DILLINGER HÜTTE AUF EINEN BLICK€¦ · Hidrokon Stiftung Offshore Windenergie DOTI 2008...
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AU F E I N E N B L I C K
2007 2008
Roheisenbezug in kt *) 2 297 2 241
Rohstahlproduktion in kt 2 655 2 619
Grobblechproduktion gesamt in kt 2 388 2 227
davon in Dillingen in kt 1 607 1 481
davon in Dunkerque in kt 781 746
Versand gesamt in kt 2 926 2 921
davon Grobbleche in kt 2 307 2 254
davon Halbzeug in kt 619 667
Gesamtbelegschaft(ohne Auszubildende) per 31.12. 5 233 5 322
Personalaufwand in Mio 334 345
davon Altersversorgung in Mio 18 22
Bilanzsumme in Mio 2 466 2 748
Eigenkapital in Mio 1 119 1 369
Anlagevermögen in Mio 1 131 1 488
Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung in Mio 533 607
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Mio 537 609
EBITDA in Mio 558 613
EBIT in Mio 493 549
Cashflow aus dem operativen Bereich in Mio 608 532
Umsatzerlöse nach Ländern in Mio
Deutschland 972 1 097
Frankreich 550 739
Übrige EU-Staaten 475 463
Übriger Export 629 733
Umsatzerlöse gesamt 2 626 3 032
Veränderung
– 2,4 %
– 1,4 %
– 6,7 %
– 7,8 %
– 4,5 %
– 0,2 %
– 2,3 %
+ 7,8 %
+ 15,5 %
Abbildung Titelseite:Futuristische Architektur des neuen Porsche Museums in Stuttgart
(Detail)
DILLINGER HÜTTE
Impressum
Herausgeber:
Aktien-Gesellschaft
der Dillinger Hüttenwerke
Werkstraße 1
66763 Dillingen
Telefon: +49 (0) 68 31/47-0
Telefax: +49 (0) 68 31/47-2212
http: //www.dillinger.de
E-Mail: [email protected]
Redaktion:
Ute Engel, Dillinger Hütte
Konzeption/Gestaltung:
Wolfgang Schmitt, Dillinger Hütte
Gesamtherstellung:
Krüger Druck+Verlag, Dillingen
Fotos:
Uwe Braun, Dillinger Hütte
Dillinger Hütte
Bilfinger Berger
Corbett Philips
EUROPIPE
GTS Industries
Hidrokon
Stiftung Offshore Windenergie DOTI 2008
GE
SC
HÄ
FT
SB
ER
ICH
T 2
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8D
ILL
ING
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HÜ
TT
E
*) Gesamtproduktion ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH: 4 357 kt ( 2007: 4 631 kt)
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2007 2008
Roheisenbezug in kt *) 2 297 2 241
Rohstahlproduktion in kt 2 655 2 619
Grobblechproduktion gesamt in kt 2 388 2 227
davon in Dillingen in kt 1 607 1 481
davon in Dunkerque in kt 781 746
Versand gesamt in kt 2 926 2 921
davon Grobbleche in kt 2 307 2 254
davon Halbzeug in kt 619 667
Gesamtbelegschaft(ohne Auszubildende) per 31.12. 5 233 5 322
Personalaufwand in Mio 334 345
davon Altersversorgung in Mio 18 22
Bilanzsumme in Mio 2 466 2 748
Eigenkapital in Mio 1 119 1 369
Anlagevermögen in Mio 1 131 1 488
Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung in Mio 533 607
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Mio 537 609
EBITDA in Mio 558 613
EBIT in Mio 493 549
Cashflow aus dem operativen Bereich in Mio 608 532
Umsatzerlöse nach Ländern in Mio
Deutschland 972 1 097
Frankreich 550 739
Übrige EU-Staaten 475 463
Übriger Export 629 733
Umsatzerlöse gesamt 2 626 3 032
Veränderung
– 2,4 %
– 1,4 %
– 6,7 %
– 7,8 %
– 4,5 %
– 0,2 %
– 2,3 %
+ 7,8 %
+ 15,5 %
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Impressum
Herausgeber:
Aktien-Gesellschaft
der Dillinger Hüttenwerke
Werkstraße 1
66763 Dillingen
Telefon: +49 (0) 68 31/47-0
Telefax: +49 (0) 68 31/47-2212
http: //www.dillinger.de
E-Mail: [email protected]
Redaktion:
Ute Engel, Dillinger Hütte
Konzeption/Gestaltung:
Wolfgang Schmitt, Dillinger Hütte
Gesamtherstellung:
Krüger Druck+Verlag, Dillingen
Fotos:
Uwe Braun, Dillinger Hütte
Dillinger Hütte
Bilfinger Berger
Corbett Philips
EUROPIPE
GTS Industries
Hidrokon
Stiftung Offshore Windenergie DOTI 2008
GE
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SB
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*) Gesamtproduktion ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH: 4 357 kt ( 2007: 4 631 kt)
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I N H A LT
Tagesordnung der ordentlichen Hauptversammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Mitglieder des Aufsichtsrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Mitglieder des Vorstands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Bericht des Aufsichtsrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Bericht des Vorstands (Lagebericht) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Allgemeine Wirtschaftslage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Stahlmarkt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Geschäftsverlauf Dillinger Hütte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Risiko- und Chancenbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Mitarbeiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Verbesserungsprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Bauwerke. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Investitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Forschung und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Rohstoff-Beschaffung und Transport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Umwelt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Wichtigste Beteiligungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Jahresabschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Gewinn- und Verlustrechnung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
Anhang
Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Kapitalflussrechnung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Erläuterungen zur Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
Sonstige Angaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Bestätigungsvermerk. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
Entwicklung des Anlagevermögens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Aufstellung des Anteilsbesitzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
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„Grüne Hütte“ – Blick auf den Hochofen 5
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TAG E S O R D N U N G
der ordentlichen Hauptversammlung der Aktien-Gesellschaft
der Dillinger Hüttenwerke mit Sitz in 66763 Dillingen/Saar
die am Donnerstag, dem 16. Juli 2009, um 10:30 Uhr,
im Gästehaus der Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke,
Heiligenbergstraße 72, 66763 Dillingen/Saar, stattfindet.
1. Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses
zum 31. Dezember 2008 und des Lageberichts sowie des
Berichts des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2008
2. Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder
des Vorstands für das Geschäftsjahr 2008
3. Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder
des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2008
4. Beschlussfassung über die Vergütung an den Aufsichtsrat
für das Geschäftsjahr 2008
5. Ergänzungswahl zum Aufsichtsrat
6. Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2009
3
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4
M I T G L I E D E R
D E S AU F S I C H T S R AT S
Dr. MICHAEL H. MÜLLER RechtsanwaltSaarbrückenVorsitzender
ARMIN SCHILD Bezirksleiter der IG Metall Hessen, Rheinland-Pfalz, Biebertal Thüringen, Saarland1. Stellv. Vorsitzender (seit 3. 4. 2008)
MICHEL WURTH Member of the Group Management Board, ArcelorMittalLuxembourg2. Stellv. Vorsitzender
Dr. BERND BERGMANN Mitglied des Vorstands des Kuratoriums derWallerfangen Montan-Stiftung-Saar(ab 11. 7. 2008)
Prof. Dr. HEINZ BIERBAUM Leiter des INFO-Instituts, SaarbrückenSaarbrücken
CARL DE MARÉ Vice President ArcelorMittal, Chief TechnicalBelsele Officer Flat Carbon Europe(ab 11. 7. 2008)
OTFRIED FORSSMAN Ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats der Saarstahl AGLuxembourg(bis 11. 7. 2008)
HANS-GÜNTER HERFURTH Geschäftsführer der ROGESA Dillingen Roheisengesellschaft Saar mbH (bis 31. 3. 2009)
ALBERT HETTRICH Staatssekretär, Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft Saarbrücken des Saarlandes
ROBERT HIRY 1. Bevollmächtigter der IG MetallRehlingen-Siersburg Verwaltungsstelle Völklingen
GÜNTER LUDWIG Stellv. Betriebsratsvorsitzender Losheim der Dillinger Hütte
ALEX NICK Vice President Global Plate, ArcelorMittalLuxembourg(bis 11. 7. 2008)
REINER PETRY Mitglied des Betriebsrats der Dillinger HütteRehlingen-Siersburg
ALBERT RINNEN Vice President Controlling, ArcelorMittal Luxembourg(ab 27. 2. 2008)
EUGEN ROTH Vorsitzender desMerchweiler Deutschen Gewerkschaftsbunds Saar
ROMAN SELGRATH Betriebsratsvorsitzender der Dillinger HütteDillingen
ERICH WILKE Bankvorstand i. R. Königstein (Taunus)
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M I T G L I E D E R
D E S VO R S TA N D S
Dr. PAUL BELCHE Kaufmännischer VorstandVorsitzender
Dr. NORBERT BANNENBERG Technikvorstand
Dr. KARLHEINZ BLESSING Personalvorstand/Arbeitsdirektor
FRED METZKEN Finanzvorstand
5
Dr. Paul Belche, Fred Metzken, Dr. Karlheinz Blessing, Dr. Norbert Bannenberg (v. l. n. r.)
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High-Tech-Bleche der Dillinger Hütte für außergewöhnliche Konstruktionen: das neue Porsche Museum
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7
B E R I C H T D E S AU F S I C H T S R AT S
Der Aufsichtsrat hat sich durch schriftliche und mündliche Berichte des Vorstands in Auf-
sichtsratssitzungen und Einzelbesprechungen regelmäßig und umfassend über die Lage
und wirtschaftliche Entwicklung einschließlich der Risikolage des Unternehmens unter-
richten lassen. Er wurde über alle Projekte und Vorhaben informiert, die für die Gesell-
schaft von besonderer Bedeutung sind. Alle Maßnahmen, die die Zustimmung des Auf-
sichtsrats erfordern, sowie wesentliche Vorgänge und grundsätzliche Fragen der Unter-
nehmenspolitik wurden mit dem Vorstand eingehend beraten. Im Geschäftsjahr 2008
fanden vier turnusmäßige Sitzungen sowie eine konstituierende Sitzung nach der Neu-
wahl des Aufsichtsrats durch die Hauptversammlung statt. Vor jeder der ordentlichen
Sitzungen trat das sechsköpfige Aufsichtsratspräsidium zusammen.
Die Buchführung, der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2008 und der Lagebericht
wurden von dem durch die Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer, KPMG AG,
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Saarbrücken, geprüft und mit dem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk testiert. Der Aufsichtsrat und der Bilanzausschuss haben die Jah-
resabschlussunterlagen zum 31. Dezember 2008 und den Lagebericht, die ihnen recht-
zeitig zugestellt wurden, geprüft. Der Abschlussprüfer nahm an der Beratung der Jahres-
abschlussunterlagen in der Sitzung des Bilanzausschusses des Aufsichtsrats teil, um den
Jahresabschluss zu erörtern und über wesentliche Ergebnisse seiner Prüfung zu berich-
ten. Dabei haben sich nach eigener Prüfung der Jahresabschlussunterlagen durch den
Aufsichtsrat keine Einwendungen ergeben. Der Aufsichtsrat hat in seiner heutigen Sit-
zung den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss gebilligt, der damit festgestellt
worden ist.
Mit Ablauf der Hauptversammlung im Geschäftsjahr 2008 endete die Amtszeit der Auf-
sichtsratsmitglieder. Daher erfolgte in der Hauptversammlung der Gesellschaft, die am
11. Juli 2008 in Dillingen stattfand, die Neuwahl des Aufsichtsrats der Aktien-Gesellschaft
der Dillinger Hüttenwerke. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats bedankt sich bei allen aus-
geschiedenen Mitgliedern für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit.
Für die im Berichtsjahr geleistete Arbeit und ihren Einsatz spricht der Aufsichtsrat dem
Vorstand, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeitern der Dillinger Hütte und den Beschäf-
tigten der mit ihr verbundenen Unternehmen Dank und Anerkennung aus.
Dillingen, den 28. Mai 2009
Der Aufsichtsrat
Dr. Michael H. MÜLLER
Vorsitzender
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B E R I C H T D E S VO R S TA N D S
(Lagebericht)
Allgemeine Wirtschaftslage
Weltwirtschaft kühlte sich merklich ab
Die globale Konjunktur kühlte sich im Verlauf des Jahres 2008 zunehmend ab. Die
Finanzmarktturbulenzen haben sich verstärkt ab dem Sommer auf die Realwirtschaft
ausgewirkt und schlugen seit Herbst 2008 auf das verarbeitende Gewerbe durch, dessen
Produktion im raschen Tempo zurückging. Diese Abkühlung spiegelt sich auch in dem
weiterhin sehr volatilen Ölpreis wider: Nachdem die Ölnotierungen im Sommer Höchst-
marken von 140 US $ pro Barrel erreicht hatten, stürzten sie zum Jahresende auf 35 US $
pro Barrel regelrecht ab. Am stärksten von dem globalen Konjunktureinbruch betroffen
sind die westlichen Industrieländer mit einer Steigerungsrate ihres Bruttoinlandsprodukts
von insgesamt nur noch 1 % (2007: + 2,7 %). In den letzten Monaten des Jahres sind
allerdings auch vermehrt die Schwellenländer von den Ereignissen an den Finanzmärkten
in Mitleidenschaft gezogen worden, dennoch blieb die Wachstumsdynamik dort noch
relativ hoch. Insgesamt wird 2008 noch ein durchschnittliches Weltwirtschaftswachstum
von voraussichtlich 3,4 % *) erreicht (2007: + 5,2 %) und eine Steigerung des Welthandels
– trotz starker Abschwächung zum Jahresende – von insgesamt 4,1 % (2007: + 7,2 %).
Die Wirtschaftsleistung in den Vereinigten Staaten (+ 1,1 %) ist gegenüber 2007 (+ 2 %)
vor allem infolge der Verringerung der Ausrüstungsinvestitionen und einer im Zuge der
Immobilienkrise sinkenden Binnennachfrage nur noch sehr schwach gestiegen. Nach
Definition des National Bureau of Economic Research befindet sich die größte Volkswirt-
schaft der Welt bereits seit Dezember 2007 in einer Rezession. In Japan, das sehr stark
exportorientiert ist, hat sich die Wirtschaftslage noch stärker verschlechtert: Das Brutto-
inlandsprodukt sank um 0,3 % (2007: + 2,4 %). Die Folgen der globalen Wirtschaftskrise
und des massiven Einbruchs der Ölpreise haben vor allem im vierten Quartal das Wirt-
schaftswachstum in Russland gebremst. Daher ging die Steigerungsrate (+ 6,2 %) merk-
lich gegenüber dem Vorjahr zurück (+ 8,1 %). Nachdem die Wirtschaftsleistung in China
in 2007 noch zweistellig gewachsen ist (+ 13 %), nahm sie in 2008 nur noch um 9 % zu.
Indien konnte seinen Wachstumskurs (+ 7,3 %) annähernd halten.
Wachstum in Europa rückläufig
Hat sich die konjunkturelle Lage in Europa An fang
des Jahres 2008 noch positiv entwickelt, so schwäch-
te sie sich im Laufe des Jahres in einem rasanten
Tempo ab. Vor dem Hintergrund der kräftigen
Abkühlung der Weltwirtschaft litten die meisten
Mitgliedsstaaten im EU-Raum unter einer drasti-
schen Abschwächung der Exporte in Drittstaaten
und einer stark nachlassenden Investitionsdynamik.
Dadurch brachen die Aufträge in der Industrie dras-
tisch ein. Belastet durch die hohen Energie- und
Nahrungsmittelpreise, gab auch die Nachfrage der
privaten Haushalte nach. Für das Gesamtjahr 2008
hat das europäische Statistikamt Eurostat noch ein
8
ProduktionVerbrauch
1 400
1 300
1 200
1 100
1 000
900
800
700
600
50088 90 92 94 96 98 00 02
Jahr04 06
Mio t
89 91 93 95 97 99 01 03 05 07 08
Entwicklung von Stahlproduktion und sichtbarem Stahlverbrauch (Fertigprodukte) weltweit
*) Alle Zahlen zur Wirtschaftslage und zum Stahlmarkt basieren auf aktuell zur Verfügung stehenden, z. T. vorläufigen, amtlichen und nichtamtlichen Statistiken.
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Bericht des Vorstands
Stahlmarkt
Wachstum von 0,9 % in der gesamten EU und von 0,7 % im Euroraum errechnet. Infolge
einer stark zurückgehenden Industrieproduktion und einer Stagnation beim privaten
Konsum ist in Frankreich das Bruttoinlandsprodukt um nur noch 0,8 % (2007: + 2,2 %)
gestiegen. In Deutschland erreicht das Wirtschaftswachstum 2008 aufgrund der guten
Entwicklung und der starken Exporttätigkeit in den ersten Monaten des Jahres noch ein
Wachstum von 1,3 % (2007: + 2,5 %). Danach bremste die Konjunktur immer mehr ab
und rutschte – ebenso wie in Italien (- 0,6 % nach + 1,5 % in 2007) – in die Rezession.
Weltweite Rohstahlproduktion leicht rückläufig
Nachdem die globale Stahlproduktion seit 1998 ununterbrochen gewachsen war und in
2007 noch um 7,6 % zulegte, hat sie sich in 2008 erstmals moderat um 1,2 % auf rund
1,329 Milliarden Tonnen*) verringert. Auf starke Produktionszuwächse in den ersten acht
Monaten (+ 5,6 %) folgte ein deutlicher Rückgang von September bis Jahresende, wobei
sich die Abwärtsdynamik im November (- 19 %) und im Dezember (- 24,3 %) zunehmend
verschärft hat. Gründe sind das starke Übergreifen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft
und die rasante Abschwächung der Weltwirtschaft, die bei allen wichtigen Verbraucher-
sektoren zu großer Unsicherheit und zu starken Auftragsrückgängen führten. Die meisten
Stahlunternehmen reagierten, indem sie durch Produktionsdrosselungen das Angebot
an die schwächere Nachfrage anpassten.
Die Stahlproduktion ging in fast allen Herstellerlän-
dern zurück, einschließlich Europa, Nord- und Süd-
amerika sowie der GUS-Staaten. Dagegen konnten
Asien (+ 1,9 %) und der Mittlere Osten (+ 1,2 %) die
Produktion noch insgesamt steigern. Dominierend
auf dem globalen Rohstoffmarkt mit einem Welt-
marktanteil von 37 % blieb auch in 2008 China, das
als erstes Land die 500-Millionen-Tonnen-Marke
überschritt (502 Millionen Tonnen). Aber mit einer
Zuwachsrate von nur noch 2,6 % gegenüber dem
Vorjahr scheint auch hier der steile Anstieg der
jährlichen Produktionskurve gestoppt. Weiterhin
zweitgrößter Rohstahlhersteller war Japan trotz
leichtem Rückgang (- 1,2 %) seines Produktionsvo-
lumens auf 118,7 Millionen Tonnen. Die beiden
nächsten Erzeugerländer in der Produktionsrang-
liste sind die USA (91,5 Millionen Tonnen) und Russ-
land (68,5 Millionen Tonnen), die empfindliche Rückgänge um jeweils 6,8 % bzw. 5,4 %
verzeichnet haben.
Die Europäische Union (27) blieb mit der Herstellung von 198,6 Millionen Tonnen auf-
grund massiver Produktionskürzungen in den letzten Monaten deutlich unter dem Vor-
9
Summe Welt
Rest Welt
GUS
Südkorea
China
Indien
Japan
USA
EU-27
0 500 1000 1500
(in Mio t)209,6
198,6
98,2
91,5
120,2
118,7
489,2
502
51,5
53,5
124,2
114,1
+ 3,9 %
+ 2,6 %
– 1,2 %
– 6,8 %
– 5,3 %
– 1,2 %
20082007
53,1
55,1+ 3,7 %
– 8,1 %
196,2– 1,6 %
1345,4
1329,7
199,4
Stahlproduktion 2007 und 2008 (Stand: Januar 2009)
*) Produktionszahlen der World Steel Association, Stand: Januar 2009
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10
Bericht des Vorstands
Mit 6 500 Tonnen Dillinger Stahl erbaut: die 6-spurige Golden-Ears-Schrägseilbrücke, Vancouver/Kanada(Fotos mit freundlicher Genehmigung von Bilfinger Berger und Corbett Philips)
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 10 10.06.2009 12:23:12 Uhr
Bericht des Vorstands
jahresniveau (- 5,3 %). Diese Entwicklung trifft alle wichtigen europäischen Erzeugerlän-
der gleichermaßen. Deutschland, größter Stahlproduzent in der Europäischen Union,
produzierte 5,6 % weniger Rohstahl (45,8 Millionen Tonnen) gegenüber dem Produk-
tionsrekord im Vorjahr. Auch Italien hat seine Produktion heruntergefahren (- 3,4 %),
ebenso Frankreich (- 7,1 %).
Weltweite Stahlnachfrage bricht zum Jahresende ein
Als Auswirkung der internationalen Finanzmarktkrise ist der starke Aufschwung der
weltweiten Stahlnachfrage, der seit 2002 mit durchschnittlichen Wachstumsraten von 8 %
andauerte, seit August 2008 abrupt zu Ende gegangen. So wird für das Jahr 2008 nur
noch mit einem Nachfragezuwachs von ca. 3 % gerechnet. Die Beschäftigung in zahlrei-
chen Wirtschaftszweigen sowie die Investitionsneigung der Unternehmen gingen spür-
bar zurück. Durch den nachlassenden Bedarf in wichtigen Kundensegmenten sowie den
gleichzeitig einhergehenden Abbau der überhöhten Lagerbestände kam der Auftrags-
eingang der Stahlhersteller in vielen Ländern und bei zahlreichen Produkten zum Erlie-
gen. Zwar haben die Produzenten im letzten Quartal weltweit ihre Kapazitäten zurück-
gefahren, um das Marktgleichgewicht wieder herzustellen, dennoch gaben die Preise für
die meisten Stahlsorten – von einem sehr hohen Niveau kommend – deutlich nach.
Stahlverbrauch in Europa geht zurück
Bis zur Jahresmitte arbeiteten die europäischen Produzenten am Rande ihrer Kapazitäts-
grenzen, und der Stahlmarkt war z. T. von Knappheit bei einigen Stahlprodukten und von
hohen Preisen – u. a. infolge der Verteuerung der Energie- und Rohstoffpreise – gekenn-
zeichnet. Vor diesem Hintergrund und verstärkt durch durchweg hohe Importmengen,
besonders aus China, erreichten die Lagerbestände ein stark überhöhtes Niveau. Seit
Mitte des Jahres schwächte sich der Stahlverbrauch spürbar ab. Durch den deutlichen
Nachfragerückgang und den zum Jahresende einsetzenden Lagerabbau bei den Händ-
lern und Verbrauchern ist das Marktvolumen im vierten Quartal um 20,9 % geschrumpft,
und die Preise gerieten unter Druck. Für das Gesamtjahr ist nach Schätzungen des euro-
päischen Stahlverbands Eurofer das Marktvolumen um 7,2 % und der reale Stahlver-
brauch um 3,2 % zurückgegangen.
Insgesamt hat sich die Erzeugung bei den Stahl verarbeitenden Branchen in der Euro-
päischen Union in 2008 – trotz kräftiger Zuwächse im ersten Halbjahr – um 1,5 % gegen-
über dem Vorjahr verringert. Am stärksten betroffen waren die Automobilbranche (- 5,5 %),
die Haushaltswaren- (- 3,9 %), die Röhrenindustrie (- 2,7 %) – hier speziell die Präzisions-
rohre – sowie der Bausektor (- 0,4 %). Dagegen konnten der Maschinenbau (+ 1,8 %)
sowie der Schiffbau (+ 1,6 %) ihre Ausbringung gegenüber dem Vorjahr noch steigern.
Gute Lage auf dem Grobblechmarkt
Die weltweite Nachfrage nach Grobblechen blieb bis zum Herbst 2008 sehr gut. Der
Markt war allerdings durchweg von sehr hohen Lagerbeständen bei zunächst starken
Lagerverkäufen gekennzeichnet. Die Importe, vor allem aus China, sind zwar mengen-
mäßig etwas zurückgegangen, zeigten aber zum Jahresende wieder deutlich steigende
Tendenz. Die Grobblechproduktion in Europa sank 2008 um 4,2 % und erreichte damit
11
EU-27
USA
Japan
China
Süd-korea
GUS
Rest Welt
EU-27: 198,6 Mio t (15 %)
USA: 91,5 Mio t (7 %)
Japan: 118,7 Mio t (9 %)
China: 502 Mio t (37 %)
Südkorea: 53,5 Mio t (4 %)
GUS: 114,1 Mio t (9 %)
Rest Welt: 196,2 Mio t (15 %)
1,32 Mrd. t
Indien: 55,1 Mio t (4 %)
Indien
Anteil in % an der Weltstahlproduktion in 2008: 1,329 Mrd. t (Stand: Januar 2009)
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12
Bericht des Vorstands
nicht mehr das Rekordniveau aus 2007. Zum Jahresende verringerte sich in vielen Grob-
blechverbrauchersegmenten die Aktivität merklich, vor allem in der Baumaschinen-
branche und im Schiffbau. Dagegen verzeichneten die Stahlverarbeiter, die in die
Energiebranche liefern, bis zuletzt eine gute Auslastung. Dies gilt insbesondere für den
Kessel- und Druckbehälterbau, die Offshore-Industrie, die Großrohrhersteller sowie den
schweren Maschinenbau.
In den letzten Monaten des Jahres spaltete sich der Grobblechmarkt zusehends: Bei den
so genannten „Commodities“, d. h. den einfachen Handelsgüten mit niedrigem Speziali-
sierungsgrad, gab die Nachfrage kräftig nach. Zudem setzte ein Abbau der extrem hohen
Lagerbestände bei den Endkunden, dem Handel und den Brennschneidbetrieben ein.
Vor diesem Hintergrund sind die Preise – nach stetigem Anstieg bis Mitte des Jahres –
erheblich gefallen. Der in den vergangenen Jahren betriebene weltweite Kapazitätsauf-
bau verschärfte diese Lage. Im Marktsegment für Spezialitäten hingegen, d. h. Bleche mit
höherwertigen Güten und außergewöhnlichen Abmessungen, blieben der Verbrauch
und auch die Preise nach starken Steigerungen im ersten Halbjahr bis zum Jahresende
hin weitgehend stabil.
Hohe Auslastung der Anlagen
Die Dillinger Hütte (DH) verzeichnete in 2008 eine hohe Nachfrage aus allen Kunden-
segmenten nach ihren beiden Hauptproduktgruppen, Rohr- und Normalblechen, die die
Produktionsanlagen sehr gut auslastete. Bei einigen Produkten konnte, wie bereits im
Vorjahr, die sehr starke Nachfrage der Kunden nicht vollständig befriedigt werden. Da bei
hat das Unternehmen seine Ausrichtung auf einen anspruchsvolleren Produktmix mit
einem steigenden Anteil an höherwertigen und komplexeren Güten erfolgreich fort-
geführt.
Die Produktionszahlen in den Vorstufen (Roheisen- und Stahlerzeugung) sowie in bei-
den Walzwerken, d. h. bei der Dillinger Hütte selbst und bei der 100%igen Tochter GTS
Industries S.A. in Dunkerque (Frankreich), liegen geringfügig unter den Rekordmengen
aus dem Vorjahr. Die Hauptgründe für den leichten Rückgang sind Störungen zu Jahres-
beginn an Windgebläsen im Hochofenbereich sowie der planmäßige
3-wöchige Reparaturstillstand im Walzwerk der Dillinger Hütte. So gingen der
Roheisenbezug mit 2 241 kt (2007: 2 297 kt) um 2,4 % und die Rohstahlpro-
duktion mit 2 619 kt (2007: 2 655 kt) um 1,4 % gegenüber dem Vorjahr
zurück.
Die weiterhin hohe Stahlproduktion deckte neben der Brammenversorgung
für das Walzwerk in Dillingen auch den überwiegenden Teil des Brammen-
bedarfs von GTS Industries. Die Erzeugung der Walzwerke (2 227 kt) nahm
insgesamt um 6,7 % gegenüber dem Vorjahr (2 388 kt) ab, wobei 1 481 kt
Grobbleche (2007: 1 607 kt) in Dillingen und 746 kt Grobbleche (2007: 781 kt)
bei GTS Industries in Dunkerque produziert wurden.
Dillinger Hütte erneut mit Rekordergebnis
0
500
1000
1500
2 000
2 500kt
2005
1556
2 347
791
2006
1533
2 258
725
in Dillingen in Dunkerque
2007
1607
2 388
781
2008
1481
2 227
746
Grobblechproduktion
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Bericht des Vorstands
Umsatz deutlich gestiegen
Versand und Umsatz bewegten sich 2008 entsprechend der guten Auslastung
der Anlagen weiterhin auf sehr hohem Niveau. Der Gesamtabsatz an Grob-
blechen betrug 2 254 kt (2007: 2 307 kt). Trotz des leichten Mengenrückgangs
verzeichnete die Dillinger Hütte aufgrund der erzielten besseren Erlöse einen
zweistelligen Zuwachs (+ 15,5 %) ihrer Umsatzerlöse auf 3,032 Milliarden
und hat damit in 2008 erstmals die 3-Milliarden-Grenze überschritten (2007:
2,626 Milliarden ). Dieser deutliche Anstieg ist ebenfalls das Ergebnis eines
zunehmend hochwertigeren Produktmix. Alle Hauptabsatzmärkte konnten
von der Umsatzsteigerung in gleichem Maße profitieren, und ihr Anteil am
Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr blieb nahezu konstant: Deutschland
(36,2 %), die Europäische Union (39,7 %) und der übrige Export (24,1 %).
Operatives Ergebnis erneut auf Rekordniveau
Die Dillinger Hütte erzielte in 2008 ein operatives Ergebnis in Höhe von
516 Millionen gegenüber 457 Millionen im Vorjahr; dieses Ergebnis ist
bereinigt um Abwertungen aufgrund der wie im Vorjahr erfolgten Bewertung
der Vorräte nach einem Verbrauchsfolgeverfahren (Lifo-Methode).
Der kräftige Ergebniszuwachs resultiert aus einer weiteren Verbesserung des
Erlösniveaus. Aufgrund der hervorragenden Marktsituation konnte die vor-
handene Fertigungskapazität noch stärker auf Produkte mit hoher Wert-
schöpfung ausgerichtet werden. Zudem mussten kräftig gestiegene Material-
aufwendungen an die Kunden weitergegeben werden. Auch die laufenden
Programme zur Ergebnisverbesserung leisteten einen wichtigen Beitrag zu
der positiven Ergebnisentwicklung der Dillinger Hütte. Der Personalaufwand
stieg bei nahezu konstanter Belegschaft um 3,4 % auf 345 Millionen gegen-
über 2007 (334 Millionen ) an.
Nach Berücksichtigung der nahezu unveränderten Abschreibungen und
sonstigen betrieblichen Aufwendungen ergibt sich ein bereinigtes operatives
Ergebnis in Höhe von 516 Millionen ; das bedeutet einen Anstieg um
12,9 %. Der Effekt aus der Abwertung nach der Lifo-Methode betrug 26 Millionen
(2007: 10 Millionen ).
Die Erhöhung des Beteiligungs- und Zinsergebnisses um insgesamt 30 Millionen ist
überwiegend auf höhere Erträge aus Dividenden und Gewinnabführungen sowie auf
gestiegene Zinserträge zurückzuführen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätig-
keit belief sich somit auf 609 Millionen (Vorjahr: 537 Millionen ), was einer Steige-
rung von 13,5 % entspricht.
Unter Berücksichtigung der Steuern und der Ausgleichszahlung an außenstehende
Aktionäre ergibt sich ein Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung in Höhe von 607 Mil-
lionen (2007: 533 Millionen ). Nach Einstellungen in die Gewinnrücklagen in Höhe
von 250 Millionen belief sich die Ergebnisabführung an die Obergesellschaft DHS -
13
Umsatz- und Ergebnisentwicklung
2007
533
2 626
UmsatzMio
0
50
100
150
200
250
0
ErgebnisMio
2005
300
2 053
203
350
400
450
500
2006
420
3 000
2 500
2 000
1500
1000
500
2 266
UmsatzJahresergebnis
550
607
3 032
2008
600
650
700
0
20
40
60
80
2005
10
30
50
70
90
36,0
2006
100
19,0
15,7
29,3
37,3
18,9
15,7
28,1
%
2007
37,0
20,9
18,1
24,0
2008
36,2
24,4
15,3
24,1
Geografische Verteilung des Umsatzes 2005 -2008
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14
Bericht des Vorstands
Dillinger Hütte Saarstahl AG auf 357 Millionen .
Diese positive Ergebnisentwicklung spiegelt sich
auch in den wichtigsten Kennzahlen der Vermö-
gens- und Kapitalstruktur sowie der Renditeent-
wicklung wider.
Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr
um 282 Millionen auf 2 748 Millionen erhöht.
Die Vermögenslage ist dabei durch den Zuwachs
des Anlagevermögens um 357 Millionen auf
1 488 Millionen geprägt. Ursächlich hierfür sind
insbesondere die im Berichtsjahr vorgenommenen
Investitionen in das Sach- und Finanzanlagevermö-
gen. Das Umlaufvermögen hat sich insgesamt leicht
um 75 Millionen auf 1 260 Millionen vermin-
dert. Dabei sind die Vorräte um 35 Millionen (vor Lifo-Abwertung um 61 Millionen )
und die sonstigen Vermögensgegenstände um 50 Millionen angestiegen.
Der Anstieg des Eigenkapitals um 250 Millionen resultiert aus der Rücklagendotie-
rung. Das Fremdkapital hat sich im Wesentlichen wegen gestiegener Rückstellungen um
32 Millionen auf insgesamt 1 379 Millionen erhöht. Durch die Rücklagendotierung
hat sich die Eigenkapitalquote von 45,4 % auf 49,8 % im Berichtsjahr erhöht.
Der Mittelbedarf für den Investitionsbereich betrug 420 Millionen (im Vorjahr 164 Mil-
lionen ). Nach Berücksichtigung eines Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit (im
Wesentlichen zur Abführung des Vorjahresergebnisses) in Höhe von - 290 Millionen
(2007: - 304 Millionen ) nahmen die flüssigen Mittel um 179 Millionen auf 465 Millio-
nen ab.
Risiko- und Chancenmanagement
Die Dillinger Hütte verfügt über ein unabhängiges Risikomanagementsystem, das die
wesentlichen operativen und strategischen Risikofaktoren nach einem einheitlichen
System identifiziert, analysiert, bewertet und den getroffenen bzw. geplanten Maßnah-
men zur Risikosteuerung und -limitierung gegenüberstellt. Daneben wird auch den mit
den Risiken verbundenen Chancen Rechnung getragen. Der Vorstand wird durch das
eingerichtete Risiko-Reporting-System kontinuierlich über die aktuelle Situation infor-
miert. Wesentliche Fragen des Risikomanagements werden mit dem Aufsichtsrat erör-
tert. Inhalt, Aufbau und Ergebnisse des Risikomanagementsystems sind in prüfbarer
Weise im Sinne des KonTraG dokumentiert.
Die Konzernrevision ist im Rahmen des Gesamtansatzes der Unternehmensführung zur
Einrichtung eines internen Führungs- und Überwachungssystems Bestandteil des Risiko-
managements im Sinne des KonTraG. In dieser Funktion obliegt ihr auch die systema-
tische und zielgerichtete interne Prüfung der Effektivität des Risikomanagementsystems.
Risiko- und Chancenbericht
0
100
200
300
400
500
Mio
2004 2005 2006
10
20
30
40
50
110
455
401
247
198
65
EBIT EBITDA ROCE
0
%
2007
493
600
2008
613
558 549
8,5 %
25,0 %
44,2 % 44,7 %
40,9 %
Entwicklung von EBIT, EBITDA, ROCE
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Bericht des Vorstands
15
Im Rahmen ihrer Prüfung beurteilen die
Abschlussprüfer von Aktiengesellschaften,
deren Aktien im amtlichen Handel notiert
werden, ob das System in der Lage ist, seine
Aufgaben zu erfüllen. Die Dillinger Hütte hat
sich freiwillig dieser Prüfung unterzogen,
um auch eine unabhängige externe Kon-
trolle ihres Risikomanagementsystems zu
gewährleisten.
Risiken und Chancen
der künftigen Entwicklung
Beschaffungsprozess
Die Sicherstellung der Versorgung der Fer-
tigungsstandorte mit allen erforderlichen
Einsatzstoffen und Materialien zählt zu den
zentralen Aufgaben eines Stahlherstellers.
Zunehmenden Konzentrationsprozessen bei
den wichtigsten Lieferanten, insbesondere
für Erze und Brennstoffe, begegnet das
Unternehmen mit einer möglichst langfris-
tigen Absicherung durch Rahmenverträge,
die durch entsprechende Optionen zugleich
die nötige Flexibilität erhalten.
Die weltweiten Auswirkungen der Finanz-
krise auf die Realwirtschaft haben auch
spürbare Folgen für die Versorgungssitua-
tion der Stahlerzeuger nach sich gezogen.
Während noch bis Herbst 2008 in einem extrem angespannten Markt der Versorgungssi-
cherheit absolute Priorität eingeräumt werden musste, kommt es seit Jahresende infolge
der massiven Drosselungen der Stahlhersteller zu Einbrüchen der Förder- und Produkti-
onsmengen und zu erheblichen Verwerfungen in der Zulauflogistik. Die Versorgungssi-
cherheit kann dennoch auch mittelfristig sichergestellt werden. Hierzu dienen der Auf-
bau eigener Lagerkapazitäten, frühzeitige Absicherungsmaßnahmen sowie der Abschluss
von strategischen Vertragspaketen. Die Sicherheit der Koksversorgung wird durch ein
umfangreiches Investitionsprogramm zur Sanierung der Betriebsanlagen der Zentralko-
kerei Saar GmbH in Dillingen (ZKS), mit dem Ziel der Optimierung der Produktion bei
gleichzeitiger Verringerung der Emissionen, gewährleistet.
Die infolge der überhitzten Rohstoffmärkte in 2008 noch auf Rekordwerten liegenden
Beschaffungspreise und Transportkosten haben zu einem weiteren deutlichen Anstieg
des Kapitalbedarfs für Umlaufvermögen in der Koks- und Eisenerzeugung und in der
Folge in den Halb- und Fertigfabrikaten der Dillinger Hütte geführt. Diese Auswirkungen
werden durch ein prozessunabhängiges System zur risikoorientierten Beschaffungs- und
Bestandsoptimierung, soweit möglich, begrenzt.
*) vor erstmaliger Lifo-Abwertung von 27 Millionen
Kennzahlen 2004 2005 2006 2007 2008
Eigenkapitalintensität
Eigenkapital Mio 639 739 869 1 119 1 369
Bilanzsumme Mio 1 366 1 599 2 070 2 466 2 748
in % 46,8 46,2 42,0 45,4 49,8
Deckungsgrad Anlagevermögen
Eigenkapital Mio 639 739 869 1 119 1 369
Anlagevermögen Mio 816 876 1 032 1 131 1 488
in % 78,3 84,4 84,2 98,9 92,0
Verschuldung
Langfristige Bankverbindlichkeiten Mio 109 89 114 100 93
Eigenkapital Mio 639 739 869 1 119 1 369
in % 17,1 12,0 13,1 8,9 6,8
EBIT-Marge
EBIT Mio 65 *) 198 401 493 549
Umsatz DH-Produkte Mio 1 142 1 554 1 786 2 043 2 343
in % 5,7 12,7 22,5 24,1 23,4
EBITDA-Marge
EBITDA Mio 110 *) 247 455 558 613
Umsatz DH-Produkte Mio 1 142 1 554 1 786 2 043 2 343
in % 9,6 15,9 25,5 27,3 26,2
Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE)
EBIT Mio 65 *) 198 401 493 549
Eigenkapital, Steuerrückstellungen, zins-
pflichtige Verbindlichkeiten (durchschnittlich) Mio 765 793 907 1 102 1 342
in % 8,5 25,0 44,2 44,7 40,9
Innenfinanzierungskraft
Cashflow aus dem operativen Bereich Mio 130 309 562 608 532
Nettoinvestitionen in Sachanlagen Mio 48 32 66 78 121
in % 270,8 965,6 851,5 779,5 439,7
Aufwandsstruktur in % der Gesamtleistung
Materialintensität in % 70,8 68,1 63,3 66,5 67,7
Personalintensität in % 19,9 16,6 15,8 12,5 11,3
Brutto-Betriebs-Vermögens-Rendite (standortbezogen)
Brutto-Betriebs-Ergebnis Mio 75 224 348 475 506
Brutto-Betriebs-Vermögen Mio 640 688 742 847 845
in % 11,7 32,6 46,9 56,1 59,9
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16
Bericht des Vorstands
Zu den Wirkungen einer kontinuierlichen Mengenoptimierung werden in 2009 aufgrund
der konjunkturellen Abkühlung deutliche Preiseffekte hinzutreten, wobei zwischen Ein-
satzstoffen mit kurzfristiger Preisbindung wie Schrott und Legierungsmitteln und Roh-
stoffen mit Jahreskontrakten zu unterscheiden ist. Insgesamt ist zum Jahresende 2009
von einer deutlich sinkenden Kapitalbindung für Umlaufvermögen auszugehen.
Einen wesentlichen Beitrag zur Risikominimierung bezüglich steigender Energiekosten
wird ein derzeit im Bau befindliches neues 90-MW-Gichtgaskraftwerk am Standort
Dillingen leisten. Durch den Einsatz des bei der Roheisenerzeugung anfallenden
Gichtgases wird zugleich ein wichtiger Umweltbeitrag erbracht.
Fertigungsprozess
Aufgrund der Komplexität des Fertigungsprozesses, des hohen Inves-
titionsvolumens und der Abhängigkeit eines integrierten Hütten-
standortes (Dillinger Hütte mit Zentralkokerei Saar GmbH
und ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH zusammen)
von jedem einzelnen Glied der Fertigungskette kön-
nen Produktionsausfallrisiken nicht vollkommen
ausgeschlossen werden. Im Falle größerer
Störungen würden sich angesichts der
sehr guten Auslastung der
Anspruchsvoller Produktmix: hochfeste Stähle für Hafenkräne
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17
Bericht des Vorstands
Anlagen Lieferverzögerungen nicht vollständig vermeiden lassen. Kontinuierliche In-
vestitionen in modernste Anlagen und in die erforderlichen Sicherungssysteme, die
Anwendung von innovativen Diagnosesystemen für die vorbeu-
gende und zustandsorientierte Instandhaltung sowie die konse-
quente Weiterentwicklung des nach internationalen Normen
zertifizierten Qualitätssicherungssystems stellen jedoch auch
in Zukunft eine sehr hohe Anlagenverfügbarkeit sicher.
Vor diesem Hintergrund wurde in 2008 das auf mehrere
Jahre angelegte Programm zur umfassenden Werkerneue-
rung und -modernisierung am Standort Dillingen konse-
quent fortgeführt, wobei neben der Anlagenverfügbar-
keit das Hauptaugenmerk auf der An lagensicherheit
für Mensch und Umwelt liegt.
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 17 10.06.2009 12:23:20 Uhr
Bericht des Vorstands
Marktentwicklung
Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass die Stahlindustrie zunehmend
vor der Herausforderung steht, eine hohe Kapitalbindung in ihren Anlagen in Einklang
zu bringen mit nur schwer vorhersehbaren zyklischen Schwankungen des Marktes. Diese
werden durch wettbewerbspolitische Maßnahmen und geopolitische Einflüsse verstärkt
und erschweren eine detaillierte Prognose auf mittlere Sicht.
Die Entwicklungen des letzten Jahres haben diese langjährige Erfahrung der Stahlbran-
che erneut bestätigt. Stahl ist als Grundstoff der Industrialisierung von den Folgen der
gegenwärtigen, nahezu alle industriellen Bereiche betreffenden Wirtschaftskrise beson-
ders betroffen. Auf die daraus resultierenden Risiken ist die Dillinger Hütte durch ver-
stärkte Diversifikation und Verlängerung der Wertschöpfungskette sowie durch eine
erfolgreiche Kooperation in der Koks- und Roheisenerzeugung strukturell vorbereitet.
Außerdem wurde in den letzten Jahren mit Erfolg ein besonderes Augenmerk auf die
Flexibilisierung des Arbeitszeitpotenzials gelegt, um auch kurzfristige, kostenneutrale
Kapazitätsanpassungen vornehmen zu können. Schließlich schafft die Ausrichtung der
Unternehmenskompetenz auf Produkte und Segmente mit höchsten Qualitätsanforde-
rungen weitere Absatzsicherheit. Diese Maßnahmen ermöglichen es, die Auswirkungen
der aktuellen konjunkturellen Entwicklung vergleichsweise moderat abzufedern; aller-
dings lassen sich die aus einer nachhaltig anhaltenden Wirtschaftskrise resultierenden
Folgewirkungen nicht ausschließen.
Chancen sieht die Dillinger Hütte im mittelfristig nach wie vor gegebenen hohen Stahl-
bedarf zur Erschließung neuer Energiereserven weltweit. Es ist davon auszugehen, dass
bei einer zyklischen Erholung der Konjunktur viele langfristig geplante Projekte unmit-
telbar weiter vorangebracht werden.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Bestandsgefährdende Finanzierungs- und Zinsrisiken werden langfristig ausgeschlossen.
Dies erfolgt durch fristenkongruente Finanzierung und Zinsfestschreibung bei Sachinves-
titionen sowie durch eine fortlaufende Liquiditäts- und Finanzplanung im operativen
Geschäft, unterstützt durch ein mehrdimensionales Treasury-System. Die Dillinger Hütte
begegnet dem Einfluss von Währungsschwankungen aus Beschaffungs- und Absatzge-
schäften durch ein aktives Währungsmanagement, insbesondere mittels Devisentermin-
geschäften, mit dem Ziel der kostengünstigen Risikoverringerung. Generell gilt, dass
Sicherungsinstrumente nicht losgelöst vom leistungswirtschaftlichen Grundgeschäft
verwendet werden. Schließlich wird durch ein aktives, konzernweites Kreditmanage-
mentsystem den gegenwärtigen Herausforderungen begegnet.
Produkt- und Umweltrisiken
Die Dillinger Hütte setzt durch intensives Qualitäts- und Umweltmanagement alles
daran, Schäden, die aus dem Produkt oder seiner Herstellung hervorgehen könnten, von
Anfang an auszuschließen. Hierzu dienen auch die getroffenen Maßnahmen zur Schaf-
fung eines integrierten Managementsystems, welches Qualitätsmanagement, Arbeits-
und Umweltschutz sowie Störfallmanagement in sich vereint. Darüber hinaus beste-
18
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 18 10.06.2009 12:23:21 Uhr
Bericht des Vorstands
hende unvermeidbare Restrisiken werden, soweit wie möglich, durch entsprechende Ver-
sicherungen abgedeckt. Das andauernde weltweite politische Tauziehen um geeignete
Steuerungsmechanismen zur Begrenzung der CO2-Emissionen führt zu erheblicher Pla-
nungsunsicherheit für energieintensive Industrien. Werden prozessbedingte Emissionen
der Stahlerzeugung in der künftigen Gestaltung der Emissionshandelssysteme nicht ent-
sprechend berücksichtigt, kann es zu erheblichen Belastungen bis hin zu strukturellen
Standortnachteilen kommen. Um den in allen Bereichen gestiegenen Umweltanforde-
rungen, insbesondere im Bereich der Luftreinhaltung und im Lärmschutz, sowie den
erwarteten Verschärfungen im Umwelthaftungsrecht zu entsprechen, wurden und wer-
den auch in Zukunft erhebliche zusätzliche Aufwendungen für die Errichtung und den
Betrieb der Anlagen am Standort Dillingen getätigt.
Gesamtunternehmenssituation
Insgesamt sind derzeit keine Risiken zu erkennen, die den Fortbestand des Unterneh-
mens gefährden könnten, noch liegen Anzeichen für Entwicklungen vor, die nachhaltig
einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten.
Qualifizierte, flexible und engagierte Mitarbeiter sind, ebenso wie moderne Prozesse und
innovative Technologien, Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg der Dillinger Hütte.
In 2008 waren die Arbeitssicherheit und die nachhaltige Gesundheitsförderung der Mit-
arbeiter wieder zentrale Themen der Personalpolitik. Mit der Erhöhung der Belegschaft
sowie der Zahl der Auszubildenden trug die Dillinger Hütte im Berichtsjahr ihrem hohen
Bedarf an qualifizierten Nachwuchskräften Rechnung.
19
Belegschaftszahl gestiegen – Hohe Arbeitssicherheit
Kräftig in den Nachwuchs investiert: die renovierte Ausbildungswerkstatt
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Bericht des Vorstands
Zum Erfolg der Dillinger Hütte in Zeiten hoher Auslastung im Geschäftsjahr 2008 haben
alle Mitarbeiter mit ihrer Innovationsfähigkeit, ihrer Kompetenz und ihrer Leistungsbe-
reitschaft beigetragen. Dafür dankt ihnen der Vorstand.
Schwerpunktthema Arbeitssicherheit –
bestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte
Die nachhaltige Verbesserung der Arbeitssicherheit war auch in 2008 vorrangiges Thema.
Mit Maßnahmen wie der „Sicherheitsviertelstunde“, Unfallanalysen, aber auch regelmäßi-
gen Betriebsbegehungen mit dem Vorstand sowie mit Schulun-
gen für Führungskräfte und Mitarbeiter zur Sensibilisierung für
Unfallgefahren setzte die Dillinger Hütte ihr hohes Engagement
für die Arbeitssicherheit fort. Die Methodik wurde außerdem dahin
gehend ab 2008 geändert, dass die Unfälle bereits ab dem ersten
Tag und nicht erst ab drei Tagen Ausfallzeit berechnet werden.
Im Jahresentwicklungsplan für das vergangene Geschäftsjahr
wurde als Ziel festgelegt, nicht mehr als 60 Unfälle ab einem Tag
Ausfallzeit zu registrieren. Mit 54 Unfällen (ab 1 Tag Ausfall) und
einer Unfallhäufigkeit (Anzahl der Unfälle mit 1 Tag Ausfall je
1 000 000 Arbeitsstunden) von 6,0 erreichte die Dillinger Hütte ihr
bisher niedrigstes Unfallniveau – ein wichtiger Erfolg auf dem
Weg zum Unternehmensziel der 100%igen Arbeitssicherheit, zu
„Null-Unfällen“.
20
Entwicklung des Unfallgeschehens über 5 Jahre
Arbeitssicherheit groß geschrieben: jährliche Hauptübung der Werkfeuerwehr
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Bericht des Vorstands
Mitarbeiterzahl gestiegen
Insgesamt waren am Standort Dillingen zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres
5 322 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (31.12.2007: 5 233). Diese Mitarbeiter
arbeiteten bei der Dillinger Hütte selbst, bei der Zentralkokerei Saar GmbH (ZKS) und bei
der ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH (ROGESA). Die Personalanpassungsmaß-
nahmen im Rahmen des in 2008 abgeschlossenen Ergebnisverbesserungsprogramms
DH-TOP 2007 wurden fortgeführt und erfolgten sozialverträglich, hauptsächlich über
Altersteilzeit oder natürliche Fluktuation. Sie wurden im Geschäftsjahr 2008 durch den
zusätzlichen Personalbedarf in bestimmten Produktionsbereichen ausgeglichen im We -
sentlichen durch die Übernahme von Auszubildenden und Neueinstellungen qualifizier-
ter Fachkräfte. Für die Belegschaft in Dillingen ergab sich damit gegenüber dem Vorjahr
ein Anstieg von 89 Mitarbeitern (+ 1,7 %).
Außerdem waren im Tochterunternehmen GTS Industries S.A. in Dunkerque 626 Mitar-
beiter zum Ende des Jahres beschäftigt (31.12.2007: 618). In den Tochtergesellschaften
und verbundenen Unternehmen der Dillinger Hütte arbeiteten zudem 3 163 Mitarbeiter
(2007: 3 045).
Zahl der Auszubildenden deutlich erhöht
Die Dillinger Hütte hat in 2008 die Zahl ihrer Neu-Auszubildenden gegenüber
dem Vorjahr um über 25 % von 75 auf 96 erhöht. Damit befinden sich zurzeit
insgesamt 290 junge Menschen in einer qualifizierten Erstausbildung mit
beruflicher Perspektive im Unternehmen (2007: 274). Die Dillinger Hütte
gehört mit ihrem hohen Engagement bei der Ausbildung des eigenen Nach-
wuchses traditionell zu den wichtigsten Arbeitgebern und Ausbildungsbe-
trieben in der Region.
In 2008 wurde zudem in die Einrichtung einer neuen Ausbildungswerkstatt
für die Erstausbildung im Metall- und Steuerungstechnikbereich sowie im
Elektrobereich investiert. Insgesamt flossen rund 1,5 Millionen in die Bau-
maßnahmen für die Modernisierung der Halle und die Ausstattung mit neuen
Maschinen. Außerdem sorgen drei weitere neue Ausbilder dafür, dass die
Auszubildenden das Rüstzeug für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben
erhalten. Mit der Erweiterung der Ausbildungsressourcen und -möglichkeiten
trägt die Dillinger Hütte den gestiegenen Anforderungen durch High-Tech-
Anlagen und modernste Verfahrenstechniken Rechnung.
Im Berichtsjahr bot die Dillinger Hütte außerdem insgesamt 273 Praktikanten
– vom Schüler bis zum Doktoranden – die Möglichkeit, Praxiserfahrungen im
Unternehmen zu sammeln. Des Weiteren unterhält das Unternehmen lang-
jährige Hochschulkooperationen, um den akademischen Nachwuchs zu fördern und
qualifizierten Nachwuchs an sich zu binden. Im Rahmen des kooperativen Studiums mit
der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) des Saarlandes sowie der Universität
des Saarlandes werden derzeit 23 Studierende fachlich betreut. Diese werden teilweise
durch Stipendien der Montan-Stiftung-Saar unterstützt.
21
2002 2003 2004 2005 2006
50
100
150
200
250
300
350
400
450
0
Sonstige Praktikanten
Umschüler kfm. + techn.-gewerbl.
Fachoberschulpraktikanten
Auszubildende techn.-gewerbl.(ohne Studium)
2007
Kooperatives Studium mit HTW
Auszubildende kfm. (ohne ASW)
2008
Starke duale Erstausbildung bei der Dillinger Hütte
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 21 10.06.2009 12:23:25 Uhr
Bericht des Vorstands
Hohe Weiterbildungsquote
Auch die Weiterbildungsquote der Mitarbeiter am Standort Dillingen bewegte sich in
2008 über dem Niveau der vergangenen Jahre: Im Durchschnitt lag die Anzahl der Wei-
terbildungsstunden pro Mitarbeiter bei 23 Stunden im Jahr (2007: 16 Stunden). Das
Unternehmen unterstützt die Entwicklung der Mitarbeiter durch ein umfangreiches Wei-
terbildungsprogramm mit klassischem Fach- und Methodentraining ebenso wie mit
gezielten Schulungen zur Verbesserung der Führungsfähigkeiten, Sozial- und Sprach-
kompetenz oder Übungen zu Themen wie der Arbeitssicherheit.
Engagement für die Mitarbeiter
Familienfreundliche Unternehmenspolitik – Hohe Erfolgsbeteiligung
Neben einer attraktiven Regelung zur Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmens-
erfolg bietet die Dillinger Hütte ihren Mitarbeitern eine gute Altersversorgung und ein
breites Angebot an weiteren Sozialleistungen an. Seit 2006 haben Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Dillinger Hütte darüber hinaus die Möglichkeit, ihren Nachwuchs in der
von der Dillinger Hütte mitgegründeten und unterstützten AWO-Kindertagesstätte
„Kleine Hüttenbären” betreuen zu lassen.
Dank der hohen Auslastung sowie auf Basis der hervorragenden Ertragslage in 2008
konnte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie im Vorjahr in Anerkennung ihrer
Leistungen sowie als Ausdruck partnerschaftlicher Zusammenarbeit eine hohe Erfolgs-
beteiligung ausgezahlt werden.
Gesundheitsförderung
Auch im vergangenen Geschäftsjahr stand die Verbesserung der Arbeitsqualität und
Gesundheit der Mitarbeiter im Blickpunkt zahlreicher Maßnahmen, Aktivitäten und Ver-
anstaltungen der Dillinger Hütte. Mitarbeiter aus verschiedensten Abteilungen nahmen
die intern angebotenen Nordic-Walking- und Tai-Chi-Kurse sowie Veranstaltungen zur
Raucherentwöhnung wahr.
22
Mitarbeiter der DH lesen vor:erste Teilnahme der Kita „Kleine Hütten-bären“ am bundesweiten Vorlesetag
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 22 10.06.2009 12:23:28 Uhr
Bericht des Vorstands
Die Betriebssportgemeinschaft „Fitte Hütte“ umfasst mittlerweile zehn verschiedene
Sportabteilungen – von Tischtennis über „Drachenboot“ bis hin zum „Sportabzeichen“.
Der Lauftreff der „Fitten Hütte” organisiert auch das Team der Dillinger Hütte beim all-
jährlichen Dillinger Firmenlauf, der vom Unternehmen gesponsert wird und über einen
Streckenabschnitt von ca. 1,3 km durch das Hüttengelände verläuft. Auch in 2008 brach
der Lauf mit einer Beteiligung von insgesamt 12 500 Teilnehmern wieder Rekorde. Die
113 Männer- und fünf Frauenteams sowie die 22 gemischten Teams der Dillinger Hütte
zählten insgesamt 560 Laufbegeisterte. Das bedeutet über 10 % der Belegschaft am
Standort Dillingen und das drittgrößte Laufteam am Start.
Die Dillinger Hütte befindet sich in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess mit
dem Ziel, nachhaltig Gewinne zu erzielen, sich für die zukünftigen Anforderungen des
Marktes zu rüsten und ihre Position als Marktführer auszubauen. DH-TOP 2007 steht für
eine Transparente, Offensive und Partnerschaftliche Veränderung.
Bei diesem rein internen Programm haben die Mitarbeiter systematisch ihre Ideen ein-
gebracht. Ziel war eine nachhaltige Ergebnisverbesserung von 80 Millionen pro Jahr.
Identifiziert wurden insgesamt Potenziale in der Größenordnung von mehr als 100 Mil-
lionen pro Jahr, womit das Ziel deutlich übertroffen wurde. Das Projekt befand sich
2008 in der letzten Periode der Umsetzungsphase und wurde zum Jahresende abge-
schlossen. Die wenigen noch nicht vollständig realisierten Potenziale werden im Rahmen
des nachhaltigen aktiven Kostencontrollings, das 2009 gestartet wurde, weiterverfolgt.
Hierdurch werden die vollständige Umsetzung und nachhaltige Kostenwirksamkeit der
identifizierten Potenziale sichergestellt. Neben der Kosten- und Leistungsverbesserung
stand die Optimierung der Arbeitsqualität und Arbeitssicherheit im Mittelpunkt des
Programms.
23
Ergebnisverbesserungs-programm DH-TOP 2007 erfolgreich umgesetzt
Rekordzahlen auch beim alljährlichen Firmenlauf
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 23 10.06.2009 12:23:29 Uhr
Bericht des Vorstands
Die Untersuchung umfasste alle Bereiche der Dillinger Hütte und alle Tochtergesellschaf-
ten, wobei sowohl die beeinflussbaren Sachkosten als auch die Personalkosten deutlich
verringert wurden. Die Umsetzung aller sich ergebenden personalpolitischen Maßnah-
men erfolgte sozialverträglich mit den bewährten Instrumenten Altersteilzeit, Nutzung
der natürlichen Fluktuation und Qualifizierung.
Mit „GPS“, einem System zur Ganzheitlichen Planung und Steuerung, verstärkt die Dillin-
ger Hütte den kontinuierlichen Verbesserungsprozess systematisch und sichert die
Kohärenz dieses Prozesses im Unternehmen. Kernelement ist der Jahresentwicklungs-
plan, der auch in 2008 wie im Vorjahr unternehmensweite Schwerpunktthemen wie die
Arbeitssicherheit umfasste. Wie an der deutlichen Verringerung der Unfallzahlen in 2007
und 2008 abzulesen ist, haben die bisher getroffenen Maßnahmen spürbar Wirkung
gezeigt.
In 2008 wurden in den Jahresentwicklungsplänen neben den allgemeinen und hütten-
weiten Schwerpunktthemen zusätzlich bereichsspezifische Themen entwickelt. Von gro-
ßer Bedeutung ist die damit verbundene Kommunikation der festgelegten Themen, Ziele
und Maßnahmen. Dies geschieht über verschiedene Wege, u. a. in Informationsveranstal-
tungen, in Betriebsversammlungen sowie in Mitarbeitergesprächen. Gerade die Mitar-
beitergespräche sollen als permanenter Dialog die Ausrichtung auf die Ziele des Unter-
nehmens unterstützen und verbessern.
Auch in 2008 wurden High-Tech-Bleche der Dillinger Hütte zur Realisierung von außer-
gewöhnlichen und technisch anspruchsvollen Projekten auf der ganzen Welt verwendet.
Die vielseitige Anwendbarkeit dieser Bleche zeigt sich im Einsatz an den unterschied-
lichsten Orten und zu den verschiedensten Zwecken. Ob besondere Abmessungen, hohe
Festigkeiten oder außergewöhnliche Zähigkeiten – viele Gründe sprechen dafür, dass
Ingenieure in aller Welt auf Dillinger Grobbleche setzen.
Nord Stream – Wärme aus der Kälte
Von Wyborg in Russland nach Greifswald in Deutschland ist eine der längsten Unter-
seepipelines der Welt derzeit in Vorbereitung, durch die Westeuropa einen besseren
Anschluss an die riesigen sibirischen Erdgasvorkommen erhält. Die 1 200 km lange, mit
Hilfe von Spezialschiffen zu verlegende Gas-Pipeline leistet somit einen bedeutenden
Beitrag zur langfristigen Energiesicherheit in Europa. Die Dillinger Hütte lieferte 2008
erste Teilmengen für dieses einzigartige Projekt: 165 000 Tonnen Rohrbleche mit beson-
deren Zähigkeitsanforderungen. 75 % der Rohrlieferungen für den ersten Strang werden
von der 50%igen Tochtergesellschaft EUROPIPE GmbH zu Rohren mit einem Außen-
durchmesser von 1 220 mm bei Wandstärken von 27 bis 41 mm verarbeitet, die den not-
wendigen hohen Betriebsdruck von 220 bar ermöglichen.
24
Dillinger High-Tech-Stahl für herausragende Projekte – weltweit
Kontinuierliche Verbesserung mit GPS
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Bericht des Vorstands
Airbus Wartungshalle – Eine Garage der Superlative
Mit 73 Metern Länge, 80 Metern Spannweite und 24 Metern Höhe ist der Airbus A380
zurzeit das größte Passagierflugzeug der Welt. Um die ausgefeilten Wartungspläne des
mit modernster Technik ausgestatteten Giganten einhalten zu können, entstand eigens
eine neue Wartungshalle am Frankfurter Flughafen. Eine besondere technische Heraus-
forderung stellte dabei die freitragende Dachkonstruktion dar, welche schließlich mit
zwei parallelen Hauptfachwerkträgern von 180 Metern Spannweite im Abstand von
48 Metern realisiert werden konnte. Für die anspruchsvolle Konstruktion wurden Stahl-
sorten benötigt, die sich durch eine konstante Streckgrenze über den gesamten Dicken-
bereich auszeichneten. Mit ihrer maßgeschneiderten Lösung machte die Dillinger Hütte
die Realisierung des Projektes möglich und lieferte 1 100 Tonnen einer Spezialgüte.
Golden Ears Bridge – Eine Hommage an den König der Lüfte
Seit Jahren behindern Verkehrsstaus den Verkehr von Menschen und Gütern auf beiden
Seiten des Fraser-Rivers im östlichen Teil von Vancouver an der kanadischen Pazifikküste.
Um dieses Problem zu lösen, vergab die kanadische Verkehrsbehörde Translink den
Auftrag für die 6-spurige Golden-Ears-Schrägseilbrücke mit einer Gesamtlänge von
960 Metern. Der Name der mit Adlerfiguren verzierten Brücke rührt aus den goldenen
Adlerhorsten, die in früheren Zeiten charakteristisch für die Region waren. Die Dillinger
Hütte lieferte 6 500 Tonnen Stahl für dieses herausragende Projekt, das im Sommer 2009
eröffnet wird.
Die „Schaukel“ am Rhein und die Irische Harfe
Wer bei Wesel den Rhein überqueren wollte, musste bis vor kurzem über eine Dauerbe-
helfsbrücke fahren, die auf den Fundamenten der in den letzten Kriegstagen gespreng-
25
Dillinger Qualitätsstahl für den Bau des Heron Tower in London
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Bericht des Vorstands
ten Weseler Rheinbrücke errichtet worden war. Dieses von täglich mehr als 30 000 Fahr-
zeugen genutzte Nadelöhr ersetzt jetzt eine Schrägseilbrücke mit einer Gesamtlänge
von 773 Metern. Der freitragende Teil von 334 Metern Länge wird dabei von einem ein-
zelnen, an Land stehenden, 130 Meter hohen Pylon getragen, was der Brücke ihr charak-
teristisches Aussehen und den Spitznamen „Schaukel“ einbrachte. Die Dillinger Hütte
lieferte 2 800 Tonnen für die Deckkonstruktion der Brücke.
In Dublin wird über den Liffey-River eine 120 Meter lange zweispännige Schrägseil-
brücke „Samuel Beckett Bridge“ gebaut. Ihr Designer und Architekt Santiago Calatrava
wurde bei seinem Entwurf durch die irische Harfe inspiriert, die als Wahrzeichen des
Landes auf vielen Wappen und Münzen zu finden ist. Die Brücke kann um bis zu 90 Grad
gedreht werden und gewährleistet dadurch einen reibungslosen Boots- und Schiffs-
verkehr. Verwirklicht wurde diese anspruchsvolle Konstruktion durch Verwendung von
hochfesten Dillinger Blechen in der außergewöhnlichen Dicke von 180 mm.
26
2 800 Tonnen Qualitätsbleche für die Deckkonstruktion der neuen Rheinbrücke bei Wesel
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Bericht des Vorstands
Alpha Ventus – Windenergie von der Nordseeküste
Etwa 45 Kilometer nördlich der Nordseeinsel Borkum entsteht Deutschlands erster Off-
shore-Windpark: „Alpha Ventus“. Er gilt als Referenzprojekt, um Erfahrungen für die
künftige kommerzielle Nutzung von Offshore-Anlagen zu sammeln. Dabei kommen – die
bislang größten industriell eingesetzten – Generatoren mit einer Spitzenleistung von
5 Megawatt zum Einsatz. Mit Hilfe von Spezialschiffen werden die bis zu 148 Meter ho -
hen Windräder auf 700 Tonnen schweren dreibeinigen Stahlstrukturen, so genannten
„Tripods“, montiert, die aus Dillinger Stahl gefertigt wurden. Für das Projekt lieferte die
Dillinger Hütte insgesamt 12 800 Tonnen Stahl.
Laxiwa-Talsperre – Wasserkraft am Gelben Fluss
Der große Energiehunger Chinas lässt sich langfristig nicht mehr allein durch fossile
Brennstoffe stillen. Deshalb gewinnt die regenerative Energieform der Wasserkraft
zunehmend an Bedeutung. Das Flusskraftwerk Laxiwa in der Provinz Qinghai liefert nach
seiner Fertigstellung rund 4 200 MW Strom, der durch sechs Francis-Turbinen erzeugt
wird. Der gewaltige Wasserdruck im Unterteil der gigantischen Fallrohrleitungen mit
einem Durchmesser von bis zu 9,5 Metern stellt höchste Anforderungen an die Schweiß-
eigenschaften bei gleichzeitig hoher Festigkeit des Stahls. Die Dillinger Hütte lieferte
4 750 Tonnen Bleche mit diesen besonderen Eigenschaften für dieses Referenzprojekt
des Stahlwasserbaus.
Die Dillinger Hütte investiert kontinuierlich in die Optimierung und Modernisierung
ihrer Anlagen und Prozesse mit dem Ziel, ihren Technologievorsprung weiter auszu-
bauen. In 2008 lagen die Gesamtinvestitionen mit 122 Millionen erneut deutlich über
dem Vorjahreswert (79 Millionen ). Zudem wurden im Berichtsjahr am Standort Dillin-
gen bei den beiden mittelbaren Tochtergesellschaften ROGESA Roheisengesellschaft
Saar mbH und Zentralkokerei Saar GmbH weitere umfassende Investitionen in Höhe von
insgesamt 111 Millionen durchgeführt, welche die Dillinger Hütte entsprechend ihrem
Anteil an den Gesellschaften zur Hälfte trägt. Nähere Informationen zu diesen Investi-
tionsprojekten finden sich im Kapitel „Wichtigste Beteiligungen”. Wie in den vergan-
genen Jahren war die Verbesserung der Umweltstandards Schwerpunkt der Investitions-
aktivitäten von Dillinger Hütte, ROGESA und ZKS.
Stahlwerk
Im Stahlwerk ging im Mai 2008 planmäßig die neue Flämmanlage in Betrieb. Die neue
Anlage ist leistungsfähiger und umweltfreundlicher und wird komplett eingehaust,
womit die staubhaltigen Abgase vollständig erfasst und gereinigt werden können. Mit
dem Bau der Flämmanlage verbunden war auch die Verlängerung der Adjustagehallen 7
und 8 sowie die Inbetriebnahme zweier neuer Kräne in diesen Hallen. Im Rahmen der
Modernisierung der elektrischen Anlagen des Konverterleitsystems erfolgte im Berichts-
jahr die Automatisierung einschließlich der Erneuerung des Antriebskonzepts der Kon-
verter. Diese Arbeiten umfassen zudem die Modernisierung der Bodenspülung sowie der
Abgasanalysen der Konverter.
27
Investitionsvolumen erneut gestiegen
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 27 10.06.2009 12:23:36 Uhr
Bericht des Vorstands
Außerdem konnte im vergangenen Geschäftsjahr die Engineeringphase für die neue
Anlage zur Sekundärentstaubung abgeschlossen werden, die die Entstaubung der Kon-
verter und der Kalkentladung vorsieht. Der Bau des E-Hauses sowie die Anpassungsar-
beiten innerhalb des Stahlwerkes haben begonnen, so dass die Montage der eigentli-
chen Entstaubungsanlage ab Juni 2009 geplant ist. Im Rahmen dieses Projekts werden
die Konverter eingehaust und zahlreiche Absaugstellen zur Erfassung der Emissionen im
Stahlwerk errichtet.
Im Dezember 2008 wurden die Planungsarbeiten für ein weiteres Großprojekt im Stahl-
werk abgeschlossen: Die vor 10 Jahren in Betrieb gegangene Stranggießanlage 5 ist auf-
grund ihrer extrem hohen Auslastung entsprechend starkem Verschleiß ausgesetzt und
soll nun im Rahmen einer Großreparatur umfassend renoviert werden.
Walzwerk
Entsprechend ihrer Fokussierung auf immer anspruchsvollere Produkte mit vermehrt
höherwertigen und komplexeren Güten, hat die Dillinger Hütte auch im Walzwerk zahl-
reiche Investitionen getätigt. So ersetzt hier zur Sicherstellung der Rohrblechproduktion,
insbesondere der 56-Zoll-Abmessungen, eine neue, moderne Querteilschere die bis-
herige Anlage.
Die Montagearbeiten des neuen Rollenherdofens 3 zur Steigerung der Wärmebehand-
lungskapazität verliefen planmäßig: Die Inbetriebnahmebereitschaft war Ende Dezem-
ber 2008 hergestellt, so dass der Ofen Anfang Januar 2009 in den Probebetrieb ging.
Mit diesem Wärmebehandlungsofen, der über eine Kapazität von 9 000 Tonnen/Monat
verfügt, wird die Qualität besonders hochfester thermomechanisch gewalzter Stähle
noch weiter verbessert.
28
02005
20
40
60
80
100
120
140
Mio
79
32
66
2006 2007
122
2008
Entwicklung der Investitionen in Sachanlagen bei der Dillinger Hütte
Steigerung der Wärmebehandlungs-kapazität: der neue Rollenherdofen 3
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Bericht des Vorstands
Die Bestellung einer neuen Richtpresse für Grobbleche trägt ebenfalls den steigenden
Kundenanforderungen, in diesem Fall der weiterhin gestiegenen Dickblechtonnage
sowie den zunehmenden Anforderungen an die Ebenheit der Bleche, Rechnung. Mit
ihren Dimensionen und ihrer Presskraft – mit der neuen Richtpresse können Bleche mit
einer Breite von bis zu 5 200 mm bei maximalen Richtkräften von 65 000 kN gerichtet
werden – gehört sie zu den größten Grobblechpressen weltweit. Die neue Richtpresse
wird Ende 2009 in Halle 11 des Walzwerkes installiert.
Die Dillinger Hütte investiert kontinuierlich in ihre Forschung und Entwicklung, damit
Produkte zur Erschließung neuer Märkte bereitgestellt und Prozesse für eine kosten-
günstige Erzeugung dieser Produkte verfügbar werden. Ideen und Konzepte aus der
Forschung und Entwicklung sind die Voraussetzung für die mittel- und langfristige
Technologieführerschaft des Unternehmens. Die Forschung und Entwicklung (F&E) ar -
beitet extern eng zusammen mit Kunden und verschiedenen Forschungszentren. Intern
besteht eine intensive Kooperation mit allen Produktionsbetrieben, der Metallurgischen
Abteilung sowie Marketing und Verkauf.
Roheisen- und Kokserzeugung
Einen Forschungsschwerpunkt in der Roheisen- und Kokserzeugung bildete im Ge -
schäftsjahr 2008 die genaue Untersuchung des Alterungsprozesses der Kokskohle. Ziel
ist es dabei, eine optimale Koksqualität zu gewährleisten. Hierzu wurden die Kohle-
mischungen, die in den Kokereien ZKS und Cokes de Carling (CdC) zum Einsatz kommen,
untersucht und optimiert. Die Kenntnisse über den Alterungseffekt der Kokskohle haben
einen wesentlichen Einfluss auf diese Optimierung. Vor diesem Hintergrund finden auch
Optimierungsmaßnahmen bezüglich Logistik – von der Anlieferung der Kohlen bis zu
deren Einsatz – statt, auch unter Berücksichtigung von großen Marktschwankungen, wie
sie derzeit stattfinden.
Im Mittelpunkt standen ebenso Forschungsarbeiten zur Automatisierung und Modellie-
rung von Prozessen der Roheisenerzeugung in den Hochöfen. Dabei geht es darum, die
Prozesse möglichst weitgehend rechnergestützt abzubilden, um sie anhand von Modell-
ergebnissen zu beurteilen und zu optimieren.
Verringerung von CO2-Emissionen
Die nachhaltige Senkung der CO2-Emissionen in der Stahlindustrie ist ein Forschungs-
schwerpunkt in Europa. Die Dillinger Hütte ist – zusammen mit der Saarstahl AG (SAG) –
als Core-Member am europäischen Großprojekt ULCOS (Ultra Low Carbon-dioxide Steel-
making), einer umfangreichen EU-Initiative zur Untersuchung der langfristigen Poten-
ziale zur Verringerung der CO2-Emissionen während der Eisen- und Stahlerzeugung,
beteiligt.
Nachdem im Rahmen des ULCOS-Projekts das Hochofenverfahren mit Gichtgasrückfüh-
rung (TGR-BF = Top Gas Recycling Blast Furnace) an einem Pilothochofen erfolgreich
erprobt wurde, werden nun die Versuchskampagnen ausgewertet und Projekte zur
29
Forschung und Entwicklung: Optimierung und Innovation
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Bericht des Vorstands
Erweiterung definiert. Darüber hinaus sind in diesem Projekt inzwischen neue Konzepte
für die Verfahrensrouten der Schmelzreduktion und der Direktreduktion entwickelt
worden. Der Vorteil hinsichtlich der CO2-Problematik bei diesen Entwicklungen kann
allerdings erst dann zur Wirkung kommen, wenn Technologien der Abscheidung und
Speicherung von Kohlendioxid (CCS = Carbon Capture and Storage) in großem Maßstab
verfügbar sind.
Stahlerzeugung
In den letzten Jahren ist der Produktionsanteil höher legierter Stahlsorten fortlaufend
gestiegen. Da das Erschmelzen und Vergießen solcher Stähle hohe Anforderungen –
sowohl an die Primär- und Sekundärmetallurgie wie auch an die Stranggießtechnologie
– stellt, entwickelten die Forscher verschiedene Legierungsmodelle für die einzelnen
Prozessstufen. Mit diesen Modellen werden die Mengen an Legierungsmitteln vorgege-
ben, und eine stabile Prozessführung wird gewährleistet, was zum einen Kosten spart,
zum anderen das Risiko von Fehlschmelzen minimiert.
Für das Vergießen solcher höher legierten Güten wurden zudem spezielle Sekundär-
kühlstrategien entwickelt. Hier kommt es darauf an, die Oberflächentemperaturen mög-
lichst homogen einzustellen, wobei theoretische Untersuchungen und numerische
Simulationen als Designinstrumente dienen. Dank der neu entwickelten Sekundärkühl-
strategien können moderne und sehr spezifische Analysenkonzepte an den vorhande-
nen Stranggießanlagen realisiert werden. Die Senkrecht-Stranggießanlagen der Dillinger
Hütte – mit Biegen und Richten im festen Zustand – bieten gegenüber herkömmlichen
Kreisbogen- oder Vertikal-Abbiegeanlagen erhebliche Vorteile bezüglich Reinheitsgrad
und Innenqualität der Brammen.
30
Entwicklung und Optimierung der Blecheigenschaften für Großrohre zum Einsatz unter extremen Bedingungen (Foto aufgenommen bei EUROPIPE)
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Bericht des Vorstands
Blecherzeugung
Das Unternehmen reagiert mit kontinuierlicher Produktentwicklung auf die Trends und
Entwicklungen auf dem Grobblechmarkt, auf dem zum Beispiel immer höhere Streck-
grenzen und zunehmende Blechdicken nachgefragt werden. So erfordern neue Anwen-
dungen in arktischen Zonen die Einsatztauglichkeit bei tiefen Temperaturen, außerdem
wird die Sauergasresistenz eine immer wichtigere Eigenschaft, weil neu erschlossene
Gasquellen oft sauer sind. Die besondere Herausforderung besteht vielfach darin, diese
Anforderungen in Kombination umzusetzen. Die Dillinger Hütte entwickelt kontinuier-
lich maßgeschneiderte Produkte und Designs, die diese speziellen anspruchsvollen oder
bisher nicht realisierten Eigenschaftsverbindungen aufweisen.
Eine besondere Entwicklungsanforderung ergibt sich zudem durch die Verlegung von
Rohrleitungen in Gebieten mit instabilen Bodenbedingungen bzw. Bodenbewegungen,
die beispielsweise durch Erdbeben oder Frost entstehen. Solchen Einsatzbedingungen
wird ein neues Konzept, das so genannte „Strain Based Design“, zu Grunde gelegt, wel-
ches eine hohe Verformbarkeit der Stähle gewährleistet.
Bei der Entwicklung und Optimierung der Stähle müssen auch wirtschaftliche Aspekte
berücksichtigt werden, jedoch ohne Nachteile für die anwendungsrelevanten Eigen-
schaften des Blechs. Aus diesem Grund pflegen die Forscher der Dillinger Hütte eine
enge Zusammenarbeit mit den Kunden und Blechverarbeitern, um das später weiterver-
arbeitete Produkt bereits in die Entwicklungsarbeiten mit einzubeziehen. Vor diesem
Hintergrund werden die Technologie des thermomechanischen Walzens und das damit
verbundene Know-how, mit denen aktuelle und künftige Eigenschaftsprofile innovativer
Blechprodukte wirtschaftlich erzeugt werden, stetig weiterentwickelt. Im besonderen
Fokus der Arbeiten steht hierbei die Realisierung von extrem feinen Mikrostrukturen.
Sehr angespannte Mengensituation – Abrupte Wende durch Finanzkrise
Der Nachfrageboom auf den Beschaffungsmärkten für Rohstoffe und Seetransporte hat
sich im Berichtsjahr bis Mitte Oktober 2008 weiter verstärkt. Die Märkte für Erze, Brenn-
stoffe und Schiffsraum zeichneten sich bis zu diesem Zeitpunkt durch massive Verfüg-
barkeitsengpässe und einen verschärften Kampf um Rohstoffe aus. Diese Entwicklung
führte auf der Beschaffungsseite in allen Bereichen zu teilweise drastischen Preissteige-
rungen. Die Auswirkungen der Finanz-
krise leiteten ab Oktober eine abrupte
Wende ein: Die Nachfrage nach Roh-
stoffen und Schiffsraum brach ein, und
infolgedessen gaben die Seefrachtraten
drastisch nach.
Bei den im Frühsommer 2008 abge-
schlossenen Jahres-Erzpreisverhandlun-
gen mussten die Stahlhersteller Rekord-
Preiserhöhungen bei Fein- und Stück-
31
Beschaffungs- und Transportmarkt bleibt angespannt
0
100
200
300
400
500
600
700
1986
Index
1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006
Jahr
2008
Itabira PICarajas SF
Erzpreisentwicklung FOB Brasilien indexbasiert (1986 = 100) Carajas Sinterfeed / Itabira Pellets
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 31 10.06.2009 12:23:41 Uhr
Bericht des Vorstands
erzen wie auch bei Pellets hinnehmen. Die Entwicklung im Seefrachtenmarkt für
Eisenerze war äußerst volatil: Nachdem die „Spot-Raten“, also Raten im Tageshandel, sich
lange Zeit auf einem Höchstniveau von bis zu 60 US$ pro Tonne für Erztransporte aus
Brasilien nach Europa bewegten, brachen sie aufgrund des sehr starken Nachfragerück-
gangs zum Jahresende auf unter 5 US$ pro Tonne ein. Die Eisenerztransporte für die
ROGESA wurden weitgehend über günstige Langfristverträge abgewickelt und waren
damit von der Hausse auf dem Spot-Weltmarkt nur in geringem Umfang betroffen.
Eine sehr angespannte Mengensituation herrschte auch auf den Brenn-
stoffmärkten, bis die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise weithin
spürbar wurden. Die logistische Infrastruktur der Lieferländer war der ex -
plodierenden Nachfrage nicht ge wachsen. Die Engpasssituation in Aus-
tralien wurde durch Produktionsausfälle bei Kokskohle infolge einer
Flutkatastrophe verschärft. Verbunden mit einer extremen Nachfrage,
führte dies zu massiven Preissteigerungen bei Kokskohle um 200 % und
damit zu historischen Preishöchstständen. Für Mengen im Tageshandel
wurde bis zu einem Vierfachen der Vorjahrespreise gezahlt.
Langfristige Versorgung gesichert
Die von der Dillinger Hütte und Saarstahl gemeinsam gegründete
Einkaufsgesellschaft der Dillinger Hütte und Saarstahl mbH stellte auch in
2008 die Versorgung der beiden Hüttenwerke sicher. Durch die
Zusammenfassung des Bedarfs von DH und SAG in der Einkaufsgesell-
schaft werden neue Einkaufsstrategien und partnerschaftliche Lösungen
mit traditionellen und neuen Beschaffungsquellen entwickelt und somit
weitere Synergiepotenziale gehoben.
Die Grundversorgung für die ROGESA, ZKS und CdC ist langfristig über
ein umfassendes Vertragspaket für Rohstoffbeschaffung und -transport
bis einschließlich 2010 gesichert. Die Einkaufsgesellschaft der Dillinger
Hütte und Saarstahl mbH nutzte in 2008 für die ROGESA und ZKS enge
Zeitfenster, um weltweit die ersten Abschlüsse für bestimmte Koks- und
Einblaskohlen zu tätigen. Der Welt-Koksmarkt war aufgrund der historisch
hohen Kokskohlenpreise, zusätzlicher Export restriktionen der chinesi-
schen Regierung und massiver Nachfrage durch sehr starke Preissteige-
rungen gekennzeichnet. Die ROGESA war davon jedoch nicht betroffen,
da ZKS und CdC die Koksversorgung sicherstellten. Auch für Koks ist im
vierten Quartal 2008 ein Zusammenbruch der Preise festzustellen.
Hohes Transportvolumen
Auch die Transportmärkte waren zunächst in 2008 von einer starken
Nachfrage und knappen Transportkapazitäten geprägt. Kosten treibend
32
Saarhafen Saarlouis/Dillingen: wichtiger Bestandteil der Versorgungssicherheit des Stahlstandorts Dillingen
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Bericht des Vorstands
wirkten deutlich gestiegene Treibstoffpreise. Das Transportaufkommen am Standort Dil-
lingen lag infolge der guten Auslastung der Produktionsanlagen bei rund 16,9 Millionen
Tonnen und blieb damit fast unverändert gegenüber dem Vorjahr. Dabei bewältigten die
umweltfreundlichen Verkehrsträger Bahn und Binnenschiff auch in 2008 mit über 85 %
den größten Teil des Transportvolumens.
Die Dillinger Hütte setzt sich, ihrer Unternehmensvision und ihren Umweltleitlinien
entsprechend, kontinuierlich im gesamten Unternehmen für ein nachhaltiges, umwelt-
und ressourcenschonendes Wirtschaften und Produzieren ein. Auch im vergangenen
Ge schäftsjahr floss ein großer Anteil der am Stahlstandort Dillingen getätigten Inves-
titionen in neue, moderne Anlagen für nachhaltigen Umweltschutz und optimierte
Energieeffizienz.
Immissionsschutz vorrangig
Zentrales Thema im Rahmen der umfangreichen Umweltschutzinvestitionen war auch in
2008 der Immissionsschutz. Dabei tragen verschiedene Projekte zur Reduzierung der
Staubemissionen am Standort bei. So sind zum Beispiel mit der laufenden Sanierung der
ZKS zahlreiche Maßnahmen verbunden, die zu einer Verbesserung der Luftqualität füh-
ren: Bei der Kokserzeugung wird der neueste Stand der Technik für den Immissions-
schutz installiert, u. a. durch die Anwendung einer Einzelkammerdruckregelung für die
Koksöfen, einer Füllgasüberleitung, durch neue gasdichte Ofentüren an den Koksöfen
sowie durch die Erneuerung der Schlauchfilteranlage (siehe auch Kapitel „Wichtigste
Beteiligungen”).
Einen weiteren, bedeutenden Beitrag zur Reduzierung von Staubemissionen leistet die
Nachrüstung der beiden Sinteranlagen der ROGESA mit neuen Prozessgasbehandlungs-
anlagen. Die erste Behandlungsanlage an der Sinteranlage 2 ging Ende 2008 in Betrieb.
33
Umweltinvestitionen erfolgreich ausgebaut
Investition in den Umweltschutz: Bau der neuen Sekundärentstaubungsanlage
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 33 10.06.2009 12:23:45 Uhr
Bericht des Vorstands
Die Nachrüstung der Sinteranlage 3 mit der gleichen effizienten Abgasreinigungstech-
nologie beginnt in 2009. Nach Fertigstellung dieser Reinigungsanlage sind beide Sinter-
anlagen der ROGESA bezüglich der Schadstoffreduzierung im Abgas auf dem neuesten
Stand der Technik.
Zur Vermeidung von Staubemissionen aus dem Konverterbereich des Stahlwerks wird
die Dillinger Hütte außerdem eine Sekundärentstaubungsanlage bauen. Im Berichtsjahr
ist die Planung abgeschlossen und die Anlage bestellt worden. Mit einer Absaugkapazi-
tät von etwa 1,6 Millionen Nm3 Luft pro Stunde wird die Sekundärentstaubungsanlage
die größte Absauganlage am Standort sein. Mit der in 2008 in Betrieb gegangenen
neuen Flämmanlage in der Brammenadjustage des Stahlwerks werden fortan auftretende,
diffuse Emissionen vollständig erfasst sowie Lärmbelästigungen deutlich verringert
(siehe auch Kapitel „Investitionen“).
Darüber hinaus wurden die umfangreichen Aktivitäten zur Erfassung der Lärmquellen
am Standort durch den Aufbau eines Lärmkatasters für den gesamten Hüttenstandort
im Geschäftsjahr 2008 fortgeführt. Dabei werden zahlreiche Maßnahmen zur Verringe-
rung der Lärmemissionen für die angrenzenden Wohngebiete umgesetzt, so etwa die
Fortsetzung der schalltechnischen Sanierung der Fassade der Halle 12 im Grobblech-
walzwerk 2. Damit wird sich die Situation für die angrenzenden Wohngebiete deutlich
verbessern.
Gewässerschutz und Landschaftsbau erfolgreich fortgesetzt
Auch im Bereich Gewässerschutz befindet sich die Dillinger Hütte in einem kontinuier-
lichen Optimierungsprozess: Im Geschäftsjahr 2008 wurden die Arbeiten zum Kanal-
kataster fortgeführt. Die Aktivitäten in diesem Bereich waren zudem auf die Fortführung
des in 2007 beantragten und bewilligten Forschungsprojekts beim Bundesministerium
für Bildung und Forschung zur „In-situ-Behandlung“ von Grundwasser fokussiert. Dabei
wird in einer Pilotanlage großtechnisch der Ist-Stand zur Grundwasserqualität ermittelt,
Abbaustrategien für Schadstoffbelastungen werden abgeleitet und unter realen Bedin-
gungen getestet.
Im Rahmen des naturschutzrechtlichen Ausgleichs wurde im Berichtsjahr der erste
Bauabschnitt mit Grundbepflanzung eines 300 Meter langen und 7 Meter hohen baum-
bewachsenen Walls vollendet. Der Wall wird auf einer Gesamtlänge von einem Kilometer
künftig das werksumspannende Grüngürtelkonzept im Süden des Werksgeländes kom-
plettieren und einen dauerhaften und ökologisch vielfältigen Lebensraum bieten. Er
leistet neben seinem ökologischen Wert zudem auch einen Beitrag zum Lärm- und
Staubschutz.
Umweltmanagement
Im Geschäftsjahr 2008 konnte die Zertifizierung des Umweltmanagementsystems nach
DIN EN ISO 14001 durch den TÜV-Cert erfolgreich auf den Bereich der Weiterverarbei-
tung erweitert werden. U. a. wurden die Bereiche Walzwerk, Abnahme und Gefahrstoff-
34
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 34 10.06.2009 12:23:45 Uhr
Bericht des Vorstands
lager bereits in 2007 rezertifiziert. Erste Vorbereitungen für die Zertifizierung des Stahl-
werks, welche für 2010 geplant ist, haben bereits stattgefunden.
Energieeffizienz weiter verbessert
Die hohe Energieeffizienz am Standort Dillingen äußert sich u. a. in einem hohen Nut-
zungsgrad der eigenen Kuppelgase, wie Hochofen- und Koksgas: 93 % davon wurden in
2008 energetisch verwertet. Nach Fertigstellung des neuen Gichtgaskraftwerks (siehe
auch Kapitel „Wichtigste Beteiligungen“) sind Kuppelgas-Nutzungsgrade von bis zu 99 %
vorgesehen.
Mit den vorhandenen Eigenstromerzeugungsanlagen und nach voller Auslastung des
Gichtgaskraftwerkes ist davon auszugehen, dass der Standort Dillingen bei seinem Strom-
bedarf autark sein wird. Die für 2009 geplante Inbetriebnahme eines Software-gestützten
Energiemanagementsystems wird die Energieeffizienz am Standort weiter verbessern.
Zentralkokerei Saar GmbH, Dillingen
Die Dillinger Hütte und die Saarstahl AG halten jeweils mittelbar 50 % der Anteile an der
Zentralkokerei Saar GmbH. Die ZKS erzeugt Koks, der ausschließlich zum Einsatz in den
Hochöfen der ROGESA bestimmt ist. Die Koksproduktion (959 kt) ist gegenüber dem
Vorjahr (975 kt) zurückgegangen. Die leichte Produktionsabschwächung von 1,6 % ist
auf die insgesamt niedrigere Fahrweise der Hochöfen der ROGESA zurückzuführen. Die
ZKS ist eine arbeitnehmerlose Gesellschaft. Das zum Betrieb der Kokerei notwendige
Personal wird von der Dillinger Hütte zur Verfügung gestellt.
35
Umfassende Modernisierung der „Weißen Seite“ der ZKS
Montage des neuen, 140 Meter hohen Stahlkamins der ZKS
Wichtigste Beteiligungen
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 35 10.06.2009 12:23:50 Uhr
Bericht des Vorstands
Im Vergleich zum Vorjahr (43 Millionen ) stiegen die Investitionen nochmals deutlich
auf insgesamt 68 Millionen . Wichtigstes Investitionsprojekt ist hierbei der Neubau der
Koksofenbatterie 3, die der Optimierung der Produktion und einer Verringerung der
Emissionen dient. Die Legung des „ersten Steines” für die Öfen fand am 15. Januar 2008
statt. Die Bauarbeiten der wesentlichen Anlagenteile der neuen Batterie, wie der Feuer-
festmontage, der Bau der Endbühnen, der neue Stahlkamin oder die Koksrampe wurden
in 2008 weitgehend fertig gestellt.
Nach Inbetriebnahme dieser Batterie, die für September 2009 geplant ist, wird eine alte
Batterie abgeheizt und neu aufgebaut. Wenn dieser zweite Bauabschnitt abgeschlossen
ist, wird die zweite alte Batterie stillgesetzt, so dass dank dieser Vorgehensweise wäh-
rend der Bauarbeiten immer zwei Ofenbatterien in Betrieb sind. Mit Durchführung
dieses Investitionsprojekts ist der neueste Stand der Technik im Koksofenbau und im
Umweltschutz gewährleistet und die ursprüngliche Produktionskapazität der ZKS ab
2011 wieder hergestellt.
Im Zuge der laufenden Sanierung der Kohlenwertstoffanlage, der so genannten „Weißen
Seite” der ZKS, werden alle Anlagen, die der Reinigung des Koksgases dienen, moderni-
siert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. In 2008 sind die entsprechenden
Planungs- und Vorbereitungsarbeiten erfolgt. Die Anlage zur Teerscheidung wurde
bereits erneuert, weitere Anlagenteile wie der Vorkühler, die Kohlewasserkiesfilteranlage
oder die Rohrgasleitungen usw. folgen. Die Sanierungsarbeiten dauern noch bis Anfang
2010.
ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH, Dillingen
Die ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH, an der die Dillinger Hütte (mit-
telbar und unmittelbar) mit 50 % beteiligt ist, erzeugt Roheisen ausschließlich
für ihre Gesellschafter Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke und
Saarstahl AG. Die Betriebsführung der ROGESA als arbeitnehmerlose Gesell-
schaft liegt in den Händen der Dillinger Hütte.
Trotz einer Abschwächung gegenüber dem Vorjahr waren die Anlagen der
ROGESA durchweg auf hohem Niveau ausgelastet. Die Jahreserzeugung
lag in 2008 mit 4 357 kt um 5,9 % unter der Rekordjahreserzeugung in 2007
(4 631 kt). Neben Betriebsstörungen an Windgebläsen im ersten Quartal
waren die geringeren Abnahmemengen durch Saarstahl am Jahresende die
Hauptursachen für diesen Produktionsrückgang. Von der erzeugten Menge
wurden 2 241 kt (2007: 2 297 kt) Roheisen an die Dillinger Hütte und 2 116 kt
(2007: 2 334 kt) an Saarstahl geliefert.
2008 lagen die Investitionen bei der ROGESA mit rund 43 Millionen deutlich über dem
Vorjahresniveau (2007: 22 Millionen ). Ein wesentlicher Teil der Gesamtinvestitions-
summe floss in die Vorbereitung der für 2010 geplanten zweiten Neuzustellung des
Hochofens 5. Wichtige Komponenten mit langen Lieferzeiten wurden bereits bestellt
und werden eingelagert, um den Termin der geplanten Zustellung einhalten zu können.
36
0
1000
2 000
3 000
4 000
kt
DH SAG
2005
500
1500
2 500
3 500
4 500
2 107
2 028
4 135
2 129
2 218
4 347
2006
5 000
2007
2 297
2 334
4 631
2008
2 241
2 116
4 357
Roheisenproduktion von ROGESA für DH und SAG
02005
250
500
kt
9901 011
2006
750
1000
1250
2007
975
2008
959
Koksproduktion der ZKS
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 36 10.06.2009 12:23:52 Uhr
Mit der Erweiterung der Kohlemahlanlage um eine dritte Kohlemühle zur Erhöhung der
Kohleeinblaskapazität an den beiden Hochöfen hat im September des Berichtsjahres ein
weiteres Großprojekt im Bereich der ROGESA begonnen. Bei der Kohleeinblastechnolo-
gie wird gemahlene Kohle, so genannte Einblaskohle, mit dem Heißwind über die Wind-
formen in den Ofen eingeblasen. Dank der höheren Kohlemahl- und Einblaskapazität
kann der Koksverbrauch verringert und damit die Herstellkosten des Roheisens gesenkt
werden. Die neue Kohlemühle wird im sanierten und verstärkten Gerüst des ehemaligen
Hochofens 1 eingebaut und im November 2009 in Betrieb gehen.
Am Standort Dillingen findet derzeit der Bau eines Gichtgaskraftwerks statt. An der
Gichtgaskraftwerk Dillingen GmbH & Co. KG sind die Evonik New Energies GmbH
(49,9 %), vormals STEAG Saar Energie AG, die VSE AG (25,2 %) sowie die ROGESA Rohei-
sengesellschaft Saar mbH (24,9 %) beteiligt. Das Gichtgaskraftwerk wird eine elektrische
Nettoleistung von 90 MW haben. Die Investition ermöglicht die Abdeckung des Strombe-
darfs am Standort Dillingen. Durch den Bau des Gichtgaskraftwerks wird das beim Hoch-
ofenprozess anfallende überschüssige Hochofengas vollständig einer energetischen Ver-
wertung zugeführt. Bei dem neuen Kraftwerk kommt die beste zurzeit verfügbare
Anlagentechnik zum Einsatz, so dass ein optimaler Umweltschutz und eine maximale
Energienutzung gewährleistet werden. Für die medientechnische Anbindung dieses neu-
en Kraftwerkes wurden von ROGESA ebenfalls erhebliche Investitionen in 2008 getätigt.
37
Bericht des Vorstands
02005
5
105
2,6
2006
15
20
25
2007
22
2008
43
Mio
30
35
40
45
50
Entwicklung der Investitionen in Sachanlagen bei der ROGESA
Rohrleitungen im Gichtgaskraftwerk: Steigerung der Energieeffizienz
Wichtiger Umweltbeitrag: das neue derzeit im Bau befindliche 90-MW-Gichtgaskraftwerk
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 37 10.06.2009 12:23:55 Uhr
Bericht des Vorstands
Cokes de Carling S.A.S., Carling
Die Gesellschaft Cokes de Carling S.A.S., an der die ROGESA mittelbar (100 %) beteiligt
ist, hat in 2008 insgesamt 862 kt Koks gegenüber 741,4 kt im Vorjahr erzeugt. Der Umsatz
belief sich auf 227 Millionen (2007: 194 Millionen ). Das Unternehmen beschäftigte
zum 31. Dezember 2008 insgesamt 393 Mitarbeiter (2007: 400).
Cokes de Carling S.A.S. hat in 2008 Investitionen in Höhe von fast 3,3 Millionen für
Modernisierungsarbeiten an den Produktionsanlagen getätigt. Außerdem wurden Arbei-
ten im Rahmen der Umweltschutzauflagen im Wert von 3,1 Millionen fortgeführt. Die
neuen Anlagen zum Absaugen der Staubemissionen beim Drücken der Koksöfen sind in
Carling 2 bereits in Betrieb, wodurch die Emissionen effizient reduziert werden. An der
Anlage Carling 3 befindet sich eine solche Entstaubungsanlage in der Endmontagephase.
GTS Industries S.A., Dunkerque
GTS Industries S.A. (GTS) ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Dillinger Hütte und
betreibt in Dunkerque ein Grobblechwalzwerk. Die Produkte werden fast ausschließlich
über die Dillinger Hütte vermarktet. GTS bezieht auch ihr Vormaterial zum überwiegen-
den Teil von der Dillinger Hütte. Obwohl die Finanzkrise und der allgemeine Rückgang
der Wirtschaftstätigkeit die Stahl verarbeitenden Sektoren bereits stark getroffen haben,
waren im Grobblechbereich in 2008 noch keine nennenswerten Einbußen zu verzeich-
nen. GTS Industries konnte somit, wie ihre Muttergesellschaft, während des gesamten
Jahres 2008 eine Nachfrage auf sehr hohem Niveau verzeichnen und an die ausgezeich-
neten Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen.
Sehr gute Ergebnisse
Um die Nachfrage zu befriedigen, wurden sämtliche Produktionsanlagen von GTS Indus-
tries mit ähnlich hoher Auslastung wie in 2007 gefahren. Mit 746 kt bleibt die Produk-
tionsmenge nach wie vor hoch, auch wenn gegenüber 2007 (781 kt) ein leichter Rück-
38
Bau eines neuen Brammenstoßofens bei GTS Industries
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 38 10.06.2009 12:23:58 Uhr
Bericht des Vorstands
gang zu verzeichnen ist. Dies ist auf die im ersten Halbjahr schwierigere
Beschaffung von zusätzlichem Vormaterial (Brammen) zurückzuführen. Die
Produktivität bewegte sich auf dem guten Niveau des Jahres 2007, eine
besondere Leistung angesichts des immer anspruchsvolleren und komplexe-
ren Produktmix. Diese guten Ergebnisse sind u. a. die Folge zahlreicher Maß-
nahmen im Rahmen des Ergebnisverbesserungsprogramms GTS-TOP 2007.
Die Versandmenge blieb gegenüber dem Vorjahr fast unverändert. Aufgrund
des verbesserten Produktmix, verbunden mit steigenden Verkaufserlösen,
stieg der Umsatz von GTS Industries von 630 Millionen in 2007 auf über
709 Millionen in 2008. Durch die Erhöhung der Verkaufserlöse konnte der
Anstieg bei den Preisen für Vormaterial und Energie kompensiert werden.
Infolge einer konsequenten Ausgabenkontrolle und der Einsparungen durch
die zahlreichen Verbesserungsmaßnahmen zur Produktivitätssteigerung über-
trifft GTS Industries mit 77 Millionen das Ergebnis von 2007 (70,8 Millio-
nen ) und erzielt damit erneut ein Rekordergebnis.
Ende 2008 waren bei GTS Industries 626 Mitarbeiter beschäftigt gegenüber 618 im Vor-
jahr. In 2008 wurden 57 Mitarbeiter neu eingestellt. Die Einstellungsquote blieb hoch,
um Belegschaftsmitglieder zu ersetzen, die in den normalen oder vorgezogenen Ruhe-
stand eingetreten sind. Die Zahl der vollzeitäquivalenten Mitarbeiter stieg weiter an und
lag Ende 2008 bei 587 Mitarbeitern (2007: 563). In 2009 werden die letzten Mitarbeiter
über die Möglichkeit der Altersteilzeitregelung in den Ruhestand eintreten.
Für GTS Industries wie für ihre Muttergesellschaft hat Sicherheit oberste Priorität. In 2008
haben sich die Ergebnisse mit drei meldepflichtigen Unfällen leicht gegenüber dem Vor-
jahr (2) verschlechtert. Trotz dieses leichten Anstiegs befindet sich die Unfallsituation auf
einem insgesamt sehr guten Niveau.
Zukunftsweisende Investitionen
2008 war auch im Hinblick auf Investitionen ein wichtiges Jahr für GTS. Nach
dem in 2007 gefassten Beschluss, in einen neuen Brammenstoßofen zu inves-
tieren, erfolgten in 2008 die entsprechenden Fundamentarbeiten, damit der
neue Ofen in 2009 errichtet und in Betrieb genommen werden kann.
Weitere erhebliche Investitionen zur Modernisierung und Renovierung der
Anlagen wurden getätigt oder begonnen. Zu nennen sind hier die Renovie-
rungsarbeiten an der Kühlanlage, die in 2009 fortgesetzt werden, der Einbau
eines Drehrollgangs für die Bleche hinter dem Quartogerüst Nr. 1, die Inbe-
triebnahme des Breitenmessers am Quartogerüst Nr. 1, der Abschluss der
Renovierungsarbeiten an der Besäumschere, die Renovierung des Blechwen-
ders in der Adjustage, die Verstärkung der Rollgänge sowie die Renovierung
der Regelanlage am Wärmebehandlungsofen für gewalzte Bleche. Weiterhin
er folgten die Inbetriebnahme von zwei neuen Blechprobenscheren sowie die
Modernisierung im EDV-Bereich im Rahmen der Prozessinformatik.
39
0
100
200
300
400
Normalbleche Rohrbleche
Mio
Sonstiges
500
2005
259
528
226
43
600
2006
275
206
39
520
2007
303
262
65
700
630
2008
327
337
45
709
Umsatzentwicklung von GTS Industries
0
400
500
600
700
kt
100
200
300
2005
800 781790
2006
725
Normalbleche Rohrbleche
2007
746
2008
Entwicklung der Grobblechproduktion von GTS Industries
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 39 10.06.2009 12:23:59 Uhr
Durch die Mobilisierung der gesamten Belegschaft von GTS Industries konnte auch in
2008 eine hohe Auslastung erreicht werden. Gleichzeitig wurden die genannten Inves-
titionen sowie der Abschluss des Projektes GTS-TOP 2007 erfolgreich vorangetrieben.
Sämtliche unterbreiteten Ideen im Rahmen dieses Projekts (rund 3 800) sind in den letz-
ten beiden Jahren bearbeitet, die Zielvorgabe hinsichtlich der Kostensenkung nicht nur
erreicht, sondern sogar weit übertroffen worden. In den Bereichen Sicherheit und
Arbeitsbedingungen sowie Effizienz wurden seit 2007 bereits erhebliche Fortschritte
erzielt. Diese Maßnahmen werden auch in den kommenden Jahren einen positiven Bei-
trag zur Effizienzsteigerung und zur Ergebnisverbesserung leisten.
EUROPIPE GmbH, Mülheim
Die Herstellung und der Vertrieb von geschweißten Großrohren aus Stahl sind das
Geschäft des EUROPIPE Konzerns. Die Durchmesser liegen zwischen 20 Zoll (508 mm)
und 60 Zoll (1 524 mm). Die EUROPIPE GmbH als Führungsgesellschaft des EUROPIPE
Konzerns leitet die Gruppe und koordiniert technisch sowie kaufmännisch die Aktivitä-
ten der Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Die Dillinger Hütte hält einen Anteil
von 50 % an der EUROPIPE GmbH, die mit ihren Beteiligungsgesellschaften als Unter-
nehmensgruppe in diesem Marktsegment mit einer jährlichen Produktion von mehr als
einer Million Tonnen bzw. rund 3 000 km zu den weltweit führenden Unternehmen
gehört.
Die Fertigung der Großrohre in Europa erfolgt in Mülheim und Dunkerque, wobei der
Ankauf des Vormaterials sowie der Verkauf der an den deutschen und französischen
Bericht des Vorstands
40
Investition in eine neue Anbiegepresse bei EUROPIPE
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 40 10.06.2009 12:24:01 Uhr
Bericht des Vorstands
41
Standorten gefertigten Rohre an Kunden weltweit durch die EUROPIPE GmbH in
Mülheim durchgeführt wird. Die Beschichtung der Rohre in Mülheim erfolgt durch
die MÜLHEIM PIPECOATINGS GmbH (MPC), Mülheim, deren einziger Gesellschafter die
EUROPIPE GmbH ist. In Frankreich werden die Rohre der EUROPIPE durch die EUPEC
France, Dunkerque, beschichtet, die als externes Dienstleistungsunternehmen für die
EUROPIPE GmbH tätig ist.
Die operativen Gesellschaften des EUROPIPE Konzerns in den USA sind noch in 2008
unter der neuen Holdinggesellschaft in den USA, der BERG EUROPIPE Holding Corp. in
Panama City, zusammengefasst worden. Berg Steel Pipe Corp. (BSPC) mit Werksitz in
Panama City beliefert vornehmlich den nordamerikanischen Markt. In der Vertriebsge-
sellschaft BERG EUROPIPE Corp. (BEC), Houston, wird das amerikanische und kanadische
Verkaufsgeschäft der amerikanischen Gesellschaften und der EUROPIPE GmbH gebün-
delt. Die Errichtung des Spiralrohrwerkes in Mobile/Alabama konnte planmäßig 2008
abgeschlossen werden.
Die Tochtergesellschaft Tubos Soldados Atlantico Ltds. (TSA), Serra (Brasilien), an der
EUROPIPE eine 70%ige Beteiligung hält, hat die Produktion von Spiralrohren bereits in
2007 aufgenommen.
Stabile Auftragslage
Der Großrohrmarkt befindet sich nach wie vor in einer robusten Verfassung. Die Auswir-
kungen der Finanzkrise und der abgeschwächten Weltkonjunktur haben den Weltmarkt
für Großrohre bislang noch nicht erfasst.
In 2008 profitierte der EUROPIPE Konzern von der guten Nachfrage nach geschweißten
Großrohren und verzeichnete eine gute Auslastung. Wichtige Aufträge der EUROPIPE
GmbH in 2008 waren insbesondere aus Deutschland, Großbritannien und dem Mittleren
Osten zu verzeichnen. Die Beschäftigung der Werke war bei der EUROPIPE GmbH in 2008
fast durchgängig 2-schichtig. Auch die Auslastung für Rohrwerk und Beschichtung in
Panama City in den USA war in 2008 erfreulich, in Brasilien befindet sich die TSA noch in
der Anlaufphase und kann noch keine zufrieden stellende Belegung ausweisen.
Gute Ergebnisse
Der EUROPIPE Konzern konnte in 2008 seine Gesamtleistung gegenüber dem Vorjahr
deutlich auf 1 588,9 Millionen (Vorjahr: 1 238,8 Millionen ) erhöhen. Der Konzern-
Umsatz stieg auf 1 593 Millionen (Vorjahr: 1154 Millionen ), wobei allein die EUROPIPE
GmbH ihren Umsatz um 41 % auf 1 229 Millionen (Vorjahr: 870 Millionen ) erhöhen
konnte. Diese Steigerung lässt sich im Wesentlichen auf eine nochmals verbesserte Erlös-
qualität und eine erhöhte Versandmenge zurückführen. Die Tendenz zu höherem Meter-
gewicht setzte sich im Geschäftsjahr gemäß dem langjährigen Trend der Vorjahre fort;
das Metergewicht der Versandmenge der EUROPIPE GmbH stieg um 11 % auf 569 kg/m
(Vorjahr: 512 kg/m) und die in Kilometer gemessene Versandmenge auf 2 839 km (Vor-
jahr: 2 412 km). Die Versandtonnage betrug 1 229 kt (2007: 1 016 kt).
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Bericht des Vorstands
42
Trotz der sich im vierten Quartal des Geschäftsjahres eintrübenden wirtschaftlichen Rah-
menbedingungen konnte in 2008 ein gutes Ergebnis erzielt werden. Das Geschäftsjahr
2008 hat der EUROPIPE Konzern mit einem Ergebnis nach Steuern (nach HGB) in Höhe
von 90,3 Millionen (Vorjahr: 88,2 Millionen ) und die EUROPIPE GmbH mit einem
Ergebnis nach Steuern (HGB) in Höhe von 62 Millionen (2007: 47,2 Millionen ) abge-
schlossen.
Die Stammbelegschaft der EUROPIPE GmbH umfasste am Stichtag 31.12.2008 insgesamt
655 Mitarbeiter (Vorjahr: 667). Der EUROPIPE Konzern beschäftigte zum Jahresende 2008
1 302 Stammbelegschaftsmitglieder (Vorjahr: 1 260).
Zukunftsweisende Investitionen und Forschungsarbeit
Der EUROPIPE Konzern hat in 2008 insgesamt 76,5 Millionen investiert (Vorjahr:
41,4 Millionen ). Hiervon sind am Standort Mülheim (Rohrwerk und Zentrale) 19,6 Mil-
lionen für Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände als Ersatz-, Rationa-
lisierungs- und Modernisierungsinvestitionen realisiert worden, um einen im Vergleich
zum Wettbewerb herausragenden technischen Standard der Fertigungsanlagen zu er -
halten und weiterzuentwickeln. Besonders hervorzuheben ist für das Werk Mülheim die
Investition in die Erneuerung der Ultraschallabnahmeprüfelektronik sowie in eine neue
Anbiegepresse. Beide Anlagen konnten planmäßig nach dem Sommerstillstand in
Betrieb genommen werden. In Dunkerque wurde zum Jahreswechsel 2008/2009 die
zweite Stufe der filmlosen Radiographie analog zum Werk Mülheim eingeführt.
Vorrangiges Ziel aller Entwicklungsarbeit ist es, den Bereich der Nutzung der Großrohre
für den Gastransport zu erweitern und die Qualitätseigenschaften zu verbessern, u. a.
durch höhere Wanddicken für Offshore-Projekte in großer Wassertiefe sowie eine höhere
Festigkeit der Werkstoffe bei gleicher oder besserer Zähigkeit und optimierter Wärme-
einflusszone.
Ausblick für Großrohrmarkt weiterhin positiv
Der Konzern ist im Vergleich zum Wettbewerb aufgrund des aktuellen Auftragsbestands
von mehr als 1,4 Millionen Tonnen per 31.12.2008 in einer komfortablen Situation. Auf
dieser Basis wird in den Werken in Europa für das Jahr 2009 eine gute Auslastung erwar-
tet. Auch in der Abwicklung aktueller Großaufträge (Nord Stream) sieht die Geschäfts-
führung keine für EUROPIPE relevanten Risiken.
Die weitere Entwicklung auf dem Großrohrmarkt hängt insbesondere von der weiteren
Entwicklung auf den Energiemärkten und hier insbesondere der Öl- und Gaspreise ab.
Trotz des signifikanten Rückgangs der Energiepreise wird aus heutiger Sicht weiterhin
davon ausgegangen, dass sich sowohl der Öl- als auch der Gaspreis mittelfristig wieder
auf einem höheren Niveau bewegen werden. Auf diesem höheren Niveau werden Explo-
rationsarbeiten für die Öl- und Gasindustrie wieder attraktiver, auch wird mittelfristig
wieder mit einem erhöhten Energiebedarf seitens der Schwellenländer gerechnet. Für
das neue Geschäftsjahr erwartet die Geschäftsführung eine im Umsatz und Ergebnis mit
dem Vorjahr vergleichbare Entwicklung. Der Ausblick auf die Folgejahre ist aufgrund der
möglichen Auswirkungen der Wirtschaftskrise mit höheren Unsicherheiten behaftet.
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Bericht des Vorstands
43
Verladung der Großrohre von EUROPIPE für die längste Unterseepipeline „Nord Stream“
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Bericht des Vorstands
44
Saarstahl AG, Völklingen
Die Saarstahl AG, an der die Dillinger Hütte mit 25,1 % beteiligt ist, hat sich auf die Pro-
duktion von Walzdraht, Stabstahl und Halbzeug in verschiedenen Qualitäten spezialisiert.
Auch Freiformschmiedestücke gehören zur Produktionspalette. Diese Erzeugnisse sind
wichtige Vorprodukte für die Automobilindustrie und deren Zulieferer, die Bauindustrie,
den Energiemaschinenbau, die Luft- und Raumfahrtindustrie, den allgemeinen Maschi-
nenbau sowie andere Stahl verarbeitende Branchen.
Die Saarstahl AG konnte ihr Umsatzvolumen für Stahlprodukte in wesentlichen Verkaufs-
bereichen steigern und gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um rund 9,3 % erzielen.
Eine gleiche Entwicklung zeigte sich bei den Tochtergesellschaften der Weiterverarbei-
tung. Der Umsatz der Saarschmiede GmbH konnte gegenüber 2007 um rund 22 %
gesteigert werden.
Die Rohstahlproduktion lag im Jahr 2008 bei 2,5 Millionen Tonnen und verringerte sich
gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Millionen Tonnen (- 9 %). Die Walzfertigerzeugung lag
bei 2,2 Millionen Tonnen. Sie verringerte sich gegenüber 2007 um rund 8 %. Der Versand
der Stahlerzeugnisse sank um rund 0,2 Millionen Tonnen (- 8,9 %) auf rund 2,3 Millionen
Tonnen.
Die Umsatzerlöse nahmen trotz geringerer Mengen um 9,3 % zu und stiegen auf
1 925 Millionen (Vorjahr: 1 762 Millionen ). Der Anstieg ist preisbedingt. Der Jahres-
überschuss beträgt 158 Millionen (Vorjahr: 184 Millionen ).
Im Jahr 2008 betrugen die Zugänge zum Sachanlagevermögen der Saarstahl AG 49,2
Millionen (Vorjahr: 60,1 Millionen ). Das Investitionsgeschehen im Geschäftsjahr 2008
war neben einer Vielzahl von kleineren und mittleren Investitionen auch von größeren
Projekten in verschiedenen Produktionsbereichen geprägt.
Im LD-Stahlwerk wurde die im Jahr 2007 begonnene Modernisierung der Stranggießan-
lage S1/S3 fortgesetzt und im Walzwerk Nauweiler mit dem Bau einer neuen Schwarz-
prüfanlage begonnen. Für die Halbzeugvorbereitung in Neunkirchen wurde eine neue
Schleifmaschine angeschafft, und für die Probenwerkstatt der Stahlkontrolle wurde eine
neue Halle gebaut.
Wesentlich höher war das Investitionsvolumen der Saarschmiede GmbH Freiform-
schmiede in die Erweiterung und Modernisierung ihrer Schmiedekapazitäten. Im Be -
richtsjahr wurde die im Vorjahr begonnene Großinvestition fortgesetzt. Das Gesamt-
volumen betrug ca. 450 Millionen . In 2008 beliefen sich die Zugänge im Sachanlage-
vermögen auf 172,6 Millionen .
Die Gesamtbelegschaft der Saarstahl AG belief sich auf 5 058 Mitarbeiter zum 31.12.2008
gegenüber 4 972 zum 31.12.2007.
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Bericht des Vorstands
45
Handels- und Brennschneidbetriebe
im DH-Verbund
Zur Komplettierung der Angebotspalette und Ver-
längerung der Wertschöpfungskette hält die Dillin-
ger Hütte mehrere mittel- und unmittelbare Betei-
ligungen an Handels- und Brennschneidunterneh-
men in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich
und Dubai. Diese Unternehmen sind sowohl hin-
sichtlich ihrer regionalen Ausrichtung als auch be -
züglich ihres Sortiments und der Verarbeitungstiefe
spezialisiert, wobei auch Erzeugnisse anderer Stahl-
erzeuger gehandelt und verarbeitet werden.
Alle geografischen Hauptmärkte konnten von der insgesamt guten Konjunktur auf dem
Grobblechmarkt 2008 profitieren. Entsprechend verzeichnete der Geschäftsverlauf der
Handels-, Brennschneid- und Anarbeitungsaktivitäten sowohl eine Steigerung der Um satz-
erlöse als auch der Absatzmengen. Alle Gesellschaften konnten deutlich positive Ergeb-
nisse erzielen. Insgesamt lag der Umsatz 2008 mit 482,8 Millionen um 15,9 % über dem
Vorjahresniveau (416,7 Millionen ). Die versandte Netto-Tonnage konnte um 5,8 % auf
349 kt (2007: 330 kt) erhöht werden, wobei die Absatzsteigerung im Wesentlichen die Han-
delsaktivitäten betrifft. Aufgrund ebenfalls deutlich gestiegener Materialbezugspreise liegt
das operative Ergebnis 2008 mit 33,4 Millionen auf Vorjahresniveau (34,8 Millionen ).
Weltwirtschaft im globalen Abschwung
Die Aussichten für 2009 sind aufgrund des außergewöhnlich komplexen und schwieri-
gen Umfelds mit sehr hohen Unsicherheiten behaftet, wobei die Abwärtsrisiken über-
wiegen. Die während der letzten Monate erstellten konjunkturellen Voraussagen waren
durch eine extreme Kurzlebigkeit und massive Fehleinschätzungen gekennzeichnet.
Vor diesem Hintergrund wird in diesem Prognosebericht auf quantifizierte Wachstums-
prognosen bezüglich der Entwicklung sowohl der globalen Konjunktur als auch des
Stahlmarktes verzichtet.
Zu Beginn des Jahres 2009 befindet sich die Weltwirtschaft in einem drastischen und
synchronisierten Abschwung. Es gibt keine Region, die ein echtes Gegengewicht zu dem
überwiegend stattfindenden Abschwung bilden könnte. Besonders betroffen sind die
Industrieländer wie die USA, Japan und die Europäische Union, die gemeinsam in eine
Rezession gerutscht sind. Gleichzeitig hat sich auch in den Schwellen- und Entwicklungs-
ländern die Konjunktur weiter merklich abgekühlt. Daher wird das Volumen des Welt-
handels in 2009 erstmals seit 26 Jahren schrumpfen. Der exportorientierte Wirtschafts-
raum Europa wird besonders durch die weltweit nachlassende Wirtschaftskraft beein-
trächtigt. Stabilisierende Impulse zur Stützung für den globalen Markt können von den
zahlreichen staatlichen Konjunkturprogrammen, den geldpolitischen Maßnahmen – alle
großen Notenbanken haben die Leitzinsen gesenkt – sowie von dem nachlassenden
Preisdruck auf den Rohstoffmärkten ausgehen. Hier bleibt abzuwarten, wann und inwie-
weit diese Maßnahmen greifen.
Umsatz und versandte Tonnage 2008 der Handels- und Brennschneidbetriebe im DH-Verbund
Ausblick
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 45 10.06.2009 12:24:05 Uhr
Weltweiter Stahlmarkt unter großem Druck
Die Entwicklung des Stahlmarktes ist ebenfalls in einem hohen Maß mit Unsicher-
heiten behaftet. Die Stahlbranche ist besonders stark von der weltweiten Konjunk-
turkrise betroffen, und es ist zunächst weiter mit einem kräftigen Lagerabbau in
vielen Regionen der Welt zu rechnen. Zahlreiche Hersteller werden auch in 2009,
wie bereits in der zweiten Jahreshälfte 2008, ihre Anlagen mit gedrosselter Leis-
tung betreiben. Vor diesem Hintergrund gehen Experten von einem Rückgang der
globalen Stahlproduktion in 2009 aus und erwarten eine moderate Erholung
erst in 2010. Eine Schlüsselrolle kommt dabei weiterhin China zu, dem weltweit
größten Stahlmarkt. Greifen die von der chinesischen Regierung aufgelegten
Investitionsprogramme, könnte sich die Nachfrage dort wieder beleben, aller-
dings geht damit auch das Risiko von erneuten Überkapazitäten einher.
In Europa wird wegen der schwachen Aktivität in den Stahl verbrauchenden
Sektoren, besonders der Automobilindustrie sowie dem Maschinen- und
Werkzeugbau, von einem starken Rückgang beim Verbrauch ausgegangen.
Es zeigen sich derzeit keine Anzeichen für eine Belebung, so dass von einer
länger anhaltenden Krise auszugehen ist. In den nächsten Monaten wird
mit einem noch größeren Druck auf den europäischen Markt aufgrund
steigender Importe gerechnet. Grund ist, dass die Stahlhersteller in Dritt-
ländern versuchen, den schrumpfenden Absatz auf ihren Heimatmärkten
mit zusätzlichen Exporten in neue Absatzmärkte zu kompensieren. Ver-
schärft wird diese Situation durch protektionistische Maßnahmen, z. B.
durch Erhebung von Strafzöllen in zahlreichen Ländern. Dies kann zu
einem erhöhten Druck auf die Preise in Europa führen.
Negative Aussichten für den Grobblechmarkt
Die Grobblechproduktion ist auch zu Beginn des Jahres 2009 wie bereits
in der zweiten Jahreshälfte 2008 weiter rückläufig, da zahlreiche Her-
steller sich der nachlassenden Nachfrage mit Produktionskürzungen
anpassen. Im Zuge der sich mit großer Dynamik ausbreitenden Kon-
junkturabschwächung und der drastisch eingebrochenen Industriepro-
duktion, besonders in Europa, nimmt auch der Verbrauch auf dem
Grobblechmarkt deutlich ab, und die Preise geben nach. Die 2008 ein-
getretene Spaltung auf dem Markt hält zwar zu Beginn des Jahres 2009
noch an: Im ersten Quartal steht einer sehr schwachen Nachfrage
nach Commodity-Güten weiterhin eine relativ gute Nachfrage nach
Produkten im oberen Qualitätssegment gegenüber. Die Entwick-
lung des Grobblechmarktes im weiteren Jahresverlauf ist allerdings
von sehr großen Unwägbarkeiten geprägt. Aus heutiger Sicht ist
mit einer deutlichen Abschwächung der Nachfrage nach Grob-
blechen auf breiter Front und bei allen Produkten
zu rechnen. Bisher verzeichnen als einzige Abneh-
mersegmente lediglich der Windkraftanlagen-
bau, der Offshore- sowie der Großrohr-Bereich
noch eine relativ gute Beschäftigung.
Bericht des Vorstands
46
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47
Schwieriges Jahr für die Dillinger Hütte
Herausforderungen und Chancen der Zukunft
Eine der größten Herausforderungen der Zukunft für die Dillinger Hütte ist der weitere
Aufbau neuer Grobblechkapazitäten weltweit, auch im höherwertigen Segment. Aller-
dings führte die globale Krise zu einem Stopp oder einer Verschiebung zahlreicher Bau-
projekte für neue Werke. In China dagegen – wichtigster Stahlmarkt weltweit – hat die
angekündigte durchgreifende Konsolidierung der Branche bisher nicht stattgefunden.
Durch die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise ist der Stahlmarkt weltweit sehr stark
in Mitleidenschaft gezogen. Dennoch wird der Stahlverbrauch, auch wenn in den nächs-
ten beiden Jahren mit einer Abschwächung zu rechnen ist, mittel- und langfristig wieder
zunehmen. Grund dafür ist die weiterhin starke Nachfrage nach Stahl in den sich weiter
industrialisierenden Schwellenländern wie China, Indien oder Brasilien. Belastend für den
allgemeinen Stahlmarkt und den Grobblechmarkt, speziell in Europa, können sich in den
nächsten Monaten die weltweit zunehmenden protektionistischen Maßnahmen vieler
Staaten auswirken. Sie führen zu einer Einschränkung des freien Welthandels, zu Wett-
bewerbsverzerrungen und – durch die Umleitung von Handelsströmen – zu drastisch
steigenden Importen hauptsächlich in Europa.
Des Weiteren ist für die Dillinger Hütte wie für die gesamte deutsche Stahlindustrie wei-
terhin von maßgeblicher Bedeutung, dass langfristig geeignete und verlässliche Rah-
menbedingungen in der Energie- und Klimapolitik, speziell im Emissionshandel, geschaf-
fen werden. Dies ist essentiell, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Zukunfts-
fähigkeit der Industriestandorte zu sichern und weiter auszubauen.
Auf dem Beschaffungsmarkt haben sich die Preise für Erz und Kokskohle seit 2003 mehr
als verdoppelt; langfristig ist vor allem bei Erzen – nicht zuletzt wegen der starken Kon-
zentration mit nur wenigen Lieferanten – mit keiner spürbaren Entlastung zu rechnen.
Für 2009 wird allerdings aufgrund der weltweit nachlassenden Stahlnachfrage durch-
weg von Preisnachlässen bei den wichtigsten Rohstoffen ausgegangen. Bei der Beschaf-
fung von Rohstoffen und Energie setzt die Dillinger Hütte auf langfristige Absicherung
und Diversifikation. Die derzeitige Entspannung auf dem Frachtenmarkt wollen das
Unternehmen und seine Tochtergesellschaften ROGESA und ZKS nutzen, um langfristige
Transportverträge neu abzuschließen. Die Energieversorgung und Ressourceneffizienz
werden u. a. mit dem Bau des neuen Gichtgaskraftwerks und der vollständigen Nutzung
von überschüssigem Hochofengas am Standort Dillingen verbessert.
Trotz eines sehr schwierigen Umfelds hält die Dillinger Hütte an der Realisierung des
laufenden und geplanten Investitionsprogramms an den Produktionsstandorten Dillin-
gen und Dunkerque fest. Alle Investitionen in die Optimierung der Anlagen- und Prozess-
konfiguration sowie in moderne und Kosten sparende Prozesstechnologien werden fort-
geführt. Damit wird die Produktivität kontinuierlich verbessert und die Marktstrategie
zu einem immer anspruchsvolleren Produktmix verstärkt.
Auch beim Kranbau gefragt: Qualitätsstahl der Dillinger Hütte (Foto mit freundlicher Genehmigung von Hidrokon)
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Bericht des Vorstands
48
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Bericht des Vorstands
49
Wichtiger Erfolgsfaktor ist die engagierte und qualifizierte Belegschaft. Eigeninitiative
und Kompetenz der Mitarbeiter werden durch permanente Investitionen in die Quali-
fikation und Weiterbildung gefördert. In der Erstausbildung, die sich kontinuierlich seit
vielen Jahren auf hohem Niveau bewegt, wurden in 2008 die Ausbildungsplätze um
über 25 % erhöht und die Ausbildungswerkstätten und -ressourcen erweitert und
modernisiert. Auf der Basis eines zukunftsorientierten Personalmanagements wird die
Dillinger Hütte weiterhin Spitzenkräfte sowohl aus dem Hochschul- und Universitätsbe-
reich als auch auf Facharbeiterebene für sich gewinnen. Die erfolgreichen Kooperatio-
nen mit Schulen, Hochschulen und Universitäten, z. B. im Wege des praktizierten „Koope-
rativen Studiums“, werden fortgeführt. Somit sorgt das Unternehmen für den eigenen
qualifizierten Nachwuchs und greift dem demografischen Wandel vor.
Die Dillinger Hütte ist mit ihrem ausgewogenen Produkt- und Ländermix, mit der Nähe
zu ihren Märkten und zu ihren Kunden sowie mit der starken Spezialisierung auf hoch-
wertige und anspruchsvolle Grobblechprodukte auch für zukünftige Markterfordernisse
gut aufgestellt. Dabei werden relevante Marktentwicklungen durch intensive Marktbe-
obachtung und Analyse der Kundenwünsche identifiziert. Die Nähe zu den Kunden wird
als Partnerschaft verstanden, die auf intensiver technischer Beratung, großer Zuverläs-
sigkeit und Qualität und bestem Service beruht. Mit der Entwicklung neuer und innova-
tiver Prozesse und Produkte wird die Wertschöpfungskette kontinuierlich verbessert und
der bestehende Technologievorsprung weiterhin gesichert und ausgebaut. Die Ertrags-
kraft wird nachhaltig durch den erfolgreichen Abschluss des Ergebnisverbesserungspro-
gramms DH-TOP 2007 und ein kontinuierliches Kostencontrolling gesteigert, so dass
auch für 2009 und 2010, trotz deutlichen Rückgängen im Vergleich zu den vorangegan-
genen Rekordjahren, weiterhin mit positiven Ergebnissen gerechnet wird. Mit „GPS“, dem
System zur Ganzheitlichen Planung und Steuerung, und den entsprechenden Jahresent-
wicklungsplänen hat das Unternehmen ein Führungsinstrument eingeführt, um den
Fortschrittsprozess des Unternehmens weiter und dauerhaft zu unterstützen.
Nach dem Bilanzstichtag haben sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ereignet.
Dillinger Hütte gut gewappnet
Während die Stahlhersteller in Deutschland und Europa bereits im vierten Quartal 2008
von der Krise betroffen waren, konnte die Dillinger Hütte auch im letzten Quartal 2008
und im ersten Quartal 2009 voll durchproduzieren. Die ersten drei Monate des Jahres
2009 waren weiterhin von einer guten Beschäftigung mit entsprechend guter Auslas-
tung der Anlagen geprägt. Die Folgen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise wer-
den allerdings auch bei der Dillinger Hütte ab dem zweiten Quartal deutlich zu spüren
sein und werfen für den weiteren Jahresverlauf große Unsicherheiten auf. Der relativ sta-
bile Bedarf aus einigen wenigen Sektoren wie dem Windkraftanlagenbau, der Offshore-
Industrie und dem Bau von Öl- und Gas-Pipelines reicht nicht aus, um den allgemeinen
Nachfragerückgang zu kompensieren. In diesem Umfeld wird das Unternehmen ab dem
zweiten Quartal Produktionsanpassungen vornehmen und, falls notwendig, mögliche
personalpolitische Maßnahmen – vom Abbau von Urlaubs- und Zeitkonten gegebenen-
falls bis zur Kurzarbeit – ausschöpfen. Insgesamt rechnet die Dillinger Hütte für 2009 mit
Grobbleche aus Dillingen für das im Bau befindliche Offshore-Plattform-Projekt „North Rankin“ in Australien
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Bericht des Vorstands
50
Gigantische Ausmaße – Spezialbleche der Dillinger Hütte für den Offshore-Windpark „Alpha Ventus“ vor Borkum(Foto mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Offshore Windenergie DOTI 2008)
deutlichen Rückgängen beim Auftragseingang, der Kapazitätsauslastung, der Umsatz-
entwicklung und den Finanzergebnissen.
Aufgrund der konsequenten strategischen Ausrichtung als Premiumanbieter im welt-
weiten Grobblechmarkt mit hochspezialisiertem Produktmix sowie als weltweit aner-
kannter Lieferant von Röhrenblechen für einen zukunftsträchtigen Energiemarkt sieht
sich die Dillinger Hütte gut gewappnet und vorbereitet, um auf ein deutlich schwierige-
res Marktumfeld entsprechend flexibel reagieren und profitabel wirtschaften zu können.
Deshalb wird auch für 2009 von einem positiven Ergebnis ausgegangen.
Dillingen, den 26. März 2009
Der Vorstand
Dr. BELCHE Dr. BANNENBERG Dr. BLESSING METZKEN
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Bericht des Vorstands
51
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JA H R E S A B S C H LU S S
B I L A N Z
Aktiva
in T EUR Anhang 31.12.2008
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände (1) 1 910
Sachanlagen (2) 391 157
Finanzanlagen (3) 1 094 519
1 487 586
Umlaufvermögen
Vorräte (4) 154 987
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (5) 640 215
Flüssige Mittel 464 957
1 260 159
Rechnungsabgrenzungsposten 232
2 747 977
52
31.12.2007
2 021
332 693
796 309
1 131 023
120 003
571 366
643 870
1 335 239
2 466 262
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Bilanz
53
Passiva
in T EUR Anhang 31.12.2008
Eigenkapital (6)
Gezeichnetes Kapital 178 500
Kapitalrücklage 378 574
Gewinnrücklagen 812 271
1 369 345
Rückstellungen (7)
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 275 573
Steuerrückstellungen 1 356
Sonstige Rückstellungen 551 194
828 123
Verbindlichkeiten (8) 550 509
2 747 977
31.12.2007
178 500
378 574
562 271
1 119 345
260 494
1 545
530 748
792 787
554 130
2 466 262
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G E W I N N - U N D
V E R LU S T R E C H N U N G
54
in T EUR Anhang GJ 2008
Umsatzerlöse (9) 3 032 151
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen (10) 11 296
Sonstige betriebliche Erträge (11) 21 370
3 064 817
Materialaufwand (12) 2 061 870
Personalaufwand (13) 345 077
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 64 191
Sonstige betriebliche Aufwendungen (14) 103 548
2 574 686
490 131
Beteiligungsergebnis (15) 58 727
Zinsergebnis (16) 60 533
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 609 391
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – 187
Sonstige Steuern – 756
Ausgleichszahlung an außenstehende Aktionäre – 1 004
Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführte Gewinne (17) – 357 444
Jahresüberschuss 250 000
Einstellung in die Gewinnrücklagen – 250 000
Bilanzgewinn 0
GJ 2007
2 626 150
35 733
57 536
2 719 419
1 770 410
333 810
64 992
102 500
2 271 712
447 707
45 039
44 224
536 970
– 1 899
– 887
– 1 004
– 283 180
250 000
– 250 000
0
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 54 10.06.2009 12:24:15 Uhr
A N H A N G
A L L G E M E I N E A N G A B E N Z U M
JA H R E S A B S C H LU S S
Nach § 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB wurden einige Posten der Bilanz und der Gewinn- und Ver-
lustrechnung zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.
Währungsumrechnung
Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden – unverändert gegen-
über dem Vorjahr – zunächst mit dem Kurs zum Entstehungszeitpunkt erfasst. Aufgrund
der Kursentwicklung notwendige Anpassungen zum Bilanzstichtag werden entspre-
chend dem Niederstwertprinzip (Passivseite: Höchstwertprinzip) vorgenommen.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten akti-
viert und entsprechend ihrer Nutzungsdauer linear abgeschrieben.
Das Sachanlagevermögen ist mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten und, soweit
abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger und gegebenenfalls außerplanmäßiger
Abschreibungen bewertet. In die Herstellkosten werden alle aktivierungspflichtigen Kos-
tenbestandteile eingerechnet.
Für Gebäudeabschreibungen gelten die Grundsätze des § 7 EStG. Die planmäßigen
Abschreibungen für bewegliche Wirtschaftsgüter erfolgen unter Zugrundelegung der
betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer in der Regel degressiv, teils auch linear. Dabei
wird sich an den steuerlichen AfA-Tabellen orientiert. Zugänge werden pro rata temporis
abgeschrieben. Für den Zeitraum vom 1. Januar 2005 bis zum 31. Dezember 2007 wurde
für Zugänge die degressive Abschreibung zugrunde gelegt. Zugänge nach dem 1. Januar
2008 werden linear abgeschrieben.
Die Umstellung von der degressiven auf die lineare Abschreibung erfolgt in dem Jahr,
in dem die lineare Abschreibung zu einem höheren Abschreibungsbetrag führt.
Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten zwischen 150,00 EUR und
1 000,00 EUR werden unabhängig von deren tatsächlichen Verweildauer in einem Sam-
melposten über fünf Jahre abgeschrieben.
Für Reserveteile und Betriebsmittel bestehen Festwerte, die mit 40 % der Anschaffungs-
oder Herstellungskosten bewertet sind.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie die Beteiligungen werden mit den
Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Niedrig-
verzinsliche Ausleihungen sind auf den Gegenwartswert abgezinst.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten,
dem niedrigeren letzten Einstandspreis bzw. dem vom Beschaffungsmarkt abgeleiteten
niedrigeren Marktpreis bewertet. Notwendige Gängigkeitsabschreibungen werden vor-
genommen.
55
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Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss
Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten bzw. den
vom Absatzmarkt abgeleiteten niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Die Her-
stellungskosten enthalten nur die Einzelkosten entsprechend § 255 Abs. 2 Satz 2 HGB.
Die Vorräte werden nach dem Verbrauchsfolgeverfahren Lifo (Last in First out) bewertet.
Die Bewertung nach der Lifo-Methode führt zu einem Unterschiedsbetrag im Bilanzwert
in Höhe von 80,6 Millionen EUR (Vorjahr: 54,3 Millionen EUR).
Bei den Forderungen (außer gegen verbundene Unternehmen) wird den erkennbaren
Einzelrisiken durch Einzelwertberichtigungen, dem allgemeinen Kreditrisiko durch eine
Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.
Unentgeltlich erworbene Emissionsrechte werden zum Erinnerungswert angesetzt. Die
Rückstellungsbewertung für die Abgabepflicht erfolgt nach den Grundsätzen für die
Bewertung von Sachleistungsverpflichtungen. Der Zeitwert der am Bilanzstichtag im
Bestand befindlichen Rechte beträgt 9,5 Millionen EUR (Vorjahr: 15 T EUR).
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden analog § 6 a
EStG nach versicherungsmathematischen Berechnungen mit ihrem Teilwert erfasst. Um
den zukünftigen Risiken aus Pensionserhöhungen Rechnung zu tragen, wird ein Zinssatz
von 3 % zugrunde gelegt.
Die übrigen Rückstellungen werden so bemessen, dass sie nach vernünftiger kaufmänni-
scher Beurteilung allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen Rechnung
tragen.
Die Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag passiviert.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
56
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K A P I TA L F LU S S -
R E C H N U N G
57
in T EUR GJ 2008
Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung 607 444
Abschreibungen/Zuschreibungen
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 64 191
Finanzanlagen – 5
Erhöhung der langfristigen Rückstellungen 45 998
Veränderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen – 174 432
Veränderungen der Vorräte und Forderungen (ohne verbundene Unternehmen) – 57 774
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen – 257
Veränderungen der übrigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten(ohne verbundene Unternehmen) 46 781
Cashflow aus dem operativen Bereich 531 946
Investitionen in
immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen – 122 577
Finanzanlagen – 298 599
Anlagenabgänge 684
Cashflow aus dem Investitionsbereich – 420 492
Veränderung der langfristigen Finanzverbindlichkeiten – 7 187
Ergebnisabführung Vorjahr – 283 180
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 290 367
Veränderung der Liquidität – 178 913
GJ 2007
533 180
64 992
– 10
25 468
1 595
– 138 049
– 21
121 334
608 489
– 78 869
– 86 302
1 259
– 163 912
– 13 515
– 290 314
– 303 829
140 748
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E R L ÄU T E RU N G E N
Z U R B I L A N Z
Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in einer Anlage zum Anhang dargestellt.
(1) Immaterielle Vermögensgegenstände
Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich um Aufwendungen für
den Erwerb von Lizenzen und EDV-Software.
(2) Sachanlagen
Unter den technischen Anlagen und Maschinen bzw. anderen Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung sind Festwerte für Reserveteile und Betriebsmittel in Höhe von
21 647 T EUR bilanziert.
(3) Finanzanlagen
Die Angaben zum Anteilsbesitz nach § 285 Satz 1 Nr. 11 HGB sind in einer Anlage zum
Anhang dargestellt.
58
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Erläuterungen zur Bilanz
59
(4) Vorräte
in T EUR 31.12.2008
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 28 377
Unfertige Erzeugnisse 57 711
Fertige Erzeugnisse 68 899
Erhaltene Anzahlungen
154 987
(5) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
in T EUR 31.12.2008
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 61 758
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 222 978
(davon aus Lieferungen und Leistungen) (174 303)
Forderungen gegen Unternehmen,mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 74 583
(davon aus Lieferungen und Leistungen) (74 580)
Sonstige Vermögensgegenstände 280 896
640 215
31.12.2007
30 252
44 215
77 358
– 31 822
120 003
31.12.2007
76 962
176 687
(134 998)
86 696
(86 693)
231 021
571 366
Die Forderungen sind bis auf sonstige Vermögensgegenstände
in Höhe von 13 294 T EUR innerhalb eines Jahres fällig.
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Erläuterungen zur Bilanz
(6) Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Das als gezeichnetes Kapital ausgewiesene Grundkapital der Aktien-Gesellschaft der
Dillinger Hüttenwerke beträgt unverändert 178 500 T EUR. Es ist in 178 500 Stückaktien
eingeteilt. Die Aktien lauten auf den Namen.
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage wird unverändert mit 378 574 T EUR ausgewiesen.
Gewinnrücklagen
Bei den Gewinnrücklagen handelt es sich ausschließlich um „andere“ Gewinnrücklagen.
Sie betragen 812 271 T EUR.
Die Gewinnrücklagen haben sich wie folgt entwickelt:
in T EUR
Vortrag zum 1. Januar 2008 562 271
Einstellung aus dem Jahresüberschuss 250 000
Stand 31. Dezember 2008 812 271
(7) Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Gewährleistungen, zukünftige
Jubiläumszahlungen an Mitarbeiter, Personalverpflichtungen und andere Risiken im
Zusammenhang mit dem laufenden Geschäft.
Darüber hinaus bestehen Rückstellungen für im Geschäftsjahr unterlassene Aufwen-
dungen für Instandhaltung, die im folgenden Geschäftsjahr nachgeholt werden, Auf-
wandsrückstellungen für Großreparaturen (einschließlich des anteiligen Aufwands für
Neuzustellung der Hochöfen der ROGESA) sowie Sanierungsprojekte.
60
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Erläuterungen zur Bilanz
61
31.12.2007
100 000
1 354
62 074
267 353
(104 869)
97 515
(89 893)
25 834
(2 868)
(957)
554 130
(8) Verbindlichkeiten
in T EUR 31.12.2008 Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 92 813 8 125 50 313 34 375
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 8 686 8 686
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 84 654 84 654
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 213 476 213 476
davon aus Lieferungen und Leistungen (202 351) (202 351)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 124 488 124 488
davon aus Lieferungen und Leistungen (120 483) (120 483)
Sonstige Verbindlichkeiten 26 392 24 879 875 638
davon aus Steuern (2 962) (2 962)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (967) (967)
550 509 464 308 51 188 35 013
Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren betrug im Vorjahr 46 840 T EUR.
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Erläuterungen zur Bilanz
Von den ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind folgende durch Pfandrechte an Gegen-
ständen des Anlagevermögens gesichert:
in T EUR 31.12.2008
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 92 813
Sonstige Verbindlichkeiten 70
92 883
Haftungsverhältnisse
in T EUR 31.12.2008
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen 428
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen, die nicht unter Haftungs-
verhältnisse angegeben sind, beläuft sich am 31. Dezember 2008 auf 99 523 T EUR.
Es handelt sich hierbei um die in den Folgejahren jährlich anfallenden Verpflichtungen
aus Miet- und Leasingverträgen (2 388 T EUR) und Verpflichtungen aus dem Bestell-
obligo aus Investitionen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 (97 135 T EUR).
Derivative Finanzinstrumente
Die Dillinger Hütte nutzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung gegen Wäh rungs-
risiken aus dem operativen Geschäft. Das Volumen der Devisensicherungsgeschäfte
betrug zum 31. Dezember 2008 18 066 T EUR, der Zeitwert (= Marktwert) 18 019 T EUR.
Die Devisentermingeschäfte bilden zusammen mit den abgeschlossenen Absatz- und
Beschaffungsgeschäften geschlossene Positionen, die als ausgeglichene Geschäfte zum
Stichtag nicht zu bilanzieren sind. Darüber hinaus hat die Dillinger Hütte zur Absicherung
gegen Zinsänderungsrisiken bei längerfristigen Darlehensverträgen Zins-Swaps über ins-
gesamt 14 063 T EUR abgeschlossen. Da die Laufzeit der Grundgeschäfte und der Siche-
rungsgeschäfte gleich ist, ergibt sich für die gesamte Laufzeit ein Festzinssatz.
62
31.12.2007
100 000
77
100 077
31.12.2007
541
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in T EUR GJ 2008
Flachstahlfertigerzeugnisse 2 331 664
Halbzeug 366 947
Sonstige Leistungen 333 540
3 032 151
Die Umsatzerlöse verteilen sich nach geografisch bestimmten Märkten wie folgt:
in T EUR GJ 2008
Deutschland 1 097 336
Frankreich 738 758
Übrige EU-Staaten 463 341
Übriger Export 732 716
3 032 151
(10) Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
in T EUR GJ 2008
Erhöhung des Bestandes an fertigenund unfertigen Erzeugnissen 5 037
Andere aktivierte Eigenleistungen 6 259
11 296
ERLÄUTERUNGEN ZUR
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
63
(9) Umsatzerlöse
Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Produktgruppen ist aus nachstehender
Tabelle ersichtlich:
GJ 2007
2 071 611
264 475
290 064
2 626 150
GJ 2007
972 269
550 077
475 258
628 546
2 626 150
GJ 2007
30 928
4 805
35 733
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Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
64
(11) Sonstige betriebliche Erträge
in T EUR GJ 2008
Erträge aus Anlagenabgängen 289
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 15 723
Übrige Erträge 5 358
21 370
In den Erträgen sind für Vorjahre enthalten (16 593)
(12) Materialaufwand
in T EUR GJ 2008
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1 935 173
Aufwendungen für bezogene Leistungen 126 697
2 061 870
(13) Personalaufwand
in T EUR GJ 2008
Löhne und Gehälter 266 698
Soziale Abgaben und Aufwendungen fürAltersversorgung und für Unterstützung 78 379
davon für Altersversorgung (21 707)
345 077
GJ 2007
42
53 415
4 079
57 536
(53 786)
GJ 2007
1 572 570
197 840
1 770 410
GJ 2007
263 895
69 915
(17 559)
333 810
deu_inh_1500_dihd_geb_cs3.indd 64 10.06.2009 12:24:17 Uhr
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
65
(14) Sonstige betriebliche Aufwendungen
in T EUR GJ 2008
Vertriebsaufwand 70 209
Verwaltungsaufwand einschließlich Miet- und Leasingraten 19 376
Übrige Aufwendungen 13 963
103 548
In den übrigen Aufwendungen sind für Vorjahre enthalten (103)
(15) Beteiligungsergebnis
in T EUR GJ 2008
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 12 390
Erträge aus Beteiligungen 49 888
davon aus verbundenen Unternehmen (36 736)
Aufwendungen aus Verlustübernahme – 3 551
58 727
GJ 2007
68 114
17 497
16 889
102 500
(46)
GJ 2007
9 403
42 930
(35 392)
– 7 294
45 039
(16) Zinsergebnis
in T EUR GJ 2008
Erträge aus anderen Wertpapieren undAusleihungen des Finanzanlagevermögens 14 535
davon aus verbundenen Unternehmen (366)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 51 557
davon aus verbundenen Unternehmen (1 448)
Zuschreibung auf Finanzanlagen 5
Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 5 564
davon aus verbundenen Unternehmen – (71)
60 533
GJ 2007
11 179
(420)
38 680
(4 557)
10
– 5 645
44 224
(17) Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführte Gewinne
Aufgrund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages ist der ent-
standene Gewinn an die DHS - Dillinger Hütte Saarstahl AG, Dillingen/Saar, abzuführen.
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S O N S T I G E A N G A B E N
66
Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf den Seiten 4 und 5 aufgeführt.
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betragen 80 T EUR und die Gesamt-
bezüge der Mitglieder des Vorstands 2 443 T EUR.
Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und deren
Angehörigen sind insgesamt 23 303 T EUR zurückgestellt; die laufenden Bezüge betrugen
im Geschäftsjahr 2 110 T EUR.
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter betrug im Geschäftsjahr 2008:
Arbeiter 3 966
Angestellte 1 101
Cadres 245
Auszubildende 246
Gesamt 5 558
Die Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke hat mit der DHS - Dillinger Hütte
Saarstahl AG, Dillingen/Saar, einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit
Wirkung zum 1. Januar 2001 abgeschlossen.
In diesem Vertrag verpflichtet sich die AG der Dillinger Hüttenwerke, ihren ganzen
Gewinn an die DHS - Dillinger Hütte Saarstahl AG abzuführen. Diese wiederum verpflich-
tet sich zur Verlustübernahme nach den Vorschriften des § 302 Aktiengesetz.
Die AG der Dillinger Hüttenwerke gehört zum Konzern der DHS - Dillinger Hütte Saar-
stahl AG. Da die DHS - Dillinger Hütte Saarstahl AG einen befreienden Konzernabschluss
und einen Konzernlagebericht gemäß § 291 HGB zum 31. Dezember 2008 unter Einbe-
ziehung der AG der Dillinger Hüttenwerke aufstellt, entfällt für die AG der Dillinger Hüt-
tenwerke die Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses sowie eines Konzernlage-
berichts. Der Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht werden durch Einreichung
beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers veröffentlicht. Beide sind auch am
Sitz der DHS - Dillinger Hütte Saarstahl AG, Dillingen/Saar, erhältlich.
Die DHS - Dillinger Hütte Saarstahl AG hat uns mitgeteilt, dass ihr eine Mehrheitsbetei-
ligung an unserer Gesellschaft gehört.
Die AG der Dillinger Hüttenwerke ist unbeschränkt haftender Gesellschafter der Dillinger
Hütte und Saarstahl Vermögensverwaltungs- und Beteiligungs-OHG, Dillingen/Saar.
Dillingen, den 26. März 2009
Dr. BELCHE Dr. BANNENBERG Dr. BLESSING METZKEN
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B E S TÄT I G U N G S V E R M E R K
„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung
sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Aktien-
Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke, Dillingen/Saar, für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von
Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften
liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf
der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahres-
abschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungs-
mäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch
den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung
der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über
das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Anga-
ben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von
Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilan-
zierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die
Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Ver-
hältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Aktien-
Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem
Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar."
Saarbrücken, den 27. März 2009
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(vormals
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)
67
GEIS-SÄNDIG VAN DER LAKE
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
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E N T W I C K LU N G
D E S A N L AG E V E R M Ö G E N S
68
Bruttowerte
Um-in T EUR 1.1.2008 Zugänge Abgänge buchungen 31.12.2008
Immaterielle Vermögensgegenstände
Lizenzen, EDV-Software 19 102 1 146 104 520 20 664
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 203 285 12 101 144 7 069 222 311
Technische Anlagen und Maschinen 1 038 711 56 797 575 28 474 1 123 407
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 128 507 12 290 1 707 2 171 141 261
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 46 697 40 243 – 38 234 48 706
1 417 200 121 431 2 426 – 520 1 535 685
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 144 473 2 524 394 146 603
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 7 000 1 000 6 000
Beteiligungen 225 003 30 000 255 003
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 17 700 17 700
Wertpapiere des Anlagevermögens 266 651 71 539 50 437 287 753
Sonstige Ausleihungen 135 500 353 283 107 310 381 473
796 327 457 346 159 141 1 094 532
2 232 629 579 923 161 671 2 650 881
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Entwicklung des Anlagevermögens
69
Abschreibungen
1.1.2008 Zugänge Abgänge 31.12.2008 31.12.2008
17 081 1 777 104 18 754 1 910
146 853 7 780 134 154 499 67 812
845 727 44 428 575 889 580 233 827
91 927 10 206 1 684 100 449 40 812
48 706
1 084 507 62 414 2 393 1 144 528 391 157
146 603
6 000
255 003
17 700
287 753
18 5 13 381 460
18 5 13 1 094 519
1 101 606 64 191 2 502 1 163 295 1 487 586
31.12.2007
2 021
56 432
192 984
36 580
46 697
332 693
144 473
7 000
225 003
17 700
266 651
135 482
796 309
1 131 023
Nettowerte
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AU F S T E L LU N G
D E S A N T E I L S B E S I T Z E S
70
Anteil am Kapital in % Eigen- Ergebnis Währung direkt indirekt gesamt kapital 2008
1. Verbundene Unternehmen
Inländische Unternehmen:
Saarlux Stahl GmbH & Co. KG, Stuttgart T EUR 53,0 53,0 13 994 436
Vertriebsgesellschaft Dillinger Hütte GTS mbH, Stuttgart T EUR 100,0 100,0 4 210 1)
SATRANS Speditionsgesellschaft mbH, Saarlouis T EUR 60,0 60,0 190 1)
Ancofer Stahlhandel GmbH, Mülheim/Ruhr T EUR 90,0 90,0 25 880 3 567
Fischer H. C. Eisen GmbH, Mannheim T EUR 100,0 100,0 615 1)
Jebens GmbH, Korntal-Münchingen T EUR 100,0 100,0 19 739 1)
DHC-Consult GmbH, Dillingen T EUR 100,0 100,0 149 13
Cargo-Rail GmbH, Dillingen T EUR 100,0 100,0 55 11
2. Dillinger Projekt GmbH, Dillingen T EUR 100,0 100,0 2 531 31
Ausländische Unternehmen:
GTS Industries S. A., Grande-Synthe T EUR 100,0 100,0 265 893 77 129
Eurodécoupe S.A.S., Lyon-Chaponnay T EUR 100,0 100,0 3 499 1
AncoferWaldram Steelplates B.V., Oosterhout T EUR 100,0 100,0 40 326 9 746
Trans-Saar B.V., Rotterdam T EUR 100,0 100,0 1 363 894
Dillinger Hütte GTS Nederland B.V., Amsterdam T EUR 100,0 100,0 539 461
Dilling-GTS Ventes S. A., Paris T EUR 100,0 100,0 1 452 68
Dillinger Hütte Norge AS, Oslo T NOK 100,0 100,0 1 983 861
Dillinger Middle East FZE, Dubai T AED 100,0 100,0 66 892 23 702
Ancofed S.A.R.L., Lyon-Chaponnay T EUR 100,0 100,0 528 – 72
Dillinger Hütte Services B.V., Zwijndrecht T EUR 100,0 100,0 21 1
Dillinger USA Inc., New York T USD 100,0 100,0 189 164
DH-GTS Sweden AB, Alingsås T SEK 100,0 100,0 3)
Dillinger Hütte Italy S.R.L., Mailand T EUR 100,0 100,0 3)
Dillinger Hütte Spain S.L.U., Madrid T EUR 100,0 100,0 3)
Dillinger Hutte U.K. Ltd., London T GBP 100,0 100,0 3)
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Aufstellung des Anteilsbesitzes
71
1) Es besteht eine Ergebnisabführungsvereinbarung.2) Konzernergebnis3) Ergebniszahlen liegen noch nicht vor.
Anteil am Kapital in % Eigen- Ergebnis Währung direkt indirekt gesamt kapital 2008
2. Beteiligungen
Inländische Unternehmen:
Dillinger Hütte und Saarstahl Vermögens- verwaltungs- und Beteiligungs-OHG, Dillingen T EUR 50,0 50,0 257 479 1)
Zentralkokerei Saar GmbH, Dillingen T EUR 50,0 50,0 57 212 1)
Einkaufsgesellschaft der Dillinger Hütte und Saarstahl mbH, Saarbrücken T EUR 50,0 50,0 99 1)
ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH, Dillingen T EUR 24,5 25,5 50,0 224 636 1)
ROGESA Beteiligungsgesellschaft mbH, Dillingen T EUR 50,0 50,0 13 003 8
Cokes de Carling S.A.S., Carling T EUR 50,0 50,0 18 292 4 379
EUROPIPE GmbH, Mülheim/Ruhr T EUR 50,0 50,0 278 845 61 968
EUROPIPE France S. A., Grande-Synthe T EUR 50,0 50,0 4 274 1 311
BERG EUROPIPE Holding Corp., New York T USD 50,0 50,0 173 188 68 1332)
MÜLHEIM PIPECOATINGS GmbH, Mülheim/Ruhr T EUR 50,0 50,0 27 021 8 920
Tubos Soldados Atlantico Ltda., Serra T BRL 35,1 35,1 5 736 – 46 264
Saarstahl AG, Völklingen T EUR 25,1 25,1 2 277 676 488 3292)
1. Dillinger Projekt GmbH, Dillingen T EUR 50,0 50,0 108 3
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AU F E I N E N B L I C K
2007 2008
Roheisenbezug in kt *) 2 297 2 241
Rohstahlproduktion in kt 2 655 2 619
Grobblechproduktion gesamt in kt 2 388 2 227
davon in Dillingen in kt 1 607 1 481
davon in Dunkerque in kt 781 746
Versand gesamt in kt 2 926 2 921
davon Grobbleche in kt 2 307 2 254
davon Halbzeug in kt 619 667
Gesamtbelegschaft(ohne Auszubildende) per 31.12. 5 233 5 322
Personalaufwand in Mio 334 345
davon Altersversorgung in Mio 18 22
Bilanzsumme in Mio 2 466 2 748
Eigenkapital in Mio 1 119 1 369
Anlagevermögen in Mio 1 131 1 488
Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung in Mio 533 607
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Mio 537 609
EBITDA in Mio 558 613
EBIT in Mio 493 549
Cashflow aus dem operativen Bereich in Mio 608 532
Umsatzerlöse nach Ländern in Mio
Deutschland 972 1 097
Frankreich 550 739
Übrige EU-Staaten 475 463
Übriger Export 629 733
Umsatzerlöse gesamt 2 626 3 032
Veränderung
– 2,4 %
– 1,4 %
– 6,7 %
– 7,8 %
– 4,5 %
– 0,2 %
– 2,3 %
+ 7,8 %
+ 15,5 %
Abbildung Titelseite:Futuristische Architektur des neuen Porsche Museums in Stuttgart
(Detail)
DILLINGER HÜTTE
Impressum
Herausgeber:
Aktien-Gesellschaft
der Dillinger Hüttenwerke
Werkstraße 1
66763 Dillingen
Telefon: +49 (0) 68 31/47-0
Telefax: +49 (0) 68 31/47-2212
http: //www.dillinger.de
E-Mail: [email protected]
Redaktion:
Ute Engel, Dillinger Hütte
Konzeption/Gestaltung:
Wolfgang Schmitt, Dillinger Hütte
Gesamtherstellung:
Krüger Druck+Verlag, Dillingen
Fotos:
Uwe Braun, Dillinger Hütte
Dillinger Hütte
Bilfinger Berger
Corbett Philips
EUROPIPE
GTS Industries
Hidrokon
Stiftung Offshore Windenergie DOTI 2008
GE
SC
HÄ
FT
SB
ER
ICH
T 2
00
8D
ILL
ING
ER
HÜ
TT
E
*) Gesamtproduktion ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH: 4 357 kt ( 2007: 4 631 kt)
G E S C H Ä F T S B E R I C H T
2 0 0 8
DILLINGER HÜTTE
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AU F E I N E N B L I C K
2007 2008
Roheisenbezug in kt *) 2 297 2 241
Rohstahlproduktion in kt 2 655 2 619
Grobblechproduktion gesamt in kt 2 388 2 227
davon in Dillingen in kt 1 607 1 481
davon in Dunkerque in kt 781 746
Versand gesamt in kt 2 926 2 921
davon Grobbleche in kt 2 307 2 254
davon Halbzeug in kt 619 667
Gesamtbelegschaft(ohne Auszubildende) per 31.12. 5 233 5 322
Personalaufwand in Mio 334 345
davon Altersversorgung in Mio 18 22
Bilanzsumme in Mio 2 466 2 748
Eigenkapital in Mio 1 119 1 369
Anlagevermögen in Mio 1 131 1 488
Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung in Mio 533 607
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Mio 537 609
EBITDA in Mio 558 613
EBIT in Mio 493 549
Cashflow aus dem operativen Bereich in Mio 608 532
Umsatzerlöse nach Ländern in Mio
Deutschland 972 1 097
Frankreich 550 739
Übrige EU-Staaten 475 463
Übriger Export 629 733
Umsatzerlöse gesamt 2 626 3 032
Veränderung
– 2,4 %
– 1,4 %
– 6,7 %
– 7,8 %
– 4,5 %
– 0,2 %
– 2,3 %
+ 7,8 %
+ 15,5 %
Abbildung Titelseite:Futuristische Architektur des neuen Porsche Museums in Stuttgart
(Detail)
DILLINGER HÜTTE
Impressum
Herausgeber:
Aktien-Gesellschaft
der Dillinger Hüttenwerke
Werkstraße 1
66763 Dillingen
Telefon: +49 (0) 68 31/47-0
Telefax: +49 (0) 68 31/47-2212
http: //www.dillinger.de
E-Mail: [email protected]
Redaktion:
Ute Engel, Dillinger Hütte
Konzeption/Gestaltung:
Wolfgang Schmitt, Dillinger Hütte
Gesamtherstellung:
Krüger Druck+Verlag, Dillingen
Fotos:
Uwe Braun, Dillinger Hütte
Dillinger Hütte
Bilfinger Berger
Corbett Philips
EUROPIPE
GTS Industries
Hidrokon
Stiftung Offshore Windenergie DOTI 2008
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*) Gesamtproduktion ROGESA Roheisengesellschaft Saar mbH: 4 357 kt ( 2007: 4 631 kt)
G E S C H Ä F T S B E R I C H T
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DILLINGER HÜTTE
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