Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

68
MITARBEIT IM ARBEITSKREIS MACHT BETRIEB ZUKUNFTSFIT Das Arbeitskreisplus Die Arbeitskreise acht verschiedener Produktionssparten stellen ihre Arbeit vor. Wie auch Sie vom breiten Angebot profitieren können, erfahren Sie ab SEITE 45 ERLEBNIS BAUERNHOF Ein Mehrwert für Kinder LANDWIRTSCHAFT ERLEBEN Die neue Initiative „Erleb- nis Bauernhof“ fasst die Programme „Schule am Bauernhof“, „Landwirt- schaft in der Schule“ und „Back to school“ unter einem Dach zusammen. Damit können sich Päda- gogen leichter über die An- gebote informieren. Hin- tergründe und Ziele der Initiative ab SEITE 8 www.noe.lko.at DIE ZEITUNG DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER NIEDERÖSTERREICH LEBEN 58 Sommerzeit ist Erdbeerzeit Juni 2015 Ausgabe 6 KARTOFFELN 23 Schutz vor Krankheiten TECHNIK 36 Achsen fachge- recht warten P.b.b. | 11Z039072M | Landwirtschaftskammer NÖ Wiener Straße 64 | 3100 St. Pölten Retouren an Postfach 555, 1008 Wien Adressänderungen bitte an: Landwirtschaftskammer Niederösterreich Wiener Straße 64 | 3100 St. Pölten Tel. 05 0259 29300 | [email protected] Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel Natura 2000 Es ist wichtig, dass sich Land- und Forstwirte aktiv am Diskussions- prozess rund um Natura 2000 be- teiligen. Auf www.lko.at können betroffene Grundeigentümer ihre Meinung der Europäischen Kommission mitteilen. Näheres im Bauernjournal SEITE X Laktationsstart Vorausschauend füttern – wie Sie den Kühen einen möglichst pro- blemlosen Start in die Laktation ermöglichen und damit Überbe- lastungen des Stoffwechsels so- wie Folgeerkrankungen vorbeu- gen können, erklärt LK-Experte Marco Horn ab SEITE 28 Glyphosat Das ema Glyphosat ist in der Medienszene ein Dauerbrenner. Ein Team aus freien Journalisten hat sich nun in einem Internet- Beitrag mit der ematik ausein- andergesetzt. Das Ergebnis: Eine nüchterne Sachliche Darstellung. SEITE 4 Foto: LK NÖ/Posch Foto: LK NÖ/Heidegger

description

Die Zeitung der LK NÖ.

Transcript of Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Page 1: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Mitarbeit iM arbeitskreis Macht betrieb Zukunftsfit

Das Arbeitskreisplus Die Arbeitskreise acht verschiedener Produktionssparten stellen ihre Arbeit vor. Wie auch Sie vom breiten Angebot profitieren können, erfahren Sie ab seite 45

ErlEbnis bAuErnhof

Ein Mehrwert für Kinder Landwirtschaft erLeben Die neue Initiative „Erleb-nis Bauernhof“ fasst die Programme „Schule am Bauernhof“, „Landwirt-schaft in der Schule“ und „Back to school“ unter einem Dach zusammen. Damit können sich Päda-gogen leichter über die An-gebote informieren. Hin-tergründe und Ziele der Initiative ab seite 8

www.noe.lko.at

Die Zeitung Der LanDwirtschaftskammer nieDerösterreich

Leben 58Sommerzeit ist Erdbeerzeit

Juni 2015 ausgabe 6

kartoffeLn 23Schutz vor Krankheiten

technik 36Achsen fachge-recht warten

P.b.b. | 11Z039072M | Landwirtschaftskammer NÖ Wiener straße 64 | 3100 St. PöltenRetouren an Postfach 555, 1008 Wienadressänderungen bitte an:Landwirtschaftskammer NiederösterreichWiener straße 64 | 3100 St. PöltenTel. 05 0259 29300 | [email protected]

Foto

: LK

/Pöc

hlau

er-K

ozel

Natura 2000Es ist wichtig, dass sich Land- und Forstwirte aktiv am Diskussions-prozess rund um Natura 2000 be-teiligen. Auf www.lko.at können betroffene Grundeigentümer ihre Meinung der Europäischen Kommission mitteilen. Näheres im Bauernjournal seite X

LaktationsstartVorausschauend füttern – wie Sie den Kühen einen möglichst pro-blemlosen Start in die Laktation ermöglichen und damit Überbe-lastungen des Stoffwechsels so-wie Folgeerkrankungen vorbeu-gen können, erklärt LK-Experte Marco Horn ab seite 28

GlyphosatDas Thema Glyphosat ist in der Medienszene ein Dauerbrenner. Ein Team aus freien Journalisten hat sich nun in einem Internet-Beitrag mit der Thematik ausein-andergesetzt. Das Ergebnis: Eine nüchterne Sachliche Darstellung. seite 4

Foto

: LK

/Pos

ch

Foto

: LK

/Hei

degg

er

Page 2: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 2 | Die Landwirtschaft

Anzeige Juni 2015

ZUFRIEDENE

KUNDEN.WIRSCHAFFENDAS.

Recommender Award 2015:Wir freuen uns, dass unsere Kunden die NV gerne weiterempfehlen.

Die Niederösterreichische Versicherung

Wir schaffen das.

NV_Anzeige_Recommender_2015_205x263_I.indd 1 29.05.15 09:48

Page 3: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Inhalt

Abg.z.NR Ök.-RAt INg. HeRmANN ScHulteS

Leben SeIte 57

Tipps und Tricks für den Garten 57

NÖ ist Erdbeerland Nummer Eins 58

Ein Urlaub der anderen Art 59

Seminarbäuerin werden leicht gemacht 60

Landjugend aktuell 62

Bildungskalender 63

Impressum 66

Schwerpunkt SeIte 45

Was spricht für Mitarbeit im Arbeitskreis? 45

Reportage Herbert Leitner, Behamberg 48

Ackerbau – Mit 50 Euro ist man dabei 50

Milchproduktion – AKM-Online spart Zeit 50

Mutterkuh und Stiermast 52/53

Schwein – Wann bringen Schweine Scheine? 54

Lämmermast – Klein mit großer Leistung 55

Biogas – Praktischer Wissensvorsprung 56

Invekos und Markt SeIte 15

Produktion SeIte 23

Kartoffel – Geeignete Präparate 23

Tragende Kühe vorausschauend füttern 26

Grundfutteruntersuchung noch günstiger 28

LKV-Kennzahl – Das Tiertagebuch 29

Die Milchstraße zum Konsumenten 30

Biofisch und Biobienen 32

Waldbodenwissen und Untersuchung 34

Achsen zeitgerecht und richtig warten 36

Frische Luft im Rinderstall 39

Wie aus Biogas Treibstoff wird 41

Das zeitgemäße Wohnhaus am Hof 43

LK Aktuell SeIte 4

Mehr Rückenwind für erneuerbare Energie 4

„Bühne frei“ für die Milch 5

Besten Weine des Landes stehen fest 6

Erlebnis Bauernhof: Angebote für Kinder 8

Fachausschüsse starten in die neue Periode 9

Photovoltaikförderung 10

Juni 2015 Vorwort

Die Landwirtschaft | 3

|

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser!„Unser Bauern-Ehrenwort – aus der Region für die Region“, das ist die Werbebotschaft am Flughafen-Imbiss. Ist doch schön! Sie wissen, dass wir etwas wert sind. Wir selber sind durchaus stolz, dass andere mit unserem Image werben. Umso mehr ärgert es, ja nervt es, wenn alle möglichen Spendensammler zuerst die Landwirtschaft ganz allgemein schlecht machen und dann die Hand aufhalten, weil sie das ja „ändern“ werden. Die Damen und Herren Tier- und Naturschützer, Ernährungsapostel und Küchenmissionare wollen natürlich nicht in einen Topf geworfen werden. Eben. Und wir auch nicht. Wir Bauern empfinden dieses Theater der Unwissenden als ständiges Kratzen am Reibebaum. Wir sollen uns wehren. Wir sollen damit das Thema für die Medien interessant machen, damit die Öffentlichkeit überhaupt erst aufmerksam wird. Reagieren wir heftig, funktioniert ihr Plan. Streit ist immer gut für den Verkauf der Zeitungen und Vorwürfe bringen Spenden. Wir sind dabei nur Material. Wer so die Bauern benützt, der zeigt, dass ihm die Menschen selber egal sind, solange es für das Spendengeschäft gut ist. Wir wollen uns das nicht mehr gefallen lassen. Wir brauchen klare Bilder von der Landwirtschaft auf der einen Seite und klare Hinweise für die Personen, die auf unseren guten Ruf ihre kühl kalkulierten Kampagnen aufbauen auf der anderen Seite. Wie oft erleben wir, dass wir öffentlich als gute regionale Partner gelobt werden. Das freut uns und rechtfertigt qualitätsorientierte Preise. Bloß der Einkaufsmanager weiß nichts davon und drückt den Preis bis die Freude an der Qualität zur Kostenfrage wird. Weil es Ausgleichs-zahlungen gibt, geht es mit großer Anstrengung trotzdem noch. Uns diese Zahlungen dann aber vorzuhalten, das wollen wir uns nicht mehr gefallen lassen. Wir unterstützen daher auch die Klage einer NÖ Bäuerin gegen die Veröffentlichung im Internet, weil dieser Datenpranger bewusst politisch für ungerechte Vorwürfe genutzt wird.Bäuerliche Antworten auf die Herausforderungen von Natur und Markt zu finden, das ist unsere Arbeit. Sie kann sich genauso gut sehen lassen, wie irgendeine kitschig-romantische Werbegeschichte. Viele Höfe werden gerade jetzt geöffnet für Urlauber, Schulmilchkinder, Schulklassen, das Bauernfrühstück oder eben einen Tag der offenen Tür. Die Menschen kommen neugierig und gehen mit Respekt. Sie sehen unsere Verantwor-tung für das Leben am Acker und im Stall. Wir sind unseren Bäuerinnen und Bauern dankbar, weil sie diese Mühe auf sich nehmen. Unsere Jungen sollen wissen, dass nur die es gut mit uns meinen, die nicht nur unsere Produkte wollen, sondern sie auch fair bezahlen. Zur Wertschöp-fung gehört auch die Wertschätzung. Wir arbeiten hart dafür, wir liefern die besten Produkte. Ich wünsche Ihnen interessante Diskussionen mit Menschen, die noch wissen, dass Lebensmittel vom Acker und aus dem Stall kommen und Freude an einem schön gedeckten Tisch haben.

Herzlichst, Ihr

Foto

: LK

/Pöc

hlau

er-K

ozel

Foto: LK NÖ/Archiv

Foto: LK NÖ/Eva Posch

Foto: LK NÖ/Julia Wesely

Page 4: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

LK Aktuell| 4

| Die Landwirtschaft

lk Aktuell Juni 2015

Bio-Erlebnis für Groß und KleinDie Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern laden gemeinsam mit der Eisenstraße NÖ und BIO AUSTRIA NÖ und Wien am Sonntag, 21. Juni, zum ersten „Eisenstraße Bio-Naschmarkt“ ein. Am Areal der Landesausstellung in Neubruck (Scheibbs, St. Anton an der Jeß-nitz) erwartet die Besucher ab 9 Uhr ein abwechslungsreiches Pro-gramm: Die Produzenten der Bio-Region Eisenstraße verwöhnen mit regionalen Spezialitäten aus Keller und Küche in bester Bio-Qualität. Abgerundet wird das Event durch Live-Musik, Tanzauftritte und ein spezielles Kinderprogramm.

bAckStube Am DReIeRHof

Mehr Rückenwind für erneuerbare Energie

HeImIScHe eNeRgIetRägeR StäRkeN Schultes plädiert für eine Energiepolitik, welche die Importabhängigkeit redu-ziert und fossile Energieträger soweit wie möglich zurückdrängt. Foto:LK NÖ

Zitat des Monats„Trotz des herausfordern-den Jahrganges wurden 3.500 Weine zur Weinprä-mierung eingereicht. Ein Zeugnis für die Attraktivität des Bewerbes und das Kön-nen unserer Winzer.

NÖ Weinbau-präsident franz backknecht zur landesweinprä-

mierung 2015

e N e R g I e e f f I z I e N z g e S e t z Energieholzerzeugung wird be-sonders in Niederösterreich groß geschrieben. Brennholz, Hackgut und Holzpellets neh-men als wichtigste heimische und regional verfügbare Wär-mequellen einen besonderen Stellenwert ein. So gilt Nieder-österreich nicht grundlos als Spitzenreiter beispielsweise bei Biomasseheizungen. Mit dem Energieeffizienzgesetz wollte der Gesetzgeber ein Ins-trument schaffen, mit dem die Versorgungssicherheit gestärkt, erneuerbare Energie ausgebaut, Klimabelastung reduziert und die Energieefizienz verbessert werden sollte. „Die praktische Umsetzung gleicht aber einem

Es wird wieder aufgehorchtEin Fest der Volksmusik feiern die Gemeinden Allentsteig, Schwarz-enau, Echsenbach und Göpfritz/Wild vom 11. bis 14. Juni. Vier Tage lang wird Volkskultur in ihrer schönsten Form erlebt. Infos zum Volksmusikfestival aufhOHRchen unter www.aufhOHRchen.at.

Foto

: zVg

Glyphosat: Verunsicherung geht weiterDISkuSSIoNSStoff Das Thema Glyphosat ist in der Mediensze-ne ein Dauerbrenner. Kaum eine Diskussion über Lebensmittel und „industrialisierte Landwirt-schaft“, die ohne die Nennung dieses Produktes auskommt. Die Wiederzulassung des Wirkstof-fes auf europäischer Ebene soll bis Ende des Jahres entschieden werden. Nicht zufällig tauchen daher jetzt „neue“ Erkenntnisse auf. IARC hat mit der Einstufung von Glyphosate als „wahrschein-lich krebserregend“ aufhorchen lassen. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat da-gegen in seiner Stellungnahme für die Wiederzulassung des Wirkstoffes an die Europäische Lebensmittel- und Sicherheits-agentur (EFSA) festgestellt, dass der Wirkstoff nicht krebserregend

ist und verweist auf eine sehr große Zahl an Studien. Zurück bleiben verunsicherte Anwender und Konsumenten. Eine nüchter-ne und sachliche Darstellung hat jetzt ein Team von freien Journa-listen ins Netz gestellt – zu finden auf www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001887.

Nüchterner Artikel: freie Journalisten deckten auf

Unter dem Titel „Lasst Glypho-sat in Ruhe“ wird gezeigt, dass IARC sogar Substanzen wie al-koholische Getränke, Emissio-nen von Kohleöfen, Holzstaub, Tabak oder Sonneneinstrahlung gefährlicher einschätzen als Glyphosate. Glyphosat sei im Tierversuch nach internationa-len toxikologischen Standards weniger giftig als Kochsalz oder

Backpulver, es sei hochwirksam und für die Umwelt unproble-matischer als viele Alternativen oder auch sogenannte „natür-liche“ Pestizide. Es blockiert le-diglich ein Pflanzenenzym, das in Mensch und Tier nicht vor-kommt und führt dadurch zum Absterben der Pflanzen.

Die Agrarzeitung berichtet, dass das Schweizerische Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und das Bundesamt für Lebensmit-telsicherheit und Veterinärwe-sen (BLV) die Rückstände von Glyphosat als unbedenklich be-trachten und die Anwendung als Pflanzenschutzmittel für die Bevölkerung als gesundheitlich unbedenklich bewertet werden kann.

Ferdinand Lembacher

Verwirrspiel“, gibt LK-Präsident Hermann Schultes zu bedenken. Komplizierte Rechnungen und bürokratischer Aufwand führen laut Experten dazu, dass heimi-sche Wärmequellen ausgebremst werden: „Statt erneuerbare Ener-gie optimal zu nutzen schleichen sich Kohle, Öl und Atom mit un-durchschaubaren Methoden hin-terrücks wieder in unser Energie-system hinein“, so Schultes weiter. Der öffentliche Tenor gibt hierbei genaue Ziele vor: Importabhän-gigkeit bei Energie reduzieren und die Versorgungssicherheit erhöhen. Dafür muss der Aus-bau der erneuerbaren Energien in allen Bereichen verstärkt und klimaschädliche fossile Energie-träger zurückgedrängt werden.

Page 5: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Immer mehr frauen sind seit den 90er Jahren in der NÖ land- und forstwirtschaft betriebsfüh-rend tätig. besonders sozialpolitische maßnah-men wirken sich positiv auf die Statistiken aus.

Ehrung für Rudolf SchwarzböckIm Josef Reither-Museum in Langenrohr bei Tulln wurde eine Gedenktafel zu Ehren des ehemaligen Präsidenten der Landwirtschaftskammer Nieder-österreich Rudolf Schwarzböck enthüllt. Auch als Vorsitzender der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammer Öster-reich setzte er wichtige Schritte für Bäuerinnen, Bauern und die Gesellschaft. Sein Einsatz, seine Leistungen und seine er-zielten Erfolge wurden mit der Gedenktafel nun ausgezeichnet. Bei der Feierlichkeit mit dabei waren (v.l.): Bezirkshauptmann Andreas Riemer, Präsident des Kulturkreises Johann Girschik, Reither-Enkelin Josefine Ginst-hofer, Rudolf Schwarzböck, Landtagsabgeordneter Alfred Riedl, Bürgermeister Leopold Figl und Europagemeinderat Friedrich Kaminger. Foto: Alois Steinhauser

Juni 2015 lk Aktuell

Die Landwirtschaft | 5

|

HeRmANN ScHulteS wurde als Ob-mann des NÖ Bauernbundes wieder-gewählt. Direktorin Klaudia Tanner und Agrarlandesrat Stephan Pernkopf gratu-lierten zum Wahlergebnis. Foto: Theo Kust

QUELLE: LAND NÖ GRAFIK: LK NÖ/MITMASSER

bäuerinnen starten durch Zahlen für das Jahr 2013

Aus dem Land

Jubiläum: Ein Zeichen für die Milch in Mank gesetzt„Bühne frei für die Milch und ihre Produzenten“, hieß es im Manker Stadtsaal. Seit 85 Jahren können Schulkinder auf den weißen Power-Drink zählen. Heute gehört die Schulmilch als Fixstarter zu jeder Pause dazu. Warum das so ist, zeigten die Schüler der Volksschule Mank. Sketche und Musikstücke durften dabei genauso wenig fehlen, wie die Geschichten von Günther Hansinger. Er zeigte, was es heißt, ein moderner Landwirt zu sein. Hansinger ist einer von rund 6.000 Milchbauern. Seit 20 Jahren versorgt die Familie aus Petersberg bei Kilb Schulen und Kindergärten in der Region. Foto: LK NÖ/Eva Posch

Green Care-Projekt feierlich eröffnet

Landesbauernrat stellt Weichen für Zukunft

DIe bäckeReI bRotgeNuSS bietet direkt am Dreierhof in Maria Anzbach acht Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung einen Arbeitsplatz. Über die erfolgreiche Umsetzung freuten sich (v.l.): Jugend am Werk-Standortleiter Johann Wakolbinger, Bürgermeisterin Karin Winter, NV-Vortstandsdirektor Bernhard Lack-ner, Toni Hieret und LK NÖ-Vizepräsident Otto Auer. Foto: LK NÖ/Eva Posch

Der Dreierhof von Toni und Eva Hieret in Maria Anzbach ist kein Bauernhof im herkömmlichen Sinn. Gemeinsam mit „Jugend am Werk Begleitung von Menschen mit Behinderung GmbH“ wurde die stillgelegte Hofbackstube re-aktiviert. Acht Menschen mit Lern-schwierigkeiten und Behinderung finden dort nun einen Arbeitsplatz. LK NÖ-Vizepräsident Otto Auer betont: „Die Initiative Green Care stellt für Land- und Forstwirte eine Chance dar, einen sozialen Beitrag mit dem Aufbau eines zusätzlichen Standbeins zu verbinden. Es ist eine Win-Win-Situation für alle.“

obmANN geWäHlt Bei der kons-tituierenden Sitzung des Landes-bauernrates, des höchsten Gre-miums des NÖ Bauernbundes, wurde Hermann Schultes als NÖ Bauernbund-Obmann für fünf Jahre wiedergewählt. Schultes er-hielt in geheimer Wahl 98,2 Pro-zent der Delegiertenstimmen. „Für die Zukunft geht heute ein starkes Signal der Geschlossenheit von St.

Pölten aus in alle 64 niederöster-reichische Bauernbundbezirke“, betonte Obmann Hermann Schul-tes, der seit 2005 an der Spitze des NÖ Bauernbunds steht. Als seine Stellvertreter für die Landesviertel wurden Franz Mold (Waldviertel), Martin Preineder (Industrievier-tel) und Karl Moser (Mostviertel) bestätigt sowie Manfred Schulz (Weinviertel) neu gewählt. vo

n in

sges

amt 3

0.00

0Be

trie

ben

in N

Ö

über 9.000 Frauen

über 5.000 von beiden Ehepartnern

Page 6: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 6 | Die Landwirtschaft

lk Aktuell Juni 2015

samt wurden rund 3.500 Weine von 708 Betrieben eingereicht. Davon schafften es 126 Weine ins Finale. „Die 110 Finalisten zeigen gemeinsam mit den 16 Landessiegern, dass sich Einsatz tatsächlich bezahlt macht und man ihn bei uns sogar ins Glas schenken kann“, so der zustän-dige Vizepräsident für Weinbau. Weinliebhaber können sich nun auf einen bunten Mix aus New-comern und arrivierten Winzern freuen, die mit ihren Siegerwei-nen die diesjährige Creme de la Creme des Niederösterreichi-schen Weines bilden. Für jeden Geschmack ist das Richtige da-bei und auch für Nachschub ist gesorgt. Denn nicht nur Kleinst-mengen werden angeboten. So können Genießer auf Folgendes vertrauen: Jeder, der einen Lan-dessieger haben will, hat auch die Möglichkeit dazu.

eva Posch

Fachleute einig und führen vor allem das extreme Abreifewet-ter ab Mitte August als Grund für den Mehraufwand an. „Die vielen Niederschläge bedeute-ten erhöhten Fäulnisdruck und wesentlich mehr Arbeitsstun-den im Weingarten. In mehreren Lesedurchgängen mussten die Winzer eine Selektion der Trau-ben je nach Gesundheitszustand vornehmen. Dementsprechend war heuer auch im Keller höchs-te Aufmerksamkeit und Fach-kenntnis gefordert“, gibt Auer, selbst Winzer, zu bedenken.

landessieger in genügend mengen vorhanden

Das Ergebnis von Arbeitsein-satz und fachlichem Know-how ist ein sehr fruchtig-frischer und leicht zu trinkender Jahr-gang. Das beweisen auch die Weine, welche bei der diesjäh-rigen Landesweinprämierung das Rennen machten. Insge-

Die feucht-kühle Witterung hielt im vergangenen Jahr so manche Herausforderung für die nieder-österreichischen Winzer parat. Hoher Selektionsaufwand und eine gute Kellerarbeit waren ge-fragter denn je. „Es war ein in-tensives Arbeitsjahr, aber trotz-dem können sich die Qualitäten sehen lassen. Damit werden viele Kritiker der ersten Stunde eines besseren belehrt“, erklärt LK NÖ-Vizepräsident Otto Auer.

Aufmerksamkeit und fachkenntnisse waren gefragt

Fiel die Weinmenge 2014 zwar geringer aus als in den Jahren zuvor, ist die Qualität der nie-derösterreichischen Weine laut Auer dennoch hoch. „Hut ab vor unseren Winzern, die in einer schwierigen Zeit mit viel Kön-nen und Geduld sowie Nerven bewahrt haben und wieder ein-zigartige Tropfen in die Flasche gebracht haben“, sind sich die

Die besten Weine des Landes wurden bei der Weingala 2015 präsentiert. Ein bunter Mix aus Newcomern und erfahrenen Winzern die Creme de la Crem des NÖ Weines.

Wem gehört der Wald?Eine Frage, die klar zu be-antworten ist: den Eigen-tümern. Um die Antwort, wer den Wald unter welchen Bedingungen nutzen darf, ist allerdings wieder eine hef-tige Debatte ausgebrochen. Jedermann darf den Wald zu Erholungszwecken betreten, so steht es im Forstgesetz. Fahren und Reiten ist nur mit Erlaubnis des Eigentümers ge-stattet. Das stört zum Beispiel die Biker-Lobby. Ein Anlass zu diskutieren. ABER: Mich schockiert die Art und Weise, wie die Nutzung von privatem Besitz – am Beispiel Wald – immer mehr als selbstver-ständliches Recht angesehen wird. Vielleicht verliert unsere Gesellschaft immer mehr das „gsunde Gespür“ und die Ach-tung für Grenzen? Ich will niemanden generell aussperren. Aber ich gehe auch nicht wie selbstverständ-lich in den Garten des Nach-barn, weil die Sonne dort so schön scheint. Ich halte es für notwendig, wieder stärker ins Bewusstsein zu rufen, dass die Besitzer sehr wohl ein Recht haben zu entscheiden, welche Nutzung sie unter welchen Bedingungen gestatten be-ziehungsweise wem sie Zutritt gewähren. Denn schließlich sind sie es, die für Bewirt-schaftung, Schutz und Pflege sorgen. Eigentum haben heißt Verantwortung tragen.

Die Welt im Blick

lANDeSWeINpRämIeRuNg 2015 DIE SIEGER STEHEN FEST

Fruchtig-frisch und leicht

lk NÖ- Vizepräsident otto Auer

Foto

: LK

/Hai

den

Page 7: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 lk Aktuell

Die Landwirtschaft | 7

|

die besten Tropfen des Landes

Die 16 Landessieger nach Sortenkategorie

Traminer Sekt 2013: Weingut Steininger, LangenloisWelschriesling 2014: Weingut Epp, WaidendorfGrüner Veltliner 2014, Rosenberg: Weinbau Brennerei Mörwald, Feuers-brunnKremstal DAC Reserve Grüner Veltliner Edition Chremisa 2014: Winzer Krems eG, KremsRiesling Kellerberg 2014: Weingut Deutsch, HagenbrunnSauvignon Blanc 2014: Weinbau & Heuriger Urban, WullersdorfWeißburgunder 2014: Weingut Christen, HerrnbaumgartenChardonnay Reserve 2013: Weingut K. Alphart, TraiskirchenRoter Muskateller 2014: Die Weinwurm‘s, DobermannsdorfChardonnay Bründelbach Grand Reserve 2012: Weingut Piriwe, TraiskirchenGrüner Veltliner Kleinstein, Eiswein 2013: Weingut Höllerer, EngabrunnBlauer Zweigelt 2013: Weingut Hagn, MailbergZweigelt Exklusiv 2012: Weingut Johann Gisperg, TeesdorfPinot noir Reserve 2012: Weingut Dopler, TattendorfBlaufränkisch Reserve 2012: Weingut Meinrad Markowitsch, Göttles-brunnRot Cuvée 2011, Stuhlwerker: Weingut Böheim, Arbesthal

Der Titel „Weingut des Jahres“ ging einmal mehr an das Weingut Hagn aus Mailberg. Es stellte die höchste Anzahl an Weinen, die es ins Finale schaff-ten und sicherte sich somit bereits zum dritten Mal den Gesamtsieg.

VERKOSTEN SIE DIE TOP-WEINEDER NIEDERÖSTERREICHISCHENLANDESWEINPRÄMIERUNG 2015

Tickets: EUR 15,00 im Vorverkauf Ermäßigung für Vinaria-Abonnenten und

Falstaff Gourmetclub-Mitglieder: EUR 12,00

EUR 18,00 an der Tageskasse Ermäßigung für Vinaria-Abonnenten und

Falstaff Gourmetclub-Mitglieder: EUR 15,00

* Tickets erhältlich über die Systeme von Ö-Ticket (www.oeticket.com,

Trafiken und Banken).

Jetzt

TICKETS sichern!*

16 Landessieger & 110 Finalistenladen zur Verkostung!

kAmmeRmeDAIlle Kurt Klima, Johannes Sailer, Ernst Christian Sailer, Oberst Josef Fritz und Amtsdirektor Gerhard Siegl setzten sich dafür ein, eine gute Lö-sung für Landwirte beim Tüpl Allentsteig zu finden und zu realisieren.

NIeDeRÖSteRReIcHS WINzeR tRumpfeN Auf Die 16 Landessieger der Nie-derösterreichischen Weinprämierung 2015 konnten die Expertenjury überzeu-gen. Sie stehen für das Beste, was unser Land zu bieten hat. Spezielle Siegel auf den Flaschen zeugen von ihrer herausragenden Qualität. Fotos: LK NÖ/Eva Posch

Ehre, wem Ehre gebührtAuSzeIcHNuNgeN Verdienste für die Land- und Forstwirtschaft bleiben nicht im Verborgenen. So wurden einmal mehr zahl-reiche Persönlichkeiten für ihr Engagement geehrt und vor den Vorhang gebeten. Doch auch Jubiläen verdienter Funktio-näre konnten gefeiert werden. Gr. Goldene Kammermedaille: Josef Kandlhofer

Goldene Kammermedaille:Kurt KlimaJohannes SailerErnst Christian SailerOberst Josef FritzGr. Silberne Kammermedaille:Amtsdirektor Gerhard SieglJubiläen: Landtagsabgeordnete a.D. Monika Lugmayr sowie die Vizepräsidenten a.D. Karl Dona-bauer und Michael Hülmbauer.

Page 8: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

„Erlebnis Bauernhof“ fasst alle zertifizierten landwirtschaftlichen Exkursions- und Unterrichtsangebote für Kinder zusammen. Die neue Initiative soll die Programme „Schule am Bauernhof“, „Landwirtschaft in der Schule“ und „Back to school“ gemeinsam bekannter machen und noch mehr Landwirte als Botschafter mit an Bord holen.

| 8 | Die Landwirtschaft

lk Aktuell Juni 2015

HINteR DeN kulISSeN Tiere füt-tern, ausmisten oder Informationen zu unterschiedlichen Feldfrüchten – bei „Erlebnis Bauernhof“ ist alles möglich.

auf vielen guten Aktivitäten auf: Zum Beispiel haben Kinder schon jetzt die Möglichkeit, zusätzlich zum Angebot von „Erlebnis Bau-ernhof“ einen ihrer 25 Schulmilch-bauern in NÖ zu besuchen und di-rekt zu erfahren, wie ihre Pausen-getränke entstehen. Neu ist, dass wir alle Angebote besser vernetzen und noch mehr Landwirte motivie-ren wollen, sich als Botschafter für die Landwirtschaft ausbilden zu lassen. Bei den Schulungen helfen wir den Bäuerinnen und Bauern in ihrem Auftritt sicherer und in der Botschaft klar zu werden.“ Auch Bildungslandesrätin Schwarz unterstützt das Anliegen und ruft die Schulen auf, „Erlebnis Bauern-hof“ aktiv in Anspruch zu nehmen. „Es ist wichtig, dass Kinder sehen, lernen und begreifen, wo die Pro-dukte, die sie im Geschäft kaufen, herkommen. Die Initiative bietet Kindergärten und Schulen eine gute Gelegenheit, den direkten Kontakt zwischen Kindern, Päda-gogen und der Landwirtschaft her-zustellen und somit das Leben im ländlichen Raum für alle begreif-bar zu machen“, freut sich Schwarz über die Initiative und weist darauf hin, wie wichtig Wertschätzung für bäuerliche Arbeit ist. Mehr Fotos auf noe.lko.at.

bernadeTTe LaisTer und eva Posch

über die Angebotspalette erlan-gen. Ganz besonders freut es die Beteiligten, dass die Landjugend mit „Back to school“ dabei ist und damit junge Menschen erstmals schildern können, was es heißt, einen landwirtschaftlichen Be-trieb zu führen. Ob „live“ am Hof mit „Schule am Bauernhof“, im Klassenzimmer mit Seminarbäue-rinnen bei „Landwirtschaft in der Schule“ oder mit jungen Hofüber-nehmern unter dem Motto „Back to school“ – Erlebnis Bauernhof bietet für alle Altersstufen passen-de Angebote. LK-Präsident Schul-tes betont: „Wir dürfen das Bild der Land- und Forstwirtschaft nicht anderen überlassen, sondern müs-sen es selbst zeichnen. Wir bauen

mit Agrarlandesrat Stephan Pern-kopf, Bildungslandesrätin Barbara Schwarz und LK-Präsident Her-mann Schultes.

Informationen für die konsumenten von morgen

Für den Agrarlandesrat sind Kin-der eine der wichtigsten Zielgrup-pen, wenn es um die Vermittlung der heutigen Landwirtschaft geht: „Es ist unser Ziel, mittelfristig dop-pelt so viele Kinder mit der Land-wirtschaft in Berührung zu bringen und demnächst flächendeckend in NÖ Angebote für Schulen und Kindergärten zur Verfügung zu stellen.“ Von nun an können Päda-gogen mit Hilfe von „Erlebnis Bau-ernhof“ einen raschen Überblick

Am Bauernhof der Familie Maria und Bernhard Ramel in Korning bei Hafnerbach ging es hoch her. Kinder tummelten sich am Hof, streichelten Tiere, halfen bei der Fütterung und machten eine Feld-begehung. Dabei konnten sie einen Tag lang Bauer sein. Gespickt mit Hintergrundsinformationen von Maria Ramel tauchten sie in die bunte Welt der Landwirtschaft ein. Die Gründe für diesen Ausnahme-zustand sind leicht erklärt. Maria und Bernhard Ramel führen einen „Schule am Bauernhof“ Betrieb, der für Kinder gerne seine Tore öff-net. Doch damit nicht genug. Das Landwirte-Ehepaar schuf die pas-sende Kulisse für die Präsentation der Initiative „Erlebnis Bauernhof“

Neue INItIAtIVe BüNDELUNG DER ANGEBOTE FüR ScHULEN UND KINDERGäREN

Einen Tag lang Bauer sein

mItmAcHeN eRlAubt Am Hof von Familie Maria und Bernhard Ramel in Korn-ing fand die Präsentation von „Erlebnis Bauernhof“ mit Landesrat Stephan Pern-kopf, Landesrätin Barbara Schwarz und LK-Präsident Hermann Schultes statt. Kinder der „Kinderstube“ des Universitätsklinikums St. Pölten waren mit dabei.

Foto

s: L

K N

Ö/E

va P

osch

Page 9: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 lk Aktuell

Die Landwirtschaft | 9

|

In der Vollversammlung der Bezirksbauernkam-mer Mödling wurde Johann Tröber (2.v.l.) aus Vösendorf zum Obmann und die Kammerräte Christian Schabl (1.v.l.) aus Gumpoldskirchen, sowie Anton Geyer (1.v.r.) aus Dornbach zu seinen Stellvertretern gewählt. LK-Präsident Hermann Schultes gratulierte.

Bei der Eröffnungssitzung der Bezirksbauernkam-mer Waidhofen/Ybbs wurde Obmann Klaus Hirner (2.v.l.) in seiner Funktion bestätigt. Es gratulierten (v.l.) die Kammerobmann-Stellvertreter Gerhard Tatzberger und Leopoldine Hirtenlehner sowie Kammersekretär Gottfried Losbichler.

In der Bezirks-bauernkammer Gmünd wurde Obmann Markus Wandl (Mitte) in seiner Funktion bestätigt. Als seine Stellvertreter fungieren Thomas Steiner und Viktoria Opelka.

Josef Aigner wurde in der Bezirksbauernkammer Amstetten zum neuen Obmann gewählt. Er folgt Maria Lechner nach. Die Obmann-Stellvertreter Rudolf Graf und Franz Lehner gratulierten.

In der Bezirksbauernkammer Lilienfeld wurde Obmann Reinhold Mader (2.v.r.) wiedergewählt. Künftig unterstützen ihn als Stellvertreter Johan-nes Kessel (2.v.l.) und Veronika Heinz.

Die Bezirksbauernkammer Melk hat einen neuen Obmann. Johannes Zuser folgt Robert Wieser nach. Im Bild (v.l.): Kammerobmann-Stellvertreter Franz Leonhardsberger und Elisabeth Schwameis, Obmann Johannes Zuser, Vizepräsidentin Theresia Meier, Präsident Hermann Schultes und Kammer-sekretär Martin Auer.

Bei der Vollversammlung der Bezirksbauern-kammer Neunkirchen wurde Thomas Handler (Mitte) als neuer Obmann bestimmt. Die Mit-glieder des Hauptausschusses, allen voran seine Stellvertreter Peter Rottensteiner und Michael Diewald freuen sich auf die kommende Funk-tionsperiode. Fotos: zVg/BBK

bezirksbauernkammern haben gewählt

Ausschüsse starten in die neue PeriodeSie stehen nach der Konstituie-rung fest: Gemeint sind die neu-en Ausschussvorsitzenden und ihr Führungsteam.

Pflanzenbau, Garten, Gemüse

Den Ausschuss für Pflanzenbau, Garten- und Gemüsebau leitet wieder Andreas Leidwein. Stell-vertreter ist Rudolf Graf. Die Auf-gaben des Schriftführers über-nimmt Julius Schauerhuber. Der Ausschuss setzt gemeinsam mit dem Ausschuss für Vieh- und Milchwirtschaft eine Arbeitsgrup-pe zum Thema Biolandbau ein, da in Zukunft die neuen EU-Biorege-lungen zu diskutieren sind.

Vieh und milch

Vizepräsidentin Theresia Meier wurde einmal mehr zur Obfrau des Ausschusses für Vieh- und Milchwirtschaft gewählt. Paul Glaßner steht ihr als Stellvertre-ter zur Seite. Daniel Heindl über-nimmt die Aufgaben des Schrift-

führers. Neben der Arbeitsgruppe Biolandbau setzt der Ausschuss Arbeitsgruppen zu den Themen Milch, Schwein und Rindfleisch-produktion ein.

forstwirtschaft

Dem bisherigen Obmann Felix Montecuccoli folgt im Ausschuss für Forstangelegenheiten Franz Fischer. Stellvertreter ist Martin Frühwirt und Schriftführer Josef Laier. Die Arbeitsgruppe zum Thema Kleinwaldbewirtschaf-tung nimmt ihre Tätigkeit auf.

Recht, Steuer und Soziales

Felix Montecuccoli ist neuer Ob-mann im Ausschuss für Rechts-angelegenheiten. Stellvertreter ist Roman Bayer und Schriftführer Andreas Leidwein.

Bildung, Bäuerinnen, Jugend

Anna Brandstetter wurde in ihrer Funktion bestätigt. Damit über-nimmt sie für weitere fünf Jahre

den Vorsitz im Ausschuss für Bil-dung, Bäuerinnen und Jugend. Unterstützt wird sie dabei von ihrer neu gewählten Stellvertre-terin Irene Neumann-Hartberger. Als Schriftführer fungiert Josef Laier. Projektbezogene Steue-rungsgruppen sind geplant.

betriebswirtschaft

Andreas Ehrenbrandtner wurde einstimmig zum Obmann des Aus-schusses Betriebswirtschaft, Tech-nik und Energie gewählt. Stellver-treter ist Julius Schauerhuber. Die Aufgabe der Schriftführerin über-nimmt Renate Schrenk.

Wein- und obstbau

„Im Westen nichts Neues“, heißt es im Ausschuss für Wein- und Obstbau. Denn in bewährter Ma-nier übernimmt Obmann Franz Backknecht für weitere fünf Jahre die Federführung. Stellvertreter ist Johannes Schmuckenschlager, Schriftführer Roman Bayer.

Rechtsausschuss prüft SteuerreformDas Herzstück der Steuerreform, die erhebliche Absenkung des Einkommensteuertarifes ab 2016 wirkt bei hauptberuflichen Land- und Forstwirten genauso positiv wie bei Erwerbskombinierern, Arbeitnehmern und Pensionis-ten. Die bäuerliche Interessen-vertretung hat sich aus verfas-sungsrechtlichen Gründen recht-zeitig für eine Aktualisierung der Einheitswerte eingesetzt, sodass sie weiterhin für die Grund-erwerbsteuer bei Betriebsüber-tragungen im Familienverband herangezogen werden können. „In den Verhandlungen ist es ge-lungen, die USt-Mehrbelastung für nicht buchführende Betriebe (13% für Saatgut, Futtermittel und Jungvieh) durch den neuen pauschalen Durchschnittssatz von 13% weitgehend abzu-federn“, so Präsident Hermann Schultes. Der Ausschuss fordert Vereinfachungen bei der Regist-rierkassenpflicht für Barumsätze.

Page 10: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 10 | Die Landwirtschaft

förderung Juni 2015

besser der Stromverbrauch mit der Leistungskurve einer PV An-lage übereinstimmt, desto höher kann die Eigenverbrauchsquote werden.

Eine Ost-West Ausrichtung des Daches kann in manchen Fällen von Vorteil sein. Die Sonnen-stromproduktion wird so ganz bewusst über den Tag verlängert, hohe Stromspitzen zur Mittags-zeit werden vermieden.

Die Beantragung erfolgt aus-schließlich online. Abwickelnde Stelle ist die Kommunalkredit Public Consulting GmbH und nicht die LK. Gefördert werden Photovoltaikanlagen in einer Größe von fünf bis 30 kWp. Die Förderung wird bei 275 Euro bei Aufdach- und Freiflächenanla-gen und bei 375 Euro bei gebäu-deintegrierten Anlagen je instal-lierter kWp liegen.Auch bei der PV Förderung gibt es, wie bei den Investitionsför-derungen üblich, Auswahlkrite-rien, dazu gehörenCO2 ReduktionDach- oder FreiflächeGröße der AnlageSpeicherungOst-West AusrichtungUm die Anlage wirtschaftlich betreiben zu können, muss die Stromproduktion dem Ver-brauch des Betriebes angepasst werden.

Selbst produzierten Strom muss man nicht zukaufen

Seit der Ökostromtarifverord-nung 2013 sind die Einspeise-

Seit 11. Mai kann ein landwirtschaftlicher Betrieb auf der Homepage www.umweltfoerderung.at einen An-trag auf einen Investitionszuschuss bei der Errichtung von Photovoltaikanlagen stellen. Über den Förderan-trag und die Kriterien informiert LK-Mitarbeiter Christoph Wolfesberger.

INVeStItIoNSzuScHuSS FüR PHOTOVOLTAIKANLAGEN IM RAHMEN DER LäNDLIcHEN ENTWIcKLUNG

Photovoltaikförderung online

WeIteRe buDgetmIttel DuRcH le-pRogRAmm 2014-2020 Photovoltaikanla-gen werden in landwirtschaftlichen Betrieben mit einem Investitionszuschuss geför-dert. Höfe mit Strombedarf tagsüber können so ihren Eigenbedarf decken.

3352 St. Peter/AuTel. 0 74 77 / 42 118 - 0

www.hoermann-info.com

P H O T O V O LTA I K

Ihr kompetenter Partnervon der Planung bis zur Fertigstellung

Ihr kompetenter Partner von der Planung bis zur Fertigstellung

Schweine-/ Rinder-/ Pferdeställe Einrichtung - Lüftung - FütterungEntmistung - Gülletechnik - Biogas Photovoltaik

tarife soweit zurückgegangen, dass der eigene Verbrauch des erzeugten Stromes die attrak-tivste Variante ist. Die Frage der Zukunft ist daher „Wie kann ich meinen Stromverbrauch an die Stromproduktion bestmöglich anpassen, um eine hohe Eigen-verbrauchsquote zu erreichen?“ Zuerst sollte man seinen eige-nen Stromverbrauch und die Lastverteilung über den Tag und über die Jahreszeiten kennen. Je

Kurz zitiert„Die Mitarbeiter in der LK NÖ stehen interes-sierten Land- und Forst-wirten mit Rat und Tat zur Seite. Mit unserem zertifizierten Beratungs-produkt ‚Grundberatung Photovoltaik‘ haben wir ein wichtiges Angebot für eine nachhaltige betrieb-liche Zukunft geschaffen. Damit wollen wir bei der Planung unterstützen und zeigen, wie wichtig die richtige Dimensionierung der Anlage ist, um eine hohe Eigenverbrauchs-quote sicherzustellen.“

lk-präsident Her-mann Schultes über die neue förderung

für photovoltaik-An-lagen in der land-

und forstwirtschaft.

Foto

: LK

/Pöc

hlau

er-K

ozel

Eine zu groß gebaute Anlage wäre wirtschaftlich nicht sinnvoll, da der nicht selbst verbrauchte Strom zu sehr günstigen Preisen

Page 11: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 förderung

Die Landwirtschaft | 11 |

Eigenversorgung durch Photovoltaik

Mittwoch, 17. Juni 2015 von 9 bis 12 Uhr in der LK NÖ in St. Pöltenkosten: 15 Euro Anmeldung: Tel. 05 0259 25302Das Seminar ist speziell für Land-wirte, die einen Teil des Stromver-brauches durch eine Photovoltaik-anlage selbst erzeugen möchten.Welche Möglichkeit bietet die

Technik?Warum ist Eigenversorgung

jetzt auch wirtschaftlich inter-essant geworden?

Bei welchen Betriebszweigen ist die Eigenversorgung beson-ders interessant?

Welche Anlagengröße ist für meinen Betrieb die sinnvollste?

Worauf muss in der Planungs-phase besonders geachtet werden?

Förderungsmodelle und Praxis-beispiele

Nähere Informationen unter ' 05/9010 4640 (zum Ortstarif) : www.sonnezustrom.at

Ihre Photovoltaik-Anlage vom Fachbetrieb

ü Beratungü Planungü Förderungen

ü Genehmigungenü Finanzierungü Errichtung

VON DER SONNE ZU STROMJETZT FÖRDERUNG

bis 8.250,— holen!

275,—/kWp, max. 30 kWp

Letzte Frist in wenigen Wochen vorbeiINVeStItIoNSfÖRDeRuNg 2007-2013Da die Förderperiode 2007–2013 in Kürze abgeschlossen werden muss, ist umgehend der letzte Antrag auf Zahlung bei der Bezirks-bauernkammer abzugeben. Nicht rechtzeitig abgeschlossene Projekte können nicht gefördert werden. Bei baulichen Vorhaben muss das Recht zur Benützung vorliegen. Der Nachweis darüber muss dem Zahlungsantrag beigelegt werden. Das kann durch eine Bestätigung der Baubehörde über die erfolgte Fertigstellungsmeldung erfolgen.Wird das beantragte Projekt nicht fristgerecht abgeschlossen und der letzte Antrag auf Zahlung inklusive aller notwendigen Beilagen nicht spätestens bis 30. Juni 2015 bei der Bezirksbauernkammer abgege-ben, ist mit einer Rückforderung der bereits ausgezahlten Beträge zu rechnen und bereits bewilligte Fördermittel können nicht ausgezahlt werden.

Die wichtigsten Beilagen neben der Bestätigung der Fertigstellung sind zumeist die Belegsaufstellung samt Rechnungen und Nachweise für die Zahlung, wie zum Beispiel Kontoauszug und Umsatzlisten, Eigen- und Sachleistungsnachweise.

Um den Anspruch auf die zugesagten Fördermittel nicht zu verlieren, ist so rasch wie möglich mit der zuständigen Bezirksbauernkammer Kontakt aufzunehmen und die Endabrechnung in die Wege zu leiten.

di Gerhard saLzmann ref. Förderung, Tel. 05 0259 25201 [email protected]

inG. chrisToPh WoLFesberGer ref. Technik und energie Tel. 05 0259 25310 [email protected]

verkauft werden muss. Ist die PV Anlage in der richtigen Größe di-mensioniert, so kann man eine Eigenverbrauchsquote von bis zu 90 Prozent erreichen.Betriebswirtschaftlich gesehen braucht der Betrieb den Strom nicht mit zirka 18 bis 20 Cent je Kilowattstunde zukaufen, je nach Zukaufskonditionen beim eige-nen Stromanbieter. Er kann diesen Betrag als selbsterwirtschaftetes Stromgeld gegenrechnen. Speziell Direktvermarkter, Schweinehalter und Geflügelbetriebe sind beim Ausnutzen des selbst erzeugten Stromes im Vorteil.Es zeigt sich, dass eine Photo-voltaikanlage in einem landwirt-schaftlichen Betrieb auch in Zu-kunft sinnvoll und wirtschaftlich gebaut werden kann. Die größte Herausforderung ist die richtige Planung und Dimensionierung der Anlage, um eine hohe Eigen-verbrauchsquote zu erreichen.

Page 12: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 12 | Die Landwirtschaft

Recht Juni 2015

eINe zeNtRAle AufgAbe DeS JAgDAuSScHuSSeS ist die Verpachtung des Genossenschaftsjagdgebietes. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Einfluss des Jagdausschusses

Weitere wichtige Einflussmög-lichkeiten der Jagdgenossen-schaft und deren Organe zum Schutz der Land- und Forstwirt-schaft sindder Antrag auf Androhung

der Auflösung des Pachtver-hältnisses, wenn der Pächter den verfügten Abschuss ohne ausreichende Begründung wesentlich unterschreitet;

der Antrag auf Verminderung einer im land- und forstwirt-schaftlichen Interesse nicht vertretbar gehegten Scha-lenwildart durch erhöhte Abschussverfügung;

die Parteistellung (Rechtsmit-tel) im Verfahren betreffend die Abschussverfügung;

die Verpflichtung des Päch-ters, in zumutbarer Weise den Abschuss von Schalenwild-stücken nachzuweisen und eine Markierung zuzulassen (Grünvorlage);

die Zustimmungserfordernis zum Aussetzen von Wild;

der Antrag bei Waldgefähr-dung, die durch Vermin-derung einer Wildart nicht rechtzeitig abgewendet werden kann, dem Jagdaus-übungsberechtigten die not-wendigen Schutzmaßnah-men vorzuschreiben;

der Antrag auf Verminderung einer Wildart zum Schutz ge-

wahrungsfrist beträgt sechs Jahre nach Ablauf der Jagdperiode.

Abschlussplan und Wildschadenssituation

Neben den in Jagdgesetz und Jagdverordnung ausdrücklich genannten Aufgaben, steht es den Organen der Jagdgenossen-schaft zu, Missstände mit den Betroffenen zu besprechen und mit Hilfe der Behörde zu been-den, wenn Gesetzwidrigkeiten vorliegen. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist die Verpflichtung des Jagdausschuss-obmanns, im Zuge der Erstellung des jährlichen Abschussplans eine Darstellung der tatsächli-chen Wildschadenssituation im Jagdgebiet zu geben. Dies gilt für Schalenwild mit Ausnahme des Schwarzwildes. Der Obmann hat die Angaben des Jagdausübungs-berechtigten zur Wildschadens-situation im Abschussplan zu be-stätigen. Kann er das nicht, weil die Situation sich seiner Meinung nach anders darstellt, hat er mit-hilfe des Abschussplanformulars einen eigenen Bericht an die Be-zirksverwaltungsbehörde – in der Regel die Bezirkshauptmann-schaft – zu erstellen.

le. Besonders wichtig ist die Aus-wahl von Jagdpächtern, welche die im NÖ Jagdgesetz vorgesehe-ne Rücksichtnahme auf die Inte-ressen der Land- und Forstwirt-schaft tatsächlich ausüben.

Pflichten des obmanns

Der Obmann hat eine Woche vor der geplanten Sitzung des Jagd-ausschusses schriftlich und unter Bekanntgabe der Verhandlungs-gegenstände alle Mitglieder dazu einzuladen. Um beschlussfähig zu sein, müssen bei einem Jagd-ausschuss mit sieben Mitgliedern zumindest der Obmann und drei weitere Mitglieder anwesend sein.Beschlüsse erfolgen mit Stim-menmehrheit. Bei Stimmen-gleichheit gilt der Antrag als ab-gelehnt. Sitzungen des Jagdaus-schusses sind nicht öffentlich. Mitglieder der Jagdgenossen-schaft dürfen aber während der Beratung anwesend sein, es sei denn, dass sie als Pachtwerber für sich oder Dritte auftreten. Die Hinzuziehung von Auskunftsper-sonen ist zulässig. Von den Sit-zungen ist eine Niederschrift zu erstellen und von allen Anwesen-den zu unterfertigen. Die Aufbe-

Der Jagdausschuss übt seine Funktion für die Dauer von neun Jahren aus. Die neue Funktions-periode beginnt am 01.07.2015 und endet am 30.06.2024. Dem Jagdausschuss und dessen Ob-mann obliegen als Organe der Jagdgenossenschaft die Verwal-tung des Genossenschaftsjagdge-bietes und die Wahrung der land- und forstwirtschaftlichen Inter-essen, insbesondere in Bezug auf die Wildschadenssituation und den Wildstand. Mitglied in einem Jagdausschuss zu sein, ist eine verantwortungsvolle Tätigkeit in einem Umfeld, das nicht immer spannungsfrei ist.

Verpachtung des genossenschaftsjagdgebiets

Eine zentrale Aufgabe des Jagd-ausschusses ist die Verpachtung des Genossenschaftsjagdge-biets. Die Verpachtung hat für eine Jagdperiode, die neun Jahre dauert, zu erfolgen. Die gegen-wärtige Jagdperiode endet am 31.12.2019. Die Genossenschafts-jagd ist im Wege des freien Über-einkommens oder der öffentli-chen Versteigerung ungeteilt zu verpachten. Ausgenommen sind nur einige wenige geregelte Fäl-

Im ersten Halbjahr 2015 wurden die Mitglieder der Jagdausschüsse neu ge-wählt. Am 1. Juli beginnt deren Funktionsperiode. Welche Rechte und Pflich-ten haben der Jagdausschuss und dessen Obmann?

JAgDAuSScHüSSe VERTRETEN REcHTE DER GRUNDEIGENTüMER

Rechte und Pflichten des Jagdausschusses

Das Genossenschaftsjagd-gebiet besteht aus den im Bereich einer Ortsgemeinde gelegenen Grundstücken, die nicht als Eigenjagd anerkannt sind, ohne Rücksicht darauf, ob auf einzelnen dieser Grund-stücke die Jagdausübung nicht gestattet oder sonst nicht möglich ist. Die Mitglieder der Jagdgenossenschaft sind die Eigentümer der Grundstücke eines Genossenschaftsjagd-gebietes.

Genossenschaftsjagdgebiet

Page 13: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 Recht

Die Landwirtschaft | 13 |

Lohnrunde 2015 zumbäuerlichen KollektivvertragAm 13. Mai 2015 wurden zwischen der NÖ LK und der NÖ Landarbei-terkammer die Verhandlungen über die Lohnrunde 2015 betreffend den Kollektivvertrag für die Dienstnehmer in den bäuerlichen Betrieben des Bundeslandes Niederösterreich beendet. Die Sozialpartner einigten sich auf eine Anhebung der Mindestlöhne um zwei Prozent. Sofern gegenüber den Mindestlöhnen Überzahlungen erfolgen, müssen diese betragsmäßig aufrechterhalten werden. Eine verpflichtende Aufwer-tung der Überzahlung ist jedoch nicht vorgeschrieben.Neben der Anhebung der Mindestlöhne konnte eine weitgehende Eini-gung hinsichtlich eines wechselseitigen Forderungspaketes erzielt wer-den. Der mögliche zeitliche Rahmen der Durchrechnungsvereinbarung für Erntehelfer gemäß des bäuerlichen Kollektivvertrages wurde von derzeit acht auf zehn Wochen ausgedehnt.Aus der Sicht der Dienstgebervertretung besonders erfreulich ist eine sehr sachgerechte und praxistaugliche Verbesserung bei der Definition der Nachtarbeit. Nach den einschlägigen arbeitsrechtlichen Regelun-gen beginnt diese in der Regel ab 19.00 Uhr. Im Zuge der Verhandlun-gen wurde festgelegt, dass diese während der Geltung der Sommerzeit erst um 20.00 Uhr beginnt.Klarstellungen bei der Aliquotierung von Monatslöhnen sowie der Auszahlung von Abfertigungsansprüchen nach dem Tod eines Dienst-nehmers runden das Paket ab. Der genaue Wortlaut der neuen Bestim-mungen und die aktualisierte Lohntafel sind auf der Homepage der NÖ LK unter www.lk-noe.at abrufbar. Sämtliche Änderungen treten mit 1. Juni 2015 in Kraft.

maG. WoLFGanG dobriTzhoFer, ref. soziales Tel. 05 0259 27302, [email protected]

in der Höhe von fünf Prozent des Pachtschillings, mindestens je-doch 200 Euro ist jedenfalls zu bezahlen. Die Gemeinde hat anschließend an der Amtstafel kundzumachen, dass die Grundeigentümer ihre Anteile innerhalb von sechs Mo-naten nach Ablauf der Einsichts-frist beim Gemeindeamt oder bei Vorliegen eines Beschlusses, beim Obmann des Jagdausschus-ses abholen oder die Überwei-sung des Betrages unter Angabe einer Bankverbindung verlangen können.Die Kundmachung hat darauf hinzuweisen, dass allfällige Über-weisungsspesen vom Anteil ab-gezogen werden, Bagatellbeträge bis 15 Euro nicht überwiesen und nicht abgeholte oder überwie-sene Anteile zugunsten des vom Jagdausschuss beschlossenen Verwendungszwecks verwendet werden. Der Verwendungszweck ist ausdrücklich anzuführen.

Haftung

Der Jagdausschuss und dessen Obmann verwalten als Organe der Jagdgenossenschaft, fremdes Vermögen und haften für Schä-den, die sie jemanden als Organ in Vollziehung der Gesetze durch ein rechtswidriges Verhalten schuld-haft zugefügt haben. Auch die Be-stimmungen des Amtshaftungs-gesetzes sind auf die Mitglieder des Jagdausschusses anwendbar.

Eine verantwortungsvolle Aus-übung der Tätigkeit als Jagdaus-schussmitglied, insbesondere die Einholung von Informatio-nen betreffend die relevanten gesetzlichen Bestimmungen, ist sehr wichtig. Die LK NÖ wird zum Thema „Rechte und Pflich-ten der Jagdausschüsse“ sowie „Wildschadensverfahren“ ab November niederösterreichweit Schulungen anbieten.

schädigter oder gefährdeter land- und forstwirtschaftli-cher Kulturen.

pachtschilling auszahlen

Der zu bezahlende Pachtschilling ist vier Wochen vor Beginn des Jagdjahres bei der Gemeinde zu erlegen. Wird dieser nicht recht-zeitig oder nicht zur Gänze erlegt, hat der Obmann des Jagdaus-schusses Anzeige an die Behörde zu erstatten. Dem Pächter wird daraufhin die Zahlung binnen vier Wochen mittels Bescheid auf-getragen und, sofern zweckmäßig, die Auflösung des Pachtverhält-nisses angedroht. Der Jagdpachtschilling ist abzüg-lich der die Jagdgenossenschaft belastenden Kosten auf alle Eigen-tümer der das Genossenschafts-jagdgebiet bildenden Grundstü-cke unter Zugrundelegung des Flächenausmaßes aufzuteilen. Dabei haben jene Grundstücke außer Betracht zu bleiben, auf denen die Jagd ruht, wie Fried-höfe, Häuser und Gehöfte, Haus-gärten, Gehege zur Fleischgewin-nung und öffentliche Anlagen, über Antrag durch Verfügung der Bezirksverwaltungsbehörde.Innerhalb von vier Wochen nach dem Erlag des Pachtschillings hat der Jagdausschuss, unter Mitwir-kung der Gemeinde, ein Verzeich-nis der auf die einzelnen Grund-eigentümer entfallenden Anteile zu erstellen und zwei Wochen lang im Gemeindeamt zur öffent-lichen Einsicht aufzulegen.Nach Bestimmung der Anteile ist vom Jagdausschuss jährlich neu und mit Zweidrittelmehrheit ein Beschluss über die Verwendung des eventuell nicht abgeholten oder nicht überwiesenen Pacht-schillings zu fassen. Die vorgese-hene Verwendung hat im allge-meinen Interesse der Land- und Forstwirtschaft oder des ländli-chen Raumes zu liegen. Auch die Auszahlung oder Überweisung des Pachtschillings durch den Obmann anstelle der Gemein-de kann vom Jagdausschuss be-schlossen werden. Die Pauschal-entschädigung an die Gemeinde

maG. syLvia scherhauFer ref. umwelt Tel. 05 0259 27402 [email protected]

Buchtipp– Die Zukunft des WaldesIn den meisten Wäldern kann ein naturnah ar-tenreicher Jungwald nur hinter einem Zaun auf-wachsen. Wälder, in denen sich junge Waldteile in ihrer ganzen natürlichen Artenvielfalt ent-wickeln können, sind hingegen selten. Die vielen zigtausend Kilometer Zaun sind ein sichtbarer Ausdruck für die Vormacht einer Sonderform der Jagd über die Interessen der Waldbesitzer und Steuerzahler. Der deutsche Forstmann Georg Meister zeigt in seinem Buch „Die Zukunft des Waldes“ auf, was zu tun ist, wenn der Wald für den Klimawandel und die Energiewende fit sein soll. Georg Meister, vormals Forstamtsleiter in Bad Reichenhall, hat an-hand zahlreicher Fotos über Jahrzehnte die Veränderungen und Fehl-entwicklungen in Wäldern dokumentiert. In seinem jahrzehntelangen Kampf für optimale Wälder für kommende Generationen hat er immer wieder von der Natur gelernt, um nachhaltige Zukunftswälder auch ohne kostenaufwändige Zäune aufbauen zu können. Meister kämpft seit nunmehr 60 Jahren für den naturnahen Mischwald und gegen eine beachtliche Lobby von Forstwirtschaftlern, Forstbürokraten und vor allem Jägern an.Erschienen im Westendverlag unter ISBN 978-3-86489-047-5 um 30,90 Euro

Page 14: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

2. - 5. Juli 2015 ... mit Volksfest

www.messewieselburg.at

eine Aufwertung des Angebo-tes bedeutet. Im dazugehörigen Rahmenprogramm geht etwa der Landesentscheid Forst der Land-jugend am Sonntag, 5. Juli über die Bühne. Weiters steht am Samstag, 4. und Sonntag, 5. Juli das 4. Öster-reichische Holzschnitzer-Event auf dem Programm.

Weitere Höhepunkte

Im tierischen Bereich steht heuer die Rinderzucht im Mittelpunkt. In der Tierhalle (Halle 13) und dem zugehörigen Vorführring er-warten die Fachbesucher Tier-vorführungen, Bewertungen und einschlägige Beratungen durch die Experten vor Ort. Erstmals ist die „Fischzucht“ mit eige-nem Rahmenprogramm auf der „INTER-AGRAR“ vertreten. Vorträ-ge zu den Themen „Karpfen“- bzw. „Forellenzucht“ stehen auf dem Programm. Zusätzliche Schman-kerl gibt es für die Messebesucher in der Genusszone der Wieselbur-ger Halle. Hier kommen vor allem Freunde bäuerlicher Spezialitäten auf ihre Rechnung.

| 14 | Die Landwirtschaft

Anzeige Juni 2015

WIeSelbuRgeR meSSe INTER-AGRAR ÖFFNET VON 2. BIS 5. JULI IHRE TüREN

Bewährtes trifft auf neue Highlights

Rund 560 Aussteller bieten ein umfassendes Produktspektrum, das man sich nicht entgehen las-sen sollte. Neben dem land- und forstwirtschaftlichen Teil werden die Bereiche „Bauen & Wohnen“, „Haushaltsausstattung“ und „Gar-ten – Genuss – Freizeit“ abgedeckt.

beratung am puls der zeit

In der 1.200 m² großen Halle 12 be-findet sich das Beratungszentrum der NÖ Landwirtschaftskammer. Hier sind beispielsweise die Er-zeugergemeinschaft Gut Streitdorf, die Forstabteilung der Landwirt-schaftskammer, das Futtermittella-bor Rosenau, der Tiergesundheits-dienst, aber auch der Verein „Die Bäuerinnen“ oder die Landjugend vertreten.

forsttechnik zum Angreifen

Auch 2015 ist das über 6.000 m² große Forsttechnikzentrum fi-xer Bestandteil der Wieselburger Messe – „INTER-AGRAR“. Im Aus-stellungsbereich konnte dafür der eine oder andere neue namhafte Aussteller gewonnen werden, was

Von Donnerstag, 2. Juli bis Sonntag, 5. Juli steht Wieselburg einmal mehr im Zeichen der Land- und Forst-wirtschaft. Ein eigenes Beratungs- sowie Forsttechnikzentrum erwarten die Besucher. Rinderzucht, Fisch-zucht und alte Haustierrassen sind die diesjährigen Schwerpunkte im tierischen Bereich.

VeRgNüguNgSpARk Auch das beliebte Wieselburger Volksfest kann mit zahl-reichen Attraktionen überzeugen. So steht unter anderem wieder die „Radio NÖ Nacht der Stars“ am Donnerstag, 2. Juli, im Wieselburger Bierstadl auf dem Pro-gramm. Foto: Wieselburger Messe

foRStWIRtScHAft Man darf sogar selbst Handanlegen und in die Arbeit der Waldbewirtschafter hineinschnup-pern. Fotos: LK NÖ/ Eva Posch

lANDWIRtScHAft Groß und Klein kommen auch heuer wieder auf ihre Kosten. Spezielle Beratungen und Events werden angeboten.

Page 15: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Markt

KreditzinsenIm März 2015 betrugen die durchschnittlichen Zinsen für bestehen-

de EURO-Kredite von (nicht-finanziellen) Unternehmen mit

Laufzeit bis zu 1 Jahr 2,08 %

1 bis 5 Jahre 2,49 %

über 5 Jahre 2,27 %

neue Kredite bis 1 Mio. Euro 2,05%

Bezugszinsätze 04/2015 3 Monats-EURIBOR 0,00 %

6 Monats-EURIBOR 0,07 %

AIK-Zinssatz 1.1.-30.6.2015Der Bruttozinssatz für die Agrarinvestionskredite beträgt 1,375 %.

Daraus ergibt sich zB ein Nettozinssatz für den Kreditnehmer von

0,880 % (36%iger Zinsenzuschuss)

0,687 % (50%iger Zinsenzuschuss)

0,344 % (75%iger Zinsenzuschuss)

Durch den genannten Bruttozinssatz sind Spesen (auch Entgelte

für die Kontoführung) durch den angeführten Zinssatz bereits

abgedeckt.

GetreIde

Nicht nur bei Weizen, sondern auch bei Mais wird in der kommenden Saison ein reichliches Angebot erwartet. Der Internationale Getreiderat (IGC) hat im Mai seine Schätzung für die globale Maisernte um 9,3 Mio. t auf 960,7 Mio. t angehoben. Treffen die Prognosen zu, wäre dies die zweitgrößte Erntemenge in der Geschichte. Be-gründet wurde dies mit der hervorragenden Entwicklung der US-Maisfeldbestände. Die Aussaat konnte heuer deutlich früher als im Durchschnitt der vergangenen Jahre abgeschlossen werden. Zudem herrschten in den letzten Wochen nahezu optimale Wachstumsbedingungen. Ende Mai wurden vom US-Landwirtschaftsministerium 74 % aller Schläge noch als sehr gut eingestuft. Für die EU-28 erwarteten die Analysten zuletzt eine Maisernte von knapp 67 Mio. t. An der Euronext Paris bewegte sich der Maiskontrakt der neuen Ernte im letzten Monat seitwärts und lag zu Redaktionsschluss bei 165,- €/t.

Franz reschKnoblauchproduzent

Knoblauch – Erfolg durch RegionalitätAls wir vor nunmehr 25 Jahren mit dem Anbau begannen, wurden in Österreich keine 20 ha Knoblauch ausgepflanzt und ausschließlich ab Hof vermarktet oder an die örtliche Gastronomie, Fleischereien und Lebensmittelgeschäfte verkauft. Als einer der ersten Knoblauch-bauern begannen wir zuerst mit Grünknoblauch, dann auch mit dem Vermarktungsnamen „Weingartenknoblauch“ öster-reichische Handelsketten zu beliefern.Seit die Handelsketten Regio-nalität als Vermarktungsschiene entdeckten und die Konsu-menten sensibler auf lange Transportwege, ökologischen, nachhaltigen Anbau, Rück-verfolgbarkeit des Produkts wurden, hat sich der Knob-lauchanbau in Österreich auf 158 ha im Jahr 2014 gesteigert. Ein erheblicher Anteil davon, im zweistelligen Prozentbe-reich, wird nach Biorichtlinien produziert. Daher mein Appell an alle heimischen Knoblauch-bauern den erreichten Quali-tätsstandard trotzt längeren Lieferzeitraums – österreichi-scher Knoblauch wird schon fast ganzjährig angeboten – zu halten. Nur so können wir auch weiterhin die Konsumenten von unserem Produkt überzeugen.

besonders in Großbritannien, Deutschland, Bulgarien, Polen, Ungarn und Tschechien gesehen. Zunehmen wird die Erntemen-ge in Frankreich. Die Prognosen zur Ö Weizenernte liegen bei 1,59 Mio. Tonnen (2014: 1,7 Mio. t), wobei die Anbaufläche zum Vor-jahr um 10.000 ha auf 290.000 ha vergrößert worden ist. Auch in der EU wird für Nahrungs- und Futtermittel ein steigender Ver-brauch gesehen, allerdings wird EU-Weizen 2015/16 international weniger konkurrenzfähig erwar-tet, was geringere Exportmög-lichkeiten zur Folge hätte. Da-durch ist mit einem Lageraufbau zu rechnen, der die Preise unter Druck hält. In den aktuellen EU-Terminnotierungen dürfte diese Entwicklung allerdings bereits eingepreist sein.

an Weizen könnte sich auf rund 713 Mio. Tonnen erhöhen, wo-bei die Nachfrage sowohl für Er-nährungszwecke als auch für die Verfütterung steigen soll. Das Verhältnis der Lagerendbestände zum Verbrauch würde sich damit leicht entspannen und etwa auf dem Niveau von 2013/14 liegen. Für die EU-28 wird eine Weizen-ernte von zumindest 143 Mio. Tonnen erwartet, rund sechs Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr. Rückgänge werden

Die Wettermärkte hatten in den letzten Wochen die internatio-nalen Getreidemärkte fest im Griff. Trotz der kurzen Preisrallye Mitte Mai bestimmen aber ins-gesamt seit längerem die hohen Erwartungen zur diesjährigen Weizenernte die Entwicklung an den Börsen. Mit einer erneu-ten globalen Rekordweizenernte wird 2015 zwar nicht gerechnet, aber mit – je nach Analyseins-titut – prognostizierten 705 bis 719 Mio. Tonnen könnte es die zweitgrößte Erntemenge werden. Gegenüber dem Vorjahr höher liegen die Erwartungen in den USA, dem Nahen Osten, Nord-afrika, Australien und Kanada. Weniger als im Vorjahr wird vor-aussichtlich in der EU-28, Russ-land, Ukraine und Indien geern-tet werden. Der weltweite Bedarf

Auch wenn weltweit 2015/16 weniger Weizen geerntet wird als benötigt, könn-ten die EU-Weizenpreise unter Druck bleiben.

ERNtEERwARtUNg füR EU UND wElt UNtER DEM VORJAhR.

Weizenangebot bleibt groß

Juni 2015 Markt

Die landwirtschaft | 15 |

Foto: LK NÖ/Archiv

Page 16: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

SchweinepreiseBasis 84-103 kg SG, 57 % MFAMonatspreise in Euro pro kg SG, netto

Ferkelpreise30 kg FerkelMonatspreise in Euro pro Stück, netto

StierpreiseJungstiere R3, frei SchlachtstätteMonatspreise in Euro pro kg SG, netto

| 16 | Die landwirtschaft

Markt Juni 2015

rInder

Der Stiermarkt setzte im Mai seinen Abschwung fort, wenngleich sich die Dynamik dieser Be-wegung gegenüber dem Vormonat abgeschwächt hat. Die Differenz zwischen den Stierpreisen frei Schlachthof in Österreich und Bayern hat sich in den letzten Wochen stabil entwickelt. Allerdings stand der EU-Markt im Mai unter dem Eindruck sehr billiger Angebote aus Frankreich, die all-gemein für Druck sorgten. Obwohl die Schlacht-daten kein überdurchschnittliches Angebot anzei-gen, übersteigt die verfügbare Ware den mäßigen Inlandsbedarf. Besonders Vorderviertel lassen sich nur mit Mühe absetzen. Für Exporte sind die heimischen Stiere aber oft zu teuer, besonders die hochpreisige Qualitätsware. Die Entwicklung im Juni wird auch vom Wetter abhängen, wobei insgesamt eine stabilere Entwicklung als in den Vormonaten erwartet wird.

schweIne

Der Wonnemonat Mai fiel aus der Sicht des Schweinemarktes heuer sprichwörtlich ins Was-ser. Die oft zu kühle und regnerische Witterung in weiten Teilen Europas drosselte die inner-europäische Nachfrage nach Grillartikeln. Im Außenhandel gab es keine neuen Impulse. Bei bestimmten Teilstücken fehlt bis dato ein Ersatz für den weggebrochenen russischen Absatzmarkt. In Österreich sorgten verstärkte Lebendimporte aus Südosteuropa für zusätzliche Angebotsmen-gen. Der NÖ Basispreis verlor im Mai insgesamt sieben Cent und lag zu Monatsende bei EUR 1,27 je kg SG. Im Juni sollte sich die Situation wieder verbessern. Sommerliche Temperaturen kurbeln üblicherweise den Absatz an, während man auf der Angebotsseite mit keiner Ausweitung rechnet. Bis zum Ferienbeginn erwartet man daher einen leicht positiven Preistrend.

FerKeL

Der NÖ Ferkelmarkt trat im Wonnemonat Mai auf der Stelle. Das Angebot an heimischen Ferkeln stieg im letzten Monat zwar saisonbedingt weiter an. Insgesamt blieben aber die zu vermarktenden Stückzahlen, wie auch im gesamten europäi-schen Raum, hinter den Vorjahren zurück. Die Vermarktung bei den heimischen Mästern wurde zwar angebotsbedingt etwas mühsamer, größere Probleme blieben aber heuer weitgehend aus. Im Export werden weiterhin nur geringe Stückzahlen abgesetzt. Der NÖ Ferkelpreis gab im letzten Mo-nat um insgesamt fünfzehn Cent nach und lag zu Monatsende bei EUR 2,15 je kg. Für Juni erwartet man eine knapp ausgeglichene Marktsituation. Bei leicht steigenden Mastschweinepreisen und entsprechender Nachfrage der heimischen Mäster dürften sich die Ferkelpreise auf dem aktuellen Niveau behaupten können.

hohe VersorGunG AM GLoBALen MILchMArKt häLt An

MilchmarktEU-Milchmengen waren im ersten Quartal rückläufig. Sinkende Preise lassen Käu-fer international eher zuwarten.

Im März sank die Milchanlieferung in der EU um 1,8 Prozent zum Vor-monat, der stärkste Rückgang seit Jahresbeginn. Bedingt durch un-günstigeres Wetter und hohe Quo-tenüberlieferungen ging die EU-Anlieferung im ersten Quartal um 1,2 Prozent zurück. Die ersten Ein-schätzungen zur Milchanlieferung nach Quotenende lassen ab April wieder einen Anstieg erwarten, da die „Quotenbremse“ wegfällt und in Westeuropa feuchtere und wär-mere Witterung die Grundfutter-situation verbessert hat. Im letzten

Quotenjahr dürfte die EU-weite Milchanlieferung mit 4,1 Mio. Ton-nen gegenüber 2014/15 um 2,9 Prozent höher ausgefallen sein. Ist die Summe der EU-Milchquo-ten 2014/15 noch um 4,6 Prozent unterliefert worden, so fehlten auf eine Auslastung heuer nur mehr 2 Prozent. Erstmals wurde heuer auch in Estland, Spanien und Ita-lien die Quote überschritten. In Belgien, Dänemark, Deutschland, Litauen, Polen, Niederlande und Österreich fallen die Überlieferung zum Teil deutlich höher aus.

In den wichtigsten Exportländern lag die Produktion in den ersten drei Monaten dieses Jahres eben-falls nur geringfügig unter dem hohen Vorjahresniveau. Aller-dings gestaltet sich die globale Nachfrage heuer viel verhaltener, wobei teilweise wohl auch auf eine Abschwächung der Märkte und damit günstigere Einkaufssi-tuation spekuliert wird. Mit Aus-nahme von Magermilchpulver waren die Handelsmengen aller Milchprodukte rückläufig. Beson-ders stark wirken sich die um 60

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0Italien

Tschechien

Bayern

Österreich

4321121110987654

Italien Österreich

Bayern

Tschechien

1,2

1,4

1,51,6

Niederlande

Dänemarkt

Deutschland

Österreich

4321121110987654

Niederlande

Österreich

Deutschland

Dänemark

1,7

1,8

30

354045505560657075

Bayern

Niederösterreich

4321121110987654

Bayern

Niederösterreich

Foto: LK NÖ/Archiv

Page 17: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

KüheSchlachtkühe O3, frei SchlachtstätteMonatspreise in Euro pro kg SG, netto Jahrespreise in Euro/FMO, netto

Erdäpfelpreisevorwiegend festkochende Sorten, lose in KistenMonatspreise in Cent/kg, netto

holzpreisefi/ta Blochholz B, Stärkeklasse 2b

Juni 2015 Markt

Die landwirtschaft | 17 |

hoLZ

Die Nachfrage nach Nadelsägerundholz ist ver-halten; die Standorte sind gut bevorratet. Die Holzernte beschränkt sich auf die Schadholzaufar-beitung, die Holzabfuhr erfolgt schleppend. Auch wenn der Holzanfall des Sturmtiefs „Niklas“ im Vergleich zum Gesamteinschlag gering ausfiel, haben die Preise in NÖ, OÖ und Salzburg nach-gegeben. Für das Leitsortiment der Fichte werden zwischen € 85,- und € 101,- je FMO bezahlt. Die Standorte der Papier-, Platten- und Zellstoff-industrie sind sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Die Zufuhr ist streng kontingentiert. In NÖ erfolgte eine Preisreduktion um zwei Euro, in den restlichen Bundesländern sind die Preise stabil. Mehrmengen an Buchenfaserholz aus dem Eisbruch werden aufgrund einer sehr guten Versor-gungslage verhalten nachgefragt. Auch hier ist die Abnahme kontingentiert.

Kühe

Nachdem sich die Preise für Schlachtkühe im April noch um zehn Cent verbessern konnten, dominierte in den letzten sieben Wochen eine Seitwärtsbewegung die Preise. Seit Jahresbeginn besonders stark zulegen konnten die Schlacht-kuhpreise in Deutschland, wo mittlerweile das europaweit hohe französische Niveau erreicht worden ist. Nach einer Phase extremer Knappheit ist das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfra-ge EU-weit nun wieder ausgeglichener. Während Schlachtkühe in NÖ ebenfalls sehr knapp waren, verzeichnete Österreichs Süden und Westen in den letzten Monaten eher hohe Schlachtzahlen. In Summe lagen die Schlachtkuhschlachtungen in Österreich seit Jahresbeginn um sieben Prozent über dem Vorjahr. Die Preisentwicklung wird be-sonders in Niederösterreich für die kommenden Wochen weiter als sehr stabil eingeschätzt.

erdäpFeL

In Niederösterreich ging die Erdäpfelsaison 2014/15 ruhig und unspektakulär zu Ende. Nachdem die Bauernlager Anfang Mai bereits größtenteils geräumt waren, wurden die Handels-ketten zuletzt durch die angelegten Läger bei den Händlern versorgt. Preislich gab es dabei keine Änderungen mehr. Dabei musste aufgrund zu geringer Vorräte kurzfristig auf französische Importware zurückgegriffen werden. Gegen Monatsende richtete sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer ganz auf die bevorstehende Frühkartoffelsaison. Die Kartoffelbestände liefen zwar landesweit gut auf, haben aber gegenüber den Vorjahren einen gewissen Entwicklungsrück-stand. Ende Mai standen aus dem Burgenland und der Steiermark die ersten Heurige für den LEH zur Verfügung. Die ersten Erzeugerpreise lagen mit 40 €/100kg auf dem Vorjahresniveau.

MilchpreiseMit 1. Mai bezahlten die in NÖ tätigen

Molkereigenossenschaften ihren

lieferanten folgende Milcherzeuger-

preise in Cent pro Kilogramm:

Konventionelle Milch

Berglandmilch, netto 31,50

Milchgenossenschaft NÖ, netto 31,70

gmundner Milch, netto 31,35

Biomilch

Berglandmilch, netto 40,60

Milchgenossenschaft NÖ, netto 39,70

Änderungen beim Milcherzeuger-

preis werden jedem Milchlieferanten

aufgrund des Milchvertrages im

Milchgeldanlageblatt mitgeteilt.

Qualitätsergebnisse

Im März 2015 entsprachen 99,39%

der in NÖ angelieferten Milch der

1. güteklasse. für 90,07 % der

angelieferten Milch wurde auch der

S-Zuschlag von bis zu 1,45 Cent/kg

ausbezahlt.

DI MarIanne PrIPlata-Hackl DI MartIn ScHIlDböck

EU-Weinernte 2014Auf 166,7 Mio. Hektoliter Most hat sich 2014 die Weinernte der EU-28 belaufen. Damit lag die Erntemenge zwar um 8 Prozent unter der starken Produktion von 2013, aber im Schnitt der letzten fünf Jahre. 92 Prozent der Menge wurde vinifiziert. Während in Frankreich und Deutschland die Weinmenge jeweils um 10 Prozent größer ausfiel, ging sie in Italien (-17 Prozent) und Spanien zurück. Aufgrund hoher Lagerbestände entwickelten sich die Preise für „Tafelweine“ in Italien und Spanien trotz der unter-durchschnittlichen Ernte nicht zufriedenstellend. Anders in Frankreich, wo eine sehr positive Preisentwicklung zu verzeichnen ist. Quelle: EK

0

50

100

150

200

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Jahresproduktion in Mio. hl Ø Produktion 2004-08

Ø Produktion 2009-13

Prozent gesunkenen russischen Käseimporte und die durch hohe Lagerbestände um 50 Prozent reduzierten Vollmilchpulverim-porte von China aus. Die interna-tionale Konkurrenzfähigkeit euro-päischer Produkte hat sich in den letzten Wochen durch einen feste-ren Eurokurs zudem ungünstiger entwickelt.

Auch für den weiteren Jahresver-lauf wird mit einem global großen Milchangebot gerechnet. So dürf-te die US-Milchproduktion auf ein neues Rekordniveau steigen und die neuseeländische Produktion über früheren Erwartungen lie-gen. In beiden Ländern sind die Erzeugerpreise zuletzt gesunken. International werden Chancen für einen zaghaften Preisauftrieb erst in der zweiten Jahreshälfte gesehen.

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5 Niederlande

Dänemarkt

Deutschland

Österreich

4321121110987654

Frankreich

Bayern

Tschechien

Österreich

5

10

15

20

25

30Deutschland

Bayern

Niederösterreich

4321121110987654

Österreich

DeutschlandBayern

50

60

70

80

90

100Österreich

15141312111009080706050403

Österreich

Page 18: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 18 | Die landwirtschaft

Invekos Juni 2015

InVeKos

Folgende Kategorien konnten für die Maßnahme Tierschutz-Weide ausgewählt werden:Weibliche Rinder ab 2 Jahre,

Kühe und KalbinnenWeibliche Rinder ab ½ Jahr bis

unter 2 JahreMännliche Rinder ab ½ Jahr,

ausgenommen ZuchtstiereWeibliche Schafe ab 1 JahrWeibliche Ziegen ab 1 JahrGrundlegende Information zu den Teilnahmevoraussetzungen der Maßnahme „Tierschutz-Wei-de“, kann in der „Landwirtschaft Nr.4 vom April“ oder im Öpul-Merkblatt der AMA nachgelesen werden.

wann müssen tiere von der Maßnahme tierschutz-weide abgemeldet werden?

Eine der Teilnahmevorausset-zungen lautet, dass alle Tiere einer oder mehrerer Kategorien, an mindestens 120 Tagen, in der Zeit von 1. April bis 15. Novem-ber, auf der Weide zu halten sind. Können einzelne oder mehrere Tiere einer Kategorie bzw. die ganze Kategorie auf Grund von Schauvorbereitungen, Versteige-rungsvorbereitungen, Ausmast, usw., die Mindestweidedauer von 120 Tagen nicht einhalten, sind diese von der Maßnahme abzumelden. Die Meldung für Rinder hat innerhalb von 10 Arbeitstagen schriftlich per Post, Fax oder Email an die AMA unter: Agrarmarkt Austria, Dresdner Straße 70, 1200 WienTelefax: 01/331 51 - 295

E-Mail [email protected] zu er-folgen. Ein entsprechendes For-mular „Änderungsmeldung Rin-der“, kann von der Homepage der AMA heruntergeladen werden. Schafe und Ziegen sind innerhalb von 10 Arbeitstagen durch eine Korrektur zum Mehrfachantrag abzumelden.

wann müssen tiere nicht von der Maßnahme tierschutz-weide abgemeldet werden?

Werden Tiere auf Grund von Krankheit, Brunst, Belegung, Abkalbung oder Witterungsext-remen eingestallt, zählen diese Tage zu den 120 Weidetagen. Die-se Tiere müssen nicht abgemel-det werden. Es ist aber in jedem Fall der Grund und die Dauer der Unterbrechung der Weide-haltung zu dokumentieren und im Fall einer Vorortkontrolle vor-zulegen. Wachsen Tiere während der Weidezeit in eine Kategorie hinein bzw. heraus und erreichen dadurch die 120 Weidetage nicht, sind diese auch nicht abzumel-den. Sie werden nur aliquot an den Stichtagen zur RGVE – Be-rechnung für die Prämie heran-

gezogen. Eine häufige Frage aus der Praxis ist zum Beispiel: Wenn ein weibliches Kalb Ende Sep-tember ein halbes Jahr alt wird, ob es noch ausgetrieben werden muss, wenn der Betrieb mit der Kategorie „Weibliche Rinder ab einem halben Jahr bis unter 2 Jahre“ teilnimmt? Die Antwort in diesem Fall lautet: Ist die Weide-saison auf Grund von Witterung und Vegetation schon zu Ende und alle Tiere der beantragten Kategorie sind schon eingestallt, braucht das Kalb nicht ausge-trieben und auch nicht von der Maßnahme abgemeldet werden. Sind aber die anderen Tiere der Kategorie noch auf der Weide und das Kalb wird auf Grund sei-nes Altersunterschiedes zu den anderen Kalbinnen nicht mehr ausgetrieben, muss es von der Maßnahme abgemeldet werden.

dokumentation der weidehaltung

Im Fall einer Vorortkontrol-le muss eine nachvollziehbare und aktuelle Dokumentation zur Maßnahme Tierschutz-Weide am Betrieb vorliegen. Aufzuzeichnen

sind sämtliche Zeiträume, Flä-chen und Tiere bzw. Tiergruppen, welche die Maßnahme betref-fen. Ebenfalls zu dokumentieren sind Zeiträume und Gründe, an denen Tiere bzw. Kategorien die Weidezeit unterbrechen. Grund-sätzlich gibt es keine Vorschrift in welcher Form diese Aufzeich-nungen geführt werden müssen. Als Hilfestellung kann ein For-mular „Weideblatt für das Jahr …“ von der Homepage der AMA heruntergeladen werden. Die Aufzeichnungen und Unterlagen sind 10 Jahre gerechnet ab Ende des Förderungsjahres, jedoch mindestens bis 31.12.2026 sicher und überprüfbar aufzubewahren.

Im Herbstantrag 2014 beziehungsweise im Mehrfachantrag 2015 konnten verschiedene Kategorien für die Maßnahme Tierschutz-Weide angemeldet werden. Welche Auswirkungen hat dies nun für die Praxis?

ÖPUl 2015

Maßnahme Tierschutz-Weide

reInHarD GaStecker ref. nutztierhaltung und Fütterung tel. 05 0259 23203 [email protected]

Foto

: LK

/Eva

Pos

ch

BeAchtenswerte FrIstenNachfrist für Änderungen

fristgerecht gestellter An-träge OHNE Kürzung: 2.6. – 15.6.2015

Nachfrist für Änderungen frist-gerecht gestellter Anträge MIT Kürzung: 16.6. – 26.6.2015

Verspätungskürzung für nicht fristgerecht eingereichter MF-Anträge: erstmaliger MFA ab 2.6.- 26.6.2015

Antragstellung ab 27.6.2015 Fristversäumnis, keine Prä-

mienberechnung (zB ZA-Zutei-lung)

MFa Flächen 2015

Page 19: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 Invekos

Die landwirtschaft | 19 |

WF Vorverlegung SchnittzeitpunktHaben Sie die Auflage „NI40: Vorverlegung des Schnittzeitpunktes gemäß www.mahdzeitpunkt.at ist möglich“ in Ihrer Projektbestätigung? Wenn ja, dann dürfen Sie 2015 den vorgeschriebenen frühesten Mahdtermin vorver-legen. In der Tabelle „Vorverlegung Schnittzeitpunkte in NÖ Bezirken“ ist die Anzahl an Tagen, um die die frühesten Mähtermine vorverlegt werden dürfen, angeführt. Ist der früheste zulässige Mähtermin laut Projektbestäti-gung z.B. der 15. Juli und liegt die WF-Fläche mit der Auflage NI40 im Bezirk Zwettl, dann sind es vier Tage, um die die WF-Fläche früher gemäht werden darf (= der 11. Juli). In NÖ schwankt die Vorverlegung je nach Bezirk zwischen zwei bis vier Tagen. Auf www.mahdzeitpunkt.at sind jährlich bis spätestens 15. Mai für alle politischen Bezirke Österreichs die Vorverlegungsmöglich-keiten in Tagen aufrufbar. Sofern ein frühes Jahr gegeben ist. In der Mai Aus-gabe war im Bauernjournal ab Seite 4 ein Artikel zu der flexibleren Mähmög-lichkeit von Naturschutzflächen abgedruckt. Fachliche Hintergründe werden darin anschaulich beschrieben. Liegt ein normales oder spätes Jahr vor, gilt der früheste zulässige Mähtermin laut Projektbestätigung.

DI elISabetH ScHübl

ZUSENDUNg DER BEURtEIlUNg DURCh AMA

Referenzänderungsanträge

anzahld. tage

im politischen bezirk

4 TageAmstetten, Gmünd, Lilienfeld, Neunkirchen, Scheibbs, Waidhofen/Ybbs, Wr. Neustadt (Land und Stadt), Zwettl

3 TageBaden, Horn, Krems (Stadt und Land), Melk, Mödling, St. Pölten (Stadt, Land), Tulln, Waidhofen/Thaya

2 TageBruck/Leitha, Gänserndorf, Hollabrunn, Korneuburg, Mistelbach, Wien Umgebung

Mit Ende Mai/Anfang Juni be-ginnt die AMA mit der monat-lichen Versendung der Beurtei-lungsergebnisse der Anträge auf Änderung (Erweiterung) der Re-ferenzfläche (Ende Juni, Juli,…).

Beurteilungsergebnisse können sein: positiv – dem Antrag wurde

vollinhaltlich stattgegebennegativ – Ablehnung des

Schlages/LSEteilweise positiv – es wird

nicht die gesamte Fläche gem. Antrag bewilligt, nur eine Teilfläche wird anerkannt

nicht notwendig – die bean-tragte Fläche/LSE gem. Re-ferenzänderungsantrag wur-de im MFA 2015 doch nicht beantragt

Bei negativer oder teilweise positiver Beurteilung konnte die AMA den Sachverhalt nicht ein-deutig nachvollziehen – auch im Zweifelsfall wurde abgelehnt. Verbesserungsaufträge (Nach-lieferung von Unterlagen, …) werden nicht erteilt.

Abgelehnte Flächen bzw. LSE werden für die Berechnung nicht berücksichtigt. Nach Erhalt der Mitteilung besteht für den An-tragsteller die Möglichkeit, den MFA 2015 sanktionsfrei zu korri-gieren, dh. Anpassung der Bean-tragung an die festgelegte (=vor-handene) Referenz. Die Korrek-tur ist zu empfehlen, beraten Sie sich mit Ihrer BBK – auch schrift-liche Korrekturaufträge (kein Weg zur BBK) sind denkbar.

Wird bei negativer Beurteilung nicht korrigiert, wird die Bei-hilfenbeantragung gem. Inve-kos-Bestimmungen abgerech-net (Richtigstellungen bzw. Sanktionen).

Ausführlichere Informationen erfolgen in der Juli-Ausgabe von „Die Landwirtschaft“.

anDreaS ScHlaGer ref. ackerbau und Grünland tel. 05 0259 22132 [email protected]

eIne üBerprüFunG Lohnt sIch!Aus Erfahrung weist die Landwirtschaftskammer darauf hin, dass heuer mancher Antragsteller (selbsttätig oder im Wege der BBK) am Beihil-fenantrag Seite 2 des MFA Flächen 2015 vergaß, die Direktzahlungen (Zahlungsansprüche, Greening-Prämie, auftriebsbezogene Almzahlung) zu beantragen. Die Direktzahlungen entsprechen der bisherigen Einheitlichen Betriebsprämie. Nur wer die Direktzahlungen 2015 beantragt (angekreuzt) hat, bekommt Zahlungsansprüche (ZA) zugeteilt. Vergisst man zu bean-tragen, verzichtet man auf die Zahlungsansprüche bis 2020. Eine Überprü-fung, ob beantragt wurde, lohnt sich jedenfalls.

Ohne Kürzung kann bis 15.6.2015 selbsttätig oder im Wege der BBK nachbeantragt werden.

Direktzahlungen (DZ) beantragt?

Darstellung der Beurteilung (Tabelle) gem. Anschreiben

Page 20: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

InVeKos| 20 | Die landwirtschaft

Invekos Juni 2015

Dieser Artikel soll nunmehr einen Überblick für den Fall eines stritti-gen Grenzverlaufes darstellen:

Grundsätzliches

Die Kulturlandschaften von Ös-terreich – geprägt von bäuerlichen Familienbetrieben – zeichnen sich besonders durch ihre klein-teilige und vielfältige Struktur aus. Insbesondere der hohe Anteil an Landschaftselementen (LSE) trägt dazu bei, dass Österreich einer Vielzahl unterschiedlicher Tie-re und Pflanzen als Lebensraum dient, die auch für die Landwirt-schaft von zentraler Bedeutung sind (Biodiversität, Bestäubung, Nützlinge). Darüber hinaus erfül-len LSE weitere wichtige Funktio-nen, unter anderem den Schutz vor Wind und Wasser oder die Filterung von Feinstaub aus der Luft. Sie beeinflussen das Mikro-klima und schaffen ökologische Nischen. Weil Landschaftsele-mente prägende Strukturen unse-rer Landschaft darstellen und eine Vielzahl ökologischer und ande-rer Funktionen erfüllen, kommt ihrer Erhaltung und Pflege große Bedeutung zu.

Die Landwirtschaftspolitik be-achtet den Wert der Landschafts-elemente, sie sind Bestandteil der Cross-Compliance- und GLÖZ-Bestimmungen. Als GLÖZ-LSE sind in Österreich u.a. Naturdenk-male definiert. Diese sind bereits seit dem Jahr 2011 digital erfasst

und im Rahmen der Einheitli-chen Betriebsprämie förderbar. Bestimmte LSE werden als ökolo-gische Ausgleichsflächen für das „Greening“ bei der nunmehrigen Einheitlichen Betriebsprämie (Di-rektzahlungen) von Bedeutung sein. Die Erhaltung von LSE und der naturverträgliche Umgang mit ihnen sind seit 1995 zentrale The-men in den österreichischen Ag-rarumweltprogrammen. Konkret sollen LSE im Rahmen der ÖPUL Maßnahmen „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Be-wirtschaftung“ (UBB) und „Bio-logische Wirtschaftsweise“ (Bio) geschützt werden. Die Abgeltung der Erhaltung und Pflege von LSE erfolgt im ÖPUL 2015 nicht mehr pauschal, sondern zielgerichtet nach deren Ausmaß bzw. Anzahl. Da die Maßnahmen UBB und Bio Einstiegsvoraussetzungen für ei-nige andere ÖPUL-Maßnahmen darstellen, wird eine großflächige Erhaltung von LSE gewährleistet.Die österreichweite Erstdigitali-sierung von Landschaftselemen-ten wurde in der Agrarmarkt Aus-tria (AMA) durchgeführt. Im Sin-ne einer effizienten technischen Umsetzung wurden dabei sieben verschiedene Typen von Land-schaftselementen definiert. Dabei handelt es sich ausschließlich um Elemente, die auf dem Luftbild (Hofkarte) erkennbar sind.Die digitale Erfassung erfolgte mit Bezug zu einem Feldstück eines Betriebes: es wurden nur

jene Landschaftselemente erfasst, die sich auf oder angrenzend zu einem Feldstück befinden.

Im Zuge der Antragstellung 2015 (MFA Flächen) werden die erfass-ten Daten nochmals geprüft und gewartet (z.B. im Fall neuer Luft-bilder oder geänderter Feldstü-cksbildungen). Die Daten werden auch schon für die gezieltere Pla-nung von Vor-Ort-Kontrollen, so wie für Sachverhaltserhebungen im Rahmen von Verwaltungskon-trollen genutzt (Auszug aus der AMA-Homepage).

erste Grenzstreitigkeiten

Da nunmehr bereits die ersten Streitigkeiten über das Eigentum von Böschungen aufgrund der Digitalisierung der Landschafts-elemente gerichtsanhängig wur-den (zB Weinbaufluren), scheint es wichtig, über den Verlauf der Grenze zu informieren.

Für die antragstellenden Landwir-te, Weinbauern… besteht jedoch oft das Problem, dass ihre Grund-stücke – mangels Kommassierung – nicht im Grenzkataster einge-tragen sind (alle Grundstücke die im Grenzkataster eingetragen sind, haben im Grundbuchsaus-zug ein G nach der Grundstücks-nummer). Die Flächenwerte der Grundstücke im Grundbuch stammen daher in der Regel ur-sprünglich aus der Urvermessung in den Jahren 1817 bis 1865, wo

sie grafisch mit den damaligen technischen Möglichkeiten aus der Katastralmappe ermittelt wur-den. Sofern bis zum heutigen Tage keine Folgevermessung im Wege z.B. der Kommasssierung, einer Flächenteilung, stattgefunden hat, werden das Flächenausmaß bzw. der Grenzverlauf mehr oder weni-ger starke Differenzen aufweisen (aufgrund der Digitalisierung ist jedem Antragsteller bereits be-kannt, dass der derzeitige Natur-zustand zum Teil massiv von der Urvermessung abweicht).

Im Zuge der Digitalisierung – auch der Landschaftselemente – muss jeder Bewirtschafter von land-wirtschaftlichen Flächen seine tatsächlichen Bewirtschaftungs-(Feldstücks-)grenzen zu den be-nachbarten Feldstücken angeben bzw. muss die Verfügungsgewalt an den Landschaftselementen zu-ordnen. Sind sich die betroffenen Grundstücksnachbarn jedoch über den Grenzverlauf nicht einig und es kommt zu einer Übernut-zung von Grenzflächen, das heißt, dass eine Grenzfläche von beiden Grundstücksnachbarn im Wege des Mehrfachantrages angegeben wird, so verweigert die AMA die Auszahlung der Zahlungen für die beiden betroffenen Grundstücke bzw. Teilflächen davon, bis sich die beteiligten Grundstücksnach-barn zu einer einvernehmlichen oder gerichtlichen Lösung dieses Streites durchgerungen haben.

die Grundstücke sind im Grenzkataster eingetragen

Nur etwa 1/6 der Grundstücke in Österreich sind im Grenzkataster eingetragen. Die Umwandlung des Grundsteuerkatasters in einen Grenzkataster erfolgt nach dem VermG. Nach den Erläuternden Bemerkungen (EB) zum Stamm-gesetz (508 BlgNR 11. GP, 13) sollte die Landvermessung neu geordnet werden und der neue

Durch die Digitalisierung der in der Vergangenheit kaum beachteten Landschafts-elemente (Bäume, Böschungen, etc.) – ergänzend zu den Feldstücken und Schlägen – ist ein spürbares Ansteigen der nachbarschaftlichen Konflikte vorprogrammiert.

lANDSChAftSElEMENtE UND fElDStüCKE

grundstücksstreitigkeiten im Zuge der AMA-Digitalisierung

Page 21: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 Invekos

Die landwirtschaft | 21 |

Kataster neben seiner bisherigen Aufgabe, der Finanzverwaltung die Grundlagen der Einheitsbe-wertung zu liefern, auch der Si-cherung der Grundstücksgrenzen dienen. Die besondere Bedeutung des Grenzkatasters liegt darin, dass er unter anderem zum ver-bindlichen Nachweis der Grenzen der Grundstücke bestimmt ist und ein auf die in der Natur ersichtli-chen Grenzen eines Grundstücks gegründeter Anspruch demjeni-gen nicht mehr entgegengesetzt werden kann, der ein Recht im Vertrauen auf die im Grenzkatas-ter enthaltenen Grenzen erwor-ben hat (Oberster Gerichtshof zu 1 Ob 193/98h mwN).

Ob ein Grundstück im Grenzka-taster eingetragen ist, erfährt man durch eine Anfrage beim Vermes-sungsamt oder durch Einsicht-nahme in einen Grundbuchsaus-zug. Diese Grundstücke sind in den dortigen Plänen mit „G“ ge-kennzeichnet. Speziell im Wein-bau, wo kaum Grundstücksflä-chen kommassiert wurden, ist die Anzahl der im Grenzkataster ein-getragenen Grundstücke äußerst gering. Bei jenen Grundstücken, die im Grenzkataster enthalten sind, hat nach der Urvermessung eine nochmalige spätere Ver-messung z. B. im Wege der Kom-massierung oder einer Flächen-teilung stattgefunden und die jeweiligen Grundstücksgrenzen sind jederzeit durch einen Geo-meter – selbst bei Fehlen sämtli-cher Grenzzeichen – punktgenau rekonstruierbar. Bei Streitigkeiten besteht keinerlei Zuständigkeit des Bezirksgerichtes, sondern ausschließlich des Vermessungs-amtes. Der gerichtliche Rechts-weg ist also unzulässig.

die Grundstücke sind nicht im Grenzkataster eingetragen

Bei jenen Grundstücken, die nicht im Grenzkataster eingetragen

sind, hat gem. § 850 ABGB (Allge-meines bürgerliches Gesetzbuch) jeder der Nachbarn das Recht, die gerichtliche Erneuerung oder Be-richtigung der Grenze zu verlan-gen, wenn die Grenzzeichen zwi-schen zwei Grundstücken durch welche Umstände auch immer so verletzt worden sind, dass sie ganz unkenntlich werden könn-ten, oder wenn die Grenzen wirk-lich unkennbar oder streitig sind. Dieses Begehren ist nur gegen den Eigentümer berechtigt, nicht jedoch gegen den Pächter des Nachbargrundstückes Gem. § 851 Abs 1 ABGB sind, wenn die Gren-zen wirklich unkennbar gewor-den oder streitig sind, diese nach dem letzten ruhigen Besitzstand festgesetzt. Das Gericht hat zunächst zu prüfen, ob bloße Grenzerneue-rung (bestehende Grenzzeichen drohen unkenntlich zu werden, oder sind bereits unkenntlich ge-worden) oder Grenzberichtigung (Herstellung der „richtigen“ Gren-ze, das heißt der Rechtslage ent-sprechenden Grenze, wenn deren Verlauf strittig oder zweifelhaft ist, unabhängig davon, ob eine Ver-markung (Grenzzeichen) jemals stattgefunden hat oder nicht). Dies bedeutet, dass das einschrei-tende Gericht in einer besonde-ren Verfahrensart, nämlich dem Außerstreitverfahren zunächst zu versuchen hat, den „richti-gen“ Verlauf der Grenze evt. aus anderen Unterlagen bzw. eines Sachverständigengutachtens zu eruieren. In den meisten Fällen ist selbst nach Einschaltung eines Zivilgeometers jedoch der genaue Verlauf der Grenze nicht mehr feststellbar, sodass das Bezirksge-richt die Grenze nach dem letzten ruhigen Besitzstand festzusetzen hat. Die Judikatur versteht dar-unter, dass dieser Besitz einige Zeit unangefochten bestanden haben muss (z.B. der Nachbar hat bereits jahrelang einen Feldstrei-

fen seines Nachbarn bewirtschaf-tet). Die Nutzung des strittigen Grundstücks (zB durch Boden-bearbeitungsmaßnahmen) ohne Beanstandung ist ruhiger Besitz. Lässt sich jedoch der letzte ruhige Besitzstand nicht feststellen, so hat das Gericht die streitige Flä-che nach billigem Ermessen zu verteilen.In diesem außerstreitigen Verfah-ren vor dem Bezirksgericht in des-sen Sprengel die Grundstücke lie-gen, wird zunächst jener Bewirt-schafter obsiegen, der eben nach dem äußeren Anschein diese Grundstücksfläche – auch wenn sie im Eigentum seines Nachbarn stehen sollen – bewirtschaftet.

rechtsmittelmöglichkeiten gegen diese Grenzfestsetzung

Viele Leser werden jetzt beruhigt davon ausgehen, dass der letz-te ruhige Besitzstand, den man auch aus der Hofkarte direkt ab-leiten kann, weil daraus ersicht-lich ist, wie weit die Nachbarn ihre Grundstücke in der Natur nutzen, jedenfalls zu einer Grenz-ziehung zu ihren Gunsten führen wird. Selbst wenn das Bezirks-gericht einen derartigen Grenz-verlauf festlegt, kann jedoch der unterlegene Grundstücksnach-bar bzw. auch beide Nachbarn ein „besseres“ Recht im Prozess-weg durch Klage gem. § 851 Abs 2 ABGB geltend machen, wobei jedoch keinerlei Bindungswir-kung aus der früheren außerstrei-tigen Entscheidung besteht. Eine diesbezügliche Klagsfrist gibt es nicht. Lediglich im Zuge der Neu-anlegung des Grenzkatasters kann die Klage nach § 851 Abs 2 ABGB nur innerhalb von 6 Wochen nach rechtskräftiger Beendigung des Außerstreitverfahrens einge-bracht werden (§ 25 Abs 4 und 6 VermG).

Jedoch muss der Kläger sein Eigentum an der streitigen Fläche

beweisen. Gelingt dieser Beweis nicht, so hat es bei der im außer-streitigen Verfahren festgelegten Grenze zu verbleiben. Dem Kläger müsste daher z.B. im Wege von Zeugenaussagen oder alten Luft-bildern gelingen, eine Nutzung im begehrten Ausmaß von zumin-dest 30 Jahren zu beweisen, was in der Praxis jedoch äußerst selten vorkommt. Grundbuchs- und Ka-tasterpläne können jedoch nach einhelliger Auffassung keinerlei Beweis über die Größe und Gren-ze der Grundstücke erbringen, da nicht die Papiergrenzen auf den Grundbuchs- und Katasterplä-nen, sondern einzig und allein die Naturgrenzen maßgeblich sind.

schlussfolgerungen

Aufgrund der Schwierigkeit der-artiger Nachweise sollte sich jeder um eine einvernehmliche Grenz-ziehung mit dem Nachbarn be-mühen. Es muss auch jeder, der den gerichtlichen Weg zur mög-lichen Grenzberichtigung ein-schlägt, im Klaren sein, dass durch derartige gerichtliche Verfahren das Klima zwischen den beteilig-ten Grundstücksnachbarn noch mehr belastet wird, derartige Ver-fahren auch ohne Gebühren für den eventuell erforderlichen Zi-vilgeometer sehr kostspielig sind, die Beweislage oft nicht eindeutig ist und derartige Verfahren durch verschiedene Rechtsmittelmög-lichkeiten sehr lange hinausge-zögert werden können und man sich oft die Frage stellen sollte, ob derartige Streitereien, wegen oft weniger m² den diesbezügli-chen Aufwand rechtfertigen und es nicht doch sinnvoller wäre, wenn beide Grundstücksnach-barn durch wechselseitiges Nach-geben zu einer einvernehmlichen Lösung gelangen könnten.

InG. Dr. erHarD neubauer richter am bezirksgericht Hollabrunn

Page 22: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 22 | Die landwirtschaft

lk-projekt Juni 2015

teressierte weg vom Lebensmittel-einzelhandel und hin zum Direkt-vertrieb. Ab Hof oder Foodkoop lauten die Modewörter unserer Zeit. Grundsätzlich ist es immer gut, wenn sich Leute Gedanken darüber machen: Wo kommt es her, wer macht es, was ist drinnen und wer kontrolliert?Leider ist es so, dass Foodkoops grundsätzlich auch die Prämisse von „billigen oder zumindest güns-

Wir sehen einen Riesendrang zum Garten. Sei es auf der Hinter-hof-Fensterbank, den mittlerwei-le sprießenden Foodkoops in der Stadt und den „Social Food“ Ak-tiviäten – also Direktinvestitionen in Lebensmittelproduktion – im ländlichen Raum. Kooperativer Anbau in Altersheimen und sozia-len Einrichtungen. Es ist nicht die Frage was kommt nach der Koch-show, sondern was davor? Vor dem Kochen kommt der Gar-ten. Jahrelang wurden wir von Ja-mie Oliver und Co. mit verschie-densten Spezialitäten und Her-künften konfrontiert. Fleur de Sel aus der Carmague, griechisches Bergkraut, Waldviertler Mohnöl, Innviertler Surspeck. In der Super-marktwelt entstandenen hingegen Ängste durch Krisen unterschied-lichster Art. Diese treiben viele In-

Medial sind wir derzeit mit Kochshows überlagert. Kaum jemand, der nicht die Super-Spezialiät feilbietet. Doch was kommt nach dem Kochboom? Vielleicht eine Rückbesinnung darauf, wo was wächst und gedeiht?

LK-projeKt lÖSUNgEN fINDEN. ERfOlgE ERZIElEN. ZUKUNft SIChERN.

Lebensmittellieferant „Garten“

Ein stabiles Einkommen ist be-sonders in der Pension wichtig – in einer Zeit also, in der man Erreichtes genießen will und endlich Zeit hat, den Tag nach den eigenen Vorstel-lungen zu gestalten. Dafür wird die staatliche Pension allerdings nicht ausreichen. Wenn Sie Ihren Lebens-standard erhalten wollen, sollten Sie jetzt mit einer privaten Vorsorge beginnen. Je früher Sie starten, desto geringer die Beiträge, um eine ansehnliche Pensionsleistung zu finanzieren. Mit der prämienbegünstigten Zu-kunftsvorsorge unterstützt der Staat die private Pensionsvorsorge mit einer Prämie und verzichtet auf jeg-liche Steuer.

Besonders für Landwirte ist die Mög-lichkeit interessant, je nach Verlauf des Jahreseinkommens flexibel zu entscheiden, wie viel sie investieren wollen. Die prämienbegünstigte Zu-kunftsvorsorge sieht eine Zuzahlung zu Jahresende vor. Das bedeutet, dass Sie zusätzlich zu den vereinbar-ten Prämien einmalig einen Beitrag bis zur maximal geförderten Jahres-prämie (von € 2.561,22im Jahr 2015) leisten und dadurch die maximale Förderung (€ 108,85 im Jahr 2015) in Anspruch nehmen können.

Angelegt wird Ihr Geld von unseren erfahrenen Spezialisten der Kapital-anlagegesellschaft in mindestens 30 % gesetzlich vorgeschriebene Aktien

und in sichere Anleihen. Durch das Lebenszyklusmodell wird mit zu-nehmendem Alter die Aktienquote weiter reduziert und damit höhere Sicherheit für Ihr Kapital geschaffen.pension oder Kapital – sie haben die wahl

Am Ende der Laufzeit steht Ihnen eine Pension lebenslang einkom-menssteuerfrei zur Verfügung und wenn Sie aber Ihr gespartes Kapital (nach Ablauf der Mindestbindefrist) doch auf einmal und auch früher als geplant brauchen? Dafür haben wir einen gangbaren Weg gefunden: eine einmalige Kapitalauszahlung an Sie, bei der Sie neben der Nachver-steuerung von 25 % der Erträge nur die Hälfte der staatlichen Prämien zurückzuzahlen brauchen.Überlassen Sie Ihre Zukunft nicht ausschließlich dem Staat, sondern nehmen Sie sie selbst in die Hand! Anzeige

nIederösterreIchIsche VersIcherunG

Ihre Zukunft haben Sie selbst in der hand!

Versicherungstipps

Generaldirektor Hubert Schultes, Niederösterreiche Versicherung AG

tigen“ Lebensmittel als Ziel haben. Klar ist damit die Ausschaltung des „Zwischenhändlers“ also des Le-bensmitteleinzelhandels gemeint. Doch systematisch billig zu produ-zieren ist eine Entwicklung in die falsche Richtung. Über kurz oder lang leidet die Qualität der Arbeit und des Produktes. Nachdem in Österreich bei den verschiedenen landwirtschaftlichen Disziplinen seit Jahrzehnten auf Qualität ge-

setzt wird, ist es paradox, diese in Frage zu stellen. Es liegt in unserer Hand, interessierten Konsumen-ten zu begegnen und ihnen ein realistisches Bild der Landwirt-schaft und ihrer Spezialitäten zu zeichnen. Eine bekannte japani-sche Weisheit noch zum Schluss: Willst Du für eine Stunde glücklich sein, so betrinke Dich. Willst Du für drei Tage glücklich sein, so heirate. Willst Du für acht Tage glücklich sein, so schlachte ein Schwein und gib ein Festessen. Willst Du aber ein Leben lang glücklich sein, so schaffe Dir einen Garten.

Näheres zu Foodkoops unter http://foodcoops.at/ oder http://foodcoopedia.de.fcoop.org

DI (FH) GreGor HoFFMann,

lk-projekt nö/Wien GmbH

Foto

: LK

/Eva

Pos

ch

Page 23: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

ProduktionOfficia poreium quiatus aut fuga. Nimagnam volupta-tem sum. Seite xx

LKV KennzahLDas Tiertagebuch Seite 29

WaLbodenEinflüsse auf Ertragsfähigkeit Seite 34

achSen WartenZeitgerecht und richtig Seite 36

StaLLKLimaFrische Luft im Rinderstall Seite 39

die ProzeSSchritteTreibstoff aus Biogas Seite 41

zeitgemäSS bauenDas Wohnhaus am Hof Seite 43

Kühe

Vorausschauend füttern Seite 26

grundfutter

Untersuchung noch günstiger Seite 28

biofiSch

Biologische Aqua-kulturproduktion Seite 32

Die Krautfäule und Alternaria-Dürrfleckenkrankheit mit einer gezielten Fungi-zidstrategie in Schach zu halten, sichert Ertrag und Qualität im Kartoffelbau. Schützen Sie Kraut und schlussendlich auch Knolle durch eine kombinierte Krankheitsbekämpfung.

KartoffeL vor KranKheiten schützen

Mit geeigneten Präparaten durch die Saison

Die Intensität der Niederschlä-ge und der weitere Witterungs-verlauf beeinflussen das Auftre-ten und den Infektionsdruck der Krautfäule (Phytophthora infes-tans) und der Alternaria-Dürr-fleckenkrankheit (Alternaria al-ternata und Alternaria solani). Diesbezüglich haben die beiden Krankheiten unterschiedliche Ansprüche. Krautfäule benötigt zur Ausbreitung und Infektion Temperaturen zwischen zehn und 25° C und Phasen längerer Blättnässe. Unter optimalen Be-dingungen werden die ersten Symptome im Extremfall bereits nach zwei bis drei Tagen sicht-bar. Alternaria bevorzugt Tem-peraturen ab 22° C sowie einen Wechsel zwischen feuchten und

trockenen Witterungsbedingun-gen. In Kartoffelbeständen mit Sorten mittlerer und später Rei-fegruppen wirkt sich ein mas-sives Auftreten dieser Krank-

heit negativ auf den Ertrag aus. Mit Hilfe des Internetportals www.warndienst.at können Landwirte die Bekämpfungszeit-punkte der Krautfäule und Alter-

naria optimieren und diese um-weltgerecht und integriert be-kämpfen.

durch die Produktpalette navigieren

Grundsätzlich richten sich der Zeitpunkt der Applikation und die Wahl des Pflanzenschutzmit-tels nach dem Infektionsdruck. Als Faustregel gilt:Systemische Fungizide bei

hohem Infektionsdruck zum Spritzstart einsetzen.

In der Hauptwachstumspha-se lokalsystemische Produkte verwenden.

Gegen Ende der Spritzfolge und bei geringem Infektions-druck Kontaktfungizide nut-zen.

Von anfang an geschützt

Ridomil Gold MZ, Epok, Galben M, Fantic M, Infinito und Axidor zählen zu den systemischen Kar-toffelfungiziden. Diese verteilen sich über den Saftstrom in der gesamten Pflanze. Dadurch wird auch der Neuzuwachs bei hohem Infektionsdruck am Beginn der Spritzfolge geschützt. Durch den zusätzlichen Kontaktwirkstoff Mancozeb bekämpfen Ridomil Gold MZ, Galben M und Fantic

PhytoPhthoraSymPtome Unter optimalen Bedingungen werden die ersten Symptome im Extremfall nach zwei bis drei Tagen sichtbar. Foto: LK NÖ/Pachtrog

bio-bienenhaLtung

So läuft die Umstellung Seite 32

Page 24: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 24 | Die Landwirtschaft

Pflanzenschutz Juni 2015

M bereits zu diesem Zeitpunkt auch Alternaria-Arten. Zu Epok, Axidor und Infinito sollte man im Bedarfsfall ein Alternariafungi-zid beimischen.

Herrscht in der Hauptwachs-tumsphase ein hoher Infektions-druck, zeigen lokalsystemische Fungizide eine gute Wirkung. Die Produkte Acrobat Plus WG, Ban-jo Forte, Ranman Power Set, Re-vus, Revus Top, Valbon, Tanos und Kupfer-Fusilan 540 WG ste-hen, wie auch schon in der letz-ten Saison, zur Verfügung.

Neu in der Fungizidpalette sind Areva MZ (vergleichbar mit Acrobat Plus WG), Carial Flex, Valis M, Moximate 725 WG, Nau-tile WG und Profilux. Mit Aus-nahme von Carial Flex, Ranman Power Set, Revus und Banjo For-te wirken alle hier angeführten Produkte zusätzlich gegen Alter-naria.

Kontaktpräparate verwenden

Setzt man Kontaktpräpara-te ein, muss man auf einen lü-ckenlosen Spritzbelag achten. Diese Fungizide wirken nur am Ort der Benetzung und schüt-zen die Kartoffelpflanze daher vorbeugend. Der Neuzuwachs wird nicht geschützt und bereits

vorhandene Infektionen kön-nen nicht mehr erfasst werden. Sporenabtötende Kontaktfungi-zide (Electis, Carneol – ehem. Banjo, Nando 500 SC, Ranman, Ranman Top, Winner und Zig-nal) sowie Orvego Duo eignen sich für Phasen mit höherem In-fektionsdruck speziell nach der Hauptwachstumsphase. Diese Produkte haben auch eine bes-sere Regenfestigkeit. Kontakt-mittel ohne sporenabtötende Wirkung, wie Dithane Neo Tec, Penncozeb, Polyram und Kup-fer-Präparate bieten bei niedri-gem Infektionsdruck und nie-derschlagsärmerer Witterung einen entsprechenden Schutz.

infektionen nach Staunässe abstoppen

Für Stoppspritzungen, zum Bei-spiel nach Staunässeperioden oder Hagel, kombiniert man ein lokalsystemisches Produkt mit einem sporenabtötenden Kon-taktmittel. Die beste heilende Wirkung zeigen bei den lokalsys-temischen Fungiziden Produkte mit dem Wirkstoff Cymoxanil. Bei bereits sichtbaren Krautfäu-lesymptomen darf man im Sin-ne des Resistenzmanagements keine Phenylamidpräparate (Ri-domil Gold MZ, Galben M, Fan-tic M und Epok) mehr verwen-den.

alternaria und Phytophthora kombiniert bekämpfen

Sorten der mittleren und späten Reifegruppen bilden auch im August und September noch Er-trag. Daher sollte man Fungizi-de gegen Alternaria zum Schutz

der oberen Blätter bereits vor einer Ausbreitung dieser Krank-heit kontinuierlich vom Spritz-start bis zur Abreife einsetzen. Die meisten Krautfäulefungizide besitzen auch eine gute Zusatz-wirkung gegen Alternaria. Epok, Infinito, Axidor, Banjo Forte, Ca-rial Flex, Revus, Carneol (ehem. Banjo), Nando 500 SC, Winner, Zignal, Ranman Power Set, Ran-man und Ranman Top besitzen hingegen keine oder nur eine ge-ringe Teilwirkung. Diese Produk-te können mit einem alternaria-wirksamen Fungizid kombiniert werden.

Neben den oben genannten Rei-fegruppen empfiehlt sich ein Einsatz von Spezialpräparaten auch in beregneten Beständen oder bei höheren Niederschlags-mengen. Sieben bis acht Wochen nach dem Feldaufgang sollte man erstmals mit diesen Mitteln behandeln. Bei günstiger Wit-

aLternaria In Kartoffelbeständen mit Sorten mittlerer und später Reifegruppen wirkt sich ein massives Auftreten dieser Krankheit negativ auf den Ertrag aus. Foto: LK NÖ/Pachtrog

Jubiläumsfeldtag 30 Jahre die Saat SaatgutStation Lannach Am 21.6.2015 gibt es einen Grund zum Feiern: Die Saatgutstation der Raiffeisen Ware Austria AG feiert ihr 30-jähriges Bestehen und lädt zum „Jubiläumsfeldtag 30 Jahre DIE SAAT Saatgutstation Lannach“ recht herzlich ein. Die Lagerhaus Eigen-marke DIE SAAT präsentiert ihr leistungsstarkes Sorten-Portfolio mit zahl-reichen Schauparzellen. Ein Forum zum Thema Mais sowie „Alles rund um den Kürbis“ sind Fixpunkte der Veranstaltung. Im internationalen Jahr des Bodens darf eine Besichtigung eines Bodenprofils nicht fehlen. Der pflanzenbauliche Teil wird durch die Lagerhaus Themenwelt mit Pflanzen-schutz- und Düngemittel-Beratung fachlich ergänzt. Die Lagerhaus-Technik Top-Marken (John Deere, Lindner, Pöttinger) präsentieren sich mit diversen Maschinenvorführungen am Gelände. Durch den Tag der offenen Tür der Saatgutstation Lannach bieten sich Einblicke in das Labor sowie in die Saat-gutproduktion. Für die kleinen Gäste gibt es eine Hüpfburg im OKAY Rasen-mäher Design. Die Großen erwartet der ORF Steiermark Frühschoppen im Festzelt, wo die Gruppe „Junge Paldauer“ für gute Laune sorgen wird. highlights: ORF Steiermark Frühschoppen im Festzelt, Umfassende DIE SAAT Sortenschau, „Tag der offenen Tür“ Saatgutstation RWA Lannach, Lagerhaus Themenwelt Pflanzenbau, Forum Mais, Alles rund um den Kürbis, Maschinenvorführungen der Lagerhaus-Technik Top-Marken, Umfangreiches Rahmenprogramm, eintritt frei!

Weiter inofs unter www.diesaat.at anzeige

Page 25: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 Pflanzenschutz/Grünland

Die Landwirtschaft | 25 |

Beginn Spritzfolge AbreifeHauptwachstumsphase

2,0 kg/ha Areva MZ®

0,4 l/ha Carneol®

(500 g/l Fluazinam)

1,0 l/ha Banjo® forte

(bis zu 4 Anwendungen möglich)

Hinweis: Bei verstärktem Alternaria-Druck Spezialprodukt zusetzen.

ADAMA Deutschland GmbH, Zweigniederlassung Österreich, Ludwig-Boltzmann-Straße 2, A-7100 Neusiedl am See

Telefon 05 90 10-2 85 40 | Telefax 05 90 10-2 85 41 | [email protected]/at

Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen.® reg. WZ ADAMA Deutschland GmbH

Areva MZ (Pfl. Reg. Nr.: 3534), Banjo forte (Pfl. Reg. Nr.: 3270), Carneol (Pfl. Reg. Nr.: 3273-901)

AZ_BanjoForte_Anwendung_100x127.indd 1 22.05.15 10:13

WertVoLLer ratgeber für obSt- und WeinbauernSechs sachkundige Autoren haben nach dreijähriger intensiver Arbeit ein 500 Seiten umfassendes Stan-dardwerk mit 1.250 Abbildungen über Schädlinge und Nützlinge im Obst- und Weinbau publiziert. In diesem Atlas mit der Beschreibung wichtiger Krankheiten und Schädlinge in den für die österreichische Landwirt-schaft wichtigen Spezialkulturen werden unter anderem die Grundlagen der integrierten sowie ökologischen Produktion dargestellt. Biologische Begleit- und Gegenmaßnahmen sind ausführlich beschrieben. Hobby-, Obst- und Weinbauern sowie professionelle Produzenten finden alles Wissenswerte über Krankheiten und Schädlinge sowie deren Bekämpfung bei Kern-, Stein-, Beeren und Nussobst sowie bei Weinreben und Baumpilzen. Dieser Atlas über umweltschonende Strategien für gesunde Kulturen ist auch für Städte und Ge-meinden, die Spezialkulturen oder Gärten zu betreuen haben, von großem In-teresse. Autor dieses im deutschen Sprachraum einmaligen Standardwerks mit einem eindrucksvollen und informativen Bildmaterial ist unter anderem auch der langjährige Chef der Österreichischen Bundesgärten sowie Präsident der Gartenbaugesellschaft, Dr. Peter Fischer-Colbrie. Andere wichtige Fachbeiträge stellten Dr. Michael Groß, Biologe und Geschäftsführer von Biohelp, sowie der deutsche Oenologe Dr. Uwe Hofmann und Dr. Michaele Stolz, anerkannte Ex-pertin für Nützlingszucht bei Biohelp, zur Verfügung. Erschienen im Leopold Stocker Verlag um 49,90 Euro unter ISBN 978-3-7020-1489-6

GERHaRD PoscHacHER

Buchtippterung hat sich in vielen Fällen eine Behandlung zur dritten und vierten Krautfäulespritzung be-währt. Eine weitere Anwendung in der ersten Augusthälfte kann bei spätreifen Beständen noch rentabel sein. Mit Narita, das wie Revus Top (Einsatz in der Haupt-wachstumsphase) einen alter-nativen Wirkungsmechanismus gegen Alternaria aufweist, wird der Ausbildung von Resistenzen vorgebeugt.

resistenzmanagement leicht gemacht

Nach dem Wegfall der Einschrän-kungen nach IP Erdäpfel hilft ein bewusstes Resistenzmanage-ment die Wirkungssicherheit der Produkte zu erhalten. Beachten Sie die FRAC-Codes

und wechseln Sie somit Wirk-stoffe und vor allem Wirkungs-mechanismen in der Spritzfol-ge ab.

Setzen Sie systemische Präpa-

rate nur am Beginn der Spritz-folge ein.

Verwenden Sie lokalsystemi-sche und, falls es nicht vermeid-bar ist, auch systemische Fun-gizide mit dem gleichen Wir-kungsmechanismus nur maxi-mal zwei Mal hintereinander.

Kontaktmittel mit den Wirk-stoffen Mancozeb und Meti-ram (Dithane Neo Tec, Penn-cozeb, Polyram) und Kupfer-Präparate gelten als wenig an-fällig für Resistenzen.

Passen Sie das Spritzinter-vall und die Auswahl der Pro-dukte dem Infektionsdruck an. Eine Hilfestellung hier-zu bietet das Internetportal www.warndienst.at

VERa PacHTRoG Bakk.TEcHn. Ref. Pflanzenschutz Tel. 05 0259 22607 [email protected]

Am 13. Juni findet an der HBLFA Raumberg Gumpenstein in Irdning im Ennstal der Internationale Grünland- und Viehwirtschaftstag statt. Am Programm steht neueste Technik für Rinderstall und Grünland.

die ProgrammpunkteVorführung eines selbstfahrenden Futtermischwagens mit anschließen-

der Beurteilung der Anschnittfläche und MischqualitätMähen/Zetten/Mulchen - vom spezialisierten Bergtraktor bis zum kleinen

HydromäherQualitätssaatgut - Züchtung, Produktion und Einsatz standortgerechter

Arten bzw. SortenClimGrass - Erforschung der Auswirkung von Klimaveränderungen auf

GrünlandVorführung eines selbstfahrenden Futtermischwagens mit anschließen-

der Beurteilung der Anschnittfläche und MischqualitätNährstoff-Effizienz in der Milchproduktion Moderne Weidehaltung mit Rindern Ökonomische Schaf- und ZiegenmilcherzeugungSchwaden/Ernten/Übersäen - von extrem hangtauglicher Erntetechnik bis

zur Übersaat mit einfacher Technik und Grünlandstriegel auf dem Motor-mäher

Weitere Informationen finden Sie unter www.gruenlandtag.at/2015

Internationaler Grünland- und Viehwirtschaftstag Foto

: LK

/Arc

hiv

Page 26: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

bung überversorgten Tiere die schlechteste Energiebilanz zu Laktationsbeginn. Auch der hö-here Verlust von Körperkondition (BCS) während der ersten 15 Lak-tationswochen spiegelte die stär-kere Belastung des Stoffwechsels wieder.

Körperkondition als managementwerkzeug

Wie in Übersicht 1 ersichtlich, wirkten sich die unterschied-lichen Energieversorgungs-

Auslöser für die Überbelastung des Stoffwechsels ist häufig ein zu hohes Energiedefizit am Be-ginn der Laktation. Die Mobili-sation von Körperreserven soll-te in den ersten 80 Laktationsta-gen 0,5 Körperkonditionspunkte nicht überschreiten. Um das zu gewährleisten, ist nicht nur die optimale Versorgung der frisch-melkenden, sondern bereits die richtige Fütterung der altmelken-den und trockenstehenden Kühe entscheidend.

gumpensteiner Versuch

In einem Fütterungsversuch der HBLFA Raumberg-Gumpen-stein wurden die Auswirkungen unterschiedlicher Versorgungs-niveaus auf die Leistung, die Futteraufnahme und den Stoff-wechsel von Milchkühen unter-sucht. Zwölf Wochen vor der Ab-kalbung beginnend wurden die 81 Versuchskühe bis 15 Wochen nach der Abkalbung 25 Prozent unter Bedarf, genau nach Be-darf oder 25 Prozent über Bedarf versorgt. Die detaillierten Ver-suchsergebnisse können unter www.raumberg-gumpenstein.at eingesehen werden.

Wie Sie den Kühen einen möglichst problemlosen Start in die Laktation ermöglichen und damit Überbelas-tungen des Stoffwechsels sowie Folgeerkrankungen vorbeugen können, erklärt LK-Experte Marco Horn.

VorauSSchauend füttern!

Die Versorgung vor der Abkalbung ist entscheidend

| 26 | Die Landwirtschaft

tierhaltung Juni 2015

überversorgung vor der ab-kalbung vermeiden

Die Versorgung vor der Abkal-bung beeinflusste wesentlich die Futteraufnahme, die Milchleis-tung und die Energiebilanz im ersten Laktationsdrittel (Über-sicht 1). Vor der Abkalbung über-versorgte Tiere hatten zwar eine höhere Milchleistung, ihre Fut-teraufnahme war aber nur ge-ringfügig höher als die der nach Bedarf versorgten Tiere. Folg-lich hatten die vor der Abkal-

Versorgung vor der abkalbung

25 % unter Bedarf nach Bedarf 25 % über Bedarf

Trockenstehzeit

Futteraufnahme, kg TM/Tag 7,8 10,0 12,5

Energiebilanz, MJ NEL/Tag -15 -3 12

Körperkonditionsnote 2,8 3,0 3,4

Frühlaktation (15 Wochen)

Futteraufnahme, kg TM/Tag 17,9 18,6 19,0

Milchleistung, kg ECM/Tag 25,6 28,6 30,1

Energiebilanz, MJ NEL/Tag -8 -13 -17

Körperkonditionsverlust Laktationswoche 1-15

0,0 -0,2 -0,5

niveaus vor der Abkalbung deut-lich auf die Körperkondition in der Trockenstehzeit aus. Des-halb eignet sich die Beurteilung der Körperkondition sehr gut, um das Versorgungsniveau der Milchviehherde festzustellen. Es gilt, speziell den Verlust von Körperkondition in der Frühlak-tation zu beschränken, um Stoff-wechselbelastungen vorzubeu-gen. Dabei hat es sich als hilf-reich erwiesen, die Körperkon-dition der altmelkenden Kühe

Übersicht 1: Mittelwerte der Futteraufnahme, Milchleistung, Energiebilanz und Körperkondition in Abhängigkeit von der Versorgung vor der Abkalbung (Gruber und Mitarbeiter 2015)

Page 27: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 tierhaltung

Die Landwirtschaft | 27 |

besonders zu beachten. Um eine Überkonditionierung bei der Ab-kalbung und somit einer unnöti-gen Belastung des Stoffwechsels vorzubeugen, muss man die Ver-fettung der altmelkenden Kühe vermeiden. Dazu ist es notwen-dig, die Fütterung der Kühe in der 2. Laktationshälfte regelmä-ßig an deren Milchleistung und vor allem Körperkondition an-zupassen.

Bei überkonditionierten Tieren sollte man die Energieversorgung reduzieren. Den für die Abkal-bung geltenden Optimalbereich von 3,25 bis 3,75 Körperkondi-tionspunkten sollte man bereits im dritten Laktationsdrittel an-

streben und beim Trockenstellen erreicht haben, weil man Fehler in der Versorgung der altmelken-den Tiere in der Trockenstehzeit nicht mehr korrigieren kann und darf.

Wie kann ich die Körperkondition meiner Tiere bewerten? Welche Zielwerte soll ich in den verschie-denen Laktationsstadien anstre-ben? Antworten auf diese Fragen gibt es in der nächsten Ausgabe von „Die Landwirtschaft“.

Kurz gefasstKühe die zu gut konditioniert zur Abkalbung kommen zeigen zwar höhere Einsatzleistungen, fressen im Verhältnis dazu aber nicht mehr Futter und müssen daher mehr Körperreserven mo-bilisieren. Dies birgt das große Risiko der Ketose und möglicher Folgeerkrankungen. Um den Stoffwechsel zu Laktationsbe-ginn zu entlasten, sollte deshalb eine Überkonditionierung bei der Abkalbung unbedingt vermieden werden. Bei der Fütterung der altmelkenden und trockenste-henden Kühe wird also bereits der Grundstein für die erfolgrei-che Folgelaktation gelegt.

DR. MaRco HoRn, Tel. 05 0259 23304 Ref. Milchwirtschaft [email protected]

Kontrollkostenüberblick

 

bruttokosten, €

aBG Bios Lacon sGs sLK

acker, Grünland, spezialkulturen          

Grundbetrag je Betrieb 110,00 88,00 105,60 114,00 123,84

je ha Grünland 7,26 6,38 7,15 6,67 7,16

je ha reduziertes Grünland (hutweide, …)

5,17   4,84 3,21  

je ha acker 8,58 7,37 8,25 7,66 8,47

je ha spezialkulturen 15,51 15,40 15,85 14,95 23,47

Kontrolltarifobergrenze 720,50 572,00 704,00 730,80

Kontrolltarifuntergrenze 170,50 143,00 132,00     

Mwst. % 10 10 10 20 10

Bio-KontrollkostenüberblickIm Bioschwerpunkt der letzten Ausgabe hat sich beim Bio-Kontrollkosten-überblick ein Fehlerteufel eingeschlichen - es handelt sich bei den Kosten nicht um Netto- sondern um Bruttobeträge. Weiters bringen wir noch einmal einen Überblick über die Kontrollstellen.

folgende Kontrollstellen bieten biokontrollverträge anABG – Austria Bio Garantie – www.abg.at Königsbrunnerstraße 8, 2202 Enzersfeld, Tel. 02262 672 212, BIOS – Biokontrollservice Österreich – www.bios-kontrolle.at Feyregg 39, 4552 Wartberg Tel. 07587 71 78-0 Lacon GmbH, Prüfinstitut – www.lacon-institut.at Am Teich 2, 4150 Rohrbach, Tel. 07289 409 77 SGS – Austria Controll-Co. Ges.m.b.H. – www.at.sgs.com Diefenbachgasse 35, 1150 Wien, Tel. 01 512 25 67-0 SLK (Salzburger Landwirt. Kontrolle GmbH) – www.slk.at Kleßheimer Straße 8a, 5071 Wals, Tel. 0662 649 483-0

BuchtippSeLtene nutztiere der aLPenDieses reich illustrierte Standardwerk behandelt erstmals alle autochthonen Nutztierrassen des Alpenbogens. Die Alpen sind nicht nur Wirt-schafts- und Kulturraum für über 13 Millionen Menschen, sondern auch Lebensraum von 110 gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen. Der Autor bereiste drei Jahre lang die verschiedenen Regionen der Alpen, um die ursprünglichen Ver-breitungsgebiete aufzusuchen und mit den Züchtern zu sprechen. Der Leser folgt ihm zu den letzten ortsstämmigen Hirtenhunden Osttirols und Savoyens, lernt die kleinsten Rinder der Alpen, das Evolèner Vieh des Wallis, kennen und erfährt Erstaunliches über die Esel der Provence, die letzten schwarzen Alpenschweine und die seltenen blauen Ziegen Tirols.

Ein umfassendes Kartenwerk, ein ausführlicher historischer Teil über die einstige Vielfalt der alpinen Nutztierrassen sowie Wissenswertes über Zuchtgeschichte und Gefährdungseinstufung runden diese Gesamtschau über 7.000 Jahre Landschaftsprägung durch den Menschen und seine Nutztiere ab.Erschienen im Verlag Anton Pustet unter ISBN 978-3-7025-0744-2 um 39 Euro.

Dem Management rund um die Geburt und während der Frühlaktation widmen die meisten Milchviehbetriebe hohe Aufmerksamkeit. Der Über-gang von der Trockenstehzeit, über die Geburt in die frühe Laktation ist von großen Umstellungen im Hormonhaushalt und Stoffwechsel unserer Milchkühe geprägt. Stoffwechselstörungen treten deshalb während der Frühlaktation gehäuft auf und sind oft Wegbereiter für andere gesund-heitliche Probleme wie Fruchtbarkeitsstörungen, Mastitis oder Klauen-erkrankungen. Diese kosten die Betriebsleiter nicht nur Nerven, sondern auch Geld in Form von Leistungseinbußen, verminderter Nutzungsdauer und Behandlungskosten.

stoffwechselstörungen in der Frühlaktation

Foto: LK NÖ/Horn

Page 28: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

futteranaLySen von Grundfutter geben Auskunft über die Qualität, und man kann die Rationen anpassen. Foto: LK NÖ/Archiv

grundfutteranaLySen aB sofort von LanD nieDerösterreich unterstützt

Grundfutter noch kostengünstiger untersuchen

mis Beihilfe und muss bei je-der Analyse beantragt werden. Dazu soll der spezielle Proben-begleitschein von der Home-page des Futtermittellabors unter www.futtermittellabor.at heruntergeladen werden.Wie beim Ansuchen auf Unter-stützung bei der Kalbinnenan-

Speziell bei Gras- und Maiskonserven zeigen Futteranalysen große Variationen in der Qualität, seien es Inhaltsstoffe, Keimgehalt oder Gärqualität. Mit Grundfutteranalysen gehen Sie auf Nummer sicher.

Das Landesunterstützungspro-gramm für Grundfutteranalysen hilft Landwirten ab sofort mit einem finanziellen Beitrag bei der Qualitätskontrolle durch Fut-teranalysen im Futtermittellabor Rosenau. Mit dieser Maßnahme kann man Grundfuttermittel zu geförderten Tarifen analysieren lassen. Man erkennt dadurch die Qualität und kann die Rationen anpassen.

Was und wieviel

Unterstützt wird die Analy-se von Grünfutter, Grassilage, Klee(gras)silagen, Luzerne(gras)silagen, Heu, Maisganzpflanzen-silage und silierten Maiskörnern.Das Land Niederösterreich über-nimmt ein Drittel der Analyse-kosten mit maximal 20 Euro je Probe und für maximal zwei Pro-ben pro Jahr und Betrieb.

de-minimis beihilfe

Die Förderung der Grundfut-teranalysen ist eine De-mini-

| 28 | Die Landwirtschaft

tierhaltung Juni 2015

Gewerbepark Haag 3

3250 Wieselburg-Land

www.futtermittellabor.at

[email protected]

PROBENBEGLEITSCHEIN

FÜR DAS UNTERSTÜTZUNGSPROGRAMM

DES LANDES NIEDERÖSTERREICH

FÜR GRUNDFUTTERANALYSEN

Das Land NÖ unterstützt die Grundfutteranalysen von NÖ-Landwirten/-innen mit einem Anteil von 33%.

Begrenzungen: max. 20 € pro Probe und max. 2 Proben pro Jahr.

Die Förderung ist eine De-minimis-Beihilfe, welche durch vollständiges Ausfüllen des Formblattes auf der Rückseite

beantragt wird. Das Futtermittellabor stellt eine um den Förderbetrag reduzierte Rechnung.

Mögliche Futtermittel: Grünfutter, Gras-, Kleegras-, Luzernegrassilage, Heu, Maisganzpflanzensilage,

Maiskornsilage, keine Grundfuttermischungen.

Mit diesem Projekt wird die Qualitätsverbesserung der hofeigenen Grundfuttermittel unterstützt.

Pro Probe einen Probenbegleitschein ausfüllen! – auch digital möglich, gewünschte Untersuchung bitte ankreuzen!

Einsender: ......................................................

................... Tel.: ...........................................

Straße, Nr.: ......................................................

................... Betriebsnummer: ......................

PLZ: ............ Ort: .................................................. M

ail: ..........................................

Kategorie Milch- u. Mutterkuh Zuchtschweine Milchschafe Ziegen

Mastrinder Mastschweine Zuchtschafe Pferde

Kälber Ferkel Lämmer

Futtermittelbezeichnung: .....................................................

.................................................

Schnitt-Nr.: .... (bei Grünfutter, Grassilage, Kleegrassilage, Heu)

Nährstoffanalyse Einzelfutter nasschemisch * **

Wiederkäuer: TM, XP, XL, XF, XX, XA, nXP, UDP, RNB, dOM, ME, NEL

Schweine: TM, XP, XL, XF, XX, XA, Stärke, Zucker, ME

Pferde: TM, XP, XL, XF, XX, XA, DE

Ich möchte meinen Befund

zusätzlich auch im Internet

unter www.futtermittellabor.at

abrufen können.

Nährstoff-Schnelltest mit NIRS * möglich für folgende Futtermittel

Grassilage, Heu: TM, XP, XL, XF, XX, XA, Zucker

Maissilage: TM, XP, XL, XF, XX, XA, Stärke

MKS, GKS, CCM: TM, XP, XL, XF, XX, XA

Zusätzliche Angaben für Wiederkäuer: nXP, UDP, RNB, dOM, ME, NEL

Zusätzliche Angaben für Schweine: ME

Zusätzliche Angaben für Pferd: DE

Ich bestelle zusätzlich

____ Stück der

„Futterwerttabellen für das

Grundfutter im Alpenraum“

zum Preis von € 1,50 je Stück.

Erweiterter Nährstoff-Schnelltest

= Nährstoff-Schnelltest mit NIRS zuzüglich Gerüstsubstanzen mit NIRS

Befund an Einsender,

Verrechnung an Einsender

(abzüglich Landesunterstützung)

Gerüstsubstanzen nasschemisch

Alle einzeln: NDF ADF ADL

Ich beantrage den

Landeszuschuss

(wird nur gewährt, wenn Antrag auf

Seite zwei vollständig ausgefüllt ist)

Zucker-nasschemisch Stärke-nasschemisch

Mengenelemente Spurenelemente

Ca, P, Mg, K, Na Fe, Mn, Cu, Zn

Probenehmer(in)

...............................

GärqualitätMilch-Essig-Buttersäure, pH-Wert, Ammoniak, Benotung

Untersuchung einzelner / zusätzlicher Parameter

bitte eintragen .............................................

Bestätigung des Einsenders:

(ohne Unterschrift keine Probenbearbeitung)

Datum

..........................

Unterschrift

..........................

Mikrobiologische Untersuchung

Bakterien, Hefen, Schimmelpilze, Mikroskopie, Beurteilung

Toxikologische Untersuchung

Vomitoxin Standardmethode Vomitoxin Schnelltest

Zearalenon Standardmethode Zearalenon Schnelltest

Verdichtung Silage: Bohrtiefe cm Bohrmenge : g

Bohrerdurchmesser: (Standard= 49 mm) mm

kaufsaktion wird das Formblatt auf der zweiten Seite des Proben-begleitscheins ausgefüllt. Das Futtermittellabor Rosenau ist die abwickelnde Stelle. Die Ana-lysenkosten werden automatisch um den Förderbetrag reduziert und man hat als Landwirt keinen zusätzlichen Aufwand.

Nicht unterstützt wird die Ana-lyse von Kraftfuttermitteln oder Grundfuttermischungen. Der Schwerpunkt dieses Program-mes liegt in der Förderung der Grundfutteranalysen, um den Landwirten eine Überprüfung der Grundfutterqualität und die damit verbundenen Verbesse-rungsmöglichkeiten aufzuzei-gen. Es ist in jedem Fall sinnvoll, mehr aus dem eigenen Grund-futter herauszuholen und dann mit einer gezielten Kraftfutterer-gänzung die Ration zu optimie-ren. Damit profitiert man durch gesündere Tiere, bessere Leis-tung und höhere Wettbewerbs-fähigkeit.

DI GERaLD sTöGMüLLER Futtermittellabor Rosenau Tel. 05 0259 23601 gerald.stoegmü[email protected]

Page 29: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

lich wird das Ergebnis auf dem LKV Tagesbericht angedruckt und im Tiertagebuch gespeichert.

Smartphones sind leistbar, gut ausgereift und vor allem bei der jüngeren, technikbegeisterten Generation ein ständiger Beglei-ter. Somit kann der Landwirt die-ses Tagebuch während der Stall-arbeit nutzen und alle wichti-gen Tierinformationen erfassen oder abrufen. Sollten Sie noch mehr über dieses kostenlose Ser-vice Ihres LKV´s erfahren wollen, wenden Sie sich bitte an Ihren Kontrollassistenten.

InG. MaRTIn GEHRInGER LkV niederösterreich

halb kürzester Zeit Brunstbeob-achtung, Belegung, Klauenpfle-geergebnis, Schalmtestergebnis und vieles mehr aufzeichnen.

rasche trächtigkeitsinfo

Als besonders innovatives Ser-vice rückt über den LKV das Er-gebnis des Milchträchtigkeits-tests ins Zentrum. Anhand einer Milchprobe kann man ab dem 28. Trächtigkeitstag eine Trächtigkeit sehr sicher feststellen. Die Milch-probe könnte man während der Probemelkung von allen infrage kommenden Tieren ziehen und dem Kontrollassistenten mitge-ben. Danach wird der Landwirt innerhalb weniger Tage automa-tisch per SMS oder E-Mail über das Ergebnis informiert. Zusätz-

inS digitaLe tiertagebuch kann der Landwirt über sein Smartphone jeder-zeit Beobachtungen eintragen und rasch abrufen. Foto: LKV NÖ

Juni 2015 tierhaltung

Die Landwirtschaft | 29 |

gS VoLLWert Unter der Vielzahl an Reumut-Söh-nen sticht GS VOLLWERT als der interessanteste hervor. Seine Mutter BLONI ist in Fachkreisen kein unbeschriebenes Blatt. Sie überzeugt mit ihrer rah-migen, eleganten und euterstarken Erscheinung. Mit einer Durchschnittsleistung von 12.000 Kilogramm erfüllt sie höchste Ansprüche. Foto: NÖ Genetik

stier des Monats

GS VOLLWERT – der interessanteste Reumut Sohn

GS VOLLWERT ist aufgrund seiner Abstammung und seiner genomischen Zuchtwerte der inter-essanteste Reumut-Sohn. Neben GS VOLLWERT, wurden auch der Mangope-Sohn GS Mai und der ausgeglichene Zauber-Sohn GS ZUERICH von GE-NOSTAR erworben.

In den Leistungsmerkmalen punktet GS VOLL-WERT mit einer höchst positiven Milchvererbung und leicht unterdurchschnittlichen Milchinhalts-stoffen. Sein Fleischwert liegt deutlich über dem Rassemittel, wobei auch sämtliche Einzelwerte wie Nettozunahme, Ausschlachtung und Han-

delsklasse positiv sind. Im Fitnessbereich weist er ähnliche Vererbungstendenzen wie sein Vater auf. Gute Werte in den Bereichen Nutzungsdauer, Kalbeverlauf, Eutergesundheit und vor allem Melkbarkeit lässt problemlose und wirtschaft-liche Töchter erwarten. Neben dem hohen Er-wartungszuchtwert bei einer Sicherheit von 61 Prozent im Bereich Euter, spricht vor allem seine ideale Strichplatzierung für einen Einsatz. GS VOLLWERT sollte auf rahmige, feine Tier ange-paart werden.

ERnsT GRaBnER

halten. Aber mit diesen Aufzeich-nungen erklärt sich zum Beispiel, warum ein genetisch hervorra-gendes Tier nicht die erwünsch-te Leistung bringt, wenn es in den ersten Lebenswochen schwer er-krankt und dauerhaft beeinträch-tigt ist.

Wie passieren die einträge?

Die Einträge in diesem Tagebuch tätigt der Kontrollassistent bei der routinemässigen Leistungs-prüfung. Die erhobenen Milch-leistungsdaten, erfasste tierärzt-liche Diagnosen, Kalbeverläufe und Besamungen werden auto-matisch in das Tagebuch einge-tragen und sind dauerhaft ge-speichert.Zusätzlich kann der Landwirt zu jedem Tier eigene Beobachtun-gen für Managementzwecke er-fassen. Dies ist per App durch vorgefertigte Auswahlmasken am komfortabelsten zu lösen. Mit ein wenig Übung kann man inner-

Mit dem digitalen Tiertagebuch des LKV können Landwirte einfach und rasch im Rinderstall aufzeich-nen und dokumentieren. Mehr dazu im Beitrag.

Büroarbeit frisst Zeit und es ist nichts wirklich Sichtbares ge-schehen. Um die Aufzeichnun-gen für den Rinderstall zu verein-fachen, stellt der LKV seinen Mit-gliedern ein digitales Tiertage-buch zur Verfügung. Dieses kann direkt im RDV4M unter dem Me-nüpunkt „Aktionen und Beob-achtungen“ oder noch besser, im LKV mobil App am Smartphone durch Auswählen eines Tieres aufgerufen werden.

rückblick bringt klare Sicht

Dieses elektronische Tagebuch ist bei konsequentem Einsatz eine hervorragende Sache. Man kann auch nach beliebig langer Zeit nachschlagen und oft wer-den verschiedene Zusammen-hänge durch diesen Rückblick klarer. Kein Landwirt kann alle aufgetretenen Besonderheiten oder gar Erkrankungen in sei-nem Bestand über einen länge-ren Zeitraum im Gedächtnis be-

LKV KennzahL

Das Tiertagebuch

Page 30: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Das Engagement, die Profes-sionalität und die Verlässlich-keit der regionalen Schulmilch-bauern haben sich bewährt. 1993 begannen die ersten Milchbauern mit Unterstützung der LK NÖ mit der bäuerlichen Schulmilchproduktion im Rah-men der Direktvermarktung. Im Schuljahr 2013/2014 wurden insgesamt 2.844 Schulen und Kindergärten mit rund 3.710 Tonnen an Schulmilchproduk-ten beliefert.

Kakao ist Lieblingsprodukt

Mit 61 Prozent ist die Kakao-milch vor den Fruchtmilchpro-dukten, wie Banane und Erd-beere seit einigen Jahren der klare Favorit bei den Kindern. Angeboten werden auch Voll-milch, Fruchtjoghurt, Joghurt-drinks, Molkedrinks und sons-tige Milchprodukte. Geförder-ten Schulmilchprodukten sind maximal sieben Prozent Zucker

miLch ist das reinste all-inclusive Naturprodukt. Sie enthält einen optimalen Mix aus Eiweiß, Fett und Kohlehydraten. Obendrein ist sie ein wahrer Vitamin- und Mineralstoffcocktail, der Vielfalt, Leistungfähigkeit, Wohlbefinden und Schön-heit fördert. Foto: LK NÖ/Archiv

trieben zu pasteurisierten Schul-milchprodukten, die sie im Zuge der Direktvermarktung an die Schulen und Kindergärten täg-lich frisch abgeben. Viele Land-wirte bieten die Möglichkeit eines Hofbesuches an.

Von null auf 2.844

EU fördert diese Maßnah-me je Kind bis zu einem Vier-tel Liter pro Unterrichtstag mit 4,53 Cent. Zusätzlich fördert das Lebensministerium einen Vier-tel Liter Vollmilch mit rund 2,60 Cent im aktuellen Schuljahr.Die Landwirte veredeln die Milch ihrer Kühe auf ihren Be-

In Österreich wurde die Schul-milch-Aktion 1930 in Wien ins Leben gerufen, die zunächst auf private Gebefreudigkeit angewie-sen war. Nach 1945 unterstützten das Sozialministerium, das Kin-derhilfswerk der Vereinten Na-tionen und schließlich der Milch-wirtschaftsfonds und die ÖMIG die Versorgung unserer Kinder mit Schulmilchprodukten.Seit 1995 beteiligt sich Österreich sehr engagiert am Europäischen Schulmilchprogramm. Die EU-Schulmilchbeihilfe wird für die verbilligte Abgabe von Milch und bestimmten Milcherzeugnissen an Kinder in Kindergärten, Pri-märschulen und Sekundarschu-len sowie vorschulischen Ein-richtungen gewährt.

Im Schuljahr 2014/2015 be-teiligen sich rund 100 bäuerli-che Schulmilchlieferanten am EU-Schulmilchprogramm. Die Schulmilchbeihilfe kommt di-rekt den Kindern zugute. Die

85 Jahre SchuLmiLch in ÖSterreich eine BiLanz, Die sich sehen Lassen Kann

Die Milchstraße zum KonsumentenWie sich das Schulmilchprogramm seit 1930 entwickelt hat, welche Erfolge es für sich verbuchen kann und was für die Zukunft geplant ist, darüber informieren die LK-Experten Josef Weber und Romana Berger.

| 30 | Die Landwirtschaft

milchwirtschaft Juni 2015

Anzahl der beteiligten Schulen/Kindergärtennach Bundesländern

aufteilung der beteiligten einrichtungen

Niederösterreich

OberösterreichSteiermark

Kärnten

Wien

Tirol

Salzburg Burgenland

792

738504

219

259

106

198

28

Volksschulen

Hauptschulen,Neue Mittelschulen

Kindergärten

Höhere bildende Schulen

Sonstige Schulen

(Polytechnische-,

Sonder-, Berufsschulen)

3 %

14 %

20 %

58 %

5 %

Page 31: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 milchwirtschaft

Die Landwirtschaft | 31 |

zugesetzt. Sie unterliegen stren-gen Qualitätsanforderungen.

marketing weiterentwickeln

Die Schulmilchpräsentationen und die Beteiligung bei diversen Veranstaltungen sind die besten Türöffner für die Schulen und Kindergärten, die noch nicht re-gelmäßig versorgt werden. An der optimalen Zusammenarbeit von Schulen, Eltern, Schulmilch-bauern, Interessensvertretern und Medien hängt auch der Er-folg. Weiterbildung, Erfahrungs-austausch, Informationen und Marketing werden für alle öster-reichischen Schulmilchbauern von der LK NÖ in St. Pölten koor-diniert.Die Marketingaktivitäten der letzten Zeit wurden von Schul-milchbauern sehr positiv be-urteilt. Neben der Multimedia-mappe, dem Schulmilchfilm, der www.rund-um-schulmilch.at Homepage und dem Schulmilch-kalender gibt es laufend Schul-milchpräsentationen, Infofolder sowie zahlreiche Aktivitäten der regionalen Schulmilchbauern. Die AMA Marketing GmbH unterstützt die so wichtige Schul-milchversorgung unserer Kin-der. Im Herbst wird jährlich der Schulmilchaward in NÖ an Per-sönlichkeiten vergeben, die das Schulmilchprogramm in beson-derer Weise fördern, unterstützen und weiterentwickeln. Rund um

den Weltmilchtag am 1. Juni und um den Weltschulmilchtag am 29. September werden zahlreiche Veranstaltungen in Schulen und Kindergärten und auf den Bau-ernhöfen stattfinden.

entwicklungen im Schulmilchbereich

Die Europäische Kommission plant eine Zusammenlegung der bewährten Schulmilchaktion mit dem Schulobstprogramm. Wei-ters soll die Schulmilchbeihilfe für Schulkakao, Erdbeermilch, Vanillemilch etc. eingestellt wer-den. Da die Beihilfe zurzeit di-rekt den schulmilchtrinkenden Kindern zugutekommt (geregelt über Höchstpreise) würde der Wegfall der Schulmilchbeihil-fe eine Verteuerung der Schul-milchprodukte bedeuten. Die en-gagierten regionalen Lieferanten werden auch weiterhin die tägli-che Portion Qualität und Regio-nalität für unsere Kinder liefern.

Weitere Informationen:www.rund-um-schulmilch.at

P eLiaS 5955 nnDer Eber des Monats stammt aus dem Zuchtbetrieb Martin Schmidradner aus Mitterkilling bei Kapelln. Aufgrund der Gene von Elegant vaterseits und Pavia mutterseits, erwarten wir ausgezeichnete Mastergebnisse seiner Nach-kommen. Elias zeigt einen modernen Pietraintyp, der mit Wuchs, guter Fleisch-fülle, sehr guter Länge, der nötigen Trockenheit und sehr stabilem Fundament besticht. Der Eber liegt dazu passend in allen Teilzuchtwerten im absolut positiven Bereich. Dieser Eber ist Betrieben, die sich bei ihren Masttieren in den Tageszunahmen verbessern wollen, zu empfeheln.

ELIas 5955 nn in der BLUP-Zuchtwertschätzung: Ms 124 Punkte

Tgz FV MFA FBZ KLNZW: +19 -0,06 +0,7 103,7 +0,8Weitere Infos unter www.besamung-hohenwarth.at oder www.gutstreitdorf.at

Eber des Monats

eLiaS 5955 nn ist ein Jungeber in der Besamungsstation Hohen-warth, der durch sehr viel Wuchs und seinem korrekten Fundament überzeugt.

Foto: Besamungsstation Hohenwarth

InG. DIPL. PäD. JosEF WEBER Ref. Milchwirtschaft Tel. 05 0259 23301 [email protected]

DI RoMana BERGER, BED Ref. Milchwirtschaft Tel. 05 0259 23303 [email protected]

Milch und Milchprodukte tragen wesentlich zu einer ausreichen-den Kalziumversorgung bei und haben eine hohe Bedeutung für den Aufbau und Erhalt von Kno-chen und Zähnen. Das Eiweiß der Milch ist hochwertig und gut verdaulich. Milchfett enthält kurzkettige Fettsäuren, die sehr schnell abbaubar sind. Auch der Vitamingehalt der Milch so-wie Mineralstoffe und Spuren-elemente sind nicht zu unter-schätzen. Diese lange Liste an wertvollen Inhaltsstoffen und der köstliche Geschmack ma-chen Milch und Milchprodukte zu der idealen Pausenjause für unsere Kinder.Die Schulmilchbauern und sonstige Lieferanten leisten mit der täglichen Versorgung der Schulen und Kindergärten mit Schulmilchprodukten einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Volksgesundheit. Den regel-mäßigen Konsum von Milch und Milchprodukten als Baustein ge-sunder Ernährung nachhaltig zu fördern, ist ein Anliegen der Ge-sundheitserziehung. Außerdem werden bereits im Kindesalter die Ernährungsgewohnheiten späterer Jahre festgelegt.

Was Milch leistet

Kreditcheck: Jetzt billig finanzierenMit unserem Beratungsprodukt „Kredit-Check“ konnten wir bereits vielen Landwirten helfen, Geld zu sparen.Sie haben unterschiedliche Kredite laufen? Sie benötigen eine Zwischenfinanzierung? Sie wollen investieren? Wir über-prüfen Kreditkonditionen, Zins-sätze, Sicherheiten, Spesen und dergleichen bei bestehenden Krediten, Zwischenfinanzierun-gen, Kontokorrentkrediten oder bei Neukrediten. Die Praxis hat uns gezeigt, dass bereits bei der Ausverhandlung der Bankspesen der Beratungsaufwand oftmals mehrfach hereingespielt werden konnte. Nützen daher auch Sie die Chance und profitieren auch Sie vom billigen Zinsniveau.Eine telefonische Erstauskunft ist kostenfrei, für Individualbe-ratung verrechnen wir 120 Euro pro Stunde inklusive Umsatz-steuer.

DR. MaRTIn kaRnER Tel. 05 0259 21000 [email protected]

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

Kredit-Check

Mehr Beratungsangebote unter:www.noe.lko.at/beratung

Unser Angebot für Sie: Allgemeine Auskunft über Marktzinsniveau

Individualberatung: Individuelle Bonitätsbeurteilung, Ermittlung des Zinseinsparungspotentiales, Erhebung von Spesen-reduktionsmöglichkeiten, Absicherung gegen steigende Zinsen, Überprüfung von Kreditverträgen, Übernahme der Verhandlungen mit Kreditgebern.

Kostenbeitrag: Grundberatung ist kostenfreiFür die zusätzlichen Angebote: 120 Euro pro Stun-de (inkl. USt). Reisekosten werden bei Bedarf zusätzlich verrechnet.

Beratungsort: telefonisch, Landwirtschafts-kammer NÖ, auf Wunsch in der BBK oder vor Ort am Hof

Ihr Ansprechpartner: Dr. Martin KarnerTel. 05 0259 21000, [email protected]

10202

Foto

: LK

/Arc

hiv

Page 32: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

aLLe zu- und VerKäufe sind zu dokumentieren. Foto: Eva Kirchmaier/Archiv Aqua

außergewöhnlicher Witterung sowie bei kritischen Phasen der Produktion oder des Transportes.

Im Falle der Karpfenteichwirt-schaft mit ihren Nebenfischen, erfolgt die Produktion in Teichen, die regelmäßig abzufischen sind. Die Gesamtproduktion aller

Die Aquakulturanlagen müssen so gestaltet sein, dass man die Fische artgerecht halten kann. Die Fütterung muss den Bedürf-nissen entsprechen und biologi-scher Herkunft sein. Die Fischge-sundheit wird durch vorbeugen-de Maßnahmen gesichert.

Den gesetzlichen Rahmen bil-den die EU-Verordnungen Nr. 889/2008 und Nr. 710/2009. Beim Einstieg in die Biofischproduk-tion beginnt die notwendige Um-stellungszeit mit dem Abschluss des Kontrollvertrages. Die Um-stellungszeit dauert 24 Monate, wobei sie auf bis zu sechs Mona-te durch Entleeren, Reinigen und Desinfizieren der Aquakulturan-

lage verkürzt werden kann. Der Zukauf von Besatzfischen muss ab 01.01.2016 aus rein biologi-scher Produktion erfolgen. Bis Ende 2015 besteht noch die Mög-lichkeit, 50 Prozent des Besatzes, durch konventionelle Fische zu-zukaufen.

die haltung

Je nach gehaltener Fischart gelten gesonderte Bedingungen. Min-destens fünf Prozent am Rand der Aquakulturanlage, zum Bei-spiel am Teichrand, müssen eine natürliche Vegetation vorweisen. Für die Salmonidenproduktion gilt gemäß EU-Verordnung bei-spielsweise eine maximale Be-satzdichte von 25 Kilogramm je

Kubikmeter für Regenbogen- und Bachforellen. Die Produk-tion muss in einer Durchfluss-anlage mit einer Wasserwechsel-rate stattfinden, die eine Sauer-stoffsättigung von mindestens 60 Prozent garantiert. Technischer Sauerstoff ist nur in Ausnahme-fällen erlaubt, beispielsweise bei

bioLogiSche aquaKuLturProduKtion haLtunG, fütterunG, BehanDLunG unD aufzeichnunGen

Kontrollvertrag gibt den StartschussWorauf es ankommt, dass Fisch aus Aquakultur auch Bio ist, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Welche Vorschriften Bioimker einhalten müssen und wo die Unterschiede zur konventionellen Imkerei lie-gen, erklären die LK-Mitarbeiter Leo Kirchmaier und Magdalena Tamtögl.

Will man den Imkereibetrieb auf biologische Wirtschaftsweise umstellen, so ist der Abschluss eines Kontrollvertrages mit einer anerkannten Biokontrollstelle die Voraussetzung. Eine Umstel-lungszeit von einem Jahr ist ein-zuhalten. Während dieser Um-stellungszeit muss ein Austausch des gesamten, im Betrieb ver-wendeten Bienenwachses durch biologisches Bienenwachs erfol-gen. Dieser Wachsumtrieb er-folgt durch einen Zukauf von biologischem Bienenwachs. Ist Biowachs nicht verfügbar, kann man eigenes Wachs verwenden. Es muss dann durch eine Wachs-analyse als rückstandsfrei be-

stätigt werden. Weitet man den Imkereibetrieb durch Erhöhung der Völkeranzahl aus, müssen die Königin und das zugekaufte Volk aus Betrieben mit biologi-scher Bienenhaltung stammen. Wenn diese nicht verfügbar sind, kann man bis zu maximal zehn Prozent des Bestandes an Köni-ginnen und Schwärmen konven-tionell zukaufen.

grundbedingungen

Generell zielen die EU Bio-Verordnungen 834/2007 und 889/2008 auf die Regelung der folgenden Punkte ab:Bio-WachsumtriebEinsatz und Verwendung na-

türlicher Materialen bei der Bienenbehausung

genau geregelte Fütterung an-hand des Zeitpunktes und der Biofuttermittel

Schwerpunktsetzung auf Krankheitsvorsorge und Ein-satz natürlicher Substanzen zur Schädlingsbekämpfung

Berücksichtigung von Bioflä-chen bei der Standortwahl

materialen und fütterung

Bei der Bienenbehausung ist darauf zu achten, dass diese aus natürlichen Materialen wie Holz, Lehm oder Stroh gefertigt sind. Ausgenommen davon sind Verbindungselemente, Gitter-

| 32 | Die Landwirtschaft

tierhaltung Juni 2015

die bienenWeide sollte vorwiegend aus biologisch bewirtschafteten Flä-chen bestehen. Foto: LK NÖ/Kirchmaier

bioimKerei von Der stanDortwahL üBer Den wachsuMtrieB Bis zur varroaBeKäMpfunG

So läuft die Umstellung auf Bio-Bienenhaltung

Page 33: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 tierhaltung

Die Landwirtschaft | 33 |

Fischarten im Teich ist auf ge-samt 1.500 Kilogramm Fisch pro Hektar und Jahr begrenzt. Den Karpfenteich darf man mit maxi-mal 20 Kilogramm organischem Stickstoff pro Hektar düngen, wobei die erlaubten Düngermit-tel dem Betriebsmittelkatalog zu entnehmen sind.

die fütterung

Bei Salmoniden dürfen nur bio-logische Misch-/Fertigfuttermit-tel gefüttert werden, die im Be-triebsmittelkatalog gelistet sind. Bei Karpfen ist zusätzlich zu be-rücksichtigen, dass diese sich zu einem Großteil vom natürlich im Teich aufkommenden Zooplank-ton ernähren, der sogenannten Naturnahrung.

Nur wenn diese Naturnahrung nicht zur Verfügung steht, darf man im Ausmaß von maximal 50 Prozent des Zuwachses mit bio-logischen Futtermitteln pflanzli-chen Ursprunges zufüttern. Da-

böden, Fütterungseinrichtun-gen und Dachabdeckungen. Die Fütterung darf nur durch Bio-honig, wenn möglich aus eige-ner Produktion, biologischem Zucker oder biologischem Zu-ckersirup erfolgen. Dies ist nur zwischen der letzten Honigern-te und 15 Tage vor der nächsten Nektar- oder Honigtautrachtzeit erlaubt.

Krankheitsvorsorge und Varroabekämpfung

Eine umfangreiche Krankheitsvor-sorge ist das oberste Gebot in der Biobienenhaltung. Treten Proble-me auf, etwa durch die Varroamil-be, dann sind bestimmte natürli-che Substanzen zur Bekämpfung erlaubt. Das Ausschneiden der Drohnenbrut ist eine ergänzende Maßnahme und auch am Bio-Be-

trieb erlaubt, jedoch nur, wenn ein Varroabefall vorliegt. Für die Reini-gung und Desinfektion des Mate-rials ist der Biobetriebsmittelkata-log zu berücksichtigen.

Standortwahl

Die Bienenweide sollte vorwie-gend aus biologisch bewirtschaf-teten Flächen oder Wildpflanzen bestehen. Verschmutzungsquel-len muss man berücksichtigen, um eine Kontamination der Bie-nenprodukte sowie die Beein-trächtigung der Bienengesund-heit zu vermeiden. Nicht geeig-

bei berücksichtigt man die ver-schiedenen Futterquotienten von Getreide oder eiweißreichen Le-guminosen. Diese Notwendigkeit muss der Betriebsführer genau dokumentieren.

behandlungen und hormonverbot

Der Betriebsleiter muss einen Tiergesundheitsmanagement-plan erstellen. Die Mitglied-schaft im Fischgesundheits-dienst erfüllt diese Auflage. Die Reinigung und Desinfektion von Anlagen, Ausrüstung und Geräten zählt zur Krankheits-vorsorge. Beispielsweise kön-nen Kalkstein oder Huminsäure bei Anwesenheit von Fischen zu deren Wohlbefinden eingesetzt werden.Sind trotz Krankheitsvorsorge Behandlungen durch den Tier-arzt notwendig, so ist die Ver-doppelung der Wartezeiten bei einem Verkauf als Biofisch zu berücksichtigen. Für die Züch-

erLaubte mitteLEukalyptolKampferMentholThymolAmeisen-, Essig-, Milch- und Oxalsäure

Varroabekämpfung

zertifiKate und doKumentationBei allen Zukäufen müssen die Biozertifikate für Wachs, Tiere und Zucker mitgeliefert und bei der jährlichen Biokontrolle vorgezeigt werden. Auch eine sorgfältig geführte Dokumentation von Zukäufen, der Völkerführung inklusive Bienenwanderung, des Betriebsmitteleinsatzes und der Vermark-tung sind nicht nur Pflicht, sondern erleichtern auch eine Biokontrolle.

Biokontrolle

geWäSSerÖKoLogie und beWirtSchaftung Von KarPfenteichenBedarfsorientierte Fütterung in Theorie und Praxis, Natur-nahrung (Plankton) unter dem Binokular selbst bestimmen, die wichtigsten Wasserparameter am Teich selbst messen und interpretieren lernen.

Wann: 12. Juni, von 9 bis 18 UhrWo: UnterWasserReich, Moor-badstraße 4, 3943 Schrems,zielgruppe: TeichwirtInnenTGD-Anerkennung: 2 Stundenreferentinnen: Leo Kirchmaier, Christian Bauer, Günther Gratzl, Karin Schlott, Kosten: 45 Euro

anmeldung: bis 08. Juni beim LFI NÖ, Tel. 05 0259 26100

Praxisseminar

LEo kIRcHMaIER, Bakk.TEcHn. [email protected]

DI MaGDaLEna TaMTöGL magdalena.tamtö[email protected]

DI MaGDaLEna TaMTöGL Ref. nutztierhaltung, Fütterung Tel. 05 0259 23204 magdalena.tamtö[email protected]

LEo kIRcHMaIER, Bakk.TEcHn. Ref. Tierzucht Tel. 05 0259 23102 [email protected]

tung und Reproduktion ist der Einsatz von Hormonen verbo-ten, wie beispielsweise dem Hypophysenhormon.

Kontrolle und aufzeichnungen

Alle Zu- und Verkäufe muss man für die jährliche Bio-Kon-trolle dokumentieren. Wichtig ist in der biologischen Fischhal-tung das Führen entsprechen-der Aufzeichnungen. Informie-ren Sie sich bei Ihrer Kontroll-stelle, welche Schritte aufzu-zeichnen sind.Vom Betriebsführer ist ein Nachhaltigkeitsplan zu erstel-len. Dieser muss jährlich aktu-alisiert werden und enthält An-gaben zu den Auswirkungen der Produktion auf die Umwelt.

Foto

: LK

/Kir

chm

aier

BioverbändeDie Produktion nach Verbands-richtlinien wie zum Beispiel Bio Austria und Demeter beinhaltet im Detail strengere Richtlinien als die EU-Verordnungen.Diese sind bei Verbandsmitglied-schaften zu berücksichtigen

net für die Biobienenhaltung sind beispielsweise Flächen nahe Autobahnen oder Deponien. Die Eignung des Standortes beurteilt im Einzelfall die Kontrollstelle.

Page 34: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 34 | Die Landwirtschaft

forstwirtschaft Juni 2015

Die Prozesse im Waldboden lau-fen über einen langen Zeitraum ab. Veränderungen ergeben sich daher über mehrere Baumgene-rationen. Zu viel Fichte oder Kie-fer am falschen Standort kann den Boden versauern, weil Flach-wurzler wie die Fichte tiefer lie-gende Nährstoffe nicht ausnut-zen können und weil die Nadeln von Fichte und Kiefer schwer zer-setzbar sind und damit die Aufla-geschicht die Nährstoffe bunkert.

mischbaumarten auf sauren böden

Noch problematischer ist dies auf sehr saurem Grundgestein wie Granit und Gneis, zum Beispiel im Waldviertel, wo der pH-Wert von Haus aus schon sehr niedrig ist. Auf diesen Böden sollten vor allem Mischbaumarten gepflanzt werden, deren Streu gut abbau-bar ist, wie zum Beispiel bei Erle, Ahorn, Esche, Hainbuche, Linde und Vogelbeere.

die Welt in einem Liter Waldboden

In einem Liter Waldboden, das entspricht einem Kubikdezime-ter, befinden sich in etwa so vie-le Lebewesen, wie es Menschen

Mit der Baumartenwahl beeinflusst der Waldbesitzer den Boden mehr, als ihm vielleicht bewusst ist. Worauf es von der Wurzel bis zur Nadel- und Blattstreu ankommt, um den Boden nährstoffreich für die nächsten Generationen zu erhalten, weiß LK-Experte Karl Schuster

eine bodenunterSuchung informiert für Jahrzehnte

Wer kennt seinen Waldboden so gut, wie Acker und Wiese?

auf der Erde gibt. Dies sind zum Großteil Bakterien, Pilze und Al-gen, aber auch Fadenwürmer, Milben, Springschwänze, Regen-würmer, Spinnen und Asseln und vieles mehr. Diese kleinen Helfer zersetzen die Nadel- und Blatt-streu und liefern den Bäumen die Nährstoffe zurück, die sie zum Wachsen benötigen.

äste mit blätter und nadeln im Wald lassen

Die Nährstoffversorgung erfolgt im Wald über den Kreislauf der Blätter und/oder Nadeln, mit mi-

neralischen Nachschub aus dem Untergrundgestein, wie Kalzium und Magnesium sowie mit Stick-stoff aus der Luft. Unterbricht man diesen Nährstoffkreislauf mit der Entnahme von ganzen Bäumen aus dem Wald, so kann dies zu teils erheblichen Zu-wachseinbußen führen. Daher sollten Äste mit Blätter und Na-deln im Wald bleiben. Entnimmt man nur Holz und Rinde, reicht die Nachschaffung aus dem Bo-den und der Luft meist aus. Vor allem auf ökologisch sensiblen Standorten ist eine Nutzung im

Baumverfahren entschieden ab-zulehnen. Dies sind Standorte mit geringer Bodengründigkeit von unter 30 Zentimetern, nähr-stoffarmen Grundgestein, wie Granit, Gneis und reiner Kalk/Dolomit, auf Kuppen, auf stau-nassen Böden, im kühlen Klima und auf Standorten, wo früher Streu genutzt wurde.

Pfahlwurzeln für böden mit Stauschicht

Auf Böden mit sehr toniger Bo-denart bilden sich im ebenen Gelände meist Pseudogleybö-

darstellung nährstoffanteile

6 %Anteil Nadeln

25 %in Nadeln

16 %Äste und Zweige

30 %in Ästen und Zweigen

78 %Holz und Rinde

45%Holz und Rinde

Anteil Nährstoff im BaumAnteil des Baumes

in einem Liter WaLdboden befinden sich in etwa so viele Lebewesen, wie es Menschen auf der Erde gibt. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Jahr des Bodens

2015 finden viele Veranstaltun-gen zum Thema Boden statt, über die vielfältigen Aufgaben des Bodens, über den Boden-, sprich Flächenverbrauch, und über die Rolle des Bodens beim Klimawandel. Dabei wird haupt-sächlich über landwirtschaftliche Böden gesprochen, aber auf fast 50 Prozent der österreichischen Landesfläche befinden sich Wald-böden, in vielen faszinierenden Ausprägungen.

Page 35: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

dens für die nächsten Generatio-nen gewährleisten können.

Für Bodeninteressierte gibt es in Oberösterreich in der Taferlklause in der Nähe von Gmunden einen Bodenlehrpfad mit interessanten Informationen zu diesem The-ma. (www.bodenlehrpfad.at/). Über QR-Code und Smartphone kann man vor Ort Informationen zu Geologie, Forstgeschichte und Böden abrufen. Unter der Rubrik Audioguide können die Audio-Dateien auch vorab heruntergela-den werden.

Juni 2015 forstwirtschaft

Die Landwirtschaft | 35 |

Man sieht also, dass der Wald-boden mannigfaltige Aufgaben im Ökosystem Wald hat und er sollte entsprechend behandelt und „gepflegt“ werden. Denken Sie bei der Waldbewirtschaftung mehr daran, wie Sie die Nachhal-tigkeit eines gesunden Waldbo-

fünf bis 40 Zentimetern und 40 bis 70 Zentimetern Tiefe.Sehr oft kann man erkennen, dass in tieferen Schichten oft höhere Nährstoffmengen lagern, weil die Fichte als Flachwurzler nur die oberen Bereiche ausnutzt. Tief-wurzler würden hier den Stand-ort sehr verbessern.Der pH-Wert würde über die Ver-wendbarkeit von verschiedenen Baumarten wichtige Auskünfte geben. Auf, zum Beispiel streu-genutzten Standorten zieht man die Bodenanalyse auch für die Berechnung der Kalkmengen für eine Sanierung heran. Bodenana-lysen können Sie bei der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) oder beim Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald (BFW) machen lassen.

Speichert und filtert Wasser

Der Waldboden ist ein großer Wasserspeicher. Er kann je nach Bodenart pro zehn Zentime-ter Tiefe zwischen zwölf und 22 Millimeter Niederschlag spei-chern. Hier sieht man die puf-fernde Wirkung des Waldbodens bei Starkniederschlägen, die den Abfluss verzögert und damit star-ke Überschwemmungen verhin-dern kann. Gleichzeitig wirkt der Waldboden wie ein Wasserfilter. Der Wald hat daher eine enorme Bedeutung für unser Trinkwas-ser. Der beste Schutz des Bodens vor Abschwemmung und Erosion ist eine dauernde Bestockung, das heißt, eine Bewirtschaftung mit Naturverjüngung.

den mit einer Wasser undurch-lässigen Schicht. Nach starken Regenfällen sind diese Böden meist sehr lange nicht befahr-bar. Viele Baumarten wurzeln auf diesen Böden sehr flach und sind damit sehr Windwurf ge-fährdet. Auf diesen Standorten ist es wichtig, Baumarten mit tief gehenden Pfahlwurzeln zu pflan-zen, die diese Stauschicht durch-stoßen können, damit das Wasser abfließen kann. Vor allem Eiche und Weißtanne sind dazu in der Lage. Diese Böden darf man bei Vernässung nicht befahren und wenn, dann ausschließlich nur auf der Rückegasse. Am besten befährt man sie nur bei Frost oder Trockenheit, damit sich der Bo-den nicht noch stärker verdichtet. Bei starker Vernässung können mit schweren Erntegeräten tiefe Fahrspuren entstehen, die man aufwendig sanieren muss.

Waldboden untersuchen lassen

Waldbesitzer beachten meist die große Bedeutung des Waldbodens nicht und ihr Wissen ist oft sehr gering. Beim Waldboden reicht eine einmalige Untersuchung für viele Jahrzehnte aus, trotzdem passiert sie eher selten. Wichtige chemische Bodenwerte wären der pH-Wert und die Kationenaus-tauschkapazität in verschiedenen Bodenhorizonten, zum Beispiel in

auf faSt 50 Prozent der österreichischen Landesfläche befinden sich Wald-böden in vielen faszinierenden Ausprägungen, wie die Grafik zeigt.

DI kaRL scHUsTER Waldbau und Wald bewirt-schaftung Tel. 05 0259 224101 [email protected]

Rund 20 Prozent der Biomasse eines Baumes befindet sich im Boden in Form von Wurzeln. Der Boden gibt dem Baum Halt und über den Boden wird der Baum mit Nährstoffen und Wasser versorgt. Der Waldboden ist ein Jahrhunderte bis Jahrtausende altes Ergebnis aus Untergrundgestein und darauf stockendem Waldbestand. Seit den letzten 1.000 Jahren wurde dieses Beziehungsgefüge mehr und mehr vom Menschen beein-flusst und verändert. Obwohl der Waldboden nicht so intensiv bearbei-tet wird wie ein Ackerboden, verändert sich dieser auch im Laufe der Zeit durch den wechselnden Baumbestand. Das heißt, der Waldbesitzer kann so indirekt zu Veränderungen des Bodenaufbaus positiv und auch negativ beitragen.

Mensch beeinflusst seit 1.000 Jahren

bodenkarte niederösterreich

Anmoor Kalkbraunlehm Pseudogley

Auboden Kolluvisol Rendzina

Braunerde Pararendzina Semipodsol

Gley Paratschernosem Solontschak

Hochmoor Podsol Tschernosem

Daten: BFW 2013, Fink 1958Bearbeitung: Englisch, Herzberger, Reitberger 2013

bodentypen einfach nach ÖbS 2011

Page 36: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Vom tranSPortanhänger biS zum KartoffeLVoLLernter

Achsen zeitgerecht und richtig warten

| 36 | Die Landwirtschaft

technik Juni 2015

Kronenmutter. Unter ständigem Drehen des Rades wird nun die Kronenmutter mit Gefühl festge-zogen bis am frei drehenden Rad ein Rollwiderstand festzustellen ist. Nun lockert man die Kronen-mutter um ½ bis ¾ Umdrehung bis die Splintbohrung passt und sichert sie mit dem Splint wieder. Hat man den Splint bei der De-montage beschädigt, ist ein neu-er Splint zu verwenden. Zuletzt montiert man die Staubkappe wieder sorgfältig.

bremsenverschleiß jährlich prüfen

Auch den Verschleiß der Brem-sen sollte man mindestens ein-mal pro Jahr kontrollieren und wenn nötig nachstellen. Hat man moderne Achsen, die mit Gestän-gestellern ausgestattet sind, so ist das Nachstellen der Bremsen in kurzer Zeit erledigt. Bei älteren und auch bei kleineren Achsen sind meist einfache Bremshe-bel mittels Verzahnung auf der Bremsnockenwelle montiert. Bei dieser Ausführung muss man die

len. Bei der Überprüfung des La-gerspiels ist es wichtig, dass die Bremsen gelöst sind. Deshalb muss man das Fahrzeug anders gegen Wegrollen sichern.

radlager einstellen

Zuerst muss man die Staubkap-pe entfernen; davon gibt es ge-schraubte und eingeschlagene Versionen. Die Schlagkappen klopft man vorsichtig mit einem Meißel heraus. Danach entfernt man den Sicherungssplint der

Geht an einer Achse die Staub-kappe verloren, so muss man diese so schnell wie möglich erneuern, um die Radlager vor Schmutz zu schützen. Dringt Staub in die Radnabe ein, er-höht er den Veschleiß und kann auf lange Sicht einen Lagerscha-den verursachen.Insbesondere bei Fahrzeugen, die nicht regelmäßig zur Über-prüfung müssen, ist der Besitzer selbst für die Betriebs- und Ver-kehrssicherheit verantwortlich.

radlagerspiel einmal jährlich kontrollieren

Auch wenn diese Maschinen nicht oft im Einsatz sind, so soll-te man zumindest einmal jährlich das Spiel der Radlager kontrollie-ren und wenn notwendig, nach-stellen. Dazu hebt man mit dem Wagenheber die Achse leicht an, bis das Rad keinen Bodenkon-takt mehr hat und sich frei dre-hen lässt. Nun rüttelt man am Rad, ist dabei Spiel festzustellen, muss man die Radlager nachstel-

Da viele Transportanhänger und diverse Arbeitsmaschinen meist nur relativ kurz im Einsatz sind, vergessen die Be-sitzer gerne auf die Wartung. Aber auch diese Fahrzeuge brauchen ein Mindestmaß an Pflege, um lange und prob-lemlos zu laufen, besonders deren Achsen. Wie es richtig geht, weiß Robert Diem von der Bildungswerkstatt Mold.

VerLorene StaubKaPPen muss man so rasch wie möglich erneuern. Fotos:Bildungswerkstatt/Diem

SchLagKaPPen klopft man mit einem Meißel überaus vorsichtig her-aus.

Foto

: Bild

ungs

wer

ksta

tt M

old

bei modernen achSen mit Ge-stängestellern ist das Nachstellen der Bremsen in kurzer Zeit erledigt.

Page 37: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 technik

Die Landwirtschaft | 37 |

solange, bis die Bremsen zu qual-men beginnen. Dieses Einfahren der Bremsen muss aber abseits von öffentli-chen Verkehrswegen geschehen, zum Beispiel auf einem Rüben-sammelplatz. Nach kräftigem Er-hitzen der Bremstrommeln ist es sinnvoll, noch ein paar Run-den mit gelöster Bremse zu dre-hen, um für ausreichende Ab-kühlung zu sorgen. Um den ge-nannten Mängeln vorzubeugen, sollte man das Fahrzeug vor län-gerer Standzeit (Überwinterung) immer mit warmen Bremsen einstellen, sodass Trommel und Bremsbeläge sicher trocken sind, außerdem sollte die Bremse ge-löst sein und das Fahrzeug mit Keilen gegen Wegrollen gesichert werden.

radlager und bremsen tauschen

Sind die Radlager oder die Bremsbacken verschlissen, so muss man sie tauschen. Dazu demontiert man die Bremstrom-mel. Wichtig dabei ist, auf die eigene Sicherheit zu achten. Das Rad darf man erst abmontie-ren, wenn die Achse sicher auf-gebockt ist. Der Wagenheber ist nur zum Heben da und nicht als Montagesicherung.Bei großen, schweren Achsen ist auch das Trommel-Naben-Ag-gregat sehr schwer und kann da-her von Hand ohne technische Hilfsmittel kaum demontiert wer-den. In diesem Fall ist es meist einfacher, die Radnabe mitsamt

Klemmschrauben lösen und die Hebel von der Verzahnung klop-fen. Bei alten Achsen ist dies oft sehr mühsam, da die Hebel durch Rost auf der Welle festsitzen. Hier empfiehlt es sich, Rostlöser auf-zutragen und längere Zeit ein-wirken zu lassen. Ist der Hebel demontiert, so verdreht man die Nockenwelle mit Hilfe einer Rohrzange und der Bremshebel wird versetzt wieder montiert. Vorsicht – die Bremse darf nicht schleifen.Manchmal sind die Bremsbacken in Ordnung, aber trotzdem ist die Bremswirkung nicht ausrei-chend. Die Ursache dafür ist häu-fig Flugrost in der Bremstrommel oder eine verglaste Oberfläche der Bremsbeläge. In beiden Fäl-len kann man durch Warmfah-ren der Bremsen Abhilfe schaf-fen. Dafür belädt man das Fahr-zeug moderat, um ein Blockie-ren der Räder zu vermeiden. Da-nach fährt man mit angezogener Bremse und angepasstem Tempo

daS rad darf man erst abmontieren, wenn der Anhänger sicher aufgebockt ist.

iSt der hebeL demontiert, ver-dreht man die Nockenwelle mit Hilfe ein Rohrzange und der Bremshebel wird versetzt wieder montiert.

Der echte Österreicher

TRAKTORENWERK LINDNER GMBH Ing.-Hermann-Lindner-Str. 46250 Kundl/Tirollindner-traktoren.at

FRONTHYDRAULIK KOSTENLOS+ 2 JAHRE GARANTIE

FRONTHYDRAULIK KOSTENLOS+ 2 JAHRE GARANTIE

Aktion gültig von 16.2. – 15.7.2015 für alle Geotrac und Lintrac Neufahrzeuge in Verbindung mit der Preisliste 02-2015.

Page 38: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 38 | Die Landwirtschaft

technik Juni 2015

dem Reifen herunterzunehmen. Dafür hebt man die Achse nur soweit an, dass das Rad nur we-nig vom Boden abhebt und dann bockt man sicher auf. Als nächs-tes entfernt man die Staubkap-pe, den Sicherungssplint und die Kronenmutter. Nun klopft man mit einem großen Hammer ab-wechselnd vorne und hinten von innen auf den Reifen und zieht so die Nabe vom Achsstummel ab (siehe Aufmacherbild Seite 36).Mit dieser Methode kann man auch auf einen Trommel-Abzie-her verzichten. Das Rad mit der Nabe kann nun problemlos zur Seite gerollt werden.

bei kleinen achsen

Bei kleinen Achsen kann man zuerst das Rad und danach die Trommel mit Hilfe eines Abzie-hers demontieren. Die äußeren Lagerringe verbleiben dabei in der Nabe und werden anschlie-ßend mit einem Splinttreiber vor-sichtig herausgeklopft. Die inne-ren sitzen auf dem Achsstummel und müssen mit einem Abzieher abgezogen werden. Dabei wer-

den die Dichtringe oder Dicht-scheiben, die an der Innenseite der Lager sitzen, meist beschä-digt und müssen erneuert wer-den.

bremsbacken demontieren und wieder montieren

Zur Demontage der Bremsba-cken hebelt man zuerst die Unter-backe mit Hilfe eines Schrauben-ziehers aus dem Gegenlager und klappt sie anschließend von der Bremsnocke. Nun muss man den gesamten Achsstummel und die Radnabe von altem Fett befreien und gründlich reinigen, bevor man die Neuteile montiert.Zur Montage fettet man die Bremsnocke und das Gegenlager leicht und montiert anschließend die neuen Bremsbacken. Um die Montage des Dichtringes und des Lagerringes zu erleichtern, fettet man auch den Lagersitz am Achs-stummel leicht.Wärmt man den Lagerring vor-sichtig auf rund 250° C an, so wird das Aufschieben auf den Achs-stummel erleichtert. Die äuße-ren Lagerringe werden vorsich-

tig in die gereinigte und gefettete Radnabe eingeklopft. Dabei kann man die Altteile als Montagehilfe einsetzen.Empfohlen wird auch, einen Schonhammer oder einen Holz-klotz bei der Montage der Lager-ringe zu verwenden. Bevor man die Nabe aufschiebt, muss man hochwertiges Lagerfett auftragen. Wurde die Nabe gemeinsam mit dem Rad abgenommen, ist bei der Montage der Nabe darauf zu achten, dass man die Bremsba-cken nicht beschädigt. Sinnvoll ist es, ein großes Radkreuz oder Ähnliches zum Anheben des Ra-des zu verwenden. Ist die Nabe aufgeschoben, fettet man auch das Außenlager und zieht es mit Hilfe der Scheibe und der Kro-nenmutter auf.Beim Einstellen des Lagerspieles wird unter ständigem Drehen am Rad und an der Trommel die Kro-nenmutter solange festgezogen, bis beim Drehen ein Widerstand festzustellen ist. Anschließend lo-ckert man die Kronenmutter um eine ½ bis ¾ Umdrehung und si-chert sie mit einem neuen Splint.

Nun ist noch die Außenseite des Lagers zu fetten und die Staub-schutzkappe sorgfältig zu mon-tieren.

neue bremse einfahren

Zuletzt montiert man das Rad unter Beachtung der empfohle-nen Anzugsmomente und senkt die Achse wieder ab. Um bereits bei der ersten Ausfahrt die vol-le Bremswirkung zu haben, kann man die Bremse, wie oben be-schrieben, einfahren. Erst dann liegt die volle Belagsbreite an der Trommel an.

Wie bei anderen Reparaturen ist auch bei Wartungsarbeiten an der Achse sorgfältiges und saube-res Arbeiten notwendig. Beson-deres Augenmerk sollte man da-bei der eigenen Sicherheit schen-ken. Um nachträgliche Probleme zu vermeiden, wird empfohlen nur Originalteile zu verwenden.

die aLtteiLe kann man dabei be-sonders gut als Montagehilfe einset-zen.

zuLetzt montiert man das Rad unter Beachtung der empfohlenen An-zugsmomente.

bremSbacKen demontieren zuerst Unterbacke aus dem Gegenlager hebeln, von Bremsnocke kippen.

Wärmt man den Lagerring vorsichtig auf rund 250° C an, so wird das Auf-schieben auf den Achsstummel erleichtert. Fotos: Bildungswerkstatt/Diem

daS eingefettete Außenlager zieht man mit Hilfe der Scheibe und der Kro-nenmutter auf.

beim einSteLLen des Lagerspiels si-chert man am Ende die Kronenmutter mit einem neuen Splint.

InG. RoBERT DIEM Bildungswerkstatt Mold Tel. 05 0259 29504 [email protected]

Page 39: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Grundsätzlich sollten Zu- und Ab-luftflächen möglichst großzügig und flexibel mit schließbaren Zu-luftöffnungen gestaltet werden. Die zugeführte Luft muss wirk-lich Frischluftqualität haben und darf nicht mit Schadgasen belas-tet sein, zum Beispiel aus Zuluft-öffnungen über dem Wirtschafts-düngerlager.

ausreichende dimensio-nierung der Zuluftflächen

Moderne Außenklimastallungen für Rinder lassen sich entspre-chend großzügig öffnen und die Luftströmungen in den wärme-ren Monaten verhalten sich an-nähernd wie im Außenbereich. Bei geschlossenen Stallungen be-stimmt das installierte Zu- und Abluftsystem die Luftströmung. Wird die Luft nur über wenige Öff-nungen in den Stall eingebracht, ist die Strömungsgeschwindig-keit hoch und die Luftbewegun-gen im Tierbereich kann man

kaum kontrollieren. In den Som-mermonaten erreicht man daher sehr oft nicht den gewünschten Durchlüftungseffekt und die Stall-temperatur steigt stark an. In der Übergangszeit können bei starken Temperaturschwankungen punk-tuelle Lufteinträge, besonders bei Kälbern und Jungrindern, erheb-liche gesundheitliche Probleme verursachen. Auch Tiere in An-bindehaltung sind einem höheren Risiko ausgesetzt, da sie sich die-sen schädlichen Luftströmungen nicht entziehen können.

trauf-firstlüftung

Einfach und bewährt in der kälte-ren Jahreszeit ist die Trauf-First-lüftung. Sie ist in der Rinderhal-tung weit verbreitet für die Belüf-tung von Ställen in den kälteren Monaten. Neben der Einhaltung der erforderlichen Lüftungsquer-schnitte ist auf das Einbringen der Frischluft besonderes Augenmerk zu legen.

Juni 2015 technik

Die Landwirtschaft | 39 |

Zuluftöffnungen direkt über dem Ruhebereich der Tiere sind prob-lematisch. Um Kaltluftabflüsse in den Liegebereich zu vermeiden, empfiehlt sich die Montage so-genannter Luftleitplatten. Sie lei-ten die Frischluft mindestens 1,5 bis zwei Meter ins Stallinnere. Die eingeleitete Luft vermischt sich mit der aufsteigenden wärmeren Luft und verteilt sich zugluftfrei im Liegebereich.

In der Gruppenhaltung von Käl-bern im Stall bietet das Kälber-nest den Tieren eine Rückzugs-möglichkeit mit einem eigenen Mikroklima. Ein weiterer Faktor für die einwandfreie Funktion der Trauf-Firstlüftung ist die Sys-temhöhe. Das ist der lotrechte Abstand zwischen der Zuluftöff-nung und der Austrittskante am

friSche Luft iM rinDerstaLL

Luftrate ist nicht gleich Luftrate

Rinder - Umluftventilator Sommeraktion!

Solange der Vorrat reicht

SCHAUER Agrotronic GmbH4731 Prambachkirchen

Tel. 07277 2326-0www.schauer-agrotronic.com

Schauer Umluftventilator Type QCHS 1250, 53“, 1,1 kW138 x 138 x 31 cm44.500 m³/h Luftleistung

Netto-Einführungspreis* ab Werk € 339,- exkl. Mwst.*gültig bis 30. Juni 2015zum coolen Einführungspreis!

Wie man Rinder im Stall mit ausreichend Frischluft versorgt ohne sie schädlichen Kaltlufteinflüssen auszusetzen, weiß LK-Experte Gottfried Etlinger.

Die Werte für die Luftraten nach der aktuellen DIN 18910-1 gelten nur für geschlossene, zwangsgelüftete Stallungen. Diese sind in der Praxis, vor al-lem in der modernen Milchvieh-haltung, in den wenigsten Fäl-len anwendbar. Für Stallungen mit Schwerkraftlüftung (freie Lüftung) lassen sich im Sommer entsprechende Luftraten aus den Empfehlungen der Interna-tionale Kommission für Agrar- und Biosystemtechnik (CIGR) ableiten. Bei den Angaben der CIGR handelt es sich um rech-nerische Werte und man sollte sie als Richtwert sehen.

Luftrate nach cIGR

die futtertiSchLüftung ist eine einfache und günstige Variante, die Tiere mit Frischluft zu versorgen Foto: LK NÖ/Etlinger

Abluftkamin oder Lüftungsfirst. Eine Systemhöhe von weniger als zwei Metern ist nicht zuläs-sig.

ganzjährige fensterlüftung ist problematisch.

Viele Stallungen werden ganz-jährig über Fenster und Türen mit Frischluft versorgt. Vor al-lem in den Wintermonaten und in der Übergangszeit können die Temperaturen bei der Fenster-lüftung stark schwanken, vor-zugsweise in den Abend- und Nachtstunden. Um zu verhin-dern, dass Tiere direkten Kalt-lufteinflüssen ausgesetzt wer-den, sind zuluftführende Fens-

Page 40: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

ter über Liegebuchten im Winter unbedingt zu schließen.

futtertischlüftung

Eine empfehlenswerte Alterna-tive zur Fensterlüftung ist die Futtertischlüftung. Bei diesem System wird die Luft bodennah direkt am Futtertisch eingelei-tet. Dort gelangt sie direkt an die Atmungsorgane der Tiere. Die Futtertischlüftung eignet sich für Neu- und für Altbauten.

unterstützungslüftung im rinderstall

In den Zeiträumen mit hohen Außentemperaturen findet in of-fenen und auch in geschlossenen Stallungen der erforderliche Luft-wechsel nur ungenügend statt. Es besteht die Gefahr von Leistung-rückgang durch Hitzestress.Zusätzlich zu den hohen Stall-temperaturen durch mangelnde

Luftbewegung kommt in vielen Fällen noch ein enormer Wär-meeintrag über dunkle und un-gedämmte Dächer. Messungen der LFZ Raumberg-Gumpen-stein haben gezeigt, dass Tem-peraturen von 70° C und mehr unter der Dachkonstruktion kei-ne Seltenheit sind. Um die durch Hitzestress bedingten Erschei-nungen zu vermeiden oder zu-mindest zu verringern, werden verstärkt Ventilatoren in den Stallungen montiert. Die durch die Ventilatoren erzeugte Luft-bewegung empfinden die Tiere als angenehm, das ist der soge-nannte Wind-Chill Effekt.

Richtigen Ventilator finden

Derzeit werden viele Ventilato-ren zur Unterstützungslüftung in Rinderställen angeboten. Um die passende Technik für den eigenen Stall zu finden, sollte der Landwirt

folgende Punkte beachten:Ventilatoren immer in den

Stall drückend montierenungehindertes Ansaugen von

Nord bis Ost nach Süd bis West

ungehindertes Ausblasen in Richtung Offenfronten

Ausblasen von belasteter Stallluft, Keimen und Bakte-rien

Wurfweiten der Ventilatoren beachten und der Stalllänge anpassen

Ventilatoren nicht direkt über den Köpfen im Liegebereich montieren

keine Liegeplätze in einem Abstand von zwei bis drei Me-ter zum Ventilator

wenn möglich, leichte Nei-gung nach unten mit maximal zehn Grad

optimaler Luftgeschwindig-keitsbereich von 2,5 bis 0,5

| 40 | Die Landwirtschaft

technik Juni 2015

unterStützungSLüftung Leistungsstarke Ventilatoren gewährleisten ent-sprechende Luftströmungen bei hohen Temperaturen. Foto: LK NÖ/Etlinger

SommerLüftung Große Öffnungen an den Seitenwänden ermöglichen eine gute Durchlüftung der Stallungen. Grafik: LK NÖ/Etlinger

Tabellen Luftraten Rinder CIGR: Die Empfehlungen der CIGR liefern Richtwerte für die Luftvolumenströme in Abhängigkeit von Milchleistung bzw. Lebendmasse der Tiere. Quelle: CIGR

SyStemhÖhe In Abhängigkeit der Systemhöhe müssen die Abluftöffnungen entsprechend dimensioniert werden.

Meter pro Sekundevermeiden sie eine Luftfeuch-

te von mehr als 80 ProzentMit der Gestaltung der klima-tischen Bedingungen im Rin-derstall sollte man schon in der Planungsphase beginnen. Setzt man Empfehlungen zu einer entsprechenden Frischluftver-sorgung entsprechend um und beurteilt Tierbeobachtung und eigene Empfindungen über das momentane Stallklima richtig, schafft man als Landwirt eine wichtige Basis für leistungsfä-hige und gesunde Rinder in sei-nem Stall.

InG. GoTTFRIED ETLInGER Ref. Technik und Energie Tel. 05 0259 25306 [email protected]

Systemhöhe m"Gesamt-Abluftfläche m²/Rind GVE"

"Gesamtflächen an Toren, Türen, Fenstern oder sonstigen Wandöffnungen m²/Rind GVE"

2 0,065

0,35

3 0,0554 0,0485 0,0426 0,0398 0,035

10 0,03112 und mehr 0,024

richtwerte für schwerkraftsysteme

Luftraten Milchvieh Schwer-kraftlüftung (nach CIGR) Lebendgewicht Ø 700 kg

Milchleistung in kg

Sommerluft- raten m³/h

5.000 375

6.000 394

7.000 413

8.000 431

9.000 450

10.000 469

12.000 507

Luftraten Kälber/Jungvieh/Mastrinder (nach CIGR)

Lebendgewicht kgSommerluft-raten m³/h

40 3550 39100 75150 106200 137300 191400 239500 283600 325

Page 41: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

durch SPezieLLe Umrüstsätze, wie zum Beispiel ein Biomethantank auf dem Traktordach, können Dieseltraktoren auf Biogas/Biomethan umgebaut werden. Somit könnte ein landwirtschaftlicher Hof autark betrieben werden. Foto: LK NÖ/Polly

Juni 2015 technik

Die Landwirtschaft | 41 |

lagerung findet die katalytische Oxidation mit Luftsauerstoff statt. Eine Imprägnierung oder Dotie-rung der Aktivkohle mit chemi-schen Substanzen erhöht die Re-aktionsgeschwindigkeit und die Beladekapazitäten.

trocknung

Für die Weiteraufbereitung des Biogases zu Biomethan ist eine Trocknung des mit Wasserdampf gesättigten Biogases notwendig, um Korrosionen zu verhindern und die weiteren Reinigungspro-zesse nicht negativ zu beeinflus-sen. Bei der Trocknung des Bio-gases sind Adsorptionsverfahren mit Hilfe von Kieselgel, Alumi-niumoxiden oder Molekularsie-ben sowie auch die Kondensa-tionstrocknung geeignet. Unter Adsorption versteht man die Anlagerung von Molekülen aus einer Flüssigkeit- oder Gas-phase an der Oberfläche eines festen Körpers. Bei einem Ad-sorptionsverfahren ist die Gas-vorreinigung nötig, zum Beispiel durch Filter, damit keine Verun-

Das Biogas kann als Rohbiogas oder als Biomethan für Treib-stoff verwendet werden. Biome-than ist energetisch identisch mit Erdgas. Einige Betreiber bieten bereits gereinigtes, getrocknetes und verdichtetes Biogas als Bio-methan in öffentlich zugängli-chen Privat-Gastankstellen zum Tanken für Erdgasfahrzeuge an. Ebenso hat die Einspeisung von Biogas ins Erdgasnetz einen öko-logisierenden Effekt am Kraft-stoffsektor und kann Fahrzeug-halter durch Prämien sowie Steuerbegünstigungen zum Um-stieg auf Erdgasfahrzeuge moti-vieren.Um aber aus dem Rohbiogas Bio-methan herzustellen, muss das Biogas noch spezielle Prozesse wie Entschwefelung, Trocknung und Methananreicherung durch-laufen.

entschwefelung

Bevor Biomethan als Treibstoff eingesetzt werden kann, muss es weitgehend schwefelfrei sein. Eine sehr geringe Schwefelkon-

zentration ist auch im Sinne des Biogaserzeugers, da der Schwe-felwasserstoff im Fermenter als schwefelige Säure vorliegt. Eine zu hohe Schwefelsäurebelastung im Fermenter korrodiert und be-schädigt Anlagenkomponenten wie Rohre und diverse Dichtun-gen.Bei einer Entschwefelung unter-scheidet man je nach Anwen-dung zwischen Grob- oder Fein-entschwefelung und weiters zwi-schen biologischen, chemischen und sorptionskatalytischen Ver-fahren. Biogas wird schon bei der Erzeugung grob entschwefelt. Die Schwefelbelastung reduziert sich durch Einblasen von Luftsauer-stoff oder Zugabe von Eisenprä-paraten. Dieser Reinheitsgrad ist für die Verstromung im Block-heizkraftwerk (BHKW) ausrei-chend. Um Biogas auf Erdgasqualität aufbereiten zu können, wird es noch mittels Aktivkohle fein ent-schwefelt. Dabei adsorbiert die Aktivkohle den Schwefelwasser-stoff vom Biogas. Nach dieser An-

biogaS entschwefeLn, trocKnen unD anreichern

Wie aus Biogas Treibstoff wird

Wie Biogas in mehreren Arbeitsschritten zu einem Treibstoff wird, den man ins Erdgasnetz einspeisen kann, erklärt LK-Mitarbeiter Stefan Polly. Sumpfgas, Grubengas und Erd-

gas sind die in der Natur vor-kommenden Methanquellen. Der Methangehalt ist von Erd-gas am höchsten. Er beträgt je nach Herkunft zwischen 93 und 98 Prozent. Biogas hingegen ist das Ergebnis eines biolo-gischen Abbauprozesses von organischer Masse unter Luft-abschluss. Der Methangehalt von Biogas beträgt etwa 50 bis 70 Prozent. Im Biogas befinden sich noch andere Gase, wie Kohlendioxid, Schwefelwasser-stoff und Wasserstoff.Ausgangspunkt für den Fau-lungsprozess sind Stallmiste, biogene Abfälle, Klärschlämme oder bestimmte pflanzliche Er-zeugnisse als nachwachsende Rohstoffe wie Zwischenfrüchte, Mais und Sudangras. Als Folge des biologischen Abbauprozes-ses verlieren die Ausgangsstoffe ihren Eigengeruch. Die Endpro-dukte des Faulungsvorganges sind Biogas und Biogasgülle sowie Gärrückstand. Bezüglich des Energieinhalts entsprechen zwei Kubikmeter Biogas etwa einem Kubikmeter Erdgas.

Was ist Biogas?

Page 42: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

die biomethantanKSteLLe Margarethen am Moos ermöglicht der Öffent-lichkeit das Tanken von 100 Prozent Natur. Foto: LK NÖ/Polly

bei einem Membrantrennverfahren zur Biomethanerzeugung werden spezielle Membranmodule benötigt. Foto: LK NÖ/Polly

reinigungen, wie beispielswei-se Öl, in den Absorber gelangen. Molekularsiebe bestehen aus künstlichen Zeolithen, das ist kristallines Alumosilicat. Diese Siebe besitzen im Unterschied zu Kieselgel und Alugel eine genau definierte Porengröße oder Lö-cher. Bei einer solchen Porengrö-ße setzt man die Siebe nicht nur zum Trocknen durch Bindung von Wasser an der Oberfläche ein, sondern auch, um ganz ge-zielt gewisse Stoffe selektiv über die Molekülgröße aus dem Gas-strom zu entfernen.Eine Kondensations- beziehungs-weise Kältetrocknung ist die Ab-kühlung eines Gasstromes auf eine Temperatur unterhalb des Taupunktes. Somit entsteht ein Kondensat, welches abgeschieden werden muss. Es besteht größten-teils aus Wasser, aber auch aus an-deren kondensierten Stoffen.Das Gastrocknungsverfahren ist abhängig von der gewünschten Gasqualität, vom jeweiligen Gas-durchsatz sowie dem Biogasauf-bereitungsverfahren, der Methan-anreicherung.

methananreicherung

Damit aus Biogas Treibstoff wird, den man in das Erdgasnetz ein-speisen kann, ist eine Aufbereitung auf Erdgasqualität nötig. Die Rein-heit orientiert sich an den Richt-linien für die Erdgasbeschaffen-heit (ÖVGW Richtlinie G33). Für eine Methananreicherung und eine Kohlendioxidabtrennung gibt es verschiedene Verfahren, wie die Druckwechseladsorption, die

Druckwasserwäsche, die Aminwä-sche oder das Membranverfahren.

druckwechseladsorption

Unter Druckwechseladsorption versteht man ein physikalisches Verfahren zur Trennung von Gas-gemischen unter Druck mittels Adsorption. Als Adsorbentien kommen Aktivkohle, Zeolithe und Kohlenstoffmolekularsiebe zum Einsatz. Neben der CO2-Abtren-nung werden parallel auch weitere störende Gasbestandteile wie Rest-spuren von H2S, Ammoniak, hö-here Kohlenwasserstoffe, Siloxane und vor allem Wasser entfernt.

druckwäsche

Die Druckwasserwäsche wendet man in Europa am häufigsten an, um CO2 in biogenen Gasen abzu-trennen. Das Verfahrensprinzip beruht auf der unterschiedlichen Löslichkeit der im Rohbiogas ent-haltenen Gaskomponenten in Wasser. Das Rohbiogas wird nach dem Verdichten und Kühlen den Ab-sorptionskolonnen von unten zu-geführt. In der Absorptionsko-lonne rieselt kühles Wasser von oben dem aufwärts strömenden Rohbiogas entgegen. Beim Kon-takt der beiden Stoffe lösen sich basische und saure Bestandteile im Wasser. Auch Verunreinigun-gen, wie enthaltene Stäube, kann das Waschwasser aufnehmen. Der große Vorteil dieses Verfah-ren ist das günstige Waschmittel „Wasser“. Der immense Stromver-brauch wegen hoher Arbeitsdrü-cke wirkt sich nachteilig aus.

aminwäsche

Als chemische Absorption be-zeichnet man die Aminwäsche. Dieses Verfahren findet ebenfalls in einer Waschkolonne statt, die im Gegenstrom betrieben wird. Dabei bindet die Waschlösung das CO2 chemisch, jedoch nicht das Methan aus dem Rohbiogas. Vor-teilhaft ist bei dieser Methode die hohe Reinheit des Biomethangas.

membrantrennverfahren.

Bei dem Membrantrennverfah-ren beruht die CO2-Trennung auf

dem Prinzip der unterschiedli-chen Permeabilitäten (Durchläs-sigkeit) von Gasen durch die ver-wendeten Membranmaterialien. Dabei ist die Partialdruckdifferenz von CO2 zwischen der Permeat- und Retentatseite der Membran die entscheidende Triebkraft.

| 42 | Die Landwirtschaft

technik Juni 2015

Die Strom- und Wärmeproduktion aus Biogas ist seit mehreren Jahr-zehnten in der Praxis erprobt und wissenschaftlich abgehandelt. Die Treibstoffnutzung wurde erst in den letzten Jahren von den verschiede-nen Institutionen sehr ehrgeizig erforscht. Es gibt dazu viele Experimen-talanlagen und Forschungsberichte; so zum Beispiel die Studie Biogas-Netzeinspeisung von Hornbacher, Hutter und Moor aus dem Jahre 2005 im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Techno-logie (http://www.nachhaltigwirtschaften.at).Zusätzlich gibt es sehr intensive Marketingbemühungen für die Gas-Treibstoffnutzung aus dem Bereich der Fahrzeughersteller, oftmals ver-bunden mit publikumswirksamen Veranstaltungen, wie zum Beispiel ein Biomethanrennen (http://www.zero-emission-biomethan.info/veranstal-tungen/biomethan-rennen).Im Vergleich zur Verstromung von Biogas mussten bis jetzt für die Treib-stoffnutzung wesentlich umfangreichere Rahmenbedingungen geschaf-fen werden, so zum Beispiel das Gaswirtschaftsgesetz 2011 mit zahl-reichen Folgeverordnungen und die Änderung der Kraftstoffverordnung 2012. Jede Anpassung einer Gesetzesmaterie für die Biogasnutzung löst umfangreiche Diskussionsprozesse aus, die weit über den fachlichen Rahmen hinausgehen. Für die Fortsetzung der Biogasentwicklung ganz allgemein, müssen neue gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit zukünftig die Stärken von Biogas wieder voll genutzt werden können. Diesbezüglich werden aktuell mit Vertretern des Wirt-schaftsministeriums, der E-Control und der OeMAG Gespräche geführt.

Gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen

sTEFan PoLLy Ref. Technik und Energie Tel. 05 0259 25311 [email protected]

Page 43: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 43 | Die Landwirtschaft

bauen Juni 2015

Man kann den Neubau an die vorhandene Baustruktur anpas-sen und als traditionelles Gebäu-de errichten oder als bewussten Kontrast zu den bestehenden Ge-bäuden als modernen Baukörper planen.

Wird ein bestehendes Wohn-haus saniert und zu einem zeit-gemäßen Wohngebäude umge-

baut, ergeben sich oft reizvolle Lösungen, die bei einem Neubau nicht möglich wären. Durch ver-schiedene Niveaus, verwinkelte Räume oder alte Gewölbe- und Tramdecken, die erhalten wer-den können, kann man ein an-sprechendes Ambiente schaffen. Natürlich hat bei so einem Um-bau die Überprüfung der Bau-substanz oberste Priorität. Das

bestehende alte Mauerwerk muss eventuell trockengelegt und sa-niert werden.

mehrere Wohneinheiten

Ein landwirtschaftliches Wohn-haus unterscheidet sich von einem privaten Ein- und Zwei-familienhaus schon dadurch, dass am Hof zumindest zwei, wenn nicht drei bis vier Genera-tionen zusammenleben.

Jede Generation sollte ihre eige-ne Wohneinheit mit eigenem Eingang haben. Ein Bauern-haus muss sich auch der ständig wandelnden Familienstruktur anpassen können.

Wohnen und arbeiten am hof

Die Hofstelle ist für den Land-wirt nicht nur Wohn-, sondern auch Arbeitsstätte, daher ist es notwendig, die Schnittstellen zwischen diesen zwei Bereichen richtig zu planen. Ein bäuerliches Wohnhaus hat neben den Wohn-räumen auch zahlreiche Wirt-schafts- und Verarbeitungsräu-

me, die richtig geplant und zuge-ordnet werden müssen.

Kundenkontakt am hof

Im Rahmen der Direktvermark-tung gibt es im Anschluss an das Wohngebäude, je nach Betriebs-art, Räume für den Kontakt mit den Kunden wie zum Beispiel einen Verkaufsraum, einen Kost-raum, ein Buschenschanklokal oder auch bäuerliche Gästezim-mer. In diesem Fall ist eine kla-re Trennung zwischen Privatbe-reich und dem Bereich für die Kunden anzustreben.

eingänge

Ein landwirtschaftliches Wohn-haus hat mindestens zwei ge-trennte Eingänge, einen Haupt-eingang, der als solcher klar er-kennbar sein muss, und einen Wirtschaftseingang. Über den Haupteingang, der durch einen Windfang oder ein Vordach vor Wind und Wetter Schutz bietet, soll man auf kur-zem Weg in den Wohnbereich gelangen könne, am besten in

teiL 1 Das zeitGeMässe LanDwirtschaftLiche wohnhaus

Traditionelle Bauform oder moderne Architektur?Der Neu- oder Umbau eines Wohnhauses stellt viele Bauernfamilie vor die Qual der Wahl. LK-Experte Josef Moser gibt Tipps vom Eingang bis zum Badezimmer.

beiSPieL für eine Wohnküche mit anschließendem Wohnzimmer Foto: LK NÖ/Moser

Foto

: LK

/Mos

er

Page 44: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 44 | Die Landwirtschaft

bauen Juni 2015

Der Essplatz soll von den Eingän-gen auf kurzem Weg erreichbar sein und kann in der Wohnküche oder im Wohnzimmer integriert oder als eigenes Esszimmer ge-staltet werden.

Wohnzimmer oder Stube

Das Wohnzimmer oder die Stube soll eine direkte Verbindung zur Wohnküche oder zum Esszimmer haben. Für die Schaffung eines ge-mütlichen Wohnklimas in der kal-ten Jahreszeit ist ein Kachelofen, der mehrere Räume beheizt oder ein Kaminofen überlegenswert.

Wintergarten und terrasse

Ein Wintergarten kann als eine Erweiterung des Wohnbereiches als Übergang zum Hof- oder Gar-tenbereich eingeplant werden. Dem Wohnbereich sollte unbe-dingt eine Terrasse, die zum Teil überdacht ausgeführt ist, zuge-ordnet sein, wobei von dieser die Küche auf kurzem Weg erreich-bar sein sollte.

nebenräume

Im Bereich des Haupteinganges sollte Platz für eine Toilette und eine Garderobe oder besser für einen Garderobenraum vorgese-hen werden, da hier die momentan nicht benötigten Kleider und Schu-he untergebracht werden können. Ein Abstellraum, der zur Aufbe-wahrung von Putz- und Pflegemit-teln wie Staubsauger, Besen und Kübel dient, sollte auch nicht feh-len. Im Nahbereich der Küche ist

möglichst in Nordlage eine Speise-kammer von großem Wert.

Wirtschaftsbereich

Der Wirtschaftsraum und die Wirt-schaftsküche dienen vorwiegend der Vorratsherstellung und der Lebensmittelverarbeitung. Die Einrichtung des Wirtschaftsrau-mes ist individuell zu planen und kann zum Beispiel folgende Ein-richtungsgegenstände beinhal-ten: Herd für feste Brennstoffe, Selchschrank, elektrischer Brot-backofen, Gefriertruhe, Arbeits-tisch und Abwasch. In der Wasch-küche befinden sich die Wasch-maschine, der Wäschetrockner und genügend Platz zum Aufhän-gen der Wäsche. Ein Hausarbeits-raum, zum Beispiel ein Näh- und Bügelraum, dient der Pflege der trockenen Wäsche und sollte im Nahbereich der Küche liegen.

büro

Das Büro hat einen großen Stel-lenwert, daher muss dessen Lage genau überlegt werden. Ein di-rekter Zugang vom Hof über den Wirtschaftseingang ist dabei von Vorteil, da es dann auf kurzem Weg, auch in Arbeitskleidung und für Besprechungen mit dem Tier-arzt, einem Vertreter oder einem Kunden, erreicht werden kann.

Schlafbereich

In einem zweigeschossigen Wohnhaus befinden sich die Schlafräume im Obergeschoß. Bei einer eingeschossigen Bau-weise sollen die Schlafräume vom Wohn- und Wirtschaftsbe-reich klar getrennt sein. Wenn es der Platz erlaubt, ist ein Schrank-raum einzuplanen, der auch als Ankleideraum verwendet wer-den kann. Das Elternschlafzim-

mer sollte, wenn möglich, nach Osten, die Kinderzimmer nach Süden orientiert sein. Auch Erd-strahlen und Wasseradern sollten bei der Planung der Schlafräume und der Aufstellung der Betten berücksichtigt werden.

badezimmer

Das Badezimmer, das im Nahbe-reich der Schlafzimmer liegt, soll nicht nur toll aussehen, sondern auch pflegeleicht und praktisch sein. Eckbadewannen und Glas-duschen sind meist nicht leicht zu reinigen. Ein Heizkörper in Form eines Handtuchtrockners sollte neben der Dusche platziert werden. Befindet sich der Schlaf-bereich im Obergeschoß, soll-te man auch eine eigene Toilette neben dem Bad einplanen.

Altenteil/Ausgedinge

Der Altenteil, der sich vorzugs-weise im Erdgeschoß befindet, ist baulich von der Wohnung des Be-triebsführers zu trennen und soll einen eigenen Eingang haben. So kann diese zweite Wohneinheit, wenn sie zeitweise unbewohnt ist, auch als Ferienwohnung verwen-det oder vermietet werden. Der Altenteil sollte auf jeden Fall bar-rierefrei und rollstuhltauglich ge-plant werden, das heißt, es muss der Eingang stufenlos erreichbar sein und alle Türen, auch WC- und Badezimmertüren, müssen eine Durchgangslichte von min-destens 80 Zentimetern haben. Vor allem die Sanitärräume (Bad und WC) müssen großzügig ge-plant werden.

die Wohnküche oder in das Ess-zimmer. Der Wirtschaftseingang soll vom Wirtschaftsbereich (Stall) über eine Schmutzschleuse in das Wohnhaus führen. Die Schmutz-schleuse dient zum Umkleiden und für die Körperreinigung nach der Arbeit sowie zur Aufbewah-rung der Arbeitskleidung und der Arbeitsschuhe. Sie sollte Platz bieten für eine Garderobe für die Arbeits- und Hauskleidung, ein Waschbecken, eine Dusche und eventuell eine Toilette.

Küche

Der Wohnbereich ist der wertvolls-te Bereich des Wohnhauses und muss daher entsprechend sorgfäl-tig geplant werden. Die Küche soll nach Möglichkeit im Osten oder Norden des Bauernhauses liegen, nicht weit weg von den Eingängen sein und eine Übersicht über den Eingangsbereich und den Hof er-möglichen. Die Größe der Küche richtet sich danach, ob eine reine Arbeitsküche oder eine Küche mit Essplatz, also eine Wohnküche, ge-plant werden soll.

essplatz oder esszimmer

Der Essplatz oder das Esszimmer ist der zentrale Kommunikations-platz des bäuerlichen Wohnhau-ses. Auf diesem Platz verbringt die Familie sehr viel Zeit. Daher soll der Essplatz großzügig ge-plant werden und auch der son-nigste Raum des Hauses sein und im Osten oder im Süden des Hau-ses angeordnet werden.

traditioneLLe eingeschossige Bauweise mit Dachausbau. Foto: LK NÖ/Moser

traditioneLLe zweigeschossige Bauweise Foto: LK NÖ/Moser

DI JosEF MosER Ref. Bauwesen Tel. 05 0259 25403 [email protected]

Page 45: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Officia poreium quiatus aut fuga. Nimagnam volupta-tem sum. Seite xx

UnternehmensführUng

Kontoauszug ist zu wenig seite 49

AckerbAU

Mit 50 Euro ist man dabei seite 50

milchprodUktion

Mit „AKM-Online“ Zeit sparen seite 50

herbert leitner„Ich will wissen, wo ich mit meinen

Zahlen unterwegs bin.“ seite 48

mUtterkUhWie rentabel ist Betriebszweig? seite 52

stiermAstRentabel in schwierigen Zeiten seite 53

schweinSchweine bringen Scheine? seite 54

biogAsPraktischer Wissensvorsprung seite 56

Zukunftsfit mit Arbeitskreisarbeit

Die Arbeitskreisberatung unter-stützt Bäuerinnen und Bauern, die richtige Strategie für ihren Betrieb zu finden, die Produk-tion zu optimieren, Kosten- und Leistungsreserven auszuschöp-fen und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern.

Was sind Arbeitskreise?

Arbeitskreise sind Gruppen von zehn bis 20 Bäuerinnen und Bauern, die das gleiche Ziel verfol-gen, nämlich ihren Betrieb erfolg-reich in die Zukunft zu führen. Sie schließen sich für eine bestimmte Zeit zusammen, um ihr betriebli-ches Wissen und Können zu ver-tiefen und zu erweitern.

Wettbewerb, schwankende Preise und neue Rahmenbedingungen stellen Betriebsführer vor besondere Herausforderungen, die mehr denn je unternehmerische Eigenverantwortung und professionelle Betriebs-führung verlangen. Wie man mit Arbeitskreisarbeit Lösungen für den eigenen Betrieb maßschneidern kann, erklärt LK-Bildungsexperte Johann Schlögelhofer.

wAs spricht für die Mitarbeit in eineM arbeitskreis?

Potentiale erkennen und Chancen nutzen

Alle betriebe sind eingeladen, das Spitzenangebot der Arbeitskreise zu nutzen, unabhängig von der Größe, Wirtschafts-weise und Erwerbsform, so wie Stiermäster Herbert Leitner, der von Karin Aschauer unterstützt wird, die den Arbeitskreis Unternehmensführung leitet. Mehr zu Leitners Erfahrungen lesen Sie in der Reportage ab Seite 48. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

lämmermAst

Klein mit großer Leistung seite 55

Foto

: LK

/Pöc

hlau

er-K

ozel

Page 46: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

bote zur Verbesserung der Wett-bewerbsfähigkeit. Auswertun-gen belegen, dass Arbeitskreis-betriebe überdurchschnittlich gute Ergebnisse erzielen. Alle Betriebe sind eingeladen, dieses Spitzenangebot zu nutzen, un-abhängig von der Größe, Wirt-schaftsweise und Erwerbsform.

Damit die Mitglieder langfris-tig einen hohen Nutzen aus der

Arbeitskreisen rund 830 Betriebe dieses Angebot in Anspruch. In der Tierhaltung werden die Be-triebszweige Milchproduktion, Rindermast, Mutterkuhhaltung, Schweinmast und Ferkelpro-duktion sowie Lämmermast be-treut. Darüber hinaus bestehen Arbeitskreise für Marktfrucht-baubetriebe und Biogasanlagen-betreiber. Zur gesamtbetrieb-lichen Betrachtung tragen die Arbeitskreise Unternehmens-führung bei.

Die Arbeitskreisberatung ist eines der erfolgreichsten Weiter-bildungs- und Beratungsange-

Arbeitskreisberatung erzielen können, sind folgende Vorausset-zungen notwendig:regelmäßige Teilnahme an

den vier bis sechs Arbeits-kreistreffen pro Jahr,

Datenaufzeichnungen,Respekt und Offenheit für

einen intensiven Erfahrungs-austausch,

Bezahlung eines Mitgliedsbei-trages und

ME

AM

SB LFWY

ZTKR

GD

WT

HO

PLP

HL

TU

KO

MI

GF

BNMD BL

WB

NKAK Schweinehaltung Mast-Arbeitskreise

Ferkel-/Kombi-Arbeitskreise

AK Mutterkuhhaltung

AK Ackerbau

AK Biogas

AK Milchproduktion

AK Lämmermast

AK Unternehmensführung

AK Rindermast/Stiermast

Die Arbeitskreise für Betriebs-zweigauswertung und Unterneh-mensführung werden in Nieder-österreich von der Landwirt-schaftskammer in enger Zusam-menarbeit mit dem LFI und unter Einbindung von Beratungskräf-ten der Bezirksbauernkammern und teilweise von Fachverbänden angeboten. Fachlich und metho-disch speziell ausgebildete Be-raterinnen und Berater leiten die Arbeitskreise.

830 Betriebe in 65 Arbeitskreisen

2015 nehmen in Niederöster-reich in acht Bereichen und 65

| 46 | die Landwirtschaft

Arbeitskreise Juni 2015

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

Erstanstellung von Fremdarbeits-kräften im bäuerlichen Betrieb

Mehr Beratungsangebote unter:www.noe.lko.at/beratung

Unser Angebot für Sie: Sie erfahren, welche Ausländer wie beschäftig werden können, wie die Anmeldung bei der Sozialversicherung zu erfolgen hat, welche Mindestarbeitsbedingungen zu beachten sind, welche Steuer-, Abgabe- und Meldepflichten einzuhalten sind und welche Auf-zeichnungspflichten bestehen.

Ihr Nutzen: Sie wissen, wie Sie in Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen Dienstnehmer beschäftigen können, sodass Sie nicht befürchten müssen, wegen Verstoßes gegen arbeits-, sozial- und steuerrechtliche Bestimmungen belangt zu werden.

Kostenbeitrag: KostenfreiBeratungsort: Landwirtschaftskammer NÖ

Ihr Ansprechpartner: Mag. Martin ErasimusTel. 05 0259 27102, [email protected]

20104

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

Ihre Situation: Sie führen bereits eine Buchhal-tung oder haben mit der Buchhaltung begonnen. Sie wollen Hilfestellung bzw. jemanden der Ihre Aufzeichnungen gemeinsam mit Ihnen bespricht.

Unser Angebot für Sie: Wir sehen die vorhande-ne Buchhaltung mit Ihnen durch und besprechen Buchungsprobleme und Verbesserungsmöglich-keiten. Wir zeigen Ihnen wie die Ergebnisse zu interpretieren sind, wo Ihr Betrieb im Vergleich steht und wo Verbesserungspotenziale bestehen.

Ihr Nutzen: Sie haben Gewissheit über die Richtigkeit der von Ihnen geführten Buchhaltung. Sie erkennen Ihre Verbesserungspotenziale und haben einen Buchhaltungsabschluss als Grund-lage für weitere Betriebsentwicklungsschritte.

Kostenbeitrag: 120 Euro, 30 Euro HofpauschaleBeratungsort: am HofIhr Ansprechpartner: Betriebswirtschafts- berater Ihrer Bezirksbauernkammer; Martin Heigl, Tel. 05 0259 25000, [email protected]

Buchhaltungs-Check

Mehr Beratungsangebote unter:www.noe.lko.at/beratung

10201

Die Vorteile

Die teilnehmenden Betriebsführer wissen genau, wo sie stehen, was um-gesetzte Maßnahmen gebracht haben und wo noch weiterer Handlungs-bedarf besteht. Zusätzlich verfügen sie über zuverlässige Informationen für die Planung und Entscheidung der zukünftigen Betriebsausrichtung. Die Mitgliedschaft sichert folgenden NutzenEigene Erfolgskennzahlen ermöglichen genaue Standortbestimmung.Vergleiche mit anderen Betrieben zeigen Reserven und Verbesse-

rungsmöglichkeiten auf.Erfahrungsaustausch eröffnet neue Perspektiven.Gute Entscheidungsgrundlagen geben Sicherheit in der Betriebsfüh-

rung.Rasche Verbesserungen durch Zielplanung und Erfolgskontrolle.Betreuung durch kompetente Beraterinnen und Berater.Erhöhung der Arbeitseffizienz und Steigerung der Lebensqualität.

Page 47: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Intensive Begleitung kostengünstig angeboten

Arbeitskreise zur Betriebszweigauswertung sowie gesamtbetrieblich in Form der Arbeitskreise Unternehmensführung bestehen in Österreich seit beinahe 20 Jahren und bilden für rund 800 Betriebe in Niederöster-reich eine effiziente und kostengünstige Bildungs- und Beratungsmaß-nahme zur betrieblichen Optimierung. Aufzeichnungen im jeweiligen Betriebszweig, Inputs durch Arbeitskreisbetreuer und Fachexperten in verschieden Bereichen sowie das Lernen von den Berufskollegen im Arbeitskreis führen zu ständigen Verbesserungsschritten. Unterstützt durch Bildungsförderungsmittel aus dem Programm „Ländliche Entwick-lung“ kann diese intensive Begleitung der Betriebe sehr kostengünstig angeboten werden.

mindestens zweijährige Mit-gliedschaft.

nutzen

Die meisten Betriebe nutzen das Angebot wesentlich länger als zwei Jahre, viele sogar mehr als zehn Jahre. Viele Betriebe steigen nach einer mehrjähri-gen Unterbrechung wieder ein und ein Teil der Landwirte ist auch bei mehreren Arbeitskrei-

sen dabei. Für die Auswertungen stehen moderne und benutzer-freundliche EDV-Anwendungen zur Verfügung.

ME

AM

SB LFWY

ZTKR

GD

WT

HO

PLP

HL

TU

KO

MI

GF

BNMD BL

WB

NKAK Schweinehaltung Mast-Arbeitskreise

Ferkel-/Kombi-Arbeitskreise

AK Mutterkuhhaltung

AK Ackerbau

AK Biogas

AK Milchproduktion

AK Lämmermast

AK Unternehmensführung

AK Rindermast/Stiermast

Juni 2015 Arbeitskreise

die Landwirtschaft | 47 |

DI Johann SchlögelhofeR Ref. Beratung, lfI Tel. 05 0259 26101 [email protected]

Geschichte der arbeitskreiseIm Zuge des EU-Beitritts Österreichs im Jahr 1995 und damit einher-gehender Liberalisierungsschritte im landwirtschaftlichen Bereich hat die betriebswirtschaftliche Bildung und Beratung wesentlich an Stel-lenwert gewonnen. Kontakte zu deutschen Bundesländern, in denen erfolgreiche Modelle von betriebszweigbezogenen Aufzeichnungen der Landwirte in Verbindung mit Beratung und Bildung etabliert waren, führten dazu, ähnliche Projekte auch in Österreich zu erproben.

Arbeitskreise zur Betriebszweigauswertung wurden In Kooperation ei-niger Landwirtschaftskammern mit dem BMLFUW in den Fachgebieten Rindermast und Milchproduktion begonnen und in den Folgejahren sukzessive auf alle wichtigen Betriebszweige sowie gesamtbetrieblich auf den Bereich Unternehmensführung ausgeweitet. In der bundes-weiten Initiative „Mein Betrieb – Meine Zukunft“, die bis zum Jahr 2020 die unternehmerische Qualifikation durch Bildung und Beratung stärken soll, bilden die Arbeitskreise ein zentrales Element.Die Betreuung und Begleitung der Betriebe erfordert einen verhältnis-mäßig hohen Aufwand, der aber dank Unterstützung durch Bildungs-fördermittel von EU, Bund und Land sehr günstige Teilnehmerbeiträge erlaubt.

DI Johann SchlögelhofeR, Ref. Beratung, lfI, Tel. 05 0259 26101, [email protected]

Foto

: LK

/Bit

term

ann

Page 48: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

herbert leitner, behAmberg, nimmt Am Ak UnternehmensführUng teil

„Ich will wissen, wo ich mit meinen Zahlen unterwegs bin“

Die Auswertungen des Arbeitskreises Rindermast reichten ihm nicht weit genug. Deshalb arbeitet Herbert Leitner seit 2009 auch beim Arbeitskreis Unternehmensführung mit. Was ihn dort besonders überrascht hat und was ihm die Mitarbeit nun bringt, hat er uns kürzlich in der Stube vorgerechnet.

an einer Infoveranstaltung des Arbeitskreises Unternehmens-führung teilgenommen“, berich-tet Leitner. „Ich habe im Rahmen einer Arbeitskreisveranstaltung zur Variantenkalkulation vier steuerli-che Varianten für meinen Betrieb durchgerechnet. Die Ergebnisse haben bestätigt, dass die Vollpau-schalierung am besten passt.“

Option Brot backen

Die Option Brot backen und di-rekt vermarkten hat sich aus den Ergebnissen des Arbeitskreises Unternehmensführung aufgetan. „Ein traditionelles Brotrezept, die Nähe zur Stadt Steyr und freie Arbeitskapazitäten eröffnen uns die Möglichkeit, mit dem Brot-verkauf ein kleines Nebenein-kommen zu erwirtschaften“, er-klärt Leitner. Er hat die Einkom-mensvariante als landwirtschaft-liche Nebentätigkeit auch schon steuerlich beleuchtet.

Rechnungen rasch finden

Praktisch findet der Landwirt, dass er sich nun viele Daten aus dem Arbeitskreis Unterneh-

investierte er vor zwei Jahren in eine Photovoltaikanlage, die er auch buchhalterisch abschreibt.

Klare Sicht auf Schrauben

Die Ergebnisse zeigen ihm klar, an welchen Schrauben er noch drehen kann, um das Betriebs-ergebnis zu verbessern. „Bei den Maschinenkosten ist noch Spiel-raum“, weiß Leitner. „Er liegt in gebrauchten Maschinen, einer langen Nutzungsdauer und viel Eigenleistung.“ Einsparen kann er noch bei den Einkaufskosten. Dazu ist er Mitglied in einer Ein-kaufsgemeinschaft für Betriebs-mittel, wie Dünger-, Pflanzen-schutzmittel und Werkzeug. Die Einkaufsgemeinschaft verhan-delt Rabatte aus, vergleicht Ange-bote und dann wählt sie das Beste und nicht das Billigste aus.

Kostensenker Weiterbildung

Als Schraube zur Kostensenkung hat sich die persönliche Weiter-bildung herauskristallisiert. „Der richtige Umgang mit Fremd-arbeitskräften könnte für uns ein Thema werden. Deshalb habe ich

Überraschung Privatverbrauch

Der hohe Privatverbrauch über-raschte ihn bei der ersten Aus-wertung des Arbeitskreis Unter-nehmensführung. „Damit habe ich nicht gerechnet“, erinnert sich Leitner. „Er gehört für mich aber dazu, denn wenn man viel arbeitet, soll man auch etwas da-von haben.“ Der Privatverbrauch kann stark schwanken, zum Bei-spiel, wenn man sich ein Auto kauft. Auch die Beiträge zur So-zialversicherung der Bauern zäh-len zum Privatverbrauch.

Blickwinkel auf Investitionen ändert sich

Geändert hat die Mitarbeit im AK Unternehmensführung sei-nen Blickwinkel auf Investitio-nen. „Ich weiß nun genau, was die Investition maximal kosten darf, wenn man die Abschrei-bung mit einrechnet“, so Leitner. „Dann rückt die Investition in ein anderes Licht, und man wird zu-rückhaltender.“ Hier liefern ihm die Arbeitskreisergebnisse eine fundierte Entscheidung. Zuletzt

„Ich schätze die Mitarbeit beim Arbeitskreis Rindermast und weiß über die durchschnittli-chen Stierkosten je Mastplatz Be-scheid“, betont Herbert Leitner. „Doch mir fehlte die betriebli-che Gesamtschau mit allen Ein-nahmen, Fixkosten und dem Pri-vatverbrauch“. So stieg er mit der Buchhaltung des Meisterkurses 2009 nahtlos in jene des Arbeits-kreises Unternehmensführung um. „Ich habe kein Jahr dazwi-schen ausgelassen, das kann ich jedem nur empfehlen“, so der Landwirt.

Zahlen aus der Buchhaltung gekonnt interpretieren

Er beschäftigt sich nun mit Zahlen, die ohnehin vorliegen und ihm über den Arbeitskreis Unternehmensführung die Be-triebsorientierung in die richti-ge Richtung erleichtern. „Wich-tig für mich ist, dass ich die Zah-len aus der Buchhaltung auch interpretieren kann. Das habe ich im Arbeitskreis Unterneh-mensführung gelernt“, so Leit-ner.

| 48 | die Landwirtschaft

Arbeitskreise Juni 2015

Herbert Leitner schätzt am Arbeitskreis Unternehmensführung besonders die Gesamtschau auf den Betrieb. Er weiß nach der Auswertung, was auf Lager liegt und wie der Gesamtbetrieb wirtschaftlich abgeschnitten hat. Als besonderes Zuckerl erhält er als Teilnehmer des AK Unternehmensführung das Pflanzenbaurundschreiben kostenlos. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Page 49: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Kontoauszug am Jahresende ist zu wenig

Um das vergangene Wirtschaftsjahr aus monetärer Sicht zu beurtei-len, wird am Jahresende oft der Kontoauszug herangezogen. Doch selbst wenn Geldbestände auf Giro- und Sparkonto gestiegen sind und aushaftende Kredite getilgt werden konnten, lassen sich daraus noch keine Rückschlüsse auf Wirtschaftlichkeit und Entwicklungsfä-higkeit des Betriebes ziehen. Denn bei Kontostandsvergleichen bleibt ein wesentlicher Aufwandsposten, die Abschreibung, unberücksich-tigt! Die Abschreibung wird jedes Jahr für die Wertminderung und Abnützung der betrieblichen Anlagen abgezogen und errechnet sich aus den Anschaffungskosten dividiert durch die Nutzungsdauer.Warum das Girokonto nichts über den wirtschaftlichen Erfolg verrätÜbersteigt der Privatverbrauch das Gesamteinkommen spürt man das in diesem Fall nicht sofort, da man die Abschreibung zur De-ckung des Privatverbrauchs heranziehen kann. Erst wenn man die Gebäude oder Maschinen nach ihrer Nutzungsdauer ersetzen soll, bemerkt man, dass das dafür nötige Geld nicht vorhanden ist.Betriebswirtschaftliche Aufzeichnungen schaffen Abhilfe, indem man Alarmzeichen schon frühzeitig erkennt und rasch Konsequen-zen ziehen kann. Die Buchführung hilft aber auch noch weitere zent-rale Fragen zu beantworten:Wie viel verdiene ich pro Jahr in der Land- und Forstwirtschaft? Wie viel wird jährlich privat verbraucht? Reicht das Einkommen zum (Über-)Leben? Welches Kreditvolumen kann ich bewältigen?Gewaltiger NutzenDer Nutzen von betriebswirtschaftlichen Aufzeichnungen über den gesamten Betrieb ist gewaltig und hilft, die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Betriebsentwicklung zu stellen. Der Arbeitskreis Unter-nehmensführung (AKU) steht Ihnen als hilfreicher Partner zur Seite.Profitieren vom ArbeitskreisDer AKU ist offen für alle Produktionssparten. Anders als in produktions-spezifischen Arbeitskreisen steht hier der Blick auf den Gesamtbetrieb mit allen Betriebszweigen im Vordergrund. Im AKU kann daher auch die Frage beantwortet werden, welcher Betriebszweig gut läuft und bei welchem noch Verbesserungspotenzial herrscht. Vom regen Austausch unter den Mitgliedern bei den 5 bis 6 AKU-Treffen pro Jahr profitiert je-der in fachlicher und persönlicher Hinsicht. Durch eine Teilnahme beim AKU sichert man sich aber auch noch weitere Vorteile, wie etwa lau-fende Weiterbildung zum Thema Persönlichkeitsbildung, aktuelle Infor-mationen aus erster Hand und nicht zuletzt eine genaue Aufzeichnung und Analyse der betriebseigenen Daten, die beispielsweise für Kredit-verhandlungen genutzt werden können. Betriebseigene Aufzeichnungen sind eine optimale Grundlage für die Abgabenplanung: Die Auswer-tungen liefern Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich Umsatzsteuer, Einkommenssteuer und Sozialversicherung. Das Seminar „Erfolgreicher Einstieg in die Buchführung“ unterstützt beim Einstieg in betriebswirt-schaftliche Aufzeichnungen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

KaRIn aSchaueR, MSc, Ref. BeTRIeBSWIRTSchafT, Tel. 05 0259 25108,

[email protected]

auch das Einkommen je nicht ent-lohnter Arbeitskraft“, macht der Bauer aufmerksam. Die Einkünf-te aus Land- und Forstwirtschaft in Beziehung zu nicht entlohnten Arbeitskräften ist ein Reihungskri-terium für das bessere Viertel der Arbeitskreisbetriebe, zu dem auch Leitner zählt. „Durch die Stun-denaufzeichnung sehe ich, wie viel Arbeitsleistung auf meinem Betrieb erbracht wird und wie sie sich tatsächlich auf die Personen aufteilt“, erklärt der Bauer.

Alle Produktionssparten in einem Arbeitskreis

Leitner schätzt besonders die Ver-gleichsmöglichkeit mit den Zahlen der Kollegen aus anderen Produk-tionssparten, die im AK Unterneh-mensführung vertreten sind. „Es ist interessant, auch die anderen Sparten kennenzulernen“, erklärt der Bauer. „Jeder bekommt einen Überblick über die anderen Pro-duktionsrichtungen und hat Ver-ständnis für die Sparten der Kol-legen, wenn man die Kennzahlen interpretieren kann.“ Deshalb legt er Wert darauf, bei den fünf bis sechs AK-Treffen dabei zu sein, die vor allem im Winter stattfinden.

Jedes Jahr etwas besser

In den letzten drei Jahren konnte er das Betriebsergebnis jährlich um ein bis drei Prozent verbes-sern. Der Anteil an öffentlichen Geldern am Ertrag macht derzeit etwa 16 Prozent aus, dazu trägt die Betriebsprämie zirka 75 Prozent bei. „Doch die nächsten Jahre wer-den aufgrund der neuen Förder-kulisse für Stiermäster schwieri-ger“, bedauert Leitner. „Den Stier-preis können wir nicht ändern. Wir können nur die Ausgaben so gestalten, dass wir unser Ergeb-nis trotzdem erzielen. Hier leistet die richtige Interpretation der Er-gebnisse aus den Arbeitskreisen einen wertvollen Beitrag. Ich be-komme auch ein Gespür dafür, wo ich umdenken sollte und wo sich mein Betrieb hin entwickelt.“

Paula PöchlaueR-KoZel

mensführung für den Arbeits-kreis Stiermast ausdrucken kann. „Wenn ich eine bestimmte Rech-nung suche, ziehe ich die gan-zen Konten der letzten Jahre zu-sammen und finde die Rechnung auch rasch“, freut sich Leitner. Er verschafft sich nun mit ein paar Mausklicks Überblick über Tier-arzt- und Futtermittelkosten.

Dateneingabe im Winter

Zur Dateneingabe nimmt er sich nur im Dezember und Jänner Zeit. Er arbeitet seit seiner Meister-ausbildung mit dem Computer-programm AGRIS. Es verschafft ihm auch den Überblick über die am Hof lagernden Betriebsmittel. „Im Arbeitskreis Unternehmens-führung berücksichtigen wir auch die Werte, die auf Lager liegen und machen eine Inventurbewer-tung“, erklärt Leitner. „Ich weiß dann, was habe ich tatsächlich verbraucht, wie wirtschaftlich war das Jahr und was liegt noch auf La-ger.“ Deshalb ist ein Vergleich von Jahr zu Jahr auch einfacher und aussagekräftiger.

Aha-Erlebnis mit nicht ent-lohnten Arbeitskräften

Ein Aha-Erlebnis für Leitner brachte das Aufteilen des Be-triebsergebnisses auf nicht ent-lohnte Arbeitskräfte. „Mit der Zahl der Arbeitskräfte am Betrieb sinkt

Juni 2015 Arbeitskreise

die Landwirtschaft | 49 |

Foto

: LK

/Pöc

hlau

er-K

ozel

betriebsspiegelBetriebsführer Mutter Marianne Leitner (56)Hauptberuflich beschäftigter Mitarbeiter LW-Meister Herbert Leitner (29)Familienmitglieder am Betrieb Vater Max Leitner (59)Flächenbewirtschaftung 36 ha Acker mit Silomais, Winter-gerste, Winterweizen, Kleegras; 11 ha Grünland, 9 ha WaldTierhaltung 160 bis 170 MastplätzeMitglied Arbeitskreis Rindermast seit 2000 und Unter-nehmensführung seit 2009

Page 50: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 50 | die Landwirtschaft

Arbeitskreise Juni 2015

wächter“. Der Kammermitarbei-ter sichtet und verrechnet die Daten und präsentiert sie in den Wintermonaten. Bei den Auswer-tungsveranstaltungen entstehen so intensive und aussagekräfti-ge Diskussionen, die mehr Subs-tanz zeigen als Gespräche ohne Datengrundlage.Ein Beispiel bringt eine Auswer-tung bei Winterweizen aus dem Ackerbau AK Hollabrunn. Jedes Jahr stellt sich die Frage, ob ein Fungizideinsatz wirtschaftlich war. 2013 war die Antwort ein-deutig „ja“. Der Mai 2013 gehör-te zu den fünf nassesten Maimo-naten der letzten 156 Jahre. Auch im Juni 2013 fiel mehr Regen als

ern. Seit 2008 werden über Pflan-zenbau aktuell per Newsletter und SMS aktuelle Infos über den Themenbereich Ackerbau ver-schickt. Mitglieder der Ackerbau AK von NÖ und Burgenland kön-nen diese Infos kostenlos bezie-hen.

Daten ermöglichen aussage-kräftige Auswertungen

Bei der Arbeitskreisarbeit spie-len Datenaufzeichnungen und Datenvergleiche eine entschei-dende Rolle. Die Mitglieder ver-wenden ein bundesweit abge-stimmtes EDV-Programm. Die Hauptsoftware in den Arbeits-kreisen ist der „LBG-Boden-

Düngebedarfs in den Arbeitskrei-sen verwendet.2014 wurden bei Arbeitskreisbe-trieben rund 150 Proben für ein Pflanzenanalyseprojekt gezogen. Dabei werden Getreide- und Erd-äpfelpflanzen chemisch analy-siert und die Inhaltsstoffe men-genmäßig bestimmt. Das Projekt wird 2015 weitergeführt. Das Ziel ist es, aktuelle und für Österreich passende Richtwerte zu erhalten.Einige Arbeitskreismitglieder lie-fern Weizenproben für die Halm-bruch- und Septoriaanalyse. Durch eine Laboruntersuchung der AGES kann man das Gefah-renpotenzial relativ früh abschät-zen und, wenn nötig, gegensteu-

Auf Feldbegehungen besprechen die Mitglieder Fragen zur Kul-turführung und erarbeiten da-raus Konsequenzen für die Be-standesführung. Dazu lädt der Arbeitskreis (AK) auch namhafte Experten – auch aus den deutsch-sprachigen Nachbarstaaten – ein. Einige Arbeitskreisbetriebe legen Sorten- und Pflanzenschutzver-suche an. Die Versuchsergeb-nisse werden im Rahmen von Arbeitskreisveranstaltungen und Fachartikeln präsentiert.

Tests und Analysen

Seit mehreren Jahren wird der Hydro-N-Tester als einfaches Hilfsmittel zur Ermittlung des N-

Was sich außer fünf Treffen pro Jahr und der Datenaufzeichnung und Auswertung noch alles im Arbeits-kreis Ackerbau tut und wie man davon als Mitglied profitiert, verrät Arbeitskreisleiter Harald Schally.

AckerbAU 174 betriebe in zwöLf arbeitskreisen

Mit 50 Euro pro Jahr ist man dabei

rinnen und Teilnehmern jedes Jahr neu auf die Bedürfnisse der Betriebe abgestimmt.

Fixpunkt eines jeden Arbeits-kreisjahres sind die Ergebnis-übergaben im Winter, bei denen jedem Mitglied die betriebswirt-schaftlichen Ergebnisse des ab-gelaufenen Jahres überreicht werden. Darauf aufbauend wer-den Stärken und Schwächen der Betriebe analysiert. Aus der ge-meinsamen Diskussion können die Mitglieder wertvolle Erkennt-nisse für die Optimierung des eigenen Betriebs mitnehmen.

Der Themenbogen reicht von Fachvorträgen nationaler und internationaler Experten zu Schwerpunkten wie Fütterung oder Tiergesundheit, über Futter-untersuchungen und Grünland-begehungen, bis hin zu einem Arbeitskreis-Brunch oder einem gemeinsamen Wandertag.

Maßgeschneidertes Angebot

Die jährliche gemeinsame Lehr-fahrt aller Arbeitskreisbetriebe ermöglicht einen Blick über die Grenzen Niederösterreichs hin-aus. Das Jahresprogramm wird gemeinsam mit den Teilnehme-

Das Jahresprogramm der Milchvieharbeitskreise ist sehr vielfältig. Arbeitskreisleiter Marco Horn stellt die brei-te Arbeitspalette von der Datenerfassung über die Stärken-Schwächenanalyse bis zum Arbeitskreisbrunch vor.

milchprodUktion 172 betriebe in vierzehn arbeitskreisen Machen Mit

Mit „AKM-Online“ Zeit sparen

WAS BIETET DER ARBEITSKREIS?BetriebszweigauswertungAufspüren von Stärken und

PotentialenBegleitung über mehrere Jahreoffener Erfahrungsaustauschbedarfsgerechte Weiterbil-

dung

VorAUssetzUngen für die teilnAhmeLKV MitgliedschaftErfassen der Daten für die Be-

triebszweigauswertungRespekt, Offenheit und Bereit-

schaft zum intensiven Erfah-rungsaustausch

Page 51: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

im langjährigen Mittel. Die ho-hen Niederschlagsmengen er-höhten auch im Trockengebiet den Krankheitsdruck. Vor allem Krankheiten feucht-kühler Re-gionen machten Probleme, wie zum Beispiel Septoria und Gelb-rost. Die Fungizideffekte im AK Hollabrunn waren im Jahr 2013 beachtlich. Je nach Sorte und Standort betrugen die Mehrleis-tungen bis über eine Tonne je Hektar. Bei anfälligeren Sorten war sogar ein zweifacher Fungi-zideinsatz höchst wirtschaftlich.

Das Erntejahr 2014 war im Groß-raum Hollabrunn sehr trocken und die Niederschläge fielen rela-tiv spät. Tabelle 1 zeigt, dass man 2014 mit einem Fungizideinsatz im AK Hollabrunn einen Mehr-ertrag von 0,3 bis 0,8 Tonnen je Hektar erzielen konnte. Im Mit-tel aller verrechneten Schläge er-gibt dies einen Fungizideffekt von rund 500 Kilogramm je Hektar. Bei einem Produktpreis von 190 Euro je Tonne Weizen kann ein

Juni 2015 Arbeitskreise

die Landwirtschaft | 51 |

Mehrerlös von 87 Euro je Hektar erzielt werden.

Zusätzliche Kosten

Es fallen auch zusätzliche Kosten an (Tabelle 2). Für die Überfahrt wurden variable Maschinenkos-ten von 15 Euro je Hektar ange-setzt und bei den Fungiziden wur-den eine Billigvariante und ein teureres Produkt mit 45 Euro je Hektar gerechnet. Für die Öpul-Maßnahme „Verzicht auf Fungi-zide und Wachstumsregulatoren“ wurde eine Prämie von 40 Euro je Hektar mit eingerechnet.Das billigere Fungizide erbrachte einen Mehrerlös von sieben Euro je Hektar. Die teurere Variante konn-te die Mehrkosten nicht abdecken. Kalkuliert man den Prämienver-lust durch die Nichtteilnahme an der ÖPUL-Maßnahme „Verzicht auf Fungizide und Wachstumsre-gulatoren“ mit ein, ergibt sich ein Mindererlös von 13 Euro je Hektar .Eine Fungizidbehandlung war 2014 im AK Hollabrunn nur dann sinnvoll, wenn man kostengüns-

tigere Fungizide eingesetzt hat. Ein Jahr zuvor war der Fungizid-effekt noch eindeutig positiv. Ein-fache Aussagen über die Sinnhaf-tigkeit eines Fungizideinsatzes in Hochglanzwerbebroschüren bringen da nicht viel.Die einzelbetriebliche Situation, wie Krankheitsdruck, Sorte und ÖPUL-Teilnahme muss man vor-rangig in die Entscheidung mit-

Tab. 1   Mit Fungizid Ohne Fungizid

ertrag t/ha 6,6 6,1

Mehrertrag €/ha 0,5  

Mehrerlös (190 €/t) €/ha +87  

Tab. 2   Billigeres Fungizid Teureres Fungizid

Mehrerlös €/ha 87 87

kosten überfahrt €/ha -15 -15

kosten fungizid €/ha -25 -45

öPUL fungizidverzicht €/ha -40 -40

Gewinn   +7 -13

einbeziehen. Eine Mitgliedschaft beim Arbeitskreis Ackerbau hilft dabei, die richtige Wahl für seinen Betrieb zu finden und mittelfristig die Produktion zu optimieren.

Mag. DI haRalD Schally Ref. ackerbau und grünland Tel. 05 0259 22133 [email protected]

ak ackerbau hollabrunn 2014, Mehrertrag fungizideinsatz

ak ackerbau hollabrunn 2014, wirtschaftlichkeit fungizideinsatz

turen der Arbeitskreisbetriebe wiederspiegelt. Der kleinste Mit-gliedsbetrieb hält 13 Kühe, der größte 103. Im Schnitt produ-zierte ein niederösterreichischer Arbeitskreisbetrieb im vergange-nen Auswertungsjahr 7.639 Kilo-gramm Milch, wovon 93 Prozent verkauft wurden. Der Vergleich der Arbeitskreisbetriebe unterei-nander zeigt, dass die größten Re-serven bei den Kosten versteckt sind. So liegen die Direktkos-ten pro Kilogramm produzierter Milch beim besseren Viertel der Betriebe knapp sechs Cent unter jenen des schwächeren Viertels der Betriebe. Auf das Kraftfutter entfällt mit 37 Prozent der größte Teil der Direktkosten, dicht gefolgt von der Bestandesergänzung mit 32 Prozent. Dies sind nur einige Beispiele für die umfangreichen Auswertungsergebnisse, die den Arbeitskreismitgliedern jedes Jahr übersichtlich aufbereitet zur Ver-fügung stehen.

Aufzeichnungen sind Basis für richtige Entscheidungen

Nur wer die Erlös- und Kosten-strukturen des eigenen Betriebs kennt, weiß an welchen großen und kleinen Schrauben er drehen muss. Das gilt für alle Betriebsgrö-ßen, was sich auch in den Struk-

Datenerfassung leicht gemachtDie Erfassung und Auswertung der betrieblichen Kennzahlen ist die Basis der Arbeitskreisarbeit. Den Mitgliedern des Arbeits-kreises steht dafür die Online-Anwendung „AKM-Online“ zur Verfügung. Sie ermöglicht es, die Daten bequem und zeitsparend direkt am PC einzugeben, ohne ein spezielles Programm kaufen oder installieren zu müssen. Je-des Mitglied hat einen mit Pass-wort geschützten Zugang und die Daten werden sicher auf dem Arbeitskreisserver gespeichert. Ein weiterer Vorteil ist, dass die RDV-Daten automatisch über-nommen werden.

Warum auch Sie einsteigen sollten

Neben der ausführlichen be-triebswirtschaftlichen Auswer-tung des Betriebszweigs Milch-produktion und dem auf die

Betriebe zugeschnittenen Bil-dungsprogramm profitieren die Mitglieder vor allem vom gegen-seitigen Erfahrungsaustausch. Durch die Betreuung über meh-rere Jahre können Betriebe bei der Lösung von Problemen und der Erreichung von Zielen be-gleitet werden. Der Einstieg in den Arbeitskreis Milchproduk-tion ist jederzeit möglich. Für Fragen zur Arbeitskreisarbeit und zum Einstieg in Ihrer Nähe stehen Ihnen die Berater der Be-zirksbauernkammern und das Referat Milchwirtschaft gerne zur Verfügung. Einen Beitrag zum AK Milchproduktion finden Sie auch in der Aprilausgabe auf Seite 29.

DR. MaRco hoRn Ref. Milchwirtschaft Tel. 05 0259 23304 [email protected]

Vom gegenseitigen erfAh-rUngsAUstAUsch profitieren alle Arbeitskreismitglieder.

Foto: LK NÖ/Marco Horn

Page 52: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

wirtschaft herauszuarbeiten, Ent-wicklungsschritte zu planen und umzusetzen. Zur Datenaufzeich-nung und Auswertung der Kenn-zahlen steht den Arbeitskreismit-gliedern kostenlos ein EDV-Pro-gramm zur Verfügung. Weitere Schwerpunkte im Arbeitskreispro-gramm der Mutterkuhhalter sind gemeinsame Betriebsbesichtigun-gen und anschließende Analysen durch die Mitglieder. Die wert-schätzenden und konstruktiven Rückmeldungen und Beobachtun-gen der Kollegen zum Betrieb kön-nen sehr wertvoll sein, um Poten-tiale aufzudecken, die durch die eigene Betriebsblindheit überse-hen werden.

Ansprechpartner in NÖ

DI Magdalena Tamtögl Tel. 05 0259 23204 [email protected]

| 52 | die Landwirtschaft

Arbeitskreise Juni 2015

Die geänderten Rahmenbedingungen der neuen Förderperiode fordern die derzeit 5.847 Halter der 41.823 Mutterkühe in NÖ heraus, sich genauer mit ihrem Betriebszweig auseinanderzusetzen. Wie der Arbeitskreis Mutterkuh dabei unterstützen kann, erklärt Arbeitskreisleiter Reinhard Gastecker.

Einen wesentlichen Beitrag zur di-rektkostenfreien Leistung liefern die Leistungen der Nachkommen pro Mutterkuh.Gerade für das schwächere Viertel der Betriebe gilt es, Verbesserungs-potentiale der Tiergesundheit, Fruchtbarkeit, Futterkosten, Tier-genetik, Vermarktung und Arbeits-

direktkostenfreie Leistung von 889 Euro, während das Schwächere ge-rade 170 Euro schafft. In der Aus-wertung 2014 ist die Mutterkuh-prämie noch eingerechnet. Zieht man diese in Zukunft ab, wirtschaf-tet das schwächere Viertel schon vor Abzug der dem Betriebszweig zuordenbaren Fixkosten negativ.

1.190 1.241

891913995

774 793668 711 662

0

200

400

600

800

1.000

1.200

1.400

gesamt Jungrinder Einsteller Zucht

Bessere 25 % Durchschnitt Schächere 25 %

Verk

aufs

erlö

s in

€/M

utte

rkuh

Mutterkühe sollte man auf keinen Fall auf Kosten der betrieblichen Substanz halten. Ist diese erst ein-mal aufgebraucht, ist der Betrieb aus eigener Kraft meist nicht mehr zu retten. Im Arbeitskreis Mutter-kuh werden ökonomische und biologische Kennzahlen ermit-telt, analysiert und mit den Mit-gliedern verglichen. So werden Schwachstellen in der Produktion und Vermarktung sichtbar. Dar-auf aufbauend wird ein gezieltes Weiterbildungsangebot erarbeitet und im Arbeitskreis umgesetzt.

719 Euro Unterschied

Wie in der Bundesauswertung 2014 ersichtlich, gibt es Unter-schiede in der direktkostenfreien Leistung (siehe Tabelle) von 719 Euro zwischen den besseren 25 zu den schwächeren 25 Prozent der Betriebe. Das bessere Viertel er-wirtschaftet im Durchschnitt eine

mUtterkUh aUswertUnGen zeiGen verbesserUnGsPotentiaLe

Wie wirtschaftlich ist mein Betriebszweig?

Direktleistungen - Direktkosten

Verkauf Bestandesergänzung

kalb überstellung (innerbetrieblich)

einsteller zukauf

Jungrinder Besamung

innerbetriebliche überstellung (absetzer, aufzucht) Grundfutter, Kraftfutter

Kuhverkauf Mineralstoffe

Prämien Tiergesundheit

Generhaltung Einstreu

Sonstige Leistungen Versicherung (Rinderversicherung)

besamungsrückerstattung Sonstige Kosten

versicherungsentschädigungen(rinderversicherung)

Mitgliedsbeiträge, futteruntersuchungen, …

reparaturen geringfügiger wirtschaftsgüter bis 350 €

= Direktkostenfreie Leistung

berechnung der direktkostenfreien Leistung

ReInhaRD gaSTecKeR Tel. 05 0259 23203 Ref. haltung und fütterung [email protected]

Foto

: LK

/Pöc

hlau

er-K

ozel

Leistung der Kälber pro Mutterkuh 2014

Page 53: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

für Verbesserungen genau und betriebsindividuell definieren. Die Betriebsbesichtigung eines Mitgliedes im eigenen Arbeits-kreis sowie eine gemeinsame Fachexkursion aller niederöster-reichischen Stiermast-Arbeits-kreise im Juni runden das Jahr ab. Ein Mitglied im Arbeitskreis Stiermast profitiert in erster Li-nie vom Erfahrungsaustausch der fachlich versierten Berufs-kollegen. Ergänzend wird eine Hilfestellung angeboten, um persönliche und unternehmeri-sche Ziele während der Umset-zung einzelner Vorhaben zu er-reichen.

Für weitere Informationen zum Arbeitskreis Stiermast wenden Sie sich an Emanuel Huber unter Tel. 05 0259 23207.

bis Ende Jänner. Der Arbeitskreis widmet sich im Februar voll und ganz der Betriebszweigauswer-tung. Beim „Highlight“ des Jah-res werden biologische und öko-nomische Kennzahlen aus dem abgelaufenen Kalenderjahr aus-gewertet und anschließend in-nerhalb der Gruppe veranschau-licht. Dabei gilt der Grundsatz, die Zahlen nur innerhalb der Gemeinschaft offen zu diskutie-ren und Verschwiegenheit nach außen zu bewahren.

Lösung in schwierigen Jahren

Die Wirtschaftsjahre 2013 und 2014 haben die Rindermäster vor enorme Produktionskos-ten gestellt. Die Antworten, wie man die Stiermast auch in die-sen schwierigen Zeiten trotzdem rentabel halten kann, haben viele Landwirte im Arbeitskreis Stiermast gefunden.

Der betriebliche Kennzahlenver-gleich lässt Stärken und Poten-ziale schnell erkennen. In der Folge lassen sich Zielsetzungen

lysiert. Darauf aufbauend hat jeder Betrieb die Möglichkeit, seine Mastration an die aktuel-len Grundfuttermittel anzupas-sen. Im Jahresverlauf wechseln-de Futterumstellungen und neue Rationskonzepte werden jeder-zeit an die Bedarfsnormen einer leistungsgerechten Ration ange-glichen.

Intensive Winterarbeit

Im November/Dezember arbei-ten Fachreferenten festgelegte Schwerpunkte, wie zum Beispiel Futterqualitäten, Fütterungskon-zepte, Tiergesundheit und Stall-klima auf. Sobald es die Themen erlauben, stellen Betriebsbesich-tigungen oder Feldbegehungen praxisnahe Verknüpfungen her. Um aussagekräftige ökonomi-sche Daten zu erhalten, werden in diesem Zeitraum auch die Kos-ten für selbst erzeugte Futtermit-tel erhoben und festgelegt. Die Datenerhebung erfolgt anhand des Aufzeichnungsprogramms LBG-Mastrind sowie unter Mit-hilfe erfahrener Dateneingeber

Der Arbeitskreis Stiermast fei-ert nächstes Jahr sein 20-jähri-ges Bestehen und genau so lan-ge sind auch einige Betriebe schon überzeugte Mitglieder in diesem „Fachgremium“. In Nie-derösterreich gibt es neun regio-nale Arbeitskreise mit rund 110 Betrieben. Bei etwa vier Treffen pro Gruppe und Jahr arbeiten die Mitglieder aktuelle Themen rund um die intensive Stiermast auf, diskutieren sie und gewinnen praxisrelevante Erkenntnisse.

Arbeitskreisjahr startet im Oktober

Das Arbeitskreisjahr startet im Oktober. Je nach Haupternte-zeit des Silomaises ziehen die Mitglieder ab zirka Mitte Okto-ber Grundfutterproben, die das Futtermittellabor Rosenau ana-

„Gemeinsam erfolgreich“ lautet das Motto im Arbeitskreis Stiermast und genau diese Chance der ständigen Weiterbildung sowie den regen Informationsaustausch wollen sich viele Landwirte nicht entgehen lassen.

stiermAst 110 betriebe in neUn arbeitskreisen

Rentabel in schwierigen Zeiten

Juni 2015 Arbeitskreise

die Landwirtschaft | 53 |

ÖKONOMIScHE und biologische Betriebskennzahlen werden jährlich erfasst so-wie in den Arbeitskreisgruppen zur Diskussion gebracht. Foto: LK NÖ/Emanuel Huber

DI eManuel huBeR Ref. haltung und fütterung Tel. 05 0259 23207 [email protected]

Das erwartet der Stiermast-Arbeitskreis von seinen Mit-gliedern.

Regelmäßige und aktive Teil-nahme an den Arbeitskreis-veranstaltungen

Aufzeichnung von produk-tionstechnischen und wirt-schaftlichen Daten

Bereitstellung der Daten für Betriebsvergleiche in anony-misierter Form

Respekt, Offenheit, Wert-schätzung und gegenseitiges Vertrauen

Bezahlung des Mitgliedsbei-trags und der anfallenden Kosten für das EDV Pro-gramm

Mitgliederpflichten

herbert leitner macht beim AK Unternehmensführung und beim AK Stiermast mit. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Page 54: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Arbeitskreis – fachlich auf dem Laufenden bleiben

Zahlen aus dem eigenen Betrieb sind hilfreich, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen. Dabei geht es nicht nur um die Entscheidung, ob eine Investition sinnvoll ist. Im Betriebsalltag geht es um konkrete Detailfragen wie Futterkosten oder Tiergesundheit. Daher wird in den 15 Arbeitskrei-sen für Schweinehalter das Fach-programm von den Mitgliedern anhand der eigenen Interessen und Fragen zusammengestellt.

| 54 | die Landwirtschaft

Arbeitskreise Juni 2015

wie wird die Fleischbeschaffenheit beurteilt – Vor-Ort-Arbeitskreis bei der ÖSPA. Foto:LK NÖ/Gerner

Hier gibt es handfeste Ergebnisse zum eigenen Betrieb und ein um-fangreiches Angebot, um fach-lich am Ball zu bleiben. Die jähr-liche Auswertung im Ferkel- und Mastbereich ist ein Fixpunkt in den Arbeitskreisen Schweinehal-tung: Wie hoch waren meine Fut-terkosten? Was habe ich pro Fer-kel oder Mastschwein erlöst? Wie viele Ferkel wurden verkauft und wie waren die Tageszunahmen?

Detaillierte Überblick

Die Arbeitskreisauswertung bietet einen detaillierten Überblick über die Jahresergebnisse in der Schwei-nehaltung am Betrieb und zeigt die eigenen Stärken und Schwächen im Vergleich zu anderen Betrieben innerhalb der Sparte. Die Zusammenstellung der Jahres-auswertung erfolgt über eine ein-heitliche Auswertungssoftware. Bei der ersten Erhebung gibt es Unter-stützung von den Arbeitskreisbe-treuern. Die Daten selbst sind in der Regel bereits am Betrieb vor-handen und müssen lediglich zu-sammengeführt werden.

Kann man als Ferkelproduzent, Schweinemäster oder kombinierter Betrieb Geld verdienen? Über diese Fra-ge lässt sich anhand von Kalkulationen trefflich streiten. Wer es für den eigenen Betrieb genau wissen will, sollte sich die Arbeitskreise Schweinehaltung näher anschauen.

schwein Mit deM arbeitskreis den eiGenen betrieb weiter entwickeLn

Wann bringen Schweine Scheine?

Wo liegen Unterschiede in Schweinemastbetriebenbeispiel Unterschied bei erlös und futterkosten zwischen Leistungsvierteln 2014

0

2

4

6

8

10

Erlösunterschied (€)

Unt

ersc

hied

in E

uro

je M

asts

chw

ein

Unterschied Futterkosten (€)

DI MaRTIna geRneR Ref. haltung und fütterung Tel. 05 0259 23211 [email protected]

detaillierte Jahresauswertung des eigenen Betriebs und Betriebsver-gleiche: biologische Kennzahlen, Erlöse und Kosten in der Ferkelpro-duktion und Schweinemast

vier bis sechs Veranstaltungen/Jahr: Fachaustausch mit Berufskolle-gen und Beratern, Workshops, Seminare, Vorträge, Exkursionen

regelmäßiger Newsletter zu aktuellen Themen in der Schweinehal-tung

Untersuchungsaktionen, zum Beispiel FuttermittelNetzwerk mit Berufskollegen und Beratern über mehrere Jahre:

Unterstützung bei der Umsetzung von Maßnahmen und bei der Datenerhebung

Detailerhebungen, zum Beispiel Mastschweinesortierung und Schlachtdaten, Stallplatzbewertung

Was bringt die Mitarbeit im arbeitskreis ?

Schwerpunktthemen

Pro Jahr finden vier bis sechs Ver-anstaltungen statt. In der ver-gangenen Wintersaison gab es beispielsweise folgende Schwer-punktthemen:Über Rückmeldung von

Schlachtdaten die Tierge-sundheit verbessern.

Abferkelbuchten mit Bewe-gungsmöglichkeit – Exkursio-nen und Diskussion mit Be-triebsleitern, die am Projekt „ProSau“ teilnehmen.

Maisqualität Ernte 2014:

Untersuchungsaktion – Was tun bei Toxinbelastung?

Workshop „Stallklima für Schweinemäster“

Körnersorghum in der Schwei-nefütterung – eine Alternative zu Mais?

Wie werde ich Mitglied?

Jeder Schweinebetrieb kann Mit-glied im Arbeitskreis werden. Bei einem unverbindlichen „Schnup-pertreffens“ kann man den Arbeits-kreis in der Region kennenlernen. Voraussetzungen für die Mitglied-schaft sind die regelmäßige Teil-nahme an Veranstaltungen und die Bereitstellung der Kennzahlen für die Jahresauswertung.

AnsprechpartnerMartina Gerner, Tel. 05 0259 23211 [email protected]

Page 55: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 Arbeitskreise

die Landwirtschaft | 55 |

Hierbei werden die biologischen und ökonomischen Kennwer-te des abgeschlossenen Jahres der einzelnen Betriebe und des Arbeitskreises anhand der Jah-resauswertung betrachtet und analysiert. Die dadurch veran-schaulichten Unterschiede der einzelnen Kennwerte zu den Vor-jahren des Arbeitskreises und der Betriebe werden innerhalb der Gruppe diskutiert und bei offe-nen Fragen gegenseitig Hilfestel-lung geleistet.Den Abschluss einer Bildungs-saison bildet das vierte Arbeits-kreistreffen mit einer Betriebsbe-

oder mehrere Lämmermastbe-triebe verbunden. Auf der zwei-ten Arbeitskreisveranstaltung der Bildungssaison, vorwiegend im November/Dezember, arbeiten Fachleute Themen auf, die sich die Arbeitskreismitglieder wün-schen, wie zum Beispiel Klassi-fizierung von Schlachtkörpern, Fütterungskonzepte, Tiergesund-heit und das aktuelle Krankheits-geschehen in Österreich, Stall-bau und Stallklima. Wenn die ge-wünschten Fachthemen durch Praxiserfahrungen gestützt wer-den können, wird ebenfalls eine Betriebsbesichtigung organisiert.

Daten in Aufzeichnungspro-gramm eingeben

Über das ganze Jahr hinweg er-heben die jeweiligen Arbeits-kreismitglieder alle für den Arbeitskreis wichtigen ökono-mischen Daten ihres Betriebes und geben diese in ein Aufzeich-nungsprogramm für Schaf- und Ziegenhalter ein.

Im Frühjahr, Februar/März, steht das Treffen des Arbeitskreises voll und ganz unter dem Thema der Betriebszweigauswertung.

Was ist der Arbeitskreis Lämmermast?

In Niederösterreich nehmen 14 Betriebe am Arbeitskreis Läm-mermast teil. Die Mitglieder tref-fen sich drei- bis viermal im Jahr. Im Rahmen dieser Veranstaltun-gen diskutieren sie die aktuel-le Situation in der Schafhaltung und ihre Auswirkungen auf die Lämmermastbetriebe. Es werden auch die Betriebe und ihre ganz speziellen Merkmale beleuchtet, besprochen und herausgestellt.

Was bringt ein Arbeits-kreisjahr mit sich?

Das erste Arbeitskreistreffen in einer neuen Bildungssaison liegt meistens im Oktober. Bei diesem Treffen bekommen die Arbeits-kreismitglieder die neuesten In-formationen zur Fütterung und die Möglichkeit, in den folgen-den zwei Monaten Futtermittel-proben ihres Betriebes zu ziehen und untersuchen zu lassen. An-hand dieser Futtermittelanaly-sen kann der Betrieb, wenn der Bedarf besteht, ein speziell ab-gestimmtes Futterrationskonzept erstellen lassen. Dieses Treffen ist oft mit einer Exkursion auf einen

Auch die kleinen Wiederkäuer sind in der Leistung ganz groß – davon sind wir im Arbeitskreis Lämmermast überzeugt, nutzen das Potential unserer Tiere, unseres Wissens und der ständigen Weiterbildung.

lämmermAst vierzehn betriebe in eineM arbeitskreis

Klein mit großer Leistung

Das erwartet sich der AK Lämmermast von seinen Mit-gliedernvertrauensvolle, offene und

auf gegenseitigen Respekt basierende Zusammenarbeit

regelmäßige und aktive Teil-nahme an den Arbeitskreis-veranstaltungen

Erhebung und Bereitstellung der betriebseigenen Daten

Der aK fordert

Manuela KRenn, B.Sc. nö. landeszuchtverband für Schafe und Ziegen Tel. 05 0259 46903 [email protected]

Foto

: LK

/Pöc

hlau

er-K

ozel

der ak bietetDas bietet der AK LämmermastInformation aus erster HandProduktionstechnische und ökonomische

Auswertung des BetriebszweigesKennzahlenvergleiche mit anderen BetriebenStärken/Schwächen-Analyse des eigenen BetriebesVorträge, Stallseminare zu Themen wie Fütterung, Fruchtbarkeit und

TiergesundheitFachexkursionen und Erfahrungsaustausch zu aktuelle Themen Findung von Verbesserungsmöglichkeiten und KostenpotentialenHilfestellung zur Erreichung persönlicher und unternehmerischer ZieleUnterstützung bei der Lösung von betriebsspezifischen Problemen

sichtigung eines unserer Arbeits-kreismitglieder. Diese Exkursion findet im Mai/Juni statt, wenn die Arbeitskreismitglieder dies möchten.Für weitere Informationen zum Arbeitskreis Lämmermast wen-den Sie sich an Manuela Krenn B.Sc., Nö. Landeszuchtverband für Schafe und Ziegen, Tel. 05 0259 46903, [email protected]

Page 56: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 56 | die Landwirtschaft

Arbeitskreise Juni 2015

Frühjahr ausgeteilt und in der Gruppe besprochen.

Beitritt jederzeit möglich

Der Beitritt in den Arbeitskreis Biogas NÖ ist jederzeit möglich. Voraussetzung für eine Teilnah-me ist die Mitgliedschaft bei der ARGE Kompost und Biogas NÖ. Weiters sollten Einsteiger eine gewisse Offenheit und Bereit-schaft zur Mitarbeit in den Ver-anstaltungen mitbringen, um einen intensiven Erfahrungsaus-tausch zu ermöglichen. Eine wei-tere Voraussetzung ist die Bereit-stellung der Betriebsdaten, damit eine Betriebszweigauswertung für die Biogasanlage erstellt wer-den kann.Für weitere Fragen stehen das LFI Niederösterreich und der Arbeitskreisleiter des Arbeitskrei-ses Biogas NÖ, Stefan Polly, gerne zur Verfügung.

kosten und sonstige Kosten. Um eine noch detailliertere Auswer-tung zu erhalten, werden die Be-triebszweigauswertungen je nach Anlagenart und je elektrischer Engpassleistung vorgenommen. Unter Anlagenart unterscheidet man Nachwachsende-Rohstoff-Anlagen, abgekürzt NAWARO-Anlagen oder Abfallanlagen. Bei der elektrischen Engpassleistung gibt es die Leistungsklassen ≤ 200 kWel, 201 bis 499 kWel und ≥ 500 kWel.

Stärken-Schwächen Analyse

Vergleicht man die Kostenstruk-turen einer Anlage mit den nie-derösterreichischen Arbeitskreis-durchschnitten, kann jeder Be-treiber die eigenen Stärken und Schwächen selbst erkennen.Weiters wird zusätzlich ein verti-kaler Vergleich erstellt. Dadurch kann jedes Mitglied das ausge-wertete Jahr mit seinen vergange-nen Jahren vergleichen.Diese schriftlichen Auswertun-gen werden in einer eigenen Arbeitskreisveranstaltung im

Arbeitskreismitglieder techni-sche Änderungen an Biogasan-lagen. Diverse Feldversuche wer-den besichtigt und besprochen. Weiters bietet der Arbeitskreis jährlich eine Auslandsexkursion nach Deutschland zur Energy-Decentral-Fachmesse oder Agri-technica-Fachmesse.Darüber hinaus genießen die Arbeitskreismitglieder durch die Mitgliedschaft der ARGE Kom-post und Biogas NÖ den Vorzug einer Versicherung für Rechts-chutz und Rechtsberatung.

Betriebsspezifische Auswertung

Um die Stärken und Verbesse-rungspotentiale von Mitglieds-anlagen zu erkennen, benötigt der Arbeitskreis einheitliche Be-triebsdaten. Mit den jährlich erfassten Daten wird eine Be-triebszweigauswertung erstellt. Dadurch haben die Mitglieder einen genauen Einblick in die Kostenstrukturen ihres Betrie-bes, wie Direktkosten, Betriebs-kosten, Anlagenkosten, Personal-

wissensVorsprUng verschaffen die Exkursionen zu Arbeitskreismitgliedern (li) und die Fachveranstaltungen und Work-shops (re) in Groß- und Kleingruppen. Der gemeinsam Erfahrungsaustausch bringt alle weiter. Foto: LK NÖ/Polly

Die Mitglieder des Arbeitskreises Biogas NÖ erarbeiten und behan-deln wissenswerte Themen ge-meinsam in Workshops in Klein- und auch in Großgruppen. Be-reits 61 Biogasanlagenbetriebe in Niederösterreich profitieren von der Arbeitskreisarbeit und entwi-ckeln sich für die Zukunft weiter. Durch die aufbereiteten Themen haben die Arbeitskreismitglieder einen Wissensvorsprung gegen-über Nichtmitgliedern. Beim gemeinsamen Erfahrungsaus-tausch teilt die Gruppe positive aber auch negative Erfahrungen. Durch diesen offenen Austausch erzielen sie einen gemeinsamen Lernfortschritt.

Mitgliederrundschreiben verschaffen Infovorsprung

Mitgliederrundschreiben ergän-zen den Informationsvorsprung. Diese Aussendungen beinhalten zum BeispielÄnderungen von Gesetzen,

Verordnungen und Richtli-nien sowie Normen,

Informationen über externe Veranstaltungen,

Erinnerungen an gesetzliche Meldefristen,

gesetzeskonform gestaltete Formulare, wie zum Beispiel den Warenbegleitschein für die Abgabe von Biogasgülle,

Angebote über verfügbare Substrate von Landwirten so-wie

spezielle Bezugskonditionen von Firmen, wie zum Beispiel für die vorgeschriebene Ana-lyse der Nährstoffbestimmun-gen in der Biogasgülle oder im Gärrückstand.

Bei Betriebsbesichtigungen und Exkursionen präsentieren

Sie sind Betreiber einer Biogasanlage und sind an einer laufenden Weiterbildung gemeinsam mit Berufskol-legen interessiert? Ebenso wollen Sie wissen, wo bei Ihrer Anlage noch Verbesserungspotenziale vorliegen? Dann wäre ein Einstieg in den Arbeitskreis Biogas NÖ anzustreben.

BIOGAS NÖ 61 bioGasanLaGenbetreiber enGaGieren sich iM arbeitskreis

Praktischer Wissensvorsprung

STefan Polly Ref. Technik und energie Tel. 05 0259 25311 [email protected]

Page 57: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Leben

SeeliSch GeSundSVB bietet Hilfestellungen Seite 59

AuS dem lebenVerbissen Seite 59

RezepttippPikante Kirschvariation Seite 60

lAndeSentScheidWeinbau-Wissen gefragt Seite 62

AuSfluGStippTanzevent im Waldviertel Seite 62

feSt Auf deR SchAllAbuRGMost und Kultur Seite 62

tRAditionell

Erdbeerfelder öffnen ihre Tore Seite 58

eRholSAm

Ein Urlaub auf dem Bauernhof Seite 59

enGAGieRt

Bäuerin trifft auf Konsument Seite 60

der Garten im Juni

Der Juni ist das Rosen-Monat. Gerade am Anfang des Monats stehen alle Rosen in voller Blüte. Damit diese Gehölze für den zweiten Blütenflor genug Kraft haben, sollten Sie jetzt noch einmal kräftig düngen. Nehmen Sie organische Dünger mit lang anhaltender Wirkung. Im Laufe des Monats verblühen viele Rosenblüten. Durch einen Rück-schnitt der abgeblühten Triebe, stimulieren Sie die Rose, erneut Blütenknospen zu bilden. Auch bei allen anderen Frühlings-blühern sollten Sie die Blüten entfernen. Gerade Rhododend-ren danken es Ihnen mit üppiger Blüte im nächsten Jahr. Wenn Sie die früh blühenden Klematis ebenfalls nach der Blüte ein wenig zurückschneiden, bilden diese im Sommer einen schö-nen, zweiten Blütenflor. Ende des Monats sollten Sie auch den Rasen noch einmal düngen.

unter anderem auch rosa Hoch-blätter, gerandete Blätter oder einen besonderen Austrieb haben. Um den richtigen Hartriegel zu fin-den, lassen Sie sich in Ihrer Baum-schule beraten.

DI CHrISTIan KornHerr

tragen sie auch rote essbare Früch-te. Bei der Standortwahl sollte ein sonniger bis halbschattiger Stand-ort gewählt und unbedingt Stau-nässe sowie Kalk vermieden wer-den. Der Boden sollte humos, neu-tral bis leicht sauer und frisch sein. Tipp: Es gibt zahlreiche Sorten, die

SoRtenvielfAlt Experten unterscheiden wegen ihrer Herkunft amerikanische (Cornus florida) und asiatische Blumenhartriegel (Cornus kousa) mit ihren japani-schen und chinesischen Varietäten. Alleine bei der asiatischen Sortenvielfalt hat der Hobbygärtner unbegrenzte Wahlfreiheit. Foto: LK NÖ/Kornherr

Asiatische Blumenhartriegel bil-den große Sträucher oder kleine Bäume. Die Äste sind straff auf-recht und etagenförmig angeord-net. Die Pflanze wird vier bis sechs Meter hoch und vier bis fünf Meter breit. Sie ist damit ein Highlight für Hobbygärtner, die genug Platz in ihrer grünen Oase haben. Denn besonders gut wirken Blumenhart-riegel, wenn sie in Einzelstellung in den Garten gepflanzt werden. Dabei sollte man auch bedenken, dass der chinesische Blumenhart-riegel sogar noch etwas größer wird. Die unscheinbaren runden Blütenköpfchen werden von vier weißen spitz zulaufenden Hoch-blättern umgeben, womit sie trotz-dem eine große Fernwirkung er-zielen. Sie blühen von Mai bis Juni. Eine leuchtend rote Herbstfärbung rückt den Blumenhartriegel zum Ausklang der Gartensaison noch-mals in den Mittelpunkt. Mitunter

Der Blumenhartriegel bringt mit seiner Sortenvielfalt nicht nur im Sommer Farbe in den Garten auch im Herbst ist er ein Blickfang. Man hat die Qual der Farbenwahl.

blumenhARtRieGel Gartenpflanze des Jahres 2015

Bunte Vielfalt für zu Haustipp von Johannes Käfer, Obmann der Gärtnervereini-gung NÖ.

Foto

: zVg

Sonnwendfeuer: Menschen besinnen sich auf alte Bräuche. Seite 58

Foto

: mom

osu/

pixe

lio

Page 58: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

sommerzeit ist almfestzeit

Am 13. Juni heißt es für Wander-liebhaber wieder „Rauf auf die Alm“. Denn die Saison star-tet und hält auch heuer so manches Highlight parat. Den Anfang macht der „Schwaigen-Reigen“ im Wechselgebiet. Zum neunten Mal lockt das Festival der Almhütten am Wechsel nun schon große und kleine Gäste in die luf-tigen Höhen. Almführungen und volksmusikalische Wanderwege warten auf die Besucher. Das Fest findet am Samstag, 13. Juni, ab 10 Uhr statt. Um Voranmeldung unter Tel. 0800/808117 wird gebeten.

Näheres zu den Programmhigh-lights auf www.schwaigen-reigen.at. Weitere Feste auf den Almen gibt es im Folder „Almfeste in Nie-derösterreich 2015“, der unter www.almwirtschaft.com kostenlos heruntergeladen werden kann.

Fröhlich lachend zischen Kinder umher. Autos parken querfeldein und ein ständiges Kommen und Gehen gehört quasi zum guten Ton. Jahr für Jahr sorgt die Erd-beersaison für eine ganz beson-deres Flair auf den heimischen Feldern. Dass es die rote Frucht bereits seit der Steinzeit, gibt än-dert nichts an ihrer Beliebtheit bei Herrn und Frau Österreicher. Ganze drei Kilogramm verspei-sen die großen und kleinen Ge-nussliebhaber pro Jahr. Doch wo-her kommt die im Volksmund auch „Ananas“ genannte Frucht überhaupt? Bereits in der Stein-zeit waren die wilden Formen der Erdbeeren bereits bekannt. Als Arzneipflanze hielt sie schließ-lich im Mittelalter Einzug in Apo-thekengärten. Ihren tatsächlichen Siegeszug trat die Erdbeere aller-dings erst im 18. Jahrhundert an. Damals wurden Arten mit größe-ren Früchten aus Amerika nach Europa gebracht. Wie es der Zu-fall so wollte, kreuzten sich zwei Erdbeerarten aus Übersee. Die heutige Gartenerdbeere entstand und war besonders in Haus- und

Alte bRäuche Die Sommersonnen-wende am 21. Juni wird allerorts ge-bührend gefeiert. Foto: momosu/pixelio

Sonnenwende: Ein Grund zu feiern

diesem Tag ihren höchsten Punkt und überall im Land werden des-halb Feuer entzündet. Sie sollen die Kraft der Sonne symbolisieren. Um die bösen Geister und Krank-heiten soll sich seit jeher eine Pup-pe in alten Kleidern kümmern. Dieser Sonnwendhansel wird bis heute auf den Scheiterhaufen ver-brannt, um unliebsame Überra-schungen abzuwehren. Lebendi-ges Brauchtum also, das bis heute noch verzaubert.

Es ist die Zeit der Sonnwendfeuer und Feuerwerke. Die Zeit, in der die Menschen alte Bräuche wie-der aufleben lassen und sich an herumschwirrenden Glühwürm-chen erfreuen. Der 21. Juni ist ein Tag, der es zweifelsohne in sich hat und für eine ganz besonde-re Abendatmosphäre sorgt. Na-türlich nur dann, wenn auch das Wetter mitspielt und seinen Teil zum Gelingen der Feierlichkei-ten beiträgt. Die Sonne erreicht an

Im Kalender

Juni 2015MO, 1. WELTMILcHTAGDO, 4. FRONLEIcHNAMSO, 14. VATERTAGMi, 17. SChwEndTagSO, 21. SOMMERBEGINNMI, 24. JOHANNES DER TäUFERMO, 29. PETER UND PAULdi, 30. SChwEndTag

eRdbeeRSAiSon GeStARtet

Jahr für Jahr ein GenussErdbeeren haben wieder Hochsaison. Der Anbau der süßen Früchte hat in NÖ bereits lange Tradition. Seit über 40 Jahren kann man sie sogar selbst pflücken.

| 58 | die landwirtschaft

brauchtum Juni 2015

fRuchtiG, fRiSch und SAiSonAl Erdbeeren im Frühsommer, Pfirsiche im Sommer und Zwetschken im Herbst. Reif geerntetes, frisches Obst schmeckt am besten und steckt voller gesunder Inhaltsstoffe. Foto: LK NÖ/Heidegger

Schlossgärten gern gesehen. Doch bis sich schließlich die ersten Selbstpflückfelder hierzulande breit machten, sollte noch einige Zeit ins Land ziehen. Denn erst vor etwa 40 Jahren fassten die ersten Erdbeerfelder in Niederösterreich Fuß und beglücken seitdem Jahr für Jahr die Obstliebhaber. All jene,

die das nächste Erdbeerparadies in ihrer Nähe suchen, werden auf www.niederoesterreichs-bauern.at ganz leicht fündig. Und so ist das nächstgelegene Erdbeer-feld heutzutage nur mehr einen Mausklick entfernt.

eVa PoSCH

Herrliche Touren zu den schönsten Almen, einladende Aufstiege, überwältigende Ausblicke und gemütliche Hütten lernen Sie im lang er-warteten Almanach kennen. Jede der 54 Almen zwischen dem Ybbstal und der Buckli-gen Welt stellt sich mit Foto und großer Lagekarte vor. Der NÖ Alm- und Weide-wirtschaftsverein garantiert

Insidertipps: Auf einen Blick sehen Sie Einkehr-

und Übernachtungsmöglichkeiten, Schwierigkeits-

grad und Aufstiegsvarianten.Von ausgedehnten Rundstrecken bis zu heraus-

fordernden Aufstiegen ist für anspruchsvolle

Wanderer ebenso wie für vergnügte Geher etwas

dabei. Weglänge, Gehzeit, Familientauglichkeit

und Besonderheiten entlang des Weges werden

übersichtlich präsentiert. Hüttenbewirtschafter

und Öffnungszeiten werden ergänzt durch An-

gaben über Almbewirtschafter, Weidetiere und

touristische Angebote in der Umgebung. Im Extrateil erfahren Sie mehr über Feste, Lie-

der und Bräuche auf den Almen. Sie lesen über

die Sprache der Alm, die Tourismusregionen

im alpinen Niederösterreich. Zu Ihrer Sicher-

heit lernen Sie mehr über das richtige Verhal-

ten beim Zusammentreffen mit Weidetieren.

Erhältlich ist der Almanach Niederösterreich

beim NÖ Alm- und Weidewirtschaftsverein zu

einem Preis von 16,90 € zzgl. Versandspesen

oder im Buchhandel. Bestellungen werden unter

Tel. 05 0259 46700 oder [email protected]

entgegengenommen.

ALMFeste in Niederösterreich

Freizeiterlebnis ALMDer NÖ Almführer

Fotos: zVg, Layout: LK NÖ

2015

Almen sind durch Almwirtschaft

entstanden und können nur durch

Almwirtschaft erhalten werden!

Almen sind ein seit Jahrhunderten gewachsener

Teil unserer heutigen Kulturlandschaft. Sie besche-

ren uns eine Vielzahl an positiven Dingen: Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere

Produktionsgrundlage wertvoller und

gesunder Lebensmittel Erholungsraum für uns alle

Weitere Informationen:NÖ Alm- und Weidewirtschaftsverein

Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten

Tel. 05 0259 46700, [email protected]

www.almwirtschaft.com

Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Foto

: LK

/Eva

Pos

ch

Page 59: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Immer häufiger stoßen Bäuerin-nen und Bauern durch die Viel-zahl an Mehrfachbelastungen an ihre Grenzen. Schicksalsschläge, Erkrankungen im Familienkreis oder andere schwierige Lebens-lagen, wie Generationskonflik-te oder Zukunftsängste können die seelische Gesundheit gefähr-den. Die Sozialversicherungs-anstalt der Bauern (SVB) bietet genau hier entsprechende Hil-festellungen an. Unter dem Ti-tel „Auszeit für Pflegende“ fin-den beispielsweise all jene etwas Abstand, die sich um die Pfle-ge eines Angehörigen zu Hau-se kümmern. Zusätzlich bietet die SVB auch Gesundheitsaktio-nen für Frauen und Männer, die eine Auszeit vom Alltag, gespickt mit neuen Sichtweisen benöti-gen. Nähere Informationen zu den speziellen Angeboten unter Tel. 0732/76 33-4370.

Gesund in den Sommer

Juni 2015 leben

die landwirtschaft | 59 |

Verbissen„Wir sind wie zwei Hunde, die sich in eine Wurst verbissen haben. Keiner gibt nach, denn das würde verlieren bedeuten“, versuchte er die verfahrene Situation zu erklären.

Situationen wie diese erlebe ich immer wieder in der Beratung. Zwischen Ehepartnern, Jungen und Alten, Geschwistern, Nach-barn oder Arbeitskollegen. Jedes Alltagsproblem bietet einen Anlass, darüber zu streiten, wer nun mehr im Recht ist oder mehr Schuld hat. Dabei ist sich jeder sicher, selbst im Recht zu sein und dass der andere die alleinige Schuld an der verfahrenen Situation trägt.

Grundsätzlich mag sich jeder Mensch so gut wie möglich vor Übergriffen und Verletzungen schützen. Aus dem schmerzvollen Erleben einer früheren Verletzung heraus lassen sich viele Men-schen eine „dicke Haut“ wachsen. Diese schützt zwar, hindert aber auch Wohlgemeintes wahr - und anzunehmen. Die Furcht vor neuerlicher Verletzung lässt manche auch wie ängstliche Tiere agieren, die ihr Nackenfell sträuben, knurren und mit den Zähnen fletschen. In ihrer Unsicherheit hoffen sie darauf, ihren Kontrahenten damit soweit einzuschüchtern, dass er selbst vor seinem Gegenüber Angst bekommt und diesem nicht zu nahe tritt. Nicht selten ist die Folge eine Patstellung, die zwar keinem gut tut, in der sich aber auch keiner traut, von sich aus sein Ver-halten zu ändern.

Der Ausweg besteht wie so oft darin, eingefahrene Muster zu durchbrechen. Bekanntlich macht der Ton die Musik. Für die tägliche Kommunikation liegt darin der Auftrag, Worten und Tonfall ihre Schärfe und Grobheit zu nehmen. Ebenso wichtig ist bewusstes Zuhören. Hören, was der andere zu sagen hat und wie es ihm geht und dies einfach als seine Wahrheit zu nehmen, an-statt sofort nach Rechtfertigung, Gegenargumenten oder Schuld-zuweisungen zu suchen.

Nicht zuletzt hilft der Blick, dass auch wenn sich zwei in ein Problem verbissen haben, jeder für sich ein wertvolles Wesen mit liebenswerten Seiten ist. Was macht uns glücklicher? Einander anzufauchen oder vielleicht doch mal wieder anzulächeln und einander ein gutes Wort zu schenken?

bäuerliches Sorgentelefon Tel. 0810/676 810 www.lebensqualitaet-bauernhof.at

di Anna ecklDipl. Lebens- und SozialberaterinTel. 0664/6025925801

aus dem Leben

hilfe in kRiSenzeiten Präventiv-maßnahmen der SVB sollen seelische Gesundheit stärken. Foto: LK NÖ/Posch

SommeRfeelinG Am bAueRnhof Familien, Pärchen, Freunde – alle kommen bei Urlaub am Bauernhof auf ihre Kosten. Je nach Hof warten unterschiedliche Specials auf die Gäste. Foto: UaB

Ein Urlaub der etwas anderen Art

kosten: Das Angebot ist vielsei-tig und für jeden Geschmack und jedes Alter ist das Passende dabei. Selbst Führungen durch den Weinkeller oder eine unter-haltsame Traktorfahrt sind da-bei inklusive. Auf www.urlau-bambauernhof.at können sich Interessierte auf die Suche nach ihrem ganz persönlichen Favo-riten begeben.

Der Sommer kann kommen und mit ihm die Urlaubszeit. Denn die Urlaub am Bauern-hof-Anbieter in Niederöster-reich sind bestens gerüstet. Sie alle haben sich wieder einiges für ihre Gäste überlegt und hal-ten ein einzigartiges Programm bereit. Die Natur erleben, Tiere kennen und lieben lernen oder selbst gemachte Produkte ver-

Page 60: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 60 | die landwirtschaft

leben Juni 2015

rer. Um aber in ganz Niederös-terreich präsent zu sein, braucht es weitere helfende Hände, die sich zur Seminarbäuerin oder zum Seminarbauer ausbilden lassen. Die Ausbildung ist auf 17 Kurstage aufgeteilt und umfasst Themenschwerpunkte wie Prä-sentations- und Vortragstechnik, Grundlagen der Ernährung bis hin zu Persönlichkeitsbildung. Schon im Herbst besteht für In-

wirtschaft einzutreten. In den Kochseminaren wird bäuerli-ches Küchenwissen mit Fakten zu den jeweiligen Lebensmit-teln unterhaltsam kombiniert. „Ziel ist es, die Kochseminare flächendeckend in ganz Nieder-österreich anzubieten. Die Wir-kung unserer Einsätze ist enorm und vermittelt den Menschen wieder mehr Verständnis für die Landwirtschaft“, so Lust-Saube-

wie wir Bauern wirklich arbeiten. Viele wissen gar nicht, wann was wächst und wie saisonale Kü-che zu einem Geschmackserleb-nis werden kann“, erklärt Elisa-beth Lust-Sauberer, Obfrau der Seminarbäuerinnen. Aus die-sem Grund hat sich die leiden-schaftliche Köchin gemeinsam mit ihren Kolleginnen dazu ent-schlossen, als Botschafterin für die niederösterreichische Land-

Woran erkennt man die Qualität von Gemüse, Obst oder Fleisch? Was macht bei der Verarbeitung den kleinen aber feinen Unter-schied? Diesen und noch ande-ren Fragen gehen die Teilneh-mer der UrGut! Kochseminare auf den Grund. Eigens ausgebil-dete Seminarbäuerinnen stehen Interessierten dabei Rede und Antwort. „Es geht uns darum, die Konsumenten zu informieren,

uRGut! kochSeminARe saisonale hiGhliGhts für Genussliebhaber

Wenn kochen zum Erlebnis wird

Auch heuer sorgen die Seminarbäuerinnen für Ab-wechslung in Niederösterreichs Küchen. Sie stehen den Profis und anfängern am herd mit Rat und Tat zur Seite und bringen kreative Rezeptideen aufs Teller. Elisabeth Lust-Sauberer erklärt, wie man Seminarbäuerin werden kann.

UrGut!

Page 61: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 leben

die landwirtschaft | 61 |

Hühnchen trifft KirscheRezepttipp Für die Marinade Ing-wer, Essig und Honig verrühren, die Hendlhaxen damit gut bestrei-chen und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank marinieren lassen. Die Hendlhaxen salzen und pfef-fern, auf ein Backgitter legen und in das heiße Backrohr schieben. Dar-unter ein Blech mit Wasser zum Abtropfen stellen. Die Hendlhaxerl etwa 40 Minuten knusprig braun braten lassen. Zwischendurch mit der Marinade einige Male bestrei-chen.

In der Zwischenzeit Schalotten fein hacken und den Speck fein würfelig schneiden. In einer hei-ßen Pfanne in etwas Fett knusprig braun braten. Zucker zugeben und mit einem Schuss Weißwein ablö-schen. Etwas gehackten Rosmarin und die entsteinten Kirschen da-zugeben und kurz andünsten.Tipp: Dazu Bandnudeln servieren.

zutAten4 Hendlkeulen

Marinade: gemahlener Ingwer,

2 EL Weißwein Essig,

1 EL Honig, Salz, Pfeffer

Rosmarinkirschen: 2 Schalotten,

50 g Frühstücksspeck,

1 EL Butter, 1 TL Zucker,

1 Schuß Weißwein, etwas

Rosmarin gehackt,

400 g Kirschen

teressierte die Möglichkeit, mit dem entsprechenden Zertifikats-lehrgang ein Zeichen zu setzen und selbst zum Botschafter der niederösterreichischen Land-wirtschaft zu werden. Wie das in der Realität aussieht, stellen die Seminarbäuerinnen derzeit in ihren Kochseminaren „Spar-gel und Erdbeeren“ sowie „Kir-

schen“ unter Beweis. „Wir wol-len zeigen, was unser Obst und Gemüse made in Niederöster-reich alles zu bieten hat. Moder-ne Küche aber auch Wissen rund um Saisonalität und Regionalität werden bei uns groß geschrie-ben“, ist Lust-Sauberer über-zeugt. Kombiniert wird dies mit einer gehörigen Portion Humor

und Spaß. Damit kommt auch der Fun-Faktor nicht zu kurz. Also egal ob angehende Semi-narbäuerin oder nicht – in den UrGut! Kochseminaren kommt jeder auf seine Kosten und kann den Kochprofis noch so manches Küchengeheimnis entlocken.

eVa PoSCH

kochen mit humoR Das wichtigste „Gewürz“ bei den UrGut!-Kochseminaren ist die gute Stimmung. Miteinander zu kochen ist die halbe Arbeit und der dop-pelte Spaß. Beim kulinarischen Abschluss wird gemeinsam genossen, was ge-meinsam zubereitet wurde. Fotos: Julia Wesely

zeRtifikAtSlehRGAnG SeminARbäueRin/-bAueR

17 Kurstage von jeweils 9 bis 17 Uhr ab herbst 2015. Weitere Informationen unter Tel. 05 0259 26203.

nähere Infos

Foto

: LK

/Elis

abet

h H

eide

gger

ort Spargel & erdbeer Saftige kirschen

amstetten 12.06.2015, 1330– 1730 26.06.2015, 1330– 1730

baden 28.05.2015, 1700– 2100 25.06.2015, 1700– 2100

bruck/leitha 29.05.2015, 1700– 2100 23.06.2015, 1700– 2100

Gänserndorf 24.06.2015, 1800– 2200

Gmünd 10.06.2015, 1900– 2300 30.06.2015, 1900– 2300

hollabrunn 17.06.2015, 1800– 2200

horn (Mold) 17.06.2015, 1900– 2300 02.07.2015, 1900– 2300

Korneuburg 10.06.2015, 11.06.2015 1800– 2200

22.06.2015, 1800– 2200

23.06.2015, 1800– 2200

Krems 12.06.2015, 1700– 2100 ---

Melk 10.06.2015, 1800– 2200 08.07.2015, 1800– 2200

Mistelbach 22.06.2015, 1800– 2200

scheibbs 02.06.2015, 1800– 2200 02.07.2015, 1800– 2200

st. pölten 19.06.2015, 1700– 2100

tulln 26.06.2015, 1700– 2100

Waidhofen/thaya 18.06.2015, 1900– 2300 03.07.2015, 1900– 2300

Waidhofen/Ybbs 11.06.2015, 18.06.2015 1800– 2200

24.06.2015, 1800– 2200

25.06.2015, 1800– 2200

Wr. neustadt 05.06.2015, 1700– 2100 ---

zwettl 11.06.2015, 1900– 2300 01.07.2015, 1900– 2300

Page 62: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 62 | die landwirtschaft

landjugend Juni 2015

moSt & kultuR war auf der Schall-aburg im Bezirk Melk angesagt. Neben Tanz und Musik standen der Most und seine Produzenten im Mittelpunkt.

Ein Fest zu Ehren des MostesMost erfreut sich in der Bevölke-rung einer immer größer werde-nenden Beliebtheit. Eine Tatsache, die auch das Fest „Most & Kultur“ auf der Schallaburg einmal mehr unter Beweis stellte. Doch auch bei den im Vorfeld stattgefunde-nen Mostkosten in den einzelnen Sprengeln und Landjugendbezir-ken wurde ersichtlich, dass Most als Getränk wiederentdeckt wur-de und als Trendgetränk Einzug in unsere Gläser gehalten hat. Grund dafür sehen Mostliebhaber unter anderem in der herausragenden

Qualität, welche Mostproduzen-ten heutzutage zu bieten haben. Um ihre Leistungen zu würdi-gen und natürlich das Kultgetränk Most hochleben zu lassen, wurden die besten 16 Mostproduzenten kürzlich vor den Vorhang gebeten. Beim Mostfest der Landjugend auf der Schallaburg schuf man die pas-sende Kulisse und zeichnete sie und ihre Moste aus. Für das Rah-menprogramm sorgte die Kinder-volkstanzgruppe Wagram, die Konradsheimer Schuplattler und die Musikgruppe Schnopsidee.

SieGeRehRunG die Landesleitung Sandra Zehetbauer (1.v.r.) und harald hoch-edlinger (1.v.l.) gratulierten den Siegern gemeinsam mit den Ehrengästen Vi-zepräsident Otto auer (2.v.r.), Bezirksbauernkammer-Obmann hermann dam (2.v.l.) und Lagerhaus direktor Franz nimmervoll (3.v.l.). Fotos: LJ NÖ

Auch in diesem Jahr ging der Landesentscheid Weinbau – die Weinkellerrallye – der Landju-gend Niederösterreich erfolg-reich über die Bühne. Viele Ju-gendliche stellten sich einmal mehr der Herausforderung. In den beiden Sparten Konsu-menten und Produzenten gab es insgesamt 29 startende Teams. Von Verkostungsstationen, über Fehlerweine bis hin zu Geschick-

lichkeit wurde den Teilnehmern wieder viel abverlangt. Natürlich mussten die jungen Weinbauern wieder ihr Fachwissen einbrin-gen um in der Produzentenklas-se die Nase vorne zu haben. In zwei spannenden Finalrunden konnten die Landjugendmitglie-der ihre Kräfte messen und noch die ersten vier Plätze unterein-ander ausmachen.

lAndeSentScheid weinbAu KräfteMessen von 29 teaMs

Mit Wissen die Nase vorn

tanzevent erobert das WaldviertelDas 34. Waldviertler Volkstanz-fest findet heuer im Rahmen des Volksmusikfestivals „aufhOHR-chen“ am Samstag, 13. Juni, in Allentsteig im Meierhof statt. Um 17 Uhr startet der gemeinsame Aufmarsch und die Vorführungen der einzelnen Volkstanzgruppen. Die Gäste können sich auf einen Tag im Zeichen von Tradition und Volkstanz freuen. Im Anschluss an den Tag der jungen Tracht sorgt ab 21 Uhr die Gruppe „Schnopsidee“ für einen festli-chen Ausklang.

landjugend besucht MilchbetriebeViele Landjugendliche nutzen die chance im Rahmen der Best of Practice Tour interessante Betriebe kennenzulernen. Die Betriebsführer verraten dabei im-mer wieder gerne ihre Strategie zur erfolgreichen Unternehmens-führung. Ein Highlight der dies-jährigen Tour war der Besuch des NÖ Rinderzuchtverbands in Berg-land. Dabei begaben sich Land-jugendliche auf die Suche nach den Merkmalen, Trends und den Zielen der Rinderzucht. Experten standen ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite und gaben umfas-senden Einblick in die Branche.

die weinkelleRRAllye 2015

produzenten:1. plAtz:Manuel Fleisch-mann (Röschitz) und Johannes Marihart (Pulkau)2. plAtz:Dagmar Kohl und Thomas Schadenhofer (Krems)3. plAtz:Thomas Gunacker und Hannes wiebogen (St. Pölten)4. plAtz:Nathalie Glanz & christian Gessl (haugsdorf)

konsumenten:1. plAtz:Florian Wimmer und Josef Kronawetter (Ravelsbach)2. plAtz:Anja Kruzik & Birgit Zöllner (Tulln)3. plAtz:Katharina Brandl & Michaela Kronawetter (Ravelsbach)4. plAtz:Peter Hülmbauer und Jürgen datzberger (amstetten)

Das ergebnis

Page 63: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 Bildungskalender

Die Landwirtschaft | 63 |

Gesundheit und Ernährung

Komm & koch mit den Bäuerin-nen - Spargel- und Erdbeerzeit 12.06.15; 13:30-17:30Ort: BBK Amstetten17.06.15; 19:00-23:00Ort: Bildungswerkstatt Mold18.06.15; 19:00-23:00Ort: BBK Waidhofen/Thaya18.06.15; 18:00-22:00Ort: BBK Waidhofen/YbbsKosten: EUR 49,- inkl. Rezept-broschüreAnmeldung: 05 0259 26200

Komm & koch mit den Bäuerin-nen! Saftige Kirschen17.06.15; 18:00-22:00Ort: BBK Hollabrunn19.06.15; 17:00-21:00Ort: LK NÖ, St. Pölten22.06.15; 18:00-22:0023.06.15; 18:00-22:00Ort: BBK Korneuburg22.06.15; 18:00-22:00Ort: BBK Mistelbach23.06.15; 17:00-21:00Ort: BBK Bruck/Leitha24.06.15; 18:00-22:00Ort: BBK Gänserndorf24.06.15; 18:00-22:0025.06.15; 18:00-22:00Ort: BBK Waidhofen/Ybbs25.06.15; 17:00-21:00Ort: BBK Baden und Mödling26.06.15; 13:30-17:30Ort: BBK Amstetten26.06.15; 17:00-21:00Ort: BBK Tullnerfeld30.06.15; 19:00-23:00Ort: BBK Gmünd

01.07.15; 19:00-23:00Ort: BBK Zwettl02.07.15; 19:00-23:00Ort: Bildungswerkstatt Mold02.07.15; 18:00-22:00Ort: BBK Scheibbs03.07.15; 19:00-23:00Ort: BBK Waidhofen/Thaya08.07.15; 18:00-22:00Ort: BBK MelkKosten: EUR 49,- inkl. Rezeptbro-schüre Anmeldung: 05 0259 26200

Bauen, Energie und Landtechnik

Ergänzungskurse für die Land-wirtschaft - Klasse BE nur praktische Prüfung - Außenkurs der Fahrschule Horn 15.06.15-16.06.15; 08:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 240,- KB inkl. Lehr-unterlagen Anmeldung: 05 0259 295 10

Errichtung von Trockensteinmau-ern (24 UE) 18.06.15; 08:30-17:30Ort: LFS Krems, Kursort: Schloss Artstetten02.07.15; 08:30-17:30Ort: LFS Krems, Kursort: Stetten bei KorneuburgKosten: EUR 160,- Anmeldung: 02732/87516

MAG-Schweißen (Schutzgas-schweißverfahren Metall-Aktiv-Gas) 07.07.15-08.07.15; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 150,- , EUR 110,- für LandwirtInnen, EUR 40,- MaterialAnmeldung: 05 0259 29500

Traktorführerschein - Klasse F - Schülerkurs - Außenkurs der Fahrschule Horn 06.07.15-17.07.15; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 580,- pro Person inkl. Lehrunterlagen, EUR 286,5 Nächti-gung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29510

Dienstleistungen und Einkom-menskombination

ZLG Reitpädagogische Betreuung - Infoabend 22.06.15; 18:00-20:00Ort: LK NÖ, St. PöltenAnmeldung: 05 0259 26100

Pflanzenproduktion

Feldbegehung des Waldviertels 19.06.15; 09:00-12:00Ort: noch offenAnmeldung: 05 0259 41800

UBB Onlinekurs Biodiversitätsflächen im ÖPUL 2015 – Was soll ich anbauen?UBB Weiterbildung: 1 hKosten: EUR 10,- Anmeldung: 05 0259 26100

Tierhaltung

Bienen: Praxis 2 - Schwarmver-hinderung und Ableger19.06.15; 14:00-18:00Ort: LFS MistelbachKosten: EUR 25,- Anmeldung: 02629/2222-21

Bienen: Praxis 2 + 3 - Schwarm-verhinderung, Ableger + Honig-ernte 21.06.15; 09:00-17:00Ort: LFS MistelbachKosten: EUR 50,- Anmeldung: 02629/2222-21

Bienen: Praxis 3 - Honigernte20.06.15; 14:00-18:00Ort: LFS MistelbachKosten: EUR 25,- Anmeldung: 02629/2222-21

Bienen: Praxis 4 - Varroa & Über-winterung 25.06.15; 14:00-18:0026.06.15; 14:00-18:0002.07.15; 14:00-18:0003.07.15; 14:00-18:00Ort: LFS Mistelbach27.06.15; 09:00-13:0011.07.15; 09:00-13:0011.07.15; 14:00-18:00

Ort: LFS Obersiebenbrunn11.07.15; 09:00-13:0012.07.15; 09:00-13:00Ort: LFS Tulln10.07.15; 08:00-12:0010.07.15; 13:00-17:00Ort: LFS WarthKosten: EUR 25,- Anmeldung: 02629/2222-21

Praxisseminar - Gewässeröko-logie und Bewirtschaftung von Karpfenteichen TGD-Anerken-nung: 2h12.06.15; 09:00-18:00Ort: UnterWasserReich, SchremsKosten: EUR 45,- Anmeldung: 05 0259 26100

Umwelt und Biolandbau

Charakterpflanzen ausgewählter Lebensräume-Zeigerpflanzen unterschiedlich genutzter Flächen 17.06.15; 09:00-17:00Ort: HerzogenburgKosten: EUR 55,- Anmeldung: 05 0259 26100

Charakterpflanzen ausgewählter Lebensräume-Moosbrunner Feuchtwiesen 24.06.15; 09:00-17:00Ort: MoosbrunnKosten: EUR 55,- Anmeldung: 05 0259 26100

Charakterpflanzen ausgewählter Lebensräume-Nachfolgevege-tation aufgelassener Landwirt-schaften 22.06.15; 09:00-17:00Ort: FrankenfelsKosten: EUR 55,- Anmeldung: 05 0259 26100

Färben mit Pflanzenfarben - Gelb, Orange, Braun 29.06.15-30.06.15; 09:00-17:00Ort: Baumgarten am TullnerfeldKosten: EUR 140,- Anmeldung: 05 0259 26100

Haltbarmachung und Bevorra-tung von Wildpflanzen 23.06.15; 09:00-17:00Ort: NÖVOG Betriebszentrum Lau-benbachmühle, FrankenfelsKosten: EUR 75,- Anmeldung: 05 0259 26100

Herstellen Hydrolaten und Äthe-rischen Ölen 24.06.15; 09:00-17:00Ort: BBK Wr. NeustadtKosten: EUR 85,- Anmeldung: 05 0259 26100

Landformen-Kremstaler Schluch-tenstrecke 08.07.15; 09:00-17:00Ort: SenftenbergKosten: EUR 55,- Anmeldung: 05 0259 26100

Nahrhafte Landschaft 13.06.15; 09:00-17:00Ort: Schluchtenhütte OpponitzKosten: EUR 75,- Anmeldung: 05 0259 26100

Pflanzenfamilien - Die Dolden-blütler 03.07.15; 09:00-17:00Ort: AnnabergKosten: EUR 55,- Anmeldung: 05 0259 26100

Wilde Pflanzen im Visier - Der Salbei 09.07.15- ; 15:00-19:00Ort: BBK Waidhofen/YbbsKosten: EUR 65,- Anmeldung: 05 0259 26100

Unternehmensführung

Seminar Mein Betriebskonzept 17.06.15; 09:00-17:00Ort: BBK ZwettlKosten: EUR 25,- , EUR 10,- für jede weitere Person eines BetriebesAnmeldung: 05 0259 42105

Berufsausbildung in der Land- und Forstwirtschaft

Einführungswoche Reiten - 1. Ferienwoche 06.07.15; 09:00-15:00Ort: LFS TullnerbachKosten: EUR 330,- Anmeldung: 02233/52436

Einführungswoche Reiten - 2. Ferienwoche 13.07.15; 09:00-15:00Ort: LFS TullnerbachKosten: EUR 330,- Anmeldung: 02233/52436

Veranstaltung

140 Jahre WBS Krems 01.07.15; 09:00 Ort: LFS KremsAuskunft: 02732/87516

Lizenzprüfung Reiten 16.06.15; 08:00 Ort: LFS TullnerbachAuskunft: 02233/52436

Prüfung ÖFAB 19.06.15; 08:00 Ort: LFS TullnerbachAuskunft: 02233/52436

Winzerfachtag 01.07.15; 09:00 Ort: LFS KremsAuskunft: 02732/87516

EIGENVERSORGUNG DURcH PHOTOVOLTAIK 17. JUNI 2015; 09 BIS 12 UHROrt: LK NÖ, St. PÖLteNKOSTEN: EUR 15,- ANMELDUNG: 05 0259 25300

PFLANZENSIGNALE-ZEIGERPFLANZEN UND KONSEqUENZEN FÜR DIE ALMBEWIRT-ScHAFTUNG BIO WEITERBILDUNG 5 H, UBB WEITERBILDUNG 5 H15. JUNI 2015; 09 BIS 17 UHRORT: ZEISEL-HINTERALM, KLEINZELLKOSTEN: EUR 40,- ANMELDUNG: 05 0259 46700

Geplante Bildungsförderungen durch EU, Bund und Land sind bei den Teilnehmerbeiträgen bereits berücksichtigt. Weitere Veranstaltungen finden Sie unter www.lfi.at/noe und www.landimpulse.at.

Foto

: goo

dluz

/fot

olia

.com

Bildung the best of

Page 64: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 64 | Die Landwirtschaft

Anzeigen Juni 2015

Vollbiologische Kleinkläranlagen, technische und Pflanzenkläranlagen, Wartung, Reparaturen (auch Fremd-anlagen), Analysen, Umbauten, Ersatzteillieferungen, FREIBERG UMWELTTECHNIK GMBH Tel. 0664/1612177

Lohnunternehmer & Agrardienst-leistungen suchen und finden, jetzt neu: www.landwirt.com/lohnunter-nehmer, gratis Aufträge einstellen, Hotline: 0043/316/821636-166 oder E-Mail: [email protected]

Kaufe ALTHOLZ - zahle Höchstpreise

Stadlbretter, Böden, Balken0664/8598176 oder 07246/7781,

[email protected]

TRAPEZPROFILE & SANDWIcH-PANEELE - Dauertiefpreis:Tp 35.207, Längen 4 m, 4,5 m, 5 m, 5,5 m, 6 m, 6,5 m, 7 m, 7,5 m, 8 m, (Ral 7024/Ral 3009), bis 100 m² € 8,90 bis 200 m² € 7,49Sandwichpaneele 40 mm, Dach (Ral3009): bis 100 m² € 21,90, bis 200 m²€ 19,90; Lagerlänge: 6m. Wand (Ral 9002) bis 100 m² € 20,90, bis 200 m² € 18,90. Längen: 4m, 5m, 6m, 7m, 8m.Alle Preise inkl. 20 % MWSt., Auch Maßfertigung möglich! Metallhandel Bichler: Tel. 07755/20120www.dachpaneele.at

fax 0 72 43/51 683-20fax 0 72 43/51 683-20

www.heubelueftung.atFa. Spindler, Lüftung, 07755/5250

„SALAMI-SPEcK od. KÄSE“ Erzeugung leicht gemacht mit einem

KLIMA-REIFE-SCHRANK jetzt ab 4.939 Euro

bei KKT-Lackner Tel. 0463/59 00 33www.kkt-lackner.at

TRAPEZBLECH TP35.207 (Ral 7024,3009) Lagerware ab €/m² € 7,50Sandwichpaneele Dach: 40 mm ab € 18,50 | Wand: 40 mm ab € 17,50Alle Preise inkl. MwSt.Maßfertigung auf Lagerware möglich.

077 32/39 007www.dwg-

metall.at

07277/2598

www.bauernfeind.at

Laufschienen für Schubtore

Formrohr, U-Profil,...

WÖLFLeDer StALLteCHNIKRinderaufstallungen, Türen, Tore, Tel. 0676/845859224

ROCruitingBuilding connections.

Saisonarbeiter & HilfskräfteVerlässliche Mitarbeiter aus Osteuropafür Ihren Betrieb! Wir suchen dieArbeitskräfte, die Sie benötigen.Nähere Infos unter www.rocruiting.atoder 0676/9572869.

www.rocruiting.at

Saisonarbeiter & Hilfskräfte Verlässliche Mitarbeiter aus Osteuro-pa für Ihren Betrieb! Wir suchen die Arbeitskräfte, die Sie benötigen.Nähere Infos unter www.rocruiting.at oder 0676/957 28 69

Bakterien im Wasser ? Soforthilfe mit UVC-Tauchstrahler,

Tel. 0650/273 4306, E-Mail: [email protected]

Kräfte schonen, Rückenschmerzen vermeiden!

Kaufen Sie sich eine Funkwinde mit Seilausstoß und 3 Jahren Garantie.KÖNIGSWIESER Winde 6 t Zugleis-

tung, inkl.Zubehör 6.300 Euro,frei Haus Lieferung, wir beraten Sie

gerne .Tel. 07245/25358,www.koenigswieser.com

Alles was für eine Direktvermarktung und Produktpräsentation notwendig ist, finden Sie bei uns garantiert!

Geschenkverpackungen, Weinkarton, Holzwolle, farbiges Seidenpapier in Bögen und Rollen, Bag in Box für die Abfüllung von Wein und Saft, Geschenkkörbe, uvm.

Auch Kleinmengen möglich – Sie finden uns direkt in Linz an der Autobahnabfahrt Franzosenhausweg – unsere Mitarbeiter am Telefon und im Shop beraten Sie gerne.

Pack Shop Linz GmbH A-4030 Linz Winetzhammerstraße 7

Hotline 0800 22 10 08 [email protected]

www.packshop.com

TANKS NEU undGEBRAUcHTWeintanks aus VA + GFK, Pufferspeicher, Lösch-/Regenwasserbehälter, Flüssigdün-gertankanlagen, Diesel-, Heizöl- u. Pflanzenölbehälter von 1.000 – 300.000 Ltr. Inhalt, Pumpen und Rührwerke zu verkaufen.Tel. 0049 7251/9151-0, Fax: 9151-75 E-Mail: [email protected]

FELDER HolzbearbeitungsmaschineFünffach kombiniert, sehr guter Gesamtzustand, Abricht-Dicken 410mm, 2 Messer- Wendeplatten, Kreissäge - Fräse jeweils bis 45° schwenkbar. Drei Fräsgeschwindig-keiten: 3700, 6500, 7800 U/min. Links-Rechtslauf, max. Kreissäge-blatt 310mm, Langlochbohrtisch abnehmbar. Rolltisch 2200mm, Winkelanschlag 90 -45°, Längs-anschlag bis 45° schwenkbar; Zu-satzausstattung: Felder-Vorschub, 4 Rollen mit Klappkonsole F-48, Abgabepreis: € 5.000,-

Bei Interesse bitte Kontaktauf-nahme unter Tel. 05 0259 21302

Wald in Gmünd/Litschau mit ca. 23 ha zu verkaufen!

Land & Forst Realtreuhand Wöß, Tel. 0664/4314393

Page 65: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 Anzeigen

Die Landwirtschaft | 65 |

Lindner informiert:

Neuer Lintrac auf der Wieselburger MesseInnovationsführer Lindner prä-sentiert von 2. bis 5. Juli die neue Serien-Variante des Lintrac für den Weinbau. Auf der Wieselburger Messe gastiert außerdem der Geotrac Supercup 2015.Auf der Wieselburger Messe wird von 2. bis 5. Juli erstmals der Lintrac für die Kulturlandwirtschaft präsentiert. „Der Lintrac kombiniert die Vor-teile von Traktor, Hangmäher und Hoflader. Mit der neuen Serie für den Wein- und Hopfenbau bieten wir nun die Spezialausführung des Lintrac für Kulturlandwirte“, erklärt Geschäftsführer Hermann Lindner.

Der Innovationsführer aus Kundl hat Rückmeldungen von Wein- und Hopfenbauern in das finale Modell eingearbeitet. Eine eigene Kabinen-ausführung mit Freiraum für die Weinbau-Seitenplatte und eine stär-kere Hydraulikanlage mit 100 l/min Leistung inklusive Ölkühler wurden realisiert. Der Lintrac bewährt sich durch sein stufenloses Getriebe mit der einfachen L-Drive Bedienung und der mitlenkende Hinterachse. Die Außenbreite von 1,7 Metern ermöglicht wendiges Fahren in Weinbergen und Plantagen.

Letzte chance auf FrühjahrsaktionDie Wieselburger Messe bietet die letzte Chance auf die laufende Früh-jahrsaktion. Der Innovationsführer aus Kundl bietet die rumpfgeführte Fronthydraulik für alle neuen Geotrac- und Lintrac-Modelle noch bis 15. Juli kostenlos an und gewährt zwei Jahre Garantie.Geotrac Supercup: Lintrac winktAm 2. und 3. Juli steigt in Wieselburg außerdem das Niederösterreich-Finale des Geotrac Supercup 2015. Die Teilnehmer in der Damen- und Herrenwertung haben die Chance, sich für das große Europafinale am 13. September auf der Rieder Messe zu qualifizieren. Als Hauptpreis werden unter den Gewinnern der Damen- und Herrenwertung zwei neue stufen-lose Lintracs ausgelost – einen Lintrac stellt Lindner für ein Jahr, den zweiten für drei Monate zur Verfügung. Weitere Termine und Renninfos: www.geotrac-supercup.at Anzeige

Maschinenring informiert:

Noch mehr Vorteile für MitgliederSeit über 50 Jahren arbeitet der Maschinenring für das Wohlergehen seiner Mitglieder und Kunden. „Der Maschinenring mit seinen insgesamt 16 Maschinenrin-gen in Niederösterreich zählt derzeit 15.199 Mitglieder. Trotz Rückgänge bei der Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich, ist es unser Ziel die Mitglieder-anzahl zu erhöhen“, so Johann Bösendorfer - Lan-desobmann vom Maschinenring NÖ-Wien. „Durch die Aktion Jahr des Mitglieds wollen wir über die bereits geschaffenen Mitgliedervorteile und über unsere neu entwickelten Mitgliederleistungen informieren.“ Sie können auch von einer Mr-Mitgliedschaft profitierenDas Spektrum unserer landwirtschaftlichen Dienstleistungen umfasst wirtschaftliche und soziale Betriebshilfe, Gemeinschaftsmanagement und agrarisches Projektmanagement. Der Maschinenring bietet Landwirten überbetriebliche Zusammenarbeit und verschiedene Zuerwerbsmöglichkeiten an. Immer mehr Landwirte nutzen diese Vorteile und verdienen als Betriebshelfer, Grünraumpfleger, Winter-dienstleister oder als Leasingarbeiter ein Zusatzeinkommen. Kostenersparnis, Absicherung des Betriebes, Einkaufsvorteile und Informationstransfer sind nur einige Stichwörter, die für eine MR-Mit-gliedschaft sprechen. Alle Vorteile einer Maschinenring-Mitgliedschaft finden Sie auf einen Blick im beigelegten Folder „Maschinenring-Mit-glieder haben es gut“. Nutzen auch Sie die Vorzüge des Maschinen-rings und werden Sie ein Teil des Maschinenring-Netzwerks! Mehr Informationen unter www.maschinenring.at Anzeige

Johann Bösendorfer - Landesobmann vom

Maschinenring NÖ-Wien

Ausflugstipp

KULINARIScHE WOcHEN RUND UMS ScHWEINBis Sonntag, 21. Juni, zelebriert die NÖ Wirtshauskultur das Schweinefleisch. Grund dafür sind die traditionellen kulinarischen Wochen 33 qualitätsge-prüfte Wirte setzen drei Wochen lang genussvolles „Schweinernes“ auf die Tageskarte und zeigen, wie wichtig die regionale Herkunft ist.

Regionalität, Frische und geprüfte Markenqualität – das ist es, womit die Wirten der NÖ Wirtshauskultur im Rahmen der kulinarischen Wochen bei ihren Gästen punkten. Eine gute Auswahl des Fleisches ist dabei die halbe Miete. Serviert werden unter anderen die Marken „tullnerfelder Schwein“, „donauland Schwein“, „premium Schwein“ und neuerdings auch „Natürlich Niederösterreich Duroc“. Langjähriger Partner der kulinarischen Wochen ist die Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf mit ihren niederösterreichischen Vertragsproduzenten.

Drei Bücher zu gewinnenGartenliebhaber und Genießer erfahren im Buch „Beerenobst“ alles, was sie zum erfolgreichen Anbau von Beerenobst wissen müssen. Neben Tipps und Hin-weisen für den Anbau von altbekannten Arten werdena uch „Exoten“ wie Apfelbeere (Aronia) oder Cranberry ausführlich vorgestellt. Ein umfangreicher Abschnitt ist der Verarbeitung des Beerenobstes zu Säften, Sirupen, Marmeladen, Gelees, Likören, Bränden und Essig gewidmet. Wir verlosen drei fruchtige Exemplare. Wer mitspielen möchte, ruft unter Tel. 05 0259 29300 an oder sendet eine Mail an [email protected].

Erschienen im Stocker Verlag unter ISBN 978-3-7020-1453-7 um 19,90 Euro.

Buchtipp – Es gibt immer einen WegMargit Lashofer ist Bäuerin, Autorin zweier Bücher und Mundartdichterin. Nun hat sie, motiviert durch viele positive Rückmeldungen ihren dritten Band „Es gibt im-mer einen Weg“ herausgegeben. Das neue Werk bietet Texte zum Nachdenken und Gedichte in Mundart und Hochdeutsch. Es ist erhältlich bei Margit Lashofer unter Tel. 0 2745 2984 oder [email protected] um 19 Euro ohne Versandkosten

Page 66: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

| 66 | Die Landwirtschaft

Termine Juni 2015

Die LandwirtschaftDie monatliche Zeitschrift der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer

Herausgeber: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten Medieninhaber und Verleger:NÖ Landes-LandwirtschaftskammerWiener Straße 64, 3100 St. PöltenTel. 05 0259 29300

Herstellung: Herold Druck und Verlag AGFaradaygasse 6, 1030 Wien

Herstellungsort: WienVerlagsort: 3100 St. PöltenZulassungsnummer: 11Z039072M

Redaktion: DI Bernadette Laister, DI Paula Pöchlauer-Kozel, Mag. Eva PoschSatz, Layout: Marlene Mitmasser, Eva KailFotoredaktion: LK NÖ

Redaktionssekretariat: Sonja GimplE-Mail: [email protected], Tel. 05 0259 29300Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten

Anzeigen: Manuela Schilcher, Tel. 05 0259 29303, [email protected]

Die Landwirtschaft erscheint monatlich; Jahres-bezugspreise einschl. Postgebühr im Inland € 28, im Ausland € 40. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe - auch auszugsweise - nur mit Ge-nehmigung des Verlages, veröffentlichte Texte und Bilder gehen in das Eigentum des Verlages über. Es kann daraus kein wie immer gearteter Anspruch, ausgenommen allfällige Honorare, abgeleitet werden.

Auch wenn im Text nicht explizit ausgeschrieben, beziehen sich alle personenbezogenen Formulie-rungen auf weibliche und männliche Personen. Alle Angaben erfolgen mit größter Sorgfalt, Gewähr und Haftung müssen wir leider ausschließen.

Satz- und Druckfehler vorbehalten. Für unver-langt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung und Rücksendung. Ein Rechtsanspruch auf Veröffent-lichung von Inseraten, welcher Art auch immer, besteht nicht.

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Medieninhaber: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer(Körperschaft öffentlichen Rechts) Wiener Straße 64, 3100 St. PöltenKammerdirektor: DI Franz RaabGrundlegende Richtung: Förderung der Gesamtinteressen der Land- und Forstwirtschaft.

Sprechtage der SVB

AMSTETTEN03.06., 10.06., 17.06., 24.06., 8.30-12 und 13-15 Uhr

BADEN

01.06., 15.06., 29.06., 8-12 und 13-15 Uhr

BRUcK/LEITHA08.06., 22.06., 8.30-12 und 13-15 Uhr

GÄNSERNDORF11.06., 18.06., 25.06., 8-12 und 13-15 Uhr

GMÜND11.06., 18.06., 25.06., 8.30-12 und 13-15 Uhr

HOLLABRUNN01.06., 08.06., 15.06., 22.06., 29.06., 8-12 und 13-15 Uhr

HORN03.06., 10.06., 17.06., 24.06.,8-12 und 13-15 Uhr

KORNEUBURG16.06., 8-12 und 13-15 Uhr

KREMS02.06., 09.06., 16.06., 23.06., 30.06., 8-12 und 13-15 Uhr

LILIENFELD03.06., 24.06., 8.30-12 und 13-15 Uhr

MELK11.06., 18.06., 25.06., 8.30-12 und 13-15 Uhr

MISTELBAcH03.06., 10.06., 17.06., 24.06.,8-12 und 13-15 Uhr

NEUNKIRcHEN02.06., 09.06., 16.06., 23.06., 30.06., 8-12 und 13-15 Uhr

ScHEIBBS01.06., 08.06., 15.06., 22.06., 29.06., 8.30-12 und 13-15 Uhr

St. PÖLteNjeden Mittwoch undDonnerstag, 8-12 und 13-15 Uhrjeden Freitag 8-12h

TULLNERFELD02.06., 09.06., 23.068-12 und 13-15 Uhr

WAIDHOFEN/THAyA01.06., 08.06., 15.06., 22.06., 29.06., 8.30-12 und 13-15 Uhr

WAIDHOFEN/yBBS10.06., 17.06., 9-12 und 13-15 Uhr

WR. NEUSTADT11.06., 18.06., 25.06., 8-12 und 13-15 Uhr

ZWETTL02.06., 09.06., 16.06., 23.06., 30.06., 8.30-12 und 13-15 Uhr

Rechtsberatung

Nachstehend finden Sie die nächs-ten Rechtssprechtage in den BBK und in der LK NÖ in St. Pölten jeden Dienstagvormittag. Für komplizierte Angelegenheiten ist es zweckmäßig in St. Pölten vorzusprechen und einen gesonderten Termin in der Rechtsabteilung unter der Tel. 05 0259 27000 zu vereinbaren.

AMSTETTEN05.06., 9-12 und 13-14 Uhr

BADeN/MÖDLINg15.06., 13-15 Uhr

BRUcK/LEITHA15.06., 9-11 Uhr

GÄNSERNDORF11.06., 9-12 und 13-14 Uhr

GMÜND 11.06., 13-15 UHR

HOLLABRUNN19.06., 9-12 und 13-14 Uhr

HORN03.06., 01.07, 9-12 und 13-15 Uhr

KORNEUBURG08.06., 8-12 Uhr

KREMS25.06., 9-12 und 13-15 Uhr

LILIENFELD24.06., 9-12 und 13-15 Uhr

MELK11.06., 9-12 Uhr

MISTELBAcH25.06., 9-12 und 13-15 Uhr

NEUNKIRcHEN22.06., 9-12 und 13-15 Uhr

ScHEIBBS, 24.06., 9-11 Uhr

TULLNERFELD11.06., 14-16 Uhr

WAIDHOFEN/THAyA11.06, 9-11 Uhr

WR. NEUSTADT01.06., 06.07., 9-12 und 13-15 Uhr

ZWETTL18.06, 9-12 und 13-15 Uhr

Steuersprechtage

AMSTETTEN: 12.06., 9-12 Uhr

HOLLABRUNN: 05.06. 9-12 Uhr

KORNEUBURG: 15.06., 9-12 Uhr

WR. NEUSTADT: 19.06., 9-12 Uhr

ZWETTL: 26.06., 9-12 Uhr

Steuertermine

15. Umsatzsteuer für den Vor-anmeldungszeitraum April – Finanzamt

Lohnsteuer für den Monat Mai – Finanzamt

4,5 %iger Dienstgeberbeitrag zum Familienlastenaus-gleichsfonds

für den Monat Mai – Finanzamt

Kommunalsteuer für den Monat Mai - Gemeinde(n)

30. Abgabetermin für die Steuererklärungen auf elekt-ronischem Wege

ZUcHTRINDERVERSTEIGERUNGENBERGLAND 17.06.

ZWETTL 10.06.

KÄLBERVERSTEIGERUNGENBERGLAND 11.06.

WARTH 08.06., 29.06

ZWETTL 16.06

Märkte in Niederösterreich

Bildungswerkstatt Mold Seminar- und Gästehaus der Landwirtschaftskammer NÖ

Ein idealer Ort fürSchulungen & KurseFachvorträge & ExkursionenVereinsausflüge & KlausurenEntspannung & ErholungFeste & Feiern

Bildungswerkstatt MoldMold 72, 3580 Horn T 05 0259 29500E [email protected] I www.bildungswerkstatt-mold.at

Da fahr‘

ich hin!

Page 67: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Juni 2015 Anzeige

Die Landwirtschaft | 67 |

Regional. Digital. Überall.

Das ist meine Bank der Zukunft.

Wo auch immer Sie sind, mit ELBA-internet und der ELBA-App haben Sie Ihre Finanzen stets im Griff. Mehr über das Raiffeisen Online Banking erfahren Sie bei Ihrem Raiffeisenberater und auf meinbanking.raiffeisen.at

Das ist meine Bank der Zukunft.

Jetzt ELBA-Appdownloaden!

0000001032.indd 1 27.05.2015 10:20:56

Page 68: Die Landwirtschaft Juni 2015 inkl Schwerpunkt Arbeitskreise

Leben

Elisabeth Schwameis

Bezirksbäuerin Melk

Gesundheitstipp des MonatsAtmen ist Leben!

Arbeiten mit Staubbelastungen sind in der Landwirtschaft häufig. Beispiele hierfür sind das Abwerfen von Heu über die Futterlucke, das Entleeren von Futtermittelsä-cken oder Häckseln von Stroh. Auch bei Wartungsarbeiten wie z.B. Schweißen wird Feinstaub freigesetzt. Die Staubpartikel können bis in die Lungenbläschen vordringen. Hierdurch entwickeln ein Fünftel aller Landwirte im Laufe ihres Berufslebens eine chronische Entzündung der Bronchien mit Husten, Auswurf und Atemnot. Seltener drohen Berufskrankheiten wie Asthma oder Farmerlunge. In jedem Fall sollte man sich vor krank-machendem Staub schützen, einerseits durch staubmindernde Maßnahmen wie zB die Umstellung auf Silagefütterung. Andererseits sollte man bei allen Staubarbeiten Atemschutzmasken mit der Filterstufe FFP 2 verwenden.

Broschüre für mehr Sicherheit in RechtsfragenDie aktualisierte und neu aufbereitete Broschüre „Rechte der Frau“ soll allen Frauen in der österreichischen Land-wirtschaft mehr Sicherheit im Umgang mit wichtigen Rechtsfragen vermitteln. Für Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger und Ausschussvorsitzende für Bildung, Bäuerinnen und Jugend Anna Brandstetter ein wichtiger Schritt: „ Zwischenmenschliche Bindungen und betriebliche Konstellationen sind einem großen Wandel unterworfen. Auch die soziale Absicherung wird zu einer immer größeren Herausforderung. Davon sind die Bäuerinnen besonders betroffen. Daher wollen wir mehr Einblick in die komplizierte Materie bringen und dabei speziell die Situation der Bäuerin be-leuchten. Diese neue Broschüre soll Ratgeber in besonderen Lebensphasen und Übergängen sein.“ Foto: LK NÖ/Posch

ZUTATEN300 g Käse, 1 Zwiebel, rot

1 Schalotte, 250 g Kirschen, 1 Apfel

Saft von 1 Zitrone, gehackte Walnüsse

Marinade: 1 Becher Sauerrahm,

2 EL Kräutergervais, etwas Mayonnaise

2 EL Balsamicoessig, Salz, Pfeffer,

Zucker

Zum Garnieren: Gänseblümchen,

Kräuter zB Ampferblatt

REZEPT DES MONATS

Rezeptidee für heiße Tage: Pikanter Kirschen-KäsesalatKäse und geschälte Zwiebel wür-felig schneiden. Die Kirschen waschen, gut abtropfen lassen, entstielen und entkernen. Den Apfel säubern, Kerngehäuse ent-fernen, kleinwürfelig schneiden und mit Zitronensaft beträufeln damit er nicht braun wird. Für die Marinade den Sauerrahm, Kräutergervais, Mayonnaise,

Balsamicoessig, Salz, Pfeffer und eine Prise Zucker gut verrühren. Alle Salatzutaten mit den gehack-ten Walnüssen in eine Schüssel geben, mit der Marinade über-gießen und vermengen. Im Kühl-schrank zugedeckt durchziehen lassen. Den Kirschen-Käsesalat in Schüsseln oder Gläsern an-richten und servieren.

Arbeitskreise im Praxistest„Wenn du nicht mehr weiter weißt, dann bilde einen Arbeits-kreis.“ Ein Sager, den ich nicht eins zu eins unterschreiben würde. Viel eher sollte es heißen „dann werde Mitglied eines Arbeitskreises!“ Mein Mann und ich sind schon lange Mitglied im AK Schweinemast. Für uns ist der Austausch von Daten, Fak-ten und Ideen mit unseren Kol-legen immer sehr bereichernd. Basis dafür ist, dass die Gruppe offen und vertrauensvoll mit den Informationen umgeht. Die Themen eines Arbeitskreises sind breit gestreut. Es geht um Füt-terungsrationen, Qualität und Preise der Rohstoffe bis hin zu Steuer- und Einkommensfragen. Selbst das Verhalten bei einer AMA Kontrolle oder welche Unterlagen ich stets griffbereit haben sollte, sind wesentliche Schwerpunkte. Auch die Ge-sundheit der Tierhalter wegen Lärm, Staub etc. wird zum Thema gemacht. Um all diese Fragen beantworten zu können, organsiert ein AK-Betreuer, der von der LK NÖ für einen jähr-lichen Mitgliedsbeitrag von 75 Euro pro Betrieb zur Verfügung gestellt wird, Experten. Die fach-spezifischen Informationen der Fachleute gemeinsam mit dem regen Austausch mit Kollegen, bietet uns damit die Möglichkeit, uns für die Zukunft zu rüsten. Arbeitskreise bringen Weiterent-wicklung und sichern somit das bäuerliche Einkommen!

| 68 | Die Landwirtschaft

Bäuerinnen Juni 2015

Foto

: LK

/Hei

degg

er