Die Polizei sucht einen roten BMW · MONTAG, 28. JULI 2008 OSNABRÜCK 15 KONTAKT Ihre Redaktion...

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Briten-Flächen Thema auf der Immobilienmesse Osnabrück wirbt bei Expo in München hin OSNABRÜCK. Osnabrück wird auf der wichtigsten Im- mobilienmesse Deutsch- lands, der Expo Real in Mün- chen, Werbung für die Bri- ten-Flächen machen. Die Stadt präsentiert sich vom 6. bis 8. Oktober auf ei- nem Stand zusammen mit der Bundesanstalt für Immo- bilienaufgaben (Bima), die die Kasernenflächen im Auf- trag des Bundes betreut. Ei- gentümerin der Briten-Ka- sernen ist die Bundesrepub- lik Deutschland. Stadt und Bima teilen sich die nicht unerheblichen Kos- ten. Der städtische Anteil wird nach vorläufigen Be- rechnungen bei 95 000 Euro liegen. Dafür erhält Osna- brück einen sogenannten Kopfstand mit einer Fläche von 99 Quadratmetern „in exponierter Lage“, wie die Verwaltung mitteilt. Der Rat hat die Mittel freigegeben. Die Expo Real ist die wich- tigste Immobilien-Fach- messe in Deutschland mit in- ternationaler Ausstrahlung. Im Vorjahr präsentierten sich dort 1800 Aussteller aus 43 Ländern. Es kamen 23 800 Fachbesucher aus 77 Län- dern. Bis März 2009 werden in Osnabrück 160 Hektar Ka- sernenflächen und 1300 Wohnungen frei. KOMMENTAR Geldanlage Von Wilfried Hinrichs D as ist eine Menge Geld: 95 000 Euro gibt die Stadt aus, um sich drei Tage auf einer Messe zu zeigen. Aber das Geld ist gut angelegt. Denn die Stadt darf keine Chance verpassen, Inves- toren anzusprechen. Und auf der Expo Real sind sie alle da. Außerdem wird Osnabrück in München mehr vorweisen können als leere Flächen in guter Lage: Im Oktober liegen die Ergebnisse des gro- ßen Beteiligungsprozes- ses vor. Genug Lockstoff für Investoren also. [email protected]

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MONTAG,28. JULI 2008 OSNABRÜCK 15

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Die Schusswaffe, mit der Marcus K. erschossen wurde, bleibt spurlos verschwunden. Auch die Polizisten der Bereitschaftspolizei konnten die Waffe im Gartenhinter dem Haus in der Fritz-Berend-Straße nicht finden. Im Hintergrund die Wohnung des Mordopfers im ersten Stock. Foto: Gert Westdörp

Mordopfer Marcus K.

Die Polizei sucht einen roten BMWErmittler hoffen nach dem Mord an Marcus K. auf Tipps aus der Bevölkerung

Von Stefan Prinz

OSNABRÜCK. Vom Mörderdes 38-jährigen Marcus K.gibt es noch immer keineSpur. Trotz einiger Hinweiseaus der Bevölkerung tapptdie Polizei derzeit im Dunk-len. Jetzt sucht die Mord-kommission einen rotenBMW, der in den Tagen vordem Verbrechen in der Näheder Wohnung gesehen wur-de.

Die Polizei hat seit demMord am Donnerstag inten-siv das persönliche Umfeldvon Marcus K. durchleuch-tet. „Derzeit werden dieLebensverhältnisse des Op-fers überprüft und weiterhinVernehmungen von Zeugendurchgeführt“, erklärte ges-

tern Polizeisprecher GeorgLinke. Dazu gehörten unteranderen auch die 30-jährigeLebensgefährtin und derenneuer Freund. Beide befin-den sich aber auf freiem Fuß,so Linke. Es bestehe keindringender Tatverdacht.

Die Frau hatte angegeben,zum Tatzeitpunkt am spätenDonnerstagnachmittag mitihrem neuen Freund an derTankstelle Busch in Atter ge-wesen zu sein. Ob auf den Vi-deobändern der Überwa-chungskameras dieser Auto-stopp des Pärchens an derTankstelle aufgezeichnetwurde, ist aber unklar. DiePolizei hat die Videobändergesichert, wollte aber aufNachfrage nach dem Inhaltkeine näheren Angaben ma-chen. Als Begründung nen-

nen die Beamten „ermitt-lungstaktische Gründe“. DasInteresse der Beamten kon-zentriert sich jetzt auf einen

weinroten BMW der 5er-Bau-reihe. Das Auto sei von Zeu-gen in den Tagen vor der Tathäufiger in der Nähe desHauses in in der Fritz-Be-rend-Straße Nummer 10 ge-sehen worden. Dabei warenan dem BMW rote Osnabrü-cker Kennzeichen ange-bracht. Ob das Fahrzeug aberüberhaupt in Verbindungmit dem Mord stehe, lassesich derzeit noch nicht sagen.

Ein konkreter Tatverdachthabe sich aber sich bislangnicht herauskristallisiert.Die Hintergründe der Tatsind ebenso völlig ungeklärt.

Spurlos verschwundenscheint auch die Pistole, mitder Marcus K. gleich mehr-fach in den Rücken geschos-sen wurde. Nach den Schüs-sen war K. von seiner Le-

bensgefährtin tot im Schlaf-zimmer der gemeinsamenWohnung gefunden worden.

Die Mordkommissionhofft weiterhin auf Tipps ausder Bevölkerung: Es werdenaußerdem Zeugen gesucht,die Angaben zu den Vor-kommnissen vom Donners-tagnachmittag machen kön-nen. Besonders interessantist für die Ermittler der Zeit-raum zwischen 13 Uhr und17.45 Uhr. Die Polizei fragt:„Wer hat den VerstorbenenMarcus K. am Tattag undmöglicherweise in Beglei-tung von anderen Personengesehen?“

Hinweise zu verdächtigenPersonen oder Fahrzeugennimmt die Polizei unter Tele-fon 0541/327-3131 entgegen.

Verfolger mitWarnschuss

gestopptOSNABRÜCK. Erst der Warn-schuss aus einer Polizeiwaffekonnte am Samstagmorgeneinen Räuber vor seinem Ver-folger retten. Gegen 6.40 Uhrkam es im OsnabrückerStadtteil Dodesheide zu ei-nem versuchten schwerenRaub. Das Raubopfer konntetelefonisch einen Freundherbeirufen.

Daraufhin attackiertenOpfer und Freund den22-jährigen Räuber mit ei-nem schweren Fahrrad-schloss und einem Golfschlä-ger. Bei Eintreffen der Polizeiflüchtete der Räuber, gefolgtvon dem 22-jährigen Freunddes Raubopfers, der immerwieder mit dem Golfschlägerzu schlagen versuchte. Ob-wohl die Polizisten riefen, re-agierte der Verfolger nicht.Er war „wie von Sinnen“,heißt es in einer Erklärungder Polizei. Als der Räuberstürzte, stand sein Gegen-über mit erhobenem Golf-schläger über ihm unddrohte zuzuschlagen. Um daszu verhindern, gab ein Poli-zist einen Warnschuss ab.Daraufhin ließ der Peinigervon seinem Opfer ab. Alle Be-teiligten standen unter Alko-holeinfluss. Nach einer Blut-entnahme bei dem Verfolgerwurden alle in Freiheit ent-lassen.

Diskussion über dieGesamtschule „verschlafen“

SPD und Grüne kontern Kritik von CDU und FDP

OSNABRÜCK. Die Ratsfrakti-onen von SPD und Bündnis90/Die Grünen weisen dieKritik von CDU und FDP amRatsbeschluss zur Errich-tung einer Gesamtschule amStandort der Käthe-Kollwitz-Schule zurück.

„Man kann sich des Ein-drucks nicht erwehren, CDUund FDP wollten ihre insge-samt ablehnende Haltungzur Einrichtung einer weite-ren Gesamtschule in Osna-brück hinter einer konstru-ierten Kritik am Verfahrenverbergen“, so der Fraktions-vorsitzende der Grünen, Mi-chael Hagedorn, und dieschulpolitische Sprecherinder SPD-Fraktion, Marion Fi-olka-Dörpmund.

Im November des vergan-genen Jahres hätten CDUund FDP einen Vorstoß füreine weitere Gesamtschulevon SPD und Grünen im Ratmit dem Verweis auf dasnoch nicht verabschiedeteniedersächsische Schulge-setz abgelehnt. In der Zwi-schenzeit sei aber einigespassiert: „Wir haben einSchulgesetz, das die Einrich-

tung weiterer Gesamtschu-len ermöglicht, und wir ha-ben die Initiative einer Schu-le, der Eltern, der anliegen-den Grundschulen, die eineintegrierte Gesamtschule amStandort der Käthe-Kollwitz-Schule wollen“, heißt es in ei-ner gemeinsamen Erklärungder beiden Politiker. „ImStadtteil wird die Initiativeuneingeschränkt begrüßt,nur CDU und FDP verbergenihr grundsätzliches Unbeha-gen hinter fadenscheinigerVerfahrenskritik“, kritisiertMichael Hagedorn.

Das Konzept und derWunsch der Käthe-Kollwitz-Schule nach einer Umwand-lung in eine Gesamtschulesei allen Fraktionen bereitsim Winter vorgestellt wor-den. Darüber hinaus habe esim Februar eine Informationim Schulausschuss hierübergegeben. „Der Ratsbeschlussgreift diese Initiative auf.Wer sich davon überrumpeltfühlt, der hat die seit Mona-ten laufende Diskussion ver-schlafen“, kritisiert MarionFiolka-Dörpmund. Mit demVorschlag, wieder Sekundar-

schule zu werden, ignorieredie FDP vollständig den bil-dungspolitischen Ansatz,den Schüler, Eltern und Leh-rer für die Käthe-Kollwitz-Schule entwickelt hätten.

Die insbesondere von derCDU geäußerte Kritik, vor ei-ner Elternbefragung einenStandort auszuwählen, wei-sen SPD und Grüne zurück.„Bei der im Schulgesetz vor-geschriebenen Elternbefra-gung muss ein Standort mitbenannt werden – wie sonstsollen Eltern entscheiden, obsie ihr Kind an dieser Schuleanmelden würden?“, so Ha-gedorn. Die Nennung desSchulstandortes entsprecheden Empfehlungen der Lan-desregierung für die Eltern-befragungen.

Der Stadtrat hatte in derletzten Sitzung vor der Som-merpause mit 25 zu 22 Stim-men beschlossen, möglichstzum Schuljahr 2009/2010eine Integrierte Gesamt-schule in der Käthe-Kollwitz-Schule einzurichten. DasProjekt steht allerdings untereinem Finanzierungsvorbe-halt

TILL

Bloß nicht

bewegen

Puh, ist das schwül! Weres sich leisten kann,

sollte sich bei diesemschweißtreibenden Wet-ter einfach ruhig verhal-ten und nichts tun. Ambesten gar nicht bewegen.Das Ein- und Ausatmen

sei schon Be-wegung ge-nug, um insSchwitzen zukommen, riefeine Kollegingestern Nach-mittag Tillüber denSchreibtisch

zu. Worauf sich ein ande-rer Kollege zu Wort melde-te: Er habe sich am Mor-gen sportlich bewegt, dieSchwüle habe ihm nichtviel ausgemacht. Aber:Ihm scheine es, als er-reichte der Ozongehaltder Luft schon wiederhohe Werte. Auf jeden Fallhabe er beim Laufen einleichtes Brennen in derLunge verspürt. Von we-gen Ozon, dachte Till. Dasucht jemand eine Aus-rede für seine offenkun-dige Konditionsschwäche.Beim Thema Bewegungund Wetter und beimBlick auf die Gewitterwol-ken am Himmel fiel Tilleine nette kleine Ge-schichte aus der fernenWelt über unseren Köpfenein: Zwei Engel fliegendurch den blauen Him-mel. Fragt der eine Engelden anderen: „Sag mal,weißt du eigentlich, wiedas Wetter morgen wird?“– „Ich glaube wolkig.“ – NaGott sei Dank. Dann kön-nen wir uns endlich malwieder hinsetzen.“

Bismorgen

Briten-Flächen Thema aufder Immobilienmesse

Osnabrück wirbt bei Expo in München

hin OSNABRÜCK. Osnabrückwird auf der wichtigsten Im-mobilienmesse Deutsch-lands, der Expo Real in Mün-chen, Werbung für die Bri-ten-Flächen machen.

Die Stadt präsentiert sichvom 6. bis 8. Oktober auf ei-nem Stand zusammen mitder Bundesanstalt für Immo-bilienaufgaben (Bima), diedie Kasernenflächen im Auf-trag des Bundes betreut. Ei-gentümerin der Briten-Ka-sernen ist die Bundesrepub-lik Deutschland.

Stadt und Bima teilen sichdie nicht unerheblichen Kos-ten. Der städtische Anteilwird nach vorläufigen Be-rechnungen bei 95 000 Euroliegen. Dafür erhält Osna-brück einen sogenanntenKopfstand mit einer Flächevon 99 Quadratmetern „inexponierter Lage“, wie dieVerwaltung mitteilt. Der Rathat die Mittel freigegeben.

Die Expo Real ist die wich-tigste Immobilien-Fach-messe in Deutschland mit in-ternationaler Ausstrahlung.Im Vorjahr präsentiertensich dort 1800 Aussteller aus43 Ländern. Es kamen 23800

Fachbesucher aus 77 Län-dern. Bis März 2009 werdenin Osnabrück 160 Hektar Ka-sernenflächen und 1300Wohnungen frei.

KOMMENTAR

GeldanlageVon Wilfried Hinrichs

Das ist eine MengeGeld: 95 000 Euro

gibt die Stadt aus, umsich drei Tage auf einerMesse zu zeigen. Aberdas Geld ist gut angelegt.Denn die Stadt darf keineChance verpassen, Inves-toren anzusprechen. Undauf der Expo Real sind siealle da. Außerdem wirdOsnabrück in Münchenmehr vorweisen könnenals leere Flächen in guterLage: Im Oktober liegendie Ergebnisse des gro-ßen Beteiligungsprozes-ses vor. Genug Lockstofffür Investoren also.

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Wertlos: Reste des Baumate-rials, das gestern Nachmittagin einem dachlosen Lager inHellern Feuer fing. Brandur-sache war vermutlich Selbst-entzündung.

Foto: Thomas Osterfeld

Lager mitBaumaterial

brennt hin OSNABRÜCK. Ein mitBaumaterial voll gestopftesLager an der Töpferstraße inHellern hat gestern am spä-ten Nachmittag Feuer gefan-gen. Die Rauchsäule war weitsichtbar und ließ einen grö-ßeren Schaden befürchten.Aber die Löschtrupps von Be-rufsfeuerwehr und der Frei-willigen Feuerwehr Stadt-mitte fanden nur einen dach-losen, mit einer Tür gesicher-ten Abstellraum zwischenzwei Garagen vor. In demVerbindungsbau lagertennach Angaben der Berufsfeu-erwehr Baumaterial und Pla-nen. Die Ursache des Bran-des ist unklar. Ein Sprecherder Feuerwehr schließtangsichts der hohen Tempe-raturen gestern Selbstent-zündung nicht aus. Der Scha-den hält sich nach Einschät-zung der Feuerwehr in Gren-zen. Der Brand war auch des-halb schnell unter Kontrolle,weil sich die Löschtrupps je-weils nach wenigen Minutenabwechseln konnten. „Beidem Wetter in dicker Schutz-kleidung mit dreilagigerHose und Jacke zu arbeitenist wirklich nicht einfach“, soder Feuerwehr-Sprecher.

NABU: MehrÖko-Ziele inBauplanung

OSNABRÜCK. Als einenkleinen Schritt in die rich-tige Richtung, aber insge-samt als „sehr halbherzigund unkonkret“ hat derNaturschutzbund (NABU)Osnabrück den Beschlussdes Osnabrücker Stadtra-tes zur ökologischen Bau-leitplanung kritisiert.„Viele Allgemeinplätze undSollbestimmungen mit we-nig konkreten Festlegun-gen“, so kommentiert NA-BU-Vorsitzender AndreasPeters, den Ratsbeschluss.Die Stadt sollte nach An-sicht des NABU zunächstalles daransetzen, die zurVerfügung stehenden Flä-chen der britischen Armeezu nutzen und darüber hin-aus die Lücken in Wohn-und Gewerbegebieten zuschließen. Der Stadtrathatte in der letzten Sitzungvor der Sommerpause Öko-Richtlinien zur Bauleitpla-nung verabschiedet. Zielist es, möglichst viel erneu-erbare Energien zu nutzenund die Landschaft zuschonen.