Die Vergil Legende

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Die vergil-legende Author(s): Heinrich Naumann Source: Mnemosyne, Fourth Series, Vol. 35, Fasc. 1/2 (1982), pp. 148-153 Published by: BRILL Stable URL: http://www.jstor.org/stable/4431114 . Accessed: 17/06/2011 05:43 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of JSTOR's Terms and Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp. JSTOR's Terms and Conditions of Use provides, in part, that unless you have obtained prior permission, you may not download an entire issue of a journal or multiple copies of articles, and you may use content in the JSTOR archive only for your personal, non-commercial use. Please contact the publisher regarding any further use of this work. Publisher contact information may be obtained at . http://www.jstor.org/action/showPublisher?publisherCode=bap. . Each copy of any part of a JSTOR transmission must contain the same copyright notice that appears on the screen or printed page of such transmission. JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. BRILL is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Mnemosyne. http://www.jstor.org

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Die vergil-legendeAuthor(s): Heinrich NaumannSource: Mnemosyne, Fourth Series, Vol. 35, Fasc. 1/2 (1982), pp. 148-153Published by: BRILLStable URL: http://www.jstor.org/stable/4431114 .Accessed: 17/06/2011 05:43

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148 MISCELLANEA

not excluded that p??f????? could be used of hair. However, the instances he quotes in any case will not prove his point. The passage [Lucian] Amor. 26 da???e?? ??? ?p? t?? ?efa??? ??st????? ????e? ?a??????? t? ?a??? ?????s?? d???a p??f????te? ?? ??? ?p???t??? ?????ta? ?etaf????? ??s???, ol d? pa?' ?ta ?a? ???t?f??? p??? t?? ?? ?e????? ????te??? se????? in my view is a learned (and skillful!) paraphrase of Od. ? 230-5 = ? 157-62 ?ad d? ????t??/ ???a? ??e ???a?, ?a??????? a??e? ????a?./?? d' dte t?? . . .,/ ?? ??a tf ?at??e?e ????? ?efa?? te ?a? ?????. The learned author is commenting upon the difficult ?a??????? ???e? ????a?. The passage does not prove that without an explicit reference to the ???????? comparison p??f??? could be used of hair. The other

piece of evidence adduced by Baldwin, Lucian De salt. 41, proves to be even a counter-argument: the purple hair of the Nisus-Scylla story is clearly a

?a??ast??, not to say an ad??at??: cf. e.g. Aesch. Cho. 613 ff., Ov. Met. VIII 8-10, 85-6. Nevertheless, on this point Baldwin may well be right.

DIE VERGIL-LEGENDE

Die Frage "What do we know about Virgil?", die von Tenney Frank x) zum 2000. Geburtstag Vergils gestellt und skeptisch, aber etwas unbestimmt beantwortet wurde, gestattet heute, zum 2000.

Todestag, wohl eine bestimmtere Antwort. 1. In den Harvard Studies 2) hoffe ich gezeigt zu haben, da?

kein Zweifel mehr bestehen kann, da? wir in der Vergil-Vita des Donatkommentars die Sueton-Vita besitzen, und zwar, bis auf

? 37 f., ohne jeden fremden Zusatz 3). 2. Damit entf?llt die M?glichkeit, Nachrichten, die ein moderner

Beurteiler mit Recht f?r wenig glaubhaft h?lt, ohne sachlichen und sprachlichen Beweis als "Einf?gung des Donat" zu bezeich-

nen4). Wir m?ssen uns damit abfinden, da? Sueton (und seine

Zeit) von Vergils Leben nicht mehr wu?te, als seine Vita enth?lt. Das hat seinen Grund vor allem darin, da? es niemand der M?he f?r wert gehalten hat, eine Vergil-Biographie zu verfassen oder eine Dokumentation anzulegen, als Nachrichten und Dokumente noch zu erreichen waren 5).

3. Es gab keine Vergil-Vita des Varius, die man aus dem Quin- tilianzitat e) voreilig gefolgert hat. Man m??te sonst, auf Grund der Erw?hnungen des Varius in der Sueton-Vita, annehmen, er habe sich darin selbst als Kuppler seiner Frau (?10), als Dieb des Thyestes' (? 48, Servius zu Ecl. III 20), als wortbr?chigen Freund (? 39 f.) und als Verschlimmbesserer der Aeneis (?42; Servius in der Vita und zu A e ? ?) dargestellt. Es gab auch keine Vorrede des Varius zu seiner Aeneis-Ausgabe. Warum sollte sie nicht erhalten, warum sollte nirgends aus ihr zitiert worden sein? Ebensowenig gab es das von Wolf Aly7) erfundene 'Buch der Freunde', an das vor allem B?chner glaubt8). Es

Mnemosyne, Vol. XXXV, Fase. 1-2

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wird nicht einmal von Gellius (17, 10, 2) bezeugt. Dessen amici

familiaresque Vergilii in his, quae de ingenio moribusque eius memoriae tradiderunt, meint die Sueton-Vita, in der alles zu-

sammengetragen ist, was an Urteilen der Freunde ?ber Vergils Begabung und Arbeitsweise zu Suetons Zeiten noch zu erreichen war. Wenn dem Gellius ein Buch vorgelegen h?tte, h?tte er das durch liber, commentarius oder ?hnliches ausgedr?ckt9). Ein solches Buch mehrerer ?ber einen Dichter w?re ein solches unicum et novum gewesen, da? es unbegreiflich ist, warum niemand sonst seiner gedacht haben sollte.

4. B?chners Behauptung "Sueton hat vorz?gliche Quellen gehabt" 10) trifft zu auf den Augustus-Brief und das Properz- Zitat in ? 30 und auf das Zitat aus Seneca in ? 29. Aber dort stehen Werturteile, wie die am Ende der Terenz-Vita, nichts im

eigentlichen Sinne Biographisches. Was die Vita ?ber die Familie, die Enteignung, die Lebensgefahr, die letzte Reise, den Tod und die Testamente berichtet, ist so fragw?rdig11), da? es unm?glich auf Augenzeugenberichte eines Pollio oder Augustus zur?ckgehen kann. Mit Recht sagt B?chner (RE 1051 = 31, 50), da? "ein Historiker es sicher f?r unter seiner W?rde gehalten h?tte, derlei zu erz?hlen".

5. Auch die Nachrichten des Melissus (? 16)12), des Eros (? 34) und des Nisus (?42) sind in h?chstem Grade fragw?rdig. Da? Sueton die Quelle nennt, bedeutet nicht, da? er an die Richtigkeit der Nachricht glaubt, sondern im Gegenteil, da? er die Gew?hr daf?r der Quelle ?berl??t. Formulierungen wie Asconius Pedianus

adfirmat ipsam postea maiorem natu narrare solitam (? 10), Erotem librarium . . . exactae tarn senectutis tradunt referre solitum (? 34), Nisus grammaticus audisse se a senioribus aiebat (? 42) zeigen, wie skeptisch Sueton diesen Angaben gegen?bersteht, wie sehr er sich davon zu distanzieren versucht. Erst recht verr?t er seine

Skepsis, wenn er eine Nachricht mit tradunt, ferunt und ?hnlichem

einf?hrt1S). 6. Auch das Testament lag dem Sueton nicht im Original vor,

so da? sein Wortlaut sich wiederherstellen lie?e 14). Wie Testamente

augusteischer Zeit aussahen, ergibt sich aus A 66 1d). Was Sueton im Archiv gefunden haben d?rfte, war ein Auszug im Fiscal-

Einnahme-Register, der nur das rechtlich Erhebliche verzeichnete: das Geburtsdatum (?2), weil von ihm die Testierf?higkeit abhing; das Todesdatum (?35), weil damit das Testament in Kraft trat; die H?he des Verm?gens (? 13) ; die Erben und deren Anteil (? 37). Dieses Register d?rfte von Sueton auch in der Horaz-Vita benutzt worden sein. Offenbar stehen deshalb dort alle drei Angaben in einem Satz. Eine Bestimmung ?ber den literarischen Nachla?

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war in einem solchen Register begreiflicherweise nicht zu finden. Daher die Formulierung (? 39) : nthil quidem nominatim de ea cavit.

7. Neben diesen Zufalls-Quellen gab es zwei reichlicher flie?ende. Einmal die 'allegorische' Textauslegung in der Grammatiker- Schule. Sie beginnt bei Vergil selbst (Ecl. V 86 f., VI 4) und setzt sich bei Properz (II 34, 67 ff.), Calpurnius (IV 62 t.) und Martial

(VIII 56, 5) fort16). Da? diesen Allegorien nicht, wie B?chner17) annimmt, ein unabh?ngiges sicheres 'Wissen' vorausliegt, sondern da? sie reine Phantasie-Erzeugnisse 18) sind, ergibt sich (1) aus dem Protest des Donat (? 66) und des Servius (z.B. zu Ecl. III 20; VI n; II 73; III 71); (2) aus dem Fehlen jeder 'historischen' Kenntnis bei den Angaben des Servius ?ber Pollio und Varus

(zu Ecl. IV 1 und VI 6); (3) aus der F?lle von Namen f?r den 'Geliebten' der II. und den 'Centurio' der IX. Ekloge19); (4) aus der sachlichen und zeitlichen Widerspr?chlichkeit der Nachrichten zur Enteignung. Servius setzt sie zumeist nach Aktium an 20) ; Donats victor Augustus (? 62) d?rfte dasselbe meinen. Sueton scheint mit seinem indemnis (? 19) der I. Ekloge zu folgen, bei der 'Lebensgefahr' (? 20) Geo II 39 und 44 {ades).

8. Diese allegorische Textauslegung wird nicht glaubhafter dadurch, da? Sueton ihr offenkundig mit Selbstverst?ndlichkeit vertraut: quem secunda Bucolicorum ?cloga Alexim appellat (?9); cuius exitum sub nomine Daphnidis deflet (? 14) 21).

9. Die zweite Quelle, aus der Sueton gesch?pft hat, ist die

Verteidigungs-Anekdote, auf die zuerst Hardie aufmerksam ge- macht hat22). Ihr entstammt alles, was auf verecundia und fama abgestellt ist23), vor allem also die Nachrichten ?ber die Arbeits-

weise, die Vorlesungen und Auff?hrungen, ?ber die laudes Galli 24), ?ber die 'letzte Reise' und ?ber das 'Zweite Testament' mit seinem

Vernichtungsgebot. Die 'Reise' d?rfte aus dem Grabepigramm (Calabri rapuere), aus dem Zusammentreffen des Todes in Calabrien mit der Landung des Augustus in Brindisi und aus Horaz c. I 3 gefolgert sein, in Analogie zur 'letzten Reise' in der Terenzvita. Das 'Zweite Testament' 26) mit dem Verbrennungsgebot d?rfte seine Entstehung Ovid (Trist. I 7, 15) verdanken. Weder das

Grabepigramm noch Properz noch Tibull **), der die ver?ffentlichte Aeneis als erster benutzt hat, noch Ovid (Am. I 15, 25) wissen das

geringste davon. 10. Das 'Dritte Testament' (? 39) desiderava crematurus ipse;

Gellius 17, 10, 7 : petivit oravitque) ist wohl von denen erfunden, die

Appendix-Werke aus dem angeblichen 'Nachla? des Varius et Tueca' herausgeben wollten. Wenn ein Verbrennungsgebot wirklich bestanden h?tte, w?ren ihm diese Werke in erster Linie zum Opfer gefallen. Daher die Formulierung (? 40) ne quid ederent, quod non a

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se editum esset, die wenig sinnvoll ist, weil die Erben die edierten Werke (Bucolica und Ge?rgica) weder zur?ckhalten noch abermals edieren konnten.

n. Was wissen wir nun wirklich von Vergils Leben 27?) Die Her- kunft aus Mantua, den Geburtstag (15.10.70), den Todestag (21.9.19), den Tod in Calabrien, das Grab in Neapel, die Verbunden- heit mit Augustus und Maecenas, mit Horaz und Properz, mit

Pollio, Varus und Gallus, mit Varius und Tueca, das betr?chtliche

Verm?gen, das dem eines Senators entspricht, ererbt und ge- schenkt, das ihm die hohe Bildung und die Mu?e zum Schaffen

gew?hrt hat. Aus dem Werk l??t sich vermuten, da? er, wie alle

Mantuaner, von den Landenteignungen betroffen war. Es l??t Schl?sse zu auf sein Arbeitsethos und seine Arbeitsweise, wie sie bereits in ? 22 ff. der Sueton-Vita gezogen worden sind.

12. Alles andere, was ?berliefert wird, ist Legende: Legende der

Vergil-Auslegung in der Schule, wie etwa die Prodigien, die Geburt im Stra?engraben bei der Feldarbeit der Eltern, die Liebschaften, die Lehrzeit bei dem Epikureer Siro, die Befangenheit, die Einzel- heiten der Enteignung ebenso wie die frei erfundene Lebensgefahr mit der Rettung (1) durch den Flu?, (2) durch die taberna carbo-

naria, (3) durch Maecenas. Diese Schul-Erfindungen zeichnen einen 'idyllischen' Vergil, der den engen, 'urt?mlichen' Verh?lt- nissen selbst entstammt, die er preist und schildert, und der aus armen Anf?ngen zu Reichtum und Ansehen aufgestiegen ist. ?

Legend?re Erfindung der Verteidiger Vergils gegen seine obtreeta- tores sind vor allem die laudes Galli, die 'letzte Reise' und das 'Zweite Testament'. Sie wenden sich gegen eine Vergil-Kritik von solcher Sch?rfe, da? Caligula et Vergilii et Titi Livii scripta et

imagines paulum afuit quin ex omnibus bibliothecis amover et, quorum alterum ut nullius ingenti minimaeque doctrinae . . carpebat (Sueton, Cal. 34), da? von Favorinus, dem Lehrer des Gellius (Gellius 17, 10, 19 und Macrobius Sat. 5, 17, 14) die Aetna-Darstellung der Aeneis (III 570 ff.) omnium, quae monstra dieuntur, monstruosissi- mum genannt wird und da? Macrobius aus dem Vernichtungsgebot des 'Zweiten Testaments' (Sat. 1,24,6) die Folgerung zieht:

qui enim moriens poema suum legavit igni, quid nisi famae suoe vulnera posteritati subtrahenda curaviti Vor diesem Hintergrund erweisen sich die Legenden nicht als Zeugnisse hemmungsloser Erfindungssucht, sondern als Zeichen tiefster Liebe und Verehrung.

D 5300 Bonn, Im Erlengrund 32 Heinrich Naumann

?) The Classical Journal 26 (1930) 3 ff. 2) 85 (1981), 185.? Vergi. H. Naumann, Suetons Vergil-Vita, RhM 87

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(I938)? 334 ff.; Noch einmal: Suetons Vergil-Vita, Phil. 118 (1974), 131 ff.; K. Bayer bei J. G?tte, Vergil: Landleben, Bucolica, Ge?rgica, Catalepton (M?nchen 1970), 214 ff.

3) H. Naumann, L?cken und Einf?gungen in den Dichter-Viten Suetons, ws 92/13 (1979), 159-65.

4) E. Paratore, Una nuova ricostruzione del 'de poetis' di Suetonio (Torino 1946, Roma 1950), 267. Keine dieser Athetesen wird von Karl Bayer be- st?tigt (Der suetonische Kern und die sp?teren Zus?tze der Vergilvita, Diss. (Masch.) M?nchen 1951, 148, 151, 162, 165, 187, 190, 193, 200, 222, 230).

5) B?chners Vergleich der augusteiischen Philologen mit den Alexan- drinern (RE R 2, 8, 1 (1956) 1022 = 2, 30-40 der Buchausgabe) ist treffender, als er ahnt : eine von zeitgen?ssischen Gelehrten verfa?te Vita des Apollonios, Aratos, Kallimachos, Theokrit gab es so wenig wie eine zeitgen?ssische Vita des Vergil, Horaz oder Properz.

6) Quintilian Inst. X 3, 8. ? Vgl. dazu C. P. Bill, CP 23 (1928), 66: "Suppose Horace's works were lost and we found in Quintilian the remark that Horace called Vergil's style molle ac facetum (Sat. I 10.44). We could then assume that Horace wrote a special work about Vergil".

7) W. Aly, Die ?berlieferung von Vergils Leben, PhW 43 (1923), 647 f. ? Sehr treffend ?ber die Fragw?rdigkeit Bill (Anm. 6), 66.

8) ?. B?chner, R?mische Literaturgeschichte (Stuttgart 1957), 275 und 485, und RE 1035 = 15, 61 ff.

9) H. Naumann, Gab es eine r?mische Dichter-Biographie ?, Sileno 2 (1976), 45 f.

10) Der Kleine Pauly (Stuttgart 1976) V, 1190, 53. 11) Dem ist insbesondere Paratore nachgegangen (Anm. 4). 12) Melissus ist wahrscheinlich erst nach dem Tode Vergils in das Haus

des Maecenas gekommen. Die Nachricht d?rfte eine ineptia aus seinen Ineptiae sein (Sueton Gr. 21). Sie bezieht offensichtlich Geo II 508 hic stupet attonitus rostris 'allegorisch' auf Vergil. Bill (Anm. 6), 67 sagt dazu: "The sentence is a virtual contradiction of ?? 28 and 29 of the same Life, where Suetonius refers in superlative terms to the sweetness and wonderful charm of Vergil's reading ? things difficult to imagine of a man whose sermo was tardissimus ac paene indocto similis"'.

13) Das verkennt B?chner, Der Kleine Pauly V, 1190, 57. 14) G. Marconi, Il testamento di Virgilio, RCCM 3 (1961), 342 ff.; R.

Scarda, Il testamento di Virgilio e la leggenda dell' Eneide, RCCM 5 (1963), 303 ff.

15) amicorum . . . suprema iudicia morosissime pensitavit, neque dolore dissimulato, si parcius aut extra honorem verborum, neque gaudio, si grate pieque quis se prosecutus esset.

16) F?r Quintilian Inst. Vili 6, 47 ist sie etwas Selbstverst?ndliches: verum non pastor Menalcas, sed Vergilius est intellegendus (zu Ecl. IX 7).

17) RE 1036 = 16, 42 ff.; 1037 = 17, 4; 1041 = 2i, 7 ff.; 1048 = 28, 7 ff.

18) E. Diehl, Die Vitae Vergilianae und ihre antiken Quellen (Bonn 1911)? 51-60. ? Vgl. auch Fr. Leo, Hermes 38 (1903), 1; Fr. Vollmer, RhM 61

(1906), 489; W. Kroll, RhM 64 (1909), 50 ff. 19) Servius zu Ecl. II 1 und IX 1 ; Probus Hagen III 2, S. 328. 20) Servius zu Ecl. III 74; IX 11 .. 28 .. 67; Probus Hagen III 2, S. 327.

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21 ) Ein dreisilbiger Alexis ist kein passender Deckname f?r einen vier- silbigen A lexander. Der verecundus Vergilius d?rfte kaum den eigenen Bruder unter die G?tter versetzt haben.

22) C. Hardie, Vitae Vergilianae Antiquae (Oxford 1961), XIV ff. 23) B?chner, RE 1035 = 15, 61 ff. ? H. Naumann (Anm. 9), Sileno 2

(1976), 43. 24) H. Naumann, Laudes Galli. Die angebliche Umarbeitung der Ge?rgica,

Sileno 4 (1978), 7-21. 25) Plinius n.h. VII 30, 114. Das 'Erste Testament' (nihil quidem nomi-

natim de ea cavit) erscheint in der Sueton-Vita ? 39; ebendort (?36) das Grab- epigramm, das mit pascua, rura, duces die drei gro?en Werke gleichstellt; ? 37 (heredes fecit). Entdeckt ist die Problematik der Testamente Vergils in Munaris Ciris-Buch.

26) V. Buchheit, Tibull II 5 und die Aeneis, Phil. 109 (1965), 104-20. 27) Zeugnisse: Mantua: Grabepigramm (? 36); Ovid, Am. 3, 15, 7;

Martial 1, 61, 2; vgl. Geo II 198, III 10 ff., A e X 2oo ff. ? Calabrien: Grab- epigr. ? Neapel: Grabepigr.; Martial 11, 49, 48; Plin. ep. 3, 7, 8; Statius Silv. 4, 4, 54. ?Geburtstag: Testament (? 2) ; Martial 12, 67, 3; Auson. Idyll. 5, 25; Plin. ep. 3, 7, 8. ? Todestag: Testament (? 35). ? Verm?gen: Testament (? 12, 13, 37). ? Besitz in Calabrien: Properz 2, 34, 67; vgl. Geo II 197, IV 126.

THE ?O??S CANAL

In his recent book The Corn Supply of Ancient Rome (Oxford 1980), 121-2, Geoffrey Rickman cites and translates P. Oxy. X 1259 *) as an example of the many receipts issued and demanded

by every part of the organization in Egypt involved in the collection and transport of corn to protect themselves against liability and to prevent fraud.

Like the original editors, Rickman translates P. Oxy. X 1259, 4-17 incorrectly at one point. These lines, in which a shipper formally acknowledges the receipt of corn for transport to Alexan-

dria2), run as follows:

pa???a??? {pa???a???} ?a?

5 pa?a?e??t???a? pa?? ???s????? ????f??- ?? ?a? ??d???? ?a?se????? se?t?????? ??t?

t?pa???a? ????e?? t?p?? t?? ??asta-

?e?sa? ?[?]? ?p? te s?? ?a? ??????? t?? ?a? ?p?-

???? ?as?????? ??a??at??? t?? a?t?? ????? ?? e? ap?st???? t?? ??at?st?? ep?t??p?? t?? ??a?

p??e?? ?p? d???s??? ??sa???? t?? a?t?? ????? e?? ????? p?ta??? p???? ?e???at?? t?? d?e????t[??] ?? (?t???) t?? ?????? ??t???at???? *??t?????[? ?a? G?t]a ??se??? Se?ast??

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