die Theorie für das Thema auswerten, Querverbindungenund Zusammenhänge entschlüsseln, eigene Untersuchungen anstellenund am Ende Ihrer Arbeit einige Schlussfolgerungen formulieren.

Eine gute Abschlussarbeit beruht auch auf der eigenständigenAuseinandersetzung und Bearbeitung des Themas, auf die Forschung.Dabei muss das vorgestellt werden, was andere ForscherInnen über dengleichen Forschungsgegenstand geschrieben haben. Zeigen Sie, dassSie in der Lage sind, die vorhandene Literatur kritisch zu werten, sieübersichtlich darzustellen, verschiedene Ansätze und Ansichten zuein-ander in Beziehung zu setzen. Halten Sie interessante und themenrele-vante Aussagen und Ergebnisse fest. Sie sollten darlegen, dass Sie dievorherrschenden Forschungsansätze und den Begriffsapparat identifiziertund auch richtig verstanden haben. Man definiert alle Fachbegriffe, die

Hinweise zur Arbeitsorganisation 137

Page 138: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

für die Arbeit wichtig sind. Sichern Sie das Verständnis der wichtigstenInhalte und der zentralen Begriffe durch Fachwörterbücher und Lexika.Fachwörterbücher bieten nicht nur Definitionen, sie liefern oft aucheine Einführung in das Thema und erläutern, wie der Begriff in derentsprechenden Wissenschaft verwendet wird.

Ist Ihre Arbeit empirisch ausgerichtet, d.h. Sie haben selbst Unter-suchungen durchgeführt, so muss der Hauptteil Ihrer Arbeit Kapitelenthalten, die sich auf das Material und die angewandten Forschungsme-thoden beziehen, auf die Darstellung der Ergebnisse und ihre Diskussion.

Für den Hauptteil einer Arbeit können nur allgemein gültige Aus-sagen gemacht werden. Die Kenntnis der Basisliteratur und destheoretischen Rahmens wird vorausgesetzt – wie auch die Vertrautheitmit der fachspezifischen Terminologie. Die Darstellung des aktuellenWissens zum Thema bzw. die Auseinandersetzung mit dem Themen-gebiet, die Strukturierung der Ansätze sind Aufgaben, die Studierendezu Beginn ihrer Arbeit oft nicht bewältigen können. Auch der permanenteQuellennachweis und die korrekte Zitierweise von Quellen bereitenSchwierigkeiten.

Versuchen Sie, wissenschaftlich über ihren Untersuchungsbereichund -gegenstand zu berichten. Zeigen Sie, dass Sie Ihren Forschungs-bereich möglichst gut kennen. Bei dem Einblick in den gegenwärtigenForschungsstand versuchen Sie, eine (kritische) Meinung zu dem Gele-senen abzugeben. Das, was Sie gelesen haben, müssen Sie kritischabwägen – auch aus der Perspektive Ihres eigenen Untersuchungsgegen-standes. Bei der Bearbeitung der Literatur müssen Sie die Quellen derÜbernahme unbedingt als solche kennzeichnen. Unfertige Stellen solltenSie markieren.

Das Konzipieren erfordert die Auseinandersetzung mit der Frage-stellung und die Überprüfung des Materials auf die Themenrelevanzhin. Das Untersuchen und Auswerten erfolgt unter BerücksichtigungIhrer Notizen und des Materials, dabei soll Ihnen die aufgestellteGliederung helfen, den Faden nicht zu verlieren. Manche Studierendehalten sich zu lange mit der Literatursuche auf, um das Schreibenhinauszuschieben. Viele haben Schwierigkeiten, Zusammenhänge aufzu-zeigen, Gliederungen vorzunehmen oder einen Plan für die ganzeArbeit zu entwerfen. Deshalb empfiehlt es sich, schon früh eine vorläufigeSkizze der Struktur der Arbeit anzufertigen und einzele Textpassagen

138 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 139: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

dazu zu schreiben. Was man mit dem Material macht, hängt von derFragestellung ab. Folgende Möglichkeiten zeigt Kruse (1997, 219f.) auf:

– den Stand der Forschung darzustellen– das Verständnis des Gegenstandes bzw. der Theorien darzulegen– den Rahmen der Arbeit abstecken– den Diskurs markieren– Kompilieren– Interpretieren.

Mit dem systematisch recherchierten und exzerpierten Materialkönnen Sie einen Bericht über den Stand der Forschung schreiben. Dasgründliche Lesen ist die Grundlage für ein tieferes Verständnis desGegenstandes. Sie brauchen die Literaturzusammmenfassung, um denRahmen Ihrer Arbeit abzustecken. In den Exzerpten ist das Rohmaterialerfasst, auf das Ihr Text später aufgebaut ist.

Eine Abschlussarbeit zu schreiben, bedeutet nicht, sich auf dasAufzählen von Büchern und Theorien oder sich auf das Abschreibenaus Büchern zu begrenzen. Sie müssen zeigen können, dass Sie einThema entsprechend behandeln können, die Literatur zu diesem Themakennen und Ihr Vorhaben kohärent und überzeugend vorstellen können(gilt auch für die mündliche Darstellung). Sie müssen die Fachliteraturbearbeiten und eine Stellungnahme liefern. Suchen Sie nach Schlüsselbe-griffen und Kernaussagen zu Ihrem Thema. Achten Sie auf Übersichtlich-keit und Sachlichkeit. Sie müssen den Untersuchungsgegenstand präzisedefinieren und mit der Fachterminologie bzw. den allgemein bekanntenTheorien vertraut sein.

Erklären Sie, wie Sie das Material zusammengetragen haben (Ge-spräche mit Muttersprachlern, Interviews, Fragebogen, Aufnahmen,Textmaterial/-korpus aus Zeitschiften, Zeitungen, Literatur, Internet,Film, Werbung, Medien usw.) und wie Sie es auswerten möchten.

Sie müssen das Ergebnis Ihrer Untersuchung präsentieren, anhanddessen Sie beweisen können, dass sich Ihre Hypothese/Vermutungbestätigt hat oder nicht. Belegen Sie Ihre Begründungen/Ausführungenmit einigen und guten Beispielen. Vergewissern Sie sich, dass IhreMethode, Untersuchungsgrundlage und Analyse für das zur Diskussiongestellte Thema relevant sind und dass Ihre Belege/Beispiele authentischsind. Die Angaben zum ausgewerteten Material und zur angewandtenMethode, die Diskussion der Hypothese anhand von Textgrundlagen/

Hinweise zur Arbeitsorganisation 139

Page 140: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Beispielen/Recherchen, die Darstellung der eigenständig erarbeitetenLösungsvorschläge der Aufgabenstellung sind Aspekte, denen mangebührende Aufmerksamkeit einräumen muss.

Sie müssen auf die Fragestellungen, die Ihrem praktischen Vorhabenvorausgegangen sind, am Schluss Ihrer Arbeit eine Antwort gefundenhaben; die Schlussfolgerungen, zu denen Sie auf Grund Ihrer Researchengelangt sind, müssen Sie darstellen.

Sobald Sie eine (vorläufige) Grobgliederung haben, können Siemit dem Schreiben beginnen und mit der Erstellung einer Rohfassung.Mit dem Schreiben der Rohfassung müssen Sie gleichzeitig Formu-lierungsarbeit leisten. Sie haben die Literatur zu Ihrem Thema gesucht,ausgewertet, geordnet und wesentliche Aussagen aufgeschrieben, Siehaben eine Gliederung der Arbeit gefunden und nun müssen Sie erzählendvorgehen, den Gegenstand erläutern und Ihre Äußerungen wissen-schaftlich belegen. Sie berichten dabei von Autoren, theoretischenErkenntnissen, Begriffen und Forschungsbestrebungen (und -ergebnissen)über den Gegenstand Ihrer Arbeit. Ein Hauptproblem beim Schreibenwissenschaftlicher Texte liegt darin „Ihre eigenen Gedanken zum Themamit dem zu verbinden, was Sie in der Literatur gelesen haben.“ (Kruse1997, 101).

Überlegen Sie, welche Zusammenhänge Sie darstellen möchten,was die einzelen Kapitel beinhalten sollen. Deshalb ist eine Planungbzw. ein Arbeitsplan notwendig. Schreiben Sie zunächst den Text so,wie Ihnen zumute ist. Erst danach versuchen Sie ihn wissenschaftlichzu redigieren und Ihre Gedanken zu ordnen.

Stellen Sie Varianten von Behauptungen auf, schreiben Sie sichFormulierungen aus der Sekundärliteratur auf, die Sie verstehen undmit denen Sie auch umgehen können. Versuchen Sie Ihren Text zunächstohne wissenschaftlichen Apparat zu schreiben. Orientieren Sie sich andem Kern der Aussagen und fügen Sie erst in einem weiteren Arbeits-schritt die Belege (Zitate) usw. dazu. Am Computer geht das schnellund einfach. Falls Sie mit der Hand schreiben, empfiehlt Kruse (1997,232f.) folgende Methode: Falten Sie ein A4-Blatt in vertikaler Richtung.In der rechten Spalte schreiben Sie Ihren Text (oder Stichworte) undnotieren Sie auf der linken Seite die entsprechende Literatur, fügen SieZitate hinzu. In einem weiteren Schritt intergrieren Sie beide Spaltenund machen Sie daraus einen kohärenten Text. Entscheiden Sie sich für

140 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 141: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

eine einfache grammatische und terminologische Struktur und machenSie konkrete Aussagen. Beleuchten Sie Ihren Untersuchungsgegenstandaus verschiedenen Perspektiven. Schreiben Sie adressatenbezogen, richtenSie sich von vornherein auf Ihr Publikum aus.

Für die Gestaltung einzelner Kapitel kann man Standard-Strukturenbenutzen, um eigene Gedanken besser organisieren zu können (vgl.Kruse 1997, 237): Bezug zum vorausgehenden Kapitel, zur Fragestellung,Bedeutung des Kapitels in der Gesamtdarstellung, welches die Schwer-punkte waren, wie Sie methodisch vorgegangen sind, schließen Sie miteiner kurzen Zusammenfassung.

Für den Leser sind explizite Strukturen hilfreich. Er benötigt einenLeitfaden, wie die Arbeit zu lesen ist. Zu Beginn eines jeden Kapitels istdeshalb ein Absatz angebracht, der formuliert, (a) was bisher dargestelltwurde; (b) was dem Fortgang des Themas entsprechend aufgegriffenwerden soll/muss; (c) welches der Bezug des Kapitels zum Thema ist;(d) was in dem Kapitel dargestellt wird. Am Ende des Kapitels kanneine Zusammenfassung stehen, die erfasst, was in dem Kapitel dargestelltworden ist und worin das zum Thema Beitragende bestand.

Damit Sie Zeit sparen und Ihre Arbeit an der Arbeit zügig vorangeht,ist es notwendig, dass Ihre Vorarbeit systematisch und sorgfältig ist.Haben Sie ausführliche Exzerpte gemacht, in denen Sie auch Ihreeigenen Meinungen und Bewertungen des Gelesenen festgehalten haben,so haben Sie ein wertvolles Material für die Rohfassung. Sie haben dasMaterial bereits schriftlich kommentiert und eingeordnet, sodass in derRohfassung verbindende Kommentare einzubauen sind. Sie ersparensich viel Mühe und Zeit, wenn Sie beim Exzerpieren ordentlich arbeiten.Jedes Zitat, jede Literaturangabe, die bibliografisch nicht richtig oderunvollständig erfasst wurde, muss in mühevoller Arbeit gesucht (rekon-struiert) werden. Lassen Sie das Geschriebene von Kollegen, die Sieschätzen, lesen.

Es empfiehlt sich, zu einzelnen Punkten, die man bearbeitet hat,probeweise Kapitel oder ausführlichere Karteikarten zu schreiben. Nichtzu empfeheln ist, das ganze Material zuerst zu lesen und dann die ganzeArbeit niederzuschreiben. Verschaffen Sie sich einen Gesamtüberblicküber das Thema bis Sie eine zufriedenstellende Gliederung gefundenhaben und erst dann beginnen Sie mit dem Schreiben.

Hinweise zur Arbeitsorganisation 141

Page 142: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Um einen kohärenten Text zu formulieren, können Sie zu verschie-denen Darstellungs- und Formulierungsmöglichkeiten greifen. BeimVerfassen der Rohfassung sollen Sie die Gedanken über Ihr Themabeschäftigen und nicht eine perfekte Formulierung. Sie halten wesentlicheAussagen zum Thema und seiner Darstellung in der Fachliteratur fest.Die Beurteilung und Überarbeitung des Geschriebenen erfolgt in deranschließenden Phase, wenn Sie den Text edieren und korrigieren. DieRohfassung muss folglich sprachlich nicht perfekt sein, da Sie sich aufden Inhalt konzentrieren. Nach der Fertigstellung der Rohfassung folgtdie Überarbeitung, bei der Sie auch auf Fomulierungen achten müssen.

Jeder Schreibprozess verläuft nicht linear und zeitlich nicht konti-nuierlich. Er beinhaltet die Teilprozesse Planen, das Lesen des bereitsGeschriebenen, die Kontrolle des Schreibprozesses, das Formulieren,das Revidieren und das Niederschreiben. Dabei können Überarbeitungund Korrektur aufwendiger als das Erstellen der Erstfassung einesTextes ausfallen. Der Schreibprozess ist auch von den individuellenEigenarten (z.B. Motivation und Art, Gedachtes schriftlich umzusetzen)und dem Zeitaufwand geprägt. Steht der Schreibende unter Zeitdruck,so läuft der Schreibprozess anders ab, als wenn er entspannt – ohne aufden Abgabetermin zu achten – schreiben kann.

Die Hürden des Schreibprozesses kann man besser überwinden,wenn man die Anforderungen der Textsorte Abschlussarbeit kennt undsich entsprechend darauf vorbereitet.

Achten Sie auf eine lineare und logische Entwicklung der Gedanken.Sie sollten dabei nicht zu eng an der Vorlage liegen, bewerten Sie dasGelesene, beziehen Sie Ihr Vorwissen ein. Suchen Sie nach adäquatenHilfsmitteln (z.B. Handbücher, Lexika usw.). Kompilierende Vorgehens-weisen addieren das Wissen, systematisierende Vorgehensweisen ordnendas Material, verleichende Vorgehensweisen kontrastieren das Materialmiteinander.

Zu den Vorgehensweisen bzw. Erkenntniswegen in wissenschaft-lichen Schreibprojekten gehören nach Kruse (1997, 129-184):

– das Vergleichen: Miteinander vergleichen lassen sich Objekte,Ereignisse und Erscheinungen, die ein wesentliches Merkmalteilen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Vergleich vorzu-nehmen. Die Wahl des Modells hängt von den Besonderheitendes Gegenstandes ab. Die Auswahl der Charakteristika, nach

142 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 143: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

denen der Vergleich vorgenommen wird, sollte festgelegt sein,bevor man systematisch zu recherchieren beginnt. Man kannvergleichende Analysen und vergleichende Interpretationen an-stellen. Als Textmuster im akademischen Alltag begegnet derTheorievergleich. Darunter kann man einen Vergleich zweierTheorien über den gleichen Gegenstand verstehen. Dabei mussman genau angeben, auf welche Autoren man sich bezieht.Zwischen diesen können Unterschiede ausgemacht werden, manmuss auch die vorgeschlagenen Lösungen, die einzelne Autorenvorschlagen, einbeziehen. Man kann auch einen Methodenver-gleich vornehmen, wenn man zwei unterschiedliche Verfahrens-weisen miteinander vergleicht. Beim Vergleichen und Kontras-tieren werden Erscheinungen miteinander verglichen, umÄhnlichkeiten oder/und Unterschiede festzuhalten.

– das Systematisieren meint die Einordnung einer Erscheinung inseine allgemeine Bezüge oder die Aufstellung von Gesichts-punkten, nach denen eine Gruppe von Erscheinungen klassifiziertwerden kann. Das Systematisieren ist eine wichtige Form wissen-schaftlicher Arbeit, die andere wissenschaftliche Tätigkeitenvoraussetzt. Als Voraussetzung für das Systematisieren gilt dasSammeln, Beschreiben, Vergleichen und Analysieren von Daten.Der elementarste Vorgang des Systematisierens ist das Klassi-fizieren. Die untersuchte Erscheinung muss in Gruppen eingeteiltoder Klassen zugeordnet werden.

– das Analysieren als Vorgang ist eng mit dem Abstrahieren verbun-den. Analysen dienen der Erklärung, der Einordnung eines Sach-verhalts und der Darstellung der Bezüge, in denen er zu verstehenist. Eine Analyse erfordert eine klare Fragestellung damit Siewissen, wie Sie Ihr Material bearbeiten sollen. AnalytischeArbeiten können sich auf einen Text, auf Quellen oder Zusammen-hänge beziehen. Analytische Arbeiten sind auf die Verwendungvon empirischem und theoretischem Material angewiesen. DieAnalyse soll aussagen, wie ein Sachverhalt oder eine Theorienach bestimmten Kriterien oder Gesichtspunkten einzuordnenoder zu verstehen ist.

– ein Vorgang wissenschaftlichen Arbeitens ist das Zusammentragenvorhandenen Wissens, was man mit dem Begriff Kompilieren

Hinweise zur Arbeitsorganisation 143

Page 144: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

(dt. anhäufen) bezeichnet. Als Textmuster kommen beim Kom-pilieren nicht nur Literaturübersichten in Frage, sondern auchalle Arten von Daten-, Material-, Text- und Quellensammlungen.An eine Zusammenstellung kann auch eine Analyse oder Aus-wertung angeschlossen werden. Der Wert solcher Kompilationenliegt vor allem darin, dass sie den Lesern eine Übersicht geben.Die Fragestellungen für kompilatorische Arbeiten können unter-schiedlich ausfallen: Welche Literatur gibt es zu einem bestimmtenThema? Welches Wissen existiert über einen bestimmten Gegen-stand? Was ist in einem bestimmten Zeitraum publiziert worden?Voraussetzung für kompilatorische Arbeiten sind systematischeRecherchen. Die Vollständigkeit und Systematik (d.h. für denLeser Nachvollziehbarkeit der Informationserfassung) ist einewichtige Qualität der Recherche.

– beim Interpretieren geht es darum, die Aussage (Wirkung, Bedeu-tung, Sinn, Struktur usw.) eines Werkes zu verstehen. Im Gegensatzzur Analyse basiert die Interpretation auf der Annahme, „dasVerständnis eines Sachverhalts lasse sich dadurch erreichen,dass man ihn in einen übergeordneten strukturellen, sozialenoder theoretischen Zusammenhang einordnet.“ (Kruse 1997, 166f.)Die Interpretation eines Werks kann sich im Wesentlichen aufvier Aspekte beziehen: auf den Autor, auf die verwendetenliterarischen Elemente, auf die innere Struktur und auf den (politi-schen, historischen usw.) Kontext, in dem ein Werk entstanden ist.

Erarbeiten Sie eine übersichtliche Struktur; gliedern Sie Ihre Arbeitin große Kapitel, denen Sie Unterkapitel bzw. Abschnitte zuordnen.Einzelne Kapitel und Unterkapitel werden – zur Orientierung – mitarabischen Ziffern versehen. Es empfiehlt sich, das Gliederungsprinzip„vom Allgemeinen zum Speziellen“ zu wählen. Achten Sie auf Über-sichtlichkeit. Eine stark verzweigte Untergliederung ist nicht zuempfehlen. Für eine Abschlussarbeit reicht eine drei- bis vierstelligeGliederung aus. Die Gliederungshauptpunkte sollten ein gleiches hierar-chisches Niveau haben. Es sind nummerische Klassifikationen mitarabischen Zahlen vorzuziehen. Möglich sind auch alphanummerischeKlassifikationen, Klassifikationen mit römischen Zahlen und Groß-und Kleinbuchstaben.

144 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 145: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Arbeiten Sie mit Querverweisen innerhalb des Textes, weil zahlreicheBezüge auf andere Stellen in der Arbeit dem Leser das Gefühl vermitteln,dass Sie die Struktur des Textes gut kennen. Interne Verweisungensollen einen Überblick über die Arbeit bieten und auf das Zusammen-stellen der Informationen hinweisen. Sie sollten vermeiden, dass Aussagenwiederholt werden. Die Verweise können auch verdeutlichen, dassbestimmte Ansichten auch für andere Gesichtspunkte wichtig seinkönnen, dass die eingangs gemachten Aussagen auch später gültig sind.Wenn Sie sich auf etwas beziehen, was in einem früheren Kapitelangesprochen wurde, so können Sie Hinweise auf die entsprechendeKapitelnummer oder Unterkapitelnummer einschalten.

Bei dem Fertigstellen einzelner Kapitel – und auch während derganzen Bearbeitungszeit – soll der Rat Ihrer/Ihres Betreuerin/Betreuerseingeholt und auch befolgt werden. Nach der Anfertigung des Rohma-nuskripts und der Erstbegutachtung durch die/den Betreuerin/Betreuerwerden Sie für viele Fragen bereits Antworten gefunden haben. GebenSie Ihrer/Ihrem Betreuerin/Betreuer Zeit, Ihre Arbeit durchzulesen undlassen Sie sich Zeit, seine Kommentare und Verbesserungsvorschlägeeinzubauen.

Es ist zu empfehlen, einzelne Kapitel – und nicht die ganze Arbeit– zu beenden und sie dann der Betreuerin/dem Betreuer zur Ansicht zugeben.

Kritikpunkte müssen bei der Ausarbeitung der Kapitel berück-sichtigt werden. Sobald Ihre Arbeit in einer „brauchbaren” Variantevorliegt, sollten Sie sie zur Lektüre (Sichtung) einer Person geben, diedie Gesamtkonzeption, die Gliederung und die Lösung der Fragestellungbewerten kann.

��

Hinweise zur Arbeitsorganisation 145

Page 146: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

5.5 Überarbeiten und Korrekturlesen

� Endfassung

Nicht zu unterschätzen ist die Schlussphase der Arbeit. Die Abgabe derEndversion der Arbeit erfolgt zu einem festgelegten Termin. Für dasFertigstellen des Textes, für die Endkorrektur und Formatierung mussgenügend Zeit eingeplant werden.

Für die Qualität des Textes ist das Überarbeiten, Redigieren (dieinhaltliche und sprachliche Überarbeitung eines Textes, d.h. Streichungen,Kürzungen, Ergänzungen oder Umstellungen) und Formatieren wichtig– dies nimmt auch viel Zeit in Anspruch.

Nachdem Sie die Arbeit ausgedruckt haben, folgt die Schluss-korrektur. Verlassen Sie sich nicht auf die automatische Rechtschreib-prüfung von Word. In mehreren Schritten sollte der gesamte Textgelesen werden, um zu sichten, wie der Text gestaltet ist. In einemweiteren Schritt sollten Sie auf die Form und Struktur des Textesachten. In einem letzten Schritt lesen Sie den gesamten Text Satz fürSatz durch. Es geht hier um das Korrekturlesen, wobei Grammatik,Rechtschreibung und Zeichensetzung überprüft werden sollten. AchtenSie sowohl auf die Richtigkeit des Inhalts als auch auf die äußereGestalt des Textes. Beim Überarbeiten empfiehlt sich, den Text jemandemzum Lesen zu geben.

Die Korrektur umfasst:– Rechtschreibung– Zeichensetzung– Grammatik– Stil– Spatien zwischen den Wörtern, Textabschnitten usw.– Nummerierung der Kapitel, Tabellen, Abbildungen– Überprüfung der Verweise und Querverweise im Text– Übereinstimmung der Überschriften im Text mit denen im Inhalts-

verzeichnis angegebenen– Übereinstimmung der Seitenangaben im Inhaltsverzeichnis und

im fortlaufenden Text

146 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 147: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Überprüfen des Literaturverzeichnisses auf Vollständigkeit undFehlerfreiheit. Um nach der Fertigstellung der Arbeit die Kurz-zitierhinweise auf die Literatur im Text und in den Fußnoten mitdem Literaturverzeichnis anzugleichen und zu überprüfen, oballe Literaturhinweise in der Arbeit im Literaturverzeichnis ent-halten sind bzw. alle Angaben im Literaturverzeichnis auch inder Arbeit erwähnt werden, druckt man das Literaturverzeichnisaus. Dann sucht man mit den Suchbefehlen alle Kurzzitierhin-weise im Text und in den Fußnoten auf und hackt die ent-sprechenden Angaben im Literaturverzeichnis ab.

Einer der häufigsten Fehler, der gemacht wird, ist der, dass dieAbschlussarbeiten nicht gründlich genug überarbeitet werden – undzwar inhaltlich, editorisch und sprachlich. Lassen Sie 2-3 Wochen dieArbeit ruhen. Legen Sie eine Pause ein, um Distanz zu dem Text zugewinnen. Lesen Sie danach den Text ein letztes Mal durch, bevor Sieihn ausdrucken. Überprüfen Sie, ob Sie zu Hause genügend Papier dergleichen Qualität haben und ob die Druckerpatrone voll ist. Sie ersparensich viel Ärger, wenn Sie alle Änderungen am Text regelmäßig speichernund sich genügend Zeit für die Korrekturen einplanen. Verlassen Siesich niemals ganz auf Ihren Computer. Erstellen Sie jeden Tag, an demSie an Ihrer Arbeit Änderungen vorgenommen haben, eine Sicherungs-kopie außerhalb der Computerfestplatte auf einem externen Medium(CD, USB-Stick).

Das Überarbeiten dient dazu, den roten Faden der Arbeit zu über-prüfen.

– Die inhaltliche Überarbeitung:

Bei der Überarbeitung könnte folgende Checkliste helfen (vgl.dazu auch Kruse 1997, 112):� Wurde der Gegenstand der Arbeit hinreichend präzisiert?� Ist die Fragestellung ausreichend dargestellt worden?� Werden die zentralen Begriffe definiert und erläutert?� Stimmt die Gliederung?� Sind die einzelnen Punkte oder Teile folgerichtig aufeinander

aufgebaut?

Hinweise zur Arbeitsorganisation 147

Page 148: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

� Ist erkennbar, von wem welche Aussagen stammen und auswelchen Quellen sie zitiert sind?� Haben Sie Ihren eigenen Standpunkt ausgedrückt und kenntlich

gemacht?� Ist die Darstellung logisch und der Text verständlich?� Gibt es überflüssige Passagen?� Ist die Einteilung in Abschnitte der Gedankenführung ange-

messen?� Zu welcher Schlussfolgerung gelangen Sie?� Wurde der Schluss kohärent und einleuchtend formuliert?

Beim Überarbeiten des Inhalts geht es um die Überprüfung derTextaussage, um die Vervollständigung des Textes, um das Streichenvon überflüssigen Passagen, um die Überprüfung der Abstimmungzwischen Einleitung und Schlussfolgerungen, um das Überprüfenvon Verweisen, um die Darstellung des Themas. Der Leser mussdie Darstellung nachvollziehen können.� Das Festlegen des Titels, das Schreiben der Einleitung und

das endgültige Inhaltsverzeichnis macht man am Ende.� Das Inhaltsverzeichnis wird mit dem Fortschreiten der Arbeit

umgeändert. Die Inhaltsübersicht, die im Verlauf der Arbeitergänzt wird, dient als Ausgangspunkt und auch als Arbeits-plan. Das Inhaltsverzeichnis legt die Einteilung der Arbeit inKapitel und Unterkapitel fest. Die Arbeit kann Kapitel, Unter-kapitel und weitere feinere Untergliederungen enthalten.Letztere müssen in dem Inhaltsverzeichnis nicht auftauchen.Der logische Aufbau der Arbeit findet seinen Niederschlagim Inhaltsverzeichnis. Dabei muss nicht jedes Kapitel gleichuntergliedert werden. Eine überlegte Gliederung hilft demLeser, Ihre Arbeit zu überblicken. Achten Sie auf eine logischeUnterteilung mit entsprechenden Verzweigungen.� Die Einleitung ist als eine kommentierende Darstellung des

Inhaltsverzeichnisses aufzufassen. Sie verdeutlicht, was Siesich mit der Arbeit vorgenommen haben. Sie dient auch dereigenen Orientierung und gilt als Besprechung der gesamtenArbeit. Die Einleitung ist ein wichtiger Teil des Textes, deshalbmuss ihr eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.Hier erfolgt eine Kurzbeschreibung der geplanten Arbeit mit

148 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 149: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Hinweisen zur Fragestellung bzw. zur Zielsetzung, zum Um-fang der Material- oder der Literaturliste, zu der theoretischenAusgangsbasis des Verfassers, zu den Auswertungsgesichts-punkten, zu den verwendeten Methoden und zum Weg derDarstellung. Alle Fragen, die in der Einleitung aufgeworfenwerden, müssen im Schlussteil beantwortet werden. Die Ein-leitung in der Endfassung soll die Aufgabe erfüllen, den Lesermit Ihrer Arbeit vertraut zu machen. Sie muss dehalb dasWesentliche erfassen, darunter auch das ausgewertete Materialund die gesichtete Literatur.� Der Schlussteil kann enthalten: Zusammenfassung und Interpre-

tation der Ergebnisse, abschließende Meinung des Verfassers,Rückblick und zuküftige Forschungsfragen.

– Die editorische Überarbeitung: Eine Arbeit wissenschaftlich zuedieren heißt, sie entsprechend wissenschaftlicher Standards aufzu-bereiten (vgl. Kruse 1997, 241f.). Dies schließt ein:� die Überprüfung von Zitaten und Literaturangaben� die Verwendung von Argumenten und Begriffen� die Vereinheitlichung der Quellenangaben� die Gestaltung des Fußnotenapparates und des Inhaltsver-

zeichnisses� die Integrierung der Tabellen, Abbildungen, Grafiken.

Das Manuskript muss am Ende sorgfältig durchgelesen werden.Nicht nur, um Tippfehler zu verbessern, sondern auch um zuüberprüfen:

– ob die Fußnotennummern, internen Verweise (wird auf dasrichtig Kapitel und die richtige Seite verwiesen?) und dieSeitenangaben allgemein oder in Zitaten stimmen

– ob die Zitate in Anführungszeichen stehen bzw. erscheinendiese am Anfang und am Ende des Zitats

– ob die Fußnoten fortlaufend nummeriert sind– ob die Bibliografie die Namen der Autoren oder der Heraus-

geber in alphabetischer Reihenfolge bietet– ob alle Angaben vorhanden sind– ob mit Abkürzungen konsequent vorgegangen worden ist

Hinweise zur Arbeitsorganisation 149

Page 150: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Die Qualität eines Textes hängt von einem sorgfältigen Korrektur-prozess ab. Beim Überabeiten und Korrekturlesen sollten Sie stetsauch die Kapitelüberschriften, die Fußnoten und die Literaturlistesichten bzw. überprüfen und nicht nur den Textteil. Die ausgedruckteForm der Arbeit soll dem Korrektor ermöglichen, Korrekturen anden Rand bzw. zwischen die Zeilen einzufügen. Dazu empfiehltsich, rechts und links einen Seitenrand von je 3 cm zu definierenund einen Zeilenabstand von 1,5 Zeilen zu wählen.

Vergessen Sie nicht, die benutzen Quellen (verwendete und zitierteLiteratur) anzugeben und die Bibliografieliste am Ende der Arbeitzu überprüfen. Das Literaturvezeichnis als Teil der Arbeit dientdem Nachweis der zitierten Fachliteratur (Literaturverzeichnis)oder dem Nachweis der für das Belegkorpus benutzen Quellen(Quellenverzeichnis).� Für den bibliografischen Nachweis muss die zitierte und

verwendete Literatur (d.h. die Primär- und Sekundärliteratur)– alphabetisch nach dem Familiennamen der AutorInnen undchronologisch nach dem Erscheinungsjahr bzw. nach derPublikationsart – angeführt werden.� Eine allgemeine Bibliografie zum Thema oder eine Auswahl-

bibliografie sind zu vermeiden.� Die Standardeinteilung für die Bibliografie weist häufig die

Zweiteilung in Primärquellen und wissenschaftliche Literaturauf (Primär- und Sekundärliteratur).� Im Bereich der Literaturwissenschaft gelten die einzelnen

dichterischen Texte als Primärliteratur, als Sekundärliteraturdie über sie gestellten Interpretationen oder Untersuchungen.� Aufzunehmen sind folglich nicht nur die Werke zum Thema

oder zum Autor (chronologisch unterteilt in Bücher und Auf-sätze), sondern auch bibliografische Nachschlagewerke undzusätzliche Materialien (z.B. Interviews, Dokumente, Erklä-rungen usw.).� Die gesamte Literatur, die herangezogen wurde, muss im Litera-

turverzeichnis angeführt werden, auch wenn bibliografischeAngaben in den Fußnoten angegeben wurden.� Im Literaturverzeichnis sollten nur die Titel angeführt werden,

die zur Unterstützung der Aussagen herangezogen wurden.

150 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 151: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

� Das Verzeichnis der verwendeten und zitierten Literatur er-scheint nach den Schlussfolgerungen (am Ende der Arbeit)und vor dem Anhang.� Die Angaben im Literaturverzeichnis können verschieden for-

muliert werden. Unabhängig davon, wie die bibliografischenInformationen angeordnet sind, müssen die Angaben einheitlichgestaltet sein. Sie müssen die Vollständigkeit und bibliografi-sche Identifizierbarkeit gewährleisten. Sie müssen in jedemFall ermöglichen, die Publikation in einer Bibliothek aufzufin-den und einzusehen.� Verdeutlichen Sie, dass Sie mit den Gepflogenheiten der

Disziplin vertraut sind und dass Sie den bibliografischenRichtlinien des Faches folgen. Wählen Sie die Sekundär-literatur zum Thema als Vorbild.

Sie sollten sich rechtzeitig mit der Benutzung von Textverarbeitungs-und Rechtschreibprogrammen vertraut machen. Die meisten Studie-renden verfassen ihre Arbeit im Editierungsprogramm MicrosoftWord. Für die unkomplizierte Formatierung sei jedem geraten,sich mit den Möglichkeiten und Grenzen dieses Programms vertrautzu machen. Dadurch sparen Sie sich viel Arbeit: Sie könnenFormatvorlagen definieren, die die einheitliche Formatierung allerKapitelüberschriften erleichtern und die für das Inhaltsverzeichnisverwendet werden können. Ebenfalls können Sie Querverweiseverwenden, die automatisch aktualisiert werden – zum Beispielwenn Sie nachträglich einen Abschnitt einfügen oder löschen.

Nachdem Sie den Text inhaltlich überarbeitet haben, sind einigeÜberlegungen über die formale Gestaltung angebracht. Jede Hoch-schule hat eigene Vorschriften (Muster für die Gestaltung). FolgendeTeile gehören zu einer Abschlussarbeit:� Deckblatt: bietet Informationen zur Universität und zur Hoch-

schule, zum Lehrstuhl, Studiengang, Autor, Betreuer und zurArt der Arbeit. Das Schriftbild kann frei gestaltet werden.� Seitengestaltung: Für die Seitenformatierung ist folgende Rand-

gestaltung zu empfehlen. Vom linken Rand ca. 4-4,5 cm, vomrechten 2 cm, vom oberen und unteren Rand 2 cm Abstand.Der Zeilenabstand im Text beträgt 1,5.

Hinweise zur Arbeitsorganisation 151

Page 152: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

� Die Seitenzählung beginnt beim Inhaltsverzeichnis. Alle ande-ren Seiten vor dem Inhaltsverzeichnis werden mitgezählt,aber nicht nummeriert. Folglich steht das Inhaltsverzeichnisauf S. 3.� Inhaltsverzeichnis: umfasst die Gliederung der Arbeit mit

Seitenangaben. Erwartet wird ein nummerisches Gliederungs-schema.� Einleitung: Dem Text muss eine Einleitung vorangestellt

werden. Diese führt in den Themenbereich der Arbeit ein undstellt das Ziel der Arbeit dar. Es muss erwähnt werden, wie IhrThema aus verschiedenen Perspektiven und unter verschie-denen Aspekten dargestellt werden kann, welche Methodenund Materialien herangezogen wurden und wie die Arbeitaufgebaut ist.� Literaturverzeichnis: das Verzeichnis steht am Ende der Arbeit

und ist alphabetisch bzw. chronologisch angeordnet. Werdenmehrere Arbeiten eines Autor aufgelistet, so sind diese chrono-logisch nach dem Erscheinungsjahr anzuordnen. Werden vomgleiche Autor mehrere Arbeiten aufgelistet, die im gleichenJahr erschienen sind, werden die Arbeiten mit den Klein-buchstaben a,b,c usw. voneinander unterschieden.� Quellenverzeichnis: neben dem Literaturverzeichnis kann ein

spezielles Quellenverzeichnis angelegt werden. Es kann eineÜbesicht über wichtige Quellen (z.B. Kunstwerke, Fotografien,Dokumente) enthalten.� Anhang: hier sind Materialien anzuführen, die für das Text-

verständnis notwendig, aber für den Text selbst zu umfang-reich sind. Das Einbinden eines Anhangs ist fakultativ. DerAnhang umfasst das Material, auf das sich Ihre Arbeit stützt(Fragebogen, Auswertungen, Zeitungsmaterial usw.). Auf dieElemente des Anhangs sollte im Hauptteil hingewiesen werden.Im Anhang können auch Texte, Dokumente, Tabellen, Gra-fiken, Bilder usw., die für das Verständnis der Arbeit nichtunbedingt im Hauptteil untergebracht werden müssen, vor-kommen. Abbildungen, Grafiken und Tabellen sind zunummerieren und zu beschriften. Diese erhalten im Text auchdie entsprechende Nummer und Unterschrift; auch auf diese

152 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 153: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Elemente des Anhangs muss im Hauptteil der Arbeit hinge-wiesen werden. Die Herkunft der Abbildungen oder der inihnen dargestellten Materialien ist anzugeben. Abbildungen,Tabellen oder Schemata können die ausformulierte Darstellungnicht ersetzen. Der Anhang wird nicht zum Umfang derArbeit gerechnet.� Der Abschlussarbeit ist eine Erklärung beizufügen. Mit der

Erklärung versichert die/der Verfasserin/Verfasser, dass erdie vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe verfasst hat. DieErklärung muss handschriftlich unterschrieben werden.Schwerwiegende Plagiatsfälle führen zum Verlust des Prü-fungsanspruchs.

Aus formaler Sicht wird oft danach gefragt, wie lang eine Abschluss-arbeit sein muss. Die Richtlinien können vom Lehrstuhl oder vomBetreuer selbst gesetzt werden. Konzentrieren Sie sich auf denInhalt. Weil die Gefahr besteht, vom Thema abzuweichen oder denText unnötig aufzubauschen, wird der Umfang auf eine bestimmteSeitenanzahl eingeschränkt (z.B. 40 bis 50 Seiten).

– Die sprachliche Überarbeitung:

Beim Korrekturlesen bitten Sie eine Kollegin oder einen Kollegenum Hilfe, da Fehler, die man beim Überarbeiten mehrfach übersehenhat, beim Korrekturlesen nicht mehr findet. Die Textverarbei-tungsprograme bieten Rechtschreibhilfen, die Rechtschreibefehlerbeseitigen. Die meisten Studierenden schreiben ihre Arbeit zunächstper Hand und tippen sie erst dann am PC ein. Schreiben Sie IhreArbeit direkt am PC. Dies ist – sobald man sich eingearbeitet hat –einfacher, erspart Zeit beim Korrigieren, erlaubt Flexibilität(Änderungen, bessere Übersicht), Rechtschreibkontrolle.

Der Text muss auch auf die sprachliche Angemessenheit überprüftwerden. Es müsen Wiederholungen und schwer verständlichePassagen umformuliert werden. Der Studierende ist beim Schreibenoft auf den Inhalt konzentiert, sodass er seiner Ausdrucksweisenicht angemessene Beachtung schenkt. Deshalb ist ein Überar-beitungsdurchgang angebracht, der sich auf die Formulierungenim Text bezieht.

Hinweise zur Arbeitsorganisation 153

Page 154: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Lesen Sie die Arbeit sorgfältig durch und überprüfen Sie diese vorder Abgabe auf Vollständigkeit und Fehlerfreiheit. Erwartet wirdeine – auch sprachlich – fehlerfreie Arbeit.Überprüfen Sie nicht nur die inhaltliche Richtigkeit, die Argu-mentation und Logik, den formalen Aufbau und das Layout, sondernauch die Rechtschreibung, die Grammatik und die Zeichensetzung,die Wortwahl.

Überprüfen Sie Ihren Schreibstil, die Verständlichkeit von Begriffen,die Satzlänge. Bei der Prüfung der Rechtschreibung achten Sie aufdie neuen amtlichen Regelungen. Beachten Sie, dass Ihnen genügendZeit für eine sorgfältige Prüfung zur Verfügung stehen muss.

In der fertigen Arbeit hat die optische Darstellung die Funktion,Übersichtlichkeit zu erzeugen, das Textverständnis zu gewährleisten,den Ergebnissen Aussagekraft zu verleihen und Informationen ent-sprechend darzustellen.

Jede wissenschaftliche Arbeit ist in gedruckter Form fristgerechteinzureichen. Beachten Sie, dass es verbindliche Abgabefristen gibt;wer diese versäumt, hat kein Anrecht auf die Entgegennahme seinerAbschlussarbeit durch eine Lehrkraft. Wenn Sie die von der Betreue-rin/vom Betreuer vorgeschlagenen Termine nicht einhalten, zwingenSie diese/diesen zu einer hastigen Durchsicht einzelner Kapitel oder derganzen Arbeit. Der Betreuer ist berechtigt, eine Arbeit abzulehnen, dienicht mindestens zwei Wochen vor dem Abgabetermin eingereichtwurde. Wenn die/der Betreuerin/Betreuer mit Ihrer Arbeit nicht zufriedenist, weil er die Arbeit im letzten Augenblick bekommen hat, kann er Siezur Prüfung nicht zulassen oder Sie bei der mündlichen Vorstellung derArbeit angreifen.

Beachten Sie: Wenn Sie nicht spätestens sechs Monate vor demgeplanten Abgabetermin mit der Arbeit angefangen haben, bleibt Ihnenkeine Zeit mehr, Ihre Arbeit rechtzeitig zu beenden. Richten Sie sichdie Zeit so ein, dass Sie insgesamt mindestens ein halbes Jahr für IhreArbeit haben.

Das Aufstellen eines Arbeitsplanes, das Zusammenstellen der Lite-ratur, das Auswerten des Gefundenen und das Fertigstellen des Textessind zeitaufwendig. Nehmen Sie sich folglich genügend Zeit, um einesorgfältig erstellte und ausgearbeitete Arbeit abzugeben.

154 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 155: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Schematische Übersicht über die ArbeitsphasenA

RB

EIT

SP

HA

SE

N Die Arbeitsorganisation im Rahmen wissenschaftlicher Arbeiten

Die Arbeit muss mit der Betreuerin/dem Betreuer besprochen werden– von den ersten Überlegungen bis zu ihrer Ablieferung.

Vorgangsweise Vorbereitung und Durchführung

OR

IEN

TIE

RU

NG

Themenbereich undwissenschaftliche

Disziplinidentifizieren

Ansprechen undFestlegung eines

Betreuers

Themenfindung/–eingrenzung

Aufstellen einerHypothese bzw. das

Formulieren einerForschungsfrage

Findung eines vorläufigen Arbeitstitels undEingrenzungsmöglichkeiten/Hervorhebung einesAspekts (zeiltliche Eingrenzung,Quelleneingrenzung,Betrachtungsebenenorientierung, Beziehungen,Beispiele, Einzelfälle, Anwendungsbereichehervorheben)

Zu beachten:

o begrenzte Themenwahlformulierungo Berücksichtigung eigener Fähigkeiten (fachlich

und sprachlich) und Interessen/Neigungeno Sichtung verfügbarer Quelleno Erfahrung im Umgang mit den Quellen und der

ausgewählten Forschungsmethodeo Überblick über den Stand der Forschung

Einschätzung des Arbeitsaufwandes

LIT

ER

AT

UR

SU

CH

E

Überblickverschaffen:

Zusammenstellungdes Materials/der

Literatur

erste Recherchen in Bibliotheken und im Internet:Buchpublikationen, Artikel inZeitschriften/Sammelbänden, Fachlexika,Handbücher, Bibliografien, Autorenkataloge,Schlagwortkataloge, Computerkataloge,Schriftverzeichnisse: systematische Literatursuche

Hinweise zur Arbeitsorganisation 155

Page 156: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

MA

TE

RIA

LS

ICH

TU

NG

UN

D-O

RD

NU

NG

Untersuchen/Auswerten

o Auswerten der Literatur: Einlesen in dieFachliteratur (kursorisches/selektives Lesen),Aneignung von Techniken der Texterschließung:(stichwortartige) Notitzen, interessante undthemenrelevante Aussagen und Ergebnisse bzw.Fachbegriffe und -definitionen festhalten,Schlüsselbegriffe suchen, Kernaussagensammeln und strukturieren

o Quellen bewerten bzw. einordnen,Organisationsprinzipien, die in der Fachliteraturvorzufinden sind, nutzen (Orientierung an denInhaltsverzeichnissen und Kapitelüberschriftenin der gesichteten Literatur)

o fachliche Wertigkeit des Themas überprüfeno Exzerpieren und Paraphrasieren, Vorbeugen von

Plagiatsfällen: Anlegen einer Mappe (für dieLiteratur, für eigene Notizen); Aktenordner,Karteikasten, Verfasser-, Exzerpt-, Reiter-Kartei,Umgang mit Zitaten, Belegen und Verweisen

o kritisches Auswerten des Gelesenen/Gesichtetenund eigene Meinungen formulieren

o Durcharbeiten des Materials anhand derGrobgliederung und Verfeinerung derGrobgliederung: evtl. Modifikation derHypothese/Forschungsfrage

o Rohkonzept und Erstbegutachtung durch die/denBetreuerin/Betreuer

KO

NZ

IPIE

RE

NU

ND

ER

AR

BE

ITE

N Aufstellen einesArbeitsplans

Rohfassung:(vorläufige)

Gliederung mitstichwortartiger

Inhaltsangabe proKapitel

sprachlicheGestaltung

o Anfertigung des Rohmanuskripts:Feingliederung entwerfen, Ergebnisseformulieren, Probleme und Lösungswegeüberdenken

o (provisorische) Titelformulierungo Teilversionen: Fertigstellen einzelner Kapitelo Erstbegutachtung durch die/den

Betreuerin/Betreuer

156 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 157: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

BE

RA

BE

ITE

N/K

OR

RE

KT

UR

LE

SE

N

Endfassung

o endgültiges Konzepto Literaturverzeichnis anlegeno Überarbeiten, Redigieren und Formatiereno Überprüfung des Layouts und der Kapitel

(Textkörper und Fußnoten)o Durchsicht der Literaturlisteo Feinkorrektur in inhaltlicher, sachlicher und

formaler Hinsichto Korrekturlesen bzw. Schlusskorrekturo Deckbaltt, Inhaltsverzeichnis, Seitengestaltung

überprüfeno Binden der Arbeit und Abgabe der Endversiono Abgabe der gebundenen Version für die

Erstellung des Gutachtenso Anfertigung des Handoutso Vorbereitung für die mündliche Vorstellung im

Plenum (Dauer der Vorstellung: 20. Min.)

��

Hinweise zur Arbeitsorganisation 157

Page 158: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

6 Die mündliche Vorstellung

Eine Vorstellung ist nur dann gelungen, wenn sie eingeübt ist. Studierendesind sich nicht bewusst, dass nicht nur die schriftliche, sonden auch diemündliche wissenschaftliche Kommunikation wichtig ist und auchgeübt werden muss. Das Urteil der Prüfungskommission stützt sich aufdie Aussagen des Betreuers über die Qualität der vorgelegten Arbeitund auf die Art und Weise, wie der Prüfling bei der mündlichenVerteidigung seiner Abschlussarbeit vorgeht.

Die mündliche Vorstellung (Verteidigung) der Abschlussarbeitwird in der Sprache verlaufen, in der Ihre Arbeit verfasst worden ist.Die hervorragendste Arbeit, die wissenschaftlich einwandfrei konzipiertund gestaltet wurde, kann bei der mündlichen Vorstellung „zunichte“gemacht werden. Deshalb erfordert die mündliche Vorstellung einegründliche Vorbereitung.

Mit Blick auf die Bedürfnisse der Studierenden wurden in denvorigen Abschnitten einige Probleme der inhaltlichen Planung, derAusformulierung und der formalen Verwirklichung vorgeführt. Dievon Studierenden angeführten häufigsten Schwierigkeiten bei der Anferti-gung ihrer Abschlussarbeit betreffen folgende Fragen: Wie ist dieformale Ausarbeitung zu gestalten, wie erfolgt das Zitieren der wissen-schaftlichen Literatur und wie muss das Literaturverzeichnis aufgebautund gestaltet werden. Wesentlich kleiner ist die Anzahl der Studierenden,die sich über die Vorstellung der Arbeit Gedanken machen. Deshalbsollen hier kurz auch Überlegungen zu der Frage, wie man der Prüfungs-kommission die Arbeit vorstellt, die eine bestimmte Anzahl von Seitenumfasst, geboten werden. Es ist selten, dass Studierende bei der münd-lichen Vorstellung durchfallen, wenn sie im Laufe ihrer Arbeit gutbetreut wurden.

158

Page 159: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Die mündliche Vorstellung im Plenum (ca. 20. Min.) sollte sorgfältigvorbereitet werden. Als Vorlage kommt eine bestimmte Gliederung inFrage. Die wichtigsten Gesichtspunkte für diese Gliederung ergebensich aus folgenden Fragen:� Was muss ich den Zuhörern vermitteln?� Welches ist mein Thema und wie wurde dies in der herangezo-

genen Fachliteratur dargestellt?

Die Prüfungskommission erwartet, dass das Thema sachlich richtigund sprachlich angemessen dargestellt wird und dass frei gesprochenwird (anhand eines Stichwortzettels). Das bedeutet, dass Sie IhrenVortrag zu Hause gut planen und sorgfältig einüben müssen. Sie solltensinnvolle Schwerpunkte darlegen (klar und sachlich formuliert) undverschiedene Aussagen zu Ihrem Forschungsvorhaben vorstellen, dasGesagte jedoch auch sinnvoll strukturieren können. Dabei sollten Sieauch eigene Meinungen begründen können.

Die Struktur eines Vortrags ist ähnlich der Struktur einer Publikation.Sie enthält folgende Teile:

– Einführung– Methoden– Ergebnisse und Diskussion– Schlussfolgerungen und Zusammenfassung

Bei der Vorbereitung Ihrer Vorstellung fassen Sie folgende Punkteins Auge:

– Präzisierung des Gegenstandes mit Definitionsangabe– Darstellung zentraler Thesen– Illustration der Inhalte durch Beispiele– Darlegung der Schlussfolgerungen und der gesichteten Literatur

Wo Sie präzise sein wollen oder müssen, sollten Sie sich an Ihrerschriftlichen Vorlage z.B. an dem Thesenpapier orientieren, jedochnicht ablesen. Das Thesenpapier reduziert einen Text oder einen Bereichauf zentrale Behauptungen (Aussagen) und fasst die Ergebnisse zusam-men. Es ist notwendig – speziell im Hinblick auf eine mündlichePrüfung – das Thesenpapier durch Literatur zu belegen. Bei der Anferti-gung des Thesenpapiers, das den Zuhörern ausgehändigt wird, solltenein einheitliches Erscheinungsbild, die Nummerierung der Beispieleund die Angabe von Literatur nicht versäumt werden.

Die mündliche Vorstellung 159

Page 160: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Der Erfolg einer Vorstellung hängt von dem Inhalt, den visuellenHilfsmitteln (Computerpräsentationen, Folien, Dias) und dem Vortragsstilab. Eine Vorstellung vorzubereiten, bedeutet, Informationen zu gliedernund die Gliederungspunkte zu verdeutlichen, die wesentlichen Informa-tionen angemessen darzustellen (auch visualisieren), mit Beispielangabenzu belegen und auf das Wesentliche beschränkt darzubieten.

Die Visualisierung (Power-Point-Präsentationen, Folien wie auchTabellen, Diagramme usw.) ist die Vorgehensweise, bei der Informationen(Daten, Fakten, Zahlen oder Meinungen) bzw. Ergebnisse und inhaltlicheZusammenhänge optisch dargestellt werden. Die verschiedenen Möglich-keiten der Visualisierung helfen, Gedanken zu ordnen.

Befolgen Sie folgende Empfehlungen zur Gestaltung von Visuali-sierungen (nach Hoffmann 2002, 162ff.):

– verwenden Sie übliche Symbole, verständliche Worte, kurzeSätze

– bieten Sie optische Orientierungshilfen und Überschriften anund schaffen Sie Übersichten

– verwenden Sie Schlüsselworte und auf die Kerninformationenreduzierten Aussagen

– die Visualisierung soll fehlerfrei und gut lesbar sein (Schrift-größe mindestens 20 Pkt.).

Die Visualisierung ersetzt nicht das gesprochene Wort, sondernhat zum Ziel, den Redeaufwand zu verkürzen, das Gesagte zu erweiternund zu ergänzen, Informationen leichter erfassbar bzw. begreifbar zumachen, das Wesentliche zu verdeutlichen, die Aufmerksamkeit desRezipienten zu erwecken, dem Publikum eine Orientierungshilfe zugeben und den Behaltenseffekt zu fördern (vgl. Seifert 2003, 12). DieseAufgaben werden jedoch von Studierenden nicht hinreichend berück-sichtigt.

Bei der technikbegleitenden Vorstellung ihrer Arbeit beschränkensich Studierende oft auf das wortwörtliche Ablesen der Vorlage, die oftvon Rechtschreib- oder Flüchtigkeitsfehlern „geschmückt“ sind. Auchbei dem Vorlegen eines Thesenpapiers sollte der Prüfling Ausführun-gen zu den angeführten Schwerpunkten bringen und nicht ablesen, wasauf dem Papier steht. Auch hier gilt: Eine Vorstellung ist nur danngelungen, wenn sie eingeübt ist.

160 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 161: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Wenige Studierende können – unter dem Prüfungsstreß, der Nervo-sität und dem Zeitdruck – ohne vorher geübt zu haben, das Wesentlichezu ihrer Arbeit einleuchtend und kohärent vorstellen, ohne dabei denFaden zu verlieren, atemlos zu werden oder auch die zur Verfügungstehende Zeit (ca. 20 Minuten) zu überschreiten. Üben Sie mehrfach,um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie lange Ihre Präsentationdauern wird.

Im Folgenden werden einige Grundlagen der bildlichen Darstellung(Planung, Bausteine, Aufbau) vorgestellt (vgl. Seifert 2003, 12):

– Planung: Sammlung der Informationen zum Thema, Selektionder wesentlichen Informationen, Komprimierung durch die Grob-auswahl. Leitfragen:� Was soll dargestellt werden (Inhalt)� Wozu dient die Darstellung (Ziel)� Wer soll informiert/überzeugt wreden (Zielgruppe)� Wie und womit soll der geplante Inhalt aufbereitet und präsen-

tiert werden

– Bausteine: inhaltliche Elemente (Text, Grafik und Symbole,Diagramme) und Medien (Informationsträger: Pinnwand,Flip-Chart, Overhead-Projektor, Beamer/Datenprojektor). DieInformationsträger unterscheiden sich nach ihrer Brauchbarkeitund nach dem Zweck des Einsatzes.� Der Text als Gestaltungselement: gute Lesbarkeit, einfach, ge-

gliedert, kurz und prägnant, anregende Zusätze (Überschriftenund Zwischenüberschriften, optimale Blöcke), die Aussagensollten auf das Wesentliche beschränkt sein, Farben undBeispiele einsetzen.� Grafiken und Symbole: dienen der Verdeutlichung und/oder

Hervorhebung von Informationen (durch Pfeile, Linien, Punkte,Umrandungen, standardisierte und nichtstandardisierteSymbole).� Diagramme: sollten immer (mit Fachbegriffen) benannt wer-

den. Es handelt sich um standardisierte Darstellungsformenfür bestimte Sachverhalte: Kurvendiagramme, Säulen- undBalkendiagramme, Kreis- oder Tortendiagramme, Aufbau-und Ablaufdiagramme dienen der Gegenüberstellung vonZahlen, Abläufen, Strukturen, Teil-Ganz-Relationen,

Die mündliche Vorstellung 161

Page 162: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Entwicklungen, Größen, Prozessen, Verhältnissen, Wieder-gabe von Zusammenhängen usw. Die Fragen, die Sie beschäfti-gen sollten, sind: Welche Schwerpunkte sind erkennbar?Welche Besonderheiten lassen sich ermitteln? In welchenBereichen zeichnen sich Veränderungen ab? Welche Schluss-folgerungen lassen sich formulieren?� Liste und Tabellen: eignen sich vor allem zur Auflistung, um

einen Überblick zu verschaffen. Überschriften und Quellen-angaben sind zu berücksichtigen, bei vielen Zeilen und Spaltensind diese zu nummerieren. Die Überschriften müssen gutgewählt werden und aussagekräftig sein.

– Aufbau: Für eine gelungene Gesamtdarstellung sollte man nachSeifert (2003, 41-46) folgende Punkte beachten: Aufteilung,Logik und Anordnung, Farben und Formen. Farben und Formensind sorgfältig zu planen. Durch eine überlegte Verwendung vonFarben und Formen werden wichtige Informationen hervorge-hoben, Zusammenhänge verdeutlicht, Querverweise zwischenmehreren Darstellungen hergestellt, aufeinander folgendeDarstellungen miteinander verbunden. Man sollte maximal dreiFarben pro Darstellung verwenden und Blöcke bilden. Für zusam-mengehörende Sachverhalte sollten die gleichen Farben undFormen eingesetzt werden. Wichtiges sollte hervorgehoben werden(durch Farben, Umrahmungen, Unterstreichungen). VerzichtenSie auf Abkürzungen.

Testen Sie Ihre Visualisierung, indem Sie diese Bekannten oderKollegen präsentieren und deren Meinung einholen. Die Kunst derVisualisierung liegt nach Seifert (2003) nicht darin, eine Informa-tionsflut abzubilden. Wichtig ist deren Aussagekraft und Qualität.

Für das Präsentieren gibt es keine allgemein gültigen Regeln. Hierkann Folgendes empfohlen werden:

– ein überlegter Aufbau macht eine gelungene Visualisierung aus– die Präsentation ist nur so gut, wie Ihre Vorbereitung. Eine

gründliche Vorbereitung erlaubt Detailkenntnisse, Klarheit,größere Sicherheit im Auftreten

– eine gelungene Vorbereitung fasst das Thema und das Ziel wieauch die Zielgruppe (ihr Wissen, ihre Erwartungen) ins Auge

162 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 163: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Abhängig von Thema, Ziel und Zielgruppe wird der Inhalt derPräsentation aufbereitet. Dies erfordert, die Selektion der wich-tigsten Informationen, die Komprimierung der Information unddie Visualisierung der ausgewählten Inhalte. Beim Komprimierensind folgende Aspekte zu beachten: neue Informationen habenVorrang, ausgewählt werden sollten die für die Zielsetzung undZielgruppe aussagekräftigen Informationen. Die so erhaltenenInformationen werden für die Präsentation in Haupt- und Unter-punkte gegliedert und für die Präsentation in Form von Texten,Grafiken usw. optisch für die Pinnwand, Flip-Charts und/oderFolien usw. aufbereitet

– knappere Darstellungen sind verständlicher– präsentieren Sie nicht zu viele Informationen auf einer Seite– achten Sie auf Übersichtlichkeit und auf gute Lesbarkeit in 6 bis

8 Metern Entfernung– verwenden Sie keine Handschrift (Normbuchstaben)– gleiche Farben und Formen suggerieren Zusammenhänge– achten Sie auf aussagekräftige Überschriften und berücksich-

tigen Sie alle wesentlichen Definitionen, Zitate, Beispiele undLiteraturangaben

– Sie können dem Publikum einen Ausdruck Ihrer Power-Point-Präsentation zur Verfügung stellen, damit es Ihrer Vorstellungbesser folgen kann ohne sich viele Notitzen machen zu müssen

– verwenden Sie nur zielgruppengerechte Abkürzungen– lassen Sie Ihrem Publikum genügend Zeit, die Informationen

aufzunehmen

Durchführung der Präsentation

Der Erfolg der Präsentation hängt von Ihnen ab. Sie müssen die Prüfungs-kommission sachlich und fachlich überzeugen. Eine mündliche Vor-stellung ist immer eine Herausforderung. Bedenken Sie: Der ersteEindruck ist entscheidend und der letzte Eindruck ist der wichtigste.Und: Sie präsentieren nicht nur Inhalte, sondern sich selbst. Üben Siedie vorbereitete Präsentation vorher mehrmals und sprechen Sie frei.Sie können Ihre Arbeit durch eine gelungene Präsentation aufwertenbzw. durch eine schlechte Vorstellung abwerten.

Die mündliche Vorstellung 163

Page 164: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Eine gute Vorbereitung hilft Ihnen, sicher und frei zu sprechen,ohne den roten Faden zu verlieren. Ein guter Inhalt und eine gute Optikvisueller Hilfsmittel reichen für eine gelungene Vorstellung nicht aus.Die mündliche Darbietung ist ausschlaggebend.

Die Schlüsselkfaktoren der mündlichen Darbietung sind nachAscheron (2007, 89-113):

– freies Sprechen (Klarheit, Sprechgeschwindigkeit, Intonation)– direkter Blickkontakt– angemessene Sprache und Betonung– sicheres Auftreten und Körpersprache (Gesichtsausdruck, Gesten,

Haltung, Bewegungen)– gelöste Körperhaltung– Zeitdisziplin

Selbstsicherheit, angemessene Gestik und Mimik, Blickkontakt,gerades Stehen, Intonation (enthusiastisch, interessant usw.), eingeübteAussprache, einprägsames Ende, visuelle Hilfen müssen gut geplantund geübt werden.

Wenn Sie ihre mündliche Vorstellung gut geplant und vorbereitethaben, können Sie sie problemlos innerhalb der vorgegebenen Zeit (20Minuten) darbieten. Planen Sie Ihre Vorstellung richtig, um nicht unterZeitdruck zu geraten. Geraten Sie in Verzug, dann sollten Sie ja nichtschneller sprechen, sondern bestimmte Teile der Präsentation weglassen(weniger bedeutende Ergebnisse und Diskussionen, nicht aber dieSchlussfolgerungen). Planen Sie Ihre Vorstellung so, dass in den ersten75% der geplanten Zeit das Wesentliche dargeboten wird und danachzusätzliche Erklärungen geboten werden.

Die Gestaltung der Rede ist ein wichtiger Faktor der Präsentation.Die Wahl geeigneter visueller Medien ist auch wichtig, um Vorgetragenesanschaulicher zu machen.

Computerpräsentationen haben andere Präsentationsformen in denHintergrund gerückt. Power-Point-Präsentationen sehen besser als Folien-präsentationen aus, die oft hangeschrieben (oder verschmiert) sind. BeiPower-Point-Präsentationen werden Bildschirmdarstellungen mit einemBeamer an die Wand projiziert. Dafür wird das Programm PowerPointeingesetzt. Computerpräsentationen haben viele Vorteile gegenüberPräsentationsformen wie z.B. Folien und auch manche Nachteile. Eingroßer Vorteil dieser Präsentationsform besteht darin, dass laufend

164 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 165: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Veränderungen vorgenommen und Bilder schrittweise aufgebaut werdenkönnen. Textblöcke oder Zeilen können erst dann vorgeführt werden,wenn sie diskutiert werden, sodass das Publikum nicht abgelenkt wird.Der Text kann buchstaben- oder zeilenweise aufgebaut werden. Über-treiben Sie nicht mit den Animationen. Die Darstellungsweise mussden Inhalt unterstützen.

Benutzen Sie Folien, dann sollten diese als Computerausdruckehergestellt werden und genauso gut aussehen wie Slides. Meiden Siehandgeschriebene Folien.

Die folgenden Richtlinien sollen Ihnen helfen, die visuellen Mittelzu optimieren:

Wieviel Folien bzw. Slides?� die erlaubte Vortragszeit bestimmt die Anzahl der Folien bzw.

Slides� Gehen Sie von 1,5 Minuten pro Folie (Slide) aus. Für eine

15-Minuten-Vorstellung sollten Sie folglich 10 Folien (Slides)nicht überschreiten plus eine Titelfolie bzw. eine einleitende undeine zusammenfassende Folie� Sie zeigen nicht nur eine Folie oder ein Bild, sondern erzählen

etwas dazu� geben Sie der Kommission genügend Zeit, die dargestellten

Informationen aufzunehmen� unterteilen Sie den Inhalt in Einheiten, sodass auf jeder Folie

(Slide) ein zusammenhängendes Thema dargestellt wird

Wieviel Information pro Folie bzw. Slide?� lieber mehr Folien (Slides) zu haben, als zu viele Informationen

auf einem Bild zu bieten� überlagen Sie die Folien (Slides) nicht mit Informationen� planen Sie nicht mehr als 13 Zeilen pro Folie (Slide) ein� bringen Sie maximal fünf Informationen pro Bild (Slide)� fassen Sie die Informationen in Absätze zusammen, doch sollten

pro Folie (Slide) nicht mehr als fünf Absätze auftauchen� zeigen Sie nur Folien (Slides) und Texte, die sie auch besprechen� schaffen Sie sich keine Konkurrenz zu Ihrem gesprochenen

Wort: Sie unterstützen Ihre Aussagen mit Bildern (durch Folien

Die mündliche Vorstellung 165

Page 166: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

bzw. Slides) oder Sie kommentieren die Bilder (Folien oderSlides)� Sie dürfen die an die Wand projizierten Texte nicht vorlesen� lenken Sie Ihr Publikum während der Eröffnung und des Ab-

schlusses nicht ab� Sie beschreiben einen Sachverhalt und belegen ihn durch eine

Folie (Slide), die diesen Sachverhalt zusammenfasst oder Sieprojizieren eine Folie (Slide) an die Wand, die eine Informationvermittelt. Sie erläutern nach einer Pause diese Folie (Slide)durch Anmerkungen, Kommentare und Hinweise auf wichtigePunkte

Überschriften und Textgestaltung� planen Sie für jede Folie (Slide) eine Überschrift ein; diese sollte

kurz und prägnant formuliert sein bzw. Schlüsselwörter enthalten� notieren Sie Stichpunkte; Sie bieten dazu einen ausformulierten

Text� achten Sie auf klare Botschaften� bringen Sie maximal fünf Informationen pro Bild (Slide)� wenn Sie sich gründlich vorbereiten, brauchen Sie keine Angst

zu haben, dass Sie etwas vergessen werden� benutzen Sie unterschiedliche Schriftgrößen und -arten� heben Sie das Wesentliche farbig hervor. Dem Einsatz von

Farben sind keine Grenzen gesetzt, allerdings lenkt Buntes oftdie Aufmerksamkeit ab� die Farbe muss die Struktur der Präsentation unterstützen� benützen Sie verschiedene Farben für unterschiedliche Über-

schriftenniveaus� benützen Sie kräftige Farben, aber bedenken Sie: Zu viele Farben

lenken ab� achten Sie in der ganzen Präsentation auf einheitliche Schriftgrößen

und -arten. Die farbigen Texte müssen gut erkennbar sein� achten Sie auf Fehlerfreiheit und gute Lesbarkeit. Die Schriftgröße

sollte mindestens 20 Pkt. betragen

Eine gute Vorbereitung ist für das Gelingen der Präsentation wichtig.Eine organisatorische Vorbereitung berücksichtigt: Raum, Medium,Zeitraum, Unterlagen für die Zuhörer, persönliche Vorbereitung. Die

166 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 167: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Organsiation der Präsentation beinhaltet auch eine sorgfältige Planungund Auswahl der Medien.

Rechtzeitig vor der Präsentation sollten Sie prüfen, ob alle erforder-lichen technischen Hilfsmittel vorhanden und funktionsfähig sind (Kopienmitbringen!). Bereiten Sie Ihre Präsentation so vor, dass bestimmteTeile bei Zeitnot weggelassen werden können. Gehen Sie auf Fragenimmer ein.

Lesen Sie den Text der Präsentation nicht ab und sagen Sie ihnnicht auswendig auf. Gehen Sie nicht nur auf das, was auf den Folienbzw. auf dem Bildschirm steht, ein, bringen Sie zusätzliche Informationen.Diese und zusätzliche Erläuterungen sind für das Verständnis wichtig.

Die Durchführung der Präsentation gliedert sich in drei Abschnitte:Eröffnung, Hauptteil, Schluss.

Tipps für die Eröffnung

� achten Sie auf ein gepflegtes und dem Anlass angemessenesÄußeres� verhalten Sie sich würdig� treten Sie sicher und entspannt auf. Bewahren Sie die Ruhe!� nehmen Sie Blickkontakt auf� sprechen Sie frei (mit Unterstützung des Spickzettels), um die

Mimik und Gestik bei den Zuhörern beobachten zu können� reagieren Sie auf das Verhalten Ihrer Zuhörer� sprechen Sie langsam, laut und deutlich� bilden Sie kurze Sätze� vermeiden Sie „ähm“-Laute� zu Beginn steht die Begrüßung, die sachlich oder persönlich

ausfallen kann� nach der eigenen Vorstellung folgen Aussagen zum Verlauf und

zum Aufbau der Vorstellung bzw. Hinweise zum Einsatz derMedien� der nächste Schritt der Eröffnung ist die Nennung von Thema

und Ziel. Nachher müssen Sie Angaben liefern zu den Haup-tgliederungspunkten der Präsentation und die Zuhörer auf dasThema einstimmen

Die mündliche Vorstellung 167

Page 168: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

� lernen Sie Ihre Worte zur Eröffnung bzw. die ersten Sätze derPräsentation auswendig, um sich sicherer zu fühlen� meiden Sie „man“-Aussagen; verwenden Sie die Ich-Form. Sie

übernehmen damit die Verantwortung für Ihre Aussagen

Tipps für den Hauptteil

� lesen Sie keine Texte ab. Dies gelingt, wenn Sie Stichworte undTeilsätze notieren, an denen sich Ihre Ausführungen richten� legen Sie sich von Anfang an einen Spickzettel (z.B. DIN

A5-Karten) an, worauf Sie sich Stichworte zu allen PunktenIhrer Vorbereitung aufschreiben. Hier sollten auch die Haupt-gliederungspunkte mit Überleitungen zu den einzelnen Punktenstichwortartig, groß und gut lesbar stehen. Vergessen Sie dieNummerierung der Karten nicht. Schreiben Sie nicht mehr als 5Sätze auf; viele Sätze könnten Sie verwirren� notieren Sie nur wirklich wichtige Stichwörter� falls Sie sich versprechen, korrigieren Sie sich, entschuldigen Sie

sich aber nicht� falls Ihnen ein bestimmter Begriff nicht einfällt, umschreiben

Sie, was Sie sagen wollten oder fassen Sie das bisher Gesagtenochmals zusammen� sprechen Sie nicht zur Darstellung, sondern zu den Zuhörern� pflegen Sie den Blickkontakt� machen Sie gezielt Pausen, um wichtige Aussagen zu unter-

streichen und wirken zu lassen, um die Informationen zu gliedern,um Luft zu holen oder um nachzudenken� achten Sie auch auf eine angemessene Mimik, Gestik, Stimm-

führung, deutliche Aussprache und Intonation� bieten Sie Wiederholungen in Form von Zusammenfassungen� bieten Sie am Anfang einen Überblick über Ihr Thema und

definiren Sie Ihr Ziel� bieten Sie Erstinformationen über das Gebiet, das Sie bearbeitet

haben� beginnen Sie mit der Vorstellung der Grobgliederung und variieren

Sie die Lautstärke, das Sprechtempo und die Stimmlage, um

168 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 169: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

wesentliche Punkte hervorzuheben, Zusammenhäng zu verdeut-lichen und die Aufmerksamkeit zu erwecken� eine sorgfältig durchdachte Gliederung zeigt den Grad der Beherr-

schung eines Themenbereichs an� Grafiken, Bilder usw. sollten den Zweck des Vortrags visuell

veranschaulichen. Diese sollten kurz sein und wichtige Aussagenenthalten. Eine Doppelung der Information durch das Vorlesendes Sichtbaren sollte gemieden werden� bei der Arbeit mit dem Overhead-Projektor achten Sie darauf,

dass die projizierte Schrift gut lesbar ist� die wesentlichen Aussagen der Präsentation sollten auf den Unter-

lagen vorkommen� bei der Erstellung ist zu beachten, dass die Gliederung im Aufbau

und in der Zielsetzung klar sein sollte, dass sie auch auf dieZuhörer ausgerichtet ist� im Hauptteil der Präsentation stellen Sie das Thema systematisch

vor, dazu erwähnen Sie die Haupt- und Unterpunkte� ihre Argumentation muss logisch aufgebaut sein und für die

Zuhörer nachvollziehbar sein� damit Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer aufrecht erhalten,

sollten Sie eine anschauliche Visualisierung anbieten, die Infor-mationen gliedern und am Ende des Hauptteils eine kurze Zusam-menfassung der wesentlichen Inhalte bieten� für einen verständlichen und lebendigen Vortrag empfiehlt es

sich, eine gute Visualisierung durch Zitate, anschauliche Ver-gleiche usw. zu ergänzen� die Dauer der Präsentation sollte 20 Minuten nicht überschreiten� arbeiten Sie mit den Geräten, mit denen Sie vertraut sind

Tipps für den Abschluss

� fassen Sie zum Schluss die wesentlichen Punkte kurz zusammen� denken Sie daran, welche Kernpunkte Ihre Zusammenfassung

am Schluss enthalten kann/muss und wie Sie Ihre Präsentationabschließen wollen

Die mündliche Vorstellung 169

Page 170: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

� planen Sie am Ende Ihres Vortrags einen „guten Abgang”. PlanenSie Ihren abschließenden Satz genau, lassen Sie das Ende IhrerVorstellung nicht offen� lassen Sie Ihren Schluss wirken und schieben Sie nichts nach

(z.B. eine Entschuldigung oder eine Floskel!)� bedenken Sie: Der erste Eindruck ist entscheidend und der letzte

bleibt! Deshalb: Tragen Sie Ihre Arbeit interessant und für dieZuhörer angemessen vor.

Nach der Präsentation folgt eine Diskussion, die Sie auch gutvorbereiten sollten. Die Vorbereitung besteht darin, dass Sie überlegensollten, welche Fragen gestellt werden können und von wem, mitwelchen Argumenten bzw. Einwänden Sie rechnen müssen und wie Sieihnen begegnen können. Bei der Verteidigung einer Arbeit entscheidetdie Diskussion über die Note. Hier einige Empfehlungen (nach Ascheron2007, 113-117):

– vermeiden Sie Angriffspunkte– bereiten Sie sich vor– gehen Sie mit Fragen sicher um– antworten Sie auf Fragen. Jede Frage erfordert eine Antwort!

Üben Sie zu Hause Ihre Vorstellung vor Kollegen, Freunden oderallein. Wenn Sie Ihre Präsentation Kollegen oder Freunden vortragen,erfahren Sie dabei, wie gelungen Ihre Vorstellung, der Vortragsstil undIhr Auftreten (Sprechweise, Lautstärke, Folien-/Slides-Qualität) waren,wie Sie die Übergänge gestaltet haben und auch wie lange Sie gesprochenhaben.

Das freie Sprechen muss geübt werden. Nehmen Sie Ihre Vorstellungauf. Sprechen Sie laut, deutlich und langsam. Beim Abhören der Auf-nahme schreiben Sie sich unklar formulierte Stellen auf, die Sie umformu-lieren müssen. Üben Sie, aus den Stichworten vollständige Sätze zuformulieren. Beachten Sie die Regeln des Satzbaus. Drücken Sie sichangemessen aus. Sorgen Sie auch für eine lockere, jedoch angemesseneHaltung beim Vortragen. Vergeuden Sie keine Zeit mit unwichtigenAussagen. Bereiten Sie sich gründlich vor.

Überprüfen Sie, welche technischen Möglichkeiten Ihnen dieRäumlichkeiten bieten und ob die benötigten Geräte funktionstüchtigund im vorgesehenen Raum einsatzfähig sind. Sichern Sie sich gegen

170 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 171: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

jede Panne ab: bringen Sie genügend Material mit, das ermöglicht, beieinem Ausfall der Technik die Präsentation trotzdem durchzuführen.Bei einer Power-Point-Präsentation bringen Sie auf jeden Fall einenAusdruck der Slides mit, bei einer Folienpräsentation bringen SieKopiervorlagen mit. Bei Computerpräsentationen empfiehlt es sich,vor der Präsentation zu überprüfen, ob es gelingt, den eigenen Computermit dem Projektor zu verbinden. Speichern Sie Ihre Computerpräsenta-tion zusätzlich auf einer CD. Vergessen Sie nicht auf die Verbindungs-kabel (und Adapter).

Was Sie beachten sollteno Der Erfolg der Präsentation hängt von Ihnen ab. Sie müssen

Ihre Zuhörer sachlich und fachlich überzeugen.o Die Präsentation ist nur so gut, wie Ihre Vorbereitung. Eine

gründliche Vorbereitung erlaubt Detailkenntnisse, Klarheit, grö-ßere Sicherheit im Auftreten

o Bauen Sie Ihren Vortrag logisch und angemessen auf. DieVisualisierung (Beamer, Power-Point-Präsentationen, Folien)ersetzt nicht das gesprochene Wort

o Abhängig von Thema, Ziel und Zielgruppe wird der Inhalt derPräsentation aufbereitet. Dies erfordert, die Selektion der wichtig-sten Informationen, die Komprimierung der Information unddie Visualisierung der ausgewählten Inhalte

o Lesen Sie den Text der Präsentation nicht ab und sagen Sie ihnnicht auswendig auf

o Gehen Sie nicht nur auf das, was auf den Folien bzw. auf demBildschirm steht, ein, bringen Sie zusätzliche Informationen.Diese und zusätzliche Erläuterungen sind für das Verständniswichtig

o Treten Sie angemessen gekleidet auf und verhalten Sie sichwürdig

o Treten Sie sicher und entspannt aufo Sprechen Sie frei und orientieren Sie sich an den Stichwörterno Formulieren Sie einfache und kurze Sätzeo Sprechen Sie laut, deutlich und langsamo Drücken Sie sich sachlich aus

Die mündliche Vorstellung 171

Page 172: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

o Achten Sie auf den Blickkontakt, auf die Gestik und Mimik undauf eine variierende Stimmlage

o Vermeiden Sie Sprechpauseno Vermitteln Sie die Information lebendig und natürlicho Strukturieren Sie die Informationeno Achten Sie auf eine übersichtliche Darstellung der Informationeno Verdeutlichen Sie die Gliederung der Arbeit einleuchtend und

kohärento Konzentrieren Sie sich auf wesentliche Aspekte, die als Stich-

wörter notiert wurdeno Setzen Sie Schwerpunkte und bieten Sie einen Überblick über

das Themao Erläutern Sie das Konzept, das Ziel und den Aufbau Ihrer

Arbeit (Präzisierung des Gegenstandes mit Definitionsangabe,Darstellung zentraler Thesen, Illustration der Inhalte durchBeispiele, Darlegung der Schlussfolgerungen und der gesichtetenLiteratur)

o Erklären Sie wichtige Fachbegriffe und Schlüsselwörtero Betonen Sie das Wichtigsteo Verdeutlichen Sie Ihre Aussagen durch Beispieleo Vor der Präsentation sollten Sie prüfen, ob alle erforderlichen

technischen Hilfsmittel vorhanden und funktionsfähig sind(Kopien mitbringen!)

o Bereiten Sie Ihre Präsentation so vor, dass bestimmte Teile beiZeitnot weggelassen werden können

o Machen Sie zu Hause mindestens eine Probe vor Kollegen oderFreunden. Diese können Ihnen wertvolle Anregungen zumInhalt und zu Ihrem Auftreten geben.

o Teilen Sie sich die Zeit richtig ein.

��

172 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 173: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

7 Fragen und Aufgaben

Übersicht zu den Fragen

– Allgemeine Anforderungen an eine wissenschaftliche Arbeit– Anforderungen an die Textgestaltung und -verfassung– Anforderungen an die Bibliografie– Anforderungen an die Gestaltung der Fußnoten– Anforderungen an das Zitierverfahren

Allgemeine Anforderungen an eine wissenschaftliche Arbeit

Was heißt wissenschaftliches Arbeiten?Welche Kriterien muss eine wissenschaftliche Arbeit erfüllen?Welches sind die Bewertungskriterien einer Abschlussarbeit?Das Grundgerüst einer wissenschaftlichen Arbeit muss welcheTeile enthalten?Was sollte man bei der Verfassung des Inhaltsverzeichnissesbeachten?Was muss das Inhaltsverzeichnis enthalten?Geben Sie die Aspekte an, die in einer Einleitung unbedingt erwähntwerden müssen.Wissenschaftliche Arbeiten müssen nicht nur inhaltlich, sondernauch formal bestimmten Anforderungen entsprechen. Machen SieAngaben zur Layoutgestaltung.Was sollte man vor der Abgabe einer wissenschaftlichen Arbeitunbedingt überprüfen?

173

Page 174: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Anforderungen an die Textgestaltung und -verfassung

Wann wird der Text eingerückt? Wann nicht?Wie können Hervorhebungen im Text erfolgen?Wie erfolgt die Kennzeichnung der Überschriftenhierarchie?Was ist bei der typografischen Gestaltung des Textes zu beachten?Wie erfolgt die Kennzeichnung der Häufung von Seitenangaben(hintereinander)?Wie erfolgt die Seitennummerierung?Wie erfolgt die Kennzeichnung objektsprachlicher Beispiele?Wann werden doppelte Anführungszeichen verwendet?Wann werden einfache Anführungszeichen verwendet?Wann werden keine Anführungszeichen gesetzt?Wann wird kursiv geschrieben bzw. was wird in Schiefdruck gesetzt?Wann steht der Punkt innerhalb der Anführungszeichen?Wann steht der Punkt nach dem Zitat?

Anforderungen an die Bibliografie

Was muss das Literaturverzeichnis enthalten?Was müssen bibliografische Angaben gewährleisten?Was ist bei der Erstellung eines Literaturverzeichnisses zu beachten?Nach welchen Kriterien wird die benutzte Literatur in der Biblio-grafieliste angeführt?Wie werden die herangezogenen Quellen (das Schrifttum) generelleingeteilt?Wie erfolgt die Kennzeichnung der Herausgebereigenschaft?Wie erfolgt die Kennzeichnung der Reihentitel?Wie erfolgt die Kennzeichnung der Werke, die im gleichen Jahrvom gleichen Autor veröffentlicht worden sind?Wie erfolgt die Kennzeichnung unterschiedlicher Werke, die vomgleichen Autor stammen, die aber schwerpunktmäßig unterschied-lichen wissenschaftlichen Textsorten zugeordnet werden können?Wie erfolgt die Internetquellenangabe?Wie erfolgt das Zitieren eines selbstständigen Werkes?Wie erfolgt das Zitieren eines Zeitschriftenbeitrags?Wie erfolgt das Zitieren eines Sammelbandbeitrags?Wie erfolgt die Kennzeichnung der Auflage?

174 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 175: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Wann muss die Seitenangabe erscheinen?Welche Information ist bei der Angabe der Werke in der Bibliografie-liste fakultativ?

Anforderungen an die Gestaltung der Fußnoten

Wann sind Fußnoten zu gebrauchen?Wie werden Fußnoten kenntlich gemacht?Wo steht die Fußnote, wenn (a) sie sich auf ein einziges Wort/aufeine Wortgruppe bezieht; (b) wenn sie sich auf den ganzen Satzbezieht oder auf einen durch Satzzeichen eingeschlossenen Satzteil?

Anforderungen an das Zitierverfahren

Was muss beim Zitieren wissenschaftlicher Literatur beachtet werden?Was muss aus jedem Zitat klar hervorgehen?Die Zitierweise muss welchen Grundsätzen entsprechen?Geben Sie Zitatarten an und nennen Sie hierfür Beispiele.Nennen Sie fünf Regeln für das Zitieren.Wie erfolgt die Kennzeichnung wörtlicher Zitate?Wie erfolgt die Kennzeichnung nichtwörtlicher (indirekter) Zitate?Wie erfolgt die Kennzeichnung der Zitate aus zweiter Hand?Wie erfolgt die Kennzeichnung längerer Zitate?Wie erfolgt die Kennzeichnung eigener Zusätze/Ergänzungen/Erklä-rungen im Zitat?Wie erfolgt die Kennzeichnung eigener Unterstreichungen im Zitat?Wie erfolgt die Kennzeichnung von Auslassungen in einem Zitat?Wie erfolgt die Kennzeichnung der Zitate im Zitat?Mit den Hinweisen vgl. auch...; vgl. insbesondere ...; siehe ferner...;siehe auch...; siehe dagegen...; anders bei... wird welche Zitat-Arteingeleitet?

Übersicht zu den Aufgaben

– Fußnoten als Mittel der bibliografischen Verweisung: Aufgabeder Fußnoten

– Das Zitieren wissenschaftlicher Literatur: Quellenangabe und-umgang

Fragen und Aufgaben 175

Page 176: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Die Form der Bibliografie– Abkürzungen in wissenschaftlichen Arbeiten

Fußnoten als Mittel der bibliografischen Verweisung:Aufgabe der Fußnoten

Tragen Sie in die Tabelle unten ein, welche Aufgabe die Fußnoteübernimmt:

– Phraseologismen gelten als Ausdruck von kollektiven Beobach-tungen, Alltagserfahrungen, Lebens- und Denkumstände, Ver-haltensweisen und Wertvorstellungen, die in einer anderen Kulturoft keine Entsprechung aufweisen.7

– Phraseologismen sind komplexe Ausdrucksmittel, die für verschie-dene kommunikative Aufgaben herangezogen werden können.8

In den Sprachen Deutsch und Rumänisch kann das nonverbaleVerhalten der Dialogpartner phraseologisch identisch erfasstwerden (z.B. dt. stumm wie ein Fisch sein bzw. rum. a fi tãcut/mutca un peºte/ca peºtele).9

– Phraseologismen mit unikalen Elementen bilden eine klar abgrenz-bare Gruppe von phraseologischen Ausdrucksformen.10 Phraseo-logismen können auf Grund ihrer Komponenten (z.B. Zahlen,Tier- und Körperteilbezeichnungen, unikale Komponenten,Negatoren usw.) zu bestimmten phraseologischen Sachgruppenbzw. Reihen gruppiert werden.11

176 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

7 Z.B. kultur- bzw. landesspezifische Komponenten (z.B. Eigennamen, Topo-nyme, Zahlen, phraseologisch gebundene Formative), sonstige soziokulturelleGegebenheiten bzw. Wissensbestände.

8 Wiederholbare Bestandteile der Sprache werden im linguistischen Diskursals Phraseologismen (Oberbegriff), Phraseme, Idiome, Redewendungen,feste Wortverbindungen, Routineformeln usw. bezeichnet.

9 Im Rumänischen erscheint noch die ausgebaute Fügung a tace ca peºtele înborº la foc. bzw.. der Vergleich a tace ca porcul în pãpuºoi/cucuruz.

10 In der lexikografischen Praxis werden solche Elemente mit dem Vermerk„nur in der Wendung”, „in der festen Verbindung”, „nur in der Verbindungmit”, „nur in den Wendungen”, „meist in der Wendung”, „meist in festenVerbindungen oder „nur noch in” versehen. Siehe ausführlicher in Kap.1.4.1 vorliegender Arbeit.

Page 177: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– An unterschiedlichen Sprachenpaaren vollzogenen Untersuchun-gen haben gezeigt, dass Körperteilnomina eine sehr hohe phraseo-logische Aktivität aufweisen bzw. sich in vielen Sprachen mitbestimmten Sachverhalten, Tätigkeiten und Eigenschaften ver-knüpfen (z.B. wird Kopf mit Verstand, Herz mit Gefühl, Mundund Zunge mit der kommunikativen Tätigkeit assoziiert).12 Dashäufige Vorkommen der Konstituenten Mund bzw. Zunge indeutschen Redewendungen ist auch im Rumänischen belegt (gurãbzw. limbã).13

– In vielen deutschen und rumänischen Phraseologismen erscheinenNegatoren, deren semantischer Beitrag zur phraseologischenGesamtbedeutung offensichtlich ist.14

– Die kognitiv orientierte Betrachtungsweise ist für die Phraseologieanregend, sie weist aber auch ihre Grenzen auf.15 Die Annahme,dass Sprache immer auch ein Spiegelbild der materiellen, sozialenund geistigen Kultur der entsprechenden Gesellschaft darstelltund damit auch ihr Erfahrungswissen tradiert, ist in der Fach-literatur öfters thematisiert und nachgewiesen worden.16

Fragen und Aufgaben 177

11 Phraseologische Sachgruppen sind Klassen von Wendungen, die einembestimmten Bereich zugeordnet werden können (z.B. Militärwesen, Technik,Verkehr, Rundfunk, Tierbezeichnung, Körperteilbezeichnungen, Haushalt).Im Gegensatz dazu werden phraseologische Reihen nach der Wiederkehrder Basiskomponenten klassifiziert.

12 Vgl. hierzu Kempcke (1989, 225-238) für das Französische, Weng, (1991,380-388) für das Chinesische, Krohn (1994) für das Schwedische,Kim-Werner (1998, 149-167) für das Koreanische und Zaharia (2001,235-240) für das Rumänische.

13 Die Komponenten Wort, Mund, Zunge, Maul gehören zu den 50 im Deutschenphraseologisch besonders aktiven Substantiven. Hierzu Dobrovol’skij (1988,126).

14 Heinemann (1981, 470ff.) versucht die Rolle der Negation bei der Konsti-tuierung von Phraseologismen, “der Fixierung ihrer Bedeutungen und –nicht zuletzt – beim kommunikativen Funktionieren solcher Wortgruppen-lexeme“ aufzuzeigen. Damit berührt Heinemann Probleme der semantischenBasisstrukturen und der kommunikativen Potenz von Phraseologismen.

15 Vgl. dazu Burger (1998) und Dobrovol’skij (2004).16 Vgl. Filatkina (2002, 38).

Page 178: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Die gegenwärtige kognitive Linguistik arbeitet nicht mit demBegriff Bedeutung, sondern mit konzeptuellen Strukturen (Wis-sensrepräsentationen). Dabei erscheint das sprachliche Weltbildals eine kognitive Entität, das durch Inhalte und nicht durchBedeutungsanalysen konstituiert wird.17 Unter konzeptuellerMetapher bzw. metaphorisches Modell wird das Ergebnis einerInteraktion zweier konzeptueller Strukturen – der Zieldomäneund der Ausgangsdomäne (nach Lakoff 1987) – verstanden.18

Aufgabe der Fußnote Fußnotennummer

Hinzufügung von weiterenbibliografischen Angaben

Verweise in der Arbeit selbst

Einführung eines unterstützenden Zitates

Erweiterungen von Feststellungen

fachliche Diskussionen, zufälligeKommentare, Erläuterungen, Folgerungen,Zusatzinformationen

Verweis auf andere Arbeiten, aus denenman bestimmte Gedanken oder Ideenübernommen hat

Andere Autoren erscheinen in denFußnoten, wenn sie mit den gemachtenAussagen in Verbindung stehen

��

178 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

17 Vgl. Dobrovol‘skij (1992a, 176f.).18 Vgl. dazu Földes (1996b) und Piirainen (1997).

Page 179: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Das Zitieren wissenschaftlicher Literatur:Quellenangabe und -umgang

Angaben aus Büchern, Zeitschriften usw. müssen als Übernahmendurch Angabe des Verfassers, des Werks, des Erscheinungsjahres und-ortes und der Seitenangabe gekennzeichnet sein. Diese Kennzeichnungs-pflicht gilt für die wörtliche und für die gedankliche Übernahme vonInformationen. Die Wiedergabe von Textpassagen aus anderen Unter-suchungen und die Wiedergabe von Publikationstiteln wird durch einZitierverfahren geregelt.

Tragen Sie in die Tabelle unten ein, um was für Angaben es sichbei den Beispielen handelt:

1. Weinreich (1997a und b)2. Chomsky, N. (1989a)3. Müller K.-H./Fleischer A. (1987)4. Braun (1979, 135)5. Braun (1979, 135f.)6. Braun (1997, 135ff.)7. (Hrsg.)8. (Hgg.)9. (Hg.)

10. [Übersetzung des Autors]11. [Anmerkung - XY]12. [Hervorhebung von XY]13. [Hervorhebung v. mir]14. [Unterstreichung nur hier]15. Vgl. dazu den Hinweis bei Braun (1979, 34)16. Braun (1991, 45) meint, dass17. In der Darstellung dieser Aspekte beziehe ich mich vor allem

auf Braun (1979)18. Die Merkmale, die betreffenden Modelle aufweisen, sind bei

Braun (1989, 123)19. Aber Eco (1993, 238) hatte selbst darauf hingewiesen20. Aber Eco (1993:238) hatte selbst darauf hingewiesen21. (Eco 1993,56)22. (Eco 1993:56)23. (Eco 1993, S. 56)

Fragen und Aufgaben 179

Page 180: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

24. Schon W. v. Humboldt (1979, 137ff.) eröffnet in seinen Erläute-rungen zum Sprachbegriff eine kommunikativ-pragmatischePerspektive.

25. An einer anderen Stelle behauptet Bergmann (1981, 37): „MeinHaupteinwand [...] bezieht sich darauf, dass ein charakteristi-sches Strukturmerkmal der analytischen Mentalität der KA [...]keine Beachtung findet. Ich habe [...] an mehreren Stellen betont,dass konversationsanalytische Untersuchungen immer von realablaufenden Interaktionsvorgängen ausgehen, von dort ihre Fragenbeziehen, die sie wiederum am Material zu beantworten suchen.“

26. Deshalb zog man die Bezeichnung ‚Standardsprache’ vor undverstand darunter „das Arsenal der Mittel und Möglichkeitensprachlicher Äußerungen, das optimaler grammatischer, sozialerund stilistischer Kompetenz genügt.“ (Müller 1975, 56)

27. Je nach Forschungsrichtung, bzw. je nach Autor sind hierfürverschiedene Termini im Umgang: Dialog, Konversation, Diskurs,Gespräch.

28. Der Terminus Konversationsanalyse ist die Übernahme insDeutsche der Bezeichnung conversation analysis.

29. Funktional-kommunikative Sprachbeschreibung (FKS) ist eineMonografie betitelt worden, die 1981 in der DDR unter derMitwirkung vieler Wissenschaftler und der Leitung von W.Schmidt entstanden ist.

30. In der Betrachtung und Beschreibung von Gesprächen stehensich gegenwärtig hauptsächlich zwei unterschiedliche Betrach-tungsperspektiven gegenüber: eine induktiv-empirische und einededuktiv-theoretische, bzw. die ethnomethodologische Konversa-tionsanalyse (KA), die Diskursanalyse (DA) einerseits, und diesprechakttheoretisch orientierte Dialoganalyse [/-grammatik](DiA) andererseits.

31. Karl-Heinz Bausch (1975) liefert ein Modell der Merkmale,nach denen die Textbelege auf den Tonträgern im Archiv geordnetsind. Die einzelnen Positionen des Modells (S. 87f.) mit ihrenMerkmalausprägungen sind stichwortartig folgende: …

32. Dieses Problem wurde ausführlich behandelt von Stein (1987),Hehn (1989a), Adel (1988), während es von Gehl/Hinz/Thun(1991) außer Betracht gelassen wurde.

180 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 181: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

33. Der Beitrag untersucht feste, nichtsatzwertige Wortverbindungen,die als zentrale Gruppe innerhalb phraseologischer Einheitenauch mit Begriffen wie Idiom, Phrasem oder Wortgruppenlexemumschrieben wurden.

34. Eine weitere Klasse von Phraseologismen sind die komparativenPhraseologismen (auch: Vergleichsphraseme, phraseologischeVergleiche, stehende Vergleiche; z.B. dt. stumm wie ein Fischsein, verschwiegen wie ein Grab sein bzw. rum. a tace ca peºteleîn borº la foc, a fi tãcut/mut ca un peºte/ca pãmântul).

35. Nach Dobrovol‘skij (1992a, 191) stellen konzeptuelle Strukturen,die mit Hilfe von Phraseologismen versprachlicht werden (dasphraseologische Weltbild) ein relativ autonomes Fragment imRahmen des sprachlichen Weltbildes dar.

Das Zitieren wissenschaftlicherLiteratur

Beispielnummer

Quellenangabe mehrerer Werke einesAutors mit identischem Erscheinungsjahrin der Bibliografieliste

Quellenangabe eines Werks mit mehrerenAutoren in der Bibliografie

Quellenangabe eines Autorenwerks bei derParaphrasierung mit Angabe der Seite(n),auf die sich eine Textstelle imTextkörper/in den Fußnoten bezieht

Quellenangabe mehrerer Werke einesAutors mit identischem Erscheinungsjahrim Textkörper

Quellenangabe eines Werks mit mehrerenAutoren im Textkörper/in den Fußnoten

Quellenangabe eines Autorenwerks vor derdirekten Wiedergabe eines Zitats mitAngabe der Seite(n)

Quellenangabe eines Werks mitErwähnung des Autors im Textkörper/inden Fußnoten im Falle vonParaphrasierungen

Herausgebereigenschaft (mehrereHerausgeber)

Herausgebereigenschaft (ein Herausgeber)

Fragen und Aufgaben 181

Page 182: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Einschaltung im wörtlichen Zitat/Hinweisin den Fußnoten, dass der Verfasser etwasunterstreichen will

Hervorhebung bzw. Kennzeichnung vonmetasprachlichen Einheiten, Beispielenbzw. Termini, Werken durch Kursivschrift

Kennzeichnung von Auslassungen

gedrängte Zusammenfassung der Literaturzu einem Thema/Bereich

Einführung von zuvor erwähnten Termini,die im Zitat/in Klammern abgekürzterscheinen

Einführen von gebräuchlichenAbkürzungen, die keiner Erläuterungbedürfen

Einführen von gebräuchlichenAbkürzungen, die einer Erläuterungbedürfen, d.h. das Anlegen einesAbkürzungsverzeichnisses

Die Form der Bibliografie

Für die Wiedergabe von Publikationstiteln gibt es verschiedeneVerfahren. Die Angaben müssen in jedem Fall ermöglichen, die Publi-kation aufzufinden. Die Titel in dem Literaturverzeichnis müssen nacheinem einheitlichen Muster angeführt werden.

Beurteilen Sie, ob es sich bei den folgenden Angaben um dasZitieren eines selbstständigen Werkes, das Zitieren eines Zeit-schriftenbeitrags oder das Zitieren eines Sammelbandbeitrags handelt.

1. Conrad, R. (Hrsg.)(21988): Lexikon sprachwissenschaftlicherTermini. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig.

2. Duda, G./Gugui, A./Wojcicki, M. J. (1985): Dicþionar de expresiiºi locuþiuni ale limbii române. Albatros, Bucureºti.

3. Abraham, U. (1995): Arbeiten mit „Klischees” im Deutsch-unterricht. In: DU 3/1995, 3-15.

4. Avram, M. (1981): Cultivarea limbii ºi frazeologia. In: LimR5/1981, 561-564.

182 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 183: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

5. Braun, P. (21987, 31993): Tendenzen in der deutschen Gegenwarts-sprache. Sprachvarietäten, W. Kohlhammer, Berlin, Stuttgart,Köln, Mainz.

6. Drube, H. (1994): Das anglo-amerikanische Fremdwort imDeutschen seit 1945. In: K. Hotz (Hrsg.): Deutsche Sprache derGegenwart. Entwicklungen und Tendenzen. (=Arbeitstexte fürden Unterricht), Ph.Reclam jun., Stuttgart, 59-72.

7. Agricola, E. (Hrsg.)(141992): Wörter und Wendungen. Wörterbuchzum deutschen Sprachgebrauch. (Unter Mitwirkung von H.Görner u. R Küfner). Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien,Zürich.

8. Balsliemke, P. (2001): „Da sieht die Welt schon anders aus.“Phraseologismen in der Anzeigenwerbung: Modifikation undFunktion in Text-Bild-Beziehungen. Schneider Verlag, Hohen-gehren (= Phraseologie und Parömiologie 7).

9. DUDEN-Gram. (41984): DUDEN. Grammatik der deutschenGegenwartssprache. Hrsg. von G. Drosdowski, Bd. 4, Biblio-graphisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich.

10. Fleischer, W./Helbig, G. /Lerchner, G. (Hrsg.)(2003): KleineEnzyklopädie. Deutsche Sprache. P. Lang, Frankfurt/ Main,Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 108-120.

11. Hausmann, F.- J./ Reichmann, O./Wiegand, H.-E./Zgusta, L.(Hrsg.)(1989-1991): Wörterbücher – Dictionaries - Dictionnaires.Ein internationales Handbuch zur Lexikografie. W. de Gruyter,Berlin, New York. 3 Bde. (= HSK Handbücher zur Sprach- undKommunikationswissenschaft 5.1-5.3). 3 Bde (1. Teilband 1989,2. Teilband 1990, 3. Teilband 1991).

12. Levin-Steinmann, A. (1999): Thematisches Wörterbuch derrussichen Sprache. Beschreibung und Charakter des Menschen.Tematièeskij frazeologièeskij slovar’ russkogo ja zyka. O.Harrassowitz, Wiesbaden.

13. Lewandowski, Th. (1973/1975): Linguistisches Wörterbuch, 3Bde. Quelle & Meyer, Heidelberg, Wiesbaden (= UTB 200,2001, 300).

Fragen und Aufgaben 183

Page 184: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Welche Angaben fehlen bzw. erscheinen nicht vollständig in denBeispielen unten:

1. Dobrescu (1997): Dicþionar de expresii ºi locuþiuni româneºti.Chiºinãu.

2. Dornseiff, F. (71970): Der deutsche Wortschatz nach Sachgruppen.W. de Gruyter.

3. Bußmann, H. (21990): Lexikon. A. Kröner, Stuttgart (= KrönersTaschenausgabe 452).

4. Wortschatzforschung heute. Aktuelle Probleme der Lexikologieund Lexikografie. 1989. VEB Verlag Enzyklopädie, Leipzig (= 7).

5. Ulrich, W./Meinhardt (1972): Wörterbuch. Linguistische Grund-begriffe. F. Hirt, Kiel.

6. Albrecht, E. (21982): Bilden Sprachstrukturen, Weltbilder undKulturstrukturen einen wechselseitigen Zusammenhang? In: DasLernerwörterbuch Deutsch als Fremdsprache in der Diskussion.Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg (= Sprache – Literaturund Geschichte 12).

Welche Angaben fehlen bzw. erscheinen nicht vollständig in denBeispielen unten:

1. BAUSCH, K.-H. (1985): Praktische Rhetorik. Beiträge zu ihrerFunktion in der Aus- und Fortbildung. VERLAGS- und ORTS-ANGABE.

2. BECKER-MROTZEK, VORNAME (1992): Diskursforschungund Kommunikation in Institutionen. VERLAGSANGABE,Heidelberg.

3. BECKER-MROTZEK, M./BRÜNNER, G. (1992): AngewandteGesprächsforschung: Ziele – Methoden – Probleme. In: Fiehler,R./Sucharowski, W. (Hrsg.): Kommunikationsberatung undKommunikationstraining. VERLAGSANGABE, Opladen. S.12-23.

4. BERGMANN, J. R. (1991): Über Erwin Goffmans Soziologiedes Gesprächs und seine ambivalente Beziehung zur Konver-sationsanalyse. In: Hettlage, R./Lenz, K. (Hrsg.): Erwin Goffman –

184 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 185: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

ein soziologischer Klassiker der zweiten Generation. VERLAGS-ANGABE, Bern, Stuttgart, SEITENANGABE.

5. BETTEN, A. (1975): Konversationsanalyse und Pragmalinguistik.In: Drachmann, VORNAME (Hrsg.): Akten der 1. SalzburgerFrühlingstagung für Linguistik. Salzburg, Mai 1974. VERLAGS-ANGABE, Tübingen. S. 387-401.

6. BLIESENER, Th./NOTHDURFT, W. (1978): Episodenschwellenund Zwischenfälle. Zur Dynamik der Gesprächsorganisation.VERLAGS- und ORTSANGABE.

7. BRINKER, K. (AUFlage1992): Linguistische Textanalyse. EineEinführung in Grundbegriffe und Methoden. VERLAGSAN-GABE, Berlin.

8. BRINKER, K./SAGER, S. F. (21996): Linguistische Gesprächs-analyse. UNTERTITEL. VERLAGSANGABE, Berlin.

9. EHLICH, K. (1991): Funktional-pragmatische Kommunikations-analyse – Ziele und Verfahren. In: Flader, D. (Hrsg.): VerbaleInteraktion. Studien zur Empirie und Methodologie der Pragmatik.VERLAGSANGABE, Stuttgart. S. 127-143.

10. EHLICH, K./REHBEIN, J. (1976): Halbinterpretative Arbeits-transkription (HIAT). In: Linguistische Berichte 45/1976.SEITENANGABE.

11. FRANKE, W. (1990): Elementare Dialogstrukturen. UNTER-TITEL. VERLAGSANGABE, Tübingen.

12. FRANKE, W. (1997): Konzepte linguistischer Dialogforschung.In: Preyer, VORNAME u.a. (Hrsg.): Intention – Bedeutung –Kommunikation. Kognitive und handlungstheoretische Grundla-gen der Sprachtheorie. VERLAGSANGABE, Opladen. S.346-361.

13. FREI-BORER, U. (1991): Das Clubgespräch im Fernsehen.UNTERTITEL. VERLAGSANGABE, Bern, Berlin,Frankfurt/Main.

14. FRITZ, G. (1982): Kohärenz. UNTERTITEL. VERLAGS-ANGABE, Tübingen.

15. GÜLICH, VORNAME (1970): Makrosyntax der Gliederungs-signale im gesprochenen Französisch. VERLAGSANGABE,München.

Fragen und Aufgaben 185

Page 186: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

16. HENNE, H./REHBOCK, H. (21982): Einführung in die Ge-sprächsanalyse. VERLAGS- und ORTSANGABE.

17. HUNDSNURSCHER, F. (1991): Zur dialogischen Grundstrukturvon mehr-Personen- Gesprächen. In: Stati, S./Weigand,E./Hundsnurscher, F. (Hrsg.): Dialoganalyse III. Referate der 3.Arbeitstagung Bologna 1990. Teil 1. VERLAGSANGABE,Tübingen. S. 149-161.

18. HUNDSNURSCHER, VORNAME/FRANKE, W. (1985): DasVerkaufs-/Einkaufsgespräch. Eine linguistische Analyse.VERLAGSANGABE, Stuttgart.

19. LÖFFLER, H. (ERSCHEINUNGSJAHR): Germanistische Sozio-linguistik. VERLAGSANGABE, Berlin.

20. LÖFFLER, H. (1994): Soziolinguistische Kommunikationsana-lyse. In: Fritz, G./Hundsnurscher, F. (Hrsg.): Handbuch derDialoganalyse. VERLAGSANGABE, Tübingen, SEITENAN-GABEN.

21. MOESCHLER, J. (1994): Das Genfer Modell der Gesprächs-analyse. In: Fritz, G./Hundsnurscher, F. (Hrsg.): Handbuch derDialoganalyse. VERLAGS- und ORTSANGABE, S. 69-94.

22. NOTHDURFT, W. (1982): Undurchlässigkeit von Kranken-haus-Visiten. In: Köhle, VORNAME/Raspe, VORNAME (Hrsg.):Das Gespräch während der ärztlichen Visite. Empirische Untersu-chungen. VERLAGSANGABE, Wien, Berlin, SEITENANGABE.

23. RATH, R. (1994): Was ist aus der Erforschung der gesprochenendeutschen Sprache geworden? Anmerkungen zur Geschichteeines Wissenschaftsgebietes. In: Löffler, H./Jakob, K./Kelle, B.(Hrsg.): Texttyp, Sprechergruppe, Kommunikationsbereich.Studien zur deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart.Festschrift für Hugo Steger zum 65. Geburtstag. VERLAGS-ANGABE, Berlin, New York, SEITENANGABE.

24. SCHANK, G. (1984): Untersuchungen zum Ablauf natürlicherDialoge. VERLAGS- und ORTSANGABE.

25. SCHANK, G./SCHOENTHAL, G. (AUFLAGE1983): GesprocheneSprache. Eine Einführung in Foschungsansätze und Analyse-methoden. VERLAGSANGABE, Tübingen.

186 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 187: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

26. WEIGAND, E. (1989a): Sprache als Dialog. Sprechakttaxo-nomie und kommunikative Grammatik. VERLAGSANGABE,Tübingen.

27. WEIGAND, E. (1989b): Grundzüge des Handlungsspiels Unter-weisen. In: Hundsnurscher, F./Weigand, E. (Hrsg.): DialoganalyseII. Referate der 2. Arbeitstagung Bochum 1988. VERLAGS-ANGABE, Tübingen. S. 257-271.

Abkürzungen in wissenschaftlichen Arbeiten

Werden im Text Abkürzungen verwendet, deren Kenntnis beimLeser nicht unbedingt vorausgesetzt werden kann, so muss zwischendem Inhaltsverzeichnis und der Einleitung ein Abkürzungsverzeichniseingeschaltet werden, in dem in alphabetischer Reihenfolge dieAbkürzungen erläutert werden. Viele Abkürzungen werden einheitlichverwendet.

Lösen Sie folgende Abkürzungen auf:

Ebd. a.a.O. f. Vgl. Zit.n. Hrsg.

Ders. Bd. o.J. usw. u.a. u.a.m.

u.dgl. u.v.m. usf. u.U. m.E. Abb.

Tab. d.h. bzw. i.d.R. S. z.B.

sog. z.T. Mitarb. Aufl. o.O. et al.

bearb. bspw. DaF ggf. i.e.S. Jhs.

Fragen und Aufgaben 187

Page 188: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

8 Formulierungshilfen

Viele Studendierende sind mit dem Stil in einer deutschen wissen-schaftlichen Arbeit nicht vertraut. Mit Blick auf die Bedürfnisse derStudierenden sollen hier einige Formulierungshilfen präsentiert werden,darunter metakommunikative Äußerungen, die auf den Text selbstverweisen und damit der Leserorientierung dienen, sprechhandlungs-bezeichnende Verben, Nomina, die wissenschaftliche Verfahren oderForschungsprozesse kennzeichnen. Es empfiehlt sich, auch den Gebrauchbestimmter fester Wortverbindungen (wie z.B. ein Thema anschneiden,Anwendung finden, zum Abschluss kommen) und die üblichen wissen-schaftlichen Abkürzungen zu üben. Ziehen Sie wissenschaftliche Texteals Stütze für das Formulieren heran.

Thema einleiten

– Gegenstand vorliegender Untersuchung ist …– Folgende Darlegung verfolgt eine Einsicht in ...– Vorliegende Untersuchung versteht sich als Beitrag zur …– Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf ...– Die Untersuchung nimmt sich vor, ...– Die Untersuchung fasst ... ins Auge– In diesem Aufsatz/dieser Abhandlung/dieser Arbeit werde ich ...

untersuchen/ermitteln/bewerten/analysieren ...– Über ... ist bereits sehr viel geschrieben und geäußert worden.– Heutzutage ist allgemein anerkannt, dass ...– Ein beständiges Thema in ... ist ...– Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich diese Arbeit mit folgender

zentraler Fragestellung: ...– Diese Untersuchung erforscht die Ursachen für ...

188

Page 189: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Die Autoren neuerer Studien haben festgestellt, dass ...

Definitionen angeben

– Definitionsgemäß bedeutet ...– In dieser Arbeit wird der Begriff ... im Sinne von ... verwendet.– Der Begriff ... bezieht sich auf ...– Gemäß ... wird ... definiert als ...– ... kann auf unterschiedliche Weise definiert werden.– Einerseits wird behauptet, dass der Begriff ... bezeichnet.– ... wird im Allgemeinen verstanden als ...– Es ist wichtig zu betonen, dass ...– Unsere Aufmerksamkeit gilt ...– Abschließend möchten wir unsere Definition von ... erläutern– Damit meinen wir ...– Zu … liegen mehrere Erklärungsansätze vor.– In Anlehnung an ... haben Forscher dargelegt, dass ...– Ohne den Begriff genau zu definieren, geht der Autor von … aus

und weist darauf hin, dass ...– Ausschlaggebend für die Definierung des Begriffs „ ...” ist die

Konzeption von X (2009), der diesem Problem mehrere Arbeitengewidmet hat.

– Es gibt Forscher (vgl. vor allem X), die ... auf Grund von ...definieren.

– Ausschlaggebend für die Definierung des Begriffs „ ...” ist dieKonzeption von ..., wofür X (2008) den Begriff „ …“ vorschlägt.

– Einige Forscher verstehen unter „ ...“ (auch) die „ ...“. (Vgl. etwaX 2009)

Gliederung vornehmen

– Die Arbeit ist in folgende Hauptteile gegliedert: …– Das Kapitel beleuchtet … und verdeutlicht, wie …– Nach einer Übersicht über die Entwicklung der … mündet die

Darstellung in ...– In einem weiteren Kapitel liegt der Schwerpunkt auf …– In diesem Kapitel werden …

Formulierungshilfen 189

Page 190: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– In diesem Abschnitt sollen Erörterungen zur … dargeboten werden.– Der einleitende Teil der Arbeit verweist auf ...– Der theoretische Teil der Arbeit gewährt einen Einblick in die

Forschungsgeschichte– Schwerpunktmäßig werden Traditionen und Perspektiven der

Forschung aufgezeigt.– Ein weiterer Schwerpunkt des Kapitels liegt auf der Erörterung

des …– Hier wird auch eine Klärung der zentralen Begriffe vorgenommen.

Überleitung/Überzeugung/Begründen/Bewerten

– Im Folgenden soll auf einige Untersuchungsergebnisse einge-gangen werden.

– Deutlich tritt bei dem Autor das Bestreben hervor, ... näher zubestimmen.

– Die hier aufgezeigten Untersuchungsmöglichkeiten umschreiben ...– Damit spricht der Autor einen Themenkomplex an, der…– Wie allgemein bekannt ist,…– Meine Arbeit untersucht ... mit der Begründung, dass ...– Zunächst sollen die relevanten Ansichten geäußert werden.– Der Vorteil dieser Klassifizierung liegt darin, dass…– In meinen Ausführungen steht die Problematik ... im Vordergrund– Die folgende Untersuchung will ... aufspüren, beschränkt sich

aber auf …– Den Anreiz für ein näheres Befassen mit dieser Erscheinung gab

die Erkenntnis, ...– Vorliegende Untersuchung ist bemüht, das Untersuchungsgebiet

aus der Perspektive ... darzustellen.– Die Ausführungen sollen dazu anregen, ...– Als Ausgangspunkt der Untersuchung kam ... in Frage.– Die hier angeführten Forschungsergebnisse und -ansätze sind als

ein Beitrag zu … aufzufassen.– Hier soll eine Synthese wesentlicher und nützlicher Standpunkte

dargestellt werden.– Damit ist auch die Aufgabe verbunden, das bisher Erschienene

zu sichten und teils chronologisch, teils thematisch zu ordnen.

190 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 191: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Kapitel ... räumt den Problemen und Ergebnissen der … einenrelativ breiten Raum ein und verbindet theoretische Erwägungenmit praktischen Zielstellungen.

– Die inhaltliche Eingrenzung auf ausgewählte Aspekte erweistsich als gerechtfertigt, da …

– Im Kapitel ... werden Aspekte der Theorierezeption dargestellt,um den Einblick in den Forschungsbereich zu erleichtern.

– Erörtert werden Klassifikationskriterien für die Aufstellung einerTypologie.

– Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen diejenigen Erschei-nungen, die mit unterschiedlichen Begriffen erfasst wurden.

– Der Stand der gegenwärtigen Forschung soll hier exemplarischanhand von ... vorgestellt werden.

– Es soll an dieser Stelle darauf verwiesen werden, dass in deraktuellen Forschung unter ... nicht etwas Einheitliches verstandenwerden darf.

– Grundsätzlich stimme ich dem zu, weil...– Ich bin sehr geneigt, dem zuzustimmen, weil...– Seine/Ihre Sichtweise ist nachvollziehbar.– Ich stimme völlig zu, dass...– Ich unterstütze gänzlich die Meinung, dass...

Ablehnen/Kritisieren/Widerspruch äußern

– Diese Ansicht lehne ich ab, mit der Begründung ...– Diesen Anspruch schätzt X (2011, 9) jedoch als zu hoch ein,

weil…– Dabei lässt X (2009) außer Acht, dass ...– Die Beispiele belegen jedoch das Gegenteil, da ...– Grundsätzlich stimme ich dem nicht zu, weil ...– Ich bin sehr geneigt, dem zu widersprechen, weil ...– Ich widerspreche der Aussage, dass...

Seinen Standpunkt ändern

– ... schätze ich anders ein, weil ...– Unter den hier geäußerten Bedingungen sehe ich ...

Formulierungshilfen 191

Page 192: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Nach einigen Überlegungen bin ich zu dem Schluss gekommen,dass ...

– Aus dieser Perspektive aus betrachtet, muss … anders eingestuftwerden.

Vergleiche aufstellen

– ... und ... ähneln/unterscheiden sich hinsichtlich ...– Im Unterschied zu ... weist ... auf ...– Im Gegensatz zu ... ist/sind ...– ... ähnelt ... hinsichtlich ...– ... und ... unterscheiden sich im Hinblick auf ...– ährend im Gegensatz dazu ...– Eine der Ähnlichkeiten/Verschiedenheiten zwischen ... und ... ist ...– Ein großer Unterschied zwischen ... und ... ist, dass ...

Meinung äußern

– Ich vertrete de Ansicht, dass …– Ich bin der Ansicht, dass ...– Ich vertrete die Auffassung, dass ...– Mit dieser Auffassung vertritt X (2002) den Standpunkt …– Meiner Meinung nach …– Meiner Meinung nach gibt es eine Reihe von Gründen. Erstens ...– Es ist meine Überzeugung, dass..., weil ...– Hinweisen möchte ich in diesem Zusammenhang auf ein

wichtiges Problem ...– Es handelt sich um einige Arbeiten, die die Meinung vertreten,

dass …– Ich möchte vorausschicken, dass es sich dabei um ... handelt– Ich schließe mich der allgemein anerkannten Einteilung an,

wenn ich ...– Ich würde sagen, dass ...– Es scheint mir, dass ...– Von meinem Standpunkt aus ...

192 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Rose
Underline
während
Rose
Sticky Note
Marked set by Rose
Rose
Underline
die
Rose
Sticky Note
Marked set by Rose
Page 193: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Sonstiges

– Die vollständigen Titel der im Folgenden genannten Werkestehen im Literaturverzeichnis.

– Das gegliederte Literaturverzeichnis verzeichnet die herangezo-genen Untersuchungen und Aufsätze, die schwerpunktmäßig ...zuzuordnen sind.

– Die Zielstellung erforderte, auch Fachliteratur zu ... speziellaufzunehmen.

– In den weiteren Ausführungen sollen exemplarisch einige Aspektekünftiger Untersuchungen an dem hier erfassten Korpus aufgezeigtwerden.

– Als Ergebnis wird u.a. festgestellt, dass ...– Demzufolge pflegt man in der einschlägigen Literatur zu unter-

scheiden zwischen ... und ...– Ausgehend von den bisherigen Ausführungen über Vorkommen

und Auffassung der ... bei verschiedenen Autoren kann manbehaupten, dass dieses Phänomen ...

– In der vorliegenden Arbeit wird durchwegs die herkömmlicheBezeichnung „ ...“ verwendet.

– Man muss folgende Aspekte ins Auge fassen: ...– Terminus von/nach X (2011, 54)– Der Terminus geht auf X (2009 u. 2011) zurück.– Eine gründliche Untersuchung der ... auf Grund von ... hat X

(2009,7) durchgeführt.– Darin nimmt er eine kritische Stellung zu ... ein.– Aus den obigen Ausführungen kann man schlussfolgern, dass es

sich bei ... um eine sprachliche Erscheinung handelt, die trotzihrer Bedeutung noch ungenügend erforscht wurde.

– Methodisch gründet sich die Arbeit im Wesentlichen auf dieTheorie von X (2009).

– In der einschlägigen Literatur begegnet auch die Bezeichnung „...“– Die Auseinandersetzung mit der Auffassung ... ist für die vorlie-

gende Arbeit nicht relevant.– Die von X (2010) angeführten Beispiele zeigen, dass ...– Andere Beispiele stammen von X (2009)

Formulierungshilfen 193

Page 194: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Aus Raumgründen wird auf die vollständige Beschreibung ver-zichtet, sodass nur ... angeführt werden.

– Wofür X (2011, 89) die Termini ... bzw. ... vorschlägt.– In der einschlägigen Literatur begegnet auch die Bezeichnung ...– Der Autor unterscheidet eine ganze Reihe von Klassen und

Untergruppen, die hier bloß kurz erwähnt seien, weil dereneingehende Besprechung den Rahmen dieses Kapitels weit über-steigen würde.

– Es wird bloß denjenigen Fällen besondere Aufmerksamkeit ge-schenkt, die ...

– Für die vorliegende Untersuchung ist nur diese letzte Gruppevon Bedeutung.

– Die folgende Untersuchung will ... aufspüren, beschränkt sichaber auf…

– Hinweisen möchte ich in diesem Zusammenhang auf ein wichtigesProblem, das bereits X (2009) erwähnt hat.

– Es handelt sich um einige Arbeiten, die die Meinung vertreten,dass…

– Aus diesen kurz gefassten Bemerkungen lässt sich erahnen, dass ...– Für diese These sind ferner auch noch weitere Gründe anzuführen,

und zwar die Tatsache ...– Eine ähnliche Auffassung wie in den oben erwähnten Arbeiten

begegnet auch in vielen Studien jüngeren Datums.– Mit dem Problem der ... hat sich auch X (2010) beschäftigt.– Auf besondere Probleme, die der eine oder der andere Autor

aufgeworfen hat, wird in den weiteren Kapiteln der vorliegendenArbeit Bezug genommen.

– X (2004) geht der Frage nach, ob ….– X (2008) und Y (2010) analysieren anhand ausgewählter

Beispiele ...– Dabei werden die von X (2004) ermittelten Funktionswerte

bestätigt.– In mehreren Arbeiten verweist X (z.B. 2012a) auf die Relevanz

des ….– Feststellbar ist, dass die hier besprochenen Untersuchungen eine

methodisch vergleichbare Herangehensweise an ... teilen.– X (2008, 91) erwähnt in diesem Zusammenhang, dass …

194 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 195: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– In neueren Auffassungen wird davon ausgegangen, dass …– Die Grundlage des hier dargestellten Forschungsüberblicks stellen

Untersuchungen dar, in denen …– Hier sollen aus dem reichen Publikationsangebot einige Arbeiten

erwähnt werden.– Zum Gegenstandsbereich ... gehören – nach einer weit verbreiteten

und allgemein akzeptierten Auffassung – alle Arten von …– Einer vielfältigen und z.T. uneinheitlichen Terminologie begegnet

man auch in der Fachliteratur, wo sowohl der Terminus „ …“ alsauch andere wie z.B. „ …“ und „ …“ gebräuchlich sind.

– In Bezug auf … liegt Einigung vor.– Jeder Autor setzt bei seinem Klassifikationsvorschlag z.T. andere

Schwerpunkte.– Der hier vorgeführte Überblick verdeutlicht die unterschiedlichen

Kriterien, von denen bei ... ausgegangen wurde.– Dabei kann eine Verlagerung der wissenschaftlichen Diskussion

von ... auf ... festgestellt werden.– Der Überblick über den Stand der Forschung bliebe unvollständig

ohne die Berücksichtigung einiger Klassifikationsmodelle, diein der Forschung Anklang gefunden haben.

– Der Autor unterscheidet eine ganze Reihe von Klassen undUntergruppen, die hier kurz erwähnt seien, weil deren eingehendeBesprechung den Rahmen dieses Kapitels weit übersteigen würde.

Hervorhebung

– Es ist wichtig zu klären, dass ...– Berücksichtigt werden hier jedoch nur ...– In den weiteren Ausführungen sollen exemplarisch einige Aspekte

aufgezeigt werden: ...– Man muss auch folgende Aspekte ins Auge fassen: ...– Aus verständlichen Gründen wird im Folgenden eine Auswahl

der wichtigsten herkömmlichen Definitionen bzw. Auffassungengetroffen.

– Ähnliche oder sich deckende Auffassungen werden nur erwähntund nicht weiter besprochen.

Formulierungshilfen 195

Page 196: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Von besonderer Bedeutung für die vorliegende Untersuchung istauch die konkrete Differenzierung zwischen ... und ...

– In der Forschung hat sich der Forschungsansatz von X (2010)durchgesetzt.

– Beim Vorführen der Forschungsansätze wurde die von den jewei-ligen Verfassern gewählte Terminologie beibehalten.

– Diese Feststellungen wurden durch viele Arbeiten und Forschungs-ergebnisse erhärtet und weitergeführt.

– Dabei sollte deutlich werden, welche … relevant sind.– Im Folgenden sollen Themenkomplexe erwähnt werden, die ...– Die Grundlage des hier dargestellten Forschungsüberblicks stellen

Untersuchungen dar, in denen …– Der hier gebotene Forschungsüberblick setzt mit dem Jahr … ein.– Dieser Forschungsbericht zur Gegenwartsslage kann nicht als

beendet gelten, bevor das Augenmerk auch auf einen ausgewähltenBereich der … gerichtet wird.

– In den vorigen Abschnitten wurde die reiche wissenschaftlicheAuseinandersetzung mit … dargestellt.

– X (2012) fasst die grundlegenden Voraussetzungen wie folgtzusammen: ...

– Dabei greift X (2011) auf das Klassifikationsmodell von Y(2009) zurück.

– Die in der Forschung anzutreffenden Termini werden nur z.T. erör-tert, manche werden sehr unterschiedlich definiert und gebraucht.

– Gegenstand vorliegender Arbeit sind Erscheinungen, die bei X(2010, 72) und Y (2012, 8) als „ …“, bei Z (2009, 15) als „ …“bezeichnet wurden.

– Hier muss betont werden, dass …– Es muss hervorgehoben werden, dass …

Informationen verknüpfen

– Eine ähnliche Auffassung wie in den oben erwähnten Arbeitenbegegnet auch in vielen Studien jüngeren Datums.

– Damit beziehe ich mich auf X (2009).– Mit dem Problem der ... hat sich auch X (2008) befasst.

196 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 197: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– In mehreren Arbeiten verweist X (z.B. 1989a) auf die Relevanzdes ….

– Dieser Vorschlag stimmt mit dem von X (2012) überein.– Feststellbar ist, dass die hier besprochenen Untersuchungen eine

methodisch vergleichbare Herangehensweise an … teilen.– Der Autor macht auf Abweichungen aufmerksam.– Die hier erwähnten Ansätze verfolgen vorwiegend ... und beziehen

dabei auch andere Erscheinungen ein.– Hier werden kontroverse Standpunkte einander gegenüber gestellt

und Gemeinsamkeiten hervorgehoben.– Die neuere Forschung präsentiert ausgewählte Aspekte zu ...– Hier muss auch die Diskussion bei X (2007) einbezogen werden.– X (2011, 91) erwähnt in diesem Zusammenhang, dass …– Demzufolge pflegt man in der einschlägigen Literatur zwischen

... und ... zu unterscheiden.– Aus diesen kurz gefassten Bemerkungen lässt sich erahnen,

dass…– Für diese These sind ferner auch noch weitere Gründe anzuführen,

und zwar die Tatsache, dass…– Auf besondere Probleme, die der eine oder der andere Autor

aufgeworfen hat (z.B. im Zusammenhang mit ...), wird in denweiteren Kapiteln der vorliegenden Arbeit Bezug genommen.

– Es muss darauf hingewiesen werden, dass erste Untersuchungs-ergebnisse zu diesem Arbeitsfeld auf der Basis von ... zu ver-zeichnen sind.

– Ausgehend von den bisherigen Ausführungen über ... bei verschie-denen Autoren kann man behaupten, dass…

– Die hier vorgestellten Untersuchungen und Übersichten, sonstigeForschungsaktivitäten und -berichte dokumentieren die einschlä-gige Fachliteratur.

– Eine ausführliche Untersuchung führt X (2007) durch.– X (2010) geht von der Annahme aus, dass …– Der Überblick über die Ergebnisse der ... soll zunächst aus

folgender Perspektive erfolgen:– in der Vielzahl der Definitionen verweisen die meisten Autoren

auf …– In neueren Auffassungen wird davon ausgegangen, dass ....

Formulierungshilfen 197

Page 198: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Die Fachliteratur verzeichnet verschiedenartige Beiträge zumProblem ...

– Es fällt auf, dass der Terminus „ ...” auch in der Fachliteratur vonAutor zu Autor unterschiedlich definiert und gebraucht wird.

– Allgemeine wie auch spezielle Überlegungen zu ... präsentiert X(2011).

– Man unterscheidet in der Theorie zwischen … und ….– Die linguistische Beschäftigung mit ... geht davon aus, dass …– Mit diesem Material hat sich in einer Reihe von Arbeiten X (z.B.

2010, 2012) beschäftigt– X (2009) erforscht ..., wobei seine Ausführungen auf … zielen.– Hier sollen aus dem reichen Publikationsangebot einige Arbeiten

erwähnt werden.– Die reiche wissenschaftliche Auseinandersetzung in Einzeldar-

stellungen, Sammelwerken, Periodika soll im Folgenden aufgezeigtwerden.

– Die Untersuchung und Beschreibung von ... wurde in derForschungsliteratur oft thematisiert.

– Eine exhaustive Darstellung der recht umfangreichen Forschungkann nicht angestrebt werden.

– Manche Arbeiten stützen sich größtenteils auf die gleiche theore-tische Grundlage, wobei sich auch ihre Nomenklatur weitgehenddeckt.

– In Anlehnung an X (2009, 34ff.) wird unter „ …“ ... verstanden.– besondere Berücksichtigung findet in der vorliegenden Arbeit

die Studie von X (2009).– Aus dem breiten Angebot in der gegenwärtigen Fachliteratur

wählt der Autor das Modell von X (2006) aus.– Im folgenden Abschnitt wird ein zusammenfassender Überblick

über den Stellenwert und die Ergebnisse der ... geboten.– Zum Problem der ... wurde aus verschiedenen theoretischen

Perspektiven Stellung bezogen, wobei der Tatsache Rechnunggetragen werden muss, dass ...

– Darauf verweisen unterschiedliche Autoren u.a. …– X hat zahlreiche Studien zu ... veröffentlicht; hier sollen – in

Auswahl – einige der wichtigsten angeführt werden: ...– Es steht nun fest, dass ... .

198 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 199: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Nun richten wir unser Augenmerk auf ...– Im Gegenteil dazu, ...– Einerseits ...– Andererseits ...– Trotz ...– Ungeachtet der Tatsache, dass ...– Im Übrigen ...– Darüber hinaus ...

Abschluss

– … zumindest die wichtigsten Aspekte des Themas zur Sprachegebracht zu haben.

– Als Ergebnis wird u.a. festgestellt, dass ...– Meine Arbeit gelangt zu folgenden Ergebnissen: ...– Die Untersuchung hat gezeigt, dass …– Hier können nicht alle Fragen beantwortet werden, sodass ...– Diese Arbeit ging von der Feststellung aus, ...– Die vorangegangene Diskussion hat den Versuch unternommen, ...– Die Hypothesen wurden mit Hilfe der ... umfassenden Daten

getestet.– Zusammenfassend...– Im Großen und Ganzen...– Insgesamt...– ... führt zu der Schlussfolgerung, dass ...– Die oben aufgeführten Argumente weisen nach, dass...– Daraus wird ersichtlich, dass ...– All dies deutet darauf hin, dass ...

� Verben des Geschehens: erfolgen, vorgehen, vorkommen, themati-sieren, nachzeichnen, nachvollziehen, abbilden, darbieten, erfas-sen, darstellen, vorstellen, verfolgen, verdeutlichen, berücksichti-gen, hervorheben, feststellen, ausgehen, anstreben, eingehen,verweisen, sich erweisen, sich verstehen als, sich beziehen auf,sich berufen auf, sich bemühen, sich durchsetzen, sich beschäftigenmit, sich vornehmen, sich gründen auf, bauen auf, münden,anregen, anwenden, verwenden, sichten, ordnen, einräumen,

Formulierungshilfen 199

Page 200: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

verbinden, vertreten, vorführen, vornehmen, gewähren, zeigen,aufgreifen, aufzeigen, erörtern, beleuchten, heranziehen, hervor-treten, erforschen, untersuchen, erarbeiten, aufmerksam machen,einbeziehen, aufwerfen, hinweisen, verzeichnen, dokumentieren,unterscheiden, folgen, zielen, bewältigen, übernehmen, gliedern,aufteilen, klassifizieren, anstreben, aufspüren, sich stützen auf,sich beschränken auf, sich auseindersetzen, belegen, aufzeigen,zusammenfassen, zurückgreifen� Verben der Übereinstimmung: ähneln, gemein haben, gleichen,

harmonieren, kongruieren, korrespondieren, übereinstimmen,zusammenfallen� Verben der Verschiedenheit: sich abheben, abweichen, differie-

ren, divergieren, kontrastieren, sich unterscheiden, widersprechen� Verben des Mitteilens: ankündigen, auseinandersetzen, beschrei-

ben, beweisen, erklären, erläutern, informieren, vorschlagen,formulieren, darlegen, präzisieren, umschreiben, begründen,äußern, klären, definieren, erwähnen, besprechen, betonen, prä-sentieren, behaupten, vorschlagen, kritisieren, plädieren� Verben des Argumentierens: argumentieren, begründen, be-

weisen, folgern, nachweisen, schließen, schlussfolgern� Verben der Zustimmung: akzeptieren, annehmen, beipflichten,

bestätigen, zustimmen� Feste Wortverbindungen: auf dem Standpunkt stehen, (einen)

Blick werfen auf, in Angriff nehmen, in Betracht ziehen, inErscheinung treten, zur Kenntnis nehmen, in Verbindung stehenmit, zur Anwendung kommen, in den Vordergrund treten, zumAusdruck bringen/kommen, zur Folge haben, zur Verfügungstehen, im Einklang stehen mit, im Gegensatz/Kontrast/Wider-spruch stehen mit, zu dem Schluss kommen

Synonyme für

– Untersuchung: Arbeit, Darlegung, Abschlussarbeit, Darstellung,Ausführungen

– Motivation: Anreiz, Grund– Thema: Gegenstand, Themenstellung– Korpus: Belegmaterial, Analysematerial, Beispielsammlung– Ansichten: Auffassungen, Meinungen, Feststellungen

200 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 201: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Wissenschaftliche Übernahmevon Ideen oder Formulierungen

Das Zitieren ist nicht als eine formale Angelegenheit abzutun,

sondern ein zentraler Aspekt des wissenschaftlichen Schreibens.

Typische Wendungen bzw. Formulierungenvor Zitaten oder Belegstellen sind:

– X (2009) hat untersucht, ob … /wie …

– Wie bei X (2009, 18) zu lesen ist, …

– X (2009) stellt in dem Artikel fest, dass …

– X (2009) vertritt die Position /Ansicht/Meinung, dass …

– X (2009, 17ff.) führt aus, dass …

– X (2009) stellt dar, wie …

– nach X (2001, 470ff.) …

– X (2004) ist davon überzeugt, dass …

– X (2008) behauptet, dass…

– X (2003) geht davon aus, dass …

– X (2003) stellt fest, dass …

– X (2007) schlägt vor, dass …

– X (2002, 247) weist darauf hin, dass …

– X (2007) hebt hervor, dass …

– X (2012) betont, dass …

– der Autor (2009) vertritt die Ansicht, dass...

– X (2009) ist der Ansicht / Meinung, dass …

– nach Meinung/Ansicht von X (2009) …

– X (2009) ist davon überzeugt, dass …

– X (2009) kritisiert in ihrem/seinem Aufsatz (Beitrag, Buch), dass …

– Orientiert man sich am Handbuch (2009), so erfährt man, dass „…”

– X (2009) steht damit im Gegensatz zu Y (2006), der …

– die Ausführungen greifen die Ansicht auf, dass...

– Wehrlich (2007, 12) und Fleiß (2004, 23) haben gefordert

– die Beiträge in Müller (2009c).

– vor kurzem ausführlich erörtert (vgl. Matte 2012, 91ff.)

– wie bei Braun/Fleischer (2008, 76-83) besprochen

– Földes (2006) hat untersucht, wie...

Formulierungshilfen 201

Page 202: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

– Piirainen (2007) stellt fest, dass ...– Földes (1997a) vertritt die Ansicht/Meinung, dass …– Kempcke (1989, 225-238) führt aus, dass– Weng, (1991, 380 ff.) stellt dar, wie …– Nach Heinemann (1981, 470ff.)– Dobrovol’skij (2004) ist davon überzeugt, dass …– Burger (1998) behauptet, dass…– Braun (1993) geht davon aus, dass …– Braun (1993) stellt fest, dass …– Fleischer (1997) schlägt vor, dass …– Anisimova (2002, 247) weist darauf hin, dass …– Baldauf (1997) hebt hervor, dass …– Barz (1992) betont, dass …– Földes (1996) und Piirainen (1997) haben gefordert– die Beiträge in Földes (1997a)– wie bei Kempcke (1989, 225-238) besprochen– vgl. hierzu Weng, (1991, 380-388) für das Chinesische– Heinemann (1981, 470ff.) versucht– ausführlich bei Burger (1998) und Dobrovol’skij (2004)

202 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 203: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

9 Abschließende Hinweise

Jede wissenschaftliche Arbeit ist in gedruckter Form fristgerecht einzu-reichen. Beachten Sie, dass es verbindliche Abgabefristen gibt; werdiese versäumt, hat kein Anrecht auf die Entgegennahme seinerAbschlussarbeit durch eine Lehrkraft.

Ideal wäre, wenn Sie die/den ausgewählte(n) Betreuerin/Betreuergegen Ende des 4. Semesters ansprechen und sich ein Thema auswählen.Zu diesem Zeitpunkt sind Sie bereits mit den verschiedenen Fächernvertraut; Sie haben vielleicht schon einen Einblick in den ausgewähltenUntersuchungsgegenstand und in die Disziplin. Auf jedem Fall stehtIhnen genug Zeit zur Verfügung, um festzustellen, ob Sie dem Fach unddem Thema gewachsen sind oder nicht. Die Fragestellung ist so zuformulieren, dass man diese in der zur Verfügung stehenden Zeitbearbeiten kann. Das Thema sollte aus einem Themenbereich gewähltwerden, der für Sie interessant ist. Das Thema wird während der erstenAuseinandersetzung mit der Literatur und beim Einlesen präziser fassbar.

Eine wisenschaftliche Arbeit zu schreiben bedeutet, Gedanken undInformationen zu ordnen, aufeinander zu beziehen, um ein Themaselbstständig und wissenschaftlich bearbeiten zu können, aber auchüber die Aktualität und die Anforderungen des Untersuchungsgegen-standes nachzudenken. Zeigen Sie, dass Sie in der Lage sind, dievorhandene Literatur kritisch zu werten, sie übersichtlich darzustellen,verschiedene Ansätze und Ansichten zueinander in Beziehung zu setzen.Jede Forschungsarbeit ist zeitaufwendig und muss bestimmten Anforde-rungen genügen.

Den Beginn des eigentlichen Schreibens sollte man nicht hinaus-schieben. Man muss sich vor dem Schreiben einlesen, sich mit demThema vertraut machen, die Materialien auswerten usw. Es empfiehltsich, einen Arbeitsplan auszuarbeiten, danach die Literatur und das

203

Page 204: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

gefundene Material auszuwerten. In der Sekundärliteratur finden Siegute Beispiele für Arbeitspläne; Sie müssen diese vergleichen undprüfen, was den Anforderungen Ihres Themas gerecht wird. Wenn Sieernsthaft und gut arbeiten, so kann keine schlechte Arbeit als ErgebnisIhrer Bemühungen entstehen.

Wissenschaftliches Schreiben weist sich formal dadurch aus, dasssämtliche Gedanken, die aus der wissenschaftlichen Literatur für dieArbeit entnommen wurden, für die Nachprüfbarkeit oder Vertiefung alssolche kenntlich zu machen sind. Angaben aus Büchern, Zeitschriftenusw. müssen als Übernahmen durch die Angabe des Verfassers, desWerks, des Erscheinungsjahres und -ortes, der Seitenangabe gekenn-zeichnet sein. Diese Kennzeichnungspflicht gilt für die wörtliche undfür die gedankliche Übernahme von Informationen.

Das Fertigstellen des Textes bzw. die Reinschrift erfolgen amEnde. Alle Notizen, Exzerpte oder Kopien müssen Hinweise auf dieQuelle (und die genaue Stelle) aufweisen. Es ist zu empfehlen, einzelneKapitel – und nicht die ganze Arbeit – zu beenden und sie dann derBetreuerin/dem Betreuer zur Ansicht zu geben. Kritikpunkte seitensdes Betreuers müssen bei der Ausarbeitung der Kapitel berücksichtigtwerden.

Für die Qualität des Textes ist das Überarbeiten und das Redigierenund Formatieren wichtig – dies nimmt auch viel Zeit in Anspruch.Beim Überarbeiten empfiehlt sich, den Text jemandem zum Lesen zugeben. Die Dateien sollten regelmäßig außerhalb der Computerfest-platte auf einem externen Medium gesichert werden (z.B. auf CD).

Richten Sie sich die Zeit so ein, dass Sie insgesamt mindestens einhalbes Jahr für Ihre Arbeit haben: für das Aufstellen eines Arbeits-planes, das Zusammenstellen der Literatur, das Auswerten des Gefun-denen und das Fertigstellen des Textes. Eine Forschungsarbeit istzeitaufwendig. Nehmen Sie sich folglich genügend Zeit, um eineanständige Arbeit abzugeben.

Die Ratgeberliteratur für das geisteswissenschaftliche Studium,die sich mit der Form und Struktur wissenschaftlicher (akademischer)Textformen beschäftigt, betont, dass das Schreiben wissenschaftlicherArbeiten geübt und gelernt werden kann, dass Schreiben nur durchSchreiben gelernt wird. Die Angst oder Hemmung, in der Mutter- bzw.Fremdsprache zu schreiben, hängt sicherlich nicht nur mit den sprach-

204 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 205: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

lichen Kenntnissen, sondern auch mit der Unsicherheit zusammen, dieauf die Beherrschung der Techniken des wissenschaftlichen Arbeitenszurückzuführen ist. Die Klarheit und Logik der Gedankenführung, dieüberzeugende sprachliche Form (Stil, Satzbau, Wortwahl, Rechtschrei-bung und Zeichensetzung) und die Beherrschung der Technikwissenschaftlichen Arbeitens sind für eine positive Bewertung IhrerArbeit ausschlaggebend. Prüfen Sie, ob Ihre Arbeit diese Kriterienerfüllt. Der Informationswert der Arbeit, die Organisierung der Informa-tion, der Umgang mit dem Fachwortschatz, die Übersichtlichkeit undäußere Form und nicht zuletzt die Originalität in der Präsentation einesgegliederten Gesamtbildes sind weitere Aspekte, die bei der Bewertungder Arbeit ins Gewicht fallen

Die in diesem Ratgeber vorgestellten Richtlinien sind bei derErstellung von wissenschaftlichen Arbeiten verbindlich. Viele Stu-dierende erwarten genaue oder zumindest allgemeine Empfehlungenund praktische Anregungen für das wissenschaftliche Arbeiten. Selbs-tverständlich können nur allgemeine Regeln angeboten werden, da jenach Fachbereich, Themenstellung, Eigenvorstellung, Arbeitsrhythmusdiese unterschiedlich ausfallen, sodass jeder Ratschlag auch seine Grenzenaufweist. Deshalb soll und kann das hier Dargebrachte nicht mehr alsAngebot und Anregung aufgefasst und verstanden werden.

Allgemein gültige Anleitungen zum Abfassen wissenschaftlicherArbeiten gibt es nicht. Vorliegende Darstellung erhebt deshalb keinenAnspruch, Lösungen für alle Probleme darzulegen und zu erfassen.

Das persönliche Engagement und das Interesse am Thema sind diebesten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Auseinandersetzung bzw.Beschäftigung mit einem wissenschaftlichen Gegenstand. Wenn Siefolgende Ratschläge beherzigen, wird Ihnen viel Mühe erspart bleiben.

Abschließende Hinweise 205

Page 206: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Was Sie bei der Ausarbeitung Ihrer Arbeit beachten sollteno Besprechen Sie Ihre Arbeit mit der Betreuerin/dem Betreuer.

Berücksichtigen Sie die vorgeschlagenen Kommentare undVerbesserungsvorschläge. Denken Sie auch daran, dass Sie dievon der Betreuerin/von dem Betreuer festgelegten Termineeinhalten müssen.

o Wählen Sie ein Ihnen zugängliches Thema. Es darf Ihre sprach-lichen und auch fachlichlichen Fähigkeiten nicht überschreiten.

o Sammeln und ordnen Sie sorgfältig das Material zu IhremThema.

o Berufen Sie sich auf Autoritäten und ziehen Sie Standardwerkeheran.

o Sichten Sie die relevante Fachliteratur und werten Sie diesekritisch aus.

o Notieren Sie sich genau, woher die Informationen stammen.Die exakten Quellenangaben müssen auch im Literaturverzeichniserscheinen.

o Stellen Sie einen Arbeitsplan zusammen.o Planen Sie die einzelnen Schritte bei der Ausarbeitung der

Arbeit sorgfältig: Themenfindung und -eingrezung; Formulierender Aufgabenstellung; Materialbeschaffung und Literatur-recherche; Texterschließung und kritische Beurteilung; Material-auswertung und -bearbeitung; Entwurf einer Gliederung; Dar-stellung der Ergebnisse in Form eines zusammenhängendenTextes.

o Planen Sie auch Zeitreserven ein – vor allem für die Korrekturund die Überarbeitung der Arbeit am Ende.

o Arbeiten Sie ernsthaft und zeigen Sie Eigeninitiative in derwissenschaftlichen Bearbeitung.

o Achten Sie auf Übersichtlichkeit und Sachlichkeit bei der Informa-tionsgliederung und -darstellung.

o Vergewissern Sie sich, dass Ihre Methode, Untersuchungsgrund-lage und Analyse für das zur Diskussion gestellte Thema relevantsind.

o Definieren Sie alle Fachbegriffe, die in der Arbeit eine Schlüssel-rolle spielen.

206 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 207: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

o Belegen Sie Ihre Ausführungen mit guten Beispielen.o Fassen Sie wichtige Ergebnisse der Untersuchung prägnant

zusammen.o Nehmen Sie sich Zeit nicht nur für das Schreiben, sondern auch

hinsichtlich des Stils.o Achten Sie auf die Kohärenz des Textes und schreiben Sie zum

Thema.o Drücken Sie sich sachlich aus.o Arbeiten Sie von Anfang an ordentlich und genau – auch was

die Fußnoten, die Zitierweise und die Bibliografie betrifft.o Zitieren Sie immer konsequent und genau.o Achten Sie auf formale Aspekte.o Orientieren Sie sich – formal und inhaltlich – an zuverlässigen

Quellen.o Betrachten Sie Ihre Abschlussarbeit als Visitenkarte: Zeigen

Sie, dass Sie dem Thema gewachsen sind und beenden Sie IhrStudium mit einer Arbeit, die von Reife, Disziplin, Faktentreueund Verantwortung zeugt.

o Lesen Sie die Arbeit sorgfältig durch und überprüfen Sie diesevor der Abgabe auf Vollständigkeit und Fehlerfreiheit.

o Planen Sie genügend Zeit für eine sorgfältige Korrektur, für dasDrucken und Binden der Arbeit ein.

Was Sie bei der Vorstellung Ihrer Arbeit beachten sollteno Der Erfolg der Präsentation hängt von Ihnen ab. Sie müssen

sachlich und fachlich überzeugen.o Die Präsentation ist nur so gut, wie Ihre Vorbereitung. Eine

gründliche Vorbereitung erlaubt Sicherheit im Auftreten.o Die Visualisierung (Power-Point-Präsentationen, Folien) ersetzt

nicht das gesprochene Wort.o Selektieren und Strukturieren Sie die wichtigsten Informationen.o Lesen Sie den Text der Präsentation nicht ab.o Gehen Sie nicht nur auf das, was auf den Folien bzw. auf dem

Bildschirm steht, ein; bringen Sie zusätzliche Informationen.o Achten Sie auf eine übersichtliche Darstellung der Informationen.

Abschließende Hinweise 207

Page 208: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

o Sprechen Sie frei, laut, deutlich und langsam.o Formulieren Sie einfache und kurze Sätze und drücken Sie sich

sachlich aus.o Achten Sie auf den Blickkontakt, auf die Gestik und Mimik.o Vermeiden Sie Sprechpausen.o Setzen Sie Schwerpunkte und bieten Sie einen Überblick über

das Thema.o Erläutern Sie das Konzept, das Ziel und den Aufbau Ihrer Arbeit

stichwortartig (Präzisierung des Gegenstandes mit Definitions-angabe, Darstellung zentraler Thesen, Illustration der Inhaltedurch Beispiele, Darlegung der Schlussfolgerungen und dergesichteten Literatur).

o Erklären Sie wichtige Fachbegriffe und Schlüsselwörter undbetonen Sie das Wichtigste.

o Vor der Präsentation sollten Sie prüfen, ob alle erforderlichentechnischen Hilfsmittel vorhanden und funktionsfähig sind (Ko-pien mitbringen!).

o Teilen Sie sich die Zeit richtig ein und bereiten Sie Ihre Präsen-tation so vor, dass bestimmte Teile bei Zeitnot weggelassenwerden können.

o Machen Sie zu Hause mindestens eine Probe vor Kollegen oderFreunden.

Gutes Gelingen!

208 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 209: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Anhang

Page 210: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Muster für das Deckblatt einer Abschlussarbeit[in rum. Sprache]

BEZEICHNUNG DER UNIVERSITÄTBEZEICHNUNG DER FAKULTÄT

BEZEICHNUNG DES DEPARTEMENTS/LEHRSTUHLS

ART DER ARBEIT

Îndrumãtor/Coordonator ºtiinþific: Absolvent/ã:Akadem. Grad XY

ORTMONAT, JAHR [der Einreichung]

210 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 211: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Muster für das Titelblatt einer Abschlussarbeit[in dt. Sprache]

BEZEICHNUNG DER UNIVERSITÄTBEZEICHNUNG DER FAKULTÄT

BEZEICHNUNG DES DEPARTEMENTS/LEHRSTUHLS

TITEL [dt. Sprache]

TITEL [rum. Sprache]

Wissenschaftliche Betreuung: Absolvent/in:Akadem. Grad XY

ORTMONAT, JAHR

[der Einreichung][dt. Sprache]

Anhang 211

Page 212: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Muster für ein Inhaltsverzeichnis zum Thema:Onymische Phraseologismen im Deutschen und

Ungarischen

INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung

1 Stand der Forschung1.1 Begriffsbestimmung: Phraseologie und Phraseologismen1.2 Eigenschaften von Phraseologismen1.3 Klassifikation nach Burger (1998)

2 Eigennamen als phraseologische Strukturkomponenten2.1 Einteilung onymischer Phraseologismen2.2 Charakteristika onymischer Phraseologismen2.3 Anthroponyme als spezielle Kategorie onymischer Phraseo-logismen

3 Versprachlichung unterschiedlicher Inhalte durch onymischePhraseologismen im Deutschen und Ungarischen3.1 Übersicht über die Materialgrundlage3.2 Besonderheiten bei der onomasiologischen Zuordnung3.2.1 Besonderheiten deutscher onymischer Phraseologismen3.2.2 Besonderheiten ungarischer onymischer Phraseologismen

4 Anthroponyme im Sprachvergleich Deutsch-Ungarisch4.1 Deutsch-ungarische Analogien bzw. Überschneidungen4.2 Deutsch-ungarische Kontraste

SchlussfolgerungLiteraturverzeichnis

212 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 213: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Muster für die Eigenständigkeitserklärung

ERKLÄRUNG

Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbst-ständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellenund Hilfsmittel benutzt habe. Entlehnungen wurden unter derAngabe der Quelle kenntlich gemacht.

Abgabedatum Unterschrift

ASUMAREA RÃSPUNDERII

Subsemnatul/a ........................................................................ declarpe propria rãspundere cã am realizat singur(ã) prezenta lucrare ºinu am folosit alte surse bibliografice, în afara celor indicate.Preluãrile parafrazate ºi citãrile se regãsesc în notele referitoare lasursele bibliografice.

Data Semnãtura,

Anhang 213

Page 214: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Abkürzungen in wissenschaftlichen Arbeiten

Bei mehrgliedrigen Abkürzungen wie u.a., z.B., z.T. kommenkeine Leerzeichen zwischen den einzelnen Gliedern vor.

a.a.O. am angeführten OrteAbb. AbbildungAbs. AbsatzAbschn. AbschnittAbt. AbteilungAnh. AnhangAnm. AnmerkungArch. ArchivAufl. AuflageAusg. AusgabeAusz. AuszugBd. BandBde. Bändebearb./Bearb. bearbeitet/Bearbeitung, Bearbeiterbes. besondersBsp. Beispielbspw. beispielsweisebzw. beziehungsweiseca. circa (ungefähr)DaF Deutsch als Fremdspracheders. derselbedgl. dergleichend.h. das heißtDiss. Dissertationdt./Dt. deutsch/Deutsch(e)durchges. durchgesehenEbd./Ebda. EbendaEinf. Einführungersch. erschienenerw. erweiterteet al. et alii (= und andere)

214 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 215: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

etw. etwasetc. et cetera (= und so weiter)evtl. eventuellF. Folgef. [und die] folgende [Seite]ff. [und die] folgende[n][Seiten]Fig. Figurfortges. FortgesetztForts. FortsetzungFN Fußnotegedr. gedrucktggf. gegebenenfallsGes. Gesellschaftgez. gezeichnetgriech. griechischH. HeftHervorh. Hervorhebunghrsg./hg. herausgegebenHrsg./Hg./Hgg. Herausgeberib., ibid. ibidem (= ebenda)id. idem (= derselbe, dasselbe)i.e.S. im engeren Sinn(e)i. S. im Sinnei.d.R. in der Regeli.S. im Sinnei.w.S. im weiteren Sinn(e)Jg. JahrgangJh. JahrhundertKap. KapitelKomm. Kommentarlat. lateinischLex. Lexikonlt. laut (= gemäß)m.E. meines ErachtensMitarb. Mitarbeit/MitarbeiternMs. ManuskriptNB nota bene (=beachte)

Anhang 215

Page 216: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

o.J. ohne Jahresangabeo.O. ohne OrtsangabeOrig. OriginalR. ReiheRed. RedaktionRef. ReferatReg. Registers. sieheS. SeiteSamml. Sammlungs.o. siehe obensog. sogenanntSp. SpalteStr. Strophes.u. siehe untenTab. Tabelleu.a. 1. und andere; 2. unter anderem/anderenu.a.m. und andere mehru.ä. und ähnliche(s)u. dgl. und dergleichenÜbers. Übersetzerübers. übersetzt vonübertr. übertragenumgearb. umgearbeitetu.zw. und zwarusw. und so weiteru.U. unter Umständenv. vonv.a. vor allemVerl. VerlagVeröff. Veröffentlichungveröff. veröffentlichtVerz. Verzeichnisvgl. vergleichevollst. vollständigVorw. Vorwortvs. versus (= gegen, gegenüber)

216 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 217: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Wb. Wörterbuchwiss. wissenschaftlichw.o. weiter obenw.u. weiter untenZ. ZeileZeitschr. Zeitschriftz.B. zum BeispielZeichn. ZeichnungZiff. Zifferzit. n. zitiert nachz.T. zum Teilz.Zt. zur Zeit

Anhang 217

Page 218: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Siglen für Fachzeitschriften und Periodika

DaF Deutsch als Fremdsprache. Zeitschrift zur Theorieund Praxis des Deutschunterrichts für Ausländer

DNSpr Die Neueren SprachenDS Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis,

DokumentationDU Der Deutschunterricht. Beiträge zu seiner Praxis

und wissenschaftlichen GrundlegungDUA Deutschunterricht für AusländerFD Fremdsprache Deutsch. Zeitschrift für die Praxis des

DeutschunterrichtsFS Fremdsprache. Zeitschrift für Dolmetscher,

Übersetzer und SprachkundigeFLuL Fremdsprachen Lehren und Lernen. Zur Theorie

und Praxis des Sprachunterrichts an HochschulenInfo DaF Informationen Deutsch als FremdspracheMS Muttersprache. Zeitschrift zur Pflege und

Erforschung der deutschen SpracheSGUV Studia Germanica Universitatis VesprimiensisSP SprachpflegeSuLWU Sprache und Literatur in Wissenschaft und UnterrichtWW Wirkendes Wort. Deutsche Sprache in Forschung

und LehreZD Zielsprache Deutsch. Zeitschrift für

Unterrichtsmethodik und angewandte SprachwissenschaftZfG Zeitschrift für GermanistikZGL Zeitschrift für Germanistische Linguistik. Deutsche

Sprache in Gegenwart und GeschichteZGR Zeitschrift der Germanisten RumäniensZS Zeitschrift für Sprachwissenschaft

218 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 219: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

Literatur

Deutschsprachige Anleitungenzum wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben1. Alexe, ªt. (2000): Wissenschaftliche Arbeit im Internet. Ein

Handbuch für Germanisten. Paideia-D.O.R, Bucureºti (=GGR-Beiträge zur Germanistik 6).

2. Ascheron, C. (2007): Die Kunst des wissenschaftlichen Präsen-tierens und Publizierens. Ein Praxisleitfaden für junge Wissen-schaftler. Elsevier: Spektrum Akademischer Verlag, München.

3. Bergmann, R./Pauly, P./Schlaefer, M. (1991): Einführung in dieSprachwissenschaft. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg(= Germanistische Biliothek 5).

4. Bangen, G. (91990): Die schriftliche Form germanistischer Arbei-ten. Empfehlungen über die Anlage und die äußere Gestaltungwissenschaftlicher Manuskripte unter besonderer Berücksichti-gung der Titelangaben von Schrifttum. J.B. Metzler, Stuttgart (=Sammlung Metzler, Bd. 13)

5. Bänsch, A. (71999): Wissenschaftliches Arbeiten: Seminar- undDiplomarbeiten. Oldenburg, München.

6. Bünting, K.-D. (52005): Schreiben im Studium. Ein Trainings-programm. Unter Mitarbeit von Axel Bitterlich und UlrikePospiech. Mit einem Beitrag von Gabriela Ruhmann. CornelsenScriptor, Berlin.

7. DUDEN (2003): DUDEN. Referate – Vorträge – Facharbeiten.Von der cleveren Vorbereitung zur wirkungsvollen Präsentation.9. bis 13. Klasse. Mit Illustrationen von E. Wagendristel. Duden-verlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich (= Duden lernen).

219

Page 220: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

8. Eco, U. (61993): Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeitschreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes-und Sozialwissenschaften. Ins Deutsche übersetzt von WalterSchick. C. F. Müller, Heidelberg (= UTB-Uni-Taschenbücher1512).

9. Frank, N. (1998): Fit fürs Studium. Erfolgreich lesen, reden,schreiben. Deutscher Taschenbuch Verlag, München.

10. Franck, N./Stary, J. (2006): Gekonnt visualisieren. Medien wirk-sam einsetzen. Schöningh, Paderborn (= UTB 2818).

11. Gschwender, O. (1999): Internet für Philologen. Eine Einführungin das Netz der Netze. Unter Mitarbeit von Arno Müller. ErichSchmidt, Berlin.

12. Hoffmann, V. (2002): Überzeugend Vorträge halten. Das pro-fessionelle 1x1. Cornelsen, Berlin.

13. Kammer, M. (1997): Bit um Bit. Wissenschaftliche Arbeitenmit dem PC. J.B. Metzler, Stuttgart, Weimar (= SammlungMetzler 300).

14. Kruse, O. (51997): Keine Angst vor dem leeren Blatt: OhneSchreibblockaden durchs Studium. Campus, Frankfurt/Main,New York (= campus concret 16).

15. Langer, I./Schulz von, F./Tausch, R. (72002): Sich verständlichausdrücken. Ernst Reinhardt, München, Basel.

16. Lieber, M./ Posset, J. (Hrsg.) (1988): Texte schreiben im Germa-nistik-Studium. Iudicum, München (= Studium Deutsch alsFremdsprache – Sprachdidaktik 7).

17. Niederhauser, J. (2000): Die schriftliche Arbeit. BibliografischesInstitut & F. A. Brockhaus, Mannheim.

18. Peyrin, B. (2001). Kreatives wissenschaftliches Schreiben: Tippsund Tricks gegen Schreibblockaden. Juventa, Weinheim,München.

19. Rückriem, G./Stary, J./Franck, N. (101997): Die Technik wis-senschaftlichen Arbeitens. Ferdinand Schöningh, Paderborn,München, Wien, Zürich.

20. Seifert, J. W. (22003): Visualisieren, Präsentieren, Moderieren.Gabal, Offenbach.

220 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 221: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

21. Stary, J./Kretschmer, H. (1999): Umgang mit wissenschaft-licher Literatur. Eine Arbeitshilfe für das sozial- und geistes-wissenschaftliche Studium. Cornelsen, Berlin.

22. Stephany, U./Froitzheim, C. (2009): Arbeitstechniken Sprach-wissenschaft. Vorbereitung und Erstellung einer sprachwissen-schaftlichen Arbeit. Wilhelm Fink, München (=UTB-Uni-Taschenbücher 3259).

Rumänischsprachige Anleitungenzum wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben1. Andronescu, ª. C. (1997): Tehnica scrierii academice. Ed. Fun-

daþiei „România de Mâine“, Bucureºti.2. Biberi, I. (1972): Arta de a scrie ºi de a vorbi în public. Ed.

Enciclopedicã românã, Bucureºti (= Colecþia Orizonturi 35).3. Chelcea, S. (32005): Cum sã redactãm o lucrare de licenþã, o tezã

de doctorat, un articol ºtiinþific în domeniul ºtiinþelor socioumane.Comunicare.ro, Bucureºti.

4. Eco, U. (2000): Cum se face o tezã de licenþã. Disciplineleumaniste. În româneºte de George Popescu. Pontica, Craiova (=Colecþia Biblioteca Italianã).

Weitere Literaturhinweisefür die Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten

1. Andermann, U./Drees, M./Grätz, F. (32006): DUDEN. Wie ver-fasst man wissenschaftliche Arbeiten? Dudenverlag, Mannheim.

2. Becker, H. S. (22000): Die Kunst des professionellen Schreibens.Ein Leitfaden für die Geistes- und Sozialwissenschaften. Campus,Frankfurt/Main, New York.

3. Brüning, L. (2009): Vortragen – Präsentieren – Referieren.Auer-Verlag, Donauwörth.

4. Esselborn-Krumbiegel, H. (32008): Von der Idee zum Text.Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben. FerdinandSchöningh, Paderborn, München, Wien, Zürich (= UTB-Uni-Taschenbücher 2334).

Literatur 221

Page 222: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

5. Esselborn-Krumbiegel, H. (32008): Richtig wissenschaftlichschreiben. Wissenschaftssprache in Regeln und Übungen.Ferdinand Schöningh, Paderborn, München, Wien, Zürich.

6. Grunwald, R./Spitta, J. (1997): Wissenschaftliches Arbeiten.Grundlagen zur Herangehensweisen, Dastellungsformen undRegeln. Verlag Dietmar Klotz, Frankurt/Main.

7. Jacob, R. (1997): Wissenschaftliches Arbeiten: eine praxis-orientierte Einführung für Studierende der Sozial- und Wirt-schaftswissenschaften. Westdeutscher Verlag, Opladen.

8. Karmasin, M./Rehberg, W./Theil, M. (1994): Wissenschaftlicharbeiten. Form, Funktion, Vorgangsweise. Service Fachverlag,Wien.

9. Karmasin, M./Ribing, R. (62011): Die Gestaltung wissenschaft-licher Arbeiten: ein Leitfaden für Seminar-, Bachelor-, Master-arbeiten sowie Dissertationen. WUV-Universitätsverlag, Wien.

10. Krämer, W. (41995): Wie schreibe ich eine Seminar-, Examens-und Diplomarbeit. Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Arbei-ten für Studierende aller Fächer an Universitäten, Fachhochschulenund Berufsakademien. Gustav Fischer, Stuttgart, Jena (= UTB-Uni-Taschenbücher 1633).

11. Krämer, W. (22002): Wie schreibe ich eine Seminar- oder Exa-mensarbeit. Campus, Frankfurt/Main, New York (= campusconcret 47).

12. Moenninghoff, B./Meyer-Krentler, E. (132008): ArbeitstechnikenLiteraturwissenschaft. Wilhelm Fink, Paderborn (= UTB-Uni-Taschenbücher 1582).

13. Narr, W.-D./Stary, J. (22000): Lust und Last des wissenschaft-lichen Schreibens: Hochschullehrerinnen und Hochschullehrergeben Tipps. Suhrkamp, Frankfurt/Main.

14. Nitsch, J./Hackfort, D. (Hrsg.) (1994): Eine Einführung in dieTechnik wissenschaftlichen Arbeitens. Bps-Verlag, Köln.

15. Paetzel, U. (2001): Wissenschaftliches Arbeiten: Überblick überArbeitstechnik und Studienmethodik. Cornelsen, Berlin.

16. Poenicke, K. (1998): Wie verfasst man wissenschaftliche Arbei-ten? Ein Leitfaden vom ersten Studiensemester bis zur Promotion.Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich.

222 Leitfaden zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Page 223: Doris_Sava_Leitfaden Zum Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten

17. Portmann, P. (1991): Schreiben und Lernen. Grundlagen einerfremdsprachlichen Schreibdidaktik. M. Niemeyer, Tübingen.

18. Schade, G. (111993): Einführung in die deutsche Sprache derWissenschaften. Ein Lehrbuch für Ausländer. Erich Schmidt,Berlin.

19. Schmale, W. (Hrsg.) (1999): Schreib-Guide Geschichte. Schrittfür Schritt wissenschaftliches Schreiben lernen. Böhlau, Wien,Köln, Weimar.

20. Standop, E./Meyer, M. (182008): Die Form der wissenschaft-lichen Arbeit: Grundlagen, Technik und Praxis für Schule,Studium und Beruf. Quelle & Meyer, Wiebelsheim.

21. Stickel-Wolf, Ch./Wolf, J. (32005): Wissenschaftliches Arbeitenund Lerntechniken. Erfolgreich studieren – gewusst wie! Gabler,Wiesbaden.

22. Theisen, M. R. (102000): Wissenschaftliches Arbeiten. Technik– Methodik – Form. F. Vahlen, München.

23. Wagner, W. (1992): Uni-Angst und Uni-Bluff. Wie studierenund sich nicht verlieren. Rotbuch, Berlin.

24. Werder, Lutz von (1993): Lehrbuch des wissenschaftlichen Schrei-bens. Ein Übungsbuch für die Praxis. Schibri-Verlag, Berlin,Milow.

25. Werder, Lutz von (1994): Wissenschaftliche Texte kreativ lesen:kreative Methoden für das Lernen an Hochschulen und Univer-sitäten. Schibri-Verlag, Berlin, Milow.

26. Werder, Lutz von (1995): Rhetorik des wissenschaftlichen Redensund Schreibens. Schibri-Verlag, Berlin, Milow.

27. Werder, Lutz von (21995): Kreatives Schreiben in den Wissen-schaften: für Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung.Schibri-Verlag, Berlin, Milow.

28. Werder, Lutz von (21998): Kreatives Schreiben von Diplom-und Doktorarbeiten. Schibri-Verlag, Berlin, Milow.

29. Ueding, G. (41996): Rhetorik des Schreibens. Eine Einführung.Beltz-Athenäum, Weinheim.

Literatur 223