Digitalisierung der Arbeitswelt Ausbildung 4.0 bei Audi ... · Digitalisierung der Arbeitswelt –...
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Digitalisierung der Arbeitswelt – Ausbildung 4.0 bei Audi Dieter Omert, Leiter Berufsausbildung und fachliche Weiterbildung AUDI AG
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Agenda
› Arbeitswelt der Zukunft, Herausforderungen für die berufliche Bildung
› Betriebliches Lernen 4.0
› Berufsausbildung 4.0
› Anpassung der fachlichen Inhalte - Industrie 4.0
› Selbstgesteuertes Lernen/digitale Lernformate
› Qualifizierung der Berufsausbilder/innen
› Lernformate in Aus- und Weiterbildung
Digitalisierung der Arbeitswelt – Ausbildung 4.0 bei Audi
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Herausforderungen, Arbeitswelt 4.0
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Veränderung der Arbeitswelt
› Agiles Arbeiten in Teams (z. B. Scrum)
› Projektorientiertes Arbeiten, flexible Arbeitszeiten-, orte
› Spezialisten bringen ihre Arbeitsleistung ‚rund um die Welt‘
› Bindung Arbeitgeber-Arbeitnehmer werden geringer
› Flache, flexible Organisationsstrukturen
› Neue Rolle von Führung/Führung auf Distanz
› Ständige, persönliche Weiterbildung-, entwicklung und Veränderungsbereitschaft
Selbstmanagement als Kernqualifikation
› Arbeitsorte/Arbeitswelten als Erlebniswelten
› Kultur in Unternehmen
› Innovationskultur
› Arbeitgeber wird zum Gastgeber
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Herausforderungen für die berufliche Bildung
› Ermöglichen von kontinuierlichem und selbstgesteuertem Lernen
› Fördern von innovativen Ideen im Lernprozess
› Stärken des sozialen Lernens und der Wissensteilung
› Kompetenz zum Aufbau von Wissensnetzwerken
› Ausbau der Medienkompetenz
› Ermöglichen von zeit- und ortsunabhängigem Lernen
› Stärkung der Soft Skills Zeitmanagement,
Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit,
Verantwortungsübernahme für den eigenen Lernprozess
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Betriebliches Lernen 4.0
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Digitalisierung als Chance sehen und nutzen
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Wissen 4.0
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Wissenstreppe - Digitale Kompetenz - Veränderungsfähigkeit
Information
Wissen
Können
Handeln
Kompetenz
Wettbewerbs- fähigkeit
Wie lernen wir?
70 % - praktische Erfahrungen im Alltag
20 % - berufliches Umfeld (Kollegen, Vorgesetzte)
10 % - klassische Bildungsformate
Digitale Kompetenz Veränderungen erkennen – aufgeschlossen sein – Veränderungen aktiv gestalten
• lebenslanges Lernen
• Selbstständiges Lernen
• Individuelles Lernen
• Dynamisches Lernen (Zeit)
• Lernen mit digitalen Formaten, Medien
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Wissens- aufbau & Qualifi- kation
Seminarraum Faktenwissen
Trainer
fremd- organisiert,
Initiative bei HR, Vorg.
Angebot von Trainings (Präsenz)
Kompetenz- entwicklung
Coach, Mentor oder Moderator
Initiative beim Mitarbeiter,
selbstorganisiert, Eigeninitiative
Bereitstellung und Steuerung von Lernumgebungen (Ermöglichungs- rahmen)
überall (Seminarraum, Arbeitsplatz, unterwegs)
Umsetzung im Alltag / Transfer- wissen
Lernen 4.0 Die Komplexität in der betrieblichen Kompetenzentwicklung nimmt zu
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Berufsausbildung 4.0 bei Audi
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Berufsausbildung 4.0
Wie lernen wir? - Methodik/Didaktik - Digitale Lernformate - Mediennutzung
Wie arbeiten wir? - Arbeitsformate 4.0 - Kommunikation/Information
Was lernen wir? - Fachliche Inhalte
- Berufe
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Unsere Schnittstellen
› 12 Berufsschulen
› IHK für München und Oberbayern, Heilbronn
› Bayerische Ärztekammer
› Bayerische Akademie für Außenwirtschaft
› Lernstationen im Betrieb (95)
› Berufsoberschule (DBFH)
Ausbildungsberufe (jeweils m/w)
› Elektroniker Automatisierungstechnik
› Fachmann für Systemgastronomie
› Fachinformatiker
› Fachkraft für Lagerlogistik
› Fahrzeuglackierer
› Fertigungsmechaniker
› Gießereimechaniker
› Industriekaufmann
› Informatikkaufmann
› Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker
› Kauffrau für Büromanagement
› Kraftfahrzeugmechatroniker/DBFH
› Mechatroniker
› Medizinischer Fachangestellter
› Technischer Modellbauer
› Technischer Produktdesigner
› Werkfeuerwehrmann
› Werkzeugmechaniker
› Zerspanungsmechaniker
Wir in Zahlen
20 Berufe
805 Einstellungen/ Jahr
2530 Auszubildende
31 %
Anteil Mädchen gesamt
5000 Bewerbungen Ausbildung
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Praxisorientierte Grund- und Fachausbildung im Audi Bildungszentrum
Praxisorientierte Vertiefung und
Anwendung des Wissens in Audi Fachbereichen (z. B. Montage, Karosseriebau, Werkzeugbau)
ca. 25-30%
Praxisorientiertes Theoriewissen in der Berufsschule
Partner duale Ausbildung
ca. 40-45%
ca. 30%
Duale Berufsausbildung
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Veränderungen in den Berufsbildern - fachlich
Beispiel Elektromobilität
Kfz-Mechatroniker
Zusatzqualifikation gem. BBiG
Kfz-Hochvolttechnik
Kfz-Mechatroniker
Anpassungen innerhalb der flexiblen Berufsbilder
kurzfristig
Grundlagen E-Technik Messen und Prüfen an
Systemen Anwenden von
Sicherheitsvorschriften
Kfz-Mechatroniker
Anpassungen durch Zusatzqualifikationen
WB-Verordnung
Kfz-Hochvolttechnik
ca. 1 Jahr
In-und Außerbetriebnahme von Hochvoltsystemen
Messen und Prüfen am Hochvoltsystem
Kfz-Mechatroniker
Schwerpunkt System- und
Hochvolttechnik
Anpassungen durch Neuordnung
Zeithorizont
3-4 Jahre
Integration in Ausbildungs-ordnung und Rahmenlehrplan
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Mechatroniker/in Elektroniker/in Information und Systemtechnik
Fachinformatiker/in für Systemintegration
IT-Themen Datenschutz, Urheberrechte Systempflege Analyse und Design Programmerstellung, Doku Schnittstellen Testverfahren Schulung
Instandhaltungssysteme Legato, ECO EMOS
Neuordnung erforderlich
Elektrofachkraft Grundlagen E-Technik VDE 0113, VDE 0100 Teil 610 Antriebstechnik, SPS-, Bustechnik und Visualisierung
Metalltechnik GLG
Zusatzqualifizierung zur Elektrofachkraft
IT-Themen Datenschutz Urheberrechte Schnittstellen Schulung
Instandhaltungssysteme Legato, ECO EMOS
Metalltechnik GLG
Neuordnung erforderlich
Veränderungen in den Berufsbildern - fachlich
Beispiel Industrie 4.0 - Instandhaltung
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Veränderungen in den Berufsbildern - fachlich
Beispiel Industrie 4.0 – Instandhaltung
Zeithorizont ca. 1 Jahr 3-4 Jahre
???
???
kurzfristig
Mechatroniker
- Hard- und Softwarekomponenten
- QR-Code, Wlan, RFID, html5 Fachinformatiker
FR Systemintegration
Zusatzqualifikation Elektrotechnik-Industrie (Elektrofachkraft)
- Metalltechnik
Anpassungen innerhalb der flexiblen Berufsbilder
Anpassungen durch Zusatzqualifikationen
Anpassungen durch Neuordnung
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Veränderungen in den Berufsbildern - fachlich
• Fertigungsmechaniker/-in • Werkzeugmechaniker/-in • Zerspanungsmechaniker/-in • Modellbaumechaniker/-in • Technische/-r Produktdesigner/-in • Gießereimechaniker/-in
• 3D-Druck • intelligentes Werkzeug • elektron. Fertigungsdokumente • vernetzte Maschinen • virtuelle Konstruktion • Simulationen (z. B. Druckguß)
• Mechatroniker/-in • Fachinformatiker/-in
• Hard-Software (Sicherung, Konfiguration, Router, NAS, Netzwerke)
• Sensoren/Aktoren, Programmierung, RFID, I/O-Link
• Kaufmännische Berufe • Webconferences, DokuManagement • BigData/Analytics, IT-Workflows
• Logistikberufe • RFID, Barcode, digitale Kommissioniertech. IT-Systeme
• Kraftfahrzeugmechatroniker/-in • Karosserie- und Fahrzeugbau-
mechaniker/-in
• Hochvolttechnik, connected car • HV-Batterietechnik • digital welding
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Berufsausbildung 4.0
Wie lernen wir? - Methodik/Didaktik - Digitale Lernformate - Mediennutzung
Wie arbeiten wir? - Arbeitsformate 4.0 - Kommunikation/Information
Was lernen wir? - Fachliche Inhalte
- Berufe
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Projekt/echter Kundenauftrag Ganzheitliche Lern- und
Arbeitsaufgaben Realitätsnahe Übung
Selbstgesteuertes Lernen mit
Lernprozessbegleitung Digitale Lernformate
80 er
2010 er
2000 er 90 er
Veränderungen in den Berufsbildern – methodisch Methoden zur Kompetenzentwicklung
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Digitale Medien in Betrieben
1 - sehr wichtig 4 - unwichtig
Quelle: Studie BiBB Digitale Medien in Betrieben – heute und morgen
22 mobile learning in der beruflichen Bildung
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Mediennutzung Jugendlicher zum Lernen in Freizeit und
Betrieb
• Jugendliche Lebenswelten sind Medienwelten
auch beim Lernen
• 12-19 Jährigen: pro Tag 40 Minuten am Computer
oder
im Internet für lernbezogene Aktivitäten
Frage 1
Frage 2
Lernen in der Freizeit Lernen im Betrieb
Quelle: JIM-Studie 2016; Monitor Digitale Bildung 2016
• Smartphones und Tablets nur in 17 bzw. 16%
der Ausbildungsbetriebe im Einsatz
• Regelmäßige Nutzung von Tablets: 5%
Diskrepanz in der Lernmediennutzung
Vertrautheit mit informellem Lernen:
Nutzung von Medien zum Selbstlernen und
Austausch
z.B. Video, Wikipedia, Chats, Foren, Soziale
Netzwerke Blogs
Nutzung aus der Freizeit weitgehend nicht
im Betrieb im Einsatz
Dominanz klassischer Präsentationstools,
z.B. PowerPoint
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Ziele
› Etablieren moderner Lernmethoden
› Auszubildende auf die Digitalisierung der Arbeitswelt vorbereiten
› Medien/IT-Kompetenz
› Digitalisierung als ‚Forschungsthema‘ in der Ausbildung
› Weiterentwicklung der Methode ‚Lernen im Prozess der Arbeit‘
› Dokumentation von Lernprozessen
› Wissen/Erfahrungen besser ‚konservieren‘ und
mit anderen teilen
Das Tablet als Lernbegleiter
Mobile learning –
mobiles Lernen in der beruflichen Bildung
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Vorteile
› Portabilität: jederzeit verfügbar, Lernen ist jederzeit und überall möglich (z. B. am
Arbeitsplatz)
› Vernetzung: jederzeit online, permanenter Zugriff auf Content, Austausch mit
anderen Lernern jederzeit möglich
› Interaktivität: selbstständiges, interaktives Lernen, fördert das informelle Lernen
sowie das Lernen in der Gruppe
› Kontextabhängig: fördert das situationsbedingte Lernen, z.B. Learning on Demand,
Arbeitsmedium wird zum Lernmedium
› Individuell: der Lerner im Mittelpunkt. Lerninhalte können auf verschiedene
Lerntypen abgestimmt werden
Das Projekt m-learn
Lernen mit Tablets
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Einsatzfelder des Tablets
Vernetzung Wissen teilen
Lernort- kooperation
Lerntransfer/Austausch
national/international
Arbeitshilfe
Tätigkeitsnachweis
Check-Listen/QR-Codes
Content erstellen Lernbegleiter im Prozess der Arbeit
Audi Lernportal
Info/Lernen
Prüfungs- vorbereitung
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Das Projekt m-learn in Zahlen
1500 Azubis
100 Trainer
1000 iPads
150 Lerneinheiten
150 Lernnuggets
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Das Projekt m-learn Lerneinheiten und Lernnuggets
Lerneinheiten (Trainer)
› Interaktive Lern- und
Arbeitsaufgaben
Die vollständige Handlung
Formales
Lernen
Gruppen-
arbeit Erstellung von
Arbeitshilfen für
die Praxis
Wissens-
weitergabe
Lernnuggets (Azubis)
› Kreative Beiträge und Ideen in Form von
Fotos und Videos
› Mögliche Apps: iMovie, Explain
Everything, Skitch, Book Creator, i-nigma
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Beispiel Lerneinheit
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Beispiele bestehender Lerneinheiten
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Einsatzmöglichkeiten für das Tablet in einzelnen
Fachbereichen
Korrektes Setzen von Reparaturschnitten
Visualisierung eines Prüfstands – 3D Modell
Abrufen von Arbeitsanweisungen und technische Zeichnungen
Überprüfen des richtigen Einsatzes von Werkzeugen
Steuerung eines FTS via Tablet Steuerung des Automatisierungsracks via Tablet
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Medienpädagogische Kompetenz
„IT- und Medienkompetenz der
Fachkräfte sowie medienpädagogische
Kompetenz des Ausbildungspersonals
[…] werden zu den entscheidenden
Stellschrauben einer
gesamtwirtschaftlichen Personal- und
Organisationsentwicklung für die
Arbeitswelt von morgen.“
[Esser 2017]
Frage 3
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Das Projekt m-learn
Trainerqualifizierung
Regelungen in der Berufsausbildung 1 Tag
Kommunikation & Rhetorik 2 Tage
Konflikt- management 2 Tage
Lernmotivation 2 Tage
Effiziente Teamarbeit
1 Tag Lernprozess- begleitung 2 Tage
Projektarbeit 1 Tag
Arbeitsorganisation 1 Tag
Potenzialent- wicklungskolleg 3 Tage
Lern und Arbeits- aufgaben gestalten 3 Tag
Fachliche
Weiterbildungen
Aktuelle Themen
Methodik/Didaktik
Qualitätsmanagement
Bildung
Erfahrungsworkshops
zu best. Themen
Best pratice Workshops
Basisausbildung on/off the job/Coaching
advanced
Medienkompetenz
2 Tage On the job coaching
Frage 4
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Medienkompetenzförderung der Auszubildenden
› Nutzung des iPads zur
Recherche
› Gestaltung der
Arbeitsergebnisse unter
Nutzung z.B. von Apps
Selbstständiges Lernen
Berücksichtigung der Rahmenbedingungen
Verantwortungsvolle
Zusammenarbeit
› Bloggen in
internen
Communities
› Nutzung von E-
Mails
Zielgerichtete Nutzung von
Sprache
Aufgreifen von Innovationen
Dimensionen
von
Medienkom-petenz
Dimensionen der Medienkompetenz nach BiBB
Zielgerichtete Mediennutzung
› Zugriff auf alle
Lerneinheiten und
Lernnuggets zur
eigenständigen
Erarbeitung
› Einhalten der
Nutzungsregelungen
› Austausch von
Lerninhalten über
das Tablet
› Kreative Erstellung
von Lernnuggets
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Berufsausbildung 4.0
Wie lernen wir? - Methodik/Didaktik - Digitale Lernformate - Mediennutzung
Wie arbeiten wir? - Arbeitsformate 4.0 - Kommunikation/Information
Was lernen wir?
- Fachliche Inhalte - Berufe
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Arbeitsformate 4.0
› sind hierarchiefrei/auf Augenhöhe
› ermöglichen selbstbestimmtes Arbeiten
› basieren auf Freiwilligkeit
› sind bereichsübergreifend
› sind orts- und zeitunabhängig
› erlauben Experimentieren und Scheitern
› fördern Kreativität und geistige Freiheit
Konkretes Thema 12 Wochen in kleinen Peergruppen/2h pro Woche, freiwillig
Barcamps
Ein Leitthema – kreative Arbeitsumgebung – 1 Tag – bereichsübergreifend – freiwillig
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Arbeitsformate 4.0
› sind hierarchiefrei/auf Augenhöhe
› ermöglichen selbstbestimmtes Arbeiten
› basieren auf Freiwilligkeit
› sind bereichsübergreifend
› sind orts- und zeitunabhängig
› erlauben experimentieren und scheitern
› fördern Kreativität und geistige Freiheit
Barcamp
Konkretes Thema 12 Wochen in kleinen Peergruppen/2h pro Woche, freiwillig
Zukunftswerkstatt
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Lernen 4.0 Aus- und Weiterbildung
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Die wichtigsten digitalen Lernformate 2017 (Quelle: www.weiterbildungsblog.de)
Blended learning
Virtuelle Klassenräume
Virt./Augment. Reality
Simulationen Social
Communities Wikis
Web Based Training
Lernen in virt. 3D-Welten
Mobiles Lernen
Serious Games
Online university
Audi Weiterbildung
Audi Berufsausbildung
Frage 5
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Vielen Dank.