Die Geologie der Rhenodanubischen Flyschzone südöstlich ... · fuhr seit GEYER(1912, Blatt Weyer,...

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Jb. Geol. B.-A. ISSN 0016-7800 Band 130 Heft 2 S.139-151 Wien, August 1987 Die Geologie der Rhenodanubischen Flyschzone südöstlich von Steyr (Oberösterreich , Niederösterreich) Von HANS EGGER*) Mit 5 Abbildungen 6sterreichische Kartei: 50.000 Btäller 51, 69 Inhalt Oberösterreich Niederösterreich Rhenodanubikum Ultrahelvelikum Mikrofauna Nannoflora Megafossilien Lithologie Tektonik Zusammenfassung 139 Abstract 140 1. Einleitung 140 2. Schichtfolge des Rhenodanubikums 141 2.1. Tristelschichten 141 2.2. Gaultflysch 141 2.3. Obere Bunte Schiefer 141 2.4. Zementmergelserie 142 2.5. Oberste Bunte Schiefer 143 2.6. Altlengbacher Schichtgruppe 143 3. Tektonik 144 3.1. Überblick 144 3.2. Die Baueinheiten des Rhenodanubikums im Arbeitsgebiet 145 3.2.1. Isolierte Vorkommen von Unterkreideflysch 145 3.2.2. Duftkogelschuppe 145 3.2.3. Knollerbergschuppe 145 3.2.4. Spadenbergschuppe 148 3.2.5. Höllbachschuppe 149 3.2.6. Schädlbachschuppe 150 3.3. Die Ultrahelvetikumsfenster im Rhenodanubikum und das Westende des Klippenraumes 150 Dank 151 Literatur 151 Zusammenfassung Die Rhenodanubische Flyschzone im Grenzgebiet zwischen Oberösterreich und Niederösterreich zeigt einen Schuppen- bau, für welchen vor allem die Oberen und die Obersten Bun- ten Schiefer die Abscherungshorizonte bildeten. Die Schuppen sind im Streichen auch westlich der Enns verfolgbar. Während die Schuppengrenzen in der Nähe der Nordgrenze der Nördli- chen Kalkalpen verhältnismäßig engständig sind, nimmt ihr Abstand mit zunehmender Entfernung von dieser Grenze zu. Das ist besonders gut im Vorfeld der Weyerer Bögen sichtbar. Dort konnte auch nachgewiesen werden, daß die Spadenberg- schuppe mit einer tektonischen Diskordanz flach auf der stei- ler gefalteten Knollerbergschuppe liegt; die Mindestschubweite beträgt in diesem Fall 3 km! Die Nordgrenze der Schädlbachschuppe wird am Nordhang des Damberges und des Steinleitenberges und südlich des Plattenberges durch mitgeschürfte Fetzen von ultrahelveti- scher Buntmergelserie markiert. Diese liegen in der streichen- den Fortsetzung des westlich der Enns gelegenen Hochhub- *) Anschrift des Verfassers: Dr. HANS EGGER, Lindenweg 1, A-5061 Elsbethen. fensters. Ein weiteres Ultrahelvetikumsfenster mit oberkretazi- scher Buntmergelserie liegt im Gebiet des Lurbaches (Lur- bachfenster). Dieses Fenster ist an eine Störung gebunden, welche für eine Heraushebung der Südscholle verantwortlich ist. Eine parallele Störung mit gleichem Bewegungssinn bildet etwas weiter im SW die Grenze zwischen Rhenodanubikum und Ultrahelvetikum. Dieser Bruch streicht unter die Nördlichen Kalkalpen hinein und ist somit für das Verschwinden der ultrahelvetischen Gre- stener Klippenzone verantwortlich. Gleichzeitig ist dadurch eine verhältnismäßig späte Überschiebung durch die Nördli- chen Kalkalpen über Rhenodanubikum und frei liegendes Ultra- helvetikum belegt. Dafür spricht auch, daß innerhalb des Rhe- nodanubikums ältere Strukturen durch den Anschub der Nörd- lichen Kalkalpen überprägt wurden. Da die Schichtfolge des Ultrahelvetikums bis ins Mitteleozän hinaufreicht, ist der Beginn der Überschiebungsbewegungen mit Obereozän oder jünger anzusetzen. Vermutlich kam es be- reits im Obereozän zu einem gravitativ induzierten Eingleiten des Rhenodanubikums in den ultrahelvetischen Faziesraum. Das Oberoligozän (Eger) der überschobenen Molasse, wei- ches in ..der Bohrung Kürnberg angetroffen wurde, belegt spätere Uberschiebungsvorgänge. Etwa zu dieser Zeit könnten 139 ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at

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Jb. Geol. B.-A. ISSN 0016-7800 Band 130 Heft 2 S.139-151 Wien, August 1987

Die Geologie der Rhenodanubischen Flyschzonesüdöstlich von Steyr (Oberösterreich , Niederösterreich)

Von HANS EGGER*)

Mit 5 Abbildungen

6sterreichische Kartei: 50.000Btäller 51, 69

Inhalt

OberösterreichNiederösterreichRhenodanubikumUltrahelvelikum

MikrofaunaNannoflora

MegafossilienLithologieTektonik

Zusammenfassung 139Abstract 140

1. Einleitung 1402. Schichtfolge des Rhenodanubikums 141

2.1. Tristelschichten 1412.2. Gaultflysch 1412.3. Obere Bunte Schiefer 1412.4. Zementmergelserie 1422.5. Oberste Bunte Schiefer 1432.6. Altlengbacher Schichtgruppe 143

3. Tektonik 1443.1. Überblick 1443.2. Die Baueinheiten des Rhenodanubikums im Arbeitsgebiet 145

3.2.1. Isolierte Vorkommen von Unterkreideflysch 1453.2.2. Duftkogelschuppe 1453.2.3. Knollerbergschuppe 1453.2.4. Spadenbergschuppe 1483.2.5. Höllbachschuppe 1493.2.6. Schädlbachschuppe 150

3.3. Die Ultrahelvetikumsfenster im Rhenodanubikum und das Westende des Klippenraumes 150Dank 151Literatur 151

ZusammenfassungDie Rhenodanubische Flyschzone im Grenzgebiet zwischen

Oberösterreich und Niederösterreich zeigt einen Schuppen-bau, für welchen vor allem die Oberen und die Obersten Bun-ten Schiefer die Abscherungshorizonte bildeten. Die Schuppensind im Streichen auch westlich der Enns verfolgbar. Währenddie Schuppengrenzen in der Nähe der Nordgrenze der Nördli-chen Kalkalpen verhältnismäßig engständig sind, nimmt ihrAbstand mit zunehmender Entfernung von dieser Grenze zu.Das ist besonders gut im Vorfeld der Weyerer Bögen sichtbar.Dort konnte auch nachgewiesen werden, daß die Spadenberg-schuppe mit einer tektonischen Diskordanz flach auf der stei-ler gefalteten Knollerbergschuppe liegt; die Mindestschubweitebeträgt in diesem Fall 3 km!

Die Nordgrenze der Schädlbachschuppe wird am Nordhangdes Damberges und des Steinleitenberges und südlich desPlattenberges durch mitgeschürfte Fetzen von ultrahelveti-scher Buntmergelserie markiert. Diese liegen in der streichen-den Fortsetzung des westlich der Enns gelegenen Hochhub-

*) Anschrift des Verfassers: Dr. HANS EGGER, Lindenweg 1,A-5061 Elsbethen.

fensters. Ein weiteres Ultrahelvetikumsfenster mit oberkretazi-scher Buntmergelserie liegt im Gebiet des Lurbaches (Lur-bachfenster). Dieses Fenster ist an eine Störung gebunden,welche für eine Heraushebung der Südscholle verantwortlichist. Eine parallele Störung mit gleichem Bewegungssinn bildetetwas weiter im SW die Grenze zwischen Rhenodanubikumund Ultrahelvetikum.

Dieser Bruch streicht unter die Nördlichen Kalkalpen hineinund ist somit für das Verschwinden der ultrahelvetischen Gre-stener Klippenzone verantwortlich. Gleichzeitig ist dadurcheine verhältnismäßig späte Überschiebung durch die Nördli-chen Kalkalpen über Rhenodanubikum und frei liegendes Ultra-helvetikum belegt. Dafür spricht auch, daß innerhalb des Rhe-nodanubikums ältere Strukturen durch den Anschub der Nörd-lichen Kalkalpen überprägt wurden.

Da die Schichtfolge des Ultrahelvetikums bis ins Mitteleozänhinaufreicht, ist der Beginn der Überschiebungsbewegungenmit Obereozän oder jünger anzusetzen. Vermutlich kam es be-reits im Obereozän zu einem gravitativ induzierten Eingleitendes Rhenodanubikums in den ultrahelvetischen Faziesraum.Das Oberoligozän (Eger) der überschobenen Molasse, wei-ches in ..der Bohrung Kürnberg angetroffen wurde, belegtspätere Uberschiebungsvorgänge. Etwa zu dieser Zeit könnten

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auch die Nördlichen Kalkalpen in ihre f1eutige tektonische Po-sition gekommen sein.

the northern part of the studied area the thrustplane of theSchädlbachschuppe is marked by the occurrence of ultrahelve-tic rocks (Buntmergelserie) of cretaceous age.

AbstractThe Austrian Alps are characterized by the existence of big

nappes. The Northern Calcareous Alps (Austroalpine) are re-sting on the Rhenodanubic Flyschzone (Northern Penninic),which lies above the Grestener Klippenzone (Ultrahelvetikum).In the eastern part of the area of interest these three big

tectonic units are situated side by side because the ultrahelve-tic rocks form a long tectonic window between the two othernappes. South of this window the flysch is entirely removed.The northwestern border of the window is created by a nearlyvertical fault. This fault is overthrusted by the Northern Calca-reous Alps; so it is evident that this unit reached its recent po-sition relatively late.The most important tectonic structures of the Rhenodanubic

were not caused by the push of the northern Calcareous Alps.They are older and it could be supposed that they were crea-ted when the Rhenodanubic was transported above the Ultra-helvetic by gravitational tectonics.In the Rhenodanubic some thrust sheets werde discovered

which could be identified over more than 20 km along theirstrike. Much of the movement took place on the bedding withinweak shales (Obere und Oberste Bunte Schiefer). One ofthese tectonic units (Spadenbergschuppe) was transported atleast 3 km above the steeper folded Knollerbergschuppe. In

1. Einleitung

Im östlich der Enns gelegenen TeilOberösterreichserreicht die Rhenodanubische Flyschzone eine durch-schnittliche Breite von etwa 10 km. Dieses Gebiet er-fuhr seit GEYER (1912, Blatt Weyer, 1 : 75.000), welcherin seiner Karte hier allerdings nur Kreideflysch i. a. aus-schied, keine umfassende Darstellung mehr. Dies istumso mehr verwunderlich, da die Lage dieses Flysch-areals im Vorfeld der Weyerer Bögen einerseits undsein Angrenzen an den westlichsten Ausläufer des Klip-penraumes andererseits, interessante Beobachtungenvermuten ließen. Aufbauend auf älteren Arbeiten (EG-GER, 1985 und 1986) wird in der vorliegenden Abhand-lung nun erstmals eine ausführliche stratigraphischeund tektonische Gliederung des südlichen Teiles diesesFlyschgebietes veröffentlicht. Das Arbeitsgebiet liegtzum überwiegenden Teil auf Blatt Großraming (ÖK 69)

CD

B..... Buchdenkmal

D Da mbe rgG Gla senbergK KnollerbergP PlattenbergS SchusserbergSp.. SpadenbergSt .. Sturzberg

543

Km

21

A

o

NÖRDLICHE

N

Abb.1: Topographischeund tektonischeÜbersichtsskizzeunddie Lageder Profile(1-4).

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und nur ein schmaler Streifen im Norden ist bereits aufBlatt Steyr (ÖK 51) gelegen.

Von jedem der beiden Vorkommen der TristeIschich-ten wurde je eine Modalanalyse aus den gröberklasti-schen Bänken (Tristelbrekzie) durchgeführt:

2.3. Obere Bunte Schiefer

2.2. Gaultflysch

Als Gesteinsbruchstücke treten vor allem Karbonateauf. Daher können beide Proben aufgrund ihrer Zusam-mensetzung als Litharenite bzw. Kalklithite (z. B. PETTI-JOHN et aI., 1973, 158f) bezeichnet werden.

Gesicherte Vorkommen von Unteren Bunten Schie-fern und von Reiselsberger Schichten fehlen im Arbeits-gebiet. Dafür ist ein Schuppenbau verantwortlich, fürwelchen die Oberen Bunten Schiefer und die OberstenBunten Schiefer die bevorzugten Abscherungshorizontebildeten. Daher werden gleich die Oberen BuntenSchiefer besprochen.Während FREIMOSER (1972, 38f.) in Bayern die Obe-

ren Bunten Mergel und die Piesenkopfschichten kartie-rungsmäßig zusammenfaßt, werden in Österreich (z. B.PREY, 1980, 197) die Oberen Bunten Schiefer von derdünnbankigen Basis der Zementmergelserie abge-trennt. Die Oberen Bunten Schiefer können im Arbeits-gebiet eine Mächtigkeit bis zu einigen Zehnermetern er-reichen. Gute Aufschlüsse befinden sich am Nordab-hang des Spadenberges und des Platten berges und imGebiet des Rädlbaches.

Die aus diesem Schichtglied entnommenen Nanno-proben waren durchwegs steril. Auch die Foraminife-renproben erwiesen sich meist als stratigraphisch nichtaussagekräftig (Dendrophyra sp.). Nur eine Probe ausdem Rädlbachgraben, welche SW vom Gehöft Graben-

Lithische Fragmente

67 %59 %

Feldspat

8%10 %

Quarz

25 %31 %

Die Gesteine dieses Schichtgliedes, welches vermut-lich im Alb (z. B. FREIMOSER, 1972, 34f.) abgelagertwurden, sind im Arbeitsgebiet nur sehr untergeordnetvorhanden und zeigen durchwegs starke tektonischeBeanspruchung. Aufschlüsse fehlen weitgehend, sodaßhier Lesesteine die Grundlage für die Kartierung bildenmußten.

Das ausgedehnteste Vorkommen von Gaultflyschwurde im Pechgrabengebiet beim Gehöft Kaltrinner an-getroffen: hier konnte SCHNABEL (frd. mündl. Mitt.) dasGaultalter mit Hilfe einer Foraminiferenfauna belegen.Zudem ist hier auch der Zusammenhang im Profil gege-ben, da sich im Liegenden der Gaultgesteine die Tri-stelschichten befinden. Ein weiteres Vorkommmen vonGaultflysch wurde im Rahmen des Lurbachfensters auf-gefunden.

Typisch für den Gaultflysch sind harte, splitterig bre-chende, glaukonitreiche Fein- bis Grobsandsteine, wei-che meist zahlreiche Kalzitadern aufweisen.' NebenQuarz ist Glaukonit die häufigste Komponente.

Neben den Sandsteinen konnten gelegentlich auchdunkelgraue bis schwarze Tonsteine beobachtet wer-den, welche wegen der tektonischen Beanspruchungmeist in fettglänzender, schieferiger Ausbildung vorlie-gen.

2. Schichtfolge des Rhenodanubikums2.1. TristelschichtelJ

Das älteste bekannte Schichtglied des Rhenodanubi-kums stammt aus der tieferen Unterkreide und ist mitregional unterschiedlichen Bezeichnungen belegt: NachPREY (1980, 196f.) spricht man in Vorarlberg und Bay-ern von "Tristelschichten" , in Salzburg, Oberösterreichund im westlichen Niederösterreich von "Neokom-flysch" und im östlichen Niederösterreich von "Wolfpas-singer Schichten". Im Gegensatz dazu verwenden RICH-TER & MÜLLER-DElLE (1940, 417) auch in Salzburg undOberösterreich den Begriff "Tristelschichten" . Ebensobetont STURM (1968, 58), daß dieser Begriff auch aufdie österreichischen Verhältnisse anwendbar ist. Daherund wegen der nach wie vor stark unterschiedlichenAuffassung über die stratigraphische Reichweite desBegriffes "Neokom" (s. Diskussion bei FREIMOSER,1972, 31) wird auch in der vorliegenden Arbeit die Be-zeichnung "Tristelschichten" verwendet.

Die Tristelschichten konnten im Arbeitsgebiet nur anzwei Stellen aufgefunden werden: das eine Vorkommenbefindet sich beim Dorf Laussa, unmittelbar nördlichdes Kalkalpenrandes, das andere liegt im Pechgraben-gebiet südlich vom Gehöft Kaltrinner und lagert direktdem Klippenraum auf.

Die erste Lokalität wird bereits von GEYER (1909, 64)beschrieben und als Neokomaptychenkalk bezeichnet.Das Unterkreidealter konnte nun mit Hilfe der Nannoflo-ra (det. H. STRADNER) bestätigt werden: Watznaueria barne-sae (BLACK), Braarudosphaera hoschulzi REINHART, Nannoconussp. .

Aufgrund ihrer Lithologie müssen diese Gesteineaber im Gegensatz zu Geyer (s.o.) der Rhenodanubi-schen Flyschzone zugeordnet werden:

Im Aufschluß dominieren graue Mergel mit hellen An-witterungsfarben, welche z. T. reichlich Chondriten füh-ren. Daneben kommen dm-mächtige, gelbbraun anwit-ternde Bänke grauer Feinsandsteine vor. Kennzeich-nend für die Tristelschichten sind aber vor allem verein-zelt in die Schichtfolge eingeschaltete, bis 25 cm mäch-tige Bänke von gradierten, grauen Kalksandsteinen, de-ren Basis aus Grobsandstein oder Feinbrekzie (Kompo-nenten 3-4 mm) aufgebaut wird. Diese Gesteine wer-den als Tristelbrekzie (s. MÜLLER-DElLE, 1940, 332) be-zeichnet. Bedingt durch das Kalzitzement, welches mitetwa 20 % am Gesteinsaufbau beteiligt ist, glitzern dieBruchflächen spätig auf. An Komponenten überwiegengraue, weitgehend fossilleere Karbonate (Mudstones).Daneben treten aber auch Iithische Fragmente von po-lykristallinem Quarz mit z. T. stark undulöser Auslö-sChung, von Quarz-Plagioklasaggregaten und von Vul-kaniten auf. Letztere erscheinen als Quarze mit Korro-sionsbuchten, welche an den Korngrenzen gelegentlichnoch Reste einer dunklen Matrix erkennen lassen (Por-phyrquarze). Auch die monokristallinen Quarze zeigenhäufig Korrosionsbuchten, sind meist einschlußfrei undbesitzen flächige Auslöschung. Isolierte Feldspatkörnersind selten und kommen fast nur in Form von Plagio-klas vor; nur vereinzelt kann auch Mikroklin beobachtetwerden.

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bauer genommen wurde, lieferte eine verhältnismäßigreiche Fauna (frdl. mündl. Mitt. K. F. WEIDICH):Margino-truncana angusticarinata (GANDOLFI),Marginotruncana coronata(BOLLI), Marginotruncana tricarinata (QUEREAU),Archaeoglobi-gerina cretacea (D'ORBIGNV),Dicarinella concavata (BROTZEN),Globotruncana cf. linneiana (D'ORBIGNV),Heterohelix globulosus(EHRENBERG),Rhabdammina cylindrica GLAESSNER,Dorothiatrochoides (MARSSON),Rzehakina epigona (RZEHAK),"Recurvoi-des" sp., Trochammina sp.Diese Fanua erlaubt eine Alterseinstufung in den

Zeitraum Oberconiac bis Untersanton. Dies steht in gu-tem Einklang zu anderen Autoren: So gibt z. B. STURM(1968, 67) die stratigraphische Reichweite der OberenBunten Schiefer in seinem Gebiet mit Mittelturon biseinschließlich Untersanton an.In den Proben aus. den Aufschlüssen des Spadenber-

ges wurde neben stratigraphisch nicht brauchbarenSandschalern nur Marginotruncana angusticarinata (GANDOL-FI) beobachtet. Diese Art kommt von Oberturon bis min-destens in das Untercampan hinein vor; charakteri-stisch und häufig ist sie im Coniac (s. WEIDICH,1984,96).Trotz der nur sporadisch gefundenen stratigraphi-

schen Befunde sind die Oberen Bunten Schiefer auf-grund ihrer Lithologie und aufgrund ihrer Lagerungsbe-ziehungen zu den umgebenden Gesteinen meist leichtzu erkennen:Die Hartbänke werden äußerst selten mächtiger als

10 cm (im Gegensatz dazu wurden in den OberstenBunten Schiefern Bänke zwischen 20 cm und 30 cmMächtigkeit verhältnismäßig oft beobachtet). Häufig tre-ten an den Bankunterseiten Lebensspuren ("Tüpfelra-sen") auf. Die gelbbraun anwitternden Feinsandstein-und Siltsteinbänkchen werden durch rotbraune, grüneund graue Tonstein- und Tonmergellagen getrennt. Ge-gen das Hangende erfolgt der Übergang in die dünn-bankige Basis der Zementmergelserie durch das Auftre-ten der typischen Kalkmergel (= Zementmergel), wäh-rend bunte Tonsteine und Tonmergel allmählich an Be-deutung verlieren.

2.4. ZementmergelserieDiese Einheit erreicht im Arbeitsgebiet eine Mächtig-

keit von etwa 300 m. Ihre besten Aufschlüsse liegen amNordhang des Knollerberges und im Ahornleitengrabenund Kotgraben.Aufgrund ihrer Lage zwischen den Oberen Bunten

Schiefern im Liegenden und den Obersten BuntenSchiefern im Hangenden kann die stratigraphischeReichweite der Zementmergelserie etwa mit Obersan-ton bis Mittelcampan angegeben werden. Mit Hilfe derNannofloren läßt sich der campane Anteil dieser Seriemeist sehr gut bestimmen, wie das Beispiel einer Probeaus dem Wildgrabenbach (ca. 1,4 km ENE vom DorfLaussa) zeigen soll (det. H. STRADNER):Watznaueria barne-sae (BLACK), Micula staurophora (GARDET), Prediscosphaeracretacea (ARKHANGELSKV),Broinsonia parca (STRADNER),Lu-cianorhabdus cayeuxi DEFLANDRE, Phanulithus obscurus(STRADNER),Cibrosphaerella ehrenbergi ARKHANGELSKV,lygo-discus spiralis BRAMLETTE& MARTINI,Microrhabdulus decorusDEFLANDRE,Eittelithus eximius (STOVER).Im basalen Teil der unmittelbar an diesen Proben-

punkt anschließenden turbiditischen Hartbank konntendie bisher einzigen Makrofossilien im hier beschriebe-nen Teil des Rhenodanubischen Flysches aufgefunden

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werden. Es handelt sich um Reste von Inoceramus (Platy-ceramus) cf. adversus RIEDEL.Nach SEITZ (1967, 92) liegtdie Hauptverbreitung dieser Art im Zeitraum Obersan-ton bis Untercampan.Die Spurenfossilien der Zementmergelserie wurden

nicht näher untersucht, charakteristisch ist jedoch dashäufige Auftreten von Helminthoideen und von ver-schiedenen Chondritenformen. Nach SEILACHER(z. B.1978, 177) werden die regelmäßig mäandrierenden, pa-rallel zur Schichtfläche auftretenden Weidespuren zurNereites-Ichnofazies gestellt. CHAMBERLAIN(z. B. 1978,39) und KSIAZKIEWICZ(1975, 341) werten das Vorkom-men von Chondriten als eigene Subfazies innerhalb derNereites-I chnofazi es.Innerhalb des Rhenodanubischen Flysches ist die Ze-

mentmergelserie lithologisch in erster Linie durch ihrenverhältnismäßig hohen Karbonatgehalt ausgezeichnet.Das namensgebende Gestein sind harte, scherbig bre-chende, weiß anwitternde Kalkmergel (Zementmergel).Diese können mehrere Meter mächtig werden. Im Han-genden grenzen sie oft mit einem scharfen Kontakt(verursacht durch eine sprunghafte Abnahme des Kar-bonatgehaltes) an grünliche Tonsteine bzw. Tonmergelan. Diese stellen vermutlich das pelagische "Normalse-diment" dar. Die karbonatreichen Zementmergel sinddagegen als Ablagerungen von Trübeströmen geringerDichte zu interpretieren. Sie können in die pelagischentonreichen Sedimentgesteine eingeschaltet sein odersich allmählich aus einer Sandsteinbank entwickeln.Auch diese Hartbänke sind durch einen hohen Karbo-

natgehalt ausgezeichnet. Neben monokristallinenQuarzkomponenten treten Karbonatgesteinsklasten undBioklasten (vor allem Foraminiferen und Bryozoen) sehrhäufig auf. Die Karbonatfragmente werden von mikriti-schen Kalken, welche gelegentlich Calpionellen führen,gebildet. Die karbonatischen Komponenten geben deut-liche Hinweise auf karbonatproduzierende Hang- undSchelfgebiete, welche Material für die Trübeströme lie-ferten. Das karbonatische Zement der Hartbänke zeigthäufig Einschlüsse und sehr unregelmäßig Korngren-zen. Außerdem konnten gelegentlich "mikritische Flek-ken" innerhalb des Zementes beobachtet werden, wasdarauf schließen läßt, daß eine primär vorhandene mi-kritische Matrix rekristallisierte (= Pseudosparit).BOUMA (1962, 136) spricht von einem "calcareous

sandstone" (in der österreichischen Flyschliteratur:Kalksandstein), wenn Karbonat in Form von Zementund Komponenten zu mehr als 20 % am Aufbau desSandsteines beteiligt ist. Das trifft auf die Sandsteineder Zementmergelserie durchwegs zu. Die IithofazielleGliederung der Zementmergelserie beruht daher aufden unterschiedlichen Bankmächtigkeiten und auf demwechselnden Anteil der Kalkmergel in der Schichtfolge:Die Basis der Zementmergelserie (Zementmergelba-

sisschichten; Piesenkopfschichten) ist dünnbankig unddurch eine rhythmische Wechsellagerung von dezime-termächtigen Kalksandsteinen und gleichmächtigen Ze-mentmergeln gekennzeichnet. Gute Aufschlüsse diesesProfilabschnittes befinden sich im Ahornleitengrabenund am Nordhang des Knollerberges.Der Mittelabschnitt der Zementmergelserie ist durch

das häufige Auftreten der namensgebenden Kalkmergelausgezeichnet, welche oft mehrere Meter Mächtigkeitaufweisen. Sie entsprechen meist dem Abschnitt Td desBoumazyklus. Die Kalksandsteinbänke können bis 2 mmächtig sein. Ein guter Aufschluß befindet sich an derOstseite des Mitterberges (NE vom Dorf Laussa), in der

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streichenden Fortsetzung des oben erwähnten Fossil-fundpunktes. Auch an der Nordseite des Knollerbergesund des Sonnberges und im Ahornleitengraben gewinntman gute Einblicke in diesen Profilabschnitt.

Der hangendste Abschnitt der Zementmergelserie istdurch das weitgehende Fehlen der Kalkmergel ausge-zeichnet. Daher wurde dieser Profilabschnitt in Bayern"Hällritzer Serie" bezeichnet. In diesem Abschnitt wer-den die bis 0,5 m mächtigen Hartbänke nur durch dün-ne Bankfugen getrennt. Außerdem zeigen diese Bänkehäufig eine grünliche Färbung, welche auf den Glauko-nitgehalt zurückgeht; die Glaukonitkörner liegen als kla-stische Komponenten vor und nicht als authigene Bil-dungen. Die besten Aufschlüsse wurden am Nordhangdes Sonnberges angetroffen.

2.5. Oberste Bunte Schiefer

Dieses Schichtglied ist aufgrund seines Reichtumesan pelitischen Gesteinen meist nur schlecht aufge-schlossen, sodaß die Abschätzung seiner Gesamt-mächtigkeit Schwierigkeiten bereitet. Eine Ausnahmestellen hier die hervorragenden Aufschlüsse im Kotgra-ben und Ahornleitengraben, vor allem aber ein Profil ander Westflanke des Glasenberges (Forststraße in 690 mSeehöhe) dar. Hier liegt die Mächtigkeit der OberstenBunten Schiefer bei etwa 150 m!

Mit Hilfe der Nannofloren ist die Einstufung diesesSchichtgliedes in das Campan meist leicht durchzufüh-ren. Als Beispiel ist eine Probe aus dem Westteil desArbeitsgebiets (Graben beim Gehöft Huber) angeführt(det. H. STRADNER): Watznaueria barnesae (BLACK), Ceratoli-thoides aculeus (STRADNER), Micula staurophora (GARDET), Lu-cianorhabdus cayeuxi (DEFLANDRE), Eiffelithus eximius (STO-

. VER).

Die untersuchten Foraminiferenfaunen bestehen zurGänze aus Sandschalern, wobei neben Trochamminenvor allem der Reichtum an Hormosinen und hier beson-ders von Hormosina ovulum gigantea GEROCH auffällt. GRÜN(1967, 116f - fide STURM, 1968, 77) betrachtet das ge-häufte Vorkommen dieser Art als Indiz für die Einstu-fung derartiger Proben in den Zeitraum vom Mittel-campan bis ins untere Obercampan ("gigantea-Zone"sensu GRÜN). GEROCH & NOWAK (in Vorbereitung) ge-ben die stratigraphische Reichweite der gleichen Fora-miniferenart mit Mittelcampan bis Mittelpaläozän an,wobei ein gehäuftes Auftreten vom Mittelcampan biszum Ende des Maastrichts beobachtet wurde (gigantea-Zone sensu GEROCH & NOWAK).

Die Obersten Bunten Schiefer entwickeln sich ausdem mergelarmen Hangendabschnitt der Zementmer-gelserie (Hällritzer Serie) durch das Auftreten von rotenund grünen Tonsteinen. Zuerst erscheinen diese Ein-schaltungen nur sporadisch, gewinnen aber dann raschan Häu'figkeit und begrenzen schließlich fast jede Hart-bank im Liegenden und Hangenden. Die Mächtigkeitder Hartbänke zeigt dabei zuerst keine auffällige Ver-minderung. Die roten Tonsteineinschaltungen stellenvermutlich das pelagische "Normalsediment" dar (s.z. B. FAUPL, 1976, 454). Da sich die Mächtigkeit derTurbidite zuerst nicht ändert, kann geschlossen wer-den, daß nicht das Ausmaß der Einzelereignisse ab-nimmt, sondern nur die Häufigkeit, mit der Turbidite zurSedimentation gelangen.

Im weiteren Profilve,rlauf treten gemeinsam mit denbunten Tonsteinen dünne, nur wenige Zentimeter

mächtige Hartbänkchen auf. Diese bestehen aus denhöheren Abschnitten der Bouma-Abfolge (Tb' Tc), undes wurden auch Bänkchen beobachtet, welche nur ausdem kreuzgeschichteten Bereich (Tc) aufgebaut wer-den; diese zeigen dann eine charakteristische Rippel-bildung.

Die dünnen Bänkchen treten zuerst nur vereinzeltauf, nehmen aber rasch an Häufigkeit zu. So entstehen1 m bis 2 m lange Profilabschnitte, welche eine intensi-ve Wechsellagerung von dünnen Hartbänkchen mitbunten Tonschiefern zeigen. Diese Abschnitte werdenim Liegenden und Hangenden von bis zu 0,5 m mächti-gen Bänken begrenzt, welche meist vollständige Bou-ma-Abfolgen aufweisen.

Die selten zu beobachtenden flachen, spindeIförmi-gen Kolkungsmarken belegen eine Anlieferung des tur-biditischen Materials abwechselnd aus Osten und ausWesten.

Diese Beobachtungen deuten darauf hin, daß die Re-sedimente der Obersten Bunten Schiefer aus zwei Lie-fergebieten hergeleitet werden können. Es wird vermu-tet, daß die mächtigeren Turbidite aus einem anderenGebiet angeliefert wurden als die oben beschriebenendünnbankigen Lagen. Letztere könnten z. T. auch Abla-gerungen aus Bodenströmungen (Kontourite) sein.

Gegen das Hangende nimmt innerhalb der OberstenBunten Schiefer die Bedeutung der mächtigeren Bänkewieder zu. Diese werden zunehmend grobkörnig unddickbankig (bis 1 m). Dazwischen liegen aber auchnoch dünnbankige Einschaltungen mit bunten Tonstei-nen und dezimetermächtigen Hartbänken vor. DieseAbschnitte werden immer geringmächtiger und so voll-zieht sich allmählich der Übergang in die dickbankige,durch Grobsandsteine charakterisierte Basis der Alt-lengbacher Schichtgruppe.

Die Obersten Bunten Schiefer zeigen also sowohl imLiegenden als auch im Hangenden Übergänge in dieangrenzenden Schichtglieder. Sie repräsentieren eineZeit stark herabgesetzter Sedimentationsrate undgleichzeitig einen Übergang von der karbonatreichenZementmergelserie in die karbonatarme Basis der Alt-lengbacher Schichtgruppe.

2.6. Altlengbacher Schichtgruppe

Die in Frage stehenden Ablagerungen wurden mitzahlreichen synonymen Bezeichnungen belegt (s. Dis-kussion bei HOFER & TICHY, 1983, 73ff). SCHNABEL (frdl.mündl. Mitt.) gelang eine weitere lithostratigraphischeUntergliederung dieser Gesteine, für welche der ge-nannte Autor den Namen "Alt/eng bacher Schichten"(GÖTZINGER & BECKER, 1932, 348) verwendet. Auch imArbeitsgebiet konnte diese Iithofazielle Gliederung invier Formationen durchgeführt werden, welche zur Alt-lengbacher Schichtgruppe zusammengefaßt werden.

Die besten Aufschlüsse der Altengbacher Schicht-gruppe befinden sich im Arbeitsgebiet im Klein- undGroßkohlergraben, im Kotgraben und im Ahornleiten-graben, der paläozäne Anteil der AltlengbacherSchichtgruppe wurde im westlich des Dambaches gele-genen Grabeneinschnitt (Hubergraben) aufgefunden.

Im hier vorgestellten Gebiet konnten in der Altlengba-cher Schichtgruppe das Maastricht und das Paläozännachgewiesen werden, nicht aber das Eozän. Die Nan-nofloren sind meist sehr reich entwickelt. Als Beispielaus dem kretazischen Anteil dieser Gesteine wird eine

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Probe aus dem Westteil des Arbeitsgebietes angeführt(det. H. STRADNER):Parhabdo/ithus embergeri (NOEL),Micu/astaurophora (GARDET),Lucianorhabdus cayeuxi DEFLANDRE,fit-te/ithus turriseiffe/ii (DEFLANDRE),Quadrum tritidum (STRAD-NER), Arkhange/skiella cymbitormis VEKSHINA,Microrhabdu/usstradneri BRAMLETTE& MARTINI, Cretarhabdus crenu/atusBRAMLETTE& MARTINI, Cibrosphaerella numerosa GARDET,Nannoconus sp.Im gleichen Grabeneinschnitt liegen auch die paläo-

zänen Anteile der Altlengbacher Schichtgruppe vor(det. H. STRADNER):Crucip/acolithus tenuis (STRADNER),Zy-godiscus adamas BRAMLETTE& SULLIVAN, Thoracosphaeraopercu/ata BRAMLETTE& MARTINI, Thoracosphaera saxeaSTRADNER,Nannoconus steinmanni KAMPTNER,Arkhange/skiellacymbitormis VEKSHINA.Lithofaziell lassen sich innerhalb der Altlengbacher

Schichtgruppe vier Formationen unterscheiden:

o Der basale Anteil der Altlengbacher Schichtgruppe(Formation 1) erreicht eine Mächtigkeit von etwa280 m. Er ist ausgezeichnet durch das Vorherrschenvon meist 1 m bis 1,5 m mächtigen Sandsteinbän-ken, die oft unmittelbar aneinandergrenzen; graueTonmergelzwischenlagen sind selten. Nur gegen dieObersten Bunten Schiefer hin nehmen pelitischeGesteine an Häufigkeit zu.Die Sandsteine werden aus Mittel- bis Grobsandenaufgebaut, welche so dicht gepackt sind, daß diepelitische Matrix mengenmäßig nur eine sehr unter-geordnete Rolle spielt (weniger als 1a % des Ge-samtgesteines). Gradierungen lassen sich im Gelän-de meist nicht erkennen und auch sonst ist die Ar-mut an bankinternen sedimentären Strukturen auf-fällig. Die Bänke spalten häufig in ihrem Hangend-anteil im Zentimeterabstand auf. Tongallen wurdenmehrmals beobachtet. Als Sohlmarken treten nurgelegentlich Belastungsmarken auf.

o Über diesem von Sandsteinen 'beherrschten Bereichfolgt ein etwa 650 m mächtiger 'profilabschnitt (For-mation ~2), in welchem Zementmergel und Kalksand-steine auftreten; aber auch hier sind immer wiedergrobkörnige, karbonatarme Arenite eingeschaltet. Imoberen Teil von Formation 2 treten vereinzelt mäch-tige Turbidite (bis 1a m!) auf, die aus einer grobkör-nigen arenitischen Hartbank bestehen, aus welchersich allmählich Zementmergel (6-8 m) entwickeln.Tonmergelzwischenlagen sind sehr selten. Gele-gentlich auftretende Kolkungsmarken belegen wech-selnde Transportrichtungen des resedimentiertenMaterials sowohl aus Osten als auch aus Westen.

o Die darüb~r folgende, etwa 450 m mächtige Teilein-heit der Altlengbacher Schichtgruppe (Formation 3)ist wieder von Sandsteinen beherrscht, die aber' et-was mächtiger (1,5 m-2 m) sind, als jene von For-mation 1. An der Basis der Sandsteinbänke der For-mation 3 können oft Feinbrekzien (Quarzgerölle bis0,5 cm) beobachtet werden. Bankinterne sedimentä-re Strukturen sind wieder sehr selten und tretenpraktisch nur in den gelegentlich eingeschaltetendünneren (um 0,5 m) und karbonatreicheren Bänkenauf, welche vor allem Parallel- und Kreuzschichtungaufweisen. Mergelzwischenlagen sind im gesamtenProfilabschnitt ausgesprochen selten.

o Die Grenze zwischen Kreide und Tertiär liegt inner-halb der nächsten Iithofaziellen Einheit (Forma-tion 4) der Altlengbacher Schichtgruppe. DieseGrenze ist im Arbeitsgebiet nicht aufgeschlossen,

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sondern wird im Hubergraben durch eine Rutschungverdeckt.Die Hartbänke von Formation 4 sind meist zwischen0,5 mund 1 m mächtig und oft kalkig gebunden.Vollständige Boumazyklen wurden häufig beobach-tet, insbesondere das Intervall mit Parallelschich-tung und jenes mit Kreuzschichtung ist meist sehrdeutlich entwickelt. Neben den Kalksandsteinen sindauch grobkörnige Sandsteinbänke mit pelitischerMatrix nicht selten zu beobachten. Die geringe Ver-witterungsbeständigkeit dieser Matrix kann unterdem Einfluß der Atmosphärilien zum "Mürbwerden"dieser Sandsteine führen. Derartige Mürbsandsteinekommen mit Ausnahme von Formation 2 in der ge-samten Altlengbacher Schichtgruppe vor.Typisch für Formation 4 ist ihr Pelitreichtum: DieHartbänke werden durch pelitreiche Einschaltungengetrennt, in welchen aber auch dezimeter- bis zenti-meterstarke, harte Lagen eingeschaltet sind. DieTonmergel dieser Abschnitte sind fast durchwegsdunkelgrau und lassen meist schon makroskopischfeinkörnige terrigene Komponenten erkennen. Diesegrauen Mergel können sich allmählich aus unterla-gernden Hartbänken (kontinuierliche Übergänge inMürbsandsteine sind häufig) entwickeln oder aberisoliert vorliegen. Das läßt sich im Gelände meistleicht daran erkennen, daß sie in feinblätterige, hell-grüne Tonsteine eingeschaltet sind, welche vermut-lich das pelagische "Normalsediment" darstellen.Die Kolkungsmarken in Formation 4 weisen durch-wegs auf eine Anlieferung des Materials aus Ostenhin.Da die jüngste lithofazielle Einheit der Altlengbacher

Schichtgruppe im Arbeitsgebiet nie einen ungestörtenKontakt zu den tieferen Profilabschnitten zeigt, kannauch die Gesamtmächtigkeit der Altlengbacher Schicht-gruppe nicht angegeben werden. Die drei älteren For-mationen erreichen annähernd eine Mächtigkeit von1400 m. Nimmt man für den kretazischen Anteil insge-samt eine Mächtigkeit von 1500 m an, so beträgt diedurchschnittliche Sedimentationsrate rund 12 cm/1000 y; sie ist damit etwa dreimal so hoch wie jene derZementmergelserie.

3. Tektonik3.1. Überblick

Durch die Ergebnisse einiger Tiefbohrungen ist dieDeckennatur des Rhenodanubikums unzweifelhaft gesi-chert. Eine dieser Bohrungen (Bohrung Kürnberg derÖMV) befindet sich im Arbeitsgebiet, nämlich im Taldes südöstlich von Steyr gelegenen Ramingbaches. DieUnterkante des Rhenodanubikums liegt in dieser Boh-rung in einer absoluten Tiefe von -1670 m, jene desUltrahelvetikums in -1864 m (s. Abb. 2). Unmittelbardarunter wurde das Eger der überschobenen Molasseangetroffen (frdl. mündl. Mitt. Dr. H. KRAMER,ÖMV).Rund 3,5 km südlich des Bohrplatzes ist im Pechgra-bengebiet der Kontakt zwischen hangendem Rhenoda-nubikum und liegendem Ultrahelvetikum der GrestenerKlippenzone an der Oberfläche aufgeschlossen. Da hiernoch das Mitteleozän nachgewiesen werden konnte,fand die Überschiebung frühestens im Obereozän statt.Der interne Baustil des gesamten Rhenodanubikums

ist nach PREY(1980, 200 und Profile von -:Abb. 43) so-

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wohl durch Falten- als auch Schuppenbau gekenn-zeichnet. Gleichzeitig betont dieser Autor, daß deutlicheDeckenbildungen im größten Teil der Rhenodanubi-schen Flyschzone - mit Ausnahme von Vorarlberg unddem Wiener Wald - nicht bekannt sind. Demgemäß be-zeichnet auch SCHNABEL(1979, 35) den zwischen St.Pölten und dem Chiemsee gelegenen Teil der Rheno-danubischen Flyschzone als Hauptflyschdecke.Die Hauptflyschdecke des Arbeitsgebietes und des

daran unmittelbar westlich anschließenden Gebietes,welches von BRAUNSTINGL(1985, 1986) untersucht wur-de, wird aus mehreren großen Einheiten aufgebaut.Diese lassen sich im Streichen auf einer Strecke vonmindestens 20 km verfolgen und in einem Fall konnteeine Mindestschubweite von 3 km nachgewiesen wer-den.Bei diesen Größenordnungen könnte durchaus schon

von Teildecken der Hauptflyschdecke gesprochen wer-den. Um die Unterschiede in den Dimensionen zwi-schen diesen Einheiten der Hauptflyschdecke und denausgedehnteren und auch faziell unterschiedlichenFlyschdecken des Wiener Waldes schon in der Na-mensgebung hervorzuheben, wird im vorliegenden Fallder Bezeichnung "Schuppe" vor "Decke" der Vorzugeingeräumt.

3.2. Die Baueinheiten des Rhenodanubikumsim Arbeitsgebiet

3.2.1. Isolierte Vorkommenvon Unterkreideflysch

Im Arbeitsgebiet ist das Rhenodanubikum durch dasweitgehende Fehlen der älteren Flyschschichtglieder(Tristelschichten, Gaultflysch, Untere Bunte Mergel,Reiselsberger Schichten) gekennzeichnet. Dies beruhtdarauf, daß die Rhenodanubische Flyschzone hier vonSchuppen aufgebaut wird, deren Abscherungsniveauungefähr im Bereich der Oberen bzw. Obersten BuntenSchiefer liegt.Tiefere Flyschschichtglieder konnten nur in isolierten

Vorkommen am Südrand des Rhenodanubikums aufge-funden werden. Aufgrund ihrer Kleinheit sind dieseSpäne in der tektonischen Übersichtsskizze nicht ver-merkt. Ein Aufschluß von Tristelschichten befindet sichim Stodergraben unmittelbar unter der Überschiebungs-fläche der Nördlichen Kalkalpen. Ein zweites Vorkom-men, welches von Tristelschichten und Gaultflysch auf-gebaut wird, liegt im Pechgrabengebiet und zwar süd-lich des Gehöftes Kaltrinner. Dieser Span von Unter-kreideflysch liegt der Grestener Klippenzone unmittel-bar auf und wird seinerseits von der AltlengbacherSchichtgruppe der hangenden Duftkogelschuppe über-lagert. Die beiden Vorkommen von Unterkreideflyschliegen daher in unterschiedlichen tektonischen Niveaus:einmal an der Basis der ostalpinen Kalkalpen und ein-mal an der Basis des penninischen Rhenodanubikums!Das letztgenannte Vorkommen kann am einfachsten

als Teil eines Reibungsteppiches an der Basis der Rhe-nodanubischen Flyschzone erklärt werden. Diese Deu-tung wird weiter erhärtet durch die Beobachtung, daß inAnnäherung an die Überschiebungsfläche des Rheno-danubikums mit zunehmender Häufigkeit kleine Spänevon Gaultflysch mit der Buntmergelserie der liegendenGrestener Klippenzone verschuppt sind. Dies ist vor al-lem in den Aufschlüssen im Ahornleitengraben und imKotgraben deutlich erkennbar.

Für die Interpretation des unmittelbar unter der Kalk-alpenbasis gelegenen Vorkommens von Unterkreide-flysch bei Laussa liefern die Flyschfenster innerhalb derKalkalpen (s. Zusammenfassung bei PREY, 1980, 216f)wertvolle Hinweise: diese sind dadurch ausgezeichnet,daß stets die tieferen Anteile der Flyschschichtfolgeauftreten, während z. B. die ansonsten mächtig entwik-kelte Altlengbacher Schichtgruppe hier völlig fehlt. Da-mit steht im Einklang, daß in den Tiefbohrungen, wei-che die Kalkalpen durchörterten, Gesteine des Rheno-danubikums entweder gar nicht oder nur in unbedeu-tenden Resten angetroffen wurden (s. TOLLMANN,1985,112f, Tab. 9). Auch im Pechgrabengebiet können zwi-schen Nördlichen Kalkalpen und Ultrahelvetikum keineReste des Rhenodanubikums aufgefunden werden. Ausallen diesen Beobachtungen ergibt sich, daß im liegen-den der Kalkalpen vermutlich nur isolierte Vorkommendes Rhenodanubikums - also Spurschollen - erhaltensind. Diese sind als liegengebliebene Reste des überdas Ultrahelvetikum geglittenen Rhenodanubikums zuinterpretieren, welche später von den Nördlichen Kalk-alpen mitgeschürft wurden.

3.2.2. Duftkogelschuppe

Die Duftkogelschuppe wurde nach dem 694 m hohenDuftkogel benannt, welcher südlich des Spadenbergesund etwa 750 m nördlich des Pechgrabens gelegen ist.Diese Schuppe ist auf einer Länge von 3,5 km undeiner Breite von rund 1 km aufgeschlossen. Sie wirdfast vollständig von Formation 1 der AltlengbacherSchichtgruppe aufgebaut; nur in verschürften Restentreten auch Oberste Bunte Schiefer und Gesteine derZementmergelserie auf.Am Ostrand der Duftkogelschuppe ist deutlich die di-

rekte Unterlagerung der Altlengbacher Schichten durchdie Buntmergelserie der Grestener Klippenzone zu se-hen. Außerdem befindet sich in der Umgebung des Ge-höftes Kaltrinner ein isoliertes Vorkommen von Unter-kreideflysch, welches zwischen Duftkogelschuppe undGrestener Klippenzone eingeklemmt ist.Sowohl im Norden als auch im Süden wird die Duft-

kogelschuppe von WNW- ESE-streichenden Störungenbegrenzt, so daß diese Einheit im Süden der GrestenerKlippenzone, im Norden aber zwei weiteren Schuppender Hauptflyschdecke benachbart ist, welche als Spa-denbergschuppe und Knollerbergschuppe bezeichnetwurden. Die von der Spadenbergschuppe überlagerteKnollerbergschuppe ist ebenfalls der Grestener Klip-penzone aufgeschoben; sie liegt daher im gleichen tek-tonischen Niveau wie die Duftkogelschuppe, an welchesie - getrennt durch eine der oben erwähnten Störun-gen - angrenzt. Während aber an der Basis der Duft-kogelschuppe nur unbedeutende Reste von Zement-mergelserie vorkommen, ist dieses Schichtglied in derKnollerbergschuppe in seiner ganzen Mächtigkeit ent-wickelt.

3.2.3. Knollerbergschuppe

Von allen Flyschschuppen des Arbeitsgebietes er-reicht die Knollerbergschuppe (benannt nach dem imNE des Arbeitgebietes gelegenen, 788 m hohen Knol-lerb,erg) flächenmäßig die größte Ausdehnung; sie weistim Ostteil eine Nord-Süd-Erstreckung von mehr als5 km auf, im Westen aber nur von 0,5 km.

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Im Gegensatz zum ansonsten im Arbeitsgebiet vor-herrschenden Südfallen der Flyschgesteine, weist dieKnollerbergschuppe eine nordvergente Muldenstrukturauf: Der Südschenkel fällt mit durchschnittlich etwa 60°gegen Nordwesten ein, während der Nordschenkel mitetwa 30° gegen Südsüdosten geneigt ist. Die Falten-achse taucht flach gegen Westsüdwesten ab. Diesegroße Synklinale ist in ihrem Ostteil in zwei Teilmuldengegliedert, welche durch eine schmale Antiklinale ge-trennt werden. Etwa im Streichen dieser Antiklinale ver-läuft eine NW-SE-streichende Störung, welche unge-fähr dem Verlauf des Zurkengrabens folgt und dannden oberen Teil des Kotgrabens quert. Diese Störungsetzt sich in der hangenden Spadenbergschuppe nichtfort und ist somit eindeutig älter als die Überschiebungdieser Einheit.

Wie vor allem im Ahornleitengraben und im Kotgra-ben sehr schön zu sehen ist, liegen die dünnbankigenZementmergelbasisschichten des Südschenkels derKnollerbergschuppe über der Buntmergelserie der Gre-stener Klippenzone.

In den oben erwähnten Gräben liegen die am bestenaufgeschlossenen Profile des gesamten hier bespro-chenen Flyschgebietes: die Zementmergelserie ist miteiner Mächtigkeit von etwa 300 m entwickelt und zeigtalle drei Iithofaziellen Teilbereiche. Vor allem der Über-gang in die rund 150 m mächtigen Obersten BuntenSchiefer ist hervorragend zu beobachten. Über denObersten Bunten Schiefern folgen die vier Formationender Altlengbacher Schichtgruppe; der tertiäre Anteil die-ses Schichtgliedes ist allerdings nicht erhalten.

Auch im Groß- und Kleinkohlergraben herrschen guteAufschlußverhältnisse vor, sodaß hier das verhältnis-mäßig flache Einfallen des Nordschenkels der Knoller-bergschuppe gut erfaßt werden konnte. In Annäherungan die Nordgrenze dieser Einheit konnte eine zuneh-mende Versteilung des Schichtfallens beobachtet wer-

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Abb. 3: Flächenpole der Schichtflächen der Knollerbergschuppe (Projektion indie untere Kugelhälfte; Angabe in %).

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den. Auch die Schuppengrenze selbst fällt steil gegenSüdosten ein. An diese Schuppengrenze gebunden tre-ten mehrmals bunte Flyschschiefer auf, welche auf-grund ihrer Foraminiferenfauna als Obere Bunte Schie-fer eingestuft werden konnten.Besonders auffällig ist hier im Nordteil der östlichen

Knollerbergschuppe die zwei- bis dreimal größereMächtigkeit der Zementmergelserie, im Vergleich zumSüdschenkel der Mulde. Dieser plötzliche Mächtigkeits-zuwachs im Norden erklärt sich durch Materialanschop-pung infolge von Schuppung. Diese Schuppenbildunginnerhalb der Zementmergelserie ist durch eingeschal-tete Oberste Bunte Schiefer, welche noch im Verbandmit der dickbankigen oberen Zementmergelserie ste-hen, belegt. An einer Stelle treten gemeinsam mit denObersten Bunten Schiefern auch noch Arenite der Alt-lengbacher Schichtgruppe auf. Ein weiteres Kennzei-chen der Schuppengrenzen sind inverse Bänke, welcheals Reste der ausgewalzten Mittelschenkel gedeutetwerden.Gegen Westen zu schneidet die Überschiebungsbahn

der Knollerbergschuppe schräg den Schichtstapel an,nachdem sie zuvor über eine längere Strecke etwa imNiveau der Oberen Bunten Schiefer verblieben war.Durch dieses schräge Durchschneiden der Basalflächewird die Zementmergelserie weitgehend eliminiert undtritt westlich des Mühlbaches nur mehr in Form isolier-ter tektonischer Späne auf, mit denen bunte Flysch-schiefer (vermutlich Oberste Bunte Schiefer) vergesell-schaftet sein können. Die Überschiebungsfläche durch-schlägt auch noch die grobbankige Basis der Altlengba-cher Schichtgruppe und streicht dann an der Untergren-ze von Formation 2 gegen Westen weiter.Dieser schräge, gegen Westen ansteigende Basalzu-

schnitt einerseits, und das im Ostteil deutlich zu sehen-de Hineinstreichen unter die hangende Spadenberg-schuppe andererseits bewirken die rapide Abnahme derBreite der Knollerbergschuppe gegen Westen zu.Im Osten wird die Knollerbergschuppe schräg von

einer NW-SE-streichenden Störung abgeschnitten.Diese verläuft parallel dem Ramingbach und ist Teileines größeren Störungssystems.Die Tiefbohrung Kürnberg war knapp neben dieser

Störung gelegen. Sie durchörterte zwischen -553 mund -794 m einen stark tektonisierten Bereich, welchervermutlich diesem Bruch zugeordnet werden kann (s.Abb. 2, ProfiI1). Darunter wurde Zementmergelserieangetroffen, die wahrscheinlich zur Basis der Knoller-bergschuppe zu rechnen ist. Nördlich von der erwähn-ten Störung liegt die Höllbachschuppe, welche hier einebedeutende Heraushebung erfahren haben muß.

3.2.4. SpadenbergschuppeDiese Einheit wurde nach der höchsten Erhebung in-

nerhalb des bearbeiteten Flyschgebietes, nämlich nachdem 1000 m hohen Spadenberg, benannt. Die Spaden-bergschuppe bildet im Arbeitsgebiet das höchste tekto-nische Bauelement der Flyschzone, welches seine ma-ximale Nord-Süd-Erstreckung in seinem Ostteil mit et-wa 2,5 km erreicht. Wie die Knollerbergschuppe istauch diese Einheit westlich der Enns weiter zu verfol-gen (s. BRAUNSTINGL,1986, 68), sodaß sie in derOst-West-Richtung auf einer Strecke von mehr als20 km nachgewiesen ist.Die Spadenbergschuppe läßt in ihrem östlichen Teil

eine flache Muldenstruktur erkennen (s. Abb. 4). Davon

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Abb. 4: Flächenpole der Schichtflächen der Spadenbergschuppe (Projektion indie untere Kugelhälfte; Angabe in %).

ist weiter im Westen - bedingt durch die Überschie-bung der Nördlichen Kalkalpen - nur mehr ein Teil desNordschenkels aufgeschlossen. Wie aus dem Gefüge-diagramm deutlich zu ersehen ist, hebt die Spaden-bergschuppe mit etwa 20° gegen Nordosten aus(Abb. 4). Bedingt durch dieses Ausheben kann die Min-destschubweite der Spadenbergschuppe auf die liegen-de Knollerbergschuppe direkt auf der geologischen Kar-te abgelesen werden: sie beträgt etwa 3 km!Damit ist die Spadenbergschuppe die bis jetzt einzige

Einheit der Hauptflyschdecke, für welche eine derarthohe Überschiebungsweite nachgewiesen ist. Das istdeshalb von großer Bedeutung, da somit auch für dieanderen Flyschschuppen des Arbeitsgebietes, welcheim Streichen über ähnlich weite Strecken wie die Spa-denbergschuppe verfolgt werden konnten, ähnlicheÜberschiebungsbeträge durchaus im Bereich des Mög-lichen liegen.An der Basis der Spadenbergschuppe befinden sich

meist die Oberen Bunten Schiefer, sodaß kein basalerSchrägzuschnitt, sondern eine Parallelabscherung vor-liegt. Wie am freien Ostrand der Spadenbergschuppedeutlich zu sehen ist, lagert diese Einheit allen vier For-mationen der Altlengbacher Schichtgruppe der steilergefalteten Knollerbergschuppe mit einer tektonischenDiskordanz flach auf (s. Abb. 5). Diese diskordanteÜberschiebung kann entweder als Reliefüberschiebungoder als Folge einer tektonischen Amputation der Knol-lerbergschuppe gedeutet werden.Das schräge Heranstreichen der Schichtgrenzen der

Knollerbergschuppe an den Überschiebungsrand derSpadenbergschuppe im Gebiet nördlich des Spaden-berges und Platten berges, zeigt deutlich den Unter-schied in der Streichrichtung dieser beiden Einheiten.Der Winkel zwischen den Streichrichtungen der Achsenbeträgt etwa 15°.Ein weiterer Beleg für die Überschiebung der Spa-

denbergschuppe auf die Knollerbergschuppe ist das

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II "Abb. 5: Mit einer deutlichen tektonischen Diskordanz liegt die Spadenbergschuppe der steiler gefalteten Knollerbergschuppe auf.

östlich vom Ort Laussa gelegene Wildgrabenbachfen-ster. Dieses liegt etwa 750 m südlich der Nordgrenzeder Spadenbergschuppe. Inmitten der Zementmergelse-rie wurden hier in einem kleinen, durch eine Störungbedingten, Aufbruch grobkörnige Arenite der Altlengba-cher Schichtgruppe (Formation 3) beobachtet. Diesesind aller Voraussicht nach der Knollerbergschuppe zu-zuordnen.Eine weitere wichtige Beobachtung ist fazieller Natur:

Etwas östlich vom Gehöft Hinterplatten sind in die Ze-mentmergelserie grobkörnige Sandsteine eingeschaltet,welche vermutlich zu der Altlengbacher Schichtgruppeüberleiten. Oberste Bunte Schiefer konnten hier nichtbeobachtet werden, sondern diese stehen erst wiederetwas weiter im Osten in sehr geringmächtiger Ausbil-dung an. Soweit die schlechten Aufschlüsse hier Beob-achtungen zulassen, sind daher die Obersten BuntenSchiefer im Bereich der Spadenbergschuppe nur ge-ringmächtig entwickelt bzw. fehlend. Das ist vor allemdeshalb interessant, weil weiter im Osten die Kahlen-berger Decke u. a. ebenfalls durch das Fehlen derObersten Bunten Schiefer gekennzeichnet ist. Daherkönnte die Fazies der Spadenbergschuppe bereits zujener der Kahlenberger Decke überleiten.

3.2.5. Höllbachschuppe

Die im Norden an die Knollerbergschuppe angrenzen-de Einheit wurde Höllbachschuppe genannt. Die na-mensgebende Lokalität ist der im SW des Braschenber-ges gelegene Höllbach. Während diese Einheit im We-sten des Arbeitsgebietes eine Nord - Süd-Erstreckungvon rund 1 km aufweist, erreicht sie im Osten etwa diedoppelte Ausstrichbreite.

Am Ostrand von Blatt Großraming ist die Nordgrenzeder Höllbachschuppe am Nordhang des Schusserber-ges (799 m) gelegen. Dort überschiebt die Höllbach-schuppe mit Obersten Bunten Schiefern an ihrer Basisdie Formation 4 der Altlengbacher Schichtgruppe derliegenden Schädlbachschuppe.Vom Schusserberg aus konnte die Höllbachschuppe

weiter gegen Westen verfolgt werden, obwohl ihreNordgrenze durch Störungen mehrfach versetzt wird.Westlich der Enns konnte BRAUNSTINGL(1986, 71 f) dieHöllbachschuppe bis zum Tal der Steyr nachweisen.Die Obersten Bunten Schiefer bilden den Absche-

rungshorizont der Höllbachschuppe, die daher fast zurGänze von Gesteinen der Altlengbacher Schichtgruppeaufgebaut wird. Nur die Basis wird von den OberstenBunten Schiefern gebildet, mit welchen gelegentlichnoch kleine tektonische Späne von Zementmergelserieauftreten. Solche wurden im Rohrhofergraben und imMühlbachgraben aufgefunden. Die jüngsten Gesteineder Höllbachschuppe gehören der Formation 3 der Alt-lengbacher Schichtgruppe an. Diese Formation streichtim Bereich des Rädlbachgrabens schräg an den Nord-rand der Knollerbergschuppe heran.Die Höllbachschuppe selbst zeigt zwei markante Än-

derungen ihrer Streichrichtung: In beiden Fällen biegtdas ansonsten vorherrschende ENE-WSW-Streichenin eine NW-SE-Richtung um. Diese Richtung wirdauch durch die Bachläufe nachgezeichnet, wie z. B. derVerlauf des Dambaches zeigt. Auch der Ramingbachfolgt dieser Richtung, allerdings treten hier noch zu-sätzlich Brüche mit der entsprechenden Streich richtungauf. Diese NW-SE-streichenden Brüche werden imNorden von einer ENE-WSW streichenden Störung ab-geschnitten (s. Abb. 1).

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3.2.6. SchädlbachschuppeNördlich der Höllbachschuppe liegt die Schädlbach-

schuppe, welche nach dem westlich der Enns gelege-nen Schädlbach benannt wurde (s. BRAUNSTINGL,1986,73).Die Basis der Schädlbachschuppe bilden am Nord-

hang des Damberges die Obersten Bunten Schieferund gegen Westen zu auch gering mächtige Zement-mergelserie. Die Fortsetzung dieser beiden Schichtglie-der liegt vermutlich im Bereich des Kraftwerkes Rosen-au, wo nach CLAR& HORNINGER(1964, 140) beide Se-rien beim Kraftwerksbau beobachtet werden konnten.Der Hauptanteil der Schädlbachschuppe wird aber

wieder von der Altlengbacher Schichtgruppe gebildet:Formation 1 und 2 streichen im Damberggebiet schrägunter die hangende Höllbachschuppe hinein. Im östlichdes Dambaches gelegenen Hubergraben liegen Gestei-ne der Formation 4 vor, welche von den älteren Forma-tionen durch eine Störung getrennt werden. Im Südenwird die Formation 4 von der Höllbachschuppe überfah-ren. Die in diesem Graben angetroffenen Gesteine derFormation 4 stellen das einzige Vorkommen des altter-tiären Schichtanteiles der Altlengbacher Schichtgruppeim Arbeitsgebiet dar. Die Kreide-Tertiärgrenze wirddurch eine Rutschung verdeckt. Südlich von dieserMassenbewegung liegt das Unterpaläozän (NP 2) vor;als jüngste Anteile wurden einige Zehnermeter unter-halb der Überschiebungsfläche der Höllbachschuppeoberpaläozäne Gesteine mit Heliolithus kleinpelli (SULLI-VAN) nachgewiesen.

3.3. Die Ultrahelvetikumsfensterin der Rhenodanubischen Flyschzoneund das Westende des Klippenraumes

Zwischen Steyrtal und Ennstal ist das "Hochhubfen-ster" (s. BRAUNSTINGL,1986, 47ff) das südlichste Ultra-helvetikumsfenster innerhalb des Rhenodanubikums.Diese Struktur wurde weiter im Westen als NußbacherFenster bezeichnet (s. MAURER,1972, 142).Östlich der Enns konnte nun die Fortsetzung dieser

Struktur auf Blatt Steyr entdeckt werden: Es handeltsich dabei um überwiegend rote Buntmergelserie, wei-che an der Basis der Schädlbachschuppe mitgeschürftworden ist. Diese Vorkommen sind sehr schmal undmußten demgemäß auf der tektonischen Übersichts-skizze (Abb. 1) stark vergrößert dargestellt werden. Eindurchgehender Streifen von Buntmergelserie befindetsich westlich des Damberggipfels, am Hang, etwas un-terhalb der unteren Forststraße. Ein weiteres Vorkomm-men konnte NE des Steinleitenberges (658 m) aufge-funden werden, wo innerhalb einer großen Massenbe-wegung rote Buntmergelserie auftritt. In der streichen-den Fortsetzung dieses Vorkommens wurde die Bunt-mergelserie wieder in den Grabeneinschnitten WSWdes Plattenberges (750 m) entdeckt.Eine genaue stratigraphische Bearbeitung dieser

Fenster muß erst in Angriff genommen werden. Die er-ste überblicksmäßige Begutachtung der Nannopräpara-te ergab Oberkreidealter, wobei typische Campan- undMaastrichtformen fehlen. Es scheint sich daher vor al-lem um tiefere Oberkreide zu handeln.Ein weiteres Buntmergelvorkommen konnte innerhalb

des Rhenodanubikums auf Blatt Großraming im Ein-zugsgebiet des Lurbaches, vor allem Sund SW vomGehöft Großbichl, entdeckt werden (Lurbachfenster).

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Auch hier steht Buntmergelserie an, welche überwie-gend rot gefärbt ist. Eine verhältnismäßig reiche Fora-miniferenfauna belegt das Santonalter dieser Gesteine(frdl. mündl. Mitt. K. F. WEIDICH):Marginotruncana angustica-rinata (GANDOLFI),Marginotruncana tricarinata (QUEREAU),Glo-botruncana arca (CUSHMAN),Globotruncana fornicata PLUMMER,Globotruncana linneiana (D'ORBIGNY), Ammodiscus cretaceus(REUSS),Glomospira gordialis (JONES& PARKER),Rhabdam-mina cylindrica GLAESSNER,Plectina cf. apicularis GERacH &GRADZINSKI,Ellipsonodosaria lepida (REUSS).Im Fensterrahmen tritt Gaultflysch auf, welcher eine

enorme tektonische Beanspruchung (Kalzitadern ; zahl-reiche Harnische) erkennen läßt. Dieses Fenster liegtsüdlich einer NW- SE-streichenden Störung, welcheSW vom Gehöft Grössinger unter die Kalkalpen hinein-streicht. Diese Störung bewirkte eine relative Heraus-hebung der Südscholle.Eine parallele Störung bildet etwas weiter im Süden

die Grenze zwischen Rhenodanubikum und der Greste-ner Klippenzone. Auch hier kann eine Heraushebungder Südscholle angenommen werden (s. Abb. 2, Pro-fil 3). Das Ultrahelvetikum der Grestener Klippenzone,das von Osten kommend den Kalkalpenrand über weiteStrecken begleitet, verschwindet im Pechgrabengebietunvermittelt. Erst weit westlich des hier besprochenenGebietes treten Gesteine dieser tektonischen Einheitwieder in einigen kleinen Aufbrüchen zu Tage(Gschliefgraben bei Gmunden; Wolfgangseefenster). Esstellt sich daher schon lange die Frage nach der Ursa-che dieses plötzlichen Verschwindens des Ultrahelveti-kums im Pechgraben.Entscheidend für die Beantwortung dieser Frage ist

nun, daß die steilstehende Störung, welche hier denNordrand der Grestener Klippenzone bildet, unter dieKalkalpen hineinstreicht, ohne dort einen Versatz zubewirken. Damit ist erwiesen, daß die Kalkalpen erstverhältnismäßig spät ihre heutige tektonische Positioneinnahmen, nämlich auf alle Fälle erst nachdem dasRhenodanubikum das Ultrahelvetikum überfahren hatte.Die Überschiebungszeit des Ultrahelvetikums kann

mit Hilfe der jüngsten Anteile der Buntmergelserie ein-geschränkt werden: Etwa 280 m N vom Gehöft Stein-auer (NNW vom Buchdenkmal) steht in einer Wiese einexotikaführendes Konglomerat vom Typus Schaitten an.In der Matrix dieses Gesteines belegt ein Nummulites sp.Oberpaläozän bis Eozän. Knapp neben dem Konglome-ratfundpunkt steht grüne Buntmergelserie an, welcheeine reiche Foraminiferenfauna lieferte (frdl. mündl.Mitt. K. F. WEIDICH:Globigerina eocaena GÜMBEL,Globigerinahigginsi (BOLLI),Globigerina inaequispira SUBBOTINA,Globigeri-na linaperta FINLAY,Globigerina primitiva (FINLAY),Globorotaliabullbrooki BOLLI, Globorotalia cerroazulensis frontosa (SUBBOTI-NA), Globigerinatheka kugleri (BOLLI, LOEBLICH& TAPPAN),Globigerinatheka subconglobata (SHUTSKAYA),Hantkenina dumb-lei WEINZIERL& ApPLIN, Hantkenina liebusi SHOKHINA,Hant-kenina cf. longispina CUSHMAN,Pseudohastingeria micra (Co-LE).Damit ist das Mitteleozän belegt und somit kann die

Überfahrung des Ultrahelvetikums frühestens imObereozän stattgefunden haben. Es wird vermutet, daßes sich dabei um eine Schweregleitung des Rhenoda-nubikums handelte. Die Kalkalpen gaben allem An-schein nach erst wesentlich später Impulse für die Wei-terbewegung dieser großen Decken. Hinweise auf dasAlter dieser Bewegungen erhält man im Arbeitsgebietdurch die Ergebnisse der Bohrung Kürnberg, wo im Lie-

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genden des Ultrahelvetikums das Oberoligozän (Eger)der überschobenen Molasse angetroffen wurde.In diese Vorstellung fügen sich auch gut die zuvor

beschriebenen Beobachtungen aus dem Rhenodanubi-kum ein: Die Schuppengrenzen innerhalb dieser Einheitwerden steiler einfallend und engständiger mit zuneh-mender Annäherung an den Kalkalpennordrand. ImOsten des Arbeitsgebietes sind die tektonische Diskor-danz zwischen Spadenbergschuppe und Knollerberg-schuppe und die unterschiedlichen Streich richtungendieser Einheiten deutliche Hinweise dafür, daß die De-formation hier auf zwei Beanspruchungspläne zurück-geht. Die Streich richtung der südlichen Spadenberg-schuppe wurde stärker durch den Anschub der Nördli-chen Kalkalpen geprägt, als die weiter nördlich gelege-ne Knollerbergschuppe. Letztere läßt erste gegen We-sten zu - in Annäherung an den Kalkalpennordrand -ein Umbiegen der Streichrichtung erkennen; im Gegen-satz zu den Verhältnissen weiter im Osten ist diese hierparallel zu jener der Knollerbergschuppe. Der Kalkal-penanschub bewirkte somit vermutlich die Überprägungvon bereits früher angelegten tektonischen Strukturen,welche auf den Transport des Rhenodanubikums überdas Ultrahelvetikum zurückgehen könnten.

DankBesonderen Dank für zahlreiche Anregungen und HilfesteI-

lungen schulde ich Dr. R. BRAUNSTINGL (Salzburg), Dr. W.SCHNABEL(GBA, Wien), HR Dr. H. STRADNER(GBA, Wien) undDr. K. F. WEIDICH (München). Für die kritische Durchsicht vonTeilen des Manuskripts bin ich Prof. Dr. G. TICHY und Prof. Dr.G. FRASL (beide Salzburg) zu Dank verpflichtet.

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Manuskript bei der Schriftleitung eingelangt am 17. Dezember1986.

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