Die Landwirtschaft Schwerpunkt Getreidelagerung

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1 DIE ZEITUNG DER NÖ LANDES-LANDWIRTSCHAFTSKAMMER www.lk-noe.at Foto: Pöchlauer-Kozel NR. 6 JUNI 2013 www.lk-noe.at S 2 Lohnt sich Investition in ein Getreidelager? Ein Vergleich gibt Antwort S 4 Getreide hoch oder flach lagern? S 6 Mit dem Hoflager die Qualität in der Hand Josef Hieger, Stattersdorf S 8 So stellen Sie Ihren Mähdrescher richtig ein Damit die Lagerfähigkeit des Getrei- des steigt S 14 Auslagern was man einlagert Tipps zum Reinigen und konservie- ren von Getreide S 17 Wie die Futterqualität unter Vorratsschädlin- gen leidet S 18 Sauberkeit geht vor Bekämpfung Schädlinge erkennen und bekämpfen S 20 Vom Lager bis zum Futterbarren So laufen Betriebskontrollen ab Wie Profis am Hof Getreide lagern

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Zeitung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich

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D i e Z e i t u n g D e r n Ö L a n D e s - L a n D w i r t s c h a f t s k a m m e r

www.lk-noe.at

Foto: Pöchlauer-Kozel

Nr. 6JuNi 2013

www.lk-noe.at

S 2

Lohnt sich Investition in ein Getreidelager?Ein Vergleich gibt Antwort

S 4

Getreide hoch oder flach lagern?

S 6

Mit dem Hoflager die Qualität in der HandJosef Hieger, Stattersdorf

S 8

So stellen Sie Ihren Mähdrescher richtig einDamit die Lagerfähigkeit des Getrei-des steigt

S 14

Auslagern was man einlagertTipps zum Reinigen und konservie-ren von Getreide

S 17

Wie die Futterqualität unter Vorratsschädlin-gen leidet

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Sauberkeit geht vor BekämpfungSchädlinge erkennen und bekämpfen

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Vom Lager bis zum FutterbarrenSo laufen Betriebskontrollen ab

Wie Profis am Hof Getreide lagern

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Die lanDwirtschaft

Trocknungskosten wurden den Lagerhal-tungskosten nicht angerechnet, da diese auch bei einem Verkauf ab Feld anfallen.

Fixe KostenBei den fixen Kosten wurde unterstellt, dass pro Dezitonne Lagerraum 30 Euro Investitionskosten anfallen. Die Nutzungs-dauer beträgt 25 Jahre, egal ob technische oder bauliche Einrichtung. Tabelle 1 dient nur als Beispiel. Bei einer genauen Investi-tionsberechnung sollten Investitionen in bauliche und technische Einrichtungen

Getreide richtiG einlaGern

Lagerkosten und Körnermaispreisentwicklung Ø 2003-2013 Grafiken: LK NÖ/Hölzl/Mitmasser

lation. In dieser wurde der Zinsansatz mit drei Prozent pro Jahr gewählt, un-abhängig davon, ob mittels Eigen- oder Fremdkapital die Liquidität des Betriebes bewerkstelligt werden kann.In den nächsten Zeilen sind die Lager-verluste mit 0,15 Prozent pro Monat sowie die Ein- und Auslagerungsverluste mit jeweils 0,15 Prozent angenommen. Wei-ters berücksichtigt die Kalkulation die Manipulationskosten für die Lagerung wie Strom, Insektizide, Maschinenkosten sowie den Lohnansatz. Reinigungs- und

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Preisentwicklung

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Ob die Investition in ein neues Getreidelager betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, hat für Sie LK-Mitarbeiter Anton Hölzl ausgerechnet.

Kosten, die bei der Lagerung entstehen, kann man in fixe und variable Kosten ein-teilen. Zu den fixen Kosten zählen die Kos-ten des Getreidelagers selbst. Unabhängig davon, ob gelagert wird, fallen bestimmte Kosten wie Abschreibung, Zinsanspruch und die Instandhaltung des Lagers an.

Variable KostenZu den variablen Kosten zählen alle Kos-tenpositionen, die mit dem Produkt „Ge-treide“ gekoppelt sind. Dazu gehören die Betriebskosten während der Lagerung, die Kosten für das Ein- und Auslagern, Kosten durch Lager- und Substanzver-luste , wie zum Beispiel Atmungs- und Manipulationsverluste, Verluste durch Lagerschädlinge sowie Kapitalkosten für das gebundene Kapital in Form des Lager-getreides. Kapitalkosten berechnenDie Kapitalkosten werden auf Basis des erzielbaren Preises in der Erntezeit, der Zeit der Kapitalbindung und eines kal-kulatorischen Zinssatzes berechnet. Wer aus der Ernte heraus verkauft, hat in der Regel meistens zwei bis drei Wochen spä-ter sein Geld und kann Verbindlichkeiten begleichen oder kurzfristige Sparanlagen tätigen. In Zeiten niedriger Anlagezinsen spielt letzteres nur eine geringe Rolle, wer aber einen Kontokorrentkredit reduzie-ren kann, spart bei den Zinsen erheblich.

Lagerung verzögert GeldflussDurch das Lagern am Hof verschiebt sich der Zeitpunkt für den Zufluss an Liqui-dität durch die Verkaufserlöse oft um mehrere Monate. Da die Erlöse später ein-treffen, muss der Betrieb je nach Finanz-lage den Geldbedarf anderwärtig decken oder auf die Zinseinkünfte aus der Anlage überschüssiger Liquidität verzichten.Tabelle 1 zeigt eine modellhafte Kalku-

Ein Vergleich gibt Antwort

Lohnt sich die Investition in ein Getreidelager?

Gründe, die für ein Getreidelager am Hof sprechenIn den letzten Jahren war die Getreidevermarktung nichts für schwache Nerven. Ständig variierende Meldungen zu Ernte- und Verbrauchsmengen in anderen Teilen der Welt und die davon getriebenen Schwankungen an den Terminmärkten und auch die lokalen kurzfristigen Nachfragen erschweren dem Getreideanbauer die erfolgreiche Vermarktung.Viele Getreideerzeuger wollen oder können nicht auf ein Getreidelager verzichten. Bei man-chen sind die betriebseigenen Transport- und Logistikkapazitäten angesichts der stetig steigen-den Schlagkraft der Mähdrescher mit den Transportwegen zum Handel überfordert.Abhilfe kann das kurzfristige Anmieten von Transportkapazitäten von Speditionen schaffen. Doch daraus entsteht oft das nächste Problem. Oft sind die Getreidelager des Handels zu Erntezeiten ziemlich voll und die Wartezeiten würden sich weiter erhöhen, sofern der Handel überhaupt so viel zusätzliche Ware annehmen kann.Einer der Hauptgründe für ein Getreidelager ist die schlechte Verhandlungsposition, die bei der Anlieferung in der Erntezeit besteht. Wer nicht rechtzeitig verhandelt hat, liefert meist an den nächstgelegenen Handel mit entsprechenden Konsequenzen für den erzielbaren Preis. Vielen Getreidebauern erscheint deshalb ein eigenes Getreidelager unverzichtbar, unabhängig von dessen Wirtschaftlichkeit.

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Investitionskosten und bei Investitions-kosten von 20, von 30 oder von 40 Euro pro Dezitonne sind und wie teuer die Getreide-lagerung in einem Fremdlager wäre.

Durchschnitt von zehn JahrenZur Veranschaulichung wurde der Durch-schnitt von 2003 bis 2013 gewählt. Die La-gerung ist rentabel, sobald zum Verkaufs-zeitpunkt der Preisanstieg größer ist als die Lagerkosten. In der Grafik wäre dies im Durchschnitt der letzten zehn Jahre nur bei Eigenlagerung ohne Investitions-kosten möglich gewesen.

Keine Durchschnittsjahre mehrEs wird schnell ersichtlich, dass es soge-nannte „normale“ oder Durchschnittsjah-re nicht mehr gibt. Im Lagerjahr 2010/2011 waren sowohl beim Qualitätsweizen, als auch beim Körnermais nach 180 Tagen Lagerdauer auch Getreidelager mit 40 Euro je Dezitonne Lagerraum rentabel. Im Lagerjahr 2011/2012 konnten nur solche Betriebe einen Gewinn aus der Getreidela-gerung erzielen, die mit sehr geringen In-vestitionskosten oder zum Teil abgeschrie-bener Getreidelagerungstechnik arbeiten und auch zum richtigen Zeitpunkt ihr Getreide vermarktet haben.

getrennt und auch die Nutzungsdauer an-gepasst werden.Der Zinsansatz für das eingesetzte Kapital wurde wieder mit drei Prozent gewählt. Außerdem wurden kalkulatorische Kosten für die Instandhaltung und für die Ver-sicherung berücksichtigt.Den Gesamtkosten pro Dezitonne Kör-nermais wird die Preisentwicklung von Körnermais laut AMA-Erzeugerpreisbe-richt entgegengestellt. Beim Einlagern von Körnermais im Zeitraum von Oktober 2011 bis Februar 2012 erzielte ein Betrieb bei den angenommenen Kosten einen Verlust (Unterdeckung) von 1,20 Euro pro Deziton-ne Körnermais.

Bei einer Fremdlagerung hingegen sind die Kapitalkosten für das gelagerte Getrei-de sowie der Lagerzins und die Manipu-lationsgebühr zu berücksichtigen. Im ge-wählten Zeitraum konnte ein Betrieb bei getroffenen Annahmen mit Fremdeinla-gerung gerade noch eine Überdeckung der Kosten und somit einen Gewinn erzielen. Die Grafik auf Seite 2 zeigt, wie sich der Preis für Körnermais nach der Ernte in verschiedenen Jahren entwickelt hat. Außerdem ist ersichtlich, wie hoch die Lagerkosten für ein Eigenlager ohne

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Lagerkosten 2010/11

Lagerkosten 2011/12

Jährliche Kosten der Getreidelagerung – Kalkulationsbeispiel Körnermais 2011/2012Erzeugerpreis lt. AMA, exkl. USt., Okt. 2011: 15,64 €/dt, Feb. 2012: 17,20€/dt, Lagerdauer 120 Tage

Eigenlager:Variable Kosten Euro/dtKapitalkosten Getreide (3,0% p.a.) 0,15Lagerverluste (0,15% p.m.) 0,11 Ein- und Auslagerungsverluste (jeweils 0,15%) 0,05 Lader (18,7 €/h) 0,06 Energie (0,8 kWh/dt; 0,17 €/kWh) 0,14 Insektizid 0,02 Lohnansatz (12 €/h, 4 min/t) 0,08 Sonstiges 0,05 Summe variable Kosten 0,66 Fixe Kosten (bei Investitionskosten von 30 Euro/dt)Abschreibung (Nutzungsdauer 25 Jahre) 1,20 Kapitalkosten Getreidelager (3,0%) 0,45Instandhaltung (0,5%) 0,15Versicherung (1%) 0,30Summe fixe Kosten 2,10Gesamtkosten bei Eigenlager 2,76

Nettopreisanstieg lt. AMA-Erzeugerpreisbericht Körnermais 10/2011-02/2012 1,56 Unterdeckung der Kosten 1,20

Fremdlagerung:Kapitalkosten (3,0% p.a.) 0,15 Lagerzins (0,20 €/dt p.m.) 0,80 Manipulationsgebühr (0,6 €/dt) 0,60 Gesamtkosten bei Fremdlagerung 1,55 Nettopreisanstieg lt. AMA-Erzeugerpreisbericht Körnermais 10/2011-02/2012 1,56 Überdeckung der Kosten 0,01

Eine Investition in ein neues Getreidelager rechnet sich angesichts der erwarteten moderaten Preissteigerungen im Jahresver-lauf kaum. Wenn sich nicht durch Nutzung von Altgebäuden oder bereits vorhande-ner Technik die Investitionskosten deutlich senken lassen, ist ein direkter Verkauf in der Ernte, sofern logistisch möglich, die bessere Wahl. Um dennoch an möglichen Getreidepreissteigerungen ohne eigenen Lager teilhaben zu können, bieten sich Kontrakte an der Warenterminbörse oder Lohneinlagerung beim Handel an.

Kurz gefasst

DI Anton HölzlRef. BetriebswirtschaftTel. 05 0259 [email protected]

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und Sorten, sowie die Lagerüberwachung ist einfacher. Bei richtiger Planung kann man die Siloanlage bei betrieblichem Wachstum problemlos erweitern. Sie ist allerdings für andere Zwecke nicht nutzbar und schlimmstenfalls eine Fehl-investition. Die Anlagenreinigung hängt von der Silokonstruktion, der Zugängig-keit zur Schüttgosse, zum Elevatorschacht und zu den Fördergeräten ab. Glattwand-silos sind geringfügig teurer, dafür gibt es keine Ablagerungen im Silo. Jedes Getreidelager ist vor der Neubefüllung gründlich zu reinigen, um Problemen mit Schädlingen vorzubeugen.

Rund- oder RechtecksiloRundsilos sowohl für Innen- als auch Außenaufstellung dominieren. Recht-ecksilos im Verband aufgestellt, haben den geringsten Flächenbedarf. In der Landwirtschaft sind Stahlblechsilos am gängigsten. Der Preisunterschied zwi-schen Rund- und Rechtecksilos verringert sich mit größer werdenden Anlagen und mit zunehmender Behältergröße.Der Flächenbedarf für Rundsilos ist um 25 bis 30 Prozent höher als für im Viereck-verband aufgestellte Rechtecksilos. Aus Hygienegründen müssen bei im Verband stehenden Rundsilos die „toten Ecken“

Dem Vorteil der hohen Schlagkraft bei der Ein- und Auslagerung und der Mehr-

fachnutzung als Maschinenhalle steht die schwieriger zu erreichende Futtermittelhy-

giene gegenüber.Foto: agrarfoto

zu vermeiden. Für eine längerfristige Lagerung ist eine Belüftung oder Kühlung erforderlich. Befahrbare, im Boden ein-gelassene Belüftungskanäle sind ideal, verursachen aber beim Bau erheblichen Arbeitsaufwand. Betriebsbeispiele des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft belegen, dass große Flachlager ab 2.000 Tonnen nicht billiger sind als eine Siloanlage. Eignen sich bestehende Gebäude, dann muss man für eine saisonale Lagerung oft nur Zellenwände errichten. Bei gängigen Schütthöhen von vier Metern ist die Statik der Stützen und Wände maßgebend. Da-bei treten Flächendrücke von 400 bis 800 Kilogramm pro Quadratmeter auf.

Lagern über Stall oder BergeraumFlachlager über Stallungen und Bergeräu-men sind arbeitswirtschaftlich aufwen-diger, die Beschickung mechanisierbar, aber kaum die Entnahme. In Abhängig-keit von der Tragkraft der Decke ist die Schütthöhe mit 1 bis 1,5 Metern begrenzt. Wichtig ist eine Dampfsperre mit belast-barer Wärmedämmung und bewährtem Estrich, um die Wiederbefeuchtung des über der Stallung gelagerten Getreides zu verhindern.

Silolager punktet bei Hygiene, Lüftung und VollautomatisierungDas Silolager optimiert die Futterhygie-ne, sichert die Luftverteilung bei einer Belüftung und bietet Vollautomatisierung von der Annahme bis zur Futtervorlage. Die Chargentrennung nach Getreidearten

Über Vor- und Nachteile von Flachlager und Siloanlage und welche Faktoren bei der Anlagenplanung zu berücksichtigen sind, informiert LK-Experte Karl Furtner.

Flachlager für große Erntemengen und wenig GetreideartenGroße Erntemengen und wenig Getreide-arten sprechen für Flachlager. Man kann Getreide rasch entladen und die Boxen sind mit einem Rad- oder Frontlader zu befüllen. Bestehende Gebäude eignen sich dafür, wenn sie über standfeste Seitenwände, einen trockenen, abriebfes-ten Boden und eine dunkle, geschlossene Halle verfügen. Dem Vorteil der hohen Schlagkraft bei der Ein- und Auslagerung und der Mehrfach-nutzung als Maschinenhalle steht die schwieriger zu erreichende Futtermittel-hygiene gegenüber. Die Kontaminations-gefahren sind zahlreich, von verschmutz-ten Reifen, Ölverlusten der Ladegeräte, Vogelflug bis zum Kot von Katzen, Mäusen und Ratten. Gitterroste vor den Toren erschweren das Eindringen von Oberflä-chenwasser und Nagern, ebenso dichte Türen und Tore. Vergitterte Fenster und Traufenuntersichten behindern Vögel. Dünger, Getreide, Treibstoffe oder auch gebeiztes Saatgut darf man nicht gemein-sam lagern.

Kühlen und Belüften Getreide sollte man im Vorfeld der Halle entladen und annehmen, um Staubent-wicklung und -ablagerung in der Halle

Flachlager und Siloanlage richtig planen

Getreide hoch oder flach lagern?

Getreide richtiG einlaGern

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Annahmeleistung der Fördergeräte (20, 30, 40 oder 60 Tonnen) ent-scheidet die

weitere Verarbei-tung. LKW Züge sollten spätestens in einer Stunde beladen sein. Bei Eigenverarbeitung reicht eine Förderleistung von 30 Tonnen.

LagerüberwachungDie Lagerüberwachung reicht von der einfachen Tempe-raturmessung bis zu Mess-geräten mit Datenlogger. Der Verzicht auf Vollautomatik, Eigenmontage und die Nut-zung bestehender Gebäude sind vor jeder Neuplanung zu prüfen. Beim Einsatz gebrauchter Aggregate, wie Elevatoren und Reiniger soll-ten deren technische Daten bekannt sein, um die Leistung der Geräte abzustimmen und eine Anlagenbeschreibung für das Bauverfahren zu ermög-lichen.

Oft Gutachten gefordertEin Fachmann sollte den Zu-stand leerer Gärfuttersilos und ihre Eignung für die Getreide-lagerung begutachten. Dabei ist der Zustand der Betonober-fläche, der Bewehrung und der Silotüren entscheidend. Das Befüllen und Entnehmen hat stets mittig zu erfolgen. Das Raumgewicht von Getreide ist höher als das von Silage und das „Fließen“ des Getreides verursacht hohe Druckkräfte. Kunststoffsilos altern und sind nur bedingt oder in verstärk-ter Form geeignet. Die Kosten der Lagerung schwanken von 20 bis 40 Euro pro Tonne, die Investitions-

Mengen anfallen, ob Sorten-reinheit gefordert wird und welcher Automatisierungs-grad für die weitere Verarbei-tung erforderlich ist.

Staub, Lärm, Wasser, WegeBei der Übernahme ist mit Staub zu rechnen, eine Belüf-tung oder Trocknung kann den ortsüblichen Lärmpegel über-schreiten und Probleme mit Anrainern verursachen. Das Grundstück muss sich eignen, in Hanglagen kann verstärkt Oberflächenwasser auftreten, noch problematischer ist ein zu hoher Grundwasserstand. Bei Verkaufsware müssten die Anfahrtswege, Einfahrten und Rangierflächen LKW tauglich sein. Wird das Getreide ab Lager verkauft, müssen die Waage und das Feuchtigkeits-messgerät geeicht sein. Zu be-achten ist der Anschlusswert der Anlagen wie Voreiniger, Elevator, Schnecken und Be-lüftung mit 10 bis 15 Kilowatt. Leitungsverstärkungen sind teuer und belasten den An-schlusswerber.

Vorreiniger und BelüfterFür Verkauf und Lagerung muss man Getreide aufberei-ten und konservieren, ver-bunden mit hohen Kosten und technischem Aufwand. Bei schwankenden Preisen könnte eine Gemeinschaftsanlage finanziell günstiger sein.Auch bei guten Witterungs-verhältnissen wird Getreide gelegentlich mit höherer Feuchte geerntet. Das Mindes-te ist daher ein Vorreiniger und eine Belüftung. Besser sind ein eigener Belüftungs-silo oder eine belüftbare Zelle. Sie erleichtern das Umziehen, sodass man einen Wärmestau abbaut und weiteren Verderb reduziert. Eine Schüttgos-se sollte eine Wagenladung fassen und ohne händische Nacharbeit zu befüllen sein. Die Tragkraft eines überfahr-baren Gitterrostes ist auf die Radlast der Transportfahr-zeuge abzustimmen. Über die

zwischen den Silos zugängig sein. Angeboten werden Silos ab einem Durchmesser von zwei Metern. Größere Silos ab 100 Tonnen werden eher im Freien aufgestellt mit dichtem, hinterlüftetem Silodach.Die Kondenswasserbildung in den Randzonen ist mit einer Kornkühlung oder Belüftung vermeidbar. Die Investitions-kosten sind um 35 bis 50 Prozent höher als für innen aufgestellte Silozellen, dafür entfallen die Gebäudekosten. In der Planung werden oft Umbaukosten bestehender Gebäude und der Bau einer Schüttgosse zu wenig berück-sichtigt. Statik, Gutachten, Betonarbeiten und die Verstär-kung elektrischer Leitungen können Bauvorhaben gegen-über der angebotenen Silo-anlage um bis zu 50 Prozent verteuern.

Optimales EntleerenAußensilos mit einer ebenen Betonplatte entleeren mit einer Fegeschnecke. Das gängigste ist die Trichterentleerung, in Beton ausgeführt oder mit angebotenem Trichterauslauf. Für die Trichterneigung sind mindestens 35 besser 45 Grad einzuhalten, um die restlose Siloentleerung zu gewähr-leisten. Jede andere Lösung er-fordert zusätzliche Handarbeit. Bei hohem Grundwasserstand sind betonierte dichte Trichter schwierig auszuführen, sodass Viereckzellen mit serienmä-ßigem Trichterauslauf vor-gezogen oder Metalltrichter eingesetzt werden. Ab Lager-mengen von 100 Tonnen sind Rechtecksilos mit Fließboden interessant, mit dem entleert und belüftet wird.

Vor dem Bau zu überlegen Welchem Lagerverfahren man den Vorzug gibt, hängt von den betrieblichen Gegebenheiten und den Kosten ab. Entschei-dend ist, ob man das Getreide für den Eigenbedarf oder einen späteren Verkauf lagert, welche Getreidearten und

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kosten von 100 bis 400 Euro pro Tonne Lagervolumen. Rund zwei Drittel entfallen auf die technische Errichtung. Im Bauverfahren können Gut-achten über den Lärmpegel, die Staubentwicklung bis zum Explosionsschutz gefordert werden und sie sind mit weite-ren Kosten verbunden.

Ing. Karl Furtner, Ref. Technik und EnergieTel. 05 0259 25307, [email protected]

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Josef Hieger lagert selbst geernteten Wei-zen, Mais und Gerste in den Hochsilos am Hof. Er hat damit die Qualität seines Futter vom Feld bis zum Trog selbst in der Hand.Fotos: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

steigen.“ Doch der wichtigste Grund für den Schweinezüchter ist bis heute, dass er mit dem Hoflager die Qualität des Futtergetreides vom Feld bis zum Trog selber in der Hand halten will.

Belüften kühlt und senkt Feuchtigkeit„Bei der Qualität spielt die Möglichkeit zum Belüften die Hauptrolle“, erklärt der Landwirt. Die Silos sind mit einem Lochboden ausgestattet. Ein Gebläse drückt die Luft direkt unter den Be-lüftungsboden. Sie kann nur nach oben entweichen. Der Bauer kann alle Silo-zellen gleichzeitig belüften oder jede einzeln.

„Wenn die Witterung kühl und trocken ist, belüfte ich in der Früh. Ist es heiß, schalte ich die Belüftung am Abend zwei Stunden und früh am Morgen für zwei Stunden ein“, berichtet Hieger. So kann er 30 °C heißes Getreide in zehn bis zwölf Stunden auf etwa 18 °C Lager-

temperatur kühlen. Die Feuchtigkeit drückt er mit dem Belüften um zwei bis drei Prozent runter. „Mein Ziel sind maximal 16 Prozent Feuchte beim Ein-lagern“, so der Bauer, der streng darauf achtet, dass das Getreide schon auf dem Feld über optimale Qualität verfügt. Deshalb kauft er nur Gerste von Kollen zu, wo er sicher ist, dass die Qualität schon vom Feld weg stimmt.

Drei Mal reinigen bis zum TrogNach vier Wochen zieht er das trocke-ne Getreide in einen freien Silo. Dabei läuft die Ware, so wie unmittelbar vor dem Einlagern, wieder über den Vorreiniger. „Speziell bei Gerste sind jedes Mal Gräten und Staub dabei, be-sonders, wenn die Erntebedingungen schlecht waren“, erklärt Hieger, der das Getreide zum dritten Mal reinigt, wenn er es vor dem Verfüttern wieder über den Windsichterreiniger in den Arbeitssilo schickt.

Bei Josef Hieger hat der Schüttboden seit 2001 ausgedient. Warum er auf das Getreidelager im Hochsilo und Belüftung umgestiegen ist und welche Erfahrungen er bisher damit gemacht hat, verrät er uns bei einem Betriebsbesuch.

In vier rechteckigen Hochsilozellen zu je 50 Tonnen Fassungsvermögen lagert Josef Hieger den gesamten Weizen, Mais und die Gerste ein, den er auf seinen Feldern erntet und für 60 Zuchtsauen und den Tieren auf 450 Aufzuchtplätzen benötigt.

„Vor 2001 haben wir das Getreide mit hohem Arbeitsaufwand auf den Schütt-boden befördert und auch wieder ausgelagert“, erinnert sich Hieger. „Die Handarbeit mit Schubkarren, Schaufel und Förderschnecke war für mich ein Hauptgrund, auf das Silolager umzu-

Reportage: Josef Hieger, Stattersdorf, lagert eigenes Getreide in Silozellen am Hof für die Schweinefütterung

Mit dem Hoflager behalte ich die Futterqualität selbst in der Hand

Getreide richtiG einlaGern

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lagern wir etwas Getreide über den Winter im Anhänger. In der geplanten Silozelle wird es besser aufgehoben sein“, ist Hieger überzeugt.

Paula Pöchlauer-Kozel

Josef Hieger kann die Silos einfach mit einem Schuber über den Boden in die Gosse vollständig entleeren.

Das Sichtfenster zeigt auf einen Blick, welches Getreide im Silo lagert und wann es ausgeht.

Mit dem Thermometer hat Hieger die Lagertemperatur immer im Blick.

Silozellen und Mischanlage kooperierenPraktisch im Zusammenhang mit den Silozellen ist die Mischanlage, die auf einer Waage steht und sich die Kompo-nenten für die Futtermischung selbst-ständig aus den Silozellen holt, nach Vorgabe des Bauern. Über die Qualität braucht er sich keine Sorgen machen.Seit Betrieb der Anlage haben durch das rasche Belüften und Kühlen nach der Ernte Getreideschädlinge keine Chance mehr in Hiegers Lager. Die Reinigung entzieht ihnen mit dem Staub zusätzlich noch den Nährboden. „Ich erspare mit dadurch auch Behandlungsmittel gegen Schädlingsbefall“, betont der Bauer.

Hieger hat vorausgedacht und beim Betonieren der Gosse einen Kanal ein-geplant, an dem man bei Bedarf noch ein Silo anschließen kann. „Wir werden noch eine Zelle anstückeln. Derzeit

Der Weg von der Gosse zur MischanlageGleich nach der Ernte entleert der Bauer das Getreide über der Gosse, die so breit und lang ist, dass er mit dem Kipper auf einmal abladen und wieder weiter-fahren kann. Den Rost hat er mit einem Durchzug verstärkt, damit sich die Konstruktion bei einem vollen Kipper nicht durchbiegt. In der Gosse trans-portiert eine Querförderschnecke das Getreide aus dem Sumpf zum Elevator, der es zum Windsichterreiniger beför-dert. Der Elevator schafft im Schnitt 20 Tonnen pro Stunde. Vom Reiniger trans-portiert eine Querförderschnecke das Getreide zu den Silozellen oder bei Be-darf zum Auslass, unter dem man zum Beispiel einen Anhänger stellen kann.

Viel zu schrauben2001 hat er die 1000 Quadratmeter große, spatzendichte Halle mit der Siloanlage mit Belüftung und eine computerge-steuerte Mahl- und Mischanlage gleich neben dem Schweinestall errichtet. Den Sumpf für die Gosse hat er im Vorfeld Faserbeton ausgeführt. Dort, wo die Silozellen stehen, hat der den Beton zu-sätzlich mit Eisenmatten bewehrt, um die Tragfähigkeit zu erhöhen. Anschließend baute die Firma die Silo-zellen auf. „Eine Unmenge von Schrau-ben galt es an den Zellenwänden, dem Lochboden und den inneren Verstre-bungen anzubringen“, erinnert sich Hie-ger. Die gerippten Silowände nehmen den Druck, den das Getreide verursacht, besser auf. Doch das Reinigen machen sie etwas aufwändiger. „Vor jeder Ernte klettern wir in die Silozellen und blasen sie sorgfältig mit Pressluft aus“, erklärt der Bauer. Seine Hilfsmittel sind Leiter und Staubmaske.

Links im Bild bei Josef Hieger befinden sich Elevator und Windsichterreiniger. Von dort transportiert eine Querschnecke das Getreide in die einzelnen Silozellen oder

bei Bedarf zum Anhänger. Im Bereich der Gosse, vor dem Anhänger, hat Hieger

beim Betonieren des Bodens noch einen Schacht mit Verbindung zur Gosse vorge-sehen, um noch eine Silozelle anbauen zu

können.

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Ein gleichmäßiger Einzug im Schneidwerk erleichtert die Einstellung der Dresch- und

Abscheideaggregate!Fotos: Bildungswerkstatt Mold/Roman Hauer

intensität. Durch Zerbeißen der Körner in Verbindung mit der Kornfeuchte kann man die Bruchanfälligkeit beurteilen. Als letztes sollte man durch Verdrehen eines Strohbüschels noch die Beschaffenheit des Strohs beurteilen, von feucht und zäh bis trocken und mürbe, und dies bei der Einstellung der Maschine mit berück-sichtigen.

Das Dreschwerk gleichmäßig „füttern“Je gleichmäßiger das Erntegut durch das Dreschwerk läuft, desto besser funktio-nieren das Ausdreschen und die Kornab-scheidung und desto schonender wird das Korn behandelt. Auch die Kornabschei-dung auf den Schüttlern und den Sieben kann gleichmäßiger vonstatten gehen. Ungleichmäßiger Gutfluss durch die Ma-schine erhöht die Gefahr von Bruchkorn, steigert die Verluste und verschlechtert den Reinigungserfolg am Siebkasten. Da der Fluss des Erntegutes im Mähdre-scher am Schneidwerk beginnt, sollte der Fahrer das Augenmerk vor allem auf die richtige Einstellung des Schneidwerks und die Wahl der Fahrgeschwindigkeit legen. Je breiter das Schneidwerk, desto

Roman Hauer von der Bildungswerkstatt Mold gibt Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie den Mähdrescher für die schlagkräftige, verlustarme Ernte von sauberem Getreide richtig einstellen.

Grundeinstellungen kontrollierenNeben Wartungs- und Instandsetzungs-arbeiten ist die Kontrolle der Maße, Abstände, Toleranzen und Drehzahlen an den Kernbauteilen des Mähdreschers unmittelbar vor der Erntesaison entschei-dend. Angaben dazu liefert die Betriebs-anleitung. Besonderes Augenmerk sollte man dabei auf das Schneidwerk und die Dresch- und Abscheideeinrichtungen legen.

Den Bestand fühlenBevor man mit dem Dreschen beginnt, am Schlag die Bestandesbedingungen prüfen. Dazu reißt man einige Ähren ab und reibt sie mit den Händen aus. Ein erfahrener Mähdrescherfahrer schließt je nach persönlicher Kraftanstrengung dar-aus auf die Einstellung der Dreschwerks-

Damit die Lagerfähigkeit des Getreides steigt

So stellen Sie Ihren Mähdrescher richtig ein

Getreide richtiG einlaGern

Warum ist die richtige Einstellung des Mähdreschers so wichtig?

Trockene und saubere Getreidekörner sind die Grundvoraussetzung für eine verlust-freie Lagerung des Getreides am Betrieb. Je weniger Bruchkorn, Besatz und Staub die Ware im Korntank des Mähdreschers auf-weist, desto geringer sind der nachfolgende Reinigungsaufwand und die Gefahr der Selbsterwärmung des Getreides am Lager.

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pauschalen Einstellempfeh-lungen, um Bruchkorn zu reduzieren. Zu groß ist der Ein-fluss der Erntebedingungen.

Möglichkeiten für den FahrerWelche Möglichkeiten stehen dem Fahrer zur Verfügung, um den Bruchkornanteil je nach Bedingungen zu reduzieren?

Schneller fahren Wenn die Maschine nicht an der Verlustgrenze arbeitet und die Schnitt- und Aufnahme-leistung des Schneidwerks

die Schnitthöhe von den oft üblichen zehn bis 15 Zentime-tern auf 15 bis 20, maximal 25 Zentimeter steigert.

Bruch vermeidenMit sinkender Kornfeuchte steigt die Gefahr, dass das Dreschwerk das Getreidekorn bricht, weil es kaum verform-bar ist. Bei den verschiedenen Dresch- und Abscheidesystem nimmt das Bruchkornrisiko in der Reihenfolge ab: Schüttler-mähdrescher – Hybridmäh-drescher – Axialmähdrescher

Da die Schüttler keine „Nach-dreschfunktion“ überneh-men können, ist die Länge des Dreschweges zwischen Dreschtrommel und Dresch-korb begrenzt. Somit ist der Fahrer gezwungen, aggressiv zu dreschen, wenn er die maximale Durchsatzleistung erreichen möchte.Zusammen mit dem im Ver-gleich zu Axialmähdreschern eher schlagenden Drusch ist bei Schüttlermähdreschern das Bruchkornrisiko am größten. Leider gibt es keine

gleichmäßiger werden die Dresch- und Abscheideorga-ne beschickt, vor allem bei geringeren Bestandesdichten. Bei sonst gleichen Bedingun-gen kann man mit breiten Schneidwerken langsamer fahren und der Fahrer kann sich besser auf die Maschinen-überwachung und Einstellung konzentrieren. Variable Schneidwerke und Schneidwerke mit aktivem Gutflussband ermöglichen einen gleichmäßigen Gutfluss über einen weiteren Einsatz-bereich und bei wechselnden Bedingungen im Vergleich zu Standardtischen. Durch den größeren Abstand zwischen Messer und Einzugsschnecke wird das Getreide überwie-gend mit der Ähre voran dem Dreschwerk zugeführt, das verbessert den Ausdrusch.

So hoch wie möglich und so tief wie nötig mähenJe nach Verwendung des Strohs (Pressen oder Häckseln) und nachfolgender Boden-bearbeitung sollte man die Schnitthöhe so hoch wie möglich und so tief wie nötig wählen. Grün, feucht und zäh ist vor allem die Halmbasis. Jeder Zentimeter, den man tiefer mäht, verschlechtert die Schnittleistung, erhöht den Verschleiß bei Schneid-werk, Einzug, Dreschwerk und Häcksler, verschlechtert die Abscheidung auf Schüttlern und Sieben und steigert den Kraftstoffverbrauch.

Höhere Stoppeln steigern die Leistung des Mähdreschers und verlängern die Tages-einsatzzeit, da früher mit dem Dreschen begonnen und später aufgehört werden kann. Auch die Gefahr der Wiederbe-feuchtung des Getreidekorns im Dreschwerk sinkt was sich vorteilhaft auf die Lagerfähig-keit auswirkt. Höher mähen sollte aber nicht mit dem typischen Hochschnitt oder Ährenschnitt verwechselt werden. Es genügt, wenn man

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Page 10: Die Landwirtschaft Schwerpunkt Getreidelagerung

Die lanDwirtschaft

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Mit Hilfe einer Verlustprüfschale kann der Fahrer die Kornverlust-sensoren am Mähdrescher einfach und schnell kalibrieren.

Getreide richtiG einlaGern

dies zulässt. Durch den höhe-ren Durchsatz vergrößert sich das Strohpolster im Dresch-werk, das das Korn vor Bruch schützt. Natürlich steigen dadurch die Kornverluste über die Schüttler, gleichzeitig reduziert sich aber der Bruch-kornanteil im Korntank und im Schwad. Der Bruchkorn-anteil im Schwad kann ebenso hoch sein wie im Korntank. Somit bleiben die Gesamtver-luste in etwa gleich bei gleich-zeitig gesteigerter Leistung und Kornqualität.

Trommeldrehzahl senkenBei schwer ausdreschbarer Frucht, wenn die Haltekräfte zwischen Korn und Ähre noch groß sind. Den Dreschkorb eng bei der Trommel lassen, um einen guten Ausdrusch zu erreichen.

Dreschkorb weiter öffnenBei unveränderter Trommel-drehzahl, wenn das Getreide schon weiter abgereift ist und die Haltekräfte zwischen Korn und Ähre geringer sind.

Entgranner ausschaltenZugeschaltete Entgranner-klappen reduzieren die Korbfläche und erhöhen den Bruchkornanteil durch mehr Reibung. Nur wenn nach Aus-schöpfung aller anderen Ein-stellmöglichkeiten bei Gerste noch Grannen auf den Körnern verbleiben, die Weizenkörner

nicht vollständig entspelzt oder die Ährenspitzen nicht vollständig ausgedroschen werden, sollte man die Ent-granner verwenden.

Reibleisten bei Bedarf ausbauenManche Mähdrescher sind von Werk aus mit ein bis drei zusätzlichen Reibleisten im Dreschkorb für schwierige Erntebedingungen ausge-rüstet. Bei normalen Ernte-bedingungen und trockenen Körnern können diese Leisten höheren Bruch verursachen. Daher sollte man bei eingebau-ten Leisten mit weiter geöffne-tem Dreschkorb arbeiten oder die Leisten generell ausbauen.

Überkehr kontrollierenDie Überkehrmenge sollte bei richtig eingestelltem Dresch-werk so gering wie möglich sein und hauptsächlich aus nicht vollständig ausgedro-schenen Ährenteilen und Nichtkornbestandteilen be-stehen. Ist die Überkehrmenge groß und besteht hauptsäch-lich aus reinen Körnern so steigt die Bruchgefahr (Rund-lauf) und sinkt die Leistung. Als Abhilfe sollte man vor-rangig das Untersieb weiter öffnen. Gleichzeitig wird die Windmenge über die Gebläse-drehzahl erhöht, damit bei weiter geöffneten Sieben der Besatz im Korntank nicht an-steigt.

Bei normalen Erntebedingun-gen lässt sich die Reinigung relativ einfach einstellen. An-spruchsvoller ist die Einstel-lung bei schwierigen Erntever-hältnissen. Bei sehr feuchten und sehr trockenen Bedingun-gen stößt die Reinigung an ihre Leistungsgrenzen

Einstellung bei feuchten ErntebedingungenFeuchtes Gemisch aus Korn und Nichtkornbestandteilen ist schwerer und die Körner lassen sich schlechter abschei-den. Die Windmenge muss bei diesen Verhältnissen deut-lich erhöht werden, um die Strohmatte auf den Sieben in Schwebe zu halten.Ansonsten besteht Gefahr, dass die Körner nicht durch die Sieböffnungen fallen und mit der Gutmatte über die Siebe hinausgetragen werden. Die Kornverluste über die Siebe steigen an. Zusätzlich nimmt der Anteil von feuchten Nichtkornbestandteilen im Korntank zu, was sich negativ auf die Lagerfähigkeit aus-wirkt.

Einstellung bei sehr trockenen ErntebedingungenVor allem in Verbindung mit brüchigem Stroh besteht bei zu scharfem Drusch die Gefahr, die Siebe und auch Schüttler mit einem erhöhten Kurzstrohanteil zu überlas-ten. Auch hier sollte man die

Elevatorkettenspannung überprüfenBei einer zu lockeren Kette im Körnerelevator werden mehr Körner zwischen Kette und Kettenrad zermahlen.

Bei Schüttlermähdreschern mit Beschleuniger- oder Zen-trifugalabscheiderdreschwerk wird oft, ausgehend von den Einstellwerten eines konven-tionellen Dreschwerkes, zu scharf gedroschen. Die größere Anschlaghäufigkeit der Körner durch die zusätzlichen Trom-meln und Körbe erhöht die Bruchgefahr. Daher sollte man bei sonst gleichen Bedingun-gen bei diesen Maschinen die Dreschtrommeldrehzahl re-duzieren und den Dreschspalt vergrößern. Bei Dreschwerken mit Zentrifugalabscheider kann man zusätzlich die Zen-trifugalabscheider-Drehzahl und den Abstand zwischen Zentrifugalabscheider und Abscheidekorb verändern.

Reinigungsleistung hoch haltenJe besser der Ausdrusch im Dreschwerk, desto leichter und vollständiger werden die Körner in der Reinigung abgeschieden und die Über-kehrmenge gering gehalten. Es gelangen weniger Nichtkorn-bestandteile in den Korntank. Das wirkt sich positiv auf die Lagerfähigkeit des Getreides aus.

Dreschtrommeldrehzahl und Dreschspaltweite haben zusammen mit der Wahl der Fahrgeschwindigkeit einen großen Einfluss auf den Bruchkornanteil.

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schneller am Ziel der Ein-stellung wie bei umgekehr-ter Vorgangsweise.

Die Gefahr des „Überblasens“ am Siebkasten durch zu viel Wind ist wesentlich geringer als das „Überlaufen“ der Kör-ner bei zu wenig Windmenge. Ausblasgefahr besteht vor-rangig bei zu geringer Gut-menge auf den Sieben in Folge von zum Beispiel zu geringer Arbeitsgeschwindigkeit oder zu schmalem Schneidwerk auf einer kanalbreiten leistungs-starken Maschine.

Verluste kontrollierenDamit der Einstellkompromiss zwischen Leistung, Kornquali-tät und Verlusten gut gelingt, muss der Fahrer über das Ver-lustniveau seiner Maschine Bescheid wissen. Neben einer Reduktion der Aufnahmever-luste am Schneidwerk sollten vor allem die Kornverluste über die Schüttler und Reini-

Sieböffnung nicht zu eng und die Gebläsedrehzahl nicht zu niedrig wählen, da sonst die Kornverluste schnell anstei-gen. Sollte der Kurzstrohanteil im Korntank nach verringerter Druschintensität und erhöh-ter Windmenge trotzdem zu hoch sein, dann muss man das Untersieb schrittweise schließen.

Mähdruschtrainer empfehlenErfahrene Mähdruschtrainer empfehlen bei der Einstellung der Reinigung:

Siebe weit öffnen und Gebläsedrehzahl hoch wählen. Anschließend in den Bestand einfahren und Verluste und Korntankware kontrollieren.Siebe so weit schließen, bis die Ware im Korntank sauber ist.Windmenge so weit redu-zieren, bis die Verluste auf einem akzeptablen Niveau sind. So ist man wesentlich

ErntEn SiE Ihren erfolgDie 35ste Saison im Einsatz: Das Rotor-Original Case IH Axial-Flow setzt Standards bei Kornqualität und Flächenleistung. Die Efficient Power Technologie erfüllt die aktuellsten Emissions- richtlinien, erhöht die Leistung und senkt den Dieselverbrauch. Den besten Beweis finden Sie aber im Korntank.

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serven kann es Sinn machen, in den Schönwetterphasen mehr Verluste zugunsten der höhe-ren Erntetagesmenge zuzulas-sen. Ansonsten riskiert man, die restliche Ernte komplett zu verlieren oder muss sich mit stark verminderter Qualität mit Feuchtigkeit, Auswuchs und Besatz und schlechter Lagerfä-higkeit des Getreides zufrieden geben.

Tageszeitabhängig einstellenAm Vormittag stellt der Ge-treidebestand andere Anforde-rungen an die Maschinenein-stellung als in den trockenen Mittags- und Nachmittagsstun-den. Vormittags ist ordent-licher Ausdrusch, gute Förde-rung und Kornabscheidung des noch feuchten Gutes gefragt. Nachmittags geht es um Ver-meiden von Bruch und hohen Kurzstrohanteilen. Abends muss man wieder schärfer dre-schen. Dementsprechend sind die Einstellungen anzupassen.

gung auf einem akzeptablen Niveau gehalten werden.In der Praxis haben sich hier je nach Erntebedingungen Werte von 0,5 bis ein Prozent herauskristallisiert. Möchte der Fahrer hierfür die elektro-nischen Verlustmessgeräte am Mähdrescher nutzen, so muss er diese kalibrieren. Dies ge-lingt am einfachsten mit einer Verlustprüfschale, am besten bei Schwadablage.

Die Kornverluste werden in der Praxis vielfach über-schätzt und pauschal beurteilt. Beispielsweise liegen bei 0,5 Prozent Verlust bei einem Mähdrescher mit fünf Meter Schnittbreite und 1,40 Meter Dreschkanalbreite 228 Körner pro Quadratmeter im Schwad, bei einem Prozent Verlust sind es 456 Körner je Quadrat-meter (Weizen, 6 t/ha, TKG 47 g). In Jahren mit für die Ernte schwierigen Wetterbedingun-gen und knappen Leistungsre-

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Die lanDwirtschaft

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Die Kühlkonservierung ist ein effizi-entes und wirtschaftliches Verfah-ren, da Getreide mit relativ gerin-gem Energieaufwand in sehr kurzer Zeit gekühlt werden kann. Ein ökologisches, bewährtes Verfahren um Ihre Ernte erfolgreich gesund zu erhalten! Fordern Sie weitere Infos gleich an!

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Case IH präsentiert neue Technologien und Ausstattungen für die bekannten Axial-Flow® Mähdrescher. Die neue Ka-bine verfügt über einen überarbeiteten, schlanken Multifunktions-Steuerhebel. In der rechten Konsole finden sich ergo-nomisch angeordnete Bedienelemente und eine neue Schiene, auf der das AFS-Display sowie die Kommunikations-technik wie iPad oder Smartphone, gut erreichbar positioniert werden können. In allen Modellen überwacht der neueste AFS Pro 700 Monitor Ertrag, Maschinen-funktionen und Parallelführung. Der AFS Pro 700 ist mit allen Case IH Maschinen kompatibel und kann so auch in anderen Traktoren eingesetzt werden.

Interessante Neuheiten gibt es auch beim Abtankrohr: Der Fahrer steuert das Ein- und Ausklappen über einen Schalter im Kabinendach. Für beste Sicht beim Abtanken schwenkt das Abtankrohr im 95-Grad-Winkel aus. Wird das Abtankrohr ausgeschaltet, schwenkt der Auslauf auto-matisch schnell nach oben, sodass kein Getreide mehr herausrieseln kann. Die leistungsstarken Häcksler wurden weiter verbessert. Über einen Schalter auf der rechten Bedienkonsole kann die Messer-position justiert und auch die Auswurf-klappe am Heckrotor von der Kabine aus verstellt werden. Am Mähdrescher lässt sich nicht nur die Häckselgeschwindigkeit einstellen; in weniger als einer Minute kann der Betrieb auch von „Häckseln“ auf „Schwadablage“ umgestellt werden, ohne die Klappen öffnen oder im Staub arbeiten zu müssen. Zudem verfügen alle Case IH Mähdrescher über sparsame Case IH FPT Tier 4 SCR-Motoren mit zusätzlicher Leistung. Anzeige

Case IH präsentiert Neuheiten:

Axial-Flow® Mähdrescher

Fortsetzung auf Seite 13

Hiebel & Hess: Energiesparende Qualitätssicherung von Getreide

Einstellung eines Schüttlermähdreschers optimieren

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Drehzahl Dresch- trommel

1. erhöhen, bei hohem Kurzstroh-anteil senken

4. senken bei hohem Kurzstroh-anteil

2. erhöhen 2. senken 1. senken

Dresch- korb- öffnung

2. schließen, bei hohem Kurzstroh-anteil öffnen

5. öffnen bei hohem Kurzstroh-anteil

1. schließen

3. öffnen (eventuell zugeschaltete Entgranner öffnen)

2. öffnen

Obersieb- öffnung 1. öffnen

5. eventuell schließen

Untersieb- öffnung

3. schließen bei Ähren im Korntank

4. öffnen für weniger Überkehr

1. öffnen 4. schließen

Gebläse- drehzahl

2. erhöhen bei Matten-bildung, verringern bei Überblasen

3. erhöhen (dabei Verluste beachten)

Fahr-geschw.

3. reduzieren, bei hohem Kurzstroh-anteil erhöhen

3. reduzieren, bei Über-blasen erhöhen

1. erhöhen für gute Stroh-füllung des Dreschwerkes

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Auf der SIMA in Paris startete Massey Ferguson die Feierlichkeiten zu Ehren des 75. Jahrestages seit Einführung des MH-20 – er war der erste selbstfahrende Mähdrescher der Welt.

Mit der Einführung 1938 läutete der MH-20 eine Revolution der Erntetechnik ein. Zum ersten Mal konnte der Traktor von den bis zu diesem Zeitpunkt gezogenen Dreschmaschinen mit Schneidwerk getrennt werden. Die enorme Leistungs-steigerung führte zu deutlich höherer Produktivität, vor allem in größeren Ackerbaubetrieben. Die Maschine war nicht nur ein Quantensprung in der Mechanisierung der Betriebe, sondern führte auch zur Verbreitung der heute allgemein bekannten Bezeichnung „Mäh-drescher“. Die meisten folgenden Innova-tionen in der Erntetechnik hätte es ohne die Erfindung des Mähdreschers nicht ge-geben. Massey Ferguson ist bis heute ein Pionier bei der Umsetzung neuer Ideen. MF ist der historisch gewachsene Kataly-sator für neue Ideen und Entwicklungen und wird auch in Zukunft diese Rolle mit Leidenschaft umsetzen.

Massey Ferguson

75 Jahre selbstfahrende Mähdrescher

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H IEBEL & HESS Das kompetente Team der Hiebel & Hess VertriebsgmbH gilt in der Schüttgut-technologie als Spezialist für die Getreideförderung, Aufbereitung, Trocknung und Gesunderhaltung. Schon bei der Projektierung, behördlichen Einreichung und Förder-abwicklung sind wir als zuverlässiger Partner bekannt. Unsere Fachgebiete: beste Gesunderhaltung, optimale Rohrsysteme, effiziente Trocknungsanlagen, zuverlässige Analysengeräte, leistungsstarke Getreidereinigung, ausgereifte Fördertechnik, kostengünstige Lagerung Wohlmeyergasse 6–8 • 3100 St. Pölten Tel.+43 2742/72776 Fax +43 2742/72776–30 www.hiebel.cc [email protected]

Gemäß unserem Motto „Tradition und Innovation“ sind wir immer bestrebt neue Möglichkeiten zu finden, um traditionelle Betriebe topfit in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Geschäftsführer Martin Zollhuber

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“Massey Ferguson ist sehr stolz, Erfinder und Entwickler von so zahlreichen Technologien zu sein, welche heute zu den etablierten Stan-dards in der Landtechnik zählen. Zum Beispiel: Dreipunkthydraulik, elekt-ronische Gerätesteuerung sowie SCR-Motorentechnologie. Wir sind ebenfalls sehr stolz, dass es unsere Ahnen von Massey-Harris waren, welche den ersten selbstfahrenden Mähdrescher präsen-tieren konnten. Zum 75. Jubiläum ernten wir nun die Früchte der Investitionen der letzten Jahre im Bereich Erntetechnik. Diese Investitionen sichern den Erfolg unserer langjährigen, treuen, aber auch unserer neuen Kunden, welche ihr Ver-trauen in die Marke Massey Ferguson setzen”, fügt Johann Gram hinzu.

Für weitere Informationen:Austro Diesel GmbHConcorde Business Park 3/2, SchwechatTel.: 01/70 120, www.austrodiesel.at Anzeige

Einstellen immer nur Schritt für SchrittDie Tabelle auf Seite 12 zeigt zusam-menfassend eine Empfehlung, wie man die Einstellung eines Schüttler-mähdreschers optimieren kann. Der Mähdrescherfahrer sollte bei Auftreten eines Problems immer nur eine Ein-stellung verändern und anschließend kontrollieren, ob die Maßnahme den gewünschten Erfolg bringt. Ist keine Verbesserung erkennbar, kann er die Einstellung weiter korrigieren oder zur nächsten Einstellmöglichkeit über-gehen. Keinesfalls sollte der Fahrer an allen Einstellungen „herumspielen“, da er sonst nicht nachvollziehen kann, welche Korrekturmaßnahme eine Ver-besserung gebracht hat.

Deshalb ist in der Tabelle die Reihen-folge der Einstellschritte nummeriert, mit der sich der Fahrer an die optimale Einstellung „herantasten“ kann. Die Reihenfolge ist eine Empfehlung, die in der Praxis in manchen Situationen aber auch anders lauten kann. Für die Einstellung des Mähdreschers kann es keine „Pauschalempfehlung“ geben. Versierte Fahrer wissen aber, an welchen „Stellschrauben“ sie drehen. Sie liefern sauberes, lagerfähiges Getrei-de bei optimaler Maschinenauslastung und akzeptablen Verlusten.

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Die lanDwirtschaft

Die Proben sind aus verschiedenen Ebe-nen und nicht mit der Hand zu entneh-men. Grünbesatz kann Messergebnisse stark verfälschen. Vor der Saison muss man die Kalibrierung des Feuchtigkeits-messgerätes überprüfen. Eine Kontroll-messung mit einem geeichten Gerät, zum Beispiel im Lagerhaus, ist von Vorteil. Lagerschädlingen, wie Kornkäfer und Motten, sowie die Fraßspuren in den Köderboxen für Mäuse und Ratten sind zu beobachten.

Feuchtigkeit macht oft ProblemeTrockenes, gereinigtes Korn in einem sauberen Lager konserviert, lässt kaum Lagerprobleme erwarten. Mitverantwort-lich ist die Lagergestaltung. Unerwartete

Vor dem Einlagern und nach dem Trock-nen sollte ein Reinigungsvorgang selbst-

verständlich sein. Foto: agrarfoto.com

ders in den Wochen nach der Ernte die Temperatur und dokumentiert sie. Dazu eignet sich ein einfaches Stechthermome-ter um 150 bis 300 Euro oder in größeren Anlagen eingebaute Temperaturfühler in Verbindung mit elektronischen Überwa-chungsgeräten.

Hygrometer bei BelüftungBraugerste, Saatgut und Hafer stellen besonders hohe Anforderungen an die Lagerpflege. Die Getreidefeuchte kann für den Eigenbedarf mit nicht eichfähigen Feuchtigkeitsmessgeräten zu einem Preis ab 300 Euro ausreichend kontrolliert wer-den. Wird belüftet, sind ein Hygrometer und Außenthermometer unerlässlich. Die Dokumentation der Einlagerungsfeuchte, möglicher Konservierungsmaßnahmen und der weiteren Temperaturkontrollen bringt die Futtermittelhygieneverord-nung mit sich. Sie verlangt die Verfütte-rung und den Verkauf von nur sicheren Futtermitteln und kann durch amtliche Organe stichprobenartig überprüft wer-den (siehe auch Seite 20).

Was Sie beim Einlagern und während der Lagerung tun müssen, damit Getreide bis zum Auslagern nicht verdirbt, verrät Ihnen LK-Experte Karl Furtner.

Das Korn kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Raue, bespelzte Körner nehmen Feuchtigkeit rascher auf und ver-derben eher. Bei der Ernte verunreinigen mikrobiell belastetes Stroh, Halmteile und Unkraut das Getreide und damit auch das Lager. Getreide ist erst lagerfähig, wenn der Wassergehalt nicht höher ist als 14,5 Prozent und die Temperatur im Lager zehn bis 15 °C nicht überschreitet. Bei ungünstiger Witterung ist Getreide zu be-lüften, zu trocknen oder zu konservieren. Getreidelager bleiben geschlossen, damit sich die trockene Luft im Lager mit feuch-ter Außenluft nicht so rasch austauscht. Bei eigener Verwertung und längerer Lagerung trocknen Praktiker ihr Getreide auf elf bis zwölf Prozent, um Lagerrisiken auszuschalten. Für den Verkauf ist über-trocknetes Korn kein Vorteil.

Getreide atmet im LagerGetreide atmet im Lager weiter, sodass selbst unter günstigen Bedingungen mit Atmungsverlusten von 0,1 bis 0,2 Prozent pro Monat zu rechnen ist. Zudem ent-stehen Kohlendioxid, Feuchtigkeit und Wärme. Zur Kontrolle misst man beson-

Tipps zum Reinigen und Konservieren von Getreide

Damit man genau die Qualität auslagert, die man einlagert

Getreide richtiG einlaGern

Warum reinigen und konservieren?

Getreide besteht hauptsächlich aus Kohle-hydraten, Eiweiß, etwas Fett und je nach Erntebedingungen zu zwölf bis 18 Prozent aus Wasser. Gemeinsam mit Erntetemperatu-ren von 20 bis 35 °C bieten Feuchtigkeit und Wärme die besten Voraussetzungen für eine explosionsartige Entwicklung von Bakterien, Pilzen und Schädlingen. Derart eingelagertes Getreide neigt in kurzer Zeit zur Selbsterwär-mung mit Substanz- und Qualitätsverlusten. Getreide ist daher nach dem Drusch zu reinigen, zu konservieren und wie ein Lebens-mittel zu behandeln.

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nender muss man es trocknen. Bei Satztrocknern ist eine Trocknungsluft-temperatur von maximal 80 °C und bei Um- und Durchlauftrocknern 100 bis 110 °C einzuhalten. Nach dem Trocknen muss man das Getreide ausreichend kalt belüften. Pro Prozent Feuchtigkeit ist mit einem Gewichtsverlust von etwa 1,2 Prozent zu rechnen.

Belüftung braucht viel AufmerksamkeitNutzt man normale Außenluft zum Trocknen, braucht es mehr Umsicht als bei einer Trocknung. Es ist dabei nicht abgetan, Drainageschläuche auszulegen und mit dem nächstbesten Gebläse zu belüften. Entscheidend sind die Luft-verteilung, die Förderleistung und das Druckvermögen des Gebläses und die Temperatur und Luftfeuchtigkeit der Außenluft.Vor der Einlagerung ist zu belüftendes Ge-treide zu reinigen, schichtweise zu vertei-len und die Oberfläche einzuebnen. Für Silos bieten sich Belüftungsböden oder Kanallüftungen an, für Boxen Gitterroste mit einem Lochdurchmesser von ein bis zwei Millimetern und bei Hallenlagerung Wellblech- und Unterflurkanäle. Sie sind arbeitstechnisch ideal, erfordern aber einen genauen Einbau mit hohem Arbeits-aufwand. Belüftungskanäle lassen sich auch im Eigenbau herstellen. Drainage-schläuche sind nur eine Notlösung, da der Luftdurchlass durch die Lochung begrenzt ist. Der Abstand der Kanäle und der Querschnitt sind in Abhängigkeit von

Bei der Ernte verunreinigen mikrobiell be-lastetes Stroh, Halmteile und Unkraut das Getreide und damit auch das Lager. Foto: argarfoto.com

Reinigen ist immer angesagtFremdbesatz, Bruch- und Schmacht-korn sowie Staub kann man bereits beim Drusch zu einem Großteil abson-dern. Vor dem Einlagern und nach dem Trocknen sollte ein Reinigungsvor-gang selbstverständlich sein. Untersu-chungsergebnisse selbst von trockener Ware belegen diese Tatsache (Tabelle 2). Gereinigtes Korn vermindert auch den Energiebedarf beim Trocknen. Gängige Windsichter (Vorreiniger) mit Investi-tionskosten ab 2.000 Euro entfernen bis zu 50 Prozent der leichten Halmteile, Unkrautsamen, Kurzstroh, Schmacht- und Bruchkorn sowie Staub und Grannen. Gleichzeitig wandern durch-schnittlich 20 bis 50 Prozent der darauf abgelagerte Mykotoxine mit. Sieb- oder Trommelreiniger reinigen noch intensi-ver, kosten aber 6.000 bis 35.000 Euro.

Trocknen konserviert am sicherstenEine Trocknung ist die sicherste Kon-servierung. Im Vorjahr wurden Trock-nungskosten von durchschnittlich 14 Euro pro Tonne für Getreide und 33 Euro pro Tonne für Nassmais verrechnet. Die Differenz zeigt die Abhängigkeit von der Erntefeuchte. Trocknet man ernte-frisches Getreide von 16 Prozent auf die Lagerfähigkeit von 14 Prozent, sind sie-ben bis acht Liter Heizöl und zirka fünf Kilowattstunden Strom erforderlich. Bei Mais, von 30 auf 14 Prozent getrocknet, ist der Energieaufwand viermal so hoch.Ist eine Wärmequelle, zum Beispiel eine Hackgutfeuerung verfügbar, braucht man für eine Satz- oder Wagentrocknung pro Tonne Getreide eine Heizleistung von rund zwölf Kilowatt. Bei Mais, um in 10 Stunden die Trocknung abgeschlossen zu haben, sind es rund 40 Kilowatt je Tonne Nassmais.

Je feuchter, desto schonender trocknenDurch- oder Umlauftrockner kann man mit geringer Leistung betreiben. Bei der Satz- oder Wagentrocknung wird das Getreide nicht bewegt und trocknet schichtweise mit bis zu vier Prozent Feuchteunterschieden. Für die Lager-fähigkeit ist die Feuchte der oberen Schicht maßgebend. Je feuchter Getreide ist, desto scho-

Schwierigkeiten treten auf, wenn Feuch-tigkeit in Lagerhallen aufsteigt, Feuchtig-keit bei deckenlastiger Lagerung eintritt, speziell über Stallungen oder die Luft-leistung eines Belüftungsgebläses nicht ausreicht. Ein Landwirt schreibt im Inter-net, dass die untersten zehn Zentimeter des auf der Stalldecke gelagerten Korns verschimmeln und am Rand das Korn an-keimt. Vor allem in der Zeit der Nachreife, bis zu acht Wochen nach der Ernte, kann verstärkt Wärme entstehen. Funktioniert bei der Belüftung auch die Luftverteilung nicht, bleiben feuchte, schlecht belüftete Zonen und das Getreide erwärmt sich wieder.

Trockenes nie mit feuchtem Korn mischenMikroorganismen und Lagerschädlinge verstärken die Lagererwärmung. Manche nehmen an, dass man durch das Vermi-schen von trockenem und etwas feuch-terem Korn die Lagerfähigkeit erreicht. Ein fataler Irrtum, weil eine einmalige Durchmischung nicht ausreicht. Erst ein fünf- bis sechsmaliger Umlauf würde eine ausreichende Mischung ergeben, in der der Feuchtigkeitsausgleich funktioniert.Frisch geerntetes Getreide mit altem zu vermischen, erfreut nur Kornkäfer und Co. Es reichen geringe Reste, nicht aus-gesaugte Ritzen von Holzkonstruktionen oder nicht gereinigte Fördergeräte, um die neue Ernte zu infizieren.Stärker mit Fusarien befallenes Erntegut ist vor dem Einlagern intensiv zur reini-gen. Strohteile und Schmachtkorn sind in der Regel stärker mit Toxinen belastet. Die Probe eines Schweinemastfutters mit 16 Prozent Feuchte beweist das explo-sionsartige Wachstum von Bakterien und Pilzen (Tabelle 1). Getreide erreicht seine physiologische Reife erst nach zwei bis drei Wochen. In dieser Zeit nimmt bei richtiger Lagerung die Fusarienkeimzahl deutlich ab. Korn soll man deshalb erst nach vier Wochen verfüttern.

Tabelle 1

Bakterien Pilzwachstum

1. Woche normal2. Woche 10 fach 450 fach3. Woche 50 fach 1.200 fach

Tabelle 2

Wassergehalt Bakterien Pilzkeimzahl

Winterweizen angeliefert 14,14 % 7,8 Mill./g 2,77 Mio./g

Winterweizen gereinigt 13,85 % 1,2 Mill./g 289.000/g

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Buchtipp: Getreidelagerung

Der neue Praxisratgeber „Getreidelagerung“ aus dem DLG-Verlag zeigt, für wen die Getreidelagerung interessant ist und welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen. Wie be-handelt man Getreide vor und während der Lagerung richtig? Anschaulich vermittelt der Ratgeber das nötige Know-how und informiert auch über rechtliche Grundlagen.Der Leser erfährt:

warum oder wann Getreide gelagert werden sollte.welche Verfahren für die Lagerung zur Auswahl stehenwas es mit den Verfahrenskosten der Getreidelagerung auf sich hat.welche samen- und bodenbürtigen Getreidekrankheiten es gibt und wie man sie bekämpft.wie man Lagerstätte und Geräte richtig reinigt.wie ein sicherer Getreidetransport durchgeführt werden kann.welche Konservierungsverfahren nach der Ernte in Betracht kommen (Kühlen, Trocknen und Belüften, Konservieren mit Säuren)wie Feuchte und Temperatur des Getreides zu messen sind.wie und welche Schäden durch Feld- und Lagerpilze sowie Kleinlebewesen entstehen und was man dagegen tun kann.

Erschienen im DLG-Verlag unter ISBN 978-3-7690-2024-3 um 7,70 Euro

Getreide richtiG einlaGern

der Schütthöhe und erforderlichen Luft-leistung zu planen. Die Eignung des Belüf-tungsgebläses hängt von der Getreideart, der Schütthöhe und von der Gutsfeuchte ab. Druckstabile Radialgebläse mit einer Luftförderleistung von mindestens 50 Kubikmetern pro Stunde und Kubik-meter Lagervolumen sind einfachen Achs-iallüftern vorzuziehen. Nicht zu unter-schätzen ist der Schallpegel der Geräte. Mitunter muss die kühlere Abend- oder Morgenluft genützt werden, und das kann lärmempfindliche Nachbarn stören.

Hohe Ansprüche an die AußenluftNeben der richtigen Anlagenkonzeption hat der Zustand der zur Belüftung ange-saugten Außenluft den größten Einfluss. Sie muss um vier bis fünf Grad Celsius kälter sein als die im Lager gemessene Getreidetemperatur. Die Luftfeuchtigkeit darf 75 Prozent nicht überschreiten. Ein geringer Temperaturunterschied und höhere Luftfeuchtigkeit bringen keinen Trocknungseffekt und feuchten das Ge-treide fallweise an.Steigt im Lager die Temperatur über 20 Grad Richtung 30 muss man zum Kühlen kurzfristig belüften. Die Luft muss außer-halb des Gebäudes angesaugt werden. Die Abluft muss entweichen können, um langfristig Schäden an der Hallen- und Dachkonstruktion zu vermeiden. Schaltet man dem Belüftungsgebläse ein Heizaggregat oder Wärmetauscher vor,

wärmt die Luft an und senkt damit die Luftfeuchtigkeit, steigt die Trocknungs-fähigkeit.

Regeln für das KonservierenDie Konservierung mit Propion- oder Ameisensäure ist nicht neu. Heutige Säu-remischungen sind nicht mehr aggressiv und für Getreide bis zu einer Feuchte von 22 Prozent anwendbar. Konserviertes und unbehandeltes Getreide darf man nicht gemeinsam lagern und die Säure-konservierung ist nur für Futtergetreide zulässig. Mit rund zwölf Euro pro Tonne ist das Ver-fahren nur geringfügig günstiger als eine Trocknung. Vor dem Konservieren muss man die Feuchte messen, um die Mittel richtig zu dosieren. In der Körnerschne-cke mit mindestens fünf Metern Länge und 40 Grad Anstellung wird die Säure-mischung mit mehreren Düsen einge-sprüht und mit dem Getreide vermischt. Der Betonboden des Lagers ist vorher mit Silolack zu streichen. Die Oberfläche des Lagers ist einzuebnen und erfordert keine Abdeckung. Schädlinge und Keime haben mit konserviertem Getreide keine Freude, dafür Schweine und Rinder. Ihre Fress-lust steigt und damit die Futteraufnahme.

KornkühlungSpezielle Kornkühlgeräte entfeuchten die Außenluft, kühlen sie auf acht bis 10 °C und belüften das Lager. Bei dieser Tem-

Getreide ist erst lagerfähig, wenn der Wassergehalt nicht höher ist als 14,5 Pro-zent und die Temperatur im Lager zehn bis 15 °C nicht überschreitet.Fotos: LK NÖ/Furtner

peratur werden die Selbsterhitzung und Schäden durch Insekten unterdrückt. Getreide ist so längerfristig lagerfähig. Durch die hohen Gerätekosten findet man sie vorrangig im Handel und Lagerhäu-sern.

Die Art der Konservierung hängt im Wesentlichen von den örtlichen Gegeben-heiten ab. Ferner mit welcher Gutsfeuchte wird geerntet, steht eine Trocknungsan-lage zur Verfügung und wird das Getreide zur Verfütterung oder für den späteren Verkauf gelagert. Eine gute Anlagen-planung kann Lagerkosten und Risiken minimieren und den arbeitswirtschaft-lichen Ablauf verbessern.

Ing. Karl FurtnerRef. Technik und EnergieTel. 05 0259 [email protected]

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Ein Befall, die Vermehrung sowie die Verunreinigung durch Tiere während der

Lagerung sollte bestmöglich unterbunden werden.

Foto: LK NÖ/Stögmüller

Siloplane. Futter wird bakteriell zersetzt und verliert den Nährwert und die Akzep-tanz bei den Tieren. Verdauungsprobleme können die Folge sein. Das Abdecken der Silohaufen mit Autoreifen lockt Würmer und Käfer an, Mäuse und Ratten folgen und zerstören die luftdichte Abdeckung.

Hefen und SchimmelpilzeHefen und Schimmelpilzen bilden sich durch das Zusammenspiel von Feuchtig-keit durch Exkremente oder Kondenswas-ser und erhöhter Temperatur aufgrund der Stoffwechselaktivität und beginnen-dem Verderb. Hefen können sich sogar ohne Luft vermehren. Die Temperatur-erhöhung beschleunigt diese Verderb-sprozesse und ebnet den Weg für die Ver-mehrung von Hefen und Schimmelpilzen.Auch wenn die Sporenstände der Schim-melpilze zu Beginn noch nicht sichtbar sind, kann das Pilzmycel schon zu ge-sundheitlichen Problemen führen. Dabei ist nicht immer eine sinkende Futterak-zeptanz zu erkennen. Neben Verdauungs-störungen reizt die Sporenbelastung die Atemorgane und die Schleimhäute des Verdauungstraktes.

Toxinbildung am LagerToxine entstehen durch die Stoffwechsel-aktivität von Schimmelpilzen und/oder tierischen Lagerschädlingen. Sie schädi-gen Blutgefäße und Organe, wie die Leber und die Nieren, wo sich die Stoffwech-selprodukte anreichern. Schäden beim Fruchtbarkeitsapparat und den Klauen resultieren daraus. Haut und Schleimhäu-te sowie das Nervensystem sind häufig betroffen. Besonders gefährdet sind Schweine, Geflügel und Pferde. Wieder-käuer können Fusarientoxine teilweise durch die Pansenmikroben entgiften. Lagerpilze wachsen durch ungünstige La-gerungsbedingungen und können Toxine bilden. Sie spielen in Österreich jedoch eine untergeordnete Rolle. Eine große Rolle spielen aber bestimmte Lagerschäd-lingen und deren toxische Ausscheidun-gen. So sind Milbenkot und der Kornkäfer selbst toxisch.

Keine Mängel bei FutterhygieneFruchtbarkeitsprobleme stehen bei Män-geln der Futterhygiene an vorderster Stel-le. Geschädigte Eizellen, Entzündung der Gebärmutter und Absterben des Embryos oder Fötus sowie verminderte Samenqua-lität werden häufig auf unzureichende Futterqualität zurückgeführt. Vorbeuge gegen den Befall von Lager-schädlingen verhindert viele weitere Verderbsprozesse am Lager und Gesund-heitsschäden am Tier. Kauft man Futter-mittel von anderen Landwirten zu, sollte man sich mit dem Futtermittelliefer-schein und dem Abpacken eines Rück-stellmusters die Qualität des zugekauften Futtermittels absichern. Besteht der Verdacht auf Mängel bei der Futterhygi-ene, steht Ihnen das Futtermittellabor Rosenau als Servicestelle zur mikrobio-logischen Untersuchung sowie Beratung zur Verfügung.

DI Gerald StögmüllerRef. Haltung und FütterungTel. 05 0259 23603, [email protected]

Über Ursache und Wirkung von Lagerschädlingen, Fäulnisbakterien, Hefen und Pilzen informiert der folgende Beitrag.

Unzureichendes Reinigen der Lagerräu-me und des Erntegutes, Bruchkorn, Staub und zu hohe Restfeuchte beim Einlagern fördern Vorratsschädlinge. Bestimmte Vorratsschädlinge selbst oder ihr Kot sind giftig, ihre Exkremente lassen das Futter verderben. Vogelkot kann das Getreide zusätzlich mit Salmonellen verunreini-gen. Falls Insekten, Motten oder Milben mit Schädlingsbekämpfungsmittel be-kämpft, muss man dies dokumentieren.

Fäulnis ist ein Resultat von hohem Feuch-tigkeitseintritt, typisch ist eine zerstörte

Schädlinge, verdorbenes Futter und gebildete Toxine gefährden die Gesundheit der Nutztiere und die Lebensmittelsicherheit

Wie die Futterqualität unter den Vorratsschädlingen leidet

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

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Grundberatung: Getreidelagerung

Mehr Beratungsangebote unter:www.lk-noe.at/beratungskatalog

Ihre Situation: Sie möchten Getreide auf Ihrem Betrieb lagern oder wollen das bereits bestehende Lager kostengünstig erweitern und die Hygiene-bestimmungen beachten.

Unser Angebot für Sie: Wir informieren Sie über die Optimierung der bestehenden Anlagen und machen Vorschläge zu Erweiterungen oder einen Neubau.

Ihr Nutzen: Sie erhalten einen Überblick über die Möglichkeiten der betriebseigenen Getreide-lagerung, Vorschläge zur Anlagenerweiterung, Vereinfachung der Arbeitsabläufe unter Berück-sichtigung der gesetzlichen Hygienevorschriften.

Kostenbeitrag: kostenfrei, 30 Euro HofpauschaleBeratungsort: am Hof

Ihr Ansprechpartner: Ing. Karl Furtner,[email protected], Tel. 05 0259 25307

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Die lanDwirtschaft

Kornmotte – Nemapogon granellusDer Falter ist in Ruhestellung fünf bis sechs Millimeter lang, mit cremefarbigen dunkelbraun gefleckten Vorderflügeln. Er ist kälteunempfindlich und winterhart. Die Raupe ist gelblich, sieben bis zehn Millimeter groß, mit brauner Kopfkapsel. Schaden entsteht durch Fraß am Keimling und Verklumpung. Starkes Auftreten vor allem bei zu feuchten Lagerbedingungen.

Getreidemotte – Sitotroga cerealellaDer Falter der Getreidemotte ist in Ruhe-stellung sechs Millimeter lang, mit gelb-lichen dunkel gepunkteten Vorderflügeln. Er ist dämmerungsaktiv, kälteempfind-

Der Kornkäfer ist ein häufiger Schädling am Getreidelager.

Foto: Detia Degesch GmbH

zen, zur Spitze hin verdickten Fühlern. er ist ab 0 °C kälteempfindlich. Die Larven sind gelbraun und fünf Millimeter groß. Ein Befall zeigt sich durch leere Larven-häute auf dem gelagerten Getreide sowie muffigen Geruch und Erwärmung.

Dörrobstmotte – Plodia interpunctellaDie Dörrobstmotte schädigt häufig auch Getreidelager. Der Falter ist in Ruhestel-lung acht Millimeter lang, mit gelbbrau-nen Flügeln. Die spitzenseitigen Hälften der Vorderflügel sind kupferrot. Die Motte ist kälteunempfindlich und winterhart. Die Raupen sind gelblich, 12 bis 16 Mil-limeter groß mit brauner Kopfkapsel. Neben Fraß am Keimling kommt es zu Verschmutzung durch Gespinste und Kot. Mehlmotte – Ephestia kuehniellaDie Mehlmotte ist häufig im Getreidelager zu finden. Der Falter ist in Ruhestellung zehn bis 14 Millimeter lang, mit dachför-mig angelegten bleigrauen Flügeln. Auf den Vorderflügeln sind dunkle gezackte Querbänder. Die Raupen sind gelblich bis rötlichweiß, mit bräunlicher Kopfkapsel. Sie sind 18 bis 20 Millimeter groß und kälteunempfindlich bis minus 10 °C. Ein Befall verursacht vor allem starke Ver-schmutzung und Verklumpung durch die Gespinste der Larven.

Welche Vorratsschädlinge sich in Ihrem Getreidelager tummeln können, wie Sie Ihre Vorräte am besten vor ihnen schützen und die Insekten im Notfall bekämpfen, erklärt der folgende Beitrag.

Kornkäfer – Sitophilus granariusDer Kornkäfer ist der häufigste Schädling im Hoflager. Der dunkelbraune bis schwar-ze Rüsselkäfer ist drei bis vier Millimeter groß, flugunfähig und kälteunempfindlich bis minus 10 °C. Larven entwickeln sich im Korn. Typisch sind unregelmäßige Fraß-stellen und ausgehöhlte Körner, muffiger Geruch und erhöhte Temperatur.

Reiskäfer – Sitophilus oryzaeDer Reiskäfer ist ein, dem Kornkäfer ähn-licher 2,5 bis 3,5 Millimeter großer, matt-brauner, flugunfähiger Rüsselkäfer mit vier undeutlich umgrenzten gelbbraunen Flecken. Lebensweise und Schadbild sind ähnlich dem Kornkäfer. Er ist aber kälte-empfindlicher.

Getreideschmalkäfer –Oryzaephilus surinamensisDer Getreideschmalkäfer ist ein dunkel-brauner, zwei bis drei Millimeter großer, sehr flinker und flugfähiger Käfer mit je sechs Zähnen an den Seiten des Brust-schildes. Larven entwickeln sich ab 14 °C. Das nesterweise Erwärmen des Getreides kann auf einen Befall hinweisen.

Rotbrauner Leistenkopfplattkäfer –Cryptolestes ferrugineusDer Rotbraune Leistenkopfplattkäfer ist ein flacher, brauner, ein bis zwei Milli-meter großer flugfähiger Käfer mit langen Fühlern und feiner Linie an beiden Seiten des Halsschildes. Er ist kälteunempfind-lich bis minus 5 °C. Typisch sind Fraß am Keimling und nesterweise Erwärmung.

Amerikanischer Reismehlkäfer –Tribolium confusumDer Amerikanische Reismehlkäfer ist rot-braun, 3,5 bis 4,2 Millimeter groß, mit kur-

Vorratsschädlinge im Getreide erkennen und bekämpfen

Sauberkeit geht vor Bekämpfung

Getreide richtiG einlaGern

Primär- und Sekundärschädlinge

Primärschädlinge befallen die Vorräte neu, wie zum Beispiel der Kornkäfer und der Reiskäfer. Sekundärschädlinge benötigen zur Besiedelung Bruchgetreide und angefressene oder verdorbene Vorräte, wie zum Beispiel der Getreideschmalkäfer, der Rotbraune Leistenkopfplattkäfer, der Amerikanische Reis-mehlkäfer sowie verschiedene Mottenarten und Milben.

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Einschränkungen. Gegen Schadmotten ist die Erzwespe Trichogramma evanescens zugelassen. Sie parasitiert die Eigelege der Motten und wird mit Kartonkärtchen ab einer Temperatur von 15 °C alle zwei Wochen ausgebracht. Das Produkt Actellic 50 wirkt gegen verschiedene Schadkäfer und Schadmotten am Lager. Dabei wird das Getreide beim Um-lagern am Einlauf der Förder-einrichtung behandelt.

Begasen nur durch speziell geschultes FachpersonalNur speziell geschultes Fachpersonal darf auf Basis

Die Dörrobstmotte ist durch die kupferrote Färbung der Flügel erkennbar.Foto: Detia Degesch GmbH

und Hochdruckreiniger. Beson-deres Augenmerk ist auf Ecken und Fugen zu richten. Dadurch wird das hofeigene Lager auch für Mäuse und Ratten weniger attraktiv. Auf einer möglichst staubfreien Oberfläche wirken Vorratsschutzmittel besser. Vor dem Einlagern sollte man das Lager behandeln. Zugelassen sind Agritox und Reldan 2 E, die man mit der Rückenspritze ausbringen kann. Das Produkt Silico-Sec, das auch im Bio-Landbau erlaubt ist, verteilt man mit der Sandstrahlpistole im leeren Lager. Weiters ist der Insektenil-Raumnebel, der mit speziellen Geräten ausgebracht wird, zur Behandlung leerer Lager zugelassen.

Befall durch Lagerkontrolle unterbindenDas Getreide darf man nur gut gereinigt und sollte man mit weniger als 13 Prozent Feuch-tigkeit einlagern. Wöchent-liche Kontrollen mit einem Stechthermometer geben Hinweise auf Temperaturver-änderungen und Befall, bevor man die Schädlinge sieht und sie sich weiter vermehren. Auch auf muffigen Geruch und Auswuchs ist zu achten. Zur Kontrolle sowie zur Feststel-lung des Befalles sollten ein Getreidestecher mit Durch-laufsieb und eine Lupe bereit stehen. Zur Befallskontrolle auf Motten sind Pheromonfal-len erhältlich.

Eingelagertes Getreide nur begrenzt zu behandelnDie Behandlungsmöglich-keiten für eingelagertes Getreide sind begrenzt. Gegen Kornkäfer kann man Granex Kornkäferstaub in die befalle-nen Partien einmischen. Das Kieselgur-Präparat Silico-Sec ist gegen Schadinsekten und Schadmilben zugelassen. Man kann es schon vorbeugend bei der Einlagerung beimi-schen. Beide Produkte sind im Bio-Landbau einsetzbar und ermöglichen eine Verwendung der behandelten Partien ohne

lich, kann aber im ungeheizten Lager überwintern. Die Raupen sind rötlich bis gelblich und sieben Millimeter groß. Das Schadbild zeigt Fraß im Korn ohne Bildung von Gespinsten. Mit stärkerem Auftreten ist vor allem bei feuchten Lagerbedin-gungen zu rechnen.

Milben – SpinnentiereAn Getreide und Mahlproduk-ten treten vor allem die Mehl-milbe (Acarus siro) und die Haus- oder Getreidemilbe (Le-pidoglyphus destructor) auf. Feuchte Lagerbedingungen fördern einen starken Befall mit den 0,3 bis 0,5 Millimetern großen Spinnentieren.Die Larven, die als Nymphen bezeichnet werden, entwi-ckeln sich nach zwei bis vier Wochen zu erwachsenen Milben. Unter ungünstigen Bedingungen bildet sich eine widerstandsfähige Dauerform. Dieses Hypopus-Stadium ist sehr schwer zu bekämpfen und kann ein bis zwei Jahre ohne Nahrung überleben.Kennzeichen für ein Massen-auftreten ist eine feine helle und leicht rötliche Schicht aus Milben und Stoffwechselpro-dukten. Die befallenen Partien haben einen süßlich modrigen Geruch und sind durch das rasche Verderben für Mensch und Tier ungenießbar und gesundheitsschädlich.

Reines Lager verhindert BefallSachgerecht gelagertes Ge-treide kann das Befallsrisiko durch Vorratsschädlinge deut-lich senken. Vor dem Einlagern sollte das Lager leer sein und gründlich gereinigt werden. Restbestände sind oft Aus-gangspunkt für einen Befall und deshalb getrennt zu lagern und rasch aufzubrauchen. Auch die Umgebung des Lagers, die Erntegeräte und Transport-maschinen muss man reinigen. Fördereinrichtungen und Sacklager darf man dabei nicht vergessen. Beim Entfernen von Kornresten und Staub helfen Besen, Industriestaubsauger

von Aluminiumphosphid oder Magnesiumphosphid Getreidelager begasen. Die behandelten Lagerräume und Silos müssen gut abgedichtet werden können. Bei Bedarf kann man eine gewerbliche Schädlingsbekämpfungsfirma beauftragen. Eine detailierte Beschreibung der Vorrats-schädlinge ist im Internet unter www.ages.at unter „Landwirtschaftliche Sachge-biete“ und dort unter „Pflan-zengesundheit“ zu finden. Die Informationen enthalten auch Abbildungen zu den häufigs-ten Vorratsschädlingen und Hinweise für geeignete Gegen-maßnahmen. DI Johannes Schmiedl, Ref. PflanzenschutzTel. 05 0259 [email protected]

Bevor die neue Ernte am Hof eingelagert wird, ist der Schutz vor Lagerschädlingen eine enorm wichtige Maßnahme. Die Restbestände sollten aus dem Lager entfernt, das Lager gründ-lich gereinigt und das leere Lager mit K-Obiol gegen versteckt sitzende Schädlinge behandelt werden. K-Obiol ist auch zur Behandlung von befallenem Getreide zugelassen. Produktprofil:K-Obiol wirkt gegen kriechende Insekten (Kornkäfer, Reismehlkä-fer, Getreidekapuziner, Getreideplattkäfer, Speisebohnenkäfer) und fliegende Insekten wie zB die Getreidemotte.Pfl.Reg.Nr.: K-Obiol 006331-00/901647, Wirkstoff: Deltamethrin (2,7 %)

Anwendung zur LeerraumbehandlungAuf porösem Untergrund 20 – 30 ml K-Obiol in 5 Liter Wasser auf 50 m² anwenden, bei glatten Oberflächen 40 – 60 ml K-Obiol in 5 Liter Wasser auf 100 m² anwenden

Anwendung zur Getreidebehandlung10 ml K-Obiol in 990 ml Wasser für 1.000 kg Getreide bringt 6 Monate Schutz, 20 ml K-Obiol in 980 ml Wasser für 1.000 kg Getreide bringt 12 Monate Schutz, K-Obiol wird am besten beim Umlagern mittels Dosiergerät in den Förderstrom eingebracht.Maximal 1 Behandlung/Saison. Das behandelte Getreide kann problemlos verfüttert werden.Weitere Infos unter 0810810 111 bzw. www.kwizda-agro.atAnzeige

K-Obiol gegen Lagerschädlinge am Hof

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Die lanDwirtschaft

besonders zu vermeiden. Die Anlagen, Behälter und Fahrzeuge, mit denen man Futtermittel transportiert oder verarbei-tet, sollte man im Vorhinein ausreichend säubern. Auch Siloanlagen, Schüttboden oder Getreidesilos, Bearbeitungsmaschi-nen, die Fütterungsanlage, Futterbarren und Tränker sind regelmäßig zu kontrol-lieren und bei Bedarf zu reinigen.

DI Gerald StögmüllerRef. Haltung und FütterungTel. 05 0259 [email protected]

Wie die Verantwortung des Landwirtes als Futtermittelunternehmer für die Futtermittelsicherheit aussieht und wie er kontrolliert wird, erläutert LK-Mitarbeiter Gerald Stögmüller.

Behördliche Kontrollen bezüglich EinhaltungDie Kontrolle viehhaltender Betriebe führen amtliche Kontrollorgane durch, zum Beispiel der Amtstierarzt. Der Landwirt ist berechtigt, einen Ausweis vom Kontrollorgan zu fordern. Über jede Betriebskontrolle wird eine Niederschrift angefertigt, eine Durchschrift bleibt beim Landwirt. Bei einer amtlichen Probenah-me eines Futtermittels wird empfohlen, vom Kontrollorgan ein Rückstellmuster anzufordern, das am Betrieb verbleibt. Im Rahmen dieser Kontrollen werden auch Cross compliance-relevante Daten erho-ben und an die AMA weitergeleitet.

Schwerpunkt der KontrollenSchwerpunkte der Kontrollen sind das Begutachten der Futtermittel am Fut-terbarren, der Futterlagerung und der Mischanlage auf Sauberkeit und Ver-schleppungsrisiko und die verwendeten Futtermittel. Ebenso kontrolliert wird deren Herkunft, die Dokumentation über Herkunft und Menge der verwen-deten Futtermittel und die besonderen Vorschriften beim Vorhandensein von Zusatzstoffen und Fütterungsarznei-Vor-mischungen.

Futterzusatzstoffe wie Futterharnstoff oder Ameisensäure sind an Auflagen gebunden. Es muss eine Rezeptur in schriftlicher Form, ein Lieferschein oder eine Rechnung sowie die bestimmungs-gemäße Anwendung (für die Tierkategorie erlaubt) vorliegen. Kontaminationen durch Düngemittel, Ab-fälle, Schädlinge, Pflanzenschutzmittel, Tierarzneimittel und gefährliche Stoffe sind Risikofaktoren in der Praxis. Daher ist ein Verschleppen und Verwechseln

Getreide richtiG einlaGern

Vom Lager bis zum Futterbarren die Qualität erhalten

So laufen Betriebskontrollen am Hof ab

Bei einer amtlichen Probenahme eines Fut-termittels wird empfohlen, vom Kontroll-organ ein Rückstellmuster anzufordern, das am Betrieb verbleibt.Foto: AGES/Doppelreiter

FuttermittelhygieneverordungDie Futtermittelhygiene-VO (EG) 183/2005 regelt alle Stufen von der Herstellung, dem Transport, der Lagerung, der Be- und Ver-arbeitung bis hin zur Verfütterung an Lebens-mittel liefernde Tiere.Die Hygienevorschriften fordern alle Maß-nahmen und Vorkehrungen zur Minimierung, Beseitigung und Verhütung von Gefahren für die Futtermittelsicherheit. Das Futter ist gegen jegliche Kontamination mit Dünger, Pflanzenschutzmittel, Tierarzneimittel und Biozide zu schützen. Die Tier- und Pflanzen-gesundheit sind zu erhalten.Ein Futtermittelunternehmer ist jede natür-liche oder juristische Person, die für die Um-setzung dieser Anforderung verantwortlich ist mit den Bereichen Transport, Lagerung, Handhabung am Ort der Erzeugung, Trans-port vom Ort der Erzeugung zum Betrieb und das Mischen für den Eigenbedarf.Die Verantwortung für die Futtermittelsicher-heit liegt beim Futtermittelunternehmer und damit auch beim Landwirt von der Erzeugung bis zur Verfütterung von Futtermitteln an landwirtschaftliche Nutztiere.

Gegen Lagerschädlinge wie Kornkäfer, Milben, gegen Nagetieren wie Mäuse und Ratten und auch gegen Verschmutzung durch Vogelkot am Futterlager muss man Abwehrmaßnahmen treffen. Biozidanwen-dungen am Lager sind zu dokumentieren.

Die Verfütterung einwandfreier Futtermit-tel ist auf jedem Betrieb erwünscht. Da es viele Risiken gibt, muss ein Landwirt aktiv sein und Maßnahmen zur Erhaltung oder Erreichung der geforderten Qualität set-zen. Grobe Verstöße gegen CC-relevante Punkte im Bereich Futterhygiene können zu einem Verlust der Zahlungsansprüche führen.

Kurz gefasst