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Dokumentation der 3. greenmeetings und events Konferenz 2015 - 9. bis 10. Februar 2015 Internationale Fachkonferenz für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement. wwwgreenmeetings-eventsde | info@greenmeetings-eventsde

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Dokumentation der 3. greenmeetings und events Konferenz 2015 - 9. bis 10. Februar 2015Internationale Fachkonferenz für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement. www .greenmeetings-events .de | info@greenmeetings-events .de

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Inhalt

Einleitung: greenmeetings und events Konferenz ist Plattform für die Entwicklung neuer Ideen . . . . . . . . . . . 3

Keynote: Martin Powell – Global Ideas of Urban Development . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

AGE (Arbeitsfähigkeits- und Gesundheitserhaltung) -Management: Was Unternehmen für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter tun können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Architektur: Herausforderung Neubau – so geht Nachhaltigkeit in Planung, Bau und Betrieb . . . . . . . . . . . . . 6

Ideenbörse „Regionale Netzwerke“: weil der persönliche Kontakt nicht zu ersetzen ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Nachhaltig unterwegs – Einblicke in die Zukunft der Mobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Panel „Was Kunden wollen“: Das wünschen sich Kunden von ihren Dienstleistern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Einen positiven Eindruck machen! So wirken Veranstaltungen durch nachhaltige Entwicklung . . . . . . . . . . 11

Gebäudemanagement: Gute Pflege zahlt sich aus – Veranstaltungsgebäude sanieren, instandhalten und warten . . . . . . . . . . . . . . . 12

Global planen, regional verankern – wie sich große Ziele auf lokaler Ebene umsetzen lassen . . . . . . . . . . . . 13

Grünes Licht für die Eventgestaltung: nachhaltiges Technikequipment und umweltfreundliche Ausgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Gutes tun und darüber sprechen – über die Bedeutung von Nachhaltigkeitskommunikation . . . . . . . . . . . . . 15

Ideenbörse „Nachhaltige Veranstaltungskonzepte“ – der Blick über den Tellerrand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Nachhaltige Werbeartikel – so erkennen Sie die richtigen Produkte, um nachhaltig zu werben . . . . . . . . . . 17

Resilienz: In der Ruhe liegt die Kraft – stärken Sie Ihre Widerstandsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Umwelt- und Nachhaltigkeitsberatung: Verantwortung will gelernt sein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Was bringt uns das überhaupt? Über die Herausforderung, Nachhaltigkeit messbar zu machen . . . . . . . . . 20

Ideenbörse Gastronomie – so wird Nachhaltigkeit zum Genuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Workshop-Zusammenfassung: USP Nachhaltigkeit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

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greenmeetings und events Konferenz ist Plattform für die Entwicklung neuer IdeenRund 400 Vertreter der deutschsprachigen Veran-staltungsbranche – Locations und Tagungshotels, Kongressbüros der Destinationen sowie Dienstleis-ter und Agenturen – haben an der 3. greenmeetings und events Konferenz vom 9. bis 10. Februar 2015 in Frankfurt teilgenommen .

Zur Konferenz im Kongresshaus Kap Europa hatten das GCB German Convention Bureau e .V . und der EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e .V . eingeladen . Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung hatte die Ministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Dr . Barbara Hendricks übernommen . Ziel der zweijährlich statt-findenden Konferenz ist es, ein breites Bewusst-sein für nachhaltige Konzepte rund um Tagungen, Kongresse und Events zu schaffen .

Mehr als 20 Workshops gaben konkrete Tipps zur nachhaltigen Veranstaltungsorganisation: von der Architektur neuer Locations über nachhaltiges Catering bis hin zur Gesundheit der Mitarbeiter .

Inspirierende Ideen lieferten die beiden Keynote-Redner der greenmeetings und events Konferenz . Martin Powell, Head of Urban Development beim Global Centre of Competence for Cities der Siemens AG, vermittelte zu Beginn der Konferenz dem Publi-kum Details über die ökonomische und ökologische Stadtentwicklung der Zukunft . Der Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaennicke ermunterte zum Abschluss der Konferenz die Teilnehmer, ihre Macht und Verantwortung als „mündige Verbraucher“ wahrzunehmen .

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Keynote: Martin Powell – Global Ideas of Urban DevelopmentMartin Powell (Global Centre of Competence for Cities Siemens AG)

Gewappnet für die Zukunft und im Jahr 2050 noch attraktiv für ihre Bewohner: Wie müssen sich unse-re Städte entwickeln? Martin Powell stellt zunächst die Fakten und seine Prognosen klar dar: Schon jetzt lebt etwa die Hälfte der Menschheit in Städ-ten, Tendenz stark steigend . 2050 sollen es über 70 Prozent der Weltbevölkerung sein . Armut, Krimina-lität und auch Terrorismus werden vornehmlich in den größten Städten stark zunehmen . Daneben wird der Klimawandel den Städten zusetzen . Besonders der Anstieg des Meeresspiegels wird die Städte in Zukunft beschäftigen, da 75 Prozent der großen Ballungsgebiete in Küstenregionen liegen . So dro-hen asiatischen Ballungsräumen wie Mumbai, wo rund 34 .000 Menschen pro Quadratkilometer leben, Horrorszenarien .

Wie können Städte auf diese Herausforderungen wirkungsvoll reagieren? Laut Powell gibt es keinen Masterplan, der einmal entwickelt und auf alle Städte übertragen werden kann . Eine Vielzahl von Ansatzpunkten muss auf die jeweilige Stadt, die Region, aber auch auf die Kultur der Bevölkerung abgestimmt werden . Das Ziel muss sein, wirkungs-voll auf Gefahren reagieren zu können . Dabei wird die richtige Energiestrategie von großer Bedeutung sein: „Be lean . Be clean . Be green“, wie es Powell auf den Punkt bringt .

Am Beginn muss jedoch die Frage stehen: In was für einer Art Stadt wollen wir leben? Powell stellt beispielhaft Städte vor, die offen und frei sind und sich durch eine hohe Lebensqualität auszeichnen . Seine Prognose für 2050: Die Anzahl der gepflanzten Bäume wird sich verdoppeln und das Leben in Städ-ten wie London und New York angenehmer machen .

Die Problematik der Lösungsfindung verdeutlicht Powell mit einem Zitat von Albert Einstein: „We can‘t solve problems by using the same kind of thin-king we used when we created them .” Zudem muss künftig die Infrastruktur neu überdacht werden . Die Herausforderung stellt hierbei dar, schnellere Wege durch die Stadt zu finden . Lösungsansätze gibt es viele; allein durch die Optimierung der Parkplatz-suche lassen sich bereits heute 10 Prozent an Zeit sowie an Energie einsparen . Aber ist die rechtzeiti-ge Herbeiführung des nötigen Wandels realistisch?

Für Powell müssen für eine realistische Lösung verschiedene Innovationen kombiniert und sinnvoll genutzt werden . Mut entsteht, wenn Veränderungen beobachtet werden können . Powell verweist auf verschiedene Statistiken und stellt fest: Es ist be-reits ein Wandel zu beobachten, der besonders von Städten wie London angetrieben wird . Das macht Mut .

Sehr wichtig ist für Powell außerdem der offene Austausch von positiven aber auch negativen Ergebnissen . Der Austausch von Erfahrungen, Innovationen und Ergebnissen ist entscheidend, um gegenseitig voneinander zu lernen . Trotz der Einzigartigkeit jeder Stadt existieren Schnittmengen, die eine Zusammenarbeit möglich und notwendig machen .

Nachhaltiger Wandel fängt beim Individuum an: Durch bewussten Ressourcenverbrauch kann jeder seinen Teil dazu beitragen, die Weichen für die Zukunft zu stellen, so eine weitere Kernaussage .

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AGE (Arbeitsfähigkeits- und Gesundheitserhaltung) -Management: Was Unternehmen für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter tun könnenReferentin: Dr. Ursula Paschke (Messe und Congress Centrum Halle Münsterland GmbH) Moderation: Janet Braun

Dr . Ursula Paschke betont, es sei für Arbeitgeber unerlässlich, Interesse an der Gesundheit und Si-cherheit ihrer Angestellten zu zeigen . Unterschied-liche Bedürfnisse stellen hierbei die Grundlage dar, so dass Arbeitgeber aufgefordert sind, individuell und kreativ zu agieren .

Dr . Paschke stellt in ihrem Vortrag verschiedene Ansätze und Möglichkeiten der Gesundheitsförde-rung vor . Sie unterscheidet dabei zwischen Verhal-tens- und Verhältnisprävention . Erstere zielt darauf ab, gesunde Verhaltensweisen am Arbeitsplatz zu fördern . Letztere soll vermeidbare Belastungen abbauen und gesundheitsförderliche Faktoren stärken . Hieraus entstehen diverse Vorteile: ver-besserte Gesundheitsstandards für Arbeitnehmer, eine erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit, mehr Iden-tifizierung mit dem Betrieb sowie eine verbesserte Gesundheitskompetenz . Zur Erreichung genannter Vorteile ist es unabdingbar, die Führungskräfte für die eigene Situation und die ihrer Mitarbeitenden zu sensibilisieren .

Im Arbeits- und Gesundheitsschutz stehen für Dr . Paschke im Wesentlichen direkte Maßnahmen in der Arbeitsplatzgestaltung, mehr Bewegung und ein gesundes Raumklima im Vordergrund; eng verbun-den mit einer Wertschätzung der eigenen Mitar-beitenden, einer Steigerung des Teamgeists und gelebter Fairness im Betrieb .

Gesehen und wertgeschätzt zu werden, ist für die meisten Angestellten der bedeutendste Punkt . Gut angenommen werden Entspannungs- und Kommu-nikationsmaßnahmen wie mobile Massagen, Räum-lichkeiten zum Austauschen und Kochen sowie sportliche Aktivitäten (Kicker oder Billard) . Was für die eigenen Mitarbeiter am sinnvollsten ist, muss in jedem Betrieb individuell und ständig evaluiert und angepasst werden, so die Kernforderung .

Bei allen Neueinführungen sollten Arbeitgeber Geduld und einen langen Atem beweisen, damit sich neue Systeme beweisen können und effekti-ve, evaluierbare Ergebnisse erreicht werden . Eine aktive Einbindung der Mitarbeiter kann Prozesse verkürzen und verbessern .

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Architektur: Herausforderung Neubau – so geht Nachhaltigkeit in Planung, Bau und BetriebReferenten: Klaus Lenz (iproplan ® Planungsgesellschaft mbh), Daniela Merkenich (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.)

Was könnte näher liegen, als im Rahmen des Neu-baus nachhaltiger Event-Locations über den dies-jährigen Tagungsort, das Kap Europa, zu sprechen? Es ist das weltweit erste Kongresshaus mit DGNB-Zertifikat in Gold und entspricht damit den höchsten Kriterien in puncto Nachhaltigkeit . Zwei Referenten kennen sich diesbezüglich sehr gut aus: Klaus Lenz und Daniela Merkenich .

Klaus Lenz, Architekt und Geschäftsführer bei ipro-plan, war von Beginn an maßgeblich an der Planung und Umsetzung des Kap Europa beteiligt . Daniela Merkenich springt für Dr . Christine Lemaitre ein . Sie arbeitet für die Deutsche Gesellschaft für Nachhal-tiges Bauen im Bereich Akademie und internationa-le Projekte .

Klaus Lenz thematisiert in seinem Vortrag die Aufgabe des nachhaltigen Bauens anhand eines konkreten Beispiels: dem Bauvorhaben am Kap Europa . Schon zu Beginn der Planung war für alle Beteiligten klar, dass es sich bei diesem Projekt um kein klassisches Kongresshaus handeln würde . Angestrebt wurde die Gold-Zertifizierung durch die DGNB, und so musste das Kap Europa einem breitgefächerten Anforderungsprofil entsprechen . Es sollte Raum bieten für klassische Tagungen und Konferenzen, für Musik-Events, die IAA, Ärzteta-gungen, Galaveranstaltungen sowie für diverse kulturelle Events . „Ein Architekt muss Generalist sein, denn die einzelnen Anforderungsbereiche sind voneinander untrennbar!“

Um den hohen Ansprüchen an ökologische, gebäu-detechnische, gestalterische und städtebauliche Kriterien zu genügen, ist eine gesamtheitliche Betrachtung des Gebäudelebenszyklus notwendig, betont Lenz . Die verschiedenen genannten Anfor-derungsbereiche sollten hierbei nicht voneinander getrennt werden .

Daniela Merkenich stellt das Zertifizierungssystem der DGNB vor und definiert es als eine Wissens-plattform . Grundlage dieses Systems sind insgesamt 36 zu betrachtende Kriterien, die die ökologischen, ökonomischen, soziokulturellen, technischen sowie die Prozessqualitäten eines Gebäudes beurteilen und bewerten sollen . Für eine Zertifizierung in Gold muss ein Gesamterfüllungsgrad von 80 Prozent erreicht werden, davon mindestens 65 Prozent in jeder der genannten fünf Sparten . Dabei wird nicht allein der Bau, sondern der Lebenszyklus des Gebäudes von 50 Jahren geprüft . Als Vorteile dieses Systems gelten die Förderung der Wertstabilität und der Qualitätssicherung, die Planungssicherheit und nicht zuletzt der innovationsfördernde Charakter . Für Merkenich ist ein kreativer Umgang mit aufkom-menden Problemen bei der Erfüllung der Auflagen und Bewertungskriterien selbstverständlich .

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Ideenbörse „Regionale Netzwerke“: weil der persönliche Kontakt nicht zu ersetzen istReferenten: Guy Bigwood (MCI Group), Jonas Wilstrup (Wonderful Copenhagen Convention Bureau), Michael Götz (Tagungserlebnis Tegernsee e. V.), Ulrich Jünger (Bonn Region Convention Bureau der Tourismus & Congress GmbH), Christine Rother (Tagungs- und Kongressbüro Osnabrück) Moderation: Martin Herrndorf

Dass nachhaltige Veranstaltungsplanung und die Nutzung regionaler Netzwerke eng zusammen hängt, ist das Ergebnis der Vorträge der fünf Refe-renten . Der Weg dahin wird mit Hilfe des Vortrags-formats „Pecha Kucha“ geebnet, welches aus 20 Vortragsfolien und einem Zeitlimit von 20 Sekunden pro Chart besteht .

Guy Bigwood verdeutlicht in seiner Präsentation „Sustainable Destinations – Qualities of a Leader“, dass die Wettbewerbsfähigkeit einer Stadt damit zusammenhängt, sozialen, ökonomischen und öko-logischen Wandel gleichermaßen anzustoßen . Dazu benötige man vor allem eine Vision . Die Etablierung und Aufrechterhaltung von regionalen Netzwerken sei bei der Kreation und Umsetzung dieser Visionen von elementarer Notwendigkeit, da sie die Kommu-nikation und Diskussion fördere .

Jonas Wilstrup vom Copenhagen Convention Bureau erläutert am Beispiel Kopenhagens die Schwierigkeiten und Möglichkeiten der Positionie-rung im Bereich „Sustainable Meetings“ . Es gehe im Kern nicht bloß um die Haltung, Nachhaltigkeit als Marketingstrategie zu sehen, sondern diese müsse auch aktiv vorgelebt werden . Nur so könne dieses Image wirkungsvoll und authentisch aufge-baut werden .

Am Beispiel „Natürlich Tagen am Tegernsee“ veranschaulicht Michael Götz den Aufbau eines Nachhaltigkeits-Netzwerks . Mittels verschiedener Workshops zum Thema, die verschiedene Akteure aus der Region zusammenführten, wurde ein au-thentisches Netzwerk unter dem Label „fairpflich-tet“ etabliert . Götz verdeutlicht damit die konkre-ten Leitlinien und daraus resultierenden Vorteile regionaler Netzwerke: die Traditionsverbundenheit, die gemeinsame ökologische und ökonomische Verantwortung und die Etablierung einer nachhalti-gen Unternehmenskultur in Kombination mit sozialer Verantwortung .

Ulrich Jünger zeigt am Beispiel „Sustainable Bonn“, wie es dort gelungen ist, nachhaltige Infrastruktu-ren in der regionalen MICE-Branche zu etablieren . Hierfür sei es besonders wichtig, die Eigeninitiative und Eigenverantwortung der einzelnen Akteure hervorzuheben . Durch die Schaffung von Nachhal-tigkeits-, Innovations-, Partner- und Erfahrungsnetz-werken in Kombination mit fachlicher Projektbeglei-tung konnte Nachhaltigkeit in vielen Facetten als Thema der Zukunft implementiert werden .

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Nachhaltig unterwegs – Einblicke in die Zukunft der MobilitätReferenten: Tina Heinemann (Projekt Mobil.Pro.Fit.®, FUU e.V.), Harald Heppner (Deutsche Luft-hansa AG), Friederike Aulhorn (Quixxit), Michael Schramek (EcoLibro GmbH) Moderation: Prof. Dr. Markus Große Ophoff

Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus und wie gelingt es, diese nachhaltig zu gestalten? Dieser Kernfrage widmen sich Tina Heinemann, Harald Heppner, Michael Schramek und Friederike Aulhorn .

Tina Heinemann: „Die Herausforderung der Mobi-lität ist zugleich einer der Motoren unserer Gesell-schaft . 19 Prozent der CO2-Emissionen resultieren aus dem Verkehr . Damit ist die nachhaltige Umstel-lung auch eine gesamtgesellschaftliche Herausfor-derung!“

Ein schwerwiegendes Problem stellt noch immer der motorisierte Individualverkehr dar . Ziel muss es daher sein, eine Kombination aus verschiedenen Mobilitätsformen zu finden . Eine sinnvolle Verbin-dung von ÖPNV, Fahrrad, Mitfahrgelegenheiten und Carsharing-Konzepten kann außerdem zu einer Effizienzsteigerung führen . Das Projekt Mobil .Pro .Fit hat sich zum Ziel gesetzt, in elf Modellregionen neue Qualitätsstandards zu setzen und Instrumente zur Unterstützung von Kommunen und Unternehmen zu entwickeln .

In thematischen Workshops und mittels Beratungen vor Ort werden Themen wie die Konzeptionierung von Dienstreisen, die Motivation und Sensibili-sierung der Mitarbeiterschaft, der Aufbau von Dienstwagenfuhrparks und die Verankerung dieser Maßnahmen im Alltag ausgearbeitet werden . Be-sonderen Stellenwert hat der Erfahrungsaustausch, um die Kosten zu senken, die Effizienz zu steigern, die Umsetzungsdynamik bei den Mitarbeitern zu aktivieren und die gesellschaftliche Anerkennung des Themas zu verbessern .

Michael Schramek vertieft diese Thematik, indem er Bezug auf die Vorteile von neu gedachter Mobi-lität in Firmen nimmt . Dabei stellt er besonders den Stellenwert des Arbeitswegs für die Mitarbeiter heraus . Er beobachtet hierbei nicht nur einen engen Zusammenhang zwischen Mobilität und Gesundheit, sondern zieht auch Linien zu Kosteneinsparungen, dem Betriebsklima und der Motivation . Schramek macht verständlich, dass sich durch optimierte Mobilitätskonzepte in Firmen sogar die Krankheits-tage der Mitarbeiter verringern können, dass die Produktivität steigt und darüber hinaus ein Beitrag zu umweltverträglicherem Leben geleistet werden kann .

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Harald Heppner widmet sich besonders den indi-viduellen Strategien der Lufthansa AG im Bereich Nachhaltigkeit . Er verdeutlicht dabei den Zusam-menhang von ökologischem, ökonomischem und nachhaltigem Wirtschaften . So ist es Ziel von Lufthansa, bis 2050 eine CO2-Reduktion von 50 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 zu erreichen . Der Vortrag nennt folgende Kernstrategien: Biofuel-Beimischungen, die Streichung von Kurzstrecken-flügen, E-Tickets sowie neu entwickelte Lackie-rungen und weitere kleine Veränderungen an den Flugzeugen, die den Kraftstoffverbrauch erheblich senken können .

Friederike Aulhorn konzentriert sich bei der Vor-stellung von Quixxit auf das Thema der vernetzten Mobilität . Hauptaugenmerk vieler Reisender bei der individuellen Reiseplanung sei der Wunsch nach Tür-zu-Tür-Konzepten . Dabei spielten in den Überle-gungen Faktoren wie Preis, Reisedauer und Kom-fort, aber auch der CO2-Ausstoß eine Rolle . Quixxit versucht, die verschiedenen Mobilitätskonzepte miteinander zu verknüpfen, um individuell passende Möglichkeiten zu finden .

„Eine unserer größten Herausforderungen ist es, sich in dieser schnell wandelnden Welt zurecht-zufinden . Dabei spielt der Aufbruch von starren Mobilitätskonzepten hin zu einer Intramobilität eine wichtige Rolle“, so Friederike Aulhorn .

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Panel „Was Kunden wollen“: Das wünschen sich Kunden von ihren DienstleisternReferenten: Gerrit Jessen (MCI Deutschland GmbH), Claudia van‘t Hullenaar (Symantec GmbH), Paolo-Daniele Murgia (Roche Diagnostics Deutschland GmbH)

Was wollen meine Kunden? Im Dienstleistungs-sektor spielt diese Frage eine besondere Rolle . Nur wer die Wünsche seiner Kunden kennt, kann auf sie eingehen und sein Unternehmen entsprechend aufbauen . Im Panel „Was Kunden wollen: Das wünschen sich Kunden von ihren Dienstleistern“ sprechen Gerrit Jessen, Paolo-Daniele Murgia, und Claudia van‘t Hullenaar über ihre persönlichen und beruflichen Erfahrungen .

Paolo-Daniele Murgia stellt im Kontext der Aus-gangsfrage den Verhaltenskodex von Roche Diagnostics vor . Das global agierende Unternehmen für medizinische Diagnosegeräte erwartet nämlich von seinen Lieferanten eine Reihe von Kriterien, um die eigens gesetzten Standards zu erfüllen . Die wichtigsten sind ethische Richtlinien in Bezug auf Arbeitsbedingungen, Sicherheit und Gesundheit, Naturschutzrichtlinien sowie Anforderungen an die Managementsysteme und wirtschaftliche Nachhal-tigkeit .

Anschließend legt Gerrit Jessen die Anforderungen des Unternehmens MCI an seine Dienstleister dar . Obwohl Zertifikate und andere Referenzen bei der Auswahl von Dienstleistern hier eine hilfreiche Rolle spielen, liegt das wesentliche Kriterium für MCI im natürlichen Engagement der Dienstleister . Jessen betont, dass besonders in Bezug auf die Nachhal-tigkeit das Engagement weitaus wichtiger sei als vorliegende Zertifikate . So falle beispielweise in der Hotelbranche auf, dass Nachhaltigkeit zwar mit Zertifikaten beworben werde, selten jedoch wirklich erlebbar sei . Außerdem appelliert er an Unterneh-men, die externe Kommunikation über Nachhaltig-keitsthemen auszuweiten und zu verbessern .

Claudia van‘t Hullenaar fügt an dieser Stelle hinzu, dass bei der Auswahl der Location zwar die Ver-fügbarkeit, Art und Preis der Location immer noch entscheidend seien, der Nachhaltigkeitsaspekt hingegen immer präsenter werde . Bei gleichwerti-gen Angeboten sei der Aspekt der Nachhaltigkeit des Öfteren der entscheidende Faktor, unterstreicht Claudia van‘t Hullenaar .

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Einen positiven Eindruck machen! So wirken Veranstaltungen durch nachhaltige EntwicklungReferenten: Prof. Dr. Ulrich D. Holzbaur (Hochschule Aalen), Stefan Luppold (Institut für Messe-, Kongress- und Eventmanagement IMKEM und DHBW Ravensburg) Moderation: Referenten

Prof . Dr . Ulrich D . Holzbaur und Stefan Luppold stellen in ihrem gemeinsamen Vortrag dar, welche Aspekte bei nachhaltigen Veranstaltungen eine Rolle spielen . Nicht nur der thematische Dreiklang von Ökonomie, Ökologie und sozialen Aspekten sei dabei von Bedeutung, sondern auch die nachhaltige Wirkung hinsichtlich des Eventziels und der Bildung .

Der Vortrag macht deutlich, dass sich schon heute ein Trend in Richtung nachhaltiger Veranstaltungen und Messen abzeichnet . So stellten jene Aspekte selbst den Rahmen und das Ziel des Events, wären Teil einer nachhaltigen Entwicklung und trügen dazu bei, nachhaltige Entwicklungen anzustoßen .

„Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren eigenen Lebensstil zu wählen .“ (Brundt-land, 1987)

Eine nachhaltige Entwicklung müsse demzufolge sozioökonomische Entwicklungen in Einklang mit dem Umwelt- und Ressourcenschutz bringen und dabei außerdem die inter- und intragenerationelle Gerechtigkeit berücksichtigen, so die Kernaussa-ge . Die Grundlage für nachhaltige Entwicklung sei daneben auch die Bildung . Dabei gehe es zum einen um die Bewahrung natürlicher Ressourcen für künf-tige Generationen und eine gerechte Verteilung, zum anderen um den Aufbau tragfähiger Systeme sowie die Schaffung und gerechte Verteilung von Werten zur Bedürfnisbefriedigung .

Erzielt werde dies, wenn nachhaltige Aspekte in Veranstaltungen einflössen und zu einem fühlbaren Erlebnis von nachhaltiger Entwicklung würden . So entfalte sich eine zukunftsorientierte Wirkung auf Mensch und Umwelt, mit dem Zusatz einer positiven Kommunikationswirkung auf die Zielgruppe .

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Gebäudemanagement: Gute Pflege zahlt sich aus – Veranstal-tungsgebäude sanieren, instandhalten und wartenReferenten: Dierk Mutschler (Vorstand Drees & Sommer AG), Lutz Wohlers (Hannover Congress Centrum), Andreas Schüring (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) Moderation: Heiner Betz (KölnCongress GmbH)

Andreas Schüring stellt in seinem Vortrag diverse Fördermöglichkeiten für die Sanierung von Gebäu-den vor . Als Referent im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist er mit Sofortmaßnahmen und weiterführenden Arbeitsprozessen vertraut und verdeutlicht anhand einiger Beispiele das Förder-programm für Privathaushalte und Kommunen . Er betont dabei, dass es sich um einen ganzheitlichen Ansatz handle, bei dem umfassende, aber auch Teilsanierungen in das Förderprogramm fallen . Oft lasse sich schon durch diverse Teilsanierungen viel Energie einsparen .

Außerdem verspreche beispielsweise schon das Implementieren von Anwendungssoftware im Gebäudemanagement ein ressourcenschonendes Ergebnis mit gleichzeitiger Kostenersparnis, erklärt Lutz Wohlers, Leiter des Gebäudemanagements . Er zeigt auf, wie das im Hannover Congress Centrum funktioniert . Durch die Entwicklung eines Tools waren hier maßgebliche Einsparungen im Ressour-cenverbrauch und im Energieverbrauch möglich .

Dierk Mutschler geht einen Schritt weiter und zeigt den Cradle-to-Cradle-Ansatz auf . Mit „blue buil-dings“ sollen nicht nur neue Wege für energieeffi-zientes Bauen geschaffen werden, der Mensch soll zudem in Bezug auf die zukunftsgewandte Nutzung von Gebäuden zurück in den Mittelpunkt rücken . Kernziel sei es, Stoffkreisläufe zu schaffen und Ge-bäude zukünftig als Rohstoffdepots zu betrachten, die die verwendeten Ressourcen recyceln . Ebenso müsse bei der Planung von Arbeitsplätzen mehr auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingegangen und der Arbeitsplatz mittels verschiedener Konzepte attraktiver gestaltet werden .

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Global planen, regional verankern – wie sich große Ziele auf lokaler Ebene umsetzen lassenReferenten: Peter Dommermuth (Umweltamt Frankfurt am Main), Friedemann Wecker (Demeter e. V.) Moderation: Volker Angres

Wo liegt der beste Ansatz zur regionalen Verankerung und Umsetzung nachhaltiger Themen? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Referenten und Teilnehmer des Workshops „Global planen, regional verankern - wie sich große Ziele auf lokaler Ebene umsetzen lassen“ . Zu Gast ist Peter Dommermuth vom Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main, der viel Erfahrung im Bereich Organi-sationsberatung in den Themenbereichen Planung, Bau und Umwelt vorzuweisen hat . Zudem dürfen wir Friede-mann Wecker von Demeter e . V . begrüßen, der ausführ-lich die Motive und Beweggründe der internationalen Bio-Marke erläutert . So werden aus Unternehmer- und aus Städteverwaltungssicht interessante Einblicke zur Etablierung von Nachhaltigkeitsthemen dargestellt .

Peter Dommermuth führt den Weg der Stadt Frankfurt zur „Green City“ vor . Dabei geht er gründlich auf den gesamten Bewerbungs- und Umsetzungsprozess ein, angefangen mit einer Statusbestimmung im Jahr 2010 über die Entwicklung neuer Arbeitsstrukturen sowie die Einrichtung einer Koordinierungsgruppe, die sich allein mit Umweltkommunikation beschäftigte . Teil dieses Prozesses waren neben der Öffentlichkeitsar-beit verschiedene Verfahren der Bürgerbeteiligung und die Entwicklung diverser Veranstaltungsformate . Zielführend war für die Stadt Frankfurt stets die Prä-misse einer nachhaltigen Stadtentwicklung, „die die Lebensqualität und die Stärken dieser Stadt dauer-haft erhält und ausbaut“, so Dommermuth .

Mitverantwortlich für den Erfolg war nicht zuletzt der intensive Austausch zwischen Nachhaltigkeitsbeirat, Magistrat, Lenkungskreis und den dezernatsübergrei-fenden Arbeitsgruppen, erklärt Dommermuth . Geprägt wurde dieser Prozess durch vier Themenknoten: Planen und Bauen im verdichteten Raum, nachhaltige Mobilitätsstrategie, Wirtschaft und Konsum sowie den Bereich Klima und Freiflächen .

Friedemann Wecker geht danach näher auf die Erfolgsgeschichte von Demeter e . V . ein, einer internationalen Bio-Marke, die sich mit Erfolg am Markt profiliert hat und einen weltweit anerkannten Qualitätsstandard sichert .

Seit nunmehr 86 Jahren präsentiert Demeter eine biologisch-dynamische Wirtschaftsweise und eine breite Produktkette, deren Grundlagen aus der anth-roposophischen Lehre Rudolf Steiners stammen . Die Marke zeichnet sich besonders durch ihre ganz-heitliche Aufstellung in den Bereichen Forschung, Züchtung, Landwirtschaft, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel sowie in Verbraucherthemen aus . Qualitätsdefinitionen und Richtlinien sind geprägt durch die Beteiligung aller Interessengruppen an der Wertschöpfungskette . Wecker verdeutlicht, dass es dabei nicht nur um die Qualitätssicherung, sondern auch um die Verbreitung der biodynami-schen Bewegung und Wirtschaftsweise gehe .

Mittlerweile ist Demeter in 25 Ländern vertreten und steht diesbezüglich vor mehreren Herausfor-derungen . Beispielhaft nennt Wecker Unterschiede in der Biodiversität in den verschiedenen Ländern oder Unterschiede in den Sozialstandards, die sich besonders zwischen Nord- und Südhalbkugel bemerkbar machen . Für die Verankerung im Klei-nen verdeutlicht er das Zertifizierungsprogramm für Restaurants: Restaurants, Schulküchen und Betriebskantinen haben hier die Möglichkeit, den Nachhaltigkeitsanspruch und die hohe Produktqua-lität wirksam anzustreben .

Abschließend betont Wecker den Kernaspekt, der darin bestehe, Nachhaltigkeitskonzepte mit Hilfe des Dreiklangs von sozialen Themen, Ökonomie und Ökologie umzusetzen .

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Grünes Licht für die Eventgestaltung: nachhaltiges Technike-quipment und umweltfreundliche AusgestaltungReferenten: Christian Sommer (AMBION GmbH), Marcus Stadler (satis&fy AG), Dipl. Ing. Felix Gruber (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) Moderation: Michael Kellenbenz

Es gibt verschiedene Ansatzpunkte, um Veranstal-tungen nachhaltiger zu organisieren, durchzuführen und Verbesserungen anzustoßen . Ein entschei-dender Punkt ist nach wie vor der Energiebedarf während der Veranstaltung . Die Referenten Christi-an Sommer, Felix Gruber und Marcus Stadler zeigen in ihren Vorträgen Chancen der Energieeinsparung durch technische Neuheiten und Möglichkeiten der frühzeitigen Planung auf .

Christian Sommer stellt energiesparendes Equip-ment vor: von Sure-Mikrofonen über Laserpro-jektoren bis hin zu Curved-LED-Systemen für den Kulissenbau . Unter Einbeziehung der Teilnehmer werden Anforderungsprofile, Budgetbereitschaft und verschiedene Tools diskutiert .

Marcus Stadler zeigt anhand von Negativbeispielen auf, in welchen Bereichen Einsparungspotenziale bei Veranstaltungen liegen . Er zählt verschiedene Möglichkeiten auf: LED-Nutzungspausen, PVC-Digitaldrucke für Messestände oder das Ausleihen von Bühnenbildern, Requisiten und weiteren Mate-rialien, wie bei der Hanseatischen Materialverwal-tung . Seine Kernforderung: mehr Nachfrage seitens der Veranstalter, um die vorgestellten Einsparungs-potenziale besser auszuschöpfen .

Felix Gruber stellt neben dem Deutschen Umwelt-preis weitere Förderkriterien vor . Dabei verdeutlicht er die Wichtigkeit einer Kontinuität im nachhaltigen Handeln . Es reiche nicht, Nachhaltigkeit punktuell zu präsentieren . Nachhaltigkeit müsse glaubwürdig und ganzheitlich gedacht und präsentiert werden . Zudem stellt er einen Kriterienkatalog für Veranstal-ter vor, der als Grundlage für künftige Events dienen könnte .

In der nachfolgenden Diskussion werden Aspekte der Wirtschaftlichkeit diskutiert, Möglichkeiten der Überzeugungsarbeit bei Künstleragenturen erörtert und sogar beraten, wie man innerhalb der Branche geschlossenes Handeln erreicht .

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Gutes tun und darüber sprechen – über die Bedeutung von Nach-haltigkeitskommunikationReferent: Hartmut Victor Brüchert (concept X Strategische Kommunikation GmbH) Moderation: Prof. Dr. Markus Große Ophoff

Im Gegensatz zum Keyword „öko“ wird „Nachhal-tigkeit“ in der Öffentlichkeit positiv konnotiert . Es erscheint weniger radikal, charmanter und unauf-dringlicher als „öko“ . Aber diese gefällige Wahr-nehmung ist eine Fehleinschätzung: Der aktuelle Ressourcenverbrauch ist etwa doppelt so hoch wie die verfügbaren Ressourcen . Nachhaltigkeit ist ein dringender gesellschaftlicher Handlungsauftrag, an den die Unternehmenskommunikation anknüpfen muss . Im ersten Schritt müssen Unternehmen dies verinnerlichen, um glaubwürdig nach außen zu kommunizieren .

Hartmut Victor Brüchert referiert über die Notwen-digkeit nachhaltigen Wirtschaftens und authen-tische Kommunikation als Marketingtool . Bei der Kommunikation von Nachhaltigkeitsthemen kann Oberflächlichkeit unter Umständen sogar den ge-genteiligen Effekt bewirken, etwa durch den Verlust an Glaubwürdigkeit bei den Kunden .

Brücherts Kernforderung bestand in einem Pa-radigmenwechsel: In den Vordergrund gestellte, konsequente Verinnerlichung von nachhaltigem Wirtschaften erziele eine glaubwürdige externe Kommunikation . Anhand verschiedener Beispiele aus der Werbebranche macht er deutlich, dass eine Kampagne nicht auf die gesamtheitliche Darstellung der Unternehmensstrategie abzielen sollte . Viel-mehr gehe es um die Konzentration auf spezifische Aspekte: Aus den Handlungsfeldern Ökonomie, Ökologie und Soziales gelte es Ansatzpunkte her-auszufiltern, Problemfelder zu entwickeln und diese konsistent umzusetzen .

Die Teilnehmer des Vortrags durchleuchten dar-aufhin mit Hilfe der 4 Ps, bekannt aus der Werbe-branche („product, price, place, promotion“), eine klassische Ravioli-Konservendose auf nachhaltige Kommunikation . Die Ergebnisse: klassische Pro-duktumstellung auf regional und saisonal, bio und vegan, neuartige Verpackungsarten und eine Umbe-nennung, etwa von Ravioli auf „RaBIOli“ .

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Ideenbörse „Nachhaltige Veranstaltungskonzepte“ – der Blick über den TellerrandReferenten: Katrin Ordnung (Messe Frankfurt), Anke Stopperich (BESONDERE ORTE Umweltforum Berlin GmbH), Daniela Wiese (Regensburg Tourismus GmbH), David Sossna (DBU-Förderprojekt pAPPyrOS) Moderation: Ansgar Holtmann, Michael Kellenbenz

In der Ideenbörse werden kurze Einblicke auf die Ideen und Ansichten der vier Referenten geworfen . Katrin Ordnung, Anke Stopperich, Daniela Wiese und David Sossna haben jeweils nur fünf Minuten Zeit, um der Zuhörerschaft ihre Ideen mit insgesamt 20 Folien zu vermitteln . Und das Ganze unter Zeit-druck, denn jede Folie wechselt automatisch nach 15 Sekunden . Dieses interaktive Vortragsformat nennt sich „Ignite“ .

So werden in kürzester Zeit nachhaltige Konzepte und Tools vorgestellt . Thematisch umfassen die Vor-träge die Kombination von Tradition und Moderne in der Veranstaltungsplanung: Es werden eine „grüne Konferenz“ der Messe Frankfurt und App-basiertes Veranstaltungsmanagement vorgestellt und die Nutzung von alternativen Veranstaltungsorten diskutiert . Als Erkenntnis wird festgehalten, dass ein Blick über die Veranstaltungsbranche hinaus für den eigenen Horizont durchaus nützlich sein kann .

Eine weitere Erkenntnis aus der Ideenbörse: Eine Annäherung mit einfachen Maßnahmen ist bei einem so großen und breiten Thema wie der Nach-haltigkeit sinnvoll . Die einfachen Wege sind für die Kunden lebensnäher und verständlicher . Zudem bie-ten einfache Methoden viele Möglichkeiten, durch kleine Änderungen große Erfolge zu erzielen . Dies kann jedoch nur gelingen, wenn die Bereitschaft besteht, sich von alten Wegen zu entfernen und neue zu erkunden . Mit der Kombination aus Neuem und Altem können für alle Beteiligten Prozessver-besserungen erreicht werden .

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Nachhaltige Werbeartikel – so erkennen Sie die richtigen Pro-dukte, um nachhaltig zu werbenReferenten: Evelyn Gumpp (memo AG), Corinna Laudner (memo AG) Moderation: Janet Braun

Zur nachhaltigen Aufstellung eines Unternehmens muss Nachhaltigkeit in allen Teilbereichen sichtbar werden . Dazu gehören auch Werbeartikel . Nicht zuletzt, weil sie kostenlos sind, finden sie bei vielen Adressaten schnell den Weg in die Mülltonne . Wer-beartikel sind jedoch ein wichtiges Medium, um bei einer Zielgruppe zu werben . Umso bedeutsamer ist eine sorgfältige Auswahl .

Evelyn Gumpp und Corinna Laudner arbeiten bei der memo AG, einem Versandhandel für nachhal-tige Werbemittel, Büro- und Schulbedarf . In ihrem Vortrag stellen sie Möglichkeiten des nachhaltigen Werbens vor und erklären, woran man nachhaltige Produkte erkennen kann .

Mehrere Aspekte nachhaltigen Wirtschaftens fließen in die Kernwertschöpfungsprozesse ein: die Sortimentsgestaltung, die Katalogproduktion, die Personalpolitik speziell im Hinblick auf die Ge-sundheitsförderung, das Ressourcenmanagement hinsichtlich des Wasserverbrauchs und der Ener-gieversorgung und die Stakeholder-Beziehungen in Bezug auf Qualitätsüberprüfung .

Bei der Auswahl von Werbeartikeln lauten die Kern-forderungen der memo AG: Verwendung von um-welt- und sozialverträglichen Rohstoffen, Prüfung der Materialherkunft, eine ressourcenschonende, energieeffiziente und sozialverträgliche Herstellung und Verpackung, Praxistauglichkeit, Recyclingfä-higkeit und Langlebigkeit der Produkte sowie eine Ökobilanzierung . Hochwertige Labels und Zertifizie-rungen können hierbei Orientierungshilfen geben . Gumpp und Laudner machen insgesamt deutlich, dass es nicht allein um das Produkt, sondern eben-falls um eine bewusste Produktauswahl geht .

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Resilienz: In der Ruhe liegt die Kraft – stärken Sie Ihre Wider-standsfähigkeitReferenten: Anja Lindner (Ernährung – Leben – Kultur), Wolfgang Gutberlet (W-E-G Stiftung & Co. KG)

In der Gastronomie, Hotellerie oder Veranstaltungs-branche ist Stress oft ein täglicher Wegbegleiter . Umso wichtiger ist es für Berufstätige dieser Branchen, Techniken und Methoden zu entwickeln, die negative Auswirkungen abfedern und die eigene Widerstandsfähigkeit stärken .

Im Workshop „Resilienz – In der Ruhe liegt die Kraft“ werden verschiedene Techniken und Me-thoden vorgestellt und angewendet, und folgende Kernfrage ausgearbeitet: „Wie können wir unsere Reaktionen auf stressvolle Ereignisse und Aktivitä-ten so verändern, dass wir die in extremen Emotio-nen steckende Energie nutzen können, ohne unsere Gesundheit zu belasten?“

Zu Gast sind Anja Lindner, die sich seit Jahren mit ganzheitlicher Nachhaltigkeit in der Gastronomie- und Veranstaltungsbranche beschäftigt, und Wolf-gang Gutberlet, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Handelskette „tegut“, Ökomanager des Jahres 2005 und Vorsitzender des Aufsichtsrats der W-E-G Stiftung & Co . KG .

Lindner und Gutberlet verdeutlichen die Vielschich-tigkeit des menschlichen Körpers und Geistes . Als Begabungs-, Beziehungs- und Bedarfswesen stelle der Mensch ein komplexes System dar, dessen körperlicher und geistiger Zustand stark von ex-ternen Einflüssen abhänge und beeinflusst werde . Verschiedene Techniken eignen sich dabei für Stresssituationen . So verbessern Atemübungen und Tagebuchtechniken die vertiefende Widerstandser-fassung, den Rhythmus von Ruhe und Gelassenheit, die Gefühlskontrolle und die Willensbildung .

Eine entscheidende Rolle bei der Stärkung der Widerstandsfähigkeit spielen positive Emotionen . Diese helfen dabei, Ressourcen zu entwickeln, wel-che für den Umgang mit Stresssituationen essentiell sind und Erholung gewähren . Ein Kernpunkt zum Bewahren eines kühlen Kopfes in Stresssituationen können einfache Atemübungen sein . Ebenso bewir-ken Übungen für eine vorurteilsfreie, bedingungs-lose Wertschätzung, dass im täglichen Miteinander die Kontrolle bewahrt werde . Gutberlet zeigt anhand einer speziellen Software, die die Herzratenvariabi-lität misst, wie groß der Einfluss von Stress auf das Herzrhythmussystem sein kann .

Das Training des eigenen Körperbewusstseins und das aktive Arbeiten an Körper und Geist können maßgeblich dabei unterstützen, mit Stresssituati-onen besser umzugehen oder diese gar nicht erst aufkommen zu lassen .

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Umwelt- und Nachhaltigkeitsberatung: Verantwortung will ge-lernt seinReferenten: Jürgen May (2bdifferent), Dr. Stefan Müssig (Bundesverband für Umweltberatung e.V.) Moderation: Martin Herrndorf

Die Aufgabe einer nachhaltigen Agentur oder Eventdienstleisters beginnt mit einem kritischen Blick auf das eigene Handeln . Die Referenten ver-anschaulichen in ihren Vorträgen die verschiedenen Handlungsfelder und Werkzeuge der Umwelt- und Nachhaltigkeitsberatung für die Praxis .

Dr . Müssig macht dabei den Ausgangspunkt der Überlegungen deutlich: „Bei unternehmerischer Sustainability and Responsibility geht es im Kern nicht darum, was Unternehmen mit ihren Gewinnen anstellen, sondern wie sie zu diesen kommen .“

Die Anforderungen von Konsumenten und Kunden in der Gesellschaft wüchsen täglich und es werde immer mehr Transparenz hinsichtlich der Produkther-kunft gefordert . Dabei bestehe oft eine Diskrepanz zwischen kommunizierter und tatsächlicher Perfor-mance von Marken .

Um die Handlungsdringlichkeit in der Veranstaltungs-branche hervorzuheben, macht Müssig deutlich, dass es im Jahr 2020 nach Ergebnissen des Zukunftsinsti-tuts eine Ökosteuer für nicht nachhaltige Events ge-ben werde . Eine Negativliste werde „Greenwasher“ kritisch hervorheben, unökologische Locations würden an Attraktivität verlieren und regionale und fair gehandelte Produkte in den Mittelpunkt rücken . Beispielhaft führt er Strategien der Telekom auf, mit denen auf die Erwartungen von Teilnehmern bei der Anreise und der Organisation des Events, der Verpfle-gung und dem Ausgleich unvermeidbarer Emissionen eingegangen werden soll . Ähnlich agiere UniCredit .

Um die Zielvorgabe „WERTEsteigerung“ zu erreichen, wird die Arbeit von FAMAB im Bereich Nachhaltigkeit vorgestellt: Sie durchleuchten Unternehmen in Bezug auf nachhaltigkeitsrelevante Kriterien und legen Handlungspotenziale offen .

Jürgen May knüpft an die gesellschaftliche Verant-wortung von Unternehmen an, die in allen Säulen verankert und zur strategischen Ausrichtung erhoben werden müsse .

„Unter Umweltmanagement wird die Planung, Organi-sation, Steuerung und Kontrolle aller Umweltschutz-aktivitäten eines Unternehmens verstanden mit dem Ziel, selbst definierte Umweltleitlinien umzusetzen, die Umweltleistung der Organisation zu verbessern bzw . deren Umweltauswirkungen zu vermindern .“

Wirkungsvolle Methoden seien beispielsweise Ecomapping, Mitarbeiterbefragungen, Lieferanten-bewertungen, Input-Output-Analysen, interne Audits oder die Aufstellung einer Verantwortungsmatrix . NachhaltigkeitsberaterInnen könnten an entschei-denden Punkten zur Rate gezogen werden . Tools und Beratungsansätze wie Eco-Cockpit, ISO 26000 oder EMASplus werden als Möglichkeiten genannt, um Unternehmen zukunftsfähig und nachhaltig auszu-richten . Wichtig sei eine stetige Betrachtung des Nachhaltigkeitsprozesses . Mit der Erreichung der gesetzten Ziele dürfe der Prozess nicht beendet sein . „Wir werden ein neues System schaffen müssen, das nicht nach Geld und Reichtum strebt, sondern nach Werten, die vom Herzen kommen .“ (Paulo Coelho)

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Was bringt uns das überhaupt? Über die Herausforderung, Nach-haltigkeit messbar zu machenReferenten: Erik Poppe (SUSTAINUM eG und SUSTAINUM e.V.), Ilona Molla (SUSTAINUM eG und SUSTAINUM e.V.), Michael Stober (Landgut A. Borsig GmbH & Co.KG) Moderation: Ansgar Holtmann

Wie misst man Nachhaltigkeit? Mit dieser Kernfrage beschäftigen sich unter anderem Erik Poppe und Ilona Molla . Die Antwort spielt eine wichtige Rolle für nachhaltiges Wirtschaften . Bekanntlich ent-scheidet der Wirkungsgrad von Maßnahmen über ihren Erfolg und Nutzen .

Poppe hat sich bereits umfassend mit Produktbi-lanzierungen und der Analyse von Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit beschäftigt . Er erklärt, dass Nachhaltigkeitsindikatoren messbare Sach-verhalte darstellen, die sich auf ein bestimmtes Sys-tem beziehen, beispielsweise eine Veranstaltung, ein Unternehmen oder eine Branche . Die Ermittlung relevanter Indikatoren umfasse sowohl die direkten und indirekten Wirkungsgrößen als auch zukünftige Bewertungen des Einflusses auf die Gesellschaft und Umwelt . Poppe verdeutlicht außerdem folgen-de Problematik: Bei der Messung von Teilaspekten eines Systems sei zunächst keine ganzheitliche Bewertung möglich . Ziel der Bewertung von Nachhaltigkeit sei die Aufdeckung von Konflikten zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Interessen gesellschaftlicher Akteure . Der hieraus entstehende Nutzen sei die ganzheitliche Erfassung der Unternehmensleistungen und das Aufdecken von Problemen und Potenzialen . Poppe erklärt ab-schließend, dass die Messung und Bewertung von Nachhaltigkeit ein Entdeckungsverfahren sei .

Ilona Molla schildert ihre Erfahrungen mit dem Hotel The Ritz-Carlton Berlin . Den Verlauf der Messung, Bewertung und Ausführung von Nachhaltigkeits-strategien veranschaulicht sie in folgendem Kreis-lauf: Planung, Ausführung, Überprüfung und Anpas-sung laufen in ständiger Wiederholung ab . Anhand des Ritz-Carlton Berlin stellt sie die Kennzahlen zum Stromverbrauch und zur CO2-Bilanz dar und beur-teilt das Ergebnis der Messung im Hinblick auf die Bewertung von Nachhaltigkeit .

Michael Stober verdeutlicht am Beispiel des Land-guts A . Borsig, dass Nachhaltigkeit nicht nur öko-logischen Mehrwert schafft, sondern auch einen geldwerten Vorteil darstellen kann .

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Ideenbörse Gastronomie – so wird Nachhaltigkeit zum GenussReferenten: Eva-Maria Hackenberg (Bioland e. V.), Klaus-Peter Suhling (Accente Gastronomie Service GmbH), Claudia Schaffhausen (Bio Hotels), Martin Weber (Pacovis Deutschland GmbH - Food Packaging) Moderation: Anja Lindner

Die Ideenbörse „Gastronomie – so wird Nachhal-tigkeit zum Genuss“ beschäftigt sich mit Konzepten und Möglichkeiten der nachhaltigen Gastronomie . Eine Besonderheit hierbei stellt die Präsentations-technik des Workshops dar: Die Teilnehmer werden in Gruppen aufgeteilt . Die Referenten haben jeweils sieben Minuten Zeit, einen Impulsvortrag zu hal-ten . Es folgt eine dreiminütige Diskussionszeit . Die Gruppen wechseln im Anschluss zum nächsten Referenten . Abschließend findet eine Fragerunde mit anschließender Ideenbörse statt . Dieses innova-tive Format nennt sich „Speed Geeking“ und ist ein Präsentationsverfahren, bei dem mehrere Vorträge in kurzer Zeit gehalten werden können .

In den Kurzvorträgen erläutert Eva-Maria Hacken-berg ihre Erfahrungen zur Regionalität von Biopro-dukten, zur Aus- und Weiterbildung von Köchen sowie zu nachvollziehbaren Nachhaltigkeitsbe-griffen . Klaus-Peter Suhling gewährt Einblicke in nachhaltige Catering-Konzepte und veranschaulicht gleichzeitig die dabei bestehenden Grenzen . Claudia Schaffhausen stellt anhand von Fallbeispie-len vor, wie ganzheitliche Biohotelkonzepte erfolg-reich am Markt agieren . Beispielhaft nimmt sie Bezug auf Bio-Wellness und nachhaltige Veranstal-tungen und betont darüber hinaus die bedeutende Rolle der Hotelserviceteams für ein erfolgreiches und nachhaltiges Konzept .

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Workshop-Zusammenfassung: USP Nachhaltigkeit?

Der Workshop der Studiengruppe der Hochschule München um Prof . Dr . Daniel Metzler soll den Teil-nehmern zwei grundlegende Werkzeuge vorstellen, mit denen sie Differenzierungsstrategien für ihre Unternehmen im Hinblick auf das Thema Nachhal-tigkeit entwickeln können .

Das erste Modell ist die sogenannte „Customer Journey“, die für die Zwecke des Workshops auf die Meetingbranche angepasst wurde . Im Rahmen dieses Modells durchlaufen potenzielle Kunden ty-pische Kontaktpunkte einer Veranstaltungsleistung, die durch ein Unternehmen der MICE-Branche er-bracht wird . Die einzelnen Touch Points stehen auf der X-Achse und werden in der zweiten Dimension auf der Y-Achse durch Aspekte der Nachhaltigkeit ergänzt (siehe Abbildung 1) .

Abbildung 1: Customer Journey für eine Veranstaltungsleistung

Zunächst muss eine Hälfte der MICE-Experten zwei Nachhaltigkeitsmaßnahmen aus Kundensicht aufschreiben, wobei nur die X-Achse des Modells aufgedeckt wird . Nachdem diese aufgehängt sind, wird die Y-Achse aufgedeckt und die gesammelten Maßnahmen werden entsprechend der drei Di-mensionen der Nachhaltigkeit zugeordnet . Die so entstandenen Lücken sollen aufzeigen, wo noch Handlungsbedarf in der Entwicklung von Nachhal-tigkeitsmaßnahmen liegt .

In diesem Workshop sind die Lücken in jeder Di-mension der Nachhaltigkeit etwa gleich verteilt . Im nächsten Schritt soll sich die andere Hälfte der Teil-nehmer auf andersfarbigen Karten entsprechend der Lücken weitere Maßnahmen überlegen . Um zum zweiten Modell überzuleiten, wird aus jedem Quadranten der „Customer Journey“ eine Maßnahme zufällig ausgewählt und von den Teilnehmern aus der Kundenperspektive bewertet . Hierzu können jeweils drei Punkte gestaffelt nach Wichtigkeit verteilt werden . Dabei zeigt sich ein Stimmungsbild der Teilnehmerschaft über die aus-gewählten Maßnahmen . In der Unternehmenspraxis können solche Stimmungsbilder auf Kunden- oder Expertenbefragungen basieren .

Die nach ihrer Wichtigkeit abgestuften Maßnahmen werden dann in das zweite Modell (siehe Abbil-dung 2), die „Importance-/Performance-Matrix“, nach ihrer Importance (= Wichtigkeit) eingeordnet, angefangen mit dem Aspekt mit der niedrigsten Stimmzahl .

Abbildung 2: Importance/Performance-Matrix

durchlaufen potenzielle Kunden typische Kontaktpunkte einer Veranstaltungsleistung, die

durch ein Unternehmen der MICE-Branche erbracht wird. Die einzelnen Touch Points

stehen auf der X-Achse und werden in der zweiten Dimension auf der Y-Achse durch

Aspekte der Nachhaltigkeit ergänzt (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Customer Journey für eine Veranstaltungsleistung

Zunächst muss eine Hälfte der MICE-Experten zwei Nachhaltigkeitsmaßnahmen aus

Kundensicht aufschreiben, wobei nur die X-Achse des Modells aufgedeckt wird. Nachdem

diese aufgehängt sind, wird die Y-Achse aufgedeckt und die gesammelten Maßnahmen

werden entsprechend der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit zugeordnet. Die so

entstandenen Lücken sollen aufzeigen, wo noch Handlungsbedarf in der Entwicklung von

Nachhaltigkeitsmaßnahmen liegt.

In diesem Workshop sind die Lücken in jeder Dimension der Nachhaltigkeit etwa gleich

verteilt. Im nächsten Schritt soll sich die andere Hälfte der Teilnehmer auf andersfarbigen

Karten entsprechend der Lücken weitere Maßnahmen überlegen.

Um zum zweiten Modell überzuleiten, wird aus jedem Quadranten der „Customer Journey“

eine Maßnahme zufällig ausgewählt und von den Teilnehmern aus der Kundenperspektive

bewertet. Hierzu können jeweils drei Punkte gestaffelt nach Wichtigkeit verteilt werden.

Dabei zeigt sich ein Stimmungsbild der Teilnehmerschaft über die ausgewählten

Maßnahmen. In der Unternehmenspraxis können solche Stimmungsbilder auf Kunden-

oder Expertenbefragungen basieren.

Die nach ihrer Wichtigkeit abgestuften Maßnahmen werden dann in das zweite Modell

(siehe Abbildung 2), die „Importance-/Performance-Matrix“, nach ihrer Importance

(= Wichtigkeit) eingeordnet, angefangen mit dem Aspekt mit der niedrigsten Stimmzahl.

Abbildung 2: Importance/Performance-Matrix

Schließlich werden die gewichteten Maßnahmen durch die Moderatoren exemplarisch,

unter Berücksichtigung des Performance-Aspekts, den jeweiligen Quadranten zugeordnet.

Dieser zeigt auf, wie gut das eigene Unternehmen in diesem Aspekt, etwa in der

Kundenwahrnehmung, abschneidet. Auch dies kann wieder über Kunden- bzw.

Expertenbefragungen erfolgen.

Die einzelnen Quadranten kennzeichnen Maßnahmen und den zukünftigen Umgang

damit. So taucht beispielsweise eine Maßnahme mit niedriger Wichtigkeit für den Kunden,

aber mit hohen Leistung durch das Unternehmen im Feld „Reduzieren“ auf – eventuell

wird hier in Relation zur Kundenwichtigkeit zu viel Aufwand betrieben. (Sogenannte

„Hygienefaktoren“, die in diesem Feld platziert werden können, sollten jedoch nicht

zwangsläufig gesenkt werden. Hierzu zählt beispielsweise die Sauberkeit: Den Kunden

erscheint dieser Aspekt in einer Befragung nicht explizit als wichtig, da reinliche

Veranstaltungsstätten selbstverständlich geworden sind. Reduziert ein Unternehmen hier

jedoch seine Aktivitäten, fällt dies den Kunden negativ auf und die Maßnahme könnte in

das Feld „Ausbauen“ wandern.)

Dieses Modell stellt eine Momentaufnahme der Gegebenheiten dar. Diese können sich

durch das Handeln des Unternehmens verändern, oder Maßnahmen wandern dynamisch

von einem Quadranten in den anderen. Das geschieht jeweils in Abhängigkeit von den

Faktoren Wichtigkeit und Leistung.

Die anschließende Diskussion bringt interessante Anregungen: Die

Importance/Performance-Analyse per se spreche im Fazit keine sozialen oder ethischen

Aspekte an. So sei die Kundennachfrage wohl nicht die optimale Prämisse, um

Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu bewerten. Jedoch macht eine Gegenmeinung klar, dass es

bei dieser Analyse wichtig ist, welche Stakeholder zu den jeweiligen Aspekten befragt

werden, um valide Aussagen über die Wichtigkeit von Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu

Importance

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Schließlich werden die gewichteten Maßnahmen durch die Moderatoren exemplarisch, unter Be-rücksichtigung des Performance-Aspekts, den jeweiligen Quadranten zugeordnet . Dieser zeigt auf, wie gut das eigene Unternehmen in diesem Aspekt, etwa in der Kundenwahrnehmung, abschneidet . Auch dies kann wieder über Kunden- bzw . Exper-tenbefragungen erfolgen .

Die einzelnen Quadranten kennzeichnen Maßnah-men und den zukünftigen Umgang damit . So taucht beispielsweise eine Maßnahme mit niedriger Wich-tigkeit für den Kunden, aber mit hohen Leistung durch das Unternehmen im Feld „Reduzieren“ auf – eventuell wird hier in Relation zur Kundenwichtig-keit zu viel Aufwand betrieben . Sogenannte „Hygi-enefaktoren“, die in diesem Feld platziert werden können, sollten jedoch nicht zwangsläufig gesenkt werden . Hierzu zählt beispielsweise die Sauber-keit: Den Kunden erscheint dieser Aspekt in einer Befragung nicht explizit als wichtig, da reinliche Veranstaltungsstätten selbstverständlich geworden sind . Reduziert ein Unternehmen hier jedoch seine Aktivitäten, fällt dies den Kunden negativ auf und die Maßnahme könnte in das Feld „Ausbauen“ wandern .

Dieses Modell stellt eine Momentaufnahme der Gegebenheiten dar . Diese können sich durch das Handeln des Unternehmens verändern, oder Maß-nahmen wandern dynamisch von einem Quadranten in den anderen . Das geschieht jeweils in Abhängig-keit von den Faktoren Wichtigkeit und Leistung .

Die anschließende Diskussion bringt interessante Anregungen: Die Importance/Performance-Analyse per se spreche im Fazit keine sozialen oder ethi-schen Aspekte an . So sei die Kundennachfrage wohl nicht die optimale Prämisse, um Nachhaltig-keitsmaßnahmen zu bewerten . Jedoch macht eine Gegenmeinung klar, dass es bei dieser Analyse wichtig ist, welche Stakeholder zu den jeweiligen Aspekten befragt werden, um valide Aussagen über die Wichtigkeit von Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu bekommen .

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KontaktTamara Bebion

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E-Mail: info@greenmeetings-events .deWeb: www .greenmeetings-events .de

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