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1 Differenzierung im Lernbereich Naturwissenschaften 1) Organisation der Differenzierung Die für die Schule verabschiedete Stundentafel sieht für den Lernbereich Naturwissenschaften einen 4-stündigen integrierten Unterricht vor. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler einen Wahlpflichtkurs Naturwissenschaften wählen, der den Pflichtunterricht vertiefen und Schwerpunkte im Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung setzen soll. Der Unterricht im Lernbereich Naturwissenschaften soll fachübergreifend, kompetenzorientiert und an der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler orientiert sein. Es wird nach dem Werkstattprinzip gearbeitet. Zur Unterstützung der Organisation des Lernens in Form von Lernwerkstätten werden mehrere Klassen einer Klassenstufe in den Naturwissenschaften zeitlich gekoppelt, so dass mindestens 2 Klassen parallel von einem Team von 3 bis 4 naturwissenschaftlichen Lehrkräften unterrichtet werden. Diese stimmen sich untereinander über die Stoffauswahl ab, bereiten gemeinsam Unterrichtseinheiten vor und koordinieren den Ablauf innerhalb der Lernwerkstätten selbstständig. In Klassenstufe 7 und 8 auf die Vermittlung von Basiskompetenzen anhand von fachübergreifenden Themen in den Naturwissenschaften wert gelegt. Ab Klasse 9 wird die fachliche Differenzierung stärker in den Vordergrund gerückt, so dass ein reibungsloser Übergang an eine weiterführende Schule erfolgen kann. Die Themen orientieren sich hierbei an den Rahmenlehrplänen Physik, Biologie und Chemie. Die jeweiligen Zuordnungen erfolgen im internen Curriculum. Der Unterricht wird von differenzierenden Aufgabenstellungen getragen. Ab Klasse 9 wird auf dem Zeugnis vermerkt: „Die Schülerin/der Schüler hat im Fach Naturwissenschaften vermehrt Leistung auf dem E-Niveau/G-Niveau erbracht.“ Eine Leistung wurde dann auf dem E-Niveau erbracht, wenn durchschnittlich mehr als 6 Notenpunkte erreicht wurden. Eine Übersicht der Differenzierungsformen im Lernbereich Naturwissenschaften ist Anhang A0 zu entnehmen. 2) Arbeiten in den Lernwerkstätten Eine Unterrichtseinheit gliedert sich hierbei in 3 Unterrichtsabschnitte. Im ersten Unterrichtsabschnitt erarbeiten alle Schüler gemeinsam das nötige Basiswissen. Nach der erfolgreichen Absolvierung der Basisaufgaben wählen die Schülerinnen und Schüler aus einer Reihe an Vertiefungsaufgaben und fertigen am Ende ein entsprechendes Lernprodukt an. Zu Beginn der Einheit wird es notwenig sein einige Begriffe und Sachzusammenhänge ausführlich darzustellen. Der so eröffnete Kontext soll tragend für die Einheit, anwendungsbezogen und schülernah sein.

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Differenzierung im Lernbereich Naturwissenschaften

1) Organisation der Differenzierung Die für die Schule verabschiedete Stundentafel sieht für den Lernbereich Naturwissenschaften einen 4-stündigen integrierten Unterricht vor. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler einen Wahlpflichtkurs Naturwissenschaften wählen, der den Pflichtunterricht vertiefen und Schwerpunkte im Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung setzen soll. Der Unterricht im Lernbereich Naturwissenschaften soll fachübergreifend , kompetenzorientiert und an der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler orientiert sein. Es wird nach dem Werkstattprinzip gearbeitet. Zur Unterstützung der Organisation des Lernens in Form von Lernwerkstätten werden mehrere Klassen einer Klassenstufe in den Naturwissenschaften zeitlich gekoppelt, so dass mindestens 2 Klassen parallel von einem Team von 3 bis 4 naturwissenschaftlichen Lehrkräften unterrichtet werden. Diese stimmen sich untereinander über die Stoffauswahl ab, bereiten gemeinsam Unterrichtseinheiten vor und koordinieren den Ablauf innerhalb der Lernwerkstätten selbstständig. In Klassenstufe 7 und 8 auf die Vermittlung von Basiskompetenzen anhand von fachübergreifenden Themen in den Naturwissenschaften wert gelegt. Ab Klasse 9 wird die fachliche Differenzierung stärker in den Vordergrund gerückt, so dass ein reibungsloser Übergang an eine weiterführende Schule erfolgen kann. Die Themen orientieren sich hierbei an den Rahmenlehrplänen Physik, Biologie und Chemie. Die jeweiligen Zuordnungen erfolgen im internen Curriculum. Der Unterricht wird von differenzierenden Aufgabenstellungen getragen. Ab Klasse 9 wird auf dem Zeugnis vermerkt: „Die Schülerin/der Schüler hat im Fach Naturwissenschaften vermehrt Leistung auf dem E-Niveau/G-Niveau erbracht.“ Eine Leistung wurde dann auf dem E-Niveau erbracht, wenn durchschnittlich mehr als 6 Notenpunkte erreicht wurden. Eine Übersicht der Differenzierungsformen im Lernbereich Naturwissenschaften ist Anhang A0 zu entnehmen.

2) Arbeiten in den Lernwerkstätten Eine Unterrichtseinheit gliedert sich hierbei in 3 Unterrichtsabschnitte. Im ersten Unterrichtsabschnitt erarbeiten alle Schüler gemeinsam das nötige Basiswissen. Nach der erfolgreichen Absolvierung der Basisaufgaben wählen die Schülerinnen und Schüler aus einer Reihe an Vertiefungsaufgaben und fertigen am Ende ein entsprechendes Lernprodukt an. Zu Beginn der Einheit wird es notwenig sein einige Begriffe und Sachzusammenhänge ausführlich darzustellen. Der so eröffnete Kontext soll tragend für die Einheit, anwendungsbezogen und schülernah sein.

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a) Planung der Unterrichtseinheit Als Grundlage für die Planung einer Unterrichtseinheit wird ein Planungsraster (siehe Anhang A1) erstellt, in dem der Bezug zum Rahmenlehrplan, zu den verwendeten Methoden, dem zu erarbeitenden Basiswissen und die empfohlenen Leistungsnachweise erfasst werden. Die Inhalte des Basismoduls orientieren sich hierbei an den im Rahmenlehrplan für Schüler mit Förderbereich Lernen und den in den Rahmenlehrpläne der Sekundarstufe I der Fächer Physik, Biologie und Chemie zu erreichenden Kompetenzen. Zur Wahrung der Transparenz wird zu Beginn einer Einheit den Schülerinnen und Schülern ein entsprechendes Kompetenzraster (siehe A2) ausgeteilt, aus dem die zu erreichenden Kompetenzen im Basis- und Vertiefungsbereich in Form von „Ich kann…“ Formulierungen dargestellt werden. Zu jedem der Basis- und Vertiefungsthemen müssen differenzierte Lernaufgaben entwickelt und entsprechend gestufte Lernhilfen erstellt werden. Der zeitliche und inhaltliche Umfang und die zu fördernden Kompetenzen des Basis- und Vertiefungsmoduls werden im internen Curriculum festgelegt. Die zu einer Unterrichtseinheit gehörenden Aufgaben, Arbeitsmaterialien, Experimente, Kompetenzraster und Leistungsnachweise werden im Fachbereich zusammen erstellt, ergänzt und entsprechend evaluiert.

b) Durchführung des Unterrichts Zu Beginn des Unterrichts tragen die Schülerinnen und Schüler in das Werkstattbuch ein, welche Aufgaben sie sich für diesen Tag vornehmen. Am Ende werden die erreichten Ergebnisse besprochen und mit ihren individuellen Vorhaben abgeglichen. Das Werkstattbuch dient zum einen der Steuerung des Lernprozesses, zum anderen der Dokumentation des Lernfortschritts. Im Werkstattbuch werden darüber hinaus die wichtigsten Ergebnisse, die erstellten Lernprodukte und eigene Notizen gesammelt. Zur Organisation der Arbeit in der Lernwerkstatt erhält jede Schülerin und jeder Schüler eine Werkstattkarte (siehe A3), in dem die einzelnen Lernaufgaben in Form einer Tabelle dargestellt sind. Diese wird als Deckblatt des Werkstattbuches verwendet. Hat eine Schülerin oder ein Schüler eine Aufgabe korrekt bearbeitet, so wird diese vom Lehrer abgezeichnet. Wurde die Aufgabe als Expertenaufgabe markiert, so muss die Schülerin oder der Schüler sich näher mit der Aufgabe beschäftigt haben und muss weitergehende Fragen beantworten. Wurde ein Experte für eine Aufgabe festgelegt, so hilft dieser den Mitschülerinnen und Mitschülern bei Fragen. Es kann jeweils nur einen Experten pro Lerngruppe und Lernaufgabe geben. Nachdem sich jede Schülerin und jeder Schüler individuelle Lernziele gesetzt hat, beginnt die Arbeitsphase. Zunächst werden die zu einer Lernaufgabe gehörenden Materialien, Experimente, Bücher etc. an den Arbeitsplatz geholt. Es können hierbei auch mehrere Schülerinnen und Schüler gemeinsam arbeiten. Dies muss nur in der Werkstattkarte vermerkt werden. Die Arbeit sollte wenn möglich weitestgehend selbständig erfolgen. Ist Vorwissen notwendig, so ist es im Vorfeld zu klären.

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3) Differenzierende Aufgabenformate

Die Entwicklung differenzierender Aufgaben sollte sowohl die unterschiedlichen Lernzugänge berücksichtigen, als auch die Unterschiedlichkeiten der Schülerinnen und Schüler in Leistungsvermögen und Lernvoraussetzungen berücksichtigen. Folgende Anforderungen sollten bei der Vorbereitung berücksichtigt werden:

→ Aufgabenstellung eröffnet unterschiedliche Verstehenswege → Aufgaben enthalten / ermöglichen Progression → Aufgaben erlauben / erfordern unterschiedliche Kooperationsformen → Aufgaben erfordern den Einsatz / die Nutzung verschiedener Medien zur

Informationsbeschaffung und zur Präsentation der Ergebnisse → Aufgaben erfordern in der praktischen Umsetzung manuelles Geschick /

technisches Verständnis → Aufgaben enthalten vielfältige Möglichkeiten künstlerisch-kreativer

Umsetzung

a) Berücksichtigung unterschiedlicher Lerntypen und Anforderungstypen

Man unterscheidet die Lernzugänge nach dem wie die Schülerinnen und Schüler handelnd mit einer Aufgabe und dem Wissen umgehen. Je nach Lerntyp der Schülerin oder des Schülers eignen sich bestimmte Aufgaben besser als andere. Dies sollte bei der Auswahl und dem Angebot der Aufgaben berücksichtigt werden. Es sollten innerhalb einer Unterrichtseinheit mit Hilfe geeigneter Lernaufgaben mehrere Lernzugänge bedient werden. Ausgehend von einer gemeinsamen Basis können die Schülerinnen und Schüler aus einer Zahl von Lernaufgaben wählen. Dabei wird darauf geachtet, dass unterschiedliche Intelligenzformen zum Zuge kommen können. Die Aufgaben können hierbei entweder fachlich in die Breite oder in die Tiefe gehen. Eine Form dieser Aufgaben stellen Blütenaufgaben dar. Hilfreich für die Entwicklung solcher Aufgaben sind „kognitive Landkarten“. bei der Suche nach unterschiedlichen Lernaufgaben zu einem gegebenen Thema die Such-Kategorien Argumentieren, Erkunden, Imaginieren, Urteilen und Ordnen zu verwenden (siehe Anhang A4).

→ Argumentieren : Schülerinnen und Schüler diskutieren eine Fragestellung, suchen Argumente und stellen diese dar

→ Erkunden : Schülerinnen und Schüler planen eine Exkursion, führen diese durch und werten diese aus

→ Imaginieren : Schülerinnen und Schüler verfassen eine Geschichte, einen Zeitungsartikel oder einen Internetbeitrag, indem ein naturwissenschaftlicher Sachverhalt dargestellt wird

→ Ordnen : Schülerinnen und Schüler sammeln Begriffe, Bilder und Texte zu einem naturwissenschaftlichen Sachverhalt und ordnen diese nach bestimmten Ordnungskriterien

→ Urteilen : Schülerinnen und Schüler untersuchen mit Hilfe von Tabellen und Grafiken einen Sachverhalt, stellen eine These auf und bewerten diese.

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Oft können zu einem Thema mehrere Lernzugänge gefunden werden. Im Sinne der Differenzierung, sind diese entsprechend gleichzeitig anzubieten. Je nach Fragestellung sollten möglichst viele Lernzugänge den Schülerinnen und Schülern angeboten werden. Dies erfordert einen erhöhten Aufwand in der Unterrichts-vorbereitung und eine methodische Veränderung der Unterrichtspraxis. Daneben gibt es „offene Lernaufgaben“, die ein projektartiges Lernen nahe legen und dazu auffordern, sich selber auf der Grundlage eines Buches und ergänzender Recherchen eine Erarbeitungsstrategie zurechtzulegen.

b) Kompetenzorientierte Lernaufgaben Eine naturwissenschaftliche Fragestellung stellt einen Lernanlass dar, der mit Hilfe geeigneter Materialien erkundet wird. Der Kontext schafft hierzu den nötigen Rahmen, innerhalb dessen der Schüler forschend agieren kann. Hierzu ist oft Fachwissen notwendig, das exemplarisch angewandt und geübt wird. Der Lehrer ist hierbei Lernbegleiter und Berater. Neben der Bereitstellung der Arbeitsmaterialien und Schaffung einer geeigneten Lernumgebung, besteht die Hauptaufgabe in der Steuerung des Lernprozesses und der Vernetzung des erworbenen Wissens. Die Steuerung des Lernprozesses sollte zu jeder Zeit in der Hand des Lehrers liegen, Materialien dienen lediglich der Unterstützung. Ein Überangebot an Materialien kann sich insbesondere bei schwächeren Schülerinnen und Schülern als störend erweisen. Eine Darstellung des Lehr-Lern-Prozesses nach Leisen ist Anhang 7 zu entnehmen. Lernaufgaben haben das Ziel, dass Schülerinnen und Schüler sich neues Wissen anhand einer Aufgabe selbst erarbeiten. Ein Beispiel einer Lernaufgabe zum Thema „Ist Mineralwasser gesund?“ ist in Anhang A8 dargestellt.

Differenzierte Lernaufgaben bestehen zum einen aus Arbeitsmaterialien in Form von Fachtexten, Grafiken, Tabellen und Statistiken und dazu entsprechend operationalisierten Arbeitsaufträgen. Die verwendeten Operatoren werden nach Anforderungsebenen unterschieden und sollten mit den Schülerinnen und Schülern geklärt werden (siehe Anhang A5). Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler das nötige Basiswissen angeeignet haben, werden sie herausgefordert dieses Wissen einzusetzen um ein Problem mit Lebensbezug zu lösen. Es werden zu jeder der drei Anforderungsebenen Aufgaben gestellt, die die Schüler selbständig lösen sollen. Zu jeder Aufgabe stehen Hilfekarten zur Verfügung, die sich die Schülerinnen und Schüler bei Bedarf holen dürfen. Die Aufgabe setzt einen Impuls, die den Entdeckerdrang der Schülerinnen und Schüler reizt. Jeder der Teilaufgaben hat auf dem jeweiligen Anforderungsniveau ihre Berechtigung und führt zu einer näheren Beschäftigung mit dem Thema von Seiten der Lernenden. Der Lehrer ist hierbei mehr Lernbegleiter, steht für Fragen zur Verfügung, klärt Aufgabenstellung und unterstützt bei der Informationssuche.

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Bezeichnend für Lernaufgaben ist, dass am Ende jeder Schüler auf seiner Leistungsstufe ein Lernprodukt erzeugt hat. Dieses dokumentiert den Lernfortschritt und wird als Grundlage für die Leistungsbewertung verwandt. Aufgaben werden zu Aufgabenpools zusammengefasst und digital archiviert. Die Sammlung, Erstellung und Evaluierung der Aufgaben wird vom Fachbereich übernommen.

4) Differenzierte Leistungsbewertung Die Leistungsbewertung an den Integrierten Sekundarschulen orientiert sich an den zur SEK-I-Ordnung maßgeblichen Bewertungstabellen nach dem E- und G-Niveau. Schüler mit Förderstatus Lernen werden gesondert bewertet. Die Note wird mit * versehen und soll eine Note oberhalb des G-Niveaus liegen. Es werden keine Notenpunkte angegeben. (siehe A9).

a) Anforderungsbereiche und Standards Im Bereich des Basiswissens erfolgt die Differenzierung durch die Nutzung verschiedener Lernzugänge zu einem Themenbereich. Die Aufgabenformate berücksichtigen hierbei die unterschiedlichen Lerntypen und bieten zu jedem Thema für jeden Lerntyp ein entsprechendes Aufgabenset an. Die Differenzierung im Vertiefungsbereich erfolgt auf zweierlei Weise. Durch die zur Wahl gestellten Themen und die zu erarbeitenden Lernprodukte, werden verschiedene Lerntypen angesprochen. Zur Vertiefung werden Lern-Aufgaben auf verschiedenen Niveaustufen angeboten. Die Niveaustufen werden für jede Aufgabe angegeben, um den Schülern ihren Lernstand und den Anspruch der Aufgabe zu vermitteln. Die Aufgaben orientieren sich dabei an den anzustrebenden Standards und den zugrunde liegenden Anforderungsbereichen. (*) Basisaufgaben ( ) im Anforderungsbereich I [ 0 – 4 Pkt.] (**) Standardaufgaben ( und ) im Anforderungsbereich I und II

[ 5 – 11 Pkt.] (***) Küraufgaben ( ) im Anforderungsbereich II und III

[12 - 15 Pkt.] Die jeweiligen Anforderungsbereiche der Aufgaben sind hierbei mit Hilfe der von der KMK veröffentlichten Kompetenzmatrix (siehe Anhang A6) zu bestimmen.

b) Lernstände erfassen Schriftliche Leistungsüberprüfungen finden in aller Regel in Form von Hausaufgaben und Lernerfolgskontrollen statt. Diese sind ebenfalls differenziert zu gestalten. Es sollen Aufgaben zu allen drei Anforderungsbereichen gestellt werden. Die Aufgaben werden nach Schwierigkeitsgrad gestuft und entsprechend gekennzeichnet.

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Neben der Lernstandserfassung in Form von Hausaufgaben und schriftlichen Arbeiten, können alternativ auch folgende Formate gewählt werden. Es wird hierbei in schriftliche und mündliche Leistungen unterschieden. Diese gehen jeweils zu 50% in die Note ein. Zu allen Leistungen wird ein schriftliches Lernprodukt abverlangt. Die zu den jeweiligen Unterrichtsthemen geeigneten Lernprodukte werden im internen Curriculum angegeben. Abweichende Vereinbarungen sind möglich. Schriftliche Leistungen Mündliche Leistungen / Mitarbeit Portfolio Werkstattarbeit (EA) Lernplakat Präsentation (EA) Projektarbeit Wandzeitung (GA) Hausaufgabenkontrollen / LEKs Experiment (PA)

Die jeweiligen Bewertungsraster sind dem Anhang (A10 – A15) zu entnehmen. Differenzierte Lernerfolgskontrollen sollen Aufgaben des Basiswissens enthalten, aber auch darüber hinausgehende Standardaufgaben im Anforderungsbereich I und II. Wahlaufgaben sollen dem erworbenen Vertiefungswissen Rechnung tragen.

Basisaufgaben ( , AFB 1)

45 % (0 – 4 Pkt.)

Standardaufgaben ( / , AFB 1 - 2)

35 % (5 - 11 Pkt.)

Wahlaufgaben ( , AFB 2 - 3)

20 % (12 – 15 Pkt.)

Zu jeder Unterrichtseinheit wird eine differenzierte Lernerfolgskontrolle erstellt. Zum Vergleich der Klassen eines Jahrgangs können diese als Parallelarbeiten genutzt werden.

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A0 Leistungsdifferenzierung im Lernbereich Naturwis senschaften

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A1 Planungsraster zur Unterrichtseinheit „Wasser is t Leben“

RLP Inhalte Methoden Aufgaben / Materialien Nachweis / Lernprodukt

P1 Bio

Pflanze oder Tier - Bau von Tier- und Pflanzenzellen - Ernährung von Tier- und Pflanzenzellen - Zellen als Grundbausteine von Organismen

Mikroskopieren DB S.21 Tier- und Pflanzenzellen mikroskopieren DB S.33 Bakterien im Abwasser DB S.27 Zellteilung

Lernplakat

P2 Bio

Wasserverschmutzung - Der See als Ökosystem - Lebensbedingungen in einem See und Auswirkungen von Wasserverschmutzungen

Wasserproben untersuchen

DB S.49 Lebewesen im Wasser DB S.51 Messung des Wasserqualität DB S.55 Wasserproben untersuchen

Portfolio

P1 Physik

Auftrieb im Wasser - Masse und Volumen von Körpern - Berechnung der Dichte - Auftriebskraft

Arbeit mit Formeln DP S.13 Masse und Volumen bestimmen DP S.15 Leichte und schwere Stoffe DP S.178 Über und unter Wasser

Protokolle

P4 Physik

Lichtbrechung - Lichtausbreitung in Medien - Reflexion an Oberflächen - Brechungsgesetz

Darstellung physikalischer

Gesetzmäßigkeiten

DP S.86 Lichtdurchlässigkeit von Stoffen DP S.98 Reflektoren im Straßenverkehr DP S.107 Lichtbrechung in Wasser

Wandzeitung

P3 Chemie

Eigenschaften des Wassers - Löslichkeit - Struktur / Dipolbindung - Oberflächenspannung - pH-Werte bestimmen

Chemische Verfahren und Modelle

DC S.66 Lösungsmittel Wasser DC S.68/69 Eigenartiges Wasser DC S.74 Die Chemie des Wassers

Protokolle

P3 Chemie

Wasser als Lebensgrundlage - Wasserkreislauf - Wasser als Lebensmittel - Wasserverbrauch

Naturwissenschaftliche Vorgänge darstellen

DC S.66 Lösungsmittel Wasser DC S.68/69 Eigenartiges Wasser DC S.74 Die Chemie des Wassers

Präsentation

Literatur : DP: Duden Paetec Physik Na klar! 7/8

DC: Duden Paetec Chemie Na klar! 7/8 DB: Duden Paetec Biologie Na klar! 7/8

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A2 Kompetenzraster zur Unterrichtseinheit „Wasser i st Leben“

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A3 Werkstattkarte zur Unterrichtseinheit „Wasser is t Leben“

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A4 Kognitive Landkarte zur Unterrichtseinheit „Wass er ist Leben“

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A5 Operatoren und Anforderungsebenen Ebenen Operatoren Grafische Lernhilfen

1. S

amm

eln

sagen aufzählen beschreiben (be)nennen auswählen aufsagen erzählen sich erinnern

T-Karte Treppe Flussdiagramm …

2. V

erar

beite

n

erklären erläutern vergleichen gegenüberstellen lösen unterscheiden (ein)ordnen Beispiel geben Zusammenfassen strukturieren

Mindmap Struktogramm Venn-Diagramm …

3. A

nwen

den

entwickeln planen beurteilen vorhersagen spekulieren Hypothese aufstellen Prinzip anwenden untersuchen einschätzen begründen formulieren

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A6 Aufgabenanalyse mit Hilfe der Kompetenzmatrix

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A7 Ein Lehr-Lern-Modell für den kompetenzorientiert en Unterricht

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A8 Kompetenzorientierte Lernaufgabe

Trink dich fit! Mineralwasserhersteller werben damit, dass man durch Trinken ihrer Produkte einen großen Teil des täglichen Mineralstoffbedarfs des Menschen decken kann. Manche weisen zusätzlich darauf hin, dass ein bestimmtes Verhältnis des Calcium- und Magnesium-Gehalts gut für den Körper ist. Können wir durch naturwissenschaftliche Betrachtungsweise überprüfen, ob das, was uns die Werbung verspricht, korrekt ist? Aufgaben: (*) 1. Strukturiert das Problem in Form einer Mindmap. Finde geeignete

Informationen, die Dir helfen, die Frage zu klären. (**) 2. Vergleiche die gefundenen Informationen und stellt diese in Bezug zu der

formulierten Fragestellung. (***) 3. Formuliert einen Zeitungsartikel, der zu den Werbeaussagen Stellung

nimmt. Untersucht dazu Proben unterschiedlicher Mineralwasser auf ihren Nährstoffgehalt.

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A9 Bewertungsraster des Lernbereichs Naturwissensch aften

G E Pkte % ISS 1+ 15 100 1 14 95 1- 13 90

1+ 2+ 12 85 1 2 11 80 1- 2- 10 75

2+ 3+ 9 70 2 3 8 65 2- 3- 7 60

3+ 4+ 6 55 3 4 5 50

4+ 4- 4 45

4 5+ 3 40

5+ 5 2 30 5 5- 1 15

6 6 0 0

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A10 Bewertung eines Portfolios Für die Bearbeitung der Aufgaben und die Erstellung des Portfolios sind ________ Unterrichtsstunden vorgesehen. 3 2 1 0 1. Deckblatt gestaltet, Inhaltsverzeichnis, Datum und Seiten angeben

2. Die Ausarbeitung ist sauber und übersichtlich, Material und Quellen angeben

3. Die Lösungswege sind sauber und nachvollziehbar dokumentiert

4. Begriffe und Fachwissen wurde erarbeitet •••• K1 •••• K2 •••• K3 •••• K4

5. Bearbeitung der Aufgabenkartei ( 2P, 3P, 4P) Wähle vier besonders gelungene Aufgaben aus.

6. Küraufgaben ( 3P, 6P, 9P)

•••• Wahlaufgabe 1 •••• Wahlaufgabe 2

Es zählt jeweils zwei Drittel der fachliche Inhalt und ein Drittel die äußere Gestaltung!

Erreichte Punktzahl

52 51-50

49-48

47-46

45-44

43-41

40-38

37-35

34-33

32-30

29-28

27-26

25-20

19-14

13-8

Zensuren-Punkte

15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

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A11 Bewertung eines Lernplakats

Erreichte Punktzahl

32 31-30

29 28-27

26 25-24

23-22

21 20-19

18 17-16

15-14

13-11

10-8

7-5

Zensuren-Punkte 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

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A12 Bewertung einer Präsentation

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A13 Bewertung Gruppenarbeit / Wandzeitung Arbeitsgruppe/Thema Gruppenmitglieder: Arbeitsplanung und Durchführung 3 2 1 0 Arbeitsplanung Auswertung des beschafften Materials Sauberkeit bei der Arbeit Qualität der Skizzen / Grafiken Aufräumen Inhalte und Ergebnisse 3 2 1 0 Darstellung der Ergebnisse Sachliche Richtigkeit Vollständigkeit der wichtigen Inhalte Verständlichkeit der Formulierungen Form und Qualität der Wandzeitung Bewertung der Teamarbeit 3 2 1 0 Selbständigkeit Zweckmäßige Arbeitsteilung Kooperationsfähigkeit der Gruppenmitglieder Konfliktfähigkeit der Gruppenmitglieder Selbsteinschätzung und Kritikfähigkeit der Gruppe Gesamtbeurteilung Summe Vorbereitung und Durchführung / 10 Auswertung und Ergebnisse / 15 Teamarbeit / 15

Gesamt / 40 Erreichte Punktzahl

40 39-38

37-36

35-34

33-32

31-30

29-28

27-26

25-24

23-22

21-20

19-18

17-16

15-12

11- 6

Zensuren-Punkte

15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

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A14 Bewertung Experimente / Schüler-Praktikum Arbeitsgruppe/Thema Gruppenmitglieder: Vorbereitung und Durchführung 3 2 1 0 Arbeitsplanung Vorbereitung der Versuche Sauberkeit bei der Arbeit Technische Handhabung Beachtung der Sicherheitsvorschriften Notation der Ergebnisse Qualität der erstellten Skizzen Aufräumen Auswertung und Ergebnisse 3 2 1 0 Darstellung der Ergebnisse Sachliche Richtigkeit der Auswertung Vollständigkeit der Auswertung Verständlichkeit der Auswertung Form und Qualität des Protokolls Bewertung der Teamarbeit 3 2 1 0 Selbständigkeit Zweckmäßige Arbeitsteilung Kooperationsfähigkeit der Gruppenmitglieder Konfliktfähigkeit der Gruppenmitglieder Selbsteinschätzung und Kritikfähigkeit der Gruppe Gesamtbeurteilung Summe Vorbereitung und Durchführung / 16 Auswertung und Ergebnisse / 15 Teamarbeit / 15

Gesamt / 46 Erreichte Punktzahl

46 45-43

42-41

40-39

38-36

35-34

33-32

31-30

29-28

27-25

24-23

22-21

20-18

17-14

13- 6

Zensuren-Punkte 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

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A15 Bewertung Projektarbeit

Die Schülerin / der Schüler …

3 2 1 0

bearbeitet selbständig eine Fragestellung arbeitet sauber, leise und strukturiert beachtet die deutsche Rechtschreibung und formuliert grammatikalisch korrekte Sätze

kann Informationen im Internet recherchieren und nach ihrer Relevanz für das Thema bewerten

kann auf der Grundlage von Fachtexten eigene Texte verfassen

nennt Quellen und beachtet das Urheberrecht strukturiert den Text nach wissenschaftlichen Kriterien verwendet passende Bilder und Diagramme nimmt Bezug auf Diagramme und wissenschaftliche Daten entwickelt eigene Thesen und belegt diese anhand von Fakten bewertet wissenschaftliche Sachverhalte kommuniziert sachgerecht Summe: Erreichte Punktzahl

36 35-34

33-32

31-30

29-28

27-26

25-24

23-22

21-20

19-18

17-16

15-14

13-12

11-8

7- 3

Zensuren-Punkte

15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Name: Vorname: Klasse: